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Max Planck und die Begr¨undung der Quantentheorie

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Sei <strong>die</strong>se Gr<strong>und</strong>menge ε, so gibt es also insgesamt nur n = E/ε Energieportionen<br />

zu verteilen. Es ist nun eine elementare kombinatorische Aufgabe, zu berechnen,<br />

wie viele Möglichkeiten es gibt, n Portionen Energie (o<strong>der</strong> Suppe) auf N Resonatoren<br />

(o<strong>der</strong> Schüsseln) zu verteilen. Die Antwort ist<br />

W =<br />

(n + N − 1)!<br />

n!(N − 1)!<br />

, (11)<br />

wobei z.B. N! <strong>die</strong> Fakultät“ <strong>der</strong> ganzen Zahl N ist, also das Produkt aller ganzen<br />

”<br />

Zahlen von 1 bis N: N! = 1 · 2 · · · N. Daraus erhält man mit (10) <strong>die</strong> Entropie<br />

des Zustandes aller Resonatoren <strong>der</strong> Eigenfrequenz ν <strong>und</strong> nach weiterer Division<br />

durch <strong>die</strong> Anzahl N <strong>die</strong>ser Resonatoren <strong>die</strong> gesuchte Entropie eines einzelnen<br />

Resonators. Das Ergebnis kann man ausdrücken 13 durch <strong>die</strong> mittlere Energie E =<br />

U/N eines Resonators <strong>und</strong> des noch unbekannten Energiequantums“ ε:<br />

( ) ( ) ”<br />

E E<br />

S =<br />

ε + 1 ln<br />

ε + 1 − E ( ) E<br />

ε ln . (12)<br />

ε<br />

An <strong>die</strong>ser Formel sieht man nochmals deutlich, daß es nicht möglich ist zum<br />

Grenzfall ε → 0 überzugehen, da in <strong>die</strong>sem S unendlich wird. Damit ist <strong>die</strong><br />

Aufgabe nun fast gelöst, denn es gilt in <strong>der</strong> Thermodynamik immer (unabhängig<br />

davon, ob man <strong>die</strong> statistische Interpretation <strong>der</strong> Entropie zugr<strong>und</strong>elegt), daß <strong>der</strong><br />

Differentialquotient <strong>der</strong> Entropie bezüglich <strong>der</strong> Energie gleich ist dem Kehrwert<br />

<strong>der</strong> Temperatur:<br />

dS<br />

dE = 1 T . (13)<br />

Wendet man <strong>die</strong>s auf (12) an, so kann man sofort E als Funktion von ε <strong>und</strong> T<br />

berechnen, was dann eingesetzt in (3) folgendes Strahlungsgesetz liefert:<br />

U(ν, T ) = 8πν2<br />

c 3<br />

ε<br />

exp(ε/kT ) − 1 . (14)<br />

Damit <strong>die</strong>s dann dem <strong>Planck</strong>schen Strahlungsgesetz (6) gleicht, muss man eine<br />

Annahme über <strong>die</strong> tatsächliche Größe <strong>der</strong> ”<br />

Energiequanten“ ɛ machen, was ja<br />

bisher noch nicht geschehen ist. Aus einem einfachen direkten Vergleich von (14)<br />

mit (6) ergibt sich dann sofort (8). Man beachte, daß sich eine Proportionalität<br />

von ε mit ν bereits zwingend aus <strong>der</strong> allgemein gültigen Wienschen Beziehung<br />

(1) ergibt.<br />

Zum Schluß sei noch eine Bemerkung über <strong>die</strong> in Formel (11) ausgedrückte<br />

Art <strong>der</strong> Abzählung verschiedener Mikrozustände zum gleichen Makrozustand angefügt.<br />

Dieser Formel haftet in <strong>der</strong> oben gegebenen, <strong>Planck</strong>schen Interpretation<br />

13 Man verwendet dazu <strong>die</strong> Näherungsformel ln(N!) ≈ N ln(N) − N, <strong>die</strong> für große N gültig<br />

ist. Nach <strong>Planck</strong> werden an <strong>die</strong>ser Stelle sowohl N als auch n als groß angenommen. Letzteres ist<br />

tatsächlich nicht immer korrekt, was Einstein <strong>Planck</strong> später vorwirft.<br />

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