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SPLITTER 4-2008 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 1/2009 - 19. Jahrgang<br />

Schwerpunkt: Green <strong>IT</strong><br />

1/09 1


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

an „Green <strong>IT</strong>“ kommt heute kein Unternehmen mehr<br />

vorbei. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> setzt bereits seit einiger Zeit<br />

auf den energieeffizienten und umweltschonenden Einsatz<br />

von Hard- und Software. Denn bereits in den<br />

vergangenen Jahren wurde im Data-Center und in der<br />

Beschaffung auf die effiziente Nutzung von Energie,<br />

aber auch auf den Einkauf mit Umweltsiegeln ausgezeichneter<br />

Geräte geachtet. Beim Thema Green <strong>IT</strong> sind<br />

wir also nachweislich gut aufgestellt (Seite 6). Mit unserer<br />

„Arbeitsgruppe Green <strong>IT</strong>“ wollen wir sicherstellen,<br />

dass dies auch künftig so bleibt (Seite 18).<br />

Green <strong>IT</strong>-Elemente wie das Thema „Virtualisierung“<br />

gehören auch zu den <strong>IT</strong>-Trends 2009. Laut einer Umfrage des Branchenverbandes<br />

B<strong>IT</strong>KOM stehen in der wirtschaftlichen Krise „Technologien im Mittelpunkt, die<br />

schnell zu Kostensenkungen und Leistungssteigerung bei den Anwendern führen“.<br />

(Seite 34). Folgt man dieser Aussage, dann zählt die <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung hier zu den aktuellen Trendsettern. Gemeinsam mit den <strong>Berlin</strong>er<br />

Bezirken setzt die Verwaltung ein landeseinheitliches Baugenehmigungsverfahren<br />

um, das nicht nur einen elektronischen Zugang zur bezirklichen Bauaufsicht bietet,<br />

sondern durch standardisierte Prozesse auch die Effizienz der Bearbeitung steigert<br />

(Seite 21). Die Einführung einer Software zum Baukostencontrolling unterstützt<br />

konsequent diese Vereinfachung von Verfahren.<br />

Doch auch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat gemäß der B<strong>IT</strong>KOM-Umfrage die Zeichen der Zeit<br />

erkannt: Als Full-Service-Dienstleister stellt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> die Software bei dem<br />

für die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung umgesetzten<br />

Projekt „Jugendhilfe“ zur Verfügung. Ein Verfahren, das dem aktuellen <strong>IT</strong>-Trend<br />

„Software as a Service“ (SaaS) entspricht (Seite 30).<br />

Aktuelle Trends, Themen und Lösungsansätze erschließen sich den Angehörigen der<br />

Branche nicht nur über Umfrageergebnisse, sondern auch über den persönlichen<br />

Austausch oder die Lektüre von Fachliteratur. Auch deswegen freue ich mich bereits<br />

sehr auf einen lebhaften Austausch mit Kollegen aus ganz Deutschland im Verband<br />

„Vitako“, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister, dem<br />

das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im November <strong>2008</strong> beitrat (Seite 37).<br />

Darüber hinaus ist es immer wieder schön zu sehen, dass mit dem <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> eine<br />

Publikation des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zu diesem nationalen Austausch beiträgt. Selbstverständlich<br />

berichten wir in diesem Format regelmäßig über Leistungen des Hauses<br />

und die Entwicklung in <strong>Berlin</strong>. Dennoch bleibt es der Anspruch der Redaktion, über<br />

den <strong>Berlin</strong>er Tellerrand hinaus in andere Kommunen und Städte zu schauen und dort<br />

umgesetzte Projekte und Methoden vorzustellen. Denn häufig gibt es nicht nur einen<br />

Weg zum Erfolg und alternative Ansätze können auch laufende <strong>Berlin</strong>er Projekte<br />

inspirieren.<br />

Eine anregende <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Lektüre wünscht Ihnen<br />

Konrad Kandziora<br />

Vorstand<br />

1/09 2


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Editorial<br />

Editorial 2<br />

Schwerpunktthema<br />

Green <strong>IT</strong> 4<br />

„Grüne <strong>IT</strong>“ für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 6<br />

Kleine Anfrage zu Green <strong>IT</strong> in <strong>Berlin</strong> 1O<br />

CeB<strong>IT</strong> stärkt Bewusstsein für „grüne“ <strong>IT</strong>-Lösungen 12<br />

Green <strong>IT</strong>: Vom Umweltsünder zum Klimaretter? 15<br />

Das Blog „Grüne <strong>IT</strong>“ 16<br />

Wie wichtig wäre eine umfassende Umweltpolitik? 17<br />

Die Arbeitsgruppe Green <strong>IT</strong> des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 18<br />

Deutschland soll Green <strong>IT</strong> Pionier werden 19<br />

CompTIA-Studie: Green <strong>IT</strong>-Bewusstsein steigt weltweit 19<br />

Ausgewählte Zahlen und Fakten zum Thema „Green <strong>IT</strong>“ 19<br />

Online<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> optimiert seinen SPAM-Schutz 48<br />

<strong>Berlin</strong> startet elektronische Gewerbeauskunft 49<br />

Bundeskabinett beschließt Gesetzentwurf zur<br />

Regelung von Bürgerportalen<br />

5O<br />

Bezirk Reinickendorf mit neuem Internetauftritt bei www.berlin.de 51<br />

Drei von vier deutschen Haushalten haben Internetzugang 51<br />

<strong>Berlin</strong>er Wissenschaft auf einen Klick 52<br />

Tipps und Tricks<br />

Wissen selbst verwalten 53<br />

Trügerische Verschlüsselung 53<br />

Bürotaugliche Text- und Spracherkennungsprogramme 54<br />

PDF-Dokumente erstellen und bearbeiten 54<br />

E-Government und Verwaltung<br />

Neues vom eBG 21<br />

Moderne Instrumente des Baukosten-controllings<br />

und der Projektsteuerung in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 22<br />

Die Herausforderung „elektronischer Personalausweis“ 24<br />

Rahmenbedingungen für den flächen-deckenden<br />

Einsatz elektronischer Akten in der Verwaltung schaffen 26<br />

Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie nimmt langsam Fahrt auf 26<br />

Freier Zugang zu öffentlichen Daten wird behindert 28<br />

Governikus Signer jetzt in Version 2 29<br />

„Wir brauchen diese Effizienz im Jugendhilfebereich,<br />

um unsere Mittel zielgerecht und transparent einzusetzen!“ 3O<br />

MATERNA berät beim <strong>IT</strong>-Umsetzungskonzept 33<br />

Veranstaltungen<br />

LinuxTag 55<br />

Mobiles Internet bringt große Chancen für die Arbeitswelt 56<br />

Öffentliche Verwaltungen profitieren von innovativen <strong>IT</strong>K-Lösungen 57<br />

<strong>IT</strong> Profits 2OO9: Erstmals Kongress zum Thema Virtualisierung 58<br />

Literatur<br />

Neuer Leitfaden zu SOA 59<br />

Berichte und Infos<br />

<strong>IT</strong>-Trends 2OO9: Kosten sparende Anwendungen haben Konjunktur 34<br />

Konjunkturpaket für Ausbau der Hightech-Infrastruktur nutzen 36<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> tritt Vitako-Netzwerk bei 37<br />

Earned Value Management 38<br />

Bundeskabinett beschließt verbesserte Regeln zum Datenschutz 41<br />

<strong>IT</strong>-Rat der Bundesregierung eröffnet den<br />

Einsatz offener Dokumentenformate (ODF) 42<br />

<strong>IT</strong>-Branchenindex der Hauptstadtregion sinkt auf Tiefstwert 43<br />

IDC-Studie: Zwei Drittel der <strong>IT</strong>-Ressourcen in<br />

deutschen Behörden sind in operativen Tätigkeiten gebunden 45<br />

Zehn Jahre IMAGI 46<br />

Bundesverwaltungsamt setzt auf elektronischen<br />

Rechnungsworkflow mit MACH ® 46<br />

Industrialisierung der Computerkriminalität 47<br />

Dies und Das<br />

In eigener Sache 59<br />

16 Millionen UMTS-Anschlüsse in Deutschland 6O<br />

Impressum<br />

6O<br />

1/09 3


Green <strong>IT</strong><br />

Unter dem Stichwort „Green <strong>IT</strong>“<br />

(seltener auch „Green ICT“) versteht<br />

man Bestrebungen, die<br />

Nutzung von Informationstechnik (<strong>IT</strong>)<br />

bzw. Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

(engl. ICT) über deren<br />

gesamten Lebenszyklus hinweg umweltund<br />

ressourcenschonend zu gestalten,<br />

also vom Design zur Produktion über<br />

die Verwendung bis zur Entsorgung bzw.<br />

dem Recycling der Technologie.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

zum Beispiel seit 1992 in den USA und seit 2002 - über eine Verordnung der<br />

Europäischen Union - auch in Europa den Energy Star, der elektrischen Geräten<br />

Stromsparkriterien bescheinigt. Diese Richtlinien werden regelmäßig überarbeitet<br />

und neuen technischen Gegebenheiten angepasst.<br />

Im Zusammenhang mit der aktuellen Klimaschutzdebatte ist es nicht überraschend,<br />

dass auch die <strong>IT</strong> intensiv betrachtet wird. Mehrere Studien gehen davon aus, dass die<br />

anfallende CO 2<br />

-Menge der weltweiten <strong>IT</strong> in etwa dem CO 2<br />

-Ausstoß des internationalen<br />

Luftverkehrs entspricht.<br />

Die rasante Entwicklung der <strong>IT</strong>K-Branche, deren Produkte mittlerweile fast alle<br />

Aspekte des täglichen Lebens prägen, bedeutet nicht nur Erleichterungen in diesen<br />

Bereichen, sondern auch einen stetig wachsenden Energiebedarf – sowohl in der<br />

Industrie und Wirtschaft, als auch beim privaten Endverbraucher.<br />

Definition<br />

Dabei stehen zwei Themen im Vordergrund:<br />

zum einen der Energieeinsatz bei<br />

der Produktion und der Nutzung von<br />

Hardware (beispielsweise Computer,<br />

Monitore, Drucker, aber auch (Mobil-)<br />

Telefone) und zum anderen die verwendeten<br />

Materialien und Produktionsmittel.<br />

Letzteres schließt insbesondere die<br />

Schadstoffthematik mit ein, also ob<br />

schädliche Stoffe in der Produktion anfallen<br />

oder ob Gifte wie Blei oder Brom<br />

im Endprodukt enthalten sind bzw. bei<br />

dessen Betrieb freigesetzt werden. Näheres<br />

wird in der RoHS-Richtlinie der<br />

EU festgelegt.<br />

Eine weitere Unterscheidung wird zwischen<br />

der Energieeinsparung während<br />

der Nutzung von ICT (z.B. Niedrigenergie-Notebooks)<br />

und der Energieeinsparung<br />

durch dessen Nutzung (z.B.<br />

Ersetzen von Dienstreisen durch Videokonferenzen)<br />

gemacht. Mit anderen<br />

Worten: es geht einerseits um die Verwendung<br />

von energieeffizienteren ICT-<br />

Produkten (green in ICT) und<br />

andererseits um die Emissionsreduzierung<br />

durch die Anwendung von<br />

ICT-Geräten (green through ICT).<br />

Bedeutung des Themas: Warum wird<br />

die <strong>IT</strong> grün?<br />

Auch wenn das Thema Klimaschutz<br />

aktuell eine verständliche und überfällige<br />

Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit<br />

erlebt, sind die Umweltbestrebungen<br />

der <strong>IT</strong>-Industrie nicht neu. So gibt es<br />

Foto: Monika 3 Steps Ahead<br />

Aktuell sind zahlreiche Veröffentlichungen und Initiativen präsent. Einige Beispiele:<br />

• Der deutsche Branchenverband B<strong>IT</strong>KOM – Bundesverband Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und neue Medien e.V. – hat bereits mehrere<br />

Initiativen und Studien zu Green <strong>IT</strong> eingeleitet. Green <strong>IT</strong> war unter anderem<br />

ein zentrales Thema der CeB<strong>IT</strong> <strong>2008</strong>, mit einem Green-<strong>IT</strong>-Führer, einem<br />

Green-<strong>IT</strong>-Dorf und einem Kongress- und Ausstellungsprogramm wurde<br />

dem Thema Rechnung getragen. Hier wurde anhand zweier Musterbüros<br />

demonstriert, wie viel Strom durch effiziente Nutzung heute im Vergleich zu<br />

2003 eingespart werden kann.<br />

• IBM startete im Sommer 2007 eine Initiative mit dem Titel „Project Big<br />

Green“ und zielt dabei auf die Energieeffizienz von Rechenzentren.<br />

• Fujitsu Siemens Computers kann 20 Jahre Green-Erfahrung nachweisen. Das<br />

Unternehmen startete 1988 mit seinem ersten Recycling-Programm, brachte<br />

1993 den ersten Green PC und 2002 das erste Mainboard ohne Blei heraus.<br />

Seit <strong>2008</strong> gibt es den Green PC und auch den Zero Watt Monitor.<br />

• Greenpeace ist wie in vielen Umweltthemen auch hier aktiv, exemplarisch der<br />

Report zu Gift im iPhone „Missed Call: iPhone’s hazardous chemicals“ und<br />

der aktuelle „Guide to greener electronics“ vom September 2007.<br />

1/09 4


• Der <strong>Berlin</strong>er Umweltpreis des<br />

BUND in der Kategorie „Wirtschaft<br />

und Innovation“ wurde<br />

an die Strato AG verliehen, die<br />

ab <strong>2008</strong> ihre Rechenzentren<br />

komplett mit CO 2<br />

-freiem regenerativ<br />

erzeugtem Strom betreibt.<br />

Die Sichtweise der Unternehmen:<br />

Verantwortung und Kosten<br />

Neben den positiven Effekten der Umweltaktionen<br />

hinsichtlich Image und gesellschaftlichem<br />

Engagement für die<br />

Unternehmen gibt es auch deutliche<br />

Kostenaspekte, die den Ideen der Green<br />

<strong>IT</strong> Vorschub leisten. Letzterer Aspekt<br />

geht klar aus einer Studie unter <strong>IT</strong>-<br />

Entscheidern von Forrester Research<br />

vom Mai 2007 hervor: „insbesondere<br />

Kostenfaktoren seien für das Interesse<br />

an Strom sparenden Lösungen verantwortlich“.<br />

In Anbetracht stetig steigender Stromkosten<br />

ist das Einsparpotential ein wichtiger<br />

Aspekt: IBM geht davon aus, dass<br />

sich in größeren Rechenzentren bis zu<br />

42 Prozent des Stromverbrauchs einsparen<br />

lassen, damit verbunden natürlich<br />

auch die Kosten. Insofern lautet der<br />

Auftrag an die Unternehmen, sich nicht<br />

nur der neuesten Entwicklungen in ihren<br />

Branchen anzunehmen, sondern diese<br />

Möglichkeiten der Energieeinsparung<br />

öffentlich zu machen, damit sie auch<br />

genutzt werden.<br />

Die Verantwortung von Politik und<br />

Verbrauchern<br />

Es stehen jedoch nicht nur die Unternehmen<br />

unter Zugzwang, aus Green <strong>IT</strong><br />

mehr als einen werbetauglichen Begriff<br />

zu machen. Auch Politik und Verbraucher<br />

haben einen großen Anteil daran,<br />

Einsatz und Wirksamkeit von Green <strong>IT</strong><br />

zu steigern. Die Politik kann beispielsweise<br />

bei der öffentlichen Beschaffung<br />

von energieeffizienten <strong>IT</strong>K-Geräten einen<br />

wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz<br />

leisten.<br />

Verbraucher können durch ihr Einkaufsverhalten<br />

nicht nur kurzfristig Kosten<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

und Energie einsparen, sondern auch die weitere Entwicklung von noch effizienteren<br />

Geräten begünstigen. Auch der alltägliche Umgang mit diesen Geräten ist noch<br />

verbesserungswürdig. So geht nach wie vor viel Energie unnötig verloren, da Geräte<br />

über Nacht, am Wochenende oder im Urlaub nicht ausgeschaltet, sondern auf<br />

Standby-Funktion belassen werden. Während der Nutzungszeit sorgt die Standby-<br />

Funktion dafür, dass der Energiebedarf automatisch gedrosselt wird, wenn das Gerät<br />

– z. B. ein Drucker, Kopierer oder Faxgerät – gerade keinen Auftrag erhält und sich<br />

daher „selbst in Tiefschlaf versetzt“. Allerdings kann immer noch eine nicht<br />

unerhebliche Menge an Energie gespart werden, wenn das Gerät vollständig vom<br />

Strom getrennt wird, sobald es nicht mehr ständig benötigt wird. Als Beispiel sei ein<br />

Drucker genannt, der im Betrieb (also beim Drucken) 20 Watt und im Bereitschaftsmodus<br />

(also wenn er auf Daten zum Drucken wartet) immerhin noch sechs Watt<br />

konsumiert. Selbst im völlig ausgeschalteten Zustand werden noch vier Watt<br />

verbraucht.<br />

Foto: Thaut Images<br />

All diese Aspekte zeigen auf, dass im Begriff Green <strong>IT</strong> viele Chancen und Möglichkeiten<br />

stecken, einen nicht unwesentlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten –<br />

sowohl seitens der Branche als auch seitens der Anwender.<br />

Begriffe und deren Verwendung: Green <strong>IT</strong>, Green ICT, grüne <strong>IT</strong>, green<br />

computing<br />

Der englische Begriff „Green <strong>IT</strong>“ findet sich auch in zahlreichen deutschen Publikationen.<br />

Die wörtliche Übersetzung „Grüne <strong>IT</strong>“ ist seltener im Gebrauch, findet<br />

sich aber in der Schreibweise „grüne <strong>IT</strong>“ beispielsweise im Manager Magazin. Im<br />

anglo-amerikanischen Sprachraum ist auch der Begriff Green ICT und „Green<br />

computing“ gebräuchlich.<br />

Es gibt auch wie oben schon erwähnt, eine von Cisco verwendete Bedeutung des<br />

Themas Green <strong>IT</strong>, dabei werden neben der oben beschriebenen Verwendung des<br />

Begriffs auch zum Beispiel der Einsatz von <strong>IT</strong> zur Reduzierung von Geschäftsreisen<br />

durch Video-Konferenzen und eine daraus folgende Reduktion der CO 2<br />

-Emission<br />

oder die Nutzung der <strong>IT</strong> zur effizienten Gebäudesteuerung (Heizung, Lüftung,<br />

Licht) sowie Verkehrsleitsysteme darunter gefasst (aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie).<br />

<br />

1/09 5


„Grüne <strong>IT</strong>“ für die<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

<strong>Berlin</strong> - Rasant steigende Energiekosten<br />

und ein - bedingt durch<br />

den Klimawandel - neu erwachtes<br />

Umweltbewusstsein führen zu wachsendem<br />

Interesse an ressourcenschonenden<br />

und energiesparenden Lösungen für<br />

alle Lebensbereiche. Davon ist auch die<br />

Informationstechnologie nicht ausgenommen.<br />

Im Gegenteil: „Green <strong>IT</strong>“ ist<br />

das Schlagwort mit dem von soliden<br />

Konzepten bis zu unseriösen Heilsversprechen<br />

energiesparende sowie umweltverträgliche<br />

Produkte und Lösungen<br />

diskutiert und vermarktet werden.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Rechenzentrums, der Virtualisierung von Servern und einem Thin-Client Angebot<br />

für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. Doch das soll erst der Anfang sein: „Wir arbeiten an<br />

einem Green <strong>IT</strong>-Konzept für unser Haus, das Umwelt-Leitlinien zu den Schwerpunkten<br />

Nachhaltigkeit in der Beschaffung, Umweltmanagement, Energieverbrauch,<br />

Klimaschutz, Abfallmanagement, Gebäudemanagement sowie Wasser- und Papierverbrauch<br />

festlegt“, fasst Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, die Pläne<br />

des <strong>IT</strong>-Dienstleisters zusammen. Anhand der Leitlinien wird ein Maßnahmenkatalog<br />

zur Reduzierung des Energieverbrauchs und somit zur Verbesserung der CO 2<br />

-Bilanz<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erarbeitet und eine Klimaschutzvereinbarung mit der <strong>Berlin</strong>er<br />

Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz vereinbart. Doch<br />

bereits heute arbeitet der <strong>IT</strong>-Dienstleister in vielen Bereich energieeffizient.<br />

Nicht zuletzt bedingt durch Vorgaben<br />

der Politik reagiert die <strong>IT</strong>-Branche langsam<br />

z. B. mit der Produktion und dem<br />

Einsatz energiesparender und umweltschonender<br />

Geräte. Neben der Energieeffizienz<br />

der Endgeräte umfasst „Green<br />

<strong>IT</strong>“ auch den Einsatz ungiftiger und<br />

wieder verwertbarer Komponenten. Der<br />

gesamte Lebenszyklus der <strong>IT</strong>-Systeme,<br />

von der Produktion über die Nutzung<br />

bis hin zur Entsorgung soll umweltfreundlicher<br />

werden.<br />

Gerade öffentliche Institutionen rücken<br />

Themen wie den reduzierten Energieverbrauch<br />

und verminderten CO 2<br />

-Ausstoß<br />

der <strong>IT</strong>-Infrastruktur in den Fokus.<br />

Die <strong>IT</strong>-Dienstleister der öffentlichen<br />

Hand stehen in der aktuellen Debatte<br />

um „Green <strong>IT</strong>“ somit vor einer besonderen<br />

Herausforderung. Sie müssen mit<br />

den von ihnen verwalteten <strong>IT</strong>-Infrastrukturen<br />

haushalten und neben den Umweltressourcen<br />

auch die öffentlichen<br />

Mittel schonen.<br />

Als Betreiber eines eigenen Rechenzentrums<br />

und zentraler <strong>IT</strong>-Dienstleister der<br />

Hauptstadtverwaltung engagiert sich das<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) für einen energieeffizienten<br />

und umweltbewussten Umgang<br />

mit Informationstechnologie. Erste<br />

Akzente setzt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> mit<br />

einer neuen, effizienten Kühlung des<br />

Energieeffizienz im Rechenzentrum<br />

Foto: Eckehard Völkening<br />

Große Energiesparpotenziale bieten Serverräume und Rechenzentren, die laut<br />

Informationen der „Initiative EnergieEffizienz“ bis zu 60 Prozent der gesamten<br />

Stromkosten von Büro- und Verwaltungsgebäuden verursachen. Das <strong>Berlin</strong>er<br />

Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit hat errechnet, das ohne<br />

Änderungen im Verhalten der Rechenzentrumsbetreiber dieser Verbrauch bis 2010<br />

um 76 Prozent steigt. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> will den wachsenden Kosten im eigenen<br />

Data-Center, das rund 440 Server umfasst, frühzeitig entgegenwirken. Einen Ausweg<br />

aus der Kostenspirale im Energieverbrauch bietet beispielsweise eine Optimierung<br />

der Kühlung sowie die Konsolidierung und Virtualisierung von Servern.<br />

Energieeffizientes Kühlsystem<br />

Allein die Kühlung der Serverräume verursacht fast die Hälfte der gesamten<br />

Stromkosten eines Rechenzentrums. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit ermittelten<br />

zwei Studentinnen der Technischen Universität <strong>Berlin</strong> das Energiesparpotenzial <br />

1/09 6


ei der Kühlung des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-<br />

Data-Centers. Basierend auf den Untersuchungsergebnissen<br />

folgte der Einbau<br />

einer möglichst energieeffizienten<br />

Kühlanlage sowie die Planung für die<br />

Umstrukturierung der Serverräume.<br />

Das neue Kühlsystem arbeitet im Data-<br />

Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> soweit wie<br />

möglich mit freier Kühlung. Die stromintensive<br />

Kühlanlage kommt erst zum<br />

Einsatz, wenn die Außentemperatur 12<br />

Grad Celsius überschreitet. Unterhalb<br />

dieses Wertes erfolgt die Kühlung<br />

größtenteils durch den Austausch mit<br />

der Außenluft. Das Einsparpotenzial ist<br />

beachtlich: Der Stromverbrauch des<br />

Kühlsystems konnte um rund ein Drittel<br />

gesenkt werden.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Darüber hinaus untersuchten die TU-<br />

Studentinnen die Anordnung des Serverbestands<br />

sowie der Bodenbelüftungsplatten.<br />

Energieeffizient ist eine Anordnung<br />

nach kalten und warmen Gängen. Dieser Effekt entsteht dadurch, dass Server<br />

in der Regel die Luft zur Kühlung vorne ansaugen und die entstandene warme Abluft<br />

an der Rückseite abgeben. Auch Design und Anordnung der belüfteten Bodenplatten<br />

haben Auswirkung auf die Energieeffizienz der Klimatisierung und Kühlung. Mit<br />

den Untersuchungsergebnissen soll die Anordnung der Server optimiert werden.<br />

Beim Umbau des Rechenzentrums sind dem <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Dienstleister jedoch<br />

Grenzen gesetzt: „Die organisch gewachsene Serverstruktur mit einer Vermischung<br />

aus Alt- und Neubestand sowie die notwendige Hochverfügbarkeit der Systeme für<br />

unsere Kunden verbieten radikale Lösungen. Wir gehen die Modernisierung bei der<br />

Serveranordnung deshalb Schritt für Schritt an und denken prozessorientiert“,<br />

beschreibt Konrad Kandziora die weiteren Pläne.<br />

Eine Herausforderung bei den Umbauarbeiten<br />

an der Kühlanlage war die notwendige<br />

Hochverfügbarkeit der Serverinfrastruktur.<br />

Damit <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-Kunden,<br />

wie die <strong>Berlin</strong>er Justizverwaltung<br />

oder das <strong>Berlin</strong>er Landesamt für Bürger-<br />

und Ordnungsangelegenheiten auch<br />

während des Umbaus vollen Zugriff auf<br />

die <strong>IT</strong>-gestützten Prozesse hatten, arbeiteten<br />

die Spezialisten im Data-Center<br />

mit Umgehungslösungen und Redundanzen.<br />

Serverlösung mit integrierter Kühlung<br />

Bei der Ausweitung der Serverkapazitäten<br />

setzte das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zudem auf<br />

„eingehauste Warmgänge“. Denn viel<br />

Kühlungsaufwand entsteht durch eine ungünstige<br />

Aufstellung der Serverracks und<br />

die daraus resultierende Durchmischung<br />

von Warm- und Kaltluft. In den Serverräumen<br />

neueren Datums wird die warme<br />

Abluft in einem geschlossenen Kubus zentral<br />

gekühlt. Das bedeutet eine minimale<br />

Wärmeabgabe an den Aufstellungsraum<br />

und somit eine deutliche Entlastung der<br />

Klimatisierungsinfrastruktur im Rechenzentrum.<br />

Energieeffiziente Server<br />

Foto: Andres Rodriguez<br />

Bei der Modernisierung der Infrastruktur seines Rechenzentrums setzt das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> bei Neuanschaffungen auf energieeffiziente Serverkonzepte, wie beispielsweise<br />

Blade-Server. Ersetzt man konventionelle Server durch diese modernen Systeme,<br />

kann das unter optimalen Bedingungen zu einer Energieersparnis von rund 50<br />

Prozent führen.<br />

Blade-Server zeichnen sich dadurch aus, dass mehrere Server neben- oder übereinander<br />

in einem Baugruppenträger (je nach Hersteller z. B. Blade-Center oder Blade-<br />

Enclosure) angeordnet sind. Die Bauform wirkt sich positiv auf den Energieverbrauch<br />

aus, da die Belüftung an der Rückseite des Gehäuses eingebaut ist und<br />

nicht jedes Blade über einen gesonderten Lüfter verfügt. Diese patentierte Bauweise<br />

entstammt ursprünglich der Flugzeugtechnik.<br />

Konsolidierung von Servern durch Virtualisierung<br />

Viele Anwendungen lasten die neueste Server-Hardware lediglich zu 15 bis 25<br />

Prozent aus. Ein Großteil der Rechenleistung liegt somit brach. Konsolidierte Server<br />

nutzen hingegen bis zu 80 Prozent ihrer Leistung. Eine höhere Quote ist <br />

1/09 7


angesichts der Verpflichtung zur<br />

Ausfallsicherheit bei plötzlichen Lastspitzen<br />

nicht empfehlenswert.<br />

Bei der Virtualisierung werden Programme,<br />

Funktionen und Speicherplatz von<br />

vielen auf wenige Server verteilt und<br />

Systemressourcen wie Prozessor, Laufwerke<br />

und Arbeitsspeicher gemeinsam<br />

genutzt. Eine Software stellt dafür mehrere<br />

virtuelle Server innerhalb der gleichen<br />

Hardware zur Verfügung.<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hatte bereits 2006 damit<br />

begonnen, Systeme, bei denen absehbar<br />

war, dass sie den Standardserver<br />

nicht ausnutzen würden, virtuell anzulegen.<br />

Heute laufen 114 virtuelle Maschinen<br />

auf fünf Host-Servern. Damit werden<br />

stündlich rund mehr als fünfzehn<br />

Kilowattstunden eingespart. Da weniger<br />

Energie für die Server benötigt wird,<br />

reduzieren sich auch die Abwärme und<br />

der Aufwand für die Klimatechnik.<br />

Darüber hinaus erweist sich die Virtualisierung<br />

nicht nur als energie- sondern<br />

auch als platzsparend.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

quantifizierbaren Klimaschutzvereinbarung für das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist in Vorbereitung.<br />

Folgende Kriterien erfüllen die Green <strong>IT</strong>-Arbeitsplatz-Computer des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />

Zertifizierung mit dem „Blauer Engel“<br />

• umweltgerechte Entsorgung durch recyclinggerechte Konstruktion der Geräte<br />

• Ausschluss von problematischen und gefährlichen Stoffen bei der Produktion,<br />

z. B. krebserregende und erbgutverändernde Stoffe<br />

• Kennzeichnung der Kunststoffe bei Überschreitung einer bestimmten Größe<br />

• Reparatursicherheit fünf Jahre nach Produktion<br />

• Rücknahme für Wiederverwendung oder eine Verwertung im Sinne des<br />

Gesetzes über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche<br />

Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten<br />

Umweltbewusst und energieeffizient<br />

an den Verwaltungsarbeitsplätzen<br />

Durch die seit Oktober 2005 im Land<br />

<strong>Berlin</strong> geltenden Ausführungsvorschriften<br />

für umweltfreundliche Beschaffung<br />

und Auftragsvergabe kann das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> Produkte bevorzugen, welche<br />

die Umwelt bei der Herstellung,<br />

dem Gebrauch sowie der Entsorgung so<br />

gering wie möglich belasten. Eine wichtige<br />

Rolle bei der Vergabe spielen offiziell<br />

anerkannte Prüfsiegel und Zertifikate,<br />

die den Geräten Umweltverträglichkeit<br />

und Energieeffizienz bescheinigen.<br />

Umweltbewusster Arbeitsplatz<br />

Zertifizierung nach dem Energy Star V4.0<br />

Foto: tiero<br />

Bei den Green <strong>IT</strong>-PC des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist der energieeffiziente Betrieb von<br />

besonderer Wichtigkeit, da es hierbei das größte Einsparungspotenzial gibt. Sie<br />

genügen den Anforderungen der jeweils gültigen Stufe des Energy-Star Programms<br />

für Computer V4.0, u. a.:<br />

• Schein-Aus (engl. Off Mode), z. B. ACPI S5 mode:<br />

≤.. 2.0 W - wake on LAN gesperrt<br />

≤.. 2.7 W - wake on LAN freigegeben<br />

Einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz<br />

zu leisten, gehört mit zu den Zielen des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Es bietet daher der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung energieeffiziente <strong>IT</strong>-<br />

Komponenten für den Behördenarbeitsplatz<br />

an. Dazu werden spezielle<br />

Konzepte zum Thema Green <strong>IT</strong> erarbeitet:<br />

Ein Projekt zum Abschluss einer<br />

• sogenannter Sleep Mode, z. B. ACPI S3 mode:<br />

≤.. 4.0 W - wake on LAN gesperrt<br />

≤.. 4.7 W - wake on LAN freigegeben<br />

• Eingabebereitschaft (engl. Idle State), z. B. ACPI S0 Idle mode:<br />

Kategorie A: ..≤ 50.0 W<br />

Kategorie B: ..≤ 65.0 W<br />

Kategorie C: ..≤ 95.0 W<br />

<br />

1/09 8


Beschaffung und Klimaschutz: ein Beispiel<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist der zentrale Dienstleister für <strong>IT</strong>-Infrastruktur und E-<br />

Government-Services des Landes <strong>Berlin</strong> und ermöglicht der Hauptstadtverwaltung<br />

bereits in vielen Bereichen den Einsatz einer umweltgerechten und<br />

energieeffizienten <strong>IT</strong>. Das Einsparpotenzial ist in seiner Gesamtheit noch nicht<br />

erfasst. Deswegen beschränkt sich das Beispiel auf die Beschaffung von TFT-<br />

Bildschirmen für das Land <strong>Berlin</strong> (Senatsverwaltungen, Bezirksämter und<br />

nachgeordnete Einrichtungen).<br />

Organisation der Beschaffung<br />

Die Detailprozesse des zentralen Einkaufs sowie hausübergreifende Arbeitsanweisungen<br />

sind im Einkaufshandbuch festgelegt. Über Inhalte und Neuerungen<br />

werden die Mitarbeiter im Bereich Einkauf regelmäßig und ausführlich<br />

informiert. Vorgaben für Umwelt- und Nachhaltigkeitskriterien erstellt die<br />

Arbeitsgruppe „Green <strong>IT</strong>“ des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Der Bereich Einkauf integriert<br />

diese Vorgaben dann in seine Ausschreibungsunterlagen.<br />

Maßnahmen<br />

Die Mehrzahl der seit Ende der 90er Jahre beschafften Geräte (Personalcomputer,<br />

Monitore, Drucker, Faxgeräte) erfüllen die Kriterien der Labels Energy<br />

Star, Blauer Engel, GEEA/GED, Eco-Label bzw. TCO.<br />

Darüber hinaus überprüft das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zurzeit nicht nur erneut das Data-<br />

Center und die Beschaffung auf CO 2<br />

-Einsparpotenzial, sondern auch das<br />

gesamte Firmengebäude inklusive der Beleuchtung, der Abfallentsorgung und<br />

der Wärmedämmung. Auf Basis der Evaluierung wird ein Maßnahmenkatalog<br />

zur Reduzierung des Energieverbrauchs und somit zur Verbesserung der CO 2<br />

-<br />

Bilanz des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erarbeitet und eine Klimaschutzvereinbarung mit der<br />

<strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz<br />

vereinbart. Die Arbeitsgruppe „Green <strong>IT</strong>“ des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> begleitet diese<br />

Entwicklung und erarbeitet Vorschläge und Handlungsempfehlungen<br />

Erfolg<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> verkaufte an seine Kunden in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 2007/<br />

<strong>2008</strong> insgesamt 12.019 TFT-Bildschirme. Ein 19-Zoll Röhrenmonitor verbraucht<br />

im Durchschnitt 125 Watt in der Stunde, ein 19-Zoll TFT-Bildschirm<br />

im Vergleich dazu lediglich 45 Watt.<br />

Ausgehend von 230 Arbeitstagen mit jeweils acht Arbeitsstunden im Jahr,<br />

einem Strompreis von 0,15 Cent pro Kilowattstunde und der vom Bundesumweltministerium<br />

veröffentlichten Zahl von 0,63 Kilogramm CO 2<br />

für die<br />

Produktion einer Kilowattstunde Strom mit dem deutschen Energiemix ergibt<br />

sich bei 12.019 TFT-Bildschirmen folgende Ersparnis für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

pro Jahr:<br />

Energieersparnis: 1.769.196 kW/h<br />

CO2-Ersparnis: 1.114 Tonnen/Jahr<br />

Kostenersparnis: 265.379 EUR/Jahr (geschätzt)<br />

Die Netzteile haben einen Wirkungsgrad<br />

von jeweils mindestens 80 Prozent<br />

bei einer Last von 20 Prozent, 50 Prozent<br />

und 100 Prozent. Die Geräte unterstützen<br />

ein ACPI-konformes Betriebssystem und<br />

verfügen über einen Ein- und Ausschalter.<br />

Zentrale Serverlösungen mit Thin<br />

Clients<br />

Doch nicht immer ist ein energieeffizienter<br />

Arbeitsplatzrechner die beste Lösung. So<br />

sind viele Rechner im Vergleich zur erforderlichen<br />

Leistung überdimensioniert. Eine<br />

aktuelle Studie des Fraunhofer Instituts<br />

weist nach, dass die CO 2<br />

-Emissionen eines<br />

Arbeitsplatzsystems um über 54 Prozent<br />

sinken, wenn ein Desktop-PC durch einen<br />

Thin-Client inklusive Terminal Server ersetzt<br />

wird. Auch die anfallenden Entsorgungsmengen<br />

sprechen für Thin Clients.<br />

Sie verursachen nur rund ein Zehntel der<br />

Abfallmenge, die ein PC hinterlässt. Angesichts<br />

einer Untersuchung der Vereinten<br />

Nationen, dass Elektroschrott einer der<br />

am schnellsten wachsenden Abfallbereiche<br />

der Welt ist, ein wichtiger Aspekt.<br />

Herzstück einer Thin Client-Lösung ist ein<br />

Terminal-Server, der alle relevanten Daten<br />

verwaltet und die Software für jeden Arbeitsplatz<br />

bereitstellt. Schlanke Terminals,<br />

die über standardisierte Protokolle mit dem<br />

Server kommunizieren, können die Arbeitsplatz-PCs<br />

ersetzen. Über die Netzwerkverbindungen<br />

werden lediglich Tastaturbefehle<br />

und Bildschirminformationen<br />

ausgetauscht. Die eigentliche Rechenleistung<br />

wird in der Regel komplett auf die<br />

Server übertragen.<br />

Der Desktop der Thin Clients unterscheidet<br />

sich nicht vom gewohnten Arbeitsplatz,<br />

so müssen die Nutzer weder auf die gewohnte<br />

grafische Benutzeroberfläche inklusive<br />

Maussteuerung verzichten, noch verändert<br />

sich ihre gewohnte Programmumgebung. Die<br />

Idee vom schlanken und konsistenten Netzwerk<br />

ist nicht neu. Doch erst die Hardware-<br />

Entwicklungen der letzten Jahre machten<br />

aus den Terminals von damals die flexibel<br />

einsetzbaren Thin Clients von heute. Der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung bietet das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

mit dem Produkt „<strong>IT</strong>IS“(<strong>IT</strong>-Infrastruktur-<br />

service) eine zentralisierte<br />

<br />

1/09 9


Serverlösung, die den oft redundanten<br />

Betrieb von Servern in den einzelnen<br />

Behörden verringert. Die zentrale<br />

Administration und die Konzentration<br />

der Anwendungen auf wenige Server<br />

beschränken Verwaltungs- und<br />

Wartungszeiten auf ein Minimum. Updates<br />

erfolgen per Knopfdruck und<br />

machen die Aktualisierung an den<br />

Einzelarbeitsplätzen überflüssig.<br />

Grüne <strong>IT</strong> ist alternativlos<br />

Laut einer Untersuchung der Internationalen<br />

Energie Agentur aus dem Jahr<br />

2006/2007 werden sich der weltweite<br />

Energieverbrauch bis zum Jahr 2030<br />

um etwa 53 Prozent und die damit verbundenen<br />

CO 2<br />

-Emissionen um ca. 55<br />

Prozent erhöhen. Da die fossilen Energie-Ressourcen<br />

endlich sind, werden<br />

auch die Energiekosten für <strong>IT</strong>-Infrastrukturen<br />

steigen. „Vor dem Hintergrund<br />

der Entwicklung auf dem Energiemarkt<br />

möchten wir den <strong>Berlin</strong>er Verwaltungen<br />

einen energiesparenden und<br />

umweltschonenden Arbeitsplatz<br />

schnellstmöglich zur Verfügung stellen.<br />

Dabei ist es uns bewusst, dass sich Investitionen<br />

in umweltfreundliche und<br />

energieeffiziente <strong>IT</strong> häufig erst mitteloder<br />

langfristig rechnen. Der Kostenersparnis<br />

stehen schließlich auch Anschaffungskosten<br />

gegenüber. Wenn jedoch<br />

die Energiekosten weiterhin steigen,<br />

ist eine Ausrichtung der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

auf energieeffiziente Geräte unausweichlich“,<br />

zieht Konrad Kandziora<br />

das Fazit für die <strong>IT</strong>-Dienstleister. (EB)<br />

Green <strong>IT</strong>-Pionier Deutschland<br />

„Ein verantwortungsvoller Umgang<br />

mit natürlichen Ressourcen wie<br />

Energie, Rohstoffe und Wasser ist<br />

bereits jetzt in manchen Teilen der<br />

Welt eine Überlebensfrage – ihre<br />

Lösung ist unser großes gemeinsames<br />

Jahrhundertprojekt. Die Bedeutung<br />

der IKT für diese Aufgabe kann<br />

gar nicht überschätzt werden.“<br />

Dritter Nationaler <strong>IT</strong>-Gipfel<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Kleine Anfrage zu Green <strong>IT</strong> in <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong> - In einer Kleinen Anfrage wollte der Abgeordneten Henner Schmidt<br />

(FDP) vom <strong>Berlin</strong>er Senat wissen: „Green <strong>IT</strong> in <strong>Berlin</strong>: was macht der Senat?“<br />

Im Namen des Senats von <strong>Berlin</strong> wurde die Anfrage Ende Dezember <strong>2008</strong><br />

vom Staatssekretär Ulrich Freise der Senatsverwaltung für Inneres und Sport wie<br />

folgt beantwortetet:<br />

In der folgenden Beantwortung der Kleinen Anfrage sind auch die Angaben des <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ), einer Anstalt des öffentlichen Rechts,<br />

enthalten.<br />

1. Wie bewertet der Senat die Darmstädter Erklärung vom 20. November <strong>2008</strong><br />

anlässlich des dritten Nationalen <strong>IT</strong>-Gipfels, und welche darin empfohlenen<br />

Maßnahmen, insbesondere aus dem Bereich Green <strong>IT</strong>, sind gegenwärtig<br />

noch nicht in den Senats- und Bezirksverwaltungen umgesetzt, bzw. bieten<br />

sich aus Sicht des Senats für eine Umsetzung zusätzlich an?<br />

Foto: Klaus Eppele<br />

Zu 1.: Auf dem dritten Nationalen <strong>IT</strong>-Gipfel am 20.November <strong>2008</strong> haben sich<br />

Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf konkrete Schritte und Projekte verständigt,<br />

um die Informations- und Kommunikationstechnologie am Standort Deutschland<br />

weiter zu stärken.<br />

Der Senat von <strong>Berlin</strong> begrüßt die Zielsetzungen des dritten <strong>IT</strong>-Gipfels in Darmstadt.<br />

Er sieht darin auch seine eigenen strategischen Ziele bestätigt, da ein Teil der im<br />

dritten Nationalen <strong>IT</strong>-Gipfel genannten Aufgaben bereits von der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

und dem zentralen <strong>IT</strong>-Dienstleister des Landes <strong>Berlin</strong> verfolgt und operativ<br />

umgesetzt werden. <strong>Berlin</strong> ist beispielsweise aktiv bei der Nutzung von<br />

Breitbandtechnologien, der Integration von E-Government-Landschaften, der Beteiligung<br />

am Projekt 115, der Nachwuchs- und Mittelstandsförderung und Fachkräfteausbildung<br />

sowie der Reduktion des Energieverbrauchs beim <strong>IT</strong>-Betrieb.<br />

Der Umsetzungsgrad der einzelnen Maßnahmen in den einzelnen Behörden ist u. a.<br />

aufgrund der dezentralen Verantwortlichkeiten sehr unterschiedlich. <br />

1/09 10


Es bietet sich an, z. B. durch eine<br />

verstärkte Zentralisierung von Servern<br />

und Rechenzentren die Umsetzung von<br />

Maßnahmen aus dem Bereich der Green<br />

<strong>IT</strong> zu befördern.<br />

2. In welcher Intensität finden Wissenstransfer<br />

und Zusammenarbeit mit der<br />

Forschung bzw. <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />

im Bereich Green <strong>IT</strong> statt?<br />

Zu 2.: Selbstverständlich nutzt die <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung die Erkenntnisse der<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Unternehmen und<br />

Forschungseinrichtungen auch im Bereich<br />

Green <strong>IT</strong>. Dies geschieht sowohl<br />

durch einen Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

als auch durch konkrete<br />

Beauftragungen.<br />

So wurde im Zuge des kürzlich durchgeführten<br />

Ausbaus des Data-Centers im<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> mit Unterstützung der<br />

Humboldt-Universität <strong>Berlin</strong> eine moderne,<br />

äußerst energieeffiziente Lösung<br />

für die Klima- und Stromtechnik entwickelt<br />

und umgesetzt. Ziel dieser Maßnahme<br />

war es, zusätzliche hochkapazitive<br />

Systeme im Data-Center unterzubringen<br />

und für den Strom- und Klimatisierungsbedarf<br />

eine effiziente Lösung<br />

aufzubauen. In diesem Zusammenhang<br />

wurden zusätzliche Einsparpotentiale<br />

durch die Nutzung von Abwärme eingehend<br />

geprüft und in die Entscheidungsfindung<br />

mit einbezogen.<br />

Sowohl das <strong>IT</strong>DZ als auch die Senatsverwaltung<br />

für Inneres und Sport haben<br />

mit der Fraunhofer-Gesellschaft zur<br />

Förderung der angewandten Forschung<br />

e.V. und ihrem Institut für Offene<br />

Kommunikationssysteme eine wissenschaftlich-strategische<br />

Kooperationsvereinbarung<br />

abgeschlossen, in dessen<br />

Rahmen auch Themen der Energieeffizienz<br />

behandelt werden können.<br />

3. Existiert seitens des Senats eine<br />

mit dem Vorhaben der Bundesregierung<br />

vergleichbare Zielsetzung, bis<br />

zum Jahr 2013 den durch den <strong>IT</strong>-<br />

Betrieb verursachten Energieverbrauch<br />

um 40 Prozent zu reduzieren?<br />

Wenn nein, warum nicht?<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Zu 3.: Nein.<br />

Der Senat strebt allerdings an, durch entsprechende Maßnahmen Einsparungen in<br />

erheblicher Größenordnung zu erreichen.<br />

4. Ist von Seiten des Senats daran gedacht, analog zum nationalen Kompetenznetzwerk<br />

Green <strong>IT</strong> eine regionale Initiative im Austausch mit der <strong>Berlin</strong>er<br />

Wissenschaft zu starten?<br />

Zu 4.: Nein. Der Senat wird jedoch die Zusammenarbeit mit Wissenschaft und<br />

Forschung im Rahmen der unter Ziffer 2 dargestellten Aktivitäten weiter ausbauen.<br />

Eine gesonderte Initiative ist daher nicht erforderlich.<br />

5. Welche der folgenden Green-<strong>IT</strong>-Maßnahmen werden derzeit in welchem<br />

Umfang und mit welchen Ergebnissen in den einzelnen Senatsverwaltungen<br />

umgesetzt? (Bitte nach einzelnen Senatsverwaltungen auflisten)<br />

a. Virtualisierung und Bündelung der Server<br />

b. Optimierung der Energiebilanz in Rechenzentren, beispielsweise durch<br />

Kühlsysteme oder Wärmenutzung<br />

c. Einsatz von energieeffizienter Hardware<br />

d. Optimierung der Recyclingprozesse für IKT-Altgeräte<br />

Foto: Klaus Eppele<br />

Zu 5.: Eine ressortbezogene Befragung zu den aufgelisteten Maßnahmen ist im<br />

Rahmen einer Kleinen Anfrage nicht möglich. Für das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong> lassen sich aber folgende Erkenntnisse festhalten:<br />

Zu 5a: Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und sein Rechtsvorgänger, der Landesbetrieb für<br />

Informationstechnik (L<strong>IT</strong> <strong>Berlin</strong>), haben bereits mehrfach erfolgreich<br />

Serverkonsolidierungen realisiert; so u. a. für die Senatsverwaltung für Finanzen und<br />

das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten - LABO. Derzeit werden<br />

im Data-Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> noch 434 Server betrieben.<br />

Weiterhin wird vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> vorrangig die Virtualisierung von Servern verfolgt.<br />

Damit konnten bisher insgesamt 90 Server eingespart werden.<br />

<br />

1/09 11


Zu 5b: Im Zeitraum 2007/<strong>2008</strong><br />

wurde das Rechenzentrum des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> umfassend modernisiert. Dabei<br />

ist im Bereich der Kälte- und Elektrotechnik<br />

ein System installiert worden,<br />

welches in seinen einzelnen Komponenten<br />

sowie im Zusammenspiel einen<br />

hohen Wirkungsgrad aufweist und äußerst<br />

energieeffizient arbeitet. Diese<br />

Technik trägt maßgeblich zur Optimierung<br />

der Energiebilanz des Data Centers<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bei.<br />

Zu 5c: Beim Ausbau und der Optimierung<br />

des Data Centers des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

wurde selbstverständlich auch auf die<br />

Energieeffizienz der Hardware geachtet.<br />

Darüber hinaus wurden und werden bei<br />

Ausschreibungen des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> für<br />

PC und Server besonders moderne<br />

Prozessortechnik mit geringer Stromaufnahme<br />

berücksichtigt.<br />

Zu 5d: In den Rahmenverträgen des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zur Hardwarebeschaffung<br />

ist eine Rücknahmeverpflichtung für die<br />

Lieferanten enthalten. Auf Anforderung<br />

des Kunden müssen die vom Auftragnehmer<br />

gelieferten Geräte entgeltfrei<br />

abgeholt und fachgerecht entsorgt werden.<br />

Diese Verpflichtung besteht zeitlich<br />

unbeschränkt. Sie ist unabhängig<br />

vom Fortbestand der Rahmenverträge<br />

und auch nicht mit einer Folgebestellung<br />

oder der Erteilung eines neuen Auftrags<br />

verknüpft. Das Recycling wird durch<br />

zertifizierte Firmen realisiert und ist mit<br />

zertifizierten Recyclingwegen Bestandteil<br />

des Angebotspreises.<br />

6. Wie hoch beziffert der Senat die<br />

Energiekosten pro Jahr, die durch<br />

die unter 5. angegebenen Maßnahmen<br />

jährlich eingespart werden bzw.<br />

zusätzlich eingespart werden können?<br />

Zu 6.: Eine genaue Bezifferung der Einsparpotenziale<br />

bei den aufgelisteten<br />

Maßnahmen ist dem Senat derzeit nicht<br />

möglich.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

7. Auf welche Weise werden Energiekosten für <strong>IT</strong> in den Senatsverwal-tungen<br />

derzeit verbucht, und gibt es seitens des Senats Überlegungen, dies als Anreiz<br />

für energieeffizientes Handeln zukünftig zu ändern (z. B. durch Zuordnung<br />

zum <strong>IT</strong>-Budget oder life-cycle-Betrachtungen bei der Investition in <strong>IT</strong> - oder<br />

andere Maßnahmen im Rahmen des Haushaltes und/oder der KLR)?<br />

Zu 7.: Der Senat ist bestrebt, durch ein geeignetes Vorgehen das energieeffiziente<br />

Handeln bei <strong>IT</strong>- oder anderen Maßnahmen noch weiter auszubauen. <br />

CeB<strong>IT</strong> stärkt Bewusstsein für „grüne“<br />

<strong>IT</strong>-Lösungen<br />

Hannover/München - Die Bedeutung von Green <strong>IT</strong> wächst. Im Jahr <strong>2008</strong> hat<br />

die CeB<strong>IT</strong> dieses Thema auf die Agenda gesetzt, in diesem Jahr wurde der<br />

Bereich deutlich ausgeweitet: die Halle 8 wurde zur „Green <strong>IT</strong> World“ und<br />

zeigte brandneue Produkte und zukunftsträchtige Ideen auf mehr als 2.000 Quadratmetern.<br />

„Die CeB<strong>IT</strong> <strong>2008</strong> hat wesentlich dazu beigetragen, das Thema Green <strong>IT</strong> in den<br />

Köpfen von Herstellern und Anwendern zu verankern,“ sagte Ernst Raue, CeB<strong>IT</strong>-<br />

Vorstand der Deutschen Messe AG, in Hannover. Mittlerweile spielen Green-<strong>IT</strong>-<br />

Lösungen sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht weltweit eine<br />

entscheidende Rolle.“<br />

Foto: Pavel Losevsky<br />

Vor allem in Zeiten hoher Energiepreise und krisenbedingter Wirtschaftsrisiken ist<br />

die Reduktion der Kosten ein zentrales Argument für „grüne“ Informations- und<br />

Kommunikationstechnik. Ein noch größeres Potenzial liegt im Einsatz von Green <strong>IT</strong><br />

in anderen Branchen im Sinne von „grün durch <strong>IT</strong>K“.<br />

Immer mehr <strong>IT</strong>-Hersteller bekennen sich zu „grüner“ Technologie und bringen<br />

Produkte auf den Markt, die nicht nur deutlich weniger Energie verbrauchen als <br />

1/09 12


ihre Vorgänger, sondern auch mit<br />

umweltfreundlichen Bauteilen ausgestattet<br />

sind, die recycelt werden können.<br />

Nach Berechnungen des <strong>Berlin</strong>er<br />

Borderstep Instituts lag der Stromverbrauch<br />

von Servern und Rechenzentren<br />

in Deutschland <strong>2008</strong> bei 10,1 Terawattstunden.<br />

Die damit verbundenen<br />

Stromkosten belaufen sich auf rund 1,1<br />

Milliarden Euro. Somit sind in Deutschland<br />

vier mittelgroße Kohlekraftwerke<br />

mit der Versorgung von Servern und<br />

Rechenzentren ausgelastet. Würden die<br />

besten, heute bereits verfügbaren<br />

Energieeffizienz-Technologien bei etwa<br />

90 Prozent aller Rechenzentren angewendet,<br />

könnte der Stromverbrauch<br />

durch Server und Infrastruktur nach<br />

Berechnungen von Borderstep bis 2013<br />

um fast 40 Prozent sinken - trotz der<br />

kontinuierlich steigenden Rechen- und<br />

Speicherleistung.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

über die Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit aller elektronischen Geräte<br />

gibt. Obwohl derzeit eine einheitliche Kennzeichnung fehlt, achten bereits 60<br />

Prozent beim Kauf auf den Strombedarf. Dieses Interesse ist begründet: Die<br />

Deutsche Energie-Agentur hat errechnet, dass jeder Haushalt schon heute etwa 290<br />

Euro pro Jahr sparen könnte, wenn die vorhandenen Geräte optimal eingestellt<br />

würden, Energiesparlampen zum Einsatz kämen sowie TV und PC konsequent<br />

ausgeschaltet würden, anstatt bei Nichtbenutzung im Stand-by-Modus zu bleiben.<br />

Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft gründen Green-<strong>IT</strong>-Allianz<br />

Auch auf dem dritten <strong>IT</strong>-Gipfel im vergangenen November war die Frage des<br />

gezielten Einsatzes von <strong>IT</strong> für Energieeffizienz und Klimaschutz zentrales Thema.<br />

Im Rahmen ihres „Aktionsplanes Green <strong>IT</strong>“ wollen Bundesregierung und High-<br />

Tech-Wirtschaft die Forschung und Entwicklung sowie den Einsatz Ressourcen<br />

schonender Produkte der Informations- und Kommunikationstechnologie inklusive<br />

entsprechender Dienstleistungen fördern. Allein die Bundesregierung stellt hierfür<br />

über 400 Millionen Euro bereit.<br />

Ohnehin sind deutsche Unternehmen<br />

in Sachen Umwelt-Engagement im europäischen<br />

Vergleich die Nummer eins.<br />

Die Marktforscher von IDC haben rund<br />

460 <strong>IT</strong>-Verantwortliche in Europa befragt,<br />

welchen Stellenwert Green <strong>IT</strong> in<br />

ihren Firmen hat. Demnach verfügt in<br />

Deutschland fast jedes zweite Unternehmen<br />

über eine Umweltstrategie.<br />

Weitere 13 Prozent gaben an, das Thema<br />

innerhalb der nächsten zwei Jahre<br />

auf ihre Agenda setzen zu wollen. Bei 70<br />

Prozent der Befragten stehen Kosteneinsparungen<br />

im Vordergrund. Knapp<br />

60 Prozent sind vor allem am Recycling<br />

interessiert. Eine geringere Rolle spielt<br />

die Erwartung der Kunden (47,5 Prozent).<br />

60 Prozent der Verbraucher achten<br />

bei Neuanschaffungen auf den<br />

Stromverbrauch<br />

Dabei befassen sich die Konsumenten<br />

schon intensiv mit der Umweltverträglichkeit<br />

ihrer technischen Umgebung.<br />

Einer aktuellen Repräsentativstudie<br />

des Computermagazins „Chip“<br />

und der GfK-Marktforschung zufolge<br />

wünschen sich 89 Prozent aller Deutschen<br />

ein Umwelt-Label, das Auskunft<br />

Foto:KENCKOphotography<br />

Mobilfunk-Basisstationen mit erneuerbarer Energie plus „grüne“ Handys<br />

Nicht nur Rechenzentren, Home-PCs oder TV-Geräte verbrauchen viel Energie,<br />

sondern auch Handys. Vielversprechende „grüne“ Handy-Prototypen aus recyceltem<br />

Bio-Kunststoff mit umweltverträglichem Innenleben gibt es bereits. Der Standby-<br />

Stromverbrauch der kleinen Kommunikationsgenies soll in absehbarer Zukunft<br />

weiter sinken. Außerdem wird mit Hochdruck an umweltfreundlichen Brennstoffzellen-Akkus<br />

gearbeitet. Sogar „grüne“ Mobilfunk-Basisstationen sind keine Utopie<br />

mehr: In Schweden wurde kürzlich ein Sendeturm präsentiert, dessen Strom von vier etwa<br />

fünf Meter langen Flügeln produziert wird - die Windenergie macht’s möglich. (PM) <br />

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

A.T. Kearney-Studie „Von Green <strong>IT</strong> zu Green Business - CO 2<br />

-Reduktion<br />

innerhalb und außerhalb des Rechenzentrums“<br />

Green <strong>IT</strong>: Vom Umweltsünder zum Klimaretter?<br />

München/Düsseldorf - <strong>IT</strong> ist ein wesentlicher Energiekonsument und erzeugt<br />

weltweit CO 2<br />

-Emissionen von etwa 600 Millionen Tonnen pro Jahr.<br />

Das entspricht dem jährlichen CO 2<br />

-Ausstoß von knapp 320 Millionen<br />

Kleinwagen. Zur Kompensation wären 60 Milliarden Bäume erforderlich. Das geht<br />

aus einer Studie (<strong>2008</strong>) der Top-Managementberatung A.T. Kearney hervor. Ohne<br />

entsprechende Gegenmaßnahmen wird der durch die Unternehmens-<strong>IT</strong> verursachte<br />

CO 2<br />

-Ausstoß pro Jahr in Deutschland bis 2020 um 60 Prozent auf 31 Millionen<br />

Tonnen ansteigen. Dabei ist vor allem auch die <strong>IT</strong>-Industrie mit innovativen<br />

Konzepten und Lösungen zur Senkung des Energieverbrauchs gefordert. Darüber<br />

hinaus können Unternehmen durch <strong>IT</strong>-gestützte Innovationen und die aktive<br />

Mitgestaltung der CO 2<br />

-Strategie durch die <strong>IT</strong> ihre gesamte Energiebilanz nachhaltig<br />

verbessern. Dies gilt ganz besonders für die Produktion und Logistik energieintensiver<br />

Branchen wie beispielsweise Energie, Stahl und Chemie.<br />

Foto: Heidi Baldrian<br />

„Green <strong>IT</strong> steht bei den meisten CIOs ganz oben auf der Agenda“, sagte Dr. Marcus<br />

Eul, Partner bei A.T. Kearney und Experte für strategisches <strong>IT</strong>-Management: „Die<br />

<strong>IT</strong> befindet sich aktuell in einer ‚Zwickmühle‘ zwischen ökologischen und ökonomischen<br />

Anforderungen. Einerseits muss sie bei weiterhin bestehendem Kostendruck<br />

leistungsfähiger werden. Das führt zu mehr CO 2<br />

-Emission. Andererseits muss der<br />

CO 2<br />

-Ausstoß sowohl innerhalb als auch außerhalb des Rechenzentrums reduziert<br />

werden.“<br />

Der jährliche CO 2<br />

-Ausstoß der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

entspricht in etwa dem Niveau von 320 Millionen Kleinwagen. Wichtigster Treiber<br />

für den rapiden Anstieg des weltweiten Stromverbrauchs von Rechenzentren ist vor<br />

allem die global rasant steigende Nutzung internetbasierter Dienste mit jährlichen<br />

Wachstumsraten von 34 Prozent, z.B. für den Warenhandel und -verkauf sowie für<br />

die Kommunikation und Informationsgewinnung. Hinzu kommen die Zunahme<br />

der <strong>IT</strong>-unterstützten Zusammenarbeit<br />

von weltweit verteilten Expertenteams<br />

und die Steuerung globaler Unternehmensnetzwerke<br />

auf Basis von<br />

Internettechnologien. Ganz konkret<br />

bedeutet das einen immer höheren<br />

Stromverbrauch für Hardwarebetrieb<br />

und -kühlung.<br />

Klimaschutz durch Green <strong>IT</strong><br />

Durch eine konsequente Umsetzung von<br />

bereits bekannten Energiesparkonzepten<br />

kann die <strong>IT</strong> ihren eigenen CO 2<br />

-Ausstoß<br />

in Summe etwa halbieren. Die wichtigen<br />

Maßnahmen dazu sind die Reduktion<br />

der physischen Server durch die<br />

Virtualisierung und Harmonisierung von<br />

Anwendungen. Da Server erfahrungsgemäß<br />

durchschnittlich nur weniger als<br />

ein Drittel ausgelastet sind, würde dies<br />

allein in Deutschland eine Reduzierung<br />

des CO 2<br />

-Ausstoßes um etwa fünf Millionen<br />

Tonnen pro Jahr bedeuten. Durch<br />

energieeffiziente Kühllösungen für bestehende<br />

Systeme und ein optimiertes<br />

Gebäudedesign für zukünftige Rechenzentren<br />

könnte etwa eine Million Tonnen<br />

CO 2<br />

eingespart werden. Green <strong>IT</strong><br />

bedeutet zudem den Einsatz energieeffizienter<br />

Hardware und unter Umständen<br />

auch ein Auslagern von Hardware<br />

und Betrieb an energieeffiziente<br />

Dienstleister, die Leerkapazitäten besser<br />

auslasten können. Durch diese Maßnahmen<br />

ließe sich der CO 2<br />

-Ausstoß um<br />

weitere vier Millionen Tonnen pro Jahr<br />

reduzieren.<br />

Daneben sollten die <strong>IT</strong>-Nutzer beispielsweise<br />

durch regelmäßige Energiemessungen,<br />

Labeling der Hardware mit<br />

Energieeffizienzklassen - ähnlich wie bei<br />

Haushaltsgeräten - und Energietransparenz<br />

für einen stromsparenden Umgang<br />

mit Notebook und PC sensibilisiert<br />

werden. Darüber hinaus gilt es, den<br />

Einsatz erneuerbarer Energien genau zu<br />

prüfen, um die CO 2<br />

-Bilanz der <strong>IT</strong> weiter<br />

zu optimieren.<br />

Von Green <strong>IT</strong> zu Green Business<br />

Neben den eigenen CO 2<br />

-Reduzierungspotenzialen<br />

ist die <strong>IT</strong> einer der <br />

1/09 14


wichtigsten Hebel für ein grünes,<br />

emissionsreduziertes Kerngeschäft des<br />

gesamten Unternehmens. „Green <strong>IT</strong> ist<br />

die Pflicht des CIOs, mit Green Business<br />

gelingt ihm die Kür zu mehr Klimaschutz,<br />

und die <strong>IT</strong> wird zum Klimaretter“,<br />

sagte Holger Röder, Partner bei<br />

A.T. Kearney: „Da durchschnittlich<br />

mehr als 97 Prozent der CO 2<br />

-Emission<br />

eines Unternehmens durch das Kerngeschäft<br />

verursacht werden, haben entsprechende<br />

Maßnahmen in diesem Bereich<br />

auch eine sehr viel höhere Wirkung,<br />

als wenn man nur die <strong>IT</strong> betrachten<br />

würde, die nur für drei Prozent der<br />

Emissionen steht.“<br />

Für die <strong>IT</strong> gibt es die Chance, die CO 2<br />

-<br />

Strategie eines Unternehmens aktiv mit<br />

zu gestalten und alle Bereiche des Kerngeschäfts<br />

mit <strong>IT</strong>-unterstützten Innovationen<br />

zur CO 2<br />

-Reduktion zu unterstützen:<br />

So erreichen Finanzdienstleiter durch<br />

die weitere Forcierung des Online-Bankings<br />

weniger Kundenverkehr und reduzieren<br />

den Papierverbrauch. Bargeldloser<br />

Zahlungsverkehr bedeutet auch<br />

geringere Produktion von Bargeld und<br />

weniger Bargeldtransporte.<br />

Telekommunikationsunternehmen sollten<br />

vermehrt auf die Nutzung zentraler<br />

Dienste setzen wie beispielsweise T-Net-<br />

Box und damit den Einsatz zahlreicher<br />

dezentraler Hardware vermeiden. Der<br />

verstärkte Einsatz energieeffizienter<br />

Netzwerk-Hardware und von intelligentem<br />

Powermanagement insbesondere<br />

für Basisstationen würde dazu führen,<br />

nachhaltig Energie zu sparen.<br />

Für Autohersteller lohnt sich der Einsatz<br />

softwarebasierter Energiesparfunktionen<br />

in Autos, zum Beispiel durch<br />

Auto-Start-Stop-Funktionen. Computerunterstütztes<br />

Design und Simulation<br />

in der Produktion sowie eine klimaeffiziente<br />

Steuerung der Wertschöpfungskette<br />

in den Bereichen<br />

Kapazitätsauslastung, Netzwerkdesign<br />

und Transporte mittels Best Practice<br />

PPS-Systeme würden den CO 2<br />

-Ausstoß<br />

nachhaltig verringern.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Im Bereich Handel bedeutet effektive Steuerung der Filial- und Zentrallagerbelieferung<br />

und der lokalen Beschaffung weniger Verkehr und damit weniger<br />

Schadstoffausstoß. Zudem kann die <strong>IT</strong> mit der Bereitstellung von Handelsplattformen<br />

nachhaltig dazu beitragen, die vorhandenen Frachtkapazitäten besser auszulasten.<br />

Energieunternehmen profitieren von einer optimierten <strong>IT</strong>-Steuerung der Erzeugung<br />

durch intelligente Merit-Order-Systeme, weniger manuelles Ablesen der Zähler durch<br />

verstärkten Einsatz von „Smart Metering“ und eine CO 2<br />

-optimierte Steuerung der<br />

Stoffströme in der Erzeugung. Branchenübergreifend reduzieren Videokonferenzen und<br />

neue <strong>IT</strong>-gestützte Entscheidungsmodelle die CO2-Emissionen im Tagesgeschäft.<br />

Green <strong>IT</strong> bedeutet Ökologie und Kostenoptimierung zugleich<br />

„Das Thema Nachhaltigkeit wird für die Unternehmen immer wichtiger. Die<br />

zahlreichen Beispiele aus dem Bereich Green <strong>IT</strong> zeigen, dass dabei - nicht zuletzt<br />

auch aufgrund stetig steigender Rohstoffpreise - eine ökologische Optimierung der<br />

Geschäftsprozesse meist auch eine Kostenoptimierung mit sich bringt“, sagte Eul:<br />

„Mit Hilfe der <strong>IT</strong> können Unternehmen diese Initiativen noch sehr viel besser<br />

steuern und kontrollieren und verbessern so ihre Profitabilität und schonen gleichzeitig<br />

die Umwelt.“ (PM)<br />

<br />

Das Blog „Grüne <strong>IT</strong>“<br />

Das Blog für Energiesparen und Schadstoffvermeidung im Rechenzentrum,<br />

Serverraum und am EDV-Arbeitsplatz. Mit dem Blog sollen leitende<br />

Mitarbeiter von <strong>IT</strong>-Abteilungen oder von <strong>IT</strong>-Unternehmen angeregt werden,<br />

sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen, da das Thema „Grüne <strong>IT</strong>“ wichtig für<br />

<strong>IT</strong>-Manager und EDV-Leiter ist. (EB)<br />

<br />

http://www.gruene-it.de<br />

1/09 15


Green <strong>IT</strong><br />

Wie wichtig wäre eine<br />

umfassende<br />

Umweltpolitik?<br />

Green <strong>IT</strong> ist eines der wichtigsten<br />

Hype-Themen der <strong>IT</strong>.<br />

Allerdings sind in vielen Unternehmen<br />

Green-<strong>IT</strong>-Projekte singulären<br />

Entscheidungen einzelner Mitarbeiter<br />

zu verdanken und basieren nicht auf<br />

einer ganzheitlichen und vor allem verbindlichen<br />

Umweltpolitik, die auch die<br />

<strong>IT</strong>-Beschaffung und den <strong>IT</strong>-Betrieb umfasst.<br />

Aus Sicht der Experton Group<br />

sollten Unternehmen diesen Umstand<br />

thematisieren.<br />

Das Thema Green <strong>IT</strong> wird seit einiger<br />

Zeit nicht mehr nur in <strong>IT</strong>-Kreisen diskutiert,<br />

sondern inzwischen auch auf<br />

Managementebene. Es wurde erkannt,<br />

dass durch vernünftige Green <strong>IT</strong>-Maßnahmen,<br />

z. B. Rechenzentrumskonsolidierung<br />

und –Virtualisierung, effiziente<br />

Klimatechnik, Einsatz von effizienter<br />

Hardware, etc. einerseits Kosten<br />

für das Unternehmen eingespart werden<br />

können, andererseits aber auch positive<br />

Beiträge zum Umweltverhalten<br />

des gesamten Unternehmens geleistet<br />

werden. Entsprechend werden zumindest<br />

einige Projekte durchgeführt,<br />

um sie Image-fördernd zu publizieren.<br />

„Wenn Unternehmen das Thema Green<br />

<strong>IT</strong> wirklich ernst nähmen, so müssten<br />

entsprechende Richtlinien definiert werden,<br />

die klar regeln, welchen Stellenwert<br />

„Green“ bei der Beschaffung, dem Betrieb<br />

und der Entsorgung von <strong>IT</strong>-Komponenten<br />

hat“, konstatiert Wolfgang<br />

Schwab, Senior Advisor der Experton<br />

Group.<br />

Die Realität sieht in deutschen Unternehmen<br />

allerdings noch anders aus. In<br />

einer kürzlich erschienenen Studie gaben<br />

70 Prozent der befragten Unternehmen<br />

an, eine allgemeine Umweltpolitik<br />

zu haben, bei immerhin 62 Prozent der<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Unternehmen umfasst diese auch die Entsorgung von <strong>IT</strong>-Hardware. Nur 28 Prozent<br />

der Unternehmen regeln in einer verbindlichen Umweltpolitik den Betrieb von <strong>IT</strong>-<br />

Komponenten und nur 18 Prozent die Beschaffung.<br />

„Dies ist äußerst bedauerlich, da bei der Beschaffung von <strong>IT</strong>-Komponenten die Basis<br />

für den umweltverträglichen Betrieb der <strong>IT</strong>-Infrastruktur gelegt wird“, stellt Schwab<br />

fest. Wenn die Beschaffung und der Betrieb nicht in einer verbindlichen Umweltpolitik<br />

festgeschrieben werden und damit die Umweltverträglichkeit in Form von<br />

beispielsweise Energieverbrauch, Umweltgesichtspunkte bei der Herstellung und<br />

dem Transport der <strong>IT</strong>-Hardware etc. nicht verpflichtend Teil der Auswahlkriterien<br />

sind, hängt die Umweltverträglichkeit der zu beschaffenden <strong>IT</strong>-Komponenten von<br />

einzelnen Mitarbeitern oder gar dem Zufall ab.<br />

Aus Sicht von Experton Group sollten sowohl Umweltschutzbeauftragte als auch<br />

<strong>IT</strong>-Leiter und CIOs ein fundamentales Interesse haben, Green-<strong>IT</strong>-Anforderungen<br />

zu definieren und festzuschreiben.<br />

Abbildung 1: Umweltpolitik in Unternehmen<br />

„Letztlich lassen sich Green-<strong>IT</strong>-Anstrengungen in einem Unternehmen nur gezielt<br />

kanalisieren, wenn die Anforderungen klar und verbindlich definiert und festgeschrieben<br />

werden“, ergänzt Schwab. „Die Aufgabe, eine Umweltpolitik für den <strong>IT</strong>-<br />

Bereich zu definieren und weiter zu entwickeln, sollten sich die <strong>IT</strong>-Verantwortlichen<br />

und die Umweltschutzbeauftragten teilen. So ist sichergestellt, dass einerseits die<br />

fachlichen Aspekte berücksichtigt werden, andererseits aber auch die Umweltbelange<br />

nicht zu kurz kommen.“ (PM)<br />

<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

1/09 16


Dem grünen Faden folgen<br />

Die Arbeitsgruppe<br />

Green <strong>IT</strong> des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Die Initialzündung erfolgte auf<br />

der CeB<strong>IT</strong> <strong>2008</strong>: Wenige Meter<br />

vom Messestand des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> entfernt, stellte die weltgrößte<br />

Computermesse energieeffiziente und<br />

umweltfreundliche Informationstechnologie<br />

als Schwerpunktthema vor.<br />

Sicher nicht zufällig wurde der „Public<br />

Sector Parc“ zum Schauplatz des Messethemas<br />

„Green <strong>IT</strong>“. Denn insbesondere<br />

die dort ausstellenden öffentlichen Institutionen,<br />

die mit Steuergeldern haushalten<br />

müssen, sollen beim Thema CO2-Reduktion<br />

mit gutem Beispiel vorangehen.<br />

Nach der CeB<strong>IT</strong> setzte das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

als zentraler <strong>IT</strong>-Dienstleister für die öffentlichen<br />

Institutionen der Hauptstadt<br />

das Thema konsequent auf die eigene<br />

Agenda und gründete die interne Arbeitsgruppe<br />

Green <strong>IT</strong>. Zunächst wurden alle<br />

2007 ergriffenen Maßnahmen gesammelt,<br />

die eine Steigerung der Energieeffizienz<br />

zum Ziel hatten. Das Evaluierungsergebnis:<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> handelt<br />

bereits in vielen Bereichen energiesparend<br />

und umweltorientiert. Maßnahmen<br />

wie der Einbau eines mit freier<br />

Kühlung arbeitenden Systems im Data-<br />

Center (Rechenzentrum) oder die seit<br />

2006 vorangetriebene Virtualisierung<br />

von Servern erfolgte bereits, bevor<br />

„Green <strong>IT</strong>“ zum Thema wurde. Sie bezeugen,<br />

dass der Energieverbrauch von<br />

<strong>IT</strong>-Komponenten bereits seit längerem<br />

in Entscheidungen über Umbaumaßnahmen<br />

oder in die Produktentwicklung<br />

einbezogen wurde (vgl. auch<br />

den Beitrag „Grüne <strong>IT</strong> für die <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung“ in diesem <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>).<br />

Umfassender Green <strong>IT</strong>-Ansatz<br />

Die Arbeitsgruppe (AG) sah sich damit<br />

jedoch noch nicht am Ziel. „Wir verfolgen<br />

einen ganzheitlichen Ansatz“, führt<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Thomas Glau (40), Leiter der „Green <strong>IT</strong> AG“, aus. „Unser Konzept geht noch über<br />

die <strong>IT</strong>-Infrastruktur und das Angebot energieeffizienter Arbeitsplätze hinaus. Berücksichtigt<br />

werden auch Aspekte wie Mülltrennung und die Wärmedämmung im<br />

Gebäude.“ Aus diesem Grund ist in die AG auch das Gebäude- und<br />

Facilitymanagement eingebunden. Jedes Mitglied (Frank Ende, Thomas Glau,<br />

Susanne Heldt, Dieter Krolikowski, Karl Repnow, Peter Schlicht, Dr. Bernd Schulz<br />

und Maren Siegel) repräsentiert einen Bereich des Hauses, der zur Optimierung von<br />

Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> maßgeblich beitragen<br />

kann.<br />

Mit der Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes soll das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zur Verbesserung<br />

des Klimaschutzes beitragen, so das erklärte Ziel der AG. Das Konzept<br />

berücksichtigt sowohl den Energieverbrauch, als auch Reststoffverwertung und den<br />

Abfall. „Wir überprüfen die alltäglichen Verhaltensweisen, Arbeitsmethoden und<br />

Produktionstechniken im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hinsichtlich ihres Kohlendioxid-Ausstoßes<br />

und erarbeiten gegebenenfalls Korrekturvorschläge“, fasst Susanne Heldt (37), im<br />

Produktmanagement mit dem Thema „Green <strong>IT</strong>“ betraut, die Arbeit der Gruppe<br />

zusammen.<br />

Foto: zentilia<br />

Die von Produktion und Einkauf gemeinsam entwickelten Leitlinien für die Ausschreibung<br />

energieeffizienter, umweltverträglicher und dennoch leistungsgerechter<br />

<strong>IT</strong>-Infrastrukturen, beispielsweise für den aktuell ausgeschriebenen „Green-PC“,<br />

gehören zu den ersten Erfolgen der AG. Zu den kurzfristigen Zielen zählen die<br />

Virtualisierung weiterer Komponenten im Data-Center oder die Optimierung des<br />

Einsatzes von unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USV) in diversen Standorten.<br />

Etwas mehr Zeit benötigen der energieoptimierte Umbau des Gebäudes in der<br />

Wilhelmsaue 41, die Konsolidierung aller geeigneten Server im Data-Center sowie<br />

der weitgehende Ersatz von Arbeitsplatz-PCs durch Thin Clients. Jede Maßnahme<br />

wird zudem einer Wirtschaftlichkeitsprüfung unterzogen.<br />

Im Kleinen fängt es an<br />

Generell sehen die Mitglieder die „Green <strong>IT</strong> AG“ als langfristiges Projekt. „Das<br />

Bewusstsein, dass auch <strong>IT</strong> seinen Anteil an der CO 2<br />

-Verschmutzung hat, ist mittlerweise<br />

gewachsen und die Angebote richten sich danach aus. Der Markt wird jetzt<br />

immer wieder neue Lösungen und Konzepte bringen“, erläutert Thomas Glau.<br />

„Deswegen ist auch die AG als solche langfristig angelegt. Sie soll die neuen<br />

Angebote und Möglichkeiten prüfen und in die einzelnen Unternehmensbereiche<br />

integrieren“, fügt Susanne Heldt hinzu. „Und nicht zu vergessen“, ergänzt sie<br />

lächelnd, „im Kleinen fängt es an.“<br />

<br />

1/09 17


Dritter Nationaler <strong>IT</strong>-Gipfel in<br />

Darmstadt<br />

Deutschland soll Green<br />

<strong>IT</strong>-Pionier werden<br />

Zum dritten Nationalen <strong>IT</strong>-Gipfel<br />

in Darmstadt empfing der<br />

Bundesminister für Wirtschaft<br />

und Technologie Ende November <strong>2008</strong><br />

hochrangige Vertreter der Bundesregierung,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft. Die<br />

Bundesregierung war zudem auch durch<br />

die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel,<br />

die Bundesministerin für Bildung und<br />

Forschung, Dr. Annette Schavan, sowie<br />

die Bundesministerin der Justiz, Brigitte<br />

Zypries, vertreten.<br />

Der <strong>IT</strong>-Gipfel soll einen Beitrag zur<br />

Stärkung und Weiterentwicklung des<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

(IKT)-Standortes Deutschland<br />

leisten. In internen Sitzungen von<br />

neun Arbeitsgruppen sowie vier presseoffenen<br />

Foren diskutierten die Teilnehmer<br />

insbesondere über die Wachstumsfelder<br />

im IKT-Bereich, den Ausbau der<br />

Breitbandnetze, <strong>IT</strong>-Sicherheit und elektronische<br />

Identitäten, IKT-Forschung<br />

in Anwendungsfeldern und digitale Identität.<br />

Ein wichtiges Thema des <strong>IT</strong>-Gipfels<br />

war die Frage des gezielten Einsatzes<br />

von <strong>IT</strong> für Energieeffizienz und Klimaschutz,<br />

denn die Durchdringung aller<br />

Lebensbereiche mit IKT führt zu einem<br />

Anstieg des Stromverbrauchs und der<br />

CO 2<br />

-Emissionen. Mögliche Einsparpotentiale,<br />

die zum Beispiel mit innovativen<br />

IKT-Lösungen realisiert werden<br />

können, müssen genutzt werden. Vor<br />

diesem Hintergrund ist der „Aktionsplan<br />

Green <strong>IT</strong>“ erarbeitet worden, der<br />

ebenfalls in Darmstadt vorgestellt wurde.<br />

In dessen Rahmen fördern Bundesregierung<br />

und Wirtschaft die Forschung<br />

und Entwicklung sowie den Einsatz<br />

Ressourcen schonender IKT-Produkte<br />

und Dienstleistungen. Allein die Bundesregierung<br />

stellt dafür über 400 Millionen<br />

Euro bereit. Es soll eine Allianz<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

zur Stärkung des Green IKT-Standortes Deutschland geschmiedet werden. Deutschland<br />

soll auf diesem Gebiet Pionier werden. Die Voraussetzungen dazu sind nach<br />

Auffassung der Politiker hervorragend: In der Energie- und Umwelttechnik werden<br />

Deutschlands Ingenieure weltweit zur Spitzenklasse gezählt.<br />

Der Aktionsplan „Green <strong>IT</strong>-Pionier Deutschland“ ist als PDF verfügbar unter:<br />

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Service/publikationen,did=279996.html<br />

(PM/EB)<br />

<br />

CompTIA-Studie: Green <strong>IT</strong>-Bewusstsein steigt<br />

weltweit<br />

Oakbrook Terrace, USA/Düsseldorf - Der Interessenverband der <strong>IT</strong>-Industrie<br />

CompTIA (Computing Technology Industry Association) hat weltweit<br />

267 Unternehmen und Organisationen befragt, um mehr über Nutzen,<br />

Treiber und Herausforderungen von Green <strong>IT</strong>-Initiativen zu erfahren. Darüber<br />

hinaus wollte der Branchenverband wissen, welche Green <strong>IT</strong>-Projekte die Unternehmen<br />

bereits realisiert und welche Investitionen sie dafür getätigt haben.<br />

Die Studie zeigt: Weltweit stellen immer mehr Organisationen fest, dass Green <strong>IT</strong><br />

nicht nur die Kohlenstoffemissionen eines Unternehmens verringert und zum<br />

Schutz der Umwelt beiträgt, sondern auch zu beachtlichen Kosteneinsparungen,<br />

höher Energieeffizienz sowie verbesserten Möglichkeiten für das Marketing führt.<br />

Doch die Antworten auf die Frage nach dem ROI entsprechender<br />

<br />

Ausgewählte Zahlen und Fakten zum Thema „Green <strong>IT</strong>“<br />

• Der Stromverbrauch, um alle Server und Klimaanlagen weltweit zu<br />

betreiben, entspricht 1,2 Prozent des gesamten Energiebedarfs der USA<br />

- insgesamt 120 Mrd. Kilowattstunden.<br />

• Die Stromkosten eines durchschnittlichen Rechenzentrums haben derzeit<br />

einen Anteil von ca. 15 Prozent an den Gesamtkosten.<br />

• Die durchschnittliche Serverauslastung beträgt weniger als 10 Prozent,<br />

das bedeutet hohe überschüssige Kapazitäten.<br />

• Jeder für Server ausgegebene Dollar zieht 50 Cent Kosten für Strom und<br />

Kühlung nach sich.<br />

• Pro 4 Kilowattstunden, die ein PC verbraucht, wird eine zusätzliche<br />

Kilowattstunde für die Kühlung der Büroräume benötigt.<br />

• Ein durchschnittlich genutzter PC (8 Stunden pro Tag) verbraucht ca. 200<br />

Euro Stromkosten p.a.<br />

• PC-Geräte und Peripherie verbrauchen 70 Prozent ihrer Energie im<br />

„Leerlauf“.<br />

• Die Produktion eines durchschnittlichen PC erfordert das Zehnfache<br />

seines Gewichtes an Chemikalien und fossilen Brennstoffen.<br />

• Könnte man die Effizienz der Stromversorgung (Effizienz von Netzteilen)<br />

bei Rechnern auf 90 Prozent steigern, würden im Jahr 2010 die<br />

Stromrechnungen um rund 5,5 Mrd. Dollar sinken.<br />

(Quelle: Experton)<br />

1/09 18


Green <strong>IT</strong>-Initiativen machen klar:<br />

Nur wer Geduld hat und erhebliche<br />

Investitionen tätigt, erzielt einen signifikanten<br />

ROI. Die Studie wurde im Oktober<br />

<strong>2008</strong> durchgeführt. Weltweit wurden<br />

267 Unternehmen und Organisationen<br />

verschiedener Größe befragt,<br />

vornehmlich in den USA, Kanada und<br />

Großbritannien.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse der<br />

CompTIA-Umfrage im Überblick:<br />

Green <strong>IT</strong>-Initiativen<br />

Als häufigste Green <strong>IT</strong>-Initiativen geben<br />

die Befragten Recycling und Wiederverwertung<br />

des <strong>IT</strong>-Equipments (67 Prozent)<br />

und die Maximierung der Energieeffizienz<br />

(54 Prozent) an.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Return on Investment (ROI)<br />

Um einen signifikanten ROI zu erzielen, müssen Unternehmen Zeit haben und<br />

erhebliche Summen investieren: Von den Unternehmen, die weniger als 5.000 Euro<br />

in Green <strong>IT</strong> investiert hatten, sagten 80 Prozent, dass sie durch die Initiative weniger<br />

als 5.000 Euro jährlich sparen. Von den Befragten, die zwischen 5.000 und 10.000<br />

US-Dollar investiert hatten, gaben 39 Prozent an, dass sie jährlich zwischen 5.000 und<br />

10.000 US-Dollar sparen. Weitere 39 Prozent gaben jedoch an, weniger als 5.000 US-<br />

Dollar jährlich zu sparen.<br />

Unternehmen, die erheblich in Green <strong>IT</strong> investieren (mehr als 250.000 US-Dollar)<br />

sparen durchschnittlich jedes Jahr mehr als die Summe ihrer Investition. Ungefähr<br />

die Hälfte spart mehr als 250.000 US-Dollar jedes Jahr. Unter den Organisationen,<br />

die mehr als eine Million US-Dollar in Green <strong>IT</strong> investiert haben, spart die Hälfte<br />

aufgrund der Investition mehr als eine Million US-Dollar jährlich.<br />

Herausforderungen<br />

Als größte Herausforderungen der Green <strong>IT</strong> geben die Unternehmen die notwenigen<br />

Implementierungskosten (62 Prozent), zu geringes Fachwissen (45 Prozent) und<br />

fehlende Ressourcen (41 Prozent) an.<br />

Konkrete Green <strong>IT</strong>-Projekte<br />

Befragt nach spezifischen Green <strong>IT</strong>-<br />

Maßnahmen, werden der Einsatz von<br />

LCD-Screens für PCs (73 Prozent),<br />

Überwachung des Strombedarfes für die<br />

Büroausstattung (61 Prozent), der Einsatz<br />

von Voice over IP (44 Prozent) und<br />

die Virtualisierung von Servern (43 Prozent)<br />

am häufigsten genannt.<br />

Motivation<br />

Die bei weitem wichtigsten Treiber von<br />

Green <strong>IT</strong>-Initiativen sind Kosteneinsparungen<br />

(80 Prozent) und Energieeinsparungen<br />

(68 Prozent). Außerdem<br />

spielen von der lokalen Regierung vorgegebene<br />

Standards (36 Prozent), die<br />

öffentliche Wahrnehmung des Unternehmens<br />

(35 Prozent) und die Bedürfnisse<br />

der Kunden (18 Prozent) eine Rolle.<br />

CompTIA<br />

Foto: Torbz<br />

Investitionen<br />

Die Investitionen in Green <strong>IT</strong> sind noch<br />

recht vorsichtig: 32 Prozent haben weniger<br />

als 5.000 US-Dollar investiert, 16<br />

Prozent zwischen 5.000 und 10.000 US-<br />

Dollar, 9 Prozent zwischen 10.000 und<br />

25.000 US-Dollar. Nur vier Prozent haben<br />

mehr als eine Million US-Dollar<br />

investiert.<br />

Die Computing Technology Industry Association (CompTIA) ist weltweit das<br />

Sprachrohr der <strong>IT</strong>-Industrie. Der Verband bündelt die Interessen seiner Mitglieder<br />

aus 102 Ländern. CompTIA unterstützt das weitere Wachstum der <strong>IT</strong>-Branche<br />

durch verschiedene Initiativen und Aktivitäten: neben der Entwicklung von industrieweiten<br />

Standards, der Ausarbeitung entsprechender Business Solutions und der<br />

politischen Vertretung der Interessen der <strong>IT</strong>-Branche setzt sich CompTIA<br />

insbesondere für die Verbreitung professioneller <strong>IT</strong>-Expertise ein. So ist CompTIA<br />

gleichzeitig der weltweit größte Anbieter von herstellerneutralen Zertifizierungen für<br />

<strong>IT</strong>-Profis. Weitere Informationen: http://www.comptia.de/ (PM)<br />

<br />

1/09 19


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Lösungen finden<br />

INNOVATIVE VERWALTUNGEN<br />

SETZEN AUF EINEN STARKEN PARTNER<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist einer der führenden<br />

kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister in Deutschland. Es trägt mit seinen <strong>IT</strong>-Lösungen<br />

maßgeblich zur Modernisierung der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung bei.<br />

Innovation und Qualität<br />

Die Informations- und Kommunikationstechnik vernetzt Bürger, Wirtschaft und Behörden. Sie eröffnet Perspektiven<br />

zur weiteren Modernisierung der Verwaltung. Die durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bereitgestellten neuen Dienste sind<br />

besonders eng mit „Service Stadt <strong>Berlin</strong>“ verknüpft.<br />

Investitionen und Umweltschutz<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bietet kundenorientierte Dienstleistungen zu wirtschaftlichen Konditionen an. Die Bündelung der<br />

Investitionen schafft einen Mehrwert für viele Verwaltungen. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat spezielle Konzepte zum Thema<br />

„Green <strong>IT</strong>“ erarbeitet. Es bietet der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung u. a. energieeffiziente Arbeitsplatzcomputer an.<br />

Kooperation und Motivation<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> legt Wert auf eine partnerschaftliche und langfristige Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Die<br />

Basis des Unternehmenserfolges ist eine enge Kundenbindung und eine hohe Motivation der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Kompetenz und Erfahrungen<br />

Mit einem eigenen Landesnetz und einem hochsicheren Data-Center stellt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> den Kern der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

des Landes <strong>Berlin</strong>. Dienstleistungen wie Arbeitsplatz-Ausstattung, Beschaffung von Hard- und Software<br />

sowie eGovernment-Lösungen komplettieren das umfassende Angebot.<br />

Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />

Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />

Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

1/09 20


Neues vom eBG<br />

Mit dem Inkrafttreten der reformierten<br />

<strong>Berlin</strong>er Bauordnung<br />

im Jahr 2006 begann das Projekt<br />

„Elektronisches Bau- und<br />

Genehmigungsverfahren (eBG)“. Im<br />

Gesetzgebungsverfahren zu diesem Gesetz<br />

hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

den Auftrag erhalten, ein<br />

landeseinheitliches elektronisches<br />

Baugenehmigungsverfahren für alle<br />

zwölf <strong>Berlin</strong>er Bezirke und bei sich selbst<br />

einzuführen.<br />

Die Ziele des Verfahrens<br />

Durch das landeseinheitliche elektronische<br />

Baugenehmigungsverfahren in<br />

<strong>Berlin</strong> werden alle Geschäfts- und<br />

Verfahrensprozesse in den Baubehörden<br />

optimiert und standardisiert. Es sollen<br />

mittels einer einzigen Fachanwendung<br />

alle internen und externen Vorgänge<br />

medienbruchfrei realisiert werden, von<br />

der Beantragung, über die Bearbeitung<br />

bis zur Bescheidung und Archivierung.<br />

Dabei werden alle am Verfahren Beteiligten<br />

eingebunden, vom Bauherren über<br />

den Architekten, Träger öffentlicher Belange<br />

(TÖB) bis hin zu den Stellen,<br />

welche über den Eingang und den Status<br />

eines Bauvorhabens per Gesetz informiert<br />

werden müssen.<br />

Die Ziele lassen sich daher wie folgt<br />

zusammenfassen:<br />

• Gemeinsame Eröffnung elektronischer<br />

Zugangswege zur bezirklichen<br />

Bauaufsicht verbunden<br />

mit wesentlichen Serviceverbesserungen,<br />

• Effizienzsteigerung bei der Bearbeitung<br />

durch standardisierte<br />

Prozesse,<br />

• Senkung der bezirklichen<br />

Verfahrenskosten durch webbasiertes<br />

Verfahren mit Integration<br />

zu anderen Diensten des<br />

Landes <strong>Berlin</strong> (z. B. Formulare<br />

oder Kassensysteme),<br />

• erhöhte Kundenzufriedenheit,<br />

• Verwaltungsmodernisierung zur<br />

Steigerung der Standortattraktivität<br />

<strong>Berlin</strong>s.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Der Senat hat auf seiner Sitzung am 12.<br />

Juni 2007 das Programm „ServiceStadt<br />

<strong>Berlin</strong>“ zur Weiterführung der<br />

Verwaltungsmodernisierung beschlossen<br />

und eBG als eines der fünf<br />

Leitprojekte definiert.<br />

Stufenweise Einführung und Umsetzung<br />

des Verfahrens<br />

Als Referenz wurde ein Stufenmodell<br />

für alle <strong>Berlin</strong>er Bezirke entwickelt, in<br />

der die Zeitpunkte der Implementierung<br />

des Systems bis zum Erreichen der<br />

Zielstellung definiert wurden. Vordefinierte<br />

Meilensteine orientieren sich<br />

hierbei an umgesetzten Workflows in<br />

den Baubehörden selbst.<br />

Es wurden insgesamt vier Stufen bis zum<br />

Erreichen der Zielstellung definiert:<br />

Stufe 1: Schulungs- und Implementierungsstufe<br />

(Tests; Schulungen; Vorbereitung<br />

der Datenmigration)<br />

Stufe 2: Elektronische Begleitung (Abschluss<br />

der Datenmigration aus dem<br />

Altsystem; Umstieg auf das eBG; Fortsetzung<br />

Altvorgänge und Beginn Neuvorgänge;<br />

Einbindung des Kassensystems<br />

ProFiskal; Einbindung des Fis-Broker)<br />

Stufe 3: Elektronische Beteiligung (Scannen<br />

aller Antragsunterlagen; elektronische<br />

Beteiligung durch gemeinsamen<br />

Workflow; Papierakte ist weiterhin Original;<br />

Einbindung weiterer verfügbarer<br />

Dienste des Landes <strong>Berlin</strong> (Formulare<br />

etc.)<br />

Stufe 4: Elektronische Bearbeitung (Elektronische<br />

Dokumente werden als<br />

Originaldokumente bearbeitet und<br />

abgelegt; Zusammenführung mit<br />

Landesdiensten zur rechtsverbindlichen<br />

elektronischen Transaktion, wie elektronischer<br />

Signatur, digitales Dauerarchiv,<br />

etc.)<br />

Aktueller Stand zu Beginn 2009<br />

Mit den Bezirken Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg<br />

und Spandau haben seit Oktober <strong>2008</strong><br />

die letzten Bezirke planmäßig mit der<br />

Einführung begonnen. Alle zwölf <strong>Berlin</strong>er<br />

Bauaufsichtsbehörden sind in der<br />

Stufe 1 des Projektes und die Mitarbeiter<br />

haben die nötigen Schulungen absolviert.<br />

Mit der Zustimmung des Hauptpersonalrates<br />

(HPR) vom 19.12.<strong>2008</strong><br />

wurde für die letzten <strong>Berlin</strong>er Bezirke<br />

die Stufe 2 auf Basis der umfangreichen<br />

Betriebs- und Sicherheitskonzepte freigegeben.<br />

In Stufe 2 sind inzwischen die Bezirke<br />

Lichtenberg, Mitte, Steglitz-Zehlendorf,<br />

Marzahn-Hellersdorf, Neukölln,<br />

Treptow-Köpenick und Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf sowie die Bauaufsichtsbehörde<br />

der SenStadt. Die restlichen<br />

Bezirke werden spätestens im 2. Quartal<br />

2009 ebenfalls die Stufe 2 erreichen.<br />

Den Zeitpunkt wann ein Bezirk produktiv<br />

wird, bestimmen die jeweiligen Amtsleitungen<br />

unter Berücksichtigung der<br />

jeweiligen organisatorischen und technischen<br />

Gegebenheiten vor Ort eigenständig.<br />

Die Anbindung an externe Fachanwendungen<br />

und Informationssysteme<br />

ist eine Voraussetzung für den Erfolg<br />

der ganzheitlichen und medienbruchfreien<br />

Umsetzung des eBG. So ist<br />

die Anbindung der Web-Anwendung<br />

eBG an die <strong>Berlin</strong>er Haushaltssoftware<br />

„ProFiskal“, wie auch der„FIS-Broker“<br />

und das amtliche Straßenverzeichnis<br />

„RBS“ als Service-orientierte (Dienste-)<br />

Architektur (SOA) realisiert worden, so<br />

dass alle zwölf Bezirken im täglichen<br />

Bearbeitungsprozess ohne zusätzliche<br />

Installationen diese nutzen können. Die<br />

Anbindung weiterer Informationssysteme<br />

(Verzeichnis der Bauvorlagenberechtigten<br />

etc.) sind in Planung und<br />

werden zentral über die Geschäftsstelle<br />

eBG bei SenStadt koordiniert.<br />

Die zentrale Steuerung des Verfahrens<br />

eBG stellt einen wesentlichen Bestandteil<br />

der gesamten Implementierung dar,<br />

da dadurch eine konkrete Zusammenführung<br />

der bezirklichen Anforderungen<br />

(technisch und organisatorisch als<br />

auch inhaltlich) zu einem gemeinsamen<br />

landeseinheitlichen Standard erst <br />

1/09 21


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

möglich wird. Diese tief detaillierte Standardisierung stellte sich im Laufe der<br />

Projektlaufzeit als die schwierigste Aufgabe heraus. Der erhebliche Koordinierungsund<br />

Abstimmungsaufwand zwischen den Bauaufsichtsbehörden der <strong>Berlin</strong>er Bezirke<br />

mit unterschiedlichen Interessen und Zielvorstellungen erfordert erhebliche<br />

personelle Ressourcen.<br />

Im Rahmen der Anforderungen an medienbruchfreie Geschäftsprozesse muss auch<br />

die Voraussetzung zur Digitalisierung aller Antragsdaten (Formulare, Pläne und weitere<br />

Bauvorlagen) in den einzelnen Ämtern gegeben sein. Dazu wurde eine Rahmenbeschaffung<br />

durch das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) durchgeführt,<br />

über die alle <strong>Berlin</strong>er Behörden DIN-A0-Scangeräte beschaffen können.<br />

Die nächsten Schritte für 2009<br />

Im Rahmen der Pilotierung der Stufe 3 werden u. a. die Bezirke Lichtenberg und<br />

Steglitz-Zehlendorf den praktischen Betrieb des eBG mit elektronischer Beteiligung<br />

der Fachämter testen.<br />

Hierbei werden die nun nur noch digital vorliegenden Pläne mit der Viewing-<br />

Komponente AutoVUE Office der Firma Oracle als weiterer Webdienst betrachtet<br />

und ggf. auch versioniert bearbeitet. AutoVUE ist Bestandteil der eBG-Lösung,<br />

welche 2006/07 durch SenStadt zentral ausgeschrieben und beschafft wurde und<br />

deren Betrieb durch SenStadt finanziert wird.<br />

Als Ergebnis der Tests (Scanning, Viewing und Bearbeitung von digitalen Plänen)<br />

gibt es eine abgestimmte Empfehlung für die einheitliche Einführung in allen<br />

Bezirken.<br />

elektronische Baugenehmigungsverfahren<br />

liegt hierbei insbesondere auf dem<br />

Formularmanagementsystem, welches<br />

das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bereits beschafft hat,<br />

der Nutzung qualifizierter elektronischer<br />

Signaturen durch Integration einer virtuellen<br />

Poststelle und die Archivierung<br />

(speziell die elektronische Dauerarchivierung).<br />

Sind die verfügbaren Landesdienste im<br />

Testsystem eBG eingebunden und die<br />

fiskalischen Rahmenbedingungen geklärt,<br />

kann die Produktivschaltung auf<br />

die einzelnen Bezirke erfolgen.<br />

Kontakt<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

Referat Oberste Bauaufsicht<br />

Geschäftsstelle eBG<br />

ebg@senstadt.berlin.de<br />

www.ebg.berlin.de <br />

Moderne Instrumente<br />

des Baukostencontrollings<br />

und der<br />

Projektsteuerung in der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

Die Abteilung Tiefbau der Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung<br />

in <strong>Berlin</strong> hat 2002 das von<br />

der PRO SERVE Datenbank-Concept<br />

GmbH entwickelte Softwareverfahren<br />

KSU-Tiefbau zur Planung, Kontrolle<br />

und Steuerung von Baumaßnahmen mit<br />

angegliedertem Haushalt eingeführt.<br />

Abbildung: Viewing-Software AutoVUE für die digitalen Bauvorlagen<br />

Als weitere Funktion in der Stufe 3 ist geplant, dass die Antragsteller und Bauherren<br />

im Internet den Status ihres Antrages über einen personalisierten Zugang jederzeit<br />

einsehen können. Die produktive Aufschaltung aller Funktionen der Stufe 3 in den<br />

Bezirken beginnt im Juli diesen Jahres und endet im Oktober 2009.<br />

Längerfristige Entwicklung<br />

Über das Jahr 2009 hinaus ist geplant, die verfügbaren eGovernment-Landesdienste<br />

als Teil der Stufe 4 an das Fachverfahren eBG anzubinden. Der Schwerpunkt für das<br />

Diese Software beruht auf einer im Rahmen<br />

des ehemaligen Bund-Länder-Projekts<br />

ISYBAU entwickelten Software.<br />

Seit Januar 2007 steht das Baukostencontrolling<br />

KSU-Tiefbau nun auch für<br />

die vom Bund finanzierten Projekte<br />

(Bundesfernstraßen / Bundesautobahnen)<br />

zur Verfügung. Insgesamt 220<br />

Anwender, vor allem in der Abteilung<br />

Tiefbau, bearbeiten zurzeit mit Hilfe der<br />

Anwendung ca. 170 Projekte <br />

1/09 22


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

(ca. 120 Landes- und 50 Bundesmaßnahmen) mit einem jährlichen Haushaltsvolumen<br />

von insgesamt ca. 215 Mio. EUR.<br />

Alle mit der Bewirtschaftung von Tiefbaumaßnahmen befassten Fachbereiche der<br />

Senatsverwaltung sowie externe Projektsteuerer werden bei der Durchführung ihrer<br />

Aufgaben hinsichtlich des Kostencontrollings sowie des Haushalts-, Kassen- und<br />

Rechnungswesens unterstützt und die Informationsaufbereitung erheblich erleichtert.<br />

Doppelerfassungen werden vermieden und den beteiligten Fachbereichen,<br />

Haushältern und Projektsteuerern jederzeit aktuelle, identische und verlässliche<br />

Informationen zu ihren Projekten geliefert. Die externen Projektsteuerer erhalten<br />

einen maßnahmenbezogenen, lesenden Zugriff auf die KSU-Tiefbau. Von Beginn<br />

bis zum Abschluss der Baumaßnahme stehen sämtliche Projektdaten zur Verfügung<br />

und sorgen so für Transparenz über die geplanten und tatsächlichen Kosten der<br />

Projekte und die Ausschöpfung der Mittel im aktuellen Haushaltsjahr.<br />

relevanten Buchungsvorgänge aus der<br />

KSU-Tiefbau übergeben werden<br />

(Festlegungen KM / VE, Zahlungen,<br />

Einnahmen, Ansätze, Sollveränderungen,<br />

Anlage von Objektkonten etc.).<br />

Das umfangreiche Berichtswesen der<br />

KSU-Tiefbau stellt vielfältige aussagekräftige<br />

Auswertungen z.B. Projektberichte,<br />

Ausschöpfungslisten, Auftragsübersichten<br />

etc. zur Verfügung. Das<br />

umständliche und zeitaufwändige Zusammentragen<br />

der aktuellen Daten in<br />

händisch erstellte Listen (z.B. MS Excel)<br />

entfällt.<br />

Die moderne grafische Oberfläche bietet<br />

einen hohen Bedienkomfort. Darüber<br />

hinaus werden die Anwender mit standardisierten<br />

Abläufen bei der Bearbeitung<br />

der komplexen Verwaltungsvorgänge<br />

unterstützt.<br />

Technisch basiert die Anwendung auf<br />

SQL Windows Version 3.1 , zur Datenhaltung<br />

wird eine Datenbank von Oracle<br />

Version 10g SR1 eingesetzt. Der<br />

Verfahrensbetrieb erfolgt durch die<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,<br />

es werden zwei Server aus der Tiefbauabteilung<br />

mit dem Betriebssystem<br />

GenToo Linux* an zwei räumlich getrennten<br />

Standorten eingesetzt.<br />

Informationsbereiche der KSU-Tiefbau<br />

Die maßgeschneiderten Geschäftsprozesse der KSU-Tiefbau berücksichtigen die<br />

verschiedenen Sichtweisen von Projekt- und Bauleitern sowie Wirtschaftern bzw.<br />

Haushältern. Die projektbezogene Sicht bildet die Baumaßnahmen mit ihren Gesamtkosten<br />

gem. Finanzierungsunterlage (BPU, EU, RE-Unterlage, AKS, etc.) ab. Zur<br />

Kostenkontrolle ist eine Gliederung der Projekte in Kostengruppen nach DIN und<br />

bei Bedarf nach frei wählbaren Strukturen z.B. Bauabschnitte, Lose, Kostenkontrolleinheiten<br />

vorgesehen.<br />

Der Bauhaushalt koordiniert und unterstützt die Bewirtschaftung der Konten<br />

(Kapitel/Titel, Unter- / Objektkonten) und überwacht den Haushaltsvollzug mit<br />

aktiven Verfügbarkeitsprüfungen. Für den Bundeshaushalt kann eine mehrstufige<br />

Objektkontenstruktur eingerichtet werden.<br />

Das Auftragsmanagement bietet weitreichende Funktionen zur Erfassung und<br />

Verwaltung der Aufträge und ermöglicht einen Überblick über die in Haupt- und<br />

Nachaufträgen gebundenen und ausgezahlten Mittel. Zahlreiche Buchungsfunktionen<br />

gewährleisten eine lückenlose Aufzeichnung aller Auszahlungen und Einnahmen.<br />

Das System verfügt über Schnittstellen zum <strong>Berlin</strong>er Rechnungswesen Profiskal ®<br />

und dem HKR-Verfahren HICO des Bundes (F15Z-Verfahren), mit denen alle<br />

LYDIA HOFFMANN<br />

PRO SERVE Datenbank-Concept<br />

GmbH, Dovestr. 1, 10587 <strong>Berlin</strong>, Telefon:<br />

030 23 08 07 0, Fax: 030 23 08 07 70<br />

E-Mail: proserve@proservesoftware.de<br />

EVELYN HOFFSCHRÖER<br />

JOACHIM JAHN<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

Württembergische Str. 6, 10702 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 90 12-58 67 / 90 12-59 27<br />

Email:Evelyn.hoffschroeer@senstadt.berlin.de<br />

bzw. joachim.jahn@senstadt.berlin.de<br />

* Gentoo Linux ist eine ist eine quellbasierte<br />

Linux-Metadistribution für den<br />

erfahrenen Linux-Anwender. Der Name<br />

Gentoo wurde nach einer besonders<br />

schnellen, wenn auch kleinen Pinguinart,<br />

dem Eselspinguin (engl. gentoo<br />

penguin) gewählt. (Wikipedia) <br />

1/09 23


Die Herausforderung<br />

„elektronischer<br />

Personalausweis“<br />

Zu den Herausforderungen im<br />

Rahmen der Digitalisierung der<br />

Prozesse von Wirtschaft, Verwaltung<br />

und Staat zählt insbesondere<br />

das Thema der elektronischen Identität.<br />

Dabei geht es vor allem um die Frage<br />

„Bin ich die Person, die ich vorgebe,<br />

zu sein?“. Diese Frage tritt immer wieder<br />

bei der Authentifizierung an bestimmten<br />

Portalen sowie bei der Nachverfolgbarkeit<br />

und der Rechtsverbindlichkeit<br />

von elektronischen Prozessen<br />

auf. Eine Antwort bleibt zur Zeit noch<br />

offen.<br />

Technische Infrastruktur<br />

Grundlage hierfür kann nur eine einheitliche<br />

Infrastruktur für elektronische<br />

Identitäten sein - bestehend aus dem<br />

sog. „Bürger-Client“, der Software für<br />

den elektronischen Personalausweis, der<br />

eID-Server-Infrastruktur als Gegenstück<br />

sowie für die Rechtsverbindlichkeit und<br />

Nachvollziehbarkeit der Prozesse die<br />

qualifizierte elektronische Signatur.<br />

Mit dem elektronischen Personalausweis<br />

sollen die Daten, die heute optisch<br />

vom Dokument ablesbar sind, zukünftig<br />

in einem Ausweis-Chip gespeichert<br />

werden. Damit wird es möglich sein,<br />

sich im Internet elektronisch zu authentifizieren<br />

– sowohl gegenüber Behörden<br />

als auch gegenüber privatwirtschaftlichen<br />

Dienstleistungsanbietern,<br />

beispielsweise beim Online-Shopping.<br />

Gleichzeitig kann der Ausweisinhaber<br />

sicher sein, dass diejenige Stelle, die seine<br />

Daten abfragt, tatsächlich dazu berechtigt<br />

ist. Das Neue und Besondere an<br />

dem elektronischen Identitätsnachweis<br />

(kurz eID-Funktion) des zukünftigen<br />

Personalausweises: Mit ihr kann der<br />

Besitzer der Karte frei auswählen, welche<br />

seiner persönlichen Daten (Name,<br />

Wohnort, Geburtsdatum, etc.) er für die<br />

Authentifizierung verwenden möchte.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Anwendungstests<br />

Der Deutsche Bundestag hat am 18.12.<strong>2008</strong> den Entwurf des Personalausweisgesetzes<br />

in 2. und 3. Lesung verabschiedet. Gleichzeitig wurde zur Beteiligung an<br />

einem Wettbewerb zum Anwendungstest aufgerufen. Mit dem Anwendungstest soll<br />

der elektronische Identitätsnachweis in der Fläche, d.h. für den Zugang zu den<br />

verschiedensten eBusiness- und eGovernment-Diensten im Internet sowie an Automaten<br />

und Offline-Systemen erprobt werden. Ziel ist es, eine große Zahl attraktiver<br />

Einsatzmöglichkeiten für den elektronischen Personalausweis zu testen und diese<br />

anschließend den Nutzern ab dem 1. November 2010 für die praktische Nutzung zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Erfolgsfaktoren<br />

Wie oben aufgezeigt, wird es als wesentlicher Erfolgsfaktor darauf ankommen,<br />

Akzeptanz bei den Nutzern zu schaffen. In den Anwendungstests ab Sommer 2009<br />

ist auch ein besonderes Augenmerk auf die Praxistauglichkeit und Handhabbarkeit<br />

des elektronischen Identitätsnachweises in den verschiedenen Anwendungsumgebungen<br />

zu legen. Akzeptanz wird nur durch das Aufzeigen von Mehrwerten<br />

geschaffen. Es wird für das Inverkehrbringen des ePA entscheidend darauf ankommen,<br />

eine Vielzahl attraktiver Einsatzmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger<br />

sowie für die Unternehmen anzubieten.<br />

Aber auch eine umfassende und die Einführung begleitende Informationskampagne<br />

ist zwingend erforderlich. Noch reden nur die Experten in kleinen und geschlossenen<br />

Arbeitsgruppen über das Thema. Es geht aber alle an! Alle Beteiligten müssen den<br />

Ansatz und die Notwendigkeit aber auch verstehen. Hier gilt es zu überzeugen,<br />

Verständnis, Transparenz und Glaubwürdigkeit - auch mittels der Sprache - zu<br />

schaffen, plakative Lösungen aufzuzeigen. Vertrauen durch Kommunikation für<br />

diese neuen Instrumente zu gewinnen.<br />

Eins bleibt festzuhalten: Eine sichere eID-Infrastruktur ist ein Schlüsselelement<br />

sowohl für vertrauenswürdiges eBusiness als auch für ein sicheres eGovernment.<br />

Beides macht heute nicht mehr Halt vor Ländergrenzen. Hier liegen die Zukunftsfelder<br />

unserer Informationsgesellschaft. Es darf demzufolge nicht eine nationale<br />

Lösung in einem zusammenwachsenden Europa entstehen. In der Konzeptionierung<br />

sind Standards von DIN, ISO und CEN frühzeitig eingebunden und werden bei der<br />

Umsetzung berücksichtigt.<br />

<br />

Herkömmlicher Ausweis<br />

Ab 01.11.2010:<br />

Ausweis in Scheckkartengröße<br />

Quelle: Bundesministerium des Innern (Planungsstand: 18.07.<strong>2008</strong>)<br />

Elektronische Funktionen<br />

Immer (verpflichtend):<br />

digitales Lichtbild<br />

(nur für Polizei und Grenzkontrolle)<br />

Auf Wunsch (im Preis enthalten):<br />

Internetausweis (Name, Anschrift,<br />

Geburtstag, Geburtsort, Ablaufdatum)<br />

2 Fingerabdrücke<br />

(nur für Polizei und Grenzkontrolle)<br />

Auf Wunsch (mit Zusatzkosten):<br />

Qualifizierte elektronische Signatur<br />

1/09 24


Die Interoperabilität mit bereits<br />

bestehenden Systemen und Produkten<br />

von am Markt platzierten und international<br />

tätigen Unternehmen wie etwa<br />

Microsoft, IBM und SUN wird ein<br />

Schlüsselfaktor für den elektronischen<br />

Personalausweis darstellen. Eine Nutzung<br />

mit bestehenden Systemen muss<br />

gewährleistet werden. Die Übernahme<br />

von privatwirtschaftlichen und glaubwürdigen<br />

Geschäftsmodellen wird ein<br />

wesentlicher Erfolgsfaktor sein.<br />

Auch die EU hat die Notwendigkeit der<br />

grenzüberschreitenden Interoperabilität<br />

der elektronischen Signaturen<br />

und Identitäten längst erkannt. Der<br />

„Aktionsplan für elektronische Signaturen<br />

und die elektronische Identifizierung<br />

zur Förderung grenzüberschreitender<br />

öffentlicher Dienste im Binnenmarkt“<br />

hat das Ziel, einen umfassenden<br />

und pragmatischen Rahmen für interoperable<br />

elektronische Signaturen und<br />

Identifizierungsverfahren zu schaffen.<br />

Hierbei werden nicht nur technische<br />

Probleme berücksichtigt, sondern der<br />

Schwerpunkt der Diskussion auch auf<br />

organisatorische, rechtliche und praktische<br />

Fragen gesetzt.<br />

Eine wirksame - und zu lebende - Interoperabilität<br />

ist aber auch notwendig,<br />

damit die Mitgliedsstaaten ihren rechtlichen<br />

Verpflichtungen nachkommen<br />

können, die sich aus dem EU-Recht und<br />

vor allem aus den besonderen – und<br />

aktuellen! - Vorgaben der EU-DLR ergeben:<br />

Die Umsetzung der DLR schließt<br />

u.a. auch die Möglichkeit der grenzüberschreitenden<br />

Identifizierung des<br />

Dienstleistungserbringers und der<br />

Authentifizierung der übermittelten<br />

Daten ein. Ebenso verhält es sich im<br />

Rahmen des Vergabewesens sowie beim<br />

Austausch elektronischer Rechnungen.<br />

Gerade letzter Punkt ist sehr spannend,<br />

versucht doch die Kommission bis zum<br />

Ende des Jahres einen Europäischen<br />

Rechtsrahmen für die elektronische<br />

Rechnungsstellung auszuarbeiten.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das<br />

Thema „eCard-API“. Mit der dazugehörigen<br />

technischen Richtlinie des Bun-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

desamtes für Sicherheit in der Informationstechnik wurde ein Standard geschaffen,<br />

der im Sinne der eCard-Strategie der Bundesregierung einen wesentlichen Beitrag zur<br />

technischen Umsetzung der Geschäftsprozesse für Wirtschaft, Verwaltung und<br />

Bürger leistet.“ Es bleibt zu fordern, dass alle zukünftigen Gesetzesvorhaben, die die<br />

Abwicklung elektronischer Prozesse beinhalten und eine Authentifizierung notwendig<br />

machen, sich einer Prüfung bzgl. der eCard-API-Konformität unterziehen. An<br />

dieser Stelle reichen bloße Erklärungen nicht aus. Nur so kann ein funktionierendes<br />

Zusammenspiel der verschiedenen Karten und Lesegeräte im Sinne einer funktionierenden<br />

Wertschöpfungskette gewährleistet werden<br />

Fazit<br />

Foto: JerryL4<br />

Der elektronische Personalausweis ist ein technisch-innovativer Durchbruch, mit<br />

dem die Sicherheit im Online-Geschäftsverkehr deutlich verbessert wird. Bürger und<br />

Unternehmen erhalten ab November 2010 mit dem elektronischen Personalausweis<br />

ein Instrument, das die sichere Verwendung ihrer Daten im Internet gewährleistet.<br />

Der Bürger wird Herr seiner eigenen Daten. Ein erster Schritt zur Bewältigung des<br />

Problems der fehlenden elektronischen Identität wäre getätigt. Aber: Allen Beteiligten<br />

muss klar sein, dass es sich hierbei um eine Investition für die Zukunft handelt.<br />

Die Einführung einer solchen neuen Infrastruktur wird kein Selbstläufer. Sie wird<br />

aber auch nur dann erfolgreich, wenn alle Beteiligten zusammen agieren, an einem<br />

Strang ziehen. Nur ein Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

kann dem Projekt zum Erfolg verhelfen. Der Zeitpunkt ist reif, die Vorarbeiten<br />

getätigt, stellen wir uns alle gemeinsam dieser Aufgabe.<br />

Über OpenLimit<br />

OpenLimit ist ein international führender Anbieter von elektronischen Identitätsund<br />

Signaturlösungen. Einfach integrierbare Anwendungskomponenten ermöglichen<br />

ein hocheffizientes Dokumentenmanagement, medienbruchfreie Workflows<br />

und Prozessoptimierungen in allen Geschäftsfeldern.<br />

Die aktuelle Signatur-Software von OpenLimit unterstützt die Vorabversionen des<br />

elektronischen Personalausweises schon heute. Davon konnten sich die <br />

1/09 25


Besucher des dritten nationalen <strong>IT</strong>-<br />

Gipfels in Darmstadt bereits am 20.<br />

November <strong>2008</strong> vergewissern. Dort<br />

wurde eine ein Pilot vorgestellt, der in<br />

Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt,<br />

Fujitsu Siemens Computers, der Bundesdruckerei<br />

und T-Systems entwickelt<br />

wurde. OpenLimit ist damit Vorreiter<br />

bei der Umsetzung der eCard-Strategie<br />

des Bundes. Diese schreibt allgemeine<br />

Standards und offene Schnittstellen vor,<br />

die die Kompatibilität von Signatursoftware,<br />

den verschiedenen Scheckkarten<br />

mit elektronischen Identitäts- und<br />

Signaturfunktionen und Kartenlesegeräten<br />

gewährleistet.<br />

Software von OpenLimit erfüllt mit seiner<br />

eCard-Konformität die Bedingungen<br />

für den BürgerClient. OpenLimit<br />

könnte damit schon heute das Software-<br />

Tool stellen, mit dem sich jeder deutsche<br />

Bürger im Internet gegenüber Behörden<br />

und Unternehmen ausweisen<br />

kann – ganz einfach, eindeutig und sicher.<br />

Auf der diesjährigen CeB<strong>IT</strong> werden die<br />

Lösungen von zahlreichen Herstellern<br />

in verschiedensten Fachanwendungen<br />

(z.B. HSH im Meldewesen) eingesetzt.<br />

Wie von OpenLimit gewohnt, ist die<br />

Software leicht zu integrieren und unterliegt<br />

den höchsten Sicherheitsanforderungen.<br />

Die aktuelle Version ist<br />

bereits beim Bundesamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik (BSI) zur<br />

Zertifizierung angemeldet. Das BSI bestätigt<br />

OpenLimit mit der Zertifizierung<br />

nach dem international höchsten<br />

Sicherheitsstandard für Software-Produkte<br />

Common Criteria EAL 4+, dass<br />

die Basiskomponenten der kompletten<br />

Produktfamilie allen Anforderungen an<br />

eine verlässliche und sichere Identitätsund<br />

Signatur-Software erfüllen. Dabei<br />

bürgt die weltweit erste Zertifizierung<br />

nach dem internationalen Sicherheitsstandard<br />

Common Criteria EAL 4+ für<br />

ein Höchstmaß an Sicherheit und Rechtsverbindlichkeit.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Anmerkung: Der <strong>Berlin</strong>er Beauftragte<br />

für Datenschutz und Informationsfreiheit<br />

hat sich bei der Auswahl der Signaturanwendungskomponente<br />

für die<br />

OPENLiMiT-Software entschieden,<br />

weil einerseits Governikus unterstützt<br />

wird und andererseits diese Software<br />

nach den höchsten internationalen <strong>IT</strong>-<br />

Standards „Common Criteria EAL 4+“<br />

vom BSI zertifiziert wurde.<br />

DIRK ARENDT<br />

OPENLiMiT SignCubes AG, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung<br />

ANDRE DRESCHER<br />

Systemverwalter beim <strong>Berlin</strong>er Beauftragten<br />

für Datenschutz und Informationsfreiheit<br />

<br />

Rahmenbedingungen<br />

für den flächendeckenden<br />

Einsatz<br />

elektronischer Akten in<br />

der Verwaltung<br />

schaffen<br />

Der Senat treibt die Entwicklung<br />

moderner Verwaltungsprozesse<br />

weiter voran. Ein wichtiger<br />

Schritt ist dabei die Ablösung bisheriger<br />

papiergebundener Aktenführung<br />

durch rechtssichere elektronische Akten<br />

und moderne elektronische<br />

Verwaltungsprozesse.<br />

Unter der Federführung der Senatsverwaltung<br />

für Inneres und Sport werden<br />

die dazu notwendigen Rahmenbedingungen<br />

geschaffen. Dazu gehört<br />

z. B. die Fortschreibung der Geschäftsordnung<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung im<br />

Hinblick auf den Einsatz elektronischer<br />

Dokumente und Akten. Ferner sollen<br />

zentrale Schulungs- und Beratungsangebote<br />

zur Unterstützung der Dienststellen<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> initiiert und<br />

etabliert werden. Die bereits erfolgreich<br />

praktizierte Einbeziehung und Übernahme<br />

bundesweit gültiger <strong>IT</strong>-Standards<br />

wird auch für diesen Bereich konsequent<br />

fortgesetzt. <strong>Berlin</strong> engagiert sich<br />

bei der Weiterentwicklung dieser Standards<br />

auf Bundesebene.<br />

Das geht aus einem Sachstandsbericht<br />

zu den laufenden Aktivitäten hervor,<br />

den der Senat auf Vorlage des Senators<br />

für Inneres und Sport, Dr. Ehrhart<br />

Körting, am 16. Dezember <strong>2008</strong> zur<br />

Kenntnis genommen hat.<br />

Der Senat konkretisiert mit diesen Maßnahmen<br />

sein am 12. Juni 2007 beschlossenes<br />

Programm „ServiceStadt<strong>Berlin</strong>“<br />

zur kontinuierlichen Weiterführung der<br />

Verwaltungsmodernisierung bis 2011 in<br />

den entsprechenden Handlungsfeldern.<br />

(LPD)<br />

<br />

Aktuelle Studie von MATERNA<br />

und der Hochschule Harz (FH) zur<br />

Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

Umsetzung der EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie<br />

nimmt langsam Fahrt<br />

auf<br />

Die deutschen Kommunen holen<br />

bei der Umsetzung der EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie (EU-<br />

DLR) Schritt für Schritt auf. Seit dem<br />

Ende des letzten Jahres ist verstärkte<br />

Bewegung zu verzeichnen: Rechtliche<br />

Regelungen treten in Kraft und die Einbindung<br />

der Kommunen in die<br />

Gestaltungsprozesse nimmt sichtbar zu.<br />

Wie es um den Umsetzungstand der<br />

EU-DLR bestellt ist, haben der Fachbereich<br />

Verwaltungswissenschaften und<br />

das Forschungskompetenzzentrum der<br />

Hochschule Harz (FH), gefördert durch<br />

das Land Sachsen-Anhalt, und der <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleister MATERNA GmbH nachgeprüft:<br />

Beide Partner haben im<br />

vergangenen Herbst über 200 deutsche<br />

Kommunen mit jeweils mehr als 10.000<br />

Einwohnern befragt. Die hohe <br />

1/09 26


Beteiligung an der Studie „EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie - Umsetzungsstand<br />

in der deutschen Verwaltung“<br />

zeigt, dass das Thema den Befragten am<br />

Herzen liegt. Denn der Zeitrahmen ist<br />

eng und die technischen, rechtlichen<br />

und organisatorischen Anforderungen<br />

sind hoch. So ist das Ergebnis nicht<br />

überraschend: Die kommunale Ebene<br />

hat bis auf wenige Ausnahmen noch<br />

Nachholbedarf bei der Umsetzung der<br />

EU-DLR. Bis Ende 2009 muss die<br />

Dienstleistungsrichtlinie per Gesetz<br />

umgesetzt werden.<br />

Noch ist die EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

- laut Studie - in den meisten<br />

befragten Kommunalverwaltungen im<br />

Befragungszeitraum kein „zentrales Thema“.<br />

Entsprechend selten findet die EU-<br />

DLR auch im Haushalt Berücksichtigung.<br />

So gaben 83 Prozent der Befragten<br />

an, für 2009 keine Haushaltsmittel<br />

für die Umsetzung der EU-DLR ausgewiesen<br />

zu haben. Die Studie zeigt außerdem,<br />

dass die Chancen und Möglichkeiten,<br />

die sich für die eigene Verwaltung<br />

durch die Umsetzung und weitergehende<br />

Integration der geforderten Maßnahmen<br />

eröffnen, noch nicht ausgeschöpft<br />

werden. So kann die EU-DLR beispielsweise<br />

die Erneuerung organisatorischer<br />

Strukturen sowie die Modernisierung<br />

der <strong>IT</strong>-Architektur beschleunigen. Interessenten<br />

können die Studienergebnisse<br />

unter www.eu-dlr-studie.de anfordern.<br />

Die EU-DLR soll die rechtlichen und<br />

administrativen Hindernisse im<br />

Dienstleistungsverkehr zwischen den<br />

EU-Mitgliedsstaaten beseitigen und die<br />

Niederlassungsfreiheit von Dienstleistungserbringern<br />

gewährleisten. Zu den<br />

Kernanforderungen der EU-DLR gehört<br />

unter anderem die Einrichtung eines<br />

Einheitlichen Ansprechpartners<br />

(EAP) für alle erforderlichen Formalitäten<br />

und Verfahren sowie das Recht auf<br />

eine problemlose elektronische Verfahrensabwicklung.<br />

In jüngster Zeit stehen vor allem die<br />

kommunalen Verwaltungen im Fokus<br />

des Umsetzungsfortschritts: Sie stehen<br />

besonders häufig im Kontakt mit<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Dienstleistungserbringern und müssen darüber hinaus eng mit dem Einheitlichen<br />

Ansprechpartner (EAP) zusammen arbeiten. Dieser wird es in Zukunft ermöglichen,<br />

dass Unternehmer jederzeit nur eine Stelle für alle Behördenangelegenheiten kontaktieren<br />

müssen. Waren in der Vergangenheit für eine Betriebserweiterung noch<br />

zahlreiche Behördenwege zu erledigen, so übernimmt die gesamte Kommunikation<br />

in Zukunft der Einheitliche Ansprechpartner für die Unternehmer. Wie die Kommunen<br />

mit dieser Herausforderung umgehen, wie sie sich organisieren und welche<br />

Ressourcen mit welchen Zielen eingesetzt werden, war Hintergrund der vorliegenden<br />

Studie zur Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie in den deutschen<br />

Kommunen. Wie die Befragung zeigt, sind momentan vor allem die Information und<br />

Kommunikation zwischen den Bundesländern und der kommunalen Ebene noch<br />

verbesserungswürdig.<br />

Es bleibt daher kritisch zu beobachten, ob die Kommunen bis zur Frist im Dezember<br />

2009 eine Umsetzung präsentieren können, die den Anforderungen der Richtlinie<br />

entspricht. Denn eine Reihe rechtlicher, organisatorischer und technischer Hürden<br />

machen die Umsetzung dieses Großprojektes zu einer ganz besonderen Herausforderung.<br />

Untersuchungsergebnisse im Einzelnen<br />

Foto: air<br />

Untersucht wurden unter anderem die Themenfelder „Organisation, Informationsstand<br />

und Stand der Umsetzung“, „Eingeplante Haushaltsmittel“ sowie „Abhängigkeit<br />

zwischen Wichtigkeit des Themas und bereitgestellten Haushaltsmitteln“.<br />

Der derzeitige Bearbeitungsstand der Umsetzung der Richtlinie wird unterschiedlich<br />

eingeschätzt. 41 Prozent der Befragten beurteilen die Umsetzung der EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie zum Beispiel als gar nicht ausreichend, nur gut ein Viertel<br />

(27 Prozent) als teilweise ausreichend. Weitere 17 Prozent der Befragten sehen sich<br />

lediglich ausreichend vorbereitet und nur drei Prozent sind überzeugt, dass ihr<br />

derzeitiger Umsetzungsstand vollständig ausreichend ist. Noch ganze zwölf Prozent<br />

können hierzu gar keine Aussage treffen.<br />

Ein knappes Jahr vor Ende der Umsetzungsfrist lassen diese Zahlen einen signifikanten<br />

Nachholbedarf in den Kommunen erkennen. Ein Grund hierfür kann sein, dass<br />

zum Befragungszeitpunkt erst wenige Länder entschieden hatten, welcher <br />

1/09 27


Behörde beziehungsweise Institution<br />

der geforderte Einheitliche<br />

Ansprechpartner zuzuordnen ist. Des<br />

Weiteren ist festzustellen, dass der Stand<br />

der Umsetzung mit dem Einsatz von<br />

Haushaltsmitteln für das Jahr 2009 korreliert:<br />

Es werden nur dann explizit<br />

Haushaltsmittel bereitgestellt, wenn das<br />

Thema in der Verwaltung kommuniziert<br />

und die Umsetzung der EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie praktiziert wird.<br />

So haben nur 17 Prozent der befragten<br />

Kommunen überhaupt Haushaltsmittel<br />

für die Umsetzung der EU-DLR für<br />

2009 ausgewiesen.<br />

Entscheidend für den Umsetzungsstand<br />

der EU-Dienstleistungsrichtlinie scheint<br />

die Kommunengröße zu sein. Während<br />

die Hälfte der befragten Kommunen<br />

mit mehr als 500.000 Einwohnern die<br />

Umsetzung der Richtlinie bereits vollzogen<br />

haben oder diese regelmäßig diskutieren,<br />

geben dies erst elf Prozent der<br />

Kommunen mit weniger als 50.000 Einwohnern<br />

an.<br />

Die Umsetzung der EU-DLR gestaltet<br />

sich aufgrund mehrerer Faktoren schwierig:<br />

Als Hauptursache dafür werden<br />

mangelnde Informationen zur<br />

Umsetzungsplanung durch die jeweilige<br />

Landesverwaltung (62 Prozent) genannt.<br />

Zudem geben weitere 55 Prozent der<br />

Befragten an, dass die Umsetzung der<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie in ihrer<br />

Kommunalverwaltung keine Priorität genießt.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Sie sollten ihre Kommunikations- und Informationsstrategie sowie ihr Projekt-<br />

Management neu überdenken, um die kommunale Ebene fachlich und zeitlich<br />

einzubinden“, so Prof. Dr. Jürgen Stember, Dekan des Fachbereiches Verwaltungswissenschaften<br />

der Hochschule. „Wir empfehlen, die Umsetzung der EU-DLR zur<br />

Chef-Aufgabe zu machen.“<br />

„Gleichzeitig müssen die Konsequenzen der Umsetzung neu und ganz konkret<br />

beschrieben werden. Bei der Abschätzung der organisatorischen und finanziellen<br />

Ressourcen haben noch zu viele Akteure keine Handlungsklarheit. Darüber hinaus<br />

müssen sich die Kommunen mit sachkundigem Personal an der Umsetzung der EU-<br />

DLR beteiligen. Ein interdisziplinärer und fachlicher Austausch muss zwischen allen<br />

Akteuren gewährleistet werden“, ergänzt Kurt Wolke, Bereichsleiter bei MATERNA.<br />

(PM)<br />

<br />

EU-Studie: Öffentliche Informationen von hohem Wert für die Wirtschaft<br />

der EU<br />

Freier Zugang zu öffentlichen Daten wird<br />

behindert<br />

Düsseldorf - Die Unternehmensberatung MICUS Management Consulting GmbH<br />

hat im Auftrag der EU-Kommission die Folgen der europäischen Public-Sector-<br />

Information-Richtlinie (PSI) auf ausgewählte Branchen untersucht. Die Studie<br />

kommt zu dem Ergebnis, dass die Richtlinie bereits zu nachweisbarem Wachstum in<br />

den drei untersuchten Bereichen (Geo, Meteo und Justiz) geführt hat. So haben sich<br />

die Abgabemodalitäten der Behörden insbesondere hinsichtlich der Datenformate<br />

sowie der Liefergeschwindigkeit verbessert. Zu kritisieren sind nach wie vor die<br />

unterschiedlichen Preise und Nutzungsrechte, die deutlich vereinfacht werden<br />

sollten. Darüber hinaus handeln noch immer zahlreiche Behörden wettbewerbsverzerrend,<br />

indem sie ihre Daten für eigene kommerzielle Produkte einsetzen. <br />

Handlungsempfehlungen<br />

„Die EU-DLR ist eine konzeptionelle<br />

Organisationsaufgabe mit technischer<br />

Problemstellung. Sie eröffnet weitreichende<br />

Chancen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und für den Verwaltungsstandort;<br />

Verwaltungen müssen<br />

dies erkennen und verstehen. Nur so<br />

gelingt es, einen Wirtschaftsstandort<br />

auch durch die Verwaltungsdienstleistungen<br />

zu profilieren und damit für<br />

bestehende und neue Unternehmen attraktiv<br />

zu gestalten. Besonders die Verantwortlichen<br />

auf Länderebene sind bei<br />

der Umsetzung der Richtlinie gefragt.<br />

Foto: bilderbox<br />

1/09 28


Vermessungsbehörden erschweren<br />

Geodaten-Anbietern die Arbeit<br />

Zwei Drittel der europäischen Geodaten-Unternehmen<br />

konnten in den<br />

vergangenen Jahren deutlich höhere<br />

Umsätze durch den besseren Zugang zu<br />

staatlichen Geoinformationen erzielen.<br />

Allerdings erschweren unterschiedliche<br />

Preise, uneinheitliche Nutzungsrechte<br />

und nicht abgestimmte Lieferwege das<br />

Geschäft der Geodaten-Spezialisten. So<br />

kostet die Nutzung eines Luftbildes in<br />

der EU zwischen 0,- und 262,- EUR.<br />

Fast 80 Prozent aller Anbieter würden<br />

gern mehr Informationen beziehen,<br />

wenn die Preise günstig, die Nutzungsrechte<br />

einfacher und der Zugang zu<br />

öffentlichen Geoinformationen zentral<br />

über das Internet möglich wäre.<br />

Staatliche Wetterdienste behindern<br />

den freien Wettbewerb<br />

Im meteorologischen Bereich lassen sich<br />

nur geringe Effekte der Richtlinie erkennen.<br />

Zwar haben drei Viertel der<br />

meteorologischen Dienstleister in den<br />

vergangenen Jahren mehr Daten von<br />

staatlichen Wetterdiensten bezogen. Die<br />

privaten Dienstleister fühlen sich jedoch<br />

auf Grund hoher Preise, eingeschränkter<br />

Nutzungsrechte und mangelnder Aktualität<br />

der Daten im Wettbewerb stark<br />

behindert. Grund: Staatliche Wetterdienste<br />

stehen in zahlreichen EU-Ländern<br />

im direkten Wettbewerb mit privaten<br />

Anbietern. Die Folge: Private Wetterdienste<br />

weichen auf kostenfreie Daten,<br />

z. B. der US-Wetterbehörde, aus.<br />

Gerichte liefern Urteile in unterschiedlichsten<br />

Formaten aus<br />

Bei juristischen und vergaberechtlichen<br />

Informationen ist der Zugang - z. B. zu<br />

Gerichtsurteilen - mittlerweile zu fast<br />

80% sichergestellt. Juristische Fachverlage<br />

konnten in den vergangenen Jahren<br />

ihr Geschäft insbesondere mit Kommentaren<br />

deutlich ausbauen. Die privaten<br />

Anbieter kritisieren jedoch die unterschiedlichen<br />

Datenformate der öffentlichen<br />

Lieferanten. Zudem fehlt ein<br />

zentraler Zugang zu den verschiedenen<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Gerichten auf Europa-, Länder- und<br />

Regionalebene. Fehlende Standards und<br />

die Vielzahl unterschiedlicher Ansprechpartner<br />

erschweren den privaten<br />

Verlagen den Zugang zu juristischen<br />

Basisinformationen.<br />

Wirtschaftliches Potenzial öffentlicher<br />

Daten nicht gehoben<br />

Die Mehrzahl aller Unternehmen kennt<br />

ihre Rechte zum Bezug öffentlicher<br />

Daten heute noch nicht. Die gesetzlichen<br />

Regelungen zur Informationsweiterwendung<br />

sind in vielen Ländern<br />

schlicht unbekannt. Die Unternehmensberatung<br />

MICUS kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass nur rd. 20 Prozent des wirtschaftlichen<br />

Potenzials durch Nutzung<br />

öffentlicher Daten gehoben sind. Zur<br />

weiteren Förderung der Weiterverwendung<br />

öffentlicher Informationen hat<br />

MICUS gemeinsam mit Partnern das<br />

IWG-Netzwerk gegründet. Der Verbund<br />

unterstützt Unternehmen in ihren<br />

Bemühungen, einen ungehinderten Zugang<br />

zu öffentlichen Daten zu erhalten.<br />

Über die Europäische PSI-Richtlinie<br />

Die Public-Sector-Information-Richtlinie<br />

fordert Behörden auf, geeignete<br />

Daten möglichst digital, zu angemessenen<br />

Preisen und transparenten Nutzungsbedingungen<br />

bereit zu stellen. Ziel<br />

der Richtlinie ist es, die Informationswirtschaft<br />

in Europa zu fördern, indem<br />

eine kommerzielle Weiterverwendung<br />

öffentlicher Daten ermöglicht und ein<br />

fairer Wettbewerb zwischen Behörden<br />

und Unternehmen sichergestellt wird.<br />

Die PSI-Richtlinie ist seit Anfang <strong>2008</strong><br />

in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />

Union in nationales Recht umgesetzt<br />

worden.<br />

Weiterführende Weblinks: Public-Sector -<br />

Information-Richtlinie (engl.) http://<br />

ec.europa.eu/information_society/<br />

policy/psi/library/index_en.htm<br />

EU-Studie zur PSI-Richtlinie zum Download:<br />

http://www.micus.de/ (PM) <br />

Stapelsignaturen und<br />

Verschlüsselung für mehr Komfort<br />

und höchste Sicherheit<br />

Governikus Signer jetzt<br />

in Version 2<br />

Bremen - Um das Signieren für<br />

Unternehmen attraktiver zu machen,<br />

bietet der Governikus<br />

Signer nach Angaben des Herstellers<br />

bos KG nun auch die Möglichkeit,<br />

Stapelsignaturen zu erzeugen. Bei Verwendung<br />

einer geeigneten Signaturkarte<br />

können mit einer einzigen PIN-Eingabe<br />

bis zu 100 Dokumente, beispielsweise<br />

elektronische Rechnungen, mit einer<br />

qualifizierten Signatur versehen werden.<br />

Eine weitere neue Funktion besteht in<br />

der Ver- und Entschlüsselung von Dokumenten.<br />

Damit können wichtige und<br />

vertrauliche Dateien, die über das<br />

Internet transportiert werden, vor unerlaubtem<br />

Zugriff gesichert werden. Ein<br />

vom Sender verschlüsseltes Dokument<br />

kann nur von dem Empfänger wieder<br />

entschlüsselt werden, für den das Dokument<br />

bestimmt ist.<br />

Der Governikus Signer 2.0 hat außerdem<br />

ein neues Design erhalten und verfügt<br />

nun über eine intuitive Nutzerführung,<br />

dank der auch Gelegenheitsnutzer<br />

in der Lage sind, Dokumente<br />

rechtsgültig zu signieren oder Signaturen<br />

auf ihre Unversehrtheit hin zu überprüfen.<br />

Mit dem Governikus Signer ist eine effiziente<br />

und damit kostenreduzierte<br />

Rechnungsstellung genauso möglich wie<br />

der vertrauliche Austausch von wichtigen<br />

Daten, wie beispielsweise Personalakten<br />

oder Geschäftsberichten, über das<br />

Internet.<br />

Der Governikus Signer ist das erste Produkt<br />

der bos KG, das auf dem vom BSI<br />

empfohlenen eCard-API-Framework<br />

aufsetzt. Das Ziel des eCard-API-<br />

Frameworks ist das Bereitstellen <br />

1/09 29


einer einfachen und homogenen<br />

Schnittstelle, um in verschiedensten Anwendungen<br />

eine einheitliche Nutzung<br />

der unterschiedlichen Chipkarten<br />

(eCards) zu ermöglichen.<br />

Alle Funktionen auch in Fachsoftware<br />

integrierbar<br />

Die bos KG bietet die Funktionen des<br />

Governikus Signer auch zur Integration<br />

in bestehende Fachverfahren an. Schnittstellen<br />

ermöglichen die einfache Einbindung<br />

einzelner Funktionen in vorhandene<br />

Fachsoftware. So können in<br />

Wirtschaft oder Verwaltung etablierte<br />

Anwendungen um Funktionen wie elektronisches<br />

Signieren oder kryptografisches<br />

Verschlüsseln erweitert werden,<br />

sodass in diesen Prozessen ein höheres<br />

Sicherheitsniveau erreicht werden kann.<br />

Weitere Informationen finden Sie im<br />

Internet unter: http://www.governikussigner.de<br />

Durch den Beitritt zum Pflegevertrag<br />

Option B können die Behörden des<br />

Landes <strong>Berlin</strong> den Signer lizenzkostenfrei<br />

nutzen. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bietet<br />

zusammen mit der bos KG die Funktionen<br />

des Governikus Signer auch zur<br />

Integration in bestehende Fachverfahren<br />

an. Schnittstellen ermöglichen die einfache<br />

Einbindung einzelner Funktionen<br />

in vorhandene Fachsoftware. So können<br />

in Wirtschaft oder Verwaltung etablierte<br />

Anwendungen um Funktionen<br />

wie elektronisches Signieren oder<br />

kryptografisches Verschlüsseln erweitert<br />

werden, sodass in diesen Prozessen ein<br />

höheres Sicherheitsniveau erreicht werden<br />

kann. (PM/EB)<br />

<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

„Wir brauchen diese Effizienz im<br />

Jugendhilfebereich, um unsere Mittel zielgerecht<br />

und transparent einzusetzen!“<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> führt als Generalunternehmer ein ASP-Projekt „Jugendhilfe“<br />

zum Einsatz einer neuen Software für die Jugendämter der <strong>Berlin</strong>er<br />

Bezirke durch. Dabei beschreitet das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> neue Wege in der<br />

Dienstleistung für seine Kunden.<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung (SenBWF)<br />

setzt jährlich ca. 1,6 Mrd. EURO im Bereich Jugendhilfe ein. Es ist daher für Michael<br />

Richter aus dem Haus SenBWF ein wesentliches Ziel, „Steuerungsinformationen für<br />

den Bereich Jugendhilfe zu bekommen, um die erheblichen Ausgaben effizienter und<br />

zielgerechter einsetzen“ zu können.<br />

Foto: Archiv - Projektentscheider (v.l.n.r) Michael Richter (SenBWF), Frank Mattke<br />

(Siemens AG), Claudia Baatz (<strong>IT</strong>DZ), Bernd Kanz (SenBWF), Thomas Dickmann<br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />

Das Projekt „Jugendhilfe“ ist somit für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung von erheblicher<br />

Bedeutung. Diese wird noch durch die Zielsetzung verstärkt, den Beteiligten in den<br />

Jugendämtern der <strong>Berlin</strong>er Bezirken ein Werkzeug an die Hand zu geben, ihre<br />

Maßnahmen flexibel und anforderungsorientiert durchzuführen, ohne jedoch die<br />

finanziellen Rahmenbedingungen zu vernachlässigen. Damit wird der Sozialraumgedanke<br />

realisiert, einem Bezirk die Steuerung aller Ressourcen seines Sozialraums<br />

zu ermöglichen und eine hohe Transparenz der Ausgaben herzustellen.<br />

Ein weiteres wesentliches Ziel des Projektes ist der Einsatz einer leistungsfähigen<br />

Software, die den fachlichen, rechtlichen und <strong>IT</strong>-technologischen Anforderungen<br />

<strong>Berlin</strong>s gerecht wird.<br />

ASP-Modell und Generalunternehmerschaft<br />

Grafik: Christos Georghiou<br />

Von Anfang an stellte sich nicht nur die Frage nach einer geeigneten Software, die in<br />

einem aufwendigen Auswahlverfahren gesucht und auch gefunden wurde. Früh<br />

erkannten SenBWF und das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, dass die Besonderheiten der <br />

1/09 30


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Interview mit Michael Richter (Projektleitung ISBJ – Integrierte<br />

Software <strong>Berlin</strong>er Jugendhilfe für SenBWF)<br />

F: Warum ist das Projekt für Ihre Arbeit im Jugendhilfebereich wichtig?<br />

A: Wir haben mehrere Ziele, die wir mit diesem Projekt erreichen wollen. Zum<br />

einen benötigen wir Steuerungsinformationen für den Bereich Jugendhilfe über<br />

den jetzigen Rahmen hinaus. Um dies zu verdeutlichen möchte ich eine Zahl<br />

nennen: Der <strong>Berlin</strong>er Senat gibt jährlich ca. 1,6 Mrd. Euro für alle Hilfen im<br />

Jugendbereich aus. Wir müssen es schaffen, diese effizienter und zielgerichteter<br />

einzusetzen.<br />

Ein weiteres Ziel für uns besteht in der Notwendigkeit, zu einer deutlichen<br />

Rationalisierung und Optimierung in den Abläufen durch den Einsatz einer<br />

neuen leistungsfähigen <strong>IT</strong> zu kommen. Die Software soll in die normalen<br />

Abläufe bei den Mitarbeitern, den Sozial- und Jugendarbeitern eingebunden<br />

werden. Somit können alle Beteiligte schneller, effizienter steuern und handeln.<br />

Aus meiner Sicht ist es unabdingbar, unsere Handlungsfähigkeit zu steigern. Mit<br />

der derzeitigen Software, die bereits fast zwei Jahrzehnte im Einsatz ist, können<br />

wir diese Ziele nicht mehr erreichen.<br />

F: Welche Erwartungen und Ziele verbinden Sie aus Sicht des Auftraggebers<br />

mit der Zusammenarbeit mit dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>?<br />

A: Wir haben sehr klare Erwartungen. Es ist nicht die Kernkompetenz einer<br />

Senatsverwaltung, <strong>IT</strong>-Verfahren für die Bezirke zu entwickeln. Die Kompetenz<br />

für den Dauerbetrieb gehört in professionelle Hände. Vielmehr profitieren wir<br />

davon, die Kernkompetenz für den Dauerbetrieb der <strong>IT</strong> in professionelle Hände<br />

zu geben. Deshalb möchten wir die Ressourcen der Stadt nutzen und haben den<br />

zentralen <strong>IT</strong>-Dienstleister der Stadt mit der Durchführung des Projektes und<br />

dem Betrieb beauftragt. Vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erwarten wir eine erhebliche Reduktion<br />

unserer <strong>IT</strong>-bezogenen Betreuungsaufwände, schnelles und flexibles Handeln<br />

und hohe Qualität in der Technik und in der Betreuung.<br />

F: Worin besteht der Nutzen für Sie in der Durchführung des Projektes als<br />

ASP-Projekt?<br />

A: Wir bündeln die Anforderungen, die Kosten und führen die Koordination der<br />

fachlichen Schnittstellen. Wir verhandeln mit einem Ansprechpartner, der für<br />

alle Mandanten aus unserem Umfeld die gleiche Software bereitstellt. Wir<br />

berücksichtigen die Bedürfnisse der Bezirke und der zentralen Aufgaben. Wir<br />

stehen auf gleicher Aufgabenebene bei der Durchführung des Projektes. Das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> klärt alle Fragen, führt alle erforderlichen Aktivitäten durch und ist<br />

verantwortlich für die Implementierung. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> nimmt für uns die<br />

Rolle eines Generalbevollmächtigten ein. Vor allem ist in diesem Vorgehen von<br />

Bedeutung, dass wir eine eindeutige Zuordnung des Budgets erhalten und somit<br />

können wir die <strong>IT</strong>-Kosten zu Produkten zuordnen, was wir bisher nicht<br />

konnten.<br />

Organisation in <strong>Berlin</strong> mit zwölf<br />

Bezirken und umfangreichen eigenen<br />

Entscheidungskompetenzen auch eine<br />

besondere Form der Projektabwicklung<br />

und des Betriebs der Software erfordern.<br />

Beide, die geeignete Software und<br />

die besondere Projekt- und Betriebsform,<br />

sind eng miteinander verkoppelt:<br />

• SenBWF hat im Projekt die Funktion<br />

des zentralen Verfahrensverantwortlichen.<br />

In dieser Funktion<br />

ist SenBWF der Bevollmächtigte<br />

der bezirklichen Jugendämter<br />

und somit die Schnittstelle zu<br />

den Bezirken und zum <strong>IT</strong>DZ.<br />

Alle Anforderungen aus den Bezirken<br />

und in die Bezirke hinein<br />

als Träger der Jugendhilfemaßnahmen<br />

werden von einer<br />

Stelle gesteuert und mit dem<br />

<strong>IT</strong>DZ abgestimmt. Dies erforderte<br />

andererseits vom <strong>IT</strong>DZ die<br />

Übernahme der Rolle eines<br />

Generalunternehmers. Die bisherigen<br />

Erfahrungen zeigen, dass<br />

sich die Abstimmungs- und<br />

Umsetzungsabläufe gegenüber<br />

anderen Projektformen wesentlich<br />

vereinfacht haben.<br />

Foto: Archiv - Qualitätsmanager im<br />

Projekt, Sven Röminger (Siemens),<br />

Dieter Bauer (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />

• Zu den Erfolgsfaktoren des Projektes<br />

zählt, dass das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

die Software im Rahmen eines<br />

adaptierten ASP-Modells als Full-<br />

Service-Dienstleister für alle Bezirke<br />

betreiben wird. Damit steht<br />

einerseits eine einheitliche<br />

Softwaregrundlage für alle Bezirke<br />

zur Verfügung. Andererseits<br />

werden die Bezirke und<br />

SenBWF von unnötigen <br />

1/09 31


Interview mit Thomas Dickmann, Bereichsleiter<br />

Produktmanagement des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

F: Welches Ziel verfolgt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> mit diesem Projekt?<br />

A: Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bietet <strong>IT</strong>-Infrastrukturdienstleistungen an. Diese Leistungen<br />

werden bisher für den Betrieb von <strong>IT</strong>-Verfahren durch die Einbeziehung<br />

der Softwarelösung von der verfahrensverantwortlichen Stelle und mit weiteren<br />

Betriebsleistungen des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ergänzt.<br />

Mit diesem Projekt wird das Ziel verfolgt, die Fachverantwortlichen und<br />

Nutzer des Landes <strong>Berlin</strong> durch eine Komplettlösung bei der Erfüllung ihrer<br />

Aufgaben optimal zu unterstützen.<br />

F: Die Durchführung des Projektes als ASP-Modell ist ein neues<br />

Geschäftsmodell für das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Welche Bedeutung hat dieses<br />

Geschäftsmodell für das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>?<br />

A: Es wurde ein Modell entwickelt, was den Anforderungen der verfahrensverantwortlichen<br />

Stelle und der Rolle des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als internem Dienstleister<br />

umfänglich gerecht wird und somit die Möglichkeit eines optimalen<br />

Komplettangebots bietet. Hierdurch wird die Ergänzung des Leistungsportfolios<br />

zum <strong>IT</strong>-Lösungsanbieter deutlich. Somit hat dieses Projekt eine wichtige<br />

strategische Bedeutung für diese Entwicklung auch über den konkreten Fall der<br />

Jugendhilfe hinaus.<br />

F: Welchen Nutzen hat der Kunde SenBWF von der Durchführung des<br />

Projekts als ASP-Modell?<br />

A: In diesem konkreten Fall wurde ein komplettes Angebot zur <strong>IT</strong>-Lösung für<br />

die Jugendhilfe geschaffen. Nach der Umsetzung soll dies als Element der<br />

Weiterentwicklung der täglichen Jugendarbeit der Bezirke und der Senatsverwaltung<br />

für Bildung, Wissenschaft und Forschung dienen, was z.B. auch die<br />

Unterstützung des sozialen Dienstes einschließen soll. Dabei wird besonderer<br />

Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Land <strong>Berlin</strong> bei hoher Transparenz<br />

(Leistungen / Konditionen) gelegt, da dies der „Grundstein“ für das ASP-<br />

Modell ist.<br />

<br />

Aufwenden im <strong>IT</strong>-Bereich entlastet.<br />

Michael Richter benennt<br />

dies deutlich: „Es ist nicht die<br />

Kernkompetenz der Senatsjugendverwaltung<br />

<strong>IT</strong>-Verfahren<br />

für Bezirke zu entwickeln. Vielmehr<br />

wollen wir davon profitieren,<br />

den Dauerbetrieb in professionelle<br />

Hände zu geben. Deshalb<br />

haben wir die vorhandenen<br />

Ressourcen genutzt und den zentralen<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister der Stadt<br />

mit der Durchführung des Projektes<br />

und dem Betrieb beauftragt“.<br />

Thomas Dickmann, Leiter<br />

des Produktmanagements im<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, ergänzt: “Mit diesem<br />

Projekt können wir die Fachverantwortlichen<br />

und die Nutzer<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> durch eine<br />

Komplettlösung bei der Erfüllung<br />

ihrer Aufgaben optimal unterstützen“.<br />

Herausforderungen im Projekt<br />

In der ersten Phase des Projektes hatte<br />

das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> die Aufgabe, die Auswahl-<br />

und Entscheidungsverfahren für<br />

eine geeignete Software und für geeignete<br />

Projektpartner durchzuführen und<br />

das Projekt in die Realisierungsphase zu<br />

überführen. Die Projektgruppe wurde<br />

in der jetzigen Realisierungsphase um<br />

den Softwarehersteller (Siemens AG)<br />

ergänzt.<br />

Für Claudia Baatz, als Projektleiterin<br />

bestand die „eine Herausforderung darin,<br />

Aktivitäten der unterschiedlichen Beteiligten<br />

an der Projektrealisierung so zu<br />

steuern, dass eine tragfähige Handlungsgrundlage<br />

besteht“. Konkret bedeutet<br />

dies, dass eine Projektkultur geschaffen<br />

wurde, die die unterschiedlichen Sichtweisen<br />

der Beteiligten berücksichtigt und<br />

in der trotzdem klare Verantwortlichkeiten<br />

und Aufgaben akzeptiert wurden.<br />

Dauer (bis 2011) und phasenorientierte<br />

Implementierung der Software erfordern<br />

von der Projektleitung übergeordnetes<br />

und langfristiges Denken und Planung<br />

sowie eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Auftraggeber. Das ist <br />

1/09 32


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Interview mit Claudia Baatz, Projektleitung <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

F: Was ist das Besondere dieses Projektes für Sie als Projektleitung?<br />

A: Eine große Herausforderung hat das Projekt Jugendhilfe im Jahre <strong>2008</strong><br />

bereits bestanden: Die Suche nach einer am Markt etablierten Jugendhilfesoftware.<br />

Diese Suche erfolgte über eine Ausschreibung auf Basis eines sehr<br />

umfangreichen Leistungskataloges.<br />

F: Welche Herausforderungen sehen Sie bei der Durchführung dieses<br />

Projektes?<br />

A: Im Folgenden steht die Vorbereitung und Realisierung des Betriebes der<br />

neuen Software im Fokus der Projektarbeit. Zu den Besonderheiten des<br />

Projektes gehört es, dass neben der Betriebseinführung die Weiterentwicklung<br />

der Software nach einem Stufenplan erfolgt. So werden die Komponenten der<br />

bestehenden ISBJ-Software (Integrierte Software <strong>Berlin</strong>er Jugendhilfe)<br />

schrittweise auch in die neue Jugendhilfesoftware integriert, Anpassungen der<br />

Software an <strong>Berlin</strong>er Besonderheiten implementiert und über die Laufzeit des<br />

Projektes alle Beteiligten gemeinsam an der Zielerreichung arbeiten.<br />

Für die Projektleitung ist es eine Herausforderung die Aktivitäten der unterschiedlichen<br />

Beteiligten an der Projektrealisierung zu steuern und zu koordinieren.<br />

In dem Projekt arbeiten der Zentrale Verfahrensverantwortliche (die<br />

Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung), der zentrale<br />

Infrastrukturbetreiber des Landes <strong>Berlin</strong> (das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>)<br />

und der Softwarehersteller (Siemens AG) sehr eng zusammen.<br />

F: Wie gehen Sie mit diesen Herausforderungen im Projektumfeld um?<br />

A: Bei aller Projektarbeit wollen und dürfen wir nicht vergessen, unseren<br />

Anwendern in den bezirklichen Jugendämtern das Projekt Jugendhilfe nahe zu<br />

bringen. Wir wollen durch eine hohe Qualität unserer Arbeit überzeugen.<br />

Dabei spielt der Kontakt zu den bezirklichen Jugendämtern über den zentralen<br />

Verfahrensverantwortlichen eine wichtige Rolle. Diesen wollen wir nutzen.<br />

Ich sehe auch in den während der Laufzeit erforderlichen Anpassungen durch<br />

neue fachliche und rechtliche Anforderungen eine große Herausforderung.<br />

Wir müssen es schaffen, trotzdem Zeit- und Budgetrahmen einzuhalten.<br />

besonders wichtig, weil die Komplexität<br />

des Projektes sich deutlich steigern<br />

wird. Während der Laufzeit sind<br />

erhebliche fachliche und rechtliche Änderungen<br />

zu erwarten, die nicht zu einer<br />

Verzögerung in der Realisierung bzw.<br />

zur Überschreitung von Budgetgrenzen<br />

führen dürfen.<br />

Die Erwartungshaltung aller Beteiligten<br />

ist hoch und lässt sich an der Aussage<br />

von Michael Richter deutlich machen:<br />

„In Zeiten mit viel monetärem Spielraum<br />

war Vieles möglich. Jetzt, wo immer<br />

weniger Geld zur Verfügung steht, müssen<br />

wir dafür sorgen, dass die Verwaltung<br />

mit dem Geld der Bürger besonders<br />

effizient umgeht. Dazu müssen wir neue<br />

Wege gehen. Ich bin zuversichtlich, dass<br />

wir dies gemeinsam mit dem <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> schaffen.“<br />

KLAUS PETERSEN<br />

cmp+, <strong>Berlin</strong><br />

MATERNA berät beim<br />

<strong>IT</strong>-Umsetzungskonzept<br />

<br />

Der <strong>IT</strong>-Dienstleister MATERNA<br />

GmbH wurde von den Ländern<br />

Sachsen und Rheinland-<br />

Pfalz mit unterschiedlichen Beratungsleistungen<br />

für die Umsetzung der EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie (EU-DLR) beauftragt.<br />

Nachdem sich bereits im Oktober<br />

<strong>2008</strong> der Freistaat Sachsen für die<br />

Unterstützung durch MATERNA im<br />

Bereich der EU-DLR entschieden hatte,<br />

erhielt das Unternehmen Ende <strong>2008</strong><br />

auch den Zuschlag vom Landesbetrieb<br />

Daten und Information (LDI) des Landes<br />

Rheinland-Pfalz für das Projekt<br />

„Unterstützungsleistungen bei der Erstellung<br />

einer Konzeption zur <strong>IT</strong>-Umsetzung<br />

der EU-DLR“.<br />

MATERNA begleitet den LDI zunächst<br />

bei der Konzepterstellung und später<br />

auch bei der Qualitätssicherung in der<br />

Umsetzungsphase. In Sachsen begleitet<br />

und unterstützt MATERNA das Sächsische<br />

Ministerium des Innern . (PM) <br />

1/09 33


<strong>IT</strong>-Trends 2009: Kosten<br />

sparende Anwendungen<br />

haben<br />

Konjunktur<br />

<strong>Berlin</strong> - Outsourcing, Software as a<br />

Service (SaaS) und Mobilität sind<br />

die drei wichtigsten <strong>IT</strong>-Trends<br />

des Jahres 2009. Das hat eine aktuelle<br />

Umfrage des Hightech-Verbands<br />

B<strong>IT</strong>KOM ergeben. Auf den Plätzen folgen<br />

Serviceorientierte Architekturen<br />

(SOA) als Basis für die Verbesserung<br />

betrieblicher Abläufe, Sicherheit und<br />

Web-2.0.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Wirtschaftskrise wird den Kostendruck<br />

bei den Anwendern erhöhen. „Die<br />

<strong>IT</strong>-Industrie kann mit ihren Produkten<br />

und Lösungen wesentlich zur Bewältigung<br />

der Krise beitragen, weil sie die<br />

Unternehmen schlanker und leistungsfähiger<br />

macht“, sagt B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />

Scheer. Einen deutlichen Schub<br />

bekommt im Jahr 2009 das Outsourcing.<br />

Dazu zählt der externe Betrieb von <strong>IT</strong>-<br />

Systemen oder bestimmter Geschäftsprozesse.<br />

Laut B<strong>IT</strong>KOM-Prognose wird<br />

der Umsatz mit <strong>IT</strong>- und Geschäftsprozess-Outsourcing<br />

im Jahr 2009 in<br />

Deutschland um 7,2 Prozent auf 14,6<br />

Milliarden Euro steigen. Ein ideales<br />

Konzept zur Unterstützung von<br />

Outsourcing sind Serviceorientierte Architekturen<br />

(SOA). Sie ermöglichen es, neue Prozesse in einem Unternehmen mit<br />

Hilfe der <strong>IT</strong> sehr schnell umzusetzen.<br />

Völlig neue Möglichkeiten bietet das so genannte Cloud Computing. Cloud Computing<br />

bietet die Möglichkeit, auf externe Hardware-Kapazitäten wie Speicher oder Rechnerleistung<br />

zuzugreifen. Gleichzeitig können Nutzer per Internet auf Anwendungen<br />

zugreifen. Diese Form der Softwarenutzung wird Software as a Service (SaaS)<br />

genannt. Sie spart Kosten für Lizenzen und Pflege der Programme. Ein weiteres<br />

wirksames Instrument zur Senkung der Kosten ist die Virtualisierung.<br />

Dabei werden die Ressourcen von Computern bzw. ganzer Rechenzentren besser<br />

ausgenutzt. „Nicht zu vernachlässigen ist das Thema Green <strong>IT</strong>, da der Kostenaspekt<br />

dabei eine zentrale Rolle spielt“, sagt Scheer. „Moderne, energieeffiziente Rechenzentren<br />

sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern senken massiv die Energiekosten<br />

eines Betriebs.“<br />

„Die <strong>IT</strong>-Anbieter reagieren auf die Anforderungen<br />

ihrer Kunden in der wirtschaftlichen<br />

Krise“, sagt B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />

Prof. August-Wilhelm Scheer. „Im<br />

Jahr 2009 stehen Technologien im Mittelpunkt,<br />

die schnell zu Kostensenkungen<br />

und Leistungssteigerungen<br />

bei den Anwendern führen.“ Der<br />

B<strong>IT</strong>KOM rechnet im Jahr 2009 mit<br />

einem Wachstum des <strong>IT</strong>-Marktes von<br />

1,5 Prozent auf rund 67 Milliarden Euro.<br />

Die B<strong>IT</strong>KOM-Umfrage zeigt fünf<br />

grundlegende Trends für das <strong>IT</strong>-Jahr<br />

2009:<br />

Trend 1: Mit größerer Effizienz die<br />

Krise meistern<br />

Trend 2: Mobilität erhöhen<br />

Foto: Archiv - mobiler Arbeitsplatz<br />

Überraschend häufig nannten die Anbieter in der B<strong>IT</strong>KOM-Umfrage den Dauerbrenner<br />

„Mobilität“. Mit der flächendeckenden Verfügbarkeit drahtloser Breitbandnetze<br />

und WLAN-Hotspots ist die Infrastruktur für die mobile Nutzung von <strong>IT</strong>-<br />

Anwendungen vorhanden. Gleichzeitig erleben Smartphones wie iPhone, Blackberry<br />

oder Communicator mit ihren Internet- und E-Mail-Funktionen einen regelrechten<br />

Boom. Jetzt gilt es, viele bislang überwiegend stationär genutzte Anwendungen im<br />

privaten und geschäftlichen Bereich für den mobilen Zugriff zu konfigurieren.<br />

Trend 3: <strong>IT</strong>-Sicherheit bleibt auf der Agenda<br />

Ebenfalls ein Dauerbrenner ist das Thema „<strong>IT</strong>-Sicherheit“. Besonders häufig erwähnt<br />

wurden in der B<strong>IT</strong>KOM-Umfrage Aspekte wie Datenschutz und Datensicherheit.<br />

Gerade beim Outsourcing von betrieblichen Prozessen und der externen Speicherung<br />

von kritischen Daten muss ein möglichst wirkungsvoller Schutz gewährleistet<br />

sein. Gleiches gilt für die Sicherheit mobiler Geräte durch Verschlüsselung und<br />

Passwörter. Nicht zu vernachlässigen ist nach wie vor das Problem der immer<br />

professioneller werdenden Computerkriminalität und Wirtschaftsspionage. <br />

1/09 34


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Eindruck hinterlassen<br />

Flexibel und schnell<br />

DAS DRUCKZENTRUM IM <strong>IT</strong>DZ BERLIN<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> bietet mit seinen Hochleistungsgeräten<br />

digitalen Laserdruck in hervorragender Qualität an. Im Digitaldruck<br />

lassen sich auf jedes Blatt veränderbare Daten wie beispielsweise Name<br />

und Anschrift kostengünstig im Massendruckverfahren umsetzen. Je nach<br />

Kundenwunsch werden die Druckausgaben ebenso schnell wie zuverlässig<br />

kuvertiert und versendet. So werden umfangreiche Aktionen wie beispielsweise<br />

Druck und Versand von Wahlbenachrichtigungen termingerecht,<br />

standortgenau und kostengünstig ausgeführt. Auch zusätzlichen Service<br />

von Entwicklung und Erstellung elektronischer Vordrucke sowie die Produktion<br />

und Weiterverarbeitung von kundenspezifischen Sonderformaten<br />

gehören zum Angebotsportfolio des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />

Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />

Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

1/09 35


Trend 4: Web-2.0-Anwendungen<br />

für Unternehmen<br />

Kräftigen Aufwind bekommen nach den<br />

Ergebnissen der B<strong>IT</strong>KOM-Umfrage im<br />

Jahr 2009 Business-Anwendungen rund<br />

um das Thema Web 2.0. Die Prinzipien<br />

von Facebook, StudiVZ oder Xing werden<br />

auch in Unternehmen, öffentlichen<br />

Verwaltungen und anderen Organisationen<br />

eine immer stärkere Rolle spielen.<br />

Die intensive Vernetzung der Mitarbeiter<br />

führt zu einer besseren Kommunikation<br />

untereinander. Zudem werden<br />

firmeninterne Blogs, Wikis und Foren<br />

dazu beitragen, das Wissen der einzelnen<br />

Mitarbeiter besser auszuschöpfen.<br />

(PM)<br />

<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die vom 15-köpfigen B<strong>IT</strong>KOM-Präsidium<br />

Mitte Januar 2009 verabschiedete<br />

<strong>Berlin</strong>er Erklärung macht Vorschläge,<br />

wie das zweite Konjunkturpaket<br />

möglichst wirksam umgesetzt werden<br />

kann. Auf Basis stabiler Rahmenbedingungen<br />

könne die <strong>IT</strong>K-Branche<br />

eigene Investitionen als Beitrag zur Bewältigung<br />

der Krise leisten. Zudem sollten<br />

ohnehin notwendige Infrastrukturund<br />

Hightech-Projekte der öffentlichen Hand schneller umgesetzt werden. „Die<br />

Bürger erhalten bessere Services, die Wirtschaft wird entlastet und der Staat spart<br />

über Effizienzgewinne Steuergelder“, sagte Scheer. „Neben dem Bund sind jetzt<br />

insbesondere Länder und Kommunen gefordert.“<br />

Zentral für die Zukunft des Standorts ist aus Sicht der Hightech-Industrie ein Ausbau<br />

von Breitbandnetzen der nächsten Generation. „Wir begrüßen die geplante Breitbandstrategie<br />

der Bundesregierung uneingeschränkt“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Vizepräsident<br />

René Obermann. „Moderne Datenautobahnen schaffen Wachstum und neue Arbeitsplätze.<br />

Davon profitiert die gesamte deutsche Volkswirtschaft.“ Die Bundesregierung<br />

hat das Ziel definiert, dass bis 2014 drei Viertel aller Haushalte in Deutschland<br />

an moderne Glasfasernetze angeschlossen sind. Zusätzliche staatliche Mittel<br />

können aber nicht die Investitionen durch die Branche selbst ersetzen.<br />

Konjunkturpaket für<br />

Ausbau der Hightech-<br />

Infrastruktur nutzen<br />

<strong>Berlin</strong> - Der Hightech-Verband<br />

B<strong>IT</strong>KOM hat Bund, Länder und<br />

Kommunen empfohlen, im Rahmen<br />

der Umsetzung des zweiten Konjunkturpakets<br />

einen Schwerpunkt auf<br />

Investitionen in Hightech-Infrastrukturen<br />

und -Projekte zu legen. „Das Geld<br />

aus dem Konjunkturpaket darf nicht<br />

nur in Blech und Beton fließen, sondern<br />

auch in moderne Technologien und <strong>IT</strong>K-<br />

Lösungen. Das schafft die Basis für ein<br />

nachhaltiges Wachstum im nächsten<br />

Aufschwung“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />

Prof. August-Wilhelm Scheer bei<br />

der Vorstellung der „<strong>Berlin</strong>er Erklärung<br />

der Hightech-Industrie zur Wirtschaftskrise“.<br />

Foto: Tim Friedrich<br />

„Die <strong>IT</strong>K-Industrie will aus eigener Kraft investieren. Dafür brauchen wir ein<br />

investitionsfreundliches Umfeld, das uns Planungs- und Rechtssicherheit bietet“,<br />

sagte Obermann. Dazu gehöre, dass sich die Bundesregierung auf europäischer<br />

Ebene für den Verzicht auf den TK-Sektor belastende Eingriffe stark macht. Der<br />

Staat könne den Ausbau der Netzinfrastruktur darüber hinaus mit einem Bündel von<br />

Maßnahmen beschleunigen, das von Zuschüssen für Kommunen bis zu Kreditbürgschaften<br />

für die Anbieter reicht. Für den flächendeckenden Ausbau mit Glasfasernetzen<br />

sind in den kommenden Jahren Investitionen von bis zu 50 Milliarden Euro<br />

notwendig. „Das ist ein Kraftakt, der vor dem Hintergrund der Finanzkrise nicht<br />

einfacher wird“, sagte Obermann. Daher sei eine Zusammenarbeit der Anbieter eine<br />

wichtige Option. „Die Zeichen der Zeit stehen auf Kooperation, nicht auf<br />

Durchsetzung von Einzelinteressen.“<br />

Aus Sicht der Hightech-Industrie sollte die Politik aus den Fehlern der Vergangenheit<br />

lernen. „Die einseitige Ausrichtung der Programme zum ‚Aufbau Ost‘ auf Konsum<br />

und Bau hat nicht die erhofften Erfolge gebracht“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Scheer.<br />

Im Kern der <strong>Berlin</strong>er Erklärung stehen deshalb Infrastrukturprojekte:<br />

1. Erhöhung der Investitionssicherheit in <strong>IT</strong>K-Infrastrukturen und Freigabe<br />

der Frequenzen der digitalen Dividende für den konsequenten und flächendeckenden<br />

Ausbau der deutschen Breitbandinfrastruktur.<br />

<br />

1/09 36


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

2. Aufbau intelligenter Verkehrsinfrastrukturen, die Staus und Schadstoffausstoß<br />

reduzieren und die Verkehrssicherheit erhöhen.<br />

3. Einführung der steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung in<br />

Unternehmen sowie Abbau von Investitionshürden im Steuersystem.<br />

4. Investitionen in Bildung, u.a. durch die verbesserte Ausstattung von Schulen<br />

mit neuen Medien. Die Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit<br />

Notebooks sollte gefördert werden.<br />

5. Ausbau von E-Government: Schnelle Einführung der qualifizierten elektronischen<br />

Zertifikate mit dem elektronischen Personalausweis und der De-<br />

Mail.<br />

6. Weitere Investitionen in das Behördenfunknetz „Tetra“.<br />

7. Anschubfinanzierung für die Einführung kostensparender <strong>IT</strong>K-Systeme im<br />

Gesundheitswesen. Nutzung von elektronischen Akten und elektronischen<br />

Archivierungssystemen in Krankenhäusern, Praxen und Rehaeinrichtungen.<br />

8. Zuschüsse für Investitionen in umwelt- und ressourcenschonende <strong>IT</strong>K-<br />

Systeme.<br />

9. Zuschüsse für Investitionen in sichere <strong>IT</strong>K bei Anwendern, vor allem für das<br />

Grundschutz-Audit.<br />

10. Verbesserung der Abschreibungsmöglichkeiten für Software, Patente und<br />

Lizenzen. (PM)<br />

<br />

Zentraler <strong>IT</strong>-Dienstleister setzt Zeichen für die überregionale<br />

Zusammenarbeit bei E-Government-Projekten<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> tritt<br />

Vitako-Netzwerk bei<br />

<strong>Berlin</strong> - Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2009 der Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleister (Vitako) beigetreten. Im Netzwerk engagiert sich der <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung für die beschleunigte Entwicklung von E-Government-<br />

Lösungen. Zudem stellt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> sein Know-how und seine langjährige<br />

Erfahrung zur Verfügung, von denen alle Mitglieder im Netzwerk profitieren. Die<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft verfügt mit dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> über 51 Mitglieder. Vitako<br />

vernetzt Verwaltungen und <strong>IT</strong>-Dienstleister im Bereich E-Government und <strong>IT</strong>-<br />

Infrastruktur und vertritt die Interessen seiner Mitglieder in Deutschland und<br />

Europa.<br />

Den Weg zur modernen Verwaltung beschleunigen<br />

„Viel zu häufig arbeiten Kommunen unabhängig voneinander an den gleichen <strong>IT</strong>-<br />

Lösungen. Das verlangsamt die Entwicklung von neuer innovativer Software für<br />

moderne Verwaltungen. Wir erhoffen uns durch unser Engagement einen Austausch<br />

von kommunalen Best-Practice- Lösungen, die wir dann auch den <strong>Berlin</strong>er Bezirken<br />

anbieten können“, begründet Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, die<br />

Mitgliedschaft im Vitako-Netzwerk.<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

Know-how-Transfer des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Die Vitako-Mitglieder profitieren vom<br />

technischen Know-how des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

und seiner Erfahrung bei der Umsetzung<br />

komplexer Projekte. „Wir wollen<br />

vor allem unsere technische Kompetenz<br />

als großer Netzbetreiber einbringen.<br />

Auch unsere Erfahrung bei der<br />

Vorbereitung des Pilotbetriebs der<br />

Bürgerservicenummer D115 und der<br />

Umsetzung der zentralen Behördeneinwahl<br />

„<strong>Berlin</strong> Telefon“ wird den Mitgliedern<br />

von Nutzen sein“, so Konrad<br />

Kandziora zum Engagement des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

Wilfried Kruse, Vorstandsvorsitzender<br />

von Vitako, betont: „Mit dem <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> haben wir ein kompetentes neues<br />

Mitglied gewonnen, das seine langjährige<br />

Erfahrung mit spezifischen <strong>IT</strong>-Prozessen<br />

sowie der Modernisierung der<br />

<strong>IT</strong>-Infrastrukturen der öffentlichen Verwaltung<br />

einbringt.“<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> unterstützt die<br />

Hauptstadtverwaltung nicht nur mit<br />

Leistungen im Bereich der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

sondern gestaltet gemeinsam mit den<br />

Behörden auch die Entwicklung und<br />

Einbindung von E-Government-Anwendungen.<br />

Als Betreiber des <strong>Berlin</strong>er<br />

Landesnetzes (BeLa) stellt der zentrale<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister eine sichere und zukunftsweisende<br />

Infrastruktur für die<br />

Kommunikation der Behörden bereit.<br />

Über Vitako<br />

Vitako ist die Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />

der Kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister.<br />

Mehr als 50 Rechenzentren, Software-<br />

und Serviceunternehmen mit 7.000<br />

Beschäftigten aus 14 Bundeslaendern<br />

bündeln in dem rechtsfähigen Verein<br />

ihr Know-how und stellen es den Kommunen<br />

zur Verfügung. Vitako berät und<br />

unterstützt die Kommunalen Spitzenverbände<br />

bei der Wahrnehmung ihrer<br />

Aufgaben in zahlreichen Fragen der Informations-<br />

und Kommunikationstechnik.<br />

Insgesamt betreuen die Mitgliedsunternehmen<br />

über 500.000 <strong>IT</strong>-<br />

Arbeitsplätze - www.vitako.de. (EB) <br />

1/09 37


Earned Value<br />

Management<br />

Earned Value Management ist die<br />

Standardmethode des PMBOK<br />

Guide for Project-Controlling.<br />

Sie wurde 1967 vom US-amerikanischen<br />

Verteidigungsministerium entwickelt<br />

und in den Folgejahren verpflichtend<br />

für Auftragnehmer eingeführt. Zielstellung<br />

war es, die Lieferanten hinsichtlich<br />

Termintreue und Kosteneinhaltung zu<br />

überwachen. Die Methode bietet als<br />

wesentlichen Vorteil die getrennte Sicht<br />

auf die Projektdimensionen „time and<br />

budget“. Im Bereich Aerospace &<br />

Defense ist EVM Standard, auch das<br />

U.S. Department of Energy schreibt<br />

EVM als Methode vor.<br />

Anwendung der Methode in Deutschland<br />

Die Verwendung des Earned Value<br />

Managements ist in vielen Großunternehmen<br />

zumindest für <strong>IT</strong>-Projekt-Controlling<br />

vorgeschrieben, die tatsächliche<br />

Nutzung kann aber selten identifiziert<br />

werden. Der Bekanntheitsgrad bzw. das<br />

tatsächliche Verständnis ist in Deutschland<br />

kaum ausgeprägt.<br />

Warum ist das so?<br />

Vielleicht liegt dies an den bisher zur<br />

Verfügung stehenden Darstellungen.<br />

Bisher habe ich in der Literatur noch<br />

keine wirklich einfache Erläuterung des<br />

Earned Value Ansatzes gefunden.<br />

Andererseits gibt es auch kaum Projektmanagement-Tools,<br />

die auf die Anwendung<br />

von EVM fokussiert sind.<br />

Ziel des Artikels<br />

Kostencontrolling in <strong>IT</strong>-Projekten ist<br />

permanent ein aktuelles Thema.<br />

Allerdings scheint diese Aufgabe einige<br />

Tücken zu haben, woher resultieren sonst<br />

immer wieder überraschende Abweichungen?<br />

Der folgende Artikel erläutert die Grundlage<br />

des Earned Value Managements.<br />

Es wird ein vereinfachtes Modell entwickelt,<br />

dass den Vorteil von EVM ganz<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

klar zum Ausdruck bringt. Bewusst wird die Methode modelltechnisch reduziert. Im<br />

Mittelpunkt steht Gebrauchsfähigkeit.<br />

Vereinfachung<br />

Die folgende Modellierung verzichtet absichtlich auf die Einbeziehung des<br />

Fertigstellungsgrades (FG). Der Projektfortschritt wird über Teilabnahmen und<br />

Abnahmen bestimmt. Die Gründe dafür sollen hier nicht ausführlich diskutiert<br />

werden, nur soviel:<br />

• ein geschätzter FG beinhaltet ein zusätzliches Controllingrisiko<br />

• jede Projektaufgabe kann so herunter gebrochen werden, dass eine hinreichend<br />

detaillierte Struktur entsteht, um Ausreißer bei Plan-Ist-Abweichungen<br />

rechtzeitig zu erkennen.<br />

Beispiel:<br />

Reporting: Projekt xy<br />

• Kostenstand heute? 1.000.000 EUR [Istkosten: rot]<br />

• Was war zu heute geplant? 800.000 EUR [Plankosten: blau]<br />

• 200.000 EUR Minderkosten, alles ok?<br />

Problem eines kumulierten Plan-Ist-Vergleiches<br />

Aufgabe ist es, die Projektergebnisse „in time and budget“ zu fertigen. ”Reicht es<br />

dafür, Plan- mit Ist-Kosten zu vergleichen?<br />

Die Abbildung zeigt eine Kostenentwicklung<br />

für Plan- und Ist-Kosten.<br />

Noch sieht es so aus, als ob die Ist-<br />

Kosten unter den Plan-Kosten liegen.<br />

(Betrachtung zum Stichtag)<br />

Klare Antwort auf die Funktionsfähigkeit einer kumulierten Plan-Ist-Betrachtung:<br />

Eine kumulierende Betrachtung von Plan- und Ist-Kosten zum Stichtag lässt<br />

keine Controllingaussage zu.<br />

Die Einführung des Earned Value<br />

Frage: Mit welchem Wert müssen die Ist-Kosten, die wir tatsächlich benötigt haben,<br />

verglichen werden?<br />

Antwort: Mit den Kosten, die genau für die bereits abgeschlossenen Vorgänge<br />

geplant waren. Das ist ein großer Unterschied zum akkumulierten Vergleich<br />

Summe Ist gegen Summe Plan.<br />

Richtig ist der Vergleich auf Basis der Einzel-Vergleiche:<br />

Hier das gleiche Projekt nach Abschluss.<br />

Es wird deutlich: Das Projekt ist aus<br />

Planungssicht längst abgeschlossen, es<br />

tickern aber immer noch munter weitere<br />

Ist-Kosten ein.<br />

Die NASA hat bereits Ende der 70er Jahre folgende Definitionen eingeführt:<br />

1. Ein Vorgang hat einen geplanten Wert, Plan-Kosten – einen Planned Value<br />

(PV).<br />

<br />

1/09 38


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

2. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, hat sich sein Wert realisiert: der Earned<br />

Value (EV). Das heißt, der Earned Value entspricht den Plan-Kosten für im<br />

Istzustand abgeschlossene Vorgänge.<br />

3. Für einen Plan-Ist-Vergleich werden die Ist-Kosten (Actual Costs, AC)<br />

jeweils verglichen mit dem Earned Value.<br />

Betrachten wir folgendes Bild:<br />

• Terminverzug<br />

Die „Sprungverzögerung“ zeigt<br />

die zeitliche Abweichung, den<br />

Verzug an.<br />

Direkter Vergleich: Grafik mit/ohne<br />

Darstellung des EV<br />

Im oberen Bild werden nur Plan- mit<br />

Ist-Kosten verglichen.<br />

Wird die Betrachtung im unteren Bild<br />

um den EV erweitert, kann eine Kostenüberschreitung<br />

schon viel früher gesehen<br />

werden:<br />

Die blaue Linie stellt den Verlauf der Plan-Kosten dar: Immer wenn ein Vorgang<br />

beendet wird, werden die Kosten dieses Vorganges zu den bereits vorhandenen Plan-<br />

Kosten addiert. Die rote Linie stellt die Ist-Kosten dar: Immer wenn ein Vorgang<br />

tatsächlich beendet wurde, werden die Ist-Kosten zu den bereits vorhandenen Ist-<br />

Kosten addiert. Wir sehen hier deutlich, dass ein Sprung in den Plan-Kosten – also<br />

ein geplantes Vorgangsende - nicht synchron mit den Sprüngen im Ist-Kostenanstieg<br />

auftritt.<br />

Im vorliegenden Projekt sind Ist-Vorgänge später beendet als ehemals geplant, ob in<br />

Summe teuer oder billiger wird erst nach Projektende deutlich!<br />

Hier ein Ausschnitt aus der Darstellung:<br />

Was ist zusätzlich zu erkennen? Die schwarze<br />

Kurve stellt den Verlauf des Earned<br />

Value dar: Immer wenn im Ist ein Vorgang<br />

beendet ist und damit der Ist-Kostensprung<br />

deutlich wird, wird gleichzeitig zum bereits<br />

erreichten Earned Value der neue zugehörige<br />

Planwert addiert. Ab dem 4. und 5.<br />

Sprung (Bild ) wird deutlich: Die Ist-Kosten<br />

liegen höher als der Earned Value.Die grüne Kurve zeigt die Mehrkosten (Ist-<br />

Kosten – zugehörige Plan-Kosten bzw. besser: Ist-Kosten – Earned Value) an, zur<br />

Übersichtlichkeit mit geändertem Vorzeichen nach unten abgetragen.<br />

Vorteil: Earned Value Management ermöglicht die Trennung der Verfolgung von<br />

Kostenentwicklung und Termineinhaltung:<br />

• Budgetüberschreitung<br />

Zum Abschluss des Vorganges (Kosten-Sprung in der Ganglinie) werden die<br />

Kosten zu den bereits vorhandenen akkumuliert. Es ist zu sehen, dass die rote<br />

Kurve (Ist-Kosten) über das Niveau des Earned Value (die dazugehörigen Plan-<br />

Kosten) springt. Die Differenz von Rot zu Schwarz entspricht den Mehrkosten.<br />

Betrachtung ohne Earned Value<br />

Betrachtung mit Earned Value<br />

Vollständige Darstellung<br />

Eine Kostenüberschreitung wird schon<br />

nach Abnahme des ersten Vorganges<br />

deutlich. Ohne die Einbeziehung des<br />

Earned Value werden Mehrkosten erst<br />

nach Plan-Abschluss des Projektes deutlich,<br />

obwohl diese allerdings schon viel<br />

früher entstanden sind.<br />

<br />

1/09 39


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Erfassung der Daten<br />

Um den EV zu berechnen, müssen pro Vorgang im Plan und im Ist folgende Daten<br />

erfasst werden:<br />

• Startdatum<br />

• Endedatum<br />

• Kosten<br />

Beispiel: Es sind zwei Vorgänge geplant, die Arbeiten werden von einer Person<br />

ausgeführt und liegen daher hintereinander. Der Vorgang V1 ist mit 350 EUR<br />

deutlich teurer als der Vorgang V2 mit 250 EUR. In der Realität – also im Ist – hat<br />

die Person allerdings die Reihenfolge vertauscht, den Vorgang V2 zuerst beendet.<br />

Für V2 wurden tatsächlich 50 EUR mehr als geplant ausgegeben, statt 250 EUR also<br />

300 EUR. Betrachtet man am 20. Juni das Projekt, so stehen Plankosten von 350<br />

EUR (V1) Ist-Kosten von 300 EUR (V2) gegenüber. Es scheint so, als ob weniger<br />

Geld ausgegeben wurde. Vergleicht man aber am 20. Juni die Ist-Kosten mit dem<br />

erreichten Earned Value so sieht man, dass für einen EV von 250 EUR tatsächlich<br />

300 EUR Ist-Kosten benötigt wurden.<br />

In der Tabelle sind die Vorgänge gemäß der geplanten Reihenfolge des Ende-<br />

Termins sortiert. Im Ist können natürlich die Termine vollkommen anders liegen.<br />

Der Vergleich Ist-Kosten mit dem Earned Value garantiert die Entkopplung von<br />

zeitlichen Abhängigkeiten.<br />

Der EV lässt sich so ermitteln: Die Kosten werden aus der Planung „gezogen“, der<br />

End-Termin aus dem Ist. In einem einfachen Excel-Sheet kann dies umgesetzt<br />

werden.<br />

Prognose-Berechnungen von Erwartet-Kosten<br />

Zum Zeitpunkt x wird festgestellt, dass<br />

es eine Ist-Kostenabweichung gibt.<br />

Reicht es, diese Abweichung an das<br />

Management zu reporten?<br />

Nein, denn es kann meist davon ausgegangen<br />

werden, dass auch diese Zusatzkosten<br />

sich weiter entwickeln<br />

werden.<br />

Im Prinzip geht jede Planung von einer<br />

angenommenen Produktivität der<br />

Projektfertigung aus. Die wäre z.B. planund<br />

messbar in Function Points / Zeiteinheit.<br />

Würde man die Produktivität im<br />

Ist ermitteln, könnte eine Prognose die<br />

erwarteten Projektkosten auf Basis der<br />

tatsächlichen Produktivität berechnen.<br />

Viel einfacher und sicherer: Der Cost<br />

Performance Indicator CPI<br />

Der CPI kann jederzeit mit Hilfe des EV<br />

berechnet werden:<br />

1. CPI = Earned Value (EV) / Ist-<br />

Kosten (Actual Costs); CPI =<br />

EV / AC<br />

2. Zur Berechung einer Prognose<br />

kann folgende Formel verwendet<br />

werden: Prognose = Plan-<br />

Budget / Cost Performance<br />

Indicator (Eine schlechte Cost-<br />

Performance treibt die Prognosekosten<br />

hoch.)<br />

Vorteil des CPI für Prognosen<br />

Das Controlling nach der Earned Value<br />

Methode misst die aktuelle Projektproduktivität.<br />

Der CPI zeigt uns im Prinzip<br />

den geänderten Anstieg der Kostengeraden<br />

über der Zeit an. Mit jeder Teilabnahme<br />

aktualisiert sich der CPI auf<br />

Basis des neuen Verhältnisses von EV<br />

zu AC. Eine per CPI errechnete Prognose<br />

spiegelt somit viel genauer die Realität<br />

wieder.<br />

Zusammenfassung EVM<br />

EVM ermöglicht die Trennung von zeitlichem<br />

und budgettechnischem Controlling,<br />

ohne einen Mehraufwand in der<br />

Erfassung von Projektdaten zu erfordern.<br />

Voraussetzung ist, dass die Projekte in<br />

genügend kleine Vorgänge heruntergebrochen<br />

sind. Die Bestimmung des<br />

Earned Value setzt die Erfassung der<br />

Ist-Kosten und Ist-Termine voraus, die<br />

Ergebnisse des entsprechenden Vorganges<br />

müssen vom (internen oder externen)<br />

Kunden abgenommen werden.<br />

Mit dieser Struktur kann der Projektfortschritt<br />

zwischen Auftragnehmer <br />

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und Auftraggeber eindeutig ermittelt<br />

werden, Abweichungen werden frühzeitig<br />

erkannt und realistische Prognosen<br />

können berechnet werden.<br />

Wird der Auftragnehmer (intern oder<br />

extern) verpflichtet, nach EVM zu planen<br />

und abzurechnen, können der<br />

Projektfortschritt und die Kostenrisiken<br />

vom Auftraggeber transparent nachvollzogen<br />

werden.<br />

Nutzt das Unternehmen ein Vorgehensmodell<br />

zur Projektabwicklung (z.B.:<br />

Phasenmodell, Prozessmodell) und ist<br />

hier die Untergliederung vorgegeben, ist<br />

eine aussagekräftige Vergleichbarkeit der<br />

Projekte erreicht.<br />

Wird der Einsatz dieser Prinzipien auch<br />

auf die Ergebnisplanung und Erstellung<br />

erweitert, stehen oben genannte Vorteile<br />

auch für die Steuerung der Ergebnisse<br />

zur Verfügung.<br />

Einsatz ohne Mehraufwand<br />

Der Einsatz der Methode bietet sich für<br />

das <strong>IT</strong>-Controlling sowie für die Steuerung<br />

externer Dienstleister an.<br />

Einsatz nach Einführungsprojekt:<br />

Beispiel Baubranche<br />

Die Verwendung des EVM in der Baubranche<br />

verlangt eventuell einige Änderungen:<br />

1. Es müssen ggfs. neue Planstrukturen<br />

erarbeitet werden.<br />

2. Die Kosten müssen adäquat der<br />

Planstruktur erfasst werden.<br />

3. Die Verarbeitung von Anzahlungen<br />

setzte eine dementsprechende<br />

Planung voraus.<br />

Abkürzungen<br />

AC –Actual Costs; Ist-Kosten zum Stichtag<br />

EV – Earned Value; zum Stichtag realisierte<br />

Planwerte<br />

PV – Planned Value; zum Stichtag geplante<br />

Kosten<br />

CV - Cost Variance, Mehrkosten, CV =<br />

EV/AC<br />

CPI – Cost Perfomance Indicator;<br />

Produktivitätskenngröße der Projektfertigung<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

EVM – Earned Value Management;<br />

Methode zum Projektcontrolling<br />

Alle Kostenganglinien stammen aus<br />

EVM.biz, dem Tool der pbf project<br />

business factory GmbH. Hier stellt<br />

project biz seinen Kunden ein Controlling-Tool<br />

zur Verfügung, dass den Einsatz<br />

der Methode (wie oben beschrieben)<br />

für das Single- und Multiprojectmanagement<br />

realisiert.<br />

DR. MANFRED F<strong>IT</strong>ZNER<br />

<strong>Berlin</strong>/Düsseldorf<br />

Bundeskabinett<br />

beschließt verbesserte<br />

Regeln zum<br />

Datenschutz<br />

<br />

Die Bundesregierung hat im Dezember<br />

<strong>2008</strong> den vom Bundesminister<br />

des Innern vorgelegten<br />

Entwurf eines Gesetzes zur Regelung<br />

des Datenschutzaudits und zur<br />

Änderung datenschutzrechtlicher Vorschriften<br />

beschlossen. Erster Schwerpunkt<br />

des Entwurfs ist die Schaffung<br />

eines freiwilligen, gesetzlich geregelten<br />

und unbürokratischen Datenschutzauditverfahrens,<br />

das marktorientierte<br />

Anreize zur Verbesserung des Datenschutzes<br />

in Unternehmen setzt.<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang<br />

Schäuble: „Im Rahmen dieses Verfahrens<br />

können Unternehmen ein Datenschutzauditsiegel<br />

erwerben, wenn sie sich<br />

einem regelmäßigen datenschutzrechtlichen<br />

Kontrollverfahren anschließen<br />

und Richtlinien zur Verbesserung<br />

des Datenschutzes und der Datensicherheit<br />

erfüllen. Die Richtlinien sollen<br />

von einem mit Experten aus Wirtschaft<br />

und Verwaltung besetzten Ausschuss<br />

erarbeitet werden, über die gesetzlichen<br />

Vorgaben hinausgehen und<br />

branchenspezifisch ausgestaltet sein.“<br />

Erwerb und werbewirksamer Einsatz<br />

des Datenschutzsiegels eröffnen den<br />

Unternehmen die Möglichkeit, Vorteile<br />

gegenüber Wettbewerbern zu erzielen.<br />

Gleichzeitig erhöhen sie das Datenschutzniveau<br />

und schaffen mehr Transparenz<br />

für die Bürgerinnen und Bürger.<br />

„Auf diese Weise verbindet das<br />

Datenschutzaudit Maßnahmen der<br />

Wirtschaftsförderung mit der Förderung<br />

des Datenschutzes“, so Bundesinnenminister<br />

Dr. Schäuble. Darüber hinaus<br />

verfolgt der Entwurf das weitere Ziel,<br />

die Einflussmöglichkeiten der Bürgerinnen<br />

und Bürger auf die Verwendung<br />

ihrer personenbezogenen Daten zu<br />

Zwecken der Werbung, Markt- und<br />

Meinungsforschung zu stärken.<br />

Foto: Maria.P.<br />

Die Bundesregierung reagiert damit zum<br />

einen auf die in jüngerer Vergangenheit<br />

bekannt gewordenen Fälle des unberechtigten<br />

Handels mit personenbezogenen<br />

Daten, die ein Schlaglicht<br />

auf die bisherige Rechtslage in diesem<br />

Bereich geworfen haben. Zudem hat<br />

sich das Verhältnis der Bürgerinnen und<br />

Bürger zu Werbung, Markt- und Meinungsforschung<br />

in den letzten Jahren<br />

gewandelt. Die gezielte Werbeansprache<br />

wird von den Betroffenen inzwischen<br />

zunehmend als Belastung empfunden<br />

und läuft dem Wunsch nach mehr Selbstbestimmung<br />

zuwider.<br />

Als überholt hat sich in diesem Zusammenhang<br />

insbesondere die Ausgestaltung<br />

des sog. „Listenprivilegs“ erwiesen,<br />

das - nach derzeit noch bestehender<br />

Rechtslage - die Verwendung personenbezogener<br />

Daten zu Zwecken der Werbung,<br />

Markt- und Meinungsforschung<br />

in gewissem Umfang ohne Einwilligung<br />

der Betroffenen erlaubt. Die praktische<br />

Anwendung dieser Vorschrift hat dazu<br />

geführt, dass personenbezogene <br />

1/09 41


Daten der Bürgerinnen und Bürger<br />

weitläufig - und teilweise unzulässigerweise<br />

- zum Erwerb oder zur Nutzung<br />

angeboten werden. Der Entwurf sieht<br />

daher vor, dass die Verwendung<br />

personenbezogener Daten zu Zwecken<br />

der Werbung, Markt- und Meinungsforschung<br />

in Zukunft grundsätzlich nur<br />

noch mit ausdrücklicher Einwilligung<br />

der Betroffenen zulässig sein soll.<br />

Flankiert wird diese Maßnahme durch<br />

ein Kopplungsverbot für marktbeherrschende<br />

Unternehmen. Dies bedeutet,<br />

dass Unternehmen den Abschluss<br />

eines Vertrages nicht von einer Einwilligung<br />

der Betroffenen in die Nutzung<br />

ihrer personenbezogenen Daten zu<br />

Werbezwecken abhängig machen dürfen,<br />

wenn den Betroffenen ein anderer<br />

Zugang zu gleichwertigen vertraglichen<br />

Leistungen ohne Einwilligung nicht oder<br />

nicht in zumutbarer Weise möglich ist.<br />

Außerdem werden mit dem Entwurf die<br />

Bußgeldtatbestände für Verstöße gegen<br />

das Datenschutzrecht erweitert, Möglichkeiten<br />

zur Abschöpfung unrechtmäßiger<br />

Gewinne aus illegaler Datenverwendung<br />

geschaffen, eine Informationspflicht<br />

bei Datenschutzpannen eingeführt<br />

und die Stellung der betrieblichen<br />

Datenschutzbeauftragten gestärkt.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

hinaus räumt der Entwurf den betroffenen Wirtschaftszweigen eine Übergangsfrist<br />

von drei Jahren ein.<br />

Zudem werden große Bereiche der Werbung von den Neuregelungen gar nicht<br />

berührt. Dazu zählen alle Werbeformen, die ohne Verwendung personenbezogener<br />

Daten auskommen, wie z.B. TV- und Funkwerbung oder Plakat- und Außenwerbung<br />

sowie der weite Bereich der teil- und unadressierten Werbesendungen (Einwurfwerbung).<br />

Diese Werbeformen bleiben folglich weiterhin in der gewohnten Weise möglich.<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble: „Mit dem Entwurf verfolgt die<br />

Bundesregierung das Ziel, das Datenschutzniveau und die Transparenz der Datenverarbeitung<br />

im nicht-öffentlichen Bereich zu verbessern sowie die Einflussmöglichkeiten<br />

der Bürgerinnen und Bürger auf die Verwendung ihrer personenbezogenen<br />

Daten zu Werbezwecken zu stärken.“ Weitere Informationen auf:<br />

www.bmi.bund.de (PR)<br />

<br />

<strong>IT</strong>-Rat der Bundesregierung eröffnet den Einsatz<br />

offener Dokumentenformate (ODF)<br />

<strong>Berlin</strong> - Der <strong>IT</strong>-Rat der Bundesregierung hat beschlossen, das offene<br />

Dokumentenformat ODF (ISO 26300) in der Bundesverwaltung schrittweise<br />

einzusetzen. Staatssekretär Dr. Hans Bernhard Beus, Beauftragter der Bundesregierung<br />

für Informationstechnik und Vorsitzender des <strong>IT</strong>-Rats, bezeichnete die<br />

Entscheidung als „wichtigen Schritt, um den Wettbewerb zwischen den Software-<br />

Herstellern zu fördern, die <strong>IT</strong>-Sicherheit zu stärken und die Interoperabilität zu<br />

verbessern, denn offene Dokumentenformate werden vollständig und regelmäßig<br />

veröffentlicht.“<br />

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang<br />

Schäuble: „Dabei verkennt die Bundesregierung<br />

nicht, dass die gezielte Werbeansprache<br />

für viele Unternehmen ein<br />

wichtiges Mittel der Kundengewinnung<br />

und Kundenbindung ist und die Neugestaltung<br />

des Listenprivilegs für die betroffenen<br />

Wirtschaftskreise teilweise zu<br />

Umstellungsprozessen führen wird. Der<br />

Gesetzentwurf sieht daher für bestimmte<br />

Bereiche Ausnahmen vom Erfordernis<br />

einer ausdrücklichen Einwilligung<br />

vor.“<br />

So soll das Einwilligungserfordernis nicht<br />

gelten für Eigenwerbung mit eigenen<br />

Kundendaten - auch unter Zuhilfenahme<br />

externer Selektionskriterien -,<br />

Spendenwerbung gemeinnütziger Organisationen,<br />

Geschäftswerbung sowie<br />

die sog. „Beipackwerbung“. Darüber<br />

Foto: mch67<br />

Bürgern, Unternehmen und anderen Verwaltungen wird damit künftig der<br />

Dokumentenaustausch mit der Bundesverwaltung auch im ODF-Format eröffnet.<br />

Die Behörden des Bundes werden spätestens ab Anfang 2010 in der Lage sein, diese<br />

Dokumente zu empfangen und zu versenden, zu lesen und auch zu bearbeiten. <br />

1/09 42


Der <strong>IT</strong>-Rat setzt mit seiner Entscheidung<br />

den Beschluss des Deutschen<br />

Bundestages vom 5. Juli 2007 über den<br />

Antrag „Den Wettbewerb stärken, den<br />

Einsatz offener Dokumentenstandards<br />

und offener Dokumentenaustauschformate<br />

fördern“ um.<br />

Neben der Einführung von ODF in den<br />

Behörden hat sich der <strong>IT</strong>-Rat das Ziel<br />

gesetzt, die Entwicklung weiterer offener<br />

Dokumentenformate zu beobachten<br />

und deren Einsatzmöglichkeiten zu<br />

prüfen. Insbesondere das XML-basierte<br />

Format der Firma Microsoft, Office<br />

Open XML (OOXML), welches von der<br />

Internationalen Organisation für Normung<br />

(ISO) kürzlich als Standard veröffentlicht<br />

wurde, ist hier von Interesse.<br />

Was ist ODF? Das “Oasis Open<br />

Document Format for Office<br />

Applications” (Kurzform: OpenDocument,<br />

ODF - engl. „Offenes Dokumentformat<br />

für Büroanwendungen“) ist ein<br />

offener Standard für Dateiformate von<br />

Bürodokumenten wie Texten, Tabellendokumenten,<br />

Präsentationen, Zeichnungen,<br />

Bildern und Diagrammen. ODF<br />

deckt damit die Funktionen einer üblichen<br />

Bürokommunikationssoftware<br />

(vulgo: Office-Software) ab. ODF ist<br />

seit 2006 ein international anerkannter<br />

ISO-Standard. (PR)<br />

<br />

<strong>IT</strong>-Branchenindex der<br />

Hauptstadtregion sinkt<br />

auf Tiefstwert<br />

<strong>Berlin</strong> - Der <strong>IT</strong>-Branchenverband<br />

SIBB e. V. veröffentlicht erstmals<br />

eine Beurteilung der Finanzierungsmöglichkeiten<br />

für die <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />

in der Hauptstadtregion<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg. Die Sonderauswertung<br />

der SIBB-Frühjahrsumfrage<br />

2009 kommt zu einem kritischen Fazit<br />

für kurz- und langfristige Bankkredite,<br />

die Risikokapitalbeschaffung durch<br />

Venture-Capital-Gesellschaften (VC)<br />

sowie für öffentliche Bürgschaften.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Wirtschaftsklima in der <strong>IT</strong>-Industrie sinkt auf Allzeittief<br />

Der jährliche Branchenindex für die hauptstädtische <strong>IT</strong>-Industrie sinkt mit 53,05<br />

Prozentpunkten auf den tiefsten Stand seit Einführung im Jahr 2006. Das Wirtschaftsklima<br />

bei den regionalen <strong>IT</strong>-Anbietern schwächt sich um 7,05 Prozentpunkte im<br />

Vergleich zum Vorjahr ab. Die <strong>IT</strong>-Unternehmen an der Spree bewerten ihre Chancen<br />

erstmals kritischer als im Jahr zuvor.<br />

VC-Gesellschaften meiden regionale <strong>IT</strong>-Firmen<br />

Mit 59 Prozent unzureichenden Bewertungen kritisieren die <strong>Berlin</strong>er und Brandenburger<br />

<strong>IT</strong>-Anbieter vor allem die Bereitstellung von Risikokapital durch VC-<br />

Gesellschaften. 29 Prozent sehen die Eigenkapitalversorgung noch als ausreichend<br />

an, acht Prozent sind mit der Finanzierung durch Investoren zufrieden. Lediglich vier<br />

Prozent loben das Engagement von VC-Gebern als gut oder sehr gut.<br />

Schlechte Noten für Kreditvergabe der Banken<br />

Foto: imageteam<br />

30 bzw. 40 Prozent der regionalen <strong>IT</strong>-Firmen sehen die kurz- bzw. langfristige<br />

Kreditfinanzierung als unzureichend an. 29 Prozent bewerten die Kreditbeschaffung<br />

kurzfristiger, 19 Prozent die langfristiger Mittel als ausreichend. 26 Prozent sind mit der<br />

Vergabe kurz- wie langfristigen Fremdkapitals zufrieden. 15 Prozent der <strong>IT</strong>-Anbieter<br />

beurteilen die Beschaffung kurz- wie auch langfristiger Bankkredite als gut oder sehr gut.<br />

Kaum Bürgschaften für regionale <strong>IT</strong>-Industrie<br />

36 Prozent der befragten <strong>IT</strong>-Unternehmen melden ein unzureichendes Angebot bei<br />

der öffentlichen Kreditsicherung. 44 Prozent sehen die möglichen Bürgschaften als<br />

ausreichend an, 16 Prozent bewerten die Versorgung als zufriedenstellend. Nur vier<br />

Prozent der <strong>IT</strong>-Firmen lobt die Absicherung bei der Fremdkapital-Beschaffung<br />

durch die öffentliche Hand.<br />

Gute Versorgung mit öffentlichen Fördermitteln<br />

Mit 29 Prozent positiven Nennungen erreicht die Fördermittel-Vergabe in der<br />

regionalen <strong>IT</strong>-Industrie einen hohen Wert. Weitere 38 Prozent der vornehmlich <br />

1/09 43


mittelständischen Unternehmen<br />

beurteilt die Förderung durch öffentliches<br />

Kapital als zufriedenstellend. Nur<br />

25 Prozent der Befragten stellt die<br />

Fördermöglichkeiten als ausreichend<br />

dar. Gerade einmal acht Prozent kritisieren<br />

das Engagement der Investitionsbanken<br />

als unzureichend. Die weitgehend<br />

kritische Beurteilung der<br />

Finanzierungssituation im Jahr 2009 geht<br />

einher mit einer deutlichen Abschwächung<br />

des Wirtschaftsklimas in der <strong>Berlin</strong>er<br />

und Brandenburger <strong>IT</strong>-Branche.<br />

Erste Einbrüche in der regionalen<br />

<strong>IT</strong>-Branche<br />

9,1 Prozent der regionalen <strong>IT</strong>-Hersteller<br />

und -Dienstleister erwarten einen<br />

Rückgang ihrer Umsätze. Weitere 18,2<br />

Prozent gehen von einem stagnierenden<br />

Geschäft aus. Die Skepsis nahm um<br />

14,5 Prozent gegenüber <strong>2008</strong> zu. Mit<br />

27,3 Prozent steigt die Zahl pessimistischer<br />

Unternehmen um 23,6 Prozent<br />

erheblich an. Lediglich 2006 lag der Wert<br />

mit 30,8 Prozent höher als heute.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Regionales <strong>IT</strong>-Geschäft mit negativen Vorzeichen<br />

Der regionale Absatzmarkt <strong>Berlin</strong>-Brandenburg stagniert auf dem Vorjahresniveau<br />

von 28 Prozent. Indes bewerten nur noch 6,1 Prozent das regionale Auftragsvolumen<br />

als positiv. Die optimistische Beurteilung des regionalen Geschäfts sinkt im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 8,2 Prozent. Im Gegenzug steigt die ausreichende Bewertung<br />

von 14,3 auf 24,2 Prozent an.<br />

Regionale Unternehmen stehen zu ihrem Team<br />

24,2 Prozent der befragten <strong>IT</strong>-Unternehmen wollen Ihren Personalbestand trotz<br />

Konjunkturschwäche stabil halten. Nur drei Prozent der Unternehmen planen,<br />

Personal abzubauen. Bei der Aufstockung von Mitarbeitern sind die Firmen z. T.<br />

deutlich zurückhaltender als im Vorjahr. Beim Personalzuwachs um bis zu fünf<br />

Prozent sinkt der Wert von 34,5 auf 24,2 Prozent, bei 11-20 Prozent mehr Personal<br />

sinken die Nennungen von 17,2 auf 12,1 Prozent.<br />

Besseres <strong>IT</strong>-Fachkräfteangebot in der Region<br />

Das Angebot qualifizierter Fachkräfte wird im laufenden Jahr insgesamt positiver<br />

beurteilt als vor Jahresfrist. 15,2 Prozent der befragten <strong>IT</strong>-Spezialisten loben das<br />

Angebot - eine Steigerung um 8,1 Prozent. 36,4 Prozent der Arbeitgeber sind mit dem<br />

Markt zufrieden - ein Zuwachs um 11,4 Prozent. Im Gegenzug steigt die Zahl<br />

unzufriedener Firmen um 8,9% auf einen neuen Rekordwert i. H. v. 30,3 Prozent.<br />

Differenzierte Erwartungen beim<br />

Wachstum<br />

Auf Seiten positiver Umsatzerwartungen<br />

weist die SIBB-Frühjahrsumfrage<br />

2009 teilweise eine deutlich schwächere<br />

Beurteilung aus. Beim Wachstum um 6-<br />

10 Prozent sinkt die Anzahl der Nennungen<br />

von 44,4 auf 18,2 Prozent. In<br />

der Kategorie mit mehr als 20 Prozent<br />

Wachstum dezimiert sich der diesjährige<br />

Wert von 25,9 auf 9,1 Prozent - der<br />

niedrigste seit vier Jahren.<br />

Regionale <strong>IT</strong>-Anbieter bundesweit<br />

im Einsatz<br />

Die regionalen <strong>IT</strong>-Unternehmen erwirtschaften<br />

ihre Umsätze in diesem Jahr zu<br />

60 Prozent in der gesamten Bundesrepublik<br />

Deutschland. Damit stabilisieren<br />

sich die nationalen Absatzmärkte<br />

mit einem Plus von sechs Prozent gegenüber<br />

<strong>2008</strong> und übertreffen den bisherigen<br />

Höchstwert von 58 Prozent in<br />

2007. Zugleich halbieren sich die westeuropäischen<br />

Umsätze auf acht Prozent.<br />

Foto: <strong>Berlin</strong> Partner/FTB-Werbefotografie - Campus Adlershof<br />

Mehr Kooperationen mit der Wissenschaft<br />

Bei der Zusammenarbeit mit Forschung und Wissenschaft erholt sich die Lage<br />

wieder. So beurteilt mit 42,4 Prozent erstmals die Mehrheit aller Unternehmen die<br />

Kooperationsmöglichkeiten als gut oder sehr gut - 10,3 Prozent mehr als <strong>2008</strong>.<br />

Weitere 30,3 Prozent der Unternehmen sind mit der Zusammenarbeit zufrieden - ein<br />

Anstieg um 8,9 Prozent. Hingegen steigt die Zahl unzufriedener Firmen um 5,0<br />

Prozent auf 12,1 Prozent wieder an.<br />

Der SIBB-Branchenindex wertet die entscheidenden Aspekte Umsatzerwartung,<br />

regionales Auftragsvolumen, regionales Arbeitskräfteangebot, Veränderungen <br />

1/09 44


des Personalbestandes, Kooperationen<br />

mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen,<br />

regionale Unternehmenskooperationen<br />

sowie das Standortimage.<br />

Aus den gewichteten Teilwerten ergibt<br />

sich der für die Querschnittsindustrie<br />

der Hauptstadtregion entscheidende<br />

SIBB-Branchenindex.<br />

Grundlage des Geschäftsklimaindexes<br />

ist die jährliche Frühjahrsumfrage der<br />

regionalen <strong>IT</strong>-Industrie. Der <strong>IT</strong>-<br />

Branchenverband SIBB e. V. befragte<br />

dazu im Zeitraum Dezember <strong>2008</strong> bis<br />

Januar 2009 die Hersteller und Dienstleister<br />

für Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

in <strong>Berlin</strong> und<br />

Brandenburg. An der jährlich vom SIBB<br />

durchgeführten Frühjahrsumfrage können<br />

alle <strong>IT</strong>-Unternehmen mit Geschäftssitz<br />

in der Hauptstadtregion teilnehmen.<br />

Die Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg<br />

Fast 4.000 <strong>IT</strong>-Unternehmen bieten in<br />

der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

Consulting, Software und <strong>IT</strong>-Services<br />

an. Mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter optimieren<br />

Geschäftsprozesse, installieren, warten<br />

und pflegen <strong>IT</strong>-Systeme für Produktion,<br />

Dienstleistung, Handel, Handwerk<br />

und öffentliche Verwaltungen. Rd. 6,5<br />

Mrd. EUR erwirtschaftet die Zukunftsbranche<br />

<strong>IT</strong> in Deutschlands innovativster<br />

Hauptstadtregion.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

IDC-Studie: Zwei Drittel der <strong>IT</strong>-Ressourcen in<br />

deutschen Behörden sind in operativen<br />

Tätigkeiten gebunden<br />

Das Ergebnis der IDC-Studie „Die Rolle der <strong>IT</strong> in der öffentlichen Verwal<br />

tung, <strong>2008</strong>“ zeigt deutlich die Verbesserungspotenziale bei deutschen<br />

Behörden. Lediglich ein Drittel der vorhandenen Ressourcen in den <strong>IT</strong>-<br />

Abteilungen werden für Projekte mit Ämtern eingesetzt. Erhebliche Kommunikations-Defizite<br />

zwischen <strong>IT</strong>-Abteilung und Anwendern sorgen für zusätzliche Probleme.<br />

Zur Zeit sind Bestrebungen im Gange, mit Hilfe der <strong>IT</strong> die kommunale Verwaltung<br />

zu modernisieren und durch eGovernment-Angebote den Informationsaustausch<br />

mit den Bürgern – aber auch innerhalb der Kommunen – zu optimieren. Insgesamt<br />

sollen <strong>IT</strong>-Abteilungen bei Behörden also für besseren Service sorgen. IDC untersuchte<br />

in einer Umfrage, welche Rolle der <strong>IT</strong> in der öffentlichen Verwaltung aktuell<br />

zukommt.<br />

Die prinzipielle Bedeutung der <strong>IT</strong> und die Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz<br />

der <strong>IT</strong> für das Gestalten von Verwaltungsprozessen ergeben, werden bereits von<br />

vielen Kommunen erkannt. Die <strong>IT</strong> ist daher vielfach in die strategische Planung<br />

dieser Behörden eingebunden. Allerdings ist fraglich, wie groß der Handlungsspielraum<br />

der <strong>IT</strong> angesichts knapper Ressourcen tatsächlich ist. Denn im Durchschnitt<br />

können die befragten Kommunen nur ein Drittel der <strong>IT</strong>-Ressourcen für<br />

spezifische Projekte mit den Ämtern einsetzen. Der Großteil der Ressourcen wird<br />

hingegen für die operativen Tätigkeiten der <strong>IT</strong> benötigt (Abbildung). Tendenziell<br />

steigt der Anteil, der für operative Tätigkeiten aufgewendet wird, mit zunehmender<br />

Größe der Kommunen. Insgesamt verwendet die <strong>IT</strong> also erhebliche Mittel für den<br />

Betrieb der <strong>IT</strong>-Infrastruktur. Damit wird deutlich, wie sehr die <strong>IT</strong> in der öffentlichen<br />

Verwaltung mit sich selbst beschäftigt ist.<br />

Dieses Verhältnis ist im Vergleich zu privatwirtschaftlichen Dienstleistern weitgehend<br />

als negativ zu beurteilen. Ein ausgewogener Einsatz der <strong>IT</strong>-Ressourcen kann<br />

beispielsweise bei den Banken mit etwa 50:50 beobachtet werden. Dort liegen die <strong>IT</strong>-<br />

Ressourcen im operativen Bereich lediglich bei rund 50 Prozent, der Rest fließt in <strong>IT</strong>-<br />

Projekte mit den Fachabteilungen ein.<br />

<br />

<strong>IT</strong>-Branchenverband SIBB e. V.<br />

Der SIBB ist der Verband der Software-,<br />

Informations- und Kommunikations-<br />

Industrie in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg.<br />

Der <strong>IT</strong>-Branchenverband vertritt die Interessen<br />

vornehmlich mittelständischer<br />

<strong>IT</strong>-Hersteller und -Dienstleister in der<br />

Hauptstadtregion gegenüber Politik,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft. Der SIBB<br />

ist Partner und Dienstleister der regionalen<br />

<strong>IT</strong>-Unternehmen und vernetzt die<br />

<strong>IT</strong>-Wirtschaft in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg.<br />

Weitere Informationen unter http:/<br />

/www.sibb.de/. (PM)<br />

<br />

Ressourcenverteilung der <strong>IT</strong>-Abteilung<br />

Quelle: IDC-Studie - Die Rolle der <strong>IT</strong> in der öffentlichen Verwaltung, <strong>2008</strong> n = 55<br />

1/09 45


Nach Ansicht der befragten <strong>IT</strong>-<br />

Verantwortlichen besteht insbesondere<br />

ein großer Bedarf an mehr und besserer<br />

Kommunikation mit den Ämtern und<br />

Referaten innerhalb der Kommunen.<br />

„Es ist ein erhebliches Kommunikationsdefizit<br />

in vielen Kommunen zu erkennen“,<br />

fasst Joachim Benner, Research<br />

Analyst bei IDC, zusammen. So bestehen<br />

etwa sprachliche Probleme zwischen<br />

den <strong>IT</strong>-lern und der Verwaltung, und es<br />

fehlt oftmals das Verständnis für die <strong>IT</strong><br />

seitens der Nutzer.<br />

Wegen dieser Kommunikationsprobleme<br />

sehen Anwender in Kommunen<br />

die <strong>IT</strong> nicht zuletzt als notwendigen<br />

Bestandteil der Infrastruktur und weniger<br />

als Möglichkeit, Verwaltungsprozesse<br />

zu optimieren. Für eine verbesserte<br />

Wahrnehmung der <strong>IT</strong> und die Möglichkeiten,<br />

<strong>IT</strong> stärker in den Kommunen zur<br />

Geltung zu bringen, bedarf es dringend<br />

eines Wandels in den <strong>IT</strong>-Abteilungen.<br />

Die interne <strong>IT</strong> muss sich vom rein<br />

technikorientierten <strong>IT</strong>-Betreiber zum<br />

Prozessgestalter, Berater und Innovator<br />

entwickeln. Ein stärkeres Zusammenwachsen<br />

der <strong>IT</strong> mit den Ämtern ist<br />

daher erforderlich. Viele der Befragten<br />

scheinen erkannt zu haben, dass die <strong>IT</strong><br />

in Zukunft wesentlich tiefer in die Prozesse<br />

der Fachabteilungen integriert<br />

werden muss. Nur so können Aufgaben<br />

effizient gelöst und ein echter Mehrwert<br />

für die Verwaltung erreicht werden.<br />

Künftig wird die <strong>IT</strong> für das erfolgreiche<br />

Gestalten von Verwaltungsprozessen<br />

und dem Schaffen eines bürgernahen<br />

Images immer wichtiger werden. Verwaltung,<br />

<strong>IT</strong> und Politik sollten daher das<br />

Thema eGovernment unbedingt vorantreiben.<br />

(PM)<br />

<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />

• innovativ<br />

• qualitätsorientiert<br />

• wirtschaftlich<br />

• umweltgerecht<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Öffentliche Geodaten ebnen den<br />

Alltag am Bildschirm und im Auto<br />

Zehn Jahre IMAGI<br />

<strong>Berlin</strong> - Wenn heute „Web-Dienste“<br />

den „online-Blick“ in Vorgärten<br />

gestatten oder Pkws zwischen<br />

dem Nordkap und Gibraltar zielsicher<br />

navigieren, ist dies ein Fortschritt,<br />

den auch die öffentliche Verwaltung<br />

geebnet hat. Vielen Nutzern sind die<br />

Infrastrukturleistungen des Staates und<br />

die in den Haushalten von Bund und<br />

Ländern durch die Parlamente bereitgestellten<br />

Ressourcen gar nicht bekannt.<br />

Die großen EU-Vorhaben wie der Aufbau<br />

einer europaweiten Geodateninfrastruktur<br />

(Infrastructure for Spatial<br />

Information in Europe - INSPIRE), die<br />

Umsetzung von KOPERNIKUS als<br />

Schaffung einer vernetzten Infrastruktur<br />

zur raum-, luft- und bodengestützten<br />

Erdbeobachtung für Umwelt- und<br />

Sicherheitsbelange und die Potenziale<br />

des europäischen Satellitennavigationssystems<br />

GALILEO stehen im Mittelpunkt<br />

der Diskussionen. Fragen des<br />

Datenschutzes wie auch des Schutzes<br />

der betreffenden Infrastrukturen selbst<br />

spielen in diesem Umfeld eine zentrale<br />

Rolle. Insbesondere die technischen und<br />

inhaltlichen Möglichkeiten der elektronischen<br />

Nutzung von Geodaten außerhalb<br />

der Verwaltung stehen regelmäßig<br />

in einem Zielkonflikt zwischen schutzwürdigen<br />

Belangen des Einzelnen und<br />

wirtschaftlicher Wertschöpfung. Diesen<br />

Problemen hat sich der Staat zu stellen.<br />

In der Bundesverwaltung werden diese<br />

Aktivitäten im Interministeriellen Ausschuss<br />

für das Geoinformationswesen<br />

(IMAGI) koordiniert. Bei einer Veranstaltung<br />

in <strong>Berlin</strong> im Jahr <strong>2008</strong> wurde<br />

zusammen mit Abgeordneten des Deutschen<br />

Bundestages, den Leitungen zahlreicher<br />

Bundesbehörden, Ländervertretern<br />

sowie den Spitzenverbänden<br />

der deutschen Wirtschaft auf sein zehnjähriges<br />

Bestehen zurückgeblickt. Innenstaatsekretär<br />

Dr. Hans Bernhard Beus,<br />

Thomas Reiter, Vorstandsmitglied des<br />

Deutschen Zentrums für Luft- und<br />

Raumfahrt sowie Udo Stichling als Vertreter<br />

des Deutschen Dachverbandes<br />

für Geoinformationswesen haben aus<br />

diesem Anlass einen Blick in die Zukunft<br />

der Geoinformation und auf notwendige<br />

Rahmenbedingungen des Bundes<br />

geworfen.<br />

Welche Informationen bereits heute<br />

verfügbar sind und in welchem Umfang<br />

der IMAGI in den vergangenen zehn<br />

Jahren hierzu beigetragen hat, präsentierten<br />

die Bundesbehörden. Für den<br />

Bürger bestand die Möglichkeit einen<br />

Eindruck über das Potenzial öffentlich<br />

verfügbarer Geodaten auf dem Geoportal<br />

des Bundes (www.geoportal.bund.de)<br />

zu gewinnen. Dieses stellt einen zentralen<br />

Zugang sowohl zu raumbezogenen<br />

Informationen des Bundes als auch zu<br />

den Ländern dar. Die Koordination des<br />

IMAGI mit den Ländern als Datenproduzenten<br />

erfolgt im Lenkungsgremium<br />

für den Aufbau und Betrieb<br />

der Geodateninfrastruktur Deutschland<br />

(GDI-DE). (PR)<br />

<br />

Bundesverwaltungsamt<br />

setzt auf elektronischen<br />

Rechnungsworkflow<br />

mit MACH®<br />

Köln, Lübeck - Kürzere Durchlaufzeiten,<br />

eine höhere Prozess-<br />

Sicherheit sowie eine papierlose<br />

Rechnungsbearbeitung inklusive<br />

einer vollständigen Dokumentation –<br />

diese Vorteile erhofft sich das Bundesverwaltungsamt<br />

(BVA) in Köln von der<br />

Web-basierten Anwendung MACH<br />

Rechnungsworkflow, mit der der zentrale<br />

Dienstleister des Bundes künftig<br />

arbeiten wird. Damit will die Bundesoberbehörde<br />

Einsparpotenziale nutzen,<br />

wie Horst Flätgen, Direktor beim<br />

Bundesverwaltungsamt, mit einem Blick<br />

auf die Rechnungsbearbeitung deutlich<br />

macht: „Rechnungen werden häufig <br />

1/09 46


von mehreren Mitarbeitern aus verschiedenen<br />

Abteilungen bearbeitet, die in<br />

unterschiedlichen Standorten tätig sein können.<br />

Häufig müssen differenzierte Genehmigungs-<br />

und Informationsverfahren durchlaufen<br />

und spezielle Anforderungen, wie das<br />

Mehr-Augen-Prinzip, erfüllt werden. Hierfür<br />

ist eine zielgerichtete <strong>IT</strong>-Unterstützung notwendig.“<br />

Im BVA werden Rechnungsbelege künftig<br />

gescannt und in der zentralen Buchhaltung<br />

auf die Haushaltsstellen des<br />

kameralen Haushalts, die Sachkonten<br />

der Finanz- und Anlagenbuchhaltung<br />

und die Abrechnungsobjekte der KLR<br />

kontiert. Gleichzeitig wird ein Auszahlungsbeleg<br />

angelegt. Anschließend<br />

durchlaufen die Geschäftsvorfälle ein<br />

vorkonfiguriertes Mitzeichnungsverfahren<br />

bis zur abschließenden<br />

Rechnungsfreigabe. Jeder Beteiligte wird<br />

über seine Bearbeitungsliste automatisch<br />

in den Prozess eingebunden und mit<br />

den notwendigen Informationen und<br />

Fristen versorgt. Die sachliche und rechnerische<br />

Richtigkeit der Rechnung lässt<br />

sich auf diese Weise komfortabel prüfen<br />

und revisionssicher dokumentieren. Die<br />

so genannten Titelverwalter sind in den<br />

elektronischen Zeichnungsprozess eingebunden<br />

und erhalten über die Webbasierte<br />

Anwendung zudem die Möglichkeit,<br />

die Verfügbarkeit der zugewiesenen<br />

Haushaltsmittel zu überwachen<br />

und Belege zu recherchieren.<br />

Die Installation im BVA dient auch als<br />

Pilotbetrieb für einen möglichen Rollout<br />

des Verfahrens. Um Verwaltungskosten<br />

einsparen und Abläufe effizienter<br />

gestalten zu können, soll der<br />

Rechnungseingang von insgesamt 17<br />

Behörden aus dem Geschäftsbereich des<br />

Bundesministeriums des Inneren beim<br />

BVA zentralisiert werden. Das heißt:<br />

Alle Rechnungsbelege gehen zentral<br />

beim BVA ein und werden dort gescannt<br />

und anschließend über die Mitzeichnung<br />

in den jeweiligen Behörden<br />

elektronisch freigegeben. In einem ersten<br />

Schritt sollen 2009 zunächst vier<br />

Behörden angeschlossen werden, bis<br />

Ende 2010 sind die weiteren 13 Behörden<br />

vorgesehen. (PB)<br />

<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

„Industrialisierung der Computerkriminalität“<br />

<strong>Berlin</strong> - Computerkriminelle gehen immer professioneller vor. Dies erfordert<br />

aus Sicht des Hightech-Verbandes B<strong>IT</strong>KOM eine bessere Ausstattung von<br />

Polizei und Staatsanwaltschaften sowie organisatorische Änderungen bei den<br />

Ermittlungsbehörden. „Das Know-how von Polizei und Staatsanwaltschaften bei<br />

der Computerkriminalität muss massiv gestärkt und gebündelt werden. Spezielle<br />

Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften könnten wesentlich effektiver gegen die Kriminellen<br />

im Internet vorgehen“, sagte Prof. Dieter Kempf, Präsidiumsmitglied des<br />

B<strong>IT</strong>KOM und Vorstandsvorsitzender des Vereins „Deutschland sicher im Netz“ im<br />

Januar 2009 in <strong>Berlin</strong>. Herausforderungen und Antwortstrategien wurden dort bei<br />

einem gemeinsamen Forum von B<strong>IT</strong>KOM und dem Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie beraten. Das Forum widmet sich der „Industrialisierung der<br />

Computerkriminalität“. „Neue oder verschärfte Gesetze sind bei der dynamischen<br />

Entwicklung der Computerkriminalität selten der beste Weg. Wir sollten zunächst<br />

versuchen, die vorhandenen Gesetze konsequent durchzusetzen“, sagte Kempf.<br />

Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des B<strong>IT</strong>KOM aus dem Jahr<br />

<strong>2008</strong> sind fast 4 Millionen Deutsche schon einmal Opfer von Computerkriminalität<br />

geworden. Sieben Prozent aller Computernutzer ab 14 Jahre haben bereits einen<br />

finanziellen Schaden erlitten - etwa durch Viren, bei Online-Auktionen oder beim<br />

Online-Banking. Nach<br />

Erkenntnissen der Strafverfolger<br />

sind sie immer<br />

häufiger Opfer von professionellen<br />

und organi-<br />

sierten Kriminellen, und<br />

nicht von jugendlichen<br />

Gelegenheits-Hackern.<br />

„Neuartige Kriminalitäts-<br />

phänomene ersetzen zunehmend<br />

klassische Deliktsformen. Zugleich<br />

gibt es kaum Kriminali-<br />

tätsbereiche, in denen sich<br />

die Täter nicht ausgefeil-<br />

ter und modernster Technik<br />

bedienen und das<br />

Internet als Tatmittel nutzen“,<br />

sagte Jörg Ziercke,<br />

Präsident des Bundeskriminalamtes.<br />

So wurden<br />

2007 in der Polizeilichen<br />

Kriminalstatistik rund<br />

180.000 Fälle mit dem<br />

Tatmittel Internet regist-<br />

riert - acht Prozent mehr<br />

als im Vorjahr. Die so genannte IUK-Kriminalität im engeren Sinne stieg gar um 17<br />

Prozent: Mit oder gegen moderne Informations- und Kommunikationstechnik<br />

wurden 2007 über 38.000 Straftaten begangen. Dabei seien die Täter sehr innovativ<br />

und passten sich veränderten technischen Gegebenheiten sehr schnell an. „Das<br />

Phishing hat längst nicht mehr nur die Erlangung klassischer Online-Banking-Daten<br />

zum Ziel; die Täter von heute interessieren sich für alle Arten von Zugangsdaten, mit<br />

denen sie Verfügungen im Internet vornehmen können“, so Ziercke. Immer neue<br />

Varianten der Tatbegehung erschwerten es den Strafverfolgungsbehörden, auf<br />

Augenhöhe mit den Tätern zu bleiben.<br />

Aus B<strong>IT</strong>KOM-Sicht sind - zusätzlich zu verbesserter Ausstattung und Organisation<br />

der Ermittlungsbehörden weitere Punkte wichtig, um die Computerkriminalität<br />

einzudämmen: Es muss u. a. das Zusammenspiel von Staat und Wirtschaft insbesondere<br />

beim Austausch von Informationen verbessert werden. „Wir unterstützen ausdrücklich<br />

die Idee, eine Informations- und Diskussionsplattform für Strafverfolgungsbehörden<br />

und betroffene Unternehmen zu gründen. Internationale Unternehmen<br />

können Erkenntnisse aus verschiedenen Ländern schnell und unbürokratisch zuliefern<br />

und so den ebenfalls länderübergreifend arbeitenden Kriminellen das Leben<br />

erschweren“, sagte Kempf. (PB / Foto: Feng Yu)<br />

<br />

1/09 47


Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

optimiert seinen SPAM-<br />

Schutz<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> konnte mit neuer<br />

Technik die Spam-Mails in den<br />

Postfächern der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

deutlich verringern. Tagtäglich<br />

werden bis zu 13 Millionen E-Mails an<br />

Adressen der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung geschickt.<br />

Mehr als 99% davon sind sogenannte<br />

Spam-Mails, also Mails, die unerwünscht<br />

und massenhaft eingehen. Diese<br />

enthalten in der Regel Werbung,<br />

manchmal aber auch Viren, Trojaner<br />

oder andere schädliche Software. Dazu<br />

verursachen sie beim Empfänger unnötigen<br />

Aufwand.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Zweiter Schritt des Filterns: Im zweiten<br />

Schritt werden die Betreffzeilen und<br />

Inhalte der Mail ausgewertet. Finden<br />

sich dort Begriffe, die für Spams üblich<br />

sind, beispielsweise „Viagra“ in verschiedenen<br />

Schreibweisen, werden auch diese Mails als Spam eingeschätzt. Außerdem<br />

kommt ein Filter zum Einsatz, der in einer Datenbank Informationen über bisher<br />

empfangene Mails speichert. Diese Informationen werden dann zur Einstufung<br />

aktuell eingehender Mails herangezogen. So können beispielsweise massenhaft<br />

eingehende identische Mails als Spam erkannt werden, auch wenn der Inhalt und der<br />

Absender zunächst unverdächtig sind.<br />

Solche Verfahren können allerdings nie ganz fehlerfrei arbeiten, weil Spam-verdächtige<br />

Begriffe auch in regulären E-Mails auftauchen können. Deshalb werden solche<br />

E-Mails nicht abgewiesen, sondern nur - als Warnung für den Empfänger - als Spam<br />

markiert und trotzdem zugestellt. Die Markierung erkennen Sie an der der Zeichenfolge<br />

„[SPAM]“ in der Betreffzeile.<br />

Darüber hinaus wäre es rechtlich problematisch solche Mails dem Empfänger nicht<br />

zuzustellen, da das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als Provider verpflichtet ist, angenommene E-Mails<br />

auch an den Empfänger weiterzuleiten. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um eine<br />

reguläre Mail oder Spam handelt.<br />

Der Spamschutz vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> betreibt Spamschutzsysteme,<br />

die schon am zentralen Mailserver<br />

diese SPAM-Mails weitgehend<br />

erkennen und die Zustellung vermeiden<br />

oder solche Mails bei der Zustellung<br />

zumindest als Spams kennzeichnen.<br />

Dazu werden im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zentral<br />

für alle Kunden zwei Verfahren angewendet.<br />

Erster Schritt des Filterns: Viele<br />

Mailserver im Internet werden hauptsächlich<br />

für den Versand von Spams<br />

verwendet. Immer, wenn eine E-Mail<br />

von einem solchen Server kommt, wird<br />

diese abgewiesen und dem Empfänger<br />

nicht zugestellt. Dazu fragt das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> vor dem Empfang einer Mail<br />

mehrere Listen ab, die solche Server<br />

enthalten (Blacklists). Einige Spamversender<br />

versuchen das zu umgehen, indem<br />

sie einfach einen frei erfundenen<br />

oder gar keinen Absender-Adressen angeben.<br />

Das wird bei regulären Mails<br />

nicht gemacht wird. Daher werden auch<br />

solche Mails abgewiesen.<br />

Neue Technik, besserer Schutz<br />

Foto:Martina Berg<br />

Im November <strong>2008</strong> wurden im <strong>IT</strong>DZ alle Mailserver aktualisiert. Dazu wurden eine<br />

leistungsfähigere Hardware eingesetzt und zusätzlich Schutzmechanismen installiert.<br />

Einer der neuen Schutzmechanismen ist das sogenannte Greylisting. Hierbei werden<br />

E-Mails erst beim zweiten Eingang weitergeleitet. Der Hintergrund ist die Tatsache,<br />

dass Mailserver eine Mail auch ein zweites Mal schicken, wenn sie beim ersten<br />

Sendeversuch nicht zugestellt werden konnte. Spam-Versender tun das mehrheitlich<br />

nicht. So wird die Zustellung der Mails zwar hin und wieder minimal verzögert, es<br />

lassen sich aber noch mehr Spam-Mails erkennen und deren Annahme verweigern.<br />

Eine weitere neue Funktion ist das Abfragen der Zieladresse bei den Mailservern der<br />

einzelnen Behörden. Oftmals werden Spam-Mails an Phantasienamen geschickt, in<br />

der Hoffnung, dass es diesen tatsächlich gibt oder die Mail zumindest beim<br />

Postmaster eingeht. Bisher wurden in solchen Fällen sogenannte Bounce-Back-Mails<br />

an den absendenden Server gesandt. Also Nachrichten,<br />

<br />

1/09 48


dass die Zieladresse unbekannt ist.<br />

Das heißt aber auch, dass bei massenhaften<br />

Spam-Sendungen große Mengen<br />

an Bonce-Backs generiert werden. Diese<br />

Menge konnte dann dazu führen,<br />

dass die Mailserver des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

selber scheinbar Spam versenden und<br />

deshalb auf Blacklists landen. Jetzt wurde<br />

ein Weg gefunden – in Zusammenarbeit<br />

mit den jeweiligen Administratoren<br />

- im Vorfeld die Adressen zu prüfen und<br />

nur solche Mails anzunehmen, die an<br />

wirklich existierende Adressen gesendet<br />

werden.<br />

Als Spam [spæm] oder Junk (englisch<br />

für: „Abfall“ oder „Plunder“)<br />

werden unerwünschte, in der Regel<br />

auf elektronischem Weg übertragene<br />

Nachrichten bezeichnet, die dem<br />

Empfänger unverlangt zugestellt<br />

werden und werbenden Inhalt haben.<br />

Dieser Vorgang wird Spamming<br />

oder Spammen genannt, der Verursacher<br />

Spammer. (Wikipedia)<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Ab sofort neuer Service „eAuskunft“ im Internet<br />

<strong>Berlin</strong> startet elektronische Gewerbeauskunft<br />

Als erste Stadt Deutschlands bietet <strong>Berlin</strong> eine Gewerbeauskunft online an.<br />

Unter: www.berlin.de/gewerbeauskunft finden Interessierte ab sofort eine<br />

kostenfreie Suche über die in <strong>Berlin</strong> gemeldeten Unternehmen.<br />

Senator Harald Wolf: „Der neue Service ist ein wichtiger praktischer Schritt zur<br />

Umsetzung der eGovernment-Strategie des Landes <strong>Berlin</strong>. Bürgerinnen und Bürger<br />

sowie die Wirtschaft können mit Hilfe der Informationstechnik diese Dienstleistung<br />

der Verwaltung schnell und aktuell in Anspruch nehmen. Und – ein nicht unwesentlicher<br />

Aspekt - <strong>Berlin</strong> ist schneller und spart durch die elektronische Gewerbeauskunft<br />

jährlich auch noch 1,3 Millionen Euro ein.“<br />

Kurzfristige Erfolge<br />

Insgesamt ist die Menge der Spam-Mails<br />

seit Juni <strong>2008</strong> stetig zurückgegangen. Sie<br />

liegt mit etwa 5 Millionen pro Tag auf<br />

dem niedrigsten Niveau seit 2007.<br />

Dadurch hat sich die Belastung für die<br />

einzelnen Postfächer auch ohne die neue<br />

Technik des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> verringert.<br />

Trotzdem lassen sich positive Auswirkungen<br />

der neuen Technik schon jetzt<br />

spüren. Die Spam-Mails nämlich, die<br />

erst in der zweiten Filterstufe erkannt<br />

wurden und daher trotzdem in den<br />

Mailpostfächern gelandet sind, konnten<br />

erheblich verringert werden.<br />

Während die Gesamtzahl der Spam-<br />

Mails von Oktober bis Dezember um 38<br />

Prozent gesunken ist, waren es bei denen,<br />

die an die Kunden weitergeleitet<br />

werden sogar 87 Prozent weniger. Eine<br />

solche Verbesserung, dürften die meisten<br />

Nutzer an ihrem eigenen Postfach<br />

positiv bemerken.<br />

RÜDIGER SNIEHOTTA<br />

HARTMUT LANGE<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

<br />

www.berlin.de/gewerbeauskunft<br />

Jede Internetnutzerin und jeder Internetnutzer hat so die Möglichkeit, datenschutzrechtlich<br />

unbedenkliche Grunddaten - Name, Anschrift und Tätigkeit der Betriebe<br />

- abzufragen. Wer weitere Informationen über ein Unternehmen benötigt, muss sich<br />

für diesen Dienst vorab registrieren lassen und ein besonderes rechtliches Interesse<br />

nachweisen.<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Bezirke erteilen jährlich rund 100.000 Gewerbeauskünfte. Jede Auskunft<br />

kostete <strong>Berlin</strong> bisher 16 Euro. Der größte Teil dieser Auskünfte kann nun<br />

online erteilt werden. Dauerte bislang eine schriftlich erteilte Gewerbeauskunft<br />

durchschnittlich neun Tage, steht sie nun innerhalb von zwei Minuten zur Verfügung.<br />

(LPD)<br />

<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

1/09 49


Bundeskabinett<br />

beschließt<br />

Gesetzentwurf zur<br />

Regelung von<br />

Bürgerportalen<br />

<strong>Berlin</strong> - So einfach wie E-Mail, so<br />

sicher wie Papierpost: Eine neue<br />

Infrastruktur ermöglicht vertraulichen,<br />

zuverlässigen und sicheren elektronischen<br />

Versand per „De-Mail“<br />

Die Bundesregierung hat den vom<br />

Bundesministerium des Innern vorgelegten<br />

Entwurf eines Gesetzes zur Regelung<br />

von Bürgerportalen und zur Änderung<br />

weiterer Vorschriften beschlossen.<br />

Per „De-Mail“ sollen in Deutschland<br />

ab 2010 Nachrichten und Dokumente<br />

rechtssicher, zuverlässig und geschützt<br />

vor Spam über das Internet versendet<br />

werden können. Mit diesem international<br />

vorbildlichen Projekt übernimmt<br />

Deutschland eine Vorreiterrolle<br />

in der elektronischen Geschäftswelt.<br />

Ab 2010 soll die Kommunikation im<br />

Internet mit De-Mail so einfach werden<br />

wie E-Mail und so sicher wie die Papierpost.<br />

Der Gesetzentwurf zu Bürgerportalen<br />

schafft den erforderlichen<br />

Rechtsrahmen für den sicheren Versand<br />

durch private Anbieter. Die neue<br />

Infrastruktur „De-Mail“ soll den Komfort<br />

der E-Mail mit Zuverlässigkeit und<br />

Verbindlichkeit auf einem definiertem<br />

Sicherheits- und Datenschutzniveau<br />

verbinden. De-Mail wird von akkreditierten,<br />

staatlich geprüften Providern aus<br />

der Wirtschaft angeboten werden.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Dazu Bundesinnenminister Dr. Wolfgang<br />

Schäuble: „Einkaufen, Handel und<br />

Behördengänge im Internet sind<br />

mittlerweile alltäglich. Mit De-Mail wollen<br />

wir für alle Bürgerinnen und Bürger<br />

eine einfache Möglichkeit schaffen, im<br />

Internet zuverlässig, sicher und vertraulich<br />

zu kommunizieren. Jede und Jeder<br />

soll in die Lage versetzt werden, sich<br />

gegen unerwünschtes Mitlesen, Diebstahl<br />

wichtiger Daten, Betrug im Internet und gegen Spam besser zu schützen. De-<br />

Mail steht für Fortschritt, <strong>IT</strong> und <strong>IT</strong>-Sicherheit made in Germany.“<br />

Mit dem Bürgerportalgesetz werden Anforderungen an die Ausgestaltung der De-<br />

Mail und an deren Betrieb definiert sowie das Akkreditierungsverfahren geregelt. Bei<br />

der Prüfung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik muss<br />

ein Unternehmen strenge Auflagen in den Bereichen <strong>IT</strong>-Sicherheit und Datenschutz<br />

erfüllen und die technische Zusammenarbeit mit den De-Mail-Diensten anderer<br />

Anbieter nachweisen.<br />

Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Behörden und sonstige Institutionen können<br />

dann bei einem akkreditierten Anbieter ihrer Wahl ein De-Mail-Postfach<br />

eröffnen. Hierfür wird eine sichere Identifizierung z.B. durch Vorlage eines Personalausweises<br />

erforderlich sein - ähnlich wie bei der Eröffnung eines Bankkontos.<br />

Damit sind die Kommunikationspartner eindeutig nachvollziehbar. Der Versand<br />

von De-Mails erfolgt über gesicherte Kommunikationskanäle, die Nachrichten sind<br />

vor Mitlesen und Veränderungen geschützt. Auf Wunsch erhält der Absender eine<br />

beweiskräftige Bestätigung über den Zugang der De-Mail beim Empfänger.<br />

Mit De-Mail wird vieles elektronisch möglich, was heute mangels erforderlicher<br />

Sicherheit, Verbindlichkeit und Vertraulichkeit im Internet in der Regel nicht<br />

möglich ist - so z.B. der Versand von Rechnungen, Bescheinigungen, vertrags- und<br />

geschäftsrelevanten Unterlagen und vertraulichen Dokumenten. De-Mail eröffnet<br />

damit ein Einsparungspotential bei Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaft und<br />

Verwaltung von 1-1,5 Mrd. Euro jährlich, macht die Abwicklung von Geschäften für<br />

alle moderner, einfacher, schneller und komfortabler und trägt maßgeblich zum<br />

Bürokratieabbau bei.<br />

Zum Entwurf des Bürgerportalgesetzes wurde vom 20. November bis zum 12.<br />

Dezember <strong>2008</strong> eine Online-Konsultation durchgeführt. Über 11.000 Bürgerinnen<br />

und Bürger sowie Vertreter von Behörden, Unternehmen und sonstigen <br />

Weitere Informationen zum Projekt: www.buergerportale.de<br />

1/09 50


Institutionen besuchten die Webseite.<br />

Das Angebot umfasste unter anderem<br />

die Möglichkeit zur direkten<br />

Kommentierung des Gesetzentwurfes.<br />

Die eingegangenen Kommentare und<br />

Beiträge wurden in der dem Kabinett<br />

vorgelegten Fassung des Gesetzes bereits<br />

berücksichtigt. (PR)<br />

<br />

Bezirk Reinickendorf<br />

mit neuem Internetauftritt<br />

bei<br />

www.berlin.de<br />

<strong>Berlin</strong> - Seit Januar 2009 stellt der<br />

Bezirk Reinickendorf sein neues<br />

Onlineangebot unter das gemeinsame<br />

Dach von www.berlin.de. Unter<br />

der Domain www.berlin.de/bareinickendorf<br />

erhalten die Bürgerinnen<br />

und Bürger nun alle Informationen rund<br />

um den Bezirk Reinickendorf und aus<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Auch vom Presse- und Informationsamt des Landes <strong>Berlin</strong> wird das neue Angebot<br />

sehr begrüßt. Senatssprecher Dr. Richard Meng: „Mit dem neuen Angebot ist<br />

gewährleistet, dass alle Verwaltungsinformationen und -dienste des Landes <strong>Berlin</strong><br />

über alle Ebenen und Ressorts auf einer einheitlichen Plattform vernetzt sind.<br />

Verbunden mit der hohen Reichweite des Portals von rund 30 Millionen Seitenabrufen<br />

im Monat wird das die Servicequalität und den Mehrwert des Angebots für die<br />

Nutzer von <strong>Berlin</strong>.de deutlich erhöhen.“ (LPD)<br />

<br />

Drei von vier deutschen Haushalten haben<br />

Internetzugang<br />

<strong>Berlin</strong> - Deutschland arbeitet sich bei der Internetversorgung weiter nach vorn.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> verfügten hierzulande 75 Prozent der Haushalte über einen<br />

Online-Anschluss, 2007 waren es erst 70 Prozent. Damit liegt die Bundesrepublik<br />

im europäischen Vergleich auf Platz 5 hinter den Niederlanden (86 Prozent),<br />

Schweden (84), Dänemark (82) und Luxemburg (80), berichtet der Hightech-<br />

Verband B<strong>IT</strong>KOM. „Deutschland startet von einer stark verbesserten Position ins<br />

Internet-Jahr 2009“, sagt B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.<br />

Großbritannien (71 Prozent), Frankreich (62) und Italien (42) liegen teils deutlich<br />

zurück: Sie belegen die Plätze 7, 9 und 21.<br />

Durch die Schaffung der neuen<br />

Internetpräsenz haben nicht nur die<br />

Reinickendorferinnen und Reinickendorfer<br />

die Möglichkeit neue nutzerfreundlichere<br />

Angebote aus den Bereichen<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung, sondern<br />

auch aus dem Bezirk nutzen zu können.<br />

Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura:<br />

„Mit unserem neuen Internetangebot<br />

haben wir eine Gelegenheit geschaffen,<br />

mit der wir dem immer rascher wachsenden<br />

technischen Fortschritt besser<br />

und schneller gerecht werden. Gleichzeitig<br />

werden wir dem sich ständig verändernden<br />

Kommunikationsverhalten<br />

der Bürgerinnen und Bürger besser gerecht.<br />

Mit dem heutigen Tag sind wir in<br />

der glücklichen Lage den Bürgerinnen<br />

und Bürgern zielgerichteter den gewünschten<br />

Service zu bieten und somit<br />

die Bürgerfreundlichkeit der Reinickendorfer<br />

Verwaltung als Teil der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung noch besser zu praktizieren.<br />

Wir freuen uns auf Ihre zahlreichen<br />

Besuche auf unserer neuen<br />

Bezirkshomepage.“<br />

Foto: Franck Boston<br />

Die Bundesrepublik hat bei der Versorgung mit Internetanschlüssen in den<br />

vergangenen Jahren stetig zugelegt. Verfügte im Jahr 2002 lediglich knapp jeder<br />

zweite Haushalt (46 Prozent) über einen Onlinezugang, waren es im Jahr 2007 schon<br />

sieben von zehn. Das ist ein Zuwachs von mehr als 54 Prozent innerhalb von fünf<br />

Jahren. Von 2007 auf <strong>2008</strong> stieg der Anteil der Internethaushalte um weitere 5,6<br />

Prozent. Scheer: „Trotz der großen Fortschritte bei der Internetversorgung muss<br />

weiter in die Telekommunikationsnetze investiert werden – vor allem in den Ausbau<br />

des Breitbandnetzes.“<br />

„Das Internet ist das bedeutendste Infrastrukturprojekt des 21. Jahrhunderts“, so<br />

Scheer. „Was früher das Eisenbahngleis oder die Autobahn war, ist heute das<br />

Breitband-Internet.“ Mit schnellem Internet werden wirtschaftliche Prozesse verbessert,<br />

neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen kommen auf den Markt, neue<br />

Bildungsangebote werden möglich. Scheer: „Deutschland braucht<br />

<br />

1/09 51


flächendeckend Glasfaser-Breitbandnetze.<br />

Diese Investitionen werden<br />

der Wirtschaft in schwierigen Zeiten<br />

wesentliche Impulse für mehr Wachstum<br />

und Beschäftigung geben.“ Insofern<br />

sei es wichtig, den Ausbau der Breitbandnetze<br />

mit ins Zentrum der anstehenden<br />

Konjunkturpakete zu rücken.<br />

Scheer: „Breitbandausbau ist der richtige<br />

Schritt zur richtigen Zeit.“<br />

Zur Methodik: Das Länder-Ranking zur<br />

Internetversorgung basiert auf aktuellen<br />

Daten der europäischen Statistikbehörde<br />

Eurostat. Berücksichtigt wurden<br />

Haushalte mit mindestens einem<br />

Mitglied in der Altersgruppe von 16 bis<br />

74 Jahren. (PM) <br />

<strong>Berlin</strong>er Wissenschaft<br />

auf einen Klick<br />

<strong>Berlin</strong> - Eine detaillierte Übersicht<br />

über die breite <strong>Berlin</strong>er Wissenschaftslandschaft<br />

bietet der<br />

BERLIN SCIENCES Navigator, der<br />

unter der Adresse www.berlinsciences.com<br />

online ist. Die interaktive<br />

Suchmaschine wurde von der <strong>Berlin</strong><br />

Partner GmbH im Auftrag der Senatsverwaltung<br />

für Wirtschaft, Technologie<br />

und Frauen des Landes <strong>Berlin</strong> sowie in<br />

enger Abstimmung mit der Senatsverwaltung<br />

für Bildung, Wissenschaft<br />

und Forschung des Landes <strong>Berlin</strong> und<br />

der Wissenschaftslandschaft <strong>Berlin</strong> erarbeitet.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

„In <strong>Berlin</strong> forschen, arbeiten, studieren<br />

und lehren rund 200.000 Menschen.<br />

Wissenschaft ist daher auch ein wesentlicher<br />

Wirtschaftsfaktor“, hebt Harald<br />

Wolf, Bürgermeister von <strong>Berlin</strong> und<br />

Senator für Wirtschaft, Technologie und<br />

Frauen, hervor. Die 14 staatlichen und<br />

16 privaten, staatlich anerkannten Hochschulen<br />

sowie über 70 außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen begründeten<br />

den internationalen Ruf <strong>Berlin</strong>s als<br />

Wissenschaftsstandort. Wolf weiter:<br />

„Der BERLIN SCIENCES Navigator<br />

bringt Wirtschaft und Wissenschaft zusammen<br />

und ist so ein wichtiges Werkzeug, um aus Wissen Innovationen und damit<br />

wirtschaftliche Entwicklung und Arbeitsplätze zu schaffen.“<br />

René Gurka, Geschäftsführer der <strong>Berlin</strong> Partner GmbH: „Mit dieser interaktiven<br />

Datenbank geben wir den Nutzern eine vollständige, aktuelle und benutzerfreundliche<br />

Übersicht zu rund 600 Wissenschaftseinrichtungen <strong>Berlin</strong>s an die Hand.“ Adressaten<br />

sind Unternehmen und Wissenschaftler, Politiker, potenzielle Investoren, Studierende<br />

und alle anderen, die sich für Forschung und Wissenschaft in <strong>Berlin</strong> interessieren.<br />

Der BERLIN SCIENCES Navigator ist umfassend: Er enthält die wichtigsten<br />

Angaben von Wissenschaftseinrichtungen <strong>Berlin</strong>s. Dazu gehören alle Kontaktdaten<br />

inklusive der organisatorischen Zugehörigkeiten und Verbindungen der einzelnen<br />

Institute und Standorte. Die Datenbank, auf welcher der BERLIN SCIENCES<br />

Navigator basiert, verknüpft auch alle rund 600 Einrichtungen untereinander. Der<br />

Navigator enthält eine umfangreiche Recherchefunktion mit der Möglichkeit, nach<br />

verschiedenen Kriterien zu suchen und zu sortieren. Er ist auch in englischer Sprache<br />

verfügbar.<br />

Der BERLIN SCIENCES Navigator ist aktuell: Ergänzungen können von den<br />

Wissenschaftseinrichtungen selbst leicht eingepflegt werden und sind ausdrücklich<br />

erwünscht. Änderungen werden webbasiert durch ein Interface vorgenommen, auf<br />

das neben der <strong>Berlin</strong> Partner GmbH auch die jeweilige Wissenschaftseinrichtung<br />

Zugriff hat.<br />

Der BERLIN SCIENCES Navigator ist integraler Bestandteil des Wissenschaftsportals<br />

www.berlin-sciences.com. Er basiert auf dem „WissenschaftsAtlas <strong>Berlin</strong>“,<br />

der bereits seit 2005 von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und<br />

Frauen im Rahmen der Landesinitiative Projekt Zukunft als interaktives Serviceangebot<br />

und Suchmaschine in der <strong>Berlin</strong>er Wissenschaft angeboten wird und löste<br />

diesen ab. Der Navigator bildet den Kern des Wissenschaftsmarketings von <strong>Berlin</strong><br />

auf der Onlineplattform BERLIN SCIENCES. Das Portal steht allen Nutzern<br />

kostenlos zur Verfügung. (LPD)<br />

<br />

www.berlin-sciences.com<br />

1/09 52


Wissen selbst<br />

verwalten<br />

Hannover - Die Wikipedia-Enzyklopädie<br />

gilt mittlerweile als<br />

unverzichtbare Informationsquelle.<br />

Wie hoch die Nachfrage ist, merkte<br />

man im vergangenen Jahr im November,<br />

als das deutsche Online-Lexikon<br />

für mehrere Tage nicht erreichbar war.<br />

Wer das Lexikon offline nutzen möchte,<br />

wurdet in der Ausgabe des <strong>IT</strong>-Profimagazins<br />

iX fündig. Die Redaktion stellte<br />

in der Dezemberausgabe die deutsche<br />

Wikipedia auf DVD zur Verfügung.<br />

Ebenfalls auf der Heft-DVD: die sechs<br />

wichtigsten freien Wiki-Systeme.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

über Java- oder .Net-Kenntnisse verfügt, ist sicher mit JSP- oder FlexWiki gut<br />

bedient. Wem dieses Know-how fehlt, der sollte zu einem der anderen Wiki greifen.<br />

Zum Beispiel zu MediaWiki, einem der bekanntesten Wiki-Engines, das auch die<br />

Basis zu Wikipedia darstellt. (PM)<br />

<br />

Erschreckende Sicherheitsdefizite bei Internet-Anwendungen<br />

Trügerische Verschlüsselung<br />

Hannover - Viele eingesetzte Verschlüsselungsverfahren weisen sowohl im<br />

Web als auch bei E-Mails erschreckende Sicherheitsdefizite auf. Dies zeigen<br />

Messungen des Instituts für Internet-Sicherheit. Wer richtig verschlüsseln<br />

will, der sollte die einzelnen Verfahren genau vergleichen und sowohl Client- als auch<br />

Server-Software immer auf dem aktuellen Stand halten. Das rät das <strong>IT</strong>-Profimagazin<br />

iX in der Ausgabe 1/09.<br />

Wie großartig das Prinzip Wiki funktioniert,<br />

zeigt nicht nur das Wikipedia-<br />

Lexikon. Wikis, sogenannte vereinfachte<br />

Content-Management-Systeme zählen<br />

zu den wichtigsten Webwerkzeugen,<br />

um im Team Inhalte zu erarbeiten und<br />

zu verwalten. Seit gut zehn Jahren erlaubt<br />

diese Art des vernetzten Arbeitens<br />

beliebig vielen Menschen, sich über gemeinsame<br />

Themen auszutauschen. Mitarbeiter<br />

können online Texte verfassen<br />

und kommentieren. Das so geteilte Wissen<br />

vereinfacht insbesondere die Projektarbeit<br />

im Inter- oder Intranet.<br />

Welche freie Wiki-Software, auch Wiki-<br />

Engine genannt, fürs eigene Vorhaben<br />

in Betracht kommt, hängt von verschiedenen<br />

Kriterien ab. „Geht es um einen<br />

leichten Einstieg, könnte Doku-Wiki das<br />

Werkzeug der Wahl sein“, empfiehlt iX-<br />

Redakteur Henning Behme. Google Sites<br />

erfordert ebenfalls keine Vorkenntnisse,<br />

vor allem deshalb, weil keine Software<br />

zu installieren und zu pflegen ist.<br />

Allerdings kann die Abhängigkeit vom<br />

Provider ein nicht zu unterschätzender<br />

Nachteil sein.<br />

Als für große Unternehmen besonders<br />

geeignet bezeichnen die Macher die Software<br />

TWiki. Allerdings steht hier die<br />

Entwicklergemeinde vor einer Neuorientierung,<br />

so dass man vor einer endgültigen<br />

Entscheidung abwarten sollte. Wer<br />

Foto: doug Olson<br />

Eine verschlüsselte Übertragung sensibler Daten gilt mittlerweile als obligatorisch -<br />

insbesondere beim Online-Banking. Doch verschlüsselte Verbindungen sind<br />

keineswegs immer sicher. Nur wenigen Anwendern ist bewusst, wie sehr sich die<br />

verwendeten Verschlüsselungsverfahren hinsichtlich ihrer kryptografischen Leistungsfähigkeit<br />

voneinander unterscheiden.<br />

„Zwar sind alle Kryptosysteme mit genügend Rechenkraft knackbar, aber der<br />

Aufwand für Angreifer hängt stark von zwei beeinflussbaren Variablen ab. Zunächst<br />

von der Schlüssellänge, die den theoretischen Aufwand für das Ausprobieren aller<br />

möglichen Kombinationen festlegt. Hinzu kommen jedoch Schwachstellen, <br />

1/09 53


die ein Krypto-Algorithmus aufweisen<br />

kann. Sie verringern den theoretischen<br />

Aufwand bisweilen stark und<br />

bilden eine reale Bedrohung“, erläutert<br />

iX-Redakteur Bert Ungerer. Es komme<br />

sogar vor, dass eine SSL-Verbindung -<br />

am https in der Browser-Adresszeile<br />

erkennbar - vollkommen unverschlüsselt<br />

sei.<br />

Wer auf der sicheren Seite sein will,<br />

sollte Client-Programme und Serverdienste<br />

ausschließlich für sichere Verfahren<br />

einrichten und unsichere Verfahren<br />

wie RC4/MD5 deaktivieren. Außerdem<br />

sollten alle Softwarekomponenten<br />

auf zeitgemäße Versionen aktualisiert<br />

werden. „Hier sind angesichts der Trägheit<br />

der Anwender vor allem die<br />

Softwarehersteller in der Pflicht. Sie<br />

müssen Upgrades mit sicheren Verschlüsselungen<br />

auch für ältere, noch im<br />

Umlauf befindliche Komponenten bereitstellen“,<br />

sagt iX-Sicherheitsexperte<br />

Bert Ungerer. (PM)<br />

<br />

<strong>IT</strong>-Profimagazin iX untersucht<br />

Text- und Spracherkennung<br />

Bürotaugliche Textund<br />

Spracherkennungsprogramme<br />

Hannover - Texterkennungsprogramme<br />

liefern mit einem<br />

handelsüblichen Multifunktionsgerät<br />

und einer Auflösung von 300<br />

dpi gute Leistungen. Bei der komplexeren<br />

Spracherkennung sorgen umfangreiche<br />

Trainingsdatensätze und entsprechende<br />

Wörterbücher für stimmige Ergebnisse,<br />

schreibt das <strong>IT</strong>-Profimagazin<br />

iX in der Ausgabe 2/09.<br />

Die Erkennungsergebnisse der gängigen<br />

Texterkennungs oder OCR-Programme<br />

unterscheiden sich nur geringfügig.<br />

Die konkreten Werte hängen deutlich<br />

von der jeweils gewählten Vorlage<br />

ab, sodass man keine allgemeingültigen<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Erfolgsquoten angeben kann. Laserausdrucke in gängigen Schriftarten setzen die<br />

Programme normalerweise fast fehlerfrei um, bei exotischen Schriften und schlechten<br />

Vorlagen steigt die Fehlerquote. „Bei den 300-dpi-Scans zeigte keines der<br />

getesteten Programme ernsthafte Schwächen“, berichtet iX-Redakteurin Susanne<br />

Nolte. „Wer für die automatisierte Verarbeitung von handschriftlich ausgefüllten<br />

Formularen auf eine akzeptable Fehlerquote angewiesen ist oder aber Frakturschrift<br />

verarbeiten muss, wird sich aber nicht mit Standardsoftware zufriedengeben, sondern<br />

ebenso zu speziellen Softwarelösungen greifen“, ergänzt sie.<br />

Auch moderne Spracherkennungsprogramme sind mittlerweile erwachsen geworden.<br />

Überdeutliches und langsames Sprechen ist heute nicht mehr erforderlich. Nach<br />

entsprechendem Training der Software kann der Anwender ganz normal reden.<br />

Der Funktionsumfang aktueller Software erlaubt nicht allein das Diktieren von<br />

Texten, sondern eine ganze Palette von Anwendungen, von der sprachgesteuerten<br />

Computernutzung bis hin zum kompletten Transkriptions-Work-flow in Kanzleien,<br />

Kliniken oder anderen Unternehmen. Speziell bei den erstgenannten Anwendungen<br />

wird regelmäßig viel diktiert, weshalb die Hersteller hier auch Fachvokabular etwa für<br />

Mediziner und Anwälte anbieten. „Unterm Strich sind Spracherkennungsprogramme<br />

aber nicht nur für Spezialisten ein nützliches Werkzeug, sondern auch für Büroaufgaben<br />

mit einem Schwerpunkt auf Textproduktion vielseitig einsetzbar“, fasst iX-<br />

Expertin Susanne Nolte zusammen. (PM)<br />

<br />

PDF-Dokumente erstellen und bearbeiten<br />

Düsseldorf - PDF-Dokumente eignen sich sowohl im Büroalltag als auch im<br />

Privaten hervorragend zur Weitergabe von Informationen in digitaler<br />

Form. Ob Texte, Präsentationen oder Tabellen - im Portable Document<br />

Format (PDF) gespeicherte Dateien lassen sich plattformübergreifend auf PC, Apple<br />

oder mobilem Gerät problemlos öffnen und drucken, ohne dass etwa Zeilen<br />

verrutschen und ursprünglich vorgesehene Formatierungen plötzlich ganz anders<br />

ausschauen. Schwierig wird es nur, wenn noch Änderungen am Inhalt vorgenommen<br />

werden sollen. Hierzu benötigt man eine meist teure Spezialsoftware. Wer dabei nicht<br />

auf Adobes teure PDF-Bearbeitungslösung Acrobat zurückgreifen möchte, hat nun<br />

nach Angaben des Herstellers mit Data Beckers neuem „PDF Professionell 4“ die<br />

Möglichkeit, PDF-Dokumente schnell und flexibel zu erstellen oder zu bearbeiten.<br />

Die vollständig überarbeitete Komplettlösung enthält zahlreiche neue Funktionen<br />

für den professionellen Einsatz des Tools in Unternehmen und bei ambitionierten<br />

Privatanwendern.<br />

Damit sich auch große Dateien flüssig und ohne große Verzögerungen bearbeiten,<br />

speichern und umwandeln lassen, basiert „PDF Professionell 4“ nach Angaben des<br />

Herstellers auf einer optimierten, im Hintergrund arbeitenden Render-Engine, die<br />

alle PDF-Versionen von 1.3 bis 1.7 (Adobe Reader 8) unterstützt. Zur Bearbeitung<br />

von PDF-Dokumenten verfügt die Software über neue leistungsstarke Markierungswerkzeuge.<br />

Textpassagen lassen sich etwa mit Hilfe von Zeichenwerkzeugen wie<br />

beispielsweise Kreisen, Ellipsen, Polygonen und Linien einfach markieren und<br />

hervorheben. Verschiedene Kommentar-, Stempel- und Notizfunktionen ermöglichen<br />

die effektive Zusammenarbeit im Team. Der neue Multi-Page-Modus erlaubt<br />

es Anwendern, mehrere PDF-Seiten auf einer Papierseite auszudrucken. PDF<br />

Professionell 4 (ISBN: 9-78381-5873-939) von Data Becker kostet 69,95 Euro und<br />

ist ab sofort im Handel erhältlich. (PM)<br />

<br />

1/09 54


LinuxTag<br />

<strong>Berlin</strong> - Die thematischen Schwerpunkte<br />

für das Konferenzprogramm<br />

des LinuxTag 2009<br />

stehen fest. Die Organisatoren des<br />

LinuxTag legen den Fokus in diesem<br />

Jahr auf verantwortungsbewusste Informationstechnik,<br />

Geschäftsprozesse<br />

und Mobilität. Der LinuxTag 2009 findet<br />

vom 24. bis 27. Juni 2009 in <strong>Berlin</strong><br />

statt.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Drei Schwerpunkte planen die Veranstalter<br />

für die Konferenz 2009, traditionell<br />

eine zentrale Säule der Veranstaltung: In der „Verantwortungsbewussten<br />

Informationstechnik“ sehen sie die Zukunft des Green-<strong>IT</strong>-Themas, indem sie den<br />

kosten- und energieeffizienten Rechnerbetrieb um gesellschaftliche und ökonomische<br />

Aspekte „Freier Software“ erweitern. Im Schwerpunkt „Geschäftsprozesse“<br />

untersuchen Referenten auf dem LinuxTag 2009, wie Open Source zunehmend<br />

komplexere Abläufe in Unternehmen unterstützt, etwa mittels <strong>IT</strong>IL. Marktgeschehen<br />

und Trendforschung lassen darauf schließen, dass „Mobilität“ im nächsten Jahr an<br />

Relevanz zunehmen wird. Daher widmet sich der dritte Schwerpunkt diesem Thema.<br />

Zum LinuxTag 2009 schnüren die Veranstalter<br />

für professionelle Besucher<br />

erneut maßgeschneiderte Angebote. So<br />

entstehen Pakete für Trendthemen wie<br />

Systemüberwachung oder Business<br />

Intelligence, die mit umfangreichen<br />

Konferenzunterlagen, günstigen Reisespecials<br />

und nicht zuletzt einer Karte<br />

der LinuxNacht, dem begehrten Social<br />

Event des LinuxTag, bedacht sind. Der<br />

Verein und die Messe <strong>Berlin</strong> hatten <strong>2008</strong><br />

erstmals hochrangige Firmenvertreter<br />

zu einem CIO-Summit eingeladen, um<br />

sich vor Ort einen Eindruck von Linux<br />

und Open Source zu verschaffen. Oliver<br />

Zendel, Erster Vorsitzender des<br />

LinuxTag e.V.: „Das war ein großer<br />

Erfolg, an den wir anknüpfen werden.“<br />

Der LinuxTag will aber auch verstärkt<br />

Anwender nach <strong>Berlin</strong> einladen, die Freie<br />

Software gerade erst für sich entdecken.<br />

Dazu Oliver Zendel: „Oft ist Linux für<br />

diesen Personenkreis erklärungsbedürftig.<br />

Wir möchten aber nicht nur<br />

graue Theorie, sondern vorrangig Praxisbeispiele<br />

in den Mittelpunkt stellen.“<br />

Das Programmteam plant deshalb zum<br />

Beispiel eine Vortragsserie, die Alltagsprobleme<br />

von Linux-Neulingen löst.<br />

Diese stehen häufig vor der Herausforderung,<br />

eine beschleunigte Grafikkarte<br />

in Betrieb zu nehmen oder eine Webcam<br />

zur Videotelefonie zu verwenden.<br />

Schwerpunkte 2009: Verantwortungsbewusste<br />

Informationstechnik,<br />

Geschäftsprozesse und Mobilität<br />

Über den LinuxTag<br />

Grafik: Tux<br />

Der LinuxTag ist Europas führender Event für Linux und Freie Software und die<br />

gemeinsame Plattform von Open-Source-Projekten im deutschsprachigen Raum,<br />

Europa und Übersee. Die viertägige Veranstaltung vereint Hersteller, Unterstützer,<br />

Softwareprojekte und Communities. Zum LinuxTag <strong>2008</strong> vom 28. bis 31. Mai in<br />

<strong>Berlin</strong> kamen 11.612 Besucher aus 31 Ländern.<br />

Neben dem Vortragsprogramm mit weit über 200 Themen und einem eigenen<br />

Business- und Behördenkongress umfasst der LinuxTag traditionell auch eine<br />

Ausstellung, an der sich in diesem Jahr über 200 Projekte und Unternehmen aus dem<br />

Open-Source-Umfeld beteiligten. Der LinuxTag hebt sich dadurch von anderen<br />

Messen ab, dass er eng mit der Community und den Ausstellern zusammenarbeitet.<br />

Der Verein LinuxTag e.V. ist ideeller Ausrichter der Veranstaltung und führt sie<br />

gemeinsam mit der Messe <strong>Berlin</strong> GmbH durch. Über den LinuxTag informiert die<br />

Webseite http://www.linuxtag.org/. (PM)<br />

<br />

1/09 55


Erster SimoB<strong>IT</strong>-Kongress in <strong>Berlin</strong><br />

präsentiert neue Projekte, Trends<br />

und Herausforderungen<br />

Mobiles Internet bringt<br />

große Chancen für die<br />

Arbeitswelt<br />

<strong>Berlin</strong> - In der Arbeitswelt steht<br />

ein Paradigmenwechsel bevor.<br />

Ähnlich wie das Internet in den<br />

vergangenen 15 Jahren wird nun die<br />

Verwendung mobiler Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien (IKT) für<br />

weitere tiefgreifende Veränderungen<br />

sorgen. So lautet das Fazit des ersten<br />

SimoB<strong>IT</strong>-Kongresses „Mobiles Internet<br />

- Wie sich die Arbeitswelt verändert“,<br />

der am 10. und 11. Dezember <strong>2008</strong> in<br />

<strong>Berlin</strong> stattgefunden hat. Das Förderprogramm<br />

SimoB<strong>IT</strong> (Sichere Anwendung<br />

der mobilen Informationstechnik<br />

zur Wertschöpfungssteigerung in Wirtschaft<br />

und Verwaltung) des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie,<br />

BMWi, umfasst zwölf Projekte.<br />

Sie sollen Technologieentwicklung und<br />

die Markterschließung beschleunigen.<br />

In seiner Eröffnungsrede betonte der<br />

Staatssekretär des BMWi, Jochen<br />

Homann, „dass die Anwendung mobiler<br />

IKT dazu führt, dass nicht mehr wie<br />

bisher der Mensch an das Büro, sondern<br />

das Büro an den Menschen gebunden<br />

ist.“ Es handele sich um einen Wandel,<br />

der weit in die innerbetriebliche Organisation<br />

von Unternehmen, die Art und<br />

Weise der Kommunikation und den<br />

Alltag der Bürger hineinreiche. „Dieser<br />

Wandel erlaubt eine wirklich durchgängige<br />

Optimierung von Geschäftsprozessen<br />

über alle Wertschöpfungsstufen<br />

hinweg. Er erschließt damit das<br />

eigentliche Potenzial mobiler Lösungen<br />

- mit dem Ergebnis, dass Effizienz, Service-Qualität<br />

und Mitarbeitermotivation<br />

verbessert werden.“<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Aktivitäten der zwölf SimoB<strong>IT</strong>-Projekte<br />

erstrecken sich auf die vier Anwendungsbereiche,<br />

das Gesundheitswesen,<br />

der Maschinenbau, die öffentliche Verwaltung sowie das Handwerk und kleinere<br />

Unternehmen. Damit fokussiert sich SimoB<strong>IT</strong> auf die vielversprechendsten Bereiche<br />

mobiler IKT-Anwendungen, die ein besonders hohes Wachstumspotenzial<br />

aufweisen.<br />

Für das Gesundheitswesen wies Harald Korb, Ärztlicher Direktor von Vitaphone,<br />

darauf hin, dass durch das mobile Monitoring rund sechzig Prozent der Krankenhauseinweisungen<br />

vermieden und die Liegezeiten in den Kliniken erheblich verkürzt<br />

werden könnten. Eine Entlastung der Krankenhäuser käme unmittelbar der Behandlung<br />

der stationär betreuten Patienten zu Gute. In der Notfallmedizin ließe sich dem<br />

akuten Ärztemangel entgegen wirken, da künftig der Austausch von Informationen<br />

und entsprechende Anweisungen über die Telematik erfolgen könnten. In nur 14,3<br />

Prozent der Notarzteinsätze ist direkt am Unfallort tatsächlich der Einsatz eines<br />

Arztes erforderlich.<br />

Foto: Mikael Damkier<br />

An Wichtigkeit gewinnen mobile IKT-Lösungen auch im Maschinenbau. Ulrich Doll<br />

von Homag berichtete, dass neunzig Prozent der deutschen Firmen weniger als 250<br />

Mitarbeiter beschäftigen und siebzig Prozent von ihnen ihre Geräte in die ganze Welt<br />

exportieren. Gerade die Bereiche Service und Wartung ließen sich mithilfe mobiler<br />

IKT-Anbindungen wesentlich effizienter gestalten, da die Maschinen mit Hilfe von<br />

Ferndiagnosen Fehler melden. Muss künftig nicht mehr der Techniker zu Routinewartungen<br />

aus Deutschland anreisen, führt dies zu einer immensen Zeit- und<br />

Kostenersparnis. Die Überwachung von Maschinen und Anlagen erfolgt über<br />

drahtlose IKT und wird dadurch effizienter.<br />

In der öffentlichen Verwaltung könnten die Schaffung von Interoperabilität vieler<br />

verschiedener Datenquellen und der Zugriff auf diese über mobile Endgeräte viele<br />

Prozesse vereinfachen und beschleunigen. Zum einen betrifft dies Bereiche wie die<br />

Straßenplanung oder auch die Bestandsaufnahme in deutschen Wäldern, zum<br />

anderen aber auch Maßnahmen wie die Brandbekämpfung, die schneller durchgeführt<br />

werden könnten. Beispielsweise wird die Planung und Durchführung von<br />

Tiefbaumaßnahmen wesentlich effizienter, belastende Straßenarbeiten werden reduziert.<br />

Im Handwerk und in kleinen und mittleren Unternehmen, die sich den Aufbau einer<br />

eigenen mobilen IKT-Plattform nicht leisten können, trägt SimoB<strong>IT</strong> dazu bei, dass<br />

sie sich unter gemeinsamer Nutzung einer zentralen Plattform im Verbund <br />

1/09 56


um Großaufträge bewerben können.<br />

So werden beispielsweise Lösungen<br />

entwickelt und erprobt, die es dem<br />

Elektrohandwerk ermöglichen, auch das<br />

wichtige Marktpotenzial von Großbaustellen<br />

mit zu erschließen. Durch<br />

eine IKT-basierte mobile Systemlösung,<br />

bei der sich mehrere KMU zu einer Art<br />

virtuellem „Groß“-Unternehmen auf<br />

Zeit zusammenschließen können, ergeben<br />

sich neue Wettbewerbschancen für<br />

die KMU.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses<br />

war auch das Thema „<strong>IT</strong>-Sicherheit“.<br />

Der Leiter Geschäftsentwicklung<br />

von Giesecke & Devrient, Kai Grassie,<br />

erwähnte den „schwierigen Spagat zwischen<br />

einfacher Bedienbarkeit und<br />

höchstmöglicher Sicherheit mobiler<br />

Lösungen“. Dabei seien die Herausforderungen<br />

sehr groß. Eine herausragende<br />

Bedeutung kommt jedoch der Implementierung<br />

von <strong>IT</strong>-Sicherheit und dem<br />

Datenschutz zu: Beide besitzen für fast<br />

alle mobilen <strong>IT</strong>-Anwendungen eine<br />

unverzichtbare Schlüsselfunktion.<br />

„Der Aspekt Sicherheit ist von immenser<br />

Bedeutung. Sicherheit schafft Vertrauen<br />

und Vertrauen schafft Werte. Wie<br />

wichtig Vertrauen ist, merkt man häufig<br />

erst, wenn es einmal verloren ist. Das<br />

beste Beispiel hierfür liefert die aktuelle<br />

Finanzkrise. Deshalb ist es begrüßenswert,<br />

dass das Projekt SimoB<strong>IT</strong> mit seinen<br />

Lösungsansätzen in das Kollektivgut<br />

Vertrauen investiert,“ resümierte Dr.<br />

Karl-Heinz Neumann, Projektkoordinator<br />

von SimoB<strong>IT</strong> und Geschäftsführer<br />

der WIK-Consult.<br />

SimoB<strong>IT</strong> ist die Abkürzung für „Sichere<br />

Anwendung der mobilen Informationstechnik<br />

zur Wertschöpfungssteigerung<br />

in Wirtschaft und Verwaltung“. Das<br />

Projekt ist Teil der High-Tech-Strategie<br />

der Bundesregierung und des Regierungsprogramms<br />

„Informationsgesellschaft<br />

Deutschland 2010“<br />

(iD2010). Insgesamt zwölf Vorhaben<br />

werden vom Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie gefördert,<br />

um insbesondere kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen als Vorbild<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

zu dienen, damit diese unter Verwendung mobiler Lösungen ihre Geschäftsprozesse<br />

beschleunigen und effizienter gestalten können. Weitere Informationen zu den<br />

einzelnen Projekten unter www.simobit.de. (PR)<br />

<br />

Öffentliche Verwaltungen profitieren von<br />

innovativen <strong>IT</strong>K-Lösungen<br />

Hannover - Die Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltungen profitiert<br />

zunehmend von innovativen <strong>IT</strong>-Lösungen. Welche Fortschritte es bei<br />

den Behörden gibt und wie einfach es zukünftig beispielsweise sein wird,<br />

Online-Anträge zu stellen, waren Themen des Public Sector Parc auf der CeB<strong>IT</strong><br />

2009. Bürger, Verwaltungsangestellte und Entscheider der Wirtschaft erfuhren dort,<br />

welche Vorteile die Einführung der neuen elektronischen Personalausweise und<br />

Gesundheitskarten bietet oder wie die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

die Kommunikation mit Verwaltungen grundlegend verbessert.<br />

Mehr Bürgernähe<br />

Zentrale Behördenrufnummer, elektronische<br />

Formulare und SMS-Service für Termine beim<br />

Bürgeramt: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) präsentierte auf der CeB<strong>IT</strong><br />

2009 die leistungsfähige <strong>IT</strong>-Infrastruktur, die<br />

hinter dem aktuellen und zukünftigen Service<br />

der Verwaltung in der Bundeshauptstadt steht.<br />

Neben der Bürgerservicenummer 115 in der<br />

Pilotregion <strong>Berlin</strong> stellte das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> an<br />

seinem Messestand in der Halle 9 unter anderem<br />

Pilotprojekte wie elektronische Formularservices<br />

oder die Online-Terminvereinbarung<br />

in den Fokus. Zudem informierte der <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

im Public Sector Parc über energieeffiziente<br />

und umweltfreundliche <strong>IT</strong> für die<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung.<br />

Telefonischen Bürgerservice neu gestalten: das Projekt D115 in der Pilotregion<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wird in der Hauptstadt das Servicecenter für die geplante bundesweite<br />

Bürgerrufnummer 115 in der Pilotregion <strong>Berlin</strong> umsetzen. Am Messestand war<br />

ein Arbeitsplatz des telefonischen Auskunftsservice eingerichtet. Mitarbeiter des<br />

Servicecenter demonstrierten, wie sie die Angaben des Anrufers elektronisch notieren<br />

und das selbstlernende Wissensmanagementsystem nutzen.<br />

Elektronische Zugänge öffnen: mit der eGovernment-Suite für <strong>Berlin</strong><br />

Spätestens mit der Verabschiedung der EU-Dienstleistungsrichtlinie steht fest:<br />

Elektronische Dokumente gehören künftig zum Arbeitsalltag und zum Leistungsangebot<br />

der Verwaltung. Bei der dafür notwendigen Verwaltungsmodernisierung<br />

kommt der <strong>IT</strong>-Unterstützung eine Schlüsselrolle zu. Innerhalb der Verwaltung, aber<br />

auch übergreifend, muss der sichere und medienbruchfreie Austausch von <br />

1/09 57


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Daten und Dokumenten gewährleistet sein. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bietet mit seiner<br />

eGovernment-Suite die <strong>IT</strong>-Unterstützung dieser Umstellung. Am Messestand präsentierte<br />

der <strong>IT</strong>-Dienstleister die Suite und ihre Module, wie das elektronische<br />

Dokumentenmanagement oder die virtuelle Poststelle, mit denen sie den<br />

Modernisierungsprozess in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung unterstützen.<br />

„Bürger trifft Behörde“<br />

Vor allem während der Veranstaltung „Bürger trifft Behörde“ am CeB<strong>IT</strong>-Wochenende<br />

konnten die CeB<strong>IT</strong>-Besucher erleben, wie einfach, schnell und effizient die<br />

Kommunikation mit dem Staat sein kann. Für diese erstmalig veranstaltete Sonderschau<br />

sprach der Public Sector Parc gezielt auch Bürger, Firmen und Beamte an, um<br />

sie umfassend über die aktuellen Entwicklungen im öffentlichen Sektor zu informieren.<br />

Vorgestellt wurden neben Services für Menschen, Unternehmen und für die<br />

Gesundheit alle Themen rund um Lernen und Lehren. Zudem waren die aktuellsten<br />

Lösungen für Schutz und Sicherheit von Daten zu sehen.<br />

Im Public Sector Parc: Elektronischer Personalausweis und Gesundheitskarte<br />

Interessante Präsentationen und spannende Aktionen informierten ebenso wie<br />

kontroverse Diskussionen darüber, welche <strong>IT</strong>-basierten Services die Behörden<br />

bieten oder wie Online-Anträge gestellt werden. Zu den Highlights gehörte die<br />

Präsentation des Bundesministeriums des Innern und der Bundesdruckerei rund um<br />

den künftigen elektronischen Personalausweis. Darüber hinaus konnten sich die<br />

Besucher beispielsweise über Sinn und Zweck von Geodaten schlau machen und<br />

deren vielfältige Einsatzzwecke entdecken - wie bei der Erschließung von Baugebieten<br />

oder im Katastrophenschutz.<br />

Effizienz steigern: EU-Dienstleistungsrichtlinie und einheitliche Behördenrufnummer<br />

und erhalten wertvolle Anregungen für<br />

ihre tägliche Praxis. Virtualisierung ist<br />

ein Aspekt des Leitthemas der diesjährigen<br />

<strong>IT</strong> Profits „die vernetzte Welt“.<br />

Die Referenten präsentieren in ihren<br />

praxisorientierten Vorträgen das Neueste<br />

aus dem Virtualisierungsbereich und<br />

berichten über eigene Erfahrungen mit<br />

dieser hochaktuellen Technologie der<br />

<strong>IT</strong>-Branche. Das betrifft unter anderem<br />

Speicher- und Servervirtualisierung in<br />

Deutschland, Virtualisierung als Weg zu<br />

Green <strong>IT</strong>, Nutzung der Virtualisierungstechnologie<br />

durch Hoster sowie<br />

Speicher- und Servervirtualisierung<br />

in mittelständischen Betrieben.<br />

Weitere Vortragsthemen sind Netzwerkvirtualisierung<br />

im Datenzentrum, Virtual<br />

Private Datacenter, Herausforderungen<br />

bei der Verwaltung virtualisierter Infrastrukturen,<br />

Verwaltung einer virtualisierten<br />

VMware-Landschaft, Virtualisierung<br />

und Sicherheit als neue Herausforderungen<br />

für den <strong>IT</strong>-Verantwortlichen<br />

sowie Compliance virtualisierter<br />

Infrastrukturen.<br />

Bei der Optimierung der Kommunikation zwischen Bürger und Behörde standen<br />

zwei Themen im Vordergrund: der Abbau bürokratischer Hürden durch die EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie (EU-DLR) und die einheitliche Behördenrufnummer D115,<br />

die in allen Fällen weiterhelfen soll - ob es nun um Termine beim Standesamt oder<br />

Fragen zum Elterngeld geht. (PB/EB)<br />

<br />

<strong>IT</strong>-Verantwortliche erhalten neues Forum zur Lösung brennender<br />

<strong>IT</strong>-Probleme in Unternehmen und Verwaltungen<br />

<strong>IT</strong> Profits 2009: Erstmals Kongress zum Thema<br />

Virtualisierung<br />

<strong>Berlin</strong> - Das hochaktuelle Thema „Virtualisierung“ wird in diesem Jahr erstmals<br />

in einem Kongress behandelt. Die Veranstaltung findet am 24. Juni während<br />

der „<strong>IT</strong> Profits – Fachmesse, Forum und Kongress für <strong>IT</strong>, Internet und<br />

Kommunikation“ im Marshallhaus des <strong>Berlin</strong>er Messegeländes statt. Die <strong>IT</strong> Profits<br />

führt den eintägigen Kongress gemeinsam mit der Fachzeitschrift InformationWeek<br />

durch. Mit diesem neuen Kongressangebot finden CIOs, <strong>IT</strong>-Manager, Leiter von<br />

Rechenzentren und andere <strong>IT</strong>-Verantwortliche von mittelständischen und großen<br />

Unternehmen sowie aus der Verwaltung ein Forum für Austausch und Information<br />

Austausch und Kommunikation der<br />

Teilnehmer stehen bei dem Kongress<br />

im Mittelpunkt. Der ergänzende Besuch<br />

der Fachmesse <strong>IT</strong> Profits ermöglicht die<br />

Information direkt bei den Herstellern<br />

relevanter Produkte. Ein Höhepunkt<br />

wird die Verleihung des „CIO-Award<br />

Virtualisierung“ durch die <strong>IT</strong> Profits<br />

und InformationWeek auf der Abendveranstaltung<br />

„<strong>IT</strong> Personalities“ sein.<br />

Weitere Informationen zum Programm<br />

und zur Anmeldung können unter Tel.<br />

08121-95-1590 beziehungsweise per E-<br />

Mail unter it-profits@informationweek.de<br />

angefordert werden.<br />

<br />

1/09 58


Bedeutung von Virtualisierung<br />

wächst<br />

Virtualisierung erlangt als die logische<br />

Trennung von Hardware und Software<br />

zunehmend Bedeutung. Sie ermöglicht<br />

die Zusammenfassung der gesamten<br />

Hardware zu einem Pool, aus dem Ressourcen<br />

bedarfsbezogen zugeteilt werden.<br />

Damit trägt sie entscheidend zur<br />

Lösung aktueller <strong>IT</strong>-Probleme in<br />

Unternehmen und Verwaltungen bei,<br />

die durch Etat-Kürzungen, explodierende<br />

Kosten für das Management der<br />

Hardwareressourcen und geringe<br />

Auslastung der vorhandenen Systeme<br />

entstehen. Die Virtualisierung beeinflusst<br />

diese Problemzonen positiv und<br />

macht darüber hinaus Anwender unabhängiger<br />

von Hardwarelieferanten.<br />

Das Thema Virtualisierung trifft auf einen<br />

wachsenden Markt, insbesondere,<br />

da sich die Technologie rasant weiter<br />

entwickelt: Schon heute setzen deutsche<br />

Unternehmen ab 500 Mitarbeiter mehrheitlich<br />

Servervirtualisierung ein – im<br />

Mittelstand sind es erst etwa 30 Prozent.<br />

Das belegen Daten des Marktforschungsunternehmens<br />

Techconsult.<br />

Über die <strong>IT</strong> Profits<br />

Die <strong>IT</strong> Profits ist Fachmesse, Forum<br />

und Kongress für <strong>IT</strong>, Internet und Kommunikation.<br />

Sie findet Ende Juni 2009<br />

wieder parallel zum LinuxTag statt -<br />

Europas bedeutendste Kongressmesse<br />

rund um Freie Software, Linux und Open<br />

Source. Zur vierten <strong>IT</strong> Profits im<br />

vergangenen Jahr hatte es einen<br />

Besucherzuwachs von 24 Prozent und<br />

breite Zustimmung zum neuen Messekonzept<br />

gegeben. Weitere Informationen<br />

unter www.it-profits.de. (PM) <br />

WWW<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Neuer Leitfaden zu SOA<br />

<strong>Berlin</strong> - Der Hightech-Verband<br />

B<strong>IT</strong>KOM hat einen Leitfaden zu<br />

Sicherheitsaspekten bei Serviceorientierten<br />

Architekturen (SOA) veröffentlicht.<br />

„Unser Leitfaden ,SOA und<br />

Security’ erläutert SOA-spezifische<br />

Sicherheitsaspekte und räumt mit dem<br />

Vorurteil auf, Service-orientierte Architekturen<br />

stellten ein erhöhtes Sicherheitsrisiko<br />

dar“, sagt Stephan Ziegler,<br />

Experte für <strong>IT</strong>-Architektur beim<br />

B<strong>IT</strong>KOM. Der B<strong>IT</strong>KOM-Leitfaden<br />

hilft, die Sicherheitsanforderungen in<br />

SOA-Projekten frühzeitig zu berücksichtigen<br />

und <strong>IT</strong>-Sicherheitsstandards zu<br />

erfüllen. Er wendet sich an Anwender<br />

und Anbieter von SOA, insbesondere<br />

kleinere und mittlere Unternehmen. Der<br />

Leitfaden ist kostenlos.<br />

SOA ist keine reine Architektur der <strong>IT</strong>-<br />

Systeme, sondern vor allem ein neues<br />

Konzept: Die <strong>IT</strong>-Prozesse eines Unternehmens<br />

werden demnach konsequent<br />

an den ihnen zu Grunde liegenden betrieblichen<br />

Abläufen ausgerichtet. Die<br />

einzelnen <strong>IT</strong>-Dienste können schneller<br />

verändert und neuen Bedingungen angepasst<br />

werden. Die Umsetzung von<br />

Geschäftsprozessen wird so flexibler.<br />

Umfragen zeigen, dass sich in Deutschland<br />

aktuell etwa 50 Prozent der Anwenderunternehmen<br />

mit SOA beschäftigen<br />

und eine schrittweise Umstellung<br />

ihrer <strong>IT</strong>-Systeme in den kommenden<br />

zwölf bis 24 Monaten planen. Für den<br />

zukünftigen Erfolg des Wirtschaftsstandortes<br />

Deutschland spielen Serviceorientierte<br />

<strong>IT</strong>-Architekturen eine wichtige<br />

Rolle: Die größere Flexibilität hilft<br />

im globalen Wettbewerb und den sich<br />

schnell ändernden Märkten.<br />

Der Leitfaden kann auf der Internet-<br />

Plattform www.SOA-know-how.de gelesen,<br />

kommentiert und bewertet werden.<br />

(PM)<br />

<br />

In eigener Sache<br />

Wie kommt die <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Re<br />

daktion eigentlich an die Informationen,<br />

fragen sich<br />

vielleicht unsere Leserinnen und Leser.<br />

Überwiegend stammen die Meldungen<br />

aus drei Hauptquellen: von Autoren und<br />

von den Agenturen Presseportal.de sowie<br />

pressrelations.de.<br />

Presseportal.de ist Deutschlands umfassendste<br />

Datenbank für Presseinformationen.<br />

Texte, hochauflösende Bilder<br />

und Grafiken sowie sendefertige<br />

Audiobeiträge. Hinter Presseportal.de<br />

steht die dpa-Tochter „news aktuell“,<br />

die die Presseinformationen im Auftrag<br />

von Parteien, Verbänden, Unternehmen<br />

und staatlichen Stellen für Journalisten<br />

zugänglich macht. Die Dienste, die unter<br />

Presseportal.de bereitgestellt werden,<br />

heißen ots (Originaltextservice), obs<br />

(Originalbildservice), ogs (Originalgrafikservice)<br />

und ors (Originalradioservice).<br />

Ein ähnliches Prinzip verfolgen auch<br />

pressrelations.de und PresseBox.de.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Beiträge stammen also entweder<br />

direkt von Autoren, die mit ihrem<br />

Namen zeichnen, sogenannte Namensbeiträge<br />

oder aber von den erwähnten<br />

Agenturen und somit von Unternehmen<br />

und Organisationen. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht notwendig<br />

die Ansichten der Redaktion<br />

wieder. Die Redaktion filtert aus den<br />

Hunderten von Meldungen, die jeden<br />

Tag veröffentlicht werden, die für die<br />

öffentliche Verwaltung relevanten<br />

heraus. Ergänzt werden die Berichte noch<br />

um entsprechende Pressemitteilungen,<br />

die von den Firmen und Institutionen<br />

direkt versandt werden. Die Beiträge<br />

sind entsprechend gekennzeichnet:<br />

• EB = Eigenbericht<br />

• OTS = Originaltextservice<br />

• PM = Pressemitteilung<br />

• PB = Pressebox<br />

• PR = pressrelations<br />

• LPD = Landespressedienst<br />

<strong>Berlin</strong> (EB)<br />

<br />

1/09 59


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Wenn sich Ihre Anschrift ändert,<br />

wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />

schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />

Telefon 90 222 (9222) 6014<br />

Nr. . 1 / 2009<br />

Raum für Versandetikett<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />

möchten Sie nicht einmal selber zur<br />

„Feder“ greifen?<br />

16 Millionen UMTS-Anschlüsse in Deutschland<br />

Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />

Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />

direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />

freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />

und Artikel aus Ihren<br />

Reihen.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im<br />

Juni. Der Redaktionsschluss ist am<br />

12. Mai 2009.<br />

Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />

mailen sie uns oder rufen Sie an:<br />

Herr Brodersen +49 3090222-6014<br />

Fax +49 3090222-5864<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber:<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>er Straße 112-115, 1O713 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: +49 3O 9O222 -O, Fax: +49 3O 9O222-5864, V.i.s.d.P. Konrad Kandziora<br />

Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/<br />

Redaktion:<br />

E-Mail: splitter@itdz-berlin.de<br />

Michael Brodersen:<br />

Pressestelle:<br />

Tel: +49 3O 9O222-6O14,<br />

E-Mail: Michael.Brodersen@itdz-berlin.de<br />

Tel: +49 3O 9O222-6111,<br />

E-Mail: Presse@itdz-berlin.de<br />

Druck: <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, Xerox DokuColor 26O Laserdrucker, Auflage: 2.75O<br />

Gastautoren:<br />

Titelfoto:<br />

Referat Oberste Bauaufsicht - Geschäftsstelle eBG, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung <strong>Berlin</strong><br />

Lydia Hoffmann, PRO SERVE Datenbank-Concept GmbH, <strong>Berlin</strong><br />

Evelyn Hoffschröer, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung <strong>Berlin</strong><br />

Joachim Jahn, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung <strong>Berlin</strong><br />

Dirk Arendt, OPENLiMiT SignCubes AG, Baar, Schweiz<br />

Andre Drescher, Systemverwalter beim <strong>Berlin</strong>er Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit<br />

Klaus Petersen, cmp+, <strong>Berlin</strong><br />

Dr. Manfred Fitzner, <strong>Berlin</strong>/Düsseldorf<br />

onlinebewerbung.de - Fotolia.com<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr. 2/2OO9 erscheint voraussichtlich im Juni 2OO9<br />

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