E-Government (PDF) - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
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<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 4/2000 - 10. Jahrgang<br />
E - G o v e r n m e n t<br />
IN DIESER AUSGABE:<br />
Schwerpunkt “E-<strong>Government</strong>“<br />
Online s Infos s CD-ROM s Projekte & Verfahren s Tipps & Tricks s Literatur ...<br />
2<br />
4/00 2 1 7
Wo laufen sie denn, ... ?<br />
Regieren besteht im Festsetzen<br />
von Prioritäten.<br />
Sir Harold Wilson<br />
die Daten? Den Slogan „Die Daten sollen laufen, nicht die<br />
Bürger“ kennen wir doch schon, seit es vernetzte PCs in der<br />
Verwaltung gibt, also schon über zehn Jahre. Bisher sehe ich<br />
aber nur die Bürger laufen – und suchen und warten und<br />
meckern über mangelhaften Service der Verwaltung. Wird das Kanzlerwort<br />
den Daten nun endlich Beine machen?<br />
Sind die neuen „e-Konzepte“ - e-Commerce, e-<strong>Government</strong> usw. - nun<br />
endlich der Durchbruch? Oder ist es neuer Wein in alten Schläuchen?<br />
Schauen wir uns die Daten mal kritisch aus dieser Perspektive an, haben<br />
sie schon laufen gelernt? Sie laufen elektronisch in die Bürgerämter,<br />
zwischen Behörden und einzelnen Sachbearbeitern hin und her. Da<br />
hocken sie dann aber (auf einer Datenbank?) und warten, bis der Vorgang<br />
mit allen Papieren auf dem herkömmlichen, beschwerlichen Dienstweg<br />
auch angekommen ist. Aber dann wird vollelektronisch gearbeitet, d.h. mit<br />
der Textverarbeitung ein neuer Papiervorgang erzeugt, der auf dem<br />
herkömmlichen, beschwerlichen Dienstweg... usw. usw. Die Daten können<br />
also schon elektronisch flitzen, nur die Vorgänge leider noch nicht:<br />
Aber aus dem geschützten Behördenumfeld trauten sich die Daten bisher<br />
nur selten auf elektronischen Wegen hinaus in die große weite Welt des<br />
Internet. Sie wussten nicht, wohin und hatten Angst vor Manipulation. Und<br />
das hat sich jetzt entscheidend geändert:<br />
18,3 Mio Deutsche nutzen<br />
das Internet (ARD/ZDF:<br />
September 2000)<br />
1. Bald werden PCs so häufig sein wie Fernseher (oder gar mit ihnen<br />
verschmelzen), da können die Daten endlich elektronisch direkt zu<br />
allen Bürgern laufen - und auch wieder zurück.<br />
2. Die Weichen für die elektronische Unterschrift sind nun endlich<br />
gestellt. Die Nutzer und die Systementwickler können sich endlich auf<br />
einen Standard einstellen.<br />
Man kann also davon ausgehen, dass die elektronische Kommunikation<br />
nun auch in der öffentlichen Verwaltung den entscheidenden Auftrieb<br />
bekommen wird. Diese Trendwelle hat unser Kanzler fein erkannt und surft<br />
nun medienwirksam mit.<br />
Wie sieht es aus mit e-<br />
<strong>Government</strong> in der Metropole<br />
<strong>Berlin</strong>? siehe Artikel ab<br />
Seite 21<br />
Wir wollen nicht auf die nächste Superwelle warten, sondern Ihnen in<br />
unserem Schwerpunktthema zeigen, woher zukünftig der <strong>IT</strong>-Wind weht<br />
und mit welchen Wellen zu rechnen ist. Mast- und Schotbruch, würden die<br />
Segler sagen.<br />
Wir sagen Ihnen erst einmal toi-toi-toi für ein e-rfolgreiches Jahr 2001und<br />
wünschen Ihnen ein schönes Weihnachtsfest.<br />
Im Namen der SPL<strong>IT</strong>TER-Redaktion.<br />
Ihr<br />
2<br />
Rainer Hensel<br />
4/00 2 2
1995<br />
In dieser Ausgabe:<br />
Editorial<br />
Wo laufen sie denn,... 2<br />
Schwerpunktthema<br />
Speyerer Definition von<br />
Electronic <strong>Government</strong> 4<br />
Electronic <strong>Government</strong> als Schlüssel 7<br />
Kommunen in der Informationsgesellschaft 1O<br />
Bund online 2OO5 11<br />
Neue Online-Angebote des<br />
Statistischen Bundesamtes 12<br />
Starkes Interesse am „Virtuellen Rathaus“ 13<br />
Noch ein langer Weg<br />
bis zum virtuellen Rathaus 13<br />
Online-Anträge mit digitaler Signatur 14<br />
Infrastruktur für E-<strong>Government</strong> 14<br />
Dokumenten-Management 15<br />
Die Rolle der öffentlichen Hand<br />
im virtuellen Markt 17<br />
Deutsche Städte im Netz 19<br />
E-government - Verwaltung online 21<br />
Parlament & Senat<br />
Datennetzsicherheit in der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung 25<br />
Open Source Software in der Verwaltung 25<br />
Softwaredschungel 28<br />
„1OOO Hände zeichnen während Sie schlafen.“ 45<br />
Grundsteinlegung für den Neubau des<br />
Informations- und Kommunikationszentrums<br />
Adlershof (IKA) 46<br />
Über 65O Standorte im Behördennetz mit<br />
Internettechnologie 47<br />
Online<br />
LExIKON ermöglicht Quantensprung<br />
bei der Internetsuche 47<br />
Müller: „Internet entwickelt<br />
sich hervorragend“ 48<br />
Das hatte der (Cyber-) Welt noch gefehlt... 49<br />
berlin.de mit Besucherrekord 49<br />
„Anonymität im Internet ist kein Grundrecht“ 5O<br />
Netiquette - die Anstandsregeln im Internet 5O<br />
ARD/ZDF-Online Studie 2OOO 51<br />
Unerwünschte E-Mails: Zeit-Killer im Büro 52<br />
Sicherheit bei Surfen und E-Mail ist möglich 52<br />
Zweiter MMXI Multi-Country Report 53<br />
Tresor online 54<br />
Tipps & Tricks<br />
Unbefugter Zutritt verboten 55<br />
65 CD-Brenner im CHIP-Test:<br />
alle Geräte überzeugen 56<br />
Preiswerte Tintenfarbdrucker unter Linux 56<br />
Digitale Unterschriften und Verschlüsselung 57<br />
Veranstaltungen<br />
Verwaltung<br />
Abschlußbericht Projekt <strong>IT</strong>IS (<strong>IT</strong>-Insourcing) 29<br />
Verwaltungsvorschriften für die Organisation<br />
des <strong>IT</strong>-Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 31<br />
Berichte & Infos<br />
Namen und Vornamen<br />
von Mitarbeitern geheimhalten? 32<br />
<strong>Berlin</strong>s <strong>IT</strong>-Branche weiter auf Wachstumskurs 36<br />
CeB<strong>IT</strong> 2OO1 - Erste Highlights 37<br />
Schritte auf dem Weg<br />
in die Informationsgesellschaft 38<br />
Das KGSt-Programm<br />
„Kommunen für die Zukunft stärken“ 41<br />
Windows 2OOO 42<br />
MP3-Entwickler erhielten den Zukunftspreis 42<br />
Schlechter Online-Service<br />
hemmt Umsatzwachstum im E-Commerce 43<br />
iX-Leseranalyse 2OOO 44<br />
Vorsicht: Datenklau 44<br />
CallCenterWorld 2OO1 58<br />
Kolloquium Digitale Mobilkommunikation 59<br />
Behörden Online 59<br />
Literatur<br />
Regieren und Verwalten im<br />
Informationszeitalter<br />
6O<br />
Schritt für Schritt zum<br />
Spezialisten für Word 2OOO<br />
6O<br />
CHIP-Special Linux 61<br />
Vom Ende der Anonymität 61<br />
CD-ROM<br />
Telefonbuch für Deutschland 61<br />
GelbeSeiten Map&Route für Deutschland<br />
Herbst 2OOO 63<br />
Dies & Das<br />
Jahresinhaltsverzeichnis 65<br />
Impressum 68<br />
4/00 2 3 7
Speyerer Definition von<br />
Electronic <strong>Government</strong><br />
Ergebnisse des<br />
Forschungsprojektes Regieren<br />
und Verwalten im<br />
Informationszeitalter<br />
Mit „Electronic <strong>Government</strong>“<br />
eröffnet sich ein bisher unbekanntes<br />
Potenzial für<br />
Dienstleistungsorientierung, Bürgerbeteiligung,<br />
Produktivität und Wirtschaftlichkeit<br />
im öffentlichen Sektor.<br />
Übereinstimmend damit gewinnt der<br />
Begriff „Electronic <strong>Government</strong>“ zunehmend<br />
an Bedeutung. Allerdings stoßen<br />
wir täglich auf unterschiedliche Interpretationen<br />
und auch auf Missverständnisse.<br />
Um die immer wieder auftretenden<br />
Ungenauigkeiten und Zweideutigkeiten<br />
mit Blick auf Umfang und<br />
Inhalt dieses Terminus zu überwinden,<br />
möchten wir mit einer Speyerer Definition<br />
von Electronic <strong>Government</strong> eine<br />
umfassende Begriffsbestimmung vorschlagen.<br />
I.<br />
2<br />
Unter Electronic <strong>Government</strong> verstehen<br />
wir die Abwicklung geschäftlicher<br />
Prozesse im Zusammenhang mit Regieren<br />
und Verwalten (<strong>Government</strong>) mit<br />
Hilfe von Informations- und<br />
Kommunikationstechniken über elektronische<br />
Medien. Auf Grund der technischen<br />
Entwicklung nehmen wir an,<br />
dass diese Prozesse künftig sogar vollständig<br />
elektronisch durchgeführt werden<br />
können. Diese Definition umfasst<br />
sowohl die lokale oder kommunale<br />
Ebene, die regionale oder Landesebene,<br />
die nationale oder Bundesebene<br />
sowie die supranationale und globale<br />
Ebene. Eingeschlossen ist somit der<br />
gesamte öffentliche Sektor, bestehend<br />
aus Legislative, Exekutive und Jurisdiktion<br />
sowie öffentlichen Unternehmen.<br />
Bei Electronic <strong>Government</strong> geht es<br />
sowohl um Prozesse innerhalb des öffentlichen<br />
Sektors (G2G), als auch um<br />
jene zwischen diesem und der Bevölkerung<br />
(C2G und G2C), der Wirtschaft (B2G und G2B) und den Non-Profit und Non-<br />
<strong>Government</strong> Organisationen des Dritten Sektors (N2G und G2N). Dieses<br />
Beziehungsgeflecht lässt sich mit Abbildung 1 gut darstellen, in der sich Electronic<br />
<strong>Government</strong> besonders hervorhebt.<br />
Abbildung 1: Electronic <strong>Government</strong> in einem „X2Y“-Beziehungsgeflecht<br />
Electronic <strong>Government</strong> umschließt somit sieben der sechzehn möglichen Matrixfelder<br />
in einem X2Y-Beziehungsgeflecht, deren wichtigsten Vertreter für Investitionstätigkeiten<br />
gegenwärtig die Felder B2B (Business-to-Business) und B2C (Business-to-Consumer)<br />
sind. Dennoch werden insbesondere mit Blick auf die Entwicklungsmöglichkeiten des<br />
Electronic <strong>Government</strong> die Felder G2G (<strong>Government</strong>-to-<strong>Government</strong>), C2G (Citizen/<br />
Community/Consumer- to-<strong>Government</strong>), G2C (<strong>Government</strong>-to-Citizen/Community/<br />
Consumer), B2G (Business- to-<strong>Government</strong>), G2B (<strong>Government</strong>-to-Business), N2G<br />
(NPO/NGO-to-<strong>Government</strong>) und G2N (<strong>Government</strong>-to-NPO/NGO) künftig eine<br />
viel größere Attraktivität für Investoren aus Wirtschaft, Verwaltung und Drittem Sektor<br />
gewinnen. Electronic <strong>Government</strong> nutzt elektronische Medien wie TCP/IP-Netzwerke<br />
(Internet, Intranet oder Extranet), andere elektronische Datennetze (zu denken wäre<br />
an Online-Dienste, Mehrwertdienste oder interaktive Fernsehdienste), Sprachtelekommunikationsnetze<br />
(über Call Center oder Interactive-Voice-Response-Systeme)<br />
oder elektronische Offline-Lösungen (Disketten, CD-ROM oder DVD). Noch beschränkt<br />
sich E-<strong>Government</strong> in der Regel auf den kombinierten Einsatz von World<br />
Wide Web (WWW) mit elektronischer Post (E-Mail), elektronischem Datenaustausch<br />
(EDI) und darauf abgestimmten Datenbanksystemen.<br />
II.<br />
Hinter Electronic <strong>Government</strong> steckt aber viel mehr als einfache EDV-Programme<br />
für die öffentliche Verwaltung. Dies lässt sich an den Anwendungsfeldern (Abbildung<br />
2) aufzeigen, die sich über die verschiedenen Interaktionsstufen (Information,<br />
Kommunikation und Transaktion) verteilen. 1<br />
è<br />
Abbildung 2: Anwendungsfelder von Electronic <strong>Government</strong><br />
4/00 2 4
ç (1) Electronic <strong>Government</strong> umschließt<br />
Informationsdienste (E-Information).<br />
Dazu zählen Bürgerinformationssysteme<br />
für die Bevölkerung,<br />
Touristinformationssysteme zur<br />
Förderung des Fremdenverkehrs,<br />
Wirtschaftsinformationssysteme im<br />
Rahmen der Wirtschaftsförderung,<br />
Gremieninformationssysteme zur Unterstützung<br />
von Versammlungen und<br />
Ausschüssen, Fachinformationssysteme<br />
in der Verwaltung und sonstige Wissensdatenbanken.<br />
Diese Systeme entwickeln<br />
sich zunehmend von statischen<br />
Informationssammlungen hin zu dynamischen<br />
und interaktiven Datenbanken.<br />
(2) Viele Informationsdienste werden<br />
um Kommunikationslösungen (E-<br />
Communication) mit Dialog- und<br />
Partizipationsmöglichkeiten ergänzt. Sie<br />
reichen von einfachen Lösungen wie<br />
Internet Relay Chat (IRC), E-Mail, webbasierte<br />
Diskussionsforen und<br />
Chatrooms bis hin zu komplexen Anwendungen<br />
auf Audio- und Videobasis,<br />
etwa Interactive-Voice-Response- Systeme<br />
oder Videokonferenzsysteme für<br />
Telepräsenz und Telekooperation.<br />
(3) Electronic <strong>Government</strong> beinhaltet<br />
darüber hinaus Formularlösungen (E-<br />
Forms). Hierzu gehören alle Formen<br />
von elektronischen Formularen, angefangen<br />
von auf Papier auszudruckenden,<br />
handschriftlich auszufüllenden und<br />
mit der Post zurückzusendenden<br />
HTML- oder <strong>PDF</strong>-Dateien, aber auch<br />
„intelligente“ Offline-Lösungen, die<br />
nach Abschluss der Dateneingabe die<br />
Formulardaten per E-Mail oder EDI<br />
weiterleiten, bis hin zu Online-Formularen,<br />
die direkt ausgefüllt, unmittelbar<br />
auf Vollständigkeit und Plausibilität<br />
überprüft und sofort per Mausklick an<br />
den Empfänger versandt werden.<br />
Formularlösungen sind der erste Schritt<br />
zu Online-Transaktionsdiensten (E-<br />
Transactions), einer weiteren tragenden<br />
Säule von Electronic <strong>Government</strong>.<br />
Neben der elektronischen Annahme<br />
zählen hierzu insbesondere auch die<br />
elektronische Bearbeitung eines Antrages<br />
oder Auftrages mit Hilfe von modernen elektronischen Akten-, Workflow- und<br />
Groupware-Lösungen sowie Entscheidungsunterstützungssystemen. Mit solchen<br />
Systemen können Aktenverfolgungsverfahren (Trace-and-Track) eingerichtet werden.<br />
Selbstverständlich gehören in diesen Zusammenhang auch Electronic<br />
Commerce-Lösungen für die öffentliche Verwaltung (E-Commerce). Zu diesen<br />
Anwendungsfeldern sind alle Formen von elektronischen Marktplätzen für die<br />
öffentliche Verwaltung zu zählen, die in elektronische Ladensysteme, Auktionssysteme,<br />
Ausschreibungssysteme und Börsensysteme zu unterteilen wären. Ergänzend<br />
müssen die verschiedenen elektronischen Zahlungssysteme genannt werden,<br />
die eine elektronische Bezahlung von Verwaltungsdienstleistungen oder die Auszahlung<br />
finanzieller Leistungen ermöglichen.<br />
Der Transaktionsbereich von Electronic <strong>Government</strong> umschließt zudem den<br />
Vertrieb von Bescheiden, Dienstleistungen und Produkten öffentlicher Dienststellen<br />
(E-Service). Diese Gruppe umfasst elektronische Verwaltungsbescheide, Zulassungen,<br />
Lizenzen und Genehmigungen, aber auch elektronische Verwaltungsdienstleistungen<br />
(Electronic Service Delivery), den elektronischen Vertrieb von<br />
Produkten (Electronic Product Delivery) und Ansätze zum elektronischen Gesetzesvollzug,<br />
soweit dies technisch möglich und rechtlich zulässig ist.<br />
III.<br />
Über alle diese Anwendungsgebiete verteilt finden sich elektronische Abbildungen<br />
von herkömmlichen vorgangsbearbeitenden Geschäftsprozessen (E-Workflow),<br />
die verwaltungsintern und -übergreifend angelegt und miteinander verknüpft sein<br />
sollten. Die Abwicklung dieser Prozesse wird durch Systeme zum Dokumentenmanagement,<br />
zur Registrierung und Archivierung, zur Bearbeitung in Gruppen und<br />
zur Ablaufgestaltung unterstützt. Doch gerade hier finden sich mit nicht aufeinander<br />
abgestimmten Schnittstellen zwischen den verschiedenen Prozessen und mit immer<br />
wieder auftretenden Medienbrüchen nicht nur die größten Potentiale, sondern auch<br />
die größten Hindernisse einer umfassend angelegten Umsetzung von Electronic<br />
<strong>Government</strong>. Über alle Interaktionsstufen verteilt finden sich elektronische è<br />
Homepage des Forschungsinstitutes: http://foev.dhv-speyer.de/ruvii/<br />
4/00 2 5 7
ç Abbildungen von demokratischen<br />
Prozessen (E-Democracy). In diesem<br />
Zusammenhang ist der Einsatz moderner<br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien für Bürgerinitiativen,<br />
Parteien, Politiker, Wahlkämpfe<br />
bis hin zur Durchführung von<br />
Wahlen und Volksabstimmungen, die<br />
aber nur den förmlichen Abschluss der<br />
Meinungsbildung darstellen, zu nennen.<br />
Die Förderung neuer und Stärkung<br />
bestehender demokratische Prozesse<br />
durch die Möglichkeiten elektronischer<br />
Medien ist sicherlich ein weiterer<br />
Schwerpunkt von Electronic<br />
<strong>Government</strong>.<br />
IV.<br />
Electronic <strong>Government</strong> hebt sich in<br />
charakteristischer Weise von herkömmlichen<br />
EDV-Anwendungen dadurch ab,<br />
dass die medienbedingte „Neue<br />
Erreichbarkeit“ von Personen, Abläufen,<br />
Daten und Objekten als den wesentlichsten<br />
Bestimmungsgrößen des<br />
Verwaltungshandelns für grenzüberschreitende<br />
Lösungen genutzt wird. 2<br />
Solche Grenzüberschreitungen manifestieren<br />
sich in neuen Entwürfen, die<br />
durch Raum, Zeit und Organisation als<br />
herkömmliche Determinanten für<br />
Verwaltungsstrukturen und -verfahren<br />
kaum noch behindert werden. Nie zuvor<br />
war ein Kontakt mit Personen, etwa<br />
mittels E-Mail oder Videokonferenz,<br />
unabhängig von Aufenthaltsort, Uhrzeit<br />
oder Hierarchiestufe so wirksam<br />
herzustellen.<br />
Nie zuvor ließen sich Daten irgendwo auf<br />
der Welt so effizient abrufen oder fortschreiben.<br />
Nie zuvor konnten programmierte<br />
Abläufe irgendwelcher Institutionen so lükkenlos<br />
zusammengefügt werden. Und nie<br />
zuvor ließen sich mit Computerchips ausgestattete<br />
Objekte grenzüberschreitend in<br />
Netze für Facility Management und Anlagensteuerung<br />
einbinden. Hinzuweisen ist<br />
auch darauf, dass nunmehr manche Direktbeziehung<br />
dieser vier Bestimmungsgrößen<br />
(wie in Abbildung 3 dargestellt) untereinander<br />
möglich ist. So können beispielsweise<br />
Daten Menschen alarmieren oder Objekte<br />
Abläufe anstoßen.<br />
2<br />
Abbildung 3: Neue Erreichbarkeit wichtiger Bestimmungsgrößen des<br />
Verwaltungshandelns<br />
Die „Neue Erreichbarkeit von Personen, Abläufen, Daten und Objekten“ bewirkt<br />
somit eine „Neue Gestaltbarkeit gerade der grenzüberschreitenden Beziehungen“<br />
im X2Y-Geflecht der Abbildung 1. Sie lässt sich für Electronic <strong>Government</strong> nutzen,<br />
indem bei der Abbildung dieser Beziehungen auf den Informationsraum (den<br />
sogenannten Cyberspace) eine „virtuelle Verwaltung“ entwickelt wird, die vorgefundene<br />
institutionelle Abgrenzungen überwindet und damit Mehrwerte im Sinne<br />
heute mit Verwaltungshandeln verbundener Ziele bewirken kann. Diese Ausführungen<br />
werden in Abbildung 4 noch einmal bildlich zusammengefasst.<br />
V.<br />
Solche Mehrwerte für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung (E-Benefit) sind entscheidend<br />
für den Erfolg von Electronic <strong>Government</strong>. Nur wenn durch die<br />
elektronisch angebotenen Verwaltungsdienstleistungen für die Anwender ein zusätzlicher<br />
Nutzen geschaffen wird, werden diese sich gegenüber traditionellen<br />
Arbeitsweisen und -strukturen durchsetzen können. Zu denken wäre in diesem<br />
Zusammenhang an Portale für die öffentliche Verwaltung. 3 Dieser zusätzliche<br />
Nutzen kann sich in Beschleunigung, Service- und Qualitätsverbesserung,<br />
Organisationsverbesserungen, Kostenreduktion sowie in einer durch Transparenz<br />
und Leistungsfähigkeit verbesserten Legitimation des öffentlichen Handelns niederschlagen.<br />
JÖRN VON LUCKE UND HEINRICH REINERMANN<br />
Abbildung 4: Maßgebliche Erscheinungsformen von Electronic <strong>Government</strong><br />
4/00 2 6<br />
è
ç Online-Publikation: http://<br />
foev.dhv-speyer.de/ruvii, Forschungsinstitut<br />
für öffentliche Verwaltung bei<br />
der Deutschen Hochschule für<br />
Verwaltungswissenschaften Speyer,<br />
Freiherr-vom-Stein-Straße 2 - Postfach<br />
1409 - D 67324 Speyer am Rhein, Tel.:<br />
+ 49 - 6232 - 654-386 - Fax: + 49 - 6232<br />
- 654-290, E-Mail: foev@dhv-speyer.de<br />
- Internet: http://foev.dhv-speyer.de.<br />
1 - Vgl. Jörn von Lucke: Internet-<br />
Technologien in der gesetzlichen Rentenversicherung,<br />
Schriftenreihe Verwaltungsinformatik,<br />
Band 21, R. v. Decker Verlag,<br />
Heidelberg 1999, S. 95 f.<br />
2 - Vgl. Heinrich Reinermann: Electronic<br />
<strong>Government</strong> - Anticipating the Tide of<br />
Change, in: Telecooperation, Proceedings<br />
of the XV. IFIP World Computer<br />
Congress, 31 August - 4 September 1998,<br />
Vienna/Austria and Budapest/Hungary<br />
1998, S. 515 f.<br />
3 - Vgl. Heinrich Reinermann und Jörn<br />
von Lucke (Hrsg.): Portale in der öffentlichen<br />
Verwaltung - Internet - Call Center<br />
- Bürgerbüro, Speyerer Forschungsbericht,<br />
Band 205, Forschungsinstitut für öffentliche<br />
Verwaltung, Speyer 2000. u<br />
Electronic <strong>Government</strong><br />
als Schlüssel<br />
Als „Schlüssel zur Modernisierung<br />
von Staat und Verwaltung“<br />
haben Dr. Dieter<br />
Klumpp, alcatel-SEL-Stiftung und Sprecher<br />
des Fachbereichs 1 der Informationstechischen<br />
Gesellschaft (<strong>IT</strong>G) und<br />
Prof. Dr. Klaus Lenk, Gesellschaft für<br />
Informatik e.V. (GI), den Einsatz von<br />
Informationstechnik in der Verwaltung<br />
bezeichnet.<br />
Das von beiden Fachgesellschaften<br />
unter der Leitung von Lenk und Klumpp<br />
gemeinsam erarbeitete Konzept zeige<br />
neue Wege für eine moderne Verwaltung<br />
auf, die bereits jetzt realisiert werden<br />
könnten, so die Autoren.<br />
E-<strong>Government</strong>-Wettbewerb der Bundesregierung:<br />
http://www.verwaltung-der-zukunft.de/<br />
Man dürfe die Informationstechnik nicht als Selbstläufer sehen, sondern müsse<br />
ihren breiten Einsatz in der Verwaltung vorantreiben, um E-<strong>Government</strong> verwirklichen<br />
zu können, betonten die Leiter des Arbeitskreises.<br />
„E-<strong>Government</strong> meint mehr als nur reine Internetkontakte zwischen Bürgern,<br />
Wirtschaft und Verwaltung. Es wird in Zukunft um alle wechselseitigen Beziehungen<br />
zwischen Bürgern, Wirtschaftsunternehmen, Einrichtungen im Non-Profit-<br />
Sektor, Politik, Regierung und Verwaltung gehen. Dies schließt insbesondere auch<br />
die Kooperation zwischen den verschiedenen Verwaltungen ein“, erläuterte Lenk<br />
die Vision seines Arbeitskreises.<br />
Das Memorandum sehe das Internet als Katalysator für eine enge Zusammenarbeit<br />
von Bund, Ländern und Kommunen, so Lenk:<br />
„Der dezentrale Verwaltungsaufbau in Deutschland kann durch E-<strong>Government</strong><br />
komplett modernisiert werden. Dadurch lässt sich nicht nur mehr Transparenz und<br />
Effektivität erreichen; auch die Kosten der öffentlichen Hand könnten so deutlich<br />
reduziert werden.“<br />
Das Schlagwort Wissensmanagement gelte nicht nur für die Kommunikation<br />
zwischen Wissenschaft und Industrie, so die Autoren. Wissen und Information als<br />
die kostbarste Ressource der Zukunft müsse auch im öffentlichen Sektor frei<br />
verfügbar und von überall abrufbar sein.<br />
„Es ist deshalb wünschenswert, dass Deutschland nach dem Vorbild des<br />
Wissenschaftsnetzes ein Verwaltungsnetz aufbaut, über welches Informationen zu<br />
allen Themen der Verwaltung abgerufen werden können. So muss nicht mehr jedes<br />
Amt seine eigenen Experten beschäftigen“, so Lenk.<br />
Federführend bei der Entwicklung und Implementierung von E-<strong>Government</strong> in<br />
Deutschland müsse die Politik sein. Deshalb stelle der Arbeitskreis folgende<br />
Forderungen:<br />
è<br />
4/00 2 7 7
ç • Förderung von Konzepten zu E-<strong>Government</strong><br />
• Start von Pilotprojekten mit öffentlicher Förderung<br />
• Qualifizierungsoffensive für die in der Verwaltung Tätigen<br />
• Verbesserung der informationstechnischen Infrastruktur der Verwaltung<br />
• Auflegen eines Forschungs- und Entwicklungsprogramms E-<strong>Government</strong><br />
mit einem Volumen von 300-400 Mio. Euro mit den Inhalten:<br />
• Beobachtung der Entwicklung von E-<strong>Government</strong> weltweit<br />
(Observation),<br />
• Sicherung von Erfahrungskapital (Evaluierung)<br />
• Entwicklung von Referenzmodellen (Gestaltung)<br />
• Folgen- und Wirkungsforschung<br />
„Nur wenn alle gesellschaftlichen Kräfte gebündelt werden, kann das ehrgeizige<br />
Projekt Verwaltungsmodernisierung durch E-<strong>Government</strong> tatsächlich verwirklicht<br />
werden. Ich appelliere deshalb an alle Verantwortlichen, sich dieser Herausforderung<br />
zu stellen, um Deutschlands Verwaltung fit für die Zukunft zu machen“,<br />
betonte Lenk.<br />
Das „Management Summary“ des Memorandums:<br />
Die Informationstechnik ist zum wichtigsten Mittel für die Modernisierung von<br />
Staat, Politik und öffentlicher Verwaltung geworden. Nicht nur Routinearbeiten der<br />
Verwaltung, sondern auch komplexe Entscheidungsprozesse, Parlamentssitzungen,<br />
ja sogar politische Verhandlungen und die Mitwirkung der Bürger in öffentlichen<br />
Angelegenheiten können besser organisiert und technisch unterstützt werden.<br />
Die sich vor allem mit der Nutzung des Internet eröffnenden Chancen werden unter<br />
einem Leitbild des „Electronic <strong>Government</strong>“ zusammengefasst, wobei wir<br />
„<strong>Government</strong>“ im weiten Sinne als Regieren und Verwalten unter Einschluss der<br />
demokratischen Prozesse verstehen.<br />
Die Herausforderungen, die mit dem neuen Leitbild angesprochen werden, sind<br />
mindestens so groß wie jene des Electronic Commerce. Angesichts der großen<br />
Aufgabenfülle von Staat und Verwaltung<br />
sind sie aber wesentlich vielgestaltiger.<br />
So können aus Sicht der Bürger<br />
Verwaltungskontakte künftig über<br />
Internet-Portale und Serviceläden zeitsparender<br />
und reibungsloser abgewikkelt<br />
werden. Aber die Verbesserung der<br />
Beziehungen zwischen Bürger und Verwaltung<br />
über neue Zugangswege stellt<br />
nur die Spitze eines Eisbergs dar.<br />
Die Chancen, die Electronic<br />
<strong>Government</strong> bietet, werden erst dann<br />
richtig deutlich, wenn neben der Perspektive<br />
von Bürgern bzw. von Wirtschaftsunternehmen,<br />
welche Staat und Verwaltung<br />
von außen betrachten, drei weitere<br />
Perspektiven eingenommen werden:<br />
• eine Reorganisationsperspektive, die konsequent<br />
von den (Geschäfts-) Prozessen<br />
ausgeht, die im Alltag ablaufen,<br />
• eine Perspektive der Telekooperation, in<br />
der deutlich wird, dass Zusammenarbeit,<br />
aber auch konfliktgeladene<br />
Verhandlungen immer unabhängiger<br />
von der persönlichen Anwesenheit<br />
der Beteiligten an einem Ort<br />
sind,<br />
• eine Wissensperspektive, in der ersichtlich<br />
wird, wie sehr die Informationstechnik<br />
den Umgang mit dem Wissen<br />
in den Köpfen und in den Akten,<br />
also mit dem wichtigsten Vermögenswert<br />
von Regierung und Verwaltung,<br />
effektiver gestalten und<br />
gleichzeitig transparent und nachvollziehbar<br />
machen kann.<br />
In einem Dreieck von Beziehungen<br />
zwischen Bürgern (einschl. Wirtschaftsunternehmen),<br />
Politik und Verwaltung<br />
spielen diese Perspektiven zusammen.<br />
Viele geeignete Referenzmodelle und<br />
Pilotprojekte müssen erst noch entwikkelt<br />
werden, um die gesamte Breite der<br />
Möglichkeiten zu verdeutlichen. Gewiss<br />
finden sich schon viele interessante<br />
in- und vor allem auch ausländische<br />
Beispiele. Aber ihre Summe ergibt heute<br />
noch kein erschöpfendes Bild.<br />
Moderner Staat - Moderne Verwaltung: http://www.staat-modern.de/<br />
2<br />
4/00 2 8<br />
Zu einem grundlegenden Neubau unserer<br />
staatlichen Strukturen è
ç durch Electronic <strong>Government</strong> wird<br />
es zunächst nicht kommen. Die<br />
Modernisierung des Staats vollzieht sich<br />
jetzt weniger über die Veränderung seiner<br />
Strukturen als über die Ebene seines<br />
Handelns im Alltag. Das ist die<br />
Ebene der Geschäftsprozesse, der Zusammenarbeit<br />
zwischen Menschen über<br />
Entfernungen und Organisationsgrenzen<br />
hinweg, sowie des Umgangs<br />
mit Informationen und mit Wissen.<br />
Die Veränderungen auf dieser Ebene<br />
sind weitreichend. Es entsteht eine „virtuelle<br />
Verwaltung“. Ihre Grundlage sind<br />
die Möglichkeiten, die das Internet und<br />
spezielle Verwaltungsnetze zusammen<br />
mit den schon vorher existierenden<br />
Anwendungen der Informationstechnik<br />
bieten. Erreichbarkeit von Menschen<br />
überall, Zugang zu Informationen, die<br />
irgendwo im Netz verfügbar sind, und<br />
die Vernetzung des Wissens, ferner die<br />
Schaffung von Plattformen für gemeinsames<br />
Arbeiten, wo immer sich die handelnden<br />
Personen befinden: dies gestattet<br />
es den Verwaltungen, sich für<br />
Bürger und Wirtschaftsunternehmen<br />
nach außen als Einheit darzustellen,<br />
gleichsam durch ein einziges Fenster<br />
ansprechbar zu werden, ohne dass doch<br />
die von der Sache her geforderte Komplexität<br />
und Präzision ihres Arbeitens<br />
darunter leidet. Schon bald kann dies<br />
den Bürgern und der Wirtschaft die<br />
Last des Umgangs mit Verwaltungsstellen<br />
erleichtern. Es kann die<br />
Verwaltung durchsichtiger und<br />
ansprechbarer machen und die Rückkopplung<br />
der Bürgerwünsche und<br />
-beschwerden erleichtern.<br />
Über Entfernungen und Organisationsgrenzen<br />
hinweg wird die Zusammenarbeit<br />
innerhalb des öffentlichen Sektors,<br />
aber auch in Public-Private-Partnerships<br />
um ein Vielfaches anwachsen. Die Kooperationen<br />
werden unter anderem die<br />
Ansiedlung und Auslastung von Spezialisten<br />
von den Beschränkungen lösen,<br />
die sich heute aus der Größe der<br />
Verwaltungsbehörden und ihrer Einzugsgebiete<br />
ergeben. Einsparungen<br />
durch Lastverbünde zwischen<br />
Kommunalbehörden werden ebenso<br />
möglich wie die Nutzung des Sachverstandes von Spezialisten, die irgendwo sitzen.<br />
Die räumliche Verteilung von Arbeitsstellen wird flexibler, mit Folgen für die<br />
Präsenz der Verwaltung im Raum, die dringend der Erörterung bedürfen. Schon<br />
heute arbeitet ein großer Teil des öffentlichen Dienstes im Außendienst oder hat<br />
mehrere Arbeitsplätze. Die Technikunterstützung ist für sie künftig überall zu<br />
erreichen.<br />
Electronic <strong>Government</strong> ist kein Selbstläufer. Seine Verwirklichung erfordert aktives<br />
Handeln. Die für die Einführung von Electronic <strong>Government</strong> erforderlichen Gestaltungsentscheidungen<br />
erschließen sich aus den fünf Kernthesen des Memorandums:<br />
1. Electronic <strong>Government</strong> führt zu einem neuen Schub der<br />
Verwaltungsmodernisierung, der dringend erforderlich ist, um die Leistungsfähigkeit<br />
von Staat und Verwaltung angesichts neuer Herausforderungen<br />
zu bewahren und zu stärken.<br />
2. Electronic <strong>Government</strong> betrifft das gesamte Verwaltungshandeln und<br />
darüber hinaus politische Prozesse. Neue Bürgerdienste und elektronische<br />
Demokratie bilden nur die Spitze eines Eisbergs.<br />
3. Die bessere Nutzung von Information bzw. Wissen ist eine entscheidende<br />
Triebkraft der Verwaltungsmodernisierung.<br />
4. Eine umfassende Gestaltung der Prozesse und Ressourcen der Verwaltungsarbeit<br />
im Sinne eines Verwaltungs-Engineering ist möglich und zugleich<br />
unabdingbar.<br />
5. Erfolge sind nur zu erzielen, wenn die Lern- und Innovationsfähigkeit von<br />
Politik und Verwaltung um Größenordnungen gesteigert wird.<br />
Die fünfte Kernthese wird im Memorandum weiter präzisiert durch eine Erörterung<br />
kritischer Erfolgsfaktoren. Zu ihnen gehören:<br />
Strategien: Strategisches Denken muss die Haltung des neugierigen, aber wahllosen<br />
Ausprobierens ablösen.<br />
è<br />
Auch IBM engagiert sich im Bereich E-<strong>Government</strong>: http://204.146.146.253/<br />
4/00 2 9 7
ç Geld: eine Finanzierungsinitiative ist erforderlich. Sie setzt voraus, dass sich ein<br />
Bewusstsein von den Chancen herausbildet, um die es geht.<br />
Menschen, die die Umsetzung von Electronic <strong>Government</strong> vorantreiben. Personalentwicklung<br />
ist der wichtigste Schlüsselfaktor; eine Qualifikationsoffensive muss das<br />
nötige Wissen vermitteln. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen<br />
Dienst müssen das Potenzial der Informationstechnik kennen und zugleich einschätzen<br />
können, wie sich die eigenen Arbeitsvollzüge mit diesem Potenzial besser<br />
gestalten lassen.<br />
Ein kompetentes Änderungsmanagement, in dessen Mittelpunkt die Menschen stehen.<br />
Weiterhin erforderlich sind geeignete informationstechnische Infrastrukturen samt ihrer<br />
Verfügbarkeit und Sicherheit, sowie rechtliche Änderungen. Diese Faktoren sind schon<br />
weithin erkannt.<br />
Fast alle genannten kritischen Erfolgsfaktoren sind in Deutschland schwerer als in<br />
zentralistisch strukturierten Ländern herzustellen. Ohne die Verbindung des reichen<br />
Erfahrungsschatzes der kommunalen Verwaltungsebene mit den Gestaltungskompetenzen<br />
von Bund und Ländern ist nicht viel zu erreichen. Daher sind<br />
Innovationsbündnisse unter Beteiligung aller Verwaltungsebenen sowie von Herstellern,<br />
Beratern und der Wissenschaft zu schmieden. Weiterhin ist ein Forschungsund<br />
Entwicklungsprogramm Electronic <strong>Government</strong> überfällig, um Anwendungskonzepte<br />
und Referenzmodelle zu entwickeln und das verfügbare Wissen aufzuschließen.<br />
Der Text des Memorandums kann unter der Adresse http://www.gi-ev.de/<br />
informatik/presse/presse_memorandum.pdf im <strong>PDF</strong>-Format geladen werden. u<br />
Kommunen in der<br />
Informationsgesellschaft<br />
Initiative zum E-<strong>Government</strong><br />
Die KGSt hat ebenso wie Vertreter<br />
der Kommunen und der<br />
kommunalen Spitzenverbände<br />
an einem Workshop des Bundesministeriums<br />
des Innern und der Initiative<br />
Deutschland 21 teilgenommen, in<br />
dem Kooperationsmögichkeiten von<br />
Bund, Ländern und Kommunen sowie<br />
Privatwirtschaft und Wissenschaft auf<br />
dem Weg zum E-<strong>Government</strong> ausgelotet<br />
werden sollten.<br />
Als Ergebnis wurde aus dem Workshop<br />
„Verwaltungsportal“ am 10./11.07.00<br />
im BMI, <strong>Berlin</strong> - gemeinsame Veranstaltung<br />
des Bundesministeriums des<br />
Innern und der Initiative Deutschland<br />
21 - die folgende Resolution in der<br />
abgestimmten Fassung vom 21.07.00<br />
erarbeitet:<br />
„Auf Einladung des Bundesinnenministeriums<br />
und der Initiative<br />
Deutschland 21 sind am 10. und 11. Juli<br />
2000 Vertreter(innen) aus Kommunen,<br />
Ländern, Bund, Wissenschaft und Wirtschaft<br />
zusammengekommen, um eine<br />
Antwort auf die Frage zu finden, ob und<br />
unter welchen Bedingungen eine<br />
Vernetzung von öffentlichen Informationen,<br />
Dienstleistungen und Transaktionen<br />
im Internet (E-<strong>Government</strong>) über<br />
die drei Ebenen Bund-Länder-Kommunen<br />
im Sinne einer bürgerorientierten<br />
Funktionalität sinnvoll und notwendig<br />
ist.<br />
Die Teilnehmenden sind der Überzeugung,<br />
dass E-<strong>Government</strong> in dem weltweiten<br />
Veränderungsprozess in Politik,<br />
Gesellschaft, Wirtschaft und Technik<br />
ein wichtiges Element ist. Gleichzeitig<br />
eröffnet E-<strong>Government</strong> die Chance, den<br />
Umbau der Verwaltungen zu fördern<br />
und zu beschleunigen.<br />
Umfangreiche Informationen auch zum Thema E-<strong>Government</strong> bietet das<br />
Portal http://www.politik-digital.de/<br />
2<br />
4/00 2 10<br />
Die Teilnehmenden sind der Überzeugung,<br />
dass<br />
è
ç • E-<strong>Government</strong> Realität werden<br />
wird,<br />
• E-<strong>Government</strong> die Qualität von<br />
Dienstleistungen für Bürger und<br />
Bürgerinnen, Wirtschaft und die<br />
verschiedenen Verwaltungsebenen<br />
nur dann entscheidend<br />
verbessert, wenn alle Verwaltungsebenen<br />
kooperieren: Bürger<br />
und Wirtschaft wollen bequeme,<br />
schnelle und qualitativ<br />
hochwertige Abwicklung von<br />
Anliegen,<br />
• den Nutzern auch künftig unterschiedliche<br />
Zugänge zu öffentlichen<br />
Informationen und<br />
Dienstleistungen offen stehen<br />
müssen (von Bürgerbüros, Call-<br />
Centern bis zu elektronischen<br />
Verwaltungsportalen auf unterschiedlichen<br />
Ebenen),<br />
• Deutschland nur dann in der<br />
internationalen Entwicklung von<br />
E-<strong>Government</strong> aufholen und<br />
eine Spitzenposition einnehmen<br />
kann, wenn jetzt alle Akteure<br />
und Kompetenzen gebündelt<br />
und gemeinsame Aktionen begonnen<br />
werden. Dabei müssen<br />
neue Kooperationsformen gefunden<br />
werden, die aus der Perspektive<br />
von Nutzerinnen und<br />
Nutzern Behördengrenzen und<br />
unübersichtliche Zuständigkeiten<br />
überwinden.<br />
Ziel der Kooperation von Bund, Ländern<br />
und Kommunen sowie mit der<br />
Wirtschaft kann es sein,<br />
• nachfrageorientiert Inhalte aus<br />
dem Tätigkeitsspektrum aller Beteiligten<br />
zu identifizieren und<br />
für die bedarfsgerechte,<br />
behörden- und unternehmensübergreifende<br />
Bündelung zu<br />
empfehlen,<br />
• technische und organisatorische<br />
Schnittstellen zu definieren,<br />
• Standards für die Darstellung<br />
und Abwicklung auszuarbeiten<br />
und zu empfehlen,<br />
• existierende Modelle, Beispiele<br />
und Best Practices zu sammeln,<br />
zu evaluieren und bekannt zu<br />
machen. Zurzeit werden vielfältige<br />
Projekte entwickelt. Hier<br />
können Synergien genutzt und<br />
kann Doppelarbeit vermieden<br />
werden.<br />
Die Teilnehmenden appellieren an den<br />
Bund, sich als Impulsgeber und Moderator<br />
zu engagieren und ein Innovationsbündnis<br />
für die Vernetzung von Bund,<br />
Ländern, Kommunen und Wirtschaft<br />
unter Einbeziehung der Wissenschaften<br />
auf den Weg zu bringen. Erste Ideen zur<br />
Realisierung wurden auf dem Workshop<br />
entwickelt.<br />
Erste hochwertige Ergebnisse erwarten<br />
die Teilnehmenden bis zur CeB<strong>IT</strong> 2001<br />
im Rahmen der BMI-Initiative<br />
„<strong>Government</strong> Goes Future“.<br />
In einem Folgetreffen, das im September<br />
2000 stattfinden wird, wollen die<br />
Teilnehmer das „Innovationsbündnis“<br />
vorbereiten. Die KGSt wird sich weiter<br />
an der Diskussion beteiligen, um gemeinsam<br />
mit den anderen Vertretern<br />
aus der kommunalen Welt die Interessen<br />
der örtlichen Ebene zu vertreten.<br />
Ansprechpartnerin in der KGSt ist Dr.<br />
Marianne Wulff (Telefon 02 21/3 76 89<br />
22; e-mail: marianne.wulff@kgst.de). u<br />
Bund online 2005<br />
Bundesregierung startet<br />
e<strong>Government</strong>-Initiative<br />
Bundeskanzler Gerhard<br />
Schröder hat gestern auf dem<br />
D21-Kongress in Hannover die<br />
e<strong>Government</strong>-Initiative „BundOnline<br />
2005“ verkündet. „Diese Initiative wird<br />
zu einem Innovationsschub für Verwaltung<br />
und Wirtschaft führen“, so die<br />
Staatssekretärin im Bundesinnenministerium,<br />
Brigitte Zypries.<br />
In einem Vortrag auf dem Electronic-<br />
<strong>Government</strong>-Workshop der Informationstechnischen<br />
Gesellschaft in <strong>Berlin</strong><br />
erläuterte die Staatssekretärin heute die<br />
neue Initiative der Bundesregierung.<br />
„BundOnline 2005 enthält die klare<br />
Vorgabe für die Bundesverwaltung, bis<br />
zum Jahre 2005 alle internetfähigen<br />
Dienstleistungen online bereitzustellen.<br />
Die Bundesregierung will damit ein<br />
besseres Dienstleistungsangebot schaffen,<br />
und zwar sowohl für die Bürgerinnen<br />
und die Bürger als auch für die<br />
Wirtschaft. „Ich bin überzeugt, dass<br />
mit Electronic <strong>Government</strong> der Durchbruch<br />
gelingt, schnell zu einer transparenten,<br />
kostengünstigen und effizienten<br />
Verwaltung in Deutschland zu gelangen.<br />
Mit der Initiative BundOnline<br />
2005 hat sich die Bundesregierung ein<br />
anspruchsvolles, aber realistisches Ziel<br />
für eine moderne Verwaltung im 21.<br />
Jahrhundert gesetzt“, erklärte Brigitte<br />
Zypries.<br />
Die Staatssekretärin wies darauf hin,<br />
dass die Bundesverwaltung nicht bei<br />
Null anfange. Erste Erfahrungen habe<br />
man z. B. schon mit dem Statistischen<br />
Bundesamt gewonnen, das heute schon<br />
den Unternehmen die Möglichkeit<br />
gebe, Meldungen zur Intrahandelsstatistik<br />
direkt über das Internet abzugeben.<br />
In kürzester Zeit haben bereits<br />
über 1.600 Unternehmen von dieser<br />
Möglichkeit Gebrauch gemacht. Weitere<br />
Beispiele seien das digitale Antragsverfahren<br />
DIGANT der Bundesdruckerei<br />
für Reisepässe, Personalausweise<br />
und Führerscheine und das<br />
Internetangebot der Bundesanstalt<br />
für Arbeit, „ArbeitsamtOnline“.<br />
Den erforderlichen Investitionen<br />
stehen nach Einschätzung der<br />
Staatssekretärin beachtliche Einsparungen<br />
gegenüber. „Seit der Einführung<br />
der elektronischen Akte im<br />
Bundesverwaltungsamt im Bereich der<br />
BaföG-Darlehensverwaltung konnten<br />
dort die Verwaltungskosten um rund<br />
die Hälfte gesenkt werden. Jährlich werden<br />
dabei durch den effizienten Einsatz<br />
der Informationstechnik über 10<br />
Mio. DM gespart“, erläuterte Brigitte<br />
Zypries.<br />
Ab sofort informiert das Bundesinnenministerium<br />
unter www.bund.de<br />
über die aktuellen Entwicklungen è<br />
4/00 2 11 7
Im Statistik-Shop können Bürger und<br />
Unternehmen Print-Publikationen des<br />
Amtes online bestellen. Außerdem ist<br />
es möglich, statistische Daten in elektronischer<br />
Form direkt auf den eigenen<br />
PC zu Hause oder im Büro herunter<br />
laden zu können, an sieben Tagen in<br />
der Woche rund um die Uhr. Dabei<br />
nutzt das Statistische Bundesamt als<br />
erstes statistisches Amt eine kommerzielle<br />
Shopping-Software, wie sie bisher<br />
nur in der Privatwirtschaft eingesetzt<br />
wird, um die Geschäftsvorgänge bis<br />
zur Rechnungsstellung zu automatisieren.<br />
Eine Automatisierung der<br />
Zahlungsvorgänge ist in Vorbereitung.<br />
In einer mehrmonatigen Testphase hat<br />
der Shop bereits 700 Kunden gewonnen.<br />
Initiative der Bundesregiering zu E-<strong>Government</strong>: BundOnline 2005<br />
http://www.bund.de/<br />
ç der Initiative BundOnline 2005. Diese Website wird schrittweise zu einem<br />
Portal der Bundesverwaltung ausgebaut, über das bis 2005 auch schrittweise alle<br />
Online-Dienstleistungen der Bundesverwaltung zugänglich gemacht werden. Weitere<br />
Informationen zur Staats- und Verwaltungsmodernisierung sind unter www.staatmodern.de<br />
zu finden.<br />
u<br />
Neue Online-Angebote des<br />
Statistischen Bundesamtes<br />
Die Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, Brigitte Zypries,<br />
stellte Ende Oktober zusammen mit Johann Hahlen, Präsident des<br />
Statistischen Bundesamtes, zwei neue Online-Angebote der bundesdeutschen<br />
Statistik, Statistik-Shop und w3stat, vor. Brigitte Zypries betonte, dass<br />
im Rahmen der e<strong>Government</strong>-Initiative der Bundesregierung BundOnline 2005<br />
( www.bund.de ) alle internetfähigen Dienstleistungen der Bundesverwaltung bis<br />
zum Jahre 2005 online angeboten werden. Das Statistische Bundesamt mache<br />
bereits jetzt einen großen Schritt in diese Richtung.<br />
„Die beiden neuen Online-Angebote des Statistischen Bundesamtes bringen<br />
Vorteile sowohl für die Bürger, die statistische Informationen suchen, als auch für<br />
die Wirtschaft, die Daten für die Statistiken melden müssen“, erklärte Brigitte<br />
Zypries in Wiesbaden. „Damit setzt das Statistische Bundesamt die Ziele von<br />
BundOnline 2005 vorbildlich um: Durch Online-Dienstleistungen der Bundesverwaltung<br />
werden wir den Bürgern mehr Service bieten und der Wirtschaft die<br />
Erfüllung staatlicher Meldepflichten erleichtern.“<br />
Der heute freigeschaltete Statistik-Shop (www.statistik-bund.de/shop/) ist die neue<br />
Internet-Vertriebsplattform des Statistischen Bundesamtes für seine statistischen<br />
Veröffentlichungen.<br />
2<br />
4/00 2 12<br />
w3stat (http://w3stat.statistik-bund.de)<br />
ist ein neues Meldeverfahren zur Intrahandelsstatistik.<br />
Bisher mussten Firmen<br />
ihre Daten über die Lieferungen und<br />
Bezüge innerhalb der Europäischen<br />
Union auf Formularen oder Datenträgern<br />
abliefern. Ab sofort können diese<br />
Meldungen unter Nutzung moderner<br />
Technologie und unter Gewährleistung<br />
der Geheimhaltung über das Internet<br />
online an das Statistische Bundesamt<br />
übermittelt werden. Erreicht wird so<br />
eine Entlastung der meldenden Unternehmen<br />
und eine Verbesserung von<br />
Aktualität und Qualität der statistischen<br />
Daten. Außerdem können die internen<br />
Verarbeitungsprozesse im Statistischen<br />
Bundesamt vereinfacht werden. w3stat<br />
wird im Probebetrieb seit Anfang des<br />
Jahres 2000 von mittlerweile 2 000 Firmen<br />
erfolgreich genutzt. u<br />
)UDJHQÃ"<br />
Rufen Sie an :<br />
INFOLINE<br />
VERTRIEB<br />
90 12 (912) 60 80
Starkes Interesse am<br />
„Virtuellen Rathaus“<br />
Weltpremiere im Netz<br />
Der am 4. und 5. September<br />
2000 veranstaltete Kongress<br />
„Virtuelles Rathaus“ übertraf<br />
die Erwartungen aller Beteiligten. Mehr<br />
als 500 Interessenten aus Kommunen,<br />
Bundes- und Landesbehörden, Unternehmen,<br />
Wissenschaft, Wirtschaft und<br />
Verbänden besuchten die ausgebuchte<br />
Veranstaltung in Bremen. Der vom<br />
Deutschen Institut für Urbanistik (Difu)<br />
und der bremen online services (bos) im<br />
Auftrag des Bundesministeriums für<br />
Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />
durchgeführte Kongress war die Auftaktveranstaltung<br />
zur Umsetzungsphase<br />
des Multimedia-Städtewettbewerbs<br />
MEDIA@Komm.<br />
Im Mittelpunkt des Kongresses stand<br />
die erste Präsentation von Zwischenergebnissen<br />
bei der Umsetzung der drei<br />
Preisträgerkonzepte der Städte Bremen,<br />
Esslingen-Ostfildern sowie des Städteverbundes<br />
Nürnberg-Bayreuth-Erlangen-Fürth-Schwabach.<br />
So präsentierten<br />
beispielsweise die Bremer live die weltweit<br />
erste vollständige Online-Transaktion<br />
zwischen Bürgern und Verwaltung<br />
über das Internet, bei der der Gang zur<br />
Behörde überflüssig wird:<br />
Die Bestellung einer Heiratsurkunde<br />
beim Standesamt wurde digital signiert<br />
und die Gebühr sofort per GeldKarte<br />
bezahlt. Einzige Voraussetzungen für<br />
derartige Transaktionen sind ein<br />
Internet-Anschluss, ein Computer mit<br />
Kartenleser sowie Signatur- und<br />
GeldKarte.<br />
Die Praxisbeispiele sowie weitere Beiträge<br />
der Veranstaltung verdeutlichten,<br />
welcher gewaltige Umbruch den Kommunalverwaltungen<br />
durch Internet und<br />
Multimedia bevorsteht. Einigkeit bestand<br />
weitgehend darin, dass nicht mehr<br />
das Ob, sondern das Wie in den Kommunen<br />
diskutiert werden muss: So werde<br />
der Einsatz neuer Medien im „Virtuellen<br />
Rathaus“ deutlich die Effizienz<br />
steigern und gleichzeitig zu mehr Transparenz<br />
führen. Prognosen zu ökonomischen<br />
Vorteilen gehen sogar von Einsparpotenzialen<br />
von bis zu 50 Prozent<br />
aus.<br />
Interessierte finden im Internet-Angebot<br />
zu MEDIA@Komm unter<br />
www.mediakomm.net die dokumentierten<br />
Ergebnisse, Beiträge und Impressionen<br />
des Kongresses, die auch zum<br />
Herunterladen bereit stehen. Darüber<br />
hinaus bietet ein neu eingerichtetes „Forum“<br />
die Möglichkeit, sich mit Fragen<br />
und Beiträgen an der Diskussion und<br />
dem Erfahrungsaustausch rund um<br />
MEDIA@Komm zu beteiligen. Das<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Technologie sowie die Institute der<br />
Begleitforschung laden ausdrücklich<br />
dazu ein, das neue Angebot rege zu<br />
nutzen.<br />
u<br />
Noch ein langer Weg<br />
bis zum virtuellen<br />
Rathaus<br />
Studie der Bertelsmann Stiftung:<br />
Potenziale der Informationstechnologie<br />
bei weitem noch nicht<br />
ausgeschöpft<br />
Das virtuelle Rathaus, in dem<br />
Behördengänge rund um die<br />
Uhr per Mausklick abgewikkelt<br />
werden können, steht in den meisten<br />
Städten erst am Anfang. Nach einer<br />
Befragung der Bertelsmann Stiftung von<br />
Führungskräften fast aller deutschen<br />
Städte über 50.000 Einwohner bereitet<br />
erst rund ein Drittel städtische Dienstleistungen<br />
online auf. Ein weiteres Drittel<br />
arbeitet noch an einem interaktiven<br />
Online-Angebot für die Bürger; der Rest<br />
kann nur auf statische Informationen<br />
auf der eigenen Homepage verweisen.<br />
Die Studie kommt zu dem Ergebnis,<br />
dass die Verwaltungschefs in Deutschland<br />
den strategischen Einsatz neuer<br />
Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
noch nicht ausreichend<br />
als kommunalpolitische Führungsaufgabe<br />
erkannt haben. In lediglich einem<br />
Viertel aller befragten Kommunen, in<br />
denen mit der Umsetzung des virtuellen<br />
Rathauses bereits begonnen wurde,<br />
sei dieses Projekt zur „Chefsache“ geworden.<br />
Und das, obwohl die ebenfalls<br />
befragten führenden Verwaltungsexperten<br />
der Ansicht sind, dass die politische<br />
Führung dieses Thema nicht<br />
delegieren dürfe.<br />
Immerhin wird die große Bedeutung<br />
moderner Technologien erkannt: Für<br />
drei Viertel der rund 160 befragten<br />
Verwaltungschefs haben die<br />
Modernisierung und der Umbau der<br />
Verwaltung eine sehr große Bedeutung<br />
für die Zukunft ihrer Stadt. Die<br />
Elektronisierung der Geschäftsprozesse<br />
soll für die Bürger spürbare Vorteile<br />
bringen, wie z.B. wegfallende Anfahrtswege,<br />
kürzere Bearbeitungszeiten sowie<br />
die ständige Erreichbarkeit der<br />
Ämter.<br />
Die Studie belegt, dass die Potenziale<br />
der Informationstechnologie für die<br />
städtischen Verwaltungen noch bei<br />
weitem nicht ausgeschöpft sind. Hindernisse<br />
auf dem Weg zum „Virtuellen<br />
Rathaus“ sehen die Verwaltungschefs<br />
vor allem in finanziellen Engpässen<br />
sowie der mangelnden Medienkompetenz<br />
bzw. der unzureichenden technischen<br />
Ausstattung breiter Bevölkerungsschichten.<br />
Hier geht die Hälfte<br />
der Befragten davon aus, dass den<br />
Bürgerinnen und Bürgern beim Umgang<br />
mit den neuen Technologien wesentlich<br />
mehr Anleitungen gegeben<br />
werden müssen als bisher.<br />
Aus den Ergebnissen der repräsentativen<br />
Befragung wie auch den Expertenstatements<br />
geht hervor, dass der Erfolg<br />
einer Elektronisierung der Verwaltungsvorgänge<br />
auch wesentlich von der Kompetenz<br />
der Führungskräfte sowie der<br />
Qualifikation und dem Engagement der<br />
Mitarbeiter abhängt. 83 Prozent der<br />
befragten Verwaltungschefs è<br />
4/00 2 13 7
ç schätzen den Weiterbildungsbedarf<br />
für sich selbst wie auch für ihre Mitarbeiter<br />
als sehr groß ein. Hier stehen die<br />
öffentlichen Verwaltungen vor ähnlichen<br />
Herausforderungen an die<br />
Personalentwicklung wie die private<br />
Wirtschaft. Um das virtuelle Rathaus<br />
möglichst effizient aufzubauen, empfiehlt<br />
die Studie darüber hinaus ein<br />
systematisches Benchmarking sowie einen<br />
Informations- und Erfahrungsaustausch<br />
der Städte untereinander.<br />
Die Studie „Virtuelle Medien als Chance<br />
für die Stadt der Zukunft - Strategische<br />
Herausforderung für die politische<br />
Führung“ kann bei der Bertelsmann<br />
Stiftung angefordert werden. u<br />
Mit Curiavant und Deutscher Post<br />
ins virtuelle Rathaus<br />
Online-Anträge mit<br />
digitaler Signatur<br />
Bonn (ots) - „Bitte hier eine<br />
Nummer ziehen“ - und dann<br />
Einreihen in die Warteschleife!<br />
Das ist die tagtägliche Realität in den<br />
Meldehallen kommunaler Verwaltungen.<br />
Dem kann abgeholfen werden: Im<br />
virtuellen Rathaus kann man Anträge<br />
stellen, Gebühren begleichen und andere<br />
Verwaltungsangelegenheiten bequem<br />
von zu Hause, rund um die Uhr<br />
und ohne Wartezeit, erledigen.<br />
Gemeinsam mit der Curiavant Internet<br />
GmbH, einer Tochter des Städteverbundes<br />
Nürnberg-Fürth-Erlangen-<br />
Bayreuth-Schwabach, richtet die Posttochter<br />
Deutsche Post Signtrust ein virtuelles<br />
Rathaus für Online-Behördengänge<br />
im Raum Nürnberg ein. Mit der<br />
Curiavant-Chipkarte können ab sofort<br />
Anträge am PC rechtsverbindlich unterschrieben<br />
und gleichzeitig Gebühren<br />
mit dem integrierten Geld-Chip<br />
beglichen werden.<br />
Die Deutsche Post Signtrust leistet dabei<br />
die gesamte Trustcenter-Technik, die<br />
2<br />
für die digitale Signatur nach deutschem<br />
Signaturgesetz erforderlich ist. Die digitale<br />
Signatur stellt die Rechtsverbindlichkeit<br />
bei der Abwicklung von<br />
Amtsgeschäften im Internet sicher, garantiert<br />
deren Echtheit und identifiziert<br />
eindeutig den Urheber.<br />
Deutsche Post Signtrust -<br />
für Sicherheit im eBusiness<br />
Der Sicherheitsaspekt ist einer der wichtigen<br />
Faktoren für den Erfolg des<br />
eBusiness. Die Deutsche Post Signtrust<br />
bietet mit der digitalen Signatur und der<br />
Verschlüsselung von Daten entscheidende<br />
Schritte für sicheres Handeln im<br />
Internet.<br />
Über das Trustcenter der Deutschen<br />
Post, das die Anforderungen des deutschen<br />
Signaturgesetzes erfüllt, kann jeder<br />
Internet-Nutzer seine digitale Signatur<br />
beantragen und bekommen. Sie<br />
ermöglicht es, mittels Chip-Karte, PIN-<br />
Nummer und Chipkartenlesegerät eine<br />
rechtsverbindliche „Unterschrift“ per<br />
Internet zu leisten.<br />
Für Unternehmen, Behörden, Banken<br />
oder Verbände gibt es außerdem mit<br />
VIRTUALTRUST die Möglichkeit, mit<br />
Unterstützung der Deutschen Post ein<br />
eigenes virtuelles Trustcenter für die<br />
Verwaltung von Zertifikaten aufzubauen.<br />
Als Großkunde konnte die Bundesnotarkammer<br />
gewonnen werden, die<br />
mit Hilfe der Trustcenter-Technik der<br />
Deutschen Post Signtrust in der Lage<br />
ist, bundesweit ihre Notare mit einer<br />
Chipkarte für die sichere Online-Kommunikation<br />
auszurüsten. u<br />
Infastruktur für<br />
E-<strong>Government</strong><br />
Eine Public Key lnfrastructure<br />
(PKI) ist Voraussetzung für<br />
die Anwendung einer elektronischen<br />
Signatur im Rahmen des künftigen<br />
Signaturgesetzes, das auf der EU-<br />
Richtlinie für elektronische Signaturen<br />
4/00 2 14<br />
fußt. Die in der PKI verwendeten<br />
kryptografischen Schlüssel ermöglichen<br />
neben der Signatur auch die Verschlüsselung<br />
von Informationen.<br />
Die PKI ist eine hierarchische<br />
Vertrauensstruktur, die auf der Anwendung<br />
kryptografischer Schlüssel beruht.<br />
Für alle Teilnehmer einer PKI - Instanzen<br />
und Anwender - werden individuelle<br />
Schlüsselpaare erstellt, die aus einem<br />
öffentlichen und einem privaten<br />
Schlüsselteil bestehen. Der öffentliche<br />
Schlüssel (public key) wird zusammen<br />
mit den Identifikationsmerkmalen des<br />
Teilnehmers (nach dem Standard<br />
X.509v3) von einer Instanz der PKI,<br />
der Zertifizierungsinstanz (CA) elektronisch<br />
beglaubigt. Diese Beglaubigung<br />
wird als Zertifikat des Teilnehmers bezeichnet.<br />
Es wird in einem elektronischen<br />
Verzeichnis veröffentlicht und<br />
ist damit allen Teilnehmern zugänglich.<br />
Der private Schlüssel (private key) dagegen<br />
ist im alleinigen Besitz des Teilnehmers.<br />
Ein Teilnehmer (A) signiert eine Information<br />
(I), indem er mit seinem privaten<br />
Schlüssel einen von der Information<br />
abgeleiteten Code H(I) (Hash-Code<br />
nach MD5, SHA, ...) verschlüsselt:<br />
enCrypt privA<br />
(H(I)). Dieser verschlüsselte<br />
Code, die elektronische Signatur der<br />
Information durch A, kann nur mit dem<br />
öffentlichen Schlüssel von A entschlüsselt<br />
werden.<br />
Der Empfänger (B) einer elektronisch<br />
signierten Information entnimmt dem<br />
veröffentlichten Zertifikat von A den<br />
öffentlichen Schlüssel und entschlüsselt<br />
damit die Signatur: H(I) =<br />
deCrypt pubA<br />
(enCrypt privA<br />
(H(I))). Der<br />
Empfänger (B) überprüft dann die erhaltene<br />
Information I durch nochmalige<br />
Ableitung des Hash-Codes. Ist der<br />
von B gebildete Code H(I) mit dem<br />
entschlüsselten Code aus der Signatur<br />
von A identisch, so ist für B sichergestellt,<br />
dass die Information vom Besitzer<br />
des privaten Schlüssels A, d.h. vom<br />
Besitzer des Zertifikates A elektronisch<br />
unterschrieben wurde und unverändert<br />
bei ihm vorliegt.<br />
è
ç Die Zusammengehörigkeit des<br />
öffentlichen Schlüssels und der<br />
Identifiktaionsmerkmale des Teilnehmers<br />
(A) wird durch eine<br />
Zertifizierungsinstanz beglaubigt, indem<br />
diese Informationsteile zu einer Information<br />
I zusammengefasst werden,<br />
welche, wie oben beschrieben, von der<br />
CA elektronisch signiert wird. So entsteht<br />
das Zertifikat von A. Da auch die<br />
CA ein veröffentlichtes Zertifikat besitzt,<br />
ist jedem Teilnehmer der öffentliche<br />
Schlüssel der CA bekannt. Jeder<br />
Teilnehmer kann deshalb jedes von der<br />
CA ausgestellte Zertifikat entschlüsseln<br />
und den öffentlichen Schlüssel und die<br />
Identifikationsmerkmale seines Besitzers<br />
daraus entnehmen.<br />
Die Ausstellung eines Zertifikates durch<br />
eine CA ist nur zulässig, wenn sichergestellt<br />
ist, dass die Identifikationsmerkmale<br />
und der öffentliche Schlüssel<br />
eines Teilnehmers zusammengehören.<br />
Dazu muss eine Authentisierung durchgeführt<br />
werden. Diese Authentisierung<br />
kann in einer der CA vorgelagerten<br />
Instanz, der Registrierungsinstanz (RA)<br />
durchgeführt werden. Da CA und RA<br />
Teilnehmer einer PKI sind, bestehen<br />
zwischen diesen ebenfalls ein<br />
Vertrauensverhältnis.<br />
Die CA bilden eine hierarchische Struktur:<br />
Alle Teilnehmer einer PKI vertrauen<br />
einer gemeinsamen obersten<br />
Zertifizierungsinstanz. Von dieser beginnt<br />
der Aufbau der PKI. Sie zertifiziert<br />
unmittelbar nachgeordnete<br />
Zertifizierungsinstanzen. Diese können<br />
wiederum nachgeordnete Zertifizierungsinstanzen,<br />
Registrierungsinstanzen<br />
oder Anwender zertifizieren.<br />
So bildet sich eine hierarchische<br />
Vertrauensstruktur.<br />
Jede Zertifizierung beinhaltet die Schritte:<br />
• Authentifizierung des Teilnehmers<br />
• Generierung des privaten und<br />
des öffentlichen Schlüssels in<br />
einer sicheren Umgebung<br />
• Bestimmung der Identifikationsmerkmale<br />
• elektronische Signatur der<br />
Identifikationsmerkmale und des<br />
öffentlichen Schlüssels: Zertifikatserstellung<br />
• Zertifikatsveröffentlichung<br />
• Übergabe des privaten Schlüssels<br />
und des Zertifikats an den<br />
Teilnehmer in einer gesicherten<br />
Form<br />
Die einzelnen Schritte können in einer<br />
oder auch in verschiedenen Instanzen<br />
realisiert werden. Teilnehmer verschiedener<br />
PKI haben keine gemeinsame<br />
oberste Zertifizierungsinstanz. Damit<br />
auch zwischen diesen Teilnehmern eine<br />
Vertrauensstruktur hergestellt werden<br />
kann, müssen sich die betreffenden PKI<br />
gegenseitig zertifizieren (cross<br />
certification), oder die Teilnehmer selbst<br />
vertrauen der jeweils fremden PKI.<br />
DR. KLAUS BIEDKA<br />
Dokumenten-<br />
Management für die<br />
öffentlicheVerwaltung<br />
u<br />
Die öffentliche Verwaltung<br />
gilt als einer der größten potentiellen<br />
Märkte für Dokumenten-Management-Lösungen.<br />
Der<br />
Einsatz moderner Archiv-, Knowledgemanagement-,<br />
Workflow- und Dokumenten-Management-Lösungen<br />
läßt<br />
jedoch noch zu wünschen übrig. Zum<br />
einen waren immer Kostengründe ein<br />
Argument für die zögerluche Umsetzung<br />
– die öffentliche Verwaltung habe<br />
einfach nicht genügend Mittel und könne<br />
sich nicht die Lösungen wie die freie<br />
Wirtschaft leisten. Entscheidender jedoch<br />
für die mangelnde Umsetzung<br />
waren jedoch eher verkrustete Strukturen,<br />
Bürokratismus, altertümliche Arbeitsweisen<br />
und mangelnde Akzeptanz<br />
des Personals. Die Politik verkündet in<br />
regelmäßigen Abständen, daß etwas<br />
getan werden muss. Die wenigen<br />
vorzeigbaren Pilotprojekte werden dann<br />
wieder durch die Medien gereicht. Aber<br />
das Problem sitzt tiefer. Dokumenten-<br />
Technologien können zur erheblichen<br />
Effizienzsteigerung der Verwaltung<br />
beitragen, wenn sie denn richtig und<br />
adäquat geplant und eingeführt werden.<br />
Verwaltung ist nicht<br />
gleich Verwaltung<br />
Gern wird mit dem Begriff öffentliche<br />
Verwaltung alles in einen Topf geworfen.<br />
Es ist jedoch zu unterscheiden,<br />
über welche Bereiche man redet und<br />
welche Form von Lösungen für welche<br />
Aufgaben geeignet sind. Hier unterscheiden<br />
sich die Anforderungen von<br />
kommunalen Behörden sehr stark von<br />
Landes- und Bundesbehörden. In der<br />
Diskussion um Verwaltungsreformen<br />
waren in den vergangenen Jahren zwei<br />
Hauptrichtungen festzustellen: „der<br />
schlanke Staat“ und „die Verwaltung als<br />
Dienstleistungsbetrieb“. Um den ersten<br />
Begriff ist es etwas ruhig geworden,<br />
der Anspruch eines Dienstleistungsbetriebes<br />
ist jedoch heftig umstritten. Wie<br />
soll man einem Verkehrssünder, der<br />
seinen Bußgeldbescheid begleichen soll,<br />
nahebringen, daß er ja eigentlich der<br />
„hochgeehrte Kunde des Dienstleistungsbetriebes<br />
Verwaltung“ ist. Auch<br />
muss man dringend unterscheiden, ob<br />
es um hoheitliche Aufgaben oder um<br />
echte Dienstleistungen geht, die im Prinzip<br />
auch ein nichtöffentlicher<br />
Anbieter erbringen könnte. Bei den<br />
hoheitlichen Aufgaben kann sich die<br />
Verwaltung noch zurücklehnen, bei der<br />
echten Dienstleistungen steht sie<br />
inzwischen im Wettbewerb zur Privatwirtschaft.<br />
Betrachtet man unter diesen<br />
Gesichtspunkten der unterschiedlichen<br />
Formen, Aufgaben und Zuständigkeiten<br />
von Verwaltungen das Thema des<br />
Einsatzes moderner Informationstechnologien,<br />
wird deutlich, dass es nicht<br />
die eine, universelle Lösung für die<br />
öffentliche Verwaltung geben kann.<br />
e<strong>Government</strong><br />
Es ist häufig einfach, einfach ein neues<br />
Schlagwort einzuführen - e<strong>Government</strong><br />
ist ein solches. Die wenigsten haben<br />
jedoch eine Vorstellung, was sich è<br />
4/00 2 15 7
ç hinter der „elektronischen Regierung“<br />
(dies wäre die korrekte deutsche<br />
Übersetzung) verbirgt. Die<br />
Verwaltungshochschule Speyer hat<br />
hierfür eine recht griffige Definition<br />
gefunden: „e<strong>Government</strong> ist die Abwicklung<br />
geschäftlicher Vorgänge beim<br />
Regieren und Verwalten mit Hilfe von<br />
Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
mittels elektronischer<br />
Medien“. Schon aus der Definition wird<br />
deutlich, dass es um mehr geht, als nur<br />
Verwaltungsvorgänge zu unterstützen.<br />
Die Vernetzung der Regierung und der<br />
Verwaltung ist eine wesentliche Komponente.<br />
Die nächste Schritt wäre dann<br />
die eDemocracy mit der Möglichkeit<br />
der Mitbestimmung und des Wählens<br />
über digitale Medien.<br />
Ebenso wie sich im Umfeld des Internet<br />
und des eBusiness neue Acronyme wie<br />
B2B (Busienss to Business), B2E (Business<br />
to Employee) oder B2C (Business<br />
to Consumer/Costumer) herausgebildet<br />
haben, finden sich solche Bezeichnungen<br />
inzwischen auch im Umfeld<br />
von e<strong>Government</strong>: G2G (<strong>Government</strong><br />
to <strong>Government</strong> - die verwaltungsinterne<br />
Lösung), G2C und C2G (<strong>Government</strong><br />
to Citizen und Citizen to <strong>Government</strong> -<br />
das Zusammenspiel mit dem Bürger),<br />
G2B und B2G (<strong>Government</strong> to Business<br />
und Business to <strong>Government</strong> - das<br />
Zusammenspiel mit der Wirtschaft) oder<br />
G2N und N2G (<strong>Government</strong> to Non-<br />
<strong>Government</strong>-Organization & vice versadas<br />
Zusammenwirken mit nichtstaatlichen<br />
Organisationen).<br />
Auch e<strong>Government</strong> hat durch die<br />
vielfältigsten Beziehungen, die<br />
Verknüpfung von Innen- und Außenwelt<br />
und die Einbeziehung von Bürgern,<br />
Regierung, Parlamenten und<br />
Nicht-staatlichen Organisationen einen<br />
so hohen Anspruch, der allenfalls nur in<br />
Teilen und über einen längeren Zeitraum<br />
umsetzbar erscheint.<br />
Innenverhältnis und Außenwelt<br />
2<br />
Vor der Internet-Revolution in der zweiten<br />
Hälfte der 90er Jahre ging es bei<br />
Projekten in der öffentlichen Verwaltung<br />
um die Lösung interner Probleme,<br />
die Verbesserung von Abläufen und die<br />
einfachere Bereitstellung von Informationen.<br />
Die Schlagworte waren<br />
Workflow und elektronische Archivierung.<br />
Viele der frühen Projekte scheiterten<br />
- zum Teil am Anspruch, zum<br />
Teil an den damaligen Unzulänglichkeiten<br />
der Technik oder einfach an der<br />
Unfähigkeit von Linienorganisationen,<br />
in Behörden projektbezogen Veränderungsprozesse<br />
umzusetzen. Einen<br />
neuerlichen Aufschwung nahm die Thematik<br />
erst durch die Problematik des<br />
Umzuges der Bonner Verwaltung nach<br />
<strong>Berlin</strong>. Im Rahmen von Großprojekten<br />
für die Behörden wurden Lösungen<br />
entwickelt, mit denen man standortunabhängig<br />
jederzeit eine vollständige<br />
Bearbeitung der Vorgänge durchführen<br />
können sollte. Ein Ergebnis dieser<br />
Projekte ist DOMEA - ein Rahmenkonzept<br />
für Dokumenten-Management-<br />
Lösungen, die in öffentlichen Verwaltungen<br />
zum Eisnatz kommen sollen.<br />
Dieser Rahmen ist jedoch so allgemein<br />
gefasst, dass auch sehr unterschiedliche<br />
Lösungen sich heute mit einem<br />
DOMEA-Zertifkat schmücken können.<br />
Wesentliche Voraussetzungen für kompatible<br />
Lösungen wie z.B. die Mitlieferung<br />
von angepaßten Aktenplänen<br />
für die unterschiedlichen Aufgabenbereiche<br />
und Typen von Verwaltungen,<br />
messbare oder prüfbare technische Kriterien,<br />
Standards für Meta-Daten etc.<br />
sind nur unzureichend ausgeprägt.<br />
4/00 2 16<br />
Die auf interne Anwendung fokussierten<br />
Lösungen wurden inzwischen von<br />
der bunten Welt des Intenets eingeholt.<br />
Ging es hier zunächst nur um die Präsentation<br />
eines Landes, einer Stadt, einer<br />
Behörde im Internet, so ist heute<br />
bereits das Ziel, den Bürger und<br />
besonders die steuerspendenden<br />
Gewerbeunternehmen direkt über Webmittel<br />
in das Verwaltungsgeschehen einzubinden.<br />
Auch die Web-Seiten der öffentlichen<br />
Verwaltung durchlaufen hier<br />
die vier typischen Stadien des Internetauftrittes<br />
– die vier „i“. Image, die reine<br />
Selbstdarstellung; Information, bedingt<br />
Nützliches neu verpackt; Interaktion,<br />
das „digitale Antragsformular“ und Integration,<br />
Bürger, Verwaltung und Politik<br />
werden in digital unterstützten Prozessen<br />
zusammengeführt. Vom letztgenannten<br />
Idealzustand, der „Online-Behörde“<br />
ist man aber nach Untersuchungen<br />
der Bertelsmann Stiftung noch weit<br />
entfern. Bisher nutzen nur 30% der<br />
Kommunen das Mediun Internet.<br />
Durchgängige Prozesse fehlen noch<br />
weitgehend - der Bürger kann zwar am<br />
Bildschirm seine Ummeldung elektronisch<br />
ausfüllen, in der Behörde wird sie<br />
aber noch ausgedruckt und in der Gittermappe<br />
durch die Gänge geschoben.<br />
Viele der Anwendungen erzeugen damit<br />
nur einen Anschein von Modernität<br />
und wecken Bedürfnisse, die durch mangelnde<br />
Integration der externen und<br />
interne Prozesse nicht befriedigt werden<br />
können.<br />
Es geht nicht um das „ob“, sondern<br />
nur noch um das „wie“ und „wann“<br />
Die öffentliche Verwaltung muss sich<br />
dem digitalen Zeitalter anpassen. Sie<br />
hat zum Beispiel selbst Initiativen wie<br />
die elektronische Signatur eingeleitet,<br />
die es nunmehr gilt auch im eigenen<br />
Haus einzusetzen. Eine Verbesserung<br />
von Verwaltungsabläufen, die notwendige<br />
Anpassung an die neue digitale<br />
Welt, all dies erfordert zukünftig den<br />
vermehrten Einsatz von dokumentenbasierten<br />
Technologien. Es wird auch<br />
weiterhin ein großes Klientel geben, das<br />
man digital nicht erreichen kann - so<br />
wird z.B. bei der Sozialhilfebewilligung<br />
dies kaum über Personalvideo am<br />
Internetarbeitsplatz geschehen.<br />
Aber die Welt wird zunehmend digital<br />
und schnellebiger. Viele Verwaltungen<br />
suchten ihr Heil in Workflowsystemen,<br />
die die bisherigen Abläufe abbilden und<br />
beschleunigen. Dies entpuppte sich jedoch<br />
als der falsche Ansatz, da er häufig<br />
nur zur „Elektrifizierung der Ineffizienz“<br />
führte. Man darf sich nicht an<br />
Prozessen orientieren, die auf den Unzulänglichkeiten<br />
einer papierbezogenen<br />
Ablage und manueller Transportmöglichkeiten<br />
beruhen. Lösungen bei<br />
denen z.B. Baubehörden mit è
ç Vermessungsbüros, Investoren und<br />
Architekten vernetzt Bebauungspläne<br />
erarbeiten, veröffentlichen und umsetzen,<br />
basieren auch auf der Unterstützung<br />
von Prozessen - nur nennt dies<br />
heute niemand mehr Workflow. Solche<br />
integrativen Projekte sind auch nur<br />
möglich, wenn sich die betroffenen Verwaltungen<br />
über liebgewordene Abläufe<br />
hinwegsetzen und sich neue Freiräume<br />
schaffen.<br />
Dokumenten-Management als Herausforderung<br />
für die öffentliche Verwaltung<br />
Dokumenten-Management kann nur<br />
dann effizient eingesetzt werden, wenn<br />
es mit einer Reform der Verwaltung<br />
einhergeht. Es ist ein Irrglaube anzunehmen,<br />
dass allein durch die Einführung<br />
neuer Technik sich etwas ändert.<br />
Besonders kritisch ist dies, wenn eine<br />
Verwaltung antritt, um Wissensmanagement,<br />
also ein sogenanntes<br />
Knowledge Management System einzuführen.<br />
Hier wird häufig mit neuen<br />
Schlagworten nur etwas cachiert - gerade<br />
Wissensmanagement ist nur zu 10%<br />
Technik, 90% sind organisatorische,<br />
personelle und kulturelle Maßnahmen.<br />
Auch wenn es heute schon eine Reihe<br />
von Standardpaketen für bestimmte Anwendungsbereiche<br />
der öffentlichen<br />
Verwaltung angepasst sind - ohne Veränderung<br />
der Organisation und Abläufe<br />
und ohne entsprechende Qualifizierung<br />
der Mitarbeiter bleibt die Einführung<br />
eines solchen Systems nur Stückwerk -<br />
egal unter welcher der frei wählbaren<br />
Überschiften Archivierung, e<strong>Government</strong>,<br />
Knowledge Management, Portal,<br />
Costumer Relationship Management,<br />
Dokumenten-Management oder<br />
Workflow das Projekt durchgeführt<br />
wird. Es muss ein Bewusstsein erzeugt<br />
werden, dass die Nutzung neuer<br />
Technologien nicht nur neue Chancen<br />
sondern auch neue Abhängigkeiten<br />
mitsich bringt, daß die Einführung keine<br />
einmalige Aktion ist sondern ein<br />
kontinuierlicher Entwicklungsprozess<br />
und dass ein Projekt nur Erfolg hat,<br />
wenn alle Beteiligten - nicht nur die<br />
Sachbearbeiter, sonden auch die Vorgesetzen<br />
und Leitungsebenen sich mit<br />
der Technologie auseinandersetzen und<br />
diese nutzen.<br />
Es bleibt also einiges zu tun. Die Anbieter<br />
müssen kostengünstige, multiplizierbare<br />
Lösungen, die die organisatorischen<br />
Grundanforderugnen abdecken,<br />
liefern. Berater und Systemintegratoren<br />
müssen sich darauf einrichten, die Einführung<br />
besser auf die speziellen<br />
Organsiationsformen und Anforderungen<br />
der jeweiligen Behörde zuzuschneiden.<br />
Die Verwaltungen selbst müssen<br />
lernen zu erkennen, dass das Verwaltungshandeln<br />
einer Behörde und<br />
einer anderen mit gleichen Aufgaben<br />
gar nicht so unterschiedlich sein kann,<br />
dass man daraus gleich wieder ein individuelles<br />
Softwareentwicklungsprojekt<br />
machen muss. Und die Einführung von<br />
Dokumenten-Management muss als<br />
menschlich-organisatorisch-technische<br />
Gesamtaufgabe begriffen werden -<br />
andernfalls lassen sich die Effizienzpotentiale<br />
von Document Related<br />
Technologies nicht nutzen.<br />
(Weiterführende Informationen zu diesem<br />
Thema finden Sie auf http://<br />
www.doq.de in der Rubrik PROJECT<br />
CONSULT-Artikel)<br />
DR. ULRICH KAMPFFMEYER<br />
• PROJECT CONSULT Unternehmensberatung<br />
GmbH,<br />
Hamburg, Geschäftsführer<br />
• PROJECT CONSULT International<br />
Ltd., London, Managing<br />
Partner<br />
• AIIM Association for Information<br />
and Image Management International,<br />
Silver Springs<br />
• Member of the Executive<br />
Committee, Member of the<br />
Board of Directors AIIM<br />
Europe<br />
• DLM Forum der Europäischen<br />
Kommission, Brüssel<br />
• Member of the DLM-<br />
Monitoring-Committee, Chair<br />
of the DLM/ICT-Industry<br />
Working Group<br />
u<br />
Die Rolle der<br />
öffentlichen Hand<br />
im virtuellen Markt<br />
Was in der Wirtschaft<br />
mittlerweile zum Überleben<br />
notwendig geworden ist, nämlich<br />
die allmähliche Verlagerung des<br />
Angebotes von Waren und Dienstleistungen<br />
ins Internet, das ist im Bereich<br />
der öffentlichen Hand erst zu einem<br />
geringen Teil realisiert. Während Unternehmen<br />
Business-to-Business-Plattformen<br />
aufbauen, um beispielsweise<br />
durch gemeinsamen Einkauf von<br />
Fertigungsteilen die Beschaffungskosten<br />
zu senken, kaufen sehr viele<br />
wenn auch noch so kleine Kreis- oder<br />
Ortsverwaltungen Büromaterial und<br />
Büroausstattung alleine ein.<br />
Während Unternehmen mit Businessto-Consumer-Plattformen<br />
dem Konsumenten<br />
das Leben erleichtern wollen,<br />
indem sie beispielsweise Einkaufsprozesse<br />
bequemer, transparenter, umfassender<br />
und schneller gestalten, hat<br />
die Verwaltung in den letzten 20 Jahren<br />
im Umgang mit dem Bürger und der<br />
Wirtschaft kaum wahrnehmbare Fortschritte<br />
erreicht.<br />
Während sich Konsumenten im Internet<br />
zu mächtigen Konsumentengruppen<br />
vereinigen (Consumer-to-Consumer-<br />
Plattformen), um Einkaufspreise zu<br />
drücken und ihr Wissen untereinander<br />
auszutauschen, fehlt bei der öffentlichen<br />
Verwaltung ein derartiges „Gemeinschaftsgefühl“.<br />
Es mangelt an übergreifender<br />
Koordination zwischen den<br />
Kommunen. Gemäß der PricewaterhouseCoopers(PwC)-Studie<br />
wünschen<br />
sich 80 Prozent der Städte überregionale<br />
Standards für E-<strong>Government</strong>-Lösungen,<br />
d. h. Standards für derartige virtuelle<br />
Marktplätze der öffentlichen Hand.<br />
Dazu gehört auch die flächendeckende<br />
Einführung der digitalen Signatur. 72<br />
Prozent der Städte meinen daher, daß<br />
Deutschland eine nationale E-<br />
<strong>Government</strong>-Strategie benötigt. è<br />
4/00 2 17 7
ç Eine derartige nationale E-<br />
<strong>Government</strong>-Strategie hat die unterschiedlichen<br />
Schnittstellen der Verwaltung<br />
zu beachten. So gibt es zum<br />
einen die Schnittstelle zwischen Verwaltung<br />
und Wirtschaft (Administration-to-Business).<br />
Hier ist an öffentliche<br />
Ausschreibungen über das Internet<br />
zu denken, was sowohl Zeit als auch<br />
Kosten einspart. Unterschiedliche Verwaltungen<br />
und Behörden können sich<br />
dabei zu Einkaufsgemeinschaften zusammentun,<br />
um etwa beim Einkauf von<br />
Bauleistungen oder Versicherungen zu<br />
sparen. Auch werden dabei die Kosten<br />
für das Vergabeverfahren gesenkt. Und<br />
die Kooperation mit Partnern, etwa bei<br />
der Gestaltung von E-<strong>Government</strong>-Plattformen,<br />
dient der Wirtschaftsförderung.<br />
Schließlich ist eine erfolgreiche E-<br />
<strong>Government</strong>-Strategie auch Standortmarketing,<br />
denn derartige Projekte können<br />
internationalen Referenzcharakter<br />
haben, die Innovationskraft einer Region<br />
verdeutlichen und Unternehmen in<br />
der ganzen Welt über die Möglichkeiten<br />
des Standortes informieren.<br />
Eine noch wichtigere Schnittstelle ist<br />
die zwischen Verwaltung und Bürger<br />
(Administration-to-Consumer). Im Rahmen<br />
der sich derzeit anbahnenden digitalen<br />
Revolution der Verwaltung gibt es<br />
vier Stufen, die sich durch eine immer<br />
größere Bürgernähe auszeichnen. Auf<br />
der ersten Stufe liefert der Online-<br />
Auftritt der öffentlichen Verwaltung<br />
nur Informationen. Auf der zweiten<br />
Stufe werden dann bereits Formulare<br />
zum Herunterladen angeboten. Im<br />
Sinne höherer Interaktivität lassen sich<br />
auf der nächsten Stufe Formulare auch<br />
online bearbeiten und an die zuständige<br />
Behörde zurückschicken. Auf der<br />
letzten Stufe ist dann vollkommene<br />
Interaktivität durch Volksabstimmungen<br />
und Wahlen online gegeben. Zu<br />
ergänzen ist das Ganze durch Online-<br />
Beratung in allen Fragen zur öffentlichen<br />
Verwaltung per E-Mail.<br />
Eine dritte Schnittstelle ist zwischen<br />
den Verwaltungen gegeben. Die digitale<br />
Revolution hilft, Arbeitsprozesse<br />
transparenter zu machen, sie fördert<br />
2<br />
aber auch den Informations- und<br />
Leistungsaustausch zwischen den unterschiedlichen<br />
Behörden.<br />
Schließlich bleibt die Schnittstelle zwischen<br />
der Verwaltung und ihren Beschäftigten,<br />
insbesondere dann, wenn<br />
es um den Austausch von Informationen<br />
und Leistungen geht, die den Beschäftigten<br />
helfen, ihre Arbeit effizienter<br />
zu verrichten.<br />
Für die öffentliche Hand läßt sich der<br />
Erfolg einer derartigen E-<strong>Government</strong>-<br />
Strategie nach fünf Kriterien beurteilen:<br />
Qualität, Effizienz, Mitarbeiterzufriedenheit,<br />
Kundenzufriedenheit (d.<br />
h. Zufriedenheit des Bürgers und der<br />
Wirtschaft) sowie Kosteneinsparungen.<br />
Die Qualität der durch die öffentliche<br />
Verwaltung bereitgestellten Leistungen<br />
steigt durch praktizierte Bürgernähe in<br />
Form von standardisierten, transparenten<br />
und schnellen Arbeitsprozessen,<br />
aber auch durch Möglichkeiten der Mitbestimmung<br />
von Seiten der Bürger.<br />
Damit einher geht auch eine höhere<br />
Effizienz, denn der Verwaltungsapparat<br />
wird genau auf die tatsächlichen<br />
Bedürfnisse der Bürger abgestimmt, und<br />
die elektronischen Abläufe bieten die<br />
Möglichkeit einer stärkeren Fokussierung<br />
der Arbeit der Mitarbeiter in<br />
der Verwaltung auf die beratungsbedürftigen<br />
im Gegensatz zu den standardisierten<br />
Vorgängen. Dadurch kann<br />
auch die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
steigen, denn lästige Routinearbeiten<br />
fallen weg. Die Arbeitsabläufe sind klarer<br />
definiert und von Bürgerseite gibt es<br />
weniger Beschwerden auf Grund der<br />
steigenden Kundenzufriedenheit. Die<br />
Bürger können sämtliche Behördengänge<br />
schnell, effizient und bequem<br />
von zu Hause abwickeln. Wartezeiten<br />
an Schaltern fallen weg, ebenso wird die<br />
Bearbeitungszeit von Anträgen deutlich<br />
verkürzt. Die Bürger haben bei<br />
Interesse zusätzlich die Möglichkeit,<br />
die Verwaltung und das politische Leben<br />
aktiv über das Internet mitzubestimmen,<br />
so dass das Gefühl verringert<br />
wird, dass an ihnen vorbei entschieden<br />
wird.<br />
4/00 2 18<br />
Zusammenfassend ergeben sich auch<br />
beträchtliche Kosteneinsparungen.<br />
Der Aufwand und die Kosten, die durch<br />
die Lagerung von Akten entstehen,<br />
werden merklich reduziert. Durch gemeinsame<br />
Warenbestellungen ergeben<br />
sich niedrigere Kosten bei der Beschaffung,<br />
durch Schaffung eines Netzwerkes<br />
kommt es zum einen zu einer gleichmäßigen<br />
Kapazitätsauslastung, zum anderen<br />
können Informationen schneller<br />
kommuniziert werden, was wiederum<br />
Arbeitszeit einspart. Schließlich garantiert<br />
eine Ausrichtung auf die tatsächlichen<br />
Bedürfnisse der Bürger eine<br />
geringstmögliche Verschwendung von<br />
Ressourcen.<br />
So attraktiv die Idee von der digitalen<br />
Verwaltung klingen mag, so groß sind<br />
die Herausforderungen bei der tatsächlichen<br />
Umsetzung. Es müssen<br />
hierfür eine Reihe von Voraussetzungen<br />
erfüllt sein. Diese lassen sich untergliedern<br />
in rechtliche, technische, organisatorische<br />
und finanzielle.<br />
68 Prozent aller Städte sehen nach der<br />
PwC-Studie die schleppende Anpassung<br />
der rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
als großen Hinderungsgrund für<br />
den weiteren Ausbau ihres elektronischen<br />
Dienstleistungsangebotes. Hier<br />
sind vor allem die Problematik mit der<br />
digitalen Signatur wie auch die verfassungsrechtlichen<br />
Probleme mit<br />
Volksentscheiden und Wahlen online<br />
zu nennen. Der Aufbau einer Administration-to-Business-Plattform<br />
wirft hingegen<br />
kaum rechtliche Probleme auf.<br />
Technisch gesehen ist die Umsetzung<br />
einer solchen Strategie an die Einführung<br />
bestimmter sicherheitstechnischer<br />
Standards gekoppelt. So müssen bestimmte<br />
Verschlüsselungsverfahren eingeführt<br />
und Server vor unberechtigten<br />
Zugriffen geschützt werden, damit persönliche<br />
Daten auf dem Weg durch das<br />
Internet geschützt sind.<br />
Organisatorisch gesehen fällt auf, dass<br />
gemäß der PwC-Studie 66 Prozent der<br />
Städte einen Mangel an qualifiziertem<br />
Personal beklagen. Eine forcierte è
ç <strong>IT</strong>-Ausbildung ist somit ergänzend<br />
notwendig, um die Verwaltung für das<br />
21. Jahrhundert fit zu machen. Zudem<br />
müssen für den Bürger möglichst<br />
flächendeckende Internetzugangsmöglichkeiten<br />
gewährleistet sein. Dabei<br />
sind u.a. Kioskterminals denkbar, die<br />
eine öffentliche, für jeden zugängliche<br />
Online-Plattform schaffen und die wichtigsten<br />
Dienstleistungen bündeln.<br />
Schließlich ergibt sich Handlungsbedarf<br />
bei der Finanzierung einer solchen<br />
digitalen Revolution in der öffentlichen<br />
Verwaltung. So beklagen 77 Prozent<br />
der Städte die knappen Kassen der<br />
öffentlichen Hand. Hier sind innovative<br />
Finanzierungsmodelle gefragt wie<br />
beispielsweise Public-Private-Partnerships.<br />
Ein in dieser Hinsicht vom deutschen<br />
Städtetag als vorbildlich eingestuftes<br />
Modell ist das <strong>Berlin</strong>er Stadtportal<br />
berlin.de.<br />
Bei berlin.de handelt es sich um das<br />
offizielle Eingangsportal zur Stadt<br />
<strong>Berlin</strong>. In einer öffentlichen Ausschreibung<br />
durch den <strong>Berlin</strong>er Senat Mitte<br />
der 90er Jahre hatten sich eine Reihe<br />
von Unternehmen für die Ausgestaltung<br />
eines derartigen Stadtportals beworben.<br />
Schließlich hatte ein Konsortium<br />
aus debis und der <strong>Berlin</strong>er Volksbank<br />
mit ihrem Konzept den Zuschlag<br />
erhalten. So wurde 1998 die berlin.de<br />
new media GmbH gegründet.<br />
Die Idee der Public-Private-Partnership<br />
ist die folgende: Die öffentliche<br />
Hand, in diesem Fall das Land <strong>Berlin</strong>,<br />
gewährt exklusiv die Nutzung der<br />
Domain berlin.de für den Aufbau eines<br />
Stadtportals und stellt die gesamten Inhalte<br />
der öffentlichen Verwaltung für<br />
dieses Stadtportal zur Verfügung. Als<br />
Gegenleistung übernimmt die berlin.de<br />
new media GmbH die komplette finanzielle,<br />
technische und organisatorische<br />
Umsetzung. Konkret sind die Rechte<br />
und Pflichten der Partner in einem sogenannten<br />
Betreibervertrag geregelt:<br />
Der <strong>Berlin</strong>er Senat übernimmt die redaktionelle<br />
Verantwortung für den gesamten<br />
Online-Auftritt der Verwaltung.<br />
Es erfolgt eine dezentrale Pflege der<br />
Inhalte durch die jeweils zuständige<br />
Stelle. Die Landesredaktion in der<br />
Senatskanzlei koordiniert dabei die<br />
Aktivitäten innerhalb der Verwaltung.<br />
Die berlin.de new media GmbH stellt<br />
die technische Infrastruktur bereit, hat<br />
die redaktionelle Verantwortung für alle<br />
kommerziellen Inhalte, stellt Querschnittsfunktionen<br />
wie Online-Zahlungsmöglichkeiten<br />
und digitale Signatur<br />
bereit, finanziert komplett sowohl<br />
den Aufbau als auch den Betrieb der<br />
Plattform und übernimmt die Vermarktung<br />
von berlin.de.<br />
Im Rahmen dieser Public-Private-<br />
Partnership werden verschiedene Ziele<br />
gemeinsam umgesetzt. Der Senat bekommt<br />
den gewünschten Online-Auftritt<br />
der öffentlichen Verwaltung, er<br />
fördert die lokale Wirtschaft und steigert<br />
die Attraktivität des Standortes<br />
<strong>Berlin</strong>. Lokale Unternehmen gewinnen<br />
so eine neue Präsentationsplattform,<br />
zusätzliche Vertriebswege und neue<br />
Möglichkeiten der Business-to-Business-<br />
als auch der Business-to-<br />
Consumer-Kommunikation. Der private<br />
Nutzer erhält kostenlose Dienste wie<br />
eine @berlin.de E-Mail-Adresse und<br />
den Zugang zu einer Reihe von<br />
Mehrwertdiensten. Er hat Zugriff auf<br />
ein umfassendes und übersichtliches<br />
Gesamtangebot in Form eines umfassenden<br />
Stadtinformationssystems.<br />
Dabei eröffnen sich ihm sukzessive interaktive<br />
Möglichkeiten in verschiedenen<br />
Bereichen, so z. B. in der Verwaltung,<br />
beim Online-Einkauf etc.<br />
Schließlich führt der Betreiber alle Interessen<br />
zusammen und bietet unterschiedliche<br />
Dienstleistungen für die verschiedenen<br />
Zielgruppen. Dabei erstellt<br />
er ein nutzerorientiertes, aktuelles und<br />
attraktives Angebot.<br />
Das Beispiel berlin.de zeigt den Erfolg<br />
einer solchen Public-Private-Partnership:<br />
<strong>Berlin</strong>.de ist das mit Abstand umfangreichste<br />
und meistgenutzte offizielle<br />
Stadtportal. Ca. 500 Unternehmen<br />
arbeiten bereits mit berlin.de zusammen<br />
und ca. eine Million Besucher erzeugen<br />
über sechs Millionen Seitenabrufe<br />
pro Monat. Im Bereich Verwaltung<br />
weist berlin.de mehr als 100 Auftritte<br />
auf.<br />
Public-Private-Partnerships können<br />
somit ein wertvoller Baustein zur Umsetzung<br />
einer nationalen E-<strong>Government</strong>-Strategie<br />
sein. Wir arbeiten daran<br />
mit und für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung.<br />
Gerade deshalb freuen wir uns auf Ihre<br />
Anregungen und Kritik.<br />
THOMAS KUHLOW<br />
berlin.de new media GmbH & Co. KG<br />
Kontakt: t.kuhlow@berlin.de<br />
http://www.berlin.de/<br />
u<br />
Deutsche Städte im<br />
Netz: Hindernisse auf<br />
dem Weg zum<br />
virtuellen Rathaus<br />
Aktuelle Umfrage von<br />
PricewaterhouseCoopers und dem<br />
Deutschen Städte- und<br />
Gemeindebund: Strategiedefizite,<br />
unklare rechtliche<br />
Rahmenbedingungen und<br />
finanzielle Engpässe behindern<br />
die Einführung virtueller<br />
Verwaltungen.<br />
Die deutschen Städte erwarten<br />
von der Einführung des<br />
Internet in ihrer Verwaltung<br />
mehr Effizienz, Transparenz und<br />
Bürgernähe. Nur jede zehnte Stadtverwaltung<br />
verfügt jedoch über eine Strategie<br />
auf dem Weg zum virtuellen Rathaus.<br />
Hier liegt derzeit die größte Herausforderung<br />
für eine erfolgreiche<br />
Umsetzung von Internet-Projekten in<br />
deutschen Kommunen.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle<br />
Studie mit dem Titel „Die Zukunft<br />
heißt E-<strong>Government</strong>: Deutschlands<br />
Städte auf dem Weg zur virtuellen Verwaltung“,<br />
die das weltweit tätige è<br />
4/00 2 19 7
ç Prüfungs- und Beratungsunternehmen<br />
PricewaterhouseCoopers gemeinsam<br />
mit dem Deutschen Städteund<br />
Gemeindebund im Mai und Juni<br />
2000 durchgeführt hat. Im Vorfeld der<br />
Weltkonferenz URBAN 21 zur Zukunft<br />
der Städte, die unter Schirmherrschaft<br />
der Bundesregierung vom 4. bis 6. Juli<br />
2000 in <strong>Berlin</strong> stattfand, befragten Experten<br />
von PricewaterhouseCoopers<br />
und dem Deutschen Städte- und<br />
Gemeindebund die 200 größten deutschen<br />
Städte zur aktuellen und zukünftigen<br />
Entwicklung ihrer Electronic<br />
<strong>Government</strong>-Projekte. „Dass 88 Stadtverwaltungen<br />
den umfangreichen Fragebogen<br />
beantwortet haben zeigt, welch<br />
hohen Stellenwert deutsche Städte dem<br />
Ausbau ihres E-<strong>Government</strong>-Angebotes<br />
beimessen“ kommentiert Dr.<br />
Thomas Paulsen, verantwortlich für die<br />
Strategieentwicklung Public Sector bei<br />
PricewaterhouseCoopers die rege Beteiligung.<br />
Franz-Reinhard Habbel, Sprecher<br />
des Deutschen Städte- und<br />
Gemeindebundes, betont die Bedeutung<br />
des Internet für deutsche Kommunen:<br />
„E-<strong>Government</strong> führt zu einem<br />
neuen Schub der Verwaltungsmodernisierung<br />
in Deutschland.<br />
Die Städte und Gemeinden, die den<br />
direkten Bürgerkontakt haben, spielen<br />
dabei eine immer größere Rolle“.<br />
Behörden online: viel Optimismus,<br />
wenig Strategie<br />
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen<br />
eine deutliche Lücke hinsichtlich der<br />
mit E-Goverment verbundenen Erwartungen<br />
der Städte und ihrem tatsächlichen<br />
Vorgehen beim Aufbau der Online-<br />
Behördendienste. Zwar ist die überwiegende<br />
Mehrheit der Städte davon überzeugt,<br />
dass die virtuelle Verwaltung,<br />
sprich E-<strong>Government</strong>, das Dienstleistungsangebot<br />
und die Arbeitsweise<br />
der öffentlichen Hand drastisch verändern<br />
sowie Bürgernähe und Transparenz<br />
der Verwaltung deutlich verbessern<br />
wird. Ein umfassendes und langfristiges<br />
Strategiekonzept zum Aufbau<br />
einer solchen Verwaltung fehlt jedoch<br />
den meisten. Nur zwölf Prozent der<br />
befragten Städte verfügen nach eigenen<br />
2<br />
Angaben über eine ausformulierte E-<br />
Goverment-Strategie. 67 Prozent haben<br />
kein Finanzierungskonzept und<br />
lediglich elf Prozent haben bis heute<br />
eine eigene Personalplanung für ihre<br />
Internet-Aktivitäten ausgearbeitet.<br />
Höchste Priorität in den nächsten zwei<br />
Jahren räumen die Städte vor allem der<br />
inhaltlichen Optimierung ihrer Webseiten<br />
(90 Prozent) und dem Download<br />
von Formularen ein (86 Prozent). „Politiker<br />
und Verwaltungsbeamte laufen<br />
Gefahr, sich von der gegenwärtigen<br />
Internet-Euphorie anstecken zu lassen<br />
und nur auf kurzfristige Erfolge zu<br />
setzen.<br />
Ohne strategische Planung und ein effektives<br />
Risikomanagement drohen die<br />
bislang getätigten Investitionen in technische<br />
Infrastruktur und personelle Ressourcen<br />
jedoch zu verpuffen, bevor<br />
mögliche Rationalisierungseffekte eintreten<br />
können“, so Thomas Paulsen.<br />
Konzepte zur Finanzierung<br />
und Personalentwicklung gefragt<br />
Als größten Hinderungsgrund beim<br />
weiteren Ausbau ihres elektronischen<br />
Dienstleistungsangebotes nennen die<br />
Städte neben der schleppenden Anpassung<br />
der rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
(68 Prozent) und dem<br />
Mangel an qualifiziertem Personal (66<br />
Prozent) vor allem die knappen Kassen<br />
4/00 2 20<br />
der öffentlichen Hand (77 Prozent).<br />
Finanzielle Engpässe, so Helmut Mies,<br />
bei PricewaterhouseCoopers verantwortlich<br />
für E-<strong>Government</strong>, lassen sich<br />
jedoch durch gezielte Maßnahmen beseitigen.<br />
So könnten Restrukturierungen<br />
im Back-Office der Verwaltungen und<br />
eine konsequente Zusammenarbeit von<br />
Verwaltung und Wirtschaft erhebliche<br />
Einsparungen bringen. Noch schrecken<br />
die meisten Städte offenbar vor einer<br />
Kooperation mit privaten Investoren<br />
zurück, wie sie sich zum Beispiel im<br />
gemeinsamen Betrieb (Joint Venture)<br />
eines Rechenzentrums anbieten würde.<br />
Auch der Gedanke, über E-<br />
<strong>Government</strong>-Dienstleistungen neue<br />
Einnahmen zu generieren, ist den meisten<br />
deutschen Städten fremd. Ein Beispiel<br />
hierfür wären Werbebanner auf<br />
den städtischen Internet-Seiten. Nur 32<br />
Prozent der Kommunen haben bereits<br />
Konzepte zur Integration von E-<br />
<strong>Government</strong>-Lösungen in elektronische<br />
Markplätze entwickelt. Von Bedeutung<br />
sind in diesem Zusammenhang auch<br />
Personalentwicklungsdefizite und der<br />
Mangel an qualifiziertem Personal.<br />
Personalentwicklung wird zu einem der<br />
Schlüsselfaktoren für eine schnelle und<br />
wirkungsvolle Umsetzung der virtuellen<br />
Verwaltung in Deutschland.<br />
Erwartungen der Bürger<br />
kaum bekannt<br />
Auch mangelndes Wissen über Wünsche<br />
und Präferenzen der Bürger steht<br />
einer langfristig erfolgreichen Umsetzung<br />
von E-<strong>Government</strong> im Weg. Zwar<br />
werten 87 Prozent der befragten Städte<br />
die Verbesserung des eigenen Image<br />
und eine deutlich bürgernähere Stadtverwaltung<br />
(81 Prozent) als besonders<br />
positive Effekte von E-<strong>Government</strong>.<br />
Die wenigsten Städte sind jedoch<br />
darüber informiert, was der Bürger vom<br />
Online-Angebot seiner Stadtverwaltung<br />
erwartet, 89 Prozent tappen hier im<br />
Dunkeln. Die Einführung EDV-gestützter<br />
Kundenmanagement-Systeme<br />
und eine systematische Marktforschung,<br />
wie in der Privatwirtschaft längst üblich,<br />
könnte hier Abhilfe schaffen. è
ç Verwaltungen ans Netz - wo<br />
bleiben die Internet-Anschlüsse?<br />
Eine wesentliche Voraussetzung dafür,<br />
dass öffentliche Verwaltungen den Sprung<br />
in die Informationsgesellschaft bewältigen<br />
können, ist die Ausstattung der Arbeitsplätze<br />
mit modernen Kommunikationsmedien.<br />
Tatsächlich haben<br />
in 69 Prozent der Städte nicht einmal ein<br />
Viertel aller Mitarbeiter einen Internet-<br />
Anschluss mit E-Mail-Zugang.<br />
Eine einheitliche E-Goverment-<br />
Strategie für Deutschland<br />
89 Prozent der befragten Städte halten<br />
eine übergreifende Koordination zwischen<br />
den Kommunen für besonders wichtig,<br />
80 Prozent wünschen sich für E-<br />
<strong>Government</strong>-Lösungen überregionale<br />
Standards. Eine besondere Rolle spielt<br />
dabei die Harmonisierung der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen, so in erster Linie<br />
Regelungen zur digitalen Signatur, die nur<br />
sieben Prozent für ausreichend halten.<br />
Während Länder wie Großbritannien oder<br />
Australien längst nationale Strategiepläne<br />
vorgelegt haben, befürchten 50 Prozent<br />
der Städte, dass Deutschland durch mangelnde<br />
Kooperation von Bund, Ländern<br />
und Gemeinden im internationalen Vergleich<br />
weiter zurückfallen könnte.<br />
72 Prozent sind aus diesem Grund der<br />
Meinung, dass Deutschland eine nationale<br />
E-Goverment-Strategie benötigt. „Die<br />
zügige Anpassung der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen, eine umfassende<br />
Anbindung der öffentlichen Verwaltung<br />
an das Internet und die Koordination<br />
zwischen Bund, Ländern und Gemeinden<br />
- all das sind Aufgaben, die im Rahmen<br />
eines solchen Strategiekonzeptes systematisch<br />
und gezielt angegangen werden<br />
könnten“, so die Experten von<br />
PricewaterhouseCoopers.<br />
Im Internet finden Sie uns unter:<br />
www.pwcglobal.com/de<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei:<br />
Dr. Thomas Paulsen PwC Deutsche Revision/PricewaterhouseCoopers<br />
Strategieentwicklung Public Sector Tel.:<br />
030/3496-8931 Fax: 030/3496-6543<br />
thomas.paulsen@de.pwcglobal.com u<br />
e-government -<br />
Verwaltung online<br />
E-Business, E-Commerce, E-<br />
Democracy und nun E-<br />
<strong>Government</strong>: die Öffentliche<br />
Verwaltung ist Teil der „e-<br />
Welt“ geworden, die uns seit einiger<br />
Zeit mit den Visionen einer „neuen<br />
Gesellschaft“ beschäftigt.<br />
Ganz so neu sind diese Vorstellungen<br />
übrigens nicht. Bereits in ihrem Wahlkampf<br />
1992 haben Clinton und Gore<br />
unter der Überschrift „National Information<br />
Infrastructure“ die Vision einer<br />
Gesellschaft beschrieben, die mit Hilfe<br />
der Informationstechnik besser leben<br />
und arbeiten werde. Heute werden weltweit<br />
hohe Erwartungen an einen umfassenden<br />
Einsatz der Informationstechnik<br />
in allen Lebensbereichen formuliert.<br />
Die Bundesregierung hat am<br />
20. September dieses Jahres eine e-<br />
government-Initiative verkündet und<br />
sich selbst verpflichtet, bis zum Jahr<br />
2005 alle internetfähigen Dienstleistungen<br />
der Bundesverwaltung online anzubieten.<br />
Dabei strebt sie ein gemeinsames<br />
Vorgehen mit den Ländern an.<br />
Was ist e-<strong>Government</strong>?<br />
Unter Electronic <strong>Government</strong> wird im Folgenden<br />
verstanden die Durchführung von Prozessen<br />
der Öffentlichen Willensbildung, der Entscheidung<br />
und der Leistungserstellung in Politik,<br />
Staat und Verwaltung unter sehr intensiver<br />
Nutzung der Informationstechnik (GI,<br />
VDE – Memorandum Herbst 2000))<br />
Diese Sicht geht deutlich über das hinaus,<br />
was heute als „Präsenz der Öffentlichen<br />
Verwaltung im Internet“ allgemein<br />
wahrgenommen wird und beschreibt<br />
einen umfassenden politischen,<br />
organisatorischen und technischen Ansatz.<br />
Verbunden ist damit sowohl die<br />
Erwartung von erheblichen qualitativen<br />
und quantitativen Veränderungen<br />
und Verbesserungen in vielen Lebensbereichen<br />
als auch die konkrete Vorstellung<br />
zu strukturellen Veränderungen<br />
in der Verwaltung.<br />
„Die Informationstechnik ist zum wichtigsten<br />
Mittel für die Modernisierung<br />
von Staat, Politik und öffentlicher Verwaltung<br />
geworden“ - so die Autoren<br />
des Memorandums. Ist sie das wirklich?<br />
Oder ist sie „nur“ ein mittlerweile<br />
unverzichtbarer „Verstärker“ für den<br />
Umbau von Verwaltungsprozessen und<br />
die Bereitstellung neuer Dienste?<br />
Über die Möglichkeiten und Grenzen<br />
der Entwicklung gibt es wohl zu recht<br />
sehr unterschiedliche Meinungen und<br />
Auffassungen. Was für die einen die<br />
Chance zu Veränderung ist, stellt sich<br />
für andere angesichts vieler realer gesellschaftlichen<br />
Probleme eher als Aufbau<br />
einer Scheinwelt dar. Zu einer Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema gibt es<br />
allerdings keine Alternative. Sei es, um<br />
die positiven Möglichkeiten zu fördern,<br />
sei es, um möglichen negativen Wirkungen<br />
rechtzeitig entgegenzutreten.<br />
Vieles spricht dafür, die Chancen dieser<br />
Entwicklung umfassend zu nutzen.<br />
Dabei kann der Einstieg in die Welt des<br />
„e-government“ nicht „einfach so“ geschehen.<br />
Er muß gewollt, geplant, gesteuert<br />
und erlernt werden.<br />
Ein Blick in Internet<br />
Was ist dran an dieser Mischung aus<br />
Visionen, politischen Vorgaben, realer<br />
Veränderung und – zumindest in Teilen<br />
auch - Begriffshuberei? Was ist<br />
Electronic <strong>Government</strong> heute? Wohin<br />
bewegen wir uns auf dem „Weg in die<br />
Informationsgesellschaft“?<br />
Den Stand der Dinge im Bereich e-<br />
government erfährt man dabei am besten<br />
im Internet selbst. Sie sollten an dieser<br />
Stelle die Lektüre des Artikels für einige<br />
Minuten unterbrechen. Eine kleine<br />
Rundreise durch die deutsche und die<br />
internationale Verwaltungswelt bringt<br />
anschauliche Beispiele und mehr als<br />
verbaler Erläuterungen.<br />
Über 800 deutsche Städte sind<br />
mittlerweile im Internet vertreten, hinzu<br />
kommen umfangreiche Angebote<br />
auf Landes- und Bundesebene. è<br />
4/00 2 21 7
ç Sehen Sie sich einmal in <strong>Berlin</strong><br />
(www.berlin.de), Bremen und Hamburg<br />
um, besuchen Sie Dresden, Nürnberg,<br />
Leipzig und Würzburg. Kleinere Gemeinden<br />
und Städte sind ebenfalls eine<br />
Reise wert: Fredersdorf (bei <strong>Berlin</strong>),<br />
Paderborn oder Flensburg.<br />
Noch dominieren auf den Webseiten<br />
öffentlicher Anbieter - das zeigen die<br />
o.a. Beispiele ebenso wie repräsentative<br />
Untersuchungen - mit über 80% die<br />
reinen Informationsangebote. kommunikationsorientierte<br />
Dienste („Senden<br />
Sie uns eine E-Mail ...“) sind im<br />
Kommen, echte interaktive Angebote<br />
(„Beantragen Sie online...) noch die<br />
Ausnahme. Aber: das Landeseinwohneramt<br />
<strong>Berlin</strong> stellt Ihnen bereits eine<br />
ganze Reihe von Antragsformularen zur<br />
Verfügung, in Paderborn können Sie<br />
Bauzustandsanzeigen über das Internet<br />
absenden, in Würzbürg die Anzeige einer<br />
öffentlichen Versammlung oder eines<br />
Aufzuges gem. §14 Versammlungsgesetz<br />
online vornehmen. Die Hansestadt<br />
Bremen annonciert den Einstieg<br />
in 70 verschiedene interaktive Anwendungen<br />
- online-Zahlungen inklusive.<br />
Vergleichen Sie die Angebote! Auch<br />
Webseiten sind auf Kritik und Anregungen<br />
der Benutzer angewiesen.<br />
Allerdings sollte dabei berücksichtigt<br />
werden, dass wir gerade die erste Runde<br />
eines 10 000 Meter–Laufs hinter uns<br />
bringen. Sieger zu küren ist ebenso verfrüht<br />
wie Verlierer abzustempeln.<br />
Das Ausland ist auch nur einen<br />
Mausklick entfernt: In der Schweiz haben<br />
Sie die Gelegenheit, sich über Einkünfte<br />
und Abstimmungsverhalten der<br />
Abgeordneten im Nationalrat zu informieren<br />
(www.politics.ch), New Yorker<br />
Bürger können defekte Ampeln online<br />
melden, in anderen ameri-kanischen<br />
Städten ist die Meinung der Bürger zum<br />
Haushaltsentwurf gefragt, der im<br />
Internet verfügbar ist. Singapur bietet<br />
Bürgern und Unternehmen einen ganzen<br />
Katalog von interaktiven Verfahren<br />
an. Rund um die Welt ist e-government<br />
im Vormarsch.<br />
2<br />
A propos rund um die Welt. Das<br />
amerikanische Wirtschaftsministerium<br />
hat im Herbst 1999 ermittelt, dass 60%<br />
der Weltbevölkerung noch nie ein Telefonat<br />
geführt haben – vom Zugang zu<br />
den neuen Medien erst ganz zu schweigen.<br />
Bei aller Euphorie über die Chancen<br />
neuer Medien sind wir – weltweit<br />
wie in der eigenen kleinen Kommune –<br />
gut beraten, uns gerade für Bereich der<br />
Öffentlichen Verwaltung noch für eine<br />
geraume Zeit das Phänomen des „Digital<br />
Divide“ vor Augen zu halten: die<br />
Aufteilung der Bürger in solche, die den<br />
Zugang zu den neuen Medien haben<br />
und beherrschen und solche, die davon<br />
abgeschnitten sind.<br />
Das Beziehungsgeflecht von E-<br />
<strong>Government</strong><br />
E-<strong>Government</strong> ist mehr als die on-line-<br />
Präsenz der Verwaltung gegenüber dem<br />
Bürger. Nach allgemeinem Verständnis<br />
gehören zum diesem Bereich heute Informations-,<br />
Kommunikations- und<br />
Transaktionsproszesse zwischen<br />
• Verwaltung und Bürger<br />
(G2C)<br />
• Verwaltung und Wirtschaft<br />
(G2B)<br />
• Verwaltung und Verwaltung<br />
(G2G)<br />
Im weiteren Sinne („E-Democracy“)<br />
sind diesem Feld auch Kommunikationsprozesse<br />
zwischen<br />
• Bürgern und Bürgern<br />
(C2C)<br />
sowie zwischen Bürgern und Politik<br />
zuzuordnen.<br />
Das mittlerweile recht umfassende<br />
Informationsangebot der Öffentlichen<br />
Verwaltung haben Sie bei dem kleinen<br />
Rundgang durch das Internet kennengelernt,<br />
die Ansätze zur „interaktiven<br />
Verwaltung“ ebenfalls. Informationen<br />
zum politischen Leben sind in vielen<br />
Städten und Gemeinden auch bereits<br />
vorhanden. Zu Ratssitzungen und<br />
Bürgervertretungen sind Tagesordnung<br />
4/00 2 22<br />
und Unterlagen im Netz abrufbar (z.B.<br />
<strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf). Unter www.staatmodern.de<br />
lädt die Bundesregierung<br />
Bürger ein, sich an der Diskussion über<br />
aktuelle politische Themen zu beteiligen.<br />
Auf europäischer Ebene ist der weitere<br />
Weg bereits vorgezeichnet. Die Europäische<br />
Kommission hat auf der Tagung<br />
des Europäischen Rates am 19./<br />
20. Juni 2000 in Feira unter dem Titel<br />
„Eine Informationsgesellschaft für alle“<br />
den Entwurf eines Aktionsplans vorgelegt,<br />
der für das Thema „Regierung am<br />
Netz“ und den elektronischer Zugang<br />
zu öffentlichen Diensten klare Ziele<br />
formuliert.<br />
In den Schlussfolgerungen des Lissabonner<br />
Gipfels wird dazu folgendes<br />
gefordert:<br />
• Anstrengungen der öffentlichen<br />
Verwaltungen aller Ebenen, um<br />
die neuen Technologien für den<br />
größtmöglichen Zugang zu Informationen<br />
zu nutzen.<br />
• Die Mitgliedstaaten sollten einen<br />
allgemeinen elektronischen<br />
Zugang zu den wichtigsten<br />
grundlegenden öffentlichen<br />
Diensten bis 2003 sicherstellen.<br />
Und im Detail:<br />
• Entwicklung eines koordinierten<br />
Konzepts für Informationen<br />
des öffentlichen Sektors,<br />
auch auf europäischer Ebene<br />
(Ende 2000)<br />
• Einrichtung europaweiter Portale<br />
für interaktive öffentliche<br />
Dienste (Mitte 2001)<br />
• Grundlegende öffentliche Daten<br />
im Netz (einschl.Rechts- und<br />
Verwaltungsinformationen, Information<br />
über kulturelle Ereignisse,<br />
Umwelt- und Verkehrsinformationen)<br />
(Ende 2002)<br />
• Vereinfachung der netzgestützten<br />
Verwaltungsverfahren<br />
für Unternehmen (z.B.<br />
Schnellverfahren für die Firmengründung)<br />
(Ende 2002) è
ç Mit der Bereitstellung interaktiver<br />
Verfahren ist dabei eine neue Dimension<br />
des online-Auftritts der Verwaltung<br />
eröffnet. Es wird rasch deutlich, dass<br />
der Zugang zu Verwaltungsprozessen<br />
auf einer interaktiven Plattform weit<br />
mehr ist als das bloße Hinzufügen eine<br />
neuen Oberfläche.Vorteile für Bürger<br />
und Verwaltung sind offenkundig: Unabhängigkeit<br />
von Ort und Zeit, Beschleunigung<br />
von Verfahren, Vermeidung<br />
von Medienbrüchen. Aber: dies<br />
bedeutet oft einen erheblichen Eingriff<br />
in laufende Verwaltungsprozesse. Eine<br />
Vielzahl organisatorischer, technischer<br />
und auch rechtlicher Aspekte muss beachtet<br />
werden.<br />
Media@com - das Pilotprojekt für<br />
die interaktive Verwaltung<br />
Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
hat mit der Förderung der Projekts<br />
Media@com die Initative ergriffen, um<br />
in einem Pilotprojekt alle Aspekte der<br />
mediengestützen Bereitstellung von<br />
Verwaltungsdienstleistungen zu untersuchen<br />
und beispielhaft für andere zu<br />
lösen.. 10.000 Bremerinnen und Bremer<br />
sollen in den kommenden Monaten<br />
mit Signaturchipkarten ausgestattet<br />
werden, um diesen neuen „bremeronline-service“<br />
zu nutzen (www.bremen.de).<br />
Bis Ende 2002 werden über 70<br />
Geschäftsvorfälle realisiert sein. Wichtig<br />
ist dabei vor allem die Schaffung von<br />
Rahmenbedingungen für den interakiven<br />
Verwaltungsgang: unter anderem<br />
soll die Realisierung der digitalen<br />
Signatur, von Online-Zahlungsverfahren,<br />
von Standards für neue<br />
Dienste und Datenformate vorangetrieben<br />
werden. Das Deutsche Institut für<br />
Urbanistik (www.difu.de) ist mit der<br />
Begleitforschung für das Projekt beauftragt<br />
und soll die Übertragbarkeit der<br />
Ergebnisse sicherstellen. Auch <strong>Berlin</strong><br />
wird sich an diesem Projekt orientieren.<br />
Online-Wahlen<br />
Noch etwas utopisch mutet die Vorstellung<br />
an, auch Wahlen über das Internet<br />
abzuhalten. Doch die Anfänge sind gemacht.<br />
An der Hochschule Bremerhaven<br />
sollen jetzt Wahlen für alle Gremien<br />
online durchgeführt werden – als<br />
Pilotprojekt für die gesamte Bundesrepublik.<br />
In Kalifornien will die<br />
„California Internet Voting Initiative“<br />
bereits bei allen politischen Wahlen die<br />
Stimmabgabe per Internet durchsetzen.<br />
Können Sie sich vorstellen, dass die<br />
nächsten Abgeordnetenhauswahlen in<br />
<strong>Berlin</strong> über das Internet stattfinden?<br />
Beschaffungswesen online<br />
„<strong>Government</strong> to Business (G2B)“: weniger<br />
in der allgemeinen Öffentlichkeit,<br />
aber umso mehr in der Fachpresse werden<br />
die vielfältigen Beziehungen zwischen<br />
Verwaltung und Wirtschaft im<br />
Hinblick auf den Einsatz neuer Medien<br />
und vor allem des Internets diskutiert.<br />
Mit hohem Erwartungswert ist dabei<br />
das elektronische Ausschreibungs- und<br />
Beschaffungswesen versehen. Die Bundesregierung<br />
hat das Volumen der jährlich<br />
vom Öffentlichen Bereich in<br />
Deutschland am Markt bezogenen Güter<br />
und Dienstleistungen auf 400 Mrd.<br />
DM beziffert. Alle „Beschaffer“ in der<br />
Öffentlichen Verwaltung und die Anbieter<br />
und Lieferanten auf der Gegenseite<br />
wissen um die mit den jeweiligen<br />
Prozessen verbundenen Aufwände.<br />
Auch unter www.berlin.de kann man<br />
bereits seit geraumer Zeit das Amtsblatt<br />
mit allen Ausschreibungen online beziehen.<br />
Ein erster Schritt, aber der entscheidende<br />
„Kick“ fehlt noch: die in<br />
vielen Fällen bereits digital aufbereiteten<br />
Ausschreibungsunterlagen mit den<br />
meist ebenso erstellten Angeboten direkt<br />
zusammenzubringen. Neben den<br />
technischen sind hier vor allem die entsprechenden<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
unabdingbar.<br />
Business to Business-Plattformen sind<br />
im Unternehmensbereich eines der<br />
größten Einsatzgebiete des e-Commerce.<br />
Für das Beschaffungswesen im<br />
öffentlichen Bereich sind die ersten Piloten<br />
auch bereits vorhanden: die Baden-Württemberger<br />
Polizei beschafft<br />
Ausrüstungsgegenstände über eine elektronische<br />
Plattform, im Krankenhausbereich<br />
bietet der Münchner start-up<br />
GloMEDIX den Einkäufern erhebliche<br />
Preis- und Rationalisierungsvorteile<br />
beim Einkauf auf einem „virtuellen<br />
Marktplatz“ – inclusive einem vorteilhaften<br />
Logistikkonzept.<br />
Vielleicht wird sich auch die <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung schon bald mit den Möglichkeiten<br />
von „reverse auctions“ beschäftigen:<br />
Anbieter wetteifern online<br />
um das niedrigste Gebot für einen Auftrag.<br />
<strong>Berlin</strong> im bundes- und weltweiten<br />
Wettbewerb<br />
Mit www.berlin.de verfügt die Stadt<br />
mittlerweile über den bundesweit größten<br />
„kommunalen“ Internet- Server, das<br />
Public-Private-Partnership Projekt hat<br />
sich trotz einiger Startschwierigkeiten<br />
bewährt. Dabei sind die Anforderungen<br />
besonders hochgesteckt: Wirtschaft,<br />
Verwaltung, Kultur und Tourismus in<br />
einem Stadtportal zu bündeln, dabei die<br />
verflochtene Landes- und Bezirksebene<br />
zu integrieren und ein auch wirtschaftlich<br />
tragfähiges Angebot aufzubauen.<br />
Im besonders kritischen <strong>Berlin</strong> wird<br />
dabei gern auf vorhandene Probleme<br />
hingewiesen, wobei sich hin und wieder<br />
der Vergleich aufdrängt, auch die<br />
Düsseldorfer Landesregierung und<br />
sämtliche Städte des Ruhrgebiets würden<br />
in einem Atemzug begutachtet<br />
werden.<br />
Zu berücksichtigen ist bei der<br />
Berwertung des status quo, dass <strong>Berlin</strong><br />
- aus bekannten historischen Gründen -<br />
in den 90er Jahren viel Zeit und Geld<br />
aufzuwenden hatte, um zunächst einmal<br />
die infrastrukturellen Voraussetzungen<br />
für eine zukünftige „Interaktive Verwaltung“<br />
zu schaffen. Noch vor zehn<br />
Jahren rangierte <strong>Berlin</strong> im <strong>IT</strong>-<br />
Ausstattungsvergleich bundesdeutscher<br />
Kommunen im unteren Drittel.<br />
Mittlerweile sind diese Ausstattungsdefizite<br />
deutlich abgebaut worden.<br />
<strong>Berlin</strong> verfügt mit dem <strong>Berlin</strong>er Landesnetz<br />
(BeLa) und den zahlreichen lokalen<br />
Netzen über eines der größten è<br />
4/00 2 23 7
ç deutschen Verwaltungsnetze. Als<br />
Betreiber des Landesnetzes stellt der<br />
Landesbetrieb für Informationstechnik<br />
auch ein Grenznetz bereit, das für einen<br />
sicheren Übergang in das Internet sorgt.<br />
Es gilt nun, diese Ressourcen auch für<br />
Anwendungen aus dem Bereich der interaktiven<br />
Verwaltung zu erschließen<br />
und diese rasch auszubauen.<br />
Auch hier hilft erst einmal ein Blick in<br />
das verfügbare Angebot, um den Status-quo<br />
kennen zu lernen: schauen Sie<br />
sich einmal bei der Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung um, beim Landeseinwohneramt,<br />
in Wilmersdorf oder<br />
Kreuzberg. Quer über Hauptverwaltung,<br />
nachgeordnete Behörden und<br />
Bezirke ergibt sich ein vielfältiges Bild<br />
von Angeboten, die an Inhalten und<br />
ersten interaktiven Anwendungen gemessen,<br />
den Vergleich nicht scheuen müssen.<br />
Die Verwaltung muss sich dabei der<br />
Tatsache bewusst sein, dass das Internet<br />
bei allem vorgelegten Entwicklungstempo<br />
auf absehbare Zeit noch ein Medium<br />
für nur einen Teil der Bevölkerung<br />
sein wird. Daher müssen auch<br />
andere Formen der Nutzung neuer<br />
Medien vorangetrieben werden. Das<br />
Call-Center ist ein gutes Beispiel dafür,<br />
wie auch der (telefonische) Zugang zur<br />
Verwaltung mit hochwertigen Beratungs-<br />
und Auskunftdiensten verknüpft<br />
werden kann - bei gleichzeitiger Entlastung<br />
der Sachbearbeitung in den Fachbereichen.<br />
Für die in allen Bezirken aufzubauenden<br />
Bürgerbüros gilt dies ebenso.<br />
Trotzdem: gemessen an den oben beschriebenen<br />
Perspektiven des e-<br />
government gibt es auch in <strong>Berlin</strong> noch<br />
viele weiße Flecken. Verwaltung und<br />
privater Partner müssen sich schon anstrengen,<br />
um im bundes- und weltweiten<br />
Wettbewerb der Online-Dienste mithalten<br />
zu können.<br />
Im Projekt euro@berlin sind dazu viele<br />
erfolgversprechende Ideen zusammengetragen<br />
worden, deren Umsetzung<br />
<strong>Berlin</strong> nach vorn bringen kann - Informationen<br />
erhalten sie Senatsverwaltung<br />
2<br />
für Wirtschaft und Technologie. Aber für die Realisierung sind eben auch hier noch<br />
die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen.<br />
Rahmenbedingungen für den Aufbau einer Interaktiven Verwaltung in <strong>Berlin</strong><br />
Auch in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung kann der Einstieg in die Welt des „e-government“<br />
nicht „einfach so“ geschehen. Er muss - wie bereits eingangs festgestellt - gewollt,<br />
geplant, gesteuert und erlernt werden. Erforderlich sind u.a.:<br />
• eine klare Formulierung von Zielen,<br />
• die Vereinheitlichung der <strong>IT</strong>-Infrastruktur,<br />
• die Bereitstellung von Plattformen und Diensten,<br />
• die Entwicklung interaktiver Anwendungen und<br />
• der wirtschaftliche Betrieb der Verfahren<br />
„Das Land <strong>Berlin</strong> muss die Konzeption einer diensteorientierten Infrastruktur<br />
erarbeiten und in seiner <strong>IT</strong>-Strategie festschreiben. Es muß durch geeignete<br />
Plattformen, die Interoperabilität der Verfahren und die Wiederverwendung von<br />
Diensten und Systemkomponenten organisieren“ (Prof. Mahr, TU <strong>Berlin</strong>)<br />
Noch in diesem Jahr soll unter dem Dach des <strong>IT</strong>-Koordinierungsausschusses <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>-KAB) eine Arbeitsgruppe „Interaktive Verwaltung“ eingerichtet werden, die<br />
die Grundlagen für ein gemeinsames Vorgehen der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung in Sachen<br />
e-government schaffen wird. Ein Erprobungsgesetz für die „Digitale Signatur“ ist<br />
in Vorbereitung.<br />
Die Senatsverwaltung für Inneres wird das Thema „e-government“ bei der anstehenden<br />
Fortschreibung der <strong>IT</strong>-Strategie des Landes entsprechend berücksichtigen.<br />
Und das Fazit?<br />
Allmählich verzieht sich also der Nebel des Eröffnungsfeuerwerks über der<br />
Gründungsfeier der „Neuen Ökonomie“. Zwar existiert das Internet bereits seit den<br />
70er Jahren, aber das WorldWideWeb, auf dessen Entwicklung sich viele der hier<br />
beschriebenen Erwartungen gründen, ist nun mal erst wenige Jahre alt. Und vieles<br />
was wir bisher beobachten und diskutieren, steckt noch in den Kinderschuhen.<br />
„Internet 2“ und „Mobile Dienste“ lassen nur ahnen, was da noch auf uns zukommt.<br />
Für die Wirtschaft wie die Verwaltung beginnt das Alltagsgeschäft. Aus Visionen<br />
sind Strategien zu entwickeln. Aus Erwartungen müssen Ziele, aus Ideen Planungen,<br />
aus spontanem Einstieg die professionelle Projektarbeit werden. Die erhofften<br />
Effizienzsteigerungen bei der Erbringung von Dienstleistungen in elektronischer<br />
Form sind auch für die Verwaltung nur zu erreichen, wenn in die Entwicklung von<br />
E-<strong>Government</strong> gezielt investiert wird: konzeptionell, personell, finanziell und<br />
strukturell.<br />
Die Chancen sind groß, das hat dieser kleine Überblick sicher gezeigt. Sie können<br />
und müssen genutzt werden.<br />
Über den Erfolg wird auch hier nicht nur die Technik entscheiden. David Feeny,<br />
Informatik-Professor in Oxford, bringt es auf den Punkt: „Die tatsächlichen Erfolgsfaktoren<br />
für erfolgreiches Informationsmanagement liegen in Personen, Verhaltensweisen, Prozessen<br />
und Strukturen“<br />
KARL HEINZ LÖPER<br />
4/00 2 24<br />
u
Datennetzsicherheit in<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
In der Kleinen Anfrage Nr.<br />
14/1042 wollte der Abgeordneten<br />
Frederik Over (PDS)<br />
etwas über die Datennetzsicherheit in<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung vom Senat wissen.<br />
Er fragte den Senat:<br />
1. Welche Richtlinien existieren innerhalb<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung für die<br />
Sicherheit in Informations- und<br />
Kommunikationssystemen,<br />
a) Verschlüsselung von E-mail,<br />
b) Verschlüsselung auf IP-<br />
Transportebene,<br />
c) Vorbereitung auf Signaturgesetzgebung?<br />
2. Welche technischen Infrastrukturelemente<br />
für die Sicherung der Kommunikation<br />
innerhalb der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
existieren bzw. sind in Planung?<br />
3. Durch welche externen Stellen wird<br />
die Sicherheit der IuK-Systeme der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung überprüft?<br />
Die Antwort (Schlussbericht) auf die<br />
Kleine Anfrage Nr. 1042 wurde im<br />
Namen des Senats von <strong>Berlin</strong> wie folgt<br />
beantwortet:<br />
Zu 1.: Richtlinie zur Gewährleistung<br />
der notwendigen Sicherheit beim <strong>IT</strong>-<br />
Einsatz in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung (<strong>IT</strong>-<br />
Sicherheitsrichtlinie) - Senatsbeschluss<br />
1907/99 vom 5. Januar 1999.<br />
Zu 1. a): Gegenstand keiner speziellen<br />
Richtlinie; wird mit den Regelungen<br />
unter 1. abgedeckt.<br />
Zu 1. b): analog zu 1. a).<br />
Zu 1. c): Die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
sind durch das Signaturgesetz<br />
(SigG) und die Richtlinie der EU<br />
zur elektronischen Signatur vorgegeben.<br />
Die erforderliche Anpassung des<br />
SigG an die EU-Richtlinie wird derzeit<br />
vom Bund vorgenommen und soll bis<br />
Herbst diesen Jahres abgeschlossen sein.<br />
Um diesen Prozess in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
aus rechtlicher Sicht zu fördern,<br />
soll ein Erprobungsgesetz erarbeitet<br />
werden, in dem vorrangig die<br />
Anforderungen und Randbedingungen<br />
definiert werden, unter denen „einfache“<br />
elektronische Signaturen von der<br />
Verwaltung gleichwertig zu den bisher<br />
vorhandenen Formvorschriften genutzt<br />
werden können.<br />
Zu 2.: Im Landesbetrieb für<br />
Informationstechnik (L<strong>IT</strong>) werden folgende<br />
technische Infrastrukturelemente<br />
eingesetzt bzw. sind in Planung:<br />
• Die übertragenen Daten aus<br />
Internet, Grenznetz und MAN<br />
sind dort, wo es notwendig ist,<br />
durch „SafeGuard VPN“ kodiert<br />
und gegen Missbrauch und<br />
Manipulation geschützt (Vertraulichkeit<br />
und Integrität). Die<br />
Software bietet kryptografisch<br />
sichere gegenseitige Authentisierung<br />
unter Verwendung von<br />
X.509v3-Zertifikation und 1024<br />
Bit RSA. Die Verschlüsselung<br />
erfolgt mit 128 bit IDEA. Firma<br />
Utimaco (Hersteller der Software)<br />
betreibt kein „Key<br />
ESCROW“ (Schlüsselhinterlegung<br />
an Dritte).<br />
• Verschlüsselte Daten, die zum<br />
Sicherheitsrechenzentrum des<br />
L<strong>IT</strong> (SRZ) übertragen werden,<br />
werden in den Verschlüsselungsgateways<br />
entschlüsselt.<br />
Dort findet auch das Protokollieren<br />
aller laufenden Prozesse<br />
statt (Nachweisbarkeit der Kommunikation).<br />
Daten, die das SRZ<br />
verlassen, werden analog verschlüsselt<br />
und an den Empfänger<br />
weitergeleitet. Nur der Empfänger<br />
kann die Entschlüsselung<br />
vornehmen.<br />
• Der Aufbau der verschlüsselten<br />
Kommunikation und die Nutzung<br />
von VPN Schlüsseln (digitalen<br />
Zertifikaten) gewährleisten<br />
die Authentizität der Daten<br />
und der Kommunikation.<br />
• Zur sicheren Verwaltung von<br />
digitalen Signaturen wird ein<br />
Trust Center aufgebaut.<br />
• Sämtliche Zugriffe auf die Netzwerk-<br />
und Anwendungsebene<br />
werden aufgezeichnet. Dazu<br />
wurden in alle beteiligten Systemkomponenten<br />
Aufzeichnungsfunktionen<br />
integriert. Auf sämtlichen<br />
Verschlüsselungsgateways,<br />
Routern, Firewalls und<br />
Servern werden generell alle<br />
Zugriffe und Abbruchbedingungen<br />
in Log-Files gespeichert<br />
(Nachweisbarkeit der<br />
Kommunikation).<br />
Bei allen Netzübergängen werden<br />
Firewalls zum Schutz der internen Netze<br />
eingesetzt.<br />
Zu 3.: Außer bei DV-Verfahren mit<br />
personalbezogenen Daten, bei denen der<br />
<strong>Berlin</strong>er Beauftragte für Datenschutz und<br />
Akteneinsicht bei seinen Prüfungen die Aspekte<br />
der Verfahrens- und Datensicherheit<br />
mit berücksichtigt, sind keine externen Stellen<br />
mit der Prüfung beauftragt.<br />
<strong>Berlin</strong>, den 6. September 2000<br />
In Vertretung<br />
Rüdiger Jakesch,<br />
Senatsverwaltung für Inneres<br />
Open Source Software<br />
in der Verwaltung<br />
4/00 2 25 7<br />
u<br />
Die Kleine Anfrage Nr. 14/<br />
1041 des Abgeordneten<br />
Frederik Over (PDS) beschäftigte<br />
sich mit der Verwendung von open<br />
source Software in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung.<br />
Er frage den Senat:<br />
1. Wo wird in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
welche open source Software seit wann<br />
mit welchem Erfolg eingesetzt?<br />
2. Wie viel Geld könnte das Land <strong>Berlin</strong><br />
durch den Einsatz von open è
ç source Software (Linux, Star Office<br />
etc.) an Lizenzgebühren (Microsoft bitte<br />
separat ausweisen) sparen, und was<br />
spricht gegen den verstärkten Einsatz<br />
von open source Software?<br />
3. Für welche Software besitzt das Land<br />
<strong>Berlin</strong> den Quellcode und kann somit<br />
notwendige Erweiterungen oder Anpassungen<br />
selbst an Dritte beauftragen<br />
und Sicherheitsüberprüfungen durchführen?<br />
4. Wie viel Geld wird in der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung jährlich für Softwarelizenzen<br />
ausgeben? Welche Hersteller<br />
erhielten wie viel Geld für die Jahre<br />
1989 - 1999 ?<br />
5. Welche spezifischen Gründe sprechen<br />
für den Einsatz von Microsoft<br />
linzenzierter Standardsoftware, so dass<br />
sich die nicht unerheblichen Lizenzkosten<br />
rechtfertigen lassen ?<br />
Die Antwort (Schlussbericht) auf die<br />
Kleine Anfrage Nr. 1041 des Senats<br />
lautet wie folgt:<br />
Zu 1.: Bei der Beantwortung dieser<br />
kleinen Anfrage wird für „Open Source<br />
Software (OSS)“ (auch sog. „Freie Software“)<br />
als Begriffsdefinition zu Grunde<br />
gelegt, dass sie sich im Wesentlichen<br />
durch folgende drei charakteristische<br />
Merkmale auszeichnet:<br />
• Sie liegt in einer für den Menschen<br />
lesbaren und verständlichen<br />
Form vor. In der Regel handelt es<br />
sich bei dieser Form um die Quelltexte<br />
einer höheren Programmiersprache,<br />
beispiels-weise C, C++,<br />
Pascal oder ähnliche.<br />
• Sie darf beliebig kopiert und weitergegeben<br />
werden. Für Freie Software<br />
gibt es keine Nutzungsbeschränkungen,<br />
weder bezüglich<br />
der Anzahl der Benutzer noch<br />
bezüglich der Anzahl der Installationen.<br />
Mit der Ver-vielfältigung<br />
und der Verbreitung Freier Software<br />
sind auch keine Zahlungsverpflichtungen<br />
gegen einen<br />
Lizenzgeber verbunden.<br />
2<br />
• Sie darf verändert und in veränderter Form weitergegeben werden. Freie<br />
Software „lebt“ (unter Wahrung der Urheberrechte der Autoren) förmlich<br />
von der aktiven Beteiligung der Anwender an deren Entwicklung.<br />
Generell haben sich für OSS folgende wesentlichen Einsatzfelder herauskristallisiert:<br />
• <strong>IT</strong>-Kommunikation speziell im Internet,<br />
• Betriebssysteme und generelle Werkzeuge (z. B. Programmiersprachen),<br />
• Standardanwendungssoftware (z. B. Texteditoren).<br />
Diese Anwendungspalette findet sich auch beim Einsatz der OSS in der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung. Die nachfolgenden Zahlen beruhen zum einen auf einer Auswertung<br />
der neuesten <strong>IT</strong>-Bestandszahlen des Abgeordnetenhausinformationssystem (A.I.S)<br />
und zum anderen auf aktuellen Angaben des Landesbetriebs für Informationstechnik<br />
(L<strong>IT</strong>) zu den SAZ/LAZ-Systemen als Bestandteil der zentralen <strong>IT</strong>-<br />
Infrastruktur. Vor dem Hintergrund dieser flächendeckenden und zeitnahen Einsatzzahlen<br />
erscheint es - insbesondere wegen des damit verbundenen Zeit- und<br />
Personalaufwands - vertretbar, auf eine gesonderte verwaltungsweite Umfrage zur<br />
weitergehenden Datenerhebung zu verzichten.<br />
Zum erstgenannten Einsatzfeld (<strong>IT</strong>-Kommunikation und Inter-/Intranet) hat der<br />
L<strong>IT</strong> folgende Angaben aufbereitet:<br />
Produktname Einsatzbereich bzw. -zweck Anzahl<br />
Internetdienste<br />
apache Web-Server 45<br />
squid Proxy-Server 32<br />
Hilfe zur Systemadministration<br />
ssh<br />
Verschlüsselte Verbindung zur<br />
Fernadministration ca. 120<br />
webmin Pflege des Domain Name System 32<br />
gzip Komprimierung 45<br />
perl Bearbeitung von Zeichenketten 45<br />
ghostview Anzeige von Postscript-Ausgabedateien 27<br />
monitor Anzeige der Systemauslastung 10<br />
lsof Anzeige der geöffneten Dateien 6<br />
Der genaue Einsatzbeginn pro Produkt lässt sich nicht festlegen, diese Software-<br />
Komponenten sind von Anfang an (1994) mit zunehmender Verbreitung im SAZ/<br />
LAZ-System im Einsatz.<br />
Nach dem A.I.S. wird das OSS-Betriebssystem LINUX in den Bezirksämtern<br />
Wedding, Prenzlauer Berg, Kreuzberg und Hellersdorf sowie in der Senatsverwaltung<br />
für Justiz eingesetzt. Da das Textverarbeitungssystem StarOffice mit<br />
seiner OSS-Version noch nicht verfügbar ist (Internet-Ankündigungen des künftigen<br />
Distributors „OpenOffice“ einer Ausgründung der Fa. Sun Microsystem<br />
sprechen von Mitte Oktober 2000), entfallen zu diesem Feld die konkreten<br />
Einsatzzahlen.<br />
Zu 2.: Das Kriterium „frei“ bei OSS bedeutet Freiheit im Sinne von unbeschränkter<br />
Vervielfältigung, Weitergabe und Veränderbarkeit, nicht aber im Sinne von kostenfrei,<br />
Freie Software darf für Geld verkauft werden, allerdings unter der Auflage, dass<br />
der Quellcode mit enthalten sein muss. Die zentrale wirtschaftliche è<br />
4/00 2 26
ç Bedeutung „freier“ Software liegt<br />
somit in ihrem Gebrauchswert, nicht so<br />
sehr in den gesparten Lizenzgebühren.<br />
Die Total Cost of Ownership (TCOI ist<br />
auch bei „freier“ Software nicht Null.<br />
Das lässt sich schon daraus ablesen,<br />
dass einzelne Anbieter für Server-Lizenzen<br />
des Betriebssystems LINUX<br />
400 DM bis 500 DM verlangen, von<br />
notwendigen begleitenden Unterstützungs-<br />
und Supportleistungen abgesehen.<br />
Angesichts des derzeitigen Ausstattungsgrads<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung mit „geschlossener<br />
Software“ kann nicht davon<br />
ausgegangen werden, dass ein seriöser<br />
Wirtschaftlichkeitsvergleich lediglich<br />
auf der Basis der Lizenzgebühren vorgenommen<br />
werden könnte. Vielmehr<br />
kommt eine im Auftrag des Innenministeriums<br />
des Landes Baden-<br />
Württemberg kürzlich erstellte Studie<br />
zum Einsatz der OSS in der dortigen<br />
Landesverwaltung zu dem Schluss, dass<br />
„(es) leider ... heute noch keine umfassende<br />
Analyse (gibt), wie die TCO von<br />
Open Source Software im Verhältnis zu<br />
anderen Systemen tatsächlich aussieht.“<br />
Außerdem konstatiert die Studie, dass<br />
„es ... auf der Hand (liegt), dass eine<br />
Öffnung hin zu OSS auch Kosten erzeugen<br />
wird. Den größten Anteil daran<br />
werden Schulungen und Beratungsleistungen<br />
einnehmen“. Zum Aspekt<br />
Wirtschaftlichkeit führt die Studie aus,<br />
dass „eine generelle Annahme der Wirtschaftlichkeit<br />
bei Einsatz von OSS ...<br />
wegen der unterschiedlichen Rahmenbedingungen<br />
im Einzelfall nicht sachgerecht<br />
(ist).“ Es wird vielmehr darauf<br />
verwiesen, dass „mit den bekannten<br />
Methoden (der Wirtschaftlichkeitsberechnung)<br />
dem zu erwartenden Nutzen<br />
die einmaligen und laufenden Kosten<br />
gegenübergestellt werden (müssen).<br />
Bei den einmaligen Kosten können dabei<br />
erfahrungsgemäß die Umstellungskosten,<br />
d. h. die Kosten der Datenübernahme,<br />
die Aus- und Fortbildungskosten<br />
für das Systempersonal sowie<br />
etwaige Schulungskosten für Anwender<br />
von erheblicher Bedeutung sein.“<br />
Vor dem Hintergrund dieser generellen<br />
Aussagen zu Wirtschaftlichkeits-<br />
aspekten beim OSS-Einsatz muss der<br />
Annahme widersprochen werden, die<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung vernachlässige auf<br />
diesem Sektor wesentliche Einsparpotentiale.<br />
Außerdem wäre es nach<br />
Auffassung des Senats von <strong>Berlin</strong><br />
angesichts des vorstehend dargestellten<br />
derzeit noch relativ speziellen Einsatzspektrums<br />
von OSS wenig sachgerecht,<br />
die Gesamtheit der Lizenzausgaben bzw.<br />
die Ausgaben an einen speziellen Lizenzgeber<br />
als Maßstab für Wirtschaftlichkeitsvermutungen<br />
heranzuziehen. Im<br />
übrigen ist darauf zu verweisen, dass<br />
das Land <strong>Berlin</strong> über den L<strong>IT</strong> dem<br />
Microsoft-Select-Vertrag beigetreten ist<br />
und dadurch eine Vielzahl von Microsoft<br />
Produkten (rd. 60 im Client-Bereich<br />
und rd. 50 im Server-Bereich) zu Vorzugskonditionen<br />
beschafft, für die es<br />
bei OSS (noch) kein entsprechendes<br />
Alternativangebot gibt. Nach den Unterlagen<br />
des L<strong>IT</strong> betrugen die Umsätze<br />
aus diesem Landeslizenzvertrag im Jahre<br />
1999 rd. 6,2 Mio. DM. In dieser<br />
Summe nicht enthalten sind die bei<br />
Neu- oder Ersatzbeschaffungen anfallenden<br />
Kosten für die benötigten Betriebssysteme;<br />
diese sind in den jeweiligen<br />
Hardware-Kaufverträgen mit enthalten.<br />
Zu dem Einsatz von LINUX in der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung hat die Senatsverwaltung<br />
für Inneres bereits in ihrem<br />
Bericht an den UA-K<strong>IT</strong> vom 25.03.1999<br />
umfassend Stellung genommen. In diesem<br />
Bericht wird zu den Vor- und<br />
Nachteilen von LINUX im Vergleich<br />
zu Windows u. a. festgestellt:<br />
• „Unter dem Aspekt eines wirtschaftlichen<br />
<strong>IT</strong>-Einsatzes ist<br />
besonders das gute Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
positiv zu bewerten.<br />
Dies gilt ebenso für die<br />
hohe Laufzeitstabilität, die u. a.<br />
zu einem geringeren Administrationsaufwand<br />
und damit zu<br />
einem grundsätzlich geringeren<br />
Personalbedarf führt.<br />
• Erhebliche negative Auswirkungen<br />
auf die Wirtschaftlichkeit<br />
entstehen durch den bei einer<br />
Umstellung von Windows NT<br />
auf LINUX absehbaren hohen<br />
Schulungsaufwand. Der gravierendste<br />
Nachteil dürfte aber<br />
zurzeit in dem mangelnden<br />
Investitionsschutz bestehen, der<br />
durch die derzeit nicht vorhandene<br />
direkte Ablauffähigkeit von<br />
Windows-orientierter Standardsoftware<br />
unter LINUX und die<br />
insgesamt ungenügende Verfügbarkeit<br />
von anwendungsorientierter<br />
Software verursacht<br />
wird.<br />
• Wegen der o. a. unzureichenden<br />
Standardisierung von LINUX ist<br />
die notwendige Portabilität von<br />
Anwendungen auf Basis einheitlicher,<br />
standardisierter Schnittstellen<br />
derzeit nicht ausreichend<br />
gesichert. Solange diese Standardisierung<br />
nicht gewährleistet<br />
ist, besteht die reale Gefahr, dass<br />
am Markt von den einzelnen<br />
Herstellern unterschiedliche,<br />
miteinander nicht vollständig<br />
kompatible LINUX-Systeme angeboten<br />
werden und damit der<br />
Vorteil der eigentlich vorhandenen<br />
Herstellerneutralität effektiv<br />
nicht genutzt werden kann.<br />
• Die derzeit erst schrittweise verfügbaren<br />
grafischen Benutzungsoberflächen<br />
entsprechen<br />
noch nicht den im Land <strong>Berlin</strong><br />
etablierten Anforderungen an<br />
einen ergonomischen <strong>IT</strong>-Einsatz.<br />
• Die derzeit vorhandenen Support-<br />
und Vertriebsstrukturen<br />
sind vor allem i. S. einer ganzheitlichen<br />
Lösungskompetenz<br />
und umfassender Vor-Ort-Unterstützung<br />
für die Verwaltung<br />
nicht ausreichend.<br />
Zusammenfassend ergibt sich, dass ein<br />
kurzfristiger, umfassender und produktiver<br />
Einsatz von LINUX in der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung derzeit noch nicht sinnvoll<br />
und wirtschaftlich realisierbar ist.<br />
Dies schließt den Einsatz in spezifischen<br />
Anwendungsfällen nicht aus.“<br />
An dieser grundsätzlichen Einschätzung<br />
hat sich zum jetzigen Zeitpunkt è<br />
4/00 2 27 7
ç nichts geändert. Der Senat von<br />
<strong>Berlin</strong> wird allerdings die Entwicklung<br />
auf dem Markt der OSS weiterhin sorgfältig<br />
beobachten und auf diesem Feld auch<br />
die Kooperation und den Erfahrungsaustausch<br />
mit dem Bundesministerium des<br />
Innern und anderen Bundesländern suchen<br />
und intensivieren.<br />
Zu 3.: Für nahezu alle Verfahrens- und<br />
Software-Entwicklungen, die in der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung allein oder in Kooperation<br />
mit Dritten durchgeführt wurden<br />
oder werden, besitzt das Land <strong>Berlin</strong><br />
die Eigentumsrechte und somit auch<br />
den Quellcode, ohne dass diese Produkte<br />
damit der OSS zugerechnet werden<br />
könnten. Diese Rechte schließen<br />
naturgemäß auch die Möglichkeiten ein,<br />
notwendige Erweiterungen oder Anpassungen<br />
sowie erforderliche<br />
Sicherheitsüberprüfungen und Tests<br />
entweder selbst oder durch Dritte durchführen<br />
zu lassen.<br />
Zu 4. und zu 5.: Die hier angesprochenen<br />
Aspekte wurden bereits im Zusammenhang<br />
mit der Frage zu 2. beantwortet.<br />
<strong>Berlin</strong>, den 6. September 2000<br />
In Vertretung<br />
Rüdiger Jakesch<br />
Senatsverwaltung für Inneres<br />
Softwaredschungel<br />
2<br />
u<br />
Die Abgeordnete Barbara<br />
Oesterheld (Bündnis 90/Die<br />
Grünen) wollte in der Kleine<br />
Anfrage Nr. 14/965 etwas über den<br />
„Softwaredschungel - wer blickt eigentlich<br />
durch?“ wissen. Sie fragte den Senat:<br />
1. Wie viele Lizenzen sind für welche<br />
Softwareprogramme von welchen Herstellern<br />
– aufgegliedert nach Senatsverwaltungen<br />
und den einzelnen Bezirken<br />
– zum jetzigen Zeitpunkt abgeschlossen,<br />
und welche Beträge werden<br />
jeweils für die verschiedenen Softwarelizenzen<br />
bezahlt?<br />
2. Durch wen beziehen Senatsverwaltungen<br />
und Bezirke die verschiedenen<br />
Lizenzen?<br />
3. Für welche im Einsatz befindlichen<br />
Softwareprogramme - aufgegliedert<br />
nach Senatsverwaltungen und den einzelnen<br />
Bezirken - fallen keine Lizenzgebühren<br />
an, und wer sind die Entwickler<br />
dieser Programme?<br />
4. Welche Funktionen übernehmen<br />
jeweils die im Einsatz befindlichen<br />
Softwareprogramme für welche<br />
Verwaltungsaufgaben?<br />
5. Wie viele Wartungs- und Pflegeverträge<br />
und wie viele Verträge zur<br />
Anpassung an gesetzliche Veränderungen<br />
sind für welche Softwareprogramme<br />
von welchen Herstellern - aufgegliedert<br />
nach Senatsverwaltungen und den einzelnen<br />
Bezirken - zum jeweiligen Zeitpunkt<br />
abgeschlossen, und welche Beträge<br />
werden jeweils für die verschiedenen<br />
Verträge bezahlt?<br />
6. Wie hoch ist der jeweilige Personalaufwand<br />
in Anzahl und Kosten - aufgegliedert<br />
nach Senatsverwaltungen und<br />
den einzelnen Bezirken - für<br />
a) Softwareentwicklung aufgegliedert<br />
nach Projekten,<br />
b) Pflege und Wartung aufgegliedert<br />
nach Projekten,<br />
c) notwendige gesetzliche Anpassungen<br />
aufgegliedert nach Projekten,<br />
d) den sonstigen durch im Einsatz befindliche<br />
Softwareprogramme entstehenden<br />
Bedarf (z. B. Koordination)?<br />
7. Wie hoch sind jeweils die laufenden<br />
Personalkosten für Verwaltungsmitarbeiter<br />
(innen) für Zuarbeit, Beratung<br />
und Entwicklung bei der Erstellung<br />
der verschiedenen Softwareprogramme<br />
(bitte einzeln auflisten), die<br />
sich noch nicht oder nur zum Teil im<br />
Einsatz befinden, und wie viele<br />
Mitarbeiter(innen) der Verwaltung sind<br />
jeweils daran beteiligt?<br />
Die die Kleine Anfrage Nr. 965 wurde<br />
im Namen des Senats von <strong>Berlin</strong> wie<br />
folgt beantwortet:<br />
4/00 2 28<br />
Vorbemerkung:<br />
Die Beschaffung und der Einsatz von<br />
Softwareprogrammen werden in der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung gemäß den Grundsätzen<br />
der <strong>IT</strong>-Organisationsrichtlinie<br />
vom 17. März 1998 dezentral verantwortet.<br />
Dementsprechend werden keine<br />
landesweiten Übersichten geführt.<br />
Gleichwohl ist der Senat bemüht, Beschaffung,<br />
Entwicklung und Einsatz<br />
von Softwareprogrammen zu koordinieren<br />
und zu vereinheitlichen, um damit<br />
Synergie- und Kosteneinsparungseffekte<br />
nutzen zu können. Dies ist auch<br />
Gegenstand einer Vorlage der Senatsverwaltung<br />
für Inneres, die dem <strong>IT</strong>-<br />
Koordinierungsausschuss <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>-<br />
KAB) im IV. Quartal 2000 zur Beratung<br />
vorliegen wird.<br />
Mit Blick auf diese Zielsetzung hält der<br />
Senat folgende Instrumente und Maßnahmen<br />
für besonders wichtig:<br />
• Einrichtung eines verbindlichen<br />
<strong>IT</strong>-Warenkorbs für Hard- und<br />
Softwareprodukte<br />
• Einführung einer <strong>IT</strong>-Projektrichtlinie<br />
• Erprobung des <strong>IT</strong>-Insourcing<br />
• Zentrale Beschaffung, landesweit<br />
nutzbare Rahmenverträge<br />
durch den L<strong>IT</strong><br />
• Bezirkliche Koordinierung<br />
(KoB<strong>IT</strong> Geschäftsstelle)<br />
• Beschluss einer Infrastrukturrichtlinie<br />
zum Ausbau und zur<br />
Vereinheitlichung der verwaltungsübergreifend<br />
genutzten<br />
Informationstechnik und<br />
-dienste<br />
In diesem Zusammenhang begrüßt der<br />
Senat ausdrücklich, dass sich der Rat<br />
der Bürgermeister nach den im Zusammenhang<br />
mit der Bezirksfusion gemachten<br />
Erfahrungen über Möglichkeiten<br />
und Maßnahmen zu einer stärkeren<br />
Vereinheitlichung der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
in den Bezirken berichten lassen wird.<br />
Mit Bezug auf diese Vorbemerkungen<br />
wird zu den einzelnen Fragen wie folgt<br />
Stellung genommen:<br />
è
ç Zu 1.: Über die Zahl der abgeschlossenen<br />
Lizenzen sowie die damit<br />
verbundenen Lizenzgebühren wird in<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung keine Gesamtübersicht<br />
geführt. Da die Lizenzverträge<br />
in sehr unterschiedlichen Varianten abgeschlossen<br />
werden, lässt ihre Zahl keine<br />
Schlussfolgerung zu Kostenvolumen<br />
und Ausstattungsgrad zu. Eine Erhebung<br />
sowie die dann unabdingbar notwendige<br />
Datenpflege ist mit einem erheblichen<br />
und unverhältnismäßigen<br />
Kosten- und Zeitaufwand verbunden.<br />
Zu 2.: Senatsverwaltungen und Bezirke<br />
beziehen ihre Lizenzen entweder<br />
a) selbst, direkt von den Herstellern<br />
oder<br />
b) durch Sammelbestellungen (L<strong>IT</strong>,<br />
KoB<strong>IT</strong>, ...) oder<br />
c) im Rahmen von Landeslizenzen, für<br />
die in der Regel der L<strong>IT</strong> den Vertrag<br />
abgeschlossen hat.<br />
Zu 3.: In der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung sind<br />
sowohl von Herstellern lizenzfrei bereitgestellte<br />
Programme wie auch in der<br />
Verwaltung selbst erstellte bzw. von<br />
anderen Verwaltungen erhaltene Programme,<br />
für die keine Lizenzgebühren<br />
entrichtet werden, im Einsatz. Eine entsprechende<br />
Programmübersicht wird<br />
seitens des Senats nicht geführt. Die<br />
Erhebung und Pflege sind kostenaufwendig<br />
(vgl. auch zu 1.).<br />
Zu 4.: Softwareprogramme werden<br />
mittlerweile für eine Vielzahl von Funktionen<br />
bei zahlreichen Verwaltungsaufgaben<br />
eingesetzt. Diese müssen im Einzelnen<br />
erhoben und dargestellt werden.<br />
Eine Erhebung ist mit erheblichem und<br />
unverhältnismäßigem Kosten- und Zeitaufwand<br />
verbunden (vgl. auch zu 1.).<br />
Zu 5.: Entsprechende Aufstellungen<br />
liegen dem Senat nicht vor. Zu den<br />
Schwierigkeiten der Erfassung und der<br />
erforderlichen Pflege solcher Datenbestände<br />
wird in zu 1. bis 4. hingewiesen.<br />
Zu 6.: Personalaufwand und Personalkosten<br />
können nur nach Maßgabe von<br />
Auswertungen aus den jeweils eingesetzten<br />
Kosten- und Leistungsrechnungen<br />
der einzelnen Behörden<br />
ermittelt werden. Eine solche Ermittlung<br />
ist mit erheblichem Arbeits- und<br />
Zeitaufwand verbunden.<br />
Erstellung, Betrieb, Pflege und Wartung<br />
von Softwareprogrammen sollen –<br />
unter voller Beachtung der Produktund<br />
Verfahrensverantwortlichkeiten –<br />
im Rahmen der in der Vorbemerkung<br />
genannten Instrumente und Maßnahmen<br />
zukünftig sehr viel stärker auf<br />
Wirtschaftlichkeitsaspekte hin überprüft<br />
werden.<br />
<strong>Berlin</strong>, den 18. August 2000<br />
In Vertretung<br />
Mathilde Koller<br />
Senatsverwaltung für Inneres<br />
Abschlußbericht<br />
Projekt <strong>IT</strong>IS<br />
(<strong>IT</strong>-Insourcing)<br />
Management Summary<br />
u<br />
Die Vergabe von <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />
an externe Partner<br />
(<strong>IT</strong>-In-/Outsourcing) ist seit<br />
Jahren in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung eine<br />
anerkannte Praxis. Dabei unterscheidet<br />
sich jedoch der Grad der Nutzung externer<br />
Dienstleister erheblich von der<br />
Aufgabenstellung bzw. den darzustellenden<br />
Prozessen. Analysiert man den<br />
Lebenszyklus eines <strong>IT</strong>-Produkts (i.a.<br />
Hard- und Software) bez. der Phasen<br />
der Entwicklung und Beschaffung, der<br />
Implementierung und des Betriebs respektive<br />
der eigentlich darzustellenden<br />
Geschäftsprozesse, so ist festzustellen,<br />
dass bisher in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
überwiegend bei der Entwicklung, Beschaffung<br />
und Implementierung von<br />
<strong>IT</strong>-Produkten die Hilfe externer Partner<br />
in Anspruch genommen wird. Bei<br />
den vorgenannten Prozessen werden<br />
sowohl „echte“ Externe als Outsourcer<br />
bzw. Outtasker (i.S. des partiellen<br />
Outsourcing) wie auch Externe mit<br />
Verwaltungsbezug (i.d.R. der L<strong>IT</strong>) als<br />
Insourcer (i.S. des internen Outsourcing)<br />
beauftragt. Von der Übertragung von<br />
<strong>IT</strong>-Betriebsprozessen an externe Partner<br />
wird gegenwärtig auch Gebrauch<br />
gemacht, jedoch selektiv in Bezug auf<br />
die zu betreibenden <strong>IT</strong>-Komponenten<br />
und in erheblich geringerem Umfang.<br />
So werden beispielsweise verfahrensspezifische<br />
Großrechner- und Serverkapazitäten<br />
und landesweite Netzdienstleistungen<br />
durch den L<strong>IT</strong> mit<br />
Erfolg am <strong>Berlin</strong>er Verwaltungsmarkt<br />
angeboten und durch die Kunden in<br />
Anspruch genommen. Für den Betrieb<br />
der im Zuge des Client-Server-Computing<br />
gewachsenen LAN-Domänen<br />
werden jedoch durch die Behörden<br />
bisher kaum externe <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />
genutzt, insbesondere bezüglich der<br />
lokalen verfahrensunabhängigen Server-<br />
, Endgeräte- und Netzinfrastruktur. Für<br />
die durch die behördlichen <strong>IT</strong>-Stellen<br />
(Infrastrukturbetreiber) betriebenen <strong>IT</strong>-<br />
Komponenten gibt es zudem berlinweit<br />
keine einheitlichen Technik-, Migrations-,<br />
Einführungs- und Betriebskonzepte<br />
und diesbez. keine verbindlichen<br />
Standards, so dass die <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung u.E. erhebliche Effizienzund<br />
Synergiepotenziale verschenkt.<br />
Vor dem Hintergrund der prekären<br />
Haushaltslage des Landes <strong>Berlin</strong> und<br />
dem enormen Kostendruck, dem die<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung ausgesetzt ist, sehen<br />
wir die Möglichkeit mit dem<br />
Dienstleistungspaket <strong>IT</strong>-Insourcing<br />
zum Betrieb dezentraler LAN-Infrastruktur<br />
einen aktiven Beitrag zur<br />
Haushaltskonsolidierung des Landes<br />
<strong>Berlin</strong> zu leisten. Mit dem vorliegenden<br />
Bericht weisen wir nach, dass mit Hilfe<br />
standardisierter Technik- und<br />
Organisationskonzepte hohe Einsparpotenziale<br />
(mehr als 25 % gegenüber<br />
dem Ist) beim Betrieb dezentraler<br />
verfahrensunabhängiger <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
genutzt werden können. Bei dem<br />
ggw. Mengengerüst von berlinweit mehr<br />
als 40.000 betriebenen Endgeräten bedeutet<br />
dies ein jährliches Einsparvolumen<br />
in zweistelliger Millionenhöhe.<br />
Für die Fortführung des Projekts è<br />
4/00 2 29 7
ç <strong>IT</strong>-Insourcing im Sinne einer Umsetzung<br />
der erzielten konzeptionellen<br />
Ergebnisse und der weiteren konsequenten<br />
Einführung des Vorhabens<br />
sehen wir folgende Rahmenbedingungen<br />
unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />
als unabdingbar an:<br />
• Es gilt der sog. Sourcing-Grundsatz,<br />
d.h. alle <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />
und <strong>IT</strong>-Produkte sollen, wo<br />
es wirtschaftlich vorteilhaft und<br />
rechtlich zulässig ist, über<br />
verwaltungsinterne Kooperationen<br />
(Insourcing) oderverwaltungsexternes<br />
Auslagern<br />
(Outsourcing) von Dritten bezogen<br />
werden. Dem Insourcing<br />
ist unter Nutzung der erheblichen<br />
verwaltungsinternen<br />
Synergiepotenziale zunächst<br />
Vorrang vor dem Outsourcing<br />
zu geben. <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />
sollen durch die Behörden nur<br />
noch dann selbst bereitgestellt<br />
werden, wenn die Vorgaben des<br />
Sourcing-Grundsatzes nicht erfüllbar<br />
sind.<br />
• Die Leistungsbereitstellung soll<br />
wegen der erzielbaren Skaleneffekte<br />
so zentralisiert wie möglich<br />
ausgestaltet werden<br />
(economies of scale). Möglichkeiten<br />
zur Zentralisierung bieten<br />
insbesondere die Basisdienste<br />
wie das Einrichten und<br />
Betreiben von Endgeräten, Server,<br />
Netzwerkkomponenten und<br />
Standardsoftware. Die Zentralisierung<br />
bezieht sich ausschließlich<br />
auf die Geschäftsprozesse<br />
(nicht auf die <strong>IT</strong>-Infrastruktur).<br />
Der Betrieb von Fachanwendungen<br />
gehört wegen des<br />
engen Bezugs zur Aufgabenerfüllung<br />
der Behörden in deren<br />
Kernkompetenz.<br />
• Voraussetzung für die Zusammenfassung<br />
bisher dezentral erbrachter<br />
Leistungen und damit einer<br />
möglichen Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
ist eine verwaltungsweite<br />
Vereinheitlichung und Standardisierung<br />
von <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />
und -Produkten.<br />
2<br />
Zusammenfassend sehen wir folgende Vorteile für das Insourcing von <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />
durch den L<strong>IT</strong> im Bereich der dezentralen verfahrensunabhängigen <strong>IT</strong>-<br />
Infrastruktur in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung:<br />
• best economies of scale, d.h. Verteilung der entstehenden Gemeinkosten auf<br />
ein größeres <strong>IT</strong>-Mengengerüst mit der Folge niedrigerer Stückkosten und<br />
damit einhergehend für den Kunden niedrigerer Stückpreise (z.B. umgelegt<br />
auf ein Endgerät über ein cost-per-seat-Modell),<br />
• höhere Produktivität, d.h. bessere und effektivere Ablauforganisation im<br />
Betriebsbereich durch Einführung von Standardprozessen und einheitliche<br />
Nutzung von Standardprodukten (ein Werkzeug für eine Problemstellung),<br />
• konzentrierter, flexibler und qualifizierter Personaleinsatz, d.h. durch Pooling<br />
und Qualifizierung bez. der Standards und Produkte von Mitarbeitenden<br />
wird das Qualifikationsniveau insgesamt verbessert und auf den Kunden<br />
abgestimmt,<br />
• hohe Zukunftssicherheit und Stabilität, da im Vergleich zu anderen Wettbewerbern,<br />
die für gewöhnlich „Rosinen picken“, das gesamte <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleistungsspektrum vor Ort abgedeckt wird, eine langfristige Partnerschaft<br />
angestrebt wird und die wirtschaftliche Positionierung des Geschäftsfeldes<br />
an einer „Win-Win-Philosophie“ und nicht an kurzfristigen Profiten<br />
im Interesse eines share holders orientiert ist.<br />
u<br />
Verwaltungsvorschriften für die Organisation des<br />
<strong>IT</strong>-Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
Der Senat hat auf Vorlage von Innensenator Dr. Eckart Werthebach die<br />
überarbeiteten Verwaltungsvorschriften für die Organisation des <strong>IT</strong>-<br />
Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung (<strong>IT</strong>-Organisationsrichtlinie) zur<br />
Kenntnis genommen. Die Vorlage ist dem Rat der Bürgermeister zuzuleiten.<br />
Die vom Senat im März 1998 beschlossene <strong>IT</strong>-Organisationsrichtlinie war aus<br />
folgenden Gründen zu überarbeiten:<br />
• Änderung der Zusammensetzung des <strong>IT</strong>-Koordinierungsausschusses für<br />
<strong>Berlin</strong>, bedingt durch die Gebietsreform / Verringerung der Zahl der<br />
Bezirke und die Reduzierung der Zahl der Senatsverwaltungen,<br />
• Einrichtung eines <strong>IT</strong>-Warenkorbs,<br />
• Einrichtung der Geschäftsstelle für die Koordinierung und Beratung<br />
bezirklicher <strong>IT</strong>-Verfahren.<br />
Die <strong>IT</strong>-Organisationsrichtlinie setzt zum einen die Verwaltungsreform auch im<br />
Technikbereich um und trägt zum anderen der unter dem Stichwort „Weg in die<br />
Informationsgesellschaft“ zusammenfassbaren Entwicklung Rechnung.<br />
Der <strong>IT</strong>-Einsatz wird dabei im Grundsatz durch ein geordnetes Zusammenwirken<br />
von zentralen Vorgaben, dezentraler Verantwortung und übergreifender Koordination<br />
gestaltet.<br />
u<br />
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kann aus technischen Gründen in dieser<br />
digitalen Version des SPL<strong>IT</strong>TER leider<br />
nicht dargestellt werden.<br />
4/00 2 31 7
Namen und Vornamen<br />
von Mitarbeitern<br />
geheimhalten?<br />
Greifen wir es noch einmal<br />
auf: Darf die E-Mail-Adresse<br />
eines Beschäftigten der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung generell aus seinem Vorund<br />
Nachnamen gebildet werden?<br />
Grundsätzlich wohl Ja, sagte der Verfasser<br />
dieses Beitrags im SpL<strong>IT</strong>ter<br />
1/2000 S.6. - Oder sollte man die Vornamen<br />
und zusätzlich die selteneren<br />
Nachnamen von Mitarbeitern der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung grundsätzlich geheimhalten,<br />
jedenfalls bei denjenigen, die<br />
für die „Kunden auch unangenehmere<br />
Entscheidungen zu treffen haben“? Für<br />
diesen Vorschlag plädierte Herr oder<br />
Frau Schmock-Bathe in einem Leserbrief<br />
im SpL<strong>IT</strong>ter 3/2000 wegen der<br />
Gefahren aus dem Internet.<br />
Nun, grob geschätzt dürfte eine gute<br />
Hälfte der Beschäftigten des Landes<br />
<strong>Berlin</strong> des öfteren „unangenehme Entscheidungen<br />
treffen“ - und die andere<br />
Hälfte hat vermutlich nur zu einem<br />
Drittel Massennamen wie Schmidt,<br />
Müller, Meyer, Schulze. Im Ergebnis<br />
würden nach diesem Vorschlag den<br />
Bürgern die Namen der meisten Beschäftigten<br />
praktisch nicht mehr bekannt<br />
werden – nach dem Leserbriefschreiber<br />
ein Ausfluss der Fürsorgepflicht<br />
der Arbeitgeber. Die Frage betrifft<br />
also viele Tausend Beschäftigte.<br />
Mein Artikel im SpL<strong>IT</strong>ter 1/2000 versuchte<br />
die (zugegeben knappe) juristische<br />
Grundlage für die aktuelle Debatte<br />
zu liefern, nach der seit 1995 praktisch<br />
alle Arbeitgeber und Dienstherren<br />
- das heißt hoffentlich wohlberatene<br />
Leitungskräfte nach Diskussionsprozeß<br />
im Hause – darüber entscheiden müssen,<br />
ob neben Namen auch die Vornamen<br />
der Mitarbeiter des Hauses den<br />
Kunden der Verwaltung über das Netz<br />
bekanntgegeben werden sollen.<br />
2<br />
Mannigfaltige Veröffentlichungsmethoden<br />
stehen zur Verfügung, unter<br />
anderem:<br />
• Namensnennung im einzelnen<br />
Behördenschreiben,<br />
• in papierenen Rundschreiben,<br />
• in Veröffentlichungen der Pressestelle,<br />
• Übermitteln entsprechender namentlicher<br />
E-Mail-Adressen an<br />
Betroffene, an Gruppen, an die<br />
Presse,<br />
• Aufnahme der Namen und der<br />
namentlichen E-Mail-Adressen<br />
in Handbücher,<br />
• in das interne Telefonverzeichnis<br />
oder<br />
• in das externe Telefonverzeichnis<br />
und schließlich<br />
• dessen Einstellen ins Intranet<br />
oder Internet.<br />
Mir ging es im wesentlichen um den<br />
(gravierendsten) letzteren Fall: Können<br />
Namen und Vornamen in die E-Mail-<br />
Adresse aufgenommen und danach<br />
konsequenterweise als Verzeichnis ins<br />
Internet gestellt werden? Die Diskussion<br />
hat Vorläufer - die Leser erinnern<br />
sich gewiß an die Frage „Namensschilder<br />
oder Nummern an Polizei-Uniformen?“<br />
Letztlich geht es bei dieser Frage um<br />
Grundlegendes im Verständnis der Rolle<br />
des Staates gegenüber seinen Bürgern.<br />
Man wird sich entscheiden müssen, ob<br />
in der Regel bekannte, identifizierbare<br />
Menschen oder versteckte, anonyme<br />
Kräfte dem Bürger als „Staat“ gegenübertreten.<br />
Zunächst sei auf die Vorteile hingewiesen,<br />
die die Nennung des Vor- und des<br />
Nachnamens in der E-Mail-Adresse mit<br />
sich bringt. Namen signalisieren Offenheit<br />
gegenüber dem Bürger, besonders<br />
wird die Nennung vollständiger Namen<br />
als kundenfreundlich angesehen.<br />
Personenverwechslungen sind leichter<br />
auszuschließen. Die Mitarbeiter sind<br />
direkt und damit schneller erreichbar.<br />
Entscheidungen, die nicht von anonymen<br />
Instanzen, sondern von benannten<br />
4/00 2 32<br />
Verantwortlichen stammen, versprechen<br />
und bieten ein höheres Maß an<br />
Überprüfbarkeit. Außerdem ist die Sorgfalt<br />
mancher Bediensteter bei der<br />
Einzelfallbearbeitung eventuell höher,<br />
können sie sich doch nicht mehr etwa<br />
hinter den Stellenzeichen verstecken.<br />
Nicht zuletzt ginge von der Verwaltung<br />
ein in unserer Zeit immer seltener anzutreffendes<br />
Signal in Richtung „mehr<br />
Zivilcourage“ aus. Einer Großstadtverwaltung<br />
steht es gut zu Gesicht, in<br />
diesem Zusammenhang ein Vorbild<br />
abzugeben, wird doch an allen Ecken<br />
auch vom Bürger verlangt, nicht wegzusehen,<br />
sondern in eigenem Namen<br />
aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.<br />
Ein genauerer Blick auf die rechtlichen<br />
Grundlagen zeigt, daß die Nachnamen<br />
und zum Teil auch die Vornamen<br />
von Staatsbediensteten identifizierbar<br />
sind und sein müssen. Bisher<br />
herrscht nämlich das Prinzip, dass sämtliche<br />
staatlichen Entscheidungen von<br />
den Verantwortlichen mit ihrem Namen<br />
zu unterschreiben sind. Ob dabei<br />
der Vorname genannt wird, bleibt meist<br />
offen. Schon nach BGB § 126 soll die<br />
Unterschrift die Person des Ausstellers<br />
erkennbar machen - gesetzliche Schriftform<br />
heißt also Namensunterschrift.<br />
Im sensiblen Bereich der Justiz bestimmen<br />
die §§ 315 Abs. 1 ZPO und § 275<br />
Abs.2 StPO (für die Strafgerichtsbarkeit),<br />
daß Urteile von den<br />
Richtern, die bei der Entscheidung mitgewirkt<br />
haben, zu unterschreiben sind.<br />
Die Namen der Richter höherer Gerichte<br />
sind samt Vornamen beispielsweise<br />
im Bundesarbeitsblatt veröffentlicht.<br />
Die meisten Richter aller<br />
Gerichtsbarkeiten findet man darüber<br />
hinaus im veröffentlichten bundesweiten<br />
„Handbuch der Justiz“ verzeichnet<br />
- mit Vornamen und Geburtsdatum.<br />
Nach Art. 58 und 82 GG sind staatliche<br />
Akte wie z.B. Gesetze von Bundeskanzler<br />
und Bundespräsident zu unterzeichnen<br />
bzw. gegenzuzeichnen. Politiker<br />
sind selbstverständlich mit ihren Vornamen<br />
der Öffentlichkeit bekannt. è
ç Generell wird man also erkennen<br />
müssen, daß die volle Identität aller, die<br />
etwas zu entscheiden haben, leicht herauszufinden<br />
ist. Und dieses Prinzip setzt<br />
sich weiter bis in die tägliche<br />
Verwaltungspraxis fort.<br />
Nach dem Verwaltungsreform-Grundsätze-Gesetz<br />
VGG richten alle Behörden<br />
die Art ihrer Leistungserbringung<br />
an den Anforderungen der Leistungsempfänger<br />
außerhalb der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
einschließlich der besonderen<br />
Belange der Wirtschaft aus (§ 3 Abs.1)<br />
- der Grundsatz der Kundenfreundlichkeit.<br />
§ 22 Abs. 6 GGO I <strong>Berlin</strong> bestimmt,<br />
daß jede Dienstkraft auf Verlangen von<br />
Besuchern ihren Namen und ihre Funktion<br />
zu nennen oder ihre Visitenkarte<br />
(Absatz 7) zu übergeben hat.<br />
Im GGO-I-Neuentwurf heißt es an<br />
entsprechender Stelle, daß jede Dienstkraft,<br />
die unmittelbar mit dem Anliegen<br />
eines Besuchers befasst ist, diesem auf<br />
Verlangen ihren Namen und ihre Funktion<br />
zu nennen oder ihre Visitenkarte<br />
zu übergeben hat, welche neben dem<br />
Namen auch die Anschrift der Behörde,<br />
die Telefon- und Zimmernummer,<br />
das Bearbeiterzeichen sowie ggf. die<br />
Sprechzeiten aufweisen muss. Bei einem<br />
Blick in die Praxis wird man feststellen,<br />
daß Visitenkarten in Wirtschaft<br />
und Verwaltung in aller Regel auch die<br />
Vornamen enthalten.<br />
Unterschriften finden sich des weiteren<br />
auf Schriftstücken, wie sie in der Verwaltung<br />
täglich anfallen. So heißt es in<br />
§ 72 Abs. 1 GGO I bezüglich der Unterzeichnung<br />
und Beglaubigung von Reinschriften:<br />
„Reinschriften werden eigenhändig<br />
unterzeichnet, wenn dies ausdrücklich<br />
angeordnet ist (§ 55 Abs. 2 Satz 4).<br />
Dasselbe gilt für Reinschriften, die<br />
zugleich mit dem Verfügungsentwurf<br />
angefertigt worden sind (§ 60 Abs. 1<br />
Satz 1). Die eigenhändige Unterschrift<br />
leistet derjenige, der die Verfügung abschließend<br />
gezeichnet hat. (...) Unter<br />
die eigenhändige Unterschrift wird in<br />
Maschinenschrift oder durch Stempelaufdruck<br />
der Name des Betreffenden<br />
gesetzt; dem Namen kann der Vorname<br />
vorangestellt werden. Der eigenhändigen<br />
Unterschrift kann ein Siegelabdruck<br />
beigefügt werden.“<br />
Im Neuentwurf der GGO I heißt es an<br />
entsprechender Stelle: „Reinschriften<br />
werden eigenhändig unterzeichnet,<br />
wenn es ausdrücklich angeordnet<br />
(§ Abs. Satz ) oder vorgeschrieben<br />
(z.B. § 23 AZG - Abgabe von<br />
Verpflichtungserklärungen -) ist. Die<br />
Unterschrift leistet, wer den Verfügungsentwurf<br />
abschließend gezeichnet hat.<br />
(...) Unter die Unterschrift wird in Maschinenschrift<br />
oder durch Stempelaufdruck<br />
der Name des Betreffenden gesetzt;<br />
dem Namen kann der Vorname<br />
vorangestellt werden.“<br />
Von den uns bekanntgewordenen<br />
Dienstanweisungen deutscher Kommunen<br />
über den Zugang und die Nutzung<br />
des Internet heißt es beispielsweise in<br />
der Stadtverwaltung Bad Kreuznach<br />
vom 11.10.99 unter 6.2 E-Mail-Adressen:<br />
„E-Mail-Adressen der innerhalb des<br />
LAN angeschlossenen PC werden wie<br />
folgt eingerichtet: vorname.name@badkreuznach.de.<br />
Danach hat jede(r)<br />
Mitarbeiter(in) ein eigenes Postfach im<br />
Internet.“<br />
Im digital weit fortgeschrittenen Mannheim<br />
heißt es in der „Besonderen<br />
Geschäftsanweisung der Stadt Mannheim<br />
über die Benutzung und Behandlung<br />
elektronischer Post (BGA - E-<br />
Mail)“ Version 1.0, Stand: 3.7.1999, an<br />
entsprechender Stelle:<br />
„Der Aufbau der Internet-Adresse hat<br />
folgende Systematik: vorname.nachname-<br />
@mannheim.de. Abweichungen von dem<br />
o. g. Adressierungsschema sowie das<br />
Einrichten von Adressen für<br />
Organisationsbereiche sind in Abstimmung<br />
mit Fachbereich 60 möglich.“<br />
Später heißt es dort: „Die Nachricht<br />
sollte so knapp wie möglich und mit<br />
gez. Name und Funktion gekennzeichnet<br />
werden.“<br />
In Monheim heißt es in der Dienstanweisung<br />
über die Nutzung von Internet-<br />
Diensten unter 1. III. Die eigene E-Mail<br />
Adresse und deren Weitergabe: „Die<br />
eigene E-Mail Adresse folgt dem Schema:<br />
1.Buchstabe des Vornamens<br />
.Nachname@monheim.de“<br />
Doch Namensangaben finden sich nicht nur<br />
auf Visitenkarten. Gemäß § 23 GGO I sind<br />
an den Zimmertüren Beschriftungen<br />
mit der Bezeichnung der Stelle oder des<br />
Arbeitsgebiets und den Namen der<br />
Dienstkräfte anzubringen. Darüber hinaus<br />
sind an den Arbeitsplätzen Namensschilder<br />
aufzustellen, wenn der<br />
Dienstraum mit mehreren Dienstkräften<br />
besetzt ist, die regelmäßig Besucher<br />
empfangen. Hiernach findet man in der<br />
Praxis meist nur die Nachnamen. Aber<br />
da die meisten Dienstgebäude öffentlich<br />
zugänglich sind, bedeutet dies, daß<br />
man nachschauen kann, wer hinter der<br />
Tür arbeitet.<br />
Die GGO I gibt also als Rahmen vor,<br />
daß der Name grundsätzlich erkennbar<br />
ist. Zwar besteht teilweise bezüglich der<br />
Vornamen ein Spielraum, aber ein Versteckspiel<br />
vor dem Bürger ist kaum<br />
möglich.<br />
Wirft man einen Blick in das neue<br />
Informationstechnik-Recht, so existieren<br />
neben allgemein formulierten<br />
Lösungsansätzen wie im IVG <strong>Berlin</strong><br />
auch schon etliche genauere Regulierungen<br />
im Range unter dem Gesetz.<br />
An diesen Mustern ist die Bandbreite<br />
erkennbar – der Nachname fehlt jedoch<br />
nie. In einem Dorf oder einer<br />
Kleinstadt wäre es vermutlich ohnehin<br />
unmöglich, die Namen der Handelnden<br />
geheimzuhalten – dieser Gedanke konnte<br />
wohl überhaupt nur in einer Großstadt<br />
mit ihrer stark arbeitsteiligen Organisation<br />
entstehen.<br />
Auf der Grundlage obiger Erkenntnisse<br />
hat auch das <strong>Berlin</strong>er Informationsverarbeitungsgesetz<br />
IVG die Frage über<br />
eine Abwägung gelöst (§ 2 Abs. 1). Das<br />
IVG verlangt, daß die Verarbeitung bei<br />
der Wahrnehmung der Aufgaben è<br />
4/00 2 33 7
ç für die allgemeine Verwaltungstätigkeit<br />
erforderlich ist und schutzwürdige<br />
Belange des Betroffenen wegen<br />
der Art der Daten, wegen der Art<br />
der Verwendung oder wegen ihrer<br />
Offenkundigkeit nicht entgegenstehen.<br />
Dies meint, daß ein Eingriff in<br />
diese Belange wohl möglich ist, wenn<br />
die Abwägung im Rahmen einer<br />
Verhältnismäßigkeitsprüfung ergibt,<br />
dass eine im Vergleich zu den Vorteilen<br />
nur unbedeutende Beeinträchtigung<br />
stattfinden kann. In diesem Sinne hat<br />
auch z.B. der Hessische Datenschutzbeauftragte,<br />
Prof. Dr. von Zezschwitz,<br />
im Lichte des § 34 HDSG die Frage<br />
entschieden, ob in einem Handbuch die<br />
leitenden Beschäftigten namentlich aufgeführt<br />
werden durften: An sich könne<br />
der Zweck des Handbuchs auch ohne<br />
die Namen erreicht werden, aber die<br />
Namensübermittlung sei im Interesse<br />
der Bürgerfreundlichkeit und der schnelleren<br />
Erreichbarkeit der jeweiligen<br />
Ansprechpartner sachgerecht und deswegen<br />
datenschutzrechtlich zu rechtfertigen.<br />
Dahinter stehe die Idee des<br />
modernen Staates, für den es keinen<br />
Grund zu übertriebener „staatlicher<br />
Geheimniskrämerei“ mehr geben könne<br />
(28. Tätigkeitsbericht 1999, S. 126).<br />
Hier zeigt sich das Prinzip, dass Amtsträger<br />
bei Ausübung ihrer Ämter<br />
datenschutzrechtlich nur eingeschränkten<br />
Schutz genießen. Nach alledem kann<br />
zumindest auf die Angabe des Nachnamens<br />
schon wegen der aufgezeigten<br />
gesetzlichen Regelungen nicht verzichtet<br />
werden.<br />
Nun bleibt in diesem Zusammenhang<br />
festzustellen, daß anhand des Nachnamens<br />
die Feststellung der Person keine<br />
größeren Probleme bereitet. So läßt sich<br />
der Kreis der in Frage kommenden Personen<br />
erheblich einengen, wenn man weiß,<br />
in welchem Unternehmen bzw. in welcher<br />
Behörde sie tätig sind. Diese Information<br />
ließe sich kaum geheim halten.<br />
Eine weitere Möglichkeit, eine Person<br />
ausfindig zu machen, bietet die Melderegisterauskunft.<br />
§ 21 MRRG führt dazu<br />
aus:<br />
2<br />
„Personen, die nicht Betroffene sind,<br />
und anderen als den in § 18 Abs. 1<br />
bezeichneten Stellen darf die Meldebehörde<br />
nur Auskunft über Vor- und<br />
Familiennamen, Doktorgrad und Anschriften<br />
einzelner bestimmter Einwohner<br />
übermitteln (einfache Melderegisterauskunft).<br />
Dies gilt auch, wenn jemand<br />
Auskunft über Daten einer Vielzahl<br />
namentlich bezeichneter Einwohner begehrt.“<br />
(Abs. 1)<br />
Die zugehörigen Einschränkungen enthalten<br />
enge Voraussetzungen, so in den<br />
Absätzen 4 bis 6:<br />
„Bei Melderegisterauskünften nach den<br />
Absätzen 2 und 3 darf der Empfänger<br />
die Daten nur für den Zweck verwenden,<br />
zu dessen Erfüllung sie ihm übermittelt<br />
wurden.“ (Abs. 4)<br />
„Jede Melderegisterauskunft ist unzulässig,<br />
wenn der Betroffene der Meldebehörde<br />
das Vorliegen von Tatsachen<br />
glaubhaft gemacht hat, die die Annahme<br />
rechtfertigen, dass ihm oder einer<br />
anderen Person hieraus eine Gefahr für<br />
Leben, Gesundheit, persönliche Freiheit<br />
oder ähnliche schutzwürdige Belange<br />
erwachsen kann.“ (Abs. 5)<br />
„Soweit der Betroffene ein berechtigtes<br />
Interesse nachweist, kann er verlangen,<br />
daß die Meldebehörde die erweiterte<br />
Melderegisterauskunft nach Absatz 2<br />
über seine Person verweigert; durch<br />
Landesrecht kann bestimmt werden,<br />
dass diese Auskunftssperre nur befristet<br />
gilt.“ (Abs.6).<br />
Wenn der öffentliche Dienst sich nach<br />
dem für den Bürger festgelegten Maßstab<br />
des Abs. 5 auch in der Frage der<br />
Namensveröffentlichung richten würde,<br />
könnten also nur wenige Sachbearbeiter<br />
ihre Namensangabe verweigern.<br />
Für alles Folgende setze ich deshalb<br />
voraus, daß analog zu diesem Grundsatz<br />
des § 21 MRRG Abs. 5 b die<br />
Nennung von Namen gefährdeter Mitarbeiter<br />
unterbleiben kann – also beim<br />
Vorliegen von Tatsachen, die die Annahme<br />
rechtfertigen, daß eine Gefahr<br />
4/00 2 34<br />
für Leben, Gesundheit, persönliche<br />
Freiheit oder ähnliche schutzwürdige<br />
Belange droht (Gefahrenprivileg).<br />
Man muß sich dann darüber klar werden,<br />
daß nicht die Namensangabe durch<br />
das Amt, sondern die Aufnahme des<br />
vollen Namens in das öffentliche<br />
Telekommunikationsregister - meist das<br />
Telefonbuch oder die Telefon-CD -<br />
der entscheidende Schritt zur Verminderung<br />
des Identifikationsaufwands für<br />
potentielle „Verfolger“ darstellt. Bösewichtern<br />
steht es praktisch immer offen<br />
- selbst aus dem Gefängnis heraus -, auf<br />
persönliche Rache gegenüber Zeugen<br />
und Richtern zu sinnen. Darum gehört<br />
Zivilcourage zum Zeuge-Sein. Sicherlich<br />
war auch dem Leserbriefschreiber<br />
bewusst, dass jeder den für die „unangenehmeren“<br />
Entscheidungen Verantwortlichen<br />
persönlich ausfindig machen<br />
kann - ganz unabhängig davon, ob der<br />
Vorname bekannt ist. Wenn er will. Ein<br />
Anruf, ein Besuch im Dienstzimmer,<br />
eine Akteneinsicht nach dem<br />
Informationsfreiheitsgesetz IFG, ein<br />
Warten vor der Tür, ein Hinterherfahren<br />
bis zur Wohnung...<br />
Wenn zur Berücksichtigung schutzwürdiger<br />
Belange nach § 2 IVG in der<br />
Kommunikation einmal der Vorname<br />
weggelassen werden soll, dann wird dies<br />
also lediglich den Aufwand für die<br />
volle Identifizierung des Bediensteten<br />
erhöhen; unmöglich machen kann man<br />
dies nicht. Ein völliger Schutz vor denkbaren<br />
Nachteilen der Identifizierbarkeit<br />
ist deshalb kaum möglich. Und was das<br />
illegale Fremd-Bestellen beispielsweise<br />
von Musik oder Software im Internet<br />
angeht, so benötigt man dafür nicht<br />
unbedingt den vollen Namen, sondern<br />
lediglich die Kenntnis der E-Mail-Adresse<br />
(und möglichst der Kreditkartennummer).<br />
Für Bestellungen an die Anschrift des<br />
Bediensteten reicht ebenfalls der Nachname<br />
aus. Gesetzliche Verbraucherschutzregelungen<br />
wie etwa das Widerrufsrecht<br />
nach dem gerade eingeführten<br />
Fernabsatzgesetz bieten genügend Schutz<br />
gegen solcherlei Bestellungen. è
ç Als Fazit bleibt daher Folgendes festzuhalten: Angesichts der zahlreichen<br />
Regelungen, die eine Preisgabe des Nachnamens des Mitarbeiters vorsehen, kann<br />
für die Namen in der E-Mail-Adresse des Mitarbeiters – von Ausnahmen abgesehen<br />
- nichts anderes gelten. Hinsichtlich der Nennung des Nachnamens wird man<br />
grundsätzlich keine Bedenken aufrechterhalten können. Doch auch die Bekanntgabe<br />
des Vornamens erscheint nach dem oben gesagten vertretbar. Denn selbst wenn<br />
ein Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes streng anonym handeln wollte, dürfte es<br />
ihm schwerfallen, sich dauerhaft hinter seiner Funktion zu verbergen. Die im<br />
Leserbrief beschriebenen Nachteile sind nicht ausschließlich auf die Nennung des<br />
Vornamens zurückzuführen, häufig sind weitere Bedingungen erforderlich. Danach<br />
erscheint die Nennung auch des Vornamens - jedenfalls als Grundsatz - im Sinne<br />
einer bürgerfreundlicheren Verwaltung als angemessen.<br />
Dies kann nicht heißen, daß eine Veröffentlichung des Vornamens in jedem Fall<br />
auch gegen den Willen des Betroffenen erfolgen soll. In Anbetracht seines auch<br />
im Arbeitsverhältnis geltenden Rechts auf informationelle Selbstbestimmung entscheidet<br />
letztlich er selbst über den Umgang mit seinen Daten mit.<br />
Unter Berücksichtigung all dessen (und der Ausnahmen beim Gefahrenprivileg)<br />
scheinen mir die in meinem Artikel im SpL<strong>IT</strong>ter 1/2000 aufgezeigten Alternativen<br />
zur vollen Namensnennung ausreichend:<br />
Als denkbare, taugliche und rechtlich zulässige Varianten von E-Mail-Adressen in<br />
Internet-Verzeichnissen kommen in Frage die Veröffentlichung<br />
• einer funktionsbezogenen E-Mail-Adresse statt oder neben der namensbezogenen<br />
E-Mail-Adresse (Beispiel: Ergonomiebeauftragter@SenInn.-<br />
Verwalt-<strong>Berlin</strong> neben Mueller@etc.; vgl. Poststelle@SenInn.etc.)<br />
• nur des Nachnamens - ohne Vornamen<br />
Beispiel: Schramm@SenInn.Verwalt-<strong>Berlin</strong>.de<br />
• des Nachnamens mit vorangestelltem Vornamensinitial<br />
Beispiel: S.Mueller@SenInn.Verwalt-<strong>Berlin</strong>.de<br />
• des Nachnamens mit vorangestelltem Vornamen<br />
Beispiel: Wolfgang.Dix@SenWFK.Verwalt-<strong>Berlin</strong>.de<br />
Alle Lösungen sind auch für das interne Intranet (MAN) der Stadt vertretbar.<br />
In der Praxis ließen sich, wennn gewünscht, für jede Dienstkraft zwei E-Mail-<br />
Kennungen einrichten, eine mit, die andere ohne den (ersten oder Ruf-, keinen<br />
fiktiven) Vornamen. Beide Adressen sollten von außen erreichbar bleiben. Dann<br />
können Absender, die nicht die Vornamen der gewünschten Ansprechpartner<br />
kennen, trotzdem den gewollten Empfänger in den meisten Fällen erreichen. Es<br />
kann den Mitarbeitern freigestellt, ihren Vornamen aufs Initial zu kürzen oder,<br />
soweit keine Verwechselungsgefahr besteht, ganz zu streichen und diese Version<br />
fortan auch im Kopfbogen des Hauses zu verwenden. Nach Absprache können<br />
andersartige E-Mail-Adressen eingerichtet werden, die sich an Funktionen orientieren.<br />
Zu berücksichtigen ist, dass über die Antwort-Funktion der Bürokommunikations-<br />
und E-Mail-Programme in der Regel immer nur eine Kennung<br />
nach außen gesandt wird.<br />
Wird für das Internet-Telefonverzeichnis<br />
entschieden, dass durch<br />
Vornamensnennung Offenheit signalisiert<br />
werden soll, dann sind zwar generell<br />
Widersprüche der Dienstkräfte zu<br />
berücksichtigen. Ich sehe es aber auch<br />
hier als verständlich an, wenn von Betroffenen<br />
ein Nachdenken und<br />
wenigstens der Versuch einer Begründung<br />
für das Weglassen des Vornamens<br />
verlangt wird.<br />
Grundsätzlich müssen wir uns für die<br />
Zukunft wohl entscheiden, welche Art<br />
von Staat wir wollen:<br />
• einen, wo die Entscheidungsträger<br />
sich vollständig den Bürgern<br />
und Betroffenen entziehen<br />
können - wenn sie nicht, wie<br />
(nach Meldungen vom Frühjahr<br />
2000) jene Meißener Lehrerin<br />
ihrem potentiellen Mörder unter<br />
den Schülern täglich gegenüberstehen<br />
müssen; der Staat träte<br />
hier eher als anonyme Maschine<br />
auf - und das gab es schon<br />
einmal in Deutschland;<br />
• oder einen, wo Menschen mit<br />
Gesicht, die an eine verantwortungsvolle<br />
Position gestellt worden<br />
sind, mit ihrer vollen Identität<br />
für ihre Amtstätigkeit<br />
geradestehen.<br />
Vielleicht steckt hinter dem Wunsch<br />
nach Signalisierung von Offenheit durch<br />
Nennung auch der Vornamen – „Es<br />
bediente Sie Astrid Angwersal“ oder<br />
„In Ihrem Fall hat Zano Zütterlin entschieden“<br />
– wie im BAG-Urteil –, soweit<br />
öffentlichrechtliche Arbeitgeber<br />
dem folgen, das Bekenntnis zur Aufrechterhaltung<br />
des letzteren, des nichtanonymen<br />
Staatsverständnisses.<br />
HANS WALTER SCHRAMM<br />
u<br />
Für das interne Telefonverzeichnis herrscht für die Dienststellen große Freiheit<br />
der Gestaltung. Überall wird hier der (selbstverständliche) Wunsch geäußert, dass<br />
das Arbeitsgebiet voll recherchierbar im Telefonverzeichnis enthalten sein muss.<br />
Die Vornamen der Mitarbeiter können weggelassen werden, wenn mit stichhaltiger<br />
Begründung widersprochen wird.<br />
4/00 2 35 7
<strong>Berlin</strong>s <strong>IT</strong>-Branche<br />
weiter auf<br />
Wachstumskurs<br />
IHK-Befragung ergibt: Am<br />
Standort <strong>Berlin</strong> werden vor allem<br />
das ausgezeichnete<br />
Forschungspotential und die<br />
guten Infrastrukturen gelobt.<br />
Nach einer soeben erschienenen<br />
IHK-Studie zur Situation<br />
der <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Branche blikken<br />
die Unternehmen sehr optimistisch<br />
in die Zukunft: 85 % rechnen mit steigenden<br />
Umsätzen, und knapp 90 %<br />
planen zusätzliche Investitionen. Oberste<br />
Priorität in diesem Wachstumsprozess:<br />
Qualifiziertes Personal. 84 %<br />
der <strong>IT</strong>-Unternehmen wollen in Zukunft<br />
mehr feste Stellen in ihrem Unternehmen<br />
schaffen, 40 % beabsichtigen zusätzlich<br />
auch den freien Mitarbeiterstamm<br />
auszubauen. Bei einer geschätzten<br />
Gesamtbeschäftigtenzahl von rund<br />
50.000 Arbeitsplätzen sind derzeit ca.<br />
3.500 offene Stellen zu besetzen. Die<br />
Pluspunkte des Standorts <strong>Berlin</strong> sind<br />
nach Auffassung der Unternehmen die<br />
hohe kulturelle Anziehungskraft der<br />
Stadt, die hervorragenden Telekommunikationsinfrastrukturen<br />
und die<br />
ausgezeichnete Wissenschaft- und<br />
Forschungslandschaft.<br />
2<br />
Die Personalsituation und die hiesigen<br />
Qualifizierungsangebote werden<br />
ebenfalls positiv beurteilt. Schlechtere<br />
Noten bekommen hingegen die Themen<br />
Beratung, Förderung und Finanzierung<br />
sowie die politische Unterstützung.<br />
Am unteren Ende rangiert erwartungsgemäß<br />
die Steuern- und Abgabenbelastung.<br />
An der repräsentativen Befragung<br />
der IHK <strong>Berlin</strong> haben sich 204<br />
von insgesamt rund 1.400 Unternehmen<br />
beteiligt. Im Mittelpunkt stand die<br />
Bewertung des <strong>IT</strong>-Standortes insgesamt.<br />
Das so entstandene Meinungsbild wird<br />
in einer Broschüre („Medienstandort<br />
im Aufbruch, Teil 2: <strong>IT</strong>) dargestellt und<br />
durch Unternehmensportraits und Interviews<br />
ergänzt. Teil 1, der die Filmund<br />
TV-Branche untersuchte, wurde<br />
im Juli publiziert.<br />
Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung<br />
4/00 2 36<br />
• Die <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Branche ist geprägt<br />
durch eine Vielzahl mittelständischer<br />
Unternehmen, denen<br />
vergleichsweise wenige größere<br />
Unternehmen gegenüberstehen.<br />
Nur 5 % der Unternehmen<br />
verzeichnete im vergangenen<br />
Jahr einen Umsatz von<br />
mehr als 100 Millionen DM; hingegen<br />
lag bei knapp 50 % der<br />
Unternehmen der Umsatz unter<br />
einer Million DM.<br />
• Das Wachstum der Unternehmen<br />
- sowohl über neue Investitionen<br />
als auch über die Einstellung<br />
neuer Mitarbeiter - ist fest<br />
eingeplant. 85 % rechnen mit<br />
steigenden Umsätzen, 90 % planen<br />
Investitionen.<br />
• Im Befragungszeitraum waren<br />
allein im untersuchten <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>IT</strong>-Bereich ca. 3.500 freie Stellen<br />
zu besetzen. In den nicht<br />
untersuchten Anwenderbranchen<br />
(Banken, Versicherungen,<br />
Handel und Dienstleistung<br />
generell) gibt es mindestens noch<br />
einmal die gleiche Zahl von offenen<br />
Stellen. Schwerpunktmäßig<br />
werden Soft- und Hardware-Entwickler<br />
gesucht, aber<br />
auch Netzwerkspezialisten, erfahrene<br />
Projektleiter und<br />
Marketingexperten sind stark gefragt.<br />
• Die beiden am häufigsten genannten<br />
Geschäftsfelder der<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Unternehmen sind<br />
die Anwendungsentwicklung<br />
und die Beratung. Daneben gewinnen<br />
Geschäftsbereiche rund<br />
um das Internet und Multimedia<br />
sowie Angebote im Telekommunikationsbereich<br />
immer stärker<br />
an Bedeutung.<br />
• Das Profil des <strong>IT</strong>-Standortes<br />
wird nach Meinung der Unternehmen<br />
vor allem von dem ausgezeichneten<br />
Forschungs- und<br />
Innovationspotenzial sowie den<br />
Talent-ressourcen <strong>Berlin</strong>s geprägt.<br />
Charakteristisch für den<br />
Standort <strong>Berlin</strong> sind daneben die<br />
Themen Multimedia, Internet<br />
und Telekommunikation, da in<br />
diesen Feldern einflussreiche<br />
Firmen tätig sind.<br />
• Beim Kundenkreis der <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>IT</strong>-Anbieter ist auch die Industrie<br />
ein wichtiger Faktor. Danach<br />
rangiert der Dienstleistungs- und<br />
hier vor allen der Finanzdienstleistungsbereich.<br />
Umsätze<br />
werden schwerpunktmäßig in<br />
<strong>Berlin</strong> und Deutschland erzielt.<br />
• Bei der generellen Einschätzung<br />
des Standortes ergibt sich ein<br />
geteiltes Bild. Lebensqualität und<br />
kulturelles Angebot, TK-Infrastruktur<br />
und die Nähe zu Forschung<br />
und Wissenschaft werden<br />
für den Standort <strong>Berlin</strong> positiv<br />
hervorgehoben. Auf der<br />
Wichtigkeitsskala der Unternehmen<br />
stehen jedoch das qualifizierte<br />
Personal und die damit<br />
verbundenen Kosten sowie Steuern<br />
und Abgaben ganz oben.<br />
Die Studie: Medienstandort im Aufbruch,<br />
Teil 2: <strong>IT</strong> ist ab sofort kostenlos<br />
im Service Center der IHK <strong>Berlin</strong> (Mo.-<br />
Do. 8-18 Uhr, Fr. 8-16 Uhr, Tel.030/<br />
31510-666/667) erhältlich oder kann<br />
gegen Übersendung eines mit 3 DM<br />
frankierten Rückumschlages bezogen<br />
werden.<br />
u<br />
, E A C = A 9 A J <br />
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16 * A H E <br />
! ' $
Internet: www.experts4u.de<br />
Mail: info@experts4u.de<br />
CeB<strong>IT</strong> 2001 - Erste Highlights<br />
Auf der Pressekonferenz am 28.11.2000 in <strong>Berlin</strong> wurden die ersten Ausstellerzahlen für 2001 verkündet. Schon jetzt<br />
ist klar, dass die Beteiligung höher, als in diesem Jahr liegen wird (Jahr 2000: 7892/ Jahr 2001: 8015 Aussteller mit Stand<br />
11/00).Auch die <strong>Berlin</strong>er Beteiligung zeigt eine steigende Tendenz. Auf der nächsten CeB<strong>IT</strong>, die vom 22.-28. März<br />
2001 stattfindet, wird die Region <strong>Berlin</strong>-Brandenburg erstmalig mit einem gemeinsamen Gemeinschaftsstand der Länder <strong>Berlin</strong><br />
und Brandenburg als Präsentationsplattform für die <strong>IT</strong>-Unternehmen der Hauptstadtregion beteiligt sein.<br />
Mit 8015 Austellern aus 60 Ländern und einer Nettofläche von 422 109 qm ist die CeB<strong>IT</strong> die größte Messe der Welt. Das<br />
Messegelände in Hannover ist bis auf den letzten Quadratmeter ausgebucht.. In 26 Hallen plus Pavillons präsentiert sich das<br />
weltweit umfassendste Angebot für die <strong>IT</strong>K-Branche. Die elf Ausstellungsschwerpunkte sind „Informationstechnik“,<br />
„Network Computing“, „Entwicklung, Konstruktion, Fertigung, Planung“, „Automatische Datenerfassung“, „Software,<br />
Internet-Lösungen, Dienstleistungen“, „Telekommunikation“, „Office Automation“, „Bank- und Sparkassentechnik“, „Kartentechnik/<strong>IT</strong>-Sicherheit/Sicherheitstechnik“,<br />
Forschung und Technologietransfer“ sowie das Händler-Zentrum“.<br />
ENAC Europe - Anwender-Centrum Kommune, Staat und Wirtschaft in den Pavillions A,B,C und D an der Halle 11<br />
Das „ENAC Europe -Anwender-Centrum Kommune, Staat und Wirtschaft“ in den vier Pavillions an der Halle 11 informiert<br />
über Informations- und Kommunikationstechniken für Parlamente und Regierungen sowie regionale und lokale Verwaltungen.<br />
Die Präsentation gibt einen Überblick über den Einsatz von <strong>IT</strong>-, Internet- und Multimedia-Anwendungen in der öffentlichen<br />
Verwaltung. Ab nächstes Jahr soll die ENAC als virtuelle Messe ganzjährig im Netz vertreten sein.<br />
Aktuelle Informationen sind im Internet unter www.cebit.de zu erhalten. Erstmalig wird es zur CeB<strong>IT</strong> unter www.cebitchannel.de<br />
einen offiziellen CeB<strong>IT</strong>-TV-Channel täglich live und on demand im Internet geben. Der TV-Channel ist an<br />
Aussteller, Besucher und Journalisten gerichtet und besteht aus einem audiovisuellen Angebot..<br />
u<br />
4/00 2 37 7
Schritte auf<br />
dem Weg in die<br />
Informationsgesellschaft<br />
Die Bundesregierung sieht es<br />
als ihre Aufgabe an, den Aufbruch<br />
in die Informationsgesellschaft<br />
des 21. Jahrhunderts aktiv<br />
zu gestalten. Nach ihrem Willen sollen<br />
alle Menschen die Chancen des Internets<br />
nutzen können. Bundeskanzler Gerhard<br />
Schröder hielt am 18. September 2000<br />
in Hannover eine Rede zum Thema<br />
„Internet für alle - Schritte auf dem<br />
Weg in die Informationsgesellschaft”:<br />
Er führte unter anderem aus:<br />
„Starten - nicht warten“. Das Motto<br />
dieses Kongresses (Anm. d. Red.: Initiative<br />
D21-Kongress) und Ihrer Rede,<br />
lieber Herr Staudt (Anm. der Red.: Erwin<br />
Staudt, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der IBM Deutschland GmbH,<br />
Vorsitzender der Initiative D21) ist eine<br />
völlig berechtigte Forderung an uns<br />
alle.<br />
Denn die Frage, wie Deutschland den<br />
Weg in die Informationsgesellschaft<br />
bewältigt, ist von fundamentaler Bedeutung<br />
für die Zukunftsfähigkeit unseres<br />
Landes in einer globalisierten<br />
Wirtschaft. Sie entscheidet über die<br />
Lebensperspektive der Bürgerinnen und<br />
Bürger in unserem Land. Und zwar<br />
nicht nur der Jugend, sondern auch<br />
derjenigen, die - wie man bei Ihnen,<br />
Herr Staudt, sagt - das „Schwabenalter“<br />
bereits erreicht haben.<br />
Weil es hier unmittelbar um die Zukunft<br />
unseres Landes geht, habe ich<br />
gern den Vorsitz in Ihrem Beirat übernommen.<br />
Und die Bundesregierung<br />
setzt dieses Thema national und international<br />
auf die Tagesordnung.<br />
Sie haben in diesem Zusammenhang<br />
den europäischen Gipfel in Lissabon<br />
und den Weltwirtschaftsgipfel in<br />
Okinawa erwähnt. Denn natürlich geht<br />
es dabei auch um eine europäisch und<br />
international abgestimmte Politik. Wenn<br />
2<br />
wir es schaffen, auf dem Weg in die<br />
Informationsgesellschaft rasch und im<br />
Sinne unseres Leitbildes von - Modernisierung<br />
in gesellschaftlicher Teilhabe -<br />
voran zu kommen, dann haben wir enorme<br />
Chancen.<br />
Mit 1,8 Millionen Arbeitnehmern ist die<br />
Informationswirtschaft zum dynamischsten<br />
Wirtschaftsbereich in<br />
Deutschland geworden und zum Motor<br />
für neue Arbeitsplätze. Bis zum Ende<br />
dieses Jahrzehnts halten wir einen Nettoarbeitsplatzeffekt<br />
von bis zu 750 000<br />
zusätzlichen Stellen für realistisch.<br />
Die Bundesregierung hat sich den neuen<br />
Herausforderungen unmittelbar nach<br />
ihrem Amtsantritt gestellt.<br />
• Mit dem Programm „Innovation<br />
und Arbeitsplätze in der<br />
Informationsgesellschaft des 21.<br />
Jahrhunderts“ haben wir uns<br />
konkrete Ziele zur Förderung<br />
der Informationstechnologien<br />
gesetzt.<br />
• Im Bündnis für Arbeit, Ausbildung<br />
und Wettbewerbsfähigkeit<br />
haben wir uns auf eine mehrjährige<br />
Offensive zum Abbau des<br />
Fachkräftemangels in der<br />
Informationswirtschaft geeinigt.<br />
Unter anderem wird die Wirtschaft<br />
60.000 zusätzliche Ausbildungsplätze<br />
bis zum Jahr 2003<br />
bereitstellen.<br />
• Mit der „Greencard“ haben wir<br />
- nach in der Tat schwierigen<br />
und der Sache abträglichen Diskussionen<br />
- eine unbürokratische<br />
und vor allem schnelle Lösung<br />
gefunden, um den dringendsten<br />
Bedarf an <strong>IT</strong>-Fachkräften<br />
zu decken.<br />
• Mit der Erteilung von UMTS-<br />
Lizenzen haben wir frühzeitig<br />
den Startschuss zum Aufbau von<br />
Mobilfunknetzen der dritten<br />
Generation gegeben.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
die Politik der Bundesregierung zur<br />
Förderung der Informationsgesellschaft<br />
4/00 2 38<br />
ist ein Teil unserer Gesamtstrategie zur<br />
Modernisierung von Staat und Gesellschaft.<br />
Hier haben wir vieles angepackt und<br />
realisiert, was für alle Menschen in unserem<br />
Land von elementarer Bedeutung<br />
ist:<br />
• Die Steuerreform ist beschlossen.<br />
Sie entlastet die Privathaushalte<br />
und die Unternehmen<br />
und wird so das Wirtschaftswachstum<br />
weiter ankurbeln.<br />
• Die Staatsfinanzen werden in<br />
Ordnung gebracht, damit der<br />
Staat besser handlungsfähig wird.<br />
• Auch mit der Rentenreform sind<br />
wir auf gutem Wege.<br />
Damit sind zukunftsweisende Rahmenbedingungen<br />
gesetzt. Und zwar für alle,<br />
auch in der Informationswirtschaft: vom<br />
Start-up bis zum Großunternehmen und<br />
natürlich den Benutzern. Dabei ist es<br />
gerade für junge Unternehmen entscheidend,<br />
dass sie von Steuern, Sozialabgaben<br />
und Bürokratie nicht erdrückt werden.<br />
Gemeinsam haben wir auch auf dem<br />
Weg in die Informationsgesellschaft<br />
bereits vieles erreicht. Unser Land erlebt<br />
eine nie dagewesene Welle von<br />
Unternehmensgründungen, gerade auch<br />
im Bereich der Informationstechnologien.<br />
Das hat übrigens auch<br />
Auswirkungen auf die „Unternehmenskultur“:<br />
Flache Hierarchien in den neuen<br />
Unternehmen und Teamarbeit haben<br />
manche Verkrustungen aufgebrochen.<br />
Davon profitieren wir alle. Und, was<br />
mir am meisten imponiert: Junge Unternehmer<br />
wollen in erster Linie selbst<br />
gestalten. Sie zählen auf ihre eigene<br />
Kraft und Kreativität; sie rufen weniger<br />
nach dem Staat.<br />
New Economy ist für mich in erster<br />
Linie neues Denken! Bekanntlich habe<br />
ich von der künstlichen Trennung unserer<br />
Wirtschaft in „new“ und „old“<br />
Economy nie viel gehalten. Mir imponiert<br />
vielmehr die Fähigkeit unserer<br />
Wirtschaft, in der<br />
è
ç klassischen Industrieproduktion<br />
wie dem Maschinenbau oder der<br />
Automobilherstellung durch optimale<br />
Nutzung von Informationstechnologien<br />
ihre internationale Spitzenstellung zu<br />
behaupten.<br />
Die verbreitete Nutzung des Internet<br />
kommt auch in Deutschland weit schneller<br />
voran als von vielen erwartet. Mit<br />
circa 19 Millionen Internet-Nutzern<br />
nehmen wir in Europa, in absoluten<br />
Zahlen, bereits einen Spitzenplatz ein.<br />
Aber auch beim Verhältnis von „Usern“<br />
zur Gesamtbevölkerung holen wir gegenüber<br />
Ländern mit weit weniger konkurrierenden<br />
Kommunikations-Angeboten<br />
- wie Finnland oder Norwegen -<br />
rasch auf.<br />
Im Bereich der Telekommunikation<br />
bauen wir unsere hervorragende Position<br />
weiter aus. Der hohe<br />
Versteigerungserlös der UMTS-Lizenzen<br />
verdeutlicht, welche Erwartungen<br />
an Wertschöpfung und Gewinnchancen<br />
die Unternehmen mit der neuen Technologie<br />
verbinden.<br />
In diesem Zukunftsbereich von absolut<br />
strategischer Bedeutung sind wir Europäer<br />
führend. Aufholen müssen andere.<br />
Richtig ist aber auch: In einigen Bereichen<br />
können wir noch besser werden.<br />
Dies gilt für den Anschluss von Schulen<br />
an das Internet und vor allem für die<br />
Ausstattung mit PC. Sie haben das Thema<br />
sehr offen angesprochen, Herr<br />
Staudt.<br />
Ich danke allen Unternehmen und Organisationen,<br />
die sich hier in vorbildlicher<br />
Weise engagiert haben. Aber ich<br />
möchte Sie, meine Damen und Herren<br />
von der Wirtschaft, klar und herzlich<br />
bitten: Tun Sie mehr!<br />
Die Bundesregierung ihrerseits wird sicherstellen,<br />
dass die kostenlose Überlassung<br />
von PC an Schulen, Bildungseinrichtungen<br />
oder gemeinnützige Vereine<br />
ohne eine Belastung mit Umsatzsteuer<br />
erfolgen kann.<br />
Meine Damen und Herren!<br />
Wir werden uns nicht auf bisher erzielten<br />
Erfolge ausruhen. Das Ziel heißt „Internet<br />
für alle“. Ich möchte Ihnen heute zehn<br />
Schritte auf dem Weg in die Informationsgesellschaft<br />
vorstellen, die wir gemeinsam<br />
mit Ihnen forcieren wollen.<br />
Grundlage dieses Programms ist die<br />
Überzeugung, dass der Übergang zur<br />
Informationsgesellschaft nur gelingen<br />
kann, wenn der Zugang zu neuen<br />
Technologien allen Bürgerinnen und<br />
Bürgern in unserem Land, die dies wollen,<br />
offen steht. Dies ist ein Gebot<br />
gesellschaftlicher Gerechtigkeit und<br />
ökonomischer Vernunft. Unser Land<br />
kann es sich nicht leisten, Begabungen<br />
zu vergeuden.<br />
Der Zugang zu den neuen Medien betrifft<br />
die Berufs- und<br />
è<br />
4/00 2 39 7
ç Lebenschancen weiter Kreise der<br />
Bevölkerung. Niemand darf ausgeschlossen<br />
werden, nur weil er nicht die<br />
finanziellen Mittel oder Fertigkeiten hat.<br />
Aber wenn wir erfolgreich Vorbehalte,<br />
Sorgen oder Ängste ausräumen wollen,<br />
müssen wir die Teilhabe an den technischen<br />
Innovationen unserer Gesellschaft<br />
sicherstellen. Eine Spaltung in<br />
„Gewinner“ und „Verlierer“ der<br />
Informationsgesellschaft darf es nicht<br />
geben.<br />
Dabei müssen wir mit Sensibilität auf<br />
die Vorbehalte vieler Bürgerinnen und<br />
Bürger im Umgang mit den neuen Möglichkeiten<br />
eingehen. Nur, wenn wir überzeugen,<br />
schaffen wir Akzeptanz.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
lassen Sie mich Ihnen einige Schritte des<br />
10- Punkte- Programms kurz erläutern:<br />
Erstens: Wir wollen, dass die Beherrschung<br />
des Internet Teil der Allgemeinbildung<br />
wird. Die Bundesregierung wird<br />
deshalb gemeinsam mit Wirtschaft und<br />
Ländern die Anwendung moderner<br />
Informationspolitik im Bildungsbereich<br />
vorantreiben.<br />
Vorrangig ist dabei:<br />
• Alle Schulen werden bis zum<br />
nächsten Jahr mit PC und<br />
Internetzugang ausgestattet.<br />
• Alle öffentlichen Büchereien<br />
erhalten einen kostenlosen<br />
Internetzugang.<br />
Zweitens: Das Sponsoring von PCs an<br />
Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen<br />
wird gefördert.<br />
Drittens: Steuerliche Unklarheiten bei<br />
der Nutzung des Internet am Arbeitsplatz<br />
und zu Hause werden beseitigt.<br />
Konkret bedeutet dies:<br />
• Die private Nutzung des Internet<br />
am Arbeitsplatz ist steuerfrei.<br />
• Arbeitnehmer, die ihren privaten<br />
PC überwiegend beruflich<br />
2<br />
nutzen, können selbstverständlich<br />
auch dann Werbungskosten<br />
steuerlich geltend machen können,<br />
wenn der PC Internet-Anschluss<br />
hat.<br />
Viertens: Besondere Anstrengungen<br />
werden wir für die Menschen unternehmen,<br />
die heute keine Arbeit haben. Die<br />
Arbeitsämter werden ab Oktober dieses<br />
Jahres jedem Arbeitslosen anbieten,<br />
kostenlos durch einen „Internetführerschein“<br />
die erforderlichen Grundkenntnisse<br />
zu erlangen.<br />
Fünftens: Die Wettbewerbsfähigkeit<br />
eines Landes, aber auch die Lebensqualität<br />
der Bürgerinnen und Bürger<br />
hängen auch davon ab, wie gut und wie<br />
schnell der Staat Dienstleistungen erbringen<br />
kann. Diese Servicefunktion<br />
wollen wir grundlegend verbessern.<br />
Deshalb wird die Bundesregierung alle<br />
internetfähigen Dienstleistungen der<br />
Bundesverwaltung bis zum Jahr 2005<br />
online bereitstellen.<br />
Die Bundesregierung wird, gemeinsam<br />
mit den Ländern, die Einführung elektronischer<br />
Dienstleistungen auf Bund-,<br />
Länder- und Gemeindeebene beschleunigen.<br />
Die Daten sollen laufen, nicht die Bürger.<br />
• So wird beispielsweise die gesamte<br />
BAföG-Abwicklung, von<br />
der Antragstellung bis zur Rückzahlung<br />
online erfolgen können.<br />
• Und auch die Justiz geht online.<br />
Vor kurzem hat die Bundesregierung<br />
einen Gesetzentwurf zur<br />
Reform des Zivilprozesses beschlossen,<br />
der die Möglichkeit<br />
vorsieht, Klagen auch online einzureichen.<br />
Die Einrichtung eines gemeinsamen<br />
Internet-Portals ist ein wichtiger Schritt<br />
bei der Modernisierung der Verwaltung.<br />
Dabei geht es nicht nur um erhebliche<br />
Einspar-Potentiale, sondern um<br />
die Entwicklung vom „bevormundenden“<br />
zum „aktivierenden“ Staat. Dabei<br />
4/00 2 40<br />
gilt: Je besser die Behörden bestimmte<br />
Dienstleistungen „online“ anbieten können,<br />
desto effizienter können sie sich<br />
um die wirklich beratungsbedürftigen<br />
Anliegen der Bürger auch persönlich<br />
kümmern.<br />
Sechstens: Der elektronische Handel,<br />
der sogenannte „ e-Commerce“ bietet<br />
sicherlich gewaltige Chancen. Dies gilt<br />
insbesondere für den „business-tobusiness“<br />
-Bereich, also für den Geschäftsverkehr<br />
von Unternehmen untereinander.<br />
Geschäfte via Internet<br />
müssen aber genauso sicher sein wie auf<br />
konventionellem Wege.<br />
Die Bundesregierung wird die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen für<br />
Internetgeschäfte umfassend modernisieren,<br />
indem wir zum Beispiel sicherstellen,<br />
dass die elektronische Unterschrift<br />
im Geschäftsverkehr die gleiche<br />
Rechtswirkung erhält wie die handschriftliche.<br />
Hier muss, insbesondere<br />
beim grenzüberschreitenden Verbraucherschutz,<br />
sicher auch im europäischen<br />
Rahmen noch einiges geschehen.<br />
Aber es ist schon auch so, wie Sie es<br />
sagten, Herr Staudt: „Ohne Vertrauen<br />
läuft nichts.“ Die Initiativen der D 21-<br />
Mitgliedsunternehmen zum Geschäftsgebaren<br />
im elektronischen Handel haben<br />
da meine volle Unterstützung.<br />
Ebenfalls modernisiert werden die Vorschriften<br />
zum Schutz geistigen Eigentums<br />
und zur Vermeidung unlauteren<br />
Wettbewerbs. Ein Wort zur aktuellen<br />
Diskussion um die urheberrechtliche<br />
Vergütung bei der Nutzung von<br />
Informationstechnologien:<br />
Das Internet lebt nicht alleine von der<br />
Technik, sondern vor allem von attraktiven<br />
Inhalten, die von kreativen Menschen<br />
geschaffen werden. Dies wird<br />
nur dann möglich sein, wenn wir „geistiges<br />
Eigentum“ wirksam schützen und<br />
die Nutzung dieses Eigentums auch<br />
vergüten.<br />
Es geht hier keineswegs um das Erzielen<br />
von Staatseinnahmen. Sondern è
ç es geht um eine angemessene<br />
Vergütung für Künstler und Autoren,<br />
so wie sie durch die entsprechenden<br />
Verwertungsgesellschaften in den „klassischen“<br />
Medien für Wort, Bild und<br />
Musik gang und gäbe ist.<br />
Eine der wesentlichen Aufgaben des<br />
Staates ist es natürlich, seine Bürger vor<br />
Kriminalität zu schützen. So ist die<br />
Bundesregierung fest entschlossen, mit<br />
allen rechtlichen Mitteln gegen die Verfasser<br />
rassistischer, jugendgefährdender<br />
und sonstiger krimineller Inhalte im<br />
Internet vorzugehen.<br />
Aber auch die Wirtschaft muss in diesem<br />
Bereich stärker „Gesicht zeigen“<br />
und den Staat durch geeignete technische<br />
Maßnahmen unterstützen. Das, was<br />
an Filtern und Domain-Umleitungen<br />
technisch möglich ist, sollten die<br />
Betreiber auch einsetzen. Gemeinsam<br />
verstärken müssen wir auch unsere<br />
Anstrengungen bei der Bekämpfung von<br />
Wirtschaftskriminalität im Internet. Hier<br />
haben die Unternehmen, die oft selbst<br />
Opfer krimineller Aktionen sind, vielfältige<br />
Möglichkeiten zur Vorbeugung.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
Deutschland zukunftsfähig zu machen,<br />
ist ein ehrgeiziges Ziel. „D21“ und die<br />
dahinter stehenden Unternehmen und<br />
gesellschaftlichen Gruppen haben sich<br />
dafür im ersten Jahr des Bestehens der<br />
Initiative kräftig ins Zeug gelegt. Hierfür<br />
Ihnen allen nochmals meinen herzlichen<br />
Dank.<br />
Der Bundesregierung geht es darum,<br />
dass Deutschland im Wettbewerb um<br />
Zukunftsmärkte und Arbeitsplätze - um<br />
es olympisch auszudrücken - auf dem<br />
Siegertreppchen steht. Ich bin sehr zuversichtlich,<br />
dass wir dies gemeinsam<br />
schaffen werden.<br />
Für die Bundesregierung möchte ich<br />
Ihnen nochmals ausdrücklich versichern:<br />
Sie wird nicht warten, sie wird<br />
handeln und Tempo machen in dieser<br />
Königsdisziplin des 21. Jahrhunderts.u<br />
Das KGSt-Programm<br />
„Kommunen für die<br />
Zukunft stärken“<br />
Verwaltungsrat der KGSt hat<br />
Anfang November in Chemnitz<br />
getagt<br />
Mit einem gut aufeinander abgestimmten<br />
Leistungsangebot<br />
wird die KGSt, der Verband<br />
für kommunales Management, auch in<br />
den nächsten Jahren ihren rund 1.500<br />
Mitgliedern Anregungen und praktische<br />
Hilfen für die anstehenden Herausforderungen<br />
bieten. Hans-Joachim<br />
Hilbertz, der am 1. Oktober sein Amt<br />
als Vorstand der KGSt angetreten hat,<br />
präsentierte das Programm „Kommunen<br />
für die Zukunft stärken“ dem KGSt-<br />
Verwaltungsrat Anfang November in<br />
Chemnitz. „Für die Kommunen werden<br />
weiterhin strategische Empfehlungen<br />
aber auch praktische Umsetzungshilfen<br />
zu allen wichtigen Managementthemen<br />
entwickelt. Daneben wird die<br />
KGSt ihren finanziellen Konsolidierungskurs<br />
fortsetzen“, so Hilbertz.<br />
Mit dem Programm „Kommunen für<br />
die Zukunft stärken“ setzt die KGSt für<br />
das Jahr 2001 entsprechend ihre Arbeitsschwerpunkte:<br />
• Sie greift das Thema E-<br />
<strong>Government</strong> verstärkt auf. Anhand<br />
konkreter Anwendungsbeispiele<br />
wird sie es für die Kommunen<br />
plastisch, begreifbar und<br />
handhabbar machen. Eingebettet<br />
in den Ansatz des kommunalen<br />
Managements hängt es eng mit<br />
der prozessorientierten Organisation<br />
und dem Veränderungsmanagement<br />
zusammen.<br />
• Für eine wirksame Finanzsteuerung<br />
und Finanzkontrolle<br />
wird die KGSt das kommunale<br />
Haushalts- und Rechnungswesen<br />
weiterentwickeln. Außerdem<br />
werden die Empfehlungen zur<br />
Steuerung und Kontrolle der Beteiligungen<br />
aktualisiert.<br />
• Das Zusammenwirken von Bürgern,<br />
Politik und Verwaltung<br />
muss bewusst in das tägliche<br />
Verwaltungshandeln und in die<br />
Verwaltungsreform einbezogen<br />
werden. Dafür wird die KGSt<br />
nach der Entwicklung des Ansatzes<br />
zum Kommunalen Management<br />
und den Empfehlungen<br />
zum Strategischen Management<br />
nun ergänzende praktische<br />
Umsetzungs- und Arbeitshilfen<br />
zum strategischen Management<br />
bieten.<br />
• Die Methoden der Steuerung -<br />
vor allem Controlling, Berichtswesen,<br />
Spitzenkennzahlen,<br />
Kennzahlenvergleiche - werden<br />
weiterentwickelt und als maßgebliche<br />
Elemente für das strategische<br />
und operative Management<br />
herausgestellt. Darüber<br />
hinaus wird „best practice“ aufgezeigt.<br />
• Damit die Personalverantwortlichen<br />
den Herausforderungen<br />
in ihrem Bereich besser gerecht<br />
werden können, werden<br />
die Methoden und Instrumente<br />
des Personalmanagements weiter<br />
professionalisiert und den<br />
Kommunen konkrete Praxishilfen<br />
an die Hand gegeben.<br />
Mit diesen Arbeitsschwerpunkten wendet<br />
sich die KGSt neben den Entscheidern<br />
auch weiterhin an die Fach- und<br />
Führungskräfte der mittleren Ebene.<br />
Außerdem will sie die Erfolge des Neuen<br />
Steuerungsmodells auch für die Politik<br />
stärker nutzbar machen. Sie wird den<br />
interkommunalen Erfahrungsaustausch<br />
intensivieren und die ostdeutschen<br />
Kommunen verstärkt einbinden.<br />
Service-Angebote<br />
In den letzten Jahren hat die KGSt<br />
zusätzliche Service-Angebote für die<br />
Kommunen eingerichtet. Sie werden<br />
weiter optimiert.<br />
Bereits seit Jahrzehnten bietet sie mit<br />
ihrem umfangreichen Veranstaltungsprogramm<br />
aus dem<br />
è<br />
4/00 2 41 7
ç Geschäftsbereich Seminare & Kongresse<br />
den Kommunen praxisnahe Unterstützung,<br />
um die gutachtlichen Empfehlungen<br />
zu realisieren. Diese bewährten<br />
Seminare, Lehrgänge und Fachkonferenzen<br />
werden fortgeführt, neue<br />
Themen kommen hinzu. Im nächsten<br />
Jahr wird das Programm durch mehrere<br />
Info-Veranstaltungen ergänzt, bei denen<br />
das KGSt-Wissen kompakt vermittelt<br />
und mit Interessierten vor Ort diskutiert<br />
wird.<br />
Das kommunale Informations- und<br />
Kommunikationssystem (kikos) der<br />
KGSt wird noch mehr auf die Bedürfnisse<br />
der Kommunen zugespitzt, um<br />
den interkommunalen Erfahrungsaustausch<br />
über das schnelle und moderne<br />
Medium Internet attraktiv zu gestalten.<br />
Unter anderem wird dafür die Home-<br />
Page (www.kgst.de) zurzeit neu gestaltet,<br />
und mit einer verbesserten Navigation<br />
können die Nutzer dann noch<br />
schneller zu den für sie wichtigen Informationen<br />
gelangen. Darüber hinaus<br />
werden die Dokumente aus der IKON-<br />
Datenbank in die kikos-Wissensdatenbank<br />
integriert, so dass die<br />
Lizenznehmer über einen Zugang an<br />
die dort hinterlegten Dokumente kommen.<br />
Die Mitglieder werden weiterhin bei<br />
interkommunalen Vergleichen auf<br />
Kennzahlenbasis unterstützt. Dafür<br />
entwickelt die KGSt Kennzahlensysteme,<br />
realisiert interkommunale Vergleiche<br />
und erarbeitet gutachtliche<br />
Empfehlungen auf der Basis erfolgter<br />
Vergleiche und deren örtlicher Umsetzung.<br />
Die thematischen Schwerpunkte der<br />
KGSt greift die KGSt consult GmbH<br />
auf und berät die Kommunen vor Ort<br />
z.B. bei der Strategie und Umsetzung<br />
von E-<strong>Government</strong>, dem Weg von der<br />
Kameralistik zum neuen kommunalen<br />
Finanzmanagement, der Einführung des<br />
strategischen Managements in Politik<br />
und Verwaltung und der Entwicklung<br />
zur Bürgerkommune. Daneben beteiligt<br />
sich die KGSt weiterhin am Netzwerk:<br />
„Kommunen der Zukunft“.<br />
2<br />
Zurzeit startet der zweite Zyklus des<br />
Netzwerks, an dem über 70 Kommunen<br />
mitwirken. Das Netzwerk wurde<br />
vor drei Jahren gemeinsam von der<br />
KGSt, der Bertelsmann Stiftung und<br />
der Hans-Böckler-Stiftung gegründet,<br />
um der Reformbewegung in den bundesdeutschen<br />
Kommunen neue Schubkraft<br />
zu geben.<br />
u<br />
Windows 2000<br />
Bundesministerium des Innern<br />
(BMI) und Microsoft verständigen<br />
sich über Sicherheitsfragen<br />
Aufgrund der aufgeworfenen<br />
Fragen bezüglich der Sicherheit<br />
beim Einsatz des in<br />
Windows 2000 integrierten Festplattendefragmentierers<br />
war das Bundesamt<br />
für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
(BSI) aufgefordert worden, die<br />
Sicherheit des Werkzeuges zu überprüfen.<br />
Während der laufenden Gespräche<br />
über Art und Umfang dieser Überprüfung<br />
hat Microsoft ein Verfahren entwickelt,<br />
getestet und im Internet publiziert<br />
(http://www.microsoft.com/<br />
IntlKB/Germany/support/kb/d43/<br />
D43422.htm), mit dem das Tool komplett<br />
aus Windows 2000 entfernt werden<br />
kann. Damit hat jeder Windows-<br />
Anwender die freie Wahl, welchen der<br />
am Markt erhältlichen Defragmentierer<br />
er unter Windows 2000 nutzen will.<br />
Aufgrund der gefundenen pragmatischen<br />
Lösung sind das BMI und<br />
Microsoft übereingekommen, auf die<br />
aufwendige Überprüfung zu verzichten.<br />
Beim einem Treffen in <strong>Berlin</strong> haben<br />
Brigitte Zypries, Staatssekretärin im BMI<br />
und Richard Roy, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Microsoft<br />
GmbH, die Absicht erklärt, im Bereich<br />
der Sicherheit beim Einsatz von Betriebssystemen<br />
und im Internet verstärkt<br />
zusammenzuarbeiten. Dies betrifft<br />
auch Sicherheitsfragen im Bezug<br />
auf den Einsatz von Microsoft Windows.<br />
Diesbezüglich werden Microsoft und<br />
4/00 2 42<br />
BMI in Kürze Gespräche aufnehmen,<br />
die auch die mögliche Einsichtnahme<br />
des BSI in den Quellcode von Windows<br />
umfassen sollen. Darüber hinaus wird<br />
auch auf dem Feld der digitalen Signatur<br />
und Verschlüsselung enger zusammengearbeitet,<br />
u.a. durch Mitwirkung<br />
von Microsoft am Projekt Sphinx, mit<br />
dem die Sicherheit und Vertraulichkeit<br />
des E-Mail-Verkehrs in und mit Behörden<br />
gewährleistet wird.<br />
u<br />
MP3-Entwickler<br />
erhielten den<br />
Zukunftspreis<br />
Die Erfinder des MP3-Verfahrens,<br />
Dr. Karlheinz<br />
Brandenburg, Bernhard Grill<br />
und Harald Popp, sind am 24. Oktober<br />
2000 von Bundespräsident Johannes<br />
Rau mit dem „Deutschen Zukunftspreis“<br />
ausgezeichnet worden. Die Entwicklung<br />
der drei Fraunhofer-Forscher:<br />
Ein Audiocodierverfahren, das Musikdaten<br />
auf ein Zwölftel komprimiert.<br />
Damit lässt sich Musik über das Internet<br />
übertragen und digitales Radio via Satellit<br />
in Hifi-Qualität ausstrahlen.<br />
Bei der Verleihung des mit 500 000<br />
Mark dotierten Preises auf der EXPO<br />
in Hannover würdigte Bundespräsident<br />
Rau die Mitarbeiter des Erlanger<br />
Fraunhofer-Instituts für Integrierte<br />
Schaltungen, Abteilung Angewandte<br />
Elektronik, als „Pioniere für ein neues<br />
Denken in Deutschland“. Die drei Wissenschaftler<br />
nahmen den Zukunftspreis<br />
stellvertretend für das gesamte Team<br />
entgegen, das MP3 entwickelt hat.<br />
Radiosendungen in guter Qualität sogar<br />
in entlegenen Regionen Afrikas empfangen,<br />
Musik aus dem Internet in<br />
Minutenschnelle herunterladen – das<br />
Codierungsverfahren MPEG Layer-3,<br />
kurz MP3 genannt, macht es möglich.<br />
Es komprimiert Musikdaten auf etwa<br />
acht Prozent der sonst notwendigen<br />
Datenmenge – und das fast ohne hörbare<br />
Qualitätsverluste. Der Trick: è
ç Töne, die das menschliche Ohr<br />
nicht wahrnimmt, werden einfach herausgefiltert.<br />
MP3 spart so wertvolle Speicher-<br />
und Übertragungskapazitäten.<br />
Dank der Audiocodierung können beim<br />
digitalen Rundfunk zwölfmal so viele<br />
Radioprogramme ausgestrahlt werden.<br />
Das Codierungsverfahren macht zudem<br />
die Übertragung von Musik via Internet<br />
praktisch möglich: Ein mit MP3 komprimiertes<br />
Lied kann über den ISDN-<br />
Anschluss innerhalb weniger Minuten<br />
aus dem Netz heruntergeladen oder<br />
sogar in Echtzeit angehört werden.<br />
Mittlerweile senden bereits Internetradios<br />
in guter Audioqualität. Das<br />
Codierungsverfahren, das die Musikindustrie<br />
revolutioniert, hat ein<br />
Forscherteam am Erlanger Fraunhofer-<br />
Institut für Integrierte Schaltungen IIS,<br />
Bereich Angewandte Elektronik, in jahrelanger<br />
Arbeit entwickelt. Für diese<br />
herausragende Forschungsleistung wurden<br />
gestern stellvertretend Dr. Karlheinz<br />
Brandenburg, Bernhard Grill und Harald<br />
Popp mit dem „Deutschen Zukunftspreis<br />
2000“ ausgezeichnet.<br />
Heute ist MP3 einer der am häufigsten<br />
gesuchten Begriffe im Internet und sogar<br />
seriöse Wirtschaftszeitungen loben das<br />
Audiocodierungsverfahren als „»the<br />
hottest thing in cyberspace“. Doch bis<br />
es so weit war, mussten die Forscher in<br />
Zusammenarbeit mit der Universität in<br />
Erlangen umfangreiche Grundlagenforschung<br />
leisten und sich gegen zahlreiche<br />
Widerstände durchsetzen. Bereits<br />
vor mehr als 20 Jahren hatte Prof. Dieter<br />
Seitzer, ehemaliger Leiter des IIS und<br />
Doktorvater von Brandenburg, die Idee,<br />
Musik über das Telefonnetz zu übertragen.<br />
Allerdings weigerte sich das Patentamt<br />
diese visionäre Idee zu patentieren.<br />
Die Begründung: Das sei technisch<br />
nicht machbar. Dass es doch funktionierte,<br />
zeigte Brandenburg in seiner<br />
Dissertation. Bereits 1987 codierten die<br />
Erlanger Forscher Stereosignale in Echtzeit.<br />
Schon damals haben die Wissenschaftler<br />
an die Anwendung gedacht:<br />
Sie arbeiteten am Digital Audio<br />
Broadcasting DAB mit und entwickelten<br />
Datenkompressionen für den digitalen<br />
Rundfunk. Seither haben die Forscher<br />
gemeinsam mit Firmen die<br />
Audiocodierung ständig verbessert und<br />
ein auch im internationalen Vergleich<br />
besonders leistungsfähiges Verfahren<br />
erarbeitet. Diese Technik wurde 1992<br />
von der Moving-Picture Expert Group<br />
- einem Komitee der Internationalen<br />
Standardorganisation ISO - als MPEG<br />
Layer-3 standardisiert.<br />
Um die neue Technik zu vermarkten,<br />
stellten Erlanger Forscher Mitte der<br />
neunziger Jahre eine Demoversion ihrer<br />
Entwicklung ins Internet. Schnell<br />
entdeckten amerikanische Studenten die<br />
vielfältigen Möglichkeiten von MP3.<br />
Sie nutzen das Verfahren, um Musik -<br />
auch illegal - via Internet auszutauschen.<br />
Von USA aus trat die Audiocodierung<br />
dann ihren Siegeszug um die<br />
Welt an. Mittlerweile haben mehr als<br />
150 Millionen Internet-Nutzer einen<br />
Software-Player im Rechner installiert.<br />
1999 wurden bereits über eine Million<br />
Abspielgeräte verkauft und in diesem<br />
Jahr sollen es nach Schätzungen von<br />
Experten schon über zehn Million sein.<br />
Auch im digitalen Rundfunk wird die<br />
Technik nun eingesetzt. Das amerikanische<br />
Unternehmen WorldSpace<br />
nutzt das Verfahren, um Afrika, Asien<br />
und Südamerika mit digitalem Rundfunk<br />
via Satellit zu versorgen. Es gibt<br />
schon über 60 verschiedene mobile,<br />
digitale MP3-Player. Sie lösen den Walkman<br />
ab, weil sie kleiner sind und keine<br />
verschleißanfälligen mechanischen Teile<br />
enthalten. Immer mehr Firmen nutzen<br />
das Codierungsverfahren, um neue innovative<br />
Produkte auf den Markt zu<br />
bringen. Auch aus dem IIS haben sich<br />
schon junge Unternehmen gegründet.<br />
Während MP3 im Internet und Musik-<br />
Business für Furore sorgt, haben die<br />
IIS-Wissenschaftler schon die nächste<br />
Generation der Audiocodierung entwickelt:<br />
das Advanced Audio Coding AAC.<br />
Damit können Musikdaten sogar um<br />
den Faktor 16 verkleinert werden. u<br />
Schlechter Online-<br />
Service hemmt<br />
Umsatzwachstum im<br />
E-Commerce<br />
Die Servicefrage wird zum<br />
Prüfstein für E-Commerce-<br />
Unternehmungen im Netz.<br />
Schon jetzt wären durch besseren Service<br />
beim Online-Shopping in Deutschland<br />
Mehrumsätze in dreistelliger<br />
Millionenhöhe möglich, so die Einschätzung<br />
der Experten der Mummert +<br />
Partner Unternehmensberatung. Bereits<br />
im nächsten Jahr könnten sich die Ausfälle<br />
auf über eine Milliarde Euro belaufen.<br />
Damit ist ein Trend aus den USA<br />
auf Deutschland übertragbar: 1998 gingen<br />
den US-Unternehmen rund 1,6<br />
Milliarden Dollar Umsatz aufgrund von<br />
Servicemängeln verloren. Dies ermittelte<br />
der britische Marktanalyst<br />
Datamonitor.<br />
Drei von vier Online-Transaktionen<br />
werden während einer Bestellung wieder<br />
abgebrochen. Einer der Hauptgründe<br />
dafür – neben Problemen mit der<br />
Lieferbarkeit oder dem Preis – ist<br />
schlechter Service: Ein Zehntel aller<br />
Abbrüche beim Online-Einkauf wäre<br />
durch bessere Kundenbetreuung vermeidbar<br />
gewesen. In den USA kamen<br />
18,4 Millionen Transaktionen im Jahr<br />
1998 nicht zustande, weil der E-Shopper<br />
sich unzureichend betreut fühlte.<br />
Der Handel im Netz wird bis zum Jahr<br />
2003 stetig weiter wachsen. Motor dieser<br />
Entwicklung ist neben den nach wie<br />
vor günstigen Hardwarepreisen der<br />
Rückgang von Online-Kosten. Für das<br />
Jahr 2003 erwarten selbst konservative<br />
Schätzungen 20 Milliarden Euro Umsatz<br />
im deutschen E-Commerce.<br />
Trotz dieses Potenzials lernt der Großteil<br />
der deutschen Unternehmen nur<br />
schleppend aus den Fehlern der US-<br />
Web-Wirtschaft: In puncto Service<br />
steckt der E-Commerce noch in den<br />
Kinderschuhen. Dabei eröffnet è<br />
4/00 2 43 7
ç das Internet neue Möglichkeiten<br />
des Marketing: Eine One-to-One-Beziehung<br />
zu vielen Kunden wird möglich.<br />
Vertrauen und eine persönliche<br />
Ansprache werden im Online-Zeitalter<br />
die wichtigsten Ressourcen im Kundenkontakt<br />
sein. Das fand der Zukunftsforscher<br />
Matthias Horx für die<br />
Mummert + Partner Unternehmensberatung<br />
heraus.<br />
Bisher sehen viele Unternehmen im<br />
Internet nur einen neuen Vertriebskanal.<br />
Wer das Potenzial des Web voll ausschöpfen<br />
will, muss aber dessen Möglichkeiten<br />
für beidseitige Kommunikation<br />
erkennen. Interaktivität darf nicht<br />
auf der Ebene einer Kontakt-E-Mail-<br />
Adresse und eines Diskussionsforums<br />
stecken bleiben. Persönliche Begleitung<br />
und Unterstützung beim digitalen Einkaufsbummel<br />
können zum Beispiel<br />
durch Shared-Browsing-Applikationen<br />
geboten werden, bei denen sich ein<br />
kompetenter Backoffice-Mitarbeiter auf<br />
Wunsch in den sichtbaren Bildschirminhalt<br />
des Kunden begleitend einklinkt.<br />
So ist er bei Fragen jederzeit<br />
ansprechbar, kann den potenziellen<br />
Käufer beim Ausfüllen von Bestellungen<br />
unterstützen oder von diesem um<br />
sofortigen Rückruf gebeten werden.<br />
Wenn der E-Commerce-Agent zudem<br />
alle relevanten Kundendaten und den<br />
bisherigen Weg des Kunden durch das<br />
eigene Web-Angebot live auf dem eigenen<br />
Bildschirm sieht, entfallen langwierige<br />
Erklärungszeiten. Der individuell<br />
und richtig bediente Kunde wird zu<br />
solchen E-Commerce-Anbietern dann<br />
auch gerne zurückkehren.<br />
Datamonitor wurde 1989 gegründet und<br />
ist weltweit als Marktanalyst tätig. Mehr<br />
als 500 Mitarbeiter sind in den Büros in<br />
London, Frankfurt am Main, New York<br />
und Hongkong beschäftigt. Die<br />
Mummert + Partner Unternehmensberatung<br />
gehört mit 1200 Mitarbeitern<br />
und einem Umsatz von 180 Millionen<br />
Euro (350 Millionen DM, Konzern im<br />
Geschäftsjahr 1999) zu den Top Ten<br />
der Branche in Deutschland. Mit einer<br />
ausgeprägten Branchen- und<br />
2<br />
Technologiekompetenz konzentriert<br />
sich Mummert + Partner auf die Beratung<br />
von Kreditinstituten, Versicherungen,<br />
öffentlichen Verwaltungen,<br />
Energieversorgern und des Gesundheitswesens.<br />
u<br />
iX-Leseranalyse 2000<br />
Trend zum<br />
Betriebssystem-Oligopol<br />
Windows 2000 und Linux entwickeln<br />
sich zu den dominierenden<br />
Betriebssystemen in<br />
den Unternehmen. Dies ergab jetzt die<br />
Leserbefragung des <strong>IT</strong>-Profimagazins<br />
iX. In der Ausgabe 11/2000 veröffentlichte<br />
iX die wichtigsten Ergebnisse.<br />
Über 3700 Teilnehmer konnte die dritte<br />
Auflage der iX-Leserumfrage verzeichnen.<br />
Die Resultate dieser zweijährlich<br />
durchgeführten Untersuchung<br />
erlauben wieder detaillierte Einblicke<br />
in aktuelle Trends der DV-Branche.<br />
So gibt es kein Betriebssystemmonopol,<br />
aber einen klaren Trend zum Oligopol.<br />
In der Verbreitung führen Windows<br />
und Linux, während die Anbieter von<br />
kommerziellen Unix-Systemen Federn<br />
lassen müssen. Lediglich Suns Solaris<br />
verzeichnet gegenüber 1998 keinerlei<br />
Einbußen.<br />
74 Prozent der Befragten setzen Linux<br />
in der Firma ein, 1998 waren es erst 58<br />
Prozent. Mit Windows NT oder<br />
Windows 2000 arbeiten 82 Prozent.<br />
Aber auch die Windows-Versionen 3.x/<br />
9x sind immer noch bei der Hälfte der<br />
Anwender installiert (1998: 64 Prozent).<br />
Suns Unix-Derivat Solaris ist bei 38<br />
Prozent im Einsatz, Hewlett-Packards<br />
HP-UX kann einen Anteil von 17 Prozent<br />
verzeichnen. „Ehemals illustre<br />
Unix-Anbieter wie Siemens, SGI oder<br />
SCO tauchen nur noch unter „ferner<br />
liefen“ auf“, beschreibt iX-Chefredakteur<br />
Jürgen Seeger die konsolidierte<br />
Situation.<br />
4/00 2 44<br />
Der breite Einsatz von Linux hat offenbar<br />
einen Wachstumsschub für freie<br />
Software insgesamt gebracht. Gut 70<br />
Prozent setzen bereits kostenlose Programme<br />
ein, weitere sechs Prozent planen<br />
es, nur noch ein knappes Viertel<br />
setzt ausschließlich auf kommerzielle<br />
Lösungen. 1998 waren noch über 40<br />
Prozent der Ansicht: „Was nichts kostet,<br />
taugt auch nichts“.<br />
Erstmals waren Fragen zu Arbeitszeit,<br />
Überstunden und Weiterbildung Gegenstand<br />
der Leseranalyse. Ergebnis:<br />
Die 35-Stunden-Woche ist in der <strong>IT</strong>-<br />
Branche kein Thema, nur zwölf Prozent<br />
können ihre Arbeit in dieser Zeit<br />
erledigen. 40 Prozent arbeiten sogar<br />
mehr als 45 Stunden pro Woche. Hinzu<br />
kommt Weiterbildung in der Freizeit,<br />
die bei über der Hälfte der Befragten<br />
anfällt. Und: Auf die Bezahlung von<br />
Überstunden müssen 45 Prozent verzichten.<br />
u<br />
Vorsicht: Datenklau<br />
Hamburg (ots) - Immer mehr<br />
Internet-Unternehmen, denen<br />
der Ruin droht, versuchen als<br />
letzte Rettung, wertvolle Kundendaten<br />
an andere Firmen zu verkaufen. Jüngstes<br />
Beispiel: Der US-Spielzeughändler<br />
Toysmart.com bot vor dem Konkurs<br />
die Kundendatei zum Kauf an. Im Gegensatz<br />
zu anderen Ländern verbietet<br />
das deutsche Datenschutzgesetz den<br />
Handel mit Kundendaten bei drohender<br />
Pleite. Dennoch: „Absolute Sicherheit<br />
gibt es aber auch für deutsche<br />
Verbraucher nicht - vor allem, wenn sie<br />
ihre Daten ausländischen Internet-<br />
Diensten preisgeben“, sagt Dr. Michael<br />
Kienle, Experte für Internet-Recht bei<br />
der Mummert + Partner Unternehmensberatung.<br />
Internet-Nutzer können sich<br />
jedoch durch Vorsichtsmaßnahmen<br />
schützen.<br />
In Deutschland werden Verstöße gegen<br />
die wichtigsten Datenschutz-Vorschriften<br />
als Straftat verfolgt. Zwei Beispiele:<br />
Das Erschleichen und die è
ç Zweckentfremdung von Daten<br />
sind verboten. Strafmaß: Freiheitsstrafe<br />
bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. Der<br />
gesetzwidrige Verkauf von Kundendaten<br />
kann sogar mit zwei Jahren Gefängnis<br />
bestraft werden. Hier zu Lande<br />
lohnt es sich also nicht, kurz vor der<br />
Pleite die Kundendatei zu verkaufen.<br />
Allerdings: Der Staatsanwalt wird nur<br />
auf Antrag betroffener Kunden tätig.<br />
Hegt ein Verbraucher Zweifel am korrekten<br />
Umgang eines Unternehmens<br />
mit seinen persönlichen Daten, so hat er<br />
in Deutschland ein Recht auf Auskunft.<br />
Neben Behörden müssen auch private<br />
Datensammler sagen, welche Daten sie<br />
zu welchen Zwecken nutzen. „Diese<br />
Auskünfte sind meist kostenlos, doch<br />
nur wenige Kunden nutzen ihr Recht“,<br />
sagt Fachmann Kienle von Mummert +<br />
Partner. Den Verbrauchern steht es auch<br />
zu, der Verwendung ihrer Daten zu<br />
widersprechen - zum Beispiel für Werbung,<br />
Marktforschung und Meinungsumfragen.<br />
Doch wenn sich eine Firma<br />
nicht daran hält, kostet die Gegenwehr<br />
viel Zeit und Mühe: Für den Laien ist<br />
schwer feststellbar, welche Datenschutzbeauftragten,<br />
Aufsichtsbehörden und<br />
Verbraucherzentralen zuständig sind<br />
und im Einzelfall helfen können.<br />
Deswegen der Experten-Tipp: „Vorsicht<br />
bei allen Auskünften, die über E-<br />
Mail-Adresse und Anschrift hinausgehen“,<br />
rät Michael Kienle. „Nicht nur<br />
Kreditkarten-Nummern sollten vor<br />
dubiosen Datensammlern geschützt<br />
werden, sondern auch Informationen<br />
über die eigene Privatsphäre.“ In der<br />
Praxis wird dies von den wenigsten<br />
Internet-Nutzern beherzigt: Laut einer<br />
US-Umfrage sind mehr als die Hälfte<br />
der Verbraucher für besseren Datenschutz<br />
im Netz, doch genauso viele<br />
geben auf Nachfrage persönliche Daten<br />
preis.<br />
u<br />
„1000 Hände zeichnen<br />
während Sie schlafen.“<br />
Die 1000hands AG aus<br />
<strong>Berlin</strong> macht aus Papierplänen<br />
perfekte CAD-Dateien.<br />
Diese Dienstleistung, die<br />
Überführung analoger Papierpläne<br />
in digitale Karten ist nicht neu, aber<br />
die Umsetzung einmalig. Hunderte<br />
von CAD-Ingenieuren in allen<br />
Weltzeitzonen werden mit Zeichnungsaufträgen<br />
versorgt und im <strong>Berlin</strong>er<br />
Stammsitz nach strengsten<br />
Qualitätsmaßstäben kontrolliert.<br />
Durch den Einsatz internationaler<br />
Mitarbeiter können hochqualifizierte<br />
Zeichnungskapazitäten zu niedrigen<br />
Preisen angeboten werden.<br />
Die Geschäftsidee ist einfach: Die<br />
1000hands AG digitalisiert alte Papierpläne<br />
und technische Zeichnungen mit<br />
Hilfe von CAD Systemen. Die technischen<br />
Zeichnungen werden in Deutschland<br />
gescannt und verschlüsselt in die<br />
weltweiten Niederlassungen der<br />
1000hands verschickt. Dort erarbeiten<br />
in Deutschland ausgebildete Ingenieure<br />
die fertigen CAD-Dateien aus den<br />
alten Planvorlagen.<br />
Ingenieure und technische Zeichner aus<br />
den drei Geschäftsbereichen Architektur,<br />
Maschinenbau und Kartographie<br />
steuern in der <strong>Berlin</strong>er Zentrale den<br />
Vertrieb, die Projektbetreuung, die zentrale<br />
Auftragskoordination und die<br />
Qualitätssicherung. Bereits vier Monate<br />
nach Gründung der Gesellschaft sind<br />
die alten Geschäftsräume für die 20<br />
Mitarbeiter in der <strong>Berlin</strong>er City zu klein<br />
geworden.<br />
Der Markt für die Digitalisierung von<br />
technischen Zeichnungen wird in den<br />
nächsten Jahren stetig wachsen. In den<br />
letzten hundert Jahren wurden Unmengen<br />
technischer Zeichnungen von Gebäuden,<br />
Maschinen, Industrieanlagen<br />
und Leitungen angefertigt, so daß heute<br />
schätzungsweise 150 Millionen Pläne in<br />
den Archiven der Ämter und Industrieunternehmen<br />
schlummern. Da Gebäude,<br />
Kraftwerke oder Leitungen aber<br />
permanent modernisiert und umgebaut<br />
werden und dies heutzutage mit modernen<br />
CAD Systemen geschieht, müssen<br />
die alten Papierpläne zuerst in ein CAD-<br />
Datenformat umgewandelt werden.<br />
Hierzu müssen sie per Hand abgezeichnet<br />
werden. Kein Konvertierungsprogramm<br />
kann die heutigen modernen<br />
Anforderungen automatisch einfügen.<br />
Das einfach klingende „Abzeichnen“<br />
muss immer mit einem erheblichen<br />
Anteil Fachwissen angereichert werden.<br />
Dieses Tätigkeitsfeld ist keinesfalls neu.<br />
In Deutschland sind ca. 1200 Zeichenbüros<br />
tätig und erwirtschaften einen<br />
Gesamtumsatz von etwa 792 Mio. DM.<br />
Da in den nächsten 5 Jahren ungefähr<br />
14 Mio. Zeichnungen digitalisiert werden<br />
könnten, ergibt sich ein Marktvolumen<br />
von bis zu 4,2 Milliarden.<br />
Durch die Focussierung auf ihre Kernkompetenz,<br />
das Produkt „Abzeichnen“<br />
von alten Plänen und die Entwicklung<br />
und Optimierung eigener Verfahren zur<br />
Auftragsverteilung und Qualitätssicherung<br />
in der zweijährigen Vorbereitungsphase,<br />
ist die 1000hands AG in<br />
der Lage die Leistungen zu einem Drittel<br />
des marktüblichen Preises zu erbringen.<br />
So kann beispielsweise ein mittelgroßes<br />
Unternehmen, das über einen Planbestand<br />
von 10.000 Plänen verfügt, sieben Mio.<br />
DM bis acht Mio. DM einsparen.<br />
Diese „Kampfpreise“ sind allerdings<br />
nur mit einer ausgeklügelten Arbeitsorganisation,<br />
einer straffen „Fließbandfertigung“<br />
und der Ausnutzung des internationalen<br />
Lohngefälles möglich. Das<br />
Wichtigste dabei ist aber die Präzision<br />
und Vollständigkeit der angefertigten<br />
Zeichnungen. Keine Linie darf fehlen<br />
oder falsch eingezeichnet sein. Keine<br />
aktuelle Norm darf unberücksichtigt<br />
bleiben. So werden ca. 35% des Gesamtaufwandes<br />
alleine für die Qualitätssicherung<br />
aufgewendet, die ausschließlich<br />
von Technikern in <strong>Berlin</strong> wahrgenommen<br />
wird.<br />
Sicherheitsrelevante Daten der Wehrtechnik<br />
oder patentkritische Pläne è<br />
4/00 2 45 7
ç verlassen das Haus nicht. Auch die<br />
anderen Konstruktionen werden in<br />
Teilaufträge zerlegt und in den unterschiedlichen<br />
Außenstellen der<br />
1000hands AG abgearbeitet. In der<br />
<strong>Berlin</strong>er City werden die Teilkonstruktionen<br />
wieder zusammengefügt.<br />
Durch die hohe Kapazitätsauslastung<br />
und die Berücksichtigung<br />
der unterschiedlichen Zeitzonen bei der<br />
Optimierung der Arbeits-Ablaufplanung<br />
können auch eilige Großaufträge<br />
mittels der internationalen Arbeitsverteilung<br />
kurzfristig bedient werden.<br />
Nicht umsonst heißt es im Slogan: „Wir<br />
zeichnen – während Sie schlafen“.<br />
Die Gründer und Vorstände der<br />
1000hands AG Carsten Milbach und<br />
Bernd Müller, Wirtschaftsingenieure der<br />
Technischen Universität <strong>Berlin</strong>, bringen<br />
die erforderlichen Voraussetzungen<br />
mit. Als Unternehmensberater,<br />
REFA-Ingenieure und Kenner des Engineering-Marktes<br />
mit 12-jähriger CAD-<br />
Vertriebspraxis verfügen sie über marktinternes<br />
Branchen-Know-how, tiefe<br />
Kenntnisse in allen Fragen der Arbeitsoptimierung<br />
und ein internationales<br />
Netzwerk.<br />
In den Bereichen Geographische<br />
Informationssysteme (GIS) und Netzinformation<br />
(NIS) erstellt die 1000hands<br />
AG Flächennutzungspläne, Bebauungspläne,<br />
Leitungspläne für Gas, Beleuchtung,<br />
Telekommunikation und Strom<br />
sowie Katasterpläne auf der Basis vorhandener<br />
Karten, Luftaufnahmen,<br />
Vermessungsdaten etc. Weitere Einzelheiten<br />
finden Sie unter<br />
www.1000hands.com.<br />
u<br />
2<br />
Grundsteinlegung für<br />
den Neubau des<br />
Informations- und<br />
Kommunikationszentrums<br />
Adlershof (IKA)<br />
Im Beisein des Regierenden<br />
Bürgermeisters Eberhard<br />
Diepgen, des Präsidenten der<br />
Humboldt-Universität, Prof. Dr. Jürgen<br />
Mlynek, und des Staatssekretärs für<br />
Stadtentwicklung Frank Bielka erfolgte<br />
Ende Oktober die Grundsteinlegung<br />
zum Neubau für das Informations- und<br />
Kommunikationszentrum Adlershof<br />
der Humboldt-Universität zu <strong>Berlin</strong> und<br />
der WISTA Management GmbH. Damit<br />
ist der Baustart zur wichtigsten<br />
Infrastruktureinrichtung für die sich<br />
entwickelnde Wirtschafts- und<br />
Wissenschaftsstadt <strong>Berlin</strong>-Adlershof<br />
vollzogen.<br />
“<strong>Berlin</strong>-Adlershof - Stadt für Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Medien” entsteht als neuer<br />
Stadtteil seit 1999 im Südosten <strong>Berlin</strong>s.<br />
An diesem Standort konzentriert sich eine<br />
interessante Mischung aus zukunftsorientierten<br />
Unternehmen der freien Wirtschaft,<br />
Universitäts- und Forschungseinrichtungen<br />
der Humboldt-Universität zu<br />
<strong>Berlin</strong> sowie zahlreichen national und<br />
international anerkannten außeruniversitären<br />
Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen.<br />
4/00 2 46<br />
Insbesondere durch die Verlagerung<br />
der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Fakultäten der Humboldt-Universität<br />
nach Adlershof wird die Bedeutung<br />
des Wissenschafts- und<br />
Wirtschaftszentrums über die Stadtgrenzen<br />
hinaus unterstrichen. Nach der<br />
Ansiedlung von Informatik- und<br />
Mathematikinstitut befinden sich derzeit<br />
die Institutsneubauten für Chemie und<br />
Physik in der Ausführung. Als wesentlichster<br />
Bestandteil des zukünftigen<br />
Universitätskampus´ soll nun der Neubau<br />
eines Informations- und Kommunikationszentrums<br />
entstehen. Die zentrale<br />
Einrichtung nimmt die Bibliothek<br />
der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Fakultäten mit rund 800.000 Bänden,<br />
das Rechenzentrum mit dem Datenkommunikationsnetz<br />
des Bereiches<br />
Adlershof sowie Hörsäle, Seminar- und<br />
Lehrräume auf.<br />
Zum Gesamtkomplex gehört ein von<br />
der WISTA Management GmbH betriebener<br />
und über EFRE-Mittel anteilig<br />
finanzierter Bauteil. Er umfasst neben<br />
einem Konferenzraum offene,<br />
multifunktional nutzbare Flächen für<br />
publikumsorientierte Funktionen. Der<br />
besondere Anspruch des Bauvorhabens<br />
liegt in der Aufgabe, die vorhandene<br />
denkmalgeschützte Altbausubstanz so<br />
in das Gesamtkonzept einzubeziehen,<br />
dass die vielfältigen Nutzungsbereiche<br />
sinnvoll untergebracht werden können.<br />
Drei u-förmig angeordnete, eingeschossige<br />
Hallenbauten - Stahlkonstruktionen<br />
mit Ausfachung in Sichtmauerwerk<br />
aus den 30er Jahren - galt es<br />
gemäß dem denkmalpflegerischen Anspruch<br />
zu schützen. Entsprechend heutigen<br />
bauphysikalischen Forderungen<br />
hergerichtet, sollen die historischen<br />
Baukörper erkennbar bleiben. 349 Teilnehmer<br />
an dem europaweit dazu ausgelobten<br />
Wettbewerb zeigten das große<br />
Interesse an der Bauaufgabe. Aus diesem<br />
Kreis wurden 40 Bewerber zu einem<br />
beschränkten Realisierungswettbewerb<br />
eingeladen.<br />
Den 1. Preis mit der Empfehlung zur<br />
Ausführung erhielt der Beitrag des<br />
Architektenteams Gössler. Der Entwurf<br />
sieht vor, den Innenbereich der u-förmig<br />
angelegten Altbauten zum zentralen<br />
Lesesaal auszubilden. In den umgebenden<br />
Altbauten werden Freihandregale,<br />
Ausleihe, Computerarbeitsplätze u.ä. untergebracht.<br />
Ein mehrgeschossiger<br />
Neubauriegel schließt die nach Südwesten<br />
offene Anlage ab. Darin werden<br />
in der Erdgeschosszone publikumsintensive<br />
Nutzungen untergebracht. Die<br />
Planung ist nun abgeschlossen. Durch<br />
die Hochschulbauförderungsrichtlinien<br />
sind die Mittel auf 79.000.000 DM begrenzt,<br />
die zu gleichen Teilen von è
ç Land und Bund getragen werden.<br />
Hinzu kommen 5.600.000 DM<br />
Finanzierungsmittel der WISTA Management<br />
GmbH mit anteiligen EFRE-<br />
Mitteln.<br />
Den Architekten und Ingenieuren stellt<br />
sich in diesem Rahmen die schwierige<br />
Aufgabe, baulich eine Gesamtanlage zu<br />
verwirklichen, die neben den hohen<br />
Ansprüchen der Nutzer ihrer zentralen<br />
Lage an der Hauptverkehrsachse<br />
Rudower Chaussee öffentlichkeitswirksam<br />
auf hohem architektonischem<br />
und gestalterischem Niveau gerecht<br />
wird. Die Fertigstellung des Komplexes<br />
ist zum Ende des Jahres 2001 geplant.<br />
Mit dem Neubau des IKA wird<br />
von Universität und WISTA das Ziel<br />
verfolgt, ein umfassendes Dienstleistungs-<br />
und Serviceangebot mit<br />
Weltmarktfähigkeit in den Bereichen<br />
Information und Kommunikation zu<br />
gewährleisten, sowohl für universitäre<br />
als auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen<br />
und die in der Nachbarschaft<br />
angesiedelten Unternehmen der<br />
Hightech-Industrie.<br />
u<br />
Über 650 Standorte im<br />
Behördennetz mit<br />
Internettechnologie<br />
„Von Ministerien über die<br />
nachgeordneten Behörden bis<br />
zu den Landratsämtern ist die<br />
überwiegende Anzahl der Dienststellen<br />
des Freistaates am bayerischen<br />
Behördennetz angeschlossen oder wird<br />
in Kürze angeschlossen werden“, stellte<br />
Innenstaatssekretär Hermann Regensburger<br />
anlässlich des Kongresses „Verwaltung<br />
ans Netz“ Mitte September im<br />
Europäischen Patentamt München fest.<br />
Das Behördennetz dient der elektronischen<br />
Kommunikation und für IuK-<br />
Anwendungen in der Verwaltung.<br />
Derzeit sind über 650 Standorte über<br />
Fest- oder Wählverbindungen in das<br />
Behördennetz mit Internettechnologie<br />
integriert, dessen zentrale Server beim<br />
Bayerischen Landesamt für Statistik und<br />
Datenverarbeitung stehen. Das<br />
Behördennetz ist Teil des Bayernnetzes,<br />
zu dem auch das Hochschulnetz sowie<br />
die City- und Bürgernetze gehören.<br />
Mit 3 Projekten sind im Freistaat<br />
Citynetze (Hochgeschwindigkeitsnetze)<br />
in München, Nürnberg und Augsburg<br />
unterstützt worden. „Weitere Kommunen<br />
planen die Errichtung von Stadtnetzen.<br />
Bayern hat mit die größte Dichte<br />
an Stadtnetzen“, so der Staatssekretär.<br />
Hinsichtlich des Bayerischen Bürgernetzes<br />
erlaubte die Staatsregierung den<br />
Bürgern sowie den mittelständischen<br />
Unternehmen in einer ersten Anschubphase<br />
bis Ende 1998 unentgeltlich die<br />
nicht-kommerzielle Nutzung des<br />
Bayernnetzes. Sie regte die Gründung<br />
von Bürgernetz-Vereinen an, die<br />
wohnortnahe Zugänge zum Bayernnetz<br />
errichteten und betreiben, örtliche und<br />
regionale Informationen in das Internet<br />
einbringen und die Menschen im Umgang<br />
mit dem Internet schulen. Der<br />
extrem preiswerte Internetzugang und<br />
die deutschsprachigen Informationsangebote<br />
sollten zur Nutzung des Internet<br />
anregen und zu einer Nachfrage nach<br />
immer neuen Telekommunikationsdienstleistungen<br />
führen. Bereits Ende<br />
1998 waren rund 130.000 Haushalte<br />
und sonstige Teilnehmer Mitglied und<br />
damit Nutzer der Bürgernetzvereine.<br />
„Bayern liegt innerhalb Deutschlands<br />
bei der Internet-Nutzerdichte und der<br />
Zahl der Internetprovider in der Spitzengruppe“,<br />
so Regensburger.<br />
An staatlichen Verwaltungsanwendungen<br />
sind laut Regensburger unter<br />
dem Leitbegriff „Bürgerservice<br />
online“ einige bedeutsame Verfahren<br />
hervorzuheben:<br />
• der Bayern-Server mit Informationen<br />
der Staatsregierung und<br />
des Landtags wie z.B. Reden und<br />
Pressemitteilungen, diverse Verzeichnisse<br />
mit Links zu allen<br />
Ministerien und deren<br />
Informationsangebot;<br />
• das digitale Grundbuch online,<br />
in dem Grundbuchinhalte von<br />
Berechtigten elektronisch abgefragt<br />
werden können;<br />
• das bayernweite Verkehrsinformations-<br />
und -managementsystem<br />
„Bayerninfo“ mit<br />
Prognosen und Informationen<br />
über die aktuelle Verkehrslage<br />
für die Verkehrsteilnehmer zur<br />
effektiven Auslastung der<br />
verkehrlichen Infrastruktur;<br />
• der „Abfallberatungspool<br />
online“, mit dem ein bayernweites<br />
Umweltinformationssystem<br />
über fachliche Daten wie<br />
Abfallverzeichnisse, Stofflisten<br />
und Behandlungsmodalitäten<br />
sowie Veranstaltungshinweisen,<br />
Finanzierungshilfen und Rechtsinformationen<br />
aufgebaut werden<br />
soll.<br />
u<br />
LExIKON ermöglicht<br />
Quantensprung bei der<br />
Internetsuche<br />
Mehr als 1,5 Mrd. Seiten Informationen<br />
sind derzeit im<br />
Internet verfügbar. Angesichts<br />
dieser Informationsmenge, die zudem<br />
exponentiell wächst, wird die Bereitstellung<br />
intelligenter Suchsysteme<br />
immer dringlicher. Die zur Verfügung<br />
stehenden Hilfsmittel wie Standard-<br />
Browser und Suchmaschinen unterstützen<br />
die Informationssuche im Internet<br />
bisher nur unzureichend, denn sie fragen<br />
lediglich Stichworte ab, ohne den<br />
Kontext zu bewerten.<br />
Mit dem Verbundprojekt LExIKON<br />
fördert das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie (BMWi) ein<br />
wegweisendes Zukunftsprojekt, das auf<br />
den neuen Ansatz des maschinellen<br />
Lernens setzt. Dabei wird die bei HTML-<br />
Dateien immer vorhandene Strukturinformation<br />
für die Suche nach Wissen<br />
genutzt. Das BMWi hat im Rahmen des<br />
Aktionsprogramms „Innovation und Arbeitsplätze<br />
in der<br />
è<br />
4/00 2 47 7
ç Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts“ für dieses Projekt Fördermittel<br />
in Höhe von rund 900 TDM bereitgestellt, die ca. 1,4 Mio. DM an Eigenmittel<br />
mobilisieren.<br />
Unter der Konsortialführerschaft des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche<br />
Intelligenz (DFKI) wirken bei LExIKON die Technische Universität Darmstadt,<br />
die Universität Koblenz-Landau und die Universität Leipzig an der Bearbeitung<br />
der wissenschaftlichen Fragen mit. Die Bayerische Hypo- und Vereinsbank<br />
AG, die rzw_cimdata AG, Weimar, sowie die Firma Dr. Stephan & Partner,<br />
Ilmenau, bringen relevante Fragestellungen aus der betrieblichen Praxis ein.<br />
Im Rahmen des auf eine Laufzeit von einem Jahr ausgelegten Projekts sollen über<br />
die Entwicklung des Verfahrens hinaus erste Prototypen erarbeitet und mögliche<br />
Anwendungen demonstriert werden. Die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG<br />
wird Frage-<br />
stellungen<br />
einbringen,<br />
wie sie für<br />
sehr große<br />
und international<br />
agie-<br />
rende Unternehmen<br />
wirtschaftlich<br />
relevant<br />
sind. Dabei<br />
geht es um im Internet verfügbare Online-Hintergrundinformationen für verschiedene<br />
Finanzprodukte. Die Firmen Dr. Stephan & Partner, Ilmenau, und rzw_cimdata<br />
AG, Weimar, beides mittelständische Unternehmen, entwickeln und erproben<br />
intelligente Suchsysteme, die z.B. flexible Preisvergleiche auf der Basis heterogener<br />
Datenquellen ermöglichen.<br />
Mit dem Aktionsprogramm „Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft<br />
des 21. Jahrhunderts“ will die Bundesregierung Deutschland auf dem<br />
Weg in die Informationsgesellschaft an die Spitze in Europa führen. Aufbauend auf<br />
dem Aktionsprogramm hat Bundeskanzler Schröder im September 2000 zehn<br />
Schwerpunkte bekannt gegeben, die besondere Priorität für die Regierungspolitik<br />
haben. Neben der Vermeidung der sog. digitalen Spaltung ist dies vor allem die<br />
weitere Entwicklung und Verbreitung neuer Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien. LExIKON erleichtert den Umgang mit dem Internet<br />
und leistet damit einen wirkungsvollen Beitrag zu dieser Strategie.<br />
Weitere Informationen zu LExIKON erhalten Sie beim Deutschen Forschungszentrum<br />
für Künstliche Intelligenz GmbH, Prof. Dr. Klaus P. Jantke, Stuhlsatzenhausweg<br />
3 / Gebäude 43.8, 66123 Saarbrücken, Tel.: (0681) 302 – 5373, Fax: (0681)<br />
302 – 2235, E-Mail: jantke@dfki.de sowie im Internet unter http://<br />
LExIKON.dfki.de.<br />
u<br />
Müller: „Internet entwickelt sich hervorragend“<br />
Der dynamische Preis- und Innovationswettbewerb in der Telekommunikation<br />
und im Onlinebereich treibt die Entwicklung der Internetnutzung<br />
in Deutschland weiter voran. Von Februar bis August dieses Jahres ist der<br />
Anteil der Haushalte mit Internetnutzung um rund 30 % gestiegen. Ende des Jahres<br />
werden ca. 3 von 10 deutschen Haushalten über einen Internetanschluss verfügen;<br />
in den USA stieg die Anzahl der angeschlossenen Haushalte auf rund 41 %.<br />
Bundeswirtschaftsminister Dr. Werner Müller: „Wir haben mittlerweile den größten<br />
Mobilfunkmarkt in Europa und die meisten Internetnutzer. Der Vorsprung der<br />
USA wird aufgrund der höheren Wachstumsraten hierzulande zusehends kleiner.“<br />
2<br />
4/00 2 48<br />
Ein wesentlicher Faktor für die hohe<br />
Wachstumsdynamik der Internetnutzung<br />
wird in den Internetzugangskosten<br />
gesehen. Diese sind in Deutschland<br />
innerhalb der letzten beiden Jahre<br />
um rund 80 % gesunken. Die preisgünstigsten<br />
Anbieter verlangen derzeit<br />
nur noch rund 1,- DM pro Stunde<br />
Internetnutzung.<br />
Die Preise für die Internet-by-call-Nutzung<br />
liegen damit zum Teil sogar unter<br />
vergleichbaren Angeboten in den Vereinigten<br />
Staaten.<br />
Pauschalangebote (Flatrates) für die<br />
zeitlich unbeschränkte Internetnutzung<br />
liegen derzeit bei ca. 78,- DM/ Monat<br />
und damit um rund 40 % niedriger als<br />
noch zu Jahresbeginn. Auf Nebenzeiten<br />
beschränkte Flatrates (Sonn- und Feiertage,<br />
Wochentage zwischen 18.00 und<br />
9.00 Uhr) werden unter 60,- DM/ Monat<br />
angeboten.<br />
Diese Angebote werden ergänzt durch<br />
günstige Schülertarife, die das Surfen<br />
zu Preisen deutlich unter 50 Pf. pro<br />
Stunde ermöglichen.<br />
Sogenannte High-speed-Internetzugänge<br />
ermöglichen die Internetnutzung<br />
mit bis zu 12facher ISDN-<br />
Geschwindigkeit. Die monatlichen Pauschalpreise<br />
für solche Angebote schwanken<br />
je nach Telefonanschluss und<br />
Onlineprovider derzeit zwischen 44,-<br />
und 79,- DM und liegen damit ebenfalls<br />
teilweise deutlich unter den<br />
amerikanischen Vergleichspreisen.<br />
Mit der gegenwärtig in großen Teilen<br />
der Bundesrepublik anlaufenden Aufrüstung<br />
der Breitbandkabelnetze wird<br />
eine weitere technische Alternative für<br />
schnelle Internetzugänge geschaffen, die<br />
in Kürze einer Vielzahl von Kunden<br />
zur Verfügung stehen wird. Derzeit sind<br />
über 20 Millionen Haushalte an das<br />
Breitbandkabelnetz angeschlossen.<br />
Minister Müller: „Die Preis- und Angebotsentwicklung<br />
bei den Internetzugängen<br />
läuft insgesamt hervorragend.<br />
Wir haben auf den Wettbewerb è
ç gesetzt und der funktioniert. Und dort, wo er nicht funktioniert, wird die<br />
Regulierungsbehörde die richtigen Weichenstellungen vornehmen.“ u<br />
Das hatte der (Cyber-) Welt noch gefehlt...<br />
Sheriff Joe Arpaio aus Phoenix, Arizona. Im Internet führt er mit Live-<br />
Übertragungen seiner „Jailhouse Webcam“ das Innere seiner Haftanstalt<br />
vor: einschließlich Gefangener, versteht sich (http://www.crime.com/<br />
info/jailcam.html). Big Brother nicht nur im TV als Realität!<br />
u<br />
sich bis heute als Nutzer von berlin.de<br />
und der berlin.de e-Mail-Adresse<br />
Name@berlin.de registrieren lassen. Bei<br />
der privaten Betreibergesellschaft des<br />
Dienstes, der berlin.de new media<br />
GmbH & Co. KG, ist jetzt neben dem<br />
Hauptgesellschafter <strong>Berlin</strong>er Volksbank<br />
die dot-life AG, ein Unternehmen der<br />
Boston Consulting Group, als Minderheitsgesellschafter<br />
eingestiegen. „Wir<br />
freuen uns über einen neuen starken<br />
Partner für die Umsetzung der jetzt<br />
beginnenden, tiefgreifenden Weiterentwicklung<br />
unseres Dienstes“, so Bernd<br />
Rumscheid, Geschäftsführer der<br />
berlin.de new media, und ergänzt: „Die<br />
Aufnahme von dot-life ist nur ein erster<br />
Schritt zur strategischen Erweiterung<br />
unseres Gesellschafterkreises. Gemeinsam<br />
mit unseren Gesellschaftern sind<br />
wir derzeit in Verhandlungen mit weiteren<br />
Unternehmen, deren jeweilige Kernkompetenz<br />
und Marktpositionierung gut<br />
zu unseren Expansionsplänen, aber auch<br />
zu den Entwicklungsplänen im technologischen<br />
und inhaltlichen Bereich passen<br />
.“<br />
berlin.de mit Besucherrekord<br />
<strong>Berlin</strong> (ots) - Der offizielle und mit mehr als 50.000 Inhaltsseiten größte<br />
<strong>Berlin</strong>er Onlinedienst berlin.de erreichte im Oktober 2000 einen neuen<br />
Rekord in der Nutzung durch <strong>Berlin</strong>er und <strong>Berlin</strong>-Besucher. Gleichzeitig<br />
beteiligte sich vor wenigen Tagen mit der dot-life AG ein neuer Gesellschafter an<br />
der berlin.de new media GmbH & Co. KG.<br />
Das offizielle Stadtinformationssystem berlin.de, das neben Informationen zum<br />
Land, der Verwaltung und den <strong>Berlin</strong>er Bezirken immer mehr aktuellen Content für<br />
alle Lebensbereiche bietet, erreichte im Oktober erstmals über 6 Millionen Seitenaufrufe<br />
durch mehr als eine Million Internetnutzer. Bereits 65.000 <strong>Berlin</strong>er haben<br />
Geschäftszweck der dot-life AG ist es,<br />
gemeinsam mit lokalen Partner-Unternehmen<br />
Stadtportale zu betreiben. Ein<br />
Schwerpunkt dieser Stadtportale liegt<br />
neben dem Angebot umfangreicher<br />
Informationen für die Bürger in der<br />
Bereitstellung interaktiver Dienste,<br />
insbesondere auch im öffentlichen Bereich<br />
(e-<strong>Government</strong>). Dot-life und die<br />
Partner des Unternehmens, der US-<br />
Datenbankspezialist Oracle und das<br />
spanische Softwareunternehmen Tissat,<br />
verfügen über speziell für diesen Zweck<br />
entwickelte Software. Diese erleichtert<br />
zum einen die Entwicklung interaktiver<br />
e-<strong>Government</strong>-Anwendungen für das<br />
Internet, ohne dabei interne Arbeitsprozesse<br />
und EDV-Systeme der Verwaltung<br />
verändern zu müssen. Zum<br />
anderen ermöglicht die Software die<br />
einfache Personalisierung von Diensten<br />
und bietet Stärken bei der mediengerechten<br />
Aufbereitung von Inhalten<br />
für neue Zugangssysteme wie Mobiltelefon,<br />
TV-Set-Top-Boxen oder öffentliche<br />
Terminals. Ein sehr erfolgreiches<br />
Stadtportal mit<br />
è<br />
4/00 2 49 7
ç umfangreichem, kommunalem<br />
Serviceangebot betreibt der dot-life-<br />
Partner Tissat bereits seit drei Jahren<br />
mit dem Projekt „Infoville“ in Valencia.<br />
Derzeit ist dot-life neben <strong>Berlin</strong> am<br />
Aufbau weiterer Stadtportale in vier<br />
europäischen Ländern beteiligt, doch<br />
ist berlin.de aufgrund seiner besonderen<br />
Leistungsfähigkeit und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
- und nicht zuletzt<br />
aufgrund der internationalen Bedeutung<br />
der deutschen Hauptstadt - das<br />
Referenzprojekt. Die Betreibergesellschaft<br />
berlin.de new media wird<br />
über dot-life in ein europäisches Netzwerk<br />
integriert und zukünftig eine noch<br />
stärkere Vorreiterrolle bei der Entwicklung<br />
weiterer Stadtportale spielen. Durch<br />
die gemeinsame Entwicklung von<br />
Diensten innerhalb des Netzwerkes<br />
sowie die technische Abwicklung der<br />
Dienste über ein zentrales Rechenzentrum<br />
können gebündelte Innovationskraft<br />
und Skaleneffekte genutzt werden.<br />
Der Content von berlin.de orientiert<br />
sich hingegen auch künftig ausschließlich<br />
an den Bedürfnissen von <strong>Berlin</strong>ern<br />
und <strong>Berlin</strong>-Besuchern. Bei der Entwicklung<br />
und dem Ausbau von neuen<br />
Contents stehen der hohe Nutzwert,<br />
eine zunehmende Interaktivität sowie<br />
der lokale Bezug an erster Stelle. Mit<br />
den durch den Einsatz der dot-life-<br />
Technologie geplanten Einsparungen<br />
bei der Weiterentwicklung der technischen<br />
Plattform, aber auch aufgrund<br />
der neuen Perspektiven für die Entwicklung<br />
eines äußerst nutzerfreundlichen<br />
Angebotes sowie durch<br />
das damit einher gehende Vermarktungspotential<br />
erwartet berlin.de eine<br />
schneller einsetzende und dynamischere<br />
Ertragsentwicklung des operativen<br />
Geschäfts.<br />
Die Betreibergesellschaft des Stadtinformationssystems<br />
ist die berlin.de<br />
new media GmbH & Co KG. Das<br />
Unternehmen wurde 1998 in <strong>Berlin</strong><br />
gegründet und ist ein Unternehmen der<br />
<strong>Berlin</strong>er Volksbank und der dot-life<br />
2<br />
AG, einem Tochterunternehmen der<br />
Boston Consulting Group.<br />
berlin.de ist eine Public-Private-<br />
Partnership mit dem Land <strong>Berlin</strong>. Der<br />
Dienst fasst Informationen und Services<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> und der öffentlichen<br />
Verwaltung, aber auch private<br />
Inhalte und Dienste zusammen. Unter<br />
einem einheitlichen Navigations- und<br />
Gestaltungsrahmen wird so die Grundlage<br />
gebildet für eine serviceorientierte<br />
Bündelung und Vernetzung aller<br />
berlinbezogenen Informationen und<br />
Dienste im Interesse der Nutzer. Das<br />
Kooperationsmodell einer Public-Private-Partnership<br />
verbindet öffentliches<br />
Anliegen mit einer privatwirtschaftlichen<br />
Finanzierung durch<br />
berlin.de new media. Neben berlin.de<br />
sind regionale Informationsdienste in<br />
weiteren deutschen und europäischen<br />
Städten in Vorbereitung. u<br />
c’t-Interview mit<br />
Bundesinnenminister Otto Schily<br />
„Anonymität im<br />
Internet ist kein<br />
Grundrecht“<br />
Hannover. Bundesinnenminister<br />
Otto Schily hat sich<br />
für einen Zwang zur Identifizierung<br />
der Nutzer bestimmter Internet-<br />
Dienste ausgesprochen. Anonymität im<br />
Internet sei nicht die Voraussetzung für<br />
die Ausübung des Grundrechts der freien<br />
Meinungsäußerung, so Schily im Interview<br />
mit dem Computermagazin c’t<br />
in der Ausgabe 19/2000.<br />
4/00 2 50<br />
Das Recht auf anonyme Nutzung von<br />
Telediensten ziele auf den Schutz der<br />
Privatsphäre, damit durch Protokollierungen<br />
keine vollständigen Nutzerprofile<br />
entstünden. Dies dürfe allerdings<br />
nicht so weit gehen, dass inkognito strafbare<br />
Inhalte in das Internet gestellt,<br />
Hackerangriffe verübt oder Viren verbreitet<br />
würden. „Hier sind die Diensteanbieter<br />
gefordert, durch den rechtlich<br />
möglichen Zwang zur Identifikation<br />
eines Nutzers bei der Nutzung bestimmter<br />
Dienste - etwa Einstellen von Dateien<br />
auf Web-Servern - mitzuhelfen, illegale<br />
Internet-Aktivitäten zu verhindern,“<br />
erklärte der Bundesinnenminister.<br />
Das Internet mache es laut Schily politisch<br />
Interessierten leichter, sich zu informieren,<br />
sich zu organisieren und sich<br />
in die politische Diskussion einzubringen.<br />
Von diesen Möglichkeiten werde<br />
auch rege Gebrauch gemacht. Kein akzeptables<br />
Mittel der politischen<br />
Meinungsäußerung sei hingegen das<br />
Lahmlegen von Internet-Kommunikationsverbindungen.<br />
Schily betrachtet<br />
derartige Störversuche als Straftatbestand<br />
und nicht als akzeptables Mittel<br />
zur politischen Meinungsäußerung, auf<br />
das das Demonstrationsrecht anzuwenden<br />
sei.<br />
Besondere Verantwortung tragen nach<br />
Schilys Meinung die Diensteanbieter,<br />
die einerseits für die Sicherheit der eigenen<br />
Systeme sorgen müssten und<br />
andererseits ihren Kunden Empfehlungen<br />
für geeignete Schutzmaßnahmen<br />
geben sollten. Grundsätzlich, meinte<br />
Schily, seien alle Internet-User aufgefordert,<br />
so genannte Grundschutzmaßnahmen<br />
zu treffen. Dazu gehöre<br />
die richtige Konfiguration von Internet-<br />
Software ebenso wie der Einsatz spezieller<br />
Sicherheitsprodukte. u<br />
Netiquette -<br />
die Anstandsregeln<br />
im Internet<br />
Online-Knigge<br />
Wer bei einer Party die anderen<br />
Gäste anpöbelt oder sich<br />
unflätig in traute Zweiergespräche<br />
einmischt, wird das nächste<br />
Mal wahrscheinlich nicht mehr auf der<br />
Gästeliste stehen. So etwas passiert recht<br />
selten, da praktisch jeder das è
ç Einmaleins des guten Tons kennt.<br />
Nicht so im Internet. „Newbies“, das<br />
sind die Neulinge im Netz, benehmen<br />
sich häufig durch Unwissenheit wie die<br />
Axt im Walde. Manche Surfer lassen<br />
sich auch durch die scheinbare Anonymität<br />
des Internet zu Flegeleien verleiten.<br />
Doch ob E-Mail, Chat oder<br />
Newsgroup - es gelten überall die<br />
Grundregeln der Höflichkeit, die so<br />
genannte „Netiquette“. Die Computerzeitschrift<br />
Computer easy nennt die<br />
wichtigsten Benimm-Regeln fürs Netz.<br />
Wer neu in einen Chatroom kommt,<br />
sollte zwei Teilnehmer, die gerade in<br />
einen Dialog vertieft sind, nicht einfach<br />
stören. Besser: In eine größere Runde<br />
einmischen, die von spontanen Einwürfen<br />
lebt. Auch Flirten kann man<br />
ungehemmt und locker, aber bitte nicht<br />
zu plump! Ein Mann, dessen zweite<br />
Frage auf Alter und Masse abzielt, hat<br />
recht geringe Chancen, die Online-<br />
Dame jemals Offline zu sehen. Chatter,<br />
die die Netiquette notorisch missachten,<br />
riskieren rausgeklickt zu werden.<br />
Diesen Job übernehmen die Administratoren,<br />
kurz „Admins“. Sie sind vom<br />
Betreiber der Site dazu berechtigt, anderen<br />
per Mausklick den Ausgang zu<br />
zeigen - für ein paar Tage oder auch für<br />
immer. Chatter, die sicher sein möchten,<br />
sich nicht in die Nesseln zu setzen,<br />
finden in jedem Chatroom unter<br />
„Netiquette“, „Chatiquette“ oder den<br />
Nutzungsbedingungen (AGBs) eine<br />
Liste der Benimmregeln, die im jeweiligen<br />
Chat beachtet werden sollten.<br />
Auch in E-Mails sind bestimmte Dinge<br />
tabu. So gehören vertrauliche Angelegenheiten<br />
nicht in die elektronische Post,<br />
denn zu viele Menschen können den E-<br />
Mail-Verkehr einsehen. Als Faustregel<br />
gilt: In E-Mails sollte nur Erwähnung<br />
finden, was auch auf Postkarten stehen<br />
könnte. Besonders bei geschäftlichen<br />
Mitteilungen zählt ausserdem das Sprichwort<br />
„in der Kürze liegt die Würze“.<br />
Die üblichen Geschäftsformalitäten, wie<br />
eine höfliche Anrede oder vollständige<br />
Namen, sind dabei natürlich einzuhalten.<br />
Doch Achtung bei knappen Formulierungen<br />
- hier können leicht Missverständnisse<br />
aufkommen. Vor allem<br />
Ironie ist schriftlich nicht immer zu<br />
erkennen. Denn Gestik, Mimik und<br />
Tonfall fehlen. Abhilfe schaffen eindeutige<br />
Symbole, die drei wichtigsten<br />
sind: :-) Lachen, ;-) Augenzwinkern, Ironie,<br />
:-( traurig.<br />
Grundsätzlich gilt überall im Netz wie<br />
auch in der realen Welt: Üble Nachrede<br />
und Beleidigungen sowie rechtsradikale,<br />
drogen- oder gewaltverherrlichende<br />
Botschaften sind strafbar. Die Anonymität<br />
des Netzes ist nur scheinbar gegeben.<br />
Denn die Identität eines Surfers<br />
lässt sich in solchen Fällen unbürokratisch<br />
und schnell über den Provider<br />
ermitteln.<br />
u<br />
ARD/ZDF-Online<br />
Studie 2000<br />
In den letzten Jahren hat sich<br />
das Internet vom elitären<br />
Kommunikations- und Informationsinstrument<br />
zu einem Alltagsmedium<br />
für breite Nutzerschichten entwickelt:<br />
18,3 Millionen Erwachsene in<br />
Deutschland nutzen inzwischen das<br />
Internet. Das entspricht 28,6 Prozent<br />
der Bevölkerung ab 14 Jahren. Gegenüber<br />
dem Vorjahr ist eine Steigerung<br />
um 63 Prozent zu verzeichnen. Die<br />
absolut höchsten Zuwächse resultieren<br />
weiterhin aus der Stammklientel der<br />
Internetanwender, den formal Hochgebildeten<br />
und Jüngeren. Der Anteil der<br />
Internetnutzer unter den Akademikern<br />
liegt bei 86 Prozent, der Anteil unter<br />
den 14- bis 39-Jährigen bei 47 Prozent.<br />
Die relativ höchsten Steigerungsraten<br />
gehen von denjenigen aus, die bis vor<br />
wenigen Jahren keinen Kontakt mit dem<br />
neuen Medium hatten: Ältere und formal<br />
weniger gebildete Bevölkerungssegmente.<br />
Allerdings zeigt sich auch,<br />
dass in den nächsten Jahren nicht von<br />
einer Verbreitung des Mediums Internet<br />
in nahezu allen Bevölkerungssegmenten<br />
auszugehen ist.<br />
Dies geht aus der ARD/ZDF-Online-<br />
Studie 2000 und der ARD/ZDF-Offline-Studie<br />
2000 hervor, die die ARD/<br />
ZDF-Medienkommission in Auftrag<br />
gegeben hat. Die ARD/ZDF-Online-<br />
Studie wurde seit 1997 zum vierten Mal<br />
vom Wiesbadener Institut für Markt<br />
und Sozialforschung ENIGMA durchgeführt.<br />
Den beiden Repräsentativerhebungen<br />
liegen alle Onlinenutzer bzw.<br />
alle Nichtnutzer von Online ab 14 Jahren<br />
in Deutschland zugrunde.<br />
Der Einzug des Internets in den Alltag<br />
spiegelt sich auch in den abgerufenen<br />
Inhalten und den Nutzungszeiten wider.<br />
Für die meisten Anwender ist das<br />
Internet ein Medium, das einen konkreten,<br />
alltagsrelevanten Gebrauchswert<br />
aufweist. Entsprechend stehen der Versand<br />
und Empfang von E-mails, der<br />
Abruf tagesaktueller Nachrichten sowie<br />
von Ratgeber-und Serviceangeboten<br />
im Vordergrund. Dabei gehen die Nutzer<br />
immer selbstverständlicher und routinierter<br />
mit den Angeboten um. Die<br />
Anwender bewegen sich im Jahr 2000<br />
häufiger und länger im Netz als in den<br />
Vorjahren. Außerdem ist durch die enormen<br />
Steigerungsraten bei den privaten<br />
Onlineanschlüssen eine Verschiebung<br />
der Onlinenutzung in die Abendstunden<br />
festzustellen, die jedoch nicht zu Lasten<br />
der klassischen Medien geht. Der Anteil<br />
der Onliner, die glauben, wegen ihrer<br />
Internetnutzung weniger fernzusehen,<br />
ist mit rund einem Drittel seit Jahren<br />
stabil, und der Fernsehkonsum ist<br />
insgesamt, wie die elektronischen<br />
Messdaten belegen, in den letzten Jahren<br />
konstant geblieben bzw. sogar leicht<br />
gestiegen.<br />
è<br />
4/00 2 51 7
ç Eine ausführliche Darstellung der<br />
wichtigsten Ergebnisse der ARD/ZDF-<br />
Online-Studie2000 erscheint in Ausgabe<br />
8/2000der Zeitschrift Media Perspektiven,<br />
zu beziehen über Fax-Nr. 069/<br />
155-2857.<br />
Weitere Informationen erteilen Birgit<br />
van Eimeren, BR(089/5900-2044) und<br />
Dr. Heinz Gerhard, ZDF (06131/<br />
705259). Außerdem steht die Studie<br />
unter www.br-online.de/br-intern/<br />
medienforschung/md_mm/ sowie<br />
www.zdf.de zum Abruf bereit. u<br />
Unerwünschte E-Mails:<br />
Zeit-Killer im Büro<br />
Hamburg (ots) - Neun von<br />
zehn Internet-Nutzern klagen<br />
über unerwünschte E-Mails.<br />
Dies hat eine Internet-Umfrage der<br />
Mummert + Partner Unternehmensberatung<br />
ergeben. Die Antworten der<br />
mehr als 800 Befragten zeigen: Über<br />
unerwünschte und fehlgeleitete Nachrichten<br />
ärgern sich vor allem diejenigen,<br />
die das Netz besonders intensiv nutzen.<br />
Je mehr elektronische Post ein Empfänger<br />
bekommt, desto eher verliert er<br />
Zeit durch unerwünschte Mails.<br />
Manager leiden besonders häufig unter<br />
überflüssigen E-Mails - oder bekommen<br />
Anfragen, für die sie nicht zuständig<br />
sind. Oft erreichen elektronische<br />
Nachrichten von Kunden und Geschäftspartnern<br />
nicht auf Anhieb den<br />
richtigen Adressaten. Damit nicht genug,<br />
schicken Mitarbeiter gerne Fotos, Karikaturen<br />
und Witze durchs Firmennetz.<br />
Auch Werbe-Mails halten die Führungskräfte<br />
bei ihrer Arbeit auf.<br />
Nach Einschätzung der Mummert +<br />
Partner Unternehmensberatung bearbeiten<br />
Manager durchschnittlich 30 bis<br />
100 Nachrichten pro Tag - deutlich<br />
mehr als der Durchschnitt der Internet-<br />
Nutzer. Nur wenige Besitzer eines elektronischen<br />
Briefkastens beantworten<br />
stundenlang Mails: In der Umfrage von<br />
2<br />
Mummert + Partner gaben rund 37<br />
Prozent der Befragten an, sich länger<br />
als eine Stunde täglich mit ihrer Korrespondenz<br />
zu beschäftigen.<br />
Besonders auffällig: Internet-Nutzer mit<br />
hohem Mail-Aufkommen und langen<br />
Bearbeitungszeiten bekommen deutlich<br />
öfter störende Mails als Durchschnittsanwender.<br />
Dies zeigen die Antworten<br />
derer, die länger als zwei Stunden täglich<br />
E-Mails bearbeiten: Jeder vierte<br />
von ihnen beklagt, oft fehlgeleitete und<br />
sehr oft unerwünschte Nachrichten zu<br />
bekommen.<br />
u<br />
Risiken des Internet in den Griff<br />
bekommen<br />
Sicherheit bei Surfen<br />
und E-Mail ist möglich<br />
Mit spezieller Sicherheitssoftware<br />
und der richtigen<br />
Konfiguration von Betriebssystem<br />
und E-Mail-Clients bekommt<br />
man die Risiken des Internet durchaus<br />
in den Griff, berichtet das Computermagazin<br />
c’t in der Ausgabe 20/2000.<br />
Privatanwender fühlen sich durch die<br />
scheinbar übermächtige Bedrohung im<br />
Internet verunsichert. Das Risiko einer<br />
Firma mit eigener Internet-Präsenz ist<br />
zwar ungleich höher als das von Heimanwendern,<br />
doch auch private Surfer<br />
sollten die Gefahr nicht unterschätzen.<br />
Zwei Kategorien von Risiken gibt es:<br />
Entweder laufen auf dem lokalen Rechner<br />
Programme oder Systemdienste, die<br />
von außen zu erreichen sind, oder es<br />
gelangt schädlicher Code zum Beispiel<br />
durch Downloads oder E-Mail auf den<br />
Rechner.<br />
4/00 2 52<br />
Wer seinen Computer zum Spielen nutzt,<br />
hat sicher andere Ansprüche an die<br />
Sicherheit, als jemand der Online-Banking<br />
betreibt. Deshalb müssen Anwender<br />
sich die Mühe machen und die<br />
Einstellungen dem eigenen Sicherheitsbedürfnis<br />
beim Surfen anpassen. Dabei<br />
spielt nicht nur die Sicherheit eine Rolle,<br />
sondern auch die Einschränkung, die<br />
das Abschalten eines Features mit sich<br />
bringt. Der c’t-Browser-Check, der ab<br />
25. September 2000 unter<br />
www.heise.de/ct/browsercheck abzurufen<br />
ist, erklärt Nutzen und Risiko<br />
einzelner Funktionen und schlägt Einstellungen<br />
für verschiedene Sicherheitsstufen<br />
vor. Für Rechner mit direktem<br />
Internet-Zugang versprechen Personal<br />
Firewalls zusätzliche Sicherheit. Sie<br />
überwachen den gesamten Netzverkehr<br />
und können unerwünschte Verbindungen<br />
verhindern.<br />
Auch als E-Mail-Nutzer ist man der<br />
Bedrohung durch ungebetene Gäste<br />
nicht hilflos ausgeliefert. Einige Vorsichtsmaßnahmen<br />
erhöhen die Sicherheit<br />
im Umgang mit E-Mail. „Man sollte<br />
sich jedoch immer bewusst sein, dass<br />
der beste technische Schutz nicht das<br />
Denken ersetzen kann“, rät c’t-Redakteur<br />
Jürgen Schmidt. „Mit gesundem<br />
Menschenverstand können die meisten<br />
Gefahrenquellen umschifft werden.“<br />
Vorsicht ist zum Beispiel angesagt, wenn<br />
man plötzlich englische Mails vom<br />
Kollegen erhält, oder gar die gleiche E-<br />
Mail von mehreren Absendern. Entscheidend<br />
ist die sachgemäße Behandlung<br />
von Attachments. Eine angehängte<br />
Datei, die man nicht kennt, sollte man<br />
niemals öffnen.<br />
u<br />
)UDJHQÃ"<br />
Rufen Sie an :<br />
INFOLINE<br />
VERTRIEB<br />
90 12 (912) 60 80
Zweiter MMXI Multi-<br />
Country Report<br />
Globale Marken behalten<br />
Vormachtstellung / Nationale<br />
Player locken Besucher aus dem<br />
Ausland<br />
Nürnberg (ots) - Media Metrix<br />
(NASDAQ: MMXI), weltweit<br />
führender Anbieter von<br />
Forschungsservices für Internet und<br />
digitale Medien, und MMXI Europe,<br />
die europäische Tochter von Media<br />
Metrix, veröffentlichen den zweiten<br />
Multi-Country-Report. Dieser fasst<br />
Online-Nutzungsdaten für die Länder<br />
Australien, Deutschland, Frankreich,<br />
Großbritannien, Kanada und die USA<br />
zusammen.<br />
Wie schon im Frühjahr zeigen auch die<br />
Juni-Ergebnisse, dass das Internet von<br />
internationalen Marken, wie AOL,<br />
Microsoft und Yahoo dominiert wird.<br />
Diese erreichen jeweils mehr als 50<br />
Prozent aller Surfer in den sechs betrachteten<br />
Ländern.<br />
32 der 50 meistbesuchten Properties<br />
(Property = Zusammenfassung von Webangeboten,<br />
die mehrheitlich zu einem<br />
Unternehmen gehören) weisen in der Zeit<br />
von März bis Juni 2000 eine steigende<br />
Anzahl von Besuchern auf. Nach Angaben<br />
von MMXI überschritt das Besucher-<br />
Plus bei mindestens jeder zweiten dieser<br />
Properties die 1-Millionen-Marke. Höchster<br />
Neuzugang in den internationalen Top<br />
50 sind die Homestead-Sites auf Rang 30,<br />
gefolgt von Shockwave, Network<br />
Commerce, Passthison.com, iWin Sites<br />
und Coolsavings.com. Mit einem Plus<br />
von 8,5 Millionen Besuchern konnten die<br />
Microsoft Sites den mit Abstand höchsten<br />
Besucherzuwachs verzeichnen. Aber auch<br />
die Online-Angebote von About.com und<br />
Altavista konnten im Vergleich zu März<br />
über 3,5 Millionen Besucher zulegen.<br />
Von den Unternehmen mit Hauptsitz<br />
außerhalb der USA rangiert T-Online<br />
wie schon im März 2000 an der Spitze<br />
der Multi-Country-Hitliste. Die zu T-Online gehörenden Angebote konnten seitdem<br />
die Anzahl ihrer Besucher um 17 Prozent von sechs auf rund sieben Millionen<br />
Besucher erhöhen. Mit 1,6 Millionen Nutzern kamen im Juni knapp ein Viertel der<br />
Besucher von T-Online aus Ländern außerhalb Deutschlands. Auch Dixons, eine<br />
britische Shopping Site für Elektronik, konnte bei der internationalen Betrachtung<br />
seit Juni knapp 450.000 zusätzliche Besucher anlocken. Die stärksten Zuwächse<br />
werden hier im Heimatmarkt und in Frankreich verzeichnet.<br />
MMXI Multi-Country Report - Top 50 Properties (Australien, Deutschland,<br />
Frankreich, Großbritannien, Kanada, USA.) Juni 2000<br />
- Internetnutzung von zu Hause aus - Property Besucher (Tsd.)<br />
1 AOL Network*-Proprietary & WWW 75.218<br />
2 Microsoft Sites* 68.175<br />
3 Yahoo Sites* 60.854<br />
4 Lycos* 37.814<br />
5 Excite@Home* 29.818<br />
6 Go Network* 22.274<br />
7 AltaVista Network* 18.030<br />
8 About.com Sites* 15.614<br />
9 Amazon* 15.553<br />
10 Real.com Network* 15.082<br />
11 NBC Internet* 14.452<br />
12 Go2Net Network* 12.983<br />
13 Time Warner Online* 12.788<br />
14 LookSmart* 12.520<br />
15 eBay* 12.455<br />
16 Ask Jeeves* 12.020<br />
17 ZDNet Sites* 10.600<br />
18 FortuneCity Network* 10.492<br />
19 Viacom Online* 10.196<br />
20 CNET Networks* 9.729<br />
21 eUniverse Network* 9.580<br />
22 JUNO Application/JUNO.COM 7.802<br />
23 GoTo* 7.589<br />
24 Snowball* 7.507<br />
25 American Greetings* 7.350<br />
* hier wurden verschiedene Angebote, die mehrheitlich zu diesem Unternehmen<br />
gehören, zusammengefaßt.<br />
Begriffserklärungen:<br />
Anzahl Besucher (Unique Visitors): Die hochgerechnete Anzahl der Besucher, die<br />
ein Angebot im Berichtszeitraum mindestens einmal besucht haben. Mehrmalige<br />
Besuche einer Person werden dabei nur einfach gezählt.<br />
Digital Media gesamt: bezeichnet die Gesamtzahl aller Personen, die im Berichtszeitraum<br />
mindestens einmal das World Wide Web, proprietäre Online-Dienste wie<br />
AOL oder T-Online oder andere Applikationen wie E-Mail benutzt haben.<br />
Reichweite in %: Prozentanteil derjenigen Besucher, die ein Angebot im Berichtszeitraum<br />
mindestens einmal besucht haben. Mehrmalige Besuche werden dabei nur<br />
einfach gezählt. Die Prozentuierung erfolgt auf die Grundgesamtheit derjenigen<br />
Personen, die im betrachteten Zeitraum das Internet besucht haben. è<br />
4/00 2 53 7
ç Digital Media Properties: Hier werden alle Web-Auftritte zusam-mengefaßt,<br />
die mehrheitlich (mehr als 50%) zu einem Unternehmen gehören. Basis ist die<br />
Anzahl der Besucher.<br />
u<br />
Tresor online<br />
Virtueller Tresor bietet Schutz und Sicherheit<br />
Das Internet ist Alltag: User besuchen regelmäßig ihre Online-Bank,<br />
buchen Reisen und kaufen in virtuellen Kaufhäusern ein. Ein großer Teil<br />
der Bundesdeutschen ist inzwischen mehrmals in der Woche online. Jetzt<br />
macht das Medium einen weiteren Schritt hinein in das private Leben der<br />
Internetnutzer: Das Meerbuscher Unternehmen mobilSafe bietet die Möglichkeit,<br />
online ein privates Sekretariat einzurichten. Dort können persönliche und wichtige<br />
Dokumente empfangen, verwaltet und von allen Orten der Welt abgerufen werden.<br />
Dabei lagern Dokumente so sicher wie in einem Bankschließfach.<br />
Weltbriefkasten für jedermann<br />
Neukunden von mobilSafe erhalten zunächst ihre eigene Fax-Nummer und eine E-<br />
Mail-Adresse nach dem Muster ihr.name@home.mobilsafe.de. Auf diesen beiden<br />
Wegen wird der virtuelle Tresor mit Informationen gefüttert. Gleichzeitig können<br />
private E-Mails an diese Adresse umgeleitet werden und die Kollegen im Büro<br />
können die Faxnummer nutzen, um aktuelle Dokumente direkt weiterzuleiten.<br />
Gleich wo in der Welt - wenn ein Internetanschluss vorhanden ist, kann der<br />
Reisende die Post in seinem Weltbriefkasten abrufen.<br />
Neues Konzept zur Sicherheit<br />
Keine Spuren hinterlassen - das ist eine Voraussetzung für den sicheren Zugang zum<br />
virtuellen Tresor über das Internet. Das Meerbuscher Unternehmen setzt daher auf<br />
ein neu entwickeltes Sicherheitskonzept, das sowohl den Schutz der Dokumente<br />
innerhalb der Datenbank als auch bei<br />
der Übertragung via Internet gewährleistet.<br />
Als Basis dient die gerade von<br />
den USA für kommerzielle Nutzung<br />
freigegebene 128 Bit-Verschlüsselung.<br />
Hat sich ein Anwender eingeloggt, bewegt<br />
er sich auf der Sicherheitsplattform<br />
des mobilSafes. Der Computer dient<br />
dabei lediglich als Sichtgerät für Dokumente;<br />
Daten bleiben dadurch auf dem<br />
Rechner nicht zurück. Eine Spurensuche<br />
späterer Anwender endet erfolglos.<br />
Ein Fach für persönliche Dokumente<br />
Öffnet der User seinen Safe, wird er<br />
sofort darüber informiert, ob neue Faxe<br />
und E-Mails angekommen sind. Die<br />
können gelesen und anschließend einzelnen<br />
Ordnern im Aktenschrank zugeordnet<br />
oder vernichtet werden.<br />
Besonders wichtige und sehr private<br />
Dokumente wie Verträge, Versicherungspolicen<br />
oder Zeugnisse verschiebt<br />
der Nutzer gleich in den Tresor, der<br />
noch einmal zusätzlich durch eine Geheimnummer<br />
geschützt ist. Bis zu 200<br />
Schreibmaschinen-Seiten per Fax, per<br />
E-Mail sogar 1.250 Seiten können<br />
Internet-User im virtuellen Tresor einlagern.<br />
Eine Erweiterung der gemieteten<br />
Speicherkapazität ist gegen Aufpreis<br />
möglich.<br />
Kartensperrung schnell und<br />
unkompliziert<br />
2<br />
4/00 2 54<br />
Im Bereich mobilSchutz hat der Nutzer<br />
die Möglichkeit, zum Beispiel die Nummern<br />
seiner Kreditkarten zu hinterlassen,<br />
damit er sie bei Verlust sofort<br />
sperren lassen kann. Dazu reicht ein<br />
Mausklick für den Zugang zum virtuellen<br />
Safe oder ein Anruf im mobilSafe-<br />
Call Center unter der leicht merkbaren<br />
Rufnummer +49 (0) 25252525. Auf<br />
einer gesonderten Karteikarte können<br />
zudem PIN-Nummern, Passwörter,<br />
Telefonnummern oder medizinische<br />
Daten wie zum Beispiel die Dioptrienzahl<br />
der Brillengläser gespeichert werden.<br />
Ohne dass der Operator sie sehen<br />
kann, lässt der Kunde sich die Daten<br />
per SMS auf das Handy mailen. è
ç<br />
Kopien für den Notfall<br />
Darüber hinaus können Notfalldokumente<br />
hinterlegt werden: Dazu zählen Kopien von<br />
Ausweis, Führerschein oder Flugtickets. Geht<br />
eines dieser Dokumente im Ausland verloren,<br />
ist Ersatz immer leichter zu beschaffen,<br />
wenn Duplikate zur Hand sind. Die Notfalldokumente<br />
können ebenfalls über das<br />
Internet oder über den Call Center abgerufen<br />
werden - mobilSafe hat dafür extra eine<br />
Kooperation mit dem ADAC geschlossen.<br />
Spätestens fünf Minuten nach dem Anruf<br />
kommen die Dokumente als Fax.<br />
Gedächtnisstütze via Internet oder SMS<br />
Ein weiterer Service ist der mobilTimer.<br />
In einem Kalender legt der User einen<br />
Terminkalender mit Geburtstagen, Konferenzen<br />
oder Dates an. Per SMS oder E-<br />
Mail wird er danach immer rechtzeitig an<br />
den gerade aktuellen Termin erinnert.<br />
Partner der Meerbuscher sind die<br />
telegate AG, deren Tochter 1 1880.com<br />
Anteilseigner der mobilSafe AG ist,<br />
sowie MATERNA Information &<br />
Communications in Dortmund, die das<br />
Sicherheitskonzept entwarfen und den<br />
Server betreiben. Für die 24-Stunden-<br />
Notrufzentrale arbeitet mobilSafe zusammen<br />
mit dem ADAC. Die Multimedia-Agentur<br />
Bassier, Bergmann und<br />
Kindler aus Oberhausen war für die<br />
Benutzerführung und das Screen-Design<br />
zuständig. Weitere Informationen<br />
im Internet: www.mobilsafe.com u<br />
Mit dem richtigen Passwort<br />
müssen Datenspione draussen<br />
bleiben<br />
Unbefugter Zutritt<br />
verboten<br />
München, 19. September 2000.<br />
Sie begegnen jedem Computernutzer<br />
auf Schritt und<br />
Tritt: Pass- oder Kennwörter schützen<br />
den PC und die darauf gespeicherten<br />
Daten gegen neugierige Blicke. Auch<br />
Internet- und E-Mail-Konten sind<br />
üblicherweise durch Passwörter gesichert.<br />
Wie gut der Schutz des persönlichen<br />
„Sesam-öffne-dich“ tatsächlich ist,<br />
hängt von der sorgfältigen Auswahl des<br />
Passwortes ab. Die Computerzeitschrift<br />
Computer easy zeigt den Weg zum absolut<br />
sicheren Passwort und stellt die<br />
besten Programme zur Passwortverwaltung<br />
vor.<br />
Bei der Auswahl des Passwortes sollte<br />
man unter keine Umständen den eigenen<br />
Namen, den des Partners oder Kindes<br />
verwenden. Das Gleiche gilt für alle<br />
weiteren Woerter und Zahlen, die<br />
schnell mit dem eigenen Namen in Verbindung<br />
zu bringen sind - also Geburtstag,<br />
Teile der Anschrift oder die Marke<br />
des Autos. Auch Wörter, die im Duden<br />
und anderen Wörterbüchern vorkommen,<br />
sind tückisch. Denn viele Hacker<br />
haben spezielle Computerprogramme,<br />
die auf elektronischen Wörterbüchern<br />
basieren und so schnell jedes normalsprachliche<br />
Passwort knacken. Computer<br />
easy rät deshalb, nur Passwörter zu<br />
verwenden, die mindestens fünf Zeichen<br />
lang sind, Gross- und Kleinbuchstaben<br />
sowie Ziffern, Satz- und Sonderzeichen<br />
beinhalten. In der Praxis sieht<br />
das so aus: Einfach die Anfangsbuchstaben<br />
eines Satzes, etwa „Du gleichst<br />
dem Geist, den Du begreifst, nicht mir“,<br />
aneinander reihen. Das resultierende Passwort<br />
- in diesem Fall „DgdGdDbnm“ -<br />
ergibt im Allgemeinen keinen Sinn und<br />
besteht aus Klein- und Grossbuchstaben.<br />
Für einen Hacker ist es<br />
schier unmöglich zu erraten. Selbst mit<br />
einem Supercomputer, der eine Milliarde<br />
Kombinationen pro Sekunde ausprobieren<br />
kann, würde es Jahre dauern,<br />
ein neunstelliges Passwort wie dieses zu<br />
knacken. Wahlloses aneinander reihen<br />
von Silben wie beispielsweise<br />
„MaKaTao“ führt zu einem è<br />
4/00 2 55 7
ç Kennwort, das man zwar aussprechen<br />
kann - und so leicht zu merken ist<br />
- aber trotzdem kein Wort im eigentliche<br />
Sinn darstellt. Auch durch das Einfügen<br />
von Ziffern und Sonderzeichen<br />
in ein beliebiges Wort wie etwa<br />
„Duft4711Marke“ lassen sich sichere<br />
Passwörter erstellen.<br />
Wer sich gleich mehrere „Sesam-öffnedich“<br />
merken muss, kann diese mit speziellen<br />
Programmen erfassen und mit einem<br />
Generalpasswort verschlüsseln. Passwort-<br />
Verwaltungsprogramme wie Jova<br />
Pinsafe (www.jovasoft.de) oder Top Secret<br />
(www.millemedia.net) gibt es kostenlos<br />
zum Download im Internet. Die etwas<br />
anspruchsvollere Variante Keymaster, die<br />
zum Beispiel die Gültigkeit der EC-Karte<br />
gleich mit überwacht, kostet ca. 20 Mark<br />
und ist unter www.winsplit.de zu haben.<br />
Ist das Passwort einmal vergessen, erscheint<br />
aber immer noch in Form einer<br />
Sternchenliste im Eingabefeld, dann kann<br />
der Passwort-Spion (www.schlottke.de)<br />
dieses wieder lesbar machen. Wer Passwörter<br />
auf Knopfdruck erzeugen will,<br />
kann das mit Passgen (www.vectornet.de)<br />
tun. Ein Tipp zuletzt: Passwörter nie auf<br />
einen Zettel schreiben und auf der Unterseite<br />
der Tastatur oder des Monitors verstecken.<br />
Diese beliebten Verstecke sind<br />
Datenspionen bestens bekannt und bieten<br />
keinen Schutz.<br />
u<br />
65 CD-Brenner im<br />
CHIP-Test: alle Geräte<br />
überzeugen<br />
CD-Brenner sind nach wie vor<br />
ein heisses Thema. Heute ist<br />
für jeden Anspruch und für<br />
jeden Geldbeutel der passende CD-<br />
Brenner auf dem Markt: für Profis und<br />
für Anfänger, für Datensicherer und<br />
Multimediafreaks. Die gesamte Palette<br />
hat das Computermagazin CHIP (11/<br />
2000) für einen der größten Hardware-<br />
Tests ins Testlabor geholt.<br />
Glänzender Testsieger: der Plexwriter<br />
12/10/32A von Plextor. Er ist mit<br />
2<br />
12facher CD-R-, 10facher CD-RW- und<br />
32facher CD-ROM-Geschwindigkeit<br />
der heisseste Ofen. Und verbrannte<br />
Rohlinge gehören der Vergangenheit<br />
an. Denn mit der Burn-Proof-Technologie<br />
des Plextor-Brenners wird ein<br />
Rohling nicht mehr unbrauchbar, wenn<br />
während des Brennvorgangs der Datenstrom<br />
zum Brenner abbricht. Auch seine<br />
Ausstattung kann sich sehen lassen:<br />
Er beherrscht CD-Text und Überbrennen<br />
und hat nützliche Software-<br />
Tools dabei. Rund 590 Mark sind für<br />
diese Leistung ein fairer Preis.<br />
Den Titel des Preis/Leistungssiegers<br />
teilen sich jedoch zwei andere Geräte.<br />
Der CED-8080B von LG bietet für<br />
rund 370 Mark etwas, das sonst fast kein<br />
CD-Brenner kann: Er brennt alle CD-<br />
Längen - bis 99 Minuten. Die Messlatte<br />
für CDRs lag bisher bei 80 Minuten.<br />
Jetzt wurde sie nach oben gerückt: mit<br />
99-Minuten-Rohlingen, die bis zu ein<br />
Gigabyte speichern. Der CD-Brenner<br />
von LG ist einer der wenigen, die diese<br />
Kapazität auch voll ausschöpfen.<br />
Der zweite Preis-/Leistungssieger: der<br />
MP 7060A-DP von Ricoh. Für circa<br />
330 Mark bringt er ein Laufwerk mit,<br />
das nahezu jede CD kopieren kann -<br />
unabhängig von Datenformaten und<br />
Kopierschutz. Einzige Ausnahme:<br />
RAW-Daten kann der Ricoh nur lesen,<br />
zum Schreiben braucht der User ein<br />
anderes Laufwerk. Ideal ist die Kombination<br />
mit dem Mitsumi CR 4804TE.<br />
Dieser Doppelpack überwindet jeden<br />
Kopierschutz und beschreibt 99-Minuten-Rohlinge.<br />
4/00 2 56<br />
Fazit aus dem großen Vergleichstest:<br />
Anwender, die weder Brenner mit Sprinter-Qualitäten,<br />
noch übermäßige Kapazität<br />
oder Burn-Proof brauchen, können<br />
sich einfach für das günstigste Angebot<br />
entscheiden. Denn alle CD-Brenner<br />
beherrschen die gängigen CD-Formate<br />
und brennen problemlos. Bei<br />
Schnäppchen-Angeboten unter 300<br />
Mark heißt es: zugreifen. Für professionelle<br />
Datensicherung auf RW-Medien<br />
ist ein 10fach-RW-Brenner erste Wahl.<br />
Und für Multimedia-Fans, denen Video-Grabbing,<br />
Sicherung von DVD-<br />
Inhalten oder digitaler Videoschnitt<br />
wichtig ist, empfiehlt die CHIP-Redaktion<br />
Laufwerke, die die neuen 99-Minuten-Rohlinge<br />
voll ausschöpfen. u<br />
c’t-Test:<br />
Es ist mühsam, aber es geht<br />
Preiswerte Tintenfarbdrucker<br />
unter Linux<br />
Mit den geeigneten Treibern<br />
und Tools - die die Druckerhersteller<br />
aber nicht selbst liefern<br />
- können Linux-Anwender selbst<br />
mit preiswerten Tintendruckern ansehnliche<br />
Schriftstücke und Grafiken zu<br />
Papier bringen. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt das Computermagazin c’t in der<br />
Ausgabe 21/00.<br />
Beim Drucken ist das PC-Unix eher auf<br />
den Server-Einsatz ausgelegt - wer einen<br />
teuren, PostScript-fähigen Drucker<br />
anschafft, hat keine Probleme. Wer jedoch<br />
einen preiswerten Farbtintendrucker<br />
unter Linux benutzen will, ist<br />
erst einmal ratlos, denn Linux-Treiber<br />
dafür sind Mangelware - die Druckerhersteller<br />
legen erst gar keine bei.<br />
Auch die Suche nach Treibern, die die<br />
Open-Source-Gemeinde für solche<br />
Drucker schreibt, gestaltet sich mühsam<br />
und der Einsatz dieser Treiber ist<br />
meist frustrierend. Im Regelfall findet<br />
man nur Treiber für ältere Druckermodelle<br />
oder nur für einen aus einer<br />
Druckerfamilie. Das heißt, nur selten<br />
sind alle Drucker-Fähigkeiten nutzbar,<br />
und oft genug muss man verschiedene<br />
Treiber für verschiedene Aufgaben benutzen:<br />
Einer eignet sich besonders gut<br />
für Textdokumente, ein anderer besser<br />
für Logos, und nur selten bringt einer<br />
anspruchsvollen Fotodruck zu Papier,<br />
wie er unter Windows gang und gäbe ist.<br />
Mit Text hatten die sieben getesteten<br />
Drucker wenig Mühe. Schwieriger wurde<br />
es schon beim Ausdruck von è
ç Fonts und Logos in Graustufen.<br />
Fotodruck gelang mit den untersuchten<br />
Treibern nur mit einem Drucker gut,<br />
mit zwei weiteren immerhin noch befriedigend.<br />
Obwohl die c’t-Redaktion eine Menge Varianten<br />
für gängige Drucker getestet und die<br />
besten Kombinationen tabelliert hat, wird<br />
vielen Linux-Anwendern ausgiebiges Forschen<br />
und Probieren für optimale Ausdrukke<br />
nicht erspart bleiben. Aber grundsätzlich<br />
ist festzuhalten: Es geht.<br />
u<br />
Digitale Unterschriften<br />
und Verschlüsselung<br />
Eigentlich verdienen elektronische<br />
Briefe den Namen<br />
nicht, denn ohne einen schützenden<br />
Umschlag sind die verschickten<br />
Nachrichten vor fremdem Augen und<br />
Manipulationen nicht viel mehr geschützt<br />
als eine gewöhnliche Postkarte.<br />
In unserer neuen Serie wollen wir Ihnen<br />
daher S/MIME vorstellen, neben PGP<br />
einer der wichtigsten „Standards“ zum<br />
Verschlüsseln und Unterschreiben von<br />
E-Mails.<br />
Eigentlich verdienen elektronische Briefe<br />
den Namen nicht, denn ohne einen<br />
schützenden Umschlag sind die verschickten<br />
Nachrichten vor fremdem<br />
Augen und Manipulationen nicht viel<br />
mehr geschützt als eine gewöhnliche<br />
Postkarte.<br />
Trotzdem verschicken viele Benutzer<br />
sensitive E-Mails und vertrauliche<br />
Geschäftsinformationen sowie wichtige<br />
Dokumente ungeschützt und unverhüllt<br />
über das Internet.<br />
Aber nicht nur das - auch Absenderfälschung<br />
ist eine reale Gefahr, denn<br />
auch heute noch ist es relativ einfach,<br />
den angeblichen Absender einer E-Mail<br />
zu ändern und sich somit als jemand<br />
anderer auszugeben. Sie als Empfänger<br />
können das oft nur schwer oder gar<br />
nicht überprüfen.<br />
Beides müsste nicht sein, denn moderne<br />
Verschlüsselungs- und Signierungsmethoden<br />
erlauben Ihnen heutzutage<br />
bereits relativ einfach, Ihre elekronische<br />
Post sowohl zu verschlüsseln als auch<br />
zu signieren (=mit einem Extra-Zertifikat<br />
zu bestätigen, daß diese E-Mail auch<br />
tatsächlich von Ihnen und niemand anderem<br />
kommt).<br />
Heute möchten wir Ihnen eine zweite<br />
alternative Methode zum Verschlüsseln<br />
und Signieren vorstellen, neben PGP<br />
einer der wichtigsten „Standards“: S/<br />
MIME.<br />
S/MIME ist eine Spezifikation für<br />
„secure (sichere) E-Mail“ und steht<br />
wörtlich für „Secure/Multipurpose<br />
Internet Mail Extensions“. Es wurde<br />
entwickelt, um E-Mail Nachrichten im<br />
MIME Format „sichern“ zu können<br />
(unterschreiben und verschlüsseln).<br />
Bevor wir Ihnen zeigen, wo Sie S/<br />
MIME „bekommen“ und wie Sie es<br />
nutzen können, um Nachrichten zu<br />
verschlüsseln und zu signieren, hier eine<br />
kurze Einleitung zu digitalen Signaturen<br />
generell und wie das Konzept der<br />
autorisierten Identität bei S/MIME speziell<br />
funktioniert.<br />
Digitale Signatur<br />
(anhand von S/MIME)<br />
Eine digitale Signatur ist eine Art elektronische<br />
Unterschrift, mit der die Identität<br />
eines Nachrichtensenders bestätigt<br />
wird. Sie kann ebenfalls dazu benutzt<br />
werden, um sicherzustellen, dass der<br />
Inhalt der Nachricht auf dem Weg zwischen<br />
dem Sender und dem Empfänger<br />
nicht verändert wurde.<br />
Eine digitale Signatur kann mit jeder Art<br />
von Nachricht verwendet werden - verschlüsselt<br />
oder nicht - und soll dem Empfänger<br />
nachweisen, dass die Nachricht<br />
tatsächlich vom angegebenen Absender<br />
stammt und dass sie sich noch im gleichen<br />
Zustand befindet, wie beim Abschicken.<br />
Ein Beispiel: Herr Müller möchte ein<br />
juristisches Dokument per E-Mail an<br />
seinen Anwalt schicken. Damit der<br />
Anwalt auch sicher sein kann, dass das<br />
Dokument tatsächlich von Herrn Müller<br />
stammt und in genau dem empfangenen<br />
Wortlaut auch von Herrn Müller<br />
verfasst wurde, kann Herr Müller das<br />
Dokument/die E-Mail vor dem Absenden<br />
signieren (und verschlüsseln, falls<br />
er es vor fremden Augen schützen will,<br />
aber dazu später mehr). Der Anwalt<br />
kann bei Empfang die Signatur überprüfen<br />
und sicher sein - das Dokument<br />
ist von Herrn Müller und er hat es genau<br />
so geschrieben, wie es bei dem Anwalt<br />
angekommen ist.<br />
Frage ist nun: wie kann Herr Müller<br />
sicherstellen, daß niemand anderes einfach<br />
seine Unterschrift benutzt bzw.<br />
gefälscht hat und nun Dokumente in<br />
seinem Namen elektronisch unterschreibt?<br />
Ganz einfach: Herr Müller muss seine<br />
digitale Unterschrift bzw. ein „Certificate“<br />
für seine digitale Unterschrift zunächst<br />
bei einer Zertifizierungsstelle beantragen.<br />
Diese Zertifizierungs-“Behörde“<br />
wiederum stellt sicher, dass der Antragsteller<br />
tatsächlich über die angegebene<br />
E-Mail-Adresse verfügt und verlangt<br />
zudem neben Angaben zur eigenen<br />
Person (Name, Wohnort etc.) oft auch<br />
die Angabe einer amtlichen Identifikations-Nummer<br />
(Reisepass-Nummer,<br />
Führerschein-Nummer oder ähnliches).<br />
Hat Herr Müller alle Angaben gemacht<br />
und auf eine entsprechende<br />
Bestätigungsmail reagiert, wird ihm von<br />
der Zertifizierungsstelle ein digitales<br />
Certificate ausgestellt, mit dem er ab<br />
sofort seine E-Mail Nachrichten unterschreiben<br />
kann.<br />
Das ausgestellte Zertifikat wiederum ist<br />
geschützt vor Kopie und Missbrauch<br />
durch den Einbau eines Public/Private<br />
Key Schlüsselpaars. Der öffentliche<br />
Schlüssel („Public Key“) dient zum<br />
Überprüfen der Unterschrift und ist im<br />
Certificate enthalten. Er kann und soll<br />
an alle Kommunikationspartner weitergegeben<br />
werden.<br />
è<br />
4/00 2 57 7
1995<br />
ç Der private Schlüssel („Private<br />
Key“) ist nur im Besitz des Unterschriftinhabers<br />
(„Herr Müller“) und darf auf<br />
keinen Fall weitergegeben werden: mit<br />
Hilfe dieses Schlüssels nämlich kann<br />
Herr Müller (oder eine Person, die den<br />
Schlüssel besitzt) digital unterschreiben<br />
und verschlüsseln.<br />
Würde jemand den privaten Schlüssel<br />
von Herrn Müller in die Hände bekommen,<br />
könnte er demzufolge in Herrn<br />
Müllers Namen jegliche Dokumente<br />
und Nachrichten unterschreiben! Vor<br />
Gericht würde aber im Zweifelsfalle<br />
Herr Müller dafür verantwortlich gemacht.<br />
Keine Angst, alles bisher Gesagte klingt<br />
viel komplizierter als die tatsächliche<br />
Registrierung eines Zertifikates und die<br />
Arbeit mit Unterschriften, Verschlüsselung<br />
und Private/Public Keys in der<br />
Realität dann tatsächlich ist, wenn man<br />
ein paar Sicherheitsvorkehrungen beachtet.<br />
Der Text stammt vom Newsletter<br />
Tips & Tricks. Es ist ein Angebot<br />
von akademie.de mit wöchentlich<br />
aktuellen Tips zu Internet, Kommunikation,<br />
Web-Site-Aufbau, Frontpage,<br />
Browsern, E-Commerce, Marketing.<br />
akademie.de asp GmbH ist<br />
die größte deutschsprachige<br />
Learning-Community im Internet<br />
(http://www.akademie.de) u<br />
CallCenterWorld â 2001<br />
CAt Award: Prämiert den<br />
erfolgreichsten Call Center-<br />
Manager des Jahres<br />
Vom 13. bis 15. Februar 2001<br />
findet die Leitmesse für Call<br />
Center und Customer Management<br />
in <strong>Berlin</strong> statt, die vom Kongressveranstalter<br />
Management Circle zum<br />
dritten Mal ausgerichtet wird. Bisher<br />
liegen bereits zahlreiche Anmeldungen<br />
von Besucher- und Ausstellerseite vor<br />
und die Ausstellungsfläche ist bereits<br />
2<br />
fast ausgebucht. Die Aussteller formieren<br />
sich rund um das Call Center. Vom<br />
Call Center-Ausstatter, Consulting,<br />
Dienstleister über Fax-Service bis hin<br />
zum Netzbetreiber und Spezialdienstleister<br />
ist alles dabei.<br />
Auf dem ersten Veranstaltungstag der<br />
CallCenterWorld ® 2001 wird der CAt-<br />
Award für den erfolgreichsten Call Center-Manager<br />
des Jahres verliehen. Zahlreiche<br />
Bewerbungen liegen bereits vor.<br />
Die Nominierung im Januar erfolgt in<br />
enger Zusammenarbeit zwischen Management<br />
Circle und der Redaktion des<br />
Call Center-Profi. In der Jury sind<br />
weiterhin vertreten:<br />
• Sigrid Bauschert, Geschäftsführerin,<br />
Management Circle<br />
GmbH, Eschborn<br />
• Christoph von Gleichen, Stellvertretender<br />
Vorsitzender des<br />
Council Call Center- und<br />
TeleMedien Services im Deutschen<br />
Direktmarketing-Verband<br />
e.V.<br />
• Prof. Dr. Ulrich Grimm, Geschäftsführer,<br />
ebs Management<br />
Academy GmbH, Oestrich-Winkel<br />
• Vera Hermes, Chefredakteurin,<br />
OnetoOne<br />
• Volker Haßmann, Chefredakteur<br />
SalesProfi<br />
• Jan Peter Kruse, Chefredakteur<br />
Call Center-Profi<br />
• Dr. Jaromir O. Löffler, Chefredakteur,<br />
Marketing und Kommunikation<br />
• Roger Meili, Präsident des<br />
CallNet.ch<br />
• Ursula Steinmetz, Präsidentin,<br />
Call Center Forum Deutschland<br />
e.V., Bamberg<br />
• Karin Weißhaar, Redakteurin,<br />
HORIZONT<br />
Der CAt-Award honoriert Call Center-<br />
Verantwortliche, die sich nicht damit<br />
zufrieden geben, mit den kontinuierlichen<br />
Veränderungen der täglichen Arbeit<br />
Schritt zu halten. Wir suchen<br />
Führungspersönlichkeiten, die durch<br />
Engagement und Kreativität proaktiv<br />
4/00 2 58<br />
die Zukunft Ihres Call Centers und der<br />
gesamten Branche gestalten<br />
Ausgezeichnet werden Call Center-<br />
Manager, die zusammen mit ihrem Team<br />
ein ausgesuchtes Projekt in ihrem Call<br />
Center erfolgreich umgesetzt haben. Das<br />
kann die Entwicklung und Umsetzung<br />
eines außergewöhnlichen Personalentwicklungskonzepts,<br />
die Schaffung<br />
einer hohen Akzeptanz des Call Centers<br />
bei den Kunden, die schnelle<br />
Konzipierung und Umsetzung einer<br />
Kampagne, die Entwicklung eines erfolgreichen<br />
Personalmarketingkonzepts<br />
vor allem an klassischen Call Center-<br />
Standorten etc. sein. Unter<br />
www.callcenterprofi.de haben wir<br />
beispielhafte Projekte für Sie aufgeführt.<br />
Die Jury bewertet die eingereichten<br />
Projektbeschreibungen in Hinblick<br />
auf deren Innovationsgrad, den erkennbaren<br />
wirtschaftlichen Erfolg und deren<br />
Auswirkungen auf die Unternehmenskultur.<br />
Die Jury wählt aus den eingereichten<br />
Bewerbungen jeweils einen Call Center-Manager<br />
des Jahres für Deutschland,<br />
Österreich und die Schweiz. Die<br />
Gewinner des CAt-Awards werden auf<br />
der CallCenterWorld ® in <strong>Berlin</strong> öffentlich<br />
für ihre Leistungen gewürdigt. Die<br />
Preisträger fliegen nach Chicago/USA<br />
und nehmen dort an der ICCM (30. Juli<br />
bis 2. August 2001) teil, wo sie zusammen<br />
mit anderen Preisträgern aus der<br />
ganzen Welt einem internationalen Publikum<br />
vorgestellt werden. Darüber hinaus<br />
erhalten alle Nominierten ein Jahresabonnement<br />
des Call Center profi<br />
sowie eine Freikarte zur<br />
CallCenterWorld ® 2001, mit der sie zu<br />
allen Veranstaltungen des Kongresses<br />
und der Messe freien Eintritt haben.<br />
Am Vorabend der CallCenterWorld ®<br />
lädt der Veranstalter MCF Management<br />
Circle zu einem gemeinsamen Abendessen.<br />
Auch das Call Center Forum Deutschland<br />
e.V. wählte die Plattform der<br />
CallCenterWorld ® für ein Get-Together<br />
für seine Mitglieder. Eingeladen sind<br />
ebenfalls Vertreter der Call Center è
1995<br />
1995<br />
ç Branche, die an der Arbeit des<br />
CallCenter-Forum Deutschland e.V.<br />
interessiert sind. Nähere Informationen<br />
erhalten Sie bei Carmen Ahlig, CCF<br />
Deutschland e.V., Tel: 0180 - 52 66 423.<br />
Abonnenten der Zeitschrift Call Center<br />
Profi sowie Mitglieder des Call Center<br />
Forum Deutschland e.V. können noch<br />
Rabatte für ihre Teilnahme geltend<br />
machen.<br />
Weitere Informationen zur<br />
CallCenterWorld ® 2001 erhalten Sie<br />
bei: Kongress-Managerin Astrid<br />
Schaumlöffel, Management Circle<br />
GmbH, Mergenthalerallee 25, 65760<br />
Eschborn/Ts., Tel. 06196/47 22-<br />
628, Fax 06196/47 22-616, E-Mail<br />
schaumloeffel@managementcircle.de. u<br />
Kolloquium Digitale<br />
Mobilkommunikation<br />
<strong>Berlin</strong> entwickelt sich zunehmend<br />
zu einem Standort für<br />
Informations- und Kommunikationstechnik,<br />
insbesondere im<br />
Bereich Mobilfunk und Mobile Netze.<br />
Als Beispiele kann man den starken<br />
Ausbau der Forschung und Entwicklung<br />
der Firma Siemens, die Ansiedlung<br />
der Firma Motorola und zahlreiche<br />
Neugründungen nennen.<br />
Wegen der im Digitalen Mobilfunk<br />
besonders hohen Innovationsgeschwindigkeit<br />
bei der Entwicklung<br />
und Umsetzung neuer Konzepte und<br />
Technologien ist es für alle in diesem<br />
Bereich Tätigen von existentieller Bedeutung,<br />
dass sie ein Forum haben, auf<br />
dem sie sich mit den aktuellen Entwicklungen<br />
auseinander setzen können.<br />
Einen Beitrag dazu will die Technische<br />
Universität <strong>Berlin</strong> leisten. Sie bietet ab<br />
dem Wintersemester 2000/2001 ein<br />
Kolloquium Digitale Mobilkommunikation<br />
an. An jedem Mittwoch<br />
um 17.00 Uhr soll der Hörsaal FT<br />
131 der TU <strong>Berlin</strong> zu einem Treffpunkt<br />
für einen breiten Kreis von Fachinteressenten<br />
werden. Eingeladene Referenten<br />
werden in einem einstündigen<br />
Vortrag über Grundlagen, Entwicklungstendenzen<br />
und Herausforderungen<br />
in dem Bereich der digitalen Mobilkommunikation<br />
berichten. Aber natürlich<br />
werden auch die Organisatoren ihre<br />
Arbeiten und Visionen vorstellen.<br />
Erwartet werden nicht nur Wissenschaftler<br />
und Studenten der Technischen<br />
Universität und der beiden Fachhochschulen,<br />
sondern auch Fachleute<br />
aus den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen<br />
der Industrie und der außeruniversitären<br />
Forschungsinstitute. Wir<br />
werden uns dafür einsetzen, dass dieses<br />
Kolloquium zu einem ständigen Treffpunkt<br />
wird, an dem man diskutiert,<br />
Ideen austauscht, möglicherweise Kooperationen<br />
eingeht oder über Neugründungen<br />
nachdenkt. Deswegen ist<br />
es geplant, nach jedem Vortrag und<br />
anschließender Diskussion weitere, lokkere<br />
Gespräche, auch mit den Referenten,<br />
im benachbarten Cafe Campus auf<br />
dem Universitätsgelände bei einem Gläschen<br />
Bier oder Wein weiterzuführen.<br />
Da vollständige Programm des Kolloquiums<br />
für das Wintersemester 2000/<br />
2001 ist unter http://www-tkn.ee.tuberlin.de/curricula/ws0001/<br />
colloq_neu.html zu finden.<br />
Das Kolloquium wird im Sommersemester<br />
2001 fortgeführt und soll zu<br />
einer dauerhaften Veranstaltung werden.<br />
u<br />
Behörden Online<br />
Der Einfluss des Internets<br />
führt zu enormen Veränderungen<br />
bei unserer Verwaltung.<br />
Die Innovationsfähigkeit der öffentlichen<br />
Hand gilt in Zeiten der<br />
Globalisierung als ein entscheidender<br />
Faktor für die Zukunftsfähigkeit unseres<br />
Landes. Im Standortwettbewerb<br />
zwischen Kontinenten, Staaten und Ländern<br />
ist die Effizienz der staatlichen<br />
Verwaltung ein ganz wesentliches Kriterium,<br />
wenn es um die Umsetzung<br />
zukunftsgerichteter Initiativen geht.<br />
Umfragen zufolge stehen Online-<br />
Behördengänge ganz oben auf der<br />
Wunschliste der Internetnutzer. Die<br />
Öffentliche Verwaltung auf Bundes-,<br />
Länder- und kommunaler Ebene ist<br />
derzeit mit einer Vielzahl bemerkenswerter<br />
Initiativen dabei, sich in der virtuellen<br />
Welt zu positionieren und damit<br />
das Spektrum behördlicher Verfahren<br />
und Abläufe um eine neue Dimension<br />
zu bereichern.<br />
Mit der Fachtagung BEHÖRDEN ONLINE,<br />
die am 30. und 31. Januar 2001 im<br />
repräsentativen ZDF-Konferenzzentrum<br />
in Mainz-Lerchenberg stattfindet,<br />
wird die erfolgreiche Serie von<br />
Veranstaltungen fortgesetzt, die mit<br />
Fachvorträgen zu innovativen Online-<br />
Projekten eine Kommunikationsplattform<br />
für den qualifizierten Dialog<br />
unter und mit Experten und<br />
Entscheidungsträgern aus der Verwaltung,<br />
der Wissenschaft und Lehre und<br />
der Industrie bietet.<br />
Diese mit einer Ausstellung verbundene<br />
Fachtagung wird mit einem ihrer<br />
thematischen Schwerpunkte auch die<br />
Multimedia-Projekte der Landesregierung<br />
von Rheinland-Pfalz vorstellen.<br />
Nachdem der Ministerrat in seiner Sitzung<br />
am 13. Juni 2000 die Fortschreibung<br />
des „Aktionsplans Multimedia<br />
1999 – 2001 beschlossen hat, steigt die<br />
Zahl der Multimedia-Projekte der Ressorts<br />
von 28 auf 67 Projekte. In diesem<br />
Jahr hat die Landesregierung è<br />
4/00 2 59 7
ç 140,6 Millionen Mark zur Umsetzung<br />
der Projekte veranschlagt, im Jahr<br />
2001 sind 127,4 Millionen Mark vorgesehen<br />
• Veranstalter: CPM Communication<br />
Presse Marketing GmbH,<br />
Kölnstrasse 93, 53757 Sankt<br />
Augustin, Telefon 02241-21081,<br />
Fax 02241-21083, Email: CPM-<br />
St.Augustin@t-online.de<br />
• Tagungsort: ZDF-Konferenzzentrum,<br />
55100 Mainz-Lerchenberg<br />
,Telefon 06131-70-3476,<br />
Fax 06131-70-9409<br />
• Teilnahmegebühr: DM 1.290,-<br />
+ MWSt, darin eingeschlossen:<br />
Seminarteilnahme, Tagungsunterlagen,<br />
Tagungsgetränke,<br />
Mittagsimbiss, Dinner-Buffet<br />
• Behördenteilnehmer: Frei<br />
• Anmeldung: Schriftlich per<br />
Post, Fax oder E-Mail an CPM<br />
Kölnstr. 93, 53757 Sankt<br />
Augustin, Tel.: 02241 210 81,<br />
Fax: 02241 210 83. u<br />
Regieren und Verwalten<br />
im Informationszeitalter:<br />
Unterwegs zur<br />
virtuellen Verwaltung<br />
Schriftenreihe Verwaltungsinformatik<br />
Band 22<br />
Von Heinrich Reinermann (Hrsg.), 2000,<br />
XVIII, 590 Seiten, Gb., DM 228,-; ca.<br />
öS 1.664; ca. sFr 205,-. ISBN 3-7685-<br />
2199-0.<br />
Mit Electronic <strong>Government</strong><br />
öffnet sich ein bisher unbekanntes<br />
Potenzial für<br />
Dienstleistungsorientierung, Bürgermitwirkung,<br />
Produktivität und Wirtschaftlichkeit<br />
im öffentlichen Sektor.<br />
Die Ausschöpfung dieses Potenzials<br />
kann Regieren und Verwalten mit einer<br />
Kraft umgestalten, die man getrost als<br />
revolutionär bezeichnen darf.<br />
2<br />
Die heute verfügbaren Informationstechnologien<br />
haben eine neue<br />
Erreichbarkeit von Personen, Daten,<br />
Programmen und Objekten als Hauptkomponenten<br />
des Verwaltungshandelns<br />
im Gefolge. Sie lässt bisher maßgebliche<br />
Organisationskriterien wie Raum,<br />
Zeit und Hierarchie zunehmend erodieren;<br />
es ergibt sich eine neue<br />
Gestaltbarkeit. Sie analysiert der vorliegende<br />
Band in wesentlichen Dimensionen:<br />
Virtuelle Verwaltung mit Nutzungsformen<br />
wie Information, Kommunikation<br />
und Transaktion, das bisher unbekannte<br />
Maß an Verwaltungstransparenz<br />
und seine Bedeutung für Partizipation,<br />
eine neue Verletzlichkeit von Staat und<br />
Gesellschaft, Rechtssicherheit im<br />
Internet, digitale Signaturen, die Beziehungen<br />
zwischen Staat, Wirtschaft und<br />
Drittem Sektor, die Rolle der Rechenzentren<br />
im Informationszeitalter, das<br />
Management von Technik und Wissen<br />
sowie Systematisierung und Rationalisierung<br />
der Verwaltungsmaschinerie.<br />
Mit seinem umfassenden Überblick über<br />
Electronic <strong>Government</strong> ist der Band<br />
zugleich ein Kompendium der Verwaltungsinformatik<br />
heute:<br />
Aus dem Inhalt:<br />
• Virtualität und ihre Auswirkungen<br />
auf Staat und Verwaltung<br />
• Fragmentierung und Zusammenhalt<br />
• Bürger und Politik im<br />
Informationszeitalter<br />
• Neugestaltung und Sicherheit<br />
des Verwaltungshandelns<br />
• Neue Informationssysteme -<br />
neue Verwaltungsstrukturen?<br />
• V24: Verwaltung 24 im internationalen<br />
Web-Test<br />
• Digitale Signaturen<br />
• Cyberspace und Cybercrime<br />
• Die Rolle der Rechenzentren im<br />
Informationszeitalter<br />
• Elektronische Vorgangsbearbeitung<br />
• Informationssysteme für Rat und<br />
öffentlichen Dienst<br />
• Management von Technik und<br />
Wissen<br />
u<br />
4/00 2 60<br />
Computer easy-Spezial<br />
„Fit in Word 2000“<br />
Schritt für Schritt<br />
zum Spezialisten für<br />
Word 2000<br />
Gut ein Jahr nach der Markteinführung<br />
setzt sich die<br />
2000er-Version des Microsoft-<br />
Klassikers „Word“ in Deutschland so<br />
richtig durch. Für alle, die beruflich<br />
oder privat mit der komplexen Textverarbeitung<br />
Word 2000 arbeiten, hat die<br />
Computerzeitschrift Computer easy ein<br />
praxisnahes und leicht verständliches<br />
Sonderheft an den Kiosk gebracht.<br />
Zum Preis von 14,90 Mark erhalten<br />
Word-2000-User wertvolle Tipps und<br />
Tricks, die in keinem Handbuch stehen,<br />
aber für das alltäglich Arbeiten mit Word<br />
2000 unverzichtbar sind. Mit dem erworbenen<br />
Wissen können sich Leser<br />
auch gleich zum anerkannten Word-<br />
Spezialisten mausern. Das Heft enthält<br />
dazu die komplette Prüfungsvorbereitung<br />
für das weltweit anerkannte<br />
Microsoft-Zertifikat MOUS (Microsoft<br />
Office User Spezialist). Ausserdem<br />
werden zehn MOUSE-Prüfungen im<br />
Wert von je 200 Mark an die Leser<br />
verlost. Weiter im Heft inklusive: Eine<br />
Heft-CD mit einem Lernkurs Word<br />
2000, einem Visitenkartenprogramm<br />
sowie vielen wertvollen Zusatzprogrammen.<br />
Basiswissen und Neuheiten<br />
Privatanwender nutzen oft nur einen<br />
geringen Teil von Word 2000, im<br />
Firmenbereich gilt häufig die Devise<br />
„Versuch und Irrtum“. Ein umfassender<br />
Grundkurs zu den Grundfunktionen<br />
von Word 2000 schafft hier Abhilfe.<br />
Häufige Stolpersteine beispielsweise bei<br />
der Programminstallation, richtigen<br />
Textformatierung oder beim Erstellen<br />
und Bearbeiten von Tabellen werden<br />
damit schnell aus dem Weg geräumt.<br />
Auch die zeitsparende Nutzung è
ç von Word 2000 durch Funktionsautomatisierung<br />
sowie die Sonderfunktionen<br />
Rechtschreibung, Thesaurus<br />
& Co werden ausführlich erklärt. Im<br />
Workshop-Teil wird neben dem Anlegen<br />
von DIN-Briefen Schritt für Schritt<br />
gezeigt, wie man mit Word die eigene<br />
Homepage gestalten kann. Wem Word<br />
2000 nicht ausreicht, kann das Programm<br />
mit nützlichen Add-Ons wie<br />
beispielsweise dem „Mathe-Assistent“<br />
aufrüsten. Wie das funktioniert und was<br />
sich damit alles bewerkstelligen lässt,<br />
erklärt das Kapitel Add-Ons. Praktische<br />
Tipps und Tricks, die nicht im<br />
Handbuch zu finden, aber für das alltägliche<br />
Arbeiten mit Word<br />
unverzichtbar sind, ergänzen den Praxisteil.<br />
u<br />
CHIP-Special Linux<br />
Das Sonderheft für die<br />
wachsende Linux-Gemeinde<br />
Unter der Marke CHIP bringt<br />
Vogel Burda Communications<br />
ein Sonderheft zu Linux heraus<br />
und trägt damit der gestiegenen Bedeutung<br />
des Betriebssystems mit dem Pinguin<br />
Rechnung. Das lizenzkostenfreie<br />
Betriebssystem Linux ist 1999 auf Platz<br />
zwei der Server-Betriebssysteme aufgerückt<br />
– vor Novell Netware und nach<br />
Windows NT - und erfreut sich auch bei<br />
PC-Benutzern wachsender Beliebtheit.<br />
Das rund 100 Seiten starke Heft kostet<br />
inklusive zweier CDs 19,90 Mark.<br />
Zielgruppe des CHIP-Sonderheftes sind<br />
Linux-Anwender und Einsteiger. Im Heftschwerpunkt<br />
Grafikanwendungen werden<br />
alle für Linux relevanten Grafik- und<br />
Fotobearbeitungs-Programme praxisnah<br />
vorgestellt. Ein großer Grafikkartentest<br />
sowie das Thema Drucken mit Linux<br />
runden den Schwerpunkt ab. Weitere<br />
Themen sind das auf der Heft-CD enthaltene<br />
brandneue Betriebssystem Mandrake<br />
7.2, die grafische Nutzeroberfläche KDE<br />
2.0 sowie StarOffice. Im Online-Teil des<br />
Heftes erfahren die Leser, wie man mit<br />
Linux ins Internet geht.<br />
u<br />
Vom Ende der<br />
Anonymität<br />
Onlinemagazin TELEPOLIS mit<br />
neuem Buchtitel<br />
Aus der Redaktion des<br />
Onlinemagazins TELEPOLIS<br />
erscheint zum Thema Überwachung<br />
von Telekommunikationssystemen<br />
der erste Band einer neuen<br />
Reihe im Verlag Heinz Heise. Das Buch<br />
mit dem Titel „Vom Ende der Anonymität.<br />
Die Globalisierung der Überwachung“<br />
wird von Christiane Schulzki-<br />
Haddouti herausgegeben und ist seit<br />
November 2000 im Buchhandel erhältlich.<br />
Nicht nur Telefone und Handys, sondern<br />
auch Videokameras, E-Mails,<br />
Internetlogfiles, Satellitentelefone und<br />
Prepaid-Cards wollen Strafverfolger und<br />
Geheimdienste für Überwachung und<br />
Abhörmaßnahmen nutzen. Die Pläne<br />
werden von Expertengruppen hinter<br />
verschlossenen Türen diskutiert und in<br />
letzter Minute bekannt. Oft bleibt Journalisten<br />
deshalb nur ein atemloses Beschreiben<br />
der jüngsten Erkenntnisse.<br />
Wie entwickelt sich die globale Überwachung<br />
seitens der Geheimdienste und<br />
Strafverfolger? Wie verändert sich die<br />
zivile Gesellschaft unter dem Eindruck<br />
neuer Technologien und Gesetze? Welche<br />
Zukunftstechniken werden in den<br />
Labors von Universitäten und Unternehmen<br />
entworfen? Und wie bringen<br />
Bürger mehr Transparenz in diese geheime<br />
Welt?<br />
Antworten auf diese grundsätzlichen<br />
Fragen sowie Hintergründe und Fakten<br />
liefern internationale Autoren und<br />
Bürgerrechtsaktivisten wie Nicky Hager,<br />
Duncan Campbell, Tony Geraghty,<br />
Wayne Madsen, Thomas Mathiesen,<br />
Erich Möchel, Ute Bernhardt und Ingo<br />
Ruhmann.<br />
Das Online-Magazin TELEPOLIS<br />
(www.telepolis.de) enthüllte in einer<br />
Aufsehen erregenden Artikelserie Pläne<br />
der Europäischen Union zur<br />
flächendeckenden Überwachung von<br />
Telekommunikationssystemen. Für diese<br />
Berichterstattung wurde das Magazin<br />
im Sommer in London mit dem<br />
Europäischen Preis für Online-Journalismus<br />
der Medien-Konferenz „Net-<br />
Media 2000“ in der Kategorie<br />
„Investigative Reporting“ ausgezeichnet.<br />
Die TELEPOLIS-Bücher zur Netzkultur<br />
bauen auf den thematischen Stärken<br />
und dem internationalen Autorenkreis<br />
des Online-Magazins TELE-<br />
POLIS auf. Die Reihe konzentriert sich<br />
in ihren Bänden auf jeweils ein Thema<br />
mit speziell in Auftrag gegebenen Artikeln<br />
anerkannter Fachjournalisten und<br />
Wissenschaftler. In Zusammenarbeit mit<br />
Gastherausgebern erarbeitet, bieten die<br />
TELEPOLIS-Bücher anspruchsvolle<br />
Lektüre zu relevanten Themen unserer<br />
Zeit.<br />
Bibliografische Angaben: Christiane<br />
Schulzki-Haddouti (Hrsg.) Vom Ende<br />
der Anonymität Die Globalisierung der<br />
Überwachung TELEPOLIS, Verlag<br />
Heinz Heise, Oktober 2000, 180 Seiten,<br />
Broschur, 29,00 DM, ISBN 3-88229-<br />
185-0 u<br />
Telefonbuch für<br />
Deutschland - Ausgabe<br />
Herbst 2000<br />
Frankfurt (ots) - Kein Buch<br />
mit „Sieben Siegeln“, sondern<br />
eine komfortable Telefonbuch-CD<br />
mit vielen sinnvollen Zusatzfunktionen:<br />
Das Telefonbuch. Für<br />
Deutschland. Herbst 2000 von<br />
DeTeMedien. Auf dem Datenstand von<br />
August 2000 bietet die neue CD nicht<br />
nur Millionen aktueller Telefon- und<br />
Fax-Nummern, sondern auch Tausende<br />
von eMail-Adressen und gewerblichen<br />
Homepage-Adressen. DeTe-Medien<br />
hat sich allerdings nicht damit begnügt,<br />
die Daten aus dem è<br />
4/00 2 61 7
ç gedruckten Telefonverzeichnis<br />
einfach in das elektronische Medium zu<br />
übernehmen. Vielmehr ist die Telefonbuch-CD<br />
mit Funktionen ausgestattet,<br />
die besonders professionelle<br />
„Vieltelefonierer“ schätzen und auch<br />
nutzen werden.<br />
NEU: Telefonieren über „TeliMan“<br />
Im geschäftlichen Bereich gehören PC<br />
und moderne Kommunikationseinrichtungen<br />
zur Grundausstattung. Um<br />
noch effizienter und produktiver zu<br />
arbeiten - im Vertrieb, bei der Akquisition<br />
oder selbst dann, wenn man schnell<br />
einen Teilnehmer erreichen möchte,<br />
dessen Rufnummer man nicht kennt -<br />
sollten Rechner, Telefonbuch-CD und<br />
Telekommunikationsanlage verknüpft<br />
werden.<br />
Dank „TeliMan“ ist das jetzt kinderleicht.<br />
Die CTI-Software (Computer<br />
Telefonie Integration) kombiniert<br />
Funktionalität und intuitive Bedienbarkeit.<br />
Optisch werden auf dem Monitor<br />
die Funktionen eines modernen<br />
Telefons nachgebildet, das die gewählte<br />
Rufnummer, den Gesprächszustand und<br />
die Gebühren anzeigt. Gesprächsverbindungen<br />
werden per Mausklick aus der<br />
Anwendung hergestellt.<br />
Ist der Teilnehmer nicht erreichbar,<br />
übernimmt man später mit der Wahlwiederholung<br />
einen neuen Versuch. Für<br />
häufig genutzte Rufnummern lassen sich<br />
Kurzwahl-Schaltflächen anlegen und im<br />
Fenster anordnen. Die Symbole für diese<br />
Schaltflächen können aus einer<br />
„Symbolbibliothek“ ausgewählt werden.<br />
Arbeitet man gerade mit einem anderen<br />
Windows-Programm, z.B. Textverarbeitung<br />
oder Tabellenkalkulation, kann<br />
ebenfalls eine Verbindung hergestellt<br />
werden. Bei ankommenden Gesprächen<br />
kann die übermittelte Rufnummer mit<br />
dem Namen im Office Manager verglichen<br />
und dann der Name und weitere<br />
Informationen angezeigt werden, bevor<br />
der Anruf entgegengenommen wird.<br />
2<br />
Um den Überblick über alle Telefon-<br />
Aktivitäten zu behalten, werden einund<br />
ausgehende Gespräche protokolliert.<br />
Der Bericht lässt sich bei Bedarf<br />
konventionell archivieren oder mit anderen<br />
Programmen weiterverarbeiten.<br />
Zu jedem Gespräch lassen sich Notizen<br />
anfertigen und in der Gesprächshistorie<br />
speichern. Mit der Wiedervorlage-Funktion<br />
erinnert TeliMan’ den Anwender<br />
an vereinbarte Anruftermine. TeliMan’<br />
ist nicht nur mit allen TAPI-fähigen<br />
Telefonen / TK-Anlagen, sondern auch<br />
in Verbindung mit AVM Fritz!-Card(R)<br />
(sowie anderen TAPI-fähigen ISDN-<br />
Karten) inkl. Soundkarte und Headset<br />
bzw. Mikrofon und Boxen nutzbar.<br />
NEU: Mehr Suchfunktionen<br />
Die CD ist mit detaillierten Suchfunktionen<br />
ausgestattet. Optional stehen<br />
„Umkreissuche“ durch Eingabe<br />
eines Kilometerradius, Suche über Bundesländer<br />
und Landkreise, Suche nach<br />
Teilnehmern mit Fax-, Mobilfunk- und<br />
Servicenummern sowie eine frei<br />
definierbare Komfortsuche zur Verfügung.<br />
Neu ist die Möglichkeit, in mehreren<br />
Orten gleichzeitig zu suchen. Man<br />
kann also parallel nach einem Eintrag in<br />
Wiesbaden, Frankfurt und Mainz suchen,<br />
wenn Wohnort bzw. Firmensitz<br />
des Teilnehmers nicht genau bekannt<br />
sind oder - um bei diesem Beispiel zu<br />
bleiben - die Rufnummer und Adresse<br />
einer bestimmten Gaststätte im Rhein-<br />
Main Gebiet gesucht wird. Dank einer<br />
Sortierfunktion werden zudem alle<br />
Suchergebnisse alphabetisch und übersichtlich<br />
dargestellt.<br />
NEU: Modifizierung von<br />
Teilnehmereinträgen<br />
Sämtliche Einträge lassen sich jetzt bearbeiten,<br />
d.h. mit einer „Notizfunktion“<br />
verändern. Bei Bedarf lassen sich so<br />
Rufnummern, Adressen, Namen, etc.<br />
schnell ergänzen und auf einen noch<br />
aktuelleren Stand bringen.<br />
Start der Anwendung von der CD<br />
Die Anwendung kann entweder auf der<br />
Festplatte installiert oder auch direkt<br />
von der CD gestartet werden. Dies hängt<br />
4/00 2 62<br />
vom freien HDD-Speicher und den<br />
Präferenzen des Benutzers ab.<br />
Mehrsprachige Menüführung<br />
Die anwendungsfreundliche und leicht<br />
zu bedienende CD hat eine mehrsprachige<br />
Benutzeroberfläche. Der Anwender<br />
kann zwischen Deutsch, Englisch,<br />
Französisch und Niederländisch<br />
wählen.<br />
Ein internationales Vorwahlverzeichnis<br />
erleichtert Anrufe in alle Welt. Ein aktueller<br />
Messe-Kalender, die Tarifberechnungs-Software<br />
mit den Telefontarifen<br />
der Deutschen Telekom, ein<br />
Short Message Service (SMS) zu D-1<br />
Mobilfunkteilnehmern zum aktuellen<br />
T-D1-Tarif sowie der Office Manager<br />
2.4 für Windows 95/98/2000/ NT (Termin-<br />
und Adressverwaltung, Textverarbeitung,<br />
etc.) runden das umfangreiche<br />
Programmpaket ab.<br />
Technische Informationen<br />
• Über 37 Mio. Kommunikationsnummern<br />
(Telefon-, Telefax-,<br />
Mobilfunk- und Servicerufnummern,<br />
eMail- und<br />
Hompage-Adressen)<br />
• Für Windows, 95 / 98 / 2000 /<br />
NT 4.0, Macintosh ab OS 7.5<br />
und Linux (SuSE 6.2, 6.3,6.4<br />
Redhat 6.1, 6.2, Debian 2.1, 2.2,<br />
Corel Linux 1.0 )<br />
• Datenstand: August 2000<br />
• Integrierte Telefonie-Software<br />
TeliMan’<br />
• Umkreissuche durch Eingabe<br />
eines Kilometerradius<br />
• Suche in mehreren Orten gleichzeitig<br />
• Suchfilter wie Name, Beruf,<br />
Adresse, PLZ und Vorwahl<br />
• Suchfilter nach Bundesland, Regierungsbezirk,<br />
Landkreis<br />
• Sortiermöglichkeit des Suchergebnisses<br />
• Start der Anwendung auch direkt<br />
von CD, ohne vorherige<br />
Installation<br />
• Einschränkung der Suchergebnisse<br />
auf Teilnehmer è
ç mit Fax-, Mobilfunk- und<br />
Servicerufnummer<br />
• Auf Wunsch auch Sprachausgabe<br />
der gefundenen Rufnummer<br />
• Benutzeroberfläche in Deutsch,<br />
Englisch, Französisch, Niederländisch<br />
• Internationales Vorwahlverzeichnis<br />
• PLZ-Karte<br />
• Tarifberechnungs-Software mit<br />
den Telefontarifen der Deutschen<br />
Telekom<br />
• Aktueller Messekalender<br />
• OfficeManager 2.4 für Windows<br />
95/98/2000/NT mit sinnvollen<br />
Anwendungen wie Terminund<br />
Adreßverwaltung, Textverarbeitung<br />
etc.<br />
• Inkl. Netzwerksoftware zur direkten<br />
Freischaltung nach<br />
schriftlicher Bestellung einer<br />
Netzwerklizenz<br />
• SMS für Windows zu D1-Mobilfunk-Teilnehmer<br />
zum aktuellen<br />
T-D1 Tarif<br />
• 1/4-jährlicher Update-Service<br />
für Abo-Kunden<br />
Technische Voraussetzungen<br />
• Für PC: 486 CPU/33 MHz,<br />
Windows 3.1, 95/98, Windows<br />
2000 und NT 4.0<br />
• Für Mac/Power Mac: ab OS 7.5<br />
• Für Linux: SuSE 6.2, 6.3, 6.4,<br />
Redhat 6.1, 6.2, Debian 2.1,2.2,<br />
Corel Linux 1.0<br />
• Für alle Systeme: Minimum 20<br />
MB freier Festplattenspeicher, 8<br />
MB Arbeitsspeicher, CD-ROM-<br />
Laufwerk nach ISO 9660<br />
Das Telefonbuch. Für Deutschland.<br />
Herbst 2000 ist ab sofort im EDV-<br />
Buch- und Bürofachhandel, in den Fachabteilungen<br />
der Kaufhäuser sowie in<br />
den T-Punkten und in größeren Postfilialen<br />
zum unverbindlich empfohlenen<br />
Verkaufspreis von DM 29,95 inkl.<br />
MwSt. (ISBN 3-93142-89-8 / EAN<br />
9783931424893) erhältlich. Weitere<br />
Infos: Internet: www.detemediensoftware.de<br />
u<br />
GelbeSeiten<br />
Map&Route für<br />
Deutschland Herbst 2000<br />
Die Neuauflage der<br />
„GelbeSeiten Map&Route<br />
Herbst 2000“ aus dem Hause<br />
DeTeMedien hilft dem Anwender, mit<br />
ihren geballten Infos (Stand August<br />
2000) Millionen von Kommunikationsnummern<br />
aus Tausenden von Branchen<br />
zu finden und dank „eingebautem<br />
Wegweiser“ auch bequem zu erreichen.<br />
Sämtliche 103 Regionalausgaben der<br />
GelbenSeiten haben die Produktmanager<br />
von DeTeMedien auf der CD-<br />
ROM in über 15.000 Branchenkategorien<br />
zusammengefasst. Der Anwender<br />
kann komfortabel auf rund 4<br />
Mio. Kommunikationsdaten (Firmennamen,<br />
Adressen, Telefon-, Telefax-,<br />
Mobilfunk- oder Servicerufnummern)<br />
zugreifen. Gleich, ob er in Flensburg<br />
oder Garmisch-Partenkirchen, nach<br />
„Abflussreinigung“, „Hochfrequenztechnik“<br />
oder „Zahnersatzkeramik“<br />
sucht.<br />
Transparent: die<br />
Leistungsmerkmale<br />
Leistungsfähige Suchfilter (Firmenname,<br />
Branche, Adresse, PLZ, Vorwahl<br />
sowie Bundesland, Regierungsbezirk,<br />
Landkreis), Sortiermöglichkeit der<br />
Suchergebnisse, die Möglichkeit der Änderung/Ergänzung<br />
von Einträgen, Umkreissuche<br />
mit beliebigem Kilometerradius,<br />
Profisuche für komplexe Abfragen<br />
mit Boolschen Operatoren (UND,<br />
ODER, NICHT), Verfügbarkeit des<br />
Programms auch als Netzwerkversion<br />
oder integrierte Map&Route-Funktion<br />
machen die „GelbeSeiten Map&Route<br />
Für Deutschland Herbst 2000“ zu einem<br />
elektronischen Branchenverzeichnis<br />
der Spitzenklasse. Nicht weniger<br />
bemerkenswert sind die Features direkte<br />
Anzeige der Brancheneinträge in<br />
10.000 detaillierten Stadtplänen und in<br />
110.000 Ortspunkten in GPS-Qualität,<br />
Hohe Anzeigegenauigkeit von Teilnehmern<br />
auf Straßenebene durch Einteilung<br />
von Straßen in Hausnummerbereiche,<br />
unzählige „Points-of-Interest“,<br />
die Möglichkeit der Sprachausgabe und<br />
die direkte Anwahl über TAPI oder<br />
Modem. Praktisch ist auch, dass das<br />
Programm jetzt auch komplett auf der<br />
Festplatte installiert werden kann.<br />
Typisch: schnelle Suchabfrage<br />
Interessiert sich der Anwender für neue<br />
Winterreifen, gibt er in die Eingabemaske<br />
„Branche“ einfach den Begriff<br />
„Reifen“ und in das Suchfeld „Ort“ den<br />
Ort ein, in dem er entsprechende Anbieter<br />
finden möchte. Es können auch<br />
mehrere Orte eingegeben werden, in<br />
denen das Programm dann gleichzeitig<br />
sucht. Dies ist insbesondere dann von<br />
Vorteil, wenn der Anwender nicht in<br />
einer Großstadt oder einem Ballungsgebiet<br />
wohnt, trotzdem aber mehrere<br />
„Treffer“ im unmittelbaren Umkreis<br />
seines Wohnorts landen möchte. Per<br />
Click erhält der Anwender so binnen<br />
Sekunden sämtliche Einträge der<br />
GelbenSeiten Map&Route für diese(n)<br />
Ort(e) - übersichtlich aufgelistet und<br />
mit Angabe des Firmennamens, der<br />
Adresse sowie der Telefon- und<br />
gegebenenfalls der Fax-Nummer.<br />
Mit der Funktion „Zeigen“ lassen sich<br />
die entsprechenden Anbieter - mit roten<br />
Fähnchen - direkt in der auf dem Monitor<br />
eingeblendeten Karte anzeigen. Mittels<br />
der „Umkreissuche“ kann der Anwender<br />
aber auch einen beliebigen<br />
Kilometerradius um einen frei wählbaren<br />
Ort festlegen. Das Programm selektiert<br />
dann gezielt sämtliche Anbieter der<br />
ausgewählten Branche innerhalb des<br />
eingegebenen Kilometerradius.<br />
Prinzipiell lassen sich bis zu 20 ermittelte<br />
Branchenadressen für das Routing<br />
verwenden. Das heißt, diese Adressen<br />
können optional mit in die detaillierte<br />
Streckenberechnung eingebunden werden<br />
(zum Beispiel vom Wohnort des<br />
Anwenders zum nächstgelegenen Baumarkt),<br />
die das Programm ebenfalls zur<br />
Verfügung stellt.<br />
è<br />
4/00 2 63 7
ç Wegweisend: „Freies Routing“<br />
Ein wertvolles Merkmal der<br />
„GelbeSeiten Map&Route Für Deutschland<br />
Herbst 2000“ ist außerdem die<br />
Funktion „Freies Routing“: Nutzer der<br />
CD-ROM können vom Programm<br />
durch Eingabe eines Standorts und einfaches<br />
Clicken auf den Menüpunkt<br />
„Routing“ detaillierte Streckenberechnungen<br />
von A nach B erstellen<br />
lassen - und das vollkommen unabhängig<br />
von der Nutzung der elektronischen<br />
GelbenSeiten. Es lassen sich hier, wie<br />
bei jeder anspruchsvollen Routing-Software,<br />
auch individuelle Geschwindigkeitsprofile<br />
(„wirtschaftlichste Route“,<br />
„eigene Einstellungen“) oder Fahrtkosten<br />
(„Fixkosten“, „durchschnittliche<br />
Kosten pro km“, „Fixkosten“ etc.) erstellen,<br />
die eine realistische Zeit- und<br />
Kostenberechnung für die Reise ermöglichen.<br />
Neu: Telefonsoftware<br />
TeliMan(R) inklusive<br />
Ein Highlight für professionelle<br />
„Vieltelefonierer“ ist die Integration der<br />
leistungsfähigen Telefonie-Software<br />
TeliMan(R). Das Programm verknüpft<br />
Rechner, Auskunfts-CD und<br />
Telekommunikationsanlage<br />
miteinander und erlaubt so Privat- und<br />
Business-Anwendern komfortables Telefonieren<br />
via PC. Leistungsmerkmale,<br />
wie Gebührenerfassung, Kurzwahltasten<br />
für den Desktop, Wahlwiederholung,<br />
die vollständige<br />
Protokollierung ein- und abgehender<br />
Gespräche oder die Funktion „Wiedervorlage“<br />
geben einen kleinen Einblick<br />
in das moderne CTI-(Computer Telefonie<br />
Integration) Programm.<br />
Technische Informationen<br />
• Direkter und komfortabler Zugriff<br />
auf Teilnehmereinträge<br />
sämtlicher 103 Regionalausgaben<br />
der Gelben Seiten mit<br />
rund 4 Mio. Kommunikationsnummern<br />
(Telefon-, Telefax-,<br />
Mobilfunk- und Servicenummern)<br />
von Firmen in ganz<br />
2<br />
Deutschland inkl. Namen,<br />
Adressen und Branchenzuordnungen<br />
• Datenstand August 2000<br />
• Für Windows 95 / 98 / NT 4.0<br />
mit Service Pack 3<br />
• Suchfilter für Ort, Branche, Firmenname,<br />
Straße, Hausnummer, PLZ,<br />
PLZ-Bereiche, Vorwahlen<br />
• Mehrfachauswahl von Orten<br />
und Branchen möglich<br />
• Suchfilter auch für die Suche<br />
nach Bundesland, Regierungsbezirk,<br />
Landkreis<br />
• Einschränkung der Suchergebnisse<br />
auf Teilnehmer mit<br />
Fax-, Mobilfunk- oder Servicerufnummer<br />
• Umkreissuche durch Angabe eines<br />
Kilometerradius um einen<br />
frei definierbaren Standort<br />
• Profi-Suche mit Boolschen Operatoren<br />
(UND, ODER, NICHT)<br />
• Einträge können verändert und<br />
ergänzt werden NEU!<br />
• Modernes Oberflächendesign<br />
mit intuitiver Benutzerführung<br />
• Vollinstallation auf der Festplatte<br />
möglich NEU!<br />
• Komfortables Telefonieren über<br />
den PC mit TeliMan(R). Mit<br />
Wahlwiderholung,<br />
Protokollierung von ein- und<br />
ausgehenden Gesprächen, Kurzwahltasten<br />
für den Desktop,<br />
u.v.m. NEU!<br />
• Direkte Anwahlfunktion über<br />
TAPI-Standard und Modem<br />
• SMS (ShortMessageSystem) zu<br />
T-D1 Mobilfunk-Teilnehmern<br />
für Windows<br />
• Auf Wunsch Sprachausgabe der<br />
gefundenen Ruf- und Faxnummern<br />
• OfficeManager 2.4 für Windows<br />
95 / 98 und NT 4.0 mit sinnvollen<br />
Anwendungen wie Terminund<br />
Adressverwaltung, Textverarbeitung<br />
etc.<br />
• Internationales Vorwahlverzeichnis<br />
• Aktueller Messekalender bis Dezember<br />
2002<br />
• Auch im halbjährlichen Abonnement<br />
und als Netzwerk- und<br />
4/00 2 64<br />
Intranetversion erhältlich, mit direkter<br />
Freischaltung nach<br />
schriftlicher Bestellung einer<br />
Netzwerklizenz.<br />
Karten&Routing-Software<br />
• Direkte Übernahme des Teilnehmers<br />
aus dem Telefonbuch<br />
für die Anzeige und das Routing<br />
in - 10.000 Stadtplänen von Gemeinden<br />
und Ortsteilen<br />
- 110.000 Ortseinträgen in GPS-<br />
Qualität<br />
• Anzeige der Adresseinträge auf<br />
der Karte und Übernahme von<br />
bis zu 20 Adressen für das<br />
Routing<br />
• Umkreissuche durch Eingabe eines<br />
beliebigen Kilometerradius<br />
• Ausdruck von Karte und Wegbeschreibung<br />
• Freies Routing, d.h. die Adressen<br />
können unabhängig vom Telefonbuch<br />
ausgewählt und für<br />
das Routing verwendet werden<br />
• Points-of-Interest wie Parkhäuser,<br />
Tankstellen, Rastplätze und<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
„GelbeSeiten Map&Route Für Deutschland<br />
Herbst 2000“ ist ab sofort im<br />
EDV-, Buch- und Bürofachhandel, in<br />
den Fachabteilungen der Kaufhäuser<br />
sowie in den T-Punkten und in größeren<br />
Postfilialen zum unverbindlich empfohlenen<br />
Verkaufspreis von DM 49,95<br />
/ Euro 25,54 inkl. MwSt. erhältlich ISBN<br />
3-931424-92-8 EAN 9783931424923). u<br />
3UREOHPH"<br />
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90 12 (912) 70 2000 22
Jahresinhaltsverzeichnis 2000<br />
Editorial<br />
@lles, was Recht ist ...<br />
2 (1/OO)<br />
1. kommt es @nders, 2. @ls man denkt ... 2 (2/OO)<br />
Lernen mit PC: leichter, aber lebenslang!<br />
2 (3/OO)<br />
Wo laufen sie denn, ... ?l<br />
2 (4/OO)<br />
Schwerpunktthema<br />
Informationstechnik und Recht<br />
Abmahnwelle bei Domains mit Gattungsnamen<br />
12 (1/OO)<br />
Aktuelle Fragen des <strong>IT</strong>-Rechts<br />
16 (1/OO)<br />
Die <strong>IT</strong>-Mindestanforderungen<br />
15 (1/OO)<br />
EU-Richtlinie über elektronische Signaturen<br />
16 (1/OO)<br />
Förderung der Informationsfreiheit<br />
21 (1/OO)<br />
Jurweb<br />
25 (1/OO)<br />
Kryptopolitik<br />
18 (1/OO)<br />
Mitarbeiterdaten ins Internet 6 (1/OO)<br />
Niedersachsen ganz weit vorn<br />
13 (1/OO)<br />
Rasende Technik - schleichendes Recht 4 (1/OO)<br />
Recht bei yahoo 8 (1/OO)<br />
Rechtsfragen der digitalen Signatur<br />
14 (1/OO)<br />
Shopping in berlin.de<br />
19 (1/OO)<br />
Thema Internet und Recht.<br />
15 (1/OO)<br />
Tipp: Der Internet Rechtsberater 9 (1/OO)<br />
Tipps zur Rechtsrecherche im Intranet<br />
11 (1/OO)<br />
Unverlangte E-Mails 8 (1/OO)<br />
Webportal zum Thema Recht 9 (1/OO)<br />
<strong>IT</strong>-Trends und Visionen<br />
2O14 - Die Zukunft von Information,<br />
Kommunikation und Medien<br />
13 (2/OO)<br />
Chancen für Bayern - Bayern 2O2O<br />
14 (2/OO)<br />
COMET Communication Environment 5 (2/OO)<br />
Der Tel-Com Brief<br />
12 (2/OO)<br />
Die mobile Revolution<br />
21 (2/OO)<br />
eEurope<br />
26 (2/OO)<br />
e<strong>Government</strong> oder eBusiness?<br />
24 (2/OO)<br />
Eine Vision - die DMS Deutschland AG<br />
2O (2/OO)<br />
E-Learning 7 (2/OO)<br />
Multi-Space-Office 4 (2/OO)<br />
Projekt „Virtueller Marktplatz<br />
für IuK-Dienstleistungen“<br />
18 (2/OO)<br />
Soziale Kompetenzen und ihre<br />
Rolle im <strong>IT</strong>-Bereich<br />
15 (2/OO)<br />
Vision 2O2O – Die vernetzte Gesellschaft<br />
14 (2/OO)<br />
Wirtschaften im Zeitalter der Ich-AG<br />
25 (2/OO)<br />
Zukunft und Chance 5 (2/OO)<br />
<strong>IT</strong>-Ausbildung<br />
1OOx1OO-Initiative... 6 (3/OO)<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung... 8 (3/OO)<br />
Bildung 2O2O - fit für den Wandel 4 (3/OO)<br />
Der Deutsche Bildungs-Server (DBS)<br />
19 (3/OO)<br />
Die 6 Informationssäulen des Bildungsservers<br />
21 (3/OO)<br />
EDV-Anwenderpass „Büro und Verwaltung“ 4 (3/OO)<br />
Fachstudium Informatik für Berufstätige 4 (3/OO)<br />
<strong>IT</strong>-Forum<br />
16 (3/OO)<br />
<strong>IT</strong>-Lehrveranstaltungen<br />
12 (3/OO)<br />
Lernen via Computer...<br />
17 (3/OO)<br />
Neue Hotline zur <strong>IT</strong>-Ausbildung<br />
16 (3/OO)<br />
Neue Medien in der Bildung<br />
18 (3/OO)<br />
ONLINE TODAY-Umfrage von Forsa<br />
19 (3/OO)<br />
Setzen Sie noch einen drauf ! 7 (3/OO)<br />
Spielen und Lernen im Alter<br />
18 (3/OO)<br />
Studieren im Netz<br />
16 (3/OO)<br />
Weiterbildung zum Experten... 6 (3/OO)<br />
Wissensnetz.de<br />
17 (3/OO)<br />
E-<strong>Government</strong><br />
Bund online 2OO5<br />
11 (4/OO)<br />
Deutsche Städte im Netz<br />
19 (4/OO)<br />
Die Rolle der öffentlichen Hand<br />
im virtuellen Markt<br />
17 (4/OO)<br />
Dokumenten-Management für<br />
die öffentlicheVerwaltung<br />
15 (4/OO)<br />
e-government - Verwaltung online<br />
21 (4/OO)<br />
Electronic <strong>Government</strong> als Schlüssel 7 (4/OO)<br />
Infastruktur für E-<strong>Government</strong><br />
14 (4/OO)<br />
Kommunen in der Informationsgesellschaft<br />
1O (4/OO)<br />
Neue Online-Angebote des<br />
Statistischen Bundesamtes<br />
12 (4/OO)<br />
Noch ein langer Weg bis zum virtuellen Rathaus<br />
13 (4/OO)<br />
Online-Anträge mit digitaler Signatur<br />
14 (4/OO)<br />
Speyerer Definition von Electronic <strong>Government</strong> 4 (4/OO)<br />
Starkes Interesse am „Virtuellen Rathaus“<br />
13 (4/OO)<br />
Parlament & Senat<br />
Ausbildungsleistungen...<br />
Call-Center in <strong>Berlin</strong><br />
Datennetzsicherheit in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
Internet-Gespräche<br />
Internetzugang<br />
Liepelt: Software in <strong>Berlin</strong> - Die Stadt boomt<br />
Multifunktionale Chipkarten<br />
Nutzung der modernen<br />
Kommunikationstechniken<br />
Open Source Software in der Verwaltung<br />
Softwaredschungel<br />
Spezialisten ... Informationstechnologien<br />
Tarifvertrag zur Telearbeit<br />
22 (3/OO)<br />
26 (1/OO)<br />
25 (4/OO)<br />
28 (1/OO)<br />
29 (3/OO)<br />
26 (1/OO)<br />
23 (3/OO)<br />
27 (2/OO)<br />
25 (4/OO)<br />
28 (4/OO)<br />
26 (3/OO)<br />
23 (3/OO)<br />
4/00 2 65 7
Verwaltung<br />
2O Jahre <strong>Berlin</strong>er Datenschutzbeauftragter<br />
29 (1/OO)<br />
Abschlußbericht Projekt <strong>IT</strong>IS (<strong>IT</strong>-Insourcing)<br />
29 (4/OO)<br />
Automatisierung der Karteien in Insolvenzund<br />
Konkurssachen (KIKO)<br />
27 (2/OO)<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung bereitet Umstellung<br />
der Zahlungsverfahren auf integriertes System vor 31 (1/OO)<br />
Das Projekt VHS-<strong>IT</strong><br />
29 (2/OO)<br />
E-Commerce im <strong>Berlin</strong>er Landesnetz 31 (3/OO)<br />
Geschäftsstelle „<strong>IT</strong>-Warenkorb“<br />
27 (2/OO)<br />
ISBJ<br />
33 (2/OO)<br />
L<strong>IT</strong> erweitert Angebote um ATM-Services<br />
33 (3/OO)<br />
Neues von Kobit (I)<br />
32 (2/OO)<br />
PC-Ware<br />
3O (3/OO)<br />
Projektgruppe AVUS 2OOO<br />
29 (2/OO)<br />
Verwaltungsvorschriften für die<br />
Organisation des <strong>IT</strong>-Einsatzes<br />
in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
31 (4/OO)<br />
Virenschutz (Teil 2)<br />
32 (3/OO)<br />
Berichte & Infos<br />
„1OOO Hände zeichnen während Sie schlafen.“<br />
45 (4/OO)<br />
„Die virtuelle Zukunft der<br />
öffentlichen Verwaltung“ - Teil IV<br />
41 (2/OO)<br />
AMDs Pentium-III-Killer Thunderbird<br />
48 (3/OO)<br />
Auf dem Weg zum virtuellen Rathaus<br />
37 (3/OO)<br />
Aufgaben und Zielen besser kennen lernen<br />
32 (1/OO)<br />
berlin.de zog Jahresbilanz 1999<br />
35 (1/OO)<br />
<strong>Berlin</strong>s <strong>IT</strong>-Branche weiter auf Wachstumskurs<br />
36 (4/OO)<br />
BMI gibt grünes Licht für Fabasoft<br />
47 (3/OO)<br />
Bundesanstalt für Arbeit mit 83.OOO neuen PC<br />
37 (2/OO)<br />
CeB<strong>IT</strong> 2OO1 - Erste Highlights<br />
37 (4/OO)<br />
Das KGSt-Programm „Kommunen für die Zukunft stärken“ 41 (4/OO)<br />
DeTeCSM betreibt das <strong>Berlin</strong>er Schulnetz<br />
39 (3/OO)<br />
Deutscher Multimedia Preis 2OOO<br />
39 (2/OO)<br />
Die elektronische Signatur<br />
36 (3/OO)<br />
Die virtuelle Zukunft der öffentlichen Verwaltung“ Teil III 42 (1/OO)<br />
Electronic <strong>Government</strong> mit Bolero<br />
37 (1/OO)<br />
Elektronische Kommunikation wird<br />
Verwaltung revolutionieren<br />
44 (2/OO)<br />
Elektrosmog: Restrisiko bleibt<br />
46 (3/OO)<br />
Enormer Schulungsbedarf in Sachen Datensicherheit 34 (2/OO)<br />
Fußballroboter der FU sind Europameister<br />
48 (3/OO)<br />
Giga warnt vor Handy-Viren<br />
4O (3/OO)<br />
Grundsteinlegung für den Neubau des<br />
Informations- und Kommunikationszentrums Adlershof 46 (4/OO)<br />
<strong>IT</strong>-Experten made in Germany<br />
38 (2/OO)<br />
iX-Leseranalyse 2OOO<br />
44 (4/OO)<br />
KGSt und WIBERA betreiben KGSt consultab<br />
44 (2/OO)<br />
KGSt-Bericht<br />
39 (1/OO)<br />
Land NRW stellt 2.OOO PCs auf E-Mail-Lösung<br />
Microsoft Exchange/Outlook um<br />
36 (1/OO)<br />
2<br />
4/00 2 66<br />
Laserdrucker preiswerter als Tintensprüher<br />
Linux nun auch für Nur-Anwender geeignet<br />
Mehr als 35.OOO bayerische Polizisten<br />
qualifizieren sich mit Lernprogrammen<br />
MP3-Entwickler erhielten den Zukunftspreis<br />
Namen und Vornamen von Mitarbeitern geheimhalten?<br />
Netzwerkadministratoren für Schulen in <strong>Berlin</strong><br />
Neue Chancen durch „Virtuelle Verwaltung“<br />
Neue Produkte und Trends<br />
Neue Programmiersprache: C#<br />
Norton Personal Firewall 2OOO<br />
Oracle verhilft Behörden weltweit<br />
Passwort bei Finanzprogrammen nicht sicher<br />
Prüfzeichen für Finanzprogramme:<br />
Euro-Tauglichkeit von Software zertifiziert<br />
Schlechter Online-Service hemmt<br />
Umsatzwachstum im E-Commerce<br />
Schritte auf dem Weg in die Informationsgesellschaft<br />
StarOffice 5.2<br />
Status Report on European Telework<br />
Studie der Bertelsmann- und Heinz Nixdorf- Stiftungen<br />
Über 65O Standorte in Behördennetz<br />
mit Internettechnologie<br />
Unternehmen in Europa spielen<br />
Russisches Roulette mit ihrer Zukunft<br />
VDE: Zu geringe Akzeptanz für<br />
die Informationsgesellschaft<br />
Verwaltung - und wo bleibt der Mensch?“<br />
Verwaltungsmodernisierung<br />
Vorsicht: Datenklau<br />
Windows 2OOO<br />
35 (2/OO)<br />
4O (1/OO)<br />
4O (2/OO)<br />
42 (4/OO)<br />
32 (4/OO)<br />
39 (3/OO)<br />
48 (3/OO)<br />
44 (1/OO)<br />
42 (3/OO)<br />
47 (3/OO)<br />
35 (2/OO)<br />
41 (1/OO)<br />
4O (1/OO)<br />
43 (4/OO)<br />
38 (4/OO)<br />
41 (3/OO)<br />
45 (2/OO)<br />
41 (1/OO)<br />
47 (4/OO)<br />
38 (1/OO)<br />
43 (2/OO)<br />
43 (3/OO)<br />
43 (3/OO)<br />
44 (4/OO)<br />
42 (4/OO)<br />
Online<br />
„Abogado“<br />
55 (3/OO)<br />
„Anonymität im Internet ist kein Grundrecht“<br />
5O (4/OO)<br />
21,1 Prozent der Deutschen surfen im Internet 52 (3/OO)<br />
Angstfrei ins Netz<br />
49 (1/OO)<br />
ARD/ZDF-Online Studie 2OOO<br />
51 (4/OO)<br />
bei berlin.de<br />
5O (1/OO)<br />
berlin.de mit Besucherrekord<br />
49 (4/OO)<br />
berlin.de und dooyoo.de<br />
52 (2/OO)<br />
Bürgermeister vernachlässigen ihre Internet-Gemeinde 49 (3/OO)<br />
Das hatte der (Cyber-) Welt noch gefehlt...<br />
49 (4/OO)<br />
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum<br />
47 (2/OO)<br />
Das mobile Internet startet in <strong>Berlin</strong><br />
49 (1/OO)<br />
Das neue Portal: altavista.de<br />
55 (1/OO)<br />
Der Internet-Markt im Januar 2OOO<br />
57 (1/OO)<br />
Direktmailings mit ePost Target<br />
58 (1/OO)<br />
E-Mails angenehmer als Telefonanrufe<br />
56 (3/OO)<br />
Fragen Sie das Internet<br />
5O (1/OO)<br />
Frauen holen im Internet auf<br />
51 (3/OO)<br />
Hackerangriffe auf Internet-Server<br />
48 (2/OO)
Hunderte Kundendaten ungeschützt<br />
56 (1/OO)<br />
Informationsplattform für Lehrer<br />
53 (3/OO)<br />
Internet und Strom<br />
51 (1/OO)<br />
Intranet der Verwaltung<br />
52 (1/OO)<br />
Kostenlos schnell informiert:<br />
Studenten gründen „E-Mail-Tageszeitung“<br />
57 (3/OO)<br />
LExIKON ermöglicht Quantensprung bei der Internetsuche 47 (4/OO)<br />
Mannheim ist Deutschlands virtuelle Hauptstadt 47 (2/OO)<br />
meinestadt.de<br />
5O (3/OO)<br />
Metaspinner mit neuem Nutzwert<br />
57 (1/OO)<br />
Mit CompuServeOffice für 1,9 Pfennig tagsüber ins Internet 46 (2/OO)<br />
Moderner Staat<br />
58 (1/OO)<br />
Müller: „Internet entwickelt sich hervorragend“ 48 (4/OO)<br />
Netiquette - die Anstandsregeln im Internet<br />
5O (4/OO)<br />
Netscape spioniert Downloads aus<br />
54 (3/OO)<br />
Neue Suchmaschine „Jayde“<br />
56 (1/OO)<br />
Neue Suchmaschine<br />
53 (1/OO)<br />
Neuer Hinweis-Service für Wissenschaftler<br />
49 (1/OO)<br />
Neuer Verwaltungsführer bei berlin.de<br />
54 (3/OO)<br />
Neues von der „Browserfront“<br />
53 (2/OO)<br />
NT-Server öfter „down“ als Unix-Server<br />
47 (2/OO)<br />
Online-Dienst für den Mittelstand<br />
53 (1/OO)<br />
Pay net9OO<br />
56 (2/OO)<br />
Platz für die eigene Homepage:<br />
Freespace-Anbieter im Vergleich<br />
53 (3/OO)<br />
Privatsphäre im Web möglich mit ‘Privacy Proxies’ 51 (2/OO)<br />
Rechtliche Folgen von E-Mail<br />
55 (3/OO)<br />
Sicherheit bei Surfen und E-Mail ist möglich<br />
52 (4/OO)<br />
Sport-Kalender im Internet<br />
56 (3/OO)<br />
Tippscout: 5OO Tipps und Kommentarfunktion<br />
54 (1/OO)<br />
T-Online bringt mehr Sicherheit ins Internet<br />
5O (2/OO)<br />
Tresor online<br />
54 (4/OO)<br />
Twirlix setzt neue Maßstäbe bei der Internet-Recherche 5O (2/OO)<br />
Unerwünschte E-Mails: Zeit-Killer im Büro<br />
52 (4/OO)<br />
Verkehrsmanagementzentrale <strong>Berlin</strong><br />
5O (3/OO)<br />
Verwaltung digital<br />
49 (3/OO)<br />
Wirtschaftsförderungen deutscher Städte im Internet 51 (2/OO)<br />
Zweiter MMXI Multi-Country Report<br />
53 (4/OO)<br />
Tipps & Tricks<br />
65 CD-Brenner im CHIP-Test: alle Geräte überzeugen 56 (4/OO)<br />
ATA/1OO-Standard...<br />
59 (3/OO)<br />
Computer-Servicetelefone<br />
58 (3/OO)<br />
Digitale Unterschriften und Verschlüsselung<br />
57 (4/OO)<br />
Ergonomie: Einrichtung Ihres Bildschirmarbeitsplatzes 59 (1/OO)<br />
Linux-Pakete können Windows...<br />
58 (3/OO)<br />
Maßgeschneidert Drucken<br />
61 (1/OO)<br />
Neue Auszeichnungssprache für das World Wide Web 58 (2/OO)<br />
Preiswerte Tintenfarbdrucker unter Linux<br />
56 (4/OO)<br />
Steckkarten in Rechnern...<br />
59 (3/OO)<br />
Suchmaschinen-Glossar<br />
57 (2/OO)<br />
Teure Prozessoren sind nicht zwingend nötig<br />
58 (3/OO)<br />
Umsteigen auf Windows 2OOO<br />
Unbefugter Zutritt verboten<br />
Veranstaltungen<br />
Abschluss der CeB<strong>IT</strong> 2OOO<br />
Behörden Online<br />
CallCenterWorldâ 2OO1<br />
CeB<strong>IT</strong> HOME 2OOO in Leipzig<br />
Erfolgreicher LinuxTag 2OOO in Stuttgart<br />
Europäischer LinuxTag 2OOO<br />
Hobby+Elektronik mit Future World<br />
Internet World <strong>Berlin</strong><br />
Kolloquium Digitale Mobilkommunikation<br />
LOGIN <strong>Berlin</strong> 2OOO ein voller Erfolg<br />
Medienfestival BERLINBETA<br />
MODERNER STAAT 2OOO<br />
Projekt Zukunft präsentiert<br />
57 (2/OO)<br />
55 (4/OO)<br />
6O (2/OO)<br />
59 (4/OO)<br />
58 (4/OO)<br />
62 (1/OO)<br />
6O (3/OO)<br />
61 (2/OO)<br />
61 (3/OO)<br />
61 (1/OO)<br />
59 (4/OO)<br />
62 (3/OO)<br />
6O (2/OO)<br />
6O (3/OO)<br />
59 (2/OO)<br />
Literatur<br />
6OO deutsche <strong>IT</strong>-Unternehmen zum Thema „Linux“befragt 66 (3/OO)<br />
Buchtip: Dschungelführer 2OOO<br />
62 (2/OO)<br />
CHIP-Special Linux<br />
61 (4/OO)<br />
Computer-unterstützendes Lernen<br />
63 (3/OO)<br />
Das erste Buch des Theo Lieven<br />
63 (1/OO)<br />
Im Internet Recht haben und Recht bekommen<br />
66 (3/OO)<br />
Information, Kommunikation und<br />
Multimedia in den Städten<br />
64 (1/OO)<br />
Neue Forschungsberichte<br />
65 (3/OO)<br />
Regieren und Verwalten im Informationszeitalter 6O (4/OO)<br />
Schritt für Schritt zum Spezialisten für Word 2OOO 6O (4/OO)<br />
Vision 2O2O – Die vernetzte Gesellschaft<br />
62 (3/OO)<br />
Vom Ende der Anonymität<br />
61 (4/OO)<br />
CD-ROM<br />
„Das Telefonbuch für Deutschland“<br />
und „Das Telefonbuch Map&Route“<br />
Büro-Paket für Linux Star-Office<br />
CD-ROM mit Regionalinformationen<br />
CD-ROM zum Thema Drogen und Sucht<br />
GelbeSeiten Map&Route für Deutschland Herbst 2OOO<br />
Internet-Business-Guide 2OOO<br />
Multimedia @ Verwaltung<br />
Telefonbuch für Deutschland - Ausgabe Herbst 2OOO<br />
Dies & Das<br />
Deutschland - Deine <strong>IT</strong>-Probleme<br />
Jahresinhaltsverzeichnis<br />
Leserbrief<br />
ProBüD verbessert Kooperation<br />
62 (2/OO)<br />
65 (1/OO)<br />
64 (2/OO)<br />
64 (1/OO)<br />
63 (4/OO)<br />
65 (1/OO)<br />
64 (2/OO)<br />
61 (4/OO)<br />
65 (2/OO)<br />
65 (4/OO)<br />
66 (3/OO)<br />
66 (1/OO)<br />
4/00 2 67 7
Wenn sich Ihre Anschrift ändert,<br />
wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />
schriftlich an die Redaktion des SPL<strong>IT</strong>TER,<br />
Telefon 90 12 (912) 6080<br />
Nr. 4 / 2000<br />
Raum für Versandetikett<br />
Liebe Splitter-Leser,<br />
möchten Sie nicht einmal selber<br />
zur „Feder“ greifen?<br />
Die SPL<strong>IT</strong>TER-Redaktion wünscht<br />
allen Leserinnen und Lesern...<br />
Der Splitter lebt von seinen Autoren<br />
und aktuellen Mitteilungen direkt<br />
aus den Verwaltungen.<br />
Wir freuen uns jederzeit über<br />
Themenvorschläge und Artikel aus<br />
Ihren Reihen.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint im<br />
März 2001. Der Redaktionsschluß<br />
ist am 31. Januar 2001.<br />
Faxen Sie uns einfach Ihre Texte<br />
oder rufen Sie an:<br />
Frau Hahn 90 12 (912) 6080<br />
Herr Brodersen 90 12 (912) 6014<br />
Fax 90 12 (912) 3908<br />
Ihre Splitterredaktion<br />
...erholsame Weihnachtstage<br />
und einen guten Rutsch ins neue Jahrtausend !<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber:<br />
Landesbetrieb für Informationstechnik <strong>Berlin</strong> (L<strong>IT</strong>), <strong>Berlin</strong>er Straße 112-115, 1O713 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 9O -O, intern (912), Fax: 9O 12 (912) 31 12,<br />
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Redaktion:<br />
Michael Brodersen: (auch Grafik & Layout), Tel: 9O 12 (912) 6O 14,<br />
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Gabriele Hahn: Tel: 9O 12 (912) 6O 8O, E-Mail: Gabriele.Hahn@lit.verwalt-berlin.de<br />
Rainer Hensel: E-Mail: hensel.berlin@t-online.de<br />
Druck:<br />
Gastautoren:<br />
L<strong>IT</strong> <strong>Berlin</strong>, Auflage: 2.4OO<br />
Jörn von Lucke, Heinrich Reinermann, Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung, Speyer<br />
Dr. Ulrich Kampffmeyer, Project Consult, Hamburg<br />
Thomas Kuhlow, berlin.de new media GmbH & Co KG, <strong>Berlin</strong><br />
Karl Heinz Löper, Senatsverwaltung für Inneres, <strong>Berlin</strong><br />
Hans Walter Schramm, Senatsverwaltung für Inneres, <strong>Berlin</strong><br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion bzw. des L<strong>IT</strong> wieder.<br />
SPL<strong>IT</strong>TER Nr. 1/2OO1 erscheint voraussichtlich im März 2OO1<br />
2<br />
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