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E-Government (PDF) - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 4/2000 - 10. Jahrgang<br />

E - G o v e r n m e n t<br />

IN DIESER AUSGABE:<br />

Schwerpunkt “E-<strong>Government</strong>“<br />

Online s Infos s CD-ROM s Projekte & Verfahren s Tipps & Tricks s Literatur ...<br />

2<br />

4/00 2 1 7


Wo laufen sie denn, ... ?<br />

Regieren besteht im Festsetzen<br />

von Prioritäten.<br />

Sir Harold Wilson<br />

die Daten? Den Slogan „Die Daten sollen laufen, nicht die<br />

Bürger“ kennen wir doch schon, seit es vernetzte PCs in der<br />

Verwaltung gibt, also schon über zehn Jahre. Bisher sehe ich<br />

aber nur die Bürger laufen – und suchen und warten und<br />

meckern über mangelhaften Service der Verwaltung. Wird das Kanzlerwort<br />

den Daten nun endlich Beine machen?<br />

Sind die neuen „e-Konzepte“ - e-Commerce, e-<strong>Government</strong> usw. - nun<br />

endlich der Durchbruch? Oder ist es neuer Wein in alten Schläuchen?<br />

Schauen wir uns die Daten mal kritisch aus dieser Perspektive an, haben<br />

sie schon laufen gelernt? Sie laufen elektronisch in die Bürgerämter,<br />

zwischen Behörden und einzelnen Sachbearbeitern hin und her. Da<br />

hocken sie dann aber (auf einer Datenbank?) und warten, bis der Vorgang<br />

mit allen Papieren auf dem herkömmlichen, beschwerlichen Dienstweg<br />

auch angekommen ist. Aber dann wird vollelektronisch gearbeitet, d.h. mit<br />

der Textverarbeitung ein neuer Papiervorgang erzeugt, der auf dem<br />

herkömmlichen, beschwerlichen Dienstweg... usw. usw. Die Daten können<br />

also schon elektronisch flitzen, nur die Vorgänge leider noch nicht:<br />

Aber aus dem geschützten Behördenumfeld trauten sich die Daten bisher<br />

nur selten auf elektronischen Wegen hinaus in die große weite Welt des<br />

Internet. Sie wussten nicht, wohin und hatten Angst vor Manipulation. Und<br />

das hat sich jetzt entscheidend geändert:<br />

18,3 Mio Deutsche nutzen<br />

das Internet (ARD/ZDF:<br />

September 2000)<br />

1. Bald werden PCs so häufig sein wie Fernseher (oder gar mit ihnen<br />

verschmelzen), da können die Daten endlich elektronisch direkt zu<br />

allen Bürgern laufen - und auch wieder zurück.<br />

2. Die Weichen für die elektronische Unterschrift sind nun endlich<br />

gestellt. Die Nutzer und die Systementwickler können sich endlich auf<br />

einen Standard einstellen.<br />

Man kann also davon ausgehen, dass die elektronische Kommunikation<br />

nun auch in der öffentlichen Verwaltung den entscheidenden Auftrieb<br />

bekommen wird. Diese Trendwelle hat unser Kanzler fein erkannt und surft<br />

nun medienwirksam mit.<br />

Wie sieht es aus mit e-<br />

<strong>Government</strong> in der Metropole<br />

<strong>Berlin</strong>? siehe Artikel ab<br />

Seite 21<br />

Wir wollen nicht auf die nächste Superwelle warten, sondern Ihnen in<br />

unserem Schwerpunktthema zeigen, woher zukünftig der <strong>IT</strong>-Wind weht<br />

und mit welchen Wellen zu rechnen ist. Mast- und Schotbruch, würden die<br />

Segler sagen.<br />

Wir sagen Ihnen erst einmal toi-toi-toi für ein e-rfolgreiches Jahr 2001und<br />

wünschen Ihnen ein schönes Weihnachtsfest.<br />

Im Namen der SPL<strong>IT</strong>TER-Redaktion.<br />

Ihr<br />

2<br />

Rainer Hensel<br />

4/00 2 2


1995<br />

In dieser Ausgabe:<br />

Editorial<br />

Wo laufen sie denn,... 2<br />

Schwerpunktthema<br />

Speyerer Definition von<br />

Electronic <strong>Government</strong> 4<br />

Electronic <strong>Government</strong> als Schlüssel 7<br />

Kommunen in der Informationsgesellschaft 1O<br />

Bund online 2OO5 11<br />

Neue Online-Angebote des<br />

Statistischen Bundesamtes 12<br />

Starkes Interesse am „Virtuellen Rathaus“ 13<br />

Noch ein langer Weg<br />

bis zum virtuellen Rathaus 13<br />

Online-Anträge mit digitaler Signatur 14<br />

Infrastruktur für E-<strong>Government</strong> 14<br />

Dokumenten-Management 15<br />

Die Rolle der öffentlichen Hand<br />

im virtuellen Markt 17<br />

Deutsche Städte im Netz 19<br />

E-government - Verwaltung online 21<br />

Parlament & Senat<br />

Datennetzsicherheit in der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung 25<br />

Open Source Software in der Verwaltung 25<br />

Softwaredschungel 28<br />

„1OOO Hände zeichnen während Sie schlafen.“ 45<br />

Grundsteinlegung für den Neubau des<br />

Informations- und Kommunikationszentrums<br />

Adlershof (IKA) 46<br />

Über 65O Standorte im Behördennetz mit<br />

Internettechnologie 47<br />

Online<br />

LExIKON ermöglicht Quantensprung<br />

bei der Internetsuche 47<br />

Müller: „Internet entwickelt<br />

sich hervorragend“ 48<br />

Das hatte der (Cyber-) Welt noch gefehlt... 49<br />

berlin.de mit Besucherrekord 49<br />

„Anonymität im Internet ist kein Grundrecht“ 5O<br />

Netiquette - die Anstandsregeln im Internet 5O<br />

ARD/ZDF-Online Studie 2OOO 51<br />

Unerwünschte E-Mails: Zeit-Killer im Büro 52<br />

Sicherheit bei Surfen und E-Mail ist möglich 52<br />

Zweiter MMXI Multi-Country Report 53<br />

Tresor online 54<br />

Tipps & Tricks<br />

Unbefugter Zutritt verboten 55<br />

65 CD-Brenner im CHIP-Test:<br />

alle Geräte überzeugen 56<br />

Preiswerte Tintenfarbdrucker unter Linux 56<br />

Digitale Unterschriften und Verschlüsselung 57<br />

Veranstaltungen<br />

Verwaltung<br />

Abschlußbericht Projekt <strong>IT</strong>IS (<strong>IT</strong>-Insourcing) 29<br />

Verwaltungsvorschriften für die Organisation<br />

des <strong>IT</strong>-Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 31<br />

Berichte & Infos<br />

Namen und Vornamen<br />

von Mitarbeitern geheimhalten? 32<br />

<strong>Berlin</strong>s <strong>IT</strong>-Branche weiter auf Wachstumskurs 36<br />

CeB<strong>IT</strong> 2OO1 - Erste Highlights 37<br />

Schritte auf dem Weg<br />

in die Informationsgesellschaft 38<br />

Das KGSt-Programm<br />

„Kommunen für die Zukunft stärken“ 41<br />

Windows 2OOO 42<br />

MP3-Entwickler erhielten den Zukunftspreis 42<br />

Schlechter Online-Service<br />

hemmt Umsatzwachstum im E-Commerce 43<br />

iX-Leseranalyse 2OOO 44<br />

Vorsicht: Datenklau 44<br />

CallCenterWorld 2OO1 58<br />

Kolloquium Digitale Mobilkommunikation 59<br />

Behörden Online 59<br />

Literatur<br />

Regieren und Verwalten im<br />

Informationszeitalter<br />

6O<br />

Schritt für Schritt zum<br />

Spezialisten für Word 2OOO<br />

6O<br />

CHIP-Special Linux 61<br />

Vom Ende der Anonymität 61<br />

CD-ROM<br />

Telefonbuch für Deutschland 61<br />

GelbeSeiten Map&Route für Deutschland<br />

Herbst 2OOO 63<br />

Dies & Das<br />

Jahresinhaltsverzeichnis 65<br />

Impressum 68<br />

4/00 2 3 7


Speyerer Definition von<br />

Electronic <strong>Government</strong><br />

Ergebnisse des<br />

Forschungsprojektes Regieren<br />

und Verwalten im<br />

Informationszeitalter<br />

Mit „Electronic <strong>Government</strong>“<br />

eröffnet sich ein bisher unbekanntes<br />

Potenzial für<br />

Dienstleistungsorientierung, Bürgerbeteiligung,<br />

Produktivität und Wirtschaftlichkeit<br />

im öffentlichen Sektor.<br />

Übereinstimmend damit gewinnt der<br />

Begriff „Electronic <strong>Government</strong>“ zunehmend<br />

an Bedeutung. Allerdings stoßen<br />

wir täglich auf unterschiedliche Interpretationen<br />

und auch auf Missverständnisse.<br />

Um die immer wieder auftretenden<br />

Ungenauigkeiten und Zweideutigkeiten<br />

mit Blick auf Umfang und<br />

Inhalt dieses Terminus zu überwinden,<br />

möchten wir mit einer Speyerer Definition<br />

von Electronic <strong>Government</strong> eine<br />

umfassende Begriffsbestimmung vorschlagen.<br />

I.<br />

2<br />

Unter Electronic <strong>Government</strong> verstehen<br />

wir die Abwicklung geschäftlicher<br />

Prozesse im Zusammenhang mit Regieren<br />

und Verwalten (<strong>Government</strong>) mit<br />

Hilfe von Informations- und<br />

Kommunikationstechniken über elektronische<br />

Medien. Auf Grund der technischen<br />

Entwicklung nehmen wir an,<br />

dass diese Prozesse künftig sogar vollständig<br />

elektronisch durchgeführt werden<br />

können. Diese Definition umfasst<br />

sowohl die lokale oder kommunale<br />

Ebene, die regionale oder Landesebene,<br />

die nationale oder Bundesebene<br />

sowie die supranationale und globale<br />

Ebene. Eingeschlossen ist somit der<br />

gesamte öffentliche Sektor, bestehend<br />

aus Legislative, Exekutive und Jurisdiktion<br />

sowie öffentlichen Unternehmen.<br />

Bei Electronic <strong>Government</strong> geht es<br />

sowohl um Prozesse innerhalb des öffentlichen<br />

Sektors (G2G), als auch um<br />

jene zwischen diesem und der Bevölkerung<br />

(C2G und G2C), der Wirtschaft (B2G und G2B) und den Non-Profit und Non-<br />

<strong>Government</strong> Organisationen des Dritten Sektors (N2G und G2N). Dieses<br />

Beziehungsgeflecht lässt sich mit Abbildung 1 gut darstellen, in der sich Electronic<br />

<strong>Government</strong> besonders hervorhebt.<br />

Abbildung 1: Electronic <strong>Government</strong> in einem „X2Y“-Beziehungsgeflecht<br />

Electronic <strong>Government</strong> umschließt somit sieben der sechzehn möglichen Matrixfelder<br />

in einem X2Y-Beziehungsgeflecht, deren wichtigsten Vertreter für Investitionstätigkeiten<br />

gegenwärtig die Felder B2B (Business-to-Business) und B2C (Business-to-Consumer)<br />

sind. Dennoch werden insbesondere mit Blick auf die Entwicklungsmöglichkeiten des<br />

Electronic <strong>Government</strong> die Felder G2G (<strong>Government</strong>-to-<strong>Government</strong>), C2G (Citizen/<br />

Community/Consumer- to-<strong>Government</strong>), G2C (<strong>Government</strong>-to-Citizen/Community/<br />

Consumer), B2G (Business- to-<strong>Government</strong>), G2B (<strong>Government</strong>-to-Business), N2G<br />

(NPO/NGO-to-<strong>Government</strong>) und G2N (<strong>Government</strong>-to-NPO/NGO) künftig eine<br />

viel größere Attraktivität für Investoren aus Wirtschaft, Verwaltung und Drittem Sektor<br />

gewinnen. Electronic <strong>Government</strong> nutzt elektronische Medien wie TCP/IP-Netzwerke<br />

(Internet, Intranet oder Extranet), andere elektronische Datennetze (zu denken wäre<br />

an Online-Dienste, Mehrwertdienste oder interaktive Fernsehdienste), Sprachtelekommunikationsnetze<br />

(über Call Center oder Interactive-Voice-Response-Systeme)<br />

oder elektronische Offline-Lösungen (Disketten, CD-ROM oder DVD). Noch beschränkt<br />

sich E-<strong>Government</strong> in der Regel auf den kombinierten Einsatz von World<br />

Wide Web (WWW) mit elektronischer Post (E-Mail), elektronischem Datenaustausch<br />

(EDI) und darauf abgestimmten Datenbanksystemen.<br />

II.<br />

Hinter Electronic <strong>Government</strong> steckt aber viel mehr als einfache EDV-Programme<br />

für die öffentliche Verwaltung. Dies lässt sich an den Anwendungsfeldern (Abbildung<br />

2) aufzeigen, die sich über die verschiedenen Interaktionsstufen (Information,<br />

Kommunikation und Transaktion) verteilen. 1<br />

è<br />

Abbildung 2: Anwendungsfelder von Electronic <strong>Government</strong><br />

4/00 2 4


ç (1) Electronic <strong>Government</strong> umschließt<br />

Informationsdienste (E-Information).<br />

Dazu zählen Bürgerinformationssysteme<br />

für die Bevölkerung,<br />

Touristinformationssysteme zur<br />

Förderung des Fremdenverkehrs,<br />

Wirtschaftsinformationssysteme im<br />

Rahmen der Wirtschaftsförderung,<br />

Gremieninformationssysteme zur Unterstützung<br />

von Versammlungen und<br />

Ausschüssen, Fachinformationssysteme<br />

in der Verwaltung und sonstige Wissensdatenbanken.<br />

Diese Systeme entwickeln<br />

sich zunehmend von statischen<br />

Informationssammlungen hin zu dynamischen<br />

und interaktiven Datenbanken.<br />

(2) Viele Informationsdienste werden<br />

um Kommunikationslösungen (E-<br />

Communication) mit Dialog- und<br />

Partizipationsmöglichkeiten ergänzt. Sie<br />

reichen von einfachen Lösungen wie<br />

Internet Relay Chat (IRC), E-Mail, webbasierte<br />

Diskussionsforen und<br />

Chatrooms bis hin zu komplexen Anwendungen<br />

auf Audio- und Videobasis,<br />

etwa Interactive-Voice-Response- Systeme<br />

oder Videokonferenzsysteme für<br />

Telepräsenz und Telekooperation.<br />

(3) Electronic <strong>Government</strong> beinhaltet<br />

darüber hinaus Formularlösungen (E-<br />

Forms). Hierzu gehören alle Formen<br />

von elektronischen Formularen, angefangen<br />

von auf Papier auszudruckenden,<br />

handschriftlich auszufüllenden und<br />

mit der Post zurückzusendenden<br />

HTML- oder <strong>PDF</strong>-Dateien, aber auch<br />

„intelligente“ Offline-Lösungen, die<br />

nach Abschluss der Dateneingabe die<br />

Formulardaten per E-Mail oder EDI<br />

weiterleiten, bis hin zu Online-Formularen,<br />

die direkt ausgefüllt, unmittelbar<br />

auf Vollständigkeit und Plausibilität<br />

überprüft und sofort per Mausklick an<br />

den Empfänger versandt werden.<br />

Formularlösungen sind der erste Schritt<br />

zu Online-Transaktionsdiensten (E-<br />

Transactions), einer weiteren tragenden<br />

Säule von Electronic <strong>Government</strong>.<br />

Neben der elektronischen Annahme<br />

zählen hierzu insbesondere auch die<br />

elektronische Bearbeitung eines Antrages<br />

oder Auftrages mit Hilfe von modernen elektronischen Akten-, Workflow- und<br />

Groupware-Lösungen sowie Entscheidungsunterstützungssystemen. Mit solchen<br />

Systemen können Aktenverfolgungsverfahren (Trace-and-Track) eingerichtet werden.<br />

Selbstverständlich gehören in diesen Zusammenhang auch Electronic<br />

Commerce-Lösungen für die öffentliche Verwaltung (E-Commerce). Zu diesen<br />

Anwendungsfeldern sind alle Formen von elektronischen Marktplätzen für die<br />

öffentliche Verwaltung zu zählen, die in elektronische Ladensysteme, Auktionssysteme,<br />

Ausschreibungssysteme und Börsensysteme zu unterteilen wären. Ergänzend<br />

müssen die verschiedenen elektronischen Zahlungssysteme genannt werden,<br />

die eine elektronische Bezahlung von Verwaltungsdienstleistungen oder die Auszahlung<br />

finanzieller Leistungen ermöglichen.<br />

Der Transaktionsbereich von Electronic <strong>Government</strong> umschließt zudem den<br />

Vertrieb von Bescheiden, Dienstleistungen und Produkten öffentlicher Dienststellen<br />

(E-Service). Diese Gruppe umfasst elektronische Verwaltungsbescheide, Zulassungen,<br />

Lizenzen und Genehmigungen, aber auch elektronische Verwaltungsdienstleistungen<br />

(Electronic Service Delivery), den elektronischen Vertrieb von<br />

Produkten (Electronic Product Delivery) und Ansätze zum elektronischen Gesetzesvollzug,<br />

soweit dies technisch möglich und rechtlich zulässig ist.<br />

III.<br />

Über alle diese Anwendungsgebiete verteilt finden sich elektronische Abbildungen<br />

von herkömmlichen vorgangsbearbeitenden Geschäftsprozessen (E-Workflow),<br />

die verwaltungsintern und -übergreifend angelegt und miteinander verknüpft sein<br />

sollten. Die Abwicklung dieser Prozesse wird durch Systeme zum Dokumentenmanagement,<br />

zur Registrierung und Archivierung, zur Bearbeitung in Gruppen und<br />

zur Ablaufgestaltung unterstützt. Doch gerade hier finden sich mit nicht aufeinander<br />

abgestimmten Schnittstellen zwischen den verschiedenen Prozessen und mit immer<br />

wieder auftretenden Medienbrüchen nicht nur die größten Potentiale, sondern auch<br />

die größten Hindernisse einer umfassend angelegten Umsetzung von Electronic<br />

<strong>Government</strong>. Über alle Interaktionsstufen verteilt finden sich elektronische è<br />

Homepage des Forschungsinstitutes: http://foev.dhv-speyer.de/ruvii/<br />

4/00 2 5 7


ç Abbildungen von demokratischen<br />

Prozessen (E-Democracy). In diesem<br />

Zusammenhang ist der Einsatz moderner<br />

Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien für Bürgerinitiativen,<br />

Parteien, Politiker, Wahlkämpfe<br />

bis hin zur Durchführung von<br />

Wahlen und Volksabstimmungen, die<br />

aber nur den förmlichen Abschluss der<br />

Meinungsbildung darstellen, zu nennen.<br />

Die Förderung neuer und Stärkung<br />

bestehender demokratische Prozesse<br />

durch die Möglichkeiten elektronischer<br />

Medien ist sicherlich ein weiterer<br />

Schwerpunkt von Electronic<br />

<strong>Government</strong>.<br />

IV.<br />

Electronic <strong>Government</strong> hebt sich in<br />

charakteristischer Weise von herkömmlichen<br />

EDV-Anwendungen dadurch ab,<br />

dass die medienbedingte „Neue<br />

Erreichbarkeit“ von Personen, Abläufen,<br />

Daten und Objekten als den wesentlichsten<br />

Bestimmungsgrößen des<br />

Verwaltungshandelns für grenzüberschreitende<br />

Lösungen genutzt wird. 2<br />

Solche Grenzüberschreitungen manifestieren<br />

sich in neuen Entwürfen, die<br />

durch Raum, Zeit und Organisation als<br />

herkömmliche Determinanten für<br />

Verwaltungsstrukturen und -verfahren<br />

kaum noch behindert werden. Nie zuvor<br />

war ein Kontakt mit Personen, etwa<br />

mittels E-Mail oder Videokonferenz,<br />

unabhängig von Aufenthaltsort, Uhrzeit<br />

oder Hierarchiestufe so wirksam<br />

herzustellen.<br />

Nie zuvor ließen sich Daten irgendwo auf<br />

der Welt so effizient abrufen oder fortschreiben.<br />

Nie zuvor konnten programmierte<br />

Abläufe irgendwelcher Institutionen so lükkenlos<br />

zusammengefügt werden. Und nie<br />

zuvor ließen sich mit Computerchips ausgestattete<br />

Objekte grenzüberschreitend in<br />

Netze für Facility Management und Anlagensteuerung<br />

einbinden. Hinzuweisen ist<br />

auch darauf, dass nunmehr manche Direktbeziehung<br />

dieser vier Bestimmungsgrößen<br />

(wie in Abbildung 3 dargestellt) untereinander<br />

möglich ist. So können beispielsweise<br />

Daten Menschen alarmieren oder Objekte<br />

Abläufe anstoßen.<br />

2<br />

Abbildung 3: Neue Erreichbarkeit wichtiger Bestimmungsgrößen des<br />

Verwaltungshandelns<br />

Die „Neue Erreichbarkeit von Personen, Abläufen, Daten und Objekten“ bewirkt<br />

somit eine „Neue Gestaltbarkeit gerade der grenzüberschreitenden Beziehungen“<br />

im X2Y-Geflecht der Abbildung 1. Sie lässt sich für Electronic <strong>Government</strong> nutzen,<br />

indem bei der Abbildung dieser Beziehungen auf den Informationsraum (den<br />

sogenannten Cyberspace) eine „virtuelle Verwaltung“ entwickelt wird, die vorgefundene<br />

institutionelle Abgrenzungen überwindet und damit Mehrwerte im Sinne<br />

heute mit Verwaltungshandeln verbundener Ziele bewirken kann. Diese Ausführungen<br />

werden in Abbildung 4 noch einmal bildlich zusammengefasst.<br />

V.<br />

Solche Mehrwerte für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung (E-Benefit) sind entscheidend<br />

für den Erfolg von Electronic <strong>Government</strong>. Nur wenn durch die<br />

elektronisch angebotenen Verwaltungsdienstleistungen für die Anwender ein zusätzlicher<br />

Nutzen geschaffen wird, werden diese sich gegenüber traditionellen<br />

Arbeitsweisen und -strukturen durchsetzen können. Zu denken wäre in diesem<br />

Zusammenhang an Portale für die öffentliche Verwaltung. 3 Dieser zusätzliche<br />

Nutzen kann sich in Beschleunigung, Service- und Qualitätsverbesserung,<br />

Organisationsverbesserungen, Kostenreduktion sowie in einer durch Transparenz<br />

und Leistungsfähigkeit verbesserten Legitimation des öffentlichen Handelns niederschlagen.<br />

JÖRN VON LUCKE UND HEINRICH REINERMANN<br />

Abbildung 4: Maßgebliche Erscheinungsformen von Electronic <strong>Government</strong><br />

4/00 2 6<br />

è


ç Online-Publikation: http://<br />

foev.dhv-speyer.de/ruvii, Forschungsinstitut<br />

für öffentliche Verwaltung bei<br />

der Deutschen Hochschule für<br />

Verwaltungswissenschaften Speyer,<br />

Freiherr-vom-Stein-Straße 2 - Postfach<br />

1409 - D 67324 Speyer am Rhein, Tel.:<br />

+ 49 - 6232 - 654-386 - Fax: + 49 - 6232<br />

- 654-290, E-Mail: foev@dhv-speyer.de<br />

- Internet: http://foev.dhv-speyer.de.<br />

1 - Vgl. Jörn von Lucke: Internet-<br />

Technologien in der gesetzlichen Rentenversicherung,<br />

Schriftenreihe Verwaltungsinformatik,<br />

Band 21, R. v. Decker Verlag,<br />

Heidelberg 1999, S. 95 f.<br />

2 - Vgl. Heinrich Reinermann: Electronic<br />

<strong>Government</strong> - Anticipating the Tide of<br />

Change, in: Telecooperation, Proceedings<br />

of the XV. IFIP World Computer<br />

Congress, 31 August - 4 September 1998,<br />

Vienna/Austria and Budapest/Hungary<br />

1998, S. 515 f.<br />

3 - Vgl. Heinrich Reinermann und Jörn<br />

von Lucke (Hrsg.): Portale in der öffentlichen<br />

Verwaltung - Internet - Call Center<br />

- Bürgerbüro, Speyerer Forschungsbericht,<br />

Band 205, Forschungsinstitut für öffentliche<br />

Verwaltung, Speyer 2000. u<br />

Electronic <strong>Government</strong><br />

als Schlüssel<br />

Als „Schlüssel zur Modernisierung<br />

von Staat und Verwaltung“<br />

haben Dr. Dieter<br />

Klumpp, alcatel-SEL-Stiftung und Sprecher<br />

des Fachbereichs 1 der Informationstechischen<br />

Gesellschaft (<strong>IT</strong>G) und<br />

Prof. Dr. Klaus Lenk, Gesellschaft für<br />

Informatik e.V. (GI), den Einsatz von<br />

Informationstechnik in der Verwaltung<br />

bezeichnet.<br />

Das von beiden Fachgesellschaften<br />

unter der Leitung von Lenk und Klumpp<br />

gemeinsam erarbeitete Konzept zeige<br />

neue Wege für eine moderne Verwaltung<br />

auf, die bereits jetzt realisiert werden<br />

könnten, so die Autoren.<br />

E-<strong>Government</strong>-Wettbewerb der Bundesregierung:<br />

http://www.verwaltung-der-zukunft.de/<br />

Man dürfe die Informationstechnik nicht als Selbstläufer sehen, sondern müsse<br />

ihren breiten Einsatz in der Verwaltung vorantreiben, um E-<strong>Government</strong> verwirklichen<br />

zu können, betonten die Leiter des Arbeitskreises.<br />

„E-<strong>Government</strong> meint mehr als nur reine Internetkontakte zwischen Bürgern,<br />

Wirtschaft und Verwaltung. Es wird in Zukunft um alle wechselseitigen Beziehungen<br />

zwischen Bürgern, Wirtschaftsunternehmen, Einrichtungen im Non-Profit-<br />

Sektor, Politik, Regierung und Verwaltung gehen. Dies schließt insbesondere auch<br />

die Kooperation zwischen den verschiedenen Verwaltungen ein“, erläuterte Lenk<br />

die Vision seines Arbeitskreises.<br />

Das Memorandum sehe das Internet als Katalysator für eine enge Zusammenarbeit<br />

von Bund, Ländern und Kommunen, so Lenk:<br />

„Der dezentrale Verwaltungsaufbau in Deutschland kann durch E-<strong>Government</strong><br />

komplett modernisiert werden. Dadurch lässt sich nicht nur mehr Transparenz und<br />

Effektivität erreichen; auch die Kosten der öffentlichen Hand könnten so deutlich<br />

reduziert werden.“<br />

Das Schlagwort Wissensmanagement gelte nicht nur für die Kommunikation<br />

zwischen Wissenschaft und Industrie, so die Autoren. Wissen und Information als<br />

die kostbarste Ressource der Zukunft müsse auch im öffentlichen Sektor frei<br />

verfügbar und von überall abrufbar sein.<br />

„Es ist deshalb wünschenswert, dass Deutschland nach dem Vorbild des<br />

Wissenschaftsnetzes ein Verwaltungsnetz aufbaut, über welches Informationen zu<br />

allen Themen der Verwaltung abgerufen werden können. So muss nicht mehr jedes<br />

Amt seine eigenen Experten beschäftigen“, so Lenk.<br />

Federführend bei der Entwicklung und Implementierung von E-<strong>Government</strong> in<br />

Deutschland müsse die Politik sein. Deshalb stelle der Arbeitskreis folgende<br />

Forderungen:<br />

è<br />

4/00 2 7 7


ç • Förderung von Konzepten zu E-<strong>Government</strong><br />

• Start von Pilotprojekten mit öffentlicher Förderung<br />

• Qualifizierungsoffensive für die in der Verwaltung Tätigen<br />

• Verbesserung der informationstechnischen Infrastruktur der Verwaltung<br />

• Auflegen eines Forschungs- und Entwicklungsprogramms E-<strong>Government</strong><br />

mit einem Volumen von 300-400 Mio. Euro mit den Inhalten:<br />

• Beobachtung der Entwicklung von E-<strong>Government</strong> weltweit<br />

(Observation),<br />

• Sicherung von Erfahrungskapital (Evaluierung)<br />

• Entwicklung von Referenzmodellen (Gestaltung)<br />

• Folgen- und Wirkungsforschung<br />

„Nur wenn alle gesellschaftlichen Kräfte gebündelt werden, kann das ehrgeizige<br />

Projekt Verwaltungsmodernisierung durch E-<strong>Government</strong> tatsächlich verwirklicht<br />

werden. Ich appelliere deshalb an alle Verantwortlichen, sich dieser Herausforderung<br />

zu stellen, um Deutschlands Verwaltung fit für die Zukunft zu machen“,<br />

betonte Lenk.<br />

Das „Management Summary“ des Memorandums:<br />

Die Informationstechnik ist zum wichtigsten Mittel für die Modernisierung von<br />

Staat, Politik und öffentlicher Verwaltung geworden. Nicht nur Routinearbeiten der<br />

Verwaltung, sondern auch komplexe Entscheidungsprozesse, Parlamentssitzungen,<br />

ja sogar politische Verhandlungen und die Mitwirkung der Bürger in öffentlichen<br />

Angelegenheiten können besser organisiert und technisch unterstützt werden.<br />

Die sich vor allem mit der Nutzung des Internet eröffnenden Chancen werden unter<br />

einem Leitbild des „Electronic <strong>Government</strong>“ zusammengefasst, wobei wir<br />

„<strong>Government</strong>“ im weiten Sinne als Regieren und Verwalten unter Einschluss der<br />

demokratischen Prozesse verstehen.<br />

Die Herausforderungen, die mit dem neuen Leitbild angesprochen werden, sind<br />

mindestens so groß wie jene des Electronic Commerce. Angesichts der großen<br />

Aufgabenfülle von Staat und Verwaltung<br />

sind sie aber wesentlich vielgestaltiger.<br />

So können aus Sicht der Bürger<br />

Verwaltungskontakte künftig über<br />

Internet-Portale und Serviceläden zeitsparender<br />

und reibungsloser abgewikkelt<br />

werden. Aber die Verbesserung der<br />

Beziehungen zwischen Bürger und Verwaltung<br />

über neue Zugangswege stellt<br />

nur die Spitze eines Eisbergs dar.<br />

Die Chancen, die Electronic<br />

<strong>Government</strong> bietet, werden erst dann<br />

richtig deutlich, wenn neben der Perspektive<br />

von Bürgern bzw. von Wirtschaftsunternehmen,<br />

welche Staat und Verwaltung<br />

von außen betrachten, drei weitere<br />

Perspektiven eingenommen werden:<br />

• eine Reorganisationsperspektive, die konsequent<br />

von den (Geschäfts-) Prozessen<br />

ausgeht, die im Alltag ablaufen,<br />

• eine Perspektive der Telekooperation, in<br />

der deutlich wird, dass Zusammenarbeit,<br />

aber auch konfliktgeladene<br />

Verhandlungen immer unabhängiger<br />

von der persönlichen Anwesenheit<br />

der Beteiligten an einem Ort<br />

sind,<br />

• eine Wissensperspektive, in der ersichtlich<br />

wird, wie sehr die Informationstechnik<br />

den Umgang mit dem Wissen<br />

in den Köpfen und in den Akten,<br />

also mit dem wichtigsten Vermögenswert<br />

von Regierung und Verwaltung,<br />

effektiver gestalten und<br />

gleichzeitig transparent und nachvollziehbar<br />

machen kann.<br />

In einem Dreieck von Beziehungen<br />

zwischen Bürgern (einschl. Wirtschaftsunternehmen),<br />

Politik und Verwaltung<br />

spielen diese Perspektiven zusammen.<br />

Viele geeignete Referenzmodelle und<br />

Pilotprojekte müssen erst noch entwikkelt<br />

werden, um die gesamte Breite der<br />

Möglichkeiten zu verdeutlichen. Gewiss<br />

finden sich schon viele interessante<br />

in- und vor allem auch ausländische<br />

Beispiele. Aber ihre Summe ergibt heute<br />

noch kein erschöpfendes Bild.<br />

Moderner Staat - Moderne Verwaltung: http://www.staat-modern.de/<br />

2<br />

4/00 2 8<br />

Zu einem grundlegenden Neubau unserer<br />

staatlichen Strukturen è


ç durch Electronic <strong>Government</strong> wird<br />

es zunächst nicht kommen. Die<br />

Modernisierung des Staats vollzieht sich<br />

jetzt weniger über die Veränderung seiner<br />

Strukturen als über die Ebene seines<br />

Handelns im Alltag. Das ist die<br />

Ebene der Geschäftsprozesse, der Zusammenarbeit<br />

zwischen Menschen über<br />

Entfernungen und Organisationsgrenzen<br />

hinweg, sowie des Umgangs<br />

mit Informationen und mit Wissen.<br />

Die Veränderungen auf dieser Ebene<br />

sind weitreichend. Es entsteht eine „virtuelle<br />

Verwaltung“. Ihre Grundlage sind<br />

die Möglichkeiten, die das Internet und<br />

spezielle Verwaltungsnetze zusammen<br />

mit den schon vorher existierenden<br />

Anwendungen der Informationstechnik<br />

bieten. Erreichbarkeit von Menschen<br />

überall, Zugang zu Informationen, die<br />

irgendwo im Netz verfügbar sind, und<br />

die Vernetzung des Wissens, ferner die<br />

Schaffung von Plattformen für gemeinsames<br />

Arbeiten, wo immer sich die handelnden<br />

Personen befinden: dies gestattet<br />

es den Verwaltungen, sich für<br />

Bürger und Wirtschaftsunternehmen<br />

nach außen als Einheit darzustellen,<br />

gleichsam durch ein einziges Fenster<br />

ansprechbar zu werden, ohne dass doch<br />

die von der Sache her geforderte Komplexität<br />

und Präzision ihres Arbeitens<br />

darunter leidet. Schon bald kann dies<br />

den Bürgern und der Wirtschaft die<br />

Last des Umgangs mit Verwaltungsstellen<br />

erleichtern. Es kann die<br />

Verwaltung durchsichtiger und<br />

ansprechbarer machen und die Rückkopplung<br />

der Bürgerwünsche und<br />

-beschwerden erleichtern.<br />

Über Entfernungen und Organisationsgrenzen<br />

hinweg wird die Zusammenarbeit<br />

innerhalb des öffentlichen Sektors,<br />

aber auch in Public-Private-Partnerships<br />

um ein Vielfaches anwachsen. Die Kooperationen<br />

werden unter anderem die<br />

Ansiedlung und Auslastung von Spezialisten<br />

von den Beschränkungen lösen,<br />

die sich heute aus der Größe der<br />

Verwaltungsbehörden und ihrer Einzugsgebiete<br />

ergeben. Einsparungen<br />

durch Lastverbünde zwischen<br />

Kommunalbehörden werden ebenso<br />

möglich wie die Nutzung des Sachverstandes von Spezialisten, die irgendwo sitzen.<br />

Die räumliche Verteilung von Arbeitsstellen wird flexibler, mit Folgen für die<br />

Präsenz der Verwaltung im Raum, die dringend der Erörterung bedürfen. Schon<br />

heute arbeitet ein großer Teil des öffentlichen Dienstes im Außendienst oder hat<br />

mehrere Arbeitsplätze. Die Technikunterstützung ist für sie künftig überall zu<br />

erreichen.<br />

Electronic <strong>Government</strong> ist kein Selbstläufer. Seine Verwirklichung erfordert aktives<br />

Handeln. Die für die Einführung von Electronic <strong>Government</strong> erforderlichen Gestaltungsentscheidungen<br />

erschließen sich aus den fünf Kernthesen des Memorandums:<br />

1. Electronic <strong>Government</strong> führt zu einem neuen Schub der<br />

Verwaltungsmodernisierung, der dringend erforderlich ist, um die Leistungsfähigkeit<br />

von Staat und Verwaltung angesichts neuer Herausforderungen<br />

zu bewahren und zu stärken.<br />

2. Electronic <strong>Government</strong> betrifft das gesamte Verwaltungshandeln und<br />

darüber hinaus politische Prozesse. Neue Bürgerdienste und elektronische<br />

Demokratie bilden nur die Spitze eines Eisbergs.<br />

3. Die bessere Nutzung von Information bzw. Wissen ist eine entscheidende<br />

Triebkraft der Verwaltungsmodernisierung.<br />

4. Eine umfassende Gestaltung der Prozesse und Ressourcen der Verwaltungsarbeit<br />

im Sinne eines Verwaltungs-Engineering ist möglich und zugleich<br />

unabdingbar.<br />

5. Erfolge sind nur zu erzielen, wenn die Lern- und Innovationsfähigkeit von<br />

Politik und Verwaltung um Größenordnungen gesteigert wird.<br />

Die fünfte Kernthese wird im Memorandum weiter präzisiert durch eine Erörterung<br />

kritischer Erfolgsfaktoren. Zu ihnen gehören:<br />

Strategien: Strategisches Denken muss die Haltung des neugierigen, aber wahllosen<br />

Ausprobierens ablösen.<br />

è<br />

Auch IBM engagiert sich im Bereich E-<strong>Government</strong>: http://204.146.146.253/<br />

4/00 2 9 7


ç Geld: eine Finanzierungsinitiative ist erforderlich. Sie setzt voraus, dass sich ein<br />

Bewusstsein von den Chancen herausbildet, um die es geht.<br />

Menschen, die die Umsetzung von Electronic <strong>Government</strong> vorantreiben. Personalentwicklung<br />

ist der wichtigste Schlüsselfaktor; eine Qualifikationsoffensive muss das<br />

nötige Wissen vermitteln. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen<br />

Dienst müssen das Potenzial der Informationstechnik kennen und zugleich einschätzen<br />

können, wie sich die eigenen Arbeitsvollzüge mit diesem Potenzial besser<br />

gestalten lassen.<br />

Ein kompetentes Änderungsmanagement, in dessen Mittelpunkt die Menschen stehen.<br />

Weiterhin erforderlich sind geeignete informationstechnische Infrastrukturen samt ihrer<br />

Verfügbarkeit und Sicherheit, sowie rechtliche Änderungen. Diese Faktoren sind schon<br />

weithin erkannt.<br />

Fast alle genannten kritischen Erfolgsfaktoren sind in Deutschland schwerer als in<br />

zentralistisch strukturierten Ländern herzustellen. Ohne die Verbindung des reichen<br />

Erfahrungsschatzes der kommunalen Verwaltungsebene mit den Gestaltungskompetenzen<br />

von Bund und Ländern ist nicht viel zu erreichen. Daher sind<br />

Innovationsbündnisse unter Beteiligung aller Verwaltungsebenen sowie von Herstellern,<br />

Beratern und der Wissenschaft zu schmieden. Weiterhin ist ein Forschungsund<br />

Entwicklungsprogramm Electronic <strong>Government</strong> überfällig, um Anwendungskonzepte<br />

und Referenzmodelle zu entwickeln und das verfügbare Wissen aufzuschließen.<br />

Der Text des Memorandums kann unter der Adresse http://www.gi-ev.de/<br />

informatik/presse/presse_memorandum.pdf im <strong>PDF</strong>-Format geladen werden. u<br />

Kommunen in der<br />

Informationsgesellschaft<br />

Initiative zum E-<strong>Government</strong><br />

Die KGSt hat ebenso wie Vertreter<br />

der Kommunen und der<br />

kommunalen Spitzenverbände<br />

an einem Workshop des Bundesministeriums<br />

des Innern und der Initiative<br />

Deutschland 21 teilgenommen, in<br />

dem Kooperationsmögichkeiten von<br />

Bund, Ländern und Kommunen sowie<br />

Privatwirtschaft und Wissenschaft auf<br />

dem Weg zum E-<strong>Government</strong> ausgelotet<br />

werden sollten.<br />

Als Ergebnis wurde aus dem Workshop<br />

„Verwaltungsportal“ am 10./11.07.00<br />

im BMI, <strong>Berlin</strong> - gemeinsame Veranstaltung<br />

des Bundesministeriums des<br />

Innern und der Initiative Deutschland<br />

21 - die folgende Resolution in der<br />

abgestimmten Fassung vom 21.07.00<br />

erarbeitet:<br />

„Auf Einladung des Bundesinnenministeriums<br />

und der Initiative<br />

Deutschland 21 sind am 10. und 11. Juli<br />

2000 Vertreter(innen) aus Kommunen,<br />

Ländern, Bund, Wissenschaft und Wirtschaft<br />

zusammengekommen, um eine<br />

Antwort auf die Frage zu finden, ob und<br />

unter welchen Bedingungen eine<br />

Vernetzung von öffentlichen Informationen,<br />

Dienstleistungen und Transaktionen<br />

im Internet (E-<strong>Government</strong>) über<br />

die drei Ebenen Bund-Länder-Kommunen<br />

im Sinne einer bürgerorientierten<br />

Funktionalität sinnvoll und notwendig<br />

ist.<br />

Die Teilnehmenden sind der Überzeugung,<br />

dass E-<strong>Government</strong> in dem weltweiten<br />

Veränderungsprozess in Politik,<br />

Gesellschaft, Wirtschaft und Technik<br />

ein wichtiges Element ist. Gleichzeitig<br />

eröffnet E-<strong>Government</strong> die Chance, den<br />

Umbau der Verwaltungen zu fördern<br />

und zu beschleunigen.<br />

Umfangreiche Informationen auch zum Thema E-<strong>Government</strong> bietet das<br />

Portal http://www.politik-digital.de/<br />

2<br />

4/00 2 10<br />

Die Teilnehmenden sind der Überzeugung,<br />

dass<br />

è


ç • E-<strong>Government</strong> Realität werden<br />

wird,<br />

• E-<strong>Government</strong> die Qualität von<br />

Dienstleistungen für Bürger und<br />

Bürgerinnen, Wirtschaft und die<br />

verschiedenen Verwaltungsebenen<br />

nur dann entscheidend<br />

verbessert, wenn alle Verwaltungsebenen<br />

kooperieren: Bürger<br />

und Wirtschaft wollen bequeme,<br />

schnelle und qualitativ<br />

hochwertige Abwicklung von<br />

Anliegen,<br />

• den Nutzern auch künftig unterschiedliche<br />

Zugänge zu öffentlichen<br />

Informationen und<br />

Dienstleistungen offen stehen<br />

müssen (von Bürgerbüros, Call-<br />

Centern bis zu elektronischen<br />

Verwaltungsportalen auf unterschiedlichen<br />

Ebenen),<br />

• Deutschland nur dann in der<br />

internationalen Entwicklung von<br />

E-<strong>Government</strong> aufholen und<br />

eine Spitzenposition einnehmen<br />

kann, wenn jetzt alle Akteure<br />

und Kompetenzen gebündelt<br />

und gemeinsame Aktionen begonnen<br />

werden. Dabei müssen<br />

neue Kooperationsformen gefunden<br />

werden, die aus der Perspektive<br />

von Nutzerinnen und<br />

Nutzern Behördengrenzen und<br />

unübersichtliche Zuständigkeiten<br />

überwinden.<br />

Ziel der Kooperation von Bund, Ländern<br />

und Kommunen sowie mit der<br />

Wirtschaft kann es sein,<br />

• nachfrageorientiert Inhalte aus<br />

dem Tätigkeitsspektrum aller Beteiligten<br />

zu identifizieren und<br />

für die bedarfsgerechte,<br />

behörden- und unternehmensübergreifende<br />

Bündelung zu<br />

empfehlen,<br />

• technische und organisatorische<br />

Schnittstellen zu definieren,<br />

• Standards für die Darstellung<br />

und Abwicklung auszuarbeiten<br />

und zu empfehlen,<br />

• existierende Modelle, Beispiele<br />

und Best Practices zu sammeln,<br />

zu evaluieren und bekannt zu<br />

machen. Zurzeit werden vielfältige<br />

Projekte entwickelt. Hier<br />

können Synergien genutzt und<br />

kann Doppelarbeit vermieden<br />

werden.<br />

Die Teilnehmenden appellieren an den<br />

Bund, sich als Impulsgeber und Moderator<br />

zu engagieren und ein Innovationsbündnis<br />

für die Vernetzung von Bund,<br />

Ländern, Kommunen und Wirtschaft<br />

unter Einbeziehung der Wissenschaften<br />

auf den Weg zu bringen. Erste Ideen zur<br />

Realisierung wurden auf dem Workshop<br />

entwickelt.<br />

Erste hochwertige Ergebnisse erwarten<br />

die Teilnehmenden bis zur CeB<strong>IT</strong> 2001<br />

im Rahmen der BMI-Initiative<br />

„<strong>Government</strong> Goes Future“.<br />

In einem Folgetreffen, das im September<br />

2000 stattfinden wird, wollen die<br />

Teilnehmer das „Innovationsbündnis“<br />

vorbereiten. Die KGSt wird sich weiter<br />

an der Diskussion beteiligen, um gemeinsam<br />

mit den anderen Vertretern<br />

aus der kommunalen Welt die Interessen<br />

der örtlichen Ebene zu vertreten.<br />

Ansprechpartnerin in der KGSt ist Dr.<br />

Marianne Wulff (Telefon 02 21/3 76 89<br />

22; e-mail: marianne.wulff@kgst.de). u<br />

Bund online 2005<br />

Bundesregierung startet<br />

e<strong>Government</strong>-Initiative<br />

Bundeskanzler Gerhard<br />

Schröder hat gestern auf dem<br />

D21-Kongress in Hannover die<br />

e<strong>Government</strong>-Initiative „BundOnline<br />

2005“ verkündet. „Diese Initiative wird<br />

zu einem Innovationsschub für Verwaltung<br />

und Wirtschaft führen“, so die<br />

Staatssekretärin im Bundesinnenministerium,<br />

Brigitte Zypries.<br />

In einem Vortrag auf dem Electronic-<br />

<strong>Government</strong>-Workshop der Informationstechnischen<br />

Gesellschaft in <strong>Berlin</strong><br />

erläuterte die Staatssekretärin heute die<br />

neue Initiative der Bundesregierung.<br />

„BundOnline 2005 enthält die klare<br />

Vorgabe für die Bundesverwaltung, bis<br />

zum Jahre 2005 alle internetfähigen<br />

Dienstleistungen online bereitzustellen.<br />

Die Bundesregierung will damit ein<br />

besseres Dienstleistungsangebot schaffen,<br />

und zwar sowohl für die Bürgerinnen<br />

und die Bürger als auch für die<br />

Wirtschaft. „Ich bin überzeugt, dass<br />

mit Electronic <strong>Government</strong> der Durchbruch<br />

gelingt, schnell zu einer transparenten,<br />

kostengünstigen und effizienten<br />

Verwaltung in Deutschland zu gelangen.<br />

Mit der Initiative BundOnline<br />

2005 hat sich die Bundesregierung ein<br />

anspruchsvolles, aber realistisches Ziel<br />

für eine moderne Verwaltung im 21.<br />

Jahrhundert gesetzt“, erklärte Brigitte<br />

Zypries.<br />

Die Staatssekretärin wies darauf hin,<br />

dass die Bundesverwaltung nicht bei<br />

Null anfange. Erste Erfahrungen habe<br />

man z. B. schon mit dem Statistischen<br />

Bundesamt gewonnen, das heute schon<br />

den Unternehmen die Möglichkeit<br />

gebe, Meldungen zur Intrahandelsstatistik<br />

direkt über das Internet abzugeben.<br />

In kürzester Zeit haben bereits<br />

über 1.600 Unternehmen von dieser<br />

Möglichkeit Gebrauch gemacht. Weitere<br />

Beispiele seien das digitale Antragsverfahren<br />

DIGANT der Bundesdruckerei<br />

für Reisepässe, Personalausweise<br />

und Führerscheine und das<br />

Internetangebot der Bundesanstalt<br />

für Arbeit, „ArbeitsamtOnline“.<br />

Den erforderlichen Investitionen<br />

stehen nach Einschätzung der<br />

Staatssekretärin beachtliche Einsparungen<br />

gegenüber. „Seit der Einführung<br />

der elektronischen Akte im<br />

Bundesverwaltungsamt im Bereich der<br />

BaföG-Darlehensverwaltung konnten<br />

dort die Verwaltungskosten um rund<br />

die Hälfte gesenkt werden. Jährlich werden<br />

dabei durch den effizienten Einsatz<br />

der Informationstechnik über 10<br />

Mio. DM gespart“, erläuterte Brigitte<br />

Zypries.<br />

Ab sofort informiert das Bundesinnenministerium<br />

unter www.bund.de<br />

über die aktuellen Entwicklungen è<br />

4/00 2 11 7


Im Statistik-Shop können Bürger und<br />

Unternehmen Print-Publikationen des<br />

Amtes online bestellen. Außerdem ist<br />

es möglich, statistische Daten in elektronischer<br />

Form direkt auf den eigenen<br />

PC zu Hause oder im Büro herunter<br />

laden zu können, an sieben Tagen in<br />

der Woche rund um die Uhr. Dabei<br />

nutzt das Statistische Bundesamt als<br />

erstes statistisches Amt eine kommerzielle<br />

Shopping-Software, wie sie bisher<br />

nur in der Privatwirtschaft eingesetzt<br />

wird, um die Geschäftsvorgänge bis<br />

zur Rechnungsstellung zu automatisieren.<br />

Eine Automatisierung der<br />

Zahlungsvorgänge ist in Vorbereitung.<br />

In einer mehrmonatigen Testphase hat<br />

der Shop bereits 700 Kunden gewonnen.<br />

Initiative der Bundesregiering zu E-<strong>Government</strong>: BundOnline 2005<br />

http://www.bund.de/<br />

ç der Initiative BundOnline 2005. Diese Website wird schrittweise zu einem<br />

Portal der Bundesverwaltung ausgebaut, über das bis 2005 auch schrittweise alle<br />

Online-Dienstleistungen der Bundesverwaltung zugänglich gemacht werden. Weitere<br />

Informationen zur Staats- und Verwaltungsmodernisierung sind unter www.staatmodern.de<br />

zu finden.<br />

u<br />

Neue Online-Angebote des<br />

Statistischen Bundesamtes<br />

Die Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, Brigitte Zypries,<br />

stellte Ende Oktober zusammen mit Johann Hahlen, Präsident des<br />

Statistischen Bundesamtes, zwei neue Online-Angebote der bundesdeutschen<br />

Statistik, Statistik-Shop und w3stat, vor. Brigitte Zypries betonte, dass<br />

im Rahmen der e<strong>Government</strong>-Initiative der Bundesregierung BundOnline 2005<br />

( www.bund.de ) alle internetfähigen Dienstleistungen der Bundesverwaltung bis<br />

zum Jahre 2005 online angeboten werden. Das Statistische Bundesamt mache<br />

bereits jetzt einen großen Schritt in diese Richtung.<br />

„Die beiden neuen Online-Angebote des Statistischen Bundesamtes bringen<br />

Vorteile sowohl für die Bürger, die statistische Informationen suchen, als auch für<br />

die Wirtschaft, die Daten für die Statistiken melden müssen“, erklärte Brigitte<br />

Zypries in Wiesbaden. „Damit setzt das Statistische Bundesamt die Ziele von<br />

BundOnline 2005 vorbildlich um: Durch Online-Dienstleistungen der Bundesverwaltung<br />

werden wir den Bürgern mehr Service bieten und der Wirtschaft die<br />

Erfüllung staatlicher Meldepflichten erleichtern.“<br />

Der heute freigeschaltete Statistik-Shop (www.statistik-bund.de/shop/) ist die neue<br />

Internet-Vertriebsplattform des Statistischen Bundesamtes für seine statistischen<br />

Veröffentlichungen.<br />

2<br />

4/00 2 12<br />

w3stat (http://w3stat.statistik-bund.de)<br />

ist ein neues Meldeverfahren zur Intrahandelsstatistik.<br />

Bisher mussten Firmen<br />

ihre Daten über die Lieferungen und<br />

Bezüge innerhalb der Europäischen<br />

Union auf Formularen oder Datenträgern<br />

abliefern. Ab sofort können diese<br />

Meldungen unter Nutzung moderner<br />

Technologie und unter Gewährleistung<br />

der Geheimhaltung über das Internet<br />

online an das Statistische Bundesamt<br />

übermittelt werden. Erreicht wird so<br />

eine Entlastung der meldenden Unternehmen<br />

und eine Verbesserung von<br />

Aktualität und Qualität der statistischen<br />

Daten. Außerdem können die internen<br />

Verarbeitungsprozesse im Statistischen<br />

Bundesamt vereinfacht werden. w3stat<br />

wird im Probebetrieb seit Anfang des<br />

Jahres 2000 von mittlerweile 2 000 Firmen<br />

erfolgreich genutzt. u<br />

)UDJHQÃ"<br />

Rufen Sie an :<br />

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Starkes Interesse am<br />

„Virtuellen Rathaus“<br />

Weltpremiere im Netz<br />

Der am 4. und 5. September<br />

2000 veranstaltete Kongress<br />

„Virtuelles Rathaus“ übertraf<br />

die Erwartungen aller Beteiligten. Mehr<br />

als 500 Interessenten aus Kommunen,<br />

Bundes- und Landesbehörden, Unternehmen,<br />

Wissenschaft, Wirtschaft und<br />

Verbänden besuchten die ausgebuchte<br />

Veranstaltung in Bremen. Der vom<br />

Deutschen Institut für Urbanistik (Difu)<br />

und der bremen online services (bos) im<br />

Auftrag des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />

durchgeführte Kongress war die Auftaktveranstaltung<br />

zur Umsetzungsphase<br />

des Multimedia-Städtewettbewerbs<br />

MEDIA@Komm.<br />

Im Mittelpunkt des Kongresses stand<br />

die erste Präsentation von Zwischenergebnissen<br />

bei der Umsetzung der drei<br />

Preisträgerkonzepte der Städte Bremen,<br />

Esslingen-Ostfildern sowie des Städteverbundes<br />

Nürnberg-Bayreuth-Erlangen-Fürth-Schwabach.<br />

So präsentierten<br />

beispielsweise die Bremer live die weltweit<br />

erste vollständige Online-Transaktion<br />

zwischen Bürgern und Verwaltung<br />

über das Internet, bei der der Gang zur<br />

Behörde überflüssig wird:<br />

Die Bestellung einer Heiratsurkunde<br />

beim Standesamt wurde digital signiert<br />

und die Gebühr sofort per GeldKarte<br />

bezahlt. Einzige Voraussetzungen für<br />

derartige Transaktionen sind ein<br />

Internet-Anschluss, ein Computer mit<br />

Kartenleser sowie Signatur- und<br />

GeldKarte.<br />

Die Praxisbeispiele sowie weitere Beiträge<br />

der Veranstaltung verdeutlichten,<br />

welcher gewaltige Umbruch den Kommunalverwaltungen<br />

durch Internet und<br />

Multimedia bevorsteht. Einigkeit bestand<br />

weitgehend darin, dass nicht mehr<br />

das Ob, sondern das Wie in den Kommunen<br />

diskutiert werden muss: So werde<br />

der Einsatz neuer Medien im „Virtuellen<br />

Rathaus“ deutlich die Effizienz<br />

steigern und gleichzeitig zu mehr Transparenz<br />

führen. Prognosen zu ökonomischen<br />

Vorteilen gehen sogar von Einsparpotenzialen<br />

von bis zu 50 Prozent<br />

aus.<br />

Interessierte finden im Internet-Angebot<br />

zu MEDIA@Komm unter<br />

www.mediakomm.net die dokumentierten<br />

Ergebnisse, Beiträge und Impressionen<br />

des Kongresses, die auch zum<br />

Herunterladen bereit stehen. Darüber<br />

hinaus bietet ein neu eingerichtetes „Forum“<br />

die Möglichkeit, sich mit Fragen<br />

und Beiträgen an der Diskussion und<br />

dem Erfahrungsaustausch rund um<br />

MEDIA@Komm zu beteiligen. Das<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie sowie die Institute der<br />

Begleitforschung laden ausdrücklich<br />

dazu ein, das neue Angebot rege zu<br />

nutzen.<br />

u<br />

Noch ein langer Weg<br />

bis zum virtuellen<br />

Rathaus<br />

Studie der Bertelsmann Stiftung:<br />

Potenziale der Informationstechnologie<br />

bei weitem noch nicht<br />

ausgeschöpft<br />

Das virtuelle Rathaus, in dem<br />

Behördengänge rund um die<br />

Uhr per Mausklick abgewikkelt<br />

werden können, steht in den meisten<br />

Städten erst am Anfang. Nach einer<br />

Befragung der Bertelsmann Stiftung von<br />

Führungskräften fast aller deutschen<br />

Städte über 50.000 Einwohner bereitet<br />

erst rund ein Drittel städtische Dienstleistungen<br />

online auf. Ein weiteres Drittel<br />

arbeitet noch an einem interaktiven<br />

Online-Angebot für die Bürger; der Rest<br />

kann nur auf statische Informationen<br />

auf der eigenen Homepage verweisen.<br />

Die Studie kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass die Verwaltungschefs in Deutschland<br />

den strategischen Einsatz neuer<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

noch nicht ausreichend<br />

als kommunalpolitische Führungsaufgabe<br />

erkannt haben. In lediglich einem<br />

Viertel aller befragten Kommunen, in<br />

denen mit der Umsetzung des virtuellen<br />

Rathauses bereits begonnen wurde,<br />

sei dieses Projekt zur „Chefsache“ geworden.<br />

Und das, obwohl die ebenfalls<br />

befragten führenden Verwaltungsexperten<br />

der Ansicht sind, dass die politische<br />

Führung dieses Thema nicht<br />

delegieren dürfe.<br />

Immerhin wird die große Bedeutung<br />

moderner Technologien erkannt: Für<br />

drei Viertel der rund 160 befragten<br />

Verwaltungschefs haben die<br />

Modernisierung und der Umbau der<br />

Verwaltung eine sehr große Bedeutung<br />

für die Zukunft ihrer Stadt. Die<br />

Elektronisierung der Geschäftsprozesse<br />

soll für die Bürger spürbare Vorteile<br />

bringen, wie z.B. wegfallende Anfahrtswege,<br />

kürzere Bearbeitungszeiten sowie<br />

die ständige Erreichbarkeit der<br />

Ämter.<br />

Die Studie belegt, dass die Potenziale<br />

der Informationstechnologie für die<br />

städtischen Verwaltungen noch bei<br />

weitem nicht ausgeschöpft sind. Hindernisse<br />

auf dem Weg zum „Virtuellen<br />

Rathaus“ sehen die Verwaltungschefs<br />

vor allem in finanziellen Engpässen<br />

sowie der mangelnden Medienkompetenz<br />

bzw. der unzureichenden technischen<br />

Ausstattung breiter Bevölkerungsschichten.<br />

Hier geht die Hälfte<br />

der Befragten davon aus, dass den<br />

Bürgerinnen und Bürgern beim Umgang<br />

mit den neuen Technologien wesentlich<br />

mehr Anleitungen gegeben<br />

werden müssen als bisher.<br />

Aus den Ergebnissen der repräsentativen<br />

Befragung wie auch den Expertenstatements<br />

geht hervor, dass der Erfolg<br />

einer Elektronisierung der Verwaltungsvorgänge<br />

auch wesentlich von der Kompetenz<br />

der Führungskräfte sowie der<br />

Qualifikation und dem Engagement der<br />

Mitarbeiter abhängt. 83 Prozent der<br />

befragten Verwaltungschefs è<br />

4/00 2 13 7


ç schätzen den Weiterbildungsbedarf<br />

für sich selbst wie auch für ihre Mitarbeiter<br />

als sehr groß ein. Hier stehen die<br />

öffentlichen Verwaltungen vor ähnlichen<br />

Herausforderungen an die<br />

Personalentwicklung wie die private<br />

Wirtschaft. Um das virtuelle Rathaus<br />

möglichst effizient aufzubauen, empfiehlt<br />

die Studie darüber hinaus ein<br />

systematisches Benchmarking sowie einen<br />

Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

der Städte untereinander.<br />

Die Studie „Virtuelle Medien als Chance<br />

für die Stadt der Zukunft - Strategische<br />

Herausforderung für die politische<br />

Führung“ kann bei der Bertelsmann<br />

Stiftung angefordert werden. u<br />

Mit Curiavant und Deutscher Post<br />

ins virtuelle Rathaus<br />

Online-Anträge mit<br />

digitaler Signatur<br />

Bonn (ots) - „Bitte hier eine<br />

Nummer ziehen“ - und dann<br />

Einreihen in die Warteschleife!<br />

Das ist die tagtägliche Realität in den<br />

Meldehallen kommunaler Verwaltungen.<br />

Dem kann abgeholfen werden: Im<br />

virtuellen Rathaus kann man Anträge<br />

stellen, Gebühren begleichen und andere<br />

Verwaltungsangelegenheiten bequem<br />

von zu Hause, rund um die Uhr<br />

und ohne Wartezeit, erledigen.<br />

Gemeinsam mit der Curiavant Internet<br />

GmbH, einer Tochter des Städteverbundes<br />

Nürnberg-Fürth-Erlangen-<br />

Bayreuth-Schwabach, richtet die Posttochter<br />

Deutsche Post Signtrust ein virtuelles<br />

Rathaus für Online-Behördengänge<br />

im Raum Nürnberg ein. Mit der<br />

Curiavant-Chipkarte können ab sofort<br />

Anträge am PC rechtsverbindlich unterschrieben<br />

und gleichzeitig Gebühren<br />

mit dem integrierten Geld-Chip<br />

beglichen werden.<br />

Die Deutsche Post Signtrust leistet dabei<br />

die gesamte Trustcenter-Technik, die<br />

2<br />

für die digitale Signatur nach deutschem<br />

Signaturgesetz erforderlich ist. Die digitale<br />

Signatur stellt die Rechtsverbindlichkeit<br />

bei der Abwicklung von<br />

Amtsgeschäften im Internet sicher, garantiert<br />

deren Echtheit und identifiziert<br />

eindeutig den Urheber.<br />

Deutsche Post Signtrust -<br />

für Sicherheit im eBusiness<br />

Der Sicherheitsaspekt ist einer der wichtigen<br />

Faktoren für den Erfolg des<br />

eBusiness. Die Deutsche Post Signtrust<br />

bietet mit der digitalen Signatur und der<br />

Verschlüsselung von Daten entscheidende<br />

Schritte für sicheres Handeln im<br />

Internet.<br />

Über das Trustcenter der Deutschen<br />

Post, das die Anforderungen des deutschen<br />

Signaturgesetzes erfüllt, kann jeder<br />

Internet-Nutzer seine digitale Signatur<br />

beantragen und bekommen. Sie<br />

ermöglicht es, mittels Chip-Karte, PIN-<br />

Nummer und Chipkartenlesegerät eine<br />

rechtsverbindliche „Unterschrift“ per<br />

Internet zu leisten.<br />

Für Unternehmen, Behörden, Banken<br />

oder Verbände gibt es außerdem mit<br />

VIRTUALTRUST die Möglichkeit, mit<br />

Unterstützung der Deutschen Post ein<br />

eigenes virtuelles Trustcenter für die<br />

Verwaltung von Zertifikaten aufzubauen.<br />

Als Großkunde konnte die Bundesnotarkammer<br />

gewonnen werden, die<br />

mit Hilfe der Trustcenter-Technik der<br />

Deutschen Post Signtrust in der Lage<br />

ist, bundesweit ihre Notare mit einer<br />

Chipkarte für die sichere Online-Kommunikation<br />

auszurüsten. u<br />

Infastruktur für<br />

E-<strong>Government</strong><br />

Eine Public Key lnfrastructure<br />

(PKI) ist Voraussetzung für<br />

die Anwendung einer elektronischen<br />

Signatur im Rahmen des künftigen<br />

Signaturgesetzes, das auf der EU-<br />

Richtlinie für elektronische Signaturen<br />

4/00 2 14<br />

fußt. Die in der PKI verwendeten<br />

kryptografischen Schlüssel ermöglichen<br />

neben der Signatur auch die Verschlüsselung<br />

von Informationen.<br />

Die PKI ist eine hierarchische<br />

Vertrauensstruktur, die auf der Anwendung<br />

kryptografischer Schlüssel beruht.<br />

Für alle Teilnehmer einer PKI - Instanzen<br />

und Anwender - werden individuelle<br />

Schlüsselpaare erstellt, die aus einem<br />

öffentlichen und einem privaten<br />

Schlüsselteil bestehen. Der öffentliche<br />

Schlüssel (public key) wird zusammen<br />

mit den Identifikationsmerkmalen des<br />

Teilnehmers (nach dem Standard<br />

X.509v3) von einer Instanz der PKI,<br />

der Zertifizierungsinstanz (CA) elektronisch<br />

beglaubigt. Diese Beglaubigung<br />

wird als Zertifikat des Teilnehmers bezeichnet.<br />

Es wird in einem elektronischen<br />

Verzeichnis veröffentlicht und<br />

ist damit allen Teilnehmern zugänglich.<br />

Der private Schlüssel (private key) dagegen<br />

ist im alleinigen Besitz des Teilnehmers.<br />

Ein Teilnehmer (A) signiert eine Information<br />

(I), indem er mit seinem privaten<br />

Schlüssel einen von der Information<br />

abgeleiteten Code H(I) (Hash-Code<br />

nach MD5, SHA, ...) verschlüsselt:<br />

enCrypt privA<br />

(H(I)). Dieser verschlüsselte<br />

Code, die elektronische Signatur der<br />

Information durch A, kann nur mit dem<br />

öffentlichen Schlüssel von A entschlüsselt<br />

werden.<br />

Der Empfänger (B) einer elektronisch<br />

signierten Information entnimmt dem<br />

veröffentlichten Zertifikat von A den<br />

öffentlichen Schlüssel und entschlüsselt<br />

damit die Signatur: H(I) =<br />

deCrypt pubA<br />

(enCrypt privA<br />

(H(I))). Der<br />

Empfänger (B) überprüft dann die erhaltene<br />

Information I durch nochmalige<br />

Ableitung des Hash-Codes. Ist der<br />

von B gebildete Code H(I) mit dem<br />

entschlüsselten Code aus der Signatur<br />

von A identisch, so ist für B sichergestellt,<br />

dass die Information vom Besitzer<br />

des privaten Schlüssels A, d.h. vom<br />

Besitzer des Zertifikates A elektronisch<br />

unterschrieben wurde und unverändert<br />

bei ihm vorliegt.<br />

è


ç Die Zusammengehörigkeit des<br />

öffentlichen Schlüssels und der<br />

Identifiktaionsmerkmale des Teilnehmers<br />

(A) wird durch eine<br />

Zertifizierungsinstanz beglaubigt, indem<br />

diese Informationsteile zu einer Information<br />

I zusammengefasst werden,<br />

welche, wie oben beschrieben, von der<br />

CA elektronisch signiert wird. So entsteht<br />

das Zertifikat von A. Da auch die<br />

CA ein veröffentlichtes Zertifikat besitzt,<br />

ist jedem Teilnehmer der öffentliche<br />

Schlüssel der CA bekannt. Jeder<br />

Teilnehmer kann deshalb jedes von der<br />

CA ausgestellte Zertifikat entschlüsseln<br />

und den öffentlichen Schlüssel und die<br />

Identifikationsmerkmale seines Besitzers<br />

daraus entnehmen.<br />

Die Ausstellung eines Zertifikates durch<br />

eine CA ist nur zulässig, wenn sichergestellt<br />

ist, dass die Identifikationsmerkmale<br />

und der öffentliche Schlüssel<br />

eines Teilnehmers zusammengehören.<br />

Dazu muss eine Authentisierung durchgeführt<br />

werden. Diese Authentisierung<br />

kann in einer der CA vorgelagerten<br />

Instanz, der Registrierungsinstanz (RA)<br />

durchgeführt werden. Da CA und RA<br />

Teilnehmer einer PKI sind, bestehen<br />

zwischen diesen ebenfalls ein<br />

Vertrauensverhältnis.<br />

Die CA bilden eine hierarchische Struktur:<br />

Alle Teilnehmer einer PKI vertrauen<br />

einer gemeinsamen obersten<br />

Zertifizierungsinstanz. Von dieser beginnt<br />

der Aufbau der PKI. Sie zertifiziert<br />

unmittelbar nachgeordnete<br />

Zertifizierungsinstanzen. Diese können<br />

wiederum nachgeordnete Zertifizierungsinstanzen,<br />

Registrierungsinstanzen<br />

oder Anwender zertifizieren.<br />

So bildet sich eine hierarchische<br />

Vertrauensstruktur.<br />

Jede Zertifizierung beinhaltet die Schritte:<br />

• Authentifizierung des Teilnehmers<br />

• Generierung des privaten und<br />

des öffentlichen Schlüssels in<br />

einer sicheren Umgebung<br />

• Bestimmung der Identifikationsmerkmale<br />

• elektronische Signatur der<br />

Identifikationsmerkmale und des<br />

öffentlichen Schlüssels: Zertifikatserstellung<br />

• Zertifikatsveröffentlichung<br />

• Übergabe des privaten Schlüssels<br />

und des Zertifikats an den<br />

Teilnehmer in einer gesicherten<br />

Form<br />

Die einzelnen Schritte können in einer<br />

oder auch in verschiedenen Instanzen<br />

realisiert werden. Teilnehmer verschiedener<br />

PKI haben keine gemeinsame<br />

oberste Zertifizierungsinstanz. Damit<br />

auch zwischen diesen Teilnehmern eine<br />

Vertrauensstruktur hergestellt werden<br />

kann, müssen sich die betreffenden PKI<br />

gegenseitig zertifizieren (cross<br />

certification), oder die Teilnehmer selbst<br />

vertrauen der jeweils fremden PKI.<br />

DR. KLAUS BIEDKA<br />

Dokumenten-<br />

Management für die<br />

öffentlicheVerwaltung<br />

u<br />

Die öffentliche Verwaltung<br />

gilt als einer der größten potentiellen<br />

Märkte für Dokumenten-Management-Lösungen.<br />

Der<br />

Einsatz moderner Archiv-, Knowledgemanagement-,<br />

Workflow- und Dokumenten-Management-Lösungen<br />

läßt<br />

jedoch noch zu wünschen übrig. Zum<br />

einen waren immer Kostengründe ein<br />

Argument für die zögerluche Umsetzung<br />

– die öffentliche Verwaltung habe<br />

einfach nicht genügend Mittel und könne<br />

sich nicht die Lösungen wie die freie<br />

Wirtschaft leisten. Entscheidender jedoch<br />

für die mangelnde Umsetzung<br />

waren jedoch eher verkrustete Strukturen,<br />

Bürokratismus, altertümliche Arbeitsweisen<br />

und mangelnde Akzeptanz<br />

des Personals. Die Politik verkündet in<br />

regelmäßigen Abständen, daß etwas<br />

getan werden muss. Die wenigen<br />

vorzeigbaren Pilotprojekte werden dann<br />

wieder durch die Medien gereicht. Aber<br />

das Problem sitzt tiefer. Dokumenten-<br />

Technologien können zur erheblichen<br />

Effizienzsteigerung der Verwaltung<br />

beitragen, wenn sie denn richtig und<br />

adäquat geplant und eingeführt werden.<br />

Verwaltung ist nicht<br />

gleich Verwaltung<br />

Gern wird mit dem Begriff öffentliche<br />

Verwaltung alles in einen Topf geworfen.<br />

Es ist jedoch zu unterscheiden,<br />

über welche Bereiche man redet und<br />

welche Form von Lösungen für welche<br />

Aufgaben geeignet sind. Hier unterscheiden<br />

sich die Anforderungen von<br />

kommunalen Behörden sehr stark von<br />

Landes- und Bundesbehörden. In der<br />

Diskussion um Verwaltungsreformen<br />

waren in den vergangenen Jahren zwei<br />

Hauptrichtungen festzustellen: „der<br />

schlanke Staat“ und „die Verwaltung als<br />

Dienstleistungsbetrieb“. Um den ersten<br />

Begriff ist es etwas ruhig geworden,<br />

der Anspruch eines Dienstleistungsbetriebes<br />

ist jedoch heftig umstritten. Wie<br />

soll man einem Verkehrssünder, der<br />

seinen Bußgeldbescheid begleichen soll,<br />

nahebringen, daß er ja eigentlich der<br />

„hochgeehrte Kunde des Dienstleistungsbetriebes<br />

Verwaltung“ ist. Auch<br />

muss man dringend unterscheiden, ob<br />

es um hoheitliche Aufgaben oder um<br />

echte Dienstleistungen geht, die im Prinzip<br />

auch ein nichtöffentlicher<br />

Anbieter erbringen könnte. Bei den<br />

hoheitlichen Aufgaben kann sich die<br />

Verwaltung noch zurücklehnen, bei der<br />

echten Dienstleistungen steht sie<br />

inzwischen im Wettbewerb zur Privatwirtschaft.<br />

Betrachtet man unter diesen<br />

Gesichtspunkten der unterschiedlichen<br />

Formen, Aufgaben und Zuständigkeiten<br />

von Verwaltungen das Thema des<br />

Einsatzes moderner Informationstechnologien,<br />

wird deutlich, dass es nicht<br />

die eine, universelle Lösung für die<br />

öffentliche Verwaltung geben kann.<br />

e<strong>Government</strong><br />

Es ist häufig einfach, einfach ein neues<br />

Schlagwort einzuführen - e<strong>Government</strong><br />

ist ein solches. Die wenigsten haben<br />

jedoch eine Vorstellung, was sich è<br />

4/00 2 15 7


ç hinter der „elektronischen Regierung“<br />

(dies wäre die korrekte deutsche<br />

Übersetzung) verbirgt. Die<br />

Verwaltungshochschule Speyer hat<br />

hierfür eine recht griffige Definition<br />

gefunden: „e<strong>Government</strong> ist die Abwicklung<br />

geschäftlicher Vorgänge beim<br />

Regieren und Verwalten mit Hilfe von<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

mittels elektronischer<br />

Medien“. Schon aus der Definition wird<br />

deutlich, dass es um mehr geht, als nur<br />

Verwaltungsvorgänge zu unterstützen.<br />

Die Vernetzung der Regierung und der<br />

Verwaltung ist eine wesentliche Komponente.<br />

Die nächste Schritt wäre dann<br />

die eDemocracy mit der Möglichkeit<br />

der Mitbestimmung und des Wählens<br />

über digitale Medien.<br />

Ebenso wie sich im Umfeld des Internet<br />

und des eBusiness neue Acronyme wie<br />

B2B (Busienss to Business), B2E (Business<br />

to Employee) oder B2C (Business<br />

to Consumer/Costumer) herausgebildet<br />

haben, finden sich solche Bezeichnungen<br />

inzwischen auch im Umfeld<br />

von e<strong>Government</strong>: G2G (<strong>Government</strong><br />

to <strong>Government</strong> - die verwaltungsinterne<br />

Lösung), G2C und C2G (<strong>Government</strong><br />

to Citizen und Citizen to <strong>Government</strong> -<br />

das Zusammenspiel mit dem Bürger),<br />

G2B und B2G (<strong>Government</strong> to Business<br />

und Business to <strong>Government</strong> - das<br />

Zusammenspiel mit der Wirtschaft) oder<br />

G2N und N2G (<strong>Government</strong> to Non-<br />

<strong>Government</strong>-Organization & vice versadas<br />

Zusammenwirken mit nichtstaatlichen<br />

Organisationen).<br />

Auch e<strong>Government</strong> hat durch die<br />

vielfältigsten Beziehungen, die<br />

Verknüpfung von Innen- und Außenwelt<br />

und die Einbeziehung von Bürgern,<br />

Regierung, Parlamenten und<br />

Nicht-staatlichen Organisationen einen<br />

so hohen Anspruch, der allenfalls nur in<br />

Teilen und über einen längeren Zeitraum<br />

umsetzbar erscheint.<br />

Innenverhältnis und Außenwelt<br />

2<br />

Vor der Internet-Revolution in der zweiten<br />

Hälfte der 90er Jahre ging es bei<br />

Projekten in der öffentlichen Verwaltung<br />

um die Lösung interner Probleme,<br />

die Verbesserung von Abläufen und die<br />

einfachere Bereitstellung von Informationen.<br />

Die Schlagworte waren<br />

Workflow und elektronische Archivierung.<br />

Viele der frühen Projekte scheiterten<br />

- zum Teil am Anspruch, zum<br />

Teil an den damaligen Unzulänglichkeiten<br />

der Technik oder einfach an der<br />

Unfähigkeit von Linienorganisationen,<br />

in Behörden projektbezogen Veränderungsprozesse<br />

umzusetzen. Einen<br />

neuerlichen Aufschwung nahm die Thematik<br />

erst durch die Problematik des<br />

Umzuges der Bonner Verwaltung nach<br />

<strong>Berlin</strong>. Im Rahmen von Großprojekten<br />

für die Behörden wurden Lösungen<br />

entwickelt, mit denen man standortunabhängig<br />

jederzeit eine vollständige<br />

Bearbeitung der Vorgänge durchführen<br />

können sollte. Ein Ergebnis dieser<br />

Projekte ist DOMEA - ein Rahmenkonzept<br />

für Dokumenten-Management-<br />

Lösungen, die in öffentlichen Verwaltungen<br />

zum Eisnatz kommen sollen.<br />

Dieser Rahmen ist jedoch so allgemein<br />

gefasst, dass auch sehr unterschiedliche<br />

Lösungen sich heute mit einem<br />

DOMEA-Zertifkat schmücken können.<br />

Wesentliche Voraussetzungen für kompatible<br />

Lösungen wie z.B. die Mitlieferung<br />

von angepaßten Aktenplänen<br />

für die unterschiedlichen Aufgabenbereiche<br />

und Typen von Verwaltungen,<br />

messbare oder prüfbare technische Kriterien,<br />

Standards für Meta-Daten etc.<br />

sind nur unzureichend ausgeprägt.<br />

4/00 2 16<br />

Die auf interne Anwendung fokussierten<br />

Lösungen wurden inzwischen von<br />

der bunten Welt des Intenets eingeholt.<br />

Ging es hier zunächst nur um die Präsentation<br />

eines Landes, einer Stadt, einer<br />

Behörde im Internet, so ist heute<br />

bereits das Ziel, den Bürger und<br />

besonders die steuerspendenden<br />

Gewerbeunternehmen direkt über Webmittel<br />

in das Verwaltungsgeschehen einzubinden.<br />

Auch die Web-Seiten der öffentlichen<br />

Verwaltung durchlaufen hier<br />

die vier typischen Stadien des Internetauftrittes<br />

– die vier „i“. Image, die reine<br />

Selbstdarstellung; Information, bedingt<br />

Nützliches neu verpackt; Interaktion,<br />

das „digitale Antragsformular“ und Integration,<br />

Bürger, Verwaltung und Politik<br />

werden in digital unterstützten Prozessen<br />

zusammengeführt. Vom letztgenannten<br />

Idealzustand, der „Online-Behörde“<br />

ist man aber nach Untersuchungen<br />

der Bertelsmann Stiftung noch weit<br />

entfern. Bisher nutzen nur 30% der<br />

Kommunen das Mediun Internet.<br />

Durchgängige Prozesse fehlen noch<br />

weitgehend - der Bürger kann zwar am<br />

Bildschirm seine Ummeldung elektronisch<br />

ausfüllen, in der Behörde wird sie<br />

aber noch ausgedruckt und in der Gittermappe<br />

durch die Gänge geschoben.<br />

Viele der Anwendungen erzeugen damit<br />

nur einen Anschein von Modernität<br />

und wecken Bedürfnisse, die durch mangelnde<br />

Integration der externen und<br />

interne Prozesse nicht befriedigt werden<br />

können.<br />

Es geht nicht um das „ob“, sondern<br />

nur noch um das „wie“ und „wann“<br />

Die öffentliche Verwaltung muss sich<br />

dem digitalen Zeitalter anpassen. Sie<br />

hat zum Beispiel selbst Initiativen wie<br />

die elektronische Signatur eingeleitet,<br />

die es nunmehr gilt auch im eigenen<br />

Haus einzusetzen. Eine Verbesserung<br />

von Verwaltungsabläufen, die notwendige<br />

Anpassung an die neue digitale<br />

Welt, all dies erfordert zukünftig den<br />

vermehrten Einsatz von dokumentenbasierten<br />

Technologien. Es wird auch<br />

weiterhin ein großes Klientel geben, das<br />

man digital nicht erreichen kann - so<br />

wird z.B. bei der Sozialhilfebewilligung<br />

dies kaum über Personalvideo am<br />

Internetarbeitsplatz geschehen.<br />

Aber die Welt wird zunehmend digital<br />

und schnellebiger. Viele Verwaltungen<br />

suchten ihr Heil in Workflowsystemen,<br />

die die bisherigen Abläufe abbilden und<br />

beschleunigen. Dies entpuppte sich jedoch<br />

als der falsche Ansatz, da er häufig<br />

nur zur „Elektrifizierung der Ineffizienz“<br />

führte. Man darf sich nicht an<br />

Prozessen orientieren, die auf den Unzulänglichkeiten<br />

einer papierbezogenen<br />

Ablage und manueller Transportmöglichkeiten<br />

beruhen. Lösungen bei<br />

denen z.B. Baubehörden mit è


ç Vermessungsbüros, Investoren und<br />

Architekten vernetzt Bebauungspläne<br />

erarbeiten, veröffentlichen und umsetzen,<br />

basieren auch auf der Unterstützung<br />

von Prozessen - nur nennt dies<br />

heute niemand mehr Workflow. Solche<br />

integrativen Projekte sind auch nur<br />

möglich, wenn sich die betroffenen Verwaltungen<br />

über liebgewordene Abläufe<br />

hinwegsetzen und sich neue Freiräume<br />

schaffen.<br />

Dokumenten-Management als Herausforderung<br />

für die öffentliche Verwaltung<br />

Dokumenten-Management kann nur<br />

dann effizient eingesetzt werden, wenn<br />

es mit einer Reform der Verwaltung<br />

einhergeht. Es ist ein Irrglaube anzunehmen,<br />

dass allein durch die Einführung<br />

neuer Technik sich etwas ändert.<br />

Besonders kritisch ist dies, wenn eine<br />

Verwaltung antritt, um Wissensmanagement,<br />

also ein sogenanntes<br />

Knowledge Management System einzuführen.<br />

Hier wird häufig mit neuen<br />

Schlagworten nur etwas cachiert - gerade<br />

Wissensmanagement ist nur zu 10%<br />

Technik, 90% sind organisatorische,<br />

personelle und kulturelle Maßnahmen.<br />

Auch wenn es heute schon eine Reihe<br />

von Standardpaketen für bestimmte Anwendungsbereiche<br />

der öffentlichen<br />

Verwaltung angepasst sind - ohne Veränderung<br />

der Organisation und Abläufe<br />

und ohne entsprechende Qualifizierung<br />

der Mitarbeiter bleibt die Einführung<br />

eines solchen Systems nur Stückwerk -<br />

egal unter welcher der frei wählbaren<br />

Überschiften Archivierung, e<strong>Government</strong>,<br />

Knowledge Management, Portal,<br />

Costumer Relationship Management,<br />

Dokumenten-Management oder<br />

Workflow das Projekt durchgeführt<br />

wird. Es muss ein Bewusstsein erzeugt<br />

werden, dass die Nutzung neuer<br />

Technologien nicht nur neue Chancen<br />

sondern auch neue Abhängigkeiten<br />

mitsich bringt, daß die Einführung keine<br />

einmalige Aktion ist sondern ein<br />

kontinuierlicher Entwicklungsprozess<br />

und dass ein Projekt nur Erfolg hat,<br />

wenn alle Beteiligten - nicht nur die<br />

Sachbearbeiter, sonden auch die Vorgesetzen<br />

und Leitungsebenen sich mit<br />

der Technologie auseinandersetzen und<br />

diese nutzen.<br />

Es bleibt also einiges zu tun. Die Anbieter<br />

müssen kostengünstige, multiplizierbare<br />

Lösungen, die die organisatorischen<br />

Grundanforderugnen abdecken,<br />

liefern. Berater und Systemintegratoren<br />

müssen sich darauf einrichten, die Einführung<br />

besser auf die speziellen<br />

Organsiationsformen und Anforderungen<br />

der jeweiligen Behörde zuzuschneiden.<br />

Die Verwaltungen selbst müssen<br />

lernen zu erkennen, dass das Verwaltungshandeln<br />

einer Behörde und<br />

einer anderen mit gleichen Aufgaben<br />

gar nicht so unterschiedlich sein kann,<br />

dass man daraus gleich wieder ein individuelles<br />

Softwareentwicklungsprojekt<br />

machen muss. Und die Einführung von<br />

Dokumenten-Management muss als<br />

menschlich-organisatorisch-technische<br />

Gesamtaufgabe begriffen werden -<br />

andernfalls lassen sich die Effizienzpotentiale<br />

von Document Related<br />

Technologies nicht nutzen.<br />

(Weiterführende Informationen zu diesem<br />

Thema finden Sie auf http://<br />

www.doq.de in der Rubrik PROJECT<br />

CONSULT-Artikel)<br />

DR. ULRICH KAMPFFMEYER<br />

• PROJECT CONSULT Unternehmensberatung<br />

GmbH,<br />

Hamburg, Geschäftsführer<br />

• PROJECT CONSULT International<br />

Ltd., London, Managing<br />

Partner<br />

• AIIM Association for Information<br />

and Image Management International,<br />

Silver Springs<br />

• Member of the Executive<br />

Committee, Member of the<br />

Board of Directors AIIM<br />

Europe<br />

• DLM Forum der Europäischen<br />

Kommission, Brüssel<br />

• Member of the DLM-<br />

Monitoring-Committee, Chair<br />

of the DLM/ICT-Industry<br />

Working Group<br />

u<br />

Die Rolle der<br />

öffentlichen Hand<br />

im virtuellen Markt<br />

Was in der Wirtschaft<br />

mittlerweile zum Überleben<br />

notwendig geworden ist, nämlich<br />

die allmähliche Verlagerung des<br />

Angebotes von Waren und Dienstleistungen<br />

ins Internet, das ist im Bereich<br />

der öffentlichen Hand erst zu einem<br />

geringen Teil realisiert. Während Unternehmen<br />

Business-to-Business-Plattformen<br />

aufbauen, um beispielsweise<br />

durch gemeinsamen Einkauf von<br />

Fertigungsteilen die Beschaffungskosten<br />

zu senken, kaufen sehr viele<br />

wenn auch noch so kleine Kreis- oder<br />

Ortsverwaltungen Büromaterial und<br />

Büroausstattung alleine ein.<br />

Während Unternehmen mit Businessto-Consumer-Plattformen<br />

dem Konsumenten<br />

das Leben erleichtern wollen,<br />

indem sie beispielsweise Einkaufsprozesse<br />

bequemer, transparenter, umfassender<br />

und schneller gestalten, hat<br />

die Verwaltung in den letzten 20 Jahren<br />

im Umgang mit dem Bürger und der<br />

Wirtschaft kaum wahrnehmbare Fortschritte<br />

erreicht.<br />

Während sich Konsumenten im Internet<br />

zu mächtigen Konsumentengruppen<br />

vereinigen (Consumer-to-Consumer-<br />

Plattformen), um Einkaufspreise zu<br />

drücken und ihr Wissen untereinander<br />

auszutauschen, fehlt bei der öffentlichen<br />

Verwaltung ein derartiges „Gemeinschaftsgefühl“.<br />

Es mangelt an übergreifender<br />

Koordination zwischen den<br />

Kommunen. Gemäß der PricewaterhouseCoopers(PwC)-Studie<br />

wünschen<br />

sich 80 Prozent der Städte überregionale<br />

Standards für E-<strong>Government</strong>-Lösungen,<br />

d. h. Standards für derartige virtuelle<br />

Marktplätze der öffentlichen Hand.<br />

Dazu gehört auch die flächendeckende<br />

Einführung der digitalen Signatur. 72<br />

Prozent der Städte meinen daher, daß<br />

Deutschland eine nationale E-<br />

<strong>Government</strong>-Strategie benötigt. è<br />

4/00 2 17 7


ç Eine derartige nationale E-<br />

<strong>Government</strong>-Strategie hat die unterschiedlichen<br />

Schnittstellen der Verwaltung<br />

zu beachten. So gibt es zum<br />

einen die Schnittstelle zwischen Verwaltung<br />

und Wirtschaft (Administration-to-Business).<br />

Hier ist an öffentliche<br />

Ausschreibungen über das Internet<br />

zu denken, was sowohl Zeit als auch<br />

Kosten einspart. Unterschiedliche Verwaltungen<br />

und Behörden können sich<br />

dabei zu Einkaufsgemeinschaften zusammentun,<br />

um etwa beim Einkauf von<br />

Bauleistungen oder Versicherungen zu<br />

sparen. Auch werden dabei die Kosten<br />

für das Vergabeverfahren gesenkt. Und<br />

die Kooperation mit Partnern, etwa bei<br />

der Gestaltung von E-<strong>Government</strong>-Plattformen,<br />

dient der Wirtschaftsförderung.<br />

Schließlich ist eine erfolgreiche E-<br />

<strong>Government</strong>-Strategie auch Standortmarketing,<br />

denn derartige Projekte können<br />

internationalen Referenzcharakter<br />

haben, die Innovationskraft einer Region<br />

verdeutlichen und Unternehmen in<br />

der ganzen Welt über die Möglichkeiten<br />

des Standortes informieren.<br />

Eine noch wichtigere Schnittstelle ist<br />

die zwischen Verwaltung und Bürger<br />

(Administration-to-Consumer). Im Rahmen<br />

der sich derzeit anbahnenden digitalen<br />

Revolution der Verwaltung gibt es<br />

vier Stufen, die sich durch eine immer<br />

größere Bürgernähe auszeichnen. Auf<br />

der ersten Stufe liefert der Online-<br />

Auftritt der öffentlichen Verwaltung<br />

nur Informationen. Auf der zweiten<br />

Stufe werden dann bereits Formulare<br />

zum Herunterladen angeboten. Im<br />

Sinne höherer Interaktivität lassen sich<br />

auf der nächsten Stufe Formulare auch<br />

online bearbeiten und an die zuständige<br />

Behörde zurückschicken. Auf der<br />

letzten Stufe ist dann vollkommene<br />

Interaktivität durch Volksabstimmungen<br />

und Wahlen online gegeben. Zu<br />

ergänzen ist das Ganze durch Online-<br />

Beratung in allen Fragen zur öffentlichen<br />

Verwaltung per E-Mail.<br />

Eine dritte Schnittstelle ist zwischen<br />

den Verwaltungen gegeben. Die digitale<br />

Revolution hilft, Arbeitsprozesse<br />

transparenter zu machen, sie fördert<br />

2<br />

aber auch den Informations- und<br />

Leistungsaustausch zwischen den unterschiedlichen<br />

Behörden.<br />

Schließlich bleibt die Schnittstelle zwischen<br />

der Verwaltung und ihren Beschäftigten,<br />

insbesondere dann, wenn<br />

es um den Austausch von Informationen<br />

und Leistungen geht, die den Beschäftigten<br />

helfen, ihre Arbeit effizienter<br />

zu verrichten.<br />

Für die öffentliche Hand läßt sich der<br />

Erfolg einer derartigen E-<strong>Government</strong>-<br />

Strategie nach fünf Kriterien beurteilen:<br />

Qualität, Effizienz, Mitarbeiterzufriedenheit,<br />

Kundenzufriedenheit (d.<br />

h. Zufriedenheit des Bürgers und der<br />

Wirtschaft) sowie Kosteneinsparungen.<br />

Die Qualität der durch die öffentliche<br />

Verwaltung bereitgestellten Leistungen<br />

steigt durch praktizierte Bürgernähe in<br />

Form von standardisierten, transparenten<br />

und schnellen Arbeitsprozessen,<br />

aber auch durch Möglichkeiten der Mitbestimmung<br />

von Seiten der Bürger.<br />

Damit einher geht auch eine höhere<br />

Effizienz, denn der Verwaltungsapparat<br />

wird genau auf die tatsächlichen<br />

Bedürfnisse der Bürger abgestimmt, und<br />

die elektronischen Abläufe bieten die<br />

Möglichkeit einer stärkeren Fokussierung<br />

der Arbeit der Mitarbeiter in<br />

der Verwaltung auf die beratungsbedürftigen<br />

im Gegensatz zu den standardisierten<br />

Vorgängen. Dadurch kann<br />

auch die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

steigen, denn lästige Routinearbeiten<br />

fallen weg. Die Arbeitsabläufe sind klarer<br />

definiert und von Bürgerseite gibt es<br />

weniger Beschwerden auf Grund der<br />

steigenden Kundenzufriedenheit. Die<br />

Bürger können sämtliche Behördengänge<br />

schnell, effizient und bequem<br />

von zu Hause abwickeln. Wartezeiten<br />

an Schaltern fallen weg, ebenso wird die<br />

Bearbeitungszeit von Anträgen deutlich<br />

verkürzt. Die Bürger haben bei<br />

Interesse zusätzlich die Möglichkeit,<br />

die Verwaltung und das politische Leben<br />

aktiv über das Internet mitzubestimmen,<br />

so dass das Gefühl verringert<br />

wird, dass an ihnen vorbei entschieden<br />

wird.<br />

4/00 2 18<br />

Zusammenfassend ergeben sich auch<br />

beträchtliche Kosteneinsparungen.<br />

Der Aufwand und die Kosten, die durch<br />

die Lagerung von Akten entstehen,<br />

werden merklich reduziert. Durch gemeinsame<br />

Warenbestellungen ergeben<br />

sich niedrigere Kosten bei der Beschaffung,<br />

durch Schaffung eines Netzwerkes<br />

kommt es zum einen zu einer gleichmäßigen<br />

Kapazitätsauslastung, zum anderen<br />

können Informationen schneller<br />

kommuniziert werden, was wiederum<br />

Arbeitszeit einspart. Schließlich garantiert<br />

eine Ausrichtung auf die tatsächlichen<br />

Bedürfnisse der Bürger eine<br />

geringstmögliche Verschwendung von<br />

Ressourcen.<br />

So attraktiv die Idee von der digitalen<br />

Verwaltung klingen mag, so groß sind<br />

die Herausforderungen bei der tatsächlichen<br />

Umsetzung. Es müssen<br />

hierfür eine Reihe von Voraussetzungen<br />

erfüllt sein. Diese lassen sich untergliedern<br />

in rechtliche, technische, organisatorische<br />

und finanzielle.<br />

68 Prozent aller Städte sehen nach der<br />

PwC-Studie die schleppende Anpassung<br />

der rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

als großen Hinderungsgrund für<br />

den weiteren Ausbau ihres elektronischen<br />

Dienstleistungsangebotes. Hier<br />

sind vor allem die Problematik mit der<br />

digitalen Signatur wie auch die verfassungsrechtlichen<br />

Probleme mit<br />

Volksentscheiden und Wahlen online<br />

zu nennen. Der Aufbau einer Administration-to-Business-Plattform<br />

wirft hingegen<br />

kaum rechtliche Probleme auf.<br />

Technisch gesehen ist die Umsetzung<br />

einer solchen Strategie an die Einführung<br />

bestimmter sicherheitstechnischer<br />

Standards gekoppelt. So müssen bestimmte<br />

Verschlüsselungsverfahren eingeführt<br />

und Server vor unberechtigten<br />

Zugriffen geschützt werden, damit persönliche<br />

Daten auf dem Weg durch das<br />

Internet geschützt sind.<br />

Organisatorisch gesehen fällt auf, dass<br />

gemäß der PwC-Studie 66 Prozent der<br />

Städte einen Mangel an qualifiziertem<br />

Personal beklagen. Eine forcierte è


ç <strong>IT</strong>-Ausbildung ist somit ergänzend<br />

notwendig, um die Verwaltung für das<br />

21. Jahrhundert fit zu machen. Zudem<br />

müssen für den Bürger möglichst<br />

flächendeckende Internetzugangsmöglichkeiten<br />

gewährleistet sein. Dabei<br />

sind u.a. Kioskterminals denkbar, die<br />

eine öffentliche, für jeden zugängliche<br />

Online-Plattform schaffen und die wichtigsten<br />

Dienstleistungen bündeln.<br />

Schließlich ergibt sich Handlungsbedarf<br />

bei der Finanzierung einer solchen<br />

digitalen Revolution in der öffentlichen<br />

Verwaltung. So beklagen 77 Prozent<br />

der Städte die knappen Kassen der<br />

öffentlichen Hand. Hier sind innovative<br />

Finanzierungsmodelle gefragt wie<br />

beispielsweise Public-Private-Partnerships.<br />

Ein in dieser Hinsicht vom deutschen<br />

Städtetag als vorbildlich eingestuftes<br />

Modell ist das <strong>Berlin</strong>er Stadtportal<br />

berlin.de.<br />

Bei berlin.de handelt es sich um das<br />

offizielle Eingangsportal zur Stadt<br />

<strong>Berlin</strong>. In einer öffentlichen Ausschreibung<br />

durch den <strong>Berlin</strong>er Senat Mitte<br />

der 90er Jahre hatten sich eine Reihe<br />

von Unternehmen für die Ausgestaltung<br />

eines derartigen Stadtportals beworben.<br />

Schließlich hatte ein Konsortium<br />

aus debis und der <strong>Berlin</strong>er Volksbank<br />

mit ihrem Konzept den Zuschlag<br />

erhalten. So wurde 1998 die berlin.de<br />

new media GmbH gegründet.<br />

Die Idee der Public-Private-Partnership<br />

ist die folgende: Die öffentliche<br />

Hand, in diesem Fall das Land <strong>Berlin</strong>,<br />

gewährt exklusiv die Nutzung der<br />

Domain berlin.de für den Aufbau eines<br />

Stadtportals und stellt die gesamten Inhalte<br />

der öffentlichen Verwaltung für<br />

dieses Stadtportal zur Verfügung. Als<br />

Gegenleistung übernimmt die berlin.de<br />

new media GmbH die komplette finanzielle,<br />

technische und organisatorische<br />

Umsetzung. Konkret sind die Rechte<br />

und Pflichten der Partner in einem sogenannten<br />

Betreibervertrag geregelt:<br />

Der <strong>Berlin</strong>er Senat übernimmt die redaktionelle<br />

Verantwortung für den gesamten<br />

Online-Auftritt der Verwaltung.<br />

Es erfolgt eine dezentrale Pflege der<br />

Inhalte durch die jeweils zuständige<br />

Stelle. Die Landesredaktion in der<br />

Senatskanzlei koordiniert dabei die<br />

Aktivitäten innerhalb der Verwaltung.<br />

Die berlin.de new media GmbH stellt<br />

die technische Infrastruktur bereit, hat<br />

die redaktionelle Verantwortung für alle<br />

kommerziellen Inhalte, stellt Querschnittsfunktionen<br />

wie Online-Zahlungsmöglichkeiten<br />

und digitale Signatur<br />

bereit, finanziert komplett sowohl<br />

den Aufbau als auch den Betrieb der<br />

Plattform und übernimmt die Vermarktung<br />

von berlin.de.<br />

Im Rahmen dieser Public-Private-<br />

Partnership werden verschiedene Ziele<br />

gemeinsam umgesetzt. Der Senat bekommt<br />

den gewünschten Online-Auftritt<br />

der öffentlichen Verwaltung, er<br />

fördert die lokale Wirtschaft und steigert<br />

die Attraktivität des Standortes<br />

<strong>Berlin</strong>. Lokale Unternehmen gewinnen<br />

so eine neue Präsentationsplattform,<br />

zusätzliche Vertriebswege und neue<br />

Möglichkeiten der Business-to-Business-<br />

als auch der Business-to-<br />

Consumer-Kommunikation. Der private<br />

Nutzer erhält kostenlose Dienste wie<br />

eine @berlin.de E-Mail-Adresse und<br />

den Zugang zu einer Reihe von<br />

Mehrwertdiensten. Er hat Zugriff auf<br />

ein umfassendes und übersichtliches<br />

Gesamtangebot in Form eines umfassenden<br />

Stadtinformationssystems.<br />

Dabei eröffnen sich ihm sukzessive interaktive<br />

Möglichkeiten in verschiedenen<br />

Bereichen, so z. B. in der Verwaltung,<br />

beim Online-Einkauf etc.<br />

Schließlich führt der Betreiber alle Interessen<br />

zusammen und bietet unterschiedliche<br />

Dienstleistungen für die verschiedenen<br />

Zielgruppen. Dabei erstellt<br />

er ein nutzerorientiertes, aktuelles und<br />

attraktives Angebot.<br />

Das Beispiel berlin.de zeigt den Erfolg<br />

einer solchen Public-Private-Partnership:<br />

<strong>Berlin</strong>.de ist das mit Abstand umfangreichste<br />

und meistgenutzte offizielle<br />

Stadtportal. Ca. 500 Unternehmen<br />

arbeiten bereits mit berlin.de zusammen<br />

und ca. eine Million Besucher erzeugen<br />

über sechs Millionen Seitenabrufe<br />

pro Monat. Im Bereich Verwaltung<br />

weist berlin.de mehr als 100 Auftritte<br />

auf.<br />

Public-Private-Partnerships können<br />

somit ein wertvoller Baustein zur Umsetzung<br />

einer nationalen E-<strong>Government</strong>-Strategie<br />

sein. Wir arbeiten daran<br />

mit und für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung.<br />

Gerade deshalb freuen wir uns auf Ihre<br />

Anregungen und Kritik.<br />

THOMAS KUHLOW<br />

berlin.de new media GmbH & Co. KG<br />

Kontakt: t.kuhlow@berlin.de<br />

http://www.berlin.de/<br />

u<br />

Deutsche Städte im<br />

Netz: Hindernisse auf<br />

dem Weg zum<br />

virtuellen Rathaus<br />

Aktuelle Umfrage von<br />

PricewaterhouseCoopers und dem<br />

Deutschen Städte- und<br />

Gemeindebund: Strategiedefizite,<br />

unklare rechtliche<br />

Rahmenbedingungen und<br />

finanzielle Engpässe behindern<br />

die Einführung virtueller<br />

Verwaltungen.<br />

Die deutschen Städte erwarten<br />

von der Einführung des<br />

Internet in ihrer Verwaltung<br />

mehr Effizienz, Transparenz und<br />

Bürgernähe. Nur jede zehnte Stadtverwaltung<br />

verfügt jedoch über eine Strategie<br />

auf dem Weg zum virtuellen Rathaus.<br />

Hier liegt derzeit die größte Herausforderung<br />

für eine erfolgreiche<br />

Umsetzung von Internet-Projekten in<br />

deutschen Kommunen.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle<br />

Studie mit dem Titel „Die Zukunft<br />

heißt E-<strong>Government</strong>: Deutschlands<br />

Städte auf dem Weg zur virtuellen Verwaltung“,<br />

die das weltweit tätige è<br />

4/00 2 19 7


ç Prüfungs- und Beratungsunternehmen<br />

PricewaterhouseCoopers gemeinsam<br />

mit dem Deutschen Städteund<br />

Gemeindebund im Mai und Juni<br />

2000 durchgeführt hat. Im Vorfeld der<br />

Weltkonferenz URBAN 21 zur Zukunft<br />

der Städte, die unter Schirmherrschaft<br />

der Bundesregierung vom 4. bis 6. Juli<br />

2000 in <strong>Berlin</strong> stattfand, befragten Experten<br />

von PricewaterhouseCoopers<br />

und dem Deutschen Städte- und<br />

Gemeindebund die 200 größten deutschen<br />

Städte zur aktuellen und zukünftigen<br />

Entwicklung ihrer Electronic<br />

<strong>Government</strong>-Projekte. „Dass 88 Stadtverwaltungen<br />

den umfangreichen Fragebogen<br />

beantwortet haben zeigt, welch<br />

hohen Stellenwert deutsche Städte dem<br />

Ausbau ihres E-<strong>Government</strong>-Angebotes<br />

beimessen“ kommentiert Dr.<br />

Thomas Paulsen, verantwortlich für die<br />

Strategieentwicklung Public Sector bei<br />

PricewaterhouseCoopers die rege Beteiligung.<br />

Franz-Reinhard Habbel, Sprecher<br />

des Deutschen Städte- und<br />

Gemeindebundes, betont die Bedeutung<br />

des Internet für deutsche Kommunen:<br />

„E-<strong>Government</strong> führt zu einem<br />

neuen Schub der Verwaltungsmodernisierung<br />

in Deutschland.<br />

Die Städte und Gemeinden, die den<br />

direkten Bürgerkontakt haben, spielen<br />

dabei eine immer größere Rolle“.<br />

Behörden online: viel Optimismus,<br />

wenig Strategie<br />

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen<br />

eine deutliche Lücke hinsichtlich der<br />

mit E-Goverment verbundenen Erwartungen<br />

der Städte und ihrem tatsächlichen<br />

Vorgehen beim Aufbau der Online-<br />

Behördendienste. Zwar ist die überwiegende<br />

Mehrheit der Städte davon überzeugt,<br />

dass die virtuelle Verwaltung,<br />

sprich E-<strong>Government</strong>, das Dienstleistungsangebot<br />

und die Arbeitsweise<br />

der öffentlichen Hand drastisch verändern<br />

sowie Bürgernähe und Transparenz<br />

der Verwaltung deutlich verbessern<br />

wird. Ein umfassendes und langfristiges<br />

Strategiekonzept zum Aufbau<br />

einer solchen Verwaltung fehlt jedoch<br />

den meisten. Nur zwölf Prozent der<br />

befragten Städte verfügen nach eigenen<br />

2<br />

Angaben über eine ausformulierte E-<br />

Goverment-Strategie. 67 Prozent haben<br />

kein Finanzierungskonzept und<br />

lediglich elf Prozent haben bis heute<br />

eine eigene Personalplanung für ihre<br />

Internet-Aktivitäten ausgearbeitet.<br />

Höchste Priorität in den nächsten zwei<br />

Jahren räumen die Städte vor allem der<br />

inhaltlichen Optimierung ihrer Webseiten<br />

(90 Prozent) und dem Download<br />

von Formularen ein (86 Prozent). „Politiker<br />

und Verwaltungsbeamte laufen<br />

Gefahr, sich von der gegenwärtigen<br />

Internet-Euphorie anstecken zu lassen<br />

und nur auf kurzfristige Erfolge zu<br />

setzen.<br />

Ohne strategische Planung und ein effektives<br />

Risikomanagement drohen die<br />

bislang getätigten Investitionen in technische<br />

Infrastruktur und personelle Ressourcen<br />

jedoch zu verpuffen, bevor<br />

mögliche Rationalisierungseffekte eintreten<br />

können“, so Thomas Paulsen.<br />

Konzepte zur Finanzierung<br />

und Personalentwicklung gefragt<br />

Als größten Hinderungsgrund beim<br />

weiteren Ausbau ihres elektronischen<br />

Dienstleistungsangebotes nennen die<br />

Städte neben der schleppenden Anpassung<br />

der rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

(68 Prozent) und dem<br />

Mangel an qualifiziertem Personal (66<br />

Prozent) vor allem die knappen Kassen<br />

4/00 2 20<br />

der öffentlichen Hand (77 Prozent).<br />

Finanzielle Engpässe, so Helmut Mies,<br />

bei PricewaterhouseCoopers verantwortlich<br />

für E-<strong>Government</strong>, lassen sich<br />

jedoch durch gezielte Maßnahmen beseitigen.<br />

So könnten Restrukturierungen<br />

im Back-Office der Verwaltungen und<br />

eine konsequente Zusammenarbeit von<br />

Verwaltung und Wirtschaft erhebliche<br />

Einsparungen bringen. Noch schrecken<br />

die meisten Städte offenbar vor einer<br />

Kooperation mit privaten Investoren<br />

zurück, wie sie sich zum Beispiel im<br />

gemeinsamen Betrieb (Joint Venture)<br />

eines Rechenzentrums anbieten würde.<br />

Auch der Gedanke, über E-<br />

<strong>Government</strong>-Dienstleistungen neue<br />

Einnahmen zu generieren, ist den meisten<br />

deutschen Städten fremd. Ein Beispiel<br />

hierfür wären Werbebanner auf<br />

den städtischen Internet-Seiten. Nur 32<br />

Prozent der Kommunen haben bereits<br />

Konzepte zur Integration von E-<br />

<strong>Government</strong>-Lösungen in elektronische<br />

Markplätze entwickelt. Von Bedeutung<br />

sind in diesem Zusammenhang auch<br />

Personalentwicklungsdefizite und der<br />

Mangel an qualifiziertem Personal.<br />

Personalentwicklung wird zu einem der<br />

Schlüsselfaktoren für eine schnelle und<br />

wirkungsvolle Umsetzung der virtuellen<br />

Verwaltung in Deutschland.<br />

Erwartungen der Bürger<br />

kaum bekannt<br />

Auch mangelndes Wissen über Wünsche<br />

und Präferenzen der Bürger steht<br />

einer langfristig erfolgreichen Umsetzung<br />

von E-<strong>Government</strong> im Weg. Zwar<br />

werten 87 Prozent der befragten Städte<br />

die Verbesserung des eigenen Image<br />

und eine deutlich bürgernähere Stadtverwaltung<br />

(81 Prozent) als besonders<br />

positive Effekte von E-<strong>Government</strong>.<br />

Die wenigsten Städte sind jedoch<br />

darüber informiert, was der Bürger vom<br />

Online-Angebot seiner Stadtverwaltung<br />

erwartet, 89 Prozent tappen hier im<br />

Dunkeln. Die Einführung EDV-gestützter<br />

Kundenmanagement-Systeme<br />

und eine systematische Marktforschung,<br />

wie in der Privatwirtschaft längst üblich,<br />

könnte hier Abhilfe schaffen. è


ç Verwaltungen ans Netz - wo<br />

bleiben die Internet-Anschlüsse?<br />

Eine wesentliche Voraussetzung dafür,<br />

dass öffentliche Verwaltungen den Sprung<br />

in die Informationsgesellschaft bewältigen<br />

können, ist die Ausstattung der Arbeitsplätze<br />

mit modernen Kommunikationsmedien.<br />

Tatsächlich haben<br />

in 69 Prozent der Städte nicht einmal ein<br />

Viertel aller Mitarbeiter einen Internet-<br />

Anschluss mit E-Mail-Zugang.<br />

Eine einheitliche E-Goverment-<br />

Strategie für Deutschland<br />

89 Prozent der befragten Städte halten<br />

eine übergreifende Koordination zwischen<br />

den Kommunen für besonders wichtig,<br />

80 Prozent wünschen sich für E-<br />

<strong>Government</strong>-Lösungen überregionale<br />

Standards. Eine besondere Rolle spielt<br />

dabei die Harmonisierung der rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen, so in erster Linie<br />

Regelungen zur digitalen Signatur, die nur<br />

sieben Prozent für ausreichend halten.<br />

Während Länder wie Großbritannien oder<br />

Australien längst nationale Strategiepläne<br />

vorgelegt haben, befürchten 50 Prozent<br />

der Städte, dass Deutschland durch mangelnde<br />

Kooperation von Bund, Ländern<br />

und Gemeinden im internationalen Vergleich<br />

weiter zurückfallen könnte.<br />

72 Prozent sind aus diesem Grund der<br />

Meinung, dass Deutschland eine nationale<br />

E-Goverment-Strategie benötigt. „Die<br />

zügige Anpassung der rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen, eine umfassende<br />

Anbindung der öffentlichen Verwaltung<br />

an das Internet und die Koordination<br />

zwischen Bund, Ländern und Gemeinden<br />

- all das sind Aufgaben, die im Rahmen<br />

eines solchen Strategiekonzeptes systematisch<br />

und gezielt angegangen werden<br />

könnten“, so die Experten von<br />

PricewaterhouseCoopers.<br />

Im Internet finden Sie uns unter:<br />

www.pwcglobal.com/de<br />

Weitere Informationen erhalten Sie bei:<br />

Dr. Thomas Paulsen PwC Deutsche Revision/PricewaterhouseCoopers<br />

Strategieentwicklung Public Sector Tel.:<br />

030/3496-8931 Fax: 030/3496-6543<br />

thomas.paulsen@de.pwcglobal.com u<br />

e-government -<br />

Verwaltung online<br />

E-Business, E-Commerce, E-<br />

Democracy und nun E-<br />

<strong>Government</strong>: die Öffentliche<br />

Verwaltung ist Teil der „e-<br />

Welt“ geworden, die uns seit einiger<br />

Zeit mit den Visionen einer „neuen<br />

Gesellschaft“ beschäftigt.<br />

Ganz so neu sind diese Vorstellungen<br />

übrigens nicht. Bereits in ihrem Wahlkampf<br />

1992 haben Clinton und Gore<br />

unter der Überschrift „National Information<br />

Infrastructure“ die Vision einer<br />

Gesellschaft beschrieben, die mit Hilfe<br />

der Informationstechnik besser leben<br />

und arbeiten werde. Heute werden weltweit<br />

hohe Erwartungen an einen umfassenden<br />

Einsatz der Informationstechnik<br />

in allen Lebensbereichen formuliert.<br />

Die Bundesregierung hat am<br />

20. September dieses Jahres eine e-<br />

government-Initiative verkündet und<br />

sich selbst verpflichtet, bis zum Jahr<br />

2005 alle internetfähigen Dienstleistungen<br />

der Bundesverwaltung online anzubieten.<br />

Dabei strebt sie ein gemeinsames<br />

Vorgehen mit den Ländern an.<br />

Was ist e-<strong>Government</strong>?<br />

Unter Electronic <strong>Government</strong> wird im Folgenden<br />

verstanden die Durchführung von Prozessen<br />

der Öffentlichen Willensbildung, der Entscheidung<br />

und der Leistungserstellung in Politik,<br />

Staat und Verwaltung unter sehr intensiver<br />

Nutzung der Informationstechnik (GI,<br />

VDE – Memorandum Herbst 2000))<br />

Diese Sicht geht deutlich über das hinaus,<br />

was heute als „Präsenz der Öffentlichen<br />

Verwaltung im Internet“ allgemein<br />

wahrgenommen wird und beschreibt<br />

einen umfassenden politischen,<br />

organisatorischen und technischen Ansatz.<br />

Verbunden ist damit sowohl die<br />

Erwartung von erheblichen qualitativen<br />

und quantitativen Veränderungen<br />

und Verbesserungen in vielen Lebensbereichen<br />

als auch die konkrete Vorstellung<br />

zu strukturellen Veränderungen<br />

in der Verwaltung.<br />

„Die Informationstechnik ist zum wichtigsten<br />

Mittel für die Modernisierung<br />

von Staat, Politik und öffentlicher Verwaltung<br />

geworden“ - so die Autoren<br />

des Memorandums. Ist sie das wirklich?<br />

Oder ist sie „nur“ ein mittlerweile<br />

unverzichtbarer „Verstärker“ für den<br />

Umbau von Verwaltungsprozessen und<br />

die Bereitstellung neuer Dienste?<br />

Über die Möglichkeiten und Grenzen<br />

der Entwicklung gibt es wohl zu recht<br />

sehr unterschiedliche Meinungen und<br />

Auffassungen. Was für die einen die<br />

Chance zu Veränderung ist, stellt sich<br />

für andere angesichts vieler realer gesellschaftlichen<br />

Probleme eher als Aufbau<br />

einer Scheinwelt dar. Zu einer Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema gibt es<br />

allerdings keine Alternative. Sei es, um<br />

die positiven Möglichkeiten zu fördern,<br />

sei es, um möglichen negativen Wirkungen<br />

rechtzeitig entgegenzutreten.<br />

Vieles spricht dafür, die Chancen dieser<br />

Entwicklung umfassend zu nutzen.<br />

Dabei kann der Einstieg in die Welt des<br />

„e-government“ nicht „einfach so“ geschehen.<br />

Er muß gewollt, geplant, gesteuert<br />

und erlernt werden.<br />

Ein Blick in Internet<br />

Was ist dran an dieser Mischung aus<br />

Visionen, politischen Vorgaben, realer<br />

Veränderung und – zumindest in Teilen<br />

auch - Begriffshuberei? Was ist<br />

Electronic <strong>Government</strong> heute? Wohin<br />

bewegen wir uns auf dem „Weg in die<br />

Informationsgesellschaft“?<br />

Den Stand der Dinge im Bereich e-<br />

government erfährt man dabei am besten<br />

im Internet selbst. Sie sollten an dieser<br />

Stelle die Lektüre des Artikels für einige<br />

Minuten unterbrechen. Eine kleine<br />

Rundreise durch die deutsche und die<br />

internationale Verwaltungswelt bringt<br />

anschauliche Beispiele und mehr als<br />

verbaler Erläuterungen.<br />

Über 800 deutsche Städte sind<br />

mittlerweile im Internet vertreten, hinzu<br />

kommen umfangreiche Angebote<br />

auf Landes- und Bundesebene. è<br />

4/00 2 21 7


ç Sehen Sie sich einmal in <strong>Berlin</strong><br />

(www.berlin.de), Bremen und Hamburg<br />

um, besuchen Sie Dresden, Nürnberg,<br />

Leipzig und Würzburg. Kleinere Gemeinden<br />

und Städte sind ebenfalls eine<br />

Reise wert: Fredersdorf (bei <strong>Berlin</strong>),<br />

Paderborn oder Flensburg.<br />

Noch dominieren auf den Webseiten<br />

öffentlicher Anbieter - das zeigen die<br />

o.a. Beispiele ebenso wie repräsentative<br />

Untersuchungen - mit über 80% die<br />

reinen Informationsangebote. kommunikationsorientierte<br />

Dienste („Senden<br />

Sie uns eine E-Mail ...“) sind im<br />

Kommen, echte interaktive Angebote<br />

(„Beantragen Sie online...) noch die<br />

Ausnahme. Aber: das Landeseinwohneramt<br />

<strong>Berlin</strong> stellt Ihnen bereits eine<br />

ganze Reihe von Antragsformularen zur<br />

Verfügung, in Paderborn können Sie<br />

Bauzustandsanzeigen über das Internet<br />

absenden, in Würzbürg die Anzeige einer<br />

öffentlichen Versammlung oder eines<br />

Aufzuges gem. §14 Versammlungsgesetz<br />

online vornehmen. Die Hansestadt<br />

Bremen annonciert den Einstieg<br />

in 70 verschiedene interaktive Anwendungen<br />

- online-Zahlungen inklusive.<br />

Vergleichen Sie die Angebote! Auch<br />

Webseiten sind auf Kritik und Anregungen<br />

der Benutzer angewiesen.<br />

Allerdings sollte dabei berücksichtigt<br />

werden, dass wir gerade die erste Runde<br />

eines 10 000 Meter–Laufs hinter uns<br />

bringen. Sieger zu küren ist ebenso verfrüht<br />

wie Verlierer abzustempeln.<br />

Das Ausland ist auch nur einen<br />

Mausklick entfernt: In der Schweiz haben<br />

Sie die Gelegenheit, sich über Einkünfte<br />

und Abstimmungsverhalten der<br />

Abgeordneten im Nationalrat zu informieren<br />

(www.politics.ch), New Yorker<br />

Bürger können defekte Ampeln online<br />

melden, in anderen ameri-kanischen<br />

Städten ist die Meinung der Bürger zum<br />

Haushaltsentwurf gefragt, der im<br />

Internet verfügbar ist. Singapur bietet<br />

Bürgern und Unternehmen einen ganzen<br />

Katalog von interaktiven Verfahren<br />

an. Rund um die Welt ist e-government<br />

im Vormarsch.<br />

2<br />

A propos rund um die Welt. Das<br />

amerikanische Wirtschaftsministerium<br />

hat im Herbst 1999 ermittelt, dass 60%<br />

der Weltbevölkerung noch nie ein Telefonat<br />

geführt haben – vom Zugang zu<br />

den neuen Medien erst ganz zu schweigen.<br />

Bei aller Euphorie über die Chancen<br />

neuer Medien sind wir – weltweit<br />

wie in der eigenen kleinen Kommune –<br />

gut beraten, uns gerade für Bereich der<br />

Öffentlichen Verwaltung noch für eine<br />

geraume Zeit das Phänomen des „Digital<br />

Divide“ vor Augen zu halten: die<br />

Aufteilung der Bürger in solche, die den<br />

Zugang zu den neuen Medien haben<br />

und beherrschen und solche, die davon<br />

abgeschnitten sind.<br />

Das Beziehungsgeflecht von E-<br />

<strong>Government</strong><br />

E-<strong>Government</strong> ist mehr als die on-line-<br />

Präsenz der Verwaltung gegenüber dem<br />

Bürger. Nach allgemeinem Verständnis<br />

gehören zum diesem Bereich heute Informations-,<br />

Kommunikations- und<br />

Transaktionsproszesse zwischen<br />

• Verwaltung und Bürger<br />

(G2C)<br />

• Verwaltung und Wirtschaft<br />

(G2B)<br />

• Verwaltung und Verwaltung<br />

(G2G)<br />

Im weiteren Sinne („E-Democracy“)<br />

sind diesem Feld auch Kommunikationsprozesse<br />

zwischen<br />

• Bürgern und Bürgern<br />

(C2C)<br />

sowie zwischen Bürgern und Politik<br />

zuzuordnen.<br />

Das mittlerweile recht umfassende<br />

Informationsangebot der Öffentlichen<br />

Verwaltung haben Sie bei dem kleinen<br />

Rundgang durch das Internet kennengelernt,<br />

die Ansätze zur „interaktiven<br />

Verwaltung“ ebenfalls. Informationen<br />

zum politischen Leben sind in vielen<br />

Städten und Gemeinden auch bereits<br />

vorhanden. Zu Ratssitzungen und<br />

Bürgervertretungen sind Tagesordnung<br />

4/00 2 22<br />

und Unterlagen im Netz abrufbar (z.B.<br />

<strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf). Unter www.staatmodern.de<br />

lädt die Bundesregierung<br />

Bürger ein, sich an der Diskussion über<br />

aktuelle politische Themen zu beteiligen.<br />

Auf europäischer Ebene ist der weitere<br />

Weg bereits vorgezeichnet. Die Europäische<br />

Kommission hat auf der Tagung<br />

des Europäischen Rates am 19./<br />

20. Juni 2000 in Feira unter dem Titel<br />

„Eine Informationsgesellschaft für alle“<br />

den Entwurf eines Aktionsplans vorgelegt,<br />

der für das Thema „Regierung am<br />

Netz“ und den elektronischer Zugang<br />

zu öffentlichen Diensten klare Ziele<br />

formuliert.<br />

In den Schlussfolgerungen des Lissabonner<br />

Gipfels wird dazu folgendes<br />

gefordert:<br />

• Anstrengungen der öffentlichen<br />

Verwaltungen aller Ebenen, um<br />

die neuen Technologien für den<br />

größtmöglichen Zugang zu Informationen<br />

zu nutzen.<br />

• Die Mitgliedstaaten sollten einen<br />

allgemeinen elektronischen<br />

Zugang zu den wichtigsten<br />

grundlegenden öffentlichen<br />

Diensten bis 2003 sicherstellen.<br />

Und im Detail:<br />

• Entwicklung eines koordinierten<br />

Konzepts für Informationen<br />

des öffentlichen Sektors,<br />

auch auf europäischer Ebene<br />

(Ende 2000)<br />

• Einrichtung europaweiter Portale<br />

für interaktive öffentliche<br />

Dienste (Mitte 2001)<br />

• Grundlegende öffentliche Daten<br />

im Netz (einschl.Rechts- und<br />

Verwaltungsinformationen, Information<br />

über kulturelle Ereignisse,<br />

Umwelt- und Verkehrsinformationen)<br />

(Ende 2002)<br />

• Vereinfachung der netzgestützten<br />

Verwaltungsverfahren<br />

für Unternehmen (z.B.<br />

Schnellverfahren für die Firmengründung)<br />

(Ende 2002) è


ç Mit der Bereitstellung interaktiver<br />

Verfahren ist dabei eine neue Dimension<br />

des online-Auftritts der Verwaltung<br />

eröffnet. Es wird rasch deutlich, dass<br />

der Zugang zu Verwaltungsprozessen<br />

auf einer interaktiven Plattform weit<br />

mehr ist als das bloße Hinzufügen eine<br />

neuen Oberfläche.Vorteile für Bürger<br />

und Verwaltung sind offenkundig: Unabhängigkeit<br />

von Ort und Zeit, Beschleunigung<br />

von Verfahren, Vermeidung<br />

von Medienbrüchen. Aber: dies<br />

bedeutet oft einen erheblichen Eingriff<br />

in laufende Verwaltungsprozesse. Eine<br />

Vielzahl organisatorischer, technischer<br />

und auch rechtlicher Aspekte muss beachtet<br />

werden.<br />

Media@com - das Pilotprojekt für<br />

die interaktive Verwaltung<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

hat mit der Förderung der Projekts<br />

Media@com die Initative ergriffen, um<br />

in einem Pilotprojekt alle Aspekte der<br />

mediengestützen Bereitstellung von<br />

Verwaltungsdienstleistungen zu untersuchen<br />

und beispielhaft für andere zu<br />

lösen.. 10.000 Bremerinnen und Bremer<br />

sollen in den kommenden Monaten<br />

mit Signaturchipkarten ausgestattet<br />

werden, um diesen neuen „bremeronline-service“<br />

zu nutzen (www.bremen.de).<br />

Bis Ende 2002 werden über 70<br />

Geschäftsvorfälle realisiert sein. Wichtig<br />

ist dabei vor allem die Schaffung von<br />

Rahmenbedingungen für den interakiven<br />

Verwaltungsgang: unter anderem<br />

soll die Realisierung der digitalen<br />

Signatur, von Online-Zahlungsverfahren,<br />

von Standards für neue<br />

Dienste und Datenformate vorangetrieben<br />

werden. Das Deutsche Institut für<br />

Urbanistik (www.difu.de) ist mit der<br />

Begleitforschung für das Projekt beauftragt<br />

und soll die Übertragbarkeit der<br />

Ergebnisse sicherstellen. Auch <strong>Berlin</strong><br />

wird sich an diesem Projekt orientieren.<br />

Online-Wahlen<br />

Noch etwas utopisch mutet die Vorstellung<br />

an, auch Wahlen über das Internet<br />

abzuhalten. Doch die Anfänge sind gemacht.<br />

An der Hochschule Bremerhaven<br />

sollen jetzt Wahlen für alle Gremien<br />

online durchgeführt werden – als<br />

Pilotprojekt für die gesamte Bundesrepublik.<br />

In Kalifornien will die<br />

„California Internet Voting Initiative“<br />

bereits bei allen politischen Wahlen die<br />

Stimmabgabe per Internet durchsetzen.<br />

Können Sie sich vorstellen, dass die<br />

nächsten Abgeordnetenhauswahlen in<br />

<strong>Berlin</strong> über das Internet stattfinden?<br />

Beschaffungswesen online<br />

„<strong>Government</strong> to Business (G2B)“: weniger<br />

in der allgemeinen Öffentlichkeit,<br />

aber umso mehr in der Fachpresse werden<br />

die vielfältigen Beziehungen zwischen<br />

Verwaltung und Wirtschaft im<br />

Hinblick auf den Einsatz neuer Medien<br />

und vor allem des Internets diskutiert.<br />

Mit hohem Erwartungswert ist dabei<br />

das elektronische Ausschreibungs- und<br />

Beschaffungswesen versehen. Die Bundesregierung<br />

hat das Volumen der jährlich<br />

vom Öffentlichen Bereich in<br />

Deutschland am Markt bezogenen Güter<br />

und Dienstleistungen auf 400 Mrd.<br />

DM beziffert. Alle „Beschaffer“ in der<br />

Öffentlichen Verwaltung und die Anbieter<br />

und Lieferanten auf der Gegenseite<br />

wissen um die mit den jeweiligen<br />

Prozessen verbundenen Aufwände.<br />

Auch unter www.berlin.de kann man<br />

bereits seit geraumer Zeit das Amtsblatt<br />

mit allen Ausschreibungen online beziehen.<br />

Ein erster Schritt, aber der entscheidende<br />

„Kick“ fehlt noch: die in<br />

vielen Fällen bereits digital aufbereiteten<br />

Ausschreibungsunterlagen mit den<br />

meist ebenso erstellten Angeboten direkt<br />

zusammenzubringen. Neben den<br />

technischen sind hier vor allem die entsprechenden<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

unabdingbar.<br />

Business to Business-Plattformen sind<br />

im Unternehmensbereich eines der<br />

größten Einsatzgebiete des e-Commerce.<br />

Für das Beschaffungswesen im<br />

öffentlichen Bereich sind die ersten Piloten<br />

auch bereits vorhanden: die Baden-Württemberger<br />

Polizei beschafft<br />

Ausrüstungsgegenstände über eine elektronische<br />

Plattform, im Krankenhausbereich<br />

bietet der Münchner start-up<br />

GloMEDIX den Einkäufern erhebliche<br />

Preis- und Rationalisierungsvorteile<br />

beim Einkauf auf einem „virtuellen<br />

Marktplatz“ – inclusive einem vorteilhaften<br />

Logistikkonzept.<br />

Vielleicht wird sich auch die <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung schon bald mit den Möglichkeiten<br />

von „reverse auctions“ beschäftigen:<br />

Anbieter wetteifern online<br />

um das niedrigste Gebot für einen Auftrag.<br />

<strong>Berlin</strong> im bundes- und weltweiten<br />

Wettbewerb<br />

Mit www.berlin.de verfügt die Stadt<br />

mittlerweile über den bundesweit größten<br />

„kommunalen“ Internet- Server, das<br />

Public-Private-Partnership Projekt hat<br />

sich trotz einiger Startschwierigkeiten<br />

bewährt. Dabei sind die Anforderungen<br />

besonders hochgesteckt: Wirtschaft,<br />

Verwaltung, Kultur und Tourismus in<br />

einem Stadtportal zu bündeln, dabei die<br />

verflochtene Landes- und Bezirksebene<br />

zu integrieren und ein auch wirtschaftlich<br />

tragfähiges Angebot aufzubauen.<br />

Im besonders kritischen <strong>Berlin</strong> wird<br />

dabei gern auf vorhandene Probleme<br />

hingewiesen, wobei sich hin und wieder<br />

der Vergleich aufdrängt, auch die<br />

Düsseldorfer Landesregierung und<br />

sämtliche Städte des Ruhrgebiets würden<br />

in einem Atemzug begutachtet<br />

werden.<br />

Zu berücksichtigen ist bei der<br />

Berwertung des status quo, dass <strong>Berlin</strong><br />

- aus bekannten historischen Gründen -<br />

in den 90er Jahren viel Zeit und Geld<br />

aufzuwenden hatte, um zunächst einmal<br />

die infrastrukturellen Voraussetzungen<br />

für eine zukünftige „Interaktive Verwaltung“<br />

zu schaffen. Noch vor zehn<br />

Jahren rangierte <strong>Berlin</strong> im <strong>IT</strong>-<br />

Ausstattungsvergleich bundesdeutscher<br />

Kommunen im unteren Drittel.<br />

Mittlerweile sind diese Ausstattungsdefizite<br />

deutlich abgebaut worden.<br />

<strong>Berlin</strong> verfügt mit dem <strong>Berlin</strong>er Landesnetz<br />

(BeLa) und den zahlreichen lokalen<br />

Netzen über eines der größten è<br />

4/00 2 23 7


ç deutschen Verwaltungsnetze. Als<br />

Betreiber des Landesnetzes stellt der<br />

Landesbetrieb für Informationstechnik<br />

auch ein Grenznetz bereit, das für einen<br />

sicheren Übergang in das Internet sorgt.<br />

Es gilt nun, diese Ressourcen auch für<br />

Anwendungen aus dem Bereich der interaktiven<br />

Verwaltung zu erschließen<br />

und diese rasch auszubauen.<br />

Auch hier hilft erst einmal ein Blick in<br />

das verfügbare Angebot, um den Status-quo<br />

kennen zu lernen: schauen Sie<br />

sich einmal bei der Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung um, beim Landeseinwohneramt,<br />

in Wilmersdorf oder<br />

Kreuzberg. Quer über Hauptverwaltung,<br />

nachgeordnete Behörden und<br />

Bezirke ergibt sich ein vielfältiges Bild<br />

von Angeboten, die an Inhalten und<br />

ersten interaktiven Anwendungen gemessen,<br />

den Vergleich nicht scheuen müssen.<br />

Die Verwaltung muss sich dabei der<br />

Tatsache bewusst sein, dass das Internet<br />

bei allem vorgelegten Entwicklungstempo<br />

auf absehbare Zeit noch ein Medium<br />

für nur einen Teil der Bevölkerung<br />

sein wird. Daher müssen auch<br />

andere Formen der Nutzung neuer<br />

Medien vorangetrieben werden. Das<br />

Call-Center ist ein gutes Beispiel dafür,<br />

wie auch der (telefonische) Zugang zur<br />

Verwaltung mit hochwertigen Beratungs-<br />

und Auskunftdiensten verknüpft<br />

werden kann - bei gleichzeitiger Entlastung<br />

der Sachbearbeitung in den Fachbereichen.<br />

Für die in allen Bezirken aufzubauenden<br />

Bürgerbüros gilt dies ebenso.<br />

Trotzdem: gemessen an den oben beschriebenen<br />

Perspektiven des e-<br />

government gibt es auch in <strong>Berlin</strong> noch<br />

viele weiße Flecken. Verwaltung und<br />

privater Partner müssen sich schon anstrengen,<br />

um im bundes- und weltweiten<br />

Wettbewerb der Online-Dienste mithalten<br />

zu können.<br />

Im Projekt euro@berlin sind dazu viele<br />

erfolgversprechende Ideen zusammengetragen<br />

worden, deren Umsetzung<br />

<strong>Berlin</strong> nach vorn bringen kann - Informationen<br />

erhalten sie Senatsverwaltung<br />

2<br />

für Wirtschaft und Technologie. Aber für die Realisierung sind eben auch hier noch<br />

die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen.<br />

Rahmenbedingungen für den Aufbau einer Interaktiven Verwaltung in <strong>Berlin</strong><br />

Auch in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung kann der Einstieg in die Welt des „e-government“<br />

nicht „einfach so“ geschehen. Er muss - wie bereits eingangs festgestellt - gewollt,<br />

geplant, gesteuert und erlernt werden. Erforderlich sind u.a.:<br />

• eine klare Formulierung von Zielen,<br />

• die Vereinheitlichung der <strong>IT</strong>-Infrastruktur,<br />

• die Bereitstellung von Plattformen und Diensten,<br />

• die Entwicklung interaktiver Anwendungen und<br />

• der wirtschaftliche Betrieb der Verfahren<br />

„Das Land <strong>Berlin</strong> muss die Konzeption einer diensteorientierten Infrastruktur<br />

erarbeiten und in seiner <strong>IT</strong>-Strategie festschreiben. Es muß durch geeignete<br />

Plattformen, die Interoperabilität der Verfahren und die Wiederverwendung von<br />

Diensten und Systemkomponenten organisieren“ (Prof. Mahr, TU <strong>Berlin</strong>)<br />

Noch in diesem Jahr soll unter dem Dach des <strong>IT</strong>-Koordinierungsausschusses <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>-KAB) eine Arbeitsgruppe „Interaktive Verwaltung“ eingerichtet werden, die<br />

die Grundlagen für ein gemeinsames Vorgehen der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung in Sachen<br />

e-government schaffen wird. Ein Erprobungsgesetz für die „Digitale Signatur“ ist<br />

in Vorbereitung.<br />

Die Senatsverwaltung für Inneres wird das Thema „e-government“ bei der anstehenden<br />

Fortschreibung der <strong>IT</strong>-Strategie des Landes entsprechend berücksichtigen.<br />

Und das Fazit?<br />

Allmählich verzieht sich also der Nebel des Eröffnungsfeuerwerks über der<br />

Gründungsfeier der „Neuen Ökonomie“. Zwar existiert das Internet bereits seit den<br />

70er Jahren, aber das WorldWideWeb, auf dessen Entwicklung sich viele der hier<br />

beschriebenen Erwartungen gründen, ist nun mal erst wenige Jahre alt. Und vieles<br />

was wir bisher beobachten und diskutieren, steckt noch in den Kinderschuhen.<br />

„Internet 2“ und „Mobile Dienste“ lassen nur ahnen, was da noch auf uns zukommt.<br />

Für die Wirtschaft wie die Verwaltung beginnt das Alltagsgeschäft. Aus Visionen<br />

sind Strategien zu entwickeln. Aus Erwartungen müssen Ziele, aus Ideen Planungen,<br />

aus spontanem Einstieg die professionelle Projektarbeit werden. Die erhofften<br />

Effizienzsteigerungen bei der Erbringung von Dienstleistungen in elektronischer<br />

Form sind auch für die Verwaltung nur zu erreichen, wenn in die Entwicklung von<br />

E-<strong>Government</strong> gezielt investiert wird: konzeptionell, personell, finanziell und<br />

strukturell.<br />

Die Chancen sind groß, das hat dieser kleine Überblick sicher gezeigt. Sie können<br />

und müssen genutzt werden.<br />

Über den Erfolg wird auch hier nicht nur die Technik entscheiden. David Feeny,<br />

Informatik-Professor in Oxford, bringt es auf den Punkt: „Die tatsächlichen Erfolgsfaktoren<br />

für erfolgreiches Informationsmanagement liegen in Personen, Verhaltensweisen, Prozessen<br />

und Strukturen“<br />

KARL HEINZ LÖPER<br />

4/00 2 24<br />

u


Datennetzsicherheit in<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

In der Kleinen Anfrage Nr.<br />

14/1042 wollte der Abgeordneten<br />

Frederik Over (PDS)<br />

etwas über die Datennetzsicherheit in<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung vom Senat wissen.<br />

Er fragte den Senat:<br />

1. Welche Richtlinien existieren innerhalb<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung für die<br />

Sicherheit in Informations- und<br />

Kommunikationssystemen,<br />

a) Verschlüsselung von E-mail,<br />

b) Verschlüsselung auf IP-<br />

Transportebene,<br />

c) Vorbereitung auf Signaturgesetzgebung?<br />

2. Welche technischen Infrastrukturelemente<br />

für die Sicherung der Kommunikation<br />

innerhalb der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

existieren bzw. sind in Planung?<br />

3. Durch welche externen Stellen wird<br />

die Sicherheit der IuK-Systeme der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung überprüft?<br />

Die Antwort (Schlussbericht) auf die<br />

Kleine Anfrage Nr. 1042 wurde im<br />

Namen des Senats von <strong>Berlin</strong> wie folgt<br />

beantwortet:<br />

Zu 1.: Richtlinie zur Gewährleistung<br />

der notwendigen Sicherheit beim <strong>IT</strong>-<br />

Einsatz in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung (<strong>IT</strong>-<br />

Sicherheitsrichtlinie) - Senatsbeschluss<br />

1907/99 vom 5. Januar 1999.<br />

Zu 1. a): Gegenstand keiner speziellen<br />

Richtlinie; wird mit den Regelungen<br />

unter 1. abgedeckt.<br />

Zu 1. b): analog zu 1. a).<br />

Zu 1. c): Die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

sind durch das Signaturgesetz<br />

(SigG) und die Richtlinie der EU<br />

zur elektronischen Signatur vorgegeben.<br />

Die erforderliche Anpassung des<br />

SigG an die EU-Richtlinie wird derzeit<br />

vom Bund vorgenommen und soll bis<br />

Herbst diesen Jahres abgeschlossen sein.<br />

Um diesen Prozess in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

aus rechtlicher Sicht zu fördern,<br />

soll ein Erprobungsgesetz erarbeitet<br />

werden, in dem vorrangig die<br />

Anforderungen und Randbedingungen<br />

definiert werden, unter denen „einfache“<br />

elektronische Signaturen von der<br />

Verwaltung gleichwertig zu den bisher<br />

vorhandenen Formvorschriften genutzt<br />

werden können.<br />

Zu 2.: Im Landesbetrieb für<br />

Informationstechnik (L<strong>IT</strong>) werden folgende<br />

technische Infrastrukturelemente<br />

eingesetzt bzw. sind in Planung:<br />

• Die übertragenen Daten aus<br />

Internet, Grenznetz und MAN<br />

sind dort, wo es notwendig ist,<br />

durch „SafeGuard VPN“ kodiert<br />

und gegen Missbrauch und<br />

Manipulation geschützt (Vertraulichkeit<br />

und Integrität). Die<br />

Software bietet kryptografisch<br />

sichere gegenseitige Authentisierung<br />

unter Verwendung von<br />

X.509v3-Zertifikation und 1024<br />

Bit RSA. Die Verschlüsselung<br />

erfolgt mit 128 bit IDEA. Firma<br />

Utimaco (Hersteller der Software)<br />

betreibt kein „Key<br />

ESCROW“ (Schlüsselhinterlegung<br />

an Dritte).<br />

• Verschlüsselte Daten, die zum<br />

Sicherheitsrechenzentrum des<br />

L<strong>IT</strong> (SRZ) übertragen werden,<br />

werden in den Verschlüsselungsgateways<br />

entschlüsselt.<br />

Dort findet auch das Protokollieren<br />

aller laufenden Prozesse<br />

statt (Nachweisbarkeit der Kommunikation).<br />

Daten, die das SRZ<br />

verlassen, werden analog verschlüsselt<br />

und an den Empfänger<br />

weitergeleitet. Nur der Empfänger<br />

kann die Entschlüsselung<br />

vornehmen.<br />

• Der Aufbau der verschlüsselten<br />

Kommunikation und die Nutzung<br />

von VPN Schlüsseln (digitalen<br />

Zertifikaten) gewährleisten<br />

die Authentizität der Daten<br />

und der Kommunikation.<br />

• Zur sicheren Verwaltung von<br />

digitalen Signaturen wird ein<br />

Trust Center aufgebaut.<br />

• Sämtliche Zugriffe auf die Netzwerk-<br />

und Anwendungsebene<br />

werden aufgezeichnet. Dazu<br />

wurden in alle beteiligten Systemkomponenten<br />

Aufzeichnungsfunktionen<br />

integriert. Auf sämtlichen<br />

Verschlüsselungsgateways,<br />

Routern, Firewalls und<br />

Servern werden generell alle<br />

Zugriffe und Abbruchbedingungen<br />

in Log-Files gespeichert<br />

(Nachweisbarkeit der<br />

Kommunikation).<br />

Bei allen Netzübergängen werden<br />

Firewalls zum Schutz der internen Netze<br />

eingesetzt.<br />

Zu 3.: Außer bei DV-Verfahren mit<br />

personalbezogenen Daten, bei denen der<br />

<strong>Berlin</strong>er Beauftragte für Datenschutz und<br />

Akteneinsicht bei seinen Prüfungen die Aspekte<br />

der Verfahrens- und Datensicherheit<br />

mit berücksichtigt, sind keine externen Stellen<br />

mit der Prüfung beauftragt.<br />

<strong>Berlin</strong>, den 6. September 2000<br />

In Vertretung<br />

Rüdiger Jakesch,<br />

Senatsverwaltung für Inneres<br />

Open Source Software<br />

in der Verwaltung<br />

4/00 2 25 7<br />

u<br />

Die Kleine Anfrage Nr. 14/<br />

1041 des Abgeordneten<br />

Frederik Over (PDS) beschäftigte<br />

sich mit der Verwendung von open<br />

source Software in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung.<br />

Er frage den Senat:<br />

1. Wo wird in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

welche open source Software seit wann<br />

mit welchem Erfolg eingesetzt?<br />

2. Wie viel Geld könnte das Land <strong>Berlin</strong><br />

durch den Einsatz von open è


ç source Software (Linux, Star Office<br />

etc.) an Lizenzgebühren (Microsoft bitte<br />

separat ausweisen) sparen, und was<br />

spricht gegen den verstärkten Einsatz<br />

von open source Software?<br />

3. Für welche Software besitzt das Land<br />

<strong>Berlin</strong> den Quellcode und kann somit<br />

notwendige Erweiterungen oder Anpassungen<br />

selbst an Dritte beauftragen<br />

und Sicherheitsüberprüfungen durchführen?<br />

4. Wie viel Geld wird in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung jährlich für Softwarelizenzen<br />

ausgeben? Welche Hersteller<br />

erhielten wie viel Geld für die Jahre<br />

1989 - 1999 ?<br />

5. Welche spezifischen Gründe sprechen<br />

für den Einsatz von Microsoft<br />

linzenzierter Standardsoftware, so dass<br />

sich die nicht unerheblichen Lizenzkosten<br />

rechtfertigen lassen ?<br />

Die Antwort (Schlussbericht) auf die<br />

Kleine Anfrage Nr. 1041 des Senats<br />

lautet wie folgt:<br />

Zu 1.: Bei der Beantwortung dieser<br />

kleinen Anfrage wird für „Open Source<br />

Software (OSS)“ (auch sog. „Freie Software“)<br />

als Begriffsdefinition zu Grunde<br />

gelegt, dass sie sich im Wesentlichen<br />

durch folgende drei charakteristische<br />

Merkmale auszeichnet:<br />

• Sie liegt in einer für den Menschen<br />

lesbaren und verständlichen<br />

Form vor. In der Regel handelt es<br />

sich bei dieser Form um die Quelltexte<br />

einer höheren Programmiersprache,<br />

beispiels-weise C, C++,<br />

Pascal oder ähnliche.<br />

• Sie darf beliebig kopiert und weitergegeben<br />

werden. Für Freie Software<br />

gibt es keine Nutzungsbeschränkungen,<br />

weder bezüglich<br />

der Anzahl der Benutzer noch<br />

bezüglich der Anzahl der Installationen.<br />

Mit der Ver-vielfältigung<br />

und der Verbreitung Freier Software<br />

sind auch keine Zahlungsverpflichtungen<br />

gegen einen<br />

Lizenzgeber verbunden.<br />

2<br />

• Sie darf verändert und in veränderter Form weitergegeben werden. Freie<br />

Software „lebt“ (unter Wahrung der Urheberrechte der Autoren) förmlich<br />

von der aktiven Beteiligung der Anwender an deren Entwicklung.<br />

Generell haben sich für OSS folgende wesentlichen Einsatzfelder herauskristallisiert:<br />

• <strong>IT</strong>-Kommunikation speziell im Internet,<br />

• Betriebssysteme und generelle Werkzeuge (z. B. Programmiersprachen),<br />

• Standardanwendungssoftware (z. B. Texteditoren).<br />

Diese Anwendungspalette findet sich auch beim Einsatz der OSS in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung. Die nachfolgenden Zahlen beruhen zum einen auf einer Auswertung<br />

der neuesten <strong>IT</strong>-Bestandszahlen des Abgeordnetenhausinformationssystem (A.I.S)<br />

und zum anderen auf aktuellen Angaben des Landesbetriebs für Informationstechnik<br />

(L<strong>IT</strong>) zu den SAZ/LAZ-Systemen als Bestandteil der zentralen <strong>IT</strong>-<br />

Infrastruktur. Vor dem Hintergrund dieser flächendeckenden und zeitnahen Einsatzzahlen<br />

erscheint es - insbesondere wegen des damit verbundenen Zeit- und<br />

Personalaufwands - vertretbar, auf eine gesonderte verwaltungsweite Umfrage zur<br />

weitergehenden Datenerhebung zu verzichten.<br />

Zum erstgenannten Einsatzfeld (<strong>IT</strong>-Kommunikation und Inter-/Intranet) hat der<br />

L<strong>IT</strong> folgende Angaben aufbereitet:<br />

Produktname Einsatzbereich bzw. -zweck Anzahl<br />

Internetdienste<br />

apache Web-Server 45<br />

squid Proxy-Server 32<br />

Hilfe zur Systemadministration<br />

ssh<br />

Verschlüsselte Verbindung zur<br />

Fernadministration ca. 120<br />

webmin Pflege des Domain Name System 32<br />

gzip Komprimierung 45<br />

perl Bearbeitung von Zeichenketten 45<br />

ghostview Anzeige von Postscript-Ausgabedateien 27<br />

monitor Anzeige der Systemauslastung 10<br />

lsof Anzeige der geöffneten Dateien 6<br />

Der genaue Einsatzbeginn pro Produkt lässt sich nicht festlegen, diese Software-<br />

Komponenten sind von Anfang an (1994) mit zunehmender Verbreitung im SAZ/<br />

LAZ-System im Einsatz.<br />

Nach dem A.I.S. wird das OSS-Betriebssystem LINUX in den Bezirksämtern<br />

Wedding, Prenzlauer Berg, Kreuzberg und Hellersdorf sowie in der Senatsverwaltung<br />

für Justiz eingesetzt. Da das Textverarbeitungssystem StarOffice mit<br />

seiner OSS-Version noch nicht verfügbar ist (Internet-Ankündigungen des künftigen<br />

Distributors „OpenOffice“ einer Ausgründung der Fa. Sun Microsystem<br />

sprechen von Mitte Oktober 2000), entfallen zu diesem Feld die konkreten<br />

Einsatzzahlen.<br />

Zu 2.: Das Kriterium „frei“ bei OSS bedeutet Freiheit im Sinne von unbeschränkter<br />

Vervielfältigung, Weitergabe und Veränderbarkeit, nicht aber im Sinne von kostenfrei,<br />

Freie Software darf für Geld verkauft werden, allerdings unter der Auflage, dass<br />

der Quellcode mit enthalten sein muss. Die zentrale wirtschaftliche è<br />

4/00 2 26


ç Bedeutung „freier“ Software liegt<br />

somit in ihrem Gebrauchswert, nicht so<br />

sehr in den gesparten Lizenzgebühren.<br />

Die Total Cost of Ownership (TCOI ist<br />

auch bei „freier“ Software nicht Null.<br />

Das lässt sich schon daraus ablesen,<br />

dass einzelne Anbieter für Server-Lizenzen<br />

des Betriebssystems LINUX<br />

400 DM bis 500 DM verlangen, von<br />

notwendigen begleitenden Unterstützungs-<br />

und Supportleistungen abgesehen.<br />

Angesichts des derzeitigen Ausstattungsgrads<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung mit „geschlossener<br />

Software“ kann nicht davon<br />

ausgegangen werden, dass ein seriöser<br />

Wirtschaftlichkeitsvergleich lediglich<br />

auf der Basis der Lizenzgebühren vorgenommen<br />

werden könnte. Vielmehr<br />

kommt eine im Auftrag des Innenministeriums<br />

des Landes Baden-<br />

Württemberg kürzlich erstellte Studie<br />

zum Einsatz der OSS in der dortigen<br />

Landesverwaltung zu dem Schluss, dass<br />

„(es) leider ... heute noch keine umfassende<br />

Analyse (gibt), wie die TCO von<br />

Open Source Software im Verhältnis zu<br />

anderen Systemen tatsächlich aussieht.“<br />

Außerdem konstatiert die Studie, dass<br />

„es ... auf der Hand (liegt), dass eine<br />

Öffnung hin zu OSS auch Kosten erzeugen<br />

wird. Den größten Anteil daran<br />

werden Schulungen und Beratungsleistungen<br />

einnehmen“. Zum Aspekt<br />

Wirtschaftlichkeit führt die Studie aus,<br />

dass „eine generelle Annahme der Wirtschaftlichkeit<br />

bei Einsatz von OSS ...<br />

wegen der unterschiedlichen Rahmenbedingungen<br />

im Einzelfall nicht sachgerecht<br />

(ist).“ Es wird vielmehr darauf<br />

verwiesen, dass „mit den bekannten<br />

Methoden (der Wirtschaftlichkeitsberechnung)<br />

dem zu erwartenden Nutzen<br />

die einmaligen und laufenden Kosten<br />

gegenübergestellt werden (müssen).<br />

Bei den einmaligen Kosten können dabei<br />

erfahrungsgemäß die Umstellungskosten,<br />

d. h. die Kosten der Datenübernahme,<br />

die Aus- und Fortbildungskosten<br />

für das Systempersonal sowie<br />

etwaige Schulungskosten für Anwender<br />

von erheblicher Bedeutung sein.“<br />

Vor dem Hintergrund dieser generellen<br />

Aussagen zu Wirtschaftlichkeits-<br />

aspekten beim OSS-Einsatz muss der<br />

Annahme widersprochen werden, die<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung vernachlässige auf<br />

diesem Sektor wesentliche Einsparpotentiale.<br />

Außerdem wäre es nach<br />

Auffassung des Senats von <strong>Berlin</strong><br />

angesichts des vorstehend dargestellten<br />

derzeit noch relativ speziellen Einsatzspektrums<br />

von OSS wenig sachgerecht,<br />

die Gesamtheit der Lizenzausgaben bzw.<br />

die Ausgaben an einen speziellen Lizenzgeber<br />

als Maßstab für Wirtschaftlichkeitsvermutungen<br />

heranzuziehen. Im<br />

übrigen ist darauf zu verweisen, dass<br />

das Land <strong>Berlin</strong> über den L<strong>IT</strong> dem<br />

Microsoft-Select-Vertrag beigetreten ist<br />

und dadurch eine Vielzahl von Microsoft<br />

Produkten (rd. 60 im Client-Bereich<br />

und rd. 50 im Server-Bereich) zu Vorzugskonditionen<br />

beschafft, für die es<br />

bei OSS (noch) kein entsprechendes<br />

Alternativangebot gibt. Nach den Unterlagen<br />

des L<strong>IT</strong> betrugen die Umsätze<br />

aus diesem Landeslizenzvertrag im Jahre<br />

1999 rd. 6,2 Mio. DM. In dieser<br />

Summe nicht enthalten sind die bei<br />

Neu- oder Ersatzbeschaffungen anfallenden<br />

Kosten für die benötigten Betriebssysteme;<br />

diese sind in den jeweiligen<br />

Hardware-Kaufverträgen mit enthalten.<br />

Zu dem Einsatz von LINUX in der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung hat die Senatsverwaltung<br />

für Inneres bereits in ihrem<br />

Bericht an den UA-K<strong>IT</strong> vom 25.03.1999<br />

umfassend Stellung genommen. In diesem<br />

Bericht wird zu den Vor- und<br />

Nachteilen von LINUX im Vergleich<br />

zu Windows u. a. festgestellt:<br />

• „Unter dem Aspekt eines wirtschaftlichen<br />

<strong>IT</strong>-Einsatzes ist<br />

besonders das gute Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

positiv zu bewerten.<br />

Dies gilt ebenso für die<br />

hohe Laufzeitstabilität, die u. a.<br />

zu einem geringeren Administrationsaufwand<br />

und damit zu<br />

einem grundsätzlich geringeren<br />

Personalbedarf führt.<br />

• Erhebliche negative Auswirkungen<br />

auf die Wirtschaftlichkeit<br />

entstehen durch den bei einer<br />

Umstellung von Windows NT<br />

auf LINUX absehbaren hohen<br />

Schulungsaufwand. Der gravierendste<br />

Nachteil dürfte aber<br />

zurzeit in dem mangelnden<br />

Investitionsschutz bestehen, der<br />

durch die derzeit nicht vorhandene<br />

direkte Ablauffähigkeit von<br />

Windows-orientierter Standardsoftware<br />

unter LINUX und die<br />

insgesamt ungenügende Verfügbarkeit<br />

von anwendungsorientierter<br />

Software verursacht<br />

wird.<br />

• Wegen der o. a. unzureichenden<br />

Standardisierung von LINUX ist<br />

die notwendige Portabilität von<br />

Anwendungen auf Basis einheitlicher,<br />

standardisierter Schnittstellen<br />

derzeit nicht ausreichend<br />

gesichert. Solange diese Standardisierung<br />

nicht gewährleistet<br />

ist, besteht die reale Gefahr, dass<br />

am Markt von den einzelnen<br />

Herstellern unterschiedliche,<br />

miteinander nicht vollständig<br />

kompatible LINUX-Systeme angeboten<br />

werden und damit der<br />

Vorteil der eigentlich vorhandenen<br />

Herstellerneutralität effektiv<br />

nicht genutzt werden kann.<br />

• Die derzeit erst schrittweise verfügbaren<br />

grafischen Benutzungsoberflächen<br />

entsprechen<br />

noch nicht den im Land <strong>Berlin</strong><br />

etablierten Anforderungen an<br />

einen ergonomischen <strong>IT</strong>-Einsatz.<br />

• Die derzeit vorhandenen Support-<br />

und Vertriebsstrukturen<br />

sind vor allem i. S. einer ganzheitlichen<br />

Lösungskompetenz<br />

und umfassender Vor-Ort-Unterstützung<br />

für die Verwaltung<br />

nicht ausreichend.<br />

Zusammenfassend ergibt sich, dass ein<br />

kurzfristiger, umfassender und produktiver<br />

Einsatz von LINUX in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung derzeit noch nicht sinnvoll<br />

und wirtschaftlich realisierbar ist.<br />

Dies schließt den Einsatz in spezifischen<br />

Anwendungsfällen nicht aus.“<br />

An dieser grundsätzlichen Einschätzung<br />

hat sich zum jetzigen Zeitpunkt è<br />

4/00 2 27 7


ç nichts geändert. Der Senat von<br />

<strong>Berlin</strong> wird allerdings die Entwicklung<br />

auf dem Markt der OSS weiterhin sorgfältig<br />

beobachten und auf diesem Feld auch<br />

die Kooperation und den Erfahrungsaustausch<br />

mit dem Bundesministerium des<br />

Innern und anderen Bundesländern suchen<br />

und intensivieren.<br />

Zu 3.: Für nahezu alle Verfahrens- und<br />

Software-Entwicklungen, die in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung allein oder in Kooperation<br />

mit Dritten durchgeführt wurden<br />

oder werden, besitzt das Land <strong>Berlin</strong><br />

die Eigentumsrechte und somit auch<br />

den Quellcode, ohne dass diese Produkte<br />

damit der OSS zugerechnet werden<br />

könnten. Diese Rechte schließen<br />

naturgemäß auch die Möglichkeiten ein,<br />

notwendige Erweiterungen oder Anpassungen<br />

sowie erforderliche<br />

Sicherheitsüberprüfungen und Tests<br />

entweder selbst oder durch Dritte durchführen<br />

zu lassen.<br />

Zu 4. und zu 5.: Die hier angesprochenen<br />

Aspekte wurden bereits im Zusammenhang<br />

mit der Frage zu 2. beantwortet.<br />

<strong>Berlin</strong>, den 6. September 2000<br />

In Vertretung<br />

Rüdiger Jakesch<br />

Senatsverwaltung für Inneres<br />

Softwaredschungel<br />

2<br />

u<br />

Die Abgeordnete Barbara<br />

Oesterheld (Bündnis 90/Die<br />

Grünen) wollte in der Kleine<br />

Anfrage Nr. 14/965 etwas über den<br />

„Softwaredschungel - wer blickt eigentlich<br />

durch?“ wissen. Sie fragte den Senat:<br />

1. Wie viele Lizenzen sind für welche<br />

Softwareprogramme von welchen Herstellern<br />

– aufgegliedert nach Senatsverwaltungen<br />

und den einzelnen Bezirken<br />

– zum jetzigen Zeitpunkt abgeschlossen,<br />

und welche Beträge werden<br />

jeweils für die verschiedenen Softwarelizenzen<br />

bezahlt?<br />

2. Durch wen beziehen Senatsverwaltungen<br />

und Bezirke die verschiedenen<br />

Lizenzen?<br />

3. Für welche im Einsatz befindlichen<br />

Softwareprogramme - aufgegliedert<br />

nach Senatsverwaltungen und den einzelnen<br />

Bezirken - fallen keine Lizenzgebühren<br />

an, und wer sind die Entwickler<br />

dieser Programme?<br />

4. Welche Funktionen übernehmen<br />

jeweils die im Einsatz befindlichen<br />

Softwareprogramme für welche<br />

Verwaltungsaufgaben?<br />

5. Wie viele Wartungs- und Pflegeverträge<br />

und wie viele Verträge zur<br />

Anpassung an gesetzliche Veränderungen<br />

sind für welche Softwareprogramme<br />

von welchen Herstellern - aufgegliedert<br />

nach Senatsverwaltungen und den einzelnen<br />

Bezirken - zum jeweiligen Zeitpunkt<br />

abgeschlossen, und welche Beträge<br />

werden jeweils für die verschiedenen<br />

Verträge bezahlt?<br />

6. Wie hoch ist der jeweilige Personalaufwand<br />

in Anzahl und Kosten - aufgegliedert<br />

nach Senatsverwaltungen und<br />

den einzelnen Bezirken - für<br />

a) Softwareentwicklung aufgegliedert<br />

nach Projekten,<br />

b) Pflege und Wartung aufgegliedert<br />

nach Projekten,<br />

c) notwendige gesetzliche Anpassungen<br />

aufgegliedert nach Projekten,<br />

d) den sonstigen durch im Einsatz befindliche<br />

Softwareprogramme entstehenden<br />

Bedarf (z. B. Koordination)?<br />

7. Wie hoch sind jeweils die laufenden<br />

Personalkosten für Verwaltungsmitarbeiter<br />

(innen) für Zuarbeit, Beratung<br />

und Entwicklung bei der Erstellung<br />

der verschiedenen Softwareprogramme<br />

(bitte einzeln auflisten), die<br />

sich noch nicht oder nur zum Teil im<br />

Einsatz befinden, und wie viele<br />

Mitarbeiter(innen) der Verwaltung sind<br />

jeweils daran beteiligt?<br />

Die die Kleine Anfrage Nr. 965 wurde<br />

im Namen des Senats von <strong>Berlin</strong> wie<br />

folgt beantwortet:<br />

4/00 2 28<br />

Vorbemerkung:<br />

Die Beschaffung und der Einsatz von<br />

Softwareprogrammen werden in der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung gemäß den Grundsätzen<br />

der <strong>IT</strong>-Organisationsrichtlinie<br />

vom 17. März 1998 dezentral verantwortet.<br />

Dementsprechend werden keine<br />

landesweiten Übersichten geführt.<br />

Gleichwohl ist der Senat bemüht, Beschaffung,<br />

Entwicklung und Einsatz<br />

von Softwareprogrammen zu koordinieren<br />

und zu vereinheitlichen, um damit<br />

Synergie- und Kosteneinsparungseffekte<br />

nutzen zu können. Dies ist auch<br />

Gegenstand einer Vorlage der Senatsverwaltung<br />

für Inneres, die dem <strong>IT</strong>-<br />

Koordinierungsausschuss <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>-<br />

KAB) im IV. Quartal 2000 zur Beratung<br />

vorliegen wird.<br />

Mit Blick auf diese Zielsetzung hält der<br />

Senat folgende Instrumente und Maßnahmen<br />

für besonders wichtig:<br />

• Einrichtung eines verbindlichen<br />

<strong>IT</strong>-Warenkorbs für Hard- und<br />

Softwareprodukte<br />

• Einführung einer <strong>IT</strong>-Projektrichtlinie<br />

• Erprobung des <strong>IT</strong>-Insourcing<br />

• Zentrale Beschaffung, landesweit<br />

nutzbare Rahmenverträge<br />

durch den L<strong>IT</strong><br />

• Bezirkliche Koordinierung<br />

(KoB<strong>IT</strong> Geschäftsstelle)<br />

• Beschluss einer Infrastrukturrichtlinie<br />

zum Ausbau und zur<br />

Vereinheitlichung der verwaltungsübergreifend<br />

genutzten<br />

Informationstechnik und<br />

-dienste<br />

In diesem Zusammenhang begrüßt der<br />

Senat ausdrücklich, dass sich der Rat<br />

der Bürgermeister nach den im Zusammenhang<br />

mit der Bezirksfusion gemachten<br />

Erfahrungen über Möglichkeiten<br />

und Maßnahmen zu einer stärkeren<br />

Vereinheitlichung der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

in den Bezirken berichten lassen wird.<br />

Mit Bezug auf diese Vorbemerkungen<br />

wird zu den einzelnen Fragen wie folgt<br />

Stellung genommen:<br />

è


ç Zu 1.: Über die Zahl der abgeschlossenen<br />

Lizenzen sowie die damit<br />

verbundenen Lizenzgebühren wird in<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung keine Gesamtübersicht<br />

geführt. Da die Lizenzverträge<br />

in sehr unterschiedlichen Varianten abgeschlossen<br />

werden, lässt ihre Zahl keine<br />

Schlussfolgerung zu Kostenvolumen<br />

und Ausstattungsgrad zu. Eine Erhebung<br />

sowie die dann unabdingbar notwendige<br />

Datenpflege ist mit einem erheblichen<br />

und unverhältnismäßigen<br />

Kosten- und Zeitaufwand verbunden.<br />

Zu 2.: Senatsverwaltungen und Bezirke<br />

beziehen ihre Lizenzen entweder<br />

a) selbst, direkt von den Herstellern<br />

oder<br />

b) durch Sammelbestellungen (L<strong>IT</strong>,<br />

KoB<strong>IT</strong>, ...) oder<br />

c) im Rahmen von Landeslizenzen, für<br />

die in der Regel der L<strong>IT</strong> den Vertrag<br />

abgeschlossen hat.<br />

Zu 3.: In der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung sind<br />

sowohl von Herstellern lizenzfrei bereitgestellte<br />

Programme wie auch in der<br />

Verwaltung selbst erstellte bzw. von<br />

anderen Verwaltungen erhaltene Programme,<br />

für die keine Lizenzgebühren<br />

entrichtet werden, im Einsatz. Eine entsprechende<br />

Programmübersicht wird<br />

seitens des Senats nicht geführt. Die<br />

Erhebung und Pflege sind kostenaufwendig<br />

(vgl. auch zu 1.).<br />

Zu 4.: Softwareprogramme werden<br />

mittlerweile für eine Vielzahl von Funktionen<br />

bei zahlreichen Verwaltungsaufgaben<br />

eingesetzt. Diese müssen im Einzelnen<br />

erhoben und dargestellt werden.<br />

Eine Erhebung ist mit erheblichem und<br />

unverhältnismäßigem Kosten- und Zeitaufwand<br />

verbunden (vgl. auch zu 1.).<br />

Zu 5.: Entsprechende Aufstellungen<br />

liegen dem Senat nicht vor. Zu den<br />

Schwierigkeiten der Erfassung und der<br />

erforderlichen Pflege solcher Datenbestände<br />

wird in zu 1. bis 4. hingewiesen.<br />

Zu 6.: Personalaufwand und Personalkosten<br />

können nur nach Maßgabe von<br />

Auswertungen aus den jeweils eingesetzten<br />

Kosten- und Leistungsrechnungen<br />

der einzelnen Behörden<br />

ermittelt werden. Eine solche Ermittlung<br />

ist mit erheblichem Arbeits- und<br />

Zeitaufwand verbunden.<br />

Erstellung, Betrieb, Pflege und Wartung<br />

von Softwareprogrammen sollen –<br />

unter voller Beachtung der Produktund<br />

Verfahrensverantwortlichkeiten –<br />

im Rahmen der in der Vorbemerkung<br />

genannten Instrumente und Maßnahmen<br />

zukünftig sehr viel stärker auf<br />

Wirtschaftlichkeitsaspekte hin überprüft<br />

werden.<br />

<strong>Berlin</strong>, den 18. August 2000<br />

In Vertretung<br />

Mathilde Koller<br />

Senatsverwaltung für Inneres<br />

Abschlußbericht<br />

Projekt <strong>IT</strong>IS<br />

(<strong>IT</strong>-Insourcing)<br />

Management Summary<br />

u<br />

Die Vergabe von <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />

an externe Partner<br />

(<strong>IT</strong>-In-/Outsourcing) ist seit<br />

Jahren in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung eine<br />

anerkannte Praxis. Dabei unterscheidet<br />

sich jedoch der Grad der Nutzung externer<br />

Dienstleister erheblich von der<br />

Aufgabenstellung bzw. den darzustellenden<br />

Prozessen. Analysiert man den<br />

Lebenszyklus eines <strong>IT</strong>-Produkts (i.a.<br />

Hard- und Software) bez. der Phasen<br />

der Entwicklung und Beschaffung, der<br />

Implementierung und des Betriebs respektive<br />

der eigentlich darzustellenden<br />

Geschäftsprozesse, so ist festzustellen,<br />

dass bisher in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

überwiegend bei der Entwicklung, Beschaffung<br />

und Implementierung von<br />

<strong>IT</strong>-Produkten die Hilfe externer Partner<br />

in Anspruch genommen wird. Bei<br />

den vorgenannten Prozessen werden<br />

sowohl „echte“ Externe als Outsourcer<br />

bzw. Outtasker (i.S. des partiellen<br />

Outsourcing) wie auch Externe mit<br />

Verwaltungsbezug (i.d.R. der L<strong>IT</strong>) als<br />

Insourcer (i.S. des internen Outsourcing)<br />

beauftragt. Von der Übertragung von<br />

<strong>IT</strong>-Betriebsprozessen an externe Partner<br />

wird gegenwärtig auch Gebrauch<br />

gemacht, jedoch selektiv in Bezug auf<br />

die zu betreibenden <strong>IT</strong>-Komponenten<br />

und in erheblich geringerem Umfang.<br />

So werden beispielsweise verfahrensspezifische<br />

Großrechner- und Serverkapazitäten<br />

und landesweite Netzdienstleistungen<br />

durch den L<strong>IT</strong> mit<br />

Erfolg am <strong>Berlin</strong>er Verwaltungsmarkt<br />

angeboten und durch die Kunden in<br />

Anspruch genommen. Für den Betrieb<br />

der im Zuge des Client-Server-Computing<br />

gewachsenen LAN-Domänen<br />

werden jedoch durch die Behörden<br />

bisher kaum externe <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />

genutzt, insbesondere bezüglich der<br />

lokalen verfahrensunabhängigen Server-<br />

, Endgeräte- und Netzinfrastruktur. Für<br />

die durch die behördlichen <strong>IT</strong>-Stellen<br />

(Infrastrukturbetreiber) betriebenen <strong>IT</strong>-<br />

Komponenten gibt es zudem berlinweit<br />

keine einheitlichen Technik-, Migrations-,<br />

Einführungs- und Betriebskonzepte<br />

und diesbez. keine verbindlichen<br />

Standards, so dass die <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung u.E. erhebliche Effizienzund<br />

Synergiepotenziale verschenkt.<br />

Vor dem Hintergrund der prekären<br />

Haushaltslage des Landes <strong>Berlin</strong> und<br />

dem enormen Kostendruck, dem die<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung ausgesetzt ist, sehen<br />

wir die Möglichkeit mit dem<br />

Dienstleistungspaket <strong>IT</strong>-Insourcing<br />

zum Betrieb dezentraler LAN-Infrastruktur<br />

einen aktiven Beitrag zur<br />

Haushaltskonsolidierung des Landes<br />

<strong>Berlin</strong> zu leisten. Mit dem vorliegenden<br />

Bericht weisen wir nach, dass mit Hilfe<br />

standardisierter Technik- und<br />

Organisationskonzepte hohe Einsparpotenziale<br />

(mehr als 25 % gegenüber<br />

dem Ist) beim Betrieb dezentraler<br />

verfahrensunabhängiger <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

genutzt werden können. Bei dem<br />

ggw. Mengengerüst von berlinweit mehr<br />

als 40.000 betriebenen Endgeräten bedeutet<br />

dies ein jährliches Einsparvolumen<br />

in zweistelliger Millionenhöhe.<br />

Für die Fortführung des Projekts è<br />

4/00 2 29 7


ç <strong>IT</strong>-Insourcing im Sinne einer Umsetzung<br />

der erzielten konzeptionellen<br />

Ergebnisse und der weiteren konsequenten<br />

Einführung des Vorhabens<br />

sehen wir folgende Rahmenbedingungen<br />

unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />

als unabdingbar an:<br />

• Es gilt der sog. Sourcing-Grundsatz,<br />

d.h. alle <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />

und <strong>IT</strong>-Produkte sollen, wo<br />

es wirtschaftlich vorteilhaft und<br />

rechtlich zulässig ist, über<br />

verwaltungsinterne Kooperationen<br />

(Insourcing) oderverwaltungsexternes<br />

Auslagern<br />

(Outsourcing) von Dritten bezogen<br />

werden. Dem Insourcing<br />

ist unter Nutzung der erheblichen<br />

verwaltungsinternen<br />

Synergiepotenziale zunächst<br />

Vorrang vor dem Outsourcing<br />

zu geben. <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />

sollen durch die Behörden nur<br />

noch dann selbst bereitgestellt<br />

werden, wenn die Vorgaben des<br />

Sourcing-Grundsatzes nicht erfüllbar<br />

sind.<br />

• Die Leistungsbereitstellung soll<br />

wegen der erzielbaren Skaleneffekte<br />

so zentralisiert wie möglich<br />

ausgestaltet werden<br />

(economies of scale). Möglichkeiten<br />

zur Zentralisierung bieten<br />

insbesondere die Basisdienste<br />

wie das Einrichten und<br />

Betreiben von Endgeräten, Server,<br />

Netzwerkkomponenten und<br />

Standardsoftware. Die Zentralisierung<br />

bezieht sich ausschließlich<br />

auf die Geschäftsprozesse<br />

(nicht auf die <strong>IT</strong>-Infrastruktur).<br />

Der Betrieb von Fachanwendungen<br />

gehört wegen des<br />

engen Bezugs zur Aufgabenerfüllung<br />

der Behörden in deren<br />

Kernkompetenz.<br />

• Voraussetzung für die Zusammenfassung<br />

bisher dezentral erbrachter<br />

Leistungen und damit einer<br />

möglichen Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />

ist eine verwaltungsweite<br />

Vereinheitlichung und Standardisierung<br />

von <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />

und -Produkten.<br />

2<br />

Zusammenfassend sehen wir folgende Vorteile für das Insourcing von <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />

durch den L<strong>IT</strong> im Bereich der dezentralen verfahrensunabhängigen <strong>IT</strong>-<br />

Infrastruktur in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung:<br />

• best economies of scale, d.h. Verteilung der entstehenden Gemeinkosten auf<br />

ein größeres <strong>IT</strong>-Mengengerüst mit der Folge niedrigerer Stückkosten und<br />

damit einhergehend für den Kunden niedrigerer Stückpreise (z.B. umgelegt<br />

auf ein Endgerät über ein cost-per-seat-Modell),<br />

• höhere Produktivität, d.h. bessere und effektivere Ablauforganisation im<br />

Betriebsbereich durch Einführung von Standardprozessen und einheitliche<br />

Nutzung von Standardprodukten (ein Werkzeug für eine Problemstellung),<br />

• konzentrierter, flexibler und qualifizierter Personaleinsatz, d.h. durch Pooling<br />

und Qualifizierung bez. der Standards und Produkte von Mitarbeitenden<br />

wird das Qualifikationsniveau insgesamt verbessert und auf den Kunden<br />

abgestimmt,<br />

• hohe Zukunftssicherheit und Stabilität, da im Vergleich zu anderen Wettbewerbern,<br />

die für gewöhnlich „Rosinen picken“, das gesamte <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleistungsspektrum vor Ort abgedeckt wird, eine langfristige Partnerschaft<br />

angestrebt wird und die wirtschaftliche Positionierung des Geschäftsfeldes<br />

an einer „Win-Win-Philosophie“ und nicht an kurzfristigen Profiten<br />

im Interesse eines share holders orientiert ist.<br />

u<br />

Verwaltungsvorschriften für die Organisation des<br />

<strong>IT</strong>-Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

Der Senat hat auf Vorlage von Innensenator Dr. Eckart Werthebach die<br />

überarbeiteten Verwaltungsvorschriften für die Organisation des <strong>IT</strong>-<br />

Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung (<strong>IT</strong>-Organisationsrichtlinie) zur<br />

Kenntnis genommen. Die Vorlage ist dem Rat der Bürgermeister zuzuleiten.<br />

Die vom Senat im März 1998 beschlossene <strong>IT</strong>-Organisationsrichtlinie war aus<br />

folgenden Gründen zu überarbeiten:<br />

• Änderung der Zusammensetzung des <strong>IT</strong>-Koordinierungsausschusses für<br />

<strong>Berlin</strong>, bedingt durch die Gebietsreform / Verringerung der Zahl der<br />

Bezirke und die Reduzierung der Zahl der Senatsverwaltungen,<br />

• Einrichtung eines <strong>IT</strong>-Warenkorbs,<br />

• Einrichtung der Geschäftsstelle für die Koordinierung und Beratung<br />

bezirklicher <strong>IT</strong>-Verfahren.<br />

Die <strong>IT</strong>-Organisationsrichtlinie setzt zum einen die Verwaltungsreform auch im<br />

Technikbereich um und trägt zum anderen der unter dem Stichwort „Weg in die<br />

Informationsgesellschaft“ zusammenfassbaren Entwicklung Rechnung.<br />

Der <strong>IT</strong>-Einsatz wird dabei im Grundsatz durch ein geordnetes Zusammenwirken<br />

von zentralen Vorgaben, dezentraler Verantwortung und übergreifender Koordination<br />

gestaltet.<br />

u<br />

4/00 2 30


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Email: uschuthf@debis.com<br />

kann aus technischen Gründen in dieser<br />

digitalen Version des SPL<strong>IT</strong>TER leider<br />

nicht dargestellt werden.<br />

4/00 2 31 7


Namen und Vornamen<br />

von Mitarbeitern<br />

geheimhalten?<br />

Greifen wir es noch einmal<br />

auf: Darf die E-Mail-Adresse<br />

eines Beschäftigten der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung generell aus seinem Vorund<br />

Nachnamen gebildet werden?<br />

Grundsätzlich wohl Ja, sagte der Verfasser<br />

dieses Beitrags im SpL<strong>IT</strong>ter<br />

1/2000 S.6. - Oder sollte man die Vornamen<br />

und zusätzlich die selteneren<br />

Nachnamen von Mitarbeitern der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung grundsätzlich geheimhalten,<br />

jedenfalls bei denjenigen, die<br />

für die „Kunden auch unangenehmere<br />

Entscheidungen zu treffen haben“? Für<br />

diesen Vorschlag plädierte Herr oder<br />

Frau Schmock-Bathe in einem Leserbrief<br />

im SpL<strong>IT</strong>ter 3/2000 wegen der<br />

Gefahren aus dem Internet.<br />

Nun, grob geschätzt dürfte eine gute<br />

Hälfte der Beschäftigten des Landes<br />

<strong>Berlin</strong> des öfteren „unangenehme Entscheidungen<br />

treffen“ - und die andere<br />

Hälfte hat vermutlich nur zu einem<br />

Drittel Massennamen wie Schmidt,<br />

Müller, Meyer, Schulze. Im Ergebnis<br />

würden nach diesem Vorschlag den<br />

Bürgern die Namen der meisten Beschäftigten<br />

praktisch nicht mehr bekannt<br />

werden – nach dem Leserbriefschreiber<br />

ein Ausfluss der Fürsorgepflicht<br />

der Arbeitgeber. Die Frage betrifft<br />

also viele Tausend Beschäftigte.<br />

Mein Artikel im SpL<strong>IT</strong>ter 1/2000 versuchte<br />

die (zugegeben knappe) juristische<br />

Grundlage für die aktuelle Debatte<br />

zu liefern, nach der seit 1995 praktisch<br />

alle Arbeitgeber und Dienstherren<br />

- das heißt hoffentlich wohlberatene<br />

Leitungskräfte nach Diskussionsprozeß<br />

im Hause – darüber entscheiden müssen,<br />

ob neben Namen auch die Vornamen<br />

der Mitarbeiter des Hauses den<br />

Kunden der Verwaltung über das Netz<br />

bekanntgegeben werden sollen.<br />

2<br />

Mannigfaltige Veröffentlichungsmethoden<br />

stehen zur Verfügung, unter<br />

anderem:<br />

• Namensnennung im einzelnen<br />

Behördenschreiben,<br />

• in papierenen Rundschreiben,<br />

• in Veröffentlichungen der Pressestelle,<br />

• Übermitteln entsprechender namentlicher<br />

E-Mail-Adressen an<br />

Betroffene, an Gruppen, an die<br />

Presse,<br />

• Aufnahme der Namen und der<br />

namentlichen E-Mail-Adressen<br />

in Handbücher,<br />

• in das interne Telefonverzeichnis<br />

oder<br />

• in das externe Telefonverzeichnis<br />

und schließlich<br />

• dessen Einstellen ins Intranet<br />

oder Internet.<br />

Mir ging es im wesentlichen um den<br />

(gravierendsten) letzteren Fall: Können<br />

Namen und Vornamen in die E-Mail-<br />

Adresse aufgenommen und danach<br />

konsequenterweise als Verzeichnis ins<br />

Internet gestellt werden? Die Diskussion<br />

hat Vorläufer - die Leser erinnern<br />

sich gewiß an die Frage „Namensschilder<br />

oder Nummern an Polizei-Uniformen?“<br />

Letztlich geht es bei dieser Frage um<br />

Grundlegendes im Verständnis der Rolle<br />

des Staates gegenüber seinen Bürgern.<br />

Man wird sich entscheiden müssen, ob<br />

in der Regel bekannte, identifizierbare<br />

Menschen oder versteckte, anonyme<br />

Kräfte dem Bürger als „Staat“ gegenübertreten.<br />

Zunächst sei auf die Vorteile hingewiesen,<br />

die die Nennung des Vor- und des<br />

Nachnamens in der E-Mail-Adresse mit<br />

sich bringt. Namen signalisieren Offenheit<br />

gegenüber dem Bürger, besonders<br />

wird die Nennung vollständiger Namen<br />

als kundenfreundlich angesehen.<br />

Personenverwechslungen sind leichter<br />

auszuschließen. Die Mitarbeiter sind<br />

direkt und damit schneller erreichbar.<br />

Entscheidungen, die nicht von anonymen<br />

Instanzen, sondern von benannten<br />

4/00 2 32<br />

Verantwortlichen stammen, versprechen<br />

und bieten ein höheres Maß an<br />

Überprüfbarkeit. Außerdem ist die Sorgfalt<br />

mancher Bediensteter bei der<br />

Einzelfallbearbeitung eventuell höher,<br />

können sie sich doch nicht mehr etwa<br />

hinter den Stellenzeichen verstecken.<br />

Nicht zuletzt ginge von der Verwaltung<br />

ein in unserer Zeit immer seltener anzutreffendes<br />

Signal in Richtung „mehr<br />

Zivilcourage“ aus. Einer Großstadtverwaltung<br />

steht es gut zu Gesicht, in<br />

diesem Zusammenhang ein Vorbild<br />

abzugeben, wird doch an allen Ecken<br />

auch vom Bürger verlangt, nicht wegzusehen,<br />

sondern in eigenem Namen<br />

aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.<br />

Ein genauerer Blick auf die rechtlichen<br />

Grundlagen zeigt, daß die Nachnamen<br />

und zum Teil auch die Vornamen<br />

von Staatsbediensteten identifizierbar<br />

sind und sein müssen. Bisher<br />

herrscht nämlich das Prinzip, dass sämtliche<br />

staatlichen Entscheidungen von<br />

den Verantwortlichen mit ihrem Namen<br />

zu unterschreiben sind. Ob dabei<br />

der Vorname genannt wird, bleibt meist<br />

offen. Schon nach BGB § 126 soll die<br />

Unterschrift die Person des Ausstellers<br />

erkennbar machen - gesetzliche Schriftform<br />

heißt also Namensunterschrift.<br />

Im sensiblen Bereich der Justiz bestimmen<br />

die §§ 315 Abs. 1 ZPO und § 275<br />

Abs.2 StPO (für die Strafgerichtsbarkeit),<br />

daß Urteile von den<br />

Richtern, die bei der Entscheidung mitgewirkt<br />

haben, zu unterschreiben sind.<br />

Die Namen der Richter höherer Gerichte<br />

sind samt Vornamen beispielsweise<br />

im Bundesarbeitsblatt veröffentlicht.<br />

Die meisten Richter aller<br />

Gerichtsbarkeiten findet man darüber<br />

hinaus im veröffentlichten bundesweiten<br />

„Handbuch der Justiz“ verzeichnet<br />

- mit Vornamen und Geburtsdatum.<br />

Nach Art. 58 und 82 GG sind staatliche<br />

Akte wie z.B. Gesetze von Bundeskanzler<br />

und Bundespräsident zu unterzeichnen<br />

bzw. gegenzuzeichnen. Politiker<br />

sind selbstverständlich mit ihren Vornamen<br />

der Öffentlichkeit bekannt. è


ç Generell wird man also erkennen<br />

müssen, daß die volle Identität aller, die<br />

etwas zu entscheiden haben, leicht herauszufinden<br />

ist. Und dieses Prinzip setzt<br />

sich weiter bis in die tägliche<br />

Verwaltungspraxis fort.<br />

Nach dem Verwaltungsreform-Grundsätze-Gesetz<br />

VGG richten alle Behörden<br />

die Art ihrer Leistungserbringung<br />

an den Anforderungen der Leistungsempfänger<br />

außerhalb der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

einschließlich der besonderen<br />

Belange der Wirtschaft aus (§ 3 Abs.1)<br />

- der Grundsatz der Kundenfreundlichkeit.<br />

§ 22 Abs. 6 GGO I <strong>Berlin</strong> bestimmt,<br />

daß jede Dienstkraft auf Verlangen von<br />

Besuchern ihren Namen und ihre Funktion<br />

zu nennen oder ihre Visitenkarte<br />

(Absatz 7) zu übergeben hat.<br />

Im GGO-I-Neuentwurf heißt es an<br />

entsprechender Stelle, daß jede Dienstkraft,<br />

die unmittelbar mit dem Anliegen<br />

eines Besuchers befasst ist, diesem auf<br />

Verlangen ihren Namen und ihre Funktion<br />

zu nennen oder ihre Visitenkarte<br />

zu übergeben hat, welche neben dem<br />

Namen auch die Anschrift der Behörde,<br />

die Telefon- und Zimmernummer,<br />

das Bearbeiterzeichen sowie ggf. die<br />

Sprechzeiten aufweisen muss. Bei einem<br />

Blick in die Praxis wird man feststellen,<br />

daß Visitenkarten in Wirtschaft<br />

und Verwaltung in aller Regel auch die<br />

Vornamen enthalten.<br />

Unterschriften finden sich des weiteren<br />

auf Schriftstücken, wie sie in der Verwaltung<br />

täglich anfallen. So heißt es in<br />

§ 72 Abs. 1 GGO I bezüglich der Unterzeichnung<br />

und Beglaubigung von Reinschriften:<br />

„Reinschriften werden eigenhändig<br />

unterzeichnet, wenn dies ausdrücklich<br />

angeordnet ist (§ 55 Abs. 2 Satz 4).<br />

Dasselbe gilt für Reinschriften, die<br />

zugleich mit dem Verfügungsentwurf<br />

angefertigt worden sind (§ 60 Abs. 1<br />

Satz 1). Die eigenhändige Unterschrift<br />

leistet derjenige, der die Verfügung abschließend<br />

gezeichnet hat. (...) Unter<br />

die eigenhändige Unterschrift wird in<br />

Maschinenschrift oder durch Stempelaufdruck<br />

der Name des Betreffenden<br />

gesetzt; dem Namen kann der Vorname<br />

vorangestellt werden. Der eigenhändigen<br />

Unterschrift kann ein Siegelabdruck<br />

beigefügt werden.“<br />

Im Neuentwurf der GGO I heißt es an<br />

entsprechender Stelle: „Reinschriften<br />

werden eigenhändig unterzeichnet,<br />

wenn es ausdrücklich angeordnet<br />

(§ Abs. Satz ) oder vorgeschrieben<br />

(z.B. § 23 AZG - Abgabe von<br />

Verpflichtungserklärungen -) ist. Die<br />

Unterschrift leistet, wer den Verfügungsentwurf<br />

abschließend gezeichnet hat.<br />

(...) Unter die Unterschrift wird in Maschinenschrift<br />

oder durch Stempelaufdruck<br />

der Name des Betreffenden gesetzt;<br />

dem Namen kann der Vorname<br />

vorangestellt werden.“<br />

Von den uns bekanntgewordenen<br />

Dienstanweisungen deutscher Kommunen<br />

über den Zugang und die Nutzung<br />

des Internet heißt es beispielsweise in<br />

der Stadtverwaltung Bad Kreuznach<br />

vom 11.10.99 unter 6.2 E-Mail-Adressen:<br />

„E-Mail-Adressen der innerhalb des<br />

LAN angeschlossenen PC werden wie<br />

folgt eingerichtet: vorname.name@badkreuznach.de.<br />

Danach hat jede(r)<br />

Mitarbeiter(in) ein eigenes Postfach im<br />

Internet.“<br />

Im digital weit fortgeschrittenen Mannheim<br />

heißt es in der „Besonderen<br />

Geschäftsanweisung der Stadt Mannheim<br />

über die Benutzung und Behandlung<br />

elektronischer Post (BGA - E-<br />

Mail)“ Version 1.0, Stand: 3.7.1999, an<br />

entsprechender Stelle:<br />

„Der Aufbau der Internet-Adresse hat<br />

folgende Systematik: vorname.nachname-<br />

@mannheim.de. Abweichungen von dem<br />

o. g. Adressierungsschema sowie das<br />

Einrichten von Adressen für<br />

Organisationsbereiche sind in Abstimmung<br />

mit Fachbereich 60 möglich.“<br />

Später heißt es dort: „Die Nachricht<br />

sollte so knapp wie möglich und mit<br />

gez. Name und Funktion gekennzeichnet<br />

werden.“<br />

In Monheim heißt es in der Dienstanweisung<br />

über die Nutzung von Internet-<br />

Diensten unter 1. III. Die eigene E-Mail<br />

Adresse und deren Weitergabe: „Die<br />

eigene E-Mail Adresse folgt dem Schema:<br />

1.Buchstabe des Vornamens<br />

.Nachname@monheim.de“<br />

Doch Namensangaben finden sich nicht nur<br />

auf Visitenkarten. Gemäß § 23 GGO I sind<br />

an den Zimmertüren Beschriftungen<br />

mit der Bezeichnung der Stelle oder des<br />

Arbeitsgebiets und den Namen der<br />

Dienstkräfte anzubringen. Darüber hinaus<br />

sind an den Arbeitsplätzen Namensschilder<br />

aufzustellen, wenn der<br />

Dienstraum mit mehreren Dienstkräften<br />

besetzt ist, die regelmäßig Besucher<br />

empfangen. Hiernach findet man in der<br />

Praxis meist nur die Nachnamen. Aber<br />

da die meisten Dienstgebäude öffentlich<br />

zugänglich sind, bedeutet dies, daß<br />

man nachschauen kann, wer hinter der<br />

Tür arbeitet.<br />

Die GGO I gibt also als Rahmen vor,<br />

daß der Name grundsätzlich erkennbar<br />

ist. Zwar besteht teilweise bezüglich der<br />

Vornamen ein Spielraum, aber ein Versteckspiel<br />

vor dem Bürger ist kaum<br />

möglich.<br />

Wirft man einen Blick in das neue<br />

Informationstechnik-Recht, so existieren<br />

neben allgemein formulierten<br />

Lösungsansätzen wie im IVG <strong>Berlin</strong><br />

auch schon etliche genauere Regulierungen<br />

im Range unter dem Gesetz.<br />

An diesen Mustern ist die Bandbreite<br />

erkennbar – der Nachname fehlt jedoch<br />

nie. In einem Dorf oder einer<br />

Kleinstadt wäre es vermutlich ohnehin<br />

unmöglich, die Namen der Handelnden<br />

geheimzuhalten – dieser Gedanke konnte<br />

wohl überhaupt nur in einer Großstadt<br />

mit ihrer stark arbeitsteiligen Organisation<br />

entstehen.<br />

Auf der Grundlage obiger Erkenntnisse<br />

hat auch das <strong>Berlin</strong>er Informationsverarbeitungsgesetz<br />

IVG die Frage über<br />

eine Abwägung gelöst (§ 2 Abs. 1). Das<br />

IVG verlangt, daß die Verarbeitung bei<br />

der Wahrnehmung der Aufgaben è<br />

4/00 2 33 7


ç für die allgemeine Verwaltungstätigkeit<br />

erforderlich ist und schutzwürdige<br />

Belange des Betroffenen wegen<br />

der Art der Daten, wegen der Art<br />

der Verwendung oder wegen ihrer<br />

Offenkundigkeit nicht entgegenstehen.<br />

Dies meint, daß ein Eingriff in<br />

diese Belange wohl möglich ist, wenn<br />

die Abwägung im Rahmen einer<br />

Verhältnismäßigkeitsprüfung ergibt,<br />

dass eine im Vergleich zu den Vorteilen<br />

nur unbedeutende Beeinträchtigung<br />

stattfinden kann. In diesem Sinne hat<br />

auch z.B. der Hessische Datenschutzbeauftragte,<br />

Prof. Dr. von Zezschwitz,<br />

im Lichte des § 34 HDSG die Frage<br />

entschieden, ob in einem Handbuch die<br />

leitenden Beschäftigten namentlich aufgeführt<br />

werden durften: An sich könne<br />

der Zweck des Handbuchs auch ohne<br />

die Namen erreicht werden, aber die<br />

Namensübermittlung sei im Interesse<br />

der Bürgerfreundlichkeit und der schnelleren<br />

Erreichbarkeit der jeweiligen<br />

Ansprechpartner sachgerecht und deswegen<br />

datenschutzrechtlich zu rechtfertigen.<br />

Dahinter stehe die Idee des<br />

modernen Staates, für den es keinen<br />

Grund zu übertriebener „staatlicher<br />

Geheimniskrämerei“ mehr geben könne<br />

(28. Tätigkeitsbericht 1999, S. 126).<br />

Hier zeigt sich das Prinzip, dass Amtsträger<br />

bei Ausübung ihrer Ämter<br />

datenschutzrechtlich nur eingeschränkten<br />

Schutz genießen. Nach alledem kann<br />

zumindest auf die Angabe des Nachnamens<br />

schon wegen der aufgezeigten<br />

gesetzlichen Regelungen nicht verzichtet<br />

werden.<br />

Nun bleibt in diesem Zusammenhang<br />

festzustellen, daß anhand des Nachnamens<br />

die Feststellung der Person keine<br />

größeren Probleme bereitet. So läßt sich<br />

der Kreis der in Frage kommenden Personen<br />

erheblich einengen, wenn man weiß,<br />

in welchem Unternehmen bzw. in welcher<br />

Behörde sie tätig sind. Diese Information<br />

ließe sich kaum geheim halten.<br />

Eine weitere Möglichkeit, eine Person<br />

ausfindig zu machen, bietet die Melderegisterauskunft.<br />

§ 21 MRRG führt dazu<br />

aus:<br />

2<br />

„Personen, die nicht Betroffene sind,<br />

und anderen als den in § 18 Abs. 1<br />

bezeichneten Stellen darf die Meldebehörde<br />

nur Auskunft über Vor- und<br />

Familiennamen, Doktorgrad und Anschriften<br />

einzelner bestimmter Einwohner<br />

übermitteln (einfache Melderegisterauskunft).<br />

Dies gilt auch, wenn jemand<br />

Auskunft über Daten einer Vielzahl<br />

namentlich bezeichneter Einwohner begehrt.“<br />

(Abs. 1)<br />

Die zugehörigen Einschränkungen enthalten<br />

enge Voraussetzungen, so in den<br />

Absätzen 4 bis 6:<br />

„Bei Melderegisterauskünften nach den<br />

Absätzen 2 und 3 darf der Empfänger<br />

die Daten nur für den Zweck verwenden,<br />

zu dessen Erfüllung sie ihm übermittelt<br />

wurden.“ (Abs. 4)<br />

„Jede Melderegisterauskunft ist unzulässig,<br />

wenn der Betroffene der Meldebehörde<br />

das Vorliegen von Tatsachen<br />

glaubhaft gemacht hat, die die Annahme<br />

rechtfertigen, dass ihm oder einer<br />

anderen Person hieraus eine Gefahr für<br />

Leben, Gesundheit, persönliche Freiheit<br />

oder ähnliche schutzwürdige Belange<br />

erwachsen kann.“ (Abs. 5)<br />

„Soweit der Betroffene ein berechtigtes<br />

Interesse nachweist, kann er verlangen,<br />

daß die Meldebehörde die erweiterte<br />

Melderegisterauskunft nach Absatz 2<br />

über seine Person verweigert; durch<br />

Landesrecht kann bestimmt werden,<br />

dass diese Auskunftssperre nur befristet<br />

gilt.“ (Abs.6).<br />

Wenn der öffentliche Dienst sich nach<br />

dem für den Bürger festgelegten Maßstab<br />

des Abs. 5 auch in der Frage der<br />

Namensveröffentlichung richten würde,<br />

könnten also nur wenige Sachbearbeiter<br />

ihre Namensangabe verweigern.<br />

Für alles Folgende setze ich deshalb<br />

voraus, daß analog zu diesem Grundsatz<br />

des § 21 MRRG Abs. 5 b die<br />

Nennung von Namen gefährdeter Mitarbeiter<br />

unterbleiben kann – also beim<br />

Vorliegen von Tatsachen, die die Annahme<br />

rechtfertigen, daß eine Gefahr<br />

4/00 2 34<br />

für Leben, Gesundheit, persönliche<br />

Freiheit oder ähnliche schutzwürdige<br />

Belange droht (Gefahrenprivileg).<br />

Man muß sich dann darüber klar werden,<br />

daß nicht die Namensangabe durch<br />

das Amt, sondern die Aufnahme des<br />

vollen Namens in das öffentliche<br />

Telekommunikationsregister - meist das<br />

Telefonbuch oder die Telefon-CD -<br />

der entscheidende Schritt zur Verminderung<br />

des Identifikationsaufwands für<br />

potentielle „Verfolger“ darstellt. Bösewichtern<br />

steht es praktisch immer offen<br />

- selbst aus dem Gefängnis heraus -, auf<br />

persönliche Rache gegenüber Zeugen<br />

und Richtern zu sinnen. Darum gehört<br />

Zivilcourage zum Zeuge-Sein. Sicherlich<br />

war auch dem Leserbriefschreiber<br />

bewusst, dass jeder den für die „unangenehmeren“<br />

Entscheidungen Verantwortlichen<br />

persönlich ausfindig machen<br />

kann - ganz unabhängig davon, ob der<br />

Vorname bekannt ist. Wenn er will. Ein<br />

Anruf, ein Besuch im Dienstzimmer,<br />

eine Akteneinsicht nach dem<br />

Informationsfreiheitsgesetz IFG, ein<br />

Warten vor der Tür, ein Hinterherfahren<br />

bis zur Wohnung...<br />

Wenn zur Berücksichtigung schutzwürdiger<br />

Belange nach § 2 IVG in der<br />

Kommunikation einmal der Vorname<br />

weggelassen werden soll, dann wird dies<br />

also lediglich den Aufwand für die<br />

volle Identifizierung des Bediensteten<br />

erhöhen; unmöglich machen kann man<br />

dies nicht. Ein völliger Schutz vor denkbaren<br />

Nachteilen der Identifizierbarkeit<br />

ist deshalb kaum möglich. Und was das<br />

illegale Fremd-Bestellen beispielsweise<br />

von Musik oder Software im Internet<br />

angeht, so benötigt man dafür nicht<br />

unbedingt den vollen Namen, sondern<br />

lediglich die Kenntnis der E-Mail-Adresse<br />

(und möglichst der Kreditkartennummer).<br />

Für Bestellungen an die Anschrift des<br />

Bediensteten reicht ebenfalls der Nachname<br />

aus. Gesetzliche Verbraucherschutzregelungen<br />

wie etwa das Widerrufsrecht<br />

nach dem gerade eingeführten<br />

Fernabsatzgesetz bieten genügend Schutz<br />

gegen solcherlei Bestellungen. è


ç Als Fazit bleibt daher Folgendes festzuhalten: Angesichts der zahlreichen<br />

Regelungen, die eine Preisgabe des Nachnamens des Mitarbeiters vorsehen, kann<br />

für die Namen in der E-Mail-Adresse des Mitarbeiters – von Ausnahmen abgesehen<br />

- nichts anderes gelten. Hinsichtlich der Nennung des Nachnamens wird man<br />

grundsätzlich keine Bedenken aufrechterhalten können. Doch auch die Bekanntgabe<br />

des Vornamens erscheint nach dem oben gesagten vertretbar. Denn selbst wenn<br />

ein Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes streng anonym handeln wollte, dürfte es<br />

ihm schwerfallen, sich dauerhaft hinter seiner Funktion zu verbergen. Die im<br />

Leserbrief beschriebenen Nachteile sind nicht ausschließlich auf die Nennung des<br />

Vornamens zurückzuführen, häufig sind weitere Bedingungen erforderlich. Danach<br />

erscheint die Nennung auch des Vornamens - jedenfalls als Grundsatz - im Sinne<br />

einer bürgerfreundlicheren Verwaltung als angemessen.<br />

Dies kann nicht heißen, daß eine Veröffentlichung des Vornamens in jedem Fall<br />

auch gegen den Willen des Betroffenen erfolgen soll. In Anbetracht seines auch<br />

im Arbeitsverhältnis geltenden Rechts auf informationelle Selbstbestimmung entscheidet<br />

letztlich er selbst über den Umgang mit seinen Daten mit.<br />

Unter Berücksichtigung all dessen (und der Ausnahmen beim Gefahrenprivileg)<br />

scheinen mir die in meinem Artikel im SpL<strong>IT</strong>ter 1/2000 aufgezeigten Alternativen<br />

zur vollen Namensnennung ausreichend:<br />

Als denkbare, taugliche und rechtlich zulässige Varianten von E-Mail-Adressen in<br />

Internet-Verzeichnissen kommen in Frage die Veröffentlichung<br />

• einer funktionsbezogenen E-Mail-Adresse statt oder neben der namensbezogenen<br />

E-Mail-Adresse (Beispiel: Ergonomiebeauftragter@SenInn.-<br />

Verwalt-<strong>Berlin</strong> neben Mueller@etc.; vgl. Poststelle@SenInn.etc.)<br />

• nur des Nachnamens - ohne Vornamen<br />

Beispiel: Schramm@SenInn.Verwalt-<strong>Berlin</strong>.de<br />

• des Nachnamens mit vorangestelltem Vornamensinitial<br />

Beispiel: S.Mueller@SenInn.Verwalt-<strong>Berlin</strong>.de<br />

• des Nachnamens mit vorangestelltem Vornamen<br />

Beispiel: Wolfgang.Dix@SenWFK.Verwalt-<strong>Berlin</strong>.de<br />

Alle Lösungen sind auch für das interne Intranet (MAN) der Stadt vertretbar.<br />

In der Praxis ließen sich, wennn gewünscht, für jede Dienstkraft zwei E-Mail-<br />

Kennungen einrichten, eine mit, die andere ohne den (ersten oder Ruf-, keinen<br />

fiktiven) Vornamen. Beide Adressen sollten von außen erreichbar bleiben. Dann<br />

können Absender, die nicht die Vornamen der gewünschten Ansprechpartner<br />

kennen, trotzdem den gewollten Empfänger in den meisten Fällen erreichen. Es<br />

kann den Mitarbeitern freigestellt, ihren Vornamen aufs Initial zu kürzen oder,<br />

soweit keine Verwechselungsgefahr besteht, ganz zu streichen und diese Version<br />

fortan auch im Kopfbogen des Hauses zu verwenden. Nach Absprache können<br />

andersartige E-Mail-Adressen eingerichtet werden, die sich an Funktionen orientieren.<br />

Zu berücksichtigen ist, dass über die Antwort-Funktion der Bürokommunikations-<br />

und E-Mail-Programme in der Regel immer nur eine Kennung<br />

nach außen gesandt wird.<br />

Wird für das Internet-Telefonverzeichnis<br />

entschieden, dass durch<br />

Vornamensnennung Offenheit signalisiert<br />

werden soll, dann sind zwar generell<br />

Widersprüche der Dienstkräfte zu<br />

berücksichtigen. Ich sehe es aber auch<br />

hier als verständlich an, wenn von Betroffenen<br />

ein Nachdenken und<br />

wenigstens der Versuch einer Begründung<br />

für das Weglassen des Vornamens<br />

verlangt wird.<br />

Grundsätzlich müssen wir uns für die<br />

Zukunft wohl entscheiden, welche Art<br />

von Staat wir wollen:<br />

• einen, wo die Entscheidungsträger<br />

sich vollständig den Bürgern<br />

und Betroffenen entziehen<br />

können - wenn sie nicht, wie<br />

(nach Meldungen vom Frühjahr<br />

2000) jene Meißener Lehrerin<br />

ihrem potentiellen Mörder unter<br />

den Schülern täglich gegenüberstehen<br />

müssen; der Staat träte<br />

hier eher als anonyme Maschine<br />

auf - und das gab es schon<br />

einmal in Deutschland;<br />

• oder einen, wo Menschen mit<br />

Gesicht, die an eine verantwortungsvolle<br />

Position gestellt worden<br />

sind, mit ihrer vollen Identität<br />

für ihre Amtstätigkeit<br />

geradestehen.<br />

Vielleicht steckt hinter dem Wunsch<br />

nach Signalisierung von Offenheit durch<br />

Nennung auch der Vornamen – „Es<br />

bediente Sie Astrid Angwersal“ oder<br />

„In Ihrem Fall hat Zano Zütterlin entschieden“<br />

– wie im BAG-Urteil –, soweit<br />

öffentlichrechtliche Arbeitgeber<br />

dem folgen, das Bekenntnis zur Aufrechterhaltung<br />

des letzteren, des nichtanonymen<br />

Staatsverständnisses.<br />

HANS WALTER SCHRAMM<br />

u<br />

Für das interne Telefonverzeichnis herrscht für die Dienststellen große Freiheit<br />

der Gestaltung. Überall wird hier der (selbstverständliche) Wunsch geäußert, dass<br />

das Arbeitsgebiet voll recherchierbar im Telefonverzeichnis enthalten sein muss.<br />

Die Vornamen der Mitarbeiter können weggelassen werden, wenn mit stichhaltiger<br />

Begründung widersprochen wird.<br />

4/00 2 35 7


<strong>Berlin</strong>s <strong>IT</strong>-Branche<br />

weiter auf<br />

Wachstumskurs<br />

IHK-Befragung ergibt: Am<br />

Standort <strong>Berlin</strong> werden vor allem<br />

das ausgezeichnete<br />

Forschungspotential und die<br />

guten Infrastrukturen gelobt.<br />

Nach einer soeben erschienenen<br />

IHK-Studie zur Situation<br />

der <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Branche blikken<br />

die Unternehmen sehr optimistisch<br />

in die Zukunft: 85 % rechnen mit steigenden<br />

Umsätzen, und knapp 90 %<br />

planen zusätzliche Investitionen. Oberste<br />

Priorität in diesem Wachstumsprozess:<br />

Qualifiziertes Personal. 84 %<br />

der <strong>IT</strong>-Unternehmen wollen in Zukunft<br />

mehr feste Stellen in ihrem Unternehmen<br />

schaffen, 40 % beabsichtigen zusätzlich<br />

auch den freien Mitarbeiterstamm<br />

auszubauen. Bei einer geschätzten<br />

Gesamtbeschäftigtenzahl von rund<br />

50.000 Arbeitsplätzen sind derzeit ca.<br />

3.500 offene Stellen zu besetzen. Die<br />

Pluspunkte des Standorts <strong>Berlin</strong> sind<br />

nach Auffassung der Unternehmen die<br />

hohe kulturelle Anziehungskraft der<br />

Stadt, die hervorragenden Telekommunikationsinfrastrukturen<br />

und die<br />

ausgezeichnete Wissenschaft- und<br />

Forschungslandschaft.<br />

2<br />

Die Personalsituation und die hiesigen<br />

Qualifizierungsangebote werden<br />

ebenfalls positiv beurteilt. Schlechtere<br />

Noten bekommen hingegen die Themen<br />

Beratung, Förderung und Finanzierung<br />

sowie die politische Unterstützung.<br />

Am unteren Ende rangiert erwartungsgemäß<br />

die Steuern- und Abgabenbelastung.<br />

An der repräsentativen Befragung<br />

der IHK <strong>Berlin</strong> haben sich 204<br />

von insgesamt rund 1.400 Unternehmen<br />

beteiligt. Im Mittelpunkt stand die<br />

Bewertung des <strong>IT</strong>-Standortes insgesamt.<br />

Das so entstandene Meinungsbild wird<br />

in einer Broschüre („Medienstandort<br />

im Aufbruch, Teil 2: <strong>IT</strong>) dargestellt und<br />

durch Unternehmensportraits und Interviews<br />

ergänzt. Teil 1, der die Filmund<br />

TV-Branche untersuchte, wurde<br />

im Juli publiziert.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung<br />

4/00 2 36<br />

• Die <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Branche ist geprägt<br />

durch eine Vielzahl mittelständischer<br />

Unternehmen, denen<br />

vergleichsweise wenige größere<br />

Unternehmen gegenüberstehen.<br />

Nur 5 % der Unternehmen<br />

verzeichnete im vergangenen<br />

Jahr einen Umsatz von<br />

mehr als 100 Millionen DM; hingegen<br />

lag bei knapp 50 % der<br />

Unternehmen der Umsatz unter<br />

einer Million DM.<br />

• Das Wachstum der Unternehmen<br />

- sowohl über neue Investitionen<br />

als auch über die Einstellung<br />

neuer Mitarbeiter - ist fest<br />

eingeplant. 85 % rechnen mit<br />

steigenden Umsätzen, 90 % planen<br />

Investitionen.<br />

• Im Befragungszeitraum waren<br />

allein im untersuchten <strong>Berlin</strong>er<br />

<strong>IT</strong>-Bereich ca. 3.500 freie Stellen<br />

zu besetzen. In den nicht<br />

untersuchten Anwenderbranchen<br />

(Banken, Versicherungen,<br />

Handel und Dienstleistung<br />

generell) gibt es mindestens noch<br />

einmal die gleiche Zahl von offenen<br />

Stellen. Schwerpunktmäßig<br />

werden Soft- und Hardware-Entwickler<br />

gesucht, aber<br />

auch Netzwerkspezialisten, erfahrene<br />

Projektleiter und<br />

Marketingexperten sind stark gefragt.<br />

• Die beiden am häufigsten genannten<br />

Geschäftsfelder der<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Unternehmen sind<br />

die Anwendungsentwicklung<br />

und die Beratung. Daneben gewinnen<br />

Geschäftsbereiche rund<br />

um das Internet und Multimedia<br />

sowie Angebote im Telekommunikationsbereich<br />

immer stärker<br />

an Bedeutung.<br />

• Das Profil des <strong>IT</strong>-Standortes<br />

wird nach Meinung der Unternehmen<br />

vor allem von dem ausgezeichneten<br />

Forschungs- und<br />

Innovationspotenzial sowie den<br />

Talent-ressourcen <strong>Berlin</strong>s geprägt.<br />

Charakteristisch für den<br />

Standort <strong>Berlin</strong> sind daneben die<br />

Themen Multimedia, Internet<br />

und Telekommunikation, da in<br />

diesen Feldern einflussreiche<br />

Firmen tätig sind.<br />

• Beim Kundenkreis der <strong>Berlin</strong>er<br />

<strong>IT</strong>-Anbieter ist auch die Industrie<br />

ein wichtiger Faktor. Danach<br />

rangiert der Dienstleistungs- und<br />

hier vor allen der Finanzdienstleistungsbereich.<br />

Umsätze<br />

werden schwerpunktmäßig in<br />

<strong>Berlin</strong> und Deutschland erzielt.<br />

• Bei der generellen Einschätzung<br />

des Standortes ergibt sich ein<br />

geteiltes Bild. Lebensqualität und<br />

kulturelles Angebot, TK-Infrastruktur<br />

und die Nähe zu Forschung<br />

und Wissenschaft werden<br />

für den Standort <strong>Berlin</strong> positiv<br />

hervorgehoben. Auf der<br />

Wichtigkeitsskala der Unternehmen<br />

stehen jedoch das qualifizierte<br />

Personal und die damit<br />

verbundenen Kosten sowie Steuern<br />

und Abgaben ganz oben.<br />

Die Studie: Medienstandort im Aufbruch,<br />

Teil 2: <strong>IT</strong> ist ab sofort kostenlos<br />

im Service Center der IHK <strong>Berlin</strong> (Mo.-<br />

Do. 8-18 Uhr, Fr. 8-16 Uhr, Tel.030/<br />

31510-666/667) erhältlich oder kann<br />

gegen Übersendung eines mit 3 DM<br />

frankierten Rückumschlages bezogen<br />

werden.<br />

u<br />

, E A C = A 9 A J <br />

@ A I 1 JA H A J<br />

16 * A H E <br />

! ' $


Internet: www.experts4u.de<br />

Mail: info@experts4u.de<br />

CeB<strong>IT</strong> 2001 - Erste Highlights<br />

Auf der Pressekonferenz am 28.11.2000 in <strong>Berlin</strong> wurden die ersten Ausstellerzahlen für 2001 verkündet. Schon jetzt<br />

ist klar, dass die Beteiligung höher, als in diesem Jahr liegen wird (Jahr 2000: 7892/ Jahr 2001: 8015 Aussteller mit Stand<br />

11/00).Auch die <strong>Berlin</strong>er Beteiligung zeigt eine steigende Tendenz. Auf der nächsten CeB<strong>IT</strong>, die vom 22.-28. März<br />

2001 stattfindet, wird die Region <strong>Berlin</strong>-Brandenburg erstmalig mit einem gemeinsamen Gemeinschaftsstand der Länder <strong>Berlin</strong><br />

und Brandenburg als Präsentationsplattform für die <strong>IT</strong>-Unternehmen der Hauptstadtregion beteiligt sein.<br />

Mit 8015 Austellern aus 60 Ländern und einer Nettofläche von 422 109 qm ist die CeB<strong>IT</strong> die größte Messe der Welt. Das<br />

Messegelände in Hannover ist bis auf den letzten Quadratmeter ausgebucht.. In 26 Hallen plus Pavillons präsentiert sich das<br />

weltweit umfassendste Angebot für die <strong>IT</strong>K-Branche. Die elf Ausstellungsschwerpunkte sind „Informationstechnik“,<br />

„Network Computing“, „Entwicklung, Konstruktion, Fertigung, Planung“, „Automatische Datenerfassung“, „Software,<br />

Internet-Lösungen, Dienstleistungen“, „Telekommunikation“, „Office Automation“, „Bank- und Sparkassentechnik“, „Kartentechnik/<strong>IT</strong>-Sicherheit/Sicherheitstechnik“,<br />

Forschung und Technologietransfer“ sowie das Händler-Zentrum“.<br />

ENAC Europe - Anwender-Centrum Kommune, Staat und Wirtschaft in den Pavillions A,B,C und D an der Halle 11<br />

Das „ENAC Europe -Anwender-Centrum Kommune, Staat und Wirtschaft“ in den vier Pavillions an der Halle 11 informiert<br />

über Informations- und Kommunikationstechniken für Parlamente und Regierungen sowie regionale und lokale Verwaltungen.<br />

Die Präsentation gibt einen Überblick über den Einsatz von <strong>IT</strong>-, Internet- und Multimedia-Anwendungen in der öffentlichen<br />

Verwaltung. Ab nächstes Jahr soll die ENAC als virtuelle Messe ganzjährig im Netz vertreten sein.<br />

Aktuelle Informationen sind im Internet unter www.cebit.de zu erhalten. Erstmalig wird es zur CeB<strong>IT</strong> unter www.cebitchannel.de<br />

einen offiziellen CeB<strong>IT</strong>-TV-Channel täglich live und on demand im Internet geben. Der TV-Channel ist an<br />

Aussteller, Besucher und Journalisten gerichtet und besteht aus einem audiovisuellen Angebot..<br />

u<br />

4/00 2 37 7


Schritte auf<br />

dem Weg in die<br />

Informationsgesellschaft<br />

Die Bundesregierung sieht es<br />

als ihre Aufgabe an, den Aufbruch<br />

in die Informationsgesellschaft<br />

des 21. Jahrhunderts aktiv<br />

zu gestalten. Nach ihrem Willen sollen<br />

alle Menschen die Chancen des Internets<br />

nutzen können. Bundeskanzler Gerhard<br />

Schröder hielt am 18. September 2000<br />

in Hannover eine Rede zum Thema<br />

„Internet für alle - Schritte auf dem<br />

Weg in die Informationsgesellschaft”:<br />

Er führte unter anderem aus:<br />

„Starten - nicht warten“. Das Motto<br />

dieses Kongresses (Anm. d. Red.: Initiative<br />

D21-Kongress) und Ihrer Rede,<br />

lieber Herr Staudt (Anm. der Red.: Erwin<br />

Staudt, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der IBM Deutschland GmbH,<br />

Vorsitzender der Initiative D21) ist eine<br />

völlig berechtigte Forderung an uns<br />

alle.<br />

Denn die Frage, wie Deutschland den<br />

Weg in die Informationsgesellschaft<br />

bewältigt, ist von fundamentaler Bedeutung<br />

für die Zukunftsfähigkeit unseres<br />

Landes in einer globalisierten<br />

Wirtschaft. Sie entscheidet über die<br />

Lebensperspektive der Bürgerinnen und<br />

Bürger in unserem Land. Und zwar<br />

nicht nur der Jugend, sondern auch<br />

derjenigen, die - wie man bei Ihnen,<br />

Herr Staudt, sagt - das „Schwabenalter“<br />

bereits erreicht haben.<br />

Weil es hier unmittelbar um die Zukunft<br />

unseres Landes geht, habe ich<br />

gern den Vorsitz in Ihrem Beirat übernommen.<br />

Und die Bundesregierung<br />

setzt dieses Thema national und international<br />

auf die Tagesordnung.<br />

Sie haben in diesem Zusammenhang<br />

den europäischen Gipfel in Lissabon<br />

und den Weltwirtschaftsgipfel in<br />

Okinawa erwähnt. Denn natürlich geht<br />

es dabei auch um eine europäisch und<br />

international abgestimmte Politik. Wenn<br />

2<br />

wir es schaffen, auf dem Weg in die<br />

Informationsgesellschaft rasch und im<br />

Sinne unseres Leitbildes von - Modernisierung<br />

in gesellschaftlicher Teilhabe -<br />

voran zu kommen, dann haben wir enorme<br />

Chancen.<br />

Mit 1,8 Millionen Arbeitnehmern ist die<br />

Informationswirtschaft zum dynamischsten<br />

Wirtschaftsbereich in<br />

Deutschland geworden und zum Motor<br />

für neue Arbeitsplätze. Bis zum Ende<br />

dieses Jahrzehnts halten wir einen Nettoarbeitsplatzeffekt<br />

von bis zu 750 000<br />

zusätzlichen Stellen für realistisch.<br />

Die Bundesregierung hat sich den neuen<br />

Herausforderungen unmittelbar nach<br />

ihrem Amtsantritt gestellt.<br />

• Mit dem Programm „Innovation<br />

und Arbeitsplätze in der<br />

Informationsgesellschaft des 21.<br />

Jahrhunderts“ haben wir uns<br />

konkrete Ziele zur Förderung<br />

der Informationstechnologien<br />

gesetzt.<br />

• Im Bündnis für Arbeit, Ausbildung<br />

und Wettbewerbsfähigkeit<br />

haben wir uns auf eine mehrjährige<br />

Offensive zum Abbau des<br />

Fachkräftemangels in der<br />

Informationswirtschaft geeinigt.<br />

Unter anderem wird die Wirtschaft<br />

60.000 zusätzliche Ausbildungsplätze<br />

bis zum Jahr 2003<br />

bereitstellen.<br />

• Mit der „Greencard“ haben wir<br />

- nach in der Tat schwierigen<br />

und der Sache abträglichen Diskussionen<br />

- eine unbürokratische<br />

und vor allem schnelle Lösung<br />

gefunden, um den dringendsten<br />

Bedarf an <strong>IT</strong>-Fachkräften<br />

zu decken.<br />

• Mit der Erteilung von UMTS-<br />

Lizenzen haben wir frühzeitig<br />

den Startschuss zum Aufbau von<br />

Mobilfunknetzen der dritten<br />

Generation gegeben.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

die Politik der Bundesregierung zur<br />

Förderung der Informationsgesellschaft<br />

4/00 2 38<br />

ist ein Teil unserer Gesamtstrategie zur<br />

Modernisierung von Staat und Gesellschaft.<br />

Hier haben wir vieles angepackt und<br />

realisiert, was für alle Menschen in unserem<br />

Land von elementarer Bedeutung<br />

ist:<br />

• Die Steuerreform ist beschlossen.<br />

Sie entlastet die Privathaushalte<br />

und die Unternehmen<br />

und wird so das Wirtschaftswachstum<br />

weiter ankurbeln.<br />

• Die Staatsfinanzen werden in<br />

Ordnung gebracht, damit der<br />

Staat besser handlungsfähig wird.<br />

• Auch mit der Rentenreform sind<br />

wir auf gutem Wege.<br />

Damit sind zukunftsweisende Rahmenbedingungen<br />

gesetzt. Und zwar für alle,<br />

auch in der Informationswirtschaft: vom<br />

Start-up bis zum Großunternehmen und<br />

natürlich den Benutzern. Dabei ist es<br />

gerade für junge Unternehmen entscheidend,<br />

dass sie von Steuern, Sozialabgaben<br />

und Bürokratie nicht erdrückt werden.<br />

Gemeinsam haben wir auch auf dem<br />

Weg in die Informationsgesellschaft<br />

bereits vieles erreicht. Unser Land erlebt<br />

eine nie dagewesene Welle von<br />

Unternehmensgründungen, gerade auch<br />

im Bereich der Informationstechnologien.<br />

Das hat übrigens auch<br />

Auswirkungen auf die „Unternehmenskultur“:<br />

Flache Hierarchien in den neuen<br />

Unternehmen und Teamarbeit haben<br />

manche Verkrustungen aufgebrochen.<br />

Davon profitieren wir alle. Und, was<br />

mir am meisten imponiert: Junge Unternehmer<br />

wollen in erster Linie selbst<br />

gestalten. Sie zählen auf ihre eigene<br />

Kraft und Kreativität; sie rufen weniger<br />

nach dem Staat.<br />

New Economy ist für mich in erster<br />

Linie neues Denken! Bekanntlich habe<br />

ich von der künstlichen Trennung unserer<br />

Wirtschaft in „new“ und „old“<br />

Economy nie viel gehalten. Mir imponiert<br />

vielmehr die Fähigkeit unserer<br />

Wirtschaft, in der<br />

è


ç klassischen Industrieproduktion<br />

wie dem Maschinenbau oder der<br />

Automobilherstellung durch optimale<br />

Nutzung von Informationstechnologien<br />

ihre internationale Spitzenstellung zu<br />

behaupten.<br />

Die verbreitete Nutzung des Internet<br />

kommt auch in Deutschland weit schneller<br />

voran als von vielen erwartet. Mit<br />

circa 19 Millionen Internet-Nutzern<br />

nehmen wir in Europa, in absoluten<br />

Zahlen, bereits einen Spitzenplatz ein.<br />

Aber auch beim Verhältnis von „Usern“<br />

zur Gesamtbevölkerung holen wir gegenüber<br />

Ländern mit weit weniger konkurrierenden<br />

Kommunikations-Angeboten<br />

- wie Finnland oder Norwegen -<br />

rasch auf.<br />

Im Bereich der Telekommunikation<br />

bauen wir unsere hervorragende Position<br />

weiter aus. Der hohe<br />

Versteigerungserlös der UMTS-Lizenzen<br />

verdeutlicht, welche Erwartungen<br />

an Wertschöpfung und Gewinnchancen<br />

die Unternehmen mit der neuen Technologie<br />

verbinden.<br />

In diesem Zukunftsbereich von absolut<br />

strategischer Bedeutung sind wir Europäer<br />

führend. Aufholen müssen andere.<br />

Richtig ist aber auch: In einigen Bereichen<br />

können wir noch besser werden.<br />

Dies gilt für den Anschluss von Schulen<br />

an das Internet und vor allem für die<br />

Ausstattung mit PC. Sie haben das Thema<br />

sehr offen angesprochen, Herr<br />

Staudt.<br />

Ich danke allen Unternehmen und Organisationen,<br />

die sich hier in vorbildlicher<br />

Weise engagiert haben. Aber ich<br />

möchte Sie, meine Damen und Herren<br />

von der Wirtschaft, klar und herzlich<br />

bitten: Tun Sie mehr!<br />

Die Bundesregierung ihrerseits wird sicherstellen,<br />

dass die kostenlose Überlassung<br />

von PC an Schulen, Bildungseinrichtungen<br />

oder gemeinnützige Vereine<br />

ohne eine Belastung mit Umsatzsteuer<br />

erfolgen kann.<br />

Meine Damen und Herren!<br />

Wir werden uns nicht auf bisher erzielten<br />

Erfolge ausruhen. Das Ziel heißt „Internet<br />

für alle“. Ich möchte Ihnen heute zehn<br />

Schritte auf dem Weg in die Informationsgesellschaft<br />

vorstellen, die wir gemeinsam<br />

mit Ihnen forcieren wollen.<br />

Grundlage dieses Programms ist die<br />

Überzeugung, dass der Übergang zur<br />

Informationsgesellschaft nur gelingen<br />

kann, wenn der Zugang zu neuen<br />

Technologien allen Bürgerinnen und<br />

Bürgern in unserem Land, die dies wollen,<br />

offen steht. Dies ist ein Gebot<br />

gesellschaftlicher Gerechtigkeit und<br />

ökonomischer Vernunft. Unser Land<br />

kann es sich nicht leisten, Begabungen<br />

zu vergeuden.<br />

Der Zugang zu den neuen Medien betrifft<br />

die Berufs- und<br />

è<br />

4/00 2 39 7


ç Lebenschancen weiter Kreise der<br />

Bevölkerung. Niemand darf ausgeschlossen<br />

werden, nur weil er nicht die<br />

finanziellen Mittel oder Fertigkeiten hat.<br />

Aber wenn wir erfolgreich Vorbehalte,<br />

Sorgen oder Ängste ausräumen wollen,<br />

müssen wir die Teilhabe an den technischen<br />

Innovationen unserer Gesellschaft<br />

sicherstellen. Eine Spaltung in<br />

„Gewinner“ und „Verlierer“ der<br />

Informationsgesellschaft darf es nicht<br />

geben.<br />

Dabei müssen wir mit Sensibilität auf<br />

die Vorbehalte vieler Bürgerinnen und<br />

Bürger im Umgang mit den neuen Möglichkeiten<br />

eingehen. Nur, wenn wir überzeugen,<br />

schaffen wir Akzeptanz.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

lassen Sie mich Ihnen einige Schritte des<br />

10- Punkte- Programms kurz erläutern:<br />

Erstens: Wir wollen, dass die Beherrschung<br />

des Internet Teil der Allgemeinbildung<br />

wird. Die Bundesregierung wird<br />

deshalb gemeinsam mit Wirtschaft und<br />

Ländern die Anwendung moderner<br />

Informationspolitik im Bildungsbereich<br />

vorantreiben.<br />

Vorrangig ist dabei:<br />

• Alle Schulen werden bis zum<br />

nächsten Jahr mit PC und<br />

Internetzugang ausgestattet.<br />

• Alle öffentlichen Büchereien<br />

erhalten einen kostenlosen<br />

Internetzugang.<br />

Zweitens: Das Sponsoring von PCs an<br />

Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen<br />

wird gefördert.<br />

Drittens: Steuerliche Unklarheiten bei<br />

der Nutzung des Internet am Arbeitsplatz<br />

und zu Hause werden beseitigt.<br />

Konkret bedeutet dies:<br />

• Die private Nutzung des Internet<br />

am Arbeitsplatz ist steuerfrei.<br />

• Arbeitnehmer, die ihren privaten<br />

PC überwiegend beruflich<br />

2<br />

nutzen, können selbstverständlich<br />

auch dann Werbungskosten<br />

steuerlich geltend machen können,<br />

wenn der PC Internet-Anschluss<br />

hat.<br />

Viertens: Besondere Anstrengungen<br />

werden wir für die Menschen unternehmen,<br />

die heute keine Arbeit haben. Die<br />

Arbeitsämter werden ab Oktober dieses<br />

Jahres jedem Arbeitslosen anbieten,<br />

kostenlos durch einen „Internetführerschein“<br />

die erforderlichen Grundkenntnisse<br />

zu erlangen.<br />

Fünftens: Die Wettbewerbsfähigkeit<br />

eines Landes, aber auch die Lebensqualität<br />

der Bürgerinnen und Bürger<br />

hängen auch davon ab, wie gut und wie<br />

schnell der Staat Dienstleistungen erbringen<br />

kann. Diese Servicefunktion<br />

wollen wir grundlegend verbessern.<br />

Deshalb wird die Bundesregierung alle<br />

internetfähigen Dienstleistungen der<br />

Bundesverwaltung bis zum Jahr 2005<br />

online bereitstellen.<br />

Die Bundesregierung wird, gemeinsam<br />

mit den Ländern, die Einführung elektronischer<br />

Dienstleistungen auf Bund-,<br />

Länder- und Gemeindeebene beschleunigen.<br />

Die Daten sollen laufen, nicht die Bürger.<br />

• So wird beispielsweise die gesamte<br />

BAföG-Abwicklung, von<br />

der Antragstellung bis zur Rückzahlung<br />

online erfolgen können.<br />

• Und auch die Justiz geht online.<br />

Vor kurzem hat die Bundesregierung<br />

einen Gesetzentwurf zur<br />

Reform des Zivilprozesses beschlossen,<br />

der die Möglichkeit<br />

vorsieht, Klagen auch online einzureichen.<br />

Die Einrichtung eines gemeinsamen<br />

Internet-Portals ist ein wichtiger Schritt<br />

bei der Modernisierung der Verwaltung.<br />

Dabei geht es nicht nur um erhebliche<br />

Einspar-Potentiale, sondern um<br />

die Entwicklung vom „bevormundenden“<br />

zum „aktivierenden“ Staat. Dabei<br />

4/00 2 40<br />

gilt: Je besser die Behörden bestimmte<br />

Dienstleistungen „online“ anbieten können,<br />

desto effizienter können sie sich<br />

um die wirklich beratungsbedürftigen<br />

Anliegen der Bürger auch persönlich<br />

kümmern.<br />

Sechstens: Der elektronische Handel,<br />

der sogenannte „ e-Commerce“ bietet<br />

sicherlich gewaltige Chancen. Dies gilt<br />

insbesondere für den „business-tobusiness“<br />

-Bereich, also für den Geschäftsverkehr<br />

von Unternehmen untereinander.<br />

Geschäfte via Internet<br />

müssen aber genauso sicher sein wie auf<br />

konventionellem Wege.<br />

Die Bundesregierung wird die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen für<br />

Internetgeschäfte umfassend modernisieren,<br />

indem wir zum Beispiel sicherstellen,<br />

dass die elektronische Unterschrift<br />

im Geschäftsverkehr die gleiche<br />

Rechtswirkung erhält wie die handschriftliche.<br />

Hier muss, insbesondere<br />

beim grenzüberschreitenden Verbraucherschutz,<br />

sicher auch im europäischen<br />

Rahmen noch einiges geschehen.<br />

Aber es ist schon auch so, wie Sie es<br />

sagten, Herr Staudt: „Ohne Vertrauen<br />

läuft nichts.“ Die Initiativen der D 21-<br />

Mitgliedsunternehmen zum Geschäftsgebaren<br />

im elektronischen Handel haben<br />

da meine volle Unterstützung.<br />

Ebenfalls modernisiert werden die Vorschriften<br />

zum Schutz geistigen Eigentums<br />

und zur Vermeidung unlauteren<br />

Wettbewerbs. Ein Wort zur aktuellen<br />

Diskussion um die urheberrechtliche<br />

Vergütung bei der Nutzung von<br />

Informationstechnologien:<br />

Das Internet lebt nicht alleine von der<br />

Technik, sondern vor allem von attraktiven<br />

Inhalten, die von kreativen Menschen<br />

geschaffen werden. Dies wird<br />

nur dann möglich sein, wenn wir „geistiges<br />

Eigentum“ wirksam schützen und<br />

die Nutzung dieses Eigentums auch<br />

vergüten.<br />

Es geht hier keineswegs um das Erzielen<br />

von Staatseinnahmen. Sondern è


ç es geht um eine angemessene<br />

Vergütung für Künstler und Autoren,<br />

so wie sie durch die entsprechenden<br />

Verwertungsgesellschaften in den „klassischen“<br />

Medien für Wort, Bild und<br />

Musik gang und gäbe ist.<br />

Eine der wesentlichen Aufgaben des<br />

Staates ist es natürlich, seine Bürger vor<br />

Kriminalität zu schützen. So ist die<br />

Bundesregierung fest entschlossen, mit<br />

allen rechtlichen Mitteln gegen die Verfasser<br />

rassistischer, jugendgefährdender<br />

und sonstiger krimineller Inhalte im<br />

Internet vorzugehen.<br />

Aber auch die Wirtschaft muss in diesem<br />

Bereich stärker „Gesicht zeigen“<br />

und den Staat durch geeignete technische<br />

Maßnahmen unterstützen. Das, was<br />

an Filtern und Domain-Umleitungen<br />

technisch möglich ist, sollten die<br />

Betreiber auch einsetzen. Gemeinsam<br />

verstärken müssen wir auch unsere<br />

Anstrengungen bei der Bekämpfung von<br />

Wirtschaftskriminalität im Internet. Hier<br />

haben die Unternehmen, die oft selbst<br />

Opfer krimineller Aktionen sind, vielfältige<br />

Möglichkeiten zur Vorbeugung.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

Deutschland zukunftsfähig zu machen,<br />

ist ein ehrgeiziges Ziel. „D21“ und die<br />

dahinter stehenden Unternehmen und<br />

gesellschaftlichen Gruppen haben sich<br />

dafür im ersten Jahr des Bestehens der<br />

Initiative kräftig ins Zeug gelegt. Hierfür<br />

Ihnen allen nochmals meinen herzlichen<br />

Dank.<br />

Der Bundesregierung geht es darum,<br />

dass Deutschland im Wettbewerb um<br />

Zukunftsmärkte und Arbeitsplätze - um<br />

es olympisch auszudrücken - auf dem<br />

Siegertreppchen steht. Ich bin sehr zuversichtlich,<br />

dass wir dies gemeinsam<br />

schaffen werden.<br />

Für die Bundesregierung möchte ich<br />

Ihnen nochmals ausdrücklich versichern:<br />

Sie wird nicht warten, sie wird<br />

handeln und Tempo machen in dieser<br />

Königsdisziplin des 21. Jahrhunderts.u<br />

Das KGSt-Programm<br />

„Kommunen für die<br />

Zukunft stärken“<br />

Verwaltungsrat der KGSt hat<br />

Anfang November in Chemnitz<br />

getagt<br />

Mit einem gut aufeinander abgestimmten<br />

Leistungsangebot<br />

wird die KGSt, der Verband<br />

für kommunales Management, auch in<br />

den nächsten Jahren ihren rund 1.500<br />

Mitgliedern Anregungen und praktische<br />

Hilfen für die anstehenden Herausforderungen<br />

bieten. Hans-Joachim<br />

Hilbertz, der am 1. Oktober sein Amt<br />

als Vorstand der KGSt angetreten hat,<br />

präsentierte das Programm „Kommunen<br />

für die Zukunft stärken“ dem KGSt-<br />

Verwaltungsrat Anfang November in<br />

Chemnitz. „Für die Kommunen werden<br />

weiterhin strategische Empfehlungen<br />

aber auch praktische Umsetzungshilfen<br />

zu allen wichtigen Managementthemen<br />

entwickelt. Daneben wird die<br />

KGSt ihren finanziellen Konsolidierungskurs<br />

fortsetzen“, so Hilbertz.<br />

Mit dem Programm „Kommunen für<br />

die Zukunft stärken“ setzt die KGSt für<br />

das Jahr 2001 entsprechend ihre Arbeitsschwerpunkte:<br />

• Sie greift das Thema E-<br />

<strong>Government</strong> verstärkt auf. Anhand<br />

konkreter Anwendungsbeispiele<br />

wird sie es für die Kommunen<br />

plastisch, begreifbar und<br />

handhabbar machen. Eingebettet<br />

in den Ansatz des kommunalen<br />

Managements hängt es eng mit<br />

der prozessorientierten Organisation<br />

und dem Veränderungsmanagement<br />

zusammen.<br />

• Für eine wirksame Finanzsteuerung<br />

und Finanzkontrolle<br />

wird die KGSt das kommunale<br />

Haushalts- und Rechnungswesen<br />

weiterentwickeln. Außerdem<br />

werden die Empfehlungen zur<br />

Steuerung und Kontrolle der Beteiligungen<br />

aktualisiert.<br />

• Das Zusammenwirken von Bürgern,<br />

Politik und Verwaltung<br />

muss bewusst in das tägliche<br />

Verwaltungshandeln und in die<br />

Verwaltungsreform einbezogen<br />

werden. Dafür wird die KGSt<br />

nach der Entwicklung des Ansatzes<br />

zum Kommunalen Management<br />

und den Empfehlungen<br />

zum Strategischen Management<br />

nun ergänzende praktische<br />

Umsetzungs- und Arbeitshilfen<br />

zum strategischen Management<br />

bieten.<br />

• Die Methoden der Steuerung -<br />

vor allem Controlling, Berichtswesen,<br />

Spitzenkennzahlen,<br />

Kennzahlenvergleiche - werden<br />

weiterentwickelt und als maßgebliche<br />

Elemente für das strategische<br />

und operative Management<br />

herausgestellt. Darüber<br />

hinaus wird „best practice“ aufgezeigt.<br />

• Damit die Personalverantwortlichen<br />

den Herausforderungen<br />

in ihrem Bereich besser gerecht<br />

werden können, werden<br />

die Methoden und Instrumente<br />

des Personalmanagements weiter<br />

professionalisiert und den<br />

Kommunen konkrete Praxishilfen<br />

an die Hand gegeben.<br />

Mit diesen Arbeitsschwerpunkten wendet<br />

sich die KGSt neben den Entscheidern<br />

auch weiterhin an die Fach- und<br />

Führungskräfte der mittleren Ebene.<br />

Außerdem will sie die Erfolge des Neuen<br />

Steuerungsmodells auch für die Politik<br />

stärker nutzbar machen. Sie wird den<br />

interkommunalen Erfahrungsaustausch<br />

intensivieren und die ostdeutschen<br />

Kommunen verstärkt einbinden.<br />

Service-Angebote<br />

In den letzten Jahren hat die KGSt<br />

zusätzliche Service-Angebote für die<br />

Kommunen eingerichtet. Sie werden<br />

weiter optimiert.<br />

Bereits seit Jahrzehnten bietet sie mit<br />

ihrem umfangreichen Veranstaltungsprogramm<br />

aus dem<br />

è<br />

4/00 2 41 7


ç Geschäftsbereich Seminare & Kongresse<br />

den Kommunen praxisnahe Unterstützung,<br />

um die gutachtlichen Empfehlungen<br />

zu realisieren. Diese bewährten<br />

Seminare, Lehrgänge und Fachkonferenzen<br />

werden fortgeführt, neue<br />

Themen kommen hinzu. Im nächsten<br />

Jahr wird das Programm durch mehrere<br />

Info-Veranstaltungen ergänzt, bei denen<br />

das KGSt-Wissen kompakt vermittelt<br />

und mit Interessierten vor Ort diskutiert<br />

wird.<br />

Das kommunale Informations- und<br />

Kommunikationssystem (kikos) der<br />

KGSt wird noch mehr auf die Bedürfnisse<br />

der Kommunen zugespitzt, um<br />

den interkommunalen Erfahrungsaustausch<br />

über das schnelle und moderne<br />

Medium Internet attraktiv zu gestalten.<br />

Unter anderem wird dafür die Home-<br />

Page (www.kgst.de) zurzeit neu gestaltet,<br />

und mit einer verbesserten Navigation<br />

können die Nutzer dann noch<br />

schneller zu den für sie wichtigen Informationen<br />

gelangen. Darüber hinaus<br />

werden die Dokumente aus der IKON-<br />

Datenbank in die kikos-Wissensdatenbank<br />

integriert, so dass die<br />

Lizenznehmer über einen Zugang an<br />

die dort hinterlegten Dokumente kommen.<br />

Die Mitglieder werden weiterhin bei<br />

interkommunalen Vergleichen auf<br />

Kennzahlenbasis unterstützt. Dafür<br />

entwickelt die KGSt Kennzahlensysteme,<br />

realisiert interkommunale Vergleiche<br />

und erarbeitet gutachtliche<br />

Empfehlungen auf der Basis erfolgter<br />

Vergleiche und deren örtlicher Umsetzung.<br />

Die thematischen Schwerpunkte der<br />

KGSt greift die KGSt consult GmbH<br />

auf und berät die Kommunen vor Ort<br />

z.B. bei der Strategie und Umsetzung<br />

von E-<strong>Government</strong>, dem Weg von der<br />

Kameralistik zum neuen kommunalen<br />

Finanzmanagement, der Einführung des<br />

strategischen Managements in Politik<br />

und Verwaltung und der Entwicklung<br />

zur Bürgerkommune. Daneben beteiligt<br />

sich die KGSt weiterhin am Netzwerk:<br />

„Kommunen der Zukunft“.<br />

2<br />

Zurzeit startet der zweite Zyklus des<br />

Netzwerks, an dem über 70 Kommunen<br />

mitwirken. Das Netzwerk wurde<br />

vor drei Jahren gemeinsam von der<br />

KGSt, der Bertelsmann Stiftung und<br />

der Hans-Böckler-Stiftung gegründet,<br />

um der Reformbewegung in den bundesdeutschen<br />

Kommunen neue Schubkraft<br />

zu geben.<br />

u<br />

Windows 2000<br />

Bundesministerium des Innern<br />

(BMI) und Microsoft verständigen<br />

sich über Sicherheitsfragen<br />

Aufgrund der aufgeworfenen<br />

Fragen bezüglich der Sicherheit<br />

beim Einsatz des in<br />

Windows 2000 integrierten Festplattendefragmentierers<br />

war das Bundesamt<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) aufgefordert worden, die<br />

Sicherheit des Werkzeuges zu überprüfen.<br />

Während der laufenden Gespräche<br />

über Art und Umfang dieser Überprüfung<br />

hat Microsoft ein Verfahren entwickelt,<br />

getestet und im Internet publiziert<br />

(http://www.microsoft.com/<br />

IntlKB/Germany/support/kb/d43/<br />

D43422.htm), mit dem das Tool komplett<br />

aus Windows 2000 entfernt werden<br />

kann. Damit hat jeder Windows-<br />

Anwender die freie Wahl, welchen der<br />

am Markt erhältlichen Defragmentierer<br />

er unter Windows 2000 nutzen will.<br />

Aufgrund der gefundenen pragmatischen<br />

Lösung sind das BMI und<br />

Microsoft übereingekommen, auf die<br />

aufwendige Überprüfung zu verzichten.<br />

Beim einem Treffen in <strong>Berlin</strong> haben<br />

Brigitte Zypries, Staatssekretärin im BMI<br />

und Richard Roy, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Microsoft<br />

GmbH, die Absicht erklärt, im Bereich<br />

der Sicherheit beim Einsatz von Betriebssystemen<br />

und im Internet verstärkt<br />

zusammenzuarbeiten. Dies betrifft<br />

auch Sicherheitsfragen im Bezug<br />

auf den Einsatz von Microsoft Windows.<br />

Diesbezüglich werden Microsoft und<br />

4/00 2 42<br />

BMI in Kürze Gespräche aufnehmen,<br />

die auch die mögliche Einsichtnahme<br />

des BSI in den Quellcode von Windows<br />

umfassen sollen. Darüber hinaus wird<br />

auch auf dem Feld der digitalen Signatur<br />

und Verschlüsselung enger zusammengearbeitet,<br />

u.a. durch Mitwirkung<br />

von Microsoft am Projekt Sphinx, mit<br />

dem die Sicherheit und Vertraulichkeit<br />

des E-Mail-Verkehrs in und mit Behörden<br />

gewährleistet wird.<br />

u<br />

MP3-Entwickler<br />

erhielten den<br />

Zukunftspreis<br />

Die Erfinder des MP3-Verfahrens,<br />

Dr. Karlheinz<br />

Brandenburg, Bernhard Grill<br />

und Harald Popp, sind am 24. Oktober<br />

2000 von Bundespräsident Johannes<br />

Rau mit dem „Deutschen Zukunftspreis“<br />

ausgezeichnet worden. Die Entwicklung<br />

der drei Fraunhofer-Forscher:<br />

Ein Audiocodierverfahren, das Musikdaten<br />

auf ein Zwölftel komprimiert.<br />

Damit lässt sich Musik über das Internet<br />

übertragen und digitales Radio via Satellit<br />

in Hifi-Qualität ausstrahlen.<br />

Bei der Verleihung des mit 500 000<br />

Mark dotierten Preises auf der EXPO<br />

in Hannover würdigte Bundespräsident<br />

Rau die Mitarbeiter des Erlanger<br />

Fraunhofer-Instituts für Integrierte<br />

Schaltungen, Abteilung Angewandte<br />

Elektronik, als „Pioniere für ein neues<br />

Denken in Deutschland“. Die drei Wissenschaftler<br />

nahmen den Zukunftspreis<br />

stellvertretend für das gesamte Team<br />

entgegen, das MP3 entwickelt hat.<br />

Radiosendungen in guter Qualität sogar<br />

in entlegenen Regionen Afrikas empfangen,<br />

Musik aus dem Internet in<br />

Minutenschnelle herunterladen – das<br />

Codierungsverfahren MPEG Layer-3,<br />

kurz MP3 genannt, macht es möglich.<br />

Es komprimiert Musikdaten auf etwa<br />

acht Prozent der sonst notwendigen<br />

Datenmenge – und das fast ohne hörbare<br />

Qualitätsverluste. Der Trick: è


ç Töne, die das menschliche Ohr<br />

nicht wahrnimmt, werden einfach herausgefiltert.<br />

MP3 spart so wertvolle Speicher-<br />

und Übertragungskapazitäten.<br />

Dank der Audiocodierung können beim<br />

digitalen Rundfunk zwölfmal so viele<br />

Radioprogramme ausgestrahlt werden.<br />

Das Codierungsverfahren macht zudem<br />

die Übertragung von Musik via Internet<br />

praktisch möglich: Ein mit MP3 komprimiertes<br />

Lied kann über den ISDN-<br />

Anschluss innerhalb weniger Minuten<br />

aus dem Netz heruntergeladen oder<br />

sogar in Echtzeit angehört werden.<br />

Mittlerweile senden bereits Internetradios<br />

in guter Audioqualität. Das<br />

Codierungsverfahren, das die Musikindustrie<br />

revolutioniert, hat ein<br />

Forscherteam am Erlanger Fraunhofer-<br />

Institut für Integrierte Schaltungen IIS,<br />

Bereich Angewandte Elektronik, in jahrelanger<br />

Arbeit entwickelt. Für diese<br />

herausragende Forschungsleistung wurden<br />

gestern stellvertretend Dr. Karlheinz<br />

Brandenburg, Bernhard Grill und Harald<br />

Popp mit dem „Deutschen Zukunftspreis<br />

2000“ ausgezeichnet.<br />

Heute ist MP3 einer der am häufigsten<br />

gesuchten Begriffe im Internet und sogar<br />

seriöse Wirtschaftszeitungen loben das<br />

Audiocodierungsverfahren als „»the<br />

hottest thing in cyberspace“. Doch bis<br />

es so weit war, mussten die Forscher in<br />

Zusammenarbeit mit der Universität in<br />

Erlangen umfangreiche Grundlagenforschung<br />

leisten und sich gegen zahlreiche<br />

Widerstände durchsetzen. Bereits<br />

vor mehr als 20 Jahren hatte Prof. Dieter<br />

Seitzer, ehemaliger Leiter des IIS und<br />

Doktorvater von Brandenburg, die Idee,<br />

Musik über das Telefonnetz zu übertragen.<br />

Allerdings weigerte sich das Patentamt<br />

diese visionäre Idee zu patentieren.<br />

Die Begründung: Das sei technisch<br />

nicht machbar. Dass es doch funktionierte,<br />

zeigte Brandenburg in seiner<br />

Dissertation. Bereits 1987 codierten die<br />

Erlanger Forscher Stereosignale in Echtzeit.<br />

Schon damals haben die Wissenschaftler<br />

an die Anwendung gedacht:<br />

Sie arbeiteten am Digital Audio<br />

Broadcasting DAB mit und entwickelten<br />

Datenkompressionen für den digitalen<br />

Rundfunk. Seither haben die Forscher<br />

gemeinsam mit Firmen die<br />

Audiocodierung ständig verbessert und<br />

ein auch im internationalen Vergleich<br />

besonders leistungsfähiges Verfahren<br />

erarbeitet. Diese Technik wurde 1992<br />

von der Moving-Picture Expert Group<br />

- einem Komitee der Internationalen<br />

Standardorganisation ISO - als MPEG<br />

Layer-3 standardisiert.<br />

Um die neue Technik zu vermarkten,<br />

stellten Erlanger Forscher Mitte der<br />

neunziger Jahre eine Demoversion ihrer<br />

Entwicklung ins Internet. Schnell<br />

entdeckten amerikanische Studenten die<br />

vielfältigen Möglichkeiten von MP3.<br />

Sie nutzen das Verfahren, um Musik -<br />

auch illegal - via Internet auszutauschen.<br />

Von USA aus trat die Audiocodierung<br />

dann ihren Siegeszug um die<br />

Welt an. Mittlerweile haben mehr als<br />

150 Millionen Internet-Nutzer einen<br />

Software-Player im Rechner installiert.<br />

1999 wurden bereits über eine Million<br />

Abspielgeräte verkauft und in diesem<br />

Jahr sollen es nach Schätzungen von<br />

Experten schon über zehn Million sein.<br />

Auch im digitalen Rundfunk wird die<br />

Technik nun eingesetzt. Das amerikanische<br />

Unternehmen WorldSpace<br />

nutzt das Verfahren, um Afrika, Asien<br />

und Südamerika mit digitalem Rundfunk<br />

via Satellit zu versorgen. Es gibt<br />

schon über 60 verschiedene mobile,<br />

digitale MP3-Player. Sie lösen den Walkman<br />

ab, weil sie kleiner sind und keine<br />

verschleißanfälligen mechanischen Teile<br />

enthalten. Immer mehr Firmen nutzen<br />

das Codierungsverfahren, um neue innovative<br />

Produkte auf den Markt zu<br />

bringen. Auch aus dem IIS haben sich<br />

schon junge Unternehmen gegründet.<br />

Während MP3 im Internet und Musik-<br />

Business für Furore sorgt, haben die<br />

IIS-Wissenschaftler schon die nächste<br />

Generation der Audiocodierung entwickelt:<br />

das Advanced Audio Coding AAC.<br />

Damit können Musikdaten sogar um<br />

den Faktor 16 verkleinert werden. u<br />

Schlechter Online-<br />

Service hemmt<br />

Umsatzwachstum im<br />

E-Commerce<br />

Die Servicefrage wird zum<br />

Prüfstein für E-Commerce-<br />

Unternehmungen im Netz.<br />

Schon jetzt wären durch besseren Service<br />

beim Online-Shopping in Deutschland<br />

Mehrumsätze in dreistelliger<br />

Millionenhöhe möglich, so die Einschätzung<br />

der Experten der Mummert +<br />

Partner Unternehmensberatung. Bereits<br />

im nächsten Jahr könnten sich die Ausfälle<br />

auf über eine Milliarde Euro belaufen.<br />

Damit ist ein Trend aus den USA<br />

auf Deutschland übertragbar: 1998 gingen<br />

den US-Unternehmen rund 1,6<br />

Milliarden Dollar Umsatz aufgrund von<br />

Servicemängeln verloren. Dies ermittelte<br />

der britische Marktanalyst<br />

Datamonitor.<br />

Drei von vier Online-Transaktionen<br />

werden während einer Bestellung wieder<br />

abgebrochen. Einer der Hauptgründe<br />

dafür – neben Problemen mit der<br />

Lieferbarkeit oder dem Preis – ist<br />

schlechter Service: Ein Zehntel aller<br />

Abbrüche beim Online-Einkauf wäre<br />

durch bessere Kundenbetreuung vermeidbar<br />

gewesen. In den USA kamen<br />

18,4 Millionen Transaktionen im Jahr<br />

1998 nicht zustande, weil der E-Shopper<br />

sich unzureichend betreut fühlte.<br />

Der Handel im Netz wird bis zum Jahr<br />

2003 stetig weiter wachsen. Motor dieser<br />

Entwicklung ist neben den nach wie<br />

vor günstigen Hardwarepreisen der<br />

Rückgang von Online-Kosten. Für das<br />

Jahr 2003 erwarten selbst konservative<br />

Schätzungen 20 Milliarden Euro Umsatz<br />

im deutschen E-Commerce.<br />

Trotz dieses Potenzials lernt der Großteil<br />

der deutschen Unternehmen nur<br />

schleppend aus den Fehlern der US-<br />

Web-Wirtschaft: In puncto Service<br />

steckt der E-Commerce noch in den<br />

Kinderschuhen. Dabei eröffnet è<br />

4/00 2 43 7


ç das Internet neue Möglichkeiten<br />

des Marketing: Eine One-to-One-Beziehung<br />

zu vielen Kunden wird möglich.<br />

Vertrauen und eine persönliche<br />

Ansprache werden im Online-Zeitalter<br />

die wichtigsten Ressourcen im Kundenkontakt<br />

sein. Das fand der Zukunftsforscher<br />

Matthias Horx für die<br />

Mummert + Partner Unternehmensberatung<br />

heraus.<br />

Bisher sehen viele Unternehmen im<br />

Internet nur einen neuen Vertriebskanal.<br />

Wer das Potenzial des Web voll ausschöpfen<br />

will, muss aber dessen Möglichkeiten<br />

für beidseitige Kommunikation<br />

erkennen. Interaktivität darf nicht<br />

auf der Ebene einer Kontakt-E-Mail-<br />

Adresse und eines Diskussionsforums<br />

stecken bleiben. Persönliche Begleitung<br />

und Unterstützung beim digitalen Einkaufsbummel<br />

können zum Beispiel<br />

durch Shared-Browsing-Applikationen<br />

geboten werden, bei denen sich ein<br />

kompetenter Backoffice-Mitarbeiter auf<br />

Wunsch in den sichtbaren Bildschirminhalt<br />

des Kunden begleitend einklinkt.<br />

So ist er bei Fragen jederzeit<br />

ansprechbar, kann den potenziellen<br />

Käufer beim Ausfüllen von Bestellungen<br />

unterstützen oder von diesem um<br />

sofortigen Rückruf gebeten werden.<br />

Wenn der E-Commerce-Agent zudem<br />

alle relevanten Kundendaten und den<br />

bisherigen Weg des Kunden durch das<br />

eigene Web-Angebot live auf dem eigenen<br />

Bildschirm sieht, entfallen langwierige<br />

Erklärungszeiten. Der individuell<br />

und richtig bediente Kunde wird zu<br />

solchen E-Commerce-Anbietern dann<br />

auch gerne zurückkehren.<br />

Datamonitor wurde 1989 gegründet und<br />

ist weltweit als Marktanalyst tätig. Mehr<br />

als 500 Mitarbeiter sind in den Büros in<br />

London, Frankfurt am Main, New York<br />

und Hongkong beschäftigt. Die<br />

Mummert + Partner Unternehmensberatung<br />

gehört mit 1200 Mitarbeitern<br />

und einem Umsatz von 180 Millionen<br />

Euro (350 Millionen DM, Konzern im<br />

Geschäftsjahr 1999) zu den Top Ten<br />

der Branche in Deutschland. Mit einer<br />

ausgeprägten Branchen- und<br />

2<br />

Technologiekompetenz konzentriert<br />

sich Mummert + Partner auf die Beratung<br />

von Kreditinstituten, Versicherungen,<br />

öffentlichen Verwaltungen,<br />

Energieversorgern und des Gesundheitswesens.<br />

u<br />

iX-Leseranalyse 2000<br />

Trend zum<br />

Betriebssystem-Oligopol<br />

Windows 2000 und Linux entwickeln<br />

sich zu den dominierenden<br />

Betriebssystemen in<br />

den Unternehmen. Dies ergab jetzt die<br />

Leserbefragung des <strong>IT</strong>-Profimagazins<br />

iX. In der Ausgabe 11/2000 veröffentlichte<br />

iX die wichtigsten Ergebnisse.<br />

Über 3700 Teilnehmer konnte die dritte<br />

Auflage der iX-Leserumfrage verzeichnen.<br />

Die Resultate dieser zweijährlich<br />

durchgeführten Untersuchung<br />

erlauben wieder detaillierte Einblicke<br />

in aktuelle Trends der DV-Branche.<br />

So gibt es kein Betriebssystemmonopol,<br />

aber einen klaren Trend zum Oligopol.<br />

In der Verbreitung führen Windows<br />

und Linux, während die Anbieter von<br />

kommerziellen Unix-Systemen Federn<br />

lassen müssen. Lediglich Suns Solaris<br />

verzeichnet gegenüber 1998 keinerlei<br />

Einbußen.<br />

74 Prozent der Befragten setzen Linux<br />

in der Firma ein, 1998 waren es erst 58<br />

Prozent. Mit Windows NT oder<br />

Windows 2000 arbeiten 82 Prozent.<br />

Aber auch die Windows-Versionen 3.x/<br />

9x sind immer noch bei der Hälfte der<br />

Anwender installiert (1998: 64 Prozent).<br />

Suns Unix-Derivat Solaris ist bei 38<br />

Prozent im Einsatz, Hewlett-Packards<br />

HP-UX kann einen Anteil von 17 Prozent<br />

verzeichnen. „Ehemals illustre<br />

Unix-Anbieter wie Siemens, SGI oder<br />

SCO tauchen nur noch unter „ferner<br />

liefen“ auf“, beschreibt iX-Chefredakteur<br />

Jürgen Seeger die konsolidierte<br />

Situation.<br />

4/00 2 44<br />

Der breite Einsatz von Linux hat offenbar<br />

einen Wachstumsschub für freie<br />

Software insgesamt gebracht. Gut 70<br />

Prozent setzen bereits kostenlose Programme<br />

ein, weitere sechs Prozent planen<br />

es, nur noch ein knappes Viertel<br />

setzt ausschließlich auf kommerzielle<br />

Lösungen. 1998 waren noch über 40<br />

Prozent der Ansicht: „Was nichts kostet,<br />

taugt auch nichts“.<br />

Erstmals waren Fragen zu Arbeitszeit,<br />

Überstunden und Weiterbildung Gegenstand<br />

der Leseranalyse. Ergebnis:<br />

Die 35-Stunden-Woche ist in der <strong>IT</strong>-<br />

Branche kein Thema, nur zwölf Prozent<br />

können ihre Arbeit in dieser Zeit<br />

erledigen. 40 Prozent arbeiten sogar<br />

mehr als 45 Stunden pro Woche. Hinzu<br />

kommt Weiterbildung in der Freizeit,<br />

die bei über der Hälfte der Befragten<br />

anfällt. Und: Auf die Bezahlung von<br />

Überstunden müssen 45 Prozent verzichten.<br />

u<br />

Vorsicht: Datenklau<br />

Hamburg (ots) - Immer mehr<br />

Internet-Unternehmen, denen<br />

der Ruin droht, versuchen als<br />

letzte Rettung, wertvolle Kundendaten<br />

an andere Firmen zu verkaufen. Jüngstes<br />

Beispiel: Der US-Spielzeughändler<br />

Toysmart.com bot vor dem Konkurs<br />

die Kundendatei zum Kauf an. Im Gegensatz<br />

zu anderen Ländern verbietet<br />

das deutsche Datenschutzgesetz den<br />

Handel mit Kundendaten bei drohender<br />

Pleite. Dennoch: „Absolute Sicherheit<br />

gibt es aber auch für deutsche<br />

Verbraucher nicht - vor allem, wenn sie<br />

ihre Daten ausländischen Internet-<br />

Diensten preisgeben“, sagt Dr. Michael<br />

Kienle, Experte für Internet-Recht bei<br />

der Mummert + Partner Unternehmensberatung.<br />

Internet-Nutzer können sich<br />

jedoch durch Vorsichtsmaßnahmen<br />

schützen.<br />

In Deutschland werden Verstöße gegen<br />

die wichtigsten Datenschutz-Vorschriften<br />

als Straftat verfolgt. Zwei Beispiele:<br />

Das Erschleichen und die è


ç Zweckentfremdung von Daten<br />

sind verboten. Strafmaß: Freiheitsstrafe<br />

bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. Der<br />

gesetzwidrige Verkauf von Kundendaten<br />

kann sogar mit zwei Jahren Gefängnis<br />

bestraft werden. Hier zu Lande<br />

lohnt es sich also nicht, kurz vor der<br />

Pleite die Kundendatei zu verkaufen.<br />

Allerdings: Der Staatsanwalt wird nur<br />

auf Antrag betroffener Kunden tätig.<br />

Hegt ein Verbraucher Zweifel am korrekten<br />

Umgang eines Unternehmens<br />

mit seinen persönlichen Daten, so hat er<br />

in Deutschland ein Recht auf Auskunft.<br />

Neben Behörden müssen auch private<br />

Datensammler sagen, welche Daten sie<br />

zu welchen Zwecken nutzen. „Diese<br />

Auskünfte sind meist kostenlos, doch<br />

nur wenige Kunden nutzen ihr Recht“,<br />

sagt Fachmann Kienle von Mummert +<br />

Partner. Den Verbrauchern steht es auch<br />

zu, der Verwendung ihrer Daten zu<br />

widersprechen - zum Beispiel für Werbung,<br />

Marktforschung und Meinungsumfragen.<br />

Doch wenn sich eine Firma<br />

nicht daran hält, kostet die Gegenwehr<br />

viel Zeit und Mühe: Für den Laien ist<br />

schwer feststellbar, welche Datenschutzbeauftragten,<br />

Aufsichtsbehörden und<br />

Verbraucherzentralen zuständig sind<br />

und im Einzelfall helfen können.<br />

Deswegen der Experten-Tipp: „Vorsicht<br />

bei allen Auskünften, die über E-<br />

Mail-Adresse und Anschrift hinausgehen“,<br />

rät Michael Kienle. „Nicht nur<br />

Kreditkarten-Nummern sollten vor<br />

dubiosen Datensammlern geschützt<br />

werden, sondern auch Informationen<br />

über die eigene Privatsphäre.“ In der<br />

Praxis wird dies von den wenigsten<br />

Internet-Nutzern beherzigt: Laut einer<br />

US-Umfrage sind mehr als die Hälfte<br />

der Verbraucher für besseren Datenschutz<br />

im Netz, doch genauso viele<br />

geben auf Nachfrage persönliche Daten<br />

preis.<br />

u<br />

„1000 Hände zeichnen<br />

während Sie schlafen.“<br />

Die 1000hands AG aus<br />

<strong>Berlin</strong> macht aus Papierplänen<br />

perfekte CAD-Dateien.<br />

Diese Dienstleistung, die<br />

Überführung analoger Papierpläne<br />

in digitale Karten ist nicht neu, aber<br />

die Umsetzung einmalig. Hunderte<br />

von CAD-Ingenieuren in allen<br />

Weltzeitzonen werden mit Zeichnungsaufträgen<br />

versorgt und im <strong>Berlin</strong>er<br />

Stammsitz nach strengsten<br />

Qualitätsmaßstäben kontrolliert.<br />

Durch den Einsatz internationaler<br />

Mitarbeiter können hochqualifizierte<br />

Zeichnungskapazitäten zu niedrigen<br />

Preisen angeboten werden.<br />

Die Geschäftsidee ist einfach: Die<br />

1000hands AG digitalisiert alte Papierpläne<br />

und technische Zeichnungen mit<br />

Hilfe von CAD Systemen. Die technischen<br />

Zeichnungen werden in Deutschland<br />

gescannt und verschlüsselt in die<br />

weltweiten Niederlassungen der<br />

1000hands verschickt. Dort erarbeiten<br />

in Deutschland ausgebildete Ingenieure<br />

die fertigen CAD-Dateien aus den<br />

alten Planvorlagen.<br />

Ingenieure und technische Zeichner aus<br />

den drei Geschäftsbereichen Architektur,<br />

Maschinenbau und Kartographie<br />

steuern in der <strong>Berlin</strong>er Zentrale den<br />

Vertrieb, die Projektbetreuung, die zentrale<br />

Auftragskoordination und die<br />

Qualitätssicherung. Bereits vier Monate<br />

nach Gründung der Gesellschaft sind<br />

die alten Geschäftsräume für die 20<br />

Mitarbeiter in der <strong>Berlin</strong>er City zu klein<br />

geworden.<br />

Der Markt für die Digitalisierung von<br />

technischen Zeichnungen wird in den<br />

nächsten Jahren stetig wachsen. In den<br />

letzten hundert Jahren wurden Unmengen<br />

technischer Zeichnungen von Gebäuden,<br />

Maschinen, Industrieanlagen<br />

und Leitungen angefertigt, so daß heute<br />

schätzungsweise 150 Millionen Pläne in<br />

den Archiven der Ämter und Industrieunternehmen<br />

schlummern. Da Gebäude,<br />

Kraftwerke oder Leitungen aber<br />

permanent modernisiert und umgebaut<br />

werden und dies heutzutage mit modernen<br />

CAD Systemen geschieht, müssen<br />

die alten Papierpläne zuerst in ein CAD-<br />

Datenformat umgewandelt werden.<br />

Hierzu müssen sie per Hand abgezeichnet<br />

werden. Kein Konvertierungsprogramm<br />

kann die heutigen modernen<br />

Anforderungen automatisch einfügen.<br />

Das einfach klingende „Abzeichnen“<br />

muss immer mit einem erheblichen<br />

Anteil Fachwissen angereichert werden.<br />

Dieses Tätigkeitsfeld ist keinesfalls neu.<br />

In Deutschland sind ca. 1200 Zeichenbüros<br />

tätig und erwirtschaften einen<br />

Gesamtumsatz von etwa 792 Mio. DM.<br />

Da in den nächsten 5 Jahren ungefähr<br />

14 Mio. Zeichnungen digitalisiert werden<br />

könnten, ergibt sich ein Marktvolumen<br />

von bis zu 4,2 Milliarden.<br />

Durch die Focussierung auf ihre Kernkompetenz,<br />

das Produkt „Abzeichnen“<br />

von alten Plänen und die Entwicklung<br />

und Optimierung eigener Verfahren zur<br />

Auftragsverteilung und Qualitätssicherung<br />

in der zweijährigen Vorbereitungsphase,<br />

ist die 1000hands AG in<br />

der Lage die Leistungen zu einem Drittel<br />

des marktüblichen Preises zu erbringen.<br />

So kann beispielsweise ein mittelgroßes<br />

Unternehmen, das über einen Planbestand<br />

von 10.000 Plänen verfügt, sieben Mio.<br />

DM bis acht Mio. DM einsparen.<br />

Diese „Kampfpreise“ sind allerdings<br />

nur mit einer ausgeklügelten Arbeitsorganisation,<br />

einer straffen „Fließbandfertigung“<br />

und der Ausnutzung des internationalen<br />

Lohngefälles möglich. Das<br />

Wichtigste dabei ist aber die Präzision<br />

und Vollständigkeit der angefertigten<br />

Zeichnungen. Keine Linie darf fehlen<br />

oder falsch eingezeichnet sein. Keine<br />

aktuelle Norm darf unberücksichtigt<br />

bleiben. So werden ca. 35% des Gesamtaufwandes<br />

alleine für die Qualitätssicherung<br />

aufgewendet, die ausschließlich<br />

von Technikern in <strong>Berlin</strong> wahrgenommen<br />

wird.<br />

Sicherheitsrelevante Daten der Wehrtechnik<br />

oder patentkritische Pläne è<br />

4/00 2 45 7


ç verlassen das Haus nicht. Auch die<br />

anderen Konstruktionen werden in<br />

Teilaufträge zerlegt und in den unterschiedlichen<br />

Außenstellen der<br />

1000hands AG abgearbeitet. In der<br />

<strong>Berlin</strong>er City werden die Teilkonstruktionen<br />

wieder zusammengefügt.<br />

Durch die hohe Kapazitätsauslastung<br />

und die Berücksichtigung<br />

der unterschiedlichen Zeitzonen bei der<br />

Optimierung der Arbeits-Ablaufplanung<br />

können auch eilige Großaufträge<br />

mittels der internationalen Arbeitsverteilung<br />

kurzfristig bedient werden.<br />

Nicht umsonst heißt es im Slogan: „Wir<br />

zeichnen – während Sie schlafen“.<br />

Die Gründer und Vorstände der<br />

1000hands AG Carsten Milbach und<br />

Bernd Müller, Wirtschaftsingenieure der<br />

Technischen Universität <strong>Berlin</strong>, bringen<br />

die erforderlichen Voraussetzungen<br />

mit. Als Unternehmensberater,<br />

REFA-Ingenieure und Kenner des Engineering-Marktes<br />

mit 12-jähriger CAD-<br />

Vertriebspraxis verfügen sie über marktinternes<br />

Branchen-Know-how, tiefe<br />

Kenntnisse in allen Fragen der Arbeitsoptimierung<br />

und ein internationales<br />

Netzwerk.<br />

In den Bereichen Geographische<br />

Informationssysteme (GIS) und Netzinformation<br />

(NIS) erstellt die 1000hands<br />

AG Flächennutzungspläne, Bebauungspläne,<br />

Leitungspläne für Gas, Beleuchtung,<br />

Telekommunikation und Strom<br />

sowie Katasterpläne auf der Basis vorhandener<br />

Karten, Luftaufnahmen,<br />

Vermessungsdaten etc. Weitere Einzelheiten<br />

finden Sie unter<br />

www.1000hands.com.<br />

u<br />

2<br />

Grundsteinlegung für<br />

den Neubau des<br />

Informations- und<br />

Kommunikationszentrums<br />

Adlershof (IKA)<br />

Im Beisein des Regierenden<br />

Bürgermeisters Eberhard<br />

Diepgen, des Präsidenten der<br />

Humboldt-Universität, Prof. Dr. Jürgen<br />

Mlynek, und des Staatssekretärs für<br />

Stadtentwicklung Frank Bielka erfolgte<br />

Ende Oktober die Grundsteinlegung<br />

zum Neubau für das Informations- und<br />

Kommunikationszentrum Adlershof<br />

der Humboldt-Universität zu <strong>Berlin</strong> und<br />

der WISTA Management GmbH. Damit<br />

ist der Baustart zur wichtigsten<br />

Infrastruktureinrichtung für die sich<br />

entwickelnde Wirtschafts- und<br />

Wissenschaftsstadt <strong>Berlin</strong>-Adlershof<br />

vollzogen.<br />

“<strong>Berlin</strong>-Adlershof - Stadt für Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Medien” entsteht als neuer<br />

Stadtteil seit 1999 im Südosten <strong>Berlin</strong>s.<br />

An diesem Standort konzentriert sich eine<br />

interessante Mischung aus zukunftsorientierten<br />

Unternehmen der freien Wirtschaft,<br />

Universitäts- und Forschungseinrichtungen<br />

der Humboldt-Universität zu<br />

<strong>Berlin</strong> sowie zahlreichen national und<br />

international anerkannten außeruniversitären<br />

Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen.<br />

4/00 2 46<br />

Insbesondere durch die Verlagerung<br />

der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Fakultäten der Humboldt-Universität<br />

nach Adlershof wird die Bedeutung<br />

des Wissenschafts- und<br />

Wirtschaftszentrums über die Stadtgrenzen<br />

hinaus unterstrichen. Nach der<br />

Ansiedlung von Informatik- und<br />

Mathematikinstitut befinden sich derzeit<br />

die Institutsneubauten für Chemie und<br />

Physik in der Ausführung. Als wesentlichster<br />

Bestandteil des zukünftigen<br />

Universitätskampus´ soll nun der Neubau<br />

eines Informations- und Kommunikationszentrums<br />

entstehen. Die zentrale<br />

Einrichtung nimmt die Bibliothek<br />

der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Fakultäten mit rund 800.000 Bänden,<br />

das Rechenzentrum mit dem Datenkommunikationsnetz<br />

des Bereiches<br />

Adlershof sowie Hörsäle, Seminar- und<br />

Lehrräume auf.<br />

Zum Gesamtkomplex gehört ein von<br />

der WISTA Management GmbH betriebener<br />

und über EFRE-Mittel anteilig<br />

finanzierter Bauteil. Er umfasst neben<br />

einem Konferenzraum offene,<br />

multifunktional nutzbare Flächen für<br />

publikumsorientierte Funktionen. Der<br />

besondere Anspruch des Bauvorhabens<br />

liegt in der Aufgabe, die vorhandene<br />

denkmalgeschützte Altbausubstanz so<br />

in das Gesamtkonzept einzubeziehen,<br />

dass die vielfältigen Nutzungsbereiche<br />

sinnvoll untergebracht werden können.<br />

Drei u-förmig angeordnete, eingeschossige<br />

Hallenbauten - Stahlkonstruktionen<br />

mit Ausfachung in Sichtmauerwerk<br />

aus den 30er Jahren - galt es<br />

gemäß dem denkmalpflegerischen Anspruch<br />

zu schützen. Entsprechend heutigen<br />

bauphysikalischen Forderungen<br />

hergerichtet, sollen die historischen<br />

Baukörper erkennbar bleiben. 349 Teilnehmer<br />

an dem europaweit dazu ausgelobten<br />

Wettbewerb zeigten das große<br />

Interesse an der Bauaufgabe. Aus diesem<br />

Kreis wurden 40 Bewerber zu einem<br />

beschränkten Realisierungswettbewerb<br />

eingeladen.<br />

Den 1. Preis mit der Empfehlung zur<br />

Ausführung erhielt der Beitrag des<br />

Architektenteams Gössler. Der Entwurf<br />

sieht vor, den Innenbereich der u-förmig<br />

angelegten Altbauten zum zentralen<br />

Lesesaal auszubilden. In den umgebenden<br />

Altbauten werden Freihandregale,<br />

Ausleihe, Computerarbeitsplätze u.ä. untergebracht.<br />

Ein mehrgeschossiger<br />

Neubauriegel schließt die nach Südwesten<br />

offene Anlage ab. Darin werden<br />

in der Erdgeschosszone publikumsintensive<br />

Nutzungen untergebracht. Die<br />

Planung ist nun abgeschlossen. Durch<br />

die Hochschulbauförderungsrichtlinien<br />

sind die Mittel auf 79.000.000 DM begrenzt,<br />

die zu gleichen Teilen von è


ç Land und Bund getragen werden.<br />

Hinzu kommen 5.600.000 DM<br />

Finanzierungsmittel der WISTA Management<br />

GmbH mit anteiligen EFRE-<br />

Mitteln.<br />

Den Architekten und Ingenieuren stellt<br />

sich in diesem Rahmen die schwierige<br />

Aufgabe, baulich eine Gesamtanlage zu<br />

verwirklichen, die neben den hohen<br />

Ansprüchen der Nutzer ihrer zentralen<br />

Lage an der Hauptverkehrsachse<br />

Rudower Chaussee öffentlichkeitswirksam<br />

auf hohem architektonischem<br />

und gestalterischem Niveau gerecht<br />

wird. Die Fertigstellung des Komplexes<br />

ist zum Ende des Jahres 2001 geplant.<br />

Mit dem Neubau des IKA wird<br />

von Universität und WISTA das Ziel<br />

verfolgt, ein umfassendes Dienstleistungs-<br />

und Serviceangebot mit<br />

Weltmarktfähigkeit in den Bereichen<br />

Information und Kommunikation zu<br />

gewährleisten, sowohl für universitäre<br />

als auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen<br />

und die in der Nachbarschaft<br />

angesiedelten Unternehmen der<br />

Hightech-Industrie.<br />

u<br />

Über 650 Standorte im<br />

Behördennetz mit<br />

Internettechnologie<br />

„Von Ministerien über die<br />

nachgeordneten Behörden bis<br />

zu den Landratsämtern ist die<br />

überwiegende Anzahl der Dienststellen<br />

des Freistaates am bayerischen<br />

Behördennetz angeschlossen oder wird<br />

in Kürze angeschlossen werden“, stellte<br />

Innenstaatssekretär Hermann Regensburger<br />

anlässlich des Kongresses „Verwaltung<br />

ans Netz“ Mitte September im<br />

Europäischen Patentamt München fest.<br />

Das Behördennetz dient der elektronischen<br />

Kommunikation und für IuK-<br />

Anwendungen in der Verwaltung.<br />

Derzeit sind über 650 Standorte über<br />

Fest- oder Wählverbindungen in das<br />

Behördennetz mit Internettechnologie<br />

integriert, dessen zentrale Server beim<br />

Bayerischen Landesamt für Statistik und<br />

Datenverarbeitung stehen. Das<br />

Behördennetz ist Teil des Bayernnetzes,<br />

zu dem auch das Hochschulnetz sowie<br />

die City- und Bürgernetze gehören.<br />

Mit 3 Projekten sind im Freistaat<br />

Citynetze (Hochgeschwindigkeitsnetze)<br />

in München, Nürnberg und Augsburg<br />

unterstützt worden. „Weitere Kommunen<br />

planen die Errichtung von Stadtnetzen.<br />

Bayern hat mit die größte Dichte<br />

an Stadtnetzen“, so der Staatssekretär.<br />

Hinsichtlich des Bayerischen Bürgernetzes<br />

erlaubte die Staatsregierung den<br />

Bürgern sowie den mittelständischen<br />

Unternehmen in einer ersten Anschubphase<br />

bis Ende 1998 unentgeltlich die<br />

nicht-kommerzielle Nutzung des<br />

Bayernnetzes. Sie regte die Gründung<br />

von Bürgernetz-Vereinen an, die<br />

wohnortnahe Zugänge zum Bayernnetz<br />

errichteten und betreiben, örtliche und<br />

regionale Informationen in das Internet<br />

einbringen und die Menschen im Umgang<br />

mit dem Internet schulen. Der<br />

extrem preiswerte Internetzugang und<br />

die deutschsprachigen Informationsangebote<br />

sollten zur Nutzung des Internet<br />

anregen und zu einer Nachfrage nach<br />

immer neuen Telekommunikationsdienstleistungen<br />

führen. Bereits Ende<br />

1998 waren rund 130.000 Haushalte<br />

und sonstige Teilnehmer Mitglied und<br />

damit Nutzer der Bürgernetzvereine.<br />

„Bayern liegt innerhalb Deutschlands<br />

bei der Internet-Nutzerdichte und der<br />

Zahl der Internetprovider in der Spitzengruppe“,<br />

so Regensburger.<br />

An staatlichen Verwaltungsanwendungen<br />

sind laut Regensburger unter<br />

dem Leitbegriff „Bürgerservice<br />

online“ einige bedeutsame Verfahren<br />

hervorzuheben:<br />

• der Bayern-Server mit Informationen<br />

der Staatsregierung und<br />

des Landtags wie z.B. Reden und<br />

Pressemitteilungen, diverse Verzeichnisse<br />

mit Links zu allen<br />

Ministerien und deren<br />

Informationsangebot;<br />

• das digitale Grundbuch online,<br />

in dem Grundbuchinhalte von<br />

Berechtigten elektronisch abgefragt<br />

werden können;<br />

• das bayernweite Verkehrsinformations-<br />

und -managementsystem<br />

„Bayerninfo“ mit<br />

Prognosen und Informationen<br />

über die aktuelle Verkehrslage<br />

für die Verkehrsteilnehmer zur<br />

effektiven Auslastung der<br />

verkehrlichen Infrastruktur;<br />

• der „Abfallberatungspool<br />

online“, mit dem ein bayernweites<br />

Umweltinformationssystem<br />

über fachliche Daten wie<br />

Abfallverzeichnisse, Stofflisten<br />

und Behandlungsmodalitäten<br />

sowie Veranstaltungshinweisen,<br />

Finanzierungshilfen und Rechtsinformationen<br />

aufgebaut werden<br />

soll.<br />

u<br />

LExIKON ermöglicht<br />

Quantensprung bei der<br />

Internetsuche<br />

Mehr als 1,5 Mrd. Seiten Informationen<br />

sind derzeit im<br />

Internet verfügbar. Angesichts<br />

dieser Informationsmenge, die zudem<br />

exponentiell wächst, wird die Bereitstellung<br />

intelligenter Suchsysteme<br />

immer dringlicher. Die zur Verfügung<br />

stehenden Hilfsmittel wie Standard-<br />

Browser und Suchmaschinen unterstützen<br />

die Informationssuche im Internet<br />

bisher nur unzureichend, denn sie fragen<br />

lediglich Stichworte ab, ohne den<br />

Kontext zu bewerten.<br />

Mit dem Verbundprojekt LExIKON<br />

fördert das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) ein<br />

wegweisendes Zukunftsprojekt, das auf<br />

den neuen Ansatz des maschinellen<br />

Lernens setzt. Dabei wird die bei HTML-<br />

Dateien immer vorhandene Strukturinformation<br />

für die Suche nach Wissen<br />

genutzt. Das BMWi hat im Rahmen des<br />

Aktionsprogramms „Innovation und Arbeitsplätze<br />

in der<br />

è<br />

4/00 2 47 7


ç Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts“ für dieses Projekt Fördermittel<br />

in Höhe von rund 900 TDM bereitgestellt, die ca. 1,4 Mio. DM an Eigenmittel<br />

mobilisieren.<br />

Unter der Konsortialführerschaft des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche<br />

Intelligenz (DFKI) wirken bei LExIKON die Technische Universität Darmstadt,<br />

die Universität Koblenz-Landau und die Universität Leipzig an der Bearbeitung<br />

der wissenschaftlichen Fragen mit. Die Bayerische Hypo- und Vereinsbank<br />

AG, die rzw_cimdata AG, Weimar, sowie die Firma Dr. Stephan & Partner,<br />

Ilmenau, bringen relevante Fragestellungen aus der betrieblichen Praxis ein.<br />

Im Rahmen des auf eine Laufzeit von einem Jahr ausgelegten Projekts sollen über<br />

die Entwicklung des Verfahrens hinaus erste Prototypen erarbeitet und mögliche<br />

Anwendungen demonstriert werden. Die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG<br />

wird Frage-<br />

stellungen<br />

einbringen,<br />

wie sie für<br />

sehr große<br />

und international<br />

agie-<br />

rende Unternehmen<br />

wirtschaftlich<br />

relevant<br />

sind. Dabei<br />

geht es um im Internet verfügbare Online-Hintergrundinformationen für verschiedene<br />

Finanzprodukte. Die Firmen Dr. Stephan & Partner, Ilmenau, und rzw_cimdata<br />

AG, Weimar, beides mittelständische Unternehmen, entwickeln und erproben<br />

intelligente Suchsysteme, die z.B. flexible Preisvergleiche auf der Basis heterogener<br />

Datenquellen ermöglichen.<br />

Mit dem Aktionsprogramm „Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft<br />

des 21. Jahrhunderts“ will die Bundesregierung Deutschland auf dem<br />

Weg in die Informationsgesellschaft an die Spitze in Europa führen. Aufbauend auf<br />

dem Aktionsprogramm hat Bundeskanzler Schröder im September 2000 zehn<br />

Schwerpunkte bekannt gegeben, die besondere Priorität für die Regierungspolitik<br />

haben. Neben der Vermeidung der sog. digitalen Spaltung ist dies vor allem die<br />

weitere Entwicklung und Verbreitung neuer Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien. LExIKON erleichtert den Umgang mit dem Internet<br />

und leistet damit einen wirkungsvollen Beitrag zu dieser Strategie.<br />

Weitere Informationen zu LExIKON erhalten Sie beim Deutschen Forschungszentrum<br />

für Künstliche Intelligenz GmbH, Prof. Dr. Klaus P. Jantke, Stuhlsatzenhausweg<br />

3 / Gebäude 43.8, 66123 Saarbrücken, Tel.: (0681) 302 – 5373, Fax: (0681)<br />

302 – 2235, E-Mail: jantke@dfki.de sowie im Internet unter http://<br />

LExIKON.dfki.de.<br />

u<br />

Müller: „Internet entwickelt sich hervorragend“<br />

Der dynamische Preis- und Innovationswettbewerb in der Telekommunikation<br />

und im Onlinebereich treibt die Entwicklung der Internetnutzung<br />

in Deutschland weiter voran. Von Februar bis August dieses Jahres ist der<br />

Anteil der Haushalte mit Internetnutzung um rund 30 % gestiegen. Ende des Jahres<br />

werden ca. 3 von 10 deutschen Haushalten über einen Internetanschluss verfügen;<br />

in den USA stieg die Anzahl der angeschlossenen Haushalte auf rund 41 %.<br />

Bundeswirtschaftsminister Dr. Werner Müller: „Wir haben mittlerweile den größten<br />

Mobilfunkmarkt in Europa und die meisten Internetnutzer. Der Vorsprung der<br />

USA wird aufgrund der höheren Wachstumsraten hierzulande zusehends kleiner.“<br />

2<br />

4/00 2 48<br />

Ein wesentlicher Faktor für die hohe<br />

Wachstumsdynamik der Internetnutzung<br />

wird in den Internetzugangskosten<br />

gesehen. Diese sind in Deutschland<br />

innerhalb der letzten beiden Jahre<br />

um rund 80 % gesunken. Die preisgünstigsten<br />

Anbieter verlangen derzeit<br />

nur noch rund 1,- DM pro Stunde<br />

Internetnutzung.<br />

Die Preise für die Internet-by-call-Nutzung<br />

liegen damit zum Teil sogar unter<br />

vergleichbaren Angeboten in den Vereinigten<br />

Staaten.<br />

Pauschalangebote (Flatrates) für die<br />

zeitlich unbeschränkte Internetnutzung<br />

liegen derzeit bei ca. 78,- DM/ Monat<br />

und damit um rund 40 % niedriger als<br />

noch zu Jahresbeginn. Auf Nebenzeiten<br />

beschränkte Flatrates (Sonn- und Feiertage,<br />

Wochentage zwischen 18.00 und<br />

9.00 Uhr) werden unter 60,- DM/ Monat<br />

angeboten.<br />

Diese Angebote werden ergänzt durch<br />

günstige Schülertarife, die das Surfen<br />

zu Preisen deutlich unter 50 Pf. pro<br />

Stunde ermöglichen.<br />

Sogenannte High-speed-Internetzugänge<br />

ermöglichen die Internetnutzung<br />

mit bis zu 12facher ISDN-<br />

Geschwindigkeit. Die monatlichen Pauschalpreise<br />

für solche Angebote schwanken<br />

je nach Telefonanschluss und<br />

Onlineprovider derzeit zwischen 44,-<br />

und 79,- DM und liegen damit ebenfalls<br />

teilweise deutlich unter den<br />

amerikanischen Vergleichspreisen.<br />

Mit der gegenwärtig in großen Teilen<br />

der Bundesrepublik anlaufenden Aufrüstung<br />

der Breitbandkabelnetze wird<br />

eine weitere technische Alternative für<br />

schnelle Internetzugänge geschaffen, die<br />

in Kürze einer Vielzahl von Kunden<br />

zur Verfügung stehen wird. Derzeit sind<br />

über 20 Millionen Haushalte an das<br />

Breitbandkabelnetz angeschlossen.<br />

Minister Müller: „Die Preis- und Angebotsentwicklung<br />

bei den Internetzugängen<br />

läuft insgesamt hervorragend.<br />

Wir haben auf den Wettbewerb è


ç gesetzt und der funktioniert. Und dort, wo er nicht funktioniert, wird die<br />

Regulierungsbehörde die richtigen Weichenstellungen vornehmen.“ u<br />

Das hatte der (Cyber-) Welt noch gefehlt...<br />

Sheriff Joe Arpaio aus Phoenix, Arizona. Im Internet führt er mit Live-<br />

Übertragungen seiner „Jailhouse Webcam“ das Innere seiner Haftanstalt<br />

vor: einschließlich Gefangener, versteht sich (http://www.crime.com/<br />

info/jailcam.html). Big Brother nicht nur im TV als Realität!<br />

u<br />

sich bis heute als Nutzer von berlin.de<br />

und der berlin.de e-Mail-Adresse<br />

Name@berlin.de registrieren lassen. Bei<br />

der privaten Betreibergesellschaft des<br />

Dienstes, der berlin.de new media<br />

GmbH & Co. KG, ist jetzt neben dem<br />

Hauptgesellschafter <strong>Berlin</strong>er Volksbank<br />

die dot-life AG, ein Unternehmen der<br />

Boston Consulting Group, als Minderheitsgesellschafter<br />

eingestiegen. „Wir<br />

freuen uns über einen neuen starken<br />

Partner für die Umsetzung der jetzt<br />

beginnenden, tiefgreifenden Weiterentwicklung<br />

unseres Dienstes“, so Bernd<br />

Rumscheid, Geschäftsführer der<br />

berlin.de new media, und ergänzt: „Die<br />

Aufnahme von dot-life ist nur ein erster<br />

Schritt zur strategischen Erweiterung<br />

unseres Gesellschafterkreises. Gemeinsam<br />

mit unseren Gesellschaftern sind<br />

wir derzeit in Verhandlungen mit weiteren<br />

Unternehmen, deren jeweilige Kernkompetenz<br />

und Marktpositionierung gut<br />

zu unseren Expansionsplänen, aber auch<br />

zu den Entwicklungsplänen im technologischen<br />

und inhaltlichen Bereich passen<br />

.“<br />

berlin.de mit Besucherrekord<br />

<strong>Berlin</strong> (ots) - Der offizielle und mit mehr als 50.000 Inhaltsseiten größte<br />

<strong>Berlin</strong>er Onlinedienst berlin.de erreichte im Oktober 2000 einen neuen<br />

Rekord in der Nutzung durch <strong>Berlin</strong>er und <strong>Berlin</strong>-Besucher. Gleichzeitig<br />

beteiligte sich vor wenigen Tagen mit der dot-life AG ein neuer Gesellschafter an<br />

der berlin.de new media GmbH & Co. KG.<br />

Das offizielle Stadtinformationssystem berlin.de, das neben Informationen zum<br />

Land, der Verwaltung und den <strong>Berlin</strong>er Bezirken immer mehr aktuellen Content für<br />

alle Lebensbereiche bietet, erreichte im Oktober erstmals über 6 Millionen Seitenaufrufe<br />

durch mehr als eine Million Internetnutzer. Bereits 65.000 <strong>Berlin</strong>er haben<br />

Geschäftszweck der dot-life AG ist es,<br />

gemeinsam mit lokalen Partner-Unternehmen<br />

Stadtportale zu betreiben. Ein<br />

Schwerpunkt dieser Stadtportale liegt<br />

neben dem Angebot umfangreicher<br />

Informationen für die Bürger in der<br />

Bereitstellung interaktiver Dienste,<br />

insbesondere auch im öffentlichen Bereich<br />

(e-<strong>Government</strong>). Dot-life und die<br />

Partner des Unternehmens, der US-<br />

Datenbankspezialist Oracle und das<br />

spanische Softwareunternehmen Tissat,<br />

verfügen über speziell für diesen Zweck<br />

entwickelte Software. Diese erleichtert<br />

zum einen die Entwicklung interaktiver<br />

e-<strong>Government</strong>-Anwendungen für das<br />

Internet, ohne dabei interne Arbeitsprozesse<br />

und EDV-Systeme der Verwaltung<br />

verändern zu müssen. Zum<br />

anderen ermöglicht die Software die<br />

einfache Personalisierung von Diensten<br />

und bietet Stärken bei der mediengerechten<br />

Aufbereitung von Inhalten<br />

für neue Zugangssysteme wie Mobiltelefon,<br />

TV-Set-Top-Boxen oder öffentliche<br />

Terminals. Ein sehr erfolgreiches<br />

Stadtportal mit<br />

è<br />

4/00 2 49 7


ç umfangreichem, kommunalem<br />

Serviceangebot betreibt der dot-life-<br />

Partner Tissat bereits seit drei Jahren<br />

mit dem Projekt „Infoville“ in Valencia.<br />

Derzeit ist dot-life neben <strong>Berlin</strong> am<br />

Aufbau weiterer Stadtportale in vier<br />

europäischen Ländern beteiligt, doch<br />

ist berlin.de aufgrund seiner besonderen<br />

Leistungsfähigkeit und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

- und nicht zuletzt<br />

aufgrund der internationalen Bedeutung<br />

der deutschen Hauptstadt - das<br />

Referenzprojekt. Die Betreibergesellschaft<br />

berlin.de new media wird<br />

über dot-life in ein europäisches Netzwerk<br />

integriert und zukünftig eine noch<br />

stärkere Vorreiterrolle bei der Entwicklung<br />

weiterer Stadtportale spielen. Durch<br />

die gemeinsame Entwicklung von<br />

Diensten innerhalb des Netzwerkes<br />

sowie die technische Abwicklung der<br />

Dienste über ein zentrales Rechenzentrum<br />

können gebündelte Innovationskraft<br />

und Skaleneffekte genutzt werden.<br />

Der Content von berlin.de orientiert<br />

sich hingegen auch künftig ausschließlich<br />

an den Bedürfnissen von <strong>Berlin</strong>ern<br />

und <strong>Berlin</strong>-Besuchern. Bei der Entwicklung<br />

und dem Ausbau von neuen<br />

Contents stehen der hohe Nutzwert,<br />

eine zunehmende Interaktivität sowie<br />

der lokale Bezug an erster Stelle. Mit<br />

den durch den Einsatz der dot-life-<br />

Technologie geplanten Einsparungen<br />

bei der Weiterentwicklung der technischen<br />

Plattform, aber auch aufgrund<br />

der neuen Perspektiven für die Entwicklung<br />

eines äußerst nutzerfreundlichen<br />

Angebotes sowie durch<br />

das damit einher gehende Vermarktungspotential<br />

erwartet berlin.de eine<br />

schneller einsetzende und dynamischere<br />

Ertragsentwicklung des operativen<br />

Geschäfts.<br />

Die Betreibergesellschaft des Stadtinformationssystems<br />

ist die berlin.de<br />

new media GmbH & Co KG. Das<br />

Unternehmen wurde 1998 in <strong>Berlin</strong><br />

gegründet und ist ein Unternehmen der<br />

<strong>Berlin</strong>er Volksbank und der dot-life<br />

2<br />

AG, einem Tochterunternehmen der<br />

Boston Consulting Group.<br />

berlin.de ist eine Public-Private-<br />

Partnership mit dem Land <strong>Berlin</strong>. Der<br />

Dienst fasst Informationen und Services<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> und der öffentlichen<br />

Verwaltung, aber auch private<br />

Inhalte und Dienste zusammen. Unter<br />

einem einheitlichen Navigations- und<br />

Gestaltungsrahmen wird so die Grundlage<br />

gebildet für eine serviceorientierte<br />

Bündelung und Vernetzung aller<br />

berlinbezogenen Informationen und<br />

Dienste im Interesse der Nutzer. Das<br />

Kooperationsmodell einer Public-Private-Partnership<br />

verbindet öffentliches<br />

Anliegen mit einer privatwirtschaftlichen<br />

Finanzierung durch<br />

berlin.de new media. Neben berlin.de<br />

sind regionale Informationsdienste in<br />

weiteren deutschen und europäischen<br />

Städten in Vorbereitung. u<br />

c’t-Interview mit<br />

Bundesinnenminister Otto Schily<br />

„Anonymität im<br />

Internet ist kein<br />

Grundrecht“<br />

Hannover. Bundesinnenminister<br />

Otto Schily hat sich<br />

für einen Zwang zur Identifizierung<br />

der Nutzer bestimmter Internet-<br />

Dienste ausgesprochen. Anonymität im<br />

Internet sei nicht die Voraussetzung für<br />

die Ausübung des Grundrechts der freien<br />

Meinungsäußerung, so Schily im Interview<br />

mit dem Computermagazin c’t<br />

in der Ausgabe 19/2000.<br />

4/00 2 50<br />

Das Recht auf anonyme Nutzung von<br />

Telediensten ziele auf den Schutz der<br />

Privatsphäre, damit durch Protokollierungen<br />

keine vollständigen Nutzerprofile<br />

entstünden. Dies dürfe allerdings<br />

nicht so weit gehen, dass inkognito strafbare<br />

Inhalte in das Internet gestellt,<br />

Hackerangriffe verübt oder Viren verbreitet<br />

würden. „Hier sind die Diensteanbieter<br />

gefordert, durch den rechtlich<br />

möglichen Zwang zur Identifikation<br />

eines Nutzers bei der Nutzung bestimmter<br />

Dienste - etwa Einstellen von Dateien<br />

auf Web-Servern - mitzuhelfen, illegale<br />

Internet-Aktivitäten zu verhindern,“<br />

erklärte der Bundesinnenminister.<br />

Das Internet mache es laut Schily politisch<br />

Interessierten leichter, sich zu informieren,<br />

sich zu organisieren und sich<br />

in die politische Diskussion einzubringen.<br />

Von diesen Möglichkeiten werde<br />

auch rege Gebrauch gemacht. Kein akzeptables<br />

Mittel der politischen<br />

Meinungsäußerung sei hingegen das<br />

Lahmlegen von Internet-Kommunikationsverbindungen.<br />

Schily betrachtet<br />

derartige Störversuche als Straftatbestand<br />

und nicht als akzeptables Mittel<br />

zur politischen Meinungsäußerung, auf<br />

das das Demonstrationsrecht anzuwenden<br />

sei.<br />

Besondere Verantwortung tragen nach<br />

Schilys Meinung die Diensteanbieter,<br />

die einerseits für die Sicherheit der eigenen<br />

Systeme sorgen müssten und<br />

andererseits ihren Kunden Empfehlungen<br />

für geeignete Schutzmaßnahmen<br />

geben sollten. Grundsätzlich, meinte<br />

Schily, seien alle Internet-User aufgefordert,<br />

so genannte Grundschutzmaßnahmen<br />

zu treffen. Dazu gehöre<br />

die richtige Konfiguration von Internet-<br />

Software ebenso wie der Einsatz spezieller<br />

Sicherheitsprodukte. u<br />

Netiquette -<br />

die Anstandsregeln<br />

im Internet<br />

Online-Knigge<br />

Wer bei einer Party die anderen<br />

Gäste anpöbelt oder sich<br />

unflätig in traute Zweiergespräche<br />

einmischt, wird das nächste<br />

Mal wahrscheinlich nicht mehr auf der<br />

Gästeliste stehen. So etwas passiert recht<br />

selten, da praktisch jeder das è


ç Einmaleins des guten Tons kennt.<br />

Nicht so im Internet. „Newbies“, das<br />

sind die Neulinge im Netz, benehmen<br />

sich häufig durch Unwissenheit wie die<br />

Axt im Walde. Manche Surfer lassen<br />

sich auch durch die scheinbare Anonymität<br />

des Internet zu Flegeleien verleiten.<br />

Doch ob E-Mail, Chat oder<br />

Newsgroup - es gelten überall die<br />

Grundregeln der Höflichkeit, die so<br />

genannte „Netiquette“. Die Computerzeitschrift<br />

Computer easy nennt die<br />

wichtigsten Benimm-Regeln fürs Netz.<br />

Wer neu in einen Chatroom kommt,<br />

sollte zwei Teilnehmer, die gerade in<br />

einen Dialog vertieft sind, nicht einfach<br />

stören. Besser: In eine größere Runde<br />

einmischen, die von spontanen Einwürfen<br />

lebt. Auch Flirten kann man<br />

ungehemmt und locker, aber bitte nicht<br />

zu plump! Ein Mann, dessen zweite<br />

Frage auf Alter und Masse abzielt, hat<br />

recht geringe Chancen, die Online-<br />

Dame jemals Offline zu sehen. Chatter,<br />

die die Netiquette notorisch missachten,<br />

riskieren rausgeklickt zu werden.<br />

Diesen Job übernehmen die Administratoren,<br />

kurz „Admins“. Sie sind vom<br />

Betreiber der Site dazu berechtigt, anderen<br />

per Mausklick den Ausgang zu<br />

zeigen - für ein paar Tage oder auch für<br />

immer. Chatter, die sicher sein möchten,<br />

sich nicht in die Nesseln zu setzen,<br />

finden in jedem Chatroom unter<br />

„Netiquette“, „Chatiquette“ oder den<br />

Nutzungsbedingungen (AGBs) eine<br />

Liste der Benimmregeln, die im jeweiligen<br />

Chat beachtet werden sollten.<br />

Auch in E-Mails sind bestimmte Dinge<br />

tabu. So gehören vertrauliche Angelegenheiten<br />

nicht in die elektronische Post,<br />

denn zu viele Menschen können den E-<br />

Mail-Verkehr einsehen. Als Faustregel<br />

gilt: In E-Mails sollte nur Erwähnung<br />

finden, was auch auf Postkarten stehen<br />

könnte. Besonders bei geschäftlichen<br />

Mitteilungen zählt ausserdem das Sprichwort<br />

„in der Kürze liegt die Würze“.<br />

Die üblichen Geschäftsformalitäten, wie<br />

eine höfliche Anrede oder vollständige<br />

Namen, sind dabei natürlich einzuhalten.<br />

Doch Achtung bei knappen Formulierungen<br />

- hier können leicht Missverständnisse<br />

aufkommen. Vor allem<br />

Ironie ist schriftlich nicht immer zu<br />

erkennen. Denn Gestik, Mimik und<br />

Tonfall fehlen. Abhilfe schaffen eindeutige<br />

Symbole, die drei wichtigsten<br />

sind: :-) Lachen, ;-) Augenzwinkern, Ironie,<br />

:-( traurig.<br />

Grundsätzlich gilt überall im Netz wie<br />

auch in der realen Welt: Üble Nachrede<br />

und Beleidigungen sowie rechtsradikale,<br />

drogen- oder gewaltverherrlichende<br />

Botschaften sind strafbar. Die Anonymität<br />

des Netzes ist nur scheinbar gegeben.<br />

Denn die Identität eines Surfers<br />

lässt sich in solchen Fällen unbürokratisch<br />

und schnell über den Provider<br />

ermitteln.<br />

u<br />

ARD/ZDF-Online<br />

Studie 2000<br />

In den letzten Jahren hat sich<br />

das Internet vom elitären<br />

Kommunikations- und Informationsinstrument<br />

zu einem Alltagsmedium<br />

für breite Nutzerschichten entwickelt:<br />

18,3 Millionen Erwachsene in<br />

Deutschland nutzen inzwischen das<br />

Internet. Das entspricht 28,6 Prozent<br />

der Bevölkerung ab 14 Jahren. Gegenüber<br />

dem Vorjahr ist eine Steigerung<br />

um 63 Prozent zu verzeichnen. Die<br />

absolut höchsten Zuwächse resultieren<br />

weiterhin aus der Stammklientel der<br />

Internetanwender, den formal Hochgebildeten<br />

und Jüngeren. Der Anteil der<br />

Internetnutzer unter den Akademikern<br />

liegt bei 86 Prozent, der Anteil unter<br />

den 14- bis 39-Jährigen bei 47 Prozent.<br />

Die relativ höchsten Steigerungsraten<br />

gehen von denjenigen aus, die bis vor<br />

wenigen Jahren keinen Kontakt mit dem<br />

neuen Medium hatten: Ältere und formal<br />

weniger gebildete Bevölkerungssegmente.<br />

Allerdings zeigt sich auch,<br />

dass in den nächsten Jahren nicht von<br />

einer Verbreitung des Mediums Internet<br />

in nahezu allen Bevölkerungssegmenten<br />

auszugehen ist.<br />

Dies geht aus der ARD/ZDF-Online-<br />

Studie 2000 und der ARD/ZDF-Offline-Studie<br />

2000 hervor, die die ARD/<br />

ZDF-Medienkommission in Auftrag<br />

gegeben hat. Die ARD/ZDF-Online-<br />

Studie wurde seit 1997 zum vierten Mal<br />

vom Wiesbadener Institut für Markt<br />

und Sozialforschung ENIGMA durchgeführt.<br />

Den beiden Repräsentativerhebungen<br />

liegen alle Onlinenutzer bzw.<br />

alle Nichtnutzer von Online ab 14 Jahren<br />

in Deutschland zugrunde.<br />

Der Einzug des Internets in den Alltag<br />

spiegelt sich auch in den abgerufenen<br />

Inhalten und den Nutzungszeiten wider.<br />

Für die meisten Anwender ist das<br />

Internet ein Medium, das einen konkreten,<br />

alltagsrelevanten Gebrauchswert<br />

aufweist. Entsprechend stehen der Versand<br />

und Empfang von E-mails, der<br />

Abruf tagesaktueller Nachrichten sowie<br />

von Ratgeber-und Serviceangeboten<br />

im Vordergrund. Dabei gehen die Nutzer<br />

immer selbstverständlicher und routinierter<br />

mit den Angeboten um. Die<br />

Anwender bewegen sich im Jahr 2000<br />

häufiger und länger im Netz als in den<br />

Vorjahren. Außerdem ist durch die enormen<br />

Steigerungsraten bei den privaten<br />

Onlineanschlüssen eine Verschiebung<br />

der Onlinenutzung in die Abendstunden<br />

festzustellen, die jedoch nicht zu Lasten<br />

der klassischen Medien geht. Der Anteil<br />

der Onliner, die glauben, wegen ihrer<br />

Internetnutzung weniger fernzusehen,<br />

ist mit rund einem Drittel seit Jahren<br />

stabil, und der Fernsehkonsum ist<br />

insgesamt, wie die elektronischen<br />

Messdaten belegen, in den letzten Jahren<br />

konstant geblieben bzw. sogar leicht<br />

gestiegen.<br />

è<br />

4/00 2 51 7


ç Eine ausführliche Darstellung der<br />

wichtigsten Ergebnisse der ARD/ZDF-<br />

Online-Studie2000 erscheint in Ausgabe<br />

8/2000der Zeitschrift Media Perspektiven,<br />

zu beziehen über Fax-Nr. 069/<br />

155-2857.<br />

Weitere Informationen erteilen Birgit<br />

van Eimeren, BR(089/5900-2044) und<br />

Dr. Heinz Gerhard, ZDF (06131/<br />

705259). Außerdem steht die Studie<br />

unter www.br-online.de/br-intern/<br />

medienforschung/md_mm/ sowie<br />

www.zdf.de zum Abruf bereit. u<br />

Unerwünschte E-Mails:<br />

Zeit-Killer im Büro<br />

Hamburg (ots) - Neun von<br />

zehn Internet-Nutzern klagen<br />

über unerwünschte E-Mails.<br />

Dies hat eine Internet-Umfrage der<br />

Mummert + Partner Unternehmensberatung<br />

ergeben. Die Antworten der<br />

mehr als 800 Befragten zeigen: Über<br />

unerwünschte und fehlgeleitete Nachrichten<br />

ärgern sich vor allem diejenigen,<br />

die das Netz besonders intensiv nutzen.<br />

Je mehr elektronische Post ein Empfänger<br />

bekommt, desto eher verliert er<br />

Zeit durch unerwünschte Mails.<br />

Manager leiden besonders häufig unter<br />

überflüssigen E-Mails - oder bekommen<br />

Anfragen, für die sie nicht zuständig<br />

sind. Oft erreichen elektronische<br />

Nachrichten von Kunden und Geschäftspartnern<br />

nicht auf Anhieb den<br />

richtigen Adressaten. Damit nicht genug,<br />

schicken Mitarbeiter gerne Fotos, Karikaturen<br />

und Witze durchs Firmennetz.<br />

Auch Werbe-Mails halten die Führungskräfte<br />

bei ihrer Arbeit auf.<br />

Nach Einschätzung der Mummert +<br />

Partner Unternehmensberatung bearbeiten<br />

Manager durchschnittlich 30 bis<br />

100 Nachrichten pro Tag - deutlich<br />

mehr als der Durchschnitt der Internet-<br />

Nutzer. Nur wenige Besitzer eines elektronischen<br />

Briefkastens beantworten<br />

stundenlang Mails: In der Umfrage von<br />

2<br />

Mummert + Partner gaben rund 37<br />

Prozent der Befragten an, sich länger<br />

als eine Stunde täglich mit ihrer Korrespondenz<br />

zu beschäftigen.<br />

Besonders auffällig: Internet-Nutzer mit<br />

hohem Mail-Aufkommen und langen<br />

Bearbeitungszeiten bekommen deutlich<br />

öfter störende Mails als Durchschnittsanwender.<br />

Dies zeigen die Antworten<br />

derer, die länger als zwei Stunden täglich<br />

E-Mails bearbeiten: Jeder vierte<br />

von ihnen beklagt, oft fehlgeleitete und<br />

sehr oft unerwünschte Nachrichten zu<br />

bekommen.<br />

u<br />

Risiken des Internet in den Griff<br />

bekommen<br />

Sicherheit bei Surfen<br />

und E-Mail ist möglich<br />

Mit spezieller Sicherheitssoftware<br />

und der richtigen<br />

Konfiguration von Betriebssystem<br />

und E-Mail-Clients bekommt<br />

man die Risiken des Internet durchaus<br />

in den Griff, berichtet das Computermagazin<br />

c’t in der Ausgabe 20/2000.<br />

Privatanwender fühlen sich durch die<br />

scheinbar übermächtige Bedrohung im<br />

Internet verunsichert. Das Risiko einer<br />

Firma mit eigener Internet-Präsenz ist<br />

zwar ungleich höher als das von Heimanwendern,<br />

doch auch private Surfer<br />

sollten die Gefahr nicht unterschätzen.<br />

Zwei Kategorien von Risiken gibt es:<br />

Entweder laufen auf dem lokalen Rechner<br />

Programme oder Systemdienste, die<br />

von außen zu erreichen sind, oder es<br />

gelangt schädlicher Code zum Beispiel<br />

durch Downloads oder E-Mail auf den<br />

Rechner.<br />

4/00 2 52<br />

Wer seinen Computer zum Spielen nutzt,<br />

hat sicher andere Ansprüche an die<br />

Sicherheit, als jemand der Online-Banking<br />

betreibt. Deshalb müssen Anwender<br />

sich die Mühe machen und die<br />

Einstellungen dem eigenen Sicherheitsbedürfnis<br />

beim Surfen anpassen. Dabei<br />

spielt nicht nur die Sicherheit eine Rolle,<br />

sondern auch die Einschränkung, die<br />

das Abschalten eines Features mit sich<br />

bringt. Der c’t-Browser-Check, der ab<br />

25. September 2000 unter<br />

www.heise.de/ct/browsercheck abzurufen<br />

ist, erklärt Nutzen und Risiko<br />

einzelner Funktionen und schlägt Einstellungen<br />

für verschiedene Sicherheitsstufen<br />

vor. Für Rechner mit direktem<br />

Internet-Zugang versprechen Personal<br />

Firewalls zusätzliche Sicherheit. Sie<br />

überwachen den gesamten Netzverkehr<br />

und können unerwünschte Verbindungen<br />

verhindern.<br />

Auch als E-Mail-Nutzer ist man der<br />

Bedrohung durch ungebetene Gäste<br />

nicht hilflos ausgeliefert. Einige Vorsichtsmaßnahmen<br />

erhöhen die Sicherheit<br />

im Umgang mit E-Mail. „Man sollte<br />

sich jedoch immer bewusst sein, dass<br />

der beste technische Schutz nicht das<br />

Denken ersetzen kann“, rät c’t-Redakteur<br />

Jürgen Schmidt. „Mit gesundem<br />

Menschenverstand können die meisten<br />

Gefahrenquellen umschifft werden.“<br />

Vorsicht ist zum Beispiel angesagt, wenn<br />

man plötzlich englische Mails vom<br />

Kollegen erhält, oder gar die gleiche E-<br />

Mail von mehreren Absendern. Entscheidend<br />

ist die sachgemäße Behandlung<br />

von Attachments. Eine angehängte<br />

Datei, die man nicht kennt, sollte man<br />

niemals öffnen.<br />

u<br />

)UDJHQÃ"<br />

Rufen Sie an :<br />

INFOLINE<br />

VERTRIEB<br />

90 12 (912) 60 80


Zweiter MMXI Multi-<br />

Country Report<br />

Globale Marken behalten<br />

Vormachtstellung / Nationale<br />

Player locken Besucher aus dem<br />

Ausland<br />

Nürnberg (ots) - Media Metrix<br />

(NASDAQ: MMXI), weltweit<br />

führender Anbieter von<br />

Forschungsservices für Internet und<br />

digitale Medien, und MMXI Europe,<br />

die europäische Tochter von Media<br />

Metrix, veröffentlichen den zweiten<br />

Multi-Country-Report. Dieser fasst<br />

Online-Nutzungsdaten für die Länder<br />

Australien, Deutschland, Frankreich,<br />

Großbritannien, Kanada und die USA<br />

zusammen.<br />

Wie schon im Frühjahr zeigen auch die<br />

Juni-Ergebnisse, dass das Internet von<br />

internationalen Marken, wie AOL,<br />

Microsoft und Yahoo dominiert wird.<br />

Diese erreichen jeweils mehr als 50<br />

Prozent aller Surfer in den sechs betrachteten<br />

Ländern.<br />

32 der 50 meistbesuchten Properties<br />

(Property = Zusammenfassung von Webangeboten,<br />

die mehrheitlich zu einem<br />

Unternehmen gehören) weisen in der Zeit<br />

von März bis Juni 2000 eine steigende<br />

Anzahl von Besuchern auf. Nach Angaben<br />

von MMXI überschritt das Besucher-<br />

Plus bei mindestens jeder zweiten dieser<br />

Properties die 1-Millionen-Marke. Höchster<br />

Neuzugang in den internationalen Top<br />

50 sind die Homestead-Sites auf Rang 30,<br />

gefolgt von Shockwave, Network<br />

Commerce, Passthison.com, iWin Sites<br />

und Coolsavings.com. Mit einem Plus<br />

von 8,5 Millionen Besuchern konnten die<br />

Microsoft Sites den mit Abstand höchsten<br />

Besucherzuwachs verzeichnen. Aber auch<br />

die Online-Angebote von About.com und<br />

Altavista konnten im Vergleich zu März<br />

über 3,5 Millionen Besucher zulegen.<br />

Von den Unternehmen mit Hauptsitz<br />

außerhalb der USA rangiert T-Online<br />

wie schon im März 2000 an der Spitze<br />

der Multi-Country-Hitliste. Die zu T-Online gehörenden Angebote konnten seitdem<br />

die Anzahl ihrer Besucher um 17 Prozent von sechs auf rund sieben Millionen<br />

Besucher erhöhen. Mit 1,6 Millionen Nutzern kamen im Juni knapp ein Viertel der<br />

Besucher von T-Online aus Ländern außerhalb Deutschlands. Auch Dixons, eine<br />

britische Shopping Site für Elektronik, konnte bei der internationalen Betrachtung<br />

seit Juni knapp 450.000 zusätzliche Besucher anlocken. Die stärksten Zuwächse<br />

werden hier im Heimatmarkt und in Frankreich verzeichnet.<br />

MMXI Multi-Country Report - Top 50 Properties (Australien, Deutschland,<br />

Frankreich, Großbritannien, Kanada, USA.) Juni 2000<br />

- Internetnutzung von zu Hause aus - Property Besucher (Tsd.)<br />

1 AOL Network*-Proprietary & WWW 75.218<br />

2 Microsoft Sites* 68.175<br />

3 Yahoo Sites* 60.854<br />

4 Lycos* 37.814<br />

5 Excite@Home* 29.818<br />

6 Go Network* 22.274<br />

7 AltaVista Network* 18.030<br />

8 About.com Sites* 15.614<br />

9 Amazon* 15.553<br />

10 Real.com Network* 15.082<br />

11 NBC Internet* 14.452<br />

12 Go2Net Network* 12.983<br />

13 Time Warner Online* 12.788<br />

14 LookSmart* 12.520<br />

15 eBay* 12.455<br />

16 Ask Jeeves* 12.020<br />

17 ZDNet Sites* 10.600<br />

18 FortuneCity Network* 10.492<br />

19 Viacom Online* 10.196<br />

20 CNET Networks* 9.729<br />

21 eUniverse Network* 9.580<br />

22 JUNO Application/JUNO.COM 7.802<br />

23 GoTo* 7.589<br />

24 Snowball* 7.507<br />

25 American Greetings* 7.350<br />

* hier wurden verschiedene Angebote, die mehrheitlich zu diesem Unternehmen<br />

gehören, zusammengefaßt.<br />

Begriffserklärungen:<br />

Anzahl Besucher (Unique Visitors): Die hochgerechnete Anzahl der Besucher, die<br />

ein Angebot im Berichtszeitraum mindestens einmal besucht haben. Mehrmalige<br />

Besuche einer Person werden dabei nur einfach gezählt.<br />

Digital Media gesamt: bezeichnet die Gesamtzahl aller Personen, die im Berichtszeitraum<br />

mindestens einmal das World Wide Web, proprietäre Online-Dienste wie<br />

AOL oder T-Online oder andere Applikationen wie E-Mail benutzt haben.<br />

Reichweite in %: Prozentanteil derjenigen Besucher, die ein Angebot im Berichtszeitraum<br />

mindestens einmal besucht haben. Mehrmalige Besuche werden dabei nur<br />

einfach gezählt. Die Prozentuierung erfolgt auf die Grundgesamtheit derjenigen<br />

Personen, die im betrachteten Zeitraum das Internet besucht haben. è<br />

4/00 2 53 7


ç Digital Media Properties: Hier werden alle Web-Auftritte zusam-mengefaßt,<br />

die mehrheitlich (mehr als 50%) zu einem Unternehmen gehören. Basis ist die<br />

Anzahl der Besucher.<br />

u<br />

Tresor online<br />

Virtueller Tresor bietet Schutz und Sicherheit<br />

Das Internet ist Alltag: User besuchen regelmäßig ihre Online-Bank,<br />

buchen Reisen und kaufen in virtuellen Kaufhäusern ein. Ein großer Teil<br />

der Bundesdeutschen ist inzwischen mehrmals in der Woche online. Jetzt<br />

macht das Medium einen weiteren Schritt hinein in das private Leben der<br />

Internetnutzer: Das Meerbuscher Unternehmen mobilSafe bietet die Möglichkeit,<br />

online ein privates Sekretariat einzurichten. Dort können persönliche und wichtige<br />

Dokumente empfangen, verwaltet und von allen Orten der Welt abgerufen werden.<br />

Dabei lagern Dokumente so sicher wie in einem Bankschließfach.<br />

Weltbriefkasten für jedermann<br />

Neukunden von mobilSafe erhalten zunächst ihre eigene Fax-Nummer und eine E-<br />

Mail-Adresse nach dem Muster ihr.name@home.mobilsafe.de. Auf diesen beiden<br />

Wegen wird der virtuelle Tresor mit Informationen gefüttert. Gleichzeitig können<br />

private E-Mails an diese Adresse umgeleitet werden und die Kollegen im Büro<br />

können die Faxnummer nutzen, um aktuelle Dokumente direkt weiterzuleiten.<br />

Gleich wo in der Welt - wenn ein Internetanschluss vorhanden ist, kann der<br />

Reisende die Post in seinem Weltbriefkasten abrufen.<br />

Neues Konzept zur Sicherheit<br />

Keine Spuren hinterlassen - das ist eine Voraussetzung für den sicheren Zugang zum<br />

virtuellen Tresor über das Internet. Das Meerbuscher Unternehmen setzt daher auf<br />

ein neu entwickeltes Sicherheitskonzept, das sowohl den Schutz der Dokumente<br />

innerhalb der Datenbank als auch bei<br />

der Übertragung via Internet gewährleistet.<br />

Als Basis dient die gerade von<br />

den USA für kommerzielle Nutzung<br />

freigegebene 128 Bit-Verschlüsselung.<br />

Hat sich ein Anwender eingeloggt, bewegt<br />

er sich auf der Sicherheitsplattform<br />

des mobilSafes. Der Computer dient<br />

dabei lediglich als Sichtgerät für Dokumente;<br />

Daten bleiben dadurch auf dem<br />

Rechner nicht zurück. Eine Spurensuche<br />

späterer Anwender endet erfolglos.<br />

Ein Fach für persönliche Dokumente<br />

Öffnet der User seinen Safe, wird er<br />

sofort darüber informiert, ob neue Faxe<br />

und E-Mails angekommen sind. Die<br />

können gelesen und anschließend einzelnen<br />

Ordnern im Aktenschrank zugeordnet<br />

oder vernichtet werden.<br />

Besonders wichtige und sehr private<br />

Dokumente wie Verträge, Versicherungspolicen<br />

oder Zeugnisse verschiebt<br />

der Nutzer gleich in den Tresor, der<br />

noch einmal zusätzlich durch eine Geheimnummer<br />

geschützt ist. Bis zu 200<br />

Schreibmaschinen-Seiten per Fax, per<br />

E-Mail sogar 1.250 Seiten können<br />

Internet-User im virtuellen Tresor einlagern.<br />

Eine Erweiterung der gemieteten<br />

Speicherkapazität ist gegen Aufpreis<br />

möglich.<br />

Kartensperrung schnell und<br />

unkompliziert<br />

2<br />

4/00 2 54<br />

Im Bereich mobilSchutz hat der Nutzer<br />

die Möglichkeit, zum Beispiel die Nummern<br />

seiner Kreditkarten zu hinterlassen,<br />

damit er sie bei Verlust sofort<br />

sperren lassen kann. Dazu reicht ein<br />

Mausklick für den Zugang zum virtuellen<br />

Safe oder ein Anruf im mobilSafe-<br />

Call Center unter der leicht merkbaren<br />

Rufnummer +49 (0) 25252525. Auf<br />

einer gesonderten Karteikarte können<br />

zudem PIN-Nummern, Passwörter,<br />

Telefonnummern oder medizinische<br />

Daten wie zum Beispiel die Dioptrienzahl<br />

der Brillengläser gespeichert werden.<br />

Ohne dass der Operator sie sehen<br />

kann, lässt der Kunde sich die Daten<br />

per SMS auf das Handy mailen. è


ç<br />

Kopien für den Notfall<br />

Darüber hinaus können Notfalldokumente<br />

hinterlegt werden: Dazu zählen Kopien von<br />

Ausweis, Führerschein oder Flugtickets. Geht<br />

eines dieser Dokumente im Ausland verloren,<br />

ist Ersatz immer leichter zu beschaffen,<br />

wenn Duplikate zur Hand sind. Die Notfalldokumente<br />

können ebenfalls über das<br />

Internet oder über den Call Center abgerufen<br />

werden - mobilSafe hat dafür extra eine<br />

Kooperation mit dem ADAC geschlossen.<br />

Spätestens fünf Minuten nach dem Anruf<br />

kommen die Dokumente als Fax.<br />

Gedächtnisstütze via Internet oder SMS<br />

Ein weiterer Service ist der mobilTimer.<br />

In einem Kalender legt der User einen<br />

Terminkalender mit Geburtstagen, Konferenzen<br />

oder Dates an. Per SMS oder E-<br />

Mail wird er danach immer rechtzeitig an<br />

den gerade aktuellen Termin erinnert.<br />

Partner der Meerbuscher sind die<br />

telegate AG, deren Tochter 1 1880.com<br />

Anteilseigner der mobilSafe AG ist,<br />

sowie MATERNA Information &<br />

Communications in Dortmund, die das<br />

Sicherheitskonzept entwarfen und den<br />

Server betreiben. Für die 24-Stunden-<br />

Notrufzentrale arbeitet mobilSafe zusammen<br />

mit dem ADAC. Die Multimedia-Agentur<br />

Bassier, Bergmann und<br />

Kindler aus Oberhausen war für die<br />

Benutzerführung und das Screen-Design<br />

zuständig. Weitere Informationen<br />

im Internet: www.mobilsafe.com u<br />

Mit dem richtigen Passwort<br />

müssen Datenspione draussen<br />

bleiben<br />

Unbefugter Zutritt<br />

verboten<br />

München, 19. September 2000.<br />

Sie begegnen jedem Computernutzer<br />

auf Schritt und<br />

Tritt: Pass- oder Kennwörter schützen<br />

den PC und die darauf gespeicherten<br />

Daten gegen neugierige Blicke. Auch<br />

Internet- und E-Mail-Konten sind<br />

üblicherweise durch Passwörter gesichert.<br />

Wie gut der Schutz des persönlichen<br />

„Sesam-öffne-dich“ tatsächlich ist,<br />

hängt von der sorgfältigen Auswahl des<br />

Passwortes ab. Die Computerzeitschrift<br />

Computer easy zeigt den Weg zum absolut<br />

sicheren Passwort und stellt die<br />

besten Programme zur Passwortverwaltung<br />

vor.<br />

Bei der Auswahl des Passwortes sollte<br />

man unter keine Umständen den eigenen<br />

Namen, den des Partners oder Kindes<br />

verwenden. Das Gleiche gilt für alle<br />

weiteren Woerter und Zahlen, die<br />

schnell mit dem eigenen Namen in Verbindung<br />

zu bringen sind - also Geburtstag,<br />

Teile der Anschrift oder die Marke<br />

des Autos. Auch Wörter, die im Duden<br />

und anderen Wörterbüchern vorkommen,<br />

sind tückisch. Denn viele Hacker<br />

haben spezielle Computerprogramme,<br />

die auf elektronischen Wörterbüchern<br />

basieren und so schnell jedes normalsprachliche<br />

Passwort knacken. Computer<br />

easy rät deshalb, nur Passwörter zu<br />

verwenden, die mindestens fünf Zeichen<br />

lang sind, Gross- und Kleinbuchstaben<br />

sowie Ziffern, Satz- und Sonderzeichen<br />

beinhalten. In der Praxis sieht<br />

das so aus: Einfach die Anfangsbuchstaben<br />

eines Satzes, etwa „Du gleichst<br />

dem Geist, den Du begreifst, nicht mir“,<br />

aneinander reihen. Das resultierende Passwort<br />

- in diesem Fall „DgdGdDbnm“ -<br />

ergibt im Allgemeinen keinen Sinn und<br />

besteht aus Klein- und Grossbuchstaben.<br />

Für einen Hacker ist es<br />

schier unmöglich zu erraten. Selbst mit<br />

einem Supercomputer, der eine Milliarde<br />

Kombinationen pro Sekunde ausprobieren<br />

kann, würde es Jahre dauern,<br />

ein neunstelliges Passwort wie dieses zu<br />

knacken. Wahlloses aneinander reihen<br />

von Silben wie beispielsweise<br />

„MaKaTao“ führt zu einem è<br />

4/00 2 55 7


ç Kennwort, das man zwar aussprechen<br />

kann - und so leicht zu merken ist<br />

- aber trotzdem kein Wort im eigentliche<br />

Sinn darstellt. Auch durch das Einfügen<br />

von Ziffern und Sonderzeichen<br />

in ein beliebiges Wort wie etwa<br />

„Duft4711Marke“ lassen sich sichere<br />

Passwörter erstellen.<br />

Wer sich gleich mehrere „Sesam-öffnedich“<br />

merken muss, kann diese mit speziellen<br />

Programmen erfassen und mit einem<br />

Generalpasswort verschlüsseln. Passwort-<br />

Verwaltungsprogramme wie Jova<br />

Pinsafe (www.jovasoft.de) oder Top Secret<br />

(www.millemedia.net) gibt es kostenlos<br />

zum Download im Internet. Die etwas<br />

anspruchsvollere Variante Keymaster, die<br />

zum Beispiel die Gültigkeit der EC-Karte<br />

gleich mit überwacht, kostet ca. 20 Mark<br />

und ist unter www.winsplit.de zu haben.<br />

Ist das Passwort einmal vergessen, erscheint<br />

aber immer noch in Form einer<br />

Sternchenliste im Eingabefeld, dann kann<br />

der Passwort-Spion (www.schlottke.de)<br />

dieses wieder lesbar machen. Wer Passwörter<br />

auf Knopfdruck erzeugen will,<br />

kann das mit Passgen (www.vectornet.de)<br />

tun. Ein Tipp zuletzt: Passwörter nie auf<br />

einen Zettel schreiben und auf der Unterseite<br />

der Tastatur oder des Monitors verstecken.<br />

Diese beliebten Verstecke sind<br />

Datenspionen bestens bekannt und bieten<br />

keinen Schutz.<br />

u<br />

65 CD-Brenner im<br />

CHIP-Test: alle Geräte<br />

überzeugen<br />

CD-Brenner sind nach wie vor<br />

ein heisses Thema. Heute ist<br />

für jeden Anspruch und für<br />

jeden Geldbeutel der passende CD-<br />

Brenner auf dem Markt: für Profis und<br />

für Anfänger, für Datensicherer und<br />

Multimediafreaks. Die gesamte Palette<br />

hat das Computermagazin CHIP (11/<br />

2000) für einen der größten Hardware-<br />

Tests ins Testlabor geholt.<br />

Glänzender Testsieger: der Plexwriter<br />

12/10/32A von Plextor. Er ist mit<br />

2<br />

12facher CD-R-, 10facher CD-RW- und<br />

32facher CD-ROM-Geschwindigkeit<br />

der heisseste Ofen. Und verbrannte<br />

Rohlinge gehören der Vergangenheit<br />

an. Denn mit der Burn-Proof-Technologie<br />

des Plextor-Brenners wird ein<br />

Rohling nicht mehr unbrauchbar, wenn<br />

während des Brennvorgangs der Datenstrom<br />

zum Brenner abbricht. Auch seine<br />

Ausstattung kann sich sehen lassen:<br />

Er beherrscht CD-Text und Überbrennen<br />

und hat nützliche Software-<br />

Tools dabei. Rund 590 Mark sind für<br />

diese Leistung ein fairer Preis.<br />

Den Titel des Preis/Leistungssiegers<br />

teilen sich jedoch zwei andere Geräte.<br />

Der CED-8080B von LG bietet für<br />

rund 370 Mark etwas, das sonst fast kein<br />

CD-Brenner kann: Er brennt alle CD-<br />

Längen - bis 99 Minuten. Die Messlatte<br />

für CDRs lag bisher bei 80 Minuten.<br />

Jetzt wurde sie nach oben gerückt: mit<br />

99-Minuten-Rohlingen, die bis zu ein<br />

Gigabyte speichern. Der CD-Brenner<br />

von LG ist einer der wenigen, die diese<br />

Kapazität auch voll ausschöpfen.<br />

Der zweite Preis-/Leistungssieger: der<br />

MP 7060A-DP von Ricoh. Für circa<br />

330 Mark bringt er ein Laufwerk mit,<br />

das nahezu jede CD kopieren kann -<br />

unabhängig von Datenformaten und<br />

Kopierschutz. Einzige Ausnahme:<br />

RAW-Daten kann der Ricoh nur lesen,<br />

zum Schreiben braucht der User ein<br />

anderes Laufwerk. Ideal ist die Kombination<br />

mit dem Mitsumi CR 4804TE.<br />

Dieser Doppelpack überwindet jeden<br />

Kopierschutz und beschreibt 99-Minuten-Rohlinge.<br />

4/00 2 56<br />

Fazit aus dem großen Vergleichstest:<br />

Anwender, die weder Brenner mit Sprinter-Qualitäten,<br />

noch übermäßige Kapazität<br />

oder Burn-Proof brauchen, können<br />

sich einfach für das günstigste Angebot<br />

entscheiden. Denn alle CD-Brenner<br />

beherrschen die gängigen CD-Formate<br />

und brennen problemlos. Bei<br />

Schnäppchen-Angeboten unter 300<br />

Mark heißt es: zugreifen. Für professionelle<br />

Datensicherung auf RW-Medien<br />

ist ein 10fach-RW-Brenner erste Wahl.<br />

Und für Multimedia-Fans, denen Video-Grabbing,<br />

Sicherung von DVD-<br />

Inhalten oder digitaler Videoschnitt<br />

wichtig ist, empfiehlt die CHIP-Redaktion<br />

Laufwerke, die die neuen 99-Minuten-Rohlinge<br />

voll ausschöpfen. u<br />

c’t-Test:<br />

Es ist mühsam, aber es geht<br />

Preiswerte Tintenfarbdrucker<br />

unter Linux<br />

Mit den geeigneten Treibern<br />

und Tools - die die Druckerhersteller<br />

aber nicht selbst liefern<br />

- können Linux-Anwender selbst<br />

mit preiswerten Tintendruckern ansehnliche<br />

Schriftstücke und Grafiken zu<br />

Papier bringen. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt das Computermagazin c’t in der<br />

Ausgabe 21/00.<br />

Beim Drucken ist das PC-Unix eher auf<br />

den Server-Einsatz ausgelegt - wer einen<br />

teuren, PostScript-fähigen Drucker<br />

anschafft, hat keine Probleme. Wer jedoch<br />

einen preiswerten Farbtintendrucker<br />

unter Linux benutzen will, ist<br />

erst einmal ratlos, denn Linux-Treiber<br />

dafür sind Mangelware - die Druckerhersteller<br />

legen erst gar keine bei.<br />

Auch die Suche nach Treibern, die die<br />

Open-Source-Gemeinde für solche<br />

Drucker schreibt, gestaltet sich mühsam<br />

und der Einsatz dieser Treiber ist<br />

meist frustrierend. Im Regelfall findet<br />

man nur Treiber für ältere Druckermodelle<br />

oder nur für einen aus einer<br />

Druckerfamilie. Das heißt, nur selten<br />

sind alle Drucker-Fähigkeiten nutzbar,<br />

und oft genug muss man verschiedene<br />

Treiber für verschiedene Aufgaben benutzen:<br />

Einer eignet sich besonders gut<br />

für Textdokumente, ein anderer besser<br />

für Logos, und nur selten bringt einer<br />

anspruchsvollen Fotodruck zu Papier,<br />

wie er unter Windows gang und gäbe ist.<br />

Mit Text hatten die sieben getesteten<br />

Drucker wenig Mühe. Schwieriger wurde<br />

es schon beim Ausdruck von è


ç Fonts und Logos in Graustufen.<br />

Fotodruck gelang mit den untersuchten<br />

Treibern nur mit einem Drucker gut,<br />

mit zwei weiteren immerhin noch befriedigend.<br />

Obwohl die c’t-Redaktion eine Menge Varianten<br />

für gängige Drucker getestet und die<br />

besten Kombinationen tabelliert hat, wird<br />

vielen Linux-Anwendern ausgiebiges Forschen<br />

und Probieren für optimale Ausdrukke<br />

nicht erspart bleiben. Aber grundsätzlich<br />

ist festzuhalten: Es geht.<br />

u<br />

Digitale Unterschriften<br />

und Verschlüsselung<br />

Eigentlich verdienen elektronische<br />

Briefe den Namen<br />

nicht, denn ohne einen schützenden<br />

Umschlag sind die verschickten<br />

Nachrichten vor fremdem Augen und<br />

Manipulationen nicht viel mehr geschützt<br />

als eine gewöhnliche Postkarte.<br />

In unserer neuen Serie wollen wir Ihnen<br />

daher S/MIME vorstellen, neben PGP<br />

einer der wichtigsten „Standards“ zum<br />

Verschlüsseln und Unterschreiben von<br />

E-Mails.<br />

Eigentlich verdienen elektronische Briefe<br />

den Namen nicht, denn ohne einen<br />

schützenden Umschlag sind die verschickten<br />

Nachrichten vor fremdem<br />

Augen und Manipulationen nicht viel<br />

mehr geschützt als eine gewöhnliche<br />

Postkarte.<br />

Trotzdem verschicken viele Benutzer<br />

sensitive E-Mails und vertrauliche<br />

Geschäftsinformationen sowie wichtige<br />

Dokumente ungeschützt und unverhüllt<br />

über das Internet.<br />

Aber nicht nur das - auch Absenderfälschung<br />

ist eine reale Gefahr, denn<br />

auch heute noch ist es relativ einfach,<br />

den angeblichen Absender einer E-Mail<br />

zu ändern und sich somit als jemand<br />

anderer auszugeben. Sie als Empfänger<br />

können das oft nur schwer oder gar<br />

nicht überprüfen.<br />

Beides müsste nicht sein, denn moderne<br />

Verschlüsselungs- und Signierungsmethoden<br />

erlauben Ihnen heutzutage<br />

bereits relativ einfach, Ihre elekronische<br />

Post sowohl zu verschlüsseln als auch<br />

zu signieren (=mit einem Extra-Zertifikat<br />

zu bestätigen, daß diese E-Mail auch<br />

tatsächlich von Ihnen und niemand anderem<br />

kommt).<br />

Heute möchten wir Ihnen eine zweite<br />

alternative Methode zum Verschlüsseln<br />

und Signieren vorstellen, neben PGP<br />

einer der wichtigsten „Standards“: S/<br />

MIME.<br />

S/MIME ist eine Spezifikation für<br />

„secure (sichere) E-Mail“ und steht<br />

wörtlich für „Secure/Multipurpose<br />

Internet Mail Extensions“. Es wurde<br />

entwickelt, um E-Mail Nachrichten im<br />

MIME Format „sichern“ zu können<br />

(unterschreiben und verschlüsseln).<br />

Bevor wir Ihnen zeigen, wo Sie S/<br />

MIME „bekommen“ und wie Sie es<br />

nutzen können, um Nachrichten zu<br />

verschlüsseln und zu signieren, hier eine<br />

kurze Einleitung zu digitalen Signaturen<br />

generell und wie das Konzept der<br />

autorisierten Identität bei S/MIME speziell<br />

funktioniert.<br />

Digitale Signatur<br />

(anhand von S/MIME)<br />

Eine digitale Signatur ist eine Art elektronische<br />

Unterschrift, mit der die Identität<br />

eines Nachrichtensenders bestätigt<br />

wird. Sie kann ebenfalls dazu benutzt<br />

werden, um sicherzustellen, dass der<br />

Inhalt der Nachricht auf dem Weg zwischen<br />

dem Sender und dem Empfänger<br />

nicht verändert wurde.<br />

Eine digitale Signatur kann mit jeder Art<br />

von Nachricht verwendet werden - verschlüsselt<br />

oder nicht - und soll dem Empfänger<br />

nachweisen, dass die Nachricht<br />

tatsächlich vom angegebenen Absender<br />

stammt und dass sie sich noch im gleichen<br />

Zustand befindet, wie beim Abschicken.<br />

Ein Beispiel: Herr Müller möchte ein<br />

juristisches Dokument per E-Mail an<br />

seinen Anwalt schicken. Damit der<br />

Anwalt auch sicher sein kann, dass das<br />

Dokument tatsächlich von Herrn Müller<br />

stammt und in genau dem empfangenen<br />

Wortlaut auch von Herrn Müller<br />

verfasst wurde, kann Herr Müller das<br />

Dokument/die E-Mail vor dem Absenden<br />

signieren (und verschlüsseln, falls<br />

er es vor fremden Augen schützen will,<br />

aber dazu später mehr). Der Anwalt<br />

kann bei Empfang die Signatur überprüfen<br />

und sicher sein - das Dokument<br />

ist von Herrn Müller und er hat es genau<br />

so geschrieben, wie es bei dem Anwalt<br />

angekommen ist.<br />

Frage ist nun: wie kann Herr Müller<br />

sicherstellen, daß niemand anderes einfach<br />

seine Unterschrift benutzt bzw.<br />

gefälscht hat und nun Dokumente in<br />

seinem Namen elektronisch unterschreibt?<br />

Ganz einfach: Herr Müller muss seine<br />

digitale Unterschrift bzw. ein „Certificate“<br />

für seine digitale Unterschrift zunächst<br />

bei einer Zertifizierungsstelle beantragen.<br />

Diese Zertifizierungs-“Behörde“<br />

wiederum stellt sicher, dass der Antragsteller<br />

tatsächlich über die angegebene<br />

E-Mail-Adresse verfügt und verlangt<br />

zudem neben Angaben zur eigenen<br />

Person (Name, Wohnort etc.) oft auch<br />

die Angabe einer amtlichen Identifikations-Nummer<br />

(Reisepass-Nummer,<br />

Führerschein-Nummer oder ähnliches).<br />

Hat Herr Müller alle Angaben gemacht<br />

und auf eine entsprechende<br />

Bestätigungsmail reagiert, wird ihm von<br />

der Zertifizierungsstelle ein digitales<br />

Certificate ausgestellt, mit dem er ab<br />

sofort seine E-Mail Nachrichten unterschreiben<br />

kann.<br />

Das ausgestellte Zertifikat wiederum ist<br />

geschützt vor Kopie und Missbrauch<br />

durch den Einbau eines Public/Private<br />

Key Schlüsselpaars. Der öffentliche<br />

Schlüssel („Public Key“) dient zum<br />

Überprüfen der Unterschrift und ist im<br />

Certificate enthalten. Er kann und soll<br />

an alle Kommunikationspartner weitergegeben<br />

werden.<br />

è<br />

4/00 2 57 7


1995<br />

ç Der private Schlüssel („Private<br />

Key“) ist nur im Besitz des Unterschriftinhabers<br />

(„Herr Müller“) und darf auf<br />

keinen Fall weitergegeben werden: mit<br />

Hilfe dieses Schlüssels nämlich kann<br />

Herr Müller (oder eine Person, die den<br />

Schlüssel besitzt) digital unterschreiben<br />

und verschlüsseln.<br />

Würde jemand den privaten Schlüssel<br />

von Herrn Müller in die Hände bekommen,<br />

könnte er demzufolge in Herrn<br />

Müllers Namen jegliche Dokumente<br />

und Nachrichten unterschreiben! Vor<br />

Gericht würde aber im Zweifelsfalle<br />

Herr Müller dafür verantwortlich gemacht.<br />

Keine Angst, alles bisher Gesagte klingt<br />

viel komplizierter als die tatsächliche<br />

Registrierung eines Zertifikates und die<br />

Arbeit mit Unterschriften, Verschlüsselung<br />

und Private/Public Keys in der<br />

Realität dann tatsächlich ist, wenn man<br />

ein paar Sicherheitsvorkehrungen beachtet.<br />

Der Text stammt vom Newsletter<br />

Tips & Tricks. Es ist ein Angebot<br />

von akademie.de mit wöchentlich<br />

aktuellen Tips zu Internet, Kommunikation,<br />

Web-Site-Aufbau, Frontpage,<br />

Browsern, E-Commerce, Marketing.<br />

akademie.de asp GmbH ist<br />

die größte deutschsprachige<br />

Learning-Community im Internet<br />

(http://www.akademie.de) u<br />

CallCenterWorld â 2001<br />

CAt Award: Prämiert den<br />

erfolgreichsten Call Center-<br />

Manager des Jahres<br />

Vom 13. bis 15. Februar 2001<br />

findet die Leitmesse für Call<br />

Center und Customer Management<br />

in <strong>Berlin</strong> statt, die vom Kongressveranstalter<br />

Management Circle zum<br />

dritten Mal ausgerichtet wird. Bisher<br />

liegen bereits zahlreiche Anmeldungen<br />

von Besucher- und Ausstellerseite vor<br />

und die Ausstellungsfläche ist bereits<br />

2<br />

fast ausgebucht. Die Aussteller formieren<br />

sich rund um das Call Center. Vom<br />

Call Center-Ausstatter, Consulting,<br />

Dienstleister über Fax-Service bis hin<br />

zum Netzbetreiber und Spezialdienstleister<br />

ist alles dabei.<br />

Auf dem ersten Veranstaltungstag der<br />

CallCenterWorld ® 2001 wird der CAt-<br />

Award für den erfolgreichsten Call Center-Manager<br />

des Jahres verliehen. Zahlreiche<br />

Bewerbungen liegen bereits vor.<br />

Die Nominierung im Januar erfolgt in<br />

enger Zusammenarbeit zwischen Management<br />

Circle und der Redaktion des<br />

Call Center-Profi. In der Jury sind<br />

weiterhin vertreten:<br />

• Sigrid Bauschert, Geschäftsführerin,<br />

Management Circle<br />

GmbH, Eschborn<br />

• Christoph von Gleichen, Stellvertretender<br />

Vorsitzender des<br />

Council Call Center- und<br />

TeleMedien Services im Deutschen<br />

Direktmarketing-Verband<br />

e.V.<br />

• Prof. Dr. Ulrich Grimm, Geschäftsführer,<br />

ebs Management<br />

Academy GmbH, Oestrich-Winkel<br />

• Vera Hermes, Chefredakteurin,<br />

OnetoOne<br />

• Volker Haßmann, Chefredakteur<br />

SalesProfi<br />

• Jan Peter Kruse, Chefredakteur<br />

Call Center-Profi<br />

• Dr. Jaromir O. Löffler, Chefredakteur,<br />

Marketing und Kommunikation<br />

• Roger Meili, Präsident des<br />

CallNet.ch<br />

• Ursula Steinmetz, Präsidentin,<br />

Call Center Forum Deutschland<br />

e.V., Bamberg<br />

• Karin Weißhaar, Redakteurin,<br />

HORIZONT<br />

Der CAt-Award honoriert Call Center-<br />

Verantwortliche, die sich nicht damit<br />

zufrieden geben, mit den kontinuierlichen<br />

Veränderungen der täglichen Arbeit<br />

Schritt zu halten. Wir suchen<br />

Führungspersönlichkeiten, die durch<br />

Engagement und Kreativität proaktiv<br />

4/00 2 58<br />

die Zukunft Ihres Call Centers und der<br />

gesamten Branche gestalten<br />

Ausgezeichnet werden Call Center-<br />

Manager, die zusammen mit ihrem Team<br />

ein ausgesuchtes Projekt in ihrem Call<br />

Center erfolgreich umgesetzt haben. Das<br />

kann die Entwicklung und Umsetzung<br />

eines außergewöhnlichen Personalentwicklungskonzepts,<br />

die Schaffung<br />

einer hohen Akzeptanz des Call Centers<br />

bei den Kunden, die schnelle<br />

Konzipierung und Umsetzung einer<br />

Kampagne, die Entwicklung eines erfolgreichen<br />

Personalmarketingkonzepts<br />

vor allem an klassischen Call Center-<br />

Standorten etc. sein. Unter<br />

www.callcenterprofi.de haben wir<br />

beispielhafte Projekte für Sie aufgeführt.<br />

Die Jury bewertet die eingereichten<br />

Projektbeschreibungen in Hinblick<br />

auf deren Innovationsgrad, den erkennbaren<br />

wirtschaftlichen Erfolg und deren<br />

Auswirkungen auf die Unternehmenskultur.<br />

Die Jury wählt aus den eingereichten<br />

Bewerbungen jeweils einen Call Center-Manager<br />

des Jahres für Deutschland,<br />

Österreich und die Schweiz. Die<br />

Gewinner des CAt-Awards werden auf<br />

der CallCenterWorld ® in <strong>Berlin</strong> öffentlich<br />

für ihre Leistungen gewürdigt. Die<br />

Preisträger fliegen nach Chicago/USA<br />

und nehmen dort an der ICCM (30. Juli<br />

bis 2. August 2001) teil, wo sie zusammen<br />

mit anderen Preisträgern aus der<br />

ganzen Welt einem internationalen Publikum<br />

vorgestellt werden. Darüber hinaus<br />

erhalten alle Nominierten ein Jahresabonnement<br />

des Call Center profi<br />

sowie eine Freikarte zur<br />

CallCenterWorld ® 2001, mit der sie zu<br />

allen Veranstaltungen des Kongresses<br />

und der Messe freien Eintritt haben.<br />

Am Vorabend der CallCenterWorld ®<br />

lädt der Veranstalter MCF Management<br />

Circle zu einem gemeinsamen Abendessen.<br />

Auch das Call Center Forum Deutschland<br />

e.V. wählte die Plattform der<br />

CallCenterWorld ® für ein Get-Together<br />

für seine Mitglieder. Eingeladen sind<br />

ebenfalls Vertreter der Call Center è


1995<br />

1995<br />

ç Branche, die an der Arbeit des<br />

CallCenter-Forum Deutschland e.V.<br />

interessiert sind. Nähere Informationen<br />

erhalten Sie bei Carmen Ahlig, CCF<br />

Deutschland e.V., Tel: 0180 - 52 66 423.<br />

Abonnenten der Zeitschrift Call Center<br />

Profi sowie Mitglieder des Call Center<br />

Forum Deutschland e.V. können noch<br />

Rabatte für ihre Teilnahme geltend<br />

machen.<br />

Weitere Informationen zur<br />

CallCenterWorld ® 2001 erhalten Sie<br />

bei: Kongress-Managerin Astrid<br />

Schaumlöffel, Management Circle<br />

GmbH, Mergenthalerallee 25, 65760<br />

Eschborn/Ts., Tel. 06196/47 22-<br />

628, Fax 06196/47 22-616, E-Mail<br />

schaumloeffel@managementcircle.de. u<br />

Kolloquium Digitale<br />

Mobilkommunikation<br />

<strong>Berlin</strong> entwickelt sich zunehmend<br />

zu einem Standort für<br />

Informations- und Kommunikationstechnik,<br />

insbesondere im<br />

Bereich Mobilfunk und Mobile Netze.<br />

Als Beispiele kann man den starken<br />

Ausbau der Forschung und Entwicklung<br />

der Firma Siemens, die Ansiedlung<br />

der Firma Motorola und zahlreiche<br />

Neugründungen nennen.<br />

Wegen der im Digitalen Mobilfunk<br />

besonders hohen Innovationsgeschwindigkeit<br />

bei der Entwicklung<br />

und Umsetzung neuer Konzepte und<br />

Technologien ist es für alle in diesem<br />

Bereich Tätigen von existentieller Bedeutung,<br />

dass sie ein Forum haben, auf<br />

dem sie sich mit den aktuellen Entwicklungen<br />

auseinander setzen können.<br />

Einen Beitrag dazu will die Technische<br />

Universität <strong>Berlin</strong> leisten. Sie bietet ab<br />

dem Wintersemester 2000/2001 ein<br />

Kolloquium Digitale Mobilkommunikation<br />

an. An jedem Mittwoch<br />

um 17.00 Uhr soll der Hörsaal FT<br />

131 der TU <strong>Berlin</strong> zu einem Treffpunkt<br />

für einen breiten Kreis von Fachinteressenten<br />

werden. Eingeladene Referenten<br />

werden in einem einstündigen<br />

Vortrag über Grundlagen, Entwicklungstendenzen<br />

und Herausforderungen<br />

in dem Bereich der digitalen Mobilkommunikation<br />

berichten. Aber natürlich<br />

werden auch die Organisatoren ihre<br />

Arbeiten und Visionen vorstellen.<br />

Erwartet werden nicht nur Wissenschaftler<br />

und Studenten der Technischen<br />

Universität und der beiden Fachhochschulen,<br />

sondern auch Fachleute<br />

aus den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen<br />

der Industrie und der außeruniversitären<br />

Forschungsinstitute. Wir<br />

werden uns dafür einsetzen, dass dieses<br />

Kolloquium zu einem ständigen Treffpunkt<br />

wird, an dem man diskutiert,<br />

Ideen austauscht, möglicherweise Kooperationen<br />

eingeht oder über Neugründungen<br />

nachdenkt. Deswegen ist<br />

es geplant, nach jedem Vortrag und<br />

anschließender Diskussion weitere, lokkere<br />

Gespräche, auch mit den Referenten,<br />

im benachbarten Cafe Campus auf<br />

dem Universitätsgelände bei einem Gläschen<br />

Bier oder Wein weiterzuführen.<br />

Da vollständige Programm des Kolloquiums<br />

für das Wintersemester 2000/<br />

2001 ist unter http://www-tkn.ee.tuberlin.de/curricula/ws0001/<br />

colloq_neu.html zu finden.<br />

Das Kolloquium wird im Sommersemester<br />

2001 fortgeführt und soll zu<br />

einer dauerhaften Veranstaltung werden.<br />

u<br />

Behörden Online<br />

Der Einfluss des Internets<br />

führt zu enormen Veränderungen<br />

bei unserer Verwaltung.<br />

Die Innovationsfähigkeit der öffentlichen<br />

Hand gilt in Zeiten der<br />

Globalisierung als ein entscheidender<br />

Faktor für die Zukunftsfähigkeit unseres<br />

Landes. Im Standortwettbewerb<br />

zwischen Kontinenten, Staaten und Ländern<br />

ist die Effizienz der staatlichen<br />

Verwaltung ein ganz wesentliches Kriterium,<br />

wenn es um die Umsetzung<br />

zukunftsgerichteter Initiativen geht.<br />

Umfragen zufolge stehen Online-<br />

Behördengänge ganz oben auf der<br />

Wunschliste der Internetnutzer. Die<br />

Öffentliche Verwaltung auf Bundes-,<br />

Länder- und kommunaler Ebene ist<br />

derzeit mit einer Vielzahl bemerkenswerter<br />

Initiativen dabei, sich in der virtuellen<br />

Welt zu positionieren und damit<br />

das Spektrum behördlicher Verfahren<br />

und Abläufe um eine neue Dimension<br />

zu bereichern.<br />

Mit der Fachtagung BEHÖRDEN ONLINE,<br />

die am 30. und 31. Januar 2001 im<br />

repräsentativen ZDF-Konferenzzentrum<br />

in Mainz-Lerchenberg stattfindet,<br />

wird die erfolgreiche Serie von<br />

Veranstaltungen fortgesetzt, die mit<br />

Fachvorträgen zu innovativen Online-<br />

Projekten eine Kommunikationsplattform<br />

für den qualifizierten Dialog<br />

unter und mit Experten und<br />

Entscheidungsträgern aus der Verwaltung,<br />

der Wissenschaft und Lehre und<br />

der Industrie bietet.<br />

Diese mit einer Ausstellung verbundene<br />

Fachtagung wird mit einem ihrer<br />

thematischen Schwerpunkte auch die<br />

Multimedia-Projekte der Landesregierung<br />

von Rheinland-Pfalz vorstellen.<br />

Nachdem der Ministerrat in seiner Sitzung<br />

am 13. Juni 2000 die Fortschreibung<br />

des „Aktionsplans Multimedia<br />

1999 – 2001 beschlossen hat, steigt die<br />

Zahl der Multimedia-Projekte der Ressorts<br />

von 28 auf 67 Projekte. In diesem<br />

Jahr hat die Landesregierung è<br />

4/00 2 59 7


ç 140,6 Millionen Mark zur Umsetzung<br />

der Projekte veranschlagt, im Jahr<br />

2001 sind 127,4 Millionen Mark vorgesehen<br />

• Veranstalter: CPM Communication<br />

Presse Marketing GmbH,<br />

Kölnstrasse 93, 53757 Sankt<br />

Augustin, Telefon 02241-21081,<br />

Fax 02241-21083, Email: CPM-<br />

St.Augustin@t-online.de<br />

• Tagungsort: ZDF-Konferenzzentrum,<br />

55100 Mainz-Lerchenberg<br />

,Telefon 06131-70-3476,<br />

Fax 06131-70-9409<br />

• Teilnahmegebühr: DM 1.290,-<br />

+ MWSt, darin eingeschlossen:<br />

Seminarteilnahme, Tagungsunterlagen,<br />

Tagungsgetränke,<br />

Mittagsimbiss, Dinner-Buffet<br />

• Behördenteilnehmer: Frei<br />

• Anmeldung: Schriftlich per<br />

Post, Fax oder E-Mail an CPM<br />

Kölnstr. 93, 53757 Sankt<br />

Augustin, Tel.: 02241 210 81,<br />

Fax: 02241 210 83. u<br />

Regieren und Verwalten<br />

im Informationszeitalter:<br />

Unterwegs zur<br />

virtuellen Verwaltung<br />

Schriftenreihe Verwaltungsinformatik<br />

Band 22<br />

Von Heinrich Reinermann (Hrsg.), 2000,<br />

XVIII, 590 Seiten, Gb., DM 228,-; ca.<br />

öS 1.664; ca. sFr 205,-. ISBN 3-7685-<br />

2199-0.<br />

Mit Electronic <strong>Government</strong><br />

öffnet sich ein bisher unbekanntes<br />

Potenzial für<br />

Dienstleistungsorientierung, Bürgermitwirkung,<br />

Produktivität und Wirtschaftlichkeit<br />

im öffentlichen Sektor.<br />

Die Ausschöpfung dieses Potenzials<br />

kann Regieren und Verwalten mit einer<br />

Kraft umgestalten, die man getrost als<br />

revolutionär bezeichnen darf.<br />

2<br />

Die heute verfügbaren Informationstechnologien<br />

haben eine neue<br />

Erreichbarkeit von Personen, Daten,<br />

Programmen und Objekten als Hauptkomponenten<br />

des Verwaltungshandelns<br />

im Gefolge. Sie lässt bisher maßgebliche<br />

Organisationskriterien wie Raum,<br />

Zeit und Hierarchie zunehmend erodieren;<br />

es ergibt sich eine neue<br />

Gestaltbarkeit. Sie analysiert der vorliegende<br />

Band in wesentlichen Dimensionen:<br />

Virtuelle Verwaltung mit Nutzungsformen<br />

wie Information, Kommunikation<br />

und Transaktion, das bisher unbekannte<br />

Maß an Verwaltungstransparenz<br />

und seine Bedeutung für Partizipation,<br />

eine neue Verletzlichkeit von Staat und<br />

Gesellschaft, Rechtssicherheit im<br />

Internet, digitale Signaturen, die Beziehungen<br />

zwischen Staat, Wirtschaft und<br />

Drittem Sektor, die Rolle der Rechenzentren<br />

im Informationszeitalter, das<br />

Management von Technik und Wissen<br />

sowie Systematisierung und Rationalisierung<br />

der Verwaltungsmaschinerie.<br />

Mit seinem umfassenden Überblick über<br />

Electronic <strong>Government</strong> ist der Band<br />

zugleich ein Kompendium der Verwaltungsinformatik<br />

heute:<br />

Aus dem Inhalt:<br />

• Virtualität und ihre Auswirkungen<br />

auf Staat und Verwaltung<br />

• Fragmentierung und Zusammenhalt<br />

• Bürger und Politik im<br />

Informationszeitalter<br />

• Neugestaltung und Sicherheit<br />

des Verwaltungshandelns<br />

• Neue Informationssysteme -<br />

neue Verwaltungsstrukturen?<br />

• V24: Verwaltung 24 im internationalen<br />

Web-Test<br />

• Digitale Signaturen<br />

• Cyberspace und Cybercrime<br />

• Die Rolle der Rechenzentren im<br />

Informationszeitalter<br />

• Elektronische Vorgangsbearbeitung<br />

• Informationssysteme für Rat und<br />

öffentlichen Dienst<br />

• Management von Technik und<br />

Wissen<br />

u<br />

4/00 2 60<br />

Computer easy-Spezial<br />

„Fit in Word 2000“<br />

Schritt für Schritt<br />

zum Spezialisten für<br />

Word 2000<br />

Gut ein Jahr nach der Markteinführung<br />

setzt sich die<br />

2000er-Version des Microsoft-<br />

Klassikers „Word“ in Deutschland so<br />

richtig durch. Für alle, die beruflich<br />

oder privat mit der komplexen Textverarbeitung<br />

Word 2000 arbeiten, hat die<br />

Computerzeitschrift Computer easy ein<br />

praxisnahes und leicht verständliches<br />

Sonderheft an den Kiosk gebracht.<br />

Zum Preis von 14,90 Mark erhalten<br />

Word-2000-User wertvolle Tipps und<br />

Tricks, die in keinem Handbuch stehen,<br />

aber für das alltäglich Arbeiten mit Word<br />

2000 unverzichtbar sind. Mit dem erworbenen<br />

Wissen können sich Leser<br />

auch gleich zum anerkannten Word-<br />

Spezialisten mausern. Das Heft enthält<br />

dazu die komplette Prüfungsvorbereitung<br />

für das weltweit anerkannte<br />

Microsoft-Zertifikat MOUS (Microsoft<br />

Office User Spezialist). Ausserdem<br />

werden zehn MOUSE-Prüfungen im<br />

Wert von je 200 Mark an die Leser<br />

verlost. Weiter im Heft inklusive: Eine<br />

Heft-CD mit einem Lernkurs Word<br />

2000, einem Visitenkartenprogramm<br />

sowie vielen wertvollen Zusatzprogrammen.<br />

Basiswissen und Neuheiten<br />

Privatanwender nutzen oft nur einen<br />

geringen Teil von Word 2000, im<br />

Firmenbereich gilt häufig die Devise<br />

„Versuch und Irrtum“. Ein umfassender<br />

Grundkurs zu den Grundfunktionen<br />

von Word 2000 schafft hier Abhilfe.<br />

Häufige Stolpersteine beispielsweise bei<br />

der Programminstallation, richtigen<br />

Textformatierung oder beim Erstellen<br />

und Bearbeiten von Tabellen werden<br />

damit schnell aus dem Weg geräumt.<br />

Auch die zeitsparende Nutzung è


ç von Word 2000 durch Funktionsautomatisierung<br />

sowie die Sonderfunktionen<br />

Rechtschreibung, Thesaurus<br />

& Co werden ausführlich erklärt. Im<br />

Workshop-Teil wird neben dem Anlegen<br />

von DIN-Briefen Schritt für Schritt<br />

gezeigt, wie man mit Word die eigene<br />

Homepage gestalten kann. Wem Word<br />

2000 nicht ausreicht, kann das Programm<br />

mit nützlichen Add-Ons wie<br />

beispielsweise dem „Mathe-Assistent“<br />

aufrüsten. Wie das funktioniert und was<br />

sich damit alles bewerkstelligen lässt,<br />

erklärt das Kapitel Add-Ons. Praktische<br />

Tipps und Tricks, die nicht im<br />

Handbuch zu finden, aber für das alltägliche<br />

Arbeiten mit Word<br />

unverzichtbar sind, ergänzen den Praxisteil.<br />

u<br />

CHIP-Special Linux<br />

Das Sonderheft für die<br />

wachsende Linux-Gemeinde<br />

Unter der Marke CHIP bringt<br />

Vogel Burda Communications<br />

ein Sonderheft zu Linux heraus<br />

und trägt damit der gestiegenen Bedeutung<br />

des Betriebssystems mit dem Pinguin<br />

Rechnung. Das lizenzkostenfreie<br />

Betriebssystem Linux ist 1999 auf Platz<br />

zwei der Server-Betriebssysteme aufgerückt<br />

– vor Novell Netware und nach<br />

Windows NT - und erfreut sich auch bei<br />

PC-Benutzern wachsender Beliebtheit.<br />

Das rund 100 Seiten starke Heft kostet<br />

inklusive zweier CDs 19,90 Mark.<br />

Zielgruppe des CHIP-Sonderheftes sind<br />

Linux-Anwender und Einsteiger. Im Heftschwerpunkt<br />

Grafikanwendungen werden<br />

alle für Linux relevanten Grafik- und<br />

Fotobearbeitungs-Programme praxisnah<br />

vorgestellt. Ein großer Grafikkartentest<br />

sowie das Thema Drucken mit Linux<br />

runden den Schwerpunkt ab. Weitere<br />

Themen sind das auf der Heft-CD enthaltene<br />

brandneue Betriebssystem Mandrake<br />

7.2, die grafische Nutzeroberfläche KDE<br />

2.0 sowie StarOffice. Im Online-Teil des<br />

Heftes erfahren die Leser, wie man mit<br />

Linux ins Internet geht.<br />

u<br />

Vom Ende der<br />

Anonymität<br />

Onlinemagazin TELEPOLIS mit<br />

neuem Buchtitel<br />

Aus der Redaktion des<br />

Onlinemagazins TELEPOLIS<br />

erscheint zum Thema Überwachung<br />

von Telekommunikationssystemen<br />

der erste Band einer neuen<br />

Reihe im Verlag Heinz Heise. Das Buch<br />

mit dem Titel „Vom Ende der Anonymität.<br />

Die Globalisierung der Überwachung“<br />

wird von Christiane Schulzki-<br />

Haddouti herausgegeben und ist seit<br />

November 2000 im Buchhandel erhältlich.<br />

Nicht nur Telefone und Handys, sondern<br />

auch Videokameras, E-Mails,<br />

Internetlogfiles, Satellitentelefone und<br />

Prepaid-Cards wollen Strafverfolger und<br />

Geheimdienste für Überwachung und<br />

Abhörmaßnahmen nutzen. Die Pläne<br />

werden von Expertengruppen hinter<br />

verschlossenen Türen diskutiert und in<br />

letzter Minute bekannt. Oft bleibt Journalisten<br />

deshalb nur ein atemloses Beschreiben<br />

der jüngsten Erkenntnisse.<br />

Wie entwickelt sich die globale Überwachung<br />

seitens der Geheimdienste und<br />

Strafverfolger? Wie verändert sich die<br />

zivile Gesellschaft unter dem Eindruck<br />

neuer Technologien und Gesetze? Welche<br />

Zukunftstechniken werden in den<br />

Labors von Universitäten und Unternehmen<br />

entworfen? Und wie bringen<br />

Bürger mehr Transparenz in diese geheime<br />

Welt?<br />

Antworten auf diese grundsätzlichen<br />

Fragen sowie Hintergründe und Fakten<br />

liefern internationale Autoren und<br />

Bürgerrechtsaktivisten wie Nicky Hager,<br />

Duncan Campbell, Tony Geraghty,<br />

Wayne Madsen, Thomas Mathiesen,<br />

Erich Möchel, Ute Bernhardt und Ingo<br />

Ruhmann.<br />

Das Online-Magazin TELEPOLIS<br />

(www.telepolis.de) enthüllte in einer<br />

Aufsehen erregenden Artikelserie Pläne<br />

der Europäischen Union zur<br />

flächendeckenden Überwachung von<br />

Telekommunikationssystemen. Für diese<br />

Berichterstattung wurde das Magazin<br />

im Sommer in London mit dem<br />

Europäischen Preis für Online-Journalismus<br />

der Medien-Konferenz „Net-<br />

Media 2000“ in der Kategorie<br />

„Investigative Reporting“ ausgezeichnet.<br />

Die TELEPOLIS-Bücher zur Netzkultur<br />

bauen auf den thematischen Stärken<br />

und dem internationalen Autorenkreis<br />

des Online-Magazins TELE-<br />

POLIS auf. Die Reihe konzentriert sich<br />

in ihren Bänden auf jeweils ein Thema<br />

mit speziell in Auftrag gegebenen Artikeln<br />

anerkannter Fachjournalisten und<br />

Wissenschaftler. In Zusammenarbeit mit<br />

Gastherausgebern erarbeitet, bieten die<br />

TELEPOLIS-Bücher anspruchsvolle<br />

Lektüre zu relevanten Themen unserer<br />

Zeit.<br />

Bibliografische Angaben: Christiane<br />

Schulzki-Haddouti (Hrsg.) Vom Ende<br />

der Anonymität Die Globalisierung der<br />

Überwachung TELEPOLIS, Verlag<br />

Heinz Heise, Oktober 2000, 180 Seiten,<br />

Broschur, 29,00 DM, ISBN 3-88229-<br />

185-0 u<br />

Telefonbuch für<br />

Deutschland - Ausgabe<br />

Herbst 2000<br />

Frankfurt (ots) - Kein Buch<br />

mit „Sieben Siegeln“, sondern<br />

eine komfortable Telefonbuch-CD<br />

mit vielen sinnvollen Zusatzfunktionen:<br />

Das Telefonbuch. Für<br />

Deutschland. Herbst 2000 von<br />

DeTeMedien. Auf dem Datenstand von<br />

August 2000 bietet die neue CD nicht<br />

nur Millionen aktueller Telefon- und<br />

Fax-Nummern, sondern auch Tausende<br />

von eMail-Adressen und gewerblichen<br />

Homepage-Adressen. DeTe-Medien<br />

hat sich allerdings nicht damit begnügt,<br />

die Daten aus dem è<br />

4/00 2 61 7


ç gedruckten Telefonverzeichnis<br />

einfach in das elektronische Medium zu<br />

übernehmen. Vielmehr ist die Telefonbuch-CD<br />

mit Funktionen ausgestattet,<br />

die besonders professionelle<br />

„Vieltelefonierer“ schätzen und auch<br />

nutzen werden.<br />

NEU: Telefonieren über „TeliMan“<br />

Im geschäftlichen Bereich gehören PC<br />

und moderne Kommunikationseinrichtungen<br />

zur Grundausstattung. Um<br />

noch effizienter und produktiver zu<br />

arbeiten - im Vertrieb, bei der Akquisition<br />

oder selbst dann, wenn man schnell<br />

einen Teilnehmer erreichen möchte,<br />

dessen Rufnummer man nicht kennt -<br />

sollten Rechner, Telefonbuch-CD und<br />

Telekommunikationsanlage verknüpft<br />

werden.<br />

Dank „TeliMan“ ist das jetzt kinderleicht.<br />

Die CTI-Software (Computer<br />

Telefonie Integration) kombiniert<br />

Funktionalität und intuitive Bedienbarkeit.<br />

Optisch werden auf dem Monitor<br />

die Funktionen eines modernen<br />

Telefons nachgebildet, das die gewählte<br />

Rufnummer, den Gesprächszustand und<br />

die Gebühren anzeigt. Gesprächsverbindungen<br />

werden per Mausklick aus der<br />

Anwendung hergestellt.<br />

Ist der Teilnehmer nicht erreichbar,<br />

übernimmt man später mit der Wahlwiederholung<br />

einen neuen Versuch. Für<br />

häufig genutzte Rufnummern lassen sich<br />

Kurzwahl-Schaltflächen anlegen und im<br />

Fenster anordnen. Die Symbole für diese<br />

Schaltflächen können aus einer<br />

„Symbolbibliothek“ ausgewählt werden.<br />

Arbeitet man gerade mit einem anderen<br />

Windows-Programm, z.B. Textverarbeitung<br />

oder Tabellenkalkulation, kann<br />

ebenfalls eine Verbindung hergestellt<br />

werden. Bei ankommenden Gesprächen<br />

kann die übermittelte Rufnummer mit<br />

dem Namen im Office Manager verglichen<br />

und dann der Name und weitere<br />

Informationen angezeigt werden, bevor<br />

der Anruf entgegengenommen wird.<br />

2<br />

Um den Überblick über alle Telefon-<br />

Aktivitäten zu behalten, werden einund<br />

ausgehende Gespräche protokolliert.<br />

Der Bericht lässt sich bei Bedarf<br />

konventionell archivieren oder mit anderen<br />

Programmen weiterverarbeiten.<br />

Zu jedem Gespräch lassen sich Notizen<br />

anfertigen und in der Gesprächshistorie<br />

speichern. Mit der Wiedervorlage-Funktion<br />

erinnert TeliMan’ den Anwender<br />

an vereinbarte Anruftermine. TeliMan’<br />

ist nicht nur mit allen TAPI-fähigen<br />

Telefonen / TK-Anlagen, sondern auch<br />

in Verbindung mit AVM Fritz!-Card(R)<br />

(sowie anderen TAPI-fähigen ISDN-<br />

Karten) inkl. Soundkarte und Headset<br />

bzw. Mikrofon und Boxen nutzbar.<br />

NEU: Mehr Suchfunktionen<br />

Die CD ist mit detaillierten Suchfunktionen<br />

ausgestattet. Optional stehen<br />

„Umkreissuche“ durch Eingabe<br />

eines Kilometerradius, Suche über Bundesländer<br />

und Landkreise, Suche nach<br />

Teilnehmern mit Fax-, Mobilfunk- und<br />

Servicenummern sowie eine frei<br />

definierbare Komfortsuche zur Verfügung.<br />

Neu ist die Möglichkeit, in mehreren<br />

Orten gleichzeitig zu suchen. Man<br />

kann also parallel nach einem Eintrag in<br />

Wiesbaden, Frankfurt und Mainz suchen,<br />

wenn Wohnort bzw. Firmensitz<br />

des Teilnehmers nicht genau bekannt<br />

sind oder - um bei diesem Beispiel zu<br />

bleiben - die Rufnummer und Adresse<br />

einer bestimmten Gaststätte im Rhein-<br />

Main Gebiet gesucht wird. Dank einer<br />

Sortierfunktion werden zudem alle<br />

Suchergebnisse alphabetisch und übersichtlich<br />

dargestellt.<br />

NEU: Modifizierung von<br />

Teilnehmereinträgen<br />

Sämtliche Einträge lassen sich jetzt bearbeiten,<br />

d.h. mit einer „Notizfunktion“<br />

verändern. Bei Bedarf lassen sich so<br />

Rufnummern, Adressen, Namen, etc.<br />

schnell ergänzen und auf einen noch<br />

aktuelleren Stand bringen.<br />

Start der Anwendung von der CD<br />

Die Anwendung kann entweder auf der<br />

Festplatte installiert oder auch direkt<br />

von der CD gestartet werden. Dies hängt<br />

4/00 2 62<br />

vom freien HDD-Speicher und den<br />

Präferenzen des Benutzers ab.<br />

Mehrsprachige Menüführung<br />

Die anwendungsfreundliche und leicht<br />

zu bedienende CD hat eine mehrsprachige<br />

Benutzeroberfläche. Der Anwender<br />

kann zwischen Deutsch, Englisch,<br />

Französisch und Niederländisch<br />

wählen.<br />

Ein internationales Vorwahlverzeichnis<br />

erleichtert Anrufe in alle Welt. Ein aktueller<br />

Messe-Kalender, die Tarifberechnungs-Software<br />

mit den Telefontarifen<br />

der Deutschen Telekom, ein<br />

Short Message Service (SMS) zu D-1<br />

Mobilfunkteilnehmern zum aktuellen<br />

T-D1-Tarif sowie der Office Manager<br />

2.4 für Windows 95/98/2000/ NT (Termin-<br />

und Adressverwaltung, Textverarbeitung,<br />

etc.) runden das umfangreiche<br />

Programmpaket ab.<br />

Technische Informationen<br />

• Über 37 Mio. Kommunikationsnummern<br />

(Telefon-, Telefax-,<br />

Mobilfunk- und Servicerufnummern,<br />

eMail- und<br />

Hompage-Adressen)<br />

• Für Windows, 95 / 98 / 2000 /<br />

NT 4.0, Macintosh ab OS 7.5<br />

und Linux (SuSE 6.2, 6.3,6.4<br />

Redhat 6.1, 6.2, Debian 2.1, 2.2,<br />

Corel Linux 1.0 )<br />

• Datenstand: August 2000<br />

• Integrierte Telefonie-Software<br />

TeliMan’<br />

• Umkreissuche durch Eingabe<br />

eines Kilometerradius<br />

• Suche in mehreren Orten gleichzeitig<br />

• Suchfilter wie Name, Beruf,<br />

Adresse, PLZ und Vorwahl<br />

• Suchfilter nach Bundesland, Regierungsbezirk,<br />

Landkreis<br />

• Sortiermöglichkeit des Suchergebnisses<br />

• Start der Anwendung auch direkt<br />

von CD, ohne vorherige<br />

Installation<br />

• Einschränkung der Suchergebnisse<br />

auf Teilnehmer è


ç mit Fax-, Mobilfunk- und<br />

Servicerufnummer<br />

• Auf Wunsch auch Sprachausgabe<br />

der gefundenen Rufnummer<br />

• Benutzeroberfläche in Deutsch,<br />

Englisch, Französisch, Niederländisch<br />

• Internationales Vorwahlverzeichnis<br />

• PLZ-Karte<br />

• Tarifberechnungs-Software mit<br />

den Telefontarifen der Deutschen<br />

Telekom<br />

• Aktueller Messekalender<br />

• OfficeManager 2.4 für Windows<br />

95/98/2000/NT mit sinnvollen<br />

Anwendungen wie Terminund<br />

Adreßverwaltung, Textverarbeitung<br />

etc.<br />

• Inkl. Netzwerksoftware zur direkten<br />

Freischaltung nach<br />

schriftlicher Bestellung einer<br />

Netzwerklizenz<br />

• SMS für Windows zu D1-Mobilfunk-Teilnehmer<br />

zum aktuellen<br />

T-D1 Tarif<br />

• 1/4-jährlicher Update-Service<br />

für Abo-Kunden<br />

Technische Voraussetzungen<br />

• Für PC: 486 CPU/33 MHz,<br />

Windows 3.1, 95/98, Windows<br />

2000 und NT 4.0<br />

• Für Mac/Power Mac: ab OS 7.5<br />

• Für Linux: SuSE 6.2, 6.3, 6.4,<br />

Redhat 6.1, 6.2, Debian 2.1,2.2,<br />

Corel Linux 1.0<br />

• Für alle Systeme: Minimum 20<br />

MB freier Festplattenspeicher, 8<br />

MB Arbeitsspeicher, CD-ROM-<br />

Laufwerk nach ISO 9660<br />

Das Telefonbuch. Für Deutschland.<br />

Herbst 2000 ist ab sofort im EDV-<br />

Buch- und Bürofachhandel, in den Fachabteilungen<br />

der Kaufhäuser sowie in<br />

den T-Punkten und in größeren Postfilialen<br />

zum unverbindlich empfohlenen<br />

Verkaufspreis von DM 29,95 inkl.<br />

MwSt. (ISBN 3-93142-89-8 / EAN<br />

9783931424893) erhältlich. Weitere<br />

Infos: Internet: www.detemediensoftware.de<br />

u<br />

GelbeSeiten<br />

Map&Route für<br />

Deutschland Herbst 2000<br />

Die Neuauflage der<br />

„GelbeSeiten Map&Route<br />

Herbst 2000“ aus dem Hause<br />

DeTeMedien hilft dem Anwender, mit<br />

ihren geballten Infos (Stand August<br />

2000) Millionen von Kommunikationsnummern<br />

aus Tausenden von Branchen<br />

zu finden und dank „eingebautem<br />

Wegweiser“ auch bequem zu erreichen.<br />

Sämtliche 103 Regionalausgaben der<br />

GelbenSeiten haben die Produktmanager<br />

von DeTeMedien auf der CD-<br />

ROM in über 15.000 Branchenkategorien<br />

zusammengefasst. Der Anwender<br />

kann komfortabel auf rund 4<br />

Mio. Kommunikationsdaten (Firmennamen,<br />

Adressen, Telefon-, Telefax-,<br />

Mobilfunk- oder Servicerufnummern)<br />

zugreifen. Gleich, ob er in Flensburg<br />

oder Garmisch-Partenkirchen, nach<br />

„Abflussreinigung“, „Hochfrequenztechnik“<br />

oder „Zahnersatzkeramik“<br />

sucht.<br />

Transparent: die<br />

Leistungsmerkmale<br />

Leistungsfähige Suchfilter (Firmenname,<br />

Branche, Adresse, PLZ, Vorwahl<br />

sowie Bundesland, Regierungsbezirk,<br />

Landkreis), Sortiermöglichkeit der<br />

Suchergebnisse, die Möglichkeit der Änderung/Ergänzung<br />

von Einträgen, Umkreissuche<br />

mit beliebigem Kilometerradius,<br />

Profisuche für komplexe Abfragen<br />

mit Boolschen Operatoren (UND,<br />

ODER, NICHT), Verfügbarkeit des<br />

Programms auch als Netzwerkversion<br />

oder integrierte Map&Route-Funktion<br />

machen die „GelbeSeiten Map&Route<br />

Für Deutschland Herbst 2000“ zu einem<br />

elektronischen Branchenverzeichnis<br />

der Spitzenklasse. Nicht weniger<br />

bemerkenswert sind die Features direkte<br />

Anzeige der Brancheneinträge in<br />

10.000 detaillierten Stadtplänen und in<br />

110.000 Ortspunkten in GPS-Qualität,<br />

Hohe Anzeigegenauigkeit von Teilnehmern<br />

auf Straßenebene durch Einteilung<br />

von Straßen in Hausnummerbereiche,<br />

unzählige „Points-of-Interest“,<br />

die Möglichkeit der Sprachausgabe und<br />

die direkte Anwahl über TAPI oder<br />

Modem. Praktisch ist auch, dass das<br />

Programm jetzt auch komplett auf der<br />

Festplatte installiert werden kann.<br />

Typisch: schnelle Suchabfrage<br />

Interessiert sich der Anwender für neue<br />

Winterreifen, gibt er in die Eingabemaske<br />

„Branche“ einfach den Begriff<br />

„Reifen“ und in das Suchfeld „Ort“ den<br />

Ort ein, in dem er entsprechende Anbieter<br />

finden möchte. Es können auch<br />

mehrere Orte eingegeben werden, in<br />

denen das Programm dann gleichzeitig<br />

sucht. Dies ist insbesondere dann von<br />

Vorteil, wenn der Anwender nicht in<br />

einer Großstadt oder einem Ballungsgebiet<br />

wohnt, trotzdem aber mehrere<br />

„Treffer“ im unmittelbaren Umkreis<br />

seines Wohnorts landen möchte. Per<br />

Click erhält der Anwender so binnen<br />

Sekunden sämtliche Einträge der<br />

GelbenSeiten Map&Route für diese(n)<br />

Ort(e) - übersichtlich aufgelistet und<br />

mit Angabe des Firmennamens, der<br />

Adresse sowie der Telefon- und<br />

gegebenenfalls der Fax-Nummer.<br />

Mit der Funktion „Zeigen“ lassen sich<br />

die entsprechenden Anbieter - mit roten<br />

Fähnchen - direkt in der auf dem Monitor<br />

eingeblendeten Karte anzeigen. Mittels<br />

der „Umkreissuche“ kann der Anwender<br />

aber auch einen beliebigen<br />

Kilometerradius um einen frei wählbaren<br />

Ort festlegen. Das Programm selektiert<br />

dann gezielt sämtliche Anbieter der<br />

ausgewählten Branche innerhalb des<br />

eingegebenen Kilometerradius.<br />

Prinzipiell lassen sich bis zu 20 ermittelte<br />

Branchenadressen für das Routing<br />

verwenden. Das heißt, diese Adressen<br />

können optional mit in die detaillierte<br />

Streckenberechnung eingebunden werden<br />

(zum Beispiel vom Wohnort des<br />

Anwenders zum nächstgelegenen Baumarkt),<br />

die das Programm ebenfalls zur<br />

Verfügung stellt.<br />

è<br />

4/00 2 63 7


ç Wegweisend: „Freies Routing“<br />

Ein wertvolles Merkmal der<br />

„GelbeSeiten Map&Route Für Deutschland<br />

Herbst 2000“ ist außerdem die<br />

Funktion „Freies Routing“: Nutzer der<br />

CD-ROM können vom Programm<br />

durch Eingabe eines Standorts und einfaches<br />

Clicken auf den Menüpunkt<br />

„Routing“ detaillierte Streckenberechnungen<br />

von A nach B erstellen<br />

lassen - und das vollkommen unabhängig<br />

von der Nutzung der elektronischen<br />

GelbenSeiten. Es lassen sich hier, wie<br />

bei jeder anspruchsvollen Routing-Software,<br />

auch individuelle Geschwindigkeitsprofile<br />

(„wirtschaftlichste Route“,<br />

„eigene Einstellungen“) oder Fahrtkosten<br />

(„Fixkosten“, „durchschnittliche<br />

Kosten pro km“, „Fixkosten“ etc.) erstellen,<br />

die eine realistische Zeit- und<br />

Kostenberechnung für die Reise ermöglichen.<br />

Neu: Telefonsoftware<br />

TeliMan(R) inklusive<br />

Ein Highlight für professionelle<br />

„Vieltelefonierer“ ist die Integration der<br />

leistungsfähigen Telefonie-Software<br />

TeliMan(R). Das Programm verknüpft<br />

Rechner, Auskunfts-CD und<br />

Telekommunikationsanlage<br />

miteinander und erlaubt so Privat- und<br />

Business-Anwendern komfortables Telefonieren<br />

via PC. Leistungsmerkmale,<br />

wie Gebührenerfassung, Kurzwahltasten<br />

für den Desktop, Wahlwiederholung,<br />

die vollständige<br />

Protokollierung ein- und abgehender<br />

Gespräche oder die Funktion „Wiedervorlage“<br />

geben einen kleinen Einblick<br />

in das moderne CTI-(Computer Telefonie<br />

Integration) Programm.<br />

Technische Informationen<br />

• Direkter und komfortabler Zugriff<br />

auf Teilnehmereinträge<br />

sämtlicher 103 Regionalausgaben<br />

der Gelben Seiten mit<br />

rund 4 Mio. Kommunikationsnummern<br />

(Telefon-, Telefax-,<br />

Mobilfunk- und Servicenummern)<br />

von Firmen in ganz<br />

2<br />

Deutschland inkl. Namen,<br />

Adressen und Branchenzuordnungen<br />

• Datenstand August 2000<br />

• Für Windows 95 / 98 / NT 4.0<br />

mit Service Pack 3<br />

• Suchfilter für Ort, Branche, Firmenname,<br />

Straße, Hausnummer, PLZ,<br />

PLZ-Bereiche, Vorwahlen<br />

• Mehrfachauswahl von Orten<br />

und Branchen möglich<br />

• Suchfilter auch für die Suche<br />

nach Bundesland, Regierungsbezirk,<br />

Landkreis<br />

• Einschränkung der Suchergebnisse<br />

auf Teilnehmer mit<br />

Fax-, Mobilfunk- oder Servicerufnummer<br />

• Umkreissuche durch Angabe eines<br />

Kilometerradius um einen<br />

frei definierbaren Standort<br />

• Profi-Suche mit Boolschen Operatoren<br />

(UND, ODER, NICHT)<br />

• Einträge können verändert und<br />

ergänzt werden NEU!<br />

• Modernes Oberflächendesign<br />

mit intuitiver Benutzerführung<br />

• Vollinstallation auf der Festplatte<br />

möglich NEU!<br />

• Komfortables Telefonieren über<br />

den PC mit TeliMan(R). Mit<br />

Wahlwiderholung,<br />

Protokollierung von ein- und<br />

ausgehenden Gesprächen, Kurzwahltasten<br />

für den Desktop,<br />

u.v.m. NEU!<br />

• Direkte Anwahlfunktion über<br />

TAPI-Standard und Modem<br />

• SMS (ShortMessageSystem) zu<br />

T-D1 Mobilfunk-Teilnehmern<br />

für Windows<br />

• Auf Wunsch Sprachausgabe der<br />

gefundenen Ruf- und Faxnummern<br />

• OfficeManager 2.4 für Windows<br />

95 / 98 und NT 4.0 mit sinnvollen<br />

Anwendungen wie Terminund<br />

Adressverwaltung, Textverarbeitung<br />

etc.<br />

• Internationales Vorwahlverzeichnis<br />

• Aktueller Messekalender bis Dezember<br />

2002<br />

• Auch im halbjährlichen Abonnement<br />

und als Netzwerk- und<br />

4/00 2 64<br />

Intranetversion erhältlich, mit direkter<br />

Freischaltung nach<br />

schriftlicher Bestellung einer<br />

Netzwerklizenz.<br />

Karten&Routing-Software<br />

• Direkte Übernahme des Teilnehmers<br />

aus dem Telefonbuch<br />

für die Anzeige und das Routing<br />

in - 10.000 Stadtplänen von Gemeinden<br />

und Ortsteilen<br />

- 110.000 Ortseinträgen in GPS-<br />

Qualität<br />

• Anzeige der Adresseinträge auf<br />

der Karte und Übernahme von<br />

bis zu 20 Adressen für das<br />

Routing<br />

• Umkreissuche durch Eingabe eines<br />

beliebigen Kilometerradius<br />

• Ausdruck von Karte und Wegbeschreibung<br />

• Freies Routing, d.h. die Adressen<br />

können unabhängig vom Telefonbuch<br />

ausgewählt und für<br />

das Routing verwendet werden<br />

• Points-of-Interest wie Parkhäuser,<br />

Tankstellen, Rastplätze und<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

„GelbeSeiten Map&Route Für Deutschland<br />

Herbst 2000“ ist ab sofort im<br />

EDV-, Buch- und Bürofachhandel, in<br />

den Fachabteilungen der Kaufhäuser<br />

sowie in den T-Punkten und in größeren<br />

Postfilialen zum unverbindlich empfohlenen<br />

Verkaufspreis von DM 49,95<br />

/ Euro 25,54 inkl. MwSt. erhältlich ISBN<br />

3-931424-92-8 EAN 9783931424923). u<br />

3UREOHPH"<br />

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90 12 (912) 70 2000 22


Jahresinhaltsverzeichnis 2000<br />

Editorial<br />

@lles, was Recht ist ...<br />

2 (1/OO)<br />

1. kommt es @nders, 2. @ls man denkt ... 2 (2/OO)<br />

Lernen mit PC: leichter, aber lebenslang!<br />

2 (3/OO)<br />

Wo laufen sie denn, ... ?l<br />

2 (4/OO)<br />

Schwerpunktthema<br />

Informationstechnik und Recht<br />

Abmahnwelle bei Domains mit Gattungsnamen<br />

12 (1/OO)<br />

Aktuelle Fragen des <strong>IT</strong>-Rechts<br />

16 (1/OO)<br />

Die <strong>IT</strong>-Mindestanforderungen<br />

15 (1/OO)<br />

EU-Richtlinie über elektronische Signaturen<br />

16 (1/OO)<br />

Förderung der Informationsfreiheit<br />

21 (1/OO)<br />

Jurweb<br />

25 (1/OO)<br />

Kryptopolitik<br />

18 (1/OO)<br />

Mitarbeiterdaten ins Internet 6 (1/OO)<br />

Niedersachsen ganz weit vorn<br />

13 (1/OO)<br />

Rasende Technik - schleichendes Recht 4 (1/OO)<br />

Recht bei yahoo 8 (1/OO)<br />

Rechtsfragen der digitalen Signatur<br />

14 (1/OO)<br />

Shopping in berlin.de<br />

19 (1/OO)<br />

Thema Internet und Recht.<br />

15 (1/OO)<br />

Tipp: Der Internet Rechtsberater 9 (1/OO)<br />

Tipps zur Rechtsrecherche im Intranet<br />

11 (1/OO)<br />

Unverlangte E-Mails 8 (1/OO)<br />

Webportal zum Thema Recht 9 (1/OO)<br />

<strong>IT</strong>-Trends und Visionen<br />

2O14 - Die Zukunft von Information,<br />

Kommunikation und Medien<br />

13 (2/OO)<br />

Chancen für Bayern - Bayern 2O2O<br />

14 (2/OO)<br />

COMET Communication Environment 5 (2/OO)<br />

Der Tel-Com Brief<br />

12 (2/OO)<br />

Die mobile Revolution<br />

21 (2/OO)<br />

eEurope<br />

26 (2/OO)<br />

e<strong>Government</strong> oder eBusiness?<br />

24 (2/OO)<br />

Eine Vision - die DMS Deutschland AG<br />

2O (2/OO)<br />

E-Learning 7 (2/OO)<br />

Multi-Space-Office 4 (2/OO)<br />

Projekt „Virtueller Marktplatz<br />

für IuK-Dienstleistungen“<br />

18 (2/OO)<br />

Soziale Kompetenzen und ihre<br />

Rolle im <strong>IT</strong>-Bereich<br />

15 (2/OO)<br />

Vision 2O2O – Die vernetzte Gesellschaft<br />

14 (2/OO)<br />

Wirtschaften im Zeitalter der Ich-AG<br />

25 (2/OO)<br />

Zukunft und Chance 5 (2/OO)<br />

<strong>IT</strong>-Ausbildung<br />

1OOx1OO-Initiative... 6 (3/OO)<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung... 8 (3/OO)<br />

Bildung 2O2O - fit für den Wandel 4 (3/OO)<br />

Der Deutsche Bildungs-Server (DBS)<br />

19 (3/OO)<br />

Die 6 Informationssäulen des Bildungsservers<br />

21 (3/OO)<br />

EDV-Anwenderpass „Büro und Verwaltung“ 4 (3/OO)<br />

Fachstudium Informatik für Berufstätige 4 (3/OO)<br />

<strong>IT</strong>-Forum<br />

16 (3/OO)<br />

<strong>IT</strong>-Lehrveranstaltungen<br />

12 (3/OO)<br />

Lernen via Computer...<br />

17 (3/OO)<br />

Neue Hotline zur <strong>IT</strong>-Ausbildung<br />

16 (3/OO)<br />

Neue Medien in der Bildung<br />

18 (3/OO)<br />

ONLINE TODAY-Umfrage von Forsa<br />

19 (3/OO)<br />

Setzen Sie noch einen drauf ! 7 (3/OO)<br />

Spielen und Lernen im Alter<br />

18 (3/OO)<br />

Studieren im Netz<br />

16 (3/OO)<br />

Weiterbildung zum Experten... 6 (3/OO)<br />

Wissensnetz.de<br />

17 (3/OO)<br />

E-<strong>Government</strong><br />

Bund online 2OO5<br />

11 (4/OO)<br />

Deutsche Städte im Netz<br />

19 (4/OO)<br />

Die Rolle der öffentlichen Hand<br />

im virtuellen Markt<br />

17 (4/OO)<br />

Dokumenten-Management für<br />

die öffentlicheVerwaltung<br />

15 (4/OO)<br />

e-government - Verwaltung online<br />

21 (4/OO)<br />

Electronic <strong>Government</strong> als Schlüssel 7 (4/OO)<br />

Infastruktur für E-<strong>Government</strong><br />

14 (4/OO)<br />

Kommunen in der Informationsgesellschaft<br />

1O (4/OO)<br />

Neue Online-Angebote des<br />

Statistischen Bundesamtes<br />

12 (4/OO)<br />

Noch ein langer Weg bis zum virtuellen Rathaus<br />

13 (4/OO)<br />

Online-Anträge mit digitaler Signatur<br />

14 (4/OO)<br />

Speyerer Definition von Electronic <strong>Government</strong> 4 (4/OO)<br />

Starkes Interesse am „Virtuellen Rathaus“<br />

13 (4/OO)<br />

Parlament & Senat<br />

Ausbildungsleistungen...<br />

Call-Center in <strong>Berlin</strong><br />

Datennetzsicherheit in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

Internet-Gespräche<br />

Internetzugang<br />

Liepelt: Software in <strong>Berlin</strong> - Die Stadt boomt<br />

Multifunktionale Chipkarten<br />

Nutzung der modernen<br />

Kommunikationstechniken<br />

Open Source Software in der Verwaltung<br />

Softwaredschungel<br />

Spezialisten ... Informationstechnologien<br />

Tarifvertrag zur Telearbeit<br />

22 (3/OO)<br />

26 (1/OO)<br />

25 (4/OO)<br />

28 (1/OO)<br />

29 (3/OO)<br />

26 (1/OO)<br />

23 (3/OO)<br />

27 (2/OO)<br />

25 (4/OO)<br />

28 (4/OO)<br />

26 (3/OO)<br />

23 (3/OO)<br />

4/00 2 65 7


Verwaltung<br />

2O Jahre <strong>Berlin</strong>er Datenschutzbeauftragter<br />

29 (1/OO)<br />

Abschlußbericht Projekt <strong>IT</strong>IS (<strong>IT</strong>-Insourcing)<br />

29 (4/OO)<br />

Automatisierung der Karteien in Insolvenzund<br />

Konkurssachen (KIKO)<br />

27 (2/OO)<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung bereitet Umstellung<br />

der Zahlungsverfahren auf integriertes System vor 31 (1/OO)<br />

Das Projekt VHS-<strong>IT</strong><br />

29 (2/OO)<br />

E-Commerce im <strong>Berlin</strong>er Landesnetz 31 (3/OO)<br />

Geschäftsstelle „<strong>IT</strong>-Warenkorb“<br />

27 (2/OO)<br />

ISBJ<br />

33 (2/OO)<br />

L<strong>IT</strong> erweitert Angebote um ATM-Services<br />

33 (3/OO)<br />

Neues von Kobit (I)<br />

32 (2/OO)<br />

PC-Ware<br />

3O (3/OO)<br />

Projektgruppe AVUS 2OOO<br />

29 (2/OO)<br />

Verwaltungsvorschriften für die<br />

Organisation des <strong>IT</strong>-Einsatzes<br />

in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

31 (4/OO)<br />

Virenschutz (Teil 2)<br />

32 (3/OO)<br />

Berichte & Infos<br />

„1OOO Hände zeichnen während Sie schlafen.“<br />

45 (4/OO)<br />

„Die virtuelle Zukunft der<br />

öffentlichen Verwaltung“ - Teil IV<br />

41 (2/OO)<br />

AMDs Pentium-III-Killer Thunderbird<br />

48 (3/OO)<br />

Auf dem Weg zum virtuellen Rathaus<br />

37 (3/OO)<br />

Aufgaben und Zielen besser kennen lernen<br />

32 (1/OO)<br />

berlin.de zog Jahresbilanz 1999<br />

35 (1/OO)<br />

<strong>Berlin</strong>s <strong>IT</strong>-Branche weiter auf Wachstumskurs<br />

36 (4/OO)<br />

BMI gibt grünes Licht für Fabasoft<br />

47 (3/OO)<br />

Bundesanstalt für Arbeit mit 83.OOO neuen PC<br />

37 (2/OO)<br />

CeB<strong>IT</strong> 2OO1 - Erste Highlights<br />

37 (4/OO)<br />

Das KGSt-Programm „Kommunen für die Zukunft stärken“ 41 (4/OO)<br />

DeTeCSM betreibt das <strong>Berlin</strong>er Schulnetz<br />

39 (3/OO)<br />

Deutscher Multimedia Preis 2OOO<br />

39 (2/OO)<br />

Die elektronische Signatur<br />

36 (3/OO)<br />

Die virtuelle Zukunft der öffentlichen Verwaltung“ Teil III 42 (1/OO)<br />

Electronic <strong>Government</strong> mit Bolero<br />

37 (1/OO)<br />

Elektronische Kommunikation wird<br />

Verwaltung revolutionieren<br />

44 (2/OO)<br />

Elektrosmog: Restrisiko bleibt<br />

46 (3/OO)<br />

Enormer Schulungsbedarf in Sachen Datensicherheit 34 (2/OO)<br />

Fußballroboter der FU sind Europameister<br />

48 (3/OO)<br />

Giga warnt vor Handy-Viren<br />

4O (3/OO)<br />

Grundsteinlegung für den Neubau des<br />

Informations- und Kommunikationszentrums Adlershof 46 (4/OO)<br />

<strong>IT</strong>-Experten made in Germany<br />

38 (2/OO)<br />

iX-Leseranalyse 2OOO<br />

44 (4/OO)<br />

KGSt und WIBERA betreiben KGSt consultab<br />

44 (2/OO)<br />

KGSt-Bericht<br />

39 (1/OO)<br />

Land NRW stellt 2.OOO PCs auf E-Mail-Lösung<br />

Microsoft Exchange/Outlook um<br />

36 (1/OO)<br />

2<br />

4/00 2 66<br />

Laserdrucker preiswerter als Tintensprüher<br />

Linux nun auch für Nur-Anwender geeignet<br />

Mehr als 35.OOO bayerische Polizisten<br />

qualifizieren sich mit Lernprogrammen<br />

MP3-Entwickler erhielten den Zukunftspreis<br />

Namen und Vornamen von Mitarbeitern geheimhalten?<br />

Netzwerkadministratoren für Schulen in <strong>Berlin</strong><br />

Neue Chancen durch „Virtuelle Verwaltung“<br />

Neue Produkte und Trends<br />

Neue Programmiersprache: C#<br />

Norton Personal Firewall 2OOO<br />

Oracle verhilft Behörden weltweit<br />

Passwort bei Finanzprogrammen nicht sicher<br />

Prüfzeichen für Finanzprogramme:<br />

Euro-Tauglichkeit von Software zertifiziert<br />

Schlechter Online-Service hemmt<br />

Umsatzwachstum im E-Commerce<br />

Schritte auf dem Weg in die Informationsgesellschaft<br />

StarOffice 5.2<br />

Status Report on European Telework<br />

Studie der Bertelsmann- und Heinz Nixdorf- Stiftungen<br />

Über 65O Standorte in Behördennetz<br />

mit Internettechnologie<br />

Unternehmen in Europa spielen<br />

Russisches Roulette mit ihrer Zukunft<br />

VDE: Zu geringe Akzeptanz für<br />

die Informationsgesellschaft<br />

Verwaltung - und wo bleibt der Mensch?“<br />

Verwaltungsmodernisierung<br />

Vorsicht: Datenklau<br />

Windows 2OOO<br />

35 (2/OO)<br />

4O (1/OO)<br />

4O (2/OO)<br />

42 (4/OO)<br />

32 (4/OO)<br />

39 (3/OO)<br />

48 (3/OO)<br />

44 (1/OO)<br />

42 (3/OO)<br />

47 (3/OO)<br />

35 (2/OO)<br />

41 (1/OO)<br />

4O (1/OO)<br />

43 (4/OO)<br />

38 (4/OO)<br />

41 (3/OO)<br />

45 (2/OO)<br />

41 (1/OO)<br />

47 (4/OO)<br />

38 (1/OO)<br />

43 (2/OO)<br />

43 (3/OO)<br />

43 (3/OO)<br />

44 (4/OO)<br />

42 (4/OO)<br />

Online<br />

„Abogado“<br />

55 (3/OO)<br />

„Anonymität im Internet ist kein Grundrecht“<br />

5O (4/OO)<br />

21,1 Prozent der Deutschen surfen im Internet 52 (3/OO)<br />

Angstfrei ins Netz<br />

49 (1/OO)<br />

ARD/ZDF-Online Studie 2OOO<br />

51 (4/OO)<br />

bei berlin.de<br />

5O (1/OO)<br />

berlin.de mit Besucherrekord<br />

49 (4/OO)<br />

berlin.de und dooyoo.de<br />

52 (2/OO)<br />

Bürgermeister vernachlässigen ihre Internet-Gemeinde 49 (3/OO)<br />

Das hatte der (Cyber-) Welt noch gefehlt...<br />

49 (4/OO)<br />

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum<br />

47 (2/OO)<br />

Das mobile Internet startet in <strong>Berlin</strong><br />

49 (1/OO)<br />

Das neue Portal: altavista.de<br />

55 (1/OO)<br />

Der Internet-Markt im Januar 2OOO<br />

57 (1/OO)<br />

Direktmailings mit ePost Target<br />

58 (1/OO)<br />

E-Mails angenehmer als Telefonanrufe<br />

56 (3/OO)<br />

Fragen Sie das Internet<br />

5O (1/OO)<br />

Frauen holen im Internet auf<br />

51 (3/OO)<br />

Hackerangriffe auf Internet-Server<br />

48 (2/OO)


Hunderte Kundendaten ungeschützt<br />

56 (1/OO)<br />

Informationsplattform für Lehrer<br />

53 (3/OO)<br />

Internet und Strom<br />

51 (1/OO)<br />

Intranet der Verwaltung<br />

52 (1/OO)<br />

Kostenlos schnell informiert:<br />

Studenten gründen „E-Mail-Tageszeitung“<br />

57 (3/OO)<br />

LExIKON ermöglicht Quantensprung bei der Internetsuche 47 (4/OO)<br />

Mannheim ist Deutschlands virtuelle Hauptstadt 47 (2/OO)<br />

meinestadt.de<br />

5O (3/OO)<br />

Metaspinner mit neuem Nutzwert<br />

57 (1/OO)<br />

Mit CompuServeOffice für 1,9 Pfennig tagsüber ins Internet 46 (2/OO)<br />

Moderner Staat<br />

58 (1/OO)<br />

Müller: „Internet entwickelt sich hervorragend“ 48 (4/OO)<br />

Netiquette - die Anstandsregeln im Internet<br />

5O (4/OO)<br />

Netscape spioniert Downloads aus<br />

54 (3/OO)<br />

Neue Suchmaschine „Jayde“<br />

56 (1/OO)<br />

Neue Suchmaschine<br />

53 (1/OO)<br />

Neuer Hinweis-Service für Wissenschaftler<br />

49 (1/OO)<br />

Neuer Verwaltungsführer bei berlin.de<br />

54 (3/OO)<br />

Neues von der „Browserfront“<br />

53 (2/OO)<br />

NT-Server öfter „down“ als Unix-Server<br />

47 (2/OO)<br />

Online-Dienst für den Mittelstand<br />

53 (1/OO)<br />

Pay net9OO<br />

56 (2/OO)<br />

Platz für die eigene Homepage:<br />

Freespace-Anbieter im Vergleich<br />

53 (3/OO)<br />

Privatsphäre im Web möglich mit ‘Privacy Proxies’ 51 (2/OO)<br />

Rechtliche Folgen von E-Mail<br />

55 (3/OO)<br />

Sicherheit bei Surfen und E-Mail ist möglich<br />

52 (4/OO)<br />

Sport-Kalender im Internet<br />

56 (3/OO)<br />

Tippscout: 5OO Tipps und Kommentarfunktion<br />

54 (1/OO)<br />

T-Online bringt mehr Sicherheit ins Internet<br />

5O (2/OO)<br />

Tresor online<br />

54 (4/OO)<br />

Twirlix setzt neue Maßstäbe bei der Internet-Recherche 5O (2/OO)<br />

Unerwünschte E-Mails: Zeit-Killer im Büro<br />

52 (4/OO)<br />

Verkehrsmanagementzentrale <strong>Berlin</strong><br />

5O (3/OO)<br />

Verwaltung digital<br />

49 (3/OO)<br />

Wirtschaftsförderungen deutscher Städte im Internet 51 (2/OO)<br />

Zweiter MMXI Multi-Country Report<br />

53 (4/OO)<br />

Tipps & Tricks<br />

65 CD-Brenner im CHIP-Test: alle Geräte überzeugen 56 (4/OO)<br />

ATA/1OO-Standard...<br />

59 (3/OO)<br />

Computer-Servicetelefone<br />

58 (3/OO)<br />

Digitale Unterschriften und Verschlüsselung<br />

57 (4/OO)<br />

Ergonomie: Einrichtung Ihres Bildschirmarbeitsplatzes 59 (1/OO)<br />

Linux-Pakete können Windows...<br />

58 (3/OO)<br />

Maßgeschneidert Drucken<br />

61 (1/OO)<br />

Neue Auszeichnungssprache für das World Wide Web 58 (2/OO)<br />

Preiswerte Tintenfarbdrucker unter Linux<br />

56 (4/OO)<br />

Steckkarten in Rechnern...<br />

59 (3/OO)<br />

Suchmaschinen-Glossar<br />

57 (2/OO)<br />

Teure Prozessoren sind nicht zwingend nötig<br />

58 (3/OO)<br />

Umsteigen auf Windows 2OOO<br />

Unbefugter Zutritt verboten<br />

Veranstaltungen<br />

Abschluss der CeB<strong>IT</strong> 2OOO<br />

Behörden Online<br />

CallCenterWorldâ 2OO1<br />

CeB<strong>IT</strong> HOME 2OOO in Leipzig<br />

Erfolgreicher LinuxTag 2OOO in Stuttgart<br />

Europäischer LinuxTag 2OOO<br />

Hobby+Elektronik mit Future World<br />

Internet World <strong>Berlin</strong><br />

Kolloquium Digitale Mobilkommunikation<br />

LOGIN <strong>Berlin</strong> 2OOO ein voller Erfolg<br />

Medienfestival BERLINBETA<br />

MODERNER STAAT 2OOO<br />

Projekt Zukunft präsentiert<br />

57 (2/OO)<br />

55 (4/OO)<br />

6O (2/OO)<br />

59 (4/OO)<br />

58 (4/OO)<br />

62 (1/OO)<br />

6O (3/OO)<br />

61 (2/OO)<br />

61 (3/OO)<br />

61 (1/OO)<br />

59 (4/OO)<br />

62 (3/OO)<br />

6O (2/OO)<br />

6O (3/OO)<br />

59 (2/OO)<br />

Literatur<br />

6OO deutsche <strong>IT</strong>-Unternehmen zum Thema „Linux“befragt 66 (3/OO)<br />

Buchtip: Dschungelführer 2OOO<br />

62 (2/OO)<br />

CHIP-Special Linux<br />

61 (4/OO)<br />

Computer-unterstützendes Lernen<br />

63 (3/OO)<br />

Das erste Buch des Theo Lieven<br />

63 (1/OO)<br />

Im Internet Recht haben und Recht bekommen<br />

66 (3/OO)<br />

Information, Kommunikation und<br />

Multimedia in den Städten<br />

64 (1/OO)<br />

Neue Forschungsberichte<br />

65 (3/OO)<br />

Regieren und Verwalten im Informationszeitalter 6O (4/OO)<br />

Schritt für Schritt zum Spezialisten für Word 2OOO 6O (4/OO)<br />

Vision 2O2O – Die vernetzte Gesellschaft<br />

62 (3/OO)<br />

Vom Ende der Anonymität<br />

61 (4/OO)<br />

CD-ROM<br />

„Das Telefonbuch für Deutschland“<br />

und „Das Telefonbuch Map&Route“<br />

Büro-Paket für Linux Star-Office<br />

CD-ROM mit Regionalinformationen<br />

CD-ROM zum Thema Drogen und Sucht<br />

GelbeSeiten Map&Route für Deutschland Herbst 2OOO<br />

Internet-Business-Guide 2OOO<br />

Multimedia @ Verwaltung<br />

Telefonbuch für Deutschland - Ausgabe Herbst 2OOO<br />

Dies & Das<br />

Deutschland - Deine <strong>IT</strong>-Probleme<br />

Jahresinhaltsverzeichnis<br />

Leserbrief<br />

ProBüD verbessert Kooperation<br />

62 (2/OO)<br />

65 (1/OO)<br />

64 (2/OO)<br />

64 (1/OO)<br />

63 (4/OO)<br />

65 (1/OO)<br />

64 (2/OO)<br />

61 (4/OO)<br />

65 (2/OO)<br />

65 (4/OO)<br />

66 (3/OO)<br />

66 (1/OO)<br />

4/00 2 67 7


Wenn sich Ihre Anschrift ändert,<br />

wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />

schriftlich an die Redaktion des SPL<strong>IT</strong>TER,<br />

Telefon 90 12 (912) 6080<br />

Nr. 4 / 2000<br />

Raum für Versandetikett<br />

Liebe Splitter-Leser,<br />

möchten Sie nicht einmal selber<br />

zur „Feder“ greifen?<br />

Die SPL<strong>IT</strong>TER-Redaktion wünscht<br />

allen Leserinnen und Lesern...<br />

Der Splitter lebt von seinen Autoren<br />

und aktuellen Mitteilungen direkt<br />

aus den Verwaltungen.<br />

Wir freuen uns jederzeit über<br />

Themenvorschläge und Artikel aus<br />

Ihren Reihen.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im<br />

März 2001. Der Redaktionsschluß<br />

ist am 31. Januar 2001.<br />

Faxen Sie uns einfach Ihre Texte<br />

oder rufen Sie an:<br />

Frau Hahn 90 12 (912) 6080<br />

Herr Brodersen 90 12 (912) 6014<br />

Fax 90 12 (912) 3908<br />

Ihre Splitterredaktion<br />

...erholsame Weihnachtstage<br />

und einen guten Rutsch ins neue Jahrtausend !<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber:<br />

Landesbetrieb für Informationstechnik <strong>Berlin</strong> (L<strong>IT</strong>), <strong>Berlin</strong>er Straße 112-115, 1O713 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 9O -O, intern (912), Fax: 9O 12 (912) 31 12,<br />

Internet: http://www.lit.berlin.de/ und im Intranet: http://www.lit.verwalt-berlin.de<br />

E-Mail: splitter@lit.verwalt-berlin.de<br />

Redaktion:<br />

Michael Brodersen: (auch Grafik & Layout), Tel: 9O 12 (912) 6O 14,<br />

E-Mail: Michael.Brodersen@lit.verwalt-berlin.de oder MBrodersen@t-online.de<br />

Gabriele Hahn: Tel: 9O 12 (912) 6O 8O, E-Mail: Gabriele.Hahn@lit.verwalt-berlin.de<br />

Rainer Hensel: E-Mail: hensel.berlin@t-online.de<br />

Druck:<br />

Gastautoren:<br />

L<strong>IT</strong> <strong>Berlin</strong>, Auflage: 2.4OO<br />

Jörn von Lucke, Heinrich Reinermann, Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung, Speyer<br />

Dr. Ulrich Kampffmeyer, Project Consult, Hamburg<br />

Thomas Kuhlow, berlin.de new media GmbH & Co KG, <strong>Berlin</strong><br />

Karl Heinz Löper, Senatsverwaltung für Inneres, <strong>Berlin</strong><br />

Hans Walter Schramm, Senatsverwaltung für Inneres, <strong>Berlin</strong><br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion bzw. des L<strong>IT</strong> wieder.<br />

SPL<strong>IT</strong>TER Nr. 1/2OO1 erscheint voraussichtlich im März 2OO1<br />

2<br />

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