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SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 2/2007 - 17. Jahrgang<br />

Schwerpunkt: Serviceorientierte Architektur (SOA)<br />

2/07 1


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

in unserer aktuellen <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Ausgabe beschäftigen<br />

wir uns intensiv mit dem Thema „Serviceorientierte<br />

Architektur“, kurz SOA, und ihren Vorteilen sowie<br />

ihrem Nutzen für die <strong>IT</strong>-Infrastruktur moderner Verwaltungen.<br />

Im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ermöglicht SOA die<br />

Zentralisierung von Diensten auf unserer eGovernment-<br />

Diensteplattform, auf der wir übergreifend nutzbare<br />

und fachverfahrensneutrale Landesdienste aufbauen und<br />

betreiben.<br />

Wie Sie vielleicht wissen, verfügt eine SOA über besondere<br />

Eigenschaften, die sie von anderen Architekturmodellen<br />

abhebt. Die wohl wichtigste Eigenschaft ist, dass eine SOA weitgehend<br />

transparent ist und die Realisierung eines Dienstes strikt von seiner Beschreibung<br />

getrennt wird. Konkret bedeutet dies, dass zu jedem Dienst eine separate Schnittstelle<br />

existiert, die den Dienst eindeutig beschreiben kann. Unter Zuhilfenahme von<br />

plattformunabhängigen Beschreibungstechniken kann somit nicht nur der Dienst,<br />

sondern sogar die zur Realisierung verwendete Plattform abstrahiert werden. Die<br />

Realisierung der einzelnen Dienste ist somit transparent und das Gesamtsystem<br />

heterogen und interoperabel. Das bedeutet, dass unsere Kunden über standardisierte<br />

und plattformunabhängige Schnittstellen auf unsere Dienste zugreifen können.<br />

Mehr dazu lesen Sie ab Seite 4.<br />

Gute Arbeit wird belohnt: Unser Haus ist für das Projekt „EduNet 2006“ mit dem<br />

„Best Practice Award 2007“ des Bensberger Kreises ausgezeichnet worden. In enger<br />

Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />

sowie unseren Partnern aus dem <strong>Berlin</strong>er Mittelstand haben wir durch die<br />

Realisierung des Projekts erfolgreich die <strong>IT</strong>-Ausstattungen von <strong>Berlin</strong>er Schulen<br />

verbessert. Nach guter Vorarbeit konnten in nur fünf Wochen rund 6.000 PCs an 671<br />

Lieferstandorte der Schulen verteilt und dort eingerichtet werden. Besonders überzeugten<br />

unsere strategisch-logistischen Leistungen und die zeitnahe Umsetzung des<br />

Projekts. Dass wir uns dabei gegen namhafte Mitbewerber wie Deutsche Bahn<br />

Systems und Energie Baden-Württemberg (EnBW) durchsetzen konnten, erfüllt uns<br />

natürlich mit besonderem Stolz. Letztlich zeigt die Verleihung des „Best Practice<br />

Award 2007“ an das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, dass gerade auch in öffentlichen Institutionen<br />

betriebswirtschaftliches Denken zum Erfolg führt und honoriert wird.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

eine informationsreiche und unterhaltsame Lektüre!<br />

Konrad Kandziora<br />

Vorstand<br />

2/07 2


Editorial<br />

Editorial 2<br />

Schwerpunktthema<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Glos: Unerwünschte Telefonwerbung wird zukünftig<br />

wirkungsvoll sanktioniert<br />

4O<br />

Studie: Biometrie-Markt in Deutschland wächst stark<br />

4O<br />

Maximaltempo beim Datenverkehr 41<br />

Informations- und Rechtsrecherche für Kommunen 42<br />

Hilfestellung beim Umgang mit PDAs und Smartphones 43<br />

Serviceorientierte Architektur (SOA) 4<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> setzt auf serviceorientierte Architektur 6<br />

Auf dem Weg zum prozessorientierten E-Government 9<br />

Herausforderung Serviceorientierte Architektur 12<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> macht Druck mit Output-Management Dienst 13<br />

Bereitstellung eines DMS/VBS-Dienstes<br />

auf der Basis des Systems VISkompakt® 15<br />

Projekt ISBJ 17<br />

Parlament und Senat<br />

Mehr Computer für <strong>Berlin</strong>s Schüler 21<br />

Online<br />

Wirtschaftsportal ein halbes Jahr online – erste Erfahrungen 44<br />

Außenhandelsdaten ab sofort als interaktiver Atlas im Internet 45<br />

Rund 3O Prozent der Unternehmen und Bürger<br />

nutzen das Internet für Behördenkontakte 46<br />

56 Prozent der Internetnutzer sind täglich oder fast täglich online 46<br />

Allzeithoch: Zwei Drittel aller Deutschen verschicken private E-Mails 47<br />

Verein „Deutschland sicher im Netz“ nimmt Arbeit auf 47<br />

In zehn Bundesländern nimmt die Polizei<br />

Strafanzeigen per Internet entgegen 49<br />

Bundesgerichtshof entscheidet über<br />

die Verantwortlichkeit des Betreibers eines Meinungsforums im Internet 49<br />

BVDW veröffentlicht Leitfaden für Corporate Blogs<br />

5O<br />

E-Government und Verwaltung<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> Online-Shop seit Mitte Mai 2OO7 mit optimierter Technik 22<br />

Bundesweites <strong>IT</strong>-Projekt sorgt für Bürokratieabbau im Schwerlastverkehr 22<br />

Hilfe im Bürokratie-Dschungel 23<br />

ARIS-Plattform 24<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> senkt Tarife im Festnetz- und Mobilfunkbereich 24<br />

Elektronischer Rechtsverkehr berlinweit nutzbar 26<br />

Ein starkes Team: Strategische Zusammenarbeit von BIM und <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 28<br />

Berichte und Infos<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> gewinnt „Best Practice Award“ für<br />

<strong>IT</strong>-Ausstattung von <strong>Berlin</strong>er Schulen 3O<br />

Rekordförderung der <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Branche 31<br />

Deutscher Download-Markt wächst 32<br />

Bund, Länder und Kommunen investieren 2OO6 so viel wie nie zuvor 33<br />

Bundesministerium des Innern verlängert<br />

Rahmenvertrag für Öffentliche Verwaltung mit Microsoft bis 2O1O 33<br />

Sechs Meilensteine für die erfolgreiche <strong>IT</strong>-Strategie 33<br />

SIDOK ist in der Prototypphase 35<br />

VÖBB: Vernetzte Kommunikations- und Wissensstandorte 36<br />

Auto Immune Systems: Computer helfen Computern in Echtzeit 37<br />

Das RFID-Office 38<br />

Windows Server „Longhorn“ Beta 3 steht zum Testen bereit 39<br />

Red Hat plant virtuelles Betriebssystem für Desktoprechner mit Intel vPro 39<br />

Tipps und Tricks<br />

Private E-Mails am Arbeitsplatz: Fallstricke für Administratoren 51<br />

Die spionierenden Super-Cookies 54<br />

Veranstaltungen<br />

Effizienzstrategien im Mittelpunkt des<br />

13. E-Government-Anwenderforums 55<br />

Girls´ Day 2OO7 56<br />

Innovation durch Open Source:<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung profitiert von offenem Betriebssystem 57<br />

Beschaffungskonferenz 2OO7 58<br />

Literatur<br />

Neues iX-Sonderheft zu .Net 3.0 und Vista 58<br />

„Web 2O - Die schöne neue Welt des Internet“ 58<br />

c’t special „Digitale Fotografie“ 59<br />

PC-Einstieg auf die Schnelle 59<br />

Dies und Das<br />

Fast jeder fünfte Mensch ist online<br />

Impressum<br />

6O<br />

6O<br />

2/07 3


Serviceorientierte<br />

Architektur (SOA)<br />

Der Begriff serviceorientierte Architektur<br />

(SOA) oder englisch<br />

Service Oriented Architecture,<br />

auch dienstorientierte Architektur, ist<br />

ein Managementkonzept und setzt erst<br />

in zweiter Linie ein Systemarchitekturkonzept<br />

voraus:<br />

• Das Managementkonzept strebt<br />

eine an den gewünschten Geschäftsprozessen<br />

ausgerichtete<br />

Infrastruktur an, die schnell auf<br />

veränderte Anforderungen im<br />

Geschäftsumfeld reagieren kann.<br />

• Das Systemarchitekturkonzept<br />

sieht die Bereitstellung fachlicher<br />

Dienste und Funktionalitäten in<br />

Form von Services vor.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

eingesetzt, doch kann eine SOA prinzipiell auf jeder dienstbasierten Technologie wie<br />

zum Beispiel CORBA, DCOM, Windows Communication Foundation (WCF) oder<br />

Enterprise Java Beans (EJB) aufgebaut werden. Da Services in unterschiedlichen<br />

Programmiersprachen und auf unterschiedlichen Systemplattformen realisiert werden<br />

können, wird eine SOA häufig zur Anwendungsintegration genutzt.<br />

Ein weiteres wesentliches Ziel einer SOA ist die Kapselung von persistenten Daten<br />

durch Dienste, die exklusives Lese- und Schreibrecht auf „ihre“ Daten besitzen. Die<br />

hierdurch erzielte Modularität führt zu geringen Redundanzen und einer höheren<br />

Flexibilität der <strong>IT</strong>-Systeme, was häufig zu niedrigeren Betriebskosten führt.<br />

Diesen Vorteilen steht allerdings oft ein erheblicher initialer Entwicklungsaufwand<br />

gegenüber. In der Regel muss die Geschäftslogik bereits existierender Unternehmensanwendungen<br />

durch Entwicklung geeigneter Adapter zu Services umgebaut<br />

werden.<br />

Einführung<br />

Die integrierte Betrachtung von Geschäftsprozessanpassungen und daran anschließender<br />

alsbaldige <strong>IT</strong>-Unterstützungsanpassung ist der Grund für die hohe Aufmerksamkeit,<br />

die diesem Thema auf Geschäftsführungsebene entgegengebracht wird.<br />

Ein Service ist in diesem Kontext als<br />

eine Funktionalität definiert, die über<br />

eine standardisierte Schnittstelle in Anspruch<br />

genommen werden kann. Er ist<br />

damit eine spezielle Ausprägung des<br />

bekannten Konzepts der Softwarekomponente.<br />

Kurzübersicht<br />

Anwendungssysteme zur durchgängigen<br />

Unterstützung von Geschäftsprozessen<br />

lassen sich durch Aneinanderreihung von<br />

Serviceaufrufen („Komposition von<br />

Services“) realisieren. Die Programmlogik<br />

ist nicht in einem einzigen Programm<br />

zu finden, sondern verteilt über<br />

mehrere unabhängige Dienste.<br />

Die SOA sieht eine Menge voneinander<br />

unabhängiger, lose gekoppelter Dienste<br />

vor. Ein Dienst wird von einem „service<br />

provider“ angeboten. Ein „service<br />

consumer“ stellt eine Anfrage (service<br />

request) an einen Dienst und bekommt<br />

daraufhin eine Antwort (service<br />

response) vom Anbieter.<br />

Oft werden für SOAs Web-““Services<br />

auf Basis der wenigen bestehenden Standards<br />

wie SOAP, WSDL und UDDI<br />

Foto: konstantin32<br />

Definition<br />

Im Vergleich zu früheren Ansätzen wie EAI, ist der SOA-Ansatz verbunden mit<br />

einem Umdenken. War EAI noch technisch in einem Hub-und-Spoke-System<br />

aufgebaut, so ist SOA ein fachlich getriebener, dezentraler, service-getriebener<br />

Ansatz.<br />

Eine Anwendung des SOA-Konzeptes hat zunächst einmal eine Identifikation von<br />

Services (genauer: „service provider“ und „service consumer“) im Geschäftsprozess<br />

zur Folge, verbunden mit einer fachlichen Klärung des eigenen Geschäftsumfelds<br />

(Identifikation von Services). Services sind für Funktionen und Daten eines Dienstes<br />

zuständig und kapseln den Zugriff darauf.<br />

<br />

2/07 4


Das Domänenmodell - also ein<br />

Modell mit den eigentlichen Objekten<br />

des Anwendungsbereiches und dessen<br />

Beziehungen zueinander - wird häufig<br />

unterschätzt oder komplett außen vor<br />

gelassen, obwohl doch die Integration<br />

einer heterogenen Umgebung mit deren<br />

zahlreichen Interdependenzen und<br />

Stakeholdern durch eine plattformunabhängige<br />

Lösung ein wesentliches<br />

Merkmal einer SOA ist.<br />

Die eigentliche Technik, die zur Erfüllung<br />

eingesetzt wird, sollte standardisiert<br />

sein und ist lediglich Mittel zum<br />

Zweck. Ein Aspekt bei der Entwicklung<br />

serviceorientierter Architekturen ist die<br />

Sicherstellung der Authentizität der über<br />

offene Schnittstellen angebotenen Services.<br />

Services können über Service-<br />

Repositories lokalisiert werden. Ein<br />

Enterprise Service Bus (ESB) ist der<br />

zentrale Kommunikationsweg, der sämtlichen<br />

Datenaustausch zwischen Service-<br />

Konsument und Service-Produzent<br />

übernimmt.<br />

SOA ist ein Systemarchitekturkonzept,<br />

das unternehmensweit eingesetzt werden<br />

kann und in dem Funktionen in<br />

Form von wieder verwendbaren, technisch<br />

voneinander unabhängigen und<br />

fachlich lose gekoppelten Services implementiert<br />

werden. Services können unabhängig<br />

von zugrunde liegenden Implementierungen<br />

über Schnittstellen aufgerufen<br />

werden, deren Spezifikationen<br />

öffentlich und damit vertrauenswürdig sein<br />

können. Service-Interaktion findet über<br />

eine dafür vorgesehene Kommunikationsinfrastruktur<br />

statt. Mit einer serviceorientierten<br />

Architektur werden in der<br />

Regel die Gestaltungsziele der Geschäftsprozessorientierung,<br />

der Wandlungsfähigkeit<br />

(Flexibilität), der Wiederverwendbarkeit<br />

und der Unterstützung<br />

verteilter Softwaresysteme verbunden.<br />

Ziele<br />

Primärziel ist, die historisch gewachsene,<br />

heterogene Systemlandschaft effizient<br />

an Änderungen im Geschäftsprozess<br />

anpassen zu können. Im Einzelnen soll<br />

dadurch Software erstellt werden, die<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

• einfach an neue Bedürfnisse angepasst<br />

werden kann (Flexibilität)<br />

• wiederverwendbar ist<br />

• verteilt installiert werden kann<br />

• an Geschäftsprozesse angepasst<br />

ist.<br />

Sekundärziele sind:<br />

• Kostenvorteile durch schnelle<br />

Optimierung<br />

• schnelle Reaktion auf Herausforderungen<br />

• mittelfristige Einsparungen<br />

• schrittweise Restrukturierung<br />

komplexer Anwendungssysteme.<br />

Umfeld<br />

Der Begriff serviceorientierte Architektur<br />

ist in das folgende Umfeld einzuordnen:<br />

• Business Service Management<br />

(BSM): Die Verbindung zwischen<br />

Prozessmanagement und<br />

<strong>IT</strong>SM.<br />

• <strong>IT</strong>-Service-Management (<strong>IT</strong>SM):<br />

Methoden, die nötig sind, um die<br />

bestmögliche Unterstützung von<br />

Geschäftsprozessen (GP) durch<br />

die <strong>IT</strong>-Organisation zu erreichen.<br />

Der hier bekannte de-facto Standard<br />

ist die <strong>IT</strong> Infrastructure<br />

Library (<strong>IT</strong>IL).<br />

• Prozessmanagement (auch<br />

Geschäftsprozessmanagement,<br />

GPM): Die Definition der Prozesse<br />

des Business, die durch die<br />

<strong>IT</strong> unterstützt werden.<br />

Anwendungsbeispiel<br />

Online-Brokerage - der Abschluss von<br />

Wertpapiergeschäften über das Internet<br />

- kann in einer SOA auf folgenden Diensten<br />

aufsetzen:<br />

• einem Wertpapierdienst, der<br />

handelbare Wertpapiere (Aktien,<br />

Fonds, …) nennt<br />

• einem Marktdatendienst, der zu<br />

einem Wertpapier aktuelle Börsenkurse<br />

liefert<br />

• einem Depotdienst, der Zugriff<br />

auf das Wertpapierdepot des Anwenders<br />

erlaubt<br />

• einem Orderdienst, der Kauf-/<br />

Verkaufsaufträge des Anwenders<br />

an eine Börse übermittelt<br />

• einem Archivdienst, der alle<br />

Daten der Transaktion revisionssicher<br />

archiviert<br />

Diese Dienste werden aus einer Webanwendung<br />

heraus aufgerufen.<br />

Technische Realisierung zur Laufzeit<br />

Die Interaktion zwischen Serviceanbieter<br />

und Servicekonsument läuft nach dem<br />

(publish/register), find, bind, execute-<br />

Paradigma ab (dt. (veröffentlichen/registrieren),<br />

finden, binden, ausführen):<br />

publish /register<br />

Der Serviceanbieter veröffentlicht bzw.<br />

registriert seinen Dienst in einem Verzeichnis<br />

find<br />

Die Softwarekomponente, die einen Service<br />

benutzen möchte, sucht ihn bei<br />

einem Verzeichnis. Wird ein passender<br />

Service gefunden, kann zum nächsten<br />

Schritt übergegangen werden.<br />

bind<br />

Die benutzende Komponente erhält<br />

vom Verzeichnis eine Referenz (Adresse)<br />

unter der sie auf den Service zugreifen<br />

kann. Der Funktionsaufruf wird an<br />

diese Adresse gebunden.<br />

execute<br />

Der Serviceaufruf wird durchgeführt.<br />

Eingabeparameter werden an den Service<br />

übermittelt und Ausgabeparameter<br />

als Antwort auf den Aufruf zurückgeliefert.<br />

(Aus Wikipedia, einem Projekt zum<br />

Aufbau einer Enzyklopädie aus freien<br />

Inhalten)<br />

<br />

2/07 5


<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

setzt auf serviceorientierte<br />

Architektur<br />

Aufwand zur<br />

Entwicklung von<br />

Fachfahren kann<br />

reduziert werden<br />

Im Mai 2005 wurde eine Taskforce<br />

eGovernment einberufen, die sich<br />

mit der Idee einer einheitlichen und<br />

zentralen Diensteplattform für das Land<br />

<strong>Berlin</strong> beschäftigte. In den Monaten Mai<br />

bis September 2005 wurden die wichtigsten<br />

Informationen zusammengetragen<br />

und die weitere Vorgehensweise zu<br />

diesem sehr komplexen Thema festgelegt.<br />

Gemäß dem allgemeinen Vorgehensmodell<br />

zur Durchführung von Projekten<br />

im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wurde dann von<br />

Oktober 2005 bis Mai 2006 eine umfangreichen<br />

Voruntersuchung zu diesem<br />

Thema durchgeführt, die nebst einigen<br />

Teilergebnissen des Projektes<br />

VeZuDa vor allem Anforderungen der<br />

strategisch bedeutsamen Projekte SIDok<br />

und ISBJ, sowie die Vorgaben der Senatsinnenverwaltung<br />

zum eGovernment-<br />

Bebauungsplan berücksichtigte. In seinem<br />

Artikel „Herausforderung serviceorientierte<br />

Architektur“ beschreibt<br />

Martin Rufeger von der Firma<br />

BearingPoint das gemeinsam mit dem<br />

Bereich Innovationsmanagement und<br />

Projektservices des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> durchgeführte<br />

Projekt zur Durchführung dieser<br />

Voruntersuchung.<br />

Das zentrale Ergebnis der Voruntersuchung<br />

eGovernment-Diensteplattform<br />

ist die strategische Festlegung, dass die<br />

eGovernment-Diensteplattform architektonisch<br />

und betrieblich dem Konzept<br />

einer serviceorientierten Architektur<br />

(SOA) folgen soll. Philipp Martin<br />

vom Fraunhofer-Institut FOKUS als<br />

Kooperationspartner des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

beschreibt in seinem Artikel „Auf dem<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Weg zum prozessorientierten E-Government“ das grundsätzliche Konzept einer<br />

SOA aus wissenschaftlicher Sicht.<br />

Am 15.11.2006 startete dann das Projekt zur Realisierung einer eGovernment-<br />

Diensteplattform im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, durch das die zuvor im Rahmen der Voruntersuchung<br />

beschriebene und durch die Leitung des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> verabschiedete<br />

Realisierungsstrategie umgesetzt wird.<br />

Derzeit werden die Dienste Massendigitalisierung, elektronisches Archiv, virtuelle<br />

Poststelle, Dokumentenmanagement und Vorgangsbearbeitung, Formularservice<br />

und Outputmanagement sowie einige im Hintergrund agierende für den Endnutzer<br />

nicht sichtbare Infrastrukturdienste realisiert bzw. geplant.<br />

Klaus Schütze, Geschäftsführer der Firma SCI, beschreibt hierzu in seinem Artikel<br />

„<strong>IT</strong>DZ macht Druck mit Output-Management-Dienst“, wie SCI im Auftrag und<br />

enger Abstimmung mit dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> die erste Version eines Output Management<br />

realisiert hat.<br />

Günter Steger und Andreas Werner von der Firma PDV-Systeme wiederum beschreiben<br />

in ihrem Artikel „Bereitstellung eines DMS/VBS-Dienstes auf der Basis<br />

des Systems VISkompakt ® !“, wie das Produkt VISkompakt sich in eine diensteorientierte<br />

Architektur integrieren lässt und welcher Nutzen daraus erwächst.<br />

VISkompakt ist das vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im Rahmen einer Ausschreibung ausgewählte<br />

Werkzeug als Realisierungsgrundlage für den DMS/VBS-Dienst der eGovernment-<br />

Diensteplattform.<br />

Dieser Artikel wird sich im folgenden der Thematik widmen, warum das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> beim Aufbau der eGovernment-Diensteplattform einen SOA-konformen<br />

Ansatz verfolgt und wie die auf Basis dieser Strategie realisierten Dienste einsetzbar<br />

sind.<br />

Vom monolithischen Fachverfahren zur serviceorientierten Architektur (SOA)<br />

Betrachtet man heutige <strong>IT</strong>-Landschaften, so sieht man in der Regel eine sehr<br />

heterogene Ansammlung von monolithischen Fachverfahren. Alle diese verschiedenen<br />

Fachverfahren lassen sich zumeist auf logischer Ebene in verschiedene Funktionskomponenten<br />

unterteilen. Ein Teil dieser Komponenten bilden eine fachverfahrensspezifische<br />

Anwendungslogik ab, die nur für das jeweilige Fachverfahren gültig ist<br />

und von anderen Fachverfahren nicht wieder verwendet werden kann. <br />

Monolithische Fachverfahren mit wiederkehrenden Funktionskomponenten<br />

2/07 6


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Andere Komponenten hingegen sind inhaltlich bei allen Fachverfahren gleich.<br />

So werden in diesem Beispiel in den Fachverfahren u.a. Komponenten zur Abbildung<br />

von Funktionalitäten wie Vorgangsbearbeitung, Archivierung, Druck,<br />

Mailversand, Dokumentenverwaltung, digitale Signatur und Faxversand implementiert.<br />

Diese stets in unterschiedlichen Formen wiederkehrenden Komponenten<br />

lassen sich nun losgelöst von den jeweiligen Fachverfahren betrachten.<br />

Analog hierzu müssen die Fachverfahren<br />

um entsprechende Client-Schichten zur<br />

Kommunikation mit den jeweiligen<br />

Diensten erweitert werden.<br />

Auslagerung wiederverwendbarer Funktionskomponenten<br />

Löst man diese Komponenten nun aus den Fachverfahren heraus und gruppiert sie<br />

entsprechend, so entstehen daraus neue Komponenten, welche zentralisiert allen<br />

Fachverfahren zur Verfügung gestellt werden können. Die Fachverfahren selbst<br />

werden durch diese Auslösung allgemeiner und wiederverwendbarer Funktionskomponenten<br />

schlanker und damit leichter wartbar und administrierbar.<br />

Damit aus diesen Komponenten nun Dienste werden, auf die die jeweiligen Fachverfahren<br />

zugreifen können, müssen sie um eine entsprechende Serviceschicht<br />

erweitert werden. So werden sie zu sog. Web Services, wie sie Philipp Martin in<br />

seinem Artikel „Auf dem Weg zum prozessorientierten E-Government“ als<br />

Realisierungsbestandteil einer SOA beschreibt.<br />

Die Kommunikation zwischen Fachverfahren<br />

und Diensten wird standardisiert<br />

über SOAP als vollkommen<br />

plattformunabhängiges Protokoll abgewickelt.<br />

Hierbei tauschen Client und<br />

Service - vereinfacht gesagt - XML-basierte<br />

Nachrichten über die Kommunikationsprotokolle<br />

http bzw. https aus.<br />

Die Ausnahme bildet hierbei die virtuelle<br />

Poststelle, mit der aus Sicherheitsgründen<br />

über das sogenannte OSCI-<br />

Protokoll kommuniziert wird, welches<br />

aber von seiner Struktur her SOAP sehr<br />

ähnlich ist und genau wie SOAP auf<br />

standardisierte und „alteingesessene“<br />

Mechanismen zurückgreift.<br />

Als Mittler zwischen Diensten und Fachverfahren<br />

soll in einer späteren Ausbaustufe<br />

ein sog. Enterprise Integration Bus<br />

etabliert werden. Dies ist eine Kommunikationsschicht<br />

zur Koordinierung<br />

komplexer Kommunikationsvorgänge<br />

zwischen Fachverfahren und Diensten<br />

der eGovernment-Diensteplattform.<br />

Der Enterprise Integration Bus soll auf<br />

Basis entsprechender EAI 1 - und BPM 2 -<br />

Lösungen realisiert werden.<br />

Allgemeine Realisierungsszenarien<br />

Dienste auf Basis der ausgelagerten Funktionskomponenten<br />

Der zuvor beschriebene Ansatz zur Etablierung<br />

einer SOA-konformen<br />

eGovernment-Diensteplattform impliziert<br />

nun zwei grundsätzliche Realisierungsszenarien<br />

zur Erweiterung bzw.<br />

Neuimplementierung von Fachverfahren.<br />

Zum einen sind die Dienste<br />

bestens geeignet, in bereits bestehende<br />

Fachverfahren integriert bzw. beim Entwurf<br />

eines neuen Fachverfahrens als<br />

externe Komponenten geplant zu werden.<br />

<br />

2/07 7


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

einen Antrag, der vom Formularservice<br />

dem Dokumentenmanagement übergeben<br />

wird. Alternativ kann diese Übergabe<br />

auch über die virtuelle Poststelle erfolgen,<br />

wenn entsprechende Sicherheitserfordernisse<br />

oder rechtliche Vorgaben<br />

dies erfordern. Das Outputmanagement<br />

kann in diesem Szenario dann dem Bürger<br />

per Mail eine Eingangsbestätigung<br />

zusenden. Ist der Antrag bearbeitet, kann<br />

dieser gesteuert über das Outputmanagement<br />

gedruckt, kuvertiert und<br />

an den Bürger versandt werden. Parallel<br />

dazu kann der gleiche Bescheid vom<br />

Outputmanagement auch als Anhang in<br />

einer eMail vorab an den Bürger gesandt<br />

werden.<br />

Einbindung von Diensten in ein Fachverfahren<br />

Dieses Realisierungsszenario stellt einen geschlossenen Kreislauf dar, in dem ein<br />

Fachverfahren elektronische Dokumente anlegen, bearbeiten, archivieren und digital<br />

signieren lassen kann. Bestehende Altakten in Papierform können digitalisiert und<br />

ggf. eingelagert werden. Die so digitalisierten Dokumente können dem Kreislauf der<br />

elektronischen Akte zugeführt werden. Auch können Dokumente in Papierform<br />

erzeugt werden (z.B. Aktendruck oder Bescheiddruck), wenn der jeweilige Geschäftsprozess<br />

dies fordert.<br />

Im Idealfall wird ein Fachverfahren komplett durch die sinnvolle Orchestrierung 3<br />

verschiedener Dienste der eGovernment-Diensteplattform realisiert. Eine solche<br />

Orchestrierung wäre z.B. Aufgabe des im vorangegangenen Abschnitt beschriebenen<br />

Enterprise Integration Bus.<br />

Realisierung eins Fachverfahrens durch Orchestrierung von Diensten<br />

Dieses Realisierungsszenario bildet den hinlänglich bekannten Prozess von der<br />

Antragsstellung zum Bescheid ab. Hierbei stellt der Bürger über den Formularservice<br />

Nutzen einer solchen SOA-konformen<br />

Realisierung<br />

Der Nutzen bzgl. der Inanspruchnahme<br />

der durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> angebotenen<br />

Dienste für den Kunden liegt darin,<br />

dass die Aufwände zur Entwicklung von<br />

Fachfahren auf die rein fachverfahrensspezifischen<br />

Funktionskomponenten reduziert<br />

werden können. Funktionskomponenten,<br />

die wie z.B. Druck, eMail-<br />

Versand, Vorgangsbearbeitung, Archivierung,<br />

Digitalisierung großer Dokumentenmengen<br />

aber auch die Authentizitätsprüfung<br />

im Rahmen der Verwendung<br />

einer digitalen Signatur für alle<br />

Fachverfahren benötigt werden, können<br />

in Form von Web Services zentral<br />

angeboten und damit wirtschaftlich genutzt<br />

werden. Im Idealfalle werden Fachverfahren<br />

nur noch durch entsprechend<br />

kombinierte Instanzen der Dienste realisiert.<br />

Durch den modularen Aufbau und der<br />

grundsätzlichen Strategie hinsichtlich der<br />

Systemarchitektur der eGovernment-<br />

Diensteplattform ist sichergestellt, dass<br />

eine Fachanwendung durch die Hinzunahme<br />

neuer bzw. die Skalierung vorhandener<br />

Dienste mit den Anforderungen<br />

des Kunden mitwachsen kann. Die<br />

Nutzung der jeweiligen Dienste wird<br />

dem Kunden auf Basis entsprechender<br />

Dienstleistungsverträge und SLAs<br />

verbrauchsorientiert abgerechnet . Somit<br />

entfällt für den Kunden <br />

2/07 8


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

auch sämtlicher zum Betrieb und zur Wartung der durch die Dienste implementierten<br />

Funktionskomponenten ansonsten dezentral anfallender Aufwand.<br />

1<br />

Enterprise Application Integration (EAI) ist ein Konzept zur unternehmensweiten<br />

Integration der Geschäftsfunktionen entlang der Wertschöpfungskette, die über<br />

verschiedene Applikationen auf unterschiedlichen Plattformen verteilt sind, und die<br />

im Sinne der Daten- und Geschäftsprozessintegration verbunden werden können.<br />

2<br />

Business Process Management (BPM) kennzeichnet die Zusammenführung unterschiedlicher<br />

Systemkomponenten, die in ihrer Kombination eine verbesserte unternehmensweite<br />

Prozess- und Datensteuerung ermöglichen<br />

3<br />

Der Begriff Orchestrierung wird im Rahmen der serviceorientierten Architektur<br />

verwendet. Unter Orchestrierung wird die Beschreibung eines Geschäftsprozesses<br />

und der Aufruf mehrerer Web-Services verstanden. Diese können interne (firmeneigene)<br />

oder externe (eventuell von Geschäftspartnern verwaltete) Web-Services<br />

sein.<br />

AXEL RICHRATH<br />

Projektleiter eGovernment-Diensteplattform - <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> (Tel.: 9012 6463)<br />

Auf dem Weg zum prozessorientierten<br />

E-Government<br />

<br />

ist der Aufbau einer effizient vernetzten<br />

Diensteinfrastruktur in Deutschland eine<br />

große Herausforderung.<br />

Lösungsmöglichkeiten<br />

Die Geschlossenheit und die Heterogenität<br />

der bislang eingesetzten anwendungsorientierten<br />

<strong>IT</strong>-Systeme und<br />

der Aufwand zur Sicherstellung zukünftig<br />

notwendiger Interoperabilität bilden<br />

technologisch die größte Herausforderung.<br />

Der bisher übliche Einsatz von<br />

geschlossenen Softwaresystemen zur<br />

Unterstützung einzelner Fachverfahren<br />

muss in Zukunft abgelöst werden durch<br />

miteinander vernetzte Fachverfahren,<br />

Datenbanken und integrierter Zugangsportale<br />

zur Realisierung übergreifender<br />

Geschäftsprozesse.<br />

Ausgangssituation und Potenziale<br />

Die Herausforderung der öffentlichen Hand liegt mehr denn je in der Notwendigkeit,<br />

sich zu einer leistungsstarken Organisation mit flexiblen Organisationsstrukturen,<br />

hoher Qualität der Dienstleistungen für Bürger und Wirtschaft, effizienten<br />

Verwaltungsprozessen und niedrigen Betriebskosten zu entwickeln.<br />

Tatsächlich werden Verwaltungsprozesse häufig noch immer sehr ineffizient durchgeführt.<br />

In der bisherigen aufgabenorientierten Verwaltung wurden einzelne Teilprozesse<br />

in der Regel unabhängig voneinander entwickelt, ohne den Gesamtprozess<br />

ganzheitlich über Verwaltungsgrenzen hinweg zu betrachten. Deutlich wird dies vor<br />

allem beim Austausch von Informationen, der im Wechsel zwischen elektronischen<br />

und papierbasierten Dokumenten oft sehr aufwendig und sehr langsam erfolgt.<br />

Verwaltungen auf allen Ebenen stehen vor der Aufgabe, ihre Geschäftsprozesse<br />

effizient zu integrieren und den Informationsaustausch durch den Einsatz<br />

standardbasierter IuK-Systeme medienbruchfrei zu realisieren. Moderne Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien bieten heute die große Chance, die vielfältigen<br />

verteilten Verwaltungsprozesse über offene Diensteschnittstellen miteinander<br />

zu vernetzen. Der Einsatz einheitlicher, offener technischer Standards und die<br />

Verwendung von geeigneten Systemarchitekturen sind dabei für eine erfolgreiche<br />

Umsetzung ausschlaggebend.<br />

Die Einführung einer serviceorientierten Architektur (SOA), in Verbindung mit der<br />

konsequenten Orientierung an offenen Standards und den dafür erforderlichen<br />

Kontrollstrukturen zur Sicherstellung der Interoperabilität, besitzt das Potenzial für<br />

ein zukunftsweisendes E-Government mit wesentlich effizienteren Geschäftsprozessen,<br />

die eine schnellere, kostengünstigere und weniger Arbeitsaufwand erfordernde<br />

Bewältigung der Verwaltungsaufgaben ermöglichen. Mit Blick auf das<br />

Mengengerüst von über 20.000 föderativ organisierten Verwaltungen an über 40.000<br />

Standorten mit jeweils bis zu mehreren Hundert unterschiedlichen Fachanwendungen,<br />

Foto: Sean Nel<br />

Grundlage dafür ist die konsequente<br />

Orientierung an öffentlichen Standards,<br />

einheitlichen Schnittstellen und die<br />

Umsetzung von serviceorientierten Architekturen<br />

(SOA), die sich im Bereich<br />

des E-Business bereits etabliert haben.<br />

Notwendige technische Lösungen auf<br />

Basis von offenen Standards und SOAs<br />

werden von den führenden Herstellen<br />

bereits als E-Government-Plattformen<br />

angeboten.<br />

Durch eine prozessorientierte Realisierung<br />

verteilter E-Government- <br />

2/07 9


Lösungen auf der Basis serviceorientierter<br />

Architekturen können die<br />

Funktionen bewährter Fachverfahren<br />

allen relevanten Akteuren in einer neuen<br />

Qualität zur Verfügung gestellt werden.<br />

Verschiedenste Prozesse können die angebotenen<br />

Dienste flexibel einbinden,<br />

eine medienbruchfreie Durchführung<br />

der Abläufe kann erreicht werden.<br />

Architekturen und Standards für<br />

prozessorientiertes E-Government<br />

Komplexe E-Commerce- und E-<br />

Government-Umgebungen benötigen<br />

sorgfältige Planung der Architektur. Im<br />

E-Commerce- und E-Government-Bereich<br />

haben sich dafür bereits verschiedene<br />

Architekturmodelle und Betrachtungsweisen<br />

durchgesetzt. Zu den wesentlichen<br />

Architekturkonzepten gehören<br />

dabei RM-ODP (Reference Model<br />

of Open Distributed Processing), SOA<br />

und SAGA (Standards und Architekturen<br />

für E-Government-Anwendungen).<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Ein wesentliches Paradigma ist dabei die Serviceorientierung, die es auf Basis der<br />

Webservice-Technologie ermöglicht, heterogene <strong>IT</strong>-Komponenten über offene<br />

Dienstschnittstellen „lose“ miteinander zu verknüpfen. Die Funktionen, Prozessabläufe,<br />

Datenformate und Kosten der autonomen Dienste sind nach außen bekannt,<br />

die Implementierungsdetails der Komponenten jedoch nicht. Dadurch wird die<br />

Plattformunabhängigkeit und Interoperabilität der Dienste sichergestellt.<br />

Mithilfe von Prozessbeschreibungssprachen wie BPEL (Business Process Execution<br />

Language) kann eine Orchestrierung (Zusammenstellung in Prozessabläufen) der<br />

lose gekoppelten Dienste vorgenommen werden.<br />

Verbunden mit den SOA-Konzepten hat sich die Webservice-Technologie zur<br />

bevorzugten Lösung in allen Bereichen des E-Commerce und E-Government<br />

entwickelt, die von allen Herstellern relevanter <strong>IT</strong>-Infrastrukturen und Standardanwendungen<br />

akzeptiert wurde. Auf der Basis lose gekoppelter Systeme können die<br />

Integrationskosten zur Realisierung organisationsübergreifender Geschäftsprozesse<br />

deutlich gesenkt werden.<br />

Serviceorientierte Architekturen (SOA)<br />

als zeitgemäße Grundlage zur Realisierung<br />

von prozessorientiertem E-<br />

Government.<br />

Die Bezeichnung serviceorientierte Architektur<br />

(SOA) ist mit einem zukunftsweisenden<br />

Integrationskonzept verbunden,<br />

welches nicht nur verschiedene<br />

heterogene <strong>IT</strong>-Systeme miteinander verbindet,<br />

sondern auch eine engere Kopplung<br />

zwischen den fachlichen Anforderungen<br />

und dem Einsatz der entsprechenden<br />

Technologie zu deren Unterstützung<br />

bietet. Diese Loslösung von<br />

einem rein technischen Integrationsansatz<br />

hin zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise<br />

(SOA-Governance), ist die<br />

große Neuerung in Bezug auf klassische<br />

Enterprise-Application-Integration-(EAI)-<br />

Konzepte.<br />

Auf der technischen Seite gibt es ein abgestimmtes<br />

Set an internationalen Standards,<br />

die bereits von den meisten Herstellern<br />

unterstützt werden. Ziel dieser Standards<br />

ist es, das Zusammenwirken heterogener<br />

Softwaresysteme zur Realisierung übergreifender<br />

Geschäftsprozesse zu verbessern,<br />

und die heute sehr hohen Integrationskosten<br />

drastisch zu reduzieren.<br />

Foto: Andrey Prokhorov<br />

Neben der Frage „Wo soll man beginnen?“ und der damit verbundenen individuellen<br />

Definition von Einstiegspunkten sind deshalb weitergehende Handlungsempfehlungen<br />

erforderlich, um aufbauend auf SOA Prinzipien iterativ und effizient<br />

interoperable Lösungen zu realisieren und bewährte Altsysteme (meist Fachanwendungen),<br />

Datenbestände und die erforderlichen Nutzerschnittstellen über Hochleistungs-<br />

und Mitarbeiterportale zu integrieren.<br />

Webservice-Technologie<br />

Die Webservice-Technologie basiert ausschließlich auf offenen Standards (wie<br />

XML, WSDL und SOAP) und ist damit relativ unabhängig von Herstellern,<br />

Middleware-Technologien (wie J2EE, .NET etc.) und Programmiersprachen (wie<br />

Java, C#, C etc.). Fast alle aktuellen Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen<br />

besitzen mittlerweile Elemente, mit denen die Standards rund um<br />

XML, WSDL und Webservices unterstützt werden können.<br />

<br />

2/07 10


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Durch den Einsatz von Service Registries und Repositories können beliebige<br />

Anwendungen bzw. Dienste in Form von Webservices im Internet oder in einem<br />

Intranet angeboten, beschrieben und von anderen Anwendungen gefunden und<br />

genutzt werden. Fachlich modellierte Prozesse, die als Webservice implementiert<br />

und bereitgestellt wurden, zeichnen sich bei entsprechender funktionaler Granularität<br />

durch eine hohe Wiederverwendbarkeit aus und lassen sich somit wesentlich<br />

schneller und flexibler mit anderen Services zu komplexen Dienstleistungen verbinden<br />

als die bisherigen starren Softwaresysteme. Konzepte zum verteilten Service<br />

Management zur Sicherstellung von Service Level Agreements (SLA) oder zum<br />

Vorgehen bei Fehlersituationen berücksichtigen auch erforderliche betriebliche<br />

Aspekte.<br />

BPEL (Business Process Execution Language)<br />

BPEL ist eine XML-basierte Sprache für die Beschreibung und Ausführung von<br />

technischen Prozessen (Workflows). Dabei können beliebig viele verteilte Anwendungen<br />

und Dienste im Internet, die über eine Webservice-Schnittstelle verfügen, in<br />

einen Workflow bzw. Prozess integriert werden. Die ursprüngliche Version 1.1 von<br />

BPEL ist eine gemeinsame Entwicklung von Microsoft, IBM, SAP AG, BEA<br />

Systems und Siebel Systems, die zur Standardisierung eingereicht wurde und gegenwärtig<br />

von OASIS (Organization for the Advancement of Structured Information<br />

Standards) zur Version 2.0 weiterentwickelt wird.<br />

XÖV als Ansatz für semantische Interoperabilität in Deutschland<br />

XÖV (XML für die öffentliche Verwaltung) wurde und wird im Rahmen der<br />

Initiative Deutschland-Online auf Basis der OSCI-Aktivitäten (OSCI-Transport) in<br />

mehreren Projekten entwickelt. Zur Zeit existieren u. a. folgende Standardisierungsprojekte:<br />

XMeld (Meldewesen), XJustiz (Elektronischer Rechtsverkehr), XGewerbe<br />

(Gewerbewesen) im DIN, XPersonenstand (Personenstandswesen), XSozial (Sozialwesen),<br />

XBau (Bauantragsverfahren), XPlanung (Stadt- und Regionalplanung). Weitere<br />

Informationen über laufende XÖV-Projekte und Standards sind www.osci.de zu<br />

entnehmen.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Die konsequente Orientierung an offenen Standards und die Einführung von<br />

serviceorientierten E-Government-Infrastrukturen und -Diensten bilden die Grundlage<br />

für die Interoperabilität verteilter heterogener Systeme, und damit für ein<br />

prozessorientiertes E-Government in Deutschland und Europa.<br />

Die Migration der bestehenden <strong>IT</strong>-Systeme von den oft monolithischen Einzelsystemen<br />

hin zu vernetzten SOA-basierten E-Government-Infrastrukturen kann<br />

dann beschleunigt werden, wenn die beteiligten Akteure – trotz des bestehenden<br />

Wettbewerbs im Rahmen auszubauender nationaler und internationaler Programme<br />

und unter Nutzung etablierter Gremien (z. B. DIN) – kooperativ zusammenwirken.<br />

Das Fraunhofer-Institut FOKUS unterstützt Verwaltungen und Hersteller bei der<br />

Umsetzung zukunftsweisender Lösungen insbesondere durch die Konzepte der E-<br />

Government-Referenzarchitektur, mit der eine strukturierte Bestandsaufnahme<br />

vorhandener <strong>IT</strong>-Systeme mit dem Entwurf von SOA-basierten Zielarchitekturen zur<br />

Realisierung von übergreifenden Verwaltungsprozessen verknüpft werden kann.<br />

Auf Basis der E-Government-Referenzarchitektur ist im Fraunhofer FOKUS<br />

eGovernment- Labor eine in Deutschland in dieser Form einmalige E-Government-<br />

Referenzinfrastruktur entstanden, mit<br />

der Systemumgebungen von Verwaltungen<br />

anwendungsnah simuliert und getestet<br />

werden können. Damit kann die<br />

Konformität von Komponenten zu E-<br />

Government-Standards und die Interoperabilität<br />

zwischen heterogenen Systemen<br />

in einer kontrollierbaren herstellerunabhängigen<br />

Umgebung geprüft werden.<br />

Aktuelle Beispiele für die Laborarbeit<br />

sind u. a. die praxisnahe Evaluierung verschiedener<br />

E-Government-Plattformen<br />

(IBM, Microsoft, Oracle und SAP) anhand<br />

eines vorgegebenen Szenarios, oder die<br />

Durchführung von Interoperabilitätstests<br />

verschiedener OSCI-Implementierungen<br />

(Governikus und rlp-Middleware).<br />

Für Verwaltungen bietet das Fraunhofer<br />

FOKUS eGovernment-Labor unter anderem:<br />

Wissensaufbau im Bereich der serviceorientierten<br />

Architekturen (SOA),<br />

EGovernment- Standards und Interoperabilität;<br />

Anschauen und „Anfassen“<br />

von erfolgreichen Lösungen; Unterstützung<br />

bei der Evaluierung von Komponenten<br />

und Plattformen (unter Einbeziehung<br />

der Laborumgebung); Entwicklung<br />

einer „Roadmap“ für die Einführung<br />

von prozessorientierten E-<br />

Government-Architekturen; Begleitung<br />

von Architekturprojekten.<br />

Für Hersteller bietet das Fraunhofer<br />

FOKUS eGovernment-Labor unter anderem:<br />

Nutzung des Fraunhofer FOKUS<br />

eGovernment-Labors als Test- und<br />

Referenzumgebung; erfolgreiche Lösungen<br />

können im Labor und bei Veranstaltungen<br />

und Messen präsentiert werden;<br />

regelmäßig erscheinende Informationsbroschüren<br />

und Newsletter berichten<br />

über die neuesten technologischen Entwicklungen<br />

und Trends; in Einzelfällen<br />

kann die Entwicklung von innovativen<br />

Technologien begleitet werden.<br />

PHILIPP MARTIN<br />

Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme<br />

FOKUS<br />

Philipp.Martin@fokus.fraunhofer.de <br />

2/07 11


Herausforderung<br />

Serviceorientierte<br />

Architektur<br />

Konzeption der E-Government-<br />

Diensteplattform beim <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Die Prinzipien der serviceorientierten<br />

Architektur (SOA)<br />

und deren Umsetzung mittels<br />

Web-Services hat sich in den vergangenen<br />

Jahren in der Privatwirtschaft<br />

als Gestaltungsprinzip der <strong>IT</strong> fest etabliert.<br />

Große Unternehmen vollziehen<br />

bereits den Wandel zu diesen offenen<br />

und flexiblen Softwarearchitekturprinzipien.<br />

Auch der öffentliche Sektor<br />

hat die Möglichkeit serviceorientierter<br />

Architekturen und Standards im E-<br />

Government-Umfeld erkannt.<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) - der zentrale <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

des Landes <strong>Berlin</strong>, hat auf Basis einer<br />

Reihe von Anforderungen aus strategisch<br />

wichtigen eGovernment-Projekten eine<br />

Voruntersuchung für den Aufbau einer<br />

eGovernment-Diensteplattform durchgeführt,<br />

um den <strong>Berlin</strong>er Behörden zukünftig<br />

primäre <strong>IT</strong>-Basisdienste im Rahmen<br />

einer serviceorientierten Architektur anbieten<br />

zu können. In dieser Analyse- und<br />

Konzeptionsphase sollten vor einer Implementierung<br />

Lösungsansätze zur Umsetzung<br />

der Diensteplattform unter Berücksichtigung<br />

der Nachfrage für derartige <strong>IT</strong>-<br />

Basisdienste in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

und hinsichtlich ihrer technischen und<br />

wirtschaftlichen Machbarkeit dargestellt<br />

werden.<br />

Aufbauend auf den Ergebnissen einer<br />

einführenden Analysephase wurden<br />

durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit dem Beratungsunternehmen<br />

BearingPoint ein serviceorientierter<br />

Architekturansatz (SOA) konzipiert,<br />

kaufmännische Modelle zur Umsetzung<br />

der Plattform entwickelt und basierend<br />

auf einer Implementierungsstrategie ein<br />

erster Realisierungsplan für die eGovernment-Diensteplattform<br />

entworfen.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Mit der Durchführung der Voruntersuchung wurden folgende Ziele angestrebt:<br />

• Bewertung der Machbarkeit der eGovernment-Diensteplattform hinsichtlich<br />

der nachgefragten Dienste und der Tragfähigkeit des gewählten Gesamtansatzes<br />

• Priorisierung der Dienste, die im Rahmen der eGovernment-Diensteplattform<br />

etabliert werden sollen<br />

• Aufzeigen von technischen Lösungsansätzen und Realisierungsszenarien für<br />

eine serviceorientierte Architektur der eGovernment-Diensteplattform<br />

• Formulierung wirtschaftlicher Anforderungen an die eGovernment-<br />

Diensteplattform hinsichtlich Geschäftsmodell, Betrieb und Finanzierung<br />

unter Berücksichtigung der Wiederverwendbarkeit der spezifizierten Dienste<br />

• Erstellung eines Stufenplans zur Realisierung und zum iterativen Ausbau der<br />

eGovernment-Diensteplattform<br />

• Aufstellen spezifischer Anforderungskriterien, die bei zukünftigen<br />

Realisierungen von Diensten aus Sicht der serviceorientierten eGovernment-<br />

Diensteplattform zu berücksichtigen sind.<br />

Foto: suncelll<br />

Im Rahmen der Voruntersuchung wurden folgende Aktivitäten durchgeführt:<br />

• Analyse der Anforderungen und Rahmenbedingungen:<br />

zur Konsolidierung der vorliegenden Grobkonzepte und Kundenanforderungen.<br />

Im Verlauf dieser Aktivität wurden die Anforderungen an eine<br />

eGovernment-Diensteplattform in Form von Interviews mit dem <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> und Vertretern der im Rahmen der Voruntersuchung betrachteten<br />

Projekte ergänzt bzw. spezifiziert.<br />

• Architekturentwicklung:<br />

In dieser Phase wurden, basierend auf kundenorientierten Anwendungsszenarien,<br />

Lösungsansätze zur serviceorientierten Architektur der eGovernment-<br />

Diensteplattform (u.a. Softwarearchitektur, grundlegende Architekturmuster,<br />

Schnittstellenkonzept, Kommunikationsszenarien, Sicherheitsbetrachtungen,<br />

Infrastrukturbetrachtungen) konzipiert. Die zukünftig in die Plattform zu<br />

integrierenden Dienste wurden strukturiert und priorisiert. Über Hearings<br />

wurden Bewertungen und Anforderungen sowohl von externen Firmen als<br />

auch von Kunden in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung eingeholt.<br />

• Konzeption von administrativen und kaufmännischen Modellen:<br />

Auf Basis grober Anforderungen, unter Berücksichtigung spezifischer Projekte<br />

in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung, wurden Vorschläge für Geschäfts-, Betreiberund<br />

Finanzierungsmodelle der eGovernment-Diensteplattform erarbeitet<br />

sowie beispielhafte Business Cases gerechnet.<br />

• Implementierungsstrategie und Realisierungsplan:<br />

Aufbauend auf den konzeptionellen Lösungsansätzen wurde ein Vorschlag<br />

für eine Implementierungsstrategie zur stufenweisen Umsetzung der <br />

2/07 12


Plattform ausgearbeitet. Die zeitliche<br />

Abfolge der jeweiligen Stufen<br />

der Plattform sowie der<br />

grundsätzlichen Maßnahmen bei<br />

der Umsetzung eines Diensteprojektes<br />

wurden in einem ersten<br />

Grobentwurf für einen<br />

Realisierungsplan konkretisiert.<br />

Um schnell eine funktionsfähige und<br />

nutzbringende Plattform bereitstellen zu<br />

können, wurde als Implementierungsstrategie<br />

ein stufenweiser Aufbau vorgeschlagen.<br />

Nach der Realisierung jeder<br />

Stufe kann somit über den weiteren<br />

Ausbau der Plattform neu entschieden<br />

werden.<br />

Die Umsetzung der Dienste erfolgt in<br />

spezifischen Diensteprojekten, die<br />

jeweils die Phasen Projektinitialisierung,<br />

Voruntersuchung, Design und Realisierung<br />

umfassen. Die stufenweise Realisierung<br />

der Plattform bedingt, dass neben<br />

einzelnen Dienstprojekten auch<br />

übergreifende Aktivitäten zur Realisierung<br />

einer Stufe und begleitende Maßnahmen<br />

zur Realisierung aller Stufen<br />

der Plattform durchgeführt werden (z.B.<br />

Projekt- und Qualitätsmanagement). Aus<br />

diesem Grund wurde das Vorgehensmodell<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> entsprechend<br />

erweitert, so dass ein konsistentes<br />

Vorgehen von der Realisierung der<br />

Gesamtplattform bis hin zur Umsetzung<br />

einzelner Dienste entsteht.<br />

Als Ergebnis der Voruntersuchung kann<br />

festgehalten werden, dass die Definition<br />

einer Rahmenarchitektur, die auf dem<br />

Ansatz einer serviceorientierten Architektur<br />

basiert, grundsätzlich sinnvoll ist<br />

und nachdrücklich empfohlen wird. Auf<br />

dieser Grundlage können vom <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> standardisierte, generische<br />

Funktionsmodule realisiert und bereitgestellt<br />

werden. Die in den Hearings<br />

und Workshops bekundete Nachfrage<br />

nach standardisierten und zugleich wirtschaftlichen<br />

Diensten/Produkten bestätigte,<br />

dass sich das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> durch<br />

den Aufbau des neuen Geschäftsfelds<br />

als professioneller und kundenorientierter<br />

Dienstleister für das Land <strong>Berlin</strong><br />

positionieren kann.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Weiterentwicklung der eGovernment-Diensteplattform<br />

ist allerdings kein<br />

Selbstläufer. Neben der entsprechenden<br />

politischen Unterstützung durch das<br />

Land <strong>Berlin</strong> und der Bereitstellung ausreichender<br />

Ressourcen im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

sind für den erfolgreichen Ausbau der<br />

eGovernment-Diensteplattform verschiedene<br />

Rahmenbedingungen zu beachten:<br />

• Für die sukzessive Erweiterung<br />

der Plattform auf Basis ergänzender<br />

Kundenanforderungen<br />

sollte bereits mit der ersten Ausbaustufe<br />

ein hohes Maß an Standardisierung<br />

der Dienste eingeführt<br />

werden, welches auch in<br />

weiteren Ausbaustufen bei<br />

Systemdesign, Realisierung und<br />

Betrieb einzuhalten ist.<br />

• Die wirtschaftliche Umsetzung<br />

der jeweiligen Dienste ist durch<br />

fundierte Mengengerüste bzw.<br />

Abnahmeerwartungen in den<br />

Phasen Voruntersuchung und<br />

Systemdesign abzusichern. Eine<br />

weitere Absicherung von grundlegenden<br />

Entwicklungsarbeiten<br />

über Landesvereinbarungen bzw.<br />

vertragliche Regelungen zu<br />

Abnahmeverpflichtungen bzw.<br />

Mindestabnahmemengen ist anzustreben.<br />

• Einhergehend mit diesen Erstinvestitionen<br />

ist ein Controlling<br />

des Gesamtvorhabens notwendig,<br />

um rechtzeitig negative Entwicklungen<br />

erkennen und<br />

gegensteuern zu können.<br />

Abschließend sollte noch gesagt werden,<br />

dass die Information und Kommunikation<br />

mit den Nutzern ein überaus<br />

erfolgskritischer Aspekt für die Implementierung<br />

zukünftige Dienste ist. Die<br />

E-Government-Diensteplattform darf<br />

nicht als reines technisches System verstanden<br />

werden, sondern es muss deutlich<br />

werden, dass sich hierüber organisatorische<br />

Vereinfachungen und Verbesserungen<br />

realisieren lassen.<br />

Mit der Konzeption der E-Government-<br />

Diensteplattform ist das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

den ersten Schritt hin zu einem kundenund<br />

serviceorientierten elektronischen<br />

Dienstleistungsangebot gegangen, erste<br />

Dienste stehen bereit. Ein konsequenter<br />

Ausbau der Diensteplattform in den<br />

nächsten Jahren muss folgen.<br />

MARTIN RUFEGER<br />

BearingPoint<br />

martin.rufeger@bearingpoint.com <br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> macht<br />

Druck mit Output-<br />

Management Dienst<br />

Seit August 2006 stellt das <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>), der zentrale <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleister für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung,<br />

im Rahmen seiner eGovernment-<br />

Diensteplattform (eGov2006) die technischen<br />

Möglichkeiten für den zentralen<br />

Ausdruck und Versand von Dokumenten<br />

aus beliebigen Anwendungen<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung bereit.<br />

Die aktuell verfügbare Version des Output-Management-Dienstes<br />

(OMS) geht<br />

auf eine Anforderung der Senatsverwaltung<br />

für Bildung, Wissenschaft<br />

und Forschung (SenBWF) aus dem Jahr<br />

2005 zurück. Mit dem Einsatz dieses<br />

eGovernment-Dienstes sollten aus Sicht<br />

des Kunden folgende Ziele erreicht werde:<br />

1. Bedingt durch eine zum 1.1.2006 in<br />

Kraft getretene Gesetzesänderung<br />

(KiTa2006) im Bereich Kinder-Tagesbetreuung<br />

in <strong>Berlin</strong> wurde mit einem<br />

wesentlich erhöhten Bescheidaufkommen<br />

im dafür eingesetzten Verfahren<br />

ISBJ-KiTa gerechnet. Zeitgleich<br />

wurde wegen der Ausgründung der Kita-<br />

Eigenbetriebe der Personalbestand in<br />

den bezirklichen Jugendämtern wesentlich<br />

reduziert.<br />

Da gerade der Ausdruck und Versand<br />

von Bescheiden und Mitteilungen an die<br />

Bürger einen großen Teil des für <br />

2/07 13


die Sachbearbeitung im Jugendamt<br />

notwendigen Zeitaufwands in Anspruch<br />

nimmt, sollte mit Einführung des OMS<br />

im Verfahren ISBJ-KiTa eine deutliche<br />

Entlastung der Sachbearbeiter im Jugendamt<br />

erreicht werden.<br />

2. Durch die Möglichkeit des E-<br />

Mailversands von Dokumenten über das<br />

OMS direkt aus dem Fachverfahren<br />

ISBJ-KiTa sollten darüber hinaus deutliche<br />

Einsparungen bei den sonst anfallenden<br />

Portokosten erzielt werden.<br />

3. Im Verfahren ZVK/UVK (Zentrale<br />

Vormundschaftskasse) standen für 2006<br />

Neuinvestitionen für die beim zentralen<br />

Aktendruck verwendeten Hochleistungsdrucker<br />

an. Durch Anbindung des<br />

Verfahrens an das OMS sollten Akten<br />

und Zahlscheine zentral im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

gedruckt und versandt und die anstehenden<br />

Beschaffungen eingespart werden.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Versandart und die ggf. zu nutzende<br />

Papier- oder Drucksteuerung, sowie Informationen<br />

zur Abrechnunsstelle können von den Anwendern beim Aufruf des<br />

OMS als Parameter übergeben werden. Die Aufrufe werden ssl-verschlüsselt über<br />

das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz (MAN) an einen Server im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übertragen, der<br />

eingehende Aufträge quittiert (elektronischer Abvermerk) und während des gesamten<br />

Verabeitungsprozesses überwacht. Der Status eines jeden an das OMS übergebenen<br />

Auftrags kann so jederzeit von den Anwendern abgerufen werden. Der<br />

Ausdruck und die Kuvertierung, sowie der Versand der über das OMS verarbeiteten<br />

Briefe finden im Druckzentrum des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> statt.<br />

Im Juni 2006 wurde diese erste Ausbaustufe des OMS in Betrieb genommen. Die<br />

Verfahren ZVK/UVK und ISBJ-KiTa wurden für die Nutzung des zentralen Dienstes<br />

angepasst und arbeiten seitdem reibungslos mit dem neuen Dienst zusammen.<br />

Anfang 2007 wurde von SCI im Auftrag des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> eine Erweiterung des<br />

Funktionsumfangs des OMS vorgenommen, mit der nun auch Massen- <br />

Im Dezember 2006 beauftragte das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> die Firma „Schütze<br />

Consulting Informationssystem GmbH“<br />

(SCI) mit der Implementierung des OMS<br />

auf der Grundlage eines gemeinsam erarbeiteten<br />

technischen Feinkonzepts<br />

(OMS_2006).<br />

Bei der Planung wurde seitens des Auftraggebers<br />

besonderen Wert auf Konformität<br />

mit dem zu diesem Zeitpunkt<br />

noch in Entstehung begriffenen Konzepts<br />

zur eGovernment-Diensteplattform<br />

(eGov2006) gelegt, mit dem<br />

Ziel, möglichst vielen und unterschiedlichen<br />

Anwendungen die Nutzung des<br />

Dienstes zu ermöglichen.<br />

In einer ersten Ausbaustufe des OMS<br />

wurden die Verarbeitung und der Versand<br />

von beliebigen PDF-Dokumenten,<br />

wahlweise als Brief oder in Form<br />

von E-Mail-Anhängen implementiert,<br />

die Versendung als Fax und die Vorabinformation<br />

über SMS sind jedoch konzeptionell<br />

bereits von Anfang an berücksichtigt<br />

worden.<br />

Abb. 1: Systemüberblick Output-Management-Dienst (OMS)<br />

2/07 14


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

drucksachen, z. B. Serienbriefe aus MS Word etc., über das OMS verarbeitet<br />

werden können. Zur verfahrensunabhängigen Nutzung dieser Funktionen steht allen<br />

Anwendern der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung eine eigene Software (OMS-Client) zur Verfügung,<br />

über die eine Versendung der PDF-Dokumente und anschließende Statusüberwachung<br />

auf einfache Weise realisiert werden kann.<br />

Die Erstellung der PDF-Dokumente aus anderen Formaten (z.B. MS Word, MS<br />

Excel) kann in diesem Verarbeitungsprozess durch lizenkostenfrei verfügbare Tools<br />

(FreePDF) erfolgen.<br />

Das OMS wurde von SCI unter Verwendung von Open-Source-Techno-logien als<br />

J2EE-konforme Applikation implementiert. Als Kerntechnologien kommen dabei<br />

der Applikationsserver JBOSS 4 und das DBMS PostgreSQL 8 sowie das AXIS 1.0-<br />

Framework zum Einsatz. Die verwendeten Technologien sind hoch skalierbar, so dass<br />

bei Bedarf die Kapazitäten der Nachfrage entsprechend angepasst werden können.<br />

Bereitstellung eines<br />

DMS/VBS-Dienstes auf<br />

der Basis des Systems<br />

VISkompakt ®<br />

Motivation<br />

Aufgrund der Aufgabenvielfalt der<br />

öffentlichen Verwaltung existiert<br />

eine Vielzahl von Fachverfahren,<br />

welche auf die Erfüllung der<br />

jeweiligen Aufgaben zugeschnitten sind.<br />

Bei der Realisierung von Fachverfahren<br />

haben sich in den letzten Jahren Basisfunktionen<br />

herauskristallisiert, die mit<br />

mehr oder weniger Funktionalität in jedem<br />

Fachverfahren der öffentlichen<br />

Verwaltung zu finden sind. Hierzu gehören<br />

in jedem Fall die Dokumentenverwaltung<br />

(eAkte), aber auch Funktionen<br />

der Vorgangssteuerung sowie des<br />

Output-Managements oder des Formular-Managements.<br />

Foto: Archiv<br />

Literatur:<br />

• (eGov2006) Konzeption einer eGovernment-Diensteplattform, <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

2006<br />

• (KiTa2006) Gesetz zur Weiterentwicklung des bedarfsgerechten Angebotes<br />

und der Qualität von Tagesbetreuung (Kindertagesbetreuungsreformgesetz)<br />

vom 23. Juni 2005<br />

• (OMS_2006) Feinkonzept Output-Komponente, Version 1.1, SCI, Stand<br />

4.4.2006<br />

• (OMS-Client) Clientsoftware für die Outputmanagement-Komponente<br />

(OMK), Version 1.1.0, SCI, Stand: 20.02.2007<br />

• (FreePDF) Software - Bei KoBiT verfügbar unter: http://www1.bankn.verwalt-berlin.de/~webkobitdaten/PDF_Cr/<br />

- im Internet verfügbar<br />

unter: http://freepdfxp.de/fpx732.htm<br />

KLAUS-DIETER SCHÜTZE<br />

Schütze Consulting Informationssysteme GmbH, k.schuetze@schuetze-berlin.de,<br />

FON: 030 802 4944<br />

<br />

Wiederkehrende Bereitstellung von<br />

Basisfunktionen in Fachverfahren<br />

Aufgrund gestiegener Anforderungen an<br />

die öffentliche Verwaltung im Hinblick<br />

auf Bürgernähe, Transparenz sowie<br />

Qualität (hier vor allem: Schnelligkeit)<br />

und Effizienz (Kostendruck) der Prozesse<br />

haben moderne Verfahren der elektronischen<br />

Bearbeitung Einzug in Fachverfahren<br />

gefunden. Fachverfahren sind<br />

somit komplexer geworden. <br />

2/07 15


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Sehr häufig werden jedoch nach wie vor immer wiederkehrende Funktionen<br />

jeweils proprietär in einzelnen Fachanwendungen bereitgestellt.<br />

Integration spezialisierter Systeme<br />

Für die in vielen Fachverfahren benötigten Basisfunktionen wie z.B. Dokumentenmanagement<br />

und Vorgangsbearbeitung haben sich eigene Normen und Systeme<br />

entwickelt. Die PDV-Systeme GmbH entwickelt und vertreibt das DOMEA ® -<br />

zertifizierte Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitungssystem (DMS/<br />

VBS) VISkompakt ® . Es steht zunächst als eigenständiges System zur Abbildung einer<br />

eAkte sowie zur Vorgangsbearbeitung zur Verfügung und beinhaltet alle geforderten<br />

Funktionen in diesem Bereich. Zur Verringerung der Komplexität und somit der<br />

Kosten von Fachverfahren kann der Funktionsumfang von VISkompakt ® dem<br />

Fachverfahren bereitgestellt werden. Somit sehen wir uns als VISkompakt ® -Hersteller<br />

auch als Bereitsteller von Basisfunktionen für Fachverfahren. In den letzten<br />

Jahren haben wir so eine Vielzahl von Fachverfahren um eine eAkte oder eine<br />

Vorgangsbearbeitung erweitert. Hierdurch werden Fachverfahren in ihrer Komplexität<br />

entlastet, und die notwendigen Basisfunktionen werden standardisiert bereitgestellt.<br />

Bereitstellung von Basisfunktionen durch ein spezialisiertes System<br />

Doch ebenso wie die mehrfache Schaffung immer wieder identischer Funktionen in<br />

mehreren Fachverfahren hat die feste Anbindung eines Fachverfahrens an ein DMS<br />

wie VISkompakt ® ihre Grenzen:<br />

• Die zu koppelnden Systeme müssen zueinander passen. Ein großrechnerbasiertes<br />

Fachverfahren und ein webbasiertes Dokumentenmanagementsystem<br />

lassen sich sicher nicht effektiv koppeln.<br />

• Die Kopplung erfolgt meist starr auf die Belange des Fachverfahrens hin.<br />

Änderungen des Fachverfahrens ziehen Änderungen des Dokumentenmanagementsystems<br />

zumindest in dessen Konfiguration nach sich.<br />

• In der Regel wird der Betrieb der Systeme nicht konsolidiert. Sehr oft wird ein<br />

mit einem Fachverfahren gekoppeltes DMS als eine Betriebseinheit gesehen.<br />

• Integrations- und Recherchemöglichkeiten durch Bereitstellung einer fachverfahrensunabhängigen<br />

und –übergreifenden eAkte werden nicht ausgeschöpft.<br />

Der serviceorientierte Ansatz<br />

Ein serviceorientierter Ansatz kann die geschilderten Nachteile ausgleichen. Die<br />

Vision besteht in der Bereitstellung eines funktional verallgemeinerten Dienstes für<br />

alle Bedarfsträger. Dieser Dienst kann nun Daten und Funktionen bereitstellen – und<br />

zwar sowohl für Fachapplikationen als auch zur direkten Nutzung. Durch eine<br />

übergreifende Nutzung eines solchen Dienstes können Mehrwerte geschaffen werden;<br />

Zugriffe auf die Dokumente und den Bearbeitungsstatus sind so nicht mehr nur<br />

den Benutzern des Fachverfahrens vorbehalten, sondern können übergreifend, z.B.<br />

durch den beantragenden Bürger selbst, erfolgen. Immense Vorteile werden darüber<br />

hinaus durch die lose Kopplung der<br />

Systeme gesehen. Veränderungen im<br />

Fachverfahren haben keine direkten<br />

Auswirkungen auf die Kopplung oder<br />

den bereitstellenden Dienst mehr und<br />

umgekehrt. In Bezug auf den Betrieb<br />

ergeben sich ebenso große Vorteile. Der<br />

DMS/VBS-Dienst kann hochskalierbar<br />

und hochverfügbar in einem Rechenzentrum<br />

bereitgestellt werden. Basisarbeiten<br />

wie Bereitstellung entsprechender<br />

Rechen- und Speicherkapazitäten,<br />

Sicherung der Daten usw. werden durch<br />

einen spezialisierten Dienstleister wie<br />

das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> effektiver und sicherer<br />

ausgeführt.<br />

VISkompakt ® und Services – die<br />

VAPI-Web-Services<br />

VISkompakt ® ist für die Bereitstellung<br />

eines Dienstes mit Funktionen des<br />

Dokumentenmanagements und der<br />

Vorgangsbearbeitung konzipiert. Neben<br />

der konsequenten Bereitstellung der<br />

Funktionen von VISkompakt ® über eine<br />

Web-Applikation stehen Web-Services<br />

(VAPI-Web-Services) zur Integration in<br />

Fachverfahren sowie zur allgemeinen<br />

Nutzung bereit.<br />

Mittels der VAPI-Web-Services stehen<br />

Funktionen (wie z.B. die Erzeugung einer<br />

Akte, eines Vorganges, eines Dokumentes<br />

inkl. Metadaten oder die Suche<br />

nach Schriftgut) über Systemgrenzen<br />

hinweg, basierend auf aktuellen Standards,<br />

zur Verfügung. Die Spezifikation<br />

des Web-Dienstes - inklusive aller technischen<br />

Parameter - liegt als WSDL-<br />

Datei bei jeder Installation des Systems<br />

vor und kann von allen modernen<br />

Entwicklungsumgebungen genutzt werden,<br />

um Aufrufe zu generieren. Die<br />

Kommunikation erfolgt über das<br />

Internetprotokoll HTTP und kann bei<br />

Bedarf auch verschlüsselt erfolgen. Die<br />

Nachrichten werden hierbei entsprechend<br />

dem SOAP (Simple Object Access<br />

Protocol) codiert übertragen. Grundlage<br />

für SOAP ist das bekannte XML.<br />

Dabei wird durch die Bereitstellung der<br />

Protokollerweiterung „SOAP-Security“<br />

sichergestellt, dass die Authentizität der<br />

Nachricht sichergestellt ist, <br />

2/07 16


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

d.h. erkannt werden kann, dass die Aufrufnachricht tatsächlich von einem<br />

zugelassenen Benutzer erfolgt und nicht verfälscht worden ist. Dies erfolgt durch<br />

eine Signierung der Nachrichten. Durch Umsetzung von Sicherheitskonzepten in<br />

VISkompakt ® selbst werden dem identifizierten Nutzer entsprechende Rechte im<br />

System eingeräumt.<br />

VAPI-Web-Services als SOA-konforme Dienste<br />

Die VAPI-Web-Services können hochperformant und sicher bereitgestellt werden.<br />

Bei Einsatz als J2EE-Anwendung werden alle Daten (auch die eingestellten Dokumente)<br />

in einer ORACLE ® -Datenbank abgelegt. Diese Datenbank kann hochverfügbar<br />

(z.B. mittels Real Application Cluster – RAC) bereitgestellt werden.<br />

Ebenso sind z.T. aufwändige Sicherungsmechanismen bei Komplettnutzung einer<br />

Datenbank einfacher zu bewerkstelligen als bei Filesystemen.<br />

Durch Bereitstellung im ORACLE ® Application-Server sind auch die Web-Applikation<br />

und die Web-Services ausfallsicher und hochskalierbar gestaltbar.<br />

Enge Zusammenarbeit zwischen dem Betriebsdienstleister und dem Systembereitsteller<br />

In gemeinsamer Projektarbeit zwischen dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als zentralem Betriebsdienstleister<br />

und der PDV-Systeme GmbH, Erfurt als Systemhersteller von<br />

VISkompakt ® werden Synergien zum Nutzen des Kunden geschaffen. Gemeinsam<br />

wird ein hochfunktionaler und modernsten Ansprüchen genügender DMS/VBS-<br />

Dienst zur breiten Nutzung bereitgestellt. Die gebündelten Kompetenzen der beiden<br />

Dienstleister gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit für den Endkunden. Die<br />

PDV-Systeme GmbH wird hierbei auch ihre Kompetenzen als ORACLE ® Certified<br />

Advanced Partner einbringen.<br />

GÜNTER STEGER<br />

Business Unit Manager Sales, PDV-Systeme GmbH<br />

ANDREAS WERNER<br />

Business Unit Manager Development, PDV-Systeme GmbH<br />

<br />

Projekt ISBJ<br />

Das Projekt ISBJ – Ein Beispiel für<br />

eine serviceorientierte E-<br />

Government-Infrastruktur<br />

Einleitung<br />

Im Splitter 2/2005 wurde das Projekt<br />

ISBJ der Senatsverwaltung für Bildung,<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

vorgestellt. Das Projekt ISBJ startete im<br />

Jahr 2002 mit dem Ziel, den Einsatz von<br />

<strong>IT</strong>-Fachverfahren in den zwölf bezirklichen<br />

Jugendämtern und der Senatsverwaltung<br />

zu initiieren und zu steuern.<br />

Ein besonderes Ziel des Softwareeinsatzes<br />

ist die Gewinnung von Informationen,<br />

um die jährlichen Ausgaben des<br />

Landes <strong>Berlin</strong> effizienter steuern zu können.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt<br />

das Projekt ISBJ sowohl die organisatorische<br />

als auch die technische Standardisierung<br />

des Einsatzes von <strong>IT</strong>-Fachverfahren<br />

und <strong>IT</strong>-Diensten sowie der<br />

damit zusammenhängenden Arbeitsabläufe.<br />

Basis für die Realisierung bildet die vom<br />

Fraunhofer Institut für Software- und<br />

Systemtechnik ISST entwickelte diensteorientierte<br />

und komponentenbasierte<br />

SAGA-konforme Referenzarchitektur.<br />

Komponenten und Dienste, die im Rahmen<br />

einer Projektphase entwickelt wurden,<br />

werden automatisch Bestandteil der<br />

Referenzarchitektur und können in den<br />

folgenden Entwicklungen genutzt werden.<br />

Damit ist gesichert, dass jede<br />

Funktionalität nur einmal entwickelt und<br />

gepflegt werden muss.<br />

Im Laufe der Zeit wurde neben den<br />

eigentlichen <strong>IT</strong>-Fachverfahren eine<br />

wiederverwendbare serviceorientierte E-<br />

Government-Infrastruktur entwickelt,<br />

die die Anbindung der <strong>IT</strong>-Fachverfahren<br />

an zentrale <strong>IT</strong>-Fachverfahren im Land<br />

<strong>Berlin</strong> und damit die Bearbeitung von E-<br />

Government-Prozessen unter Beteiligung<br />

externer Partner und Bürger ermöglicht.<br />

Abbildung 1 gibt einen Überblick über die<br />

logische ISBJ-Infrastruktur, die im Folgenden<br />

kurz erläutert wird. <br />

2/07 17


Externe Partner<br />

Internet<br />

Sachbearbeiter<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Buchungskomponente<br />

ProFiskal<br />

Rollen die verfügbaren Berichte, Auswertungsvorlagen<br />

und Auswertungsmöglichkeiten<br />

dargestellt sind, können<br />

dann Berichte abgerufen oder Auswertungen<br />

initiiert werden.<br />

Bürger<br />

ISBJ-<br />

Portalinfrastruktur<br />

Externe<br />

Datenquellen<br />

ISBJ-<strong>IT</strong>-<br />

Fachverfahren<br />

ISBJ-Data<br />

Warehouse<br />

Berichtsportal<br />

Output-Dienst<br />

Personenstammverwaltung<br />

<strong>IT</strong>DZ-Druckstraße<br />

LABO<br />

Externe Partner, z. B. Träger, können<br />

über ein sogenanntes Partner-Portal aus<br />

dem Internet die Erstellung einer Auswertung<br />

initiieren. Die Auswertung wird<br />

ihnen verschlüsselt an eine zuvor hinterlegte<br />

E-Mail-Adresse übermittelt. Externe<br />

Partner können weiterhin die regelmäßige<br />

Erstellung und den Versand<br />

von Auswertungen abonnieren.<br />

Outputmanagement<br />

Abbildung 1<br />

<br />

Sachbearbeiter<br />

Übersicht über die Infrastruktur des Projekts ISBJ<br />

Das ISBJ-Data Warehouse als zentrales Controlling-Instrument<br />

Der Wunsch nach Planungs-, Steuerungs- und Analysedaten ist eine der Haupttriebkräfte<br />

des Projekts ISBJ. Im Fokus steht hier nicht mehr der vertiefte wissenschaftliche<br />

Analyseansatz, sondern die ständige Berichterstattung, die es ermöglicht,<br />

eigenes Verhalten kurzfristig auf seine Wirkung zu überprüfen, um so einen Ziel-<br />

Wirkungsregelkreis zu installieren. Nur wenn es gelingt, das Berichtswesen auch der<br />

tatsächlich handelnden Verwaltung (Sozialarbeit) zur Verfügung zu stellen, wird die<br />

Reform zur ganzheitlichen Herangehensweise, wie sie sich in der sozial-räumlichen<br />

Sozialarbeit ausdrückt, wie geplant unterstützt und der negativen Kostenentwicklung<br />

entgegengewirkt. Dieser neue Schwerpunkt verschiebt die Anforderungen an die<br />

Verfügbarkeit in Richtung Vergleichsdaten, die insbesondere über Zeitreihen Änderungen<br />

aufzeigen können. Damit einher geht der Paradigmenwechsel, Daten nicht<br />

zusätzlich zu erheben sondern grundsätzlich direkt aus den eingesetzten Fachverfahren<br />

zu gewinnen.<br />

Um diesem pragmatischen Ansatz zu folgen wurde beim Entwurf der einzelnen<br />

Fachverfahren auf separate Auswertungskomponenten verzichtet. Stattdessen wurde<br />

ein Data Warehouse als zentrales Auswertungsinstrument konzipiert und in Betrieb<br />

genommen. Über nächtliche Prozesse werden die Daten aus den Fachverfahren in<br />

das Datawarehouse transportiert und dort weiter verarbeitet.<br />

Für fachverfahrensspezifische Auswertungen kann direkt über das Fachverfahren<br />

auf die Auswertungsfunktionalität des Data Warehouse zugegriffen werden. Auf der<br />

Basis der im Fachverfahren für die einzelnen Anwender spezifizierten Berechtigungen<br />

erfolgt der Zugriff auf die im Data Warehouse gespeicherten Fachdaten. Damit wird<br />

sichergestellt, dass jeder Sachbearbeiter nur Einblick in die Daten erhält, für die er<br />

eine Berechtigung hat.<br />

Für die Interaktion berechtigter Mitarbeiter des Landes <strong>Berlin</strong> mit dem Data<br />

Warehouse wird z. Zt. ein spezielles Berichts-Portal realisiert. Über eine Seite im<br />

Intranet, auf der in Abhängigkeit der in der Berechtigungsverwaltung hinterlegten<br />

Die im Rahmen des Projekts ISBJ entwickelten<br />

<strong>IT</strong>-Fachverfahren erzeugen<br />

verschiedene Arten von Dokumenten.<br />

Um die einzelnen Sachbearbeiter zu entlasten<br />

und um durch einen zentralen<br />

Druck Kosten zu sparen, wurde das<br />

<strong>IT</strong>DZ beauftragt, einen Dienst nebst<br />

Abrechnungssystem bereitzustellen über<br />

den Dokumente entweder als E-Mail<br />

oder auf einer Druckstraße des <strong>IT</strong>DZ<br />

ausgegeben, kuvertiert und über einen<br />

Postdienstleister versandt werden können.<br />

Über einen speziellen Client kann der<br />

Outputmanagement-Dienst auch dazu<br />

verwendet werden, kostengünstig Serienbriefe<br />

zu versenden.<br />

Der Zugriff auf den Outputmanagement-Dienst<br />

erfolgt über eine Web-Service-Schnittstelle,<br />

so dass der Dienst<br />

nach einer Anmeldung beim <strong>IT</strong>DZ auch<br />

von anderen Senatsverwaltungen genutzt<br />

werden kann.<br />

Personenstammverwaltung<br />

Ein fachübergreifendes Controlling erfordert,<br />

dass alle in einzelnen <strong>IT</strong>-Fachverfahren<br />

verwalteten Personen auch<br />

über deren Grenzen hinweg eindeutig<br />

identifiziert werden können. Unter Berücksichtigung<br />

der datenschutzrechtlichen<br />

Rahmenbedingungen wurde deshalb<br />

ein Dienst zur Verwaltung von<br />

Personenstammdaten realisiert, der <br />

2/07 18


von allen <strong>IT</strong>-Fachverfahren im<br />

Kontext von ISBJ verwendet werden<br />

muss. Ein automatischer Abgleich der<br />

in diesem Dienst gespeicherten Daten<br />

mit Daten des Einwohnermeldewesens<br />

sichert die Aktualität der Daten.<br />

Für jede Person wird genau ein Stammdatum<br />

verwaltet, so dass damit auch<br />

fachübergreifende Auswertungen im<br />

Rahmen des Controllings möglich werden.<br />

Der Dienst stellt eine notwendige<br />

Informationsquelle für die Senatsverwaltung<br />

für Bildung, Wissenschaft<br />

und Forschung dar, kann aber zukünftig<br />

auch von anderen Behörden und <strong>IT</strong>-<br />

Fachverfahren genutzt werden.<br />

Buchungskomponente – ein Anschluss<br />

an ProFiskal<br />

ProFiskal ist das zentrale Kassenverfahren<br />

des Landes <strong>Berlin</strong>. Anstatt<br />

eigene Funktionalität zur Verwaltung<br />

von Konten etc. zu implementieren,<br />

wurde eine bidirektionale Schnittstelle<br />

zum <strong>IT</strong>-Fachverfahren Profiskal spezifiziert<br />

und in Form der Buchungskomponente<br />

implementiert, über die<br />

sowohl Buchungen ausgelöst als auch<br />

Rückmeldungen aus ProFiskal eingelesen<br />

werden können. Durch die<br />

Kapselung der Dateischnittstelle von<br />

ProFiskal werden die in ISBJ entwickelten<br />

<strong>IT</strong>-Fachverfahren von der Weiterentwicklung<br />

von ProFiskal und deren<br />

Schnittstellen abgekoppelt. Zukünftige<br />

Änderungen in ProFiskal erfordern<br />

lediglich eine Änderung der Implementierung<br />

der Buchungskomponente, die<br />

die Buchungskomponente nutzenden<br />

<strong>IT</strong>-Fachverfahren sind davon jedoch<br />

nicht betroffen.<br />

Portalinfrastruktur für ISBJ<br />

Hauptziele des Projekts ISBJ sind neben<br />

der Unterstützung der Fachverfahren in<br />

SenBWF und der Bereitstellung von<br />

Steuerungsinformationen die aktive Einbindung<br />

der externen Geschäftpartner<br />

und Bürger in den Arbeitsprozess der<br />

Verwaltung. Erforderliche Daten werden<br />

soweit wie möglich an der Quelle<br />

erhoben (z. B. Personendaten von den<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Bürgern, Belegungsdaten von den Trägern).<br />

So können unnötige Doppelarbeiten<br />

vermieden werden, wodurch ein<br />

Mehrwert für alle Beteiligten entsteht.<br />

Diese Quasi-Auslagerung von Arbeitsprozessen<br />

als Self-Service an externe<br />

Partner, z. B. Träger von Betreuungseinrichtungen,<br />

und das Anbieten innovativer<br />

Dienstleistungen für die Bürger<br />

(z. B. die elektronische Antragsstellung)<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> sind entscheidende<br />

Bausteine einer eGovernment-Strategie.<br />

Eine Grundvoraussetzung dafür ist der<br />

Aufbau einer sicheren Kommunikation<br />

zwischen den externen Partnern bzw.<br />

Bürgern im Internet und den <strong>IT</strong>-Fachverfahren<br />

im Intranet der Senatsverwaltung.<br />

Die hierfür vom Bundesamt<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) im Rahmen der E-<br />

Government-Architektur empfohlene<br />

Lösung auf der Basis einer Governikus-<br />

Infrastruktur konnte nicht realisiert werden,<br />

da die dafür benötigte Infrastruktur<br />

im Land <strong>Berlin</strong> noch nicht zentral zur<br />

Verfügung steht.<br />

Eine Anbindung über VPN kommt bei<br />

der Zahl von etwa 1000 Trägern aus<br />

Kostengründen und für die Bereitstellung<br />

von Dienstleistungen für Bürger<br />

prinzipiell nicht in Frage. Deshalb wurde<br />

nach einer Erweiterung der<br />

komponentenbasierten und dienstezentrierten<br />

ISBJ-Architektur gesucht, die<br />

eine sichere und auch von zukünftigen<br />

Fachverfahren wiederverwendbare Anbindung<br />

externer Partner und Bürger an<br />

die <strong>IT</strong>-Fachverfahren im Intranet über<br />

das Internet erlaubt.<br />

Entsprechend den Vorgaben des E-<br />

Government-Handbuchs müssen Daten,<br />

die für den Zugriff aus dem Internet<br />

bereitgestellt werden sollen, auf separater<br />

Hardware, im Folgenden als Portal-<br />

Rechner bezeichnet, in der DMZ verwaltet<br />

werden, da ein direkter Zugriff<br />

aus dem Internet auf <strong>IT</strong>-Fachverfahren<br />

im Intranet verboten ist. Die Aktualisierung<br />

dieser Daten muss von den <strong>IT</strong>-<br />

Fachverfahren im Intranet der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung gesteuert über einen einseitigen<br />

Verbindungsaufbau erfolgen. Es<br />

wurde deshalb eine Portalinfrastruktur<br />

implementiert, die eine Kommunikation<br />

von SAGA-konformen Web-Anwendungen<br />

auf den Portalrechnern in der<br />

DMZ mit den <strong>IT</strong>-Fachverfahren im<br />

Intranet von SenBWF ermöglicht.<br />

Auf dieser Basis wurde als erster Schritt<br />

das so genannte Trägerportal realisiert,<br />

das Trägern von Kindertagesstätten Informationen<br />

darüber liefert, ob ein ihnen<br />

vorliegender KiTa-Gutschein gültig<br />

ist und noch nicht mit einem<br />

Betreuungsvertrag bebucht wurde. In<br />

einem weiteren Schritt wurde ein Self-<br />

Service für Träger realisiert, über den<br />

Betreuungsverträge auf Gutscheine registriert<br />

werden können. Die Nutzung<br />

des Self-Service bietet den Trägern die<br />

Sicherheit, die Betreuung auch durchführen<br />

zu können und dafür zeitnah<br />

bezahlt zu werden. Im Gegenzug wird in<br />

den einzelnen Jugendämtern der Aufwand<br />

bei der Registrierung von<br />

Betreuungsverträgen auf Kita-Gutscheine<br />

reduziert.<br />

Als nächster Schritt wird ein Self-Service<br />

implementiert werden, über den<br />

Träger Informationen über die von ihnen<br />

verwalteten Einrichtungen in der<br />

zentralen Einrichtungs- und Dienstedatenbank<br />

von ISBJ selbst pflegen können.<br />

Ende des Jahres ist die Freischaltung<br />

eines speziellen Portals für Bürger geplant,<br />

über das Anträge auf Kita-Gutscheine<br />

initiiert und Informationen über<br />

Betreuungseinrichtungen gesucht werden<br />

können.<br />

Die Portal-Infrastruktur wurde auf der<br />

Basis des Java Enterprise Standards mit<br />

Hilfe von Open Source Technologie<br />

entwickelt und kann wiederverwendet<br />

werden.<br />

<br />

2/07 19


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Beispiele für E-Government-Prozesse im Rahmen von ISBJ<br />

Auf der Grundlage der oben beschriebenen Infrastruktur wurden und werden E-<br />

Government-Prozesse realisiert, die sowohl die Kommunikation von Bürgern oder<br />

externen Partnern, z. B. Trägern von Kindertagesstätten, mit der Verwaltung als auch<br />

die Arbeitsprozesse in SenBWF selbst vereinfachen. In Abbildung 2 ist beispielhaft<br />

ein solcher E-Government-Prozess dargestellt.<br />

Kunde<br />

Internet<br />

1<br />

ISBJ-Portal<br />

Abbildung 2: Beispielhafter E-Government-Prozess<br />

2<br />

5<br />

3<br />

ISBJ-<strong>IT</strong>-<br />

Fachverfahren<br />

ISBJ-Data<br />

Warehouse<br />

4<br />

Output-Dienst<br />

Buchungskomponente<br />

Personenstammverwaltung<br />

1 Ein „Kunde“ von SenBWF meldet sich über seinen Browser am ISBJ-Portal<br />

im Internet an. In Abhängigkeit von seiner Berechtigung hat er dort die<br />

Möglichkeit, nach bestimmten Informationen zu suchen. So kann ein Träger<br />

z. B. prüfen, ob ein ihm vorgelegter KiTa-Gutschein schon bebucht wurde<br />

oder darauf noch ein Betreuungsvertrag abgeschlossen werden kann. Kann<br />

der Gutschein noch bebucht werden, so füllt der Träger auf seinem Browser<br />

ein elektronisches Formular mit den entsprechenden Vertragsdaten aus und<br />

sendet es ab.<br />

2 Über die Portalinfrastruktur werden die Daten aus dem Formular gemäß den<br />

Sicherheitsvorgaben sowohl des Bundesamtes für Sicherheit in der<br />

Informationstechnik als auch gemäß den Vorgaben des Landes <strong>Berlin</strong> sicher<br />

zu den entsprechenden Fachverfahren transportiert.<br />

3 Zunächst erfolgt innerhalb des <strong>IT</strong>-Fachverfahrens eine Prüfung der fachlichen<br />

Richtigkeit der Daten. Unkorrekte Daten werden entweder abgelehnt<br />

oder in den Arbeitskorb eines Sachbearbeiters zur weiteren Klärung und<br />

Bearbeitung gelegt. Korrekte Daten werden automatisch weiter verarbeitet.<br />

So wird z. B. ein Betreuungsvertrag eines Trägers zu einem KiTa-Gutschein<br />

automatisch registriert und kann damit auch zeitnah bezahlt werden.<br />

4 Über den Output-Dienst wird der Träger in Form einer E-Mail über die<br />

Bearbeitung seines Antrages unterrichtet.<br />

5 Im Normalfall werden in den <strong>IT</strong>-Fachverfahren bei der Bearbeitung Stammdaten<br />

modifiziert. Da aus Sicherheitsgründen vom Portal im Internet aus der<br />

Zugriff auf die Stammdaten der <strong>IT</strong>-Fachverfahren verboten ist, werden nach<br />

dem Abschluss der Bearbeitung Änderungen der Stammdaten, die auf dem<br />

Portal angezeigt werden müssen, automatisch auf das Portal kopiert. Im hier<br />

beschriebenen Beispiel würde die Tatsache, dass ein bestimmter Gutschein<br />

nicht mehr bebucht werden kann, an das Portal gemeldet.<br />

6 Geänderte Fachdaten werden automatisch einmal in der Nacht in das<br />

Datawarehouse transportiert, wo sie dann für Auswertungen über das Berichtsportal<br />

oder über die <strong>IT</strong>-Fachverfahren zur Verfügung stehen.<br />

Die hier beschriebene Infrastruktur ist vielseitig nutzbar und kann mit SAGAkonform<br />

realisierten <strong>IT</strong>-Fachverfahren einfach wiederverwendet werden.<br />

6<br />

E-Government-Prozesse mit externen<br />

Partnern<br />

Da in den E-Government-Prozessen mit<br />

externen Partnern auch zahlungsrelevante<br />

Daten übertragen werden,<br />

wurde auf der Basis von Software-Zertifikaten<br />

eine geschlossene Benutzergruppe<br />

eingerichtet. Nur wenn ein derartiges<br />

Zertifikat im Browser installiert<br />

ist, kann der Zugriff auf das Portal erfolgen.<br />

Die Funktionalität zur Erstellung<br />

und Verwaltung der Zertifikate ist Teil<br />

der Portalinfrastruktur. Zusätzlich zur<br />

Absicherung der Verbindung über<br />

Client-Zertifikate existiert noch eine separate<br />

Benutzerverwaltung, über die jedem<br />

Partner separat Rechte zur Nutzung<br />

der Portalfunktionalität zugewiesen<br />

werden können.<br />

Beispiele für Prozesse mit externen Partnern,<br />

die bereits realisiert sind:<br />

• Prüfung eines KiTa-Gutscheins:<br />

Ein Träger kann an Hand eines<br />

vorgelegten KiTa-Gutscheins<br />

prüfen, ob dieser noch bebucht<br />

werden kann.<br />

• Registrierung eines Betreuungsvertrages<br />

auf einen KiTa-Gutschein:<br />

Durch den Self-Service<br />

des Trägers erhält er zeitnah die<br />

Vergütung für die Betreuung, die<br />

Bezirksämter werden von Routine-Tätigkeiten<br />

entlastet.<br />

Die folgenden Prozesse befinden sich<br />

momentan in der Realisierung:<br />

• Interaktive Bestellung von<br />

Auslastungs- und Abrechnungsstatistiken<br />

für einzelne Träger.<br />

• Interaktive Beantragung von<br />

Kita-Gutscheinen für Eltern:<br />

Eltern werden in Zukunft ihre<br />

KiTa-Gutscheine über einen Träger<br />

beantragen können. Abgesehen<br />

von den Einkommensbelegen<br />

werden alle Informationen<br />

elektronisch übertragen. Als<br />

Ergebnis wird eine Vorgangsnummer<br />

zurückgegeben. Die<br />

Einkommensbelege werden<br />

dann mit der<br />

<br />

2/07 20


Vorgangsnummer an das zuständige<br />

Jugendamt übermittelt. Für<br />

den Träger resultiert aus dem<br />

Verfahren ein zusätzliches Kundenbindungspotenzial,<br />

der Bürger<br />

hat weniger Wartezeit und<br />

das Jugendamt wird von Routinetätigkeit<br />

entlastet.<br />

• Prüfung des Bearbeitungszustandes<br />

eines Antrages auf einen<br />

KiTa-Gutschein.<br />

E-Government-Prozesse mit Bürgern<br />

Die folgenden Prozesse werden bis Ende<br />

2007 realisiert sein:<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Mehr Computer für <strong>Berlin</strong>s Schüler<br />

Eine nicht behandelte Mündliche Anfrage „14 Schüler pro Computer - wie<br />

steht es um die <strong>Berlin</strong>er Medienkompetenz ?“ der Abgeordneten Mieke<br />

Senftleben (FDP) aus der 10. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 26. April<br />

2007 (Drucksache 16 / 20 083) beantwortete der Senator für Bildung, Wissenschaft<br />

und Forschung, Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, am 30. April 2007:<br />

Im Namen des Senats von <strong>Berlin</strong> beantworte ich Ihre nicht erledigte Mündliche<br />

Anfrage gemäß § 51 Abs. 5 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses wie folgt:<br />

1. Welche konkreten Maßnahmen will der Senat treffen, um die Ausstattung <strong>Berlin</strong>er<br />

Schulen mit Computern so zu verbessern, dass bis 2010 nur noch 6 Schüler auf einen<br />

Computer kommen?<br />

• Beantragung eines KiTa-Gutscheins,<br />

• Suche nach Betreuungseinrichtungen,<br />

• Prüfung des Bearbeitungszustandes<br />

eine Kita-Gutscheinantrags.<br />

E-Government-Prozesse in der Verwaltung<br />

ISBJ bietet auch verwaltungsübergreifende<br />

Dienste an:<br />

• Abonnement von vordefinierten<br />

Auswertungen aus dem<br />

Datawarehouse.<br />

PROJEKTGRUPPE ISBJ<br />

Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft<br />

und Forschung<br />

Beuthstr. 6-8,<br />

10117 <strong>Berlin</strong>,<br />

Ansprechpartner: Michael Richter,<br />

Telefon: +49 (0) 30/90 26-53 53, E-<br />

Mail: Michael.Richter@senbjs.verwaltberlin.de<br />

Fraunhofer-Institut für Software- und<br />

Systemtechnik ISST, Institutsteil<br />

<strong>Berlin</strong>,<br />

Mollstr. 1,<br />

10178 <strong>Berlin</strong>,<br />

Ansprechpartner: Dr. Ulrich Kriegel,<br />

Telefon: +49 (0) 30/2 43 06-446, E-<br />

Mail: ulrich.kriegel@isst.fraunhofer.de<br />

Foto: Elenathewise<br />

Zu 1.: In den allgemein bildenden Schulen wurden im Schuljahr 2006/2007 insgesamt<br />

36.751 PCs gezählt (4.400 nicht multimediafähige PCs, 32.351 multimediafähige<br />

PCs), was einem Verhältnis PC zu Schüler/in von 1:8,5 entspricht.<br />

In den beruflichen Schulen wurden im Schuljahr 2006/2007 insgesamt 11.147 PCs<br />

gezählt (355 nicht multimediafähige PCs, 10.792 multimediafähige PCs), was einem<br />

Verhältnis PC zu Schüler/in von 1:8,0 entspricht.<br />

Es ist beabsichtigt, das Verhältnis von 1:6 mit Hilfe von Landes- und eingeworbenen<br />

Drittmitteln bis 2010 zu erreichen.<br />

2. Ist angesichts der Tatsache, dass sich in Norwegen, Neuseeland und den USA die<br />

Computerausstattung immens besser darstellt (5 Schüler auf einen Rechner) als in<br />

<strong>Berlin</strong>, eine zusätzliche Anstrengung - auch in Hinblick auf die Vermittlung eines<br />

sinnvollen Umgangs mit PCs - notwendig?<br />

Zu 2.: Ja.“<br />

<br />

2/07 21


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> Online-Shop seit Mitte Mai 2007 mit<br />

optimierter Technik<br />

Auf dem 10. Deutschen Verwaltungskongress „Effizienter Staat“ am 22./<br />

23.Mai 2007 in <strong>Berlin</strong> präsentierte das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) erstmals seinen neuen <strong>IT</strong>-Online-Shop für Behörden. Dazu<br />

wurde die Bestellplattform „<strong>IT</strong>-Selling“ im verwaltungsinternen Netz auf SAP ECO<br />

ERP umgestellt. Dieser zukunftsorientierte Schritt ermöglicht den Kunden des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> einen einfachen und komfortablen Online-Einkauf von <strong>IT</strong>-Technik.<br />

Ohne eigenen Ausschreibungsaufwand, schnell und absolut sicher können Mitarbeiter<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung so Bestellungen zu günstigen Konditionen aus den<br />

Rahmenverträgen des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> durchführen. Der neue Online-Shop ist, wie<br />

gewohnt, im verwaltungsinternen Netz unter der Rubik „Produkte“ „<strong>IT</strong>-Selling“ zu<br />

finden.<br />

Als Browser werden Internet Explorer 5.0, 5.5, 6.0, Netscape 7.02 sowie Firefox<br />

bei einer Auflösung von mind. 1024 x 768 Pixel. Unterstützung, JavaScript muss<br />

zugelassen sein. Für die Hilfefunktion wird der „Acrobat Reader“ benötigt. (EB) <br />

Bundesweites <strong>IT</strong>-Projekt sorgt für Bürokratieabbau<br />

im Schwerlastverkehr<br />

Hamburg - Eine Flut von 350.000 Anhörungsfällen zur Durchführung von<br />

Schwerlasttransporten auf deutschen Straßen stapelt sich jedes Jahr im<br />

Posteingang der öffentlichen Verwaltung. Rund 1.000 Behörden und 1.500<br />

Antragsteller sind in Deutschland direkt oder indirekt an der Genehmigung beteiligt.<br />

Aufgrund des hohen Abstimmungsbedarfs bleiben lange Bearbeitungszeiten nicht aus.<br />

Angesichts der anziehenden Konjunktur und des verschärften Wettbewerbs wird<br />

eine ineffiziente Bürokratie jedoch zu einem beachtlichen Standortnachteil. Das <strong>IT</strong>-<br />

Projekt VEMAGS vereinfacht den<br />

Bearbeitungsprozess im Schwerlastverkehr<br />

und trägt zu einem schnelleren<br />

Verfahrensablauf bei. Steria Mummert<br />

Consulting wurde vom Hessischen<br />

Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen<br />

- stellvertretend für alle Bundesländer<br />

- mit dem Aufbau dieser Kommunikationsplattform<br />

beauftragt. Die<br />

Bereitstellung des Systems ist für den 1.<br />

August 2007 geplant. Das Bundesland<br />

Hamburg nimmt hierbei eine herausragende<br />

Rolle im Einführungsprozess wahr.<br />

Die Zeit drängt: Die Beförderungsleistung<br />

deutscher Lastkraftfahrzeuge<br />

nahm allein zwischen 1995 und 2005 um<br />

mehr als 30 Prozent zu . Damit steigt<br />

auch die Zahl der Großraum- und Schwertransporte<br />

kontinuierlich an. Knapp 80<br />

Prozent der Streckenführungen verlaufen<br />

dabei über die Grenzen verschiedener<br />

Bundesländer hinweg. Daher sind für<br />

die Genehmigungsverfahren in den meisten<br />

Fällen zahlreiche Behörden auf verschiedenen<br />

Verwaltungsebenen zuständig.<br />

Aus diesem Grund gestaltet sich die<br />

Genehmigung der Transporte sehr zeitaufwändig.<br />

Bislang müssen Speditionen,<br />

Kran- und Bauunternehmen ihre<br />

Transportvorhaben über Fax oder Telefon<br />

bei den Verkehrsbehörden anmelden.<br />

Diese prüfen gemeinsam mit weiteren<br />

zuständigen Stellen, wie etwa Polizei<br />

oder Deutsche Bahn, die Durchführbarkeit.<br />

Erst wenn alle Stellungnahmen bei<br />

der Genehmigungsbehörde vorliegen,<br />

kann der Bescheid für den Antragsteller<br />

erteilt werden.<br />

Da die Kundenaufträge häufig sehr kurzfristig<br />

erteilt werden, geraten Unternehmen<br />

durch das veraltete Behördenverfahren<br />

leicht in Verzug. Dies gilt vor<br />

allem in Regionen mit stark wachsendem<br />

Güterverkehr. So hat beispielsweise 2005<br />

der gewerbliche Verkehr in Hamburg im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent<br />

zugelegt. Der Bundesdurchschnitt liegt<br />

bei 4,9 Prozent.<br />

Das <strong>IT</strong>-Projekt VEMAGS wird den<br />

Bearbeitungsprozess vereinfachen und<br />

dadurch zu einer Beschleunigung des<br />

gesamten Verfahrens führen: <br />

2/07 22


Transportunternehmen können ihre<br />

Anträge künftig über eine Internetplattform<br />

digital einspeisen. Ein integriertes<br />

Routingsystem unterstützt bei der Ermittlung<br />

der zuständigen Genehmigungsbehörde<br />

und fordert diese zur Bearbeitung<br />

auf. Die Ämter werden dabei bereits<br />

über potentielle Hindernisse auf der Fahrstrecke<br />

informiert. Nach eingehender Prüfung<br />

auf Vollständigkeit und Durchführbarkeit<br />

des Transports stellt die<br />

Genehmigungsbehörde den Bescheid aus.<br />

Bis dahin kann der Bearbeitungsstatus von<br />

den Antragstellern jederzeit online eingesehen<br />

werden. Als Musterbeispiel für eine<br />

effiziente Verwaltung wurde das<br />

VEMAGS bereits mit dem eGovernment-<br />

Preis für Bund, Länder und Gemeinden<br />

ausgezeichnet.<br />

Das E-Government-Projekt VEMAGS<br />

ist ein Beispiel für eine vollständig online<br />

durchführbare Servicedienstleistung<br />

durch die öffentliche Hand. Der Anteil<br />

entsprechender Lösungen nimmt weltweit<br />

zu. Während 2005 19 Prozent der<br />

Regierungs-Websites einen oder mehrere<br />

Services anboten, die vollständig<br />

online durchführbar sind, stieg der Anteil<br />

innerhalb eines Jahres auf 29 Prozent.<br />

Dabei besetzen die Behörden in<br />

Korea und Taiwan Spitzenplätze. Unter<br />

den europäischen Staaten haben Großbritannien,<br />

Irland und Deutschland die<br />

besten Websites hinsichtlich Service,<br />

Sicherheit und Bedienbarkeit vorzuweisen.<br />

Dies ergaben Untersuchungen der<br />

Brown University.<br />

Hintergrundinformationen: VEMAGS<br />

ist eines der 25 wichtigsten Projekte von<br />

Deutschland-Online, der nationalen<br />

eGovernment-Strategie von Bund, Ländern<br />

und Kommunen. An VEMAGS<br />

sind alle Bundesländer, der Bund, die<br />

kommunalen Verbände und die Bundeswehr<br />

beteiligt. Als eines der größten<br />

Projekte im Verkehrswesen ist VEMAGS<br />

die Basis des bundeseinheitlichen<br />

Verfahrensmanagement für Großraumund<br />

Schwertransporte. Das Projekt gilt als<br />

Musterbeispiel für eine effiziente Verwaltung<br />

und wurde mit dem eGovernment-<br />

Preis für Bund, Länder und Kommunen<br />

ausgezeichnet. (ots)<br />

<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Hilfe im Bürokratie-Dschungel<br />

Immer mehr Gemeinden bieten elektronische Hilfsdienste wie das virtuelle<br />

Rathaus an. Im eGovernment-Labor des Fraunhofer-Instituts für Offene<br />

Kommunikationssysteme FOKUS in <strong>Berlin</strong> können Anbieter aller Art ihre<br />

Verwaltungssysteme testen. Auch der Prototyp einer bundesweiten Behörden-<br />

Hotline wird dort entwickelt.<br />

Die Straßenlaterne vor dem Haus leuchtet nicht mehr? Sie brauchen eine Geburtsurkunde<br />

oder haben Fragen zum Steuerbescheid? Ein Anruf bei der „ServiceLine<br />

115“ genügt. Rund um die Uhr steht die Behörden-Hotline zur Verfügung und<br />

veranlasst die Reparatur der Laterne oder die Ausstellung der gewünschten Papiere.<br />

Viele Menschen würden sich einen solch praktischen Dienst wünschen.<br />

Ob dieser elektronische Verwaltungshilfsdienst funktionieren kann und wirtschaftlich<br />

tragbar ist, testen Wissenschaftler des FOKUS in ihrem eGovernment-Labor,<br />

gemeinsam mit der WHU Otto Beisheim School of Management. Auftraggeber ist<br />

das ISPRAT-Institut, eine Initiative im Bereich eGovernment des hessischen Staatssekretärs<br />

Harald Lemke. „Wir haben mit Hilfe des eGovernment-Labors erste<br />

Beispielszenarien der ServiceLine 115 entwickelt“, sagt Projektleiter Uwe Holzmann-Kaiser.<br />

Ruft ein Bürger dort an, werden im Hintergrund die entsprechenden<br />

Verwaltungsabläufe in Gang gebracht, ohne dass er in der Verwaltung von Mitarbeiter<br />

zu Mitarbeiter telefonieren muss. Ein KnowledgeCenter stellt dem Sachbearbeiter<br />

an der Hotline, der den Anruf entgegennimmt, das Basiswissen zur Verfügung. So<br />

kann er dem Anrufer die gewünschte Auskunft geben, beispielsweise wann der<br />

nächste Termin für die Biomüll-Leerung ist. Außerdem können über das<br />

KnowledgeCenter die zuständigen Behörden ausfindig gemacht und die nötigen<br />

Schritte eingeleitet werden. Die defekte Straßenlaterne wird so automatisch bei der<br />

entsprechenden Abteilung des Baureferats gemeldet, und der Elektroinstallateur<br />

erhält einen Auftrag zur Reparatur.<br />

Foto: Zsolt Nyulaszi<br />

Auf der <strong>IT</strong>-Anwendermesse „<strong>IT</strong> Profits“ am 30./31. Mai 2007 in <strong>Berlin</strong> präsentierte<br />

das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) seine Call-Center-Lösung<br />

„<strong>Berlin</strong> Telefon“ mit der einheitlichen Rufnummer 90 0. Ziel des zentralen <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleisters der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung ist die Verknüpfung des Hauptstadtdienstes<br />

mit der bundesweiten Servicenummer 115. „Der Vorteil liegt klar auf der Hand“, <br />

2/07 23


sagt Konrad Kandziora, Vorstand<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. „Die ServiceLine 115<br />

kann beim „<strong>Berlin</strong> Telefon“ von einer<br />

bestehenden und erprobten, technischen<br />

Infrastruktur profitieren“.<br />

Angela Merkel hatte Ende 2006 auf dem<br />

<strong>IT</strong>-Gipfel die Debatte um eine bundesweite<br />

Behördenhotline angefacht. Vorbild<br />

ist die Rufnummer „311“ der Stadt<br />

New York, unter der die Bürger zentral<br />

die öffentliche Verwaltung rund um die<br />

Uhr erreichen können. Die Fraunhofer-<br />

Forscher haben nun hier zu Lande mit<br />

Hilfe des eGovernment-Labors die<br />

Umsetzung eines Prototyps „ServiceLine<br />

115“ realisiert. „Das eGovernment-Labor<br />

bündelt zum Testen solcher<br />

Verwaltungssysteme die notwendigen<br />

Kompetenzen, Technologien und Entwicklungen.<br />

Mit Hilfe eines internationalen<br />

Telekommunikationsstandards<br />

vereinheitlicht es verschiedene Zugangsnetze“,<br />

erklärt Holzmann-Kaiser.<br />

Zudem vereint es technisches und fachliches<br />

Know-how von mehr als 30 Partnern<br />

aus den Bereichen <strong>IT</strong> sowie aus<br />

dem Verwaltungswesen. (PR/EB) <br />

ARIS-Plattform<br />

Investition in neue Produkte und<br />

Lösungen von IDS Scheer<br />

unterstreicht anerkannte<br />

Branchenkompetenz im<br />

öffentlichen Sektor - ARIS als<br />

wesentliche Säule für die<br />

Organisation<br />

Saarbrücken - Das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung (BMVBS) hat<br />

mitte April 2007 mit IDS Scheer den<br />

Ressortvertrag über den flächendeckenden<br />

Einsatz der ARIS-Platform verlängert<br />

und in neue Produkte investiert.<br />

Der internationale Lösungsanbieter für<br />

Prozesse und <strong>IT</strong> unterstützt das Ministerium<br />

und seine nachgeordneten Behörden<br />

zudem mit umfangreichen Beratungsaktivitäten.<br />

Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen<br />

von über einer Million Euro.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Mit der Verlängerung und Erweiterung<br />

des Ressortvertrages hat sich das BMVBS<br />

entschieden, den bereits 2003 eingeschlagenen<br />

Weg einer konsequenten Prozessorientierung<br />

weiterzuverfolgen und auf<br />

eine breite Basis zu stellen. Wesentlicher<br />

Kernpunkt dabei ist der Einsatz der<br />

neuen ARIS Plattform. Diese unterstützt<br />

Kunden in den Bereichen, wo der Einsatz<br />

moderner Technologie erfolgskritisch<br />

für ihre Aufgabenerledigung ist.<br />

Daher bildet die ARIS-Plattform eine<br />

wesentliche Säule für die Organisation<br />

im Geschäftsbereich des Bundesministeriums.<br />

Neben der Einrichtung eines<br />

„Competence Centre Process Management“<br />

in Ilmenau ist unter anderem der<br />

Aufbau eines Prozess-Portals ab Mitte<br />

2007 geplant. Das BMVBS setzt zum<br />

Design der Prozesse die web-basierten<br />

Produkte ARIS-Business-Architect und<br />

ARIS-Business-Designer ein. Das<br />

Prozessportal wird auf Basis der dynamischen<br />

Publishing-Komponente ARIS<br />

Business Publisher aufgebaut. Um die<br />

Auswirkungen von Prozessänderungen<br />

schon im Vorfeld analysieren und<br />

Prozesskosten ermitteln zu können,<br />

werden ARIS-Simulation und ARIS-<br />

Business-Optimizer genutzt.<br />

IDS Scheer ist gleichzeitig u. a. mit dem<br />

Design und der Implementierung der<br />

administrativen Verwaltungsprozesse in<br />

der Verkehrsverwaltung auf Basis der<br />

SAP Standard-Software beauftragt, um<br />

so langfristig die Qualität der Prozesse<br />

zu sichern.<br />

Dr. Dirk Oevermann, Vorstand für das<br />

Beratungsgeschäft von IDS Scheer:<br />

„Entscheidend für den Erfolg des<br />

Modernisierungsprozesses in der öffentlichen<br />

Verwaltung ist nicht zuletzt die<br />

Qualität des Geschäftsprozessmanagements.<br />

Vor diesem Hintergrund sind<br />

die ARIS-Produkte und Beratungsleistungen<br />

von IDS Scheer in vielen<br />

Verwaltungen von Bund, Ländern und<br />

Gemeinden zum anerkannten Standard<br />

geworden.“ (PR)<br />

<br />

Erfolgreich Ausschreibung<br />

durchgeführt<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> senkt Tarife<br />

im Festnetz- und<br />

Mobilfunkbereich<br />

Telefonieren wird billiger: und das<br />

sowohl über das Handy als auch<br />

das Festnetztelefon. Nach den<br />

diesjährigen Ausschreibungen für Mobilfunk-<br />

und Telekommunikationsdienstleistungen<br />

kann das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung noch günstigere<br />

Preise für die Sprachkommunikation<br />

anbieten. Die Ausschreibungen wurden<br />

gemäß den seit März 2006 geltenden<br />

mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien<br />

gestaltet: Die Inhalte in beiden<br />

Bereichen unterteilten sich in verschiedene,<br />

voneinander unabhängige Lose,<br />

auf die sich die TK-Dienstleister einzeln<br />

bewerben konnten. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

prüfte die Angebote sowohl hinsichtlich<br />

ihrer Preise als auch den Leistungszusagen<br />

wie Lieferfristen, Ortsansässigkeit<br />

oder Betreuung durch Fachpersonal und<br />

Service. Sowohl im Mobilfunk als auch<br />

im Festnetzbereich konnte das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> für Behörden und Einrichtungen<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> seinen Verhandlungsvorteil<br />

als Großabnehmer nutzen und<br />

sehr gute Konditionen für seine Kunden<br />

und die, die es werden wollen, erzielen.<br />

Günstig und leistungsstark<br />

Im Bereich der Festnetz-Telekommunikation<br />

schrieb das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> u.a. die<br />

Sprachanbindung vom <strong>Berlin</strong>er Landesnetz<br />

(BeLa) zum öffentlichen Netz über<br />

die bestehenden zentralen Übergabepunkte<br />

aus. Zum anderen suchte der <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleister des Landes <strong>Berlin</strong> Carrier,<br />

die den Zugang zum öffentlichen Netz<br />

für Behördenstandorte außerhalb des<br />

<strong>Berlin</strong>er Landesnetzes gewährleisten und<br />

Leistungen im DSL-Bereich anbieten.<br />

Für die vorgenannten Leistungen erhielt<br />

die Versatel <strong>Berlin</strong> GmbH den<br />

Zuschlag.<br />

<br />

2/07 24


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Mit dem leistungsstarken Partner, zu dessen Gunsten die Vergabe ausfiel, kann<br />

das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> seine Preise für Telefongespräche in alle Tarifzonen und die<br />

Mobilfunknetze um zwanzig bis fünfzig Prozent reduzieren. Voraussetzung ist<br />

jedoch, dass der Kunde entweder an das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz angebunden ist oder bei<br />

einem direkten Zugang in das öffentliche Netz, durch die Versatel <strong>Berlin</strong> GmbH<br />

erschlossen werden kann. Sowohl die bestehenden Rahmenvertragskunden als auch<br />

neue Kunden des <strong>IT</strong>-Dienstleisters profitieren ab Juli 2007 von den erheblichen<br />

Gebührensenkungen sowie der sekundengenauen Abrechnung und den kostenfreien<br />

Gesprächen innerhalb des 90er-Nummernbereiches sowie des <strong>Berlin</strong>er Versatel-Netzes.<br />

Aktuelle Endgeräte-Highlights<br />

LG KU800 Chocolate UMTS<br />

SonyEricsson K800i<br />

Foro: Doreen Salcher<br />

Mehr Entscheidungsfreiheit im Mobilfunk<br />

Auch bei der diesjährigen Ausschreibung für den Mobilfunk gelang es nicht nur, die<br />

Gesprächsgebühren weiter zu senken. Darüber hinaus konnten neben dem bisherigen<br />

Netzbetreiber T-Mobile D1, auch Vodafone D2 und O2 Germany als neue<br />

leistungsstarke Partner gewonnen werden. Wobei Vodafone D2 als wirtschaftlichstes<br />

Angebot aus der Ausschreibung hervor ging. Damit können die Behörden und<br />

Einrichtungen des Landes <strong>Berlin</strong> frei aus einer größeren Bandbreite an Mobilfunkanbietern<br />

wählen. Die Gespräche werden sekundengenau und zu sehr guten Konditionen<br />

abgerechnet. Des Weiteren stehen den Kunden des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> moderne<br />

Endgeräte der jüngsten Generation zur Verfügung.<br />

Nokia N95<br />

Die Tarif-Highlights des Vertragspartners Vodafone (Preisangaben in netto):<br />

• Einfache und übersichtliche Tarifstruktur – nur ein Tarif<br />

• Basispreis 4,58 Euro oder 7,58 Euro (wobei der Basispreis „abtelefoniert“<br />

werden kann)<br />

• Kein einmaliger Anschlusspreis<br />

• Für 0,04 Euro /Minute in das nationale Festnetz<br />

• Für 0,08 /Minute in das eigene Mobilfunknetz bzw. für 0,04 Euro /Minute<br />

in das Mobile-VPN (eigene Benutzergruppe)<br />

• Für 0,22 Euro /Minute in fremde Mobilfunknetze<br />

• 0,12 Euro je SMS in nationale Mobilfunknetze<br />

• Onlineshop für die schnelle und einfache Vertragsabwicklung<br />

• Topaktuelle Endgeräte zu günstigen Konditionen<br />

ROBERT ROGGE<br />

Senior Produktmanager Basisprodukte <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

<br />

BlackBerry 8800<br />

MobileConnectCatd Express in<br />

Verbindung mit dem VFD2-<br />

Dashboard<br />

2/07 25


Neues im Themenumfeld VPS<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Elektronischer Rechtsverkehr berlinweit nutzbar<br />

Im Rahmen der CeB<strong>IT</strong> hat das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />

den Vertrag über die Nutzung von erv-d (elektronischer Rechtsverkehr für<br />

Deutschland) unterschrieben. Das erv-d ist ein Produktbundle der Firmen AM-<br />

SoFT und bremen online services GmbH & Co. KG (bos KG) auf Basis der Produkte<br />

DocumentBeam und EGVP (elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach).<br />

Es verbindet Client und Serverkomponenten beider Firmen und kommt bisher vor<br />

allem in zahlreichen Bundesgerichten und Gerichten der Länder zum Einsatz.<br />

erv-d ermöglicht die rechtsverbindliche Kommunikation auf Basis aller gebräuchlichen<br />

Kommunikationswege im Internet (E-Mail, Browser-Upload sowie OSCI-<br />

Nachrichten) unter Einbeziehung elektronischer Signaturen, starker Verschlüsselungsverfahren,<br />

Zeitstempeldiensten und Quittungsmechanismen.<br />

Abb.: Kommunikationsarchitektur erv-d<br />

Damit den Kunden des erv-d eine größtmögliche Flexibilität bei der Kommunikation<br />

mit den teilnehmenden Gerichten und Verwaltungen gewährt wird, werden sowohl<br />

https, S/MIME und das OSCI-Transportprotokoll unterstützt.<br />

Das EGVP der Firma bos ist die Clientanwendung zur Nutzung des OSCI-<br />

Transportprotokolls um Daten einer am erv-d teilnehmenden öffentlichen Einrichtung<br />

über die Sicherheits-Middleware Governikus zu übermitteln. Das Produkt<br />

DocumentBeam der Firma AM-Soft ergänzt diese Übermittlungsmöglichkeit um die<br />

browsergestütze Verwendung von https sowie die Benutzung von S/MIME (siehe<br />

Abbildung).<br />

• Prüfung von qualifizierten Signaturen<br />

unterschiedlicher Anbieter<br />

• Erstellung maschinenlesbarer<br />

XML-Datensätze (zum Beispiel<br />

X-Justiz-konform)<br />

• ZIP-Komprimierung und -<br />

Extrahierung<br />

• Virenprüfung<br />

Durch OSCI als Transportprotokoll<br />

• Senden, Verwalten und Empfangen<br />

von unstrukturierten OSCI-<br />

Nachrichten, mit beliebigen Anhängen<br />

• Signaturhandling (unterschiedliche<br />

Signaturniveaus, Einsatz aller<br />

gängigen Signaturkarten und<br />

Kartenlesegeräte)<br />

• Mehrfachsignatur<br />

• Quittungsmechanismen/Zeitstempeldienst<br />

• Protokollierung des Sende- und<br />

Empfangsvorgangs<br />

• Verwaltung von Adressdaten und<br />

Adressierung mit zentralem<br />

Verzeichnisdienst<br />

Verwaltungsexterne Nutzer (wie z.B.<br />

Notare) können so rund um die Uhr mit<br />

den genannten Behörden rechtsverbindlich<br />

und geschützt in Kontakt treten und<br />

elektronisch signierte Dokumente einreichen.<br />

Hierbei kommen auch sogenannte<br />

XML strukturierte Nachrichten<br />

(z.B. XJustiz) zum Einsatz, welche die<br />

reibungslose elektronische Vorgangsbearbeitung<br />

ermöglichen. Dies spart Zeit<br />

und schafft Flexibilität: Bei Notaren,<br />

Gerichten und Behörden wird die<br />

Weiterverarbeitung erleichtert und die<br />

Vorgangsbearbeitungszeit verkürzt.<br />

Der Vertrag wurde bereits von den Justizverwaltungen<br />

zahlreicher Bundesländer<br />

unterschrieben und genutzt. <br />

Als Paket stellt erv-d folgende Funktionalitäten zur Verfügung:<br />

• Datei-Upload / E-Mail<br />

• Upload beliebiger Dateien oder Archive mittels Web-Browser, SSL-gesichert<br />

(128 Bit)<br />

• Eingangsbestätigung der Dokumente<br />

2/07 26


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übernimmt die Vertragsverpflichtung für das Land <strong>Berlin</strong>, da<br />

die Nutzung des Systems nicht nur für die Justiz sondern für alle öffentlichen Stellen<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> vorgesehen ist.<br />

Hr. Tegeder, Senatsverwaltung für Justiz und Mitglied des Vorsitz des Lenkungskreises<br />

EGVP merkt hierzu an: „Der Lenkungskreis EGVP begrüßt, dass mit <strong>Berlin</strong><br />

und Bremen zwei Bundesländer anstreben, die von der Justiz entwickelte Lösung für<br />

die rechtssichere elektronische Kommunikation auch für die allgemeine Verwaltung<br />

einzuführen. Dadurch wird es Bürgern und Unternehmen erspart bleiben, für die<br />

elektronische Antragstellung bei verschiedenen öffentlichen Stellen mehrere unterschiedliche<br />

Verfahren benutzen zu müssen.“<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als der <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung garantiert durch<br />

den Betrieb des Governikus nicht nur der Justiz des Landes <strong>Berlin</strong> die lizenzkostenfreie<br />

und uneingeschränkte Nutzung dieses modernen signaturgesetzkonformen<br />

Kommunikationssystems. Die Nutzung kann in allen Bereichen des Verwaltungshandelns,<br />

also G2G, G2B und G2C erfolgen und gewährt der Verwaltung die<br />

Möglichkeit, sich zeitgemäß und auf technisch hohem Niveau zu repräsentieren.<br />

Bereits heute wird das EGVP vom Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten,<br />

der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und von den Amtsgerichten<br />

Charlottenburg (Registergericht) und Wedding (Mahngericht) genutzt.<br />

Zum Stichtag 10.5.07 wurden von diesen Nutzern seit dem 1.1.07 bereits über 12 GB<br />

Datenvolumen in knapp 77.000 Nachrichten über die VPS des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

empfangen. Weitere Fachverfahren befinden sich heute in der Projektierungs- bzw.<br />

Testphase, so dass ein stetiges Wachstum erwartet werden kann. Dies zeigt, dass diese<br />

Dienstleistung innerhalb von Teilen der Verwaltung bereits angenommen und deren<br />

Vorteile effizient genutzt werden. Ergänzende Informationen vgl. www.erv-d.de.<br />

Foto: Andreas Klein Photographie<br />

Vertragsunterzeichnung über die Nutzung von erv-d auf der CeB<strong>IT</strong> 2007:<br />

Geschäftsführer bremen online services, Dr. Stephan Klein (l.), und <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-<br />

Vorstand Konrad Kandziora (r.)<br />

BOS weitet Pflegevertrag Governikus<br />

Option B aus<br />

Die Firma bremen online services<br />

GmbH & Co. KG (bos) hat den Teilnehmern<br />

des Pflegevertrags Governikus<br />

Option B - und somit auch dem Land<br />

<strong>Berlin</strong> - nunmehr auch das Recht der<br />

lizenzkostenfreien Nutzung des Governikus<br />

Signers eingeräumt.<br />

Der Governikus Signer setzt sich aus<br />

zwei Applikationen, dem Governikus<br />

Verifier und dem gleichnamigen<br />

Governikus Signer zusammen. Die überarbeiteten<br />

Werkzeuge stellen auf der<br />

nahezu betriebssystemunabhängigen<br />

Java Runtime Enviroment (JRE) allgemeine<br />

Funktionen zur Signaturanbringung<br />

und -prüfung zur Verfügung.<br />

Mit der ersten Applikation, dem<br />

Governikus Signer können in wenigen<br />

Schritten alle gängigen Signaturformate<br />

und -niveaus - ob als Softwarezertifikat<br />

oder von einer Signaturkarte - entsprechend<br />

den gesetzlichen, fachlichen und<br />

persönlichen Anforderungen in den Formaten<br />

XML-Signatur (gemäß OSCI),<br />

PKCS#7 („detached“ oder „enveloped“)<br />

und PDF-inline an elektronischen Daten<br />

angebracht werden. Auf diese Weise<br />

können z.B. elektronische Dokumente<br />

rechtsverbindlich unterzeichnet und<br />

gleichzeitig vor Manipulationen geschützt<br />

werden.<br />

Die zweite Applikation, der Governikus<br />

Verifier ist das Gegenstück zum Signer.<br />

Er ermöglicht auf unkomplizierte Weise<br />

die Überprüfung von an Daten angebrachten<br />

Signaturen aller Niveaus und<br />

stellt gleichzeitig die Unversehrtheit der<br />

signierten Daten sicher. Es kann die<br />

Gültigkeit der verwendeten Signatur zu<br />

einem frei wählbaren Zeitpunkt, sowie<br />

deren ggf. gegebene<br />

<br />

2/07 27


Beschränkungen darstellen. Je nach<br />

Signaturniveau des verwendeten Zertifikates<br />

wird an dieser Stelle entweder<br />

das ausstellende Trustcenter „befragt“<br />

oder allein die kryptographische Überprüfung<br />

der angebrachten Signatur<br />

durchgeführt.<br />

Ein Trustcenter als Aussteller eines Zertifikates<br />

ist dazu verpflichtet zugehörige<br />

Informationen zur Gültigkeit und Beschränkung<br />

jederzeit online vorzuhalten.<br />

Der Governikus Verifier stellt über<br />

die Sicherheitsmiddleware Governikus<br />

- für das Land <strong>Berlin</strong> betrieben im <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> - eine Verbindung zum entsprechenden<br />

Trustcenter auf und visualisiert<br />

anschließend das Prüfungsergebnis.<br />

Die kryptographische Prüfung wird<br />

grundsätzlich bei jeder Signaturprüfung<br />

durchgeführt. Sie ermöglicht eine Aussage<br />

darüber zu treffen, ob die Integrität<br />

der signierten Daten seit der Signaturanbringung<br />

verletzt worden ist.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Ein starkes Team: Strategische Zusammenarbeit<br />

von BIM und <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) und die <strong>Berlin</strong>er<br />

Immobilienmanagement GmbH (BIM) optimieren ihre Zusammenarbeit.<br />

Die BIM verwaltet, bewirtschaftet und vermietet rund 900 Dienstgebäude<br />

von etwa drei Millionen Quadratmeter Fläche im Auftrag des Landes <strong>Berlin</strong>. Dabei<br />

ist die GmbH u.a. für die integrierten Technikkomponenten im Gebäude,<br />

beispielsweise die Stromversorgung oder die Klimatisierung und die passive Verkabelung<br />

in den Verwaltungsgebäuden verantwortlich.<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung betreibt u.a. Telekommunikationsanlagen,<br />

lokale Netze, Endgeräte und Verfahren in den Verwaltungsstandorten,<br />

das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz sowie das Data Center. Somit ist ersichtlich, dass<br />

es in Bezug auf die <strong>IT</strong>-Ausstattung sowie deren Betrieb und das Immobilienmanagement<br />

viele Schnittpunkte gibt.<br />

Beim Umzug einer Behörde oder der Modernisierung eines Dienstgebäudes sind<br />

somit Abstimmungen zwischen der BIM und dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> notwendig, damit der<br />

Auf- oder Ausbau der <strong>IT</strong>-Infrastruktur des entsprechenden Hauses den Anforderungen<br />

entspricht und für heutige sowie zukünftige Anwendungen geeignet ist.<br />

Das Einsatzgebiet des Governikus<br />

Signers ist also überall dort, wo Authentizität<br />

und Integrität von elektronischen<br />

Daten gesetzlich vorgeschrieben oder<br />

gewünscht wird.<br />

Ergänzende Informationen vgl.<br />

www.governikus-signer.de<br />

MATTHIAS TEUBNER<br />

ALEXANDER SPOHN<br />

RÜDIGER SNIEHOTTA<br />

E-Mail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Fragen ?<br />

Rufen Sie an:<br />

INFOLINE<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

90 12 (912) 60 80<br />

<br />

Foto: Liv Friis-larsen<br />

Um die Abstimmung zwischen den Partnern zu verbessern, verständigten sich die<br />

beiden Unternehmen auf eine Kooperationsvereinbarung zur koordinierten, strategischen<br />

Zusammenarbeit. Standards für die technische Umsetzung der <strong>IT</strong>-Ausstattung<br />

von Verwaltungsgebäuden sollen in Checklisten niedergelegt, Fristen und<br />

Abläufe definiert und wiederkehrende Prozesse in der Zusammenarbeit vereinheitlicht<br />

und optimiert werden. So wollen die Mitarbeiter ihre alltägliche Kooperation in<br />

eine „feste Form gießen“.<br />

„Ziel der Vereinbarung ist es, die Zusammenarbeit kostengünstiger und effizienter<br />

zu gestalten. Dies trägt auch zur Zufriedenheit der Verwaltungsmitarbeiter bei“,<br />

erklärt Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Denn ein Umzug oder eine<br />

Sanierung der Behörde verläuft so reibungsloser, ohne Qualitätsverluste und mit<br />

wesentlich geringerem Abstimmungsbedarf zwischen allen Beteiligten. (EB) <br />

2/07 28


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Lösungen maßgeschneidert.<br />

Unsere eGovernment-Dienstleistungen<br />

Formularservice<br />

Dokumenten-Management-System (DMS)<br />

Work@Home<br />

Virtuelle Poststelle (VPS)<br />

Output-Management-System (OMS)<br />

Mobile Bürgerdienste (MoBüd)<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

www.itdz.verwalt-berlin.de · www.itdz-berlin.de · vertrieb@itdz-berlin.de<br />

2/07 29


<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> gewinnt<br />

„Best Practice Award“<br />

für <strong>IT</strong>-Ausstattung von<br />

<strong>Berlin</strong>er Schulen<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> - Vereinfachung der Beschaffung durch Einrichtung eines elektronischen<br />

Warenkorbs, Einbindung des Know-how der Senatsverwaltung für Bildung,<br />

Wissenschaft und Forschung und die enge Zusammenarbeit mit dem <strong>Berlin</strong>er<br />

Mittelstand - wurde die zeitnahe Realisierung besonders positiv bewertet. Die Zeit<br />

und Kosten sparende Umsetzung bei maximaler Kompetenzbündelung war ausschlaggebend<br />

für die Auszeichnung,<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist für<br />

sein Projekt „EduNet 2006“<br />

mit dem „Best Practice Award 2007“<br />

des Bensberger Kreises ausgezeichnet<br />

worden. Der <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung überzeugte insbesondere<br />

durch seine strategisch-logistischen Leistungen<br />

bei der <strong>IT</strong>-Ausstattung von <strong>Berlin</strong>er<br />

Schulen. Das Unternehmen setzte<br />

sich dabei gegen namhafte Mitbewerber<br />

wie „Deutsche Bahn Systems“ und „Energie<br />

Baden-Württemberg (EnBW)“<br />

durch. Neben dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wurden<br />

auch die Unternehmen „Deutsche Post<br />

World Net (<strong>IT</strong> Services)“ und „e.on“<br />

ausgezeichnet.<br />

Foto: Archiv<br />

Holten die<br />

Ausszeichnung „Best<br />

Practice Award 2007“<br />

ins Haus: (v. l. n. r.)<br />

Christian Langenfeld<br />

(Vertrieb), Konrad<br />

Kandziora (Vorstand),<br />

Dr. Heimo Strauss<br />

(Beratung), Christian<br />

Peters (Innovationsmanagement)<br />

„Die moderne, zeitgemäße Ausstattung unserer Schulen und Ausbildungsstätten<br />

liegt uns sehr am Herzen. Zeitnahes und unbürokratisches Handeln ist sehr wichtig.<br />

Dies ist uns mit „EduNet 2006“ gelungen“, freut sich Christine Würger von der<br />

<strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Beim Projekt<br />

„EduNet 2006“ wurden in nur fünf Wochen rund 6.000 PCs an 671 Lieferstandorte<br />

der Schulen geliefert und eingerichtet.<br />

Foto: Archiv<br />

„Wir sind natürlich sehr stolz, dass wir<br />

uns gegenüber den anderen bekannten<br />

Unternehmen behaupten konnten. Es<br />

zeigt, dass unsere Kompetenzen und<br />

das Ergebnis unseres Projektes honoriert<br />

wurden“, erläutert Konrad<br />

Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

Neben der strategischen Vorgehensweise<br />

Unter dem Motto „Experten bewerten Experten“ vergibt der Bensberger Kreis, als<br />

das führende Benchmarking-Panel der Konzern-<strong>IT</strong>, jedes Jahr einen „Best Practice<br />

Award“. Teilnehmer sind <strong>IT</strong>-Dienstleister aus Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz. Im Jahr 2007 nahmen 28 Unternehmen teil, darunter mehr als die Hälfte der<br />

deutschen Top 20 der Konzern-<strong>IT</strong>. Der Leistungsvergleich im Rahmen des Panels<br />

bezieht sich in erster Linie auf betriebswirtschaftlich relevante Steuerungskennzahlen<br />

und betrachtet neben übergreifenden Rahmendaten alle wesentlichen Leistungsbereiche.<br />

Als <strong>IT</strong>-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung der Hauptstadt <strong>Berlin</strong> hat sich das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erstmalig in einem solchen Wettbewerb um eine Auszeichnung beworben.<br />

Die Verleihung des „Best Practice Award 2007“ an das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zeigt, dass<br />

gerade auch in öffentlichen Institutionen betriebswirtschaftliches Denken zum<br />

Erfolg führt und honoriert wird. (EB)<br />

<br />

2/07 30


Rekordförderung der<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Branche<br />

Technologieförderprogramm<br />

ProF<strong>IT</strong> förderte 2006 62 <strong>IT</strong>-<br />

Projekte mit insgesamt 12,6<br />

Millionen Euro<br />

<strong>Berlin</strong> - Mit dem „Programm zur<br />

Förderung von Forschung, Innovation<br />

und Technologie“<br />

(ProF<strong>IT</strong>) unterstützt das Land <strong>Berlin</strong><br />

2006 insgesamt 62 neue <strong>IT</strong>- und Medien-Vorhaben<br />

mit einem Gesamtvolumen<br />

von 12,6 Millionen Euro. Das<br />

zentrale Technologieförderprogramm<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> richtet sich insbesondere<br />

an kleine und mittlere Unternehmen<br />

aus den Bereichen Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie/<br />

Medien (IuK), Biotechnologie, Medizintechnik,<br />

optische Technologien und<br />

Verkehrstechnologie. Diese wachstumsstarken<br />

Zukunftsbranchen bilden die<br />

Kompetenzfelder der gemeinsam von<br />

Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

initiierten Innovationsstrategie zur Stärkung<br />

des Standortes. Etwa ein Drittel<br />

aller Innovationsfördermittel ging in den<br />

Sektor IuK. Unter Federführung der<br />

<strong>Berlin</strong>er Landesinitiative Projekt Zukunft<br />

entstand im Rahmen dieser<br />

Innovationsstrategie die Strategie für den<br />

<strong>IT</strong>-Standort <strong>Berlin</strong>.<br />

Eines der Hauptziele ist die Unterstützung<br />

von Unternehmen, Initiativen und<br />

Netzwerken des Kompetenzfeldes IuK<br />

bei Breitbandkommunikation, konvergenten<br />

Diensten, Sicherheit mit <strong>IT</strong>, E-<br />

Government, E-Health und XML-<br />

Technologien. Dieses Ziel wurde erreicht:<br />

Mehr als drei Viertel (77 Prozent) aller<br />

Innovationsfördermittel für die IuK-<br />

Wirtschaft sind in diese Branchen geflossen.<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Landesinitiative „Projekt<br />

Zukunft“ engagiert sich seit 1997 für die<br />

Entwicklung und den Einsatz von<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Informationstechnologie und neuen Medien für den Strukturwandel zur Informationsgesellschaft<br />

und Wissensgesellschaft. Mit Initiativen, Projekten und Fördermaßnahmen<br />

unterstützt und koordiniert „Projekt Zukunft“ die Wachstumsbranchen- und -<br />

technologien der Hauptstadt. Durch Technologie-Initiativen konnten zahlreiche<br />

Themenfelder wie Mobilkommunikation, Logistik, XML oder Sicherheit erfolgreich<br />

besetzt und gemeinsam mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen gestaltet<br />

werden. In den vergangenen zehn Jahren sind dadurch mehrere hundert Projekte im<br />

Bereich <strong>IT</strong> und Medien gefördert worden. Auch konnten Bundes- und EU-Mittel<br />

eingeworben werden.<br />

Zu den mit ProF<strong>IT</strong> in 2006 geförderten und erfolgreich abgeschlossenen Projekten<br />

gehören u. a.:<br />

• Eine von Native Instruments realisierte Technologieplattform, mit der alle<br />

Produkte des <strong>Berlin</strong>er Musik-Software-Spezialisten mit Hardwareprodukten<br />

verbunden werden können. Dazu wurde eine Applikationsschnittstelle entwickelt,<br />

die den USB-2.0-Standard nutzt.<br />

• Ein Software-Tool, entwickelt von CFX-<strong>Berlin</strong>, das die Ausbreitung des<br />

Schalls simuliert, der durch strömende Luft entsteht. Mit dieser Simulations-<br />

Software kann noch vor der Erstellung eines Prototyps (z. B. Schiebedach<br />

einer Fahrzeugkarosserie) das spätere Geräuschverhalten beurteilt<br />

werden.<br />

• Die Encodingplattform und Verleihertoolbox von DCS Digital Cinema<br />

Services, mit der die Übertragung digitaler Filme von einem zentralen<br />

Filmverleih direkt in Kinos mit digitaler Projektionstechnik möglich wird.<br />

Das Projekt eröffnet neue Vertriebswege für das digitale Kino.<br />

Foto: Louise Gagnon<br />

Im Handlungsfeld „XML“ der <strong>IT</strong>-Standort-Strategie wurden außerdem die Entwicklung<br />

einer „Plattform für intelligente Kollaborationsportale“ (PinK), ein Forschungsprojekt<br />

zur Entwicklung XML-basierter Verfahren als Grundlage für eine „Web-<br />

Baukasten-Lösung“ und das eLearning-Projekt „<strong>Berlin</strong> - Stadt des Wissens“ gefördert.<br />

Im Handlungsfeld „Sicherheit mit Informationstechnologie“ erhielten das<br />

Forschungsprojekt „Selbstorganisierende Gebäudeautomatisierungssysteme“<br />

(SOGAS) und das <strong>Berlin</strong>er Verbundvorhaben „Sicheres Gebäude“ Unterstützung<br />

dank ProF<strong>IT</strong>.<br />

<br />

2/07 31


„Projekt Zukunft“<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die <strong>Berlin</strong>er Landesinitiative „Projekt Zukunft“ vernetzt die Medien- und <strong>IT</strong>-Wirtschaft<br />

untereinander und mit der Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Mit Initiativen und<br />

Projekten, Public-Private-Partnerships, Veranstaltungen, Informationskampagnen und<br />

Publikationen fördert Projekt Zukunft wirtschaftliche und kulturelle Innovationen.<br />

Als Bindeglied zu Politik und Verwaltung optimiert die Landesinitiative die Rahmenbedingungen<br />

für die wirtschaftlichen Wachstumsfelder bei Informationstechnologie,<br />

Telekommunikation, eGovernment, Kulturwirtschaft und mehr. „Projekt Zukunft“<br />

wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.<br />

http://www.berlin.de/SenWiArbFrau/ProjektZukunft/<br />

ProF<strong>IT</strong><br />

Ziel des Technologie-Förderprogramms ist es, Forschungs- und Entwicklungs-<br />

Aktivitäten in der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft anzuregen sowie Kooperationen zwischen<br />

Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen zu initiieren. Auf diese Weise<br />

sollen der Technologietransfer unterstützt und die wirtschaftliche Verwertung von<br />

Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in <strong>Berlin</strong> verstärkt und beschleunigt<br />

werden.<br />

Der Fokus des Programms liegt auf den Schlüsseltechnologiefeldern der <strong>Berlin</strong>er<br />

Wirtschaft (z. B. Informations und Kommunikationstechnologie, Biotechnologie,<br />

Medizintechnik, Optische Technologien, Verkehrstechnologie), denen eine besondere<br />

Bedeutung für den regionalen Strukturwandel zukommt. ProF<strong>IT</strong> wird durch<br />

den europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. (PM) <br />

Deutscher Download-Markt wächst<br />

<strong>Berlin</strong> - Ob Musik, Hörbücher, Videos, Spiele oder Software - noch nie wurde<br />

so viel aus dem Netz heruntergeladen wie 2006. Insgesamt stieg die Anzahl<br />

der legalen Downloads in Deutschland auf 31 Millionen, der Umsatz auf 131<br />

Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Markt damit um etwa ein<br />

Gafik: B<strong>IT</strong>KOM<br />

Drittel. Das teilte der Bundesverband<br />

Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />

und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM)<br />

Ende Mai in <strong>Berlin</strong> mit. Die bisherige<br />

Umsatz-Prognose von 120 Millionen<br />

Euro für 2006 wurde übertroffen. „Der<br />

Markt hat sich besser entwickelt als erwartet.<br />

Das liegt auch an der zunehmenden<br />

Verbreitung schneller Internetzugänge,<br />

die das Herunterladen einfacher<br />

machen. Anfang 2007 verfügten 37<br />

Prozent der Haushalte über einen Breitbandanschluss,<br />

drei Jahre zuvor erst 12<br />

Prozent“, sagte Jörg Menno Harms,<br />

Vizepräsident des B<strong>IT</strong>KOM.<br />

Auch für 2007 rechnet der B<strong>IT</strong>KOM mit<br />

einem deutlichen Wachstum auf dem deutschen<br />

Download-Markt. Der Umsatz klettert<br />

von 131 Millionen (2006) auf voraussichtlich<br />

157 Millionen Euro (2007) - ein<br />

Plus von 20 Prozent. Die Anzahl der<br />

legalen Downloads von Musiktiteln, Hörbüchern,<br />

Videos, Spielen und Software<br />

steigt um 23 Prozent von 31 Millionen<br />

(2006) auf 38 Millionen (2007). Zum Vergleich:<br />

2005 lagen die Downloads noch bei<br />

23 Millionen, der entsprechende Umsatz<br />

bei 103 Millionen Euro. Grundlage für die<br />

Angaben ist eine kontinuierliche Erhebung<br />

des Marktforschungsinstituts GfK<br />

für den B<strong>IT</strong>KOM.<br />

Softwareprogramme machen den Löwenanteil<br />

der Umsätze aus. Sie werden<br />

zwar seltener heruntergeladen als Lieder,<br />

kosten aber mehr als einzelne Songs.<br />

Beim Absatz wird der Gesamtmarkt<br />

weiterhin von Musik dominiert. So handelte<br />

es sich bei acht von zehn Downloads<br />

(84%) 2006 um Lieder. An den<br />

Umsätzen hatte Musik einen deutlich<br />

geringeren Anteil. Nur jeden dritten Euro<br />

(37%) nahmen die Anbieter in diesem<br />

Download-Segment ein.<br />

Dennoch: Im vergangenen Jahr war die<br />

Anzahl der Musik-Downloads auf das<br />

Allzeithoch von 26 Millionen geklettert,<br />

der Umsatz auf 48 Millionen Euro. Damit<br />

wuchs der deutsche Markt gegenüber<br />

2005 um ein Drittel. Etwa 45 Prozent<br />

aller Käufer digitaler Musik sind<br />

jünger als 30 Jahre. Das Durchschnittsalter<br />

liegt bei 31 Jahren.<br />

<br />

2/07 32


Studie: Öffentliche Verwaltung<br />

gibt fast 17 Milliarden Euro für<br />

Hightech aus<br />

Bund, Länder und<br />

Kommunen investieren<br />

2006 so viel wie nie<br />

zuvor<br />

<strong>Berlin</strong> - Ob Computer, Handys<br />

oder Software – die öffentliche<br />

Verwaltung hat 2006 so viel für<br />

Hightech ausgegeben wie nie zuvor.<br />

Bund, Länder und Kommunen investierten<br />

insgesamt 16,6 Milliarden Euro<br />

in <strong>IT</strong> und Telekommunikation. Das ist<br />

ein Plus von 4 Prozent im Vergleich zu<br />

2005. Damals lagen die Umsätze bei<br />

16,0 Milliarden Euro. Für das laufende<br />

Jahr wird ein Anstieg von drei Prozent<br />

auf 17,1 Milliarden Euro erwartet, wie<br />

der Bundesverband Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und<br />

neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM) in <strong>Berlin</strong> mitteilte.<br />

Grundlage für die Angaben ist<br />

eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts<br />

TechConsult. „Informations-<br />

und Kommunikationssysteme<br />

gewinnen in der öffentlichen Verwaltung<br />

immer mehr an Bedeutung. Das<br />

ist gut so. Denn <strong>IT</strong>K bildet das Rückgrad<br />

eines modernen, leistungsstarken<br />

und effizienten Staates“, sagte Jörg<br />

Menno Harms, Vizepräsident des<br />

B<strong>IT</strong>KOM.<br />

Am stärksten fragen Bund, Länder und<br />

Kommunen derzeit <strong>IT</strong>-Services nach.<br />

Dazu zählen unter anderem <strong>IT</strong>-<br />

Beratungsleistungen, aber auch das<br />

Outsourcing von <strong>IT</strong>-Systemen. Auf diesen<br />

Bereich entfielen allein 2006 etwa<br />

6,2 Milliarden Euro. Für 2007 ist hier<br />

mit einem Zuwachs von weiteren 6 Prozent<br />

auf dann 6,5 Milliarden Euro zu<br />

rechnen. Die Ausgaben für Software<br />

(3,7 Milliarden Euro) sowie für Hardware<br />

wie Computer (2,4 Milliarden Euro)<br />

vervollständigen die Top 3 der am meisten<br />

nachgefragten Hightech-Produkte<br />

und -Dienstleistungen 2006.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Zu einem zentralen Thema für die öffentliche<br />

Verwaltung haben sich<br />

insbesondere elektronische Bürgerdienste<br />

entwickelt. Möglichst viele<br />

Behördengänge sollen sich online erledigen<br />

lassen. So nimmt beispielsweise<br />

die Polizei in 10 der 16 Bundesländer<br />

inzwischen Strafanzeigen auch per<br />

Internet entgegen. Als Vorreiter gilt<br />

Nordrhein-Westfalen. Dort sind seit<br />

März 2004 mehr als 60.000 Strafanzeigen<br />

online eingegangen. Trotz dieser<br />

ersten Erfolge: Insgesamt haben<br />

Deutschlands Ämter noch Nachholbedarf.<br />

Das belegt eine Studie im Auftrag<br />

der Europäischen Kommission zu den<br />

Internet-Diensten der öffentlichen Hand<br />

aus dem vergangenen Jahr. Im Vergleich<br />

der 15 EU-Kernländer landet Deutschland<br />

dabei auf dem 13. Platz. Nur Griechenland<br />

und Luxemburg schneiden in<br />

der Studie schlechter ab. Harms: „Elektronische<br />

Dienste sparen Kosten und<br />

verbessern den Service für Bürger. Eine<br />

Chance, die wir in Deutschland noch<br />

stärker nutzen müssen“. (PM) <br />

Bundesministerium des<br />

Innern verlängert<br />

Rahmenvertrag für<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

mit Microsoft bis 2010<br />

Das Bundesministerium des<br />

Innern (BMI) und Microsoft<br />

haben die Verlängerung des<br />

bestehenden Lizenzrahmenvertrags um<br />

weitere drei Jahre vereinbart. Dies ermöglicht<br />

es Bund, Ländern und Kommunen,<br />

durch den Einsatz von<br />

Microsoft-Produkten weiterhin eine effiziente<br />

und dadurch kostengünstige<br />

Verwaltungsarbeit zu leisten.<br />

Der neue Select-Vertrag trat am 1. Juni<br />

2007 in Kraft und garantiert die kontinuierliche<br />

Fortführung des Einsatzes von<br />

Microsoft-Produkten und Lösungen im<br />

Anschluss an den jetzigen Rahmenvertrag,<br />

der Ende Mai auslief. Nach intensiven<br />

Verhandlungen wird die langjährige<br />

partnerschaftliche Vertragsbeziehung<br />

fortgesetzt. Der neue Vertrag<br />

führt dabei in verschiedenen Bereichen<br />

zu deutlichen Verbesserungen für die<br />

öffentliche Verwaltung und wurde inhaltlich<br />

noch stärker auf ihre Belange<br />

zugeschnitten. Dies ermöglicht erhebliche<br />

Einsparungen für die öffentliche<br />

Hand.<br />

Der Select-Rahmenvertrag ist die<br />

Referenzbasis von Microsoft-Lizenzen<br />

für alle BMI-bezugsberechtigten Einrichtungen<br />

der öffentlichen Hand in<br />

Deutschland. Er gilt wie bisher für Behörden,<br />

Dienststellen und juristische<br />

Personen von Bund, Ländern und Gemeinden.<br />

Angelika Gifford, Direktorin Public Sector<br />

und Mitglied der Geschäftsführung<br />

der Microsoft Deutschland GmbH, sagte:<br />

„Mit der Verlängerung des BMI-<br />

Rahmenvertrags wurde für Microsoft<br />

nicht nur ein wichtiges Vertrauenssignal<br />

für die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

gegeben, sondern vor allem auch<br />

für unsere Kunden aus dem Bereich<br />

öffentlicher Auftraggeber nachhaltige<br />

Verbesserungen erzielt. Die Vertragsverlängerung<br />

ist für uns Verpflichtung,<br />

unser Engagement im öffentlichen Sektor<br />

noch weiter auszubauen.“ (PR) <br />

Sechs Meilensteine für<br />

die erfolgreiche<br />

<strong>IT</strong>-Strategie<br />

Ohne <strong>IT</strong>-Strategie ist der Misserfolg<br />

meist vorprogrammiert.<br />

Mit <strong>IT</strong>-Strategie wäre er<br />

wenigstens messbar. Wenn die Kräfte<br />

der <strong>IT</strong> aber gebündelt auf eine Richtung<br />

ausgerichtet werden, kann der Erfolg<br />

nicht ausbleiben, selbst wenn die Richtung<br />

nicht zu 100 Prozent stimmt. Eine<br />

<strong>IT</strong>-Strategie soll die <strong>IT</strong> Organisation<br />

und das Unternehmen (oder auch Behörden)<br />

auf die Zukunft ausrichten, sie<br />

in „ruhiges Fahrwasser“ bringen. Den-<br />

2/07 33


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

noch ist die Formulierung und die Umsetzung einer <strong>IT</strong>-Strategie mit zahlreichen<br />

Problemen und Risiken behaftet. Aus zahlreichen Projekten hat Raymond Tischendorf,<br />

Director Advisor bei der Experton Group, die sechs „kritischen“ Meilensteine<br />

bei der Entwicklung einer <strong>IT</strong>-Strategie zusammengestellt.<br />

1. Bereits vor dem Start der Entwicklung einer <strong>IT</strong>-Strategie gibt es vielfache und<br />

teilweise auch berechtigte Bedenken. „Eine <strong>IT</strong>-Strategie braucht in der Regel einen<br />

konkreten Anlass“, so Tischendorf, „damit dem <strong>IT</strong>-Leiter nicht vorgeworfen wird,<br />

dass er in den vergangenen Jahren geschlafen hat und nun nach einem Rettungsanker<br />

sucht.“ Bester Anlass ist die Übernahme von Verantwortung. Innerhalb des ersten<br />

halben Jahres kann ohne weiteres ein Strategieprojekt aufgesetzt werden. Doch wenn<br />

bereits eine <strong>IT</strong>-Strategie besteht, so sollte das Projekt lieber „Fortschreibung“ oder<br />

„Überprüfung“ genannt werden, damit die damals Beteiligten auch motiviert sind,<br />

mitzuarbeiten. Aber auch wenn der <strong>IT</strong>-Leiter die Funktion schon lange ausübt, bieten<br />

größere Organisationsänderungen, wie z. B. durch Fusionen, neue Herausforderungen<br />

(die auch von der Unternehmensleitung als solche gesehen werden) oder eine andere<br />

Ausrichtung des Unternehmens, Anlass für die Entwicklung einer <strong>IT</strong>-Strategie.<br />

2. Die Darstellung der Ist-Situation, d.h. eine Bestandsaufnahme ist jedem, der diese<br />

neue Aufgabe übernimmt, dringend zu empfehlen. Wenn der <strong>IT</strong>-Leiter selbst für die<br />

aktuelle Situation verantwortlich ist, stellt er die Ist-Situation gern verkürzt dar oder<br />

beschönigt diese. Aber ohne Beschreibung des Ausgangspunktes kann kein Weg und<br />

damit auch keine <strong>IT</strong>-Strategie sinnvoll entwickelt werden.<br />

Foto: vertage<br />

3. Die messbare Darstellung der Ziele der <strong>IT</strong> schafft Transparenz für das Unternehmen.<br />

Diese Transparenz kann für den <strong>IT</strong>-Leiter, der gern spontan entscheidet,<br />

opportunistisch handelt oder sich ungern langfristig auf dynamischem Terrain<br />

festlegt, durchaus unangenehm sein. Doch wenn eine <strong>IT</strong>-Strategie vollständig<br />

aufgesetzt ist, so dürfte sich der Handlungsspielraum eher erweitern, und die breite<br />

Unterstützung des eigenen Teams und der Unternehmensleitung sichert den Weg<br />

auch auf einem schwierigen Terrain. Die Ausrichtung der Ziele der <strong>IT</strong> an den<br />

Unternehmenszielen macht dann auch jeden Opportunismus überflüssig.<br />

4. Bei der GAP-Analyse geht es um die Kunst des Ausgleichs zwischen der<br />

Bewertung der überwiegend unbefriedigenden Situation und der deutlichen Darstellung<br />

des Handlungsbedarfs. Wer seinen<br />

Vorgesetzten und Vorgänger oder sein<br />

Team nicht verärgern will, sollte daher<br />

eine gewisse Rücksicht nehmen. Wer<br />

die <strong>IT</strong> gar selbst in die aktuelle Situation<br />

gesteuert hat, muss den Mut aufbringen<br />

das GAP aufzuzeigen. In jedem Fall ist<br />

eine neutrale Bewertung ohne implizite<br />

oder gar offene Schuldzuweisungen erforderlich.<br />

Hier tun sich <strong>IT</strong>-Leiter<br />

besonders schwer, und hier setzt in der<br />

Regel auch die erste größere Pause im<br />

Strategieprojekt ein.<br />

5. Bei der Beschreibung der Handlungsoptionen<br />

tendieren einige <strong>IT</strong>-Leiter<br />

dahin, nur die eigenen Favoriten zu nennen,<br />

um Diskussionen über unliebsame<br />

Alternativen zu vermeiden. Dies ist in<br />

der Regel aber meist zwecklos, weil diese<br />

Diskussionen weder verhindert werden<br />

können noch verhindert werden<br />

sollten. Erst die Diskussion der Alternativen<br />

und die Verständigung auf eine<br />

gemeinsame <strong>IT</strong>-Strategie sichern die<br />

Unterstützung und das Verständnis bei<br />

allen Beteiligten. Es ist besser, im Vorfeld<br />

alle Alternativen neutral und unvoreingenommen<br />

zu beleuchten, als während<br />

der Umsetzung solche Diskussion<br />

führen zu müssen. Es gilt daher: „Lieber<br />

lenken als gelenkt zu werden“, so Senior<br />

Advisor Tischendorf.<br />

6. Bei der Entscheidung für eine der<br />

Handlungsoptionen setzt die nächste<br />

größere Pause ein. Hier bricht teilweise<br />

sogar das Projekt ab. Keine der Alternativen<br />

stellt den Königsweg dar. Jede<br />

birgt Risiken und ist nicht von heute auf<br />

morgen umzusetzen. Falls der <strong>IT</strong>-Leiter<br />

die Diskussion über die Alternativen<br />

anstoßen konnte, wird er in der Regel<br />

nun allein gelassen. Kraft seines Amtes<br />

und seines Know-hows muss er nun die<br />

Entscheidung oft allein treffen.<br />

Schließlich muss er auch für die erfolgreiche<br />

Umsetzung sorgen. Die Übernahme<br />

der Verantwortung ist die größte<br />

Sorge der <strong>IT</strong>-Leiter. Dabei sind Unternehmen<br />

mit 60 Prozent Fehlentscheidungen<br />

durchaus erfolgreich, denn gar<br />

keine Entscheidung ist garantiert zu 100<br />

Prozent falsch. (PM)<br />

<br />

2/07 34


Abbildung: SIDOK-Startbildschirm<br />

SIDOK ist in der Prototypphase<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Das gemeinsam von der Senatskanzlei und der Senatsverwaltung für Inneres<br />

und Sport (die die Projektleitung wahrnimmt) durchgeführte<br />

Modernisierungsprojekt SIDOK ist in die Realisierungsphase eingetreten.<br />

Seit Oktober 2006 wurde die Feinkonzeption durchgeführt. Mit der sehr engagierten<br />

Unterstützung von Mitarbeitenden aus Verbindungsstellen der Ressorts, der Geschäftstelle<br />

des Senats, von Organisator/innen und Infrastrukturverantwortlichen von<br />

Senats- und Bezirksverwaltungen wurden alle Konzepte in einer ersten Version fertig<br />

gestellt; sie bildeten die Grundlage für die Herstellung des Prototypsystems. Wir<br />

haben uns dabei an den Empfehlungen des vorliegenden Projektmanagement-<br />

Handbuchs orientiert (s. unter http://www.verwalt-berlin.de/seninn/itk/<br />

prorili.html). Die vollständige Dokumentenlage finden Sie unter http://www.verwaltberlin.de/seninn/itk/sidok.html.<br />

Der Realisierungspartner, die PDV-Systeme GmbH, hat auf dieser konzeptionellen<br />

Basis den Prototypen des SIDOK-Systems bereitgestellt. Das <strong>IT</strong>-Verfahren SIDOK<br />

ist als Web-Applikation ausgelegt und wird vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> auf der Grundlage des<br />

auf der E-Government-Diensteplattform bereitgestellten DMS/VBS-Werkzeuges<br />

(VISkompakt Version 4.0) betrieben. Die grundlegenden infrastrukturellen Rahmenbedingungen<br />

sind in der folgenden Abbildung dokumentiert:<br />

Abbildung: Infrastrukturmodell SIDOK, Infrastrukturkonzept Version 1.2.0F<br />

Das nunmehr bereitgestellte <strong>IT</strong>-Verfahren wird folgende Geschäftsprozesse inhaltlich<br />

unterstützen:<br />

• Vor- und Nachbereitung des Sitzungsdienstes Senat<br />

• Vor- und Nachbereitung des Sitzungsdienstes Rat der Bürgermeister<br />

• Senatsseitiger Sitzungsdienst Abgeordnetenhaus (Behandlung Plenum, parlamentarische<br />

Anfragen und Ausschüsse Abgeordnetenhaus).<br />

Zunächst sind 60 Mitarbeitende aus der Senatskanzlei, der Senatsverwaltung für<br />

Wirtschaft, Technologie und Frauen, der Senatsverwaltung für Finanzen, der Senatsverwaltung<br />

für Justiz, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport sowie aus den<br />

Bezirksämtern Reinickendorf, Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf die<br />

Funktionalitäten im Prototypbetrieb tätig.<br />

Die Prototypphase ist für den weiteren Projektverlauf von hoher Bedeutung. Sie ist<br />

u.a. durch folgende Aktivitäten gekennzeichnet:<br />

• Es erfolgt eine ergonomische<br />

Begutachtung des SIDOK-Verfahrens.<br />

Dies betrifft sowohl das<br />

Grundsystem wie die konkrete<br />

Betrachtung an den mit SIDOK<br />

ausgestatteten Arbeitsplätzen.<br />

• Von Anfang an werden im Rahmen<br />

der Prototypphase auch die<br />

im Betriebskonzept beschriebenen<br />

betrieblichen Rollen wahrgenommen.<br />

Insbesondere die<br />

Prozesse zum Störungs- und<br />

Problemmanagement mit dem<br />

Zusammenspiel zwischen UHD<br />

im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und der zentralen<br />

Verfahrensbetreuung in der<br />

Senatskanzlei bzw. den dezentralen<br />

Rollen in den beteiligten<br />

Häusern wird dabei eingeübt und<br />

etabliert.<br />

• Alle Konzepte, die im bisherigen<br />

Projektverlauf erstellt wurden,<br />

werden bis zum Ende der<br />

Prototypphase evaluiert und fortgeschrieben.<br />

Dazu werden<br />

insbesondere zum Fachkonzept<br />

Prozessworkshops durchgeführt.<br />

Nach Abschluss der Prototypphase soll<br />

bis Ende Oktober 2007 der Roll-Out<br />

auf die zunächst geplanten 300 Arbeitsplätze<br />

abgeschlossen werden.<br />

Wir werden zum weiteren Verlauf des<br />

Projektes wieder im <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> sowie<br />

auf unserer Intranetseite (die Sie künftig<br />

auch über das Projektportal finden können)<br />

berichten. Gerne steht Ihnen auch<br />

die Projektleitung (SenInnSport, Herr<br />

Franke, 9027 1074 und Herr Fröhlich,<br />

9027 2669 sowie aus der Senatskanzlei<br />

Herr König, 9026 2385) für Auskünfte<br />

zur Verfügung.<br />

PETER FRÖHLICH<br />

Stv. Projektleiter SIDOK,<br />

SenInnSport ZS C 2 Fr<br />

STEPHAN KÖNIG<br />

Stv. Projektleiter SIDOK,<br />

Senatskanzlei III G 3<br />

<br />

2/07 35


VÖBB: Vernetzte<br />

Kommunikations- und<br />

Wissensstandorte<br />

Die gemeinsamen Angebote der<br />

<strong>Berlin</strong>er Öffentlichen Bibliotheken<br />

werden mit Hilfe des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

realisiert<br />

88 Bibliotheken, acht Fahrbibliotheken<br />

und fünf Schulbibliotheken mit 8,3 Millionen<br />

Exemplaren aus allen Mediengattungen<br />

bieten den <strong>Berlin</strong>ern einen<br />

vielfältigen und reichhaltigen Fundus an<br />

Wissensquellen. Einfach zu überblicken,<br />

bequem zu bestellen und alles aus einer<br />

Hand. Denn die Bibliotheken der zwölf<br />

<strong>Berlin</strong>er Bezirke sowie die Zentral- und<br />

Landesbibliothek <strong>Berlin</strong> (ZLB) gehören<br />

dem 1998 gegründeten Verbund der<br />

Öffentlichen Bibliotheken <strong>Berlin</strong>s<br />

(VÖBB) an.<br />

Der Medienbestand sowie die Kundenstammdaten<br />

werden in einer Oracle-<br />

Datenbank auf gemeinsamen Servern<br />

verwaltet, die Verbunddienstleistungen<br />

stehen den Kunden aller Verbundteilnehmer<br />

zur Verfügung. Dabei agieren<br />

die Verbundteilnehmer weiterhin<br />

als selbständige Bibliothekssysteme, die<br />

durch den VÖBB zu einem gesamtstädtischen<br />

Bibliotheksangebot zusammengeschlossen<br />

sind.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Der VÖBB bietet den Nutzern der Bibliotheken ein einheitliches und vor allem leicht<br />

zugängliches Informationssystem. Ein homogenes Erscheinungsbild des Web-Angebotes<br />

und der Bibliotheks-OPAC erhöht den Wiederkennungseffekt, wobei die<br />

Bibliotheken weiterhin die Möglichkeit haben, durch eigene Texte und Hinweise die<br />

Kunden vor Ort direkt anzusprechen.<br />

Neben dem seit Februar 2007 barrierefreien Web-Angebot des VÖBB<br />

(www.voebb.de), das den Kunden auch außerhalb der Bibliotheken Recherchen,<br />

Bestellungen, Verlängerungen und Online-Fernleihe ermöglicht, bietet der VÖBB<br />

weitere Dienstleistungen verbundweit an: Transport von Medien in eine Wunschbibliothek<br />

oder nach Hause, Rückgabe ausgeliehener Medien in allen VÖBB-<br />

Bibliotheken, Bereitstellungsbenachrichtigung per E-Mail oder SMS sowie die Möglichkeit,<br />

Gebühren unabhängig davon, bei welchem Verbundteilnehmer sie entstanden<br />

sind, in jeder angeschlossenen Bibliothek oder per Überweisung bezahlen zu<br />

können. Verbundintern wird einmal jährlich der jeweilige Anteil am Gesamtgebührenaufkommen,<br />

welche den einzelnen Bibliothekssystemen zustehen, abgerechnet.<br />

Alle diese Services entwickeln sich sehr positiv, Steigerungszahlen von 18 Prozent für<br />

Medientransporte und die sich seit 2004 jährlich verdoppelnden Nutzungszahlen des<br />

Webangebots zeigen, dass das Konzept des VÖBB dem Bedarf der Bibliothekskunden<br />

entspricht. Ohne die Zusammenarbeit mit einem verlässlichen und leistungsstarken<br />

<strong>IT</strong>-Partner sind die Verbundangebote in dieser Form nicht zu realisieren.<br />

Seit dem Start des Projektes VÖBB arbeitet die Verbundzentrale „VÖBB-Servicezentrum“<br />

eng mit dem <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) zusammen.<br />

Im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> werden im Auftrag des VÖBB die Verträge der Bibliothekssoftware<br />

aDIS/BMS sowie die Lizenzen für das Datenbankmanagementsystem Oracle Database<br />

gehalten.<br />

Foto: Johanna Goodyear<br />

Die Bibliothekskunden benötigen seit<br />

der Verbundgründung nur noch einen<br />

Bibliotheksausweis für alle Öffentlichen<br />

Bibliotheken <strong>Berlin</strong>s und auch die -<br />

ohnehin maßvolle - jährliche Gebühr<br />

fällt nur einmal an.<br />

Die fünf Verbundserver für Produktion, Web und Test stehen zentral im Data-<br />

Center, das ein maximales Maß an Ausfallsicherheit bietet. Hierbei werden im<br />

Bereich der Produktion drei Server der Firma HP mit insgesamt 14 CPUs und 72 GB<br />

Hauptspeicher unter dem Betriebssystem HP-UX als hochverfügbares Clustersystem<br />

eingesetzt. Der Plattenplatz von 413 Gigabyte wird über hochperformante<br />

Plattensubsysteme bereitgestellt. Die Webserver wurden als<br />

<br />

2/07 36


LINUX-Clustersystem implementiert.<br />

Das zugrundeliegende Serverkonzept<br />

wurde gemeinsam vom VÖBB-<br />

Servicezentrum und dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

entwickelt und kontinuierlich angepasst.<br />

Durch das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz (BeLa)<br />

sind die Server mit den Rechnern des<br />

VÖBB-Servicezentrums und der angeschlossenen<br />

Bibliotheken verbunden.<br />

BeLa ist das Versorgungsnetz des öffentlichen<br />

Lebens der Hauptstadt mit<br />

800 km Glasfasernetz und 350 Standorten.<br />

Durch seine Lichtwellenleiter fließen<br />

alle für die Verwaltung wichtigen<br />

Daten und Informationen. Wichtig ist<br />

dabei die Schnelligkeit des Datentransfers,<br />

der mit 2 Gigabit pro Sekunde<br />

erfolgt. Die hohen Sicherheitsanforderungen<br />

des BeLa bieten für die<br />

sensiblen Kundendaten optimale Sicherheit.<br />

Die in den Sicherheitsbestimmungen<br />

begründeten Schwierigkeiten -<br />

beispielsweise beim Zugriff auf externe<br />

Daten für Fernleihe oder Portalangebote<br />

– werden kooperativ gelöst.<br />

Die Fahrbibliotheken sind über UMTS<br />

(Universal Mobile Telecommunications<br />

System) mit den Produktionsservern und<br />

der zentralen Datenbank im BeLa verbunden.<br />

Anfängliche Schwierigkeiten bei<br />

der UMTS-Versorgung in Randgebieten<br />

<strong>Berlin</strong>s, in denen die Fahrbibliotheken<br />

naturgemäß besonders<br />

stark eingesetzt werden, wurden durch<br />

ein gemeinsam von VÖBB-Servicezentrum,<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und T-Mobile<br />

entwickeltes Maßnahmenpaket behoben.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

zehn Jahren viel erreicht und die Bibliotheksangebote für die <strong>Berlin</strong>erinnen und<br />

<strong>Berlin</strong>er nicht nur ausgebaut, sondern auch transparenter und erreichbarer gemacht.<br />

Die Entwicklung weiterer Dienstleistungen und der Einsatz neuer Techniken sollen<br />

das Angebot der <strong>Berlin</strong>er Öffentlichen Bibliotheken auch für die Zukunft interessant<br />

und lebendig halten. (EB)<br />

<br />

Auto Immune Systems: Computer helfen<br />

Computern in Echtzeit<br />

München - Fujitsu Siemens Computers erweitert das Serviceangebot für den<br />

hochverfügbaren <strong>IT</strong>-Betrieb und stellt die zweite Generation von „Auto<br />

Immune Systems“ (AIS) vor. Die innovative Lösungsarchitektur schützt<br />

Unternehmen automatisch vor Systemausfällen und wird nun um die neue Service-<br />

Engine erweitert. Diese Komponente greift korrigierend in die <strong>IT</strong>-Infrastruktur ein,<br />

bevor Ausfälle die Verfügbarkeit der Systeme reduzieren. Auch die Anwender<br />

bemerken von der Behebung der Störung nichts.<br />

Die neue Service-Engine verfügt über eine Wissensdatenbank und lernt im laufenden<br />

Betrieb ständig dazu. Sobald die erfolgreiche Behebung einer Störung bekannt und<br />

gespeichert ist, können alle weiteren Infrastrukturen, ob im Client- oder Serverumfeld,<br />

mit der erfolgreichen Lösung versorgt werden. Diese pro-aktive Immunisierung<br />

führt nicht nur zu einer Steigerung der Verfügbarkeit, sondern reduziert auch den<br />

Aufwand im <strong>IT</strong>-Service Management. Erfahrungen aus Projekten zeigen, dass sich<br />

mit dem Einsatz der Service Engine die 25 häufigsten Störungen und Anwenderfehler<br />

soweit automatisieren lassen, dass das Aufkommen der Service-Calls um bis<br />

zu 40 Prozent reduziert werden kann.<br />

Fujitsu Siemens Computers wertet mit der neuen Generation von „Auto Immune<br />

Systems“ das Angebot zu Managed Services und den hochverfügbaren und sicheren<br />

<strong>IT</strong>-Betrieb deutlich auf. Neben der automatischen Fehlererkennung, die für den User<br />

unbemerkt bleibt und selbststeuernd Serviceprozesse anstößt, können die Anwender auch<br />

eigenständig Störungen beheben, ohne dass sie den Service Desk beanspruchen müssen.<br />

Aufgrund der automatisieren und gesteigerten Verfügbarkeit der <strong>IT</strong> sind auch die<br />

kritischen Geschäftsprozesse und Applikationen hinsichtlich eines Echtzeitbetriebes<br />

wesentlich besser abgesichert. Dazu Christoph König, Projektleiter „Auto <br />

Über die Basisversorgung des VÖBB<br />

hinaus hat sich das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als<br />

verlässlicher Partner bei der Umsetzung<br />

neuer Angebote bewährt. Spezielle<br />

Dienstleistungen wie die Benachrichtigung<br />

bei Medienbereitstellung per SMS<br />

oder E-Mail werden gemeinsam umgesetzt,<br />

die enge Zusammenarbeit ermöglicht<br />

dabei ein schnelles und flexibles<br />

Entwicklungs- und ggf. Störungsmanagement.<br />

Im nächsten Jahr feiert der VÖBB sein<br />

10-jähriges Jubiläum. Der Verbund der<br />

Öffentlichen Bibliotheken hat in diesen<br />

2/07 37


Immune Systems“ bei Fujitsu<br />

Siemens Computers: Den Anforderungen<br />

eines Echtzeit-Unternehmens an Sicherheit<br />

und Verfügbarkeit von<br />

Geschäftsprozessen werden die heutigen<br />

Ansätze der <strong>IT</strong>-Industrie nicht gerecht.<br />

Wir bieten daher ein neues Paradigma<br />

im Service Management, das nicht<br />

nur die Verfügbarkeit einzelner Systeme<br />

betrachtet, sondern das Ergebnis eines<br />

gesamten Geschäftsablaufes. Mit Auto<br />

Immune Systems und der nun verfügbaren<br />

Service-Engine bringen wir Unternehmen<br />

auf diesem Weg zu immer zuverlässigeren<br />

und gleichzeitig wirtschaftlichen<br />

Geschäftsprozessen.“<br />

„Auto Immune Systems“ hat sich in der<br />

primären Ausbaustufe im Kundeneinsatz<br />

bewährt, teilteb das Unternehmen<br />

mit. So setzt die Landesbank Rheinland-<br />

Pfalz die Komponente Patch-Management<br />

erfolgreich zur pro-aktiven<br />

Softwareverteilung an 2.000 Clients ein.<br />

Für diese Aufgabe werden nur noch<br />

zwei Stunden benötigt. Auch bei Siemens<br />

Enterprise Communication findet<br />

das „Auto Immune Systems“ Anwendung<br />

in der HiPath-Produktfamilie. Der<br />

Betrieb dieser IP-basierten Telekommunikationsanlage<br />

für Unternehmensnetze<br />

wird durch AIS sicherer und verfügbarer.<br />

Die neue Service-Engine kommt zurzeit<br />

bei Fujitsu Siemens Computers selbst<br />

zum Einsatz. Dort wird in einem mehrstufigen<br />

Rollout die <strong>IT</strong>-Infrastruktur für<br />

die 11.000 Mitarbeiter-Clients mit dem<br />

neuesten Stand von „Auto Immune Systems“<br />

ausgerüstet. Anstatt bei jeder Störung<br />

einen Call abzusetzen, sind die<br />

Mitarbeiter aufgefordert, Fehler direkt<br />

an die Service-Engine zu melden. So<br />

wird nicht nur der Prozess der automatischen<br />

Fehlerbehebung angestoßen,<br />

sondern auch die Wissensdatenbank des<br />

AIS weiter gefüllt und in ihrer Wertschöpfung<br />

gesteigert. Auch können die<br />

Anwender ihr Passwort eigenständig<br />

zurücksetzen. Ohne „Auto Immune<br />

Systems“ ist dieses einer der häufigsten<br />

Gründe, den Service-Desk anzurufen.<br />

(PM)<br />

<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Das RFID-Office<br />

<strong>Berlin</strong>/Hannover - Wer wünscht sich das nicht: Ein Büro, in dem keine Akte<br />

mehr verloren geht, eine nahtlose Verbindung von Papierakten zu digitalen<br />

Akten, Dokumenten, Diktaten und einem Workflowsystem? Das Unternehmen<br />

Thax Software aus <strong>Berlin</strong> bietet eine auf Radiofrequenzidentifikation (RFID)<br />

basierende Lösung an, mit der sich unter anderem Akten in Büros lokalisieren und<br />

der Workflow optimieren lassen. Das Unternehmen ist für den „Großen Preis des<br />

Mittelstandes 2007“ der Oskar-Patzelt-Stiftung nominiert worden und zeigte die<br />

neueste Version 4.0 seiner „Findentity“ genannten Lösung auf der CeB<strong>IT</strong> 2007.<br />

Das Besondere an „Findentity“: Jede Akte kann mit einem Transponder, einem<br />

batterielosen papierflachen Sender, gekennzeichnet werden. Mittels RFID wird die<br />

Akte identifiziert, zeigt ihren Standort auf einem Raumplan und ruft sofort die<br />

dazugehörige elektronische Akte am Bildschirm auf. Durch die automatische Identifikation<br />

wird auch jeder Arbeitsvorgang, jedes digitale Diktat und Dokument der<br />

richtigen Akte zugeordnet. „Findentity“ eröffnet damit eine laut Firmenangeben<br />

völlig neue Dimension der Büroorganisation.<br />

Foto: Thax Software<br />

Was ursprünglich nur als Aktensuchsystem konzipiert war, ist heute ein komplettes<br />

Büromanagementsystem, das sich der Anwender dank des modularen Aufbaus nach<br />

seinen Bedürfnissen zusammenstellen und mit und ohne Identifikationstechnik<br />

nutzen kann. Die einfache und intuitive Bedienbarkeit folgt aus der Entwicklung in<br />

Zusammenarbeit mit Kanzleien und Büros. Zu den Nutzern zählen neben bereits<br />

zahlreichen Anwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern, Banken, Krankenhäusern,<br />

Ärzten, Unternehmen und Gerichten auch die <strong>Berlin</strong>er Senatskanzlei mit dem Regierenden<br />

Bürgermeister - allesamt Branchen, in denen Papierdokumente einen großen<br />

Stellenwert haben, aber die Verbindung zur digitalen Welt immer wichtiger wird.<br />

Kunden wie die <strong>Berlin</strong>er Anwaltskanzlei Resch sagen: „Findentity ist wirklich an den<br />

Bedürfnissen der Praxis orientiert und spart uns viel Zeit. Und alle Akten sofort per<br />

Knopfdruck finden, das ist einzigartig!“ Weitere Informationen sind im Internet<br />

unter www.thax.de zu finden. (PM)<br />

<br />

2/07 38


Neue Funktionen für Sicherheit,<br />

Management und größere<br />

Flexibilität<br />

Windows Server<br />

„Longhorn“ Beta 3<br />

steht zum Testen bereit<br />

Unterschleißheim - Microsoft<br />

stellte Ende April 2007 die Beta-<br />

Version 3 der nächsten Edition<br />

von Windows-Server mit dem Code-<br />

Namen „Longhorn“ öffentlich zum Test<br />

zur Verfügung. Sie lässt sich unter http:/<br />

/www.microsoft.com/germany/<br />

technet/beta/default.mspx herunterladen.<br />

Tester können die erweiterten<br />

Kontroll- und Schutzfunktionen sowie<br />

die größere Flexibilität der nächsten<br />

Server-Generation ausprobieren. Die<br />

finale Version von Windows-Server<br />

„Longhorn“ wird voraussichtlich in der<br />

zweiten Jahreshälfte 2007 erscheinen.<br />

Windows-Server „Longhorn“ automatisiert<br />

tägliche Verwaltungsaufgaben und<br />

ermöglicht eine strengere Einhaltung von<br />

Sicherheitsrichtlinien bei höherer Effizienz.<br />

„Longhorn“ vereinfacht die Verwaltungsaufgaben<br />

durch verbesserte<br />

Ereignis-Erfassung, Aufgabenplanung,<br />

Remote-Management und die umfangreichen<br />

Scripting-Fähigkeiten von<br />

Windows PowerShell. Zusätzlich erhöht<br />

Windows-Server „Longhorn“ die Sicherheit<br />

und unterstützt bei der Abwehr von<br />

Angriffen durch die Überwachung der<br />

Funktionsfähigkeit und Einhaltung von<br />

Richtlinien. Dazu enthält er neue Funktionen<br />

wie Network Access Protection<br />

(NAP), Read-Only Domänencontroller<br />

und die Windows Firewall, die nun automatisch<br />

eingeschaltet ist. Die neueste<br />

Version von Microsofts Web-Server<br />

Internet Information Services (IIS) 7.0<br />

bietet eine sichere, erweiterbare Plattform<br />

zum effizienten Verwalten und<br />

Hosting von Web-Applikationen und -<br />

Services.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Auch der ständige Zugriff auf Geschäftsdaten<br />

ist gewährleistet. Neue Funktionen<br />

wie Terminal Services Gateway,<br />

Terminal Services Easy Print und Terminal<br />

Services RemoteApp ermöglichen<br />

verbesserte Bedienung sowie einen<br />

skalierbaren Remote-Zugang auf zentralisierte<br />

Anwendungen und Server-<br />

Kapazitäten. Damit <strong>IT</strong>-Administratoren<br />

die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und<br />

Leistungsfähigkeit der Infrastruktur erhöhen,<br />

bietet Windows-Server „Longhorn“<br />

mehrfache Ausfallsicherung, dynamisches<br />

Partitionieren und automatisch<br />

optimierte Netzwerk-Funktionen.<br />

Die Beta 3 enthält auch erweiterte Optionen<br />

für die Festlegung von Rollen und<br />

Konfigurationen. Zudem stehen weitere<br />

Tools und Funktionen zur Verfügung.<br />

Dazu gehören die nun integrierte<br />

Windows PowerShell, Server Manager<br />

und weitere Remote Administration<br />

Tools sowie NAP zur Festlegung kritischer<br />

Updates und Richtlinien.<br />

Die Microsoft-Plattform<br />

Windows Server „Longhorn“ Beta 3<br />

repräsentiert mit der neuen Generation<br />

von Visual Studio (Code-Name„Orcas“)<br />

und SQL Server (Code-Name„Katmai“)<br />

die nächste Innovationswelle von<br />

Microsoft. Die umfangreiche Entwicklungs-<br />

und Web-Plattform ermöglicht<br />

eine effiziente Verwaltung und Analyse<br />

von Daten. Die neuen Produkte folgen<br />

damit den bereits erfolgreich gestarteten<br />

Windows Vista und 2007 Microsoft<br />

Office System. (PR)<br />

<br />

Software mieten statt kaufen<br />

Weitere Einzelheiten:<br />

Vertrieb<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Hr. Hedergott - Vertriebsleiter<br />

Tel. 9012 (912) 6167<br />

eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />

Manifestierung von konsequentem<br />

Engagement für verbesserte<br />

Sicherheit und Verwaltungsfunktionen<br />

auf Client-Rechnern<br />

Red Hat plant virtuelles<br />

Betriebssystem für<br />

Desktoprechner mit<br />

Intel vPro<br />

München - Red Hat, ein Anbieter<br />

von Open Source-Lösungen,<br />

gestaltet ein gemeinsames<br />

Programm mit der Intel<br />

Corporation, in dessen Rahmen eine<br />

Softwareplattform entsteht. Diese soll<br />

Desktop-PCs mit Intel vPro-<br />

Prozessortechnologie unterstützen. Ziel<br />

der Zusammenarbeit ist es auch, die<br />

Leistung der hardwaregestützten<br />

Virtualisierung nun auch auf Unternehmens-Desktops<br />

zu bringen. Für die<br />

Kunden ergeben sich so überzeugende<br />

Vorteile wie gesenkte Administrationskosten,<br />

verbesserte betriebliche Effizienz<br />

und eine erheblich geringere Verwundbarkeit<br />

gegen Sicherheitsbedrohungen<br />

- und zwar unabhängig vom<br />

Betriebssystem des Clients.<br />

„Der herkömmliche Desktop scheitert,<br />

wenn es darum geht, eine sichere, zuverlässige<br />

und verwaltungsfreundliche<br />

Umgebung bereitzustellen“, erklärt Brian<br />

Stevens, CTO bei Red Hat. „Die vPro-<br />

Technologie von Intel, kombiniert mit<br />

einem Virtual-Appliance-Betriebssystem<br />

von Red Hat, erlaubt den Kunden den<br />

Aufbau einer grundsoliden Basis, die<br />

dann den PC bereitstellen, verwalten<br />

und sichern kann. Diese Technologie<br />

senkt die Betriebskosten und erhöht die<br />

betriebliche Flexibilität. Wir freuen uns<br />

auf die Zusammenarbeit mit Intel in<br />

diesem Projekt.“<br />

Durch den Einsatz eines PC mit der<br />

Intel vPro-Prozessortechnologie werden<br />

<strong>IT</strong>-Abteilungen in der Lage sein,<br />

Anwendungen in einem virtuellen <br />

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Rechner bereitzustellen, die unternehmenstaugliche<br />

Management- und<br />

Sicherheitsfunktionen auf die PC-Ebene<br />

bringen. Das Appliance-BS von Red<br />

Hat wird von unabhängigen Softwareanbietern<br />

entwickelte, schlüsselfertige<br />

virtuelle Anwendungen unterstützen, um<br />

so eine durchgängige Verwaltbarkeit zu<br />

ermöglichen. Virtuelle Anwendungen<br />

können genutzt werden, um unabhängig<br />

vom Desktop-Betriebssystem Funktionen<br />

wie Netzwerksicherheit, Bereitstellung,<br />

Überwachung sowie Asset Management<br />

zu realisieren. In Zusammenarbeit<br />

mit Intel plant Red Hat die Entwicklung,<br />

Zusammenstellung und Unterstützung<br />

der notwendigen Softwarekomponenten,<br />

einschließlich Hypervisor,<br />

Service-Betriebssystem und Software<br />

Development Kit (SDK).<br />

„Intel und Red Hat blicken auf eine<br />

lange Geschichte technologischer Partnerschaft<br />

zurück. Dieses revolutionäre<br />

Projekt wird die Möglichkeiten und<br />

Leistungsreserven eines modernen<br />

Desktopsystems ermöglichen“, kommentiert<br />

Doug Fisher, Intel Vice<br />

President und Geschäftsführer der System<br />

Software Division. „Die in die<br />

Betriebsumgebung von Unternehmens-<br />

PCs integrierte Virtualisierungsfähigkeit<br />

in Verbindung mit Technologien wie die<br />

Intel ® Virtualization und das Intel ®<br />

Active Management werden eine neue<br />

Generation von Lösungen im Software-<br />

Verbund möglich machen.“<br />

PCs mit Intel vPro-Prozessortechnologie<br />

und dem Virtual Appliance<br />

OS von Red Hat werden Unternehmensanwendungen<br />

in einer isolierten, sicheren<br />

und verwaltungsfreundlichen Umgebung<br />

hosten. Endnutzer, <strong>IT</strong>-Abteilungen,<br />

OEMs und ISVs profitieren so<br />

gleichermaßen von den robusten Lösungen,<br />

die auf diesen Kerntechnologien<br />

aufsetzen. Die aktive Entwicklungsphase<br />

des Projektes wurde heute gestartet. Die<br />

ersten Beta-Versionen sind im Laufe<br />

dieses Jahres geplant, die offizielle Release<br />

für 2008.<br />

Weitere Informationen finden sich unter<br />

http://ww.redhat.com <br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Glos: Unerwünschte Telefonwerbung wird<br />

zukünftig wirkungsvoll sanktioniert<br />

<strong>Berlin</strong> - Das Verbot unerwünschter Telefonwerbung im Gesetz gegen den<br />

unlauteren Wettbewerb (UWG) erwies sich in der Vergangenheit als nicht<br />

ausreichend wirkungsvoll. Viele Firmen setzen sich darüber hinweg und<br />

belästigen in zunehmendem Maß die Verbraucherinnen und Verbraucher mit<br />

nachteiligen Folgen für Firmen, die im Rahmen des Zulässigen werben.<br />

„Um die Verfol-<br />

gung von Verstößen<br />

gegen das Ver-<br />

bot unerwünschter<br />

Telefonwerbung<br />

in Zukunft effektiv<br />

zu gestalten,<br />

soll im Telekommunikationsgesetz<br />

die Möglichkeit der<br />

Unterdrückung<br />

der Rufnummer<br />

eingeschränkt<br />

werden“, so der<br />

Bundesminister<br />

für Wirtschaft und<br />

Technologie,<br />

Michael Glos Mitte<br />

Mai 2007. „Eine<br />

entsprechende Änderung<br />

des TKG<br />

werde ich vorbereiten“,<br />

sagte der<br />

Bundesminister.<br />

Wer in Zukunft<br />

seine Rufnummer<br />

unerlaubt unter-<br />

drückt, soll mit einem<br />

Bußgeld be-<br />

legt werden können.<br />

Mit der ge-<br />

planten Maßnahme<br />

soll den Schwierigkeiten<br />

bei der Identifizie-<br />

rung von Anrufern,<br />

die uner-<br />

wünschte Werbeanrufe<br />

tätigen,<br />

wirksam begegnet<br />

werden. „Mit der Foto: Archiv nun geplantenVerschärfung<br />

der Sanktionen und der damit verbundenen abschreckenden Wirkung<br />

wird Missbräuchen bei der Telefonwerbung effektiver begegnet“, so Bundesminister<br />

Glos.<br />

Bundesminister Glos begrüßt im Interesse des Verbraucherschutzes und mit Blick<br />

auf seriös werbende Firmen die Ankündigung von Bundesministerin Zypries,<br />

Verstöße gegen das Verbot der unerwünschten Telefonwerbung zukünftig mit einem<br />

Bußgeld ahnden zu wollen. Das von der Bundesregierung geplante Maßnahmenbündel<br />

soll die Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor Belästigungen und die<br />

seriöse Werbewirtschaft vor schwarzen Schafen schützen. „Die Unternehmen selbst<br />

haben großes Interesse an der Bekämpfung unseriöser Wettbewerber“, zeigt sich<br />

Glos überzeugt. Das Internetangebot des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />

Technologie: http://www.bmwi.de (PR)<br />

<br />

Studie: Biometrie-Markt in Deutschland<br />

wächst stark<br />

<strong>Berlin</strong> - Der deutsche Markt für Biometrie wird sich in den nächsten Jahren<br />

mehr als verdoppeln. Von rund 120 Millionen Euro im Jahr 2006 wächst der<br />

Umsatz auf voraussichtlich rund 300 Millionen Euro im Jahr 2010. Die<br />

wichtigste Technologie bleibt die Erkennung von Fingerabdrücken. An <br />

2/07 40


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Bedeutung gewinnt die Gesichtserkennung. Deren Anteil am Marktumsatz wird<br />

von derzeit gut einem Fünftel auf ungefähr 30 Prozent steigen. Das geht aus einer<br />

Studie hervor, die Roland Berger Strategy Consultants für B<strong>IT</strong>KOM erstellt hat.<br />

„Besonders im Bankensektor und dem Einzelhandel hat die Biometrie viele Einsatzmöglichkeiten“,<br />

sagt B<strong>IT</strong>KOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms. Im Bankensektor<br />

lassen sich biometrische Verfahren beispielsweise bei Geldautomaten, Internet- und<br />

Telefonbanking oder dem kartenbasierten Zahlungsverkehr einsetzen. Im E-<br />

Commerce kann mit solchen Verfahren die Identität von Online-Zahlungen überprüft<br />

werden. Der Vorteil biometrischer Verfahren gegenüber herkömmlichen<br />

Technologien: Während Ausweise oder Passwörter vergessen, gestohlen gefälscht<br />

oder bewusst weitergegeben werden können, sind Fingerabdruck, Iris, Gesicht oder<br />

Stimme untrennbar mit der Person verbunden.<br />

Grafik: B<strong>IT</strong>KOM<br />

Derzeit stellen knapp 100 deutsche Unternehmen mit mehreren tausend Beschäftigten<br />

biometrische Produkte her oder befassen sich mit der Systemintegration. Die<br />

meisten dieser Unternehmen sitzen in Bayern und Baden-Württemberg, gefolgt von<br />

Hessen sowie Nordrhein-Westfalen und <strong>Berlin</strong>. „Die deutsche Biometriebranche<br />

genießt international einen guten Ruf und ist bei der Gesichtserkennung weltweit<br />

führend“, sagt Harms. Da die Branche in Deutschland jedoch im internationalen<br />

Vergleich eher mittelständisch geprägt ist, mangele es häufig an Finanzmitteln für<br />

Forschung, Entwicklung und internationale Vermarktung. Sinnvoll wäre zudem eine<br />

Bündelung der Forschungsaktivitäten des Innen-, Wirtschafts- und Forschungsministeriums,<br />

um so Koordinationsprobleme und Reibungsverluste zu vermeiden.<br />

Der Markt für biometrische Technologien wird stark von politischen Entscheidungen<br />

geprägt: Soreon Research schätzt den staatlichen Anteil bei der Nachfrage für das<br />

Jahr 2009 auf 45 Prozent des deutschen Gesamtmarktes. Die Bedeutung öffentlicher<br />

Nachfrage erklärt auch, warum die volkswirtschaftliche Bedeutung der Biometrie in<br />

den USA weltweit am höchsten ist: Dort liegt der Anteil des Branchenumsatzes bei<br />

0,05 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, fast drei Mal so hoch wie in Europa. Der<br />

weltweite Umsatz der biometrischen Industrie wird nach Schätzungen der International<br />

Biometric Group von 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2006 auf 4,8 Milliarden Euro<br />

im Jahr 2010 steigen.<br />

Unter Biometrie versteht man automatisierte Methoden, um Menschen zu erkennen.<br />

Körperliche oder Verhaltensmerkmale von Personen werden mit elektronisch gespeicherten<br />

Datensätzen verglichen. So können Menschen aus einem unbestimmten Personenkreis<br />

erkannt werden. Zudem kann - etwa für eine Zugangskontrolle - automatisch<br />

überprüft werden, ob eine Person zu einem bestimmten Personenkreis gehört. (PM) <br />

Externe SATA-Festplatten<br />

überholen USB und FireWire<br />

Maximaltempo beim<br />

Datenverkehr<br />

Hannover - Eine neue Generation<br />

externer Festplatten stellt<br />

Geschwindigkeitsrekorde<br />

beim Datenverkehr auf. Man verbindet<br />

sie nicht per USB mit dem PC, sondern<br />

über sogenannte eSATA-Anschlüsse.<br />

Das Besondere: Von ihnen lässt sich<br />

anders als bei USB ohne Probleme ein<br />

Windows starten. In der Praxis holpert<br />

die neue Technik aber noch etwas, sodass<br />

man bei der Anschaffung höllisch<br />

aufpassen muss, warnt das Computermagazin<br />

c’t in der Ausgabe 9/07.<br />

Externe Festplatten bieten mehrere hundert<br />

Gigabyte zusätzlichen Speicherplatz<br />

und eignen sich als Backup-Medium oder<br />

als Datenarchiv, wenn der Speicherplatz<br />

der internen Platte längst ausgereizt ist.<br />

Bisher wurden die meisten externen<br />

Festplatten per USB an die PCs angeschlossen.<br />

Die Übertragung großer<br />

Datenmengen wird hier allerdings zum<br />

Geduldsspiel: Maximal 30 MByte pro<br />

Sekunde sind bei der Datenübertragung<br />

via USB zu erwarten, moderne Platten<br />

sind aber rund doppelt so schnell und<br />

werden ständig schneller - bis zu rund<br />

300 MByte pro Sekunde kann eSATA<br />

dann noch mitgehen.<br />

„Damit kann man die externen SATA-<br />

Festplatten wie interne verwenden - es<br />

gibt keine Geschwindigkeitsunterschiede<br />

mehr“, so c’t-Redakteur Boi Feddern.<br />

„Sollte die interne Festplatte einmal streiken,<br />

lässt sich ein PC von der eSATA-<br />

Festplatte auch ohne Weiteres neu starten,<br />

wenn zuvor ein bootfähiges Betriebssystem<br />

aufgespielt wurde.“<br />

Die Nachteile gegenüber externen Festplatten<br />

mit USB-Anschluss liegen in der<br />

sehr geringen Auswahl an Hardware und<br />

an gut funktionierenden Treibern. Hochwertige<br />

moderne Rechner bringen einen<br />

eSATA-Anschluss bereits mit, <br />

2/07 41


andere Geräte brauchen einen<br />

zusätzlichen Adapter. Manche externen<br />

Platten stehen auch als eSATA Platten<br />

in den Regalen, obwohl sie über die<br />

internen SATA-Anschlüsse betrieben<br />

werden müssen. „Davon sollte man die<br />

Finger lassen“, rät c’t-Redakteur Boi<br />

Feddern. „Nur unter besonders günstigen<br />

Bedingungen funktionieren die für<br />

den internen Einsatz konzipierten Kabel<br />

und Stecker auch beim externen<br />

Einsatz fehlerfrei.“<br />

Nachdem man wichtige Daten kopiert<br />

hat, will man die externe Platte abschalten<br />

- nur so sind die Daten vor einer<br />

Viren-Attacke sicher. Damit das bei laufendem<br />

Betrieb ohne Absturz oder<br />

Datenverlust gelingt, informiert man<br />

zuvor das Betriebssystem mit dem Mechanismus<br />

„Hardware sicher entfernen“<br />

über seine Absicht. Bei USB- und<br />

FireWire-Festplatten funktioniert das<br />

reibungslos, viele Treiber für eSATA-<br />

Hostadapter unterstützen das aber bis<br />

heute noch nicht oder nur fehlerhaft.<br />

Etliche eSATA-Platten-Besitzer müssen<br />

daher wohl noch einige Treiber-Updates<br />

abwarten, ehe sie die Platte ohne Blue-<br />

Screen im laufenden Betrieb stilllegen<br />

können. (boi / PM)<br />

<br />

Informations- und<br />

Rechtsrecherche für<br />

Kommunen<br />

LexisNexis und PROSOZ Herten<br />

integrieren Anwendungen in<br />

bestehende Softwarelösungen<br />

<strong>Berlin</strong> - PROSOZ Herten, Anbieter<br />

von kommunalen Fachverfahren<br />

und LexisNexis Deutschland, ein<br />

Medienhaus für Recht und Wirtschaft<br />

und auf dem Gebiet der Online-Recherche<br />

tätig, setzen einen weiteren Meilenstein<br />

auf dem Weg zur modernen Verwaltung.<br />

Durch den direkten Zugriff auf<br />

fachspezifische Rechtsinformationen für<br />

die Sachbearbeitung in den Kommunen<br />

machen PROSOZ Herten und Lexis-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Nexis Deutschland in einer strategischen<br />

Allianz den Weg frei für die Erweiterung<br />

des „modernen Arbeitsplatzes“.<br />

LexisNexis ist einer der Anbieter für alle<br />

Verwaltungsmitarbeiter, die täglich auf<br />

aktuelle, qualitativ hochwertige und<br />

umfassende Informationen angewiesen<br />

sind. Die Produktpalette umfasst online<br />

neben allen relevanten Gesetzen von<br />

EU, Bund und Ländern auch Fachliteratur<br />

und Kommentare, eine umfangreiche<br />

Sammlung von Gerichtsurteilen,<br />

sowie Formulare, Checklisten und<br />

Mustertexte.<br />

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung<br />

in den Räumen der Bundespressekonferenz<br />

<strong>Berlin</strong> erklärt Michael<br />

Freter, Geschäftsführer Praxislösungen<br />

Recht und Verwaltung LexisNexis<br />

Deutschland: „Aus der Zusammenarbeit<br />

mit unseren vielen Kunden unter<br />

den Kommunen wissen wir, dass Recherche-Lösungen<br />

als ein entscheidendes<br />

Mittel angesehen werden, um die<br />

Qualität und Konsistenz der<br />

Verwaltungsarbeit zu verbessern. Durch<br />

die Zusammenarbeit mit PROSOZ<br />

Herten können wir nun Informationslösungen<br />

anbieten, die noch individueller<br />

auf die Bedürfnisse der Anwender<br />

zugeschnitten sind.“ Dr. Christoph<br />

Wesselmann, Geschäftsführer PROSOZ<br />

Herten, kommentiert: „Unser Ziel ist es,<br />

unseren Kunden mit nur einem integrierten<br />

Fachverfahren die Möglichkeit<br />

eines „Rund-um-Services“ zu bieten. Wir<br />

freuen uns, in der Kooperation mit<br />

LexisNexis dieses Bestreben komplettieren<br />

zu können.“<br />

Die Unternehmen werden den Anwendern<br />

der Fachsoftware OPEN/<br />

PROSOZ durch die nahtlose Integration<br />

der umfassenden Angebote von<br />

LexisNexis einen in der Branche nach<br />

eigenen Angaben unschlagbaren Service<br />

bei der Recherche gesetzlicher<br />

Grundlagen bieten. Mit der Einbindung<br />

von LexisNexis in OPEN/PROSOZ<br />

stellt PROSOZ Herten seinen Nutzern<br />

eine umfassende Rechtsauskunftsrecherche<br />

für alle für die Fallbearbeitung<br />

im SGB XII und SGB II notwendigen<br />

Gesetze und Verordnungen zur Verfügung.<br />

Doch nicht nur alle relevanten<br />

Gesetze von EU, Bund und Ländern<br />

können künftig direkt über die Software<br />

OPEN/PROSOZ aufgerufen werden.<br />

Das Produkt Sozialrecht von LexisNexis<br />

ist ein Auszug der bereits von jeder<br />

zehnten Kommune in Deutschland genutzten<br />

Komplettlösung „Wissensmanagement<br />

für Städte und Gemeinden“<br />

und bietet neben den stets aktuellen<br />

Rechtsvorschriften umfangreiche<br />

Gesetzeskommentare und Fachliteratur<br />

sowie eine themenbezogene Auswahl<br />

von Gerichtsurteilen im Volltext.<br />

Die Kooperation der beiden Anbieter<br />

begann mit einer Partnerschaft im<br />

Fraunhofer FOKUS eGovernment-Labor<br />

in <strong>Berlin</strong>. Die gemeinsame Diskussion<br />

und Auseinandersetzung mit modernen<br />

Konzepten und innovativen<br />

Ansätzen unterstützte hierbei das Ziel,<br />

technologisch innovative Anwendungen<br />

anzubieten. Das Fraunhofer-Institut<br />

FOKUS hat dabei im Sommer 2006<br />

OPEN/PROSOZ, ein Fachverfahren<br />

für die Sozial- und Arbeitsverwaltung,<br />

in ein komplexes Verwaltungsszenario<br />

eingebettet. Durch die leistungsfähige<br />

Vielschicht-Architektur und standardisierte<br />

Schnittstellen wurde OPEN/<br />

PROSOZ über Web-Service-Technologien<br />

seither auch in andere Service-Orientierte-Architektur-Szenarien<br />

integriert.<br />

Für den Ablauf in einer Verwaltung<br />

spielen aber auch Gesetze und Kommentare<br />

eine wichtige Rolle. Daher wurde<br />

in realitätsnahen Szenarien die innovative<br />

Informationstechnologie „Wissensmanagement<br />

für Städte und Gemeinden“<br />

von LexisNexis in einen modernen<br />

Arbeitsplatz integriert. Das Produkt<br />

von LexisNexis wurde speziell für<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Städten,<br />

Gemeinden, Landkreisen, bei<br />

Kommunalverbänden und weiteren Behörden<br />

entwickelt und bietet online neben<br />

allen relevanten Gesetzen aktuelle<br />

und fundierte Fachliteratur wie<br />

beispielsweise Kommentare und Handbücher<br />

zu allen wichtigen Rechtsgebieten<br />

- verfasst von Fachautoren aus der Praxis<br />

von Verwaltungen, Behörden und<br />

Ministerien (ots)<br />

<br />

2/07 42


Hilfestellung beim<br />

Umgang mit PDAs und<br />

Smartphones<br />

<strong>Berlin</strong> - Mobile <strong>IT</strong>K-Geräte wie<br />

Smartphones oder Personal Di<br />

gital Assistants (PDAs) werden<br />

immer beliebter. So wurden 2006 nach<br />

Angaben der Marktforscher von ABI<br />

Research weltweit über 70 Millionen<br />

Smartphones verkauft. Außendienstmitarbeiter<br />

können mit solchen Geräten<br />

schnell auf das Unternehmensnetzwerk<br />

zugreifen, auch wenn sie gerade<br />

beim Kunden sind. Manager auf Reisen<br />

können wichtige Unternehmensunterlagen<br />

online lesen oder bearbeiten.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

2. Verschlüsseln Sie die Daten im Endgerät und auf genutzten Speicherkarten!<br />

Bei Verlust des Endgeräts sind Ihre sensiblen Daten dann nicht für Dritte zugänglich.<br />

Spezielle Sicherheitssoftware kann Ihre Daten teilweise oder gänzlich verschlüsseln.<br />

Bedenken Sie: Der Wert der Daten übersteigt oft den Wert des Geräts.<br />

3. Nutzen Sie immer und ausschließlich eine verschlüsselte Verbindung,<br />

wenn Sie über mobile Geräte auf Daten und Programme in Ihrem Firmennetzwerk<br />

zugreifen!<br />

Daten über verschlüsselte Verbindungen (Virtual Private Network) sind viel schwieriger<br />

auszuspähen. So verhindern Sie besser, dass das Endgerät zum Einfallstor für<br />

Hacker und Datenspione wird.<br />

4. Lassen Sie nur kontrollierte Datenübertragungen zu!<br />

Schalten Sie insbesondere die Bluetooth- oder W-Lan-Funktion Ihres Endgeräts nur<br />

dann ein, wenn Sie sie bewusst nutzen. Über offene Bluetooth-Schnittstellen können<br />

Fremde relativ leicht und unbemerkt Ihre Daten auslesen.<br />

Gerade auch Selbständige und Freiberufler<br />

organisieren sich mit Hilfe solcher<br />

Geräte. Privatpersonen haben oft sogar<br />

persönliche Details auf ihnen gespeichert,<br />

wenn sie unterwegs beispielsweise<br />

auf ihr Online-Konto zugreifen. Daher<br />

werden mobile Endgeräte als Angriffsziele<br />

für Kriminelle immer interessanter.<br />

„Während Notebooks schon mit<br />

vielen Sicherheitsfunktionen ausgestattet<br />

sind, fehlen solche Funktionen oft<br />

bei PDAs und Smartphones“, sagt Lutz<br />

Neugebauer, Bereichsleiter Sicherheit<br />

beim B<strong>IT</strong>KOM.<br />

B<strong>IT</strong>KOM hat zum sicheren Umgang<br />

mit Smartphones und PDAs eine Broschüre<br />

mit Checklisten zum kostenlosen<br />

Download veröffentlicht. Sie wendet<br />

sich vor allem an Entscheider aus<br />

kleineren und mittleren Unternehmen.<br />

In Kurzfassung hier die wesentlichen<br />

Punkte:<br />

1. Binden Sie Ihre mobilen Geräte in<br />

Ihre Sicherheitsstrategie ein!<br />

Das Gerät sollte von Beginn an mit<br />

entsprechender Sicherheitssoftware<br />

(Virenscanner, Firewall, Spam-Filter<br />

usw.) ausgestattet sein. Im Idealfall ist es<br />

integrierter Teil einer unternehmensweiten<br />

Sicherheitsarchitektur. Auch sollte<br />

die Nutzung der Endgeräte in verbindlichen<br />

Richtlinien des Unternehmens<br />

geregelt werden.<br />

Foto: MDA compact III von T-Mobile<br />

5. Machen Sie das Endgerät bei Diebstahl oder Verlust unbrauchbar!<br />

Achten Sie auf ein sicheres Administrationskonzept für Ihre mobilen Endgeräte. Nur<br />

so lassen sich Endgeräte nach einem Verlust aus der Unternehmenszentrale durch<br />

den Administrator deaktivieren. Durch ein Bestandsverzeichnis haben Sie jederzeit<br />

den Überblick über die Benutzer sowie die Besonderheiten der Endgerätekonfiguration<br />

und können bei Problemen individuell reagieren.<br />

6. Löschen Sie Ihre Daten sicher und vollständig, wenn Sie Ihr Endgerät<br />

ausmustern!<br />

Interner und externer Speicher (z. B. die Speicherkarten) lassen sich durch mehrfaches<br />

Überschreiben mit einer speziellen Software sicher löschen. Auch vor dem<br />

Einschicken defekter Endgeräte an den Hersteller sollten – soweit möglich – alle<br />

Daten gesichert und auf dem Endgerät gelöscht oder verschlüsselt werden.<br />

Detaillierte Checklisten finden sich in der aktuellen B<strong>IT</strong>KOM-Publikation „Sicherheit<br />

von PDA und Smartphone“. Sie ist online kostenlos verfügbar unter http://<br />

www.bitkom.org/de/themen_gremien/36751_45041.aspx. (PM)<br />

<br />

2/07 43


Wirtschaftsportal ein<br />

halbes Jahr online –<br />

erste Erfahrungen<br />

Im Oktober ging das Spezialangebot<br />

für die <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft online:<br />

Alle unternehmensrelevanten<br />

Dienste und Informationen auf einen<br />

Klick. Das bisherige <strong>Berlin</strong>.de-Angebot<br />

wurde gezielt um verwaltungsnahe<br />

Dienste ausgebaut und neu strukturiert.<br />

(s. Splitter 4/06)<br />

Dabei wurde darauf geachtet, den bisherigen<br />

Aufbau nach Themengruppen<br />

(Messen, Reisen, Marktplatz) zu erhalten<br />

und auszubauen. Somit sind auch<br />

die Verwaltungsangebote nach dem Tagesbedarf<br />

eines Unternehmens gegliedert<br />

und in neue Rubriken aufgeteilt<br />

worden. Diese Rubriken wurden vorab<br />

mit Vertretern der Wirtschaftsverbände<br />

beraten und nach ihren Empfehlungen<br />

gestaltet. Somit kam ein praxisnahes und<br />

kundenorientiertes Grundgerüst heraus,<br />

dessen Akzeptanz durch die Nutzer heute<br />

mit Zahlen belegt werden kann.<br />

Die Zugriffszahlen auf das Wirtschaftsangebot<br />

bei <strong>Berlin</strong>.de haben seit der<br />

Freischaltung um 50 Prozent zugenommen.<br />

Die absoluten Nutzerzahlen sind<br />

von ca. 20.000 auf über 30.000 Zugriffe<br />

pro Monat gestiegen. Allein dies ist schon<br />

ein Erfolg des erweiterten Angebots.<br />

Die Wochen- und Monatsfrequenz der<br />

Zugriffe zeigt deutlich die Nachfrage<br />

aus der Zielgruppe: In der Woche konstant<br />

hohe Zugriffe, um zum Wochenende<br />

abzubrechen. Auch Urlaubszeiträume<br />

wie Weihnachten/Jahreswechsel<br />

oder Ostern zeichnen sich deutlich ab.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Dies ist für <strong>Berlin</strong> mit drei wichtigen Ebenen (Bund, Land Kommunen) besonders<br />

interessant und potenzialträchtig. Daher sind neben den wirtschaftsdienlichen<br />

Verwaltungsleistungen der Landesbehörden auch die Bezirksämter sowie einige<br />

Bundesangebote eingegliedert.<br />

Das überarbeitete Angebot ist zwar umfangreicher, nicht aber unübersichtlicher<br />

geworden. Eine klare Gliederung auf der ersten Navigationsebene führt in neue<br />

Kategorien von aktuellen Wirtschaftsnachrichten über Wirtschaftsförderung bis hin<br />

zum Institutionenführer. Die Onlineangebote der öffentlichen Verwaltung sind also<br />

ein Teil des Gesamtportfolios. Daneben finden sich der b2b-Marktplatz, Reiseservice<br />

und Immobilienangebote. Hier bewährt sich die public-private-partnership<br />

mit der Betreibergesellschaft <strong>Berlin</strong>Online, um ein integriertes und kundenorientiertes<br />

Angebot bereitzustellen.<br />

Kern des Verwaltungsangebotes ist der „Wirtschaftsführer“ durch die Behörden und<br />

Services. Seit seiner Freischaltung hat er sich auf die Spitzenposition in der Nutzung<br />

vorgearbeitet und die bisher führenden Messeinformationen verdrängt. Sein Anteil<br />

an den Zugriffszahlen ist auf über 20 % gestiegen. Damit werden Erwartungen wie<br />

Nutzen dieses neuen Angebots deutlich. Seine Rubriken waren Gegenstand intensiver<br />

Diskussionen mit den Kammerverbänden. Die mehrheitlich positive Bewertung<br />

des Entwurfs bestätigt sich in der praktischen Nutzung. Auch das Interesse an den<br />

einzelnen Rubriken findet sich in den Zugriffen wieder: In der Umfrage nannten die<br />

Unternehmen Vordrucke (63%) Statistiken (49%), Steuern (43%) und Register<br />

(41%) als wichtigste Online-Abfragen. In der Praxis stehen tatsächlich Vordrucke<br />

(13%), Ausschreibungen (10%), Statistik (10%) und Register (6%) vorn in der<br />

direkten Nutzung. Wie auch beim Verwaltungsführer dominiert aber die indirekte<br />

Nutzung über die Eingabe eines Suchbegriffes. Die Rubriken nach Unternehmenslagen<br />

stellen nur einen Navigationspfad dar, die A-Z- oder Stichwortsuche machen<br />

53% aller Recherchen. Der Sucher bedient sich also im ersten Schritt einer Vorauswahl<br />

durch die Suchmaschine (hier prägt Google das Nutzerverhalten).<br />

Damit bestätigen sich bis auf ein Themenfeld die geäußerten Interessenlagen und<br />

Erwartungen in der Nutzensfrequenz. Weder in öffentlicher Förderung noch in <br />

Aber für uns zählen nicht nur die reinen<br />

Clickraten. Das Angebot muss auch<br />

transparent die Arbeit von Politik und<br />

Verwaltung vermitteln. Wie erwartet sind<br />

Unternehmen wirklich an einer Online-<br />

Kommunikation mit der öffentlichen<br />

Verwaltung interessiert. Mehr als 70<br />

Prozent suchen nach eigener Aussage<br />

auch auf diesem Kanal Kontakt zu den<br />

Behörden auf allen Verwaltungsebenen.<br />

2/07 44


Personalangelegenheiten wurde ein<br />

überwiegender Nutzen seitens der Unternehmen<br />

gesehen. Die tatsächlichen<br />

Klickraten untermauern dies. Einzig bei<br />

Steuern und Abgaben gibt es eine Diskrepant<br />

zwischen Ansage und Zugriffen:<br />

Meldeten fast die Hälfte der befragten<br />

Unternehmen Bedarf zu diesem<br />

Themenfeld an, so überlassen die meisten<br />

Unternehmen dies in der Praxis wohl<br />

ihrem Steuerberater. Die Zugriffe machen<br />

im Wirtschaftsführer gerade drei<br />

Prozent aus. Hier erkennen wir einen<br />

geringen Grundnutzen und einen hohen<br />

emotionalen Zusatznutzen (hier<br />

besser: Verlust) des Angebots.<br />

Eine neue Möglichkeit zur Optimierung<br />

des Angebots ergibt sich mit einem neuen<br />

Werkzeug zur Erfassung und Auswertung<br />

der eingegebenen Suchbegriffe. Dieses<br />

Tool wurde im Rahmen der Testphase<br />

von <strong>Berlin</strong>Online entwickelt und steht seit<br />

Frühjahr2007 allen Internetredakteuren<br />

zur Verfügung. Es erfasst nicht nur die<br />

Suchbegriffe, sondern auch den Erfolg<br />

oder Misserfolg beim Verweis auf einen<br />

Inhalt auf <strong>Berlin</strong>.de. So kann das Angebot<br />

schrittweise den Nachfragen der Kunden<br />

angepasst werden. Inzwischen sind mehr<br />

als 150 Angebote im Wirtschaftsführer<br />

verortet, auch von den Kammern sind<br />

Online-Services integriert worden. Noch<br />

ausbaufähig ist das Angebot der <strong>Berlin</strong>er<br />

Bezirksämter, wo bisher nur einige Amtbereiche<br />

(Umwelt, Finanzen, Wirtschaftsförderung,<br />

Bürgeramt) mit einem gemeinsamen,<br />

harmonisierten Angebot vertreten<br />

sind.<br />

DR. WOLFGANG BOTH<br />

SenWiTechFrau (Tel.:9013 8257)<br />

Außenhandelsdaten ab<br />

sofort als interaktiver<br />

Atlas im Internet<br />

<br />

W<br />

iesbaden - Das Statistische<br />

Bundesamt baut sein Angebot<br />

an kartografischen Anwendungen<br />

im Internet unter Nutzung<br />

neuer Technologien aus. Mit dem Atlas<br />

der Außenhandelsstatistik steht ab sofort<br />

unter www.destatis.de/aussenhandelsatlas<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

eine neue Internetanwendung bereit, die Daten der amtlichen Statistik in Form<br />

dynamischer Karten präsentiert.<br />

Der Atlas der Außenhandelsstatistik ist für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos<br />

und zeigt mit verschiedenen Darstellungsformen anschaulich, wie die Warenströme<br />

von und nach Deutschland verlaufen. So wird der Außenhandel Deutschlands mit<br />

seinen Partnerländern zum Beispiel nach verschiedenen Warengruppen in Form<br />

thematischer Karten vorgestellt. Daneben ermöglicht der Atlas eine Unterscheidung<br />

nach Exporten, Importen und Handelsbilanzsalden für die Jahre 2004 bis 2006.<br />

Durch das Auswählen einzelner Länder können sich die Nutzer darüber hinaus<br />

detaillierte Handelsinformationen zu den jeweiligen Partnerländern anzeigen lassen.<br />

Das Statistische Bundesamt setzt beim Atlas der Außenhandelsstatistik erstmals die<br />

Technologie eines Internet-Map-Servers ein. Mit dieser ist es möglich, unmittelbar<br />

statistische Fachdaten in Kartenbildern darzustellen. Die Nutzer können dadurch<br />

aus einer Vielzahl von statistischen Informationen wählen und zugleich die Gestaltung<br />

der Kartenbilder hinsichtlich Farbgebung, Klassifizierung und weiterer Zusatzinformationen<br />

nach eigenen Wünschen bestimmen. Durch die Anwendung moderner<br />

Konzepte der Internetprogrammierung, wie das asynchrone Austauschen der Inhalte<br />

der Internetseiten zwischen Browser und Server, wird dabei die Menge an tatsächlich<br />

übertragenen Daten gering gehalten. Die Nutzung des Atlas ist gegenwärtig mit dem<br />

Internet Explorer von Microsoft sowie dem Firefox-Browser der Mozilla Foundation<br />

möglich. Die Unterstützung von Browsern weiterer Hersteller erfolgt in Kürze.<br />

Der Atlas der Außenhandelsstatistik bildet den Einstieg in eine Reihe weiterer<br />

kartografischer Internetanwendungen und standardisierter Dienste, die in Zukunft<br />

vom Statistischen Bundesamt auf Grundlage der Internet-Map-Server-Technologie<br />

entwickelt werden. (PR)<br />

<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

2/07 45


Rund 30 Prozent der<br />

Unternehmen und<br />

Bürger nutzen das<br />

Internet für<br />

Behördenkontakte<br />

Wiesbaden - Das Internet spielt<br />

bei Unternehmen und Bürgern<br />

in Deutschland als<br />

Kommunikationsmedium mit der öffentlichen<br />

Verwaltung eine wichtige<br />

Rolle. Wie das Statistische Bundesamt<br />

anlässlich des Welt-Telekommunikationstages<br />

am 17. Mai 2007 mitteilte,<br />

nutzten im Jahr 2006 etwa 33% der<br />

deutschen Unternehmen das Internet<br />

zur Kommunikation mit der öffentlichen<br />

Verwaltung. Ein ähnliches Bild<br />

zeigt sich bei den Bürgerinnen und Bürgern.<br />

28% der Personen ab 10 Jahren in<br />

Deutschland nahmen im ersten Quartal<br />

2006 Internet-Angebote von Behörden<br />

oder öffentlichen Einrichtungen in Anspruch.<br />

Betrachtet man nur Unternehmen und<br />

Personen, die das Internet nutzen, so<br />

sind die Anteile derer, die auch Online-<br />

Verwaltungsdienste in Anspruch nehmen,<br />

höher. Von den Unternehmen mit<br />

Internetzugang nutzten 41% die zum E-<br />

Government zählenden Angebote. Bei<br />

Privatpersonen, die das Internet im ersten<br />

Quartal 2006 mindestens einmal<br />

nutzten, betrug der Anteil 43%. Diese<br />

Ergebnisse gehen aus den Auswertungen<br />

der Befragung von Unternehmen<br />

und privaten Haushalten zur Nutzung<br />

von Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

für das Jahr 2006<br />

hervor.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Eine überdurchschnittliche Nutzung der<br />

im Internet bereit gestellten Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand war bei<br />

größeren Unternehmen mit 20 und mehr<br />

Beschäftigten zu beobachten. Während<br />

bei diesen rund 63% der Unternehmen<br />

mit Internetzugang die Online-Leistungen<br />

der Verwaltung nutzten, waren es<br />

bei den Unternehmen mit Internetzugang<br />

und weniger als 20 Mitarbeitern<br />

nur 37%. Besonders häufig wurden E-<br />

Government-Angebote von Unternehmen<br />

des Wirtschaftszweiges Forschung<br />

und Entwicklung wahrgenommen (92%<br />

der Unternehmen dieses Zweigs mit<br />

Internetzugang). Aber auch Unternehmen<br />

der Energie- und Wasserversorgung<br />

nutzten das Online-Angebot der<br />

Verwaltung in starkem Maße (69%).<br />

Besonders gering hingegen war die Nutzung<br />

der Online-Verwaltungsdienste<br />

von Unternehmen im Einzelhandel<br />

(19%).<br />

Die meisten Unternehmen, die das<br />

Internet für Kontakte zur öffentlichen<br />

Verwaltung verwendeten, taten dies, um<br />

Formulare herunterzuladen (84%) und<br />

um Informationen einzuholen (74%).<br />

71% dieser Unternehmen sendeten<br />

zudem ausgefüllte Formulare zurück und<br />

17% gaben bei einer elektronischen<br />

Ausschreibung online ein Angebot ab.<br />

Unter den Bürgern, die im ersten Quartal<br />

2006 für private Zwecke Internet-<br />

Angebote von Behörden in Anspruch<br />

nahmen, war das Abrufen von Informationen<br />

am weitesten verbreitet (86%).<br />

54% der privaten Nutzer von Online-<br />

Verwaltungsdiensten riefen zudem amtliche<br />

Formulare im Internet ab und 29%<br />

sendeten solche Formulare online zurück.<br />

Weitere Auskünfte zum Thema „IKT in<br />

Unternehmen“: Zweigstelle Bonn, Beate<br />

Tenz, Telefon: (0611) 75-8530, E-Mail:<br />

ikt@destatis.de (PM)<br />

<br />

56 Prozent der<br />

Internetnutzer sind<br />

täglich oder fast täglich<br />

online<br />

Wiesbaden - Die Nutzung des<br />

Internets hat in Deutschland<br />

weiter zugenommen. Wie das<br />

Statistische Bundesamt mitteilt, nutzten<br />

fast zwei Drittel der Personen ab zehn<br />

Jahren (65 Prozent) im ersten Quartal<br />

2006 das Internet. Dies geht aus der<br />

aktuellen Auswertung der Befragung<br />

privater Haushalte zur Nutzung von Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien<br />

hervor. Der Anteil der<br />

Internetnutzer ist damit im Vergleich zu<br />

2005 (61 Prozent) um vier Prozentpunkte<br />

gestiegen. Innerhalb der Gruppe der<br />

Internetnutzer ging im ersten Quartal<br />

2006 mehr als die Hälfte (56 Prozent)<br />

täglich oder fast täglich online, ein Jahr<br />

zuvor waren es noch 50 Prozent der<br />

Internetnutzer.<br />

Große Unterschiede bei der Internetnutzung<br />

gibt es in den verschiedenen<br />

Altersgruppen. Im ersten Quartal 2006<br />

waren 92 Prozent der 10 bis 24-Jährigen<br />

online. Für mehr als jeden zweiten der<br />

Internetnutzer dieser Altersgruppe (55<br />

Prozent) gehörte das Internet zum Alltag,<br />

sie nutzten es täglich oder fast täglich.<br />

Ähnlich hoch lag der Anteil der<br />

Internetnutzer bei der Bevölkerung zwischen<br />

25 und 54 Jahren.<br />

Innerhalb dieser Gruppe waren 80 Prozent<br />

im ersten Quartal 2006 online,<br />

davon wiederum 58 Prozent jeden Tag<br />

oder fast jeden Tag. Bei der Generation<br />

der über 54-Jährigen zeigt sich jedoch<br />

ein anderes Bild. Hier lag der Anteil der<br />

Internetnutzer im ersten Quartal 2006<br />

nur bei 30 Prozent. Interessant ist<br />

allerdings, dass auch in dieser Altersgruppe<br />

von den Internetnutzern fast die<br />

Hälfte (48 Prozent) täglich oder fast<br />

täglich online war.<br />

Neben dem Alter bestehen auch zwischen<br />

Männern und Frauen Unterschiede<br />

bei der Internetnutzung. Im ersten<br />

Quartal 2006 nutzten 60 Prozent der<br />

Frauen und 71 Prozent der Männer das<br />

Internet. Darüber hinaus variiert die<br />

Häufigkeit, mit der Frauen und Männer<br />

auf das Medium zugreifen. Der Anteil<br />

derer, die täglich oder fast täglich online<br />

waren, lag bei den Frauen bei 49 Prozent,<br />

bei den Männern bei 61 Prozent.<br />

Für private Zwecke verwendete der größte<br />

Anteil der Personen, die das Internet<br />

im ersten Quartal 2006 nutzten, <br />

2/07 46


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

das Medium für die elektronische Kommunikation und zur Beschaffung von<br />

Informationen über Waren und Dienstleistungen. 85 Prozent dieser Internetnutzer<br />

verschickten und empfingen E-Mails und 83 Prozent suchten nach Informationen zu<br />

Waren oder Dienstleistungen. Stark verbreitet unter den Internetnutzern war auch<br />

die Inanspruchnahme von Reisedienstleistungen (55 Prozent) sowie das Online-<br />

Banking (42 Prozent). (ots)<br />

<br />

Allzeithoch: Zwei Drittel aller Deutschen<br />

verschicken private E-Mails<br />

<strong>Berlin</strong> - Die Bedeutung von elektronischer Post nimmt weiter zu. 2006 haben<br />

in Deutschland knapp zwei Drittel aller 16- bis 74-Jährigen (60 Prozent) das<br />

Internet genutzt, um private Emails zu verschicken oder zu empfangen. Das<br />

sind etwa 37 Millionen Menschen - so viele wie nie zuvor. 2004 lag die Quote noch<br />

bei 51 Prozent (32 Millionen), 2002 sogar erst bei 38 Prozent (24 Millionen). Diese<br />

Zahlen präsentierte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />

und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM) Mitte Mai in <strong>Berlin</strong>.<br />

„Gerade internetfähige Handys und Minicomputer machen das Verschicken von E-<br />

Mails so einfach wie nie. Elektronische Post lässt sich immer und überall empfangen.<br />

Auch deshalb wird die Anzahl der E-Mail-Nutzer in diesem Jahr auf etwa 39<br />

Millionen ansteigen“, sagte Jörg Menno Harms, Vizepräsident des B<strong>IT</strong>KOM.<br />

Schon jetzt gehören die Deutschen mit der Quote von 60 Prozent zu den fleißigsten<br />

E-Mail-Schreibern in Europa. Im EU-Durchschnitt haben 2006 nur 42 Prozent aller<br />

16- bis 74-Jährigen privat gemailt. Spitzenreiter waren die Niederlande (76 Prozent),<br />

Dänemark (74 Prozent) und Schweden (74 Prozent). Österreich kam auf 53 Prozent.<br />

Abgeschlagen auf den letzten Rängen fanden sich die Nationen im Osten und Süden<br />

Europas. So betrug die Quote in Griechenland gerade einmal 17 Prozent und in<br />

Rumänien 16 Prozent.<br />

Getragen wird die stärkere Nutzung von<br />

E-Mails in Deutschland nicht nur von<br />

internetfähigen Handys und Minicomputern,<br />

sondern auch von immer<br />

schnelleren Online-Zugängen am heimischen<br />

Computer. Die Zahl der Breitbandanschlüsse<br />

hat sich hier zu Lande in<br />

den vergangenen drei Jahren verdreifacht.<br />

Anfang 2007 verfügten 37 Prozent<br />

aller Haushalte über einen solchen<br />

Zugang, Anfang 2004 erst 12 Prozent.<br />

Trotz des Zuwachses liegt Deutschland<br />

international nur im hinteren Mittelfeld.<br />

So gingen in den westeuropäischen Staaten<br />

Anfang 2007 im Schnitt 42 Prozent<br />

der Haushalte über einen Beitband-Anschluss<br />

online. In Deutschland wird die<br />

50-Prozent-Marke nach B<strong>IT</strong>KOM-<br />

Schätzungen 2008 erreicht. Harms:<br />

„Dafür sorgt vor allem der zunehmende<br />

Wettbewerb. Er führt zu sinkenden Preisen<br />

bei gleichzeitig höheren Bandbreiten“.<br />

Zur Methodik: Grundlage für die Berechnungen<br />

zur E-Mail-Verbreitung sind<br />

Daten der europäischen Statistikbehörde<br />

Eurostat. Als Nutzer gilt, wer in den drei<br />

Monaten vor der jeweiligen Befragung<br />

das Internet genutzt hat, um elektronische<br />

Post zu verschicken oder zu empfangen.<br />

(PM)<br />

<br />

Verein „Deutschland<br />

sicher im Netz“ nimmt<br />

Arbeit auf<br />

Foto: Imageplains<br />

<strong>Berlin</strong> - Der anlässlich des <strong>IT</strong>-Gipfels<br />

Ende 2006 gegründete Verein<br />

„Deutschland sicher im Netz“<br />

(DsiN) hat im April 2007 seine Arbeit<br />

aufgenommen. Die ersten Angebote für<br />

Privatpersonen und Unternehmen sind<br />

online. Zudem ist mit der Wahl von<br />

Prof. Dr. Sachar Paulus (Chief Security<br />

Officer der SAP AG) und Andreas Kindt<br />

(Bereichsvorstand <strong>IT</strong> der T-Com) der<br />

Vorstand nun komplett. Diesem gehören<br />

unter Vorsitz von B<strong>IT</strong>KOM-Vizepräsident<br />

Heinz-Paul Bonn zudem an:<br />

Dorothee Belz (Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Microsoft Deutschland) als <br />

2/07 47


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Stellvertretende Vorsitzende sowie Sabine Frank (Geschäftsführerin der<br />

Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter) als Schatzmeisterin. „Wir<br />

wollen die Privatverbraucher und kleineren Unternehmen informieren und sensibilisieren,<br />

aufklären und beraten sowie neue Schutzmaßnahmen identifizieren und<br />

etablieren. So können wir die Sicherheit und das Vertrauen in das Internet und die<br />

Informationstechnologie stärken“, sagt der DsiN-Vorstandsvorsitzende Heinz-Paul<br />

Bonn.<br />

Heike Troue wird zum 1. August Geschäftsführerin des Vereins. Die 36-Jährige<br />

Volkswirtin war über sieben Jahre Hauptgeschäftsführerin des Deutschen<br />

LandFrauenverbandes (dlv.). Dort hat sie den Aufbau der Geschäftsstelle in <strong>Berlin</strong><br />

verantwortet und unter anderem das Projekt „<strong>IT</strong>-LandFrauen“ sowie die Webseite<br />

„LandPortal.de“ entwickelt und verantwortet.<br />

Der DsiN e. V. versteht sich als zentraler Ansprechpartner und umfassende<br />

Informationsplattform bei Themen wie Internet-Sicherheit oder Jugendschutz im<br />

Netz – sowohl für private Internet-Nutzer wie für kleine und mittlere Unternehmen.<br />

Er ging aus der Initiative „Deutschland sicher im Netz“ hervor, die seit Januar 2004<br />

aktiv war. Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat angekündigt, die Schirmherrschaft<br />

zu übernehmen. Gründungsmitglieder waren Ende 2006 der Bundesverband<br />

B<strong>IT</strong>KOM, Ebay Deutschland, das Deutsche Kinderhilfswerk, die Deutsche<br />

Telekom, der Verband der Internetwirtschaft (eco), die Freiwillige Selbstkontrolle<br />

Multimedia-Diensteanbieter (FSM), die Mcert Deutsche Gesellschaft für <strong>IT</strong>-Sicherheit,<br />

Microsoft Deutschland, SAP, Teletrust und Utimaco.<br />

Im März hat der Verein zudem mit der HP Deutschland GmbH und der Software<br />

AG zwei neue Mitglieder gewonnen. „Mit der Vereinsgründung und den neuen<br />

aktiven Mitgliedern hat DsiN den Grundstein für eine gesellschaftlich breite und<br />

dauerhaft schlagkräftige Organisation zu Internet und <strong>IT</strong>-Sicherheit gelegt“, sagt die<br />

stellvertretende Vorsitzende Dorethee Belz.<br />

Jedes DsiN-Mitglied hat sich verpflichtet, ein konkretes und verbindliches Handlungsversprechen<br />

in den Verein einzubringen. DsiN will Privatpersonen und Unternehmern<br />

zwei Arten von Unterstützung anbieten: Als eine Art Grundversorgung sind<br />

dies zum einen die so genannten dauerhaften<br />

Services, die teilweise schon jetzt<br />

online sind. Dazu gehören beispielsweise<br />

das an Kinder gerichtete Medienkompetenzportal<br />

www.internauten.de,<br />

die Internet-Beschwerdestelle, das<br />

Internet-Sicherheitsbarometer und das<br />

Informationspaket Mittelstand. Darüber<br />

hinaus werden aktuelle Projekte mit klarem,<br />

zeitlichen Zielhorizont und definiertem<br />

Ergebnis gestartet.<br />

Ein Mitglied übernimmt jeweils die Verantwortung<br />

und arbeitet bei einem solchen<br />

Projekt mit anderen Mitgliedern<br />

zusammen. „Wir wollen den Erfolg und<br />

die Qualität unserer Aktivitäten sicherstellen.<br />

Dazu werden wir – wie bei der<br />

Vorläufer-Initiative üblich – die Ergebnisse<br />

kontinuierlich messen und überprüfen,<br />

ob und inwieweit wir unsere<br />

Zielgruppen angesprochen und erreicht<br />

haben“, sagt DsiN-Vorstandsmitglied<br />

Prof. Dr. Sachar Paulus.<br />

Generell wird der Verein vor allem über<br />

Risiken und kriminelle Aktivitäten im<br />

Internet informieren sowie sicherheitsbewusstes<br />

Verhalten bei der Nutzung<br />

von Informationstechnik und -diensten<br />

fördern. „Wir wollen mit Trainings, Informationen<br />

und Anleitungen breitenwirksam<br />

die Medienkompetenz<br />

besonders von Kindern und Jugendlichen<br />

verbessern“, so DsiN-Vorstand<br />

Sabine Frank, Geschäftsführerin der<br />

Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-<br />

Diensteanbieter.<br />

Als weiteren Arbeitsschwerpunkt will<br />

der Verein das Angebot sicherer und<br />

vertrauenswürdiger Produkte und<br />

Dienstleistungen fördern. „Zudem wird<br />

der Verein auch Initiativen der Bundesregierung<br />

zum Thema <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />

unterstützen, insbesondere bei der Umsetzung<br />

des Nationalen Plans zum Schutz<br />

der Informationsinfrastrukturen<br />

(NPSI)“, sagt DsiN-Vorstand Andreas<br />

Kindt. 2007 steht der Dialog zwischen<br />

Herstellern und Anwendern sowie zwischen<br />

Industrie und Politik im Vordergrund.<br />

(PM)<br />

<br />

2/07 48


In zehn Bundesländern<br />

nimmt die Polizei<br />

Strafanzeigen per<br />

Internet entgegen<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>Berlin</strong> - Ob Fahrraddiebstahl, Beleidigung<br />

oder Einbruch – in 10<br />

der 16 Bundesländer nimmt die<br />

Polizei Strafanzeigen inzwischen auch<br />

per Internet entgegen. Nur Bayern, Bremen,<br />

Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen<br />

und Thüringen bieten diese Möglichkeit<br />

noch nicht. Das hat eine Mitte<br />

April 2007 vorgestellte Untersuchung<br />

des Bundesverbands Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und<br />

neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM) ergeben. Als<br />

Vorreiter gilt Nordrhein-Westfalen. Dort<br />

sind seit März 2004 mehr als 60.000<br />

Strafanzeigen online eingegangen. Das<br />

sind durchschnittlich 20.000 pro Jahr.<br />

„Immer mehr Landesregierungen erkennen<br />

die Vorteile elektronischer Bürgerdienste.<br />

So sind beispielsweise viele<br />

Menschen eher bereit, eine Anzeige über<br />

das Internet aufzugeben. Vor allem das<br />

Hemmnis, persönlich eine Wache zu<br />

besuchen, entfällt. So erfährt die Polizei<br />

nach eigenen Angaben heute von mehr<br />

Straftaten als früher“, sagte Jörg Menno<br />

Harms, Vizepräsident des B<strong>IT</strong>KOM.<br />

Bei der Benutzerfreundlichkeit der<br />

Online-Dienste gibt es erhebliche Unterschiede.<br />

Während die Polizei in Baden-Württemberg<br />

auf ihrer Homepage<br />

lediglich ein allgemeines Textfeld zur<br />

Übermittlung von Anzeigen anbietet,<br />

haben andere Bundesländer umfassende<br />

Portale eingerichtet. Hier werden die<br />

Anzeigen zum Teil nach Delikten wie<br />

„Körperverletzung“ oder „Diebstahl“<br />

vorsortiert.<br />

Beim jeweiligen Webformular stehen<br />

ausführliche Erklärungen zu den wichtigsten<br />

Elementen einer Anzeige und<br />

der weiteren Bearbeitung bereit. Eingehende<br />

Hinweise werden automatisch an<br />

die zuständigen Dienststellen weitergeleitet.<br />

Von dort erhalten die Absender<br />

eine Bestätigung über den Empfang. Einen Notruf über die Rufnummer 110 ersetzen<br />

die Online-Anzeigen nicht.<br />

Insgesamt haben Deutschlands Ämter und Behörden im Internet allerdings noch<br />

Nachholbedarf. Während sich in vielen Ländern immer mehr Behördengänge online<br />

erledigen lassen, bleibt das in der deutschen Verwaltung die Ausnahme. Das belegt<br />

auch eine Studie im Auftrag der Europäischen Kommission zu den Internet-<br />

Diensten der öffentlichen Hand. Im Vergleich der 15 EU-Kernländer landet Deutschland<br />

dabei auf dem 13. Platz. Nur Griechenland und Luxemburg schneiden in der<br />

Studie schlechter ab. „Das ist ein Armutszeugnis“, sagte Jörg Menno Harms.<br />

„Elektronische Dienste sparen Kosten und verbessern den Service für Bürger. Eine<br />

Chance, die wir noch besser nutzen müssen.“<br />

Bei der Polizei ist der Anfang gemacht. Das gilt selbst für jene Bundesländer, die<br />

offiziell keine Strafanzeigen über das Internet annehmen. Sie verfolgen in der Regel<br />

zumindest Hinweise, die sie per E-Mail erhalten. (PM)<br />

<br />

Bundesgerichtshof entscheidet über die<br />

Verantwortlichkeit des Betreibers eines<br />

Meinungsforums im Internet<br />

Der Kläger ist Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender eines Vereins, dessen<br />

satzungsmäßiger Zweck u. a. die Bekämpfung von Kinderpornographie<br />

im Internet ist. Die Beklagte ist Betreiberin eines Internetforums, das sich<br />

mit sexuellem Missbrauch und Kinderpornographie beschäftigt. Der Kläger hat die<br />

Beklagte auf Unterlassung der Verbreitung von zwei Beiträgen in Anspruch genommen,<br />

durch die sich der Kläger in seiner Ehre verletzt sieht und die von Dritten jeweils<br />

unter einem Pseudonym („Nickname“) in das Forum eingestellt worden waren. Der<br />

Autor eines der Beiträge ist den Parteien bekannt. Das Landgericht hat der Klage im<br />

Wesentlichen stattgegeben. Das Oberlandesgericht hat die Klage hinsichtlich <br />

2/07 49


des Beitrags des den Parteien bekannten<br />

Verfassers abgewiesen. Die<br />

Revision des Klägers führte zur Aufhebung<br />

und Zurückverweisung.<br />

Gegenstand des Revisionsverfahrens war<br />

u. a. die Frage, ob und unter welchen<br />

Umständen der Betreiber eines<br />

Internetforums vom Verletzten auf<br />

Unterlassung einer ehrverletzenden<br />

Äußerung in Anspruch genommen werden<br />

kann, die ein Dritter in das Forum<br />

eingestellt hat. Der Bundesgerichtshof<br />

hat entschieden, dass die Verantwortlichkeit<br />

des Betreibers eines<br />

Internetforums für dort eingestellte<br />

ehrverletzende Beiträge nicht deshalb<br />

entfällt, weil dem Verletzten die<br />

Identität des Autors bekannt ist.<br />

Gegen den Forumsbetreiber kann<br />

vielmehr ab Kenntniserlangung ein<br />

Unterlassungsanspruch des Verletzten<br />

bestehen, unabhängig von dessen<br />

Ansprüchen gegen den Autor des<br />

beanstandeten Beitrags.<br />

Foto: Cory Docken<br />

Einem Unterlassungsanspruch gegen<br />

den Betreiber des Forums steht auch<br />

nicht entgegen, dass der beanstandete<br />

Beitrag in ein so genanntes Meinungsforum<br />

eingestellt worden ist. An einer<br />

abschließenden Entscheidung war der<br />

Senat gehindert, weil der Inhalt des zweiten<br />

Beitrags vom Tatrichter noch nicht<br />

gewürdigt worden war.<br />

Urteil vom 27. März 2007 - VI ZR 101/<br />

06 - LG Düsseldorf - Entscheidung vom<br />

14.9.2005 - 12 O 440/04 ./. OLG<br />

Düsseldorf - Entscheidung vom<br />

26.4.2006 - I-15 U 180/05 (PR) <br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

BVDW veröffentlicht<br />

Leitfaden für Corporate<br />

Blogs<br />

Beim Einsatz von Weblogs lauern<br />

unterschiedliche Rechtsfallen<br />

Düsseldorf - Weblogs haben in<br />

den letzten Monaten eine rasante<br />

Entwicklung und Verbreitung<br />

gefunden. Fast 60 Millionen<br />

Weblogs, auch Blogs, existieren laut<br />

Technorati mittlerweile weltweit. Sie sind<br />

das Kommunikationsphänomen des<br />

Web2.0-Zeitalters. Da kann es kaum<br />

überraschen, dass sie inzwischen auch<br />

verstärkt als Kommunikationsinstrument<br />

von Unternehmen entdeckt worden<br />

sind. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

dabei zu beachten sind,<br />

beleuchtet nun ein Leitfaden, den der<br />

Bundesverband Digitale Wirtschaft<br />

(BVDW) in Zusammenarbeit mit Dr.<br />

Sabine Grapentin (Noerr Stiefenhofer<br />

Lutz), Leiterin des Arbeitskreises Recht<br />

im BVDW, erstellt hat. Der Leitfaden<br />

steht ab sofort kostenlos zum Download<br />

zur Verfügung.<br />

Foto: Archiv<br />

Gemäß dem am 1. März 2007 in Kraft<br />

getretenen Telemediengesetz („TMG“)<br />

stellen Blogs grundsätzlich Telemedien<br />

dar, also elektronische Informations- und<br />

Kommunikationsdienste. Einerseits geben<br />

Blogs Nutzern die Gelegenheit, sich<br />

zu äußern. Das hat unterschiedliche<br />

rechtliche Implikationen, die es zu beachten<br />

gilt. Andererseits liegt es im Wesen<br />

der Blogs, dass sie in der Regel<br />

langfristig archiviert werden und somit<br />

auch über einen langen Zeitraum Einblicke<br />

in die Persönlichkeit eines<br />

Bloggers zulassen. „Jeder Blogger sollte<br />

aus Gründen des Selbstdatenschutzes<br />

genau überlegen, was und wie er formuliert“,<br />

sagt Dr. Sabine Grapentin. „Unternehmen,<br />

die Corporate Blogs einsetzen<br />

wollen, sollten sich darüber im Klaren<br />

sein, in welchem Umfang sie bestimmte<br />

Inhalte kontrollieren müssen<br />

und möglicherweise dafür haften.“ Der<br />

Leitfaden liefert hier mit konkreten Beispielen<br />

Hilfestellung.<br />

Konflikt zwischen freier Meinungsäußerung<br />

und Persönlichkeitsrecht<br />

In allen bisher bekannten Fällen geht es<br />

rechtlich um den Konflikt zwischen der<br />

verfassungsrechtlich garantierten Meinungs-<br />

und Pressefreiheit und dem<br />

ebenfalls verfassungsrechtlich gewährleisteten<br />

(Unternehmens-) Persönlichkeitsrecht.<br />

Ausgangspunkt waren in der<br />

Regel abwertende Äußerungen von und<br />

über Personen, Abbildungen gegen den<br />

Willen des Betroffenen, Bewertungen<br />

und Leistungsbeschreibungen über Produkte<br />

etc. Dabei stellt sich im Einzelfall<br />

die Frage, ob und in welchem Umfang<br />

der Betreiber derartiger Angebote (Plattformen)<br />

für die Beiträge der Nutzer zur<br />

Verantwortung gezogen werden kann.<br />

„Nach derzeitigem Stand der Rechtsprechung<br />

gilt die Faustregel, dass für<br />

Weblog-Anbieter nur bei einem konkreten<br />

Anlass eine spezielle Prüfungs- und<br />

Entfernungspflicht besteht“, fasst Gerd<br />

M. Fuchs, Justiziar und Referent Medienpolitik<br />

beim BVDW zusammen. Da jedoch<br />

bisher noch keine höchstrichterliche<br />

Rechtsprechung (BGH) zum<br />

Thema Weblogs ergangen ist, wird der<br />

BVDW die weiteren Entwicklungen aufmerksam<br />

verfolgen.<br />

Der Leitfaden steht unter http://<br />

www.bvdw.org/fileadmin/medien/<br />

wissenspool/Leitfaden_Blogs<br />

_BVDW_20070326.pdf als kostenloser<br />

Download zur Verfügung. (PR) <br />

2/07 50


Private E-Mails am<br />

Arbeitsplatz: Fallstricke<br />

für Administratoren<br />

Seit E-Mails an fast jedem Arbeitsplatz<br />

vorhanden sind, haben sich<br />

sehr unterschiedliche Regelungen<br />

herausgebildet, ob private E-Mails geschrieben<br />

und gelesen werden dürfen.<br />

Oft fehlt es gar an einer expliziten Regelung,<br />

doch wird die private Nutzung<br />

weitgehend toleriert.<br />

Die vermeintliche Gefälligkeit ohne größere<br />

Folgen führt bei genauerer Betrachtung<br />

schnell zu heiklen rechtlichen<br />

Schwierigkeiten. Datenschutz-, Handelsund<br />

sogar Strafrecht lauern mit zahlreichen<br />

Folgeproblemen auf. E-Mail-Experte<br />

Peer Heinlein hat sich mit dem<br />

Thema beschäftigt.<br />

Der Konflikt: Datenschutz und Logfiles<br />

Ob geschäftlich oder privat: Die geltenden<br />

Datenschutzgesetze verbieten<br />

grundsätzlich die Erhebung personenbezogener<br />

Daten - es sei denn, diese<br />

sind für den Betrieb zwingend notwendig.<br />

Dazu zählen die Funktionsüberwachung<br />

des Servers, die Fehleranalyse<br />

oder eine volumen- bzw.<br />

nutzungsbasierte Abrechnung.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Nachrichten („Bounce“) nicht täglich gelesen. Zudem sind noch ein oder zwei<br />

Wochenenden zu berücksichtigen. Alles in allem ist eine Dauer von 10 bis 14 Tagen<br />

als unproblematisch anzusehen. Auch 21 Tage sind gut begründbar, wenn der<br />

Administrator davon ausgehen muss, tatsächlich noch drei Wochen alte Zustellversuche<br />

im Detail nachprüfen zu müssen.<br />

Sollen Logdaten lediglich zur internen Funktionsüberwachung erhoben und ausgewertet<br />

werden – beispielsweise um die Entwicklung des täglichen´Datenvolumens zu<br />

prüfen – muss der Administrator die Daten ggf. zusammenfassen oder Mailadressen<br />

und IP-Adressen so anonymisieren, dass Rückschlüsse auf einzelne Personen nicht<br />

mehr möglich sind. Dann dürfen diese Daten prinzipiell unbeschränkt vorgehalten<br />

werden.<br />

Für die Einhaltung der Datenschutzvorschriften ist der Datenschutzbeauftragte<br />

zuständig. Mit ihm sollten Haltezeiten der Logfiles erörtert und abgesprochen<br />

werden. Um spätere Missverständnisse zu vermeiden, sollte auch an schriftlich<br />

fixierte Regelungen gedacht werden, um alle beteiligten Personen abzusichern.<br />

Die Bedrohung: Strafrecht und Administratoren<br />

Relativ unproblematisch ist die Spam-Filterung geschäftlicher E-Mails. Nicht der<br />

einzelne Mitarbeiter ist juristischer Eigentümer der E-Mails, sondern der Geschäftsinhaber<br />

oder Dienstherr. Diese können darum über Filterung und Verbleib bestimmen.<br />

Allerdings ist der Betriebs- oder Personalrat einzubeziehen und besitzt ein<br />

entsprechendes Kontrollrecht, um einen Missbrauch der Filterfunktionen auszuschließen.<br />

Bei privater E-Mail-Nutzung wird der Arbeitgeber schnell zum „geschäftsmäßigen<br />

Telekommunikationsanbieter“. Es kommt dabei nicht darauf an, ob für die Nutzung<br />

ein Entgelt bezahlt wird - dies wäre eine „gewerbsmäßige“, keine „geschäftsmäßige“<br />

Erbringung. Es reicht bereits aus, wenn die private Nutzung quasi als Zugabe zum<br />

Dienst- bzw. Arbeitsverhältnis erfolgt.<br />

<br />

Logfiles von Mailservern, Web- oder<br />

Proxy-Servern sind in der Regel als<br />

„personenbezogen“ anzusehen. Anhand<br />

der protokollierten Mailadressen, ggf.<br />

auch anhand der benutzten IP-Adressen<br />

lassen sich die Daten einer Person<br />

zuordnen. Darum müssen solche Angaben<br />

umgehend gelöscht werden, wenn<br />

das Datenschutzinteresse des Einzelnen<br />

das Betriebsinteresse überwiegt.<br />

Doch wann ist das der Fall?<br />

Hier muss geprüft werden, in welchem<br />

Zeitraum üblicherweise zur Fehlersuche<br />

auf das Logfile zugegriffen wird.<br />

Mailserver versuchen üblicherweise, drei<br />

bis fünf Tage lang eine E-Mail zuzustellen.<br />

Auch werden zurückgekommene<br />

Foto: suncelll<br />

2/07 51


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Damit stellt sich auch die Spam-Filterung schnell als schwierig heraus: §206 StGB<br />

bedroht die „unbefugte Unterdrückung anvertrauter Nachrichten“ für geschäftsmäßige<br />

Telekommunikationsanbieter (und deren Mitarbeiter!) mit bis zu fünf Jahren<br />

Gefängnis. Werden E-Mails als Spam erkannt, dürfen diese nicht einfach verworfen<br />

werden (in manchen Filtern als „Discard“ bezeichnet), solange die Empfänger nicht<br />

ausdrücklich damit einverstanden sind oder entsprechende Vereinbarungen mit dem<br />

Personal- oder Betriebsrat vorliegen.<br />

Ebenso wie bei anderen Straftaten – wie Diebstahl oder Totschlag – kann der<br />

Administrator nicht anführen, er habe ‚lediglich auf Anweisung seines Vorgesetzten‘<br />

gehandelt. Ein extrem schwieriges Spannungsfeld, das zu Verunsicherungen führt.<br />

Dabei kann vom Administrator kein umfassendes Rechtswissen verlangt werden.<br />

Hier muss ggf. auf juristischen Sachverstand oder externe Experten zurückgegriffen<br />

werden, um die Beteiligten abzusichern.<br />

Foto: thesupe87<br />

Unproblematisch ist es, als Spam erkannte Nachrichten nicht zu verwerfen, sondern<br />

mit einer entsprechenden Markierung im Betreff zuzustellen. Diese Mails sind dann<br />

im juristischen Sinne nicht „unterdrückt“. Doch auch dieses an sich sehr beliebte<br />

Verfahren hat seine Tücken: Wird eine echte Nachricht fälschlicherweise als Spam<br />

erkannt, geht der Absender von einer erfolgreichen Zustellung aus. In der Praxis liest<br />

der Empfänger diese Nachricht häufig mangels regelmäßiger Kontrolle seiner<br />

Spamverdachts-Nachrichten nicht. Im ungünstigsten Fall löscht er sie ungesehen. In<br />

diesen Fällen fällt der (spurlose!) Verlust der Nachricht erst nach Tagen auf und Ärger<br />

ist vorprogrammiert. Zudem lässt sich trefflich argumentieren, der Empfänger habe<br />

für daraus entstehende Schäden zu haften.<br />

Besser ist es deshalb, wenn erkannter Spam weder verworfen noch gekennzeichnet<br />

wird, sondern vom Mailserver erst gar nicht angenommen wird. Zahlreiche Filtertechniken<br />

(Greylisting, RBL-Listen) können diese Aufgabe problemlos leisten, auch<br />

gute Spam-Software kann die E-Mails derart in Echtzeit filtern, dass Spam gar nicht<br />

erst angenommen wird. In diesen Fällen erhält der Absender eine Unzustellbarkeitsmeldung<br />

und ist damit binnen weniger Sekunden über die nicht erfolgte<br />

Zustellung seiner Nachricht eindeutig informiert.<br />

Das Missverständnis: Geschäftssignaturen<br />

und private E-Mails<br />

In den vergangenen Monaten haben<br />

verschiedene Gesetzesänderungen E-<br />

Mails den klassischen Handelsbriefen<br />

gleichgestellt, sodass alle bis dato verpflichtenden<br />

Angaben zu Firmierung,<br />

Handelsregisternummer oder Aufsichtsratsvorsitz<br />

auch in E-Mail-Signaturen<br />

enthalten sein müssen.<br />

Viele Firmen haben sich in den letzten<br />

Wochen bereits angepasst und fügen am<br />

zentralen E-Mail-Gateway entsprechende<br />

Signaturen hinzu. Auch wenn die<br />

öffentliche Verwaltung von diesen (Handels-)Vorschriften<br />

eigentlich nicht betroffen<br />

ist, hat sich auch hier eine Signatur<br />

mit den Angaben zu Dienststelle und<br />

Kontaktdaten eingebürgert.<br />

Doch es sollte darauf geachtet werden,<br />

dass private E-Mails keinesfalls mit einer<br />

solchen Signatur versehen werden.<br />

Schnell könnte argumentiert werden, die<br />

E-Mail zu einem einst privaten Verkaufsgeschäft<br />

wäre anhand der offiziellen Signatur<br />

und Mailadresse in Wirklichkeit<br />

ein Handels- oder Amtsbrief gewesen.<br />

Auch im klassischen Briefverkehr würde<br />

niemand auf die Idee kommen, private<br />

Briefe auf offizielles Briefpapier zu<br />

drucken. E-Mails sollten nicht anders<br />

gehandhabt werden.<br />

Für die öffentliche Verwaltung wird die<br />

Situation derzeit noch dadurch entschärft,<br />

dass den E-Mails die für<br />

Verwaltungsakte notwendige Papierform<br />

fehlt. Trotzdem sollte hier auf eine<br />

strikte Trennung geachtet werden, um<br />

Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden.<br />

Das Problem: Archivierung aller E-<br />

Mails<br />

Die Gleichsetzung von E-Mails mit<br />

Handelsbriefen führt dazu, dass Unternehmen<br />

alle geschäftsrelevanten E-Mails<br />

für sechs bzw. zehn Jahre archivieren<br />

müssen. Diese Archivierung hat maschinell<br />

auswertbar zu erfolgen, mit einem<br />

Ausdruck der E-Mails ist es <br />

2/07 52


Erlaubt oder nicht<br />

erlaubt?<br />

Private Nutzung ist verboten, aber<br />

alle tun es:<br />

Ob private E-Mail-Nutzung am Arbeitsplatz<br />

erlaubt ist, oder nicht, richtet<br />

sich mitnichten nur nach dem<br />

geschriebenen Wort. Entscheidend<br />

ist genauso die aktuell ausgeübte betriebliche<br />

Praxis. Auch ein einst ausgesprochenes<br />

Verbot kann schnell<br />

zur Erlaubnis werden, wenn das Verbot<br />

nicht durchgesetzt wird. Dabei<br />

ist keine aktive Kontrolle oder Spionage<br />

durch den Administrator notwendig,<br />

doch offensichtliche Verstöße<br />

müssen geahndet werden, um das<br />

Verbot nicht aufzuweichen.<br />

Insbesondere dürfen Vorgesetzte und<br />

<strong>IT</strong>-Verantwortliche eine ihnen bekannte<br />

private Nutzung nicht<br />

schweigsam dulden, geschweige denn<br />

selbst mit schlechtem Beispiel voran<br />

gehen.<br />

Private Nutzung ist verboten, das<br />

Verbot wird durchgesetzt:<br />

Wenn den Mitarbeitern allgemein klar<br />

ist, dass die private Nutzung weder<br />

erlaubt ist, noch unter der Hand toleriert<br />

wird, dann ist das Verbot auch<br />

tatsächlich ein Verbot.<br />

Es gibt keine klaren Aussagen:<br />

Sollten innerhalb eines Betriebes tatsächlich<br />

keinerlei Regelungen zur privaten<br />

E-Mail- oder Internet-Nutzung<br />

vorhanden sein, so ist von einem<br />

Verbot auszugehen. Der Arbeitgeber<br />

müsste es schließlich explizit erlauben,<br />

wenn (auf seine Kosten) die <strong>IT</strong>-<br />

Infrastruktur für private Angelegenheiten<br />

genutzt werden darf. Nicht<br />

anders verhält es sich bei Kopierern,<br />

Telefonanrufen oder der Mitnutzung<br />

des Faxgerätes. Doch auch hier gilt:<br />

Die eingeschliffene betriebliche Praxis<br />

hat das letzte Wort.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

nicht getan. Hintergrund ist der Wunsch zur unkomplizierten elektronischen<br />

Steuerprüfung (GdPdU), sodass eine solche Archivierung auch revisionssicher zu<br />

erfolgen hat.<br />

Auch wenn diese Vorschriften theoretisch nur Unternehmen betreffen, sollte sich<br />

die Verwaltung angesichts des wachsenden Mailwechsels mit Bürgern Gedanken um<br />

eine entsprechende Archivierung und damit auch einer Nachprüfbarkeit entsprechender<br />

Vorgänge machen - und mit gutem Beispiel vorangehen.<br />

Zudem wächst vielerorts der Wunsch nach einem schnellen und unkomplizierten<br />

Mailarchiv, damit der einzelne Nutzer versehentlich gelöschte E-Mails selbst wiederherstellen<br />

kann, ohne den zeit- und nervenaufreibenden Umweg über das Backup des<br />

Administrators gehen zu müssen. Auch hier sind geschäftliche und private E-Mails<br />

klar zu trennen. Als personenbezogene Daten dürfen private E-Mails keinesfalls in<br />

der mittel- oder langfristigen Archivierung landen. Eine heikle Angelegenheit, denn<br />

wie sollen private E-Mails erkannt und aussortiert werden?<br />

Die Kosten: Enterprise-Kosten für private Kommunikation<br />

Auch betriebswirtschaftlich muss die private E-Mail-Nutzung mit spitzer Feder<br />

betrachtet werden, wenn man sich an den erst kürzlich aufgeflammten Streit erinnert,<br />

welche Kosten privat surfende Mitarbeiter der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung verursachen.<br />

Fest steht, dass die private E-Mail-Nutzung Geld kostet: Speicherplatz, Übertragungsvolumen,<br />

ggf. Lizenzkosten und natürlich auch Hardwareressourcen. Dies mag der<br />

Arbeitgeber seinen Mitarbeitern als nette Gefälligkeit und Entgegenkommen im<br />

Rahmen eines guten Arbeitsklimas natürlich zugestehen.<br />

Doch ist auch zu sehen, dass eine als geschäftskritisch ausgelegte Mail-Infrastruktur<br />

deutlich höhere Kosten produziert, als wenn nur die niedrigeren Maßstäbe einer<br />

privaten Nutzung angelegt werden. Egal ob Speicherplatz im SAN, ein Mailcluster<br />

mit Lastverteilung, ein erhöhtes Backup- oder teures Übertragungsvolumen: Was der<br />

private Nutzer als freies E-Mail-Postfach oder DSL-Flatrate günstig angeboten<br />

bekommt, wird hier auf Enterprise-Niveau mit Enterprise-Kosten abgewickelt.<br />

Die Lösung: Schlussfolgerung und Konsequenzen<br />

Bleibt die Frage, welche Konsequenzen und Antworten aus den zahlreichen Fragen<br />

und Problemen zu ziehen ist:<br />

1) Die private Nutzung am Arbeitsplatz muss explizit mit einem klaren „Ja“ oder<br />

„Nein“ geregelt werden. Ein etwaiges Verbot muss durchgesetzt werden.<br />

2) Aufgrund der Konflikte bei Spam-Filterung und E-Mail-Archivierung müssengeschäftliche<br />

und private E-Mails strikt getrennt werden können. Die gemeinsame<br />

Abwicklung von geschäftlicher und privater Kommunikation<br />

über ein und dasselbe Postfach verursacht immense Probleme und ist nur mit<br />

erheblichem Aufwand rechtssicher realisierbar.<br />

3) Es bleibt die Möglichkeit, den Nutzern separate Mailaccounts zur privaten<br />

Nutzung anzubieten - um diese in der Filterung, Archivierung, dem Langezeitbackup<br />

und der angehängten Signatur entsprechend anders behandeln zu<br />

können.<br />

4) Statt getrennter Usernamen sollte über die Schaffung einer eigenen Maildomain<br />

(@privat.xyz.de) nachgedacht werden, um Sendern wie Empfängern <br />

2/07 53


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

die klare Trennung vor Augen zu führen. Zudem vereinfacht eine Trennung<br />

auf Domainebene die unterschiedliche Behandlung der E-Mails ganz enorm.<br />

5) Prinzipiell ist es möglich, mehrere Postfächer („Identitäten“) in ein und<br />

demselben Mailclient parallel vorzuhalten - doch birgt dies die Gefahr, dass<br />

Nutzer versehentlich unter falschen Absendern schreiben und empfangen.<br />

Werden private Postfächer ausschließlich per Webmailer bereitgestellt, werden<br />

Verwechslungen vermieden und private Daten vom Desktop ferngehalten.<br />

Die spionierenden<br />

Super-Cookies<br />

Hannover - Beim Besuch einer<br />

Webseite speichern die<br />

Betreiber oft ungefragt kleine<br />

Datenpakete auf dem Rechner des Nutzers.<br />

Solche Cookies können nützlich sein,<br />

aber auch sensible private Daten sammeln.<br />

Eine neue Generation dieser Spezies<br />

macht es den Anwendern besonders<br />

schwer, sich gegen das Ausschnüffeln zu<br />

wehren, warnt das Computermagazin c’t<br />

in der Ausgabe 6/07.<br />

Verantwortlich ist ein Cookie der neuen<br />

Generation, der mit Hilfe des verbreiteten<br />

Flash-Players browserübergreifend<br />

Daten ablegt und an die Webseite weitergibt.<br />

Cookie-Aktivitäten auf dem<br />

Rechner können aber auch ganz anders<br />

aussehen: Die Cookies protokollieren,<br />

welche Webseite der Anwender besucht<br />

und für welche Produkte er sich interessiert.<br />

Foto: Tatiana N. Kalashnikova<br />

Im Idealfall ist für die private Mail-Nutzung also an einen eigenen kleinen E-Mail-<br />

Server zu denken, der für die Privat-Domain zuständig ist. Er muss keine teuer zu<br />

lizenzierende Groupware-Funktionalität mitbringen, sondern kann mit frei verfügbaren<br />

Komponenten (Linux: Postfix, Courier/Cyrus, Squirrelmail) binnen weniger<br />

Stunden aufgebaut werden. Auch seine Hardware und Einrichtung muss nicht<br />

Enterprise-Ansprüchen genügen - ein einfaches RAID-1 und ein Minimal-Backup<br />

müssen jedoch zur üblichen Sorgfalt gehören. Private E-Mails sollten dann so früh<br />

wie möglich auf dem äußeren Mailrelay an dieses System ausgeleitet werden, während<br />

geschäftliche E-Mails problemlos gefiltert, archiviert oder mit Signaturen versehen<br />

werden können.<br />

PEER HEINLEIN<br />

Der Autor<br />

Peer Heinlein ist <strong>Berlin</strong>er Linux Security Consultant und Mailserver-Spezialist seit<br />

1992. Von ihm stammen „Das Postfix-Buch“ und zahlreiche Fachartikel und<br />

Vorträge. An seiner <strong>Berlin</strong>er Linux Akademie bilden er und seine Kollegen regelmäßig<br />

Administratoren aus ganz Deutschland aus. p.heinlein@heinlein-support.de <br />

Herkömmliche Cookies lassen sich mit<br />

den meisten Browsern inzwischen leicht<br />

verwalten, blockieren und verlässlich<br />

löschen. Die neue Generation macht es<br />

dem Anwender jedoch weitaus schwerer.<br />

Flash-Cookies haben dabei die größte<br />

Verbreitung, man kann sie bei Bedarf<br />

aber auch am ehesten abwehren: Über<br />

die rechte Maustaste kann der Besucher<br />

für jede Webseite einstellen, wie viele<br />

Daten der Flash Player bei ihm speichern<br />

darf.<br />

Auf einer speziellen Webseite von<br />

Adobe/Macromedia kann er Flash-<br />

Cookies komplett abstellen - doch nur<br />

wenige Anwender kennen diese Möglichkeit.<br />

„Die Situation ist vergleichbar<br />

mit dem Aufkommen der ersten Cookies<br />

vor zehn Jahren“, erläutert c’t-Redakteur<br />

Herbert Braun das Dilemma. „Auch<br />

die neuen Super-Cookies verstecken sich<br />

gut auf der Festplatte und lassen sich nur<br />

schwer finden und löschen. Dass die<br />

große Schar der Anwender deshalb nicht<br />

unruhig wird, hat nur einen Grund: Kaum<br />

jemand kennt sie.“ (heb) (PM) <br />

2/07 54


Effizienzstrategien im<br />

Mittelpunkt des<br />

13. E-Government-<br />

Anwenderforums<br />

Alljährlich wird <strong>Berlin</strong> mit dem<br />

„Anwenderforum E-Government“<br />

zum Mittelpunkt der<br />

Diskussion über die technologischen<br />

Entwicklungen in öffentlichen Verwaltungen.<br />

Es verfolgt das Ziel, Behörden<br />

und Lösungsanbieter für einen Erfahrungs-<br />

und Ideenaustausch zu aktuellen<br />

Themen zusammenzuführen. So auch<br />

in diesem Jahr, als die Kooperationsveranstaltung<br />

der INFORA GmbH, des<br />

Bundesministeriums des Inneren und<br />

des <strong>Berlin</strong>er Senats für Inneres am 6. bis<br />

7. Februar bereits zum 13. Mal durchgeführt<br />

wurde. Inhaltlich richtete sich der<br />

Fokus auf die Optimierung der<br />

Verwaltungsabläufe.<br />

Eröffnet von Johann Hahlen, Staatssekretär<br />

im Bundesministerium des Innern,<br />

wohnten dem umfangreichen Vortragsprogramm<br />

mit Referaten zur strategischen<br />

Ausrichtung und Praxis des E-<br />

Government über 400 Teilnehmer bei.<br />

Auch ein Dutzend Aussteller nutzte die<br />

Möglichkeit, diesem Fachpublikum ihre<br />

Lösungen wirkungsvoll zu präsentieren.<br />

„Selten haben wir einen solchen Zuspruch<br />

erlebt“, resümiert INFORA-<br />

Geschäftsführer Rainer Ullrich. Er sieht<br />

darin eine deutliche Tendenz seitens der<br />

Behörden, sich offensiver einer modernen<br />

technischen Ausrichtung zu widmen.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Aber auch das diesjährige Motto „Effizientes E-Government durch effiziente<br />

Prozesse“ habe seiner Ansicht nach zu der hohen Teilnehmerzahl beigetragen. „In<br />

den Geschäftsprozessen verbirgt sich das größte Potenzial zur Steigerung der<br />

Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit“, weiß Ullrich aus der Praxis und verweist<br />

hier auf einen großen Handlungsbedarf in der Öffentlichen Verwaltung. „Die<br />

Behörden werden zunehmend an ihrer Leistungsfähigkeit gemessen, sie stehen aber<br />

gleichzeitig durch die knappen öffentlichen Haushalte unter einem immer stärkeren<br />

Kostendruck“, begründet er.<br />

Foto: Archiv - Karl-Heinz Löper, Leiter des <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum der<br />

Senatsverwaltung für Inneres und Sport <strong>Berlin</strong>, referierte beim 13. Anwenderforum<br />

2007 zum Thema „Behördenübergreifendes Dokumentenmanagement in <strong>Berlin</strong> –<br />

Konzepte und Praxis“<br />

Elektronisches Handelsregister: <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zeigte Lösungen für DMS und<br />

EGVP<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) präsentierte Lösungen, um das<br />

Registerwesen als vollelektronischen Rechtsverkehr umzusetzen. Seit dem 1. Januar<br />

2007 können Notare Anmeldungen im Handelsregister elektronisch vornehmen.<br />

Der <strong>IT</strong>-Dienstleister für das Land <strong>Berlin</strong> unterstützt hierbei das Amtsgericht<br />

Charlottenburg, den Anforderungen des Gesetzes über elektronische Handelsregister<br />

und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister (EHUG) gerecht<br />

zu werden.<br />

Für den zu Beginn des Jahres begonnenen Pilotbetrieb des automatisierten Registerverfahrens<br />

(AUREG 2.0) stellt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im Auftrag der Serviceinheit <strong>IT</strong>OG<br />

im Kammergericht <strong>Berlin</strong> die Dienste Dokumentenmanagement (DMS) und elektronisches<br />

Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP) zur Verfügung. Über EGVP<br />

reichen die Notare alle Anmeldungen elektronisch ein. Diese Nachrichten werden an<br />

ein elektronisches Postfach der Behörde geschickt und dem Sachbearbeiter dann<br />

über das DMS zur Bearbeitung übermittelt. Qualifizierte Signaturverfahren gewährleisten<br />

den rechtsverbindlichen, sicheren elektronischen Austausch von Schriftsätzen<br />

und weiteren Dokumenten. (PM/EB)<br />

<br />

2/07 55


Girls´ Day 2007<br />

Wie an jedem vierten Donnerstag<br />

im April sollte auch dieses<br />

Jahr wieder ein Girls´ Day<br />

Mädchen-Zukunftstag stattfinden, bei<br />

dem junge Mädchen die Möglichkeit<br />

bekommen, einmal in bestimmte Berufe<br />

und in ein Ausbildungsunternehmen hineinschnuppern<br />

zu können.<br />

Anfang Januar bekamen wir, die Auszubildenden<br />

den Auftrag den dritten Girls´<br />

Day im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zu organisieren.<br />

Unverzüglich setzten wir uns also zusammen<br />

um die genaue Planung zu besprechen<br />

und Aufgaben zu verteilen.<br />

Zugute kam uns die Erfahrung der älteren<br />

Auszubildenden. Denn diese hatten<br />

im letzten Jahr schon den Girls´ Day<br />

organisiert, ihre Erfahrung ließ uns als<br />

Team effektiv zusammenarbeiten. Nachdem<br />

das Programm fertig gestellt war,<br />

kümmerten wir uns darum, Räume zu<br />

buchen, Termine für die Mitarbeiter zu<br />

machen, Anmeldebestätigungen rauszuschicken,<br />

Unterlagen zusammenzustellen,<br />

Verpflegung zu beschaffen und eines<br />

der Highlights eigene T-Shirts drucken<br />

zu lassen.<br />

Der Termin rückte unaufhörlich näher<br />

und am 26. April gegen neun Uhr konnten<br />

wir die 19 Teilnehmerinnen, von<br />

geplanten 16, vor unserem Haus willkommen<br />

heißen. Nach einer kurzen<br />

Begrüßung begaben wir uns gleichsam<br />

alle in die <strong>Berlin</strong>er Straße 121 auf die<br />

Terrasse, da dieser besondere und aufregende<br />

Tag noch von hervorragendem<br />

Wetter begleitet wurde. Jedes der Mädchen<br />

durfte sich ein bedrucktes T- Shirt<br />

nehmen, sich noch ein Namenskärtchen<br />

anstecken und sich auf das zusammengestellte<br />

Überraschungstütchen stürzen.<br />

Nachdem der Inhalt geprüft wurde, begannen<br />

wir mit einer kurzen Vorstellungsrunde,<br />

welche durch ein „Warm<br />

Up“ vertieft wurde. Zu diesem Zweck<br />

mussten sich nun alle im Kreis aufstellen,<br />

sich einen Ball in die Kniekehle<br />

klemmen und diesen vom Nachbarn auf<br />

dieselbe Weise wieder abnehmen lassen.<br />

Wir selbst waren mit dieser Aufgabe<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

leicht überfordert und daher sehr begeistert mit, welcher Bravur die Mädels diese<br />

Aufgabe gemeistert haben. Da die Stimmung nun aufgelockert war, schrieben die<br />

Mädchen ihre Erwartungen an den Tag auf, die wir hoffentlich noch übertroffen haben.<br />

Da der Girls´ Day informieren sollte, war der nächste Tagesordnungspunkt die<br />

Vorstellung des Unternehmens und der beiden Ausbildungsberufe, <strong>IT</strong>- Systemkauffrau<br />

und Fachinformatiker/in für Systemintegration durch die Auszubildenden.<br />

Hinterher konnten die Mädchen ihre Fragen in einem Gespräch loswerden und so<br />

ergab sich der erste informative Gesprächsaustausch.<br />

Die Ausbildungsberufe haben alle mit der modernen Technik zu tun, daher haben wir<br />

dank tatkräftiger Unterstützung von Frau Theuergarten und Frau Huhn einen PC<br />

demontiert und Fragen zu dessen Inhalt und Funktionsweise beantwortet. Jeweils zu<br />

viert konnten die Mädels sich dann im PC-zusammenschrauben beweisen und als<br />

I-Tüpfelchen dann noch ein eigenes Netzwerk aufbauen. Dies ging relativ flott, denn<br />

wie wir feststellen mussten, haben unsere Besucherinnen schon ziemlich viel<br />

Erfahrung im Umgang mit dieser Technik gehabt. Sodass wir das Niveau beim<br />

nächsten Girls´ Day wohl steigern müssen.<br />

Nach dieser Aufgabe konnten wir eine Führung durch das Call Center unter der<br />

Leitung von Frau Köhler machen, die uns, und unserer große Rasselbande durch die<br />

Räumlichkeiten führte, um die dort zu erledigenden Aufgaben näher zu beleuchten.<br />

Am beeindruckensten für die Mädchen war es zu sehen, wie auch sehbehinderte und<br />

blinde Menschen in unserem Call Center arbeiten können. Es ist sehr interessant zu<br />

sehen, wie eine PC-Tastatur für blinde Menschen funktioniert, aussieht und wie<br />

schnell die Mitarbeiter damit ihre Arbeit erledigen. Zur nun wohlverdienten Mittagspause<br />

wurden Pizzableche bestellt, um den jungen Frauen zur Energie für denn<br />

restlichen Tag zu verhelfen. Die Pizza war durch die Erfahrung des letzten Jahres<br />

auch geschnitten, womit wir im Zeitplan blieben.<br />

<br />

Foto: Archiv - Beim Girls´ Day 2007 waren die Mädchen wieder mit voller Begeisterung<br />

beim <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zu Gast, um sich über moderne Technik zu informieren.<br />

2/07 56


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Der nächste Punkt auf unserem Plan war nun die Simulation eines Bewerbungsgespräches.<br />

Ein Auszubildender übernahm die Rolle des Chefs, ein anderer spielte<br />

den Bewerber und machte falsch, was man nur so falsch machen konnte. Natürlich<br />

war dies geplant und dazu gedacht, dass die Mädchen nun anhand einer Checkliste<br />

die Fehler heraus finden und korrigieren sollten. Nun hatten die jungen Damen die<br />

Möglichkeit, einmal selbst in die Rolle des Bewerbers oder des Chefs zu schlüpfen.<br />

Auch hier waren die Mädchen wieder mit voller Begeisterung bei der Arbeit. Es gab<br />

drei Gruppen, die die Gespräche führten und der Rest hörte aufmerksam und kritisch zu,<br />

um Verbesserungsvorschläge einzubringen, welche dann ausgewertet wurden.<br />

Nun war es soweit und wir zogen um ins Haupthaus, wo die Mädchen einen weiteren<br />

Azubi des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> kennen lernen konnten, der nun bereit war, mit den Mädchen<br />

eine HTML-Seite zu programmieren. Auch hier war schon einiges Wissen vorhanden,<br />

und die Mädchen waren mit viel Freude und Liebe fürs Detail dabei. Besuch<br />

bekamen wir dann noch von Herrn Kandziora, der die Mädchen begrüßte und es sich<br />

natürlich nicht nehmen ließ, noch in Erfahrung zu bringen, ob der Tag denn schön<br />

gewesen sei und ob seine Azubis auch alles gut geplant und organisiert hätten.<br />

Und so gingen die sieben Stunden recht schnell vorbei, das Feedback der Mädchen<br />

war sehr positiv, und wir Azubis waren einfach nur erledigt und müde. Es ist eben<br />

nicht so leicht, eine so große Gruppe unter Kontrolle zu haben und alles perfekt zu<br />

managen. Dennoch fanden wir diesen Tag sehr gelungen, und wir freuen uns schon<br />

auf das nächste Mal.<br />

Die anschließende Podiumsdiskussion<br />

behandelte Themen wie die generellen<br />

Risiken bei der Migration zu Open Source<br />

und „menschliche“ Aspekte. Natascha<br />

Zorn von „CHANGE Management für<br />

Veränderung“ wies darauf hin, dass<br />

genau solche Aspekte im Migrationsprojekt<br />

durch eine begleitete Einführung<br />

mit der Methode des Change-<br />

Managementes bereits frühzeitig und erfolgreich<br />

reduziert werden können. Die<br />

Teilnehmer stimmten überein, dass eine<br />

gut geplante Migration zu OSS und Linux<br />

für den Erfolg ausschlaggebend und der<br />

Einsatz von OSS in vielen Bereichen<br />

sinnvoll sei. So konnte Rolf Schuster<br />

vom Auswärtigen Amt anhand aktueller<br />

Zahlen belegen, dass auch mit einem<br />

kleinen Budget von unter 1.000 Euro<br />

pro Arbeitsplatz und Jahr eine hochmoderne,<br />

leistungsfähige <strong>IT</strong> aufgebaut werden<br />

könne, noch dazu mit einer weltweiten<br />

Infrastruktur und zufriedenen Nutzern.<br />

STEFANIE RODE UND HELEN SCHMIDT<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

<br />

Innovation durch Open Source: <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung profitiert von offenem Betriebssystem<br />

<strong>Berlin</strong> - Die Umstellung auf Open Source in der öffentlichen Verwaltung<br />

lohnt sich. Zu diesem Ergebnis kamen <strong>IT</strong>-Experten bei einer Linux-Veranstaltung<br />

für die <strong>Berlin</strong>er Behörden, die unter dem Motto „Innovation durch<br />

Open Source“ am 12. April 2007 im Roten Rathaus in <strong>Berlin</strong> stattfand. Open Source-<br />

Anwender berichteten aus der Praxis und diskutierten mit Mitarbeitern aus der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung interessante Aspekte wie z.B. die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit<br />

von Linux sowie die Motivation der Mitarbeiter bei der Umstellung.<br />

Durch die Veranstaltung führte Frank Ronneburg, Niederlassungsleiter der Linux<br />

Information Systems AG in <strong>Berlin</strong>. Rainer Höpfner, <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>), informierte zu Fragen der Sicherheit. Die <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Strategie<br />

war Thema des Vortrags von Dr. Ludwig Bohrer, Senatsverwaltung für Inneres und<br />

Sport. Über den Einsatz von Linux im Auswärtigen Amt berichtete Torsten Werner,<br />

stellvertretender Leiter <strong>IT</strong> Strategie im Auswärtigen Amt.<br />

Abgerundet wurde das Programm durch die Vorstellung der Arbeit der<br />

Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik<br />

in der Bundesverwaltung (KBSt) durch Hendrik Lühmann vom Bundesministerium<br />

des Innern/KBSt, hier im speziellen der Migrationsleitfaden. Wolfgang Borgert,<br />

Entwickler im Debian-Projekt, informierte stellvertretend für die vielen Projekte im<br />

Open Source Software (OSS)-Bereich über das Debian-Projekt und stellte die Arbeit<br />

der Entwickler vor.<br />

Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong>, verwies<br />

auf viele bereits erfolgreich durchgeführte<br />

Migrationsprojekte im <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> in den letzten Jahren. Offene Standards<br />

sind in der Regel Teil der Ausschreibungen<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Damit<br />

fördert das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> den <strong>Berlin</strong>er<br />

Mittelstand und betreibt eine aktive<br />

Wirtschaftsförderung in der Stadt. Udo<br />

Rienaß von der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung<br />

für Inneres und Sport verwies<br />

auf bereits bestehende Beschlüsse in der<br />

Verwaltung, die den Einsatz von offenen<br />

Standards und offenen Schnittstellen<br />

vorgeben.<br />

Mit fast 80 Teilnehmern war die Veranstaltung<br />

komplett ausgebucht. Ein Folgetermin<br />

ist in Planung. Die Veranstaltung<br />

stand unter der Schirmherrschaft von<br />

Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> und<br />

wurde von dem „stuccona-netzwerk“<br />

konzipiert und durchgeführt. (EB) <br />

2/07 57


Beschaffungskonferenz<br />

2007<br />

Auch in diesem Jahr wird wieder<br />

die Beschaffungskonferenz am<br />

20. und 21. September bereits<br />

zum 9. Mal im Haus der deutschen Wirtschaft<br />

in <strong>Berlin</strong>, durchgeführt. Die Themen<br />

sind: Verwaltungsmodernisierung,<br />

<strong>IT</strong> und eGovernment, öffentliches Auftragswesen<br />

und Beschaffung. Mit hochkarätigen<br />

Referenten, Experten sowie<br />

den Konferenzteilnehmern bietet die<br />

Veranstaltung Gelegenheit, in fachspezifischen<br />

Foren und Unternehmensworkshops<br />

zu diskutieren. Auf der<br />

kongressbegleitenden Ausstellung werden<br />

die neuesten Produkte und Dienstleistungen<br />

vorgestellt und erlebbar gemacht.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Anwendungsentwicklung mit neuen Windows-Produkten<br />

Neues iX-Sonderheft zu .Net 3.0 und Vista<br />

Hannover - Anfang März erschien das iX-Special „Programmieren mit .Net<br />

3.0“, das Programmierern und Administratoren fundierte Informationen<br />

rund um das .Net-Framework und Vista bietet. Zwei beiliegende DVDs<br />

enthalten alles, was man zum Programmiereinstieg mit den neuen Microsoft-<br />

Werkzeugen braucht.<br />

Das iX-Special wendet sich an Programmierer, Entwickler und <strong>IT</strong>-Manager, die im<br />

Microsoft-Umfeld neue Anwendungen programmieren oder vorhandene Programme<br />

weiterentwickeln. Dabei werden sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene<br />

angesprochen.<br />

Auf 152 Seiten enthält das dritte iX-Sonderheft zum .Net-Framework überarbeitete<br />

und neue Artikel zu den Themenbereichen: Grundlagen und Produkte, .Net-3.0-<br />

Klassen, Visual Studio, Administrationen, Security und Anwendungen. Darüber<br />

hinaus hat die iX-Redaktion Marktübersichten zu visuellen .Net-Komponenten und<br />

.Net-Werkzeugen zusammengestellt. Um die wichtigsten .Net-Klassen stets griffbereit<br />

zu haben, liegt dem Heft eine Schautafel im DIN-A3-Format zum Herausnehmen<br />

bei.<br />

Zu dem Heft gehören auch zwei DVDs. Sie enthalten unter anderem die Express-<br />

Editionen von Visual Basic, C# und Web Developer 2005 sowie viele nützliche<br />

Entwicklungswerkzeuge, über 100 Tools, alle Texte der ersten beiden iX-Sonderhefte<br />

zum Thema .Net als PDF-Datei sowie Lernvideos zu Expression und zur .Net-<br />

Programmierung.<br />

Ebenfalls werden auf der Beschaffungskonferenz,<br />

für die in diesem Jahr Bundesminister<br />

Peer Steinbrück die Schirmherrschaft<br />

übernommen hat, die Ergebnisse<br />

der diesjährigen Befragung zum<br />

Einsatz von eGovernment und dem<br />

Stand der Verwaltungsmodernisierung<br />

bei Bund, Ländern und Kommunen<br />

vorgestellt und in dem etablierten Standardwerk<br />

„Jahrbuch eGovernment &<br />

Verwaltungsmodernisierung Deutschland<br />

2007/2008“ veröffentlicht (das Jahrbuch<br />

ist zugleich Tagungsunterlage der<br />

Konferenz - jeder Konferenzteilnehmer<br />

erhält ein Exemplar kostenfrei). Die von<br />

der Wegweiser GmbH <strong>Berlin</strong> mit Partnern<br />

aus der Politik und der Wirtschaft<br />

jährlich durchgeführte Studie<br />

„Monitoring Verwaltungsmodernisierung<br />

& eGovernment“, belegt:<br />

„Wieder steigende Investitionen in die<br />

moderne Verwaltung“. Weitere Informationen:<br />

Wegweiser GmbH <strong>Berlin</strong>,<br />

http: //www.wegweiser.de/ (PM) <br />

Für 14,90 Euro ist das iX-Special im Bahnhofsbuchhandel und im ausgewählten<br />

Fachhandel erhältlich. Im Internet kann man es ab sofort europaweit ohne Mehrkosten<br />

bestellen: www.heise.de/kiosk/special/ix/07/02/. (PM)<br />

<br />

SPIEGEL SPECIAL<br />

„Web 2.0 - Die schöne neue Welt des Internet“<br />

Am 26. Juni 2007 ist ein SPIEGEL SPECIAL erschienen, das sich ausführlich<br />

mit den Chancen und Risiken des Internet beschäftigt. Die technologische<br />

Revolution verändert Kommunikationswege und Informationskanäle.<br />

Internet-Nutzern bietet die virtuelle Welt eine zweite Identität in „Second Life“,<br />

Laien werden zu Medienmachern und verbreiten über Blogs und Communities alles,<br />

was ihnen in den Sinn kommt. Der User wird zum Akteur. Das SPIEGEL SPECIAL<br />

„Web 2.0 - Die schöne neue Welt des Internet“ zeigt die schnelle und facettenreiche<br />

Entwicklung des World Wide Web, diskutiert über Anarchie im Netz, deckt Sicherheitsmängel<br />

auf und analysiert den fast unbegrenzten Zugang zu Information sowie deren<br />

Qualität.<br />

Das SPIEGEL SPECIAL „Web 2.0“ erscheint mit einem Umfang von ca. 140 Seiten<br />

und einer Druckauflage von ca. 200.000 Exemplaren. Der Preis beträgt sechs<br />

Euro. (PR)<br />

<br />

2/07 58


c’t special „Digitale Fotografie“<br />

Gute Bilder trotz schlechter Lichtverhältnisse<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Hannover - Viele Fotografen wagen sich nur ungern an Aufnahmen unter<br />

schwierigen Bedingungen wie zum Beispiel Gegenlicht. Helle Bildteile<br />

werden oft zu hell, die dunklen zu dunkel. Im aktuellen Sonderheft zum<br />

Thema „Digitale Fotografie“ zeigt die Computerzeitschrift c’t den Lösungsansatz<br />

des HDR-Verfahrens, testet Kameras und Stative und liefert mit der Heft-DVD<br />

nützliche Software zum Thema sowie mehrere Stunden Video Training für Photoshop.<br />

c’t-Sonderheft schildert den Umgang mit<br />

Raw-Konvertern und hilft beim Erhalten<br />

aller Bilddetails.<br />

Im Test lagen die aktuellen Kompakt-,<br />

Superzoom- und Spiegelreflexkameras<br />

auf dem Seziertisch. Neben ausführlicher<br />

Kaufberatung erhält der Leser auch<br />

einen Ausblick auf kommende Trends.<br />

Des Weiteren standen Stative, Stativköpfe<br />

und Komplettsysteme auf dem<br />

Prüfstand.<br />

Die beiliegende DVD wartet mit 13<br />

Vollversionen, diversen Foto-Tools und<br />

zwei E-Books auf. Über acht Stunden<br />

Video-Training erleichtern die Arbeit<br />

mit Adobes Photoshop Lightroom sowie<br />

Photoshop Elements 5.0 und geben<br />

Tipps zum Thema „Porträt & Retusche“.<br />

Das c’t-Sonderheft „Digitale Fotografie“<br />

ist für 8,50 Euro im Zeitschriftenhandel<br />

erhältlich. Das c’t special kann unter<br />

www.heise.de/kiosk/special/ct/07/02/<br />

in Deutschland und Europa versandkostenfrei<br />

bestellt werden. (PM) <br />

PC-Einstieg auf die<br />

Schnelle<br />

Viele erst durch Licht und Schatten interessante Motive konnten bislang nicht<br />

zufriedenstellend wiedergegeben werden. Abhilfe schafft die noch junge HDR (High<br />

Dynamic Range)-Methode. Mittels einer Bildfolge mit verschiedenen Belichtungseinstellungen<br />

und anschließender Überlagerung der Fotos entsteht ein höherer<br />

Dynamikumfang. Dieser lässt das Bild meist hyperreal erscheinen, da sowohl<br />

vormals zu helle als auch zu dunkle Flächen nebeneinander dargestellt werden. Das<br />

c’t-special stellt HDR-Software, geeignete Kameras und das Verfahren vor.<br />

Die meisten Bildbearbeitungsprogramme wandeln Fotos automatisch in JPEG-<br />

Bilder um, auf Kosten der Qualität. Einige Kameras bieten jedoch Zugriff auf die<br />

Roh-Dateien der Bilder, die alle Informationen enthalten. Solche Raw-Dateien lassen<br />

sich in ihrer unkomprimierten Form ohne Qualitätsverlust weiterverarbeiten. Das<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

Dieser schlanke Ratgeber stellt<br />

auf die Schnelle die wichtigsten<br />

Themen rund um den neuen<br />

Vista-PC vor. Vom Anschließen von<br />

Drucker, Kamera & Co. bis zum sicheren<br />

Surfen mit dem Internet Explorer 7:<br />

Hier lernt man alles, was man braucht,<br />

um auch ohne Vorkenntnisse sofort loszulegen.<br />

Dank zahlreicher Abbildungen,<br />

Screenshots und Infokästen kann das<br />

Gelesene direkt nachvollzogen und Schritt<br />

für Schritt eigenhändig in die Praxis umgesetzt<br />

werden. Leicht verständliche Workshops,<br />

ausgewählte Tipps am Ende jedes<br />

Kapitels und Lösungen für mögliche Probleme<br />

machen das auch preislich attraktive<br />

Buch zum unverzichtbaren Begleiter<br />

im PC-Alltag. Titel: Auf die Schnelle PC<br />

für Einsteiger, Preis: 5,95 Euro, ISBN<br />

9783815817100. (PM) <br />

2/07 59


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Wenn sich Ihre Anschrift ändert,<br />

wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />

schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />

Telefon 90 12 (912) 6080<br />

Nr. . 2 / 2007<br />

Raum für Versandetikett<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />

möchten Sie nicht einmal selber zur<br />

„Feder“ greifen?<br />

Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />

Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />

direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />

freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />

und Artikel aus Ihren<br />

Reihen.<br />

Fast jeder fünfte Mensch ist online<br />

• Die Zahl der Internet-Nutzer steigt weltweit auf 1,2 Milliarden<br />

• 2010 werden voraussichtlich 1,5 Milliarden Menschen online sein<br />

• Stärkstes Wachstum außerhalb Europas, Japan und den USA <br />

Die nächste Ausgabe erscheint im<br />

September. Der Redaktionsschluss<br />

ist am 31. Juli 2007.<br />

Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />

mailen sie uns oder rufen Sie an:<br />

Frau Hahn 90 12 (912) 6080<br />

Herr Brodersen 90 12 (912) 6014<br />

Fax 90 12 (912) 5864<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber:<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>er Straße 112-115, 1O713 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 9O 12 -O, intern (912), Fax: 9O 12 (912) 58 64, V.i.s.d.P. Konrad Kandziora<br />

Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/<br />

Redaktion:<br />

E-Mail: splitter@itdz-berlin.de<br />

Michael Brodersen: Tel: 9O 12 (912) 6O 14,<br />

E-Mail: Michael.Brodersen@itdz-berlin.de<br />

Gabriele Hahn: Tel: 9O 12 (912) 6O 8O,<br />

E-Mail: Gabriele.Hahn@itdz-berlin.de<br />

Druck: <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, Xerox Doku Color 2O6O Laserdrucker, Auflage: 2.75O<br />

Gastautoren:<br />

Philipp Martin, Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS, <strong>Berlin</strong><br />

Martin Rufeger, BearingPoint, <strong>Berlin</strong><br />

Klaus-Dieter Schütze, Schütze Consulting Informationssysteme GmbH, <strong>Berlin</strong><br />

Günter Steger, Business Unit Manager Sales, PDV-Systeme GmbH, Erfurt<br />

Andreas Werner, Business Unit Manager Development, PDV-Systeme GmbH, Erfurt<br />

Projektgruppe ISBJ, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, <strong>Berlin</strong><br />

und Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik ISST, Institutsteil <strong>Berlin</strong><br />

Peter Fröhlich, stv. Projektleiter SIDOK, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, <strong>Berlin</strong><br />

Stephan König, stv. Projektleiter SIDOK, Senatskanzlei, <strong>Berlin</strong><br />

Dr. Wolfgang Both, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, <strong>Berlin</strong><br />

Peer Heinlein, Linux Security Consultant, <strong>Berlin</strong><br />

Titelfoto:<br />

Sean Gladwell - FOTOLIA<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr.3/2OO7 erscheint voraussichtlich im September 2OO7<br />

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