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Thema - GEONExT

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<strong>Thema</strong><br />

Abb. 4 und 5: Bild(er) des Bartes und der Flächenberechnung<br />

Schaltjahres gezählt? Dies waren Fragen,<br />

die gestellt und auch von der Klasse beantwortet<br />

wurden. Die Einigung lautete:<br />

Wir zählen jeden Monat mit 30 Tagen.<br />

Wir hatten nun alle Fragen beantwortet,<br />

aber immer noch keine Antwort auf unsere<br />

Ausgangsfrage: „Stimmt die Werbung?“<br />

Eine Zwischenbilanz stellte eine<br />

gemeinsame Plattform her. Unsere Einigungen<br />

hatten ergeben:<br />

– Ein Fußballfeld ist 100 m lang und<br />

70 m breit.<br />

– Der Bart des Lehrers ist 250 cm 2 groß.<br />

– 18 Monate haben 540 Tage.<br />

Mit der Annahme dieser Daten war allen<br />

schnell klar, welche Frage es jetzt zu beantworten<br />

galt: Wie oft passt der Bart des<br />

Lehrers auf ein Fußballfeld?<br />

Auch hier konnten die Vorerfahrungen einiger<br />

Schüler genutzt werden. Sie kannten<br />

oder erkannten schnell die hier wichtigen<br />

Umrechnungsgrößen und erklärten<br />

sie an der Tafel. Als besonders hilfreich<br />

erwies sich wieder einmal die karierte Tafelseite,<br />

so dass „endlich“ gerechnet werden<br />

konnte.<br />

– Die Bartfläche beträgt etwa 250 cm 2<br />

– 250 cm 2 mal 540 = 135.000 cm 2 – so<br />

groß ist die rasierte Bartfläche in 18<br />

Monaten.<br />

– Andererseits hat ein Fußballfeld eine<br />

Fläche von 100 m mal 70 m = 7000 m 2<br />

und das sind 70.000.000 cm 2 .<br />

– 70.000.000 : 135.000 sind rund 519.<br />

Ergebnis: Der Lehrer müsste sich jeden<br />

Tag 519 mal den Bart rasieren!<br />

Die Schüler waren verunsichert über dieses<br />

Ergebnis. Man rechnete noch einmal<br />

nach, aber alle Überprüfungen ergaben<br />

immer wieder dasselbe Ergebnis und auch<br />

an der durchgeführten Modellierung, d. h.<br />

an unseren Annahmen und Vereinfachungen<br />

konnten wir keine schlimmeren Fehler<br />

erkennen. Wir fanden: unsere Modellierung<br />

war korrekt und Braun hat in der<br />

Werbung erheblich übertrieben. Hier<br />

schloss die zweite Stunde mit der Hausaufgabe,<br />

den Eltern die Aufgabe zu schildern<br />

und sie zu fragen, ob wir in der Modellierung<br />

etwas übersehen hätten (die<br />

Rechnungen seien schon richtig).<br />

Die dritte Stunde begann mit einer ausführlichen<br />

Zusammenfassung der Vorgehensweise<br />

und der Vorstellung der bisherigen<br />

Resultate und auch mit einer Herleitung<br />

der Umwandlungszahl und der<br />

Einheitentabelle bei Flächen. Die Einbeziehung<br />

der Eltern durch die Hausaufgabe<br />

erbrachte den Hinweis, dass man bei<br />

einer Rasur mehrmals den Bart überstreicht.<br />

Für die nächste Stunde versprach<br />

ich daraufhin, unrasiert zur Schule zu<br />

kommen und mich erst in der Klasse zu<br />

rasieren, dann könnte auch dieses Problem<br />

gelöst werden.<br />

Was aber sollten wir mit unseren Berechnungen<br />

anfangen? Der Schülervorschlag,<br />

an die Firma Braun einen Brief zu schreiben<br />

(im Fach Deutsch hatte man gerade<br />

den Aufbau eines Briefes behandelt), wurde<br />

begeistert aufgenommen und eine grobe<br />

Strukturierung des Briefes konnte noch<br />

in der Stunde erfolgen.<br />

Die folgende Stunde begann mit viel Spaß<br />

aber auch mit vielen Modellierungstätigkeiten.<br />

Jeder Schüler suchte sich eine Stelle<br />

im Gesicht des Lehrers aus und merkte<br />

sich, wie häufig diese Stelle rasiert wurde.<br />

Unter dem großen Gelächter (wegen der<br />

notwendigen Grimassen) der gesamten<br />

Klasse wurde der Bart rasiert und als Ergebnis<br />

konnte festgehalten werden: Zwischen<br />

6 und 11 mal wurde jede Stelle des<br />

16 PM Heft 3 | Juni 2005 | 47. Jg.

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