SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 2/2007 - 17. Jahrgang<br />
Schwerpunkt: Serviceorientierte Architektur (SOA)<br />
2/07 1
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Editorial<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
in unserer aktuellen <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Ausgabe beschäftigen<br />
wir uns intensiv mit dem Thema „Serviceorientierte<br />
Architektur“, kurz SOA, und ihren Vorteilen sowie<br />
ihrem Nutzen für die <strong>IT</strong>-Infrastruktur moderner Verwaltungen.<br />
Im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ermöglicht SOA die<br />
Zentralisierung von Diensten auf unserer eGovernment-<br />
Diensteplattform, auf der wir übergreifend nutzbare<br />
und fachverfahrensneutrale Landesdienste aufbauen und<br />
betreiben.<br />
Wie Sie vielleicht wissen, verfügt eine SOA über besondere<br />
Eigenschaften, die sie von anderen Architekturmodellen<br />
abhebt. Die wohl wichtigste Eigenschaft ist, dass eine SOA weitgehend<br />
transparent ist und die Realisierung eines Dienstes strikt von seiner Beschreibung<br />
getrennt wird. Konkret bedeutet dies, dass zu jedem Dienst eine separate Schnittstelle<br />
existiert, die den Dienst eindeutig beschreiben kann. Unter Zuhilfenahme von<br />
plattformunabhängigen Beschreibungstechniken kann somit nicht nur der Dienst,<br />
sondern sogar die zur Realisierung verwendete Plattform abstrahiert werden. Die<br />
Realisierung der einzelnen Dienste ist somit transparent und das Gesamtsystem<br />
heterogen und interoperabel. Das bedeutet, dass unsere Kunden über standardisierte<br />
und plattformunabhängige Schnittstellen auf unsere Dienste zugreifen können.<br />
Mehr dazu lesen Sie ab Seite 4.<br />
Gute Arbeit wird belohnt: Unser Haus ist für das Projekt „EduNet 2006“ mit dem<br />
„Best Practice Award 2007“ des Bensberger Kreises ausgezeichnet worden. In enger<br />
Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />
sowie unseren Partnern aus dem <strong>Berlin</strong>er Mittelstand haben wir durch die<br />
Realisierung des Projekts erfolgreich die <strong>IT</strong>-Ausstattungen von <strong>Berlin</strong>er Schulen<br />
verbessert. Nach guter Vorarbeit konnten in nur fünf Wochen rund 6.000 PCs an 671<br />
Lieferstandorte der Schulen verteilt und dort eingerichtet werden. Besonders überzeugten<br />
unsere strategisch-logistischen Leistungen und die zeitnahe Umsetzung des<br />
Projekts. Dass wir uns dabei gegen namhafte Mitbewerber wie Deutsche Bahn<br />
Systems und Energie Baden-Württemberg (EnBW) durchsetzen konnten, erfüllt uns<br />
natürlich mit besonderem Stolz. Letztlich zeigt die Verleihung des „Best Practice<br />
Award 2007“ an das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, dass gerade auch in öffentlichen Institutionen<br />
betriebswirtschaftliches Denken zum Erfolg führt und honoriert wird.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />
eine informationsreiche und unterhaltsame Lektüre!<br />
Konrad Kandziora<br />
Vorstand<br />
2/07 2
Editorial<br />
Editorial 2<br />
Schwerpunktthema<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Glos: Unerwünschte Telefonwerbung wird zukünftig<br />
wirkungsvoll sanktioniert<br />
4O<br />
Studie: Biometrie-Markt in Deutschland wächst stark<br />
4O<br />
Maximaltempo beim Datenverkehr 41<br />
Informations- und Rechtsrecherche für Kommunen 42<br />
Hilfestellung beim Umgang mit PDAs und Smartphones 43<br />
Serviceorientierte Architektur (SOA) 4<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> setzt auf serviceorientierte Architektur 6<br />
Auf dem Weg zum prozessorientierten E-Government 9<br />
Herausforderung Serviceorientierte Architektur 12<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> macht Druck mit Output-Management Dienst 13<br />
Bereitstellung eines DMS/VBS-Dienstes<br />
auf der Basis des Systems VISkompakt® 15<br />
Projekt ISBJ 17<br />
Parlament und Senat<br />
Mehr Computer für <strong>Berlin</strong>s Schüler 21<br />
Online<br />
Wirtschaftsportal ein halbes Jahr online – erste Erfahrungen 44<br />
Außenhandelsdaten ab sofort als interaktiver Atlas im Internet 45<br />
Rund 3O Prozent der Unternehmen und Bürger<br />
nutzen das Internet für Behördenkontakte 46<br />
56 Prozent der Internetnutzer sind täglich oder fast täglich online 46<br />
Allzeithoch: Zwei Drittel aller Deutschen verschicken private E-Mails 47<br />
Verein „Deutschland sicher im Netz“ nimmt Arbeit auf 47<br />
In zehn Bundesländern nimmt die Polizei<br />
Strafanzeigen per Internet entgegen 49<br />
Bundesgerichtshof entscheidet über<br />
die Verantwortlichkeit des Betreibers eines Meinungsforums im Internet 49<br />
BVDW veröffentlicht Leitfaden für Corporate Blogs<br />
5O<br />
E-Government und Verwaltung<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> Online-Shop seit Mitte Mai 2OO7 mit optimierter Technik 22<br />
Bundesweites <strong>IT</strong>-Projekt sorgt für Bürokratieabbau im Schwerlastverkehr 22<br />
Hilfe im Bürokratie-Dschungel 23<br />
ARIS-Plattform 24<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> senkt Tarife im Festnetz- und Mobilfunkbereich 24<br />
Elektronischer Rechtsverkehr berlinweit nutzbar 26<br />
Ein starkes Team: Strategische Zusammenarbeit von BIM und <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 28<br />
Berichte und Infos<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> gewinnt „Best Practice Award“ für<br />
<strong>IT</strong>-Ausstattung von <strong>Berlin</strong>er Schulen 3O<br />
Rekordförderung der <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Branche 31<br />
Deutscher Download-Markt wächst 32<br />
Bund, Länder und Kommunen investieren 2OO6 so viel wie nie zuvor 33<br />
Bundesministerium des Innern verlängert<br />
Rahmenvertrag für Öffentliche Verwaltung mit Microsoft bis 2O1O 33<br />
Sechs Meilensteine für die erfolgreiche <strong>IT</strong>-Strategie 33<br />
SIDOK ist in der Prototypphase 35<br />
VÖBB: Vernetzte Kommunikations- und Wissensstandorte 36<br />
Auto Immune Systems: Computer helfen Computern in Echtzeit 37<br />
Das RFID-Office 38<br />
Windows Server „Longhorn“ Beta 3 steht zum Testen bereit 39<br />
Red Hat plant virtuelles Betriebssystem für Desktoprechner mit Intel vPro 39<br />
Tipps und Tricks<br />
Private E-Mails am Arbeitsplatz: Fallstricke für Administratoren 51<br />
Die spionierenden Super-Cookies 54<br />
Veranstaltungen<br />
Effizienzstrategien im Mittelpunkt des<br />
13. E-Government-Anwenderforums 55<br />
Girls´ Day 2OO7 56<br />
Innovation durch Open Source:<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung profitiert von offenem Betriebssystem 57<br />
Beschaffungskonferenz 2OO7 58<br />
Literatur<br />
Neues iX-Sonderheft zu .Net 3.0 und Vista 58<br />
„Web 2O - Die schöne neue Welt des Internet“ 58<br />
c’t special „Digitale Fotografie“ 59<br />
PC-Einstieg auf die Schnelle 59<br />
Dies und Das<br />
Fast jeder fünfte Mensch ist online<br />
Impressum<br />
6O<br />
6O<br />
2/07 3
Serviceorientierte<br />
Architektur (SOA)<br />
Der Begriff serviceorientierte Architektur<br />
(SOA) oder englisch<br />
Service Oriented Architecture,<br />
auch dienstorientierte Architektur, ist<br />
ein Managementkonzept und setzt erst<br />
in zweiter Linie ein Systemarchitekturkonzept<br />
voraus:<br />
• Das Managementkonzept strebt<br />
eine an den gewünschten Geschäftsprozessen<br />
ausgerichtete<br />
Infrastruktur an, die schnell auf<br />
veränderte Anforderungen im<br />
Geschäftsumfeld reagieren kann.<br />
• Das Systemarchitekturkonzept<br />
sieht die Bereitstellung fachlicher<br />
Dienste und Funktionalitäten in<br />
Form von Services vor.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
eingesetzt, doch kann eine SOA prinzipiell auf jeder dienstbasierten Technologie wie<br />
zum Beispiel CORBA, DCOM, Windows Communication Foundation (WCF) oder<br />
Enterprise Java Beans (EJB) aufgebaut werden. Da Services in unterschiedlichen<br />
Programmiersprachen und auf unterschiedlichen Systemplattformen realisiert werden<br />
können, wird eine SOA häufig zur Anwendungsintegration genutzt.<br />
Ein weiteres wesentliches Ziel einer SOA ist die Kapselung von persistenten Daten<br />
durch Dienste, die exklusives Lese- und Schreibrecht auf „ihre“ Daten besitzen. Die<br />
hierdurch erzielte Modularität führt zu geringen Redundanzen und einer höheren<br />
Flexibilität der <strong>IT</strong>-Systeme, was häufig zu niedrigeren Betriebskosten führt.<br />
Diesen Vorteilen steht allerdings oft ein erheblicher initialer Entwicklungsaufwand<br />
gegenüber. In der Regel muss die Geschäftslogik bereits existierender Unternehmensanwendungen<br />
durch Entwicklung geeigneter Adapter zu Services umgebaut<br />
werden.<br />
Einführung<br />
Die integrierte Betrachtung von Geschäftsprozessanpassungen und daran anschließender<br />
alsbaldige <strong>IT</strong>-Unterstützungsanpassung ist der Grund für die hohe Aufmerksamkeit,<br />
die diesem Thema auf Geschäftsführungsebene entgegengebracht wird.<br />
Ein Service ist in diesem Kontext als<br />
eine Funktionalität definiert, die über<br />
eine standardisierte Schnittstelle in Anspruch<br />
genommen werden kann. Er ist<br />
damit eine spezielle Ausprägung des<br />
bekannten Konzepts der Softwarekomponente.<br />
Kurzübersicht<br />
Anwendungssysteme zur durchgängigen<br />
Unterstützung von Geschäftsprozessen<br />
lassen sich durch Aneinanderreihung von<br />
Serviceaufrufen („Komposition von<br />
Services“) realisieren. Die Programmlogik<br />
ist nicht in einem einzigen Programm<br />
zu finden, sondern verteilt über<br />
mehrere unabhängige Dienste.<br />
Die SOA sieht eine Menge voneinander<br />
unabhängiger, lose gekoppelter Dienste<br />
vor. Ein Dienst wird von einem „service<br />
provider“ angeboten. Ein „service<br />
consumer“ stellt eine Anfrage (service<br />
request) an einen Dienst und bekommt<br />
daraufhin eine Antwort (service<br />
response) vom Anbieter.<br />
Oft werden für SOAs Web-““Services<br />
auf Basis der wenigen bestehenden Standards<br />
wie SOAP, WSDL und UDDI<br />
Foto: konstantin32<br />
Definition<br />
Im Vergleich zu früheren Ansätzen wie EAI, ist der SOA-Ansatz verbunden mit<br />
einem Umdenken. War EAI noch technisch in einem Hub-und-Spoke-System<br />
aufgebaut, so ist SOA ein fachlich getriebener, dezentraler, service-getriebener<br />
Ansatz.<br />
Eine Anwendung des SOA-Konzeptes hat zunächst einmal eine Identifikation von<br />
Services (genauer: „service provider“ und „service consumer“) im Geschäftsprozess<br />
zur Folge, verbunden mit einer fachlichen Klärung des eigenen Geschäftsumfelds<br />
(Identifikation von Services). Services sind für Funktionen und Daten eines Dienstes<br />
zuständig und kapseln den Zugriff darauf.<br />
<br />
2/07 4
Das Domänenmodell - also ein<br />
Modell mit den eigentlichen Objekten<br />
des Anwendungsbereiches und dessen<br />
Beziehungen zueinander - wird häufig<br />
unterschätzt oder komplett außen vor<br />
gelassen, obwohl doch die Integration<br />
einer heterogenen Umgebung mit deren<br />
zahlreichen Interdependenzen und<br />
Stakeholdern durch eine plattformunabhängige<br />
Lösung ein wesentliches<br />
Merkmal einer SOA ist.<br />
Die eigentliche Technik, die zur Erfüllung<br />
eingesetzt wird, sollte standardisiert<br />
sein und ist lediglich Mittel zum<br />
Zweck. Ein Aspekt bei der Entwicklung<br />
serviceorientierter Architekturen ist die<br />
Sicherstellung der Authentizität der über<br />
offene Schnittstellen angebotenen Services.<br />
Services können über Service-<br />
Repositories lokalisiert werden. Ein<br />
Enterprise Service Bus (ESB) ist der<br />
zentrale Kommunikationsweg, der sämtlichen<br />
Datenaustausch zwischen Service-<br />
Konsument und Service-Produzent<br />
übernimmt.<br />
SOA ist ein Systemarchitekturkonzept,<br />
das unternehmensweit eingesetzt werden<br />
kann und in dem Funktionen in<br />
Form von wieder verwendbaren, technisch<br />
voneinander unabhängigen und<br />
fachlich lose gekoppelten Services implementiert<br />
werden. Services können unabhängig<br />
von zugrunde liegenden Implementierungen<br />
über Schnittstellen aufgerufen<br />
werden, deren Spezifikationen<br />
öffentlich und damit vertrauenswürdig sein<br />
können. Service-Interaktion findet über<br />
eine dafür vorgesehene Kommunikationsinfrastruktur<br />
statt. Mit einer serviceorientierten<br />
Architektur werden in der<br />
Regel die Gestaltungsziele der Geschäftsprozessorientierung,<br />
der Wandlungsfähigkeit<br />
(Flexibilität), der Wiederverwendbarkeit<br />
und der Unterstützung<br />
verteilter Softwaresysteme verbunden.<br />
Ziele<br />
Primärziel ist, die historisch gewachsene,<br />
heterogene Systemlandschaft effizient<br />
an Änderungen im Geschäftsprozess<br />
anpassen zu können. Im Einzelnen soll<br />
dadurch Software erstellt werden, die<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
• einfach an neue Bedürfnisse angepasst<br />
werden kann (Flexibilität)<br />
• wiederverwendbar ist<br />
• verteilt installiert werden kann<br />
• an Geschäftsprozesse angepasst<br />
ist.<br />
Sekundärziele sind:<br />
• Kostenvorteile durch schnelle<br />
Optimierung<br />
• schnelle Reaktion auf Herausforderungen<br />
• mittelfristige Einsparungen<br />
• schrittweise Restrukturierung<br />
komplexer Anwendungssysteme.<br />
Umfeld<br />
Der Begriff serviceorientierte Architektur<br />
ist in das folgende Umfeld einzuordnen:<br />
• Business Service Management<br />
(BSM): Die Verbindung zwischen<br />
Prozessmanagement und<br />
<strong>IT</strong>SM.<br />
• <strong>IT</strong>-Service-Management (<strong>IT</strong>SM):<br />
Methoden, die nötig sind, um die<br />
bestmögliche Unterstützung von<br />
Geschäftsprozessen (GP) durch<br />
die <strong>IT</strong>-Organisation zu erreichen.<br />
Der hier bekannte de-facto Standard<br />
ist die <strong>IT</strong> Infrastructure<br />
Library (<strong>IT</strong>IL).<br />
• Prozessmanagement (auch<br />
Geschäftsprozessmanagement,<br />
GPM): Die Definition der Prozesse<br />
des Business, die durch die<br />
<strong>IT</strong> unterstützt werden.<br />
Anwendungsbeispiel<br />
Online-Brokerage - der Abschluss von<br />
Wertpapiergeschäften über das Internet<br />
- kann in einer SOA auf folgenden Diensten<br />
aufsetzen:<br />
• einem Wertpapierdienst, der<br />
handelbare Wertpapiere (Aktien,<br />
Fonds, …) nennt<br />
• einem Marktdatendienst, der zu<br />
einem Wertpapier aktuelle Börsenkurse<br />
liefert<br />
• einem Depotdienst, der Zugriff<br />
auf das Wertpapierdepot des Anwenders<br />
erlaubt<br />
• einem Orderdienst, der Kauf-/<br />
Verkaufsaufträge des Anwenders<br />
an eine Börse übermittelt<br />
• einem Archivdienst, der alle<br />
Daten der Transaktion revisionssicher<br />
archiviert<br />
Diese Dienste werden aus einer Webanwendung<br />
heraus aufgerufen.<br />
Technische Realisierung zur Laufzeit<br />
Die Interaktion zwischen Serviceanbieter<br />
und Servicekonsument läuft nach dem<br />
(publish/register), find, bind, execute-<br />
Paradigma ab (dt. (veröffentlichen/registrieren),<br />
finden, binden, ausführen):<br />
publish /register<br />
Der Serviceanbieter veröffentlicht bzw.<br />
registriert seinen Dienst in einem Verzeichnis<br />
find<br />
Die Softwarekomponente, die einen Service<br />
benutzen möchte, sucht ihn bei<br />
einem Verzeichnis. Wird ein passender<br />
Service gefunden, kann zum nächsten<br />
Schritt übergegangen werden.<br />
bind<br />
Die benutzende Komponente erhält<br />
vom Verzeichnis eine Referenz (Adresse)<br />
unter der sie auf den Service zugreifen<br />
kann. Der Funktionsaufruf wird an<br />
diese Adresse gebunden.<br />
execute<br />
Der Serviceaufruf wird durchgeführt.<br />
Eingabeparameter werden an den Service<br />
übermittelt und Ausgabeparameter<br />
als Antwort auf den Aufruf zurückgeliefert.<br />
(Aus Wikipedia, einem Projekt zum<br />
Aufbau einer Enzyklopädie aus freien<br />
Inhalten)<br />
<br />
2/07 5
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
setzt auf serviceorientierte<br />
Architektur<br />
Aufwand zur<br />
Entwicklung von<br />
Fachfahren kann<br />
reduziert werden<br />
Im Mai 2005 wurde eine Taskforce<br />
eGovernment einberufen, die sich<br />
mit der Idee einer einheitlichen und<br />
zentralen Diensteplattform für das Land<br />
<strong>Berlin</strong> beschäftigte. In den Monaten Mai<br />
bis September 2005 wurden die wichtigsten<br />
Informationen zusammengetragen<br />
und die weitere Vorgehensweise zu<br />
diesem sehr komplexen Thema festgelegt.<br />
Gemäß dem allgemeinen Vorgehensmodell<br />
zur Durchführung von Projekten<br />
im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wurde dann von<br />
Oktober 2005 bis Mai 2006 eine umfangreichen<br />
Voruntersuchung zu diesem<br />
Thema durchgeführt, die nebst einigen<br />
Teilergebnissen des Projektes<br />
VeZuDa vor allem Anforderungen der<br />
strategisch bedeutsamen Projekte SIDok<br />
und ISBJ, sowie die Vorgaben der Senatsinnenverwaltung<br />
zum eGovernment-<br />
Bebauungsplan berücksichtigte. In seinem<br />
Artikel „Herausforderung serviceorientierte<br />
Architektur“ beschreibt<br />
Martin Rufeger von der Firma<br />
BearingPoint das gemeinsam mit dem<br />
Bereich Innovationsmanagement und<br />
Projektservices des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> durchgeführte<br />
Projekt zur Durchführung dieser<br />
Voruntersuchung.<br />
Das zentrale Ergebnis der Voruntersuchung<br />
eGovernment-Diensteplattform<br />
ist die strategische Festlegung, dass die<br />
eGovernment-Diensteplattform architektonisch<br />
und betrieblich dem Konzept<br />
einer serviceorientierten Architektur<br />
(SOA) folgen soll. Philipp Martin<br />
vom Fraunhofer-Institut FOKUS als<br />
Kooperationspartner des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
beschreibt in seinem Artikel „Auf dem<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Weg zum prozessorientierten E-Government“ das grundsätzliche Konzept einer<br />
SOA aus wissenschaftlicher Sicht.<br />
Am 15.11.2006 startete dann das Projekt zur Realisierung einer eGovernment-<br />
Diensteplattform im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, durch das die zuvor im Rahmen der Voruntersuchung<br />
beschriebene und durch die Leitung des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> verabschiedete<br />
Realisierungsstrategie umgesetzt wird.<br />
Derzeit werden die Dienste Massendigitalisierung, elektronisches Archiv, virtuelle<br />
Poststelle, Dokumentenmanagement und Vorgangsbearbeitung, Formularservice<br />
und Outputmanagement sowie einige im Hintergrund agierende für den Endnutzer<br />
nicht sichtbare Infrastrukturdienste realisiert bzw. geplant.<br />
Klaus Schütze, Geschäftsführer der Firma SCI, beschreibt hierzu in seinem Artikel<br />
„<strong>IT</strong>DZ macht Druck mit Output-Management-Dienst“, wie SCI im Auftrag und<br />
enger Abstimmung mit dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> die erste Version eines Output Management<br />
realisiert hat.<br />
Günter Steger und Andreas Werner von der Firma PDV-Systeme wiederum beschreiben<br />
in ihrem Artikel „Bereitstellung eines DMS/VBS-Dienstes auf der Basis<br />
des Systems VISkompakt ® !“, wie das Produkt VISkompakt sich in eine diensteorientierte<br />
Architektur integrieren lässt und welcher Nutzen daraus erwächst.<br />
VISkompakt ist das vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im Rahmen einer Ausschreibung ausgewählte<br />
Werkzeug als Realisierungsgrundlage für den DMS/VBS-Dienst der eGovernment-<br />
Diensteplattform.<br />
Dieser Artikel wird sich im folgenden der Thematik widmen, warum das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> beim Aufbau der eGovernment-Diensteplattform einen SOA-konformen<br />
Ansatz verfolgt und wie die auf Basis dieser Strategie realisierten Dienste einsetzbar<br />
sind.<br />
Vom monolithischen Fachverfahren zur serviceorientierten Architektur (SOA)<br />
Betrachtet man heutige <strong>IT</strong>-Landschaften, so sieht man in der Regel eine sehr<br />
heterogene Ansammlung von monolithischen Fachverfahren. Alle diese verschiedenen<br />
Fachverfahren lassen sich zumeist auf logischer Ebene in verschiedene Funktionskomponenten<br />
unterteilen. Ein Teil dieser Komponenten bilden eine fachverfahrensspezifische<br />
Anwendungslogik ab, die nur für das jeweilige Fachverfahren gültig ist<br />
und von anderen Fachverfahren nicht wieder verwendet werden kann. <br />
Monolithische Fachverfahren mit wiederkehrenden Funktionskomponenten<br />
2/07 6
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Andere Komponenten hingegen sind inhaltlich bei allen Fachverfahren gleich.<br />
So werden in diesem Beispiel in den Fachverfahren u.a. Komponenten zur Abbildung<br />
von Funktionalitäten wie Vorgangsbearbeitung, Archivierung, Druck,<br />
Mailversand, Dokumentenverwaltung, digitale Signatur und Faxversand implementiert.<br />
Diese stets in unterschiedlichen Formen wiederkehrenden Komponenten<br />
lassen sich nun losgelöst von den jeweiligen Fachverfahren betrachten.<br />
Analog hierzu müssen die Fachverfahren<br />
um entsprechende Client-Schichten zur<br />
Kommunikation mit den jeweiligen<br />
Diensten erweitert werden.<br />
Auslagerung wiederverwendbarer Funktionskomponenten<br />
Löst man diese Komponenten nun aus den Fachverfahren heraus und gruppiert sie<br />
entsprechend, so entstehen daraus neue Komponenten, welche zentralisiert allen<br />
Fachverfahren zur Verfügung gestellt werden können. Die Fachverfahren selbst<br />
werden durch diese Auslösung allgemeiner und wiederverwendbarer Funktionskomponenten<br />
schlanker und damit leichter wartbar und administrierbar.<br />
Damit aus diesen Komponenten nun Dienste werden, auf die die jeweiligen Fachverfahren<br />
zugreifen können, müssen sie um eine entsprechende Serviceschicht<br />
erweitert werden. So werden sie zu sog. Web Services, wie sie Philipp Martin in<br />
seinem Artikel „Auf dem Weg zum prozessorientierten E-Government“ als<br />
Realisierungsbestandteil einer SOA beschreibt.<br />
Die Kommunikation zwischen Fachverfahren<br />
und Diensten wird standardisiert<br />
über SOAP als vollkommen<br />
plattformunabhängiges Protokoll abgewickelt.<br />
Hierbei tauschen Client und<br />
Service - vereinfacht gesagt - XML-basierte<br />
Nachrichten über die Kommunikationsprotokolle<br />
http bzw. https aus.<br />
Die Ausnahme bildet hierbei die virtuelle<br />
Poststelle, mit der aus Sicherheitsgründen<br />
über das sogenannte OSCI-<br />
Protokoll kommuniziert wird, welches<br />
aber von seiner Struktur her SOAP sehr<br />
ähnlich ist und genau wie SOAP auf<br />
standardisierte und „alteingesessene“<br />
Mechanismen zurückgreift.<br />
Als Mittler zwischen Diensten und Fachverfahren<br />
soll in einer späteren Ausbaustufe<br />
ein sog. Enterprise Integration Bus<br />
etabliert werden. Dies ist eine Kommunikationsschicht<br />
zur Koordinierung<br />
komplexer Kommunikationsvorgänge<br />
zwischen Fachverfahren und Diensten<br />
der eGovernment-Diensteplattform.<br />
Der Enterprise Integration Bus soll auf<br />
Basis entsprechender EAI 1 - und BPM 2 -<br />
Lösungen realisiert werden.<br />
Allgemeine Realisierungsszenarien<br />
Dienste auf Basis der ausgelagerten Funktionskomponenten<br />
Der zuvor beschriebene Ansatz zur Etablierung<br />
einer SOA-konformen<br />
eGovernment-Diensteplattform impliziert<br />
nun zwei grundsätzliche Realisierungsszenarien<br />
zur Erweiterung bzw.<br />
Neuimplementierung von Fachverfahren.<br />
Zum einen sind die Dienste<br />
bestens geeignet, in bereits bestehende<br />
Fachverfahren integriert bzw. beim Entwurf<br />
eines neuen Fachverfahrens als<br />
externe Komponenten geplant zu werden.<br />
<br />
2/07 7
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
einen Antrag, der vom Formularservice<br />
dem Dokumentenmanagement übergeben<br />
wird. Alternativ kann diese Übergabe<br />
auch über die virtuelle Poststelle erfolgen,<br />
wenn entsprechende Sicherheitserfordernisse<br />
oder rechtliche Vorgaben<br />
dies erfordern. Das Outputmanagement<br />
kann in diesem Szenario dann dem Bürger<br />
per Mail eine Eingangsbestätigung<br />
zusenden. Ist der Antrag bearbeitet, kann<br />
dieser gesteuert über das Outputmanagement<br />
gedruckt, kuvertiert und<br />
an den Bürger versandt werden. Parallel<br />
dazu kann der gleiche Bescheid vom<br />
Outputmanagement auch als Anhang in<br />
einer eMail vorab an den Bürger gesandt<br />
werden.<br />
Einbindung von Diensten in ein Fachverfahren<br />
Dieses Realisierungsszenario stellt einen geschlossenen Kreislauf dar, in dem ein<br />
Fachverfahren elektronische Dokumente anlegen, bearbeiten, archivieren und digital<br />
signieren lassen kann. Bestehende Altakten in Papierform können digitalisiert und<br />
ggf. eingelagert werden. Die so digitalisierten Dokumente können dem Kreislauf der<br />
elektronischen Akte zugeführt werden. Auch können Dokumente in Papierform<br />
erzeugt werden (z.B. Aktendruck oder Bescheiddruck), wenn der jeweilige Geschäftsprozess<br />
dies fordert.<br />
Im Idealfall wird ein Fachverfahren komplett durch die sinnvolle Orchestrierung 3<br />
verschiedener Dienste der eGovernment-Diensteplattform realisiert. Eine solche<br />
Orchestrierung wäre z.B. Aufgabe des im vorangegangenen Abschnitt beschriebenen<br />
Enterprise Integration Bus.<br />
Realisierung eins Fachverfahrens durch Orchestrierung von Diensten<br />
Dieses Realisierungsszenario bildet den hinlänglich bekannten Prozess von der<br />
Antragsstellung zum Bescheid ab. Hierbei stellt der Bürger über den Formularservice<br />
Nutzen einer solchen SOA-konformen<br />
Realisierung<br />
Der Nutzen bzgl. der Inanspruchnahme<br />
der durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> angebotenen<br />
Dienste für den Kunden liegt darin,<br />
dass die Aufwände zur Entwicklung von<br />
Fachfahren auf die rein fachverfahrensspezifischen<br />
Funktionskomponenten reduziert<br />
werden können. Funktionskomponenten,<br />
die wie z.B. Druck, eMail-<br />
Versand, Vorgangsbearbeitung, Archivierung,<br />
Digitalisierung großer Dokumentenmengen<br />
aber auch die Authentizitätsprüfung<br />
im Rahmen der Verwendung<br />
einer digitalen Signatur für alle<br />
Fachverfahren benötigt werden, können<br />
in Form von Web Services zentral<br />
angeboten und damit wirtschaftlich genutzt<br />
werden. Im Idealfalle werden Fachverfahren<br />
nur noch durch entsprechend<br />
kombinierte Instanzen der Dienste realisiert.<br />
Durch den modularen Aufbau und der<br />
grundsätzlichen Strategie hinsichtlich der<br />
Systemarchitektur der eGovernment-<br />
Diensteplattform ist sichergestellt, dass<br />
eine Fachanwendung durch die Hinzunahme<br />
neuer bzw. die Skalierung vorhandener<br />
Dienste mit den Anforderungen<br />
des Kunden mitwachsen kann. Die<br />
Nutzung der jeweiligen Dienste wird<br />
dem Kunden auf Basis entsprechender<br />
Dienstleistungsverträge und SLAs<br />
verbrauchsorientiert abgerechnet . Somit<br />
entfällt für den Kunden <br />
2/07 8
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
auch sämtlicher zum Betrieb und zur Wartung der durch die Dienste implementierten<br />
Funktionskomponenten ansonsten dezentral anfallender Aufwand.<br />
1<br />
Enterprise Application Integration (EAI) ist ein Konzept zur unternehmensweiten<br />
Integration der Geschäftsfunktionen entlang der Wertschöpfungskette, die über<br />
verschiedene Applikationen auf unterschiedlichen Plattformen verteilt sind, und die<br />
im Sinne der Daten- und Geschäftsprozessintegration verbunden werden können.<br />
2<br />
Business Process Management (BPM) kennzeichnet die Zusammenführung unterschiedlicher<br />
Systemkomponenten, die in ihrer Kombination eine verbesserte unternehmensweite<br />
Prozess- und Datensteuerung ermöglichen<br />
3<br />
Der Begriff Orchestrierung wird im Rahmen der serviceorientierten Architektur<br />
verwendet. Unter Orchestrierung wird die Beschreibung eines Geschäftsprozesses<br />
und der Aufruf mehrerer Web-Services verstanden. Diese können interne (firmeneigene)<br />
oder externe (eventuell von Geschäftspartnern verwaltete) Web-Services<br />
sein.<br />
AXEL RICHRATH<br />
Projektleiter eGovernment-Diensteplattform - <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> (Tel.: 9012 6463)<br />
Auf dem Weg zum prozessorientierten<br />
E-Government<br />
<br />
ist der Aufbau einer effizient vernetzten<br />
Diensteinfrastruktur in Deutschland eine<br />
große Herausforderung.<br />
Lösungsmöglichkeiten<br />
Die Geschlossenheit und die Heterogenität<br />
der bislang eingesetzten anwendungsorientierten<br />
<strong>IT</strong>-Systeme und<br />
der Aufwand zur Sicherstellung zukünftig<br />
notwendiger Interoperabilität bilden<br />
technologisch die größte Herausforderung.<br />
Der bisher übliche Einsatz von<br />
geschlossenen Softwaresystemen zur<br />
Unterstützung einzelner Fachverfahren<br />
muss in Zukunft abgelöst werden durch<br />
miteinander vernetzte Fachverfahren,<br />
Datenbanken und integrierter Zugangsportale<br />
zur Realisierung übergreifender<br />
Geschäftsprozesse.<br />
Ausgangssituation und Potenziale<br />
Die Herausforderung der öffentlichen Hand liegt mehr denn je in der Notwendigkeit,<br />
sich zu einer leistungsstarken Organisation mit flexiblen Organisationsstrukturen,<br />
hoher Qualität der Dienstleistungen für Bürger und Wirtschaft, effizienten<br />
Verwaltungsprozessen und niedrigen Betriebskosten zu entwickeln.<br />
Tatsächlich werden Verwaltungsprozesse häufig noch immer sehr ineffizient durchgeführt.<br />
In der bisherigen aufgabenorientierten Verwaltung wurden einzelne Teilprozesse<br />
in der Regel unabhängig voneinander entwickelt, ohne den Gesamtprozess<br />
ganzheitlich über Verwaltungsgrenzen hinweg zu betrachten. Deutlich wird dies vor<br />
allem beim Austausch von Informationen, der im Wechsel zwischen elektronischen<br />
und papierbasierten Dokumenten oft sehr aufwendig und sehr langsam erfolgt.<br />
Verwaltungen auf allen Ebenen stehen vor der Aufgabe, ihre Geschäftsprozesse<br />
effizient zu integrieren und den Informationsaustausch durch den Einsatz<br />
standardbasierter IuK-Systeme medienbruchfrei zu realisieren. Moderne Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien bieten heute die große Chance, die vielfältigen<br />
verteilten Verwaltungsprozesse über offene Diensteschnittstellen miteinander<br />
zu vernetzen. Der Einsatz einheitlicher, offener technischer Standards und die<br />
Verwendung von geeigneten Systemarchitekturen sind dabei für eine erfolgreiche<br />
Umsetzung ausschlaggebend.<br />
Die Einführung einer serviceorientierten Architektur (SOA), in Verbindung mit der<br />
konsequenten Orientierung an offenen Standards und den dafür erforderlichen<br />
Kontrollstrukturen zur Sicherstellung der Interoperabilität, besitzt das Potenzial für<br />
ein zukunftsweisendes E-Government mit wesentlich effizienteren Geschäftsprozessen,<br />
die eine schnellere, kostengünstigere und weniger Arbeitsaufwand erfordernde<br />
Bewältigung der Verwaltungsaufgaben ermöglichen. Mit Blick auf das<br />
Mengengerüst von über 20.000 föderativ organisierten Verwaltungen an über 40.000<br />
Standorten mit jeweils bis zu mehreren Hundert unterschiedlichen Fachanwendungen,<br />
Foto: Sean Nel<br />
Grundlage dafür ist die konsequente<br />
Orientierung an öffentlichen Standards,<br />
einheitlichen Schnittstellen und die<br />
Umsetzung von serviceorientierten Architekturen<br />
(SOA), die sich im Bereich<br />
des E-Business bereits etabliert haben.<br />
Notwendige technische Lösungen auf<br />
Basis von offenen Standards und SOAs<br />
werden von den führenden Herstellen<br />
bereits als E-Government-Plattformen<br />
angeboten.<br />
Durch eine prozessorientierte Realisierung<br />
verteilter E-Government- <br />
2/07 9
Lösungen auf der Basis serviceorientierter<br />
Architekturen können die<br />
Funktionen bewährter Fachverfahren<br />
allen relevanten Akteuren in einer neuen<br />
Qualität zur Verfügung gestellt werden.<br />
Verschiedenste Prozesse können die angebotenen<br />
Dienste flexibel einbinden,<br />
eine medienbruchfreie Durchführung<br />
der Abläufe kann erreicht werden.<br />
Architekturen und Standards für<br />
prozessorientiertes E-Government<br />
Komplexe E-Commerce- und E-<br />
Government-Umgebungen benötigen<br />
sorgfältige Planung der Architektur. Im<br />
E-Commerce- und E-Government-Bereich<br />
haben sich dafür bereits verschiedene<br />
Architekturmodelle und Betrachtungsweisen<br />
durchgesetzt. Zu den wesentlichen<br />
Architekturkonzepten gehören<br />
dabei RM-ODP (Reference Model<br />
of Open Distributed Processing), SOA<br />
und SAGA (Standards und Architekturen<br />
für E-Government-Anwendungen).<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Ein wesentliches Paradigma ist dabei die Serviceorientierung, die es auf Basis der<br />
Webservice-Technologie ermöglicht, heterogene <strong>IT</strong>-Komponenten über offene<br />
Dienstschnittstellen „lose“ miteinander zu verknüpfen. Die Funktionen, Prozessabläufe,<br />
Datenformate und Kosten der autonomen Dienste sind nach außen bekannt,<br />
die Implementierungsdetails der Komponenten jedoch nicht. Dadurch wird die<br />
Plattformunabhängigkeit und Interoperabilität der Dienste sichergestellt.<br />
Mithilfe von Prozessbeschreibungssprachen wie BPEL (Business Process Execution<br />
Language) kann eine Orchestrierung (Zusammenstellung in Prozessabläufen) der<br />
lose gekoppelten Dienste vorgenommen werden.<br />
Verbunden mit den SOA-Konzepten hat sich die Webservice-Technologie zur<br />
bevorzugten Lösung in allen Bereichen des E-Commerce und E-Government<br />
entwickelt, die von allen Herstellern relevanter <strong>IT</strong>-Infrastrukturen und Standardanwendungen<br />
akzeptiert wurde. Auf der Basis lose gekoppelter Systeme können die<br />
Integrationskosten zur Realisierung organisationsübergreifender Geschäftsprozesse<br />
deutlich gesenkt werden.<br />
Serviceorientierte Architekturen (SOA)<br />
als zeitgemäße Grundlage zur Realisierung<br />
von prozessorientiertem E-<br />
Government.<br />
Die Bezeichnung serviceorientierte Architektur<br />
(SOA) ist mit einem zukunftsweisenden<br />
Integrationskonzept verbunden,<br />
welches nicht nur verschiedene<br />
heterogene <strong>IT</strong>-Systeme miteinander verbindet,<br />
sondern auch eine engere Kopplung<br />
zwischen den fachlichen Anforderungen<br />
und dem Einsatz der entsprechenden<br />
Technologie zu deren Unterstützung<br />
bietet. Diese Loslösung von<br />
einem rein technischen Integrationsansatz<br />
hin zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise<br />
(SOA-Governance), ist die<br />
große Neuerung in Bezug auf klassische<br />
Enterprise-Application-Integration-(EAI)-<br />
Konzepte.<br />
Auf der technischen Seite gibt es ein abgestimmtes<br />
Set an internationalen Standards,<br />
die bereits von den meisten Herstellern<br />
unterstützt werden. Ziel dieser Standards<br />
ist es, das Zusammenwirken heterogener<br />
Softwaresysteme zur Realisierung übergreifender<br />
Geschäftsprozesse zu verbessern,<br />
und die heute sehr hohen Integrationskosten<br />
drastisch zu reduzieren.<br />
Foto: Andrey Prokhorov<br />
Neben der Frage „Wo soll man beginnen?“ und der damit verbundenen individuellen<br />
Definition von Einstiegspunkten sind deshalb weitergehende Handlungsempfehlungen<br />
erforderlich, um aufbauend auf SOA Prinzipien iterativ und effizient<br />
interoperable Lösungen zu realisieren und bewährte Altsysteme (meist Fachanwendungen),<br />
Datenbestände und die erforderlichen Nutzerschnittstellen über Hochleistungs-<br />
und Mitarbeiterportale zu integrieren.<br />
Webservice-Technologie<br />
Die Webservice-Technologie basiert ausschließlich auf offenen Standards (wie<br />
XML, WSDL und SOAP) und ist damit relativ unabhängig von Herstellern,<br />
Middleware-Technologien (wie J2EE, .NET etc.) und Programmiersprachen (wie<br />
Java, C#, C etc.). Fast alle aktuellen Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen<br />
besitzen mittlerweile Elemente, mit denen die Standards rund um<br />
XML, WSDL und Webservices unterstützt werden können.<br />
<br />
2/07 10
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Durch den Einsatz von Service Registries und Repositories können beliebige<br />
Anwendungen bzw. Dienste in Form von Webservices im Internet oder in einem<br />
Intranet angeboten, beschrieben und von anderen Anwendungen gefunden und<br />
genutzt werden. Fachlich modellierte Prozesse, die als Webservice implementiert<br />
und bereitgestellt wurden, zeichnen sich bei entsprechender funktionaler Granularität<br />
durch eine hohe Wiederverwendbarkeit aus und lassen sich somit wesentlich<br />
schneller und flexibler mit anderen Services zu komplexen Dienstleistungen verbinden<br />
als die bisherigen starren Softwaresysteme. Konzepte zum verteilten Service<br />
Management zur Sicherstellung von Service Level Agreements (SLA) oder zum<br />
Vorgehen bei Fehlersituationen berücksichtigen auch erforderliche betriebliche<br />
Aspekte.<br />
BPEL (Business Process Execution Language)<br />
BPEL ist eine XML-basierte Sprache für die Beschreibung und Ausführung von<br />
technischen Prozessen (Workflows). Dabei können beliebig viele verteilte Anwendungen<br />
und Dienste im Internet, die über eine Webservice-Schnittstelle verfügen, in<br />
einen Workflow bzw. Prozess integriert werden. Die ursprüngliche Version 1.1 von<br />
BPEL ist eine gemeinsame Entwicklung von Microsoft, IBM, SAP AG, BEA<br />
Systems und Siebel Systems, die zur Standardisierung eingereicht wurde und gegenwärtig<br />
von OASIS (Organization for the Advancement of Structured Information<br />
Standards) zur Version 2.0 weiterentwickelt wird.<br />
XÖV als Ansatz für semantische Interoperabilität in Deutschland<br />
XÖV (XML für die öffentliche Verwaltung) wurde und wird im Rahmen der<br />
Initiative Deutschland-Online auf Basis der OSCI-Aktivitäten (OSCI-Transport) in<br />
mehreren Projekten entwickelt. Zur Zeit existieren u. a. folgende Standardisierungsprojekte:<br />
XMeld (Meldewesen), XJustiz (Elektronischer Rechtsverkehr), XGewerbe<br />
(Gewerbewesen) im DIN, XPersonenstand (Personenstandswesen), XSozial (Sozialwesen),<br />
XBau (Bauantragsverfahren), XPlanung (Stadt- und Regionalplanung). Weitere<br />
Informationen über laufende XÖV-Projekte und Standards sind www.osci.de zu<br />
entnehmen.<br />
Fazit und Ausblick<br />
Die konsequente Orientierung an offenen Standards und die Einführung von<br />
serviceorientierten E-Government-Infrastrukturen und -Diensten bilden die Grundlage<br />
für die Interoperabilität verteilter heterogener Systeme, und damit für ein<br />
prozessorientiertes E-Government in Deutschland und Europa.<br />
Die Migration der bestehenden <strong>IT</strong>-Systeme von den oft monolithischen Einzelsystemen<br />
hin zu vernetzten SOA-basierten E-Government-Infrastrukturen kann<br />
dann beschleunigt werden, wenn die beteiligten Akteure – trotz des bestehenden<br />
Wettbewerbs im Rahmen auszubauender nationaler und internationaler Programme<br />
und unter Nutzung etablierter Gremien (z. B. DIN) – kooperativ zusammenwirken.<br />
Das Fraunhofer-Institut FOKUS unterstützt Verwaltungen und Hersteller bei der<br />
Umsetzung zukunftsweisender Lösungen insbesondere durch die Konzepte der E-<br />
Government-Referenzarchitektur, mit der eine strukturierte Bestandsaufnahme<br />
vorhandener <strong>IT</strong>-Systeme mit dem Entwurf von SOA-basierten Zielarchitekturen zur<br />
Realisierung von übergreifenden Verwaltungsprozessen verknüpft werden kann.<br />
Auf Basis der E-Government-Referenzarchitektur ist im Fraunhofer FOKUS<br />
eGovernment- Labor eine in Deutschland in dieser Form einmalige E-Government-<br />
Referenzinfrastruktur entstanden, mit<br />
der Systemumgebungen von Verwaltungen<br />
anwendungsnah simuliert und getestet<br />
werden können. Damit kann die<br />
Konformität von Komponenten zu E-<br />
Government-Standards und die Interoperabilität<br />
zwischen heterogenen Systemen<br />
in einer kontrollierbaren herstellerunabhängigen<br />
Umgebung geprüft werden.<br />
Aktuelle Beispiele für die Laborarbeit<br />
sind u. a. die praxisnahe Evaluierung verschiedener<br />
E-Government-Plattformen<br />
(IBM, Microsoft, Oracle und SAP) anhand<br />
eines vorgegebenen Szenarios, oder die<br />
Durchführung von Interoperabilitätstests<br />
verschiedener OSCI-Implementierungen<br />
(Governikus und rlp-Middleware).<br />
Für Verwaltungen bietet das Fraunhofer<br />
FOKUS eGovernment-Labor unter anderem:<br />
Wissensaufbau im Bereich der serviceorientierten<br />
Architekturen (SOA),<br />
EGovernment- Standards und Interoperabilität;<br />
Anschauen und „Anfassen“<br />
von erfolgreichen Lösungen; Unterstützung<br />
bei der Evaluierung von Komponenten<br />
und Plattformen (unter Einbeziehung<br />
der Laborumgebung); Entwicklung<br />
einer „Roadmap“ für die Einführung<br />
von prozessorientierten E-<br />
Government-Architekturen; Begleitung<br />
von Architekturprojekten.<br />
Für Hersteller bietet das Fraunhofer<br />
FOKUS eGovernment-Labor unter anderem:<br />
Nutzung des Fraunhofer FOKUS<br />
eGovernment-Labors als Test- und<br />
Referenzumgebung; erfolgreiche Lösungen<br />
können im Labor und bei Veranstaltungen<br />
und Messen präsentiert werden;<br />
regelmäßig erscheinende Informationsbroschüren<br />
und Newsletter berichten<br />
über die neuesten technologischen Entwicklungen<br />
und Trends; in Einzelfällen<br />
kann die Entwicklung von innovativen<br />
Technologien begleitet werden.<br />
PHILIPP MARTIN<br />
Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme<br />
FOKUS<br />
Philipp.Martin@fokus.fraunhofer.de <br />
2/07 11
Herausforderung<br />
Serviceorientierte<br />
Architektur<br />
Konzeption der E-Government-<br />
Diensteplattform beim <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Die Prinzipien der serviceorientierten<br />
Architektur (SOA)<br />
und deren Umsetzung mittels<br />
Web-Services hat sich in den vergangenen<br />
Jahren in der Privatwirtschaft<br />
als Gestaltungsprinzip der <strong>IT</strong> fest etabliert.<br />
Große Unternehmen vollziehen<br />
bereits den Wandel zu diesen offenen<br />
und flexiblen Softwarearchitekturprinzipien.<br />
Auch der öffentliche Sektor<br />
hat die Möglichkeit serviceorientierter<br />
Architekturen und Standards im E-<br />
Government-Umfeld erkannt.<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) - der zentrale <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
des Landes <strong>Berlin</strong>, hat auf Basis einer<br />
Reihe von Anforderungen aus strategisch<br />
wichtigen eGovernment-Projekten eine<br />
Voruntersuchung für den Aufbau einer<br />
eGovernment-Diensteplattform durchgeführt,<br />
um den <strong>Berlin</strong>er Behörden zukünftig<br />
primäre <strong>IT</strong>-Basisdienste im Rahmen<br />
einer serviceorientierten Architektur anbieten<br />
zu können. In dieser Analyse- und<br />
Konzeptionsphase sollten vor einer Implementierung<br />
Lösungsansätze zur Umsetzung<br />
der Diensteplattform unter Berücksichtigung<br />
der Nachfrage für derartige <strong>IT</strong>-<br />
Basisdienste in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
und hinsichtlich ihrer technischen und<br />
wirtschaftlichen Machbarkeit dargestellt<br />
werden.<br />
Aufbauend auf den Ergebnissen einer<br />
einführenden Analysephase wurden<br />
durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit dem Beratungsunternehmen<br />
BearingPoint ein serviceorientierter<br />
Architekturansatz (SOA) konzipiert,<br />
kaufmännische Modelle zur Umsetzung<br />
der Plattform entwickelt und basierend<br />
auf einer Implementierungsstrategie ein<br />
erster Realisierungsplan für die eGovernment-Diensteplattform<br />
entworfen.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Mit der Durchführung der Voruntersuchung wurden folgende Ziele angestrebt:<br />
• Bewertung der Machbarkeit der eGovernment-Diensteplattform hinsichtlich<br />
der nachgefragten Dienste und der Tragfähigkeit des gewählten Gesamtansatzes<br />
• Priorisierung der Dienste, die im Rahmen der eGovernment-Diensteplattform<br />
etabliert werden sollen<br />
• Aufzeigen von technischen Lösungsansätzen und Realisierungsszenarien für<br />
eine serviceorientierte Architektur der eGovernment-Diensteplattform<br />
• Formulierung wirtschaftlicher Anforderungen an die eGovernment-<br />
Diensteplattform hinsichtlich Geschäftsmodell, Betrieb und Finanzierung<br />
unter Berücksichtigung der Wiederverwendbarkeit der spezifizierten Dienste<br />
• Erstellung eines Stufenplans zur Realisierung und zum iterativen Ausbau der<br />
eGovernment-Diensteplattform<br />
• Aufstellen spezifischer Anforderungskriterien, die bei zukünftigen<br />
Realisierungen von Diensten aus Sicht der serviceorientierten eGovernment-<br />
Diensteplattform zu berücksichtigen sind.<br />
Foto: suncelll<br />
Im Rahmen der Voruntersuchung wurden folgende Aktivitäten durchgeführt:<br />
• Analyse der Anforderungen und Rahmenbedingungen:<br />
zur Konsolidierung der vorliegenden Grobkonzepte und Kundenanforderungen.<br />
Im Verlauf dieser Aktivität wurden die Anforderungen an eine<br />
eGovernment-Diensteplattform in Form von Interviews mit dem <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> und Vertretern der im Rahmen der Voruntersuchung betrachteten<br />
Projekte ergänzt bzw. spezifiziert.<br />
• Architekturentwicklung:<br />
In dieser Phase wurden, basierend auf kundenorientierten Anwendungsszenarien,<br />
Lösungsansätze zur serviceorientierten Architektur der eGovernment-<br />
Diensteplattform (u.a. Softwarearchitektur, grundlegende Architekturmuster,<br />
Schnittstellenkonzept, Kommunikationsszenarien, Sicherheitsbetrachtungen,<br />
Infrastrukturbetrachtungen) konzipiert. Die zukünftig in die Plattform zu<br />
integrierenden Dienste wurden strukturiert und priorisiert. Über Hearings<br />
wurden Bewertungen und Anforderungen sowohl von externen Firmen als<br />
auch von Kunden in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung eingeholt.<br />
• Konzeption von administrativen und kaufmännischen Modellen:<br />
Auf Basis grober Anforderungen, unter Berücksichtigung spezifischer Projekte<br />
in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung, wurden Vorschläge für Geschäfts-, Betreiberund<br />
Finanzierungsmodelle der eGovernment-Diensteplattform erarbeitet<br />
sowie beispielhafte Business Cases gerechnet.<br />
• Implementierungsstrategie und Realisierungsplan:<br />
Aufbauend auf den konzeptionellen Lösungsansätzen wurde ein Vorschlag<br />
für eine Implementierungsstrategie zur stufenweisen Umsetzung der <br />
2/07 12
Plattform ausgearbeitet. Die zeitliche<br />
Abfolge der jeweiligen Stufen<br />
der Plattform sowie der<br />
grundsätzlichen Maßnahmen bei<br />
der Umsetzung eines Diensteprojektes<br />
wurden in einem ersten<br />
Grobentwurf für einen<br />
Realisierungsplan konkretisiert.<br />
Um schnell eine funktionsfähige und<br />
nutzbringende Plattform bereitstellen zu<br />
können, wurde als Implementierungsstrategie<br />
ein stufenweiser Aufbau vorgeschlagen.<br />
Nach der Realisierung jeder<br />
Stufe kann somit über den weiteren<br />
Ausbau der Plattform neu entschieden<br />
werden.<br />
Die Umsetzung der Dienste erfolgt in<br />
spezifischen Diensteprojekten, die<br />
jeweils die Phasen Projektinitialisierung,<br />
Voruntersuchung, Design und Realisierung<br />
umfassen. Die stufenweise Realisierung<br />
der Plattform bedingt, dass neben<br />
einzelnen Dienstprojekten auch<br />
übergreifende Aktivitäten zur Realisierung<br />
einer Stufe und begleitende Maßnahmen<br />
zur Realisierung aller Stufen<br />
der Plattform durchgeführt werden (z.B.<br />
Projekt- und Qualitätsmanagement). Aus<br />
diesem Grund wurde das Vorgehensmodell<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> entsprechend<br />
erweitert, so dass ein konsistentes<br />
Vorgehen von der Realisierung der<br />
Gesamtplattform bis hin zur Umsetzung<br />
einzelner Dienste entsteht.<br />
Als Ergebnis der Voruntersuchung kann<br />
festgehalten werden, dass die Definition<br />
einer Rahmenarchitektur, die auf dem<br />
Ansatz einer serviceorientierten Architektur<br />
basiert, grundsätzlich sinnvoll ist<br />
und nachdrücklich empfohlen wird. Auf<br />
dieser Grundlage können vom <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> standardisierte, generische<br />
Funktionsmodule realisiert und bereitgestellt<br />
werden. Die in den Hearings<br />
und Workshops bekundete Nachfrage<br />
nach standardisierten und zugleich wirtschaftlichen<br />
Diensten/Produkten bestätigte,<br />
dass sich das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> durch<br />
den Aufbau des neuen Geschäftsfelds<br />
als professioneller und kundenorientierter<br />
Dienstleister für das Land <strong>Berlin</strong><br />
positionieren kann.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Weiterentwicklung der eGovernment-Diensteplattform<br />
ist allerdings kein<br />
Selbstläufer. Neben der entsprechenden<br />
politischen Unterstützung durch das<br />
Land <strong>Berlin</strong> und der Bereitstellung ausreichender<br />
Ressourcen im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
sind für den erfolgreichen Ausbau der<br />
eGovernment-Diensteplattform verschiedene<br />
Rahmenbedingungen zu beachten:<br />
• Für die sukzessive Erweiterung<br />
der Plattform auf Basis ergänzender<br />
Kundenanforderungen<br />
sollte bereits mit der ersten Ausbaustufe<br />
ein hohes Maß an Standardisierung<br />
der Dienste eingeführt<br />
werden, welches auch in<br />
weiteren Ausbaustufen bei<br />
Systemdesign, Realisierung und<br />
Betrieb einzuhalten ist.<br />
• Die wirtschaftliche Umsetzung<br />
der jeweiligen Dienste ist durch<br />
fundierte Mengengerüste bzw.<br />
Abnahmeerwartungen in den<br />
Phasen Voruntersuchung und<br />
Systemdesign abzusichern. Eine<br />
weitere Absicherung von grundlegenden<br />
Entwicklungsarbeiten<br />
über Landesvereinbarungen bzw.<br />
vertragliche Regelungen zu<br />
Abnahmeverpflichtungen bzw.<br />
Mindestabnahmemengen ist anzustreben.<br />
• Einhergehend mit diesen Erstinvestitionen<br />
ist ein Controlling<br />
des Gesamtvorhabens notwendig,<br />
um rechtzeitig negative Entwicklungen<br />
erkennen und<br />
gegensteuern zu können.<br />
Abschließend sollte noch gesagt werden,<br />
dass die Information und Kommunikation<br />
mit den Nutzern ein überaus<br />
erfolgskritischer Aspekt für die Implementierung<br />
zukünftige Dienste ist. Die<br />
E-Government-Diensteplattform darf<br />
nicht als reines technisches System verstanden<br />
werden, sondern es muss deutlich<br />
werden, dass sich hierüber organisatorische<br />
Vereinfachungen und Verbesserungen<br />
realisieren lassen.<br />
Mit der Konzeption der E-Government-<br />
Diensteplattform ist das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
den ersten Schritt hin zu einem kundenund<br />
serviceorientierten elektronischen<br />
Dienstleistungsangebot gegangen, erste<br />
Dienste stehen bereit. Ein konsequenter<br />
Ausbau der Diensteplattform in den<br />
nächsten Jahren muss folgen.<br />
MARTIN RUFEGER<br />
BearingPoint<br />
martin.rufeger@bearingpoint.com <br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> macht<br />
Druck mit Output-<br />
Management Dienst<br />
Seit August 2006 stellt das <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>), der zentrale <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleister für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung,<br />
im Rahmen seiner eGovernment-<br />
Diensteplattform (eGov2006) die technischen<br />
Möglichkeiten für den zentralen<br />
Ausdruck und Versand von Dokumenten<br />
aus beliebigen Anwendungen<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung bereit.<br />
Die aktuell verfügbare Version des Output-Management-Dienstes<br />
(OMS) geht<br />
auf eine Anforderung der Senatsverwaltung<br />
für Bildung, Wissenschaft<br />
und Forschung (SenBWF) aus dem Jahr<br />
2005 zurück. Mit dem Einsatz dieses<br />
eGovernment-Dienstes sollten aus Sicht<br />
des Kunden folgende Ziele erreicht werde:<br />
1. Bedingt durch eine zum 1.1.2006 in<br />
Kraft getretene Gesetzesänderung<br />
(KiTa2006) im Bereich Kinder-Tagesbetreuung<br />
in <strong>Berlin</strong> wurde mit einem<br />
wesentlich erhöhten Bescheidaufkommen<br />
im dafür eingesetzten Verfahren<br />
ISBJ-KiTa gerechnet. Zeitgleich<br />
wurde wegen der Ausgründung der Kita-<br />
Eigenbetriebe der Personalbestand in<br />
den bezirklichen Jugendämtern wesentlich<br />
reduziert.<br />
Da gerade der Ausdruck und Versand<br />
von Bescheiden und Mitteilungen an die<br />
Bürger einen großen Teil des für <br />
2/07 13
die Sachbearbeitung im Jugendamt<br />
notwendigen Zeitaufwands in Anspruch<br />
nimmt, sollte mit Einführung des OMS<br />
im Verfahren ISBJ-KiTa eine deutliche<br />
Entlastung der Sachbearbeiter im Jugendamt<br />
erreicht werden.<br />
2. Durch die Möglichkeit des E-<br />
Mailversands von Dokumenten über das<br />
OMS direkt aus dem Fachverfahren<br />
ISBJ-KiTa sollten darüber hinaus deutliche<br />
Einsparungen bei den sonst anfallenden<br />
Portokosten erzielt werden.<br />
3. Im Verfahren ZVK/UVK (Zentrale<br />
Vormundschaftskasse) standen für 2006<br />
Neuinvestitionen für die beim zentralen<br />
Aktendruck verwendeten Hochleistungsdrucker<br />
an. Durch Anbindung des<br />
Verfahrens an das OMS sollten Akten<br />
und Zahlscheine zentral im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
gedruckt und versandt und die anstehenden<br />
Beschaffungen eingespart werden.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Versandart und die ggf. zu nutzende<br />
Papier- oder Drucksteuerung, sowie Informationen<br />
zur Abrechnunsstelle können von den Anwendern beim Aufruf des<br />
OMS als Parameter übergeben werden. Die Aufrufe werden ssl-verschlüsselt über<br />
das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz (MAN) an einen Server im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übertragen, der<br />
eingehende Aufträge quittiert (elektronischer Abvermerk) und während des gesamten<br />
Verabeitungsprozesses überwacht. Der Status eines jeden an das OMS übergebenen<br />
Auftrags kann so jederzeit von den Anwendern abgerufen werden. Der<br />
Ausdruck und die Kuvertierung, sowie der Versand der über das OMS verarbeiteten<br />
Briefe finden im Druckzentrum des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> statt.<br />
Im Juni 2006 wurde diese erste Ausbaustufe des OMS in Betrieb genommen. Die<br />
Verfahren ZVK/UVK und ISBJ-KiTa wurden für die Nutzung des zentralen Dienstes<br />
angepasst und arbeiten seitdem reibungslos mit dem neuen Dienst zusammen.<br />
Anfang 2007 wurde von SCI im Auftrag des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> eine Erweiterung des<br />
Funktionsumfangs des OMS vorgenommen, mit der nun auch Massen- <br />
Im Dezember 2006 beauftragte das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> die Firma „Schütze<br />
Consulting Informationssystem GmbH“<br />
(SCI) mit der Implementierung des OMS<br />
auf der Grundlage eines gemeinsam erarbeiteten<br />
technischen Feinkonzepts<br />
(OMS_2006).<br />
Bei der Planung wurde seitens des Auftraggebers<br />
besonderen Wert auf Konformität<br />
mit dem zu diesem Zeitpunkt<br />
noch in Entstehung begriffenen Konzepts<br />
zur eGovernment-Diensteplattform<br />
(eGov2006) gelegt, mit dem<br />
Ziel, möglichst vielen und unterschiedlichen<br />
Anwendungen die Nutzung des<br />
Dienstes zu ermöglichen.<br />
In einer ersten Ausbaustufe des OMS<br />
wurden die Verarbeitung und der Versand<br />
von beliebigen PDF-Dokumenten,<br />
wahlweise als Brief oder in Form<br />
von E-Mail-Anhängen implementiert,<br />
die Versendung als Fax und die Vorabinformation<br />
über SMS sind jedoch konzeptionell<br />
bereits von Anfang an berücksichtigt<br />
worden.<br />
Abb. 1: Systemüberblick Output-Management-Dienst (OMS)<br />
2/07 14
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
drucksachen, z. B. Serienbriefe aus MS Word etc., über das OMS verarbeitet<br />
werden können. Zur verfahrensunabhängigen Nutzung dieser Funktionen steht allen<br />
Anwendern der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung eine eigene Software (OMS-Client) zur Verfügung,<br />
über die eine Versendung der PDF-Dokumente und anschließende Statusüberwachung<br />
auf einfache Weise realisiert werden kann.<br />
Die Erstellung der PDF-Dokumente aus anderen Formaten (z.B. MS Word, MS<br />
Excel) kann in diesem Verarbeitungsprozess durch lizenkostenfrei verfügbare Tools<br />
(FreePDF) erfolgen.<br />
Das OMS wurde von SCI unter Verwendung von Open-Source-Techno-logien als<br />
J2EE-konforme Applikation implementiert. Als Kerntechnologien kommen dabei<br />
der Applikationsserver JBOSS 4 und das DBMS PostgreSQL 8 sowie das AXIS 1.0-<br />
Framework zum Einsatz. Die verwendeten Technologien sind hoch skalierbar, so dass<br />
bei Bedarf die Kapazitäten der Nachfrage entsprechend angepasst werden können.<br />
Bereitstellung eines<br />
DMS/VBS-Dienstes auf<br />
der Basis des Systems<br />
VISkompakt ®<br />
Motivation<br />
Aufgrund der Aufgabenvielfalt der<br />
öffentlichen Verwaltung existiert<br />
eine Vielzahl von Fachverfahren,<br />
welche auf die Erfüllung der<br />
jeweiligen Aufgaben zugeschnitten sind.<br />
Bei der Realisierung von Fachverfahren<br />
haben sich in den letzten Jahren Basisfunktionen<br />
herauskristallisiert, die mit<br />
mehr oder weniger Funktionalität in jedem<br />
Fachverfahren der öffentlichen<br />
Verwaltung zu finden sind. Hierzu gehören<br />
in jedem Fall die Dokumentenverwaltung<br />
(eAkte), aber auch Funktionen<br />
der Vorgangssteuerung sowie des<br />
Output-Managements oder des Formular-Managements.<br />
Foto: Archiv<br />
Literatur:<br />
• (eGov2006) Konzeption einer eGovernment-Diensteplattform, <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
2006<br />
• (KiTa2006) Gesetz zur Weiterentwicklung des bedarfsgerechten Angebotes<br />
und der Qualität von Tagesbetreuung (Kindertagesbetreuungsreformgesetz)<br />
vom 23. Juni 2005<br />
• (OMS_2006) Feinkonzept Output-Komponente, Version 1.1, SCI, Stand<br />
4.4.2006<br />
• (OMS-Client) Clientsoftware für die Outputmanagement-Komponente<br />
(OMK), Version 1.1.0, SCI, Stand: 20.02.2007<br />
• (FreePDF) Software - Bei KoBiT verfügbar unter: http://www1.bankn.verwalt-berlin.de/~webkobitdaten/PDF_Cr/<br />
- im Internet verfügbar<br />
unter: http://freepdfxp.de/fpx732.htm<br />
KLAUS-DIETER SCHÜTZE<br />
Schütze Consulting Informationssysteme GmbH, k.schuetze@schuetze-berlin.de,<br />
FON: 030 802 4944<br />
<br />
Wiederkehrende Bereitstellung von<br />
Basisfunktionen in Fachverfahren<br />
Aufgrund gestiegener Anforderungen an<br />
die öffentliche Verwaltung im Hinblick<br />
auf Bürgernähe, Transparenz sowie<br />
Qualität (hier vor allem: Schnelligkeit)<br />
und Effizienz (Kostendruck) der Prozesse<br />
haben moderne Verfahren der elektronischen<br />
Bearbeitung Einzug in Fachverfahren<br />
gefunden. Fachverfahren sind<br />
somit komplexer geworden. <br />
2/07 15
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Sehr häufig werden jedoch nach wie vor immer wiederkehrende Funktionen<br />
jeweils proprietär in einzelnen Fachanwendungen bereitgestellt.<br />
Integration spezialisierter Systeme<br />
Für die in vielen Fachverfahren benötigten Basisfunktionen wie z.B. Dokumentenmanagement<br />
und Vorgangsbearbeitung haben sich eigene Normen und Systeme<br />
entwickelt. Die PDV-Systeme GmbH entwickelt und vertreibt das DOMEA ® -<br />
zertifizierte Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitungssystem (DMS/<br />
VBS) VISkompakt ® . Es steht zunächst als eigenständiges System zur Abbildung einer<br />
eAkte sowie zur Vorgangsbearbeitung zur Verfügung und beinhaltet alle geforderten<br />
Funktionen in diesem Bereich. Zur Verringerung der Komplexität und somit der<br />
Kosten von Fachverfahren kann der Funktionsumfang von VISkompakt ® dem<br />
Fachverfahren bereitgestellt werden. Somit sehen wir uns als VISkompakt ® -Hersteller<br />
auch als Bereitsteller von Basisfunktionen für Fachverfahren. In den letzten<br />
Jahren haben wir so eine Vielzahl von Fachverfahren um eine eAkte oder eine<br />
Vorgangsbearbeitung erweitert. Hierdurch werden Fachverfahren in ihrer Komplexität<br />
entlastet, und die notwendigen Basisfunktionen werden standardisiert bereitgestellt.<br />
Bereitstellung von Basisfunktionen durch ein spezialisiertes System<br />
Doch ebenso wie die mehrfache Schaffung immer wieder identischer Funktionen in<br />
mehreren Fachverfahren hat die feste Anbindung eines Fachverfahrens an ein DMS<br />
wie VISkompakt ® ihre Grenzen:<br />
• Die zu koppelnden Systeme müssen zueinander passen. Ein großrechnerbasiertes<br />
Fachverfahren und ein webbasiertes Dokumentenmanagementsystem<br />
lassen sich sicher nicht effektiv koppeln.<br />
• Die Kopplung erfolgt meist starr auf die Belange des Fachverfahrens hin.<br />
Änderungen des Fachverfahrens ziehen Änderungen des Dokumentenmanagementsystems<br />
zumindest in dessen Konfiguration nach sich.<br />
• In der Regel wird der Betrieb der Systeme nicht konsolidiert. Sehr oft wird ein<br />
mit einem Fachverfahren gekoppeltes DMS als eine Betriebseinheit gesehen.<br />
• Integrations- und Recherchemöglichkeiten durch Bereitstellung einer fachverfahrensunabhängigen<br />
und –übergreifenden eAkte werden nicht ausgeschöpft.<br />
Der serviceorientierte Ansatz<br />
Ein serviceorientierter Ansatz kann die geschilderten Nachteile ausgleichen. Die<br />
Vision besteht in der Bereitstellung eines funktional verallgemeinerten Dienstes für<br />
alle Bedarfsträger. Dieser Dienst kann nun Daten und Funktionen bereitstellen – und<br />
zwar sowohl für Fachapplikationen als auch zur direkten Nutzung. Durch eine<br />
übergreifende Nutzung eines solchen Dienstes können Mehrwerte geschaffen werden;<br />
Zugriffe auf die Dokumente und den Bearbeitungsstatus sind so nicht mehr nur<br />
den Benutzern des Fachverfahrens vorbehalten, sondern können übergreifend, z.B.<br />
durch den beantragenden Bürger selbst, erfolgen. Immense Vorteile werden darüber<br />
hinaus durch die lose Kopplung der<br />
Systeme gesehen. Veränderungen im<br />
Fachverfahren haben keine direkten<br />
Auswirkungen auf die Kopplung oder<br />
den bereitstellenden Dienst mehr und<br />
umgekehrt. In Bezug auf den Betrieb<br />
ergeben sich ebenso große Vorteile. Der<br />
DMS/VBS-Dienst kann hochskalierbar<br />
und hochverfügbar in einem Rechenzentrum<br />
bereitgestellt werden. Basisarbeiten<br />
wie Bereitstellung entsprechender<br />
Rechen- und Speicherkapazitäten,<br />
Sicherung der Daten usw. werden durch<br />
einen spezialisierten Dienstleister wie<br />
das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> effektiver und sicherer<br />
ausgeführt.<br />
VISkompakt ® und Services – die<br />
VAPI-Web-Services<br />
VISkompakt ® ist für die Bereitstellung<br />
eines Dienstes mit Funktionen des<br />
Dokumentenmanagements und der<br />
Vorgangsbearbeitung konzipiert. Neben<br />
der konsequenten Bereitstellung der<br />
Funktionen von VISkompakt ® über eine<br />
Web-Applikation stehen Web-Services<br />
(VAPI-Web-Services) zur Integration in<br />
Fachverfahren sowie zur allgemeinen<br />
Nutzung bereit.<br />
Mittels der VAPI-Web-Services stehen<br />
Funktionen (wie z.B. die Erzeugung einer<br />
Akte, eines Vorganges, eines Dokumentes<br />
inkl. Metadaten oder die Suche<br />
nach Schriftgut) über Systemgrenzen<br />
hinweg, basierend auf aktuellen Standards,<br />
zur Verfügung. Die Spezifikation<br />
des Web-Dienstes - inklusive aller technischen<br />
Parameter - liegt als WSDL-<br />
Datei bei jeder Installation des Systems<br />
vor und kann von allen modernen<br />
Entwicklungsumgebungen genutzt werden,<br />
um Aufrufe zu generieren. Die<br />
Kommunikation erfolgt über das<br />
Internetprotokoll HTTP und kann bei<br />
Bedarf auch verschlüsselt erfolgen. Die<br />
Nachrichten werden hierbei entsprechend<br />
dem SOAP (Simple Object Access<br />
Protocol) codiert übertragen. Grundlage<br />
für SOAP ist das bekannte XML.<br />
Dabei wird durch die Bereitstellung der<br />
Protokollerweiterung „SOAP-Security“<br />
sichergestellt, dass die Authentizität der<br />
Nachricht sichergestellt ist, <br />
2/07 16
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
d.h. erkannt werden kann, dass die Aufrufnachricht tatsächlich von einem<br />
zugelassenen Benutzer erfolgt und nicht verfälscht worden ist. Dies erfolgt durch<br />
eine Signierung der Nachrichten. Durch Umsetzung von Sicherheitskonzepten in<br />
VISkompakt ® selbst werden dem identifizierten Nutzer entsprechende Rechte im<br />
System eingeräumt.<br />
VAPI-Web-Services als SOA-konforme Dienste<br />
Die VAPI-Web-Services können hochperformant und sicher bereitgestellt werden.<br />
Bei Einsatz als J2EE-Anwendung werden alle Daten (auch die eingestellten Dokumente)<br />
in einer ORACLE ® -Datenbank abgelegt. Diese Datenbank kann hochverfügbar<br />
(z.B. mittels Real Application Cluster – RAC) bereitgestellt werden.<br />
Ebenso sind z.T. aufwändige Sicherungsmechanismen bei Komplettnutzung einer<br />
Datenbank einfacher zu bewerkstelligen als bei Filesystemen.<br />
Durch Bereitstellung im ORACLE ® Application-Server sind auch die Web-Applikation<br />
und die Web-Services ausfallsicher und hochskalierbar gestaltbar.<br />
Enge Zusammenarbeit zwischen dem Betriebsdienstleister und dem Systembereitsteller<br />
In gemeinsamer Projektarbeit zwischen dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als zentralem Betriebsdienstleister<br />
und der PDV-Systeme GmbH, Erfurt als Systemhersteller von<br />
VISkompakt ® werden Synergien zum Nutzen des Kunden geschaffen. Gemeinsam<br />
wird ein hochfunktionaler und modernsten Ansprüchen genügender DMS/VBS-<br />
Dienst zur breiten Nutzung bereitgestellt. Die gebündelten Kompetenzen der beiden<br />
Dienstleister gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit für den Endkunden. Die<br />
PDV-Systeme GmbH wird hierbei auch ihre Kompetenzen als ORACLE ® Certified<br />
Advanced Partner einbringen.<br />
GÜNTER STEGER<br />
Business Unit Manager Sales, PDV-Systeme GmbH<br />
ANDREAS WERNER<br />
Business Unit Manager Development, PDV-Systeme GmbH<br />
<br />
Projekt ISBJ<br />
Das Projekt ISBJ – Ein Beispiel für<br />
eine serviceorientierte E-<br />
Government-Infrastruktur<br />
Einleitung<br />
Im Splitter 2/2005 wurde das Projekt<br />
ISBJ der Senatsverwaltung für Bildung,<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
vorgestellt. Das Projekt ISBJ startete im<br />
Jahr 2002 mit dem Ziel, den Einsatz von<br />
<strong>IT</strong>-Fachverfahren in den zwölf bezirklichen<br />
Jugendämtern und der Senatsverwaltung<br />
zu initiieren und zu steuern.<br />
Ein besonderes Ziel des Softwareeinsatzes<br />
ist die Gewinnung von Informationen,<br />
um die jährlichen Ausgaben des<br />
Landes <strong>Berlin</strong> effizienter steuern zu können.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt<br />
das Projekt ISBJ sowohl die organisatorische<br />
als auch die technische Standardisierung<br />
des Einsatzes von <strong>IT</strong>-Fachverfahren<br />
und <strong>IT</strong>-Diensten sowie der<br />
damit zusammenhängenden Arbeitsabläufe.<br />
Basis für die Realisierung bildet die vom<br />
Fraunhofer Institut für Software- und<br />
Systemtechnik ISST entwickelte diensteorientierte<br />
und komponentenbasierte<br />
SAGA-konforme Referenzarchitektur.<br />
Komponenten und Dienste, die im Rahmen<br />
einer Projektphase entwickelt wurden,<br />
werden automatisch Bestandteil der<br />
Referenzarchitektur und können in den<br />
folgenden Entwicklungen genutzt werden.<br />
Damit ist gesichert, dass jede<br />
Funktionalität nur einmal entwickelt und<br />
gepflegt werden muss.<br />
Im Laufe der Zeit wurde neben den<br />
eigentlichen <strong>IT</strong>-Fachverfahren eine<br />
wiederverwendbare serviceorientierte E-<br />
Government-Infrastruktur entwickelt,<br />
die die Anbindung der <strong>IT</strong>-Fachverfahren<br />
an zentrale <strong>IT</strong>-Fachverfahren im Land<br />
<strong>Berlin</strong> und damit die Bearbeitung von E-<br />
Government-Prozessen unter Beteiligung<br />
externer Partner und Bürger ermöglicht.<br />
Abbildung 1 gibt einen Überblick über die<br />
logische ISBJ-Infrastruktur, die im Folgenden<br />
kurz erläutert wird. <br />
2/07 17
Externe Partner<br />
Internet<br />
Sachbearbeiter<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Buchungskomponente<br />
ProFiskal<br />
Rollen die verfügbaren Berichte, Auswertungsvorlagen<br />
und Auswertungsmöglichkeiten<br />
dargestellt sind, können<br />
dann Berichte abgerufen oder Auswertungen<br />
initiiert werden.<br />
Bürger<br />
ISBJ-<br />
Portalinfrastruktur<br />
Externe<br />
Datenquellen<br />
ISBJ-<strong>IT</strong>-<br />
Fachverfahren<br />
ISBJ-Data<br />
Warehouse<br />
Berichtsportal<br />
Output-Dienst<br />
Personenstammverwaltung<br />
<strong>IT</strong>DZ-Druckstraße<br />
LABO<br />
Externe Partner, z. B. Träger, können<br />
über ein sogenanntes Partner-Portal aus<br />
dem Internet die Erstellung einer Auswertung<br />
initiieren. Die Auswertung wird<br />
ihnen verschlüsselt an eine zuvor hinterlegte<br />
E-Mail-Adresse übermittelt. Externe<br />
Partner können weiterhin die regelmäßige<br />
Erstellung und den Versand<br />
von Auswertungen abonnieren.<br />
Outputmanagement<br />
Abbildung 1<br />
<br />
Sachbearbeiter<br />
Übersicht über die Infrastruktur des Projekts ISBJ<br />
Das ISBJ-Data Warehouse als zentrales Controlling-Instrument<br />
Der Wunsch nach Planungs-, Steuerungs- und Analysedaten ist eine der Haupttriebkräfte<br />
des Projekts ISBJ. Im Fokus steht hier nicht mehr der vertiefte wissenschaftliche<br />
Analyseansatz, sondern die ständige Berichterstattung, die es ermöglicht,<br />
eigenes Verhalten kurzfristig auf seine Wirkung zu überprüfen, um so einen Ziel-<br />
Wirkungsregelkreis zu installieren. Nur wenn es gelingt, das Berichtswesen auch der<br />
tatsächlich handelnden Verwaltung (Sozialarbeit) zur Verfügung zu stellen, wird die<br />
Reform zur ganzheitlichen Herangehensweise, wie sie sich in der sozial-räumlichen<br />
Sozialarbeit ausdrückt, wie geplant unterstützt und der negativen Kostenentwicklung<br />
entgegengewirkt. Dieser neue Schwerpunkt verschiebt die Anforderungen an die<br />
Verfügbarkeit in Richtung Vergleichsdaten, die insbesondere über Zeitreihen Änderungen<br />
aufzeigen können. Damit einher geht der Paradigmenwechsel, Daten nicht<br />
zusätzlich zu erheben sondern grundsätzlich direkt aus den eingesetzten Fachverfahren<br />
zu gewinnen.<br />
Um diesem pragmatischen Ansatz zu folgen wurde beim Entwurf der einzelnen<br />
Fachverfahren auf separate Auswertungskomponenten verzichtet. Stattdessen wurde<br />
ein Data Warehouse als zentrales Auswertungsinstrument konzipiert und in Betrieb<br />
genommen. Über nächtliche Prozesse werden die Daten aus den Fachverfahren in<br />
das Datawarehouse transportiert und dort weiter verarbeitet.<br />
Für fachverfahrensspezifische Auswertungen kann direkt über das Fachverfahren<br />
auf die Auswertungsfunktionalität des Data Warehouse zugegriffen werden. Auf der<br />
Basis der im Fachverfahren für die einzelnen Anwender spezifizierten Berechtigungen<br />
erfolgt der Zugriff auf die im Data Warehouse gespeicherten Fachdaten. Damit wird<br />
sichergestellt, dass jeder Sachbearbeiter nur Einblick in die Daten erhält, für die er<br />
eine Berechtigung hat.<br />
Für die Interaktion berechtigter Mitarbeiter des Landes <strong>Berlin</strong> mit dem Data<br />
Warehouse wird z. Zt. ein spezielles Berichts-Portal realisiert. Über eine Seite im<br />
Intranet, auf der in Abhängigkeit der in der Berechtigungsverwaltung hinterlegten<br />
Die im Rahmen des Projekts ISBJ entwickelten<br />
<strong>IT</strong>-Fachverfahren erzeugen<br />
verschiedene Arten von Dokumenten.<br />
Um die einzelnen Sachbearbeiter zu entlasten<br />
und um durch einen zentralen<br />
Druck Kosten zu sparen, wurde das<br />
<strong>IT</strong>DZ beauftragt, einen Dienst nebst<br />
Abrechnungssystem bereitzustellen über<br />
den Dokumente entweder als E-Mail<br />
oder auf einer Druckstraße des <strong>IT</strong>DZ<br />
ausgegeben, kuvertiert und über einen<br />
Postdienstleister versandt werden können.<br />
Über einen speziellen Client kann der<br />
Outputmanagement-Dienst auch dazu<br />
verwendet werden, kostengünstig Serienbriefe<br />
zu versenden.<br />
Der Zugriff auf den Outputmanagement-Dienst<br />
erfolgt über eine Web-Service-Schnittstelle,<br />
so dass der Dienst<br />
nach einer Anmeldung beim <strong>IT</strong>DZ auch<br />
von anderen Senatsverwaltungen genutzt<br />
werden kann.<br />
Personenstammverwaltung<br />
Ein fachübergreifendes Controlling erfordert,<br />
dass alle in einzelnen <strong>IT</strong>-Fachverfahren<br />
verwalteten Personen auch<br />
über deren Grenzen hinweg eindeutig<br />
identifiziert werden können. Unter Berücksichtigung<br />
der datenschutzrechtlichen<br />
Rahmenbedingungen wurde deshalb<br />
ein Dienst zur Verwaltung von<br />
Personenstammdaten realisiert, der <br />
2/07 18
von allen <strong>IT</strong>-Fachverfahren im<br />
Kontext von ISBJ verwendet werden<br />
muss. Ein automatischer Abgleich der<br />
in diesem Dienst gespeicherten Daten<br />
mit Daten des Einwohnermeldewesens<br />
sichert die Aktualität der Daten.<br />
Für jede Person wird genau ein Stammdatum<br />
verwaltet, so dass damit auch<br />
fachübergreifende Auswertungen im<br />
Rahmen des Controllings möglich werden.<br />
Der Dienst stellt eine notwendige<br />
Informationsquelle für die Senatsverwaltung<br />
für Bildung, Wissenschaft<br />
und Forschung dar, kann aber zukünftig<br />
auch von anderen Behörden und <strong>IT</strong>-<br />
Fachverfahren genutzt werden.<br />
Buchungskomponente – ein Anschluss<br />
an ProFiskal<br />
ProFiskal ist das zentrale Kassenverfahren<br />
des Landes <strong>Berlin</strong>. Anstatt<br />
eigene Funktionalität zur Verwaltung<br />
von Konten etc. zu implementieren,<br />
wurde eine bidirektionale Schnittstelle<br />
zum <strong>IT</strong>-Fachverfahren Profiskal spezifiziert<br />
und in Form der Buchungskomponente<br />
implementiert, über die<br />
sowohl Buchungen ausgelöst als auch<br />
Rückmeldungen aus ProFiskal eingelesen<br />
werden können. Durch die<br />
Kapselung der Dateischnittstelle von<br />
ProFiskal werden die in ISBJ entwickelten<br />
<strong>IT</strong>-Fachverfahren von der Weiterentwicklung<br />
von ProFiskal und deren<br />
Schnittstellen abgekoppelt. Zukünftige<br />
Änderungen in ProFiskal erfordern<br />
lediglich eine Änderung der Implementierung<br />
der Buchungskomponente, die<br />
die Buchungskomponente nutzenden<br />
<strong>IT</strong>-Fachverfahren sind davon jedoch<br />
nicht betroffen.<br />
Portalinfrastruktur für ISBJ<br />
Hauptziele des Projekts ISBJ sind neben<br />
der Unterstützung der Fachverfahren in<br />
SenBWF und der Bereitstellung von<br />
Steuerungsinformationen die aktive Einbindung<br />
der externen Geschäftpartner<br />
und Bürger in den Arbeitsprozess der<br />
Verwaltung. Erforderliche Daten werden<br />
soweit wie möglich an der Quelle<br />
erhoben (z. B. Personendaten von den<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Bürgern, Belegungsdaten von den Trägern).<br />
So können unnötige Doppelarbeiten<br />
vermieden werden, wodurch ein<br />
Mehrwert für alle Beteiligten entsteht.<br />
Diese Quasi-Auslagerung von Arbeitsprozessen<br />
als Self-Service an externe<br />
Partner, z. B. Träger von Betreuungseinrichtungen,<br />
und das Anbieten innovativer<br />
Dienstleistungen für die Bürger<br />
(z. B. die elektronische Antragsstellung)<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> sind entscheidende<br />
Bausteine einer eGovernment-Strategie.<br />
Eine Grundvoraussetzung dafür ist der<br />
Aufbau einer sicheren Kommunikation<br />
zwischen den externen Partnern bzw.<br />
Bürgern im Internet und den <strong>IT</strong>-Fachverfahren<br />
im Intranet der Senatsverwaltung.<br />
Die hierfür vom Bundesamt<br />
für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
(BSI) im Rahmen der E-<br />
Government-Architektur empfohlene<br />
Lösung auf der Basis einer Governikus-<br />
Infrastruktur konnte nicht realisiert werden,<br />
da die dafür benötigte Infrastruktur<br />
im Land <strong>Berlin</strong> noch nicht zentral zur<br />
Verfügung steht.<br />
Eine Anbindung über VPN kommt bei<br />
der Zahl von etwa 1000 Trägern aus<br />
Kostengründen und für die Bereitstellung<br />
von Dienstleistungen für Bürger<br />
prinzipiell nicht in Frage. Deshalb wurde<br />
nach einer Erweiterung der<br />
komponentenbasierten und dienstezentrierten<br />
ISBJ-Architektur gesucht, die<br />
eine sichere und auch von zukünftigen<br />
Fachverfahren wiederverwendbare Anbindung<br />
externer Partner und Bürger an<br />
die <strong>IT</strong>-Fachverfahren im Intranet über<br />
das Internet erlaubt.<br />
Entsprechend den Vorgaben des E-<br />
Government-Handbuchs müssen Daten,<br />
die für den Zugriff aus dem Internet<br />
bereitgestellt werden sollen, auf separater<br />
Hardware, im Folgenden als Portal-<br />
Rechner bezeichnet, in der DMZ verwaltet<br />
werden, da ein direkter Zugriff<br />
aus dem Internet auf <strong>IT</strong>-Fachverfahren<br />
im Intranet verboten ist. Die Aktualisierung<br />
dieser Daten muss von den <strong>IT</strong>-<br />
Fachverfahren im Intranet der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung gesteuert über einen einseitigen<br />
Verbindungsaufbau erfolgen. Es<br />
wurde deshalb eine Portalinfrastruktur<br />
implementiert, die eine Kommunikation<br />
von SAGA-konformen Web-Anwendungen<br />
auf den Portalrechnern in der<br />
DMZ mit den <strong>IT</strong>-Fachverfahren im<br />
Intranet von SenBWF ermöglicht.<br />
Auf dieser Basis wurde als erster Schritt<br />
das so genannte Trägerportal realisiert,<br />
das Trägern von Kindertagesstätten Informationen<br />
darüber liefert, ob ein ihnen<br />
vorliegender KiTa-Gutschein gültig<br />
ist und noch nicht mit einem<br />
Betreuungsvertrag bebucht wurde. In<br />
einem weiteren Schritt wurde ein Self-<br />
Service für Träger realisiert, über den<br />
Betreuungsverträge auf Gutscheine registriert<br />
werden können. Die Nutzung<br />
des Self-Service bietet den Trägern die<br />
Sicherheit, die Betreuung auch durchführen<br />
zu können und dafür zeitnah<br />
bezahlt zu werden. Im Gegenzug wird in<br />
den einzelnen Jugendämtern der Aufwand<br />
bei der Registrierung von<br />
Betreuungsverträgen auf Kita-Gutscheine<br />
reduziert.<br />
Als nächster Schritt wird ein Self-Service<br />
implementiert werden, über den<br />
Träger Informationen über die von ihnen<br />
verwalteten Einrichtungen in der<br />
zentralen Einrichtungs- und Dienstedatenbank<br />
von ISBJ selbst pflegen können.<br />
Ende des Jahres ist die Freischaltung<br />
eines speziellen Portals für Bürger geplant,<br />
über das Anträge auf Kita-Gutscheine<br />
initiiert und Informationen über<br />
Betreuungseinrichtungen gesucht werden<br />
können.<br />
Die Portal-Infrastruktur wurde auf der<br />
Basis des Java Enterprise Standards mit<br />
Hilfe von Open Source Technologie<br />
entwickelt und kann wiederverwendet<br />
werden.<br />
<br />
2/07 19
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Beispiele für E-Government-Prozesse im Rahmen von ISBJ<br />
Auf der Grundlage der oben beschriebenen Infrastruktur wurden und werden E-<br />
Government-Prozesse realisiert, die sowohl die Kommunikation von Bürgern oder<br />
externen Partnern, z. B. Trägern von Kindertagesstätten, mit der Verwaltung als auch<br />
die Arbeitsprozesse in SenBWF selbst vereinfachen. In Abbildung 2 ist beispielhaft<br />
ein solcher E-Government-Prozess dargestellt.<br />
Kunde<br />
Internet<br />
1<br />
ISBJ-Portal<br />
Abbildung 2: Beispielhafter E-Government-Prozess<br />
2<br />
5<br />
3<br />
ISBJ-<strong>IT</strong>-<br />
Fachverfahren<br />
ISBJ-Data<br />
Warehouse<br />
4<br />
Output-Dienst<br />
Buchungskomponente<br />
Personenstammverwaltung<br />
1 Ein „Kunde“ von SenBWF meldet sich über seinen Browser am ISBJ-Portal<br />
im Internet an. In Abhängigkeit von seiner Berechtigung hat er dort die<br />
Möglichkeit, nach bestimmten Informationen zu suchen. So kann ein Träger<br />
z. B. prüfen, ob ein ihm vorgelegter KiTa-Gutschein schon bebucht wurde<br />
oder darauf noch ein Betreuungsvertrag abgeschlossen werden kann. Kann<br />
der Gutschein noch bebucht werden, so füllt der Träger auf seinem Browser<br />
ein elektronisches Formular mit den entsprechenden Vertragsdaten aus und<br />
sendet es ab.<br />
2 Über die Portalinfrastruktur werden die Daten aus dem Formular gemäß den<br />
Sicherheitsvorgaben sowohl des Bundesamtes für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik als auch gemäß den Vorgaben des Landes <strong>Berlin</strong> sicher<br />
zu den entsprechenden Fachverfahren transportiert.<br />
3 Zunächst erfolgt innerhalb des <strong>IT</strong>-Fachverfahrens eine Prüfung der fachlichen<br />
Richtigkeit der Daten. Unkorrekte Daten werden entweder abgelehnt<br />
oder in den Arbeitskorb eines Sachbearbeiters zur weiteren Klärung und<br />
Bearbeitung gelegt. Korrekte Daten werden automatisch weiter verarbeitet.<br />
So wird z. B. ein Betreuungsvertrag eines Trägers zu einem KiTa-Gutschein<br />
automatisch registriert und kann damit auch zeitnah bezahlt werden.<br />
4 Über den Output-Dienst wird der Träger in Form einer E-Mail über die<br />
Bearbeitung seines Antrages unterrichtet.<br />
5 Im Normalfall werden in den <strong>IT</strong>-Fachverfahren bei der Bearbeitung Stammdaten<br />
modifiziert. Da aus Sicherheitsgründen vom Portal im Internet aus der<br />
Zugriff auf die Stammdaten der <strong>IT</strong>-Fachverfahren verboten ist, werden nach<br />
dem Abschluss der Bearbeitung Änderungen der Stammdaten, die auf dem<br />
Portal angezeigt werden müssen, automatisch auf das Portal kopiert. Im hier<br />
beschriebenen Beispiel würde die Tatsache, dass ein bestimmter Gutschein<br />
nicht mehr bebucht werden kann, an das Portal gemeldet.<br />
6 Geänderte Fachdaten werden automatisch einmal in der Nacht in das<br />
Datawarehouse transportiert, wo sie dann für Auswertungen über das Berichtsportal<br />
oder über die <strong>IT</strong>-Fachverfahren zur Verfügung stehen.<br />
Die hier beschriebene Infrastruktur ist vielseitig nutzbar und kann mit SAGAkonform<br />
realisierten <strong>IT</strong>-Fachverfahren einfach wiederverwendet werden.<br />
6<br />
E-Government-Prozesse mit externen<br />
Partnern<br />
Da in den E-Government-Prozessen mit<br />
externen Partnern auch zahlungsrelevante<br />
Daten übertragen werden,<br />
wurde auf der Basis von Software-Zertifikaten<br />
eine geschlossene Benutzergruppe<br />
eingerichtet. Nur wenn ein derartiges<br />
Zertifikat im Browser installiert<br />
ist, kann der Zugriff auf das Portal erfolgen.<br />
Die Funktionalität zur Erstellung<br />
und Verwaltung der Zertifikate ist Teil<br />
der Portalinfrastruktur. Zusätzlich zur<br />
Absicherung der Verbindung über<br />
Client-Zertifikate existiert noch eine separate<br />
Benutzerverwaltung, über die jedem<br />
Partner separat Rechte zur Nutzung<br />
der Portalfunktionalität zugewiesen<br />
werden können.<br />
Beispiele für Prozesse mit externen Partnern,<br />
die bereits realisiert sind:<br />
• Prüfung eines KiTa-Gutscheins:<br />
Ein Träger kann an Hand eines<br />
vorgelegten KiTa-Gutscheins<br />
prüfen, ob dieser noch bebucht<br />
werden kann.<br />
• Registrierung eines Betreuungsvertrages<br />
auf einen KiTa-Gutschein:<br />
Durch den Self-Service<br />
des Trägers erhält er zeitnah die<br />
Vergütung für die Betreuung, die<br />
Bezirksämter werden von Routine-Tätigkeiten<br />
entlastet.<br />
Die folgenden Prozesse befinden sich<br />
momentan in der Realisierung:<br />
• Interaktive Bestellung von<br />
Auslastungs- und Abrechnungsstatistiken<br />
für einzelne Träger.<br />
• Interaktive Beantragung von<br />
Kita-Gutscheinen für Eltern:<br />
Eltern werden in Zukunft ihre<br />
KiTa-Gutscheine über einen Träger<br />
beantragen können. Abgesehen<br />
von den Einkommensbelegen<br />
werden alle Informationen<br />
elektronisch übertragen. Als<br />
Ergebnis wird eine Vorgangsnummer<br />
zurückgegeben. Die<br />
Einkommensbelege werden<br />
dann mit der<br />
<br />
2/07 20
Vorgangsnummer an das zuständige<br />
Jugendamt übermittelt. Für<br />
den Träger resultiert aus dem<br />
Verfahren ein zusätzliches Kundenbindungspotenzial,<br />
der Bürger<br />
hat weniger Wartezeit und<br />
das Jugendamt wird von Routinetätigkeit<br />
entlastet.<br />
• Prüfung des Bearbeitungszustandes<br />
eines Antrages auf einen<br />
KiTa-Gutschein.<br />
E-Government-Prozesse mit Bürgern<br />
Die folgenden Prozesse werden bis Ende<br />
2007 realisiert sein:<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Mehr Computer für <strong>Berlin</strong>s Schüler<br />
Eine nicht behandelte Mündliche Anfrage „14 Schüler pro Computer - wie<br />
steht es um die <strong>Berlin</strong>er Medienkompetenz ?“ der Abgeordneten Mieke<br />
Senftleben (FDP) aus der 10. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 26. April<br />
2007 (Drucksache 16 / 20 083) beantwortete der Senator für Bildung, Wissenschaft<br />
und Forschung, Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, am 30. April 2007:<br />
Im Namen des Senats von <strong>Berlin</strong> beantworte ich Ihre nicht erledigte Mündliche<br />
Anfrage gemäß § 51 Abs. 5 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses wie folgt:<br />
1. Welche konkreten Maßnahmen will der Senat treffen, um die Ausstattung <strong>Berlin</strong>er<br />
Schulen mit Computern so zu verbessern, dass bis 2010 nur noch 6 Schüler auf einen<br />
Computer kommen?<br />
• Beantragung eines KiTa-Gutscheins,<br />
• Suche nach Betreuungseinrichtungen,<br />
• Prüfung des Bearbeitungszustandes<br />
eine Kita-Gutscheinantrags.<br />
E-Government-Prozesse in der Verwaltung<br />
ISBJ bietet auch verwaltungsübergreifende<br />
Dienste an:<br />
• Abonnement von vordefinierten<br />
Auswertungen aus dem<br />
Datawarehouse.<br />
PROJEKTGRUPPE ISBJ<br />
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft<br />
und Forschung<br />
Beuthstr. 6-8,<br />
10117 <strong>Berlin</strong>,<br />
Ansprechpartner: Michael Richter,<br />
Telefon: +49 (0) 30/90 26-53 53, E-<br />
Mail: Michael.Richter@senbjs.verwaltberlin.de<br />
Fraunhofer-Institut für Software- und<br />
Systemtechnik ISST, Institutsteil<br />
<strong>Berlin</strong>,<br />
Mollstr. 1,<br />
10178 <strong>Berlin</strong>,<br />
Ansprechpartner: Dr. Ulrich Kriegel,<br />
Telefon: +49 (0) 30/2 43 06-446, E-<br />
Mail: ulrich.kriegel@isst.fraunhofer.de<br />
Foto: Elenathewise<br />
Zu 1.: In den allgemein bildenden Schulen wurden im Schuljahr 2006/2007 insgesamt<br />
36.751 PCs gezählt (4.400 nicht multimediafähige PCs, 32.351 multimediafähige<br />
PCs), was einem Verhältnis PC zu Schüler/in von 1:8,5 entspricht.<br />
In den beruflichen Schulen wurden im Schuljahr 2006/2007 insgesamt 11.147 PCs<br />
gezählt (355 nicht multimediafähige PCs, 10.792 multimediafähige PCs), was einem<br />
Verhältnis PC zu Schüler/in von 1:8,0 entspricht.<br />
Es ist beabsichtigt, das Verhältnis von 1:6 mit Hilfe von Landes- und eingeworbenen<br />
Drittmitteln bis 2010 zu erreichen.<br />
2. Ist angesichts der Tatsache, dass sich in Norwegen, Neuseeland und den USA die<br />
Computerausstattung immens besser darstellt (5 Schüler auf einen Rechner) als in<br />
<strong>Berlin</strong>, eine zusätzliche Anstrengung - auch in Hinblick auf die Vermittlung eines<br />
sinnvollen Umgangs mit PCs - notwendig?<br />
Zu 2.: Ja.“<br />
<br />
2/07 21
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> Online-Shop seit Mitte Mai 2007 mit<br />
optimierter Technik<br />
Auf dem 10. Deutschen Verwaltungskongress „Effizienter Staat“ am 22./<br />
23.Mai 2007 in <strong>Berlin</strong> präsentierte das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) erstmals seinen neuen <strong>IT</strong>-Online-Shop für Behörden. Dazu<br />
wurde die Bestellplattform „<strong>IT</strong>-Selling“ im verwaltungsinternen Netz auf SAP ECO<br />
ERP umgestellt. Dieser zukunftsorientierte Schritt ermöglicht den Kunden des<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> einen einfachen und komfortablen Online-Einkauf von <strong>IT</strong>-Technik.<br />
Ohne eigenen Ausschreibungsaufwand, schnell und absolut sicher können Mitarbeiter<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung so Bestellungen zu günstigen Konditionen aus den<br />
Rahmenverträgen des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> durchführen. Der neue Online-Shop ist, wie<br />
gewohnt, im verwaltungsinternen Netz unter der Rubik „Produkte“ „<strong>IT</strong>-Selling“ zu<br />
finden.<br />
Als Browser werden Internet Explorer 5.0, 5.5, 6.0, Netscape 7.02 sowie Firefox<br />
bei einer Auflösung von mind. 1024 x 768 Pixel. Unterstützung, JavaScript muss<br />
zugelassen sein. Für die Hilfefunktion wird der „Acrobat Reader“ benötigt. (EB) <br />
Bundesweites <strong>IT</strong>-Projekt sorgt für Bürokratieabbau<br />
im Schwerlastverkehr<br />
Hamburg - Eine Flut von 350.000 Anhörungsfällen zur Durchführung von<br />
Schwerlasttransporten auf deutschen Straßen stapelt sich jedes Jahr im<br />
Posteingang der öffentlichen Verwaltung. Rund 1.000 Behörden und 1.500<br />
Antragsteller sind in Deutschland direkt oder indirekt an der Genehmigung beteiligt.<br />
Aufgrund des hohen Abstimmungsbedarfs bleiben lange Bearbeitungszeiten nicht aus.<br />
Angesichts der anziehenden Konjunktur und des verschärften Wettbewerbs wird<br />
eine ineffiziente Bürokratie jedoch zu einem beachtlichen Standortnachteil. Das <strong>IT</strong>-<br />
Projekt VEMAGS vereinfacht den<br />
Bearbeitungsprozess im Schwerlastverkehr<br />
und trägt zu einem schnelleren<br />
Verfahrensablauf bei. Steria Mummert<br />
Consulting wurde vom Hessischen<br />
Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen<br />
- stellvertretend für alle Bundesländer<br />
- mit dem Aufbau dieser Kommunikationsplattform<br />
beauftragt. Die<br />
Bereitstellung des Systems ist für den 1.<br />
August 2007 geplant. Das Bundesland<br />
Hamburg nimmt hierbei eine herausragende<br />
Rolle im Einführungsprozess wahr.<br />
Die Zeit drängt: Die Beförderungsleistung<br />
deutscher Lastkraftfahrzeuge<br />
nahm allein zwischen 1995 und 2005 um<br />
mehr als 30 Prozent zu . Damit steigt<br />
auch die Zahl der Großraum- und Schwertransporte<br />
kontinuierlich an. Knapp 80<br />
Prozent der Streckenführungen verlaufen<br />
dabei über die Grenzen verschiedener<br />
Bundesländer hinweg. Daher sind für<br />
die Genehmigungsverfahren in den meisten<br />
Fällen zahlreiche Behörden auf verschiedenen<br />
Verwaltungsebenen zuständig.<br />
Aus diesem Grund gestaltet sich die<br />
Genehmigung der Transporte sehr zeitaufwändig.<br />
Bislang müssen Speditionen,<br />
Kran- und Bauunternehmen ihre<br />
Transportvorhaben über Fax oder Telefon<br />
bei den Verkehrsbehörden anmelden.<br />
Diese prüfen gemeinsam mit weiteren<br />
zuständigen Stellen, wie etwa Polizei<br />
oder Deutsche Bahn, die Durchführbarkeit.<br />
Erst wenn alle Stellungnahmen bei<br />
der Genehmigungsbehörde vorliegen,<br />
kann der Bescheid für den Antragsteller<br />
erteilt werden.<br />
Da die Kundenaufträge häufig sehr kurzfristig<br />
erteilt werden, geraten Unternehmen<br />
durch das veraltete Behördenverfahren<br />
leicht in Verzug. Dies gilt vor<br />
allem in Regionen mit stark wachsendem<br />
Güterverkehr. So hat beispielsweise 2005<br />
der gewerbliche Verkehr in Hamburg im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent<br />
zugelegt. Der Bundesdurchschnitt liegt<br />
bei 4,9 Prozent.<br />
Das <strong>IT</strong>-Projekt VEMAGS wird den<br />
Bearbeitungsprozess vereinfachen und<br />
dadurch zu einer Beschleunigung des<br />
gesamten Verfahrens führen: <br />
2/07 22
Transportunternehmen können ihre<br />
Anträge künftig über eine Internetplattform<br />
digital einspeisen. Ein integriertes<br />
Routingsystem unterstützt bei der Ermittlung<br />
der zuständigen Genehmigungsbehörde<br />
und fordert diese zur Bearbeitung<br />
auf. Die Ämter werden dabei bereits<br />
über potentielle Hindernisse auf der Fahrstrecke<br />
informiert. Nach eingehender Prüfung<br />
auf Vollständigkeit und Durchführbarkeit<br />
des Transports stellt die<br />
Genehmigungsbehörde den Bescheid aus.<br />
Bis dahin kann der Bearbeitungsstatus von<br />
den Antragstellern jederzeit online eingesehen<br />
werden. Als Musterbeispiel für eine<br />
effiziente Verwaltung wurde das<br />
VEMAGS bereits mit dem eGovernment-<br />
Preis für Bund, Länder und Gemeinden<br />
ausgezeichnet.<br />
Das E-Government-Projekt VEMAGS<br />
ist ein Beispiel für eine vollständig online<br />
durchführbare Servicedienstleistung<br />
durch die öffentliche Hand. Der Anteil<br />
entsprechender Lösungen nimmt weltweit<br />
zu. Während 2005 19 Prozent der<br />
Regierungs-Websites einen oder mehrere<br />
Services anboten, die vollständig<br />
online durchführbar sind, stieg der Anteil<br />
innerhalb eines Jahres auf 29 Prozent.<br />
Dabei besetzen die Behörden in<br />
Korea und Taiwan Spitzenplätze. Unter<br />
den europäischen Staaten haben Großbritannien,<br />
Irland und Deutschland die<br />
besten Websites hinsichtlich Service,<br />
Sicherheit und Bedienbarkeit vorzuweisen.<br />
Dies ergaben Untersuchungen der<br />
Brown University.<br />
Hintergrundinformationen: VEMAGS<br />
ist eines der 25 wichtigsten Projekte von<br />
Deutschland-Online, der nationalen<br />
eGovernment-Strategie von Bund, Ländern<br />
und Kommunen. An VEMAGS<br />
sind alle Bundesländer, der Bund, die<br />
kommunalen Verbände und die Bundeswehr<br />
beteiligt. Als eines der größten<br />
Projekte im Verkehrswesen ist VEMAGS<br />
die Basis des bundeseinheitlichen<br />
Verfahrensmanagement für Großraumund<br />
Schwertransporte. Das Projekt gilt als<br />
Musterbeispiel für eine effiziente Verwaltung<br />
und wurde mit dem eGovernment-<br />
Preis für Bund, Länder und Kommunen<br />
ausgezeichnet. (ots)<br />
<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Hilfe im Bürokratie-Dschungel<br />
Immer mehr Gemeinden bieten elektronische Hilfsdienste wie das virtuelle<br />
Rathaus an. Im eGovernment-Labor des Fraunhofer-Instituts für Offene<br />
Kommunikationssysteme FOKUS in <strong>Berlin</strong> können Anbieter aller Art ihre<br />
Verwaltungssysteme testen. Auch der Prototyp einer bundesweiten Behörden-<br />
Hotline wird dort entwickelt.<br />
Die Straßenlaterne vor dem Haus leuchtet nicht mehr? Sie brauchen eine Geburtsurkunde<br />
oder haben Fragen zum Steuerbescheid? Ein Anruf bei der „ServiceLine<br />
115“ genügt. Rund um die Uhr steht die Behörden-Hotline zur Verfügung und<br />
veranlasst die Reparatur der Laterne oder die Ausstellung der gewünschten Papiere.<br />
Viele Menschen würden sich einen solch praktischen Dienst wünschen.<br />
Ob dieser elektronische Verwaltungshilfsdienst funktionieren kann und wirtschaftlich<br />
tragbar ist, testen Wissenschaftler des FOKUS in ihrem eGovernment-Labor,<br />
gemeinsam mit der WHU Otto Beisheim School of Management. Auftraggeber ist<br />
das ISPRAT-Institut, eine Initiative im Bereich eGovernment des hessischen Staatssekretärs<br />
Harald Lemke. „Wir haben mit Hilfe des eGovernment-Labors erste<br />
Beispielszenarien der ServiceLine 115 entwickelt“, sagt Projektleiter Uwe Holzmann-Kaiser.<br />
Ruft ein Bürger dort an, werden im Hintergrund die entsprechenden<br />
Verwaltungsabläufe in Gang gebracht, ohne dass er in der Verwaltung von Mitarbeiter<br />
zu Mitarbeiter telefonieren muss. Ein KnowledgeCenter stellt dem Sachbearbeiter<br />
an der Hotline, der den Anruf entgegennimmt, das Basiswissen zur Verfügung. So<br />
kann er dem Anrufer die gewünschte Auskunft geben, beispielsweise wann der<br />
nächste Termin für die Biomüll-Leerung ist. Außerdem können über das<br />
KnowledgeCenter die zuständigen Behörden ausfindig gemacht und die nötigen<br />
Schritte eingeleitet werden. Die defekte Straßenlaterne wird so automatisch bei der<br />
entsprechenden Abteilung des Baureferats gemeldet, und der Elektroinstallateur<br />
erhält einen Auftrag zur Reparatur.<br />
Foto: Zsolt Nyulaszi<br />
Auf der <strong>IT</strong>-Anwendermesse „<strong>IT</strong> Profits“ am 30./31. Mai 2007 in <strong>Berlin</strong> präsentierte<br />
das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) seine Call-Center-Lösung<br />
„<strong>Berlin</strong> Telefon“ mit der einheitlichen Rufnummer 90 0. Ziel des zentralen <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleisters der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung ist die Verknüpfung des Hauptstadtdienstes<br />
mit der bundesweiten Servicenummer 115. „Der Vorteil liegt klar auf der Hand“, <br />
2/07 23
sagt Konrad Kandziora, Vorstand<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. „Die ServiceLine 115<br />
kann beim „<strong>Berlin</strong> Telefon“ von einer<br />
bestehenden und erprobten, technischen<br />
Infrastruktur profitieren“.<br />
Angela Merkel hatte Ende 2006 auf dem<br />
<strong>IT</strong>-Gipfel die Debatte um eine bundesweite<br />
Behördenhotline angefacht. Vorbild<br />
ist die Rufnummer „311“ der Stadt<br />
New York, unter der die Bürger zentral<br />
die öffentliche Verwaltung rund um die<br />
Uhr erreichen können. Die Fraunhofer-<br />
Forscher haben nun hier zu Lande mit<br />
Hilfe des eGovernment-Labors die<br />
Umsetzung eines Prototyps „ServiceLine<br />
115“ realisiert. „Das eGovernment-Labor<br />
bündelt zum Testen solcher<br />
Verwaltungssysteme die notwendigen<br />
Kompetenzen, Technologien und Entwicklungen.<br />
Mit Hilfe eines internationalen<br />
Telekommunikationsstandards<br />
vereinheitlicht es verschiedene Zugangsnetze“,<br />
erklärt Holzmann-Kaiser.<br />
Zudem vereint es technisches und fachliches<br />
Know-how von mehr als 30 Partnern<br />
aus den Bereichen <strong>IT</strong> sowie aus<br />
dem Verwaltungswesen. (PR/EB) <br />
ARIS-Plattform<br />
Investition in neue Produkte und<br />
Lösungen von IDS Scheer<br />
unterstreicht anerkannte<br />
Branchenkompetenz im<br />
öffentlichen Sektor - ARIS als<br />
wesentliche Säule für die<br />
Organisation<br />
Saarbrücken - Das Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung (BMVBS) hat<br />
mitte April 2007 mit IDS Scheer den<br />
Ressortvertrag über den flächendeckenden<br />
Einsatz der ARIS-Platform verlängert<br />
und in neue Produkte investiert.<br />
Der internationale Lösungsanbieter für<br />
Prozesse und <strong>IT</strong> unterstützt das Ministerium<br />
und seine nachgeordneten Behörden<br />
zudem mit umfangreichen Beratungsaktivitäten.<br />
Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen<br />
von über einer Million Euro.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Mit der Verlängerung und Erweiterung<br />
des Ressortvertrages hat sich das BMVBS<br />
entschieden, den bereits 2003 eingeschlagenen<br />
Weg einer konsequenten Prozessorientierung<br />
weiterzuverfolgen und auf<br />
eine breite Basis zu stellen. Wesentlicher<br />
Kernpunkt dabei ist der Einsatz der<br />
neuen ARIS Plattform. Diese unterstützt<br />
Kunden in den Bereichen, wo der Einsatz<br />
moderner Technologie erfolgskritisch<br />
für ihre Aufgabenerledigung ist.<br />
Daher bildet die ARIS-Plattform eine<br />
wesentliche Säule für die Organisation<br />
im Geschäftsbereich des Bundesministeriums.<br />
Neben der Einrichtung eines<br />
„Competence Centre Process Management“<br />
in Ilmenau ist unter anderem der<br />
Aufbau eines Prozess-Portals ab Mitte<br />
2007 geplant. Das BMVBS setzt zum<br />
Design der Prozesse die web-basierten<br />
Produkte ARIS-Business-Architect und<br />
ARIS-Business-Designer ein. Das<br />
Prozessportal wird auf Basis der dynamischen<br />
Publishing-Komponente ARIS<br />
Business Publisher aufgebaut. Um die<br />
Auswirkungen von Prozessänderungen<br />
schon im Vorfeld analysieren und<br />
Prozesskosten ermitteln zu können,<br />
werden ARIS-Simulation und ARIS-<br />
Business-Optimizer genutzt.<br />
IDS Scheer ist gleichzeitig u. a. mit dem<br />
Design und der Implementierung der<br />
administrativen Verwaltungsprozesse in<br />
der Verkehrsverwaltung auf Basis der<br />
SAP Standard-Software beauftragt, um<br />
so langfristig die Qualität der Prozesse<br />
zu sichern.<br />
Dr. Dirk Oevermann, Vorstand für das<br />
Beratungsgeschäft von IDS Scheer:<br />
„Entscheidend für den Erfolg des<br />
Modernisierungsprozesses in der öffentlichen<br />
Verwaltung ist nicht zuletzt die<br />
Qualität des Geschäftsprozessmanagements.<br />
Vor diesem Hintergrund sind<br />
die ARIS-Produkte und Beratungsleistungen<br />
von IDS Scheer in vielen<br />
Verwaltungen von Bund, Ländern und<br />
Gemeinden zum anerkannten Standard<br />
geworden.“ (PR)<br />
<br />
Erfolgreich Ausschreibung<br />
durchgeführt<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> senkt Tarife<br />
im Festnetz- und<br />
Mobilfunkbereich<br />
Telefonieren wird billiger: und das<br />
sowohl über das Handy als auch<br />
das Festnetztelefon. Nach den<br />
diesjährigen Ausschreibungen für Mobilfunk-<br />
und Telekommunikationsdienstleistungen<br />
kann das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung noch günstigere<br />
Preise für die Sprachkommunikation<br />
anbieten. Die Ausschreibungen wurden<br />
gemäß den seit März 2006 geltenden<br />
mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien<br />
gestaltet: Die Inhalte in beiden<br />
Bereichen unterteilten sich in verschiedene,<br />
voneinander unabhängige Lose,<br />
auf die sich die TK-Dienstleister einzeln<br />
bewerben konnten. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
prüfte die Angebote sowohl hinsichtlich<br />
ihrer Preise als auch den Leistungszusagen<br />
wie Lieferfristen, Ortsansässigkeit<br />
oder Betreuung durch Fachpersonal und<br />
Service. Sowohl im Mobilfunk als auch<br />
im Festnetzbereich konnte das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> für Behörden und Einrichtungen<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> seinen Verhandlungsvorteil<br />
als Großabnehmer nutzen und<br />
sehr gute Konditionen für seine Kunden<br />
und die, die es werden wollen, erzielen.<br />
Günstig und leistungsstark<br />
Im Bereich der Festnetz-Telekommunikation<br />
schrieb das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> u.a. die<br />
Sprachanbindung vom <strong>Berlin</strong>er Landesnetz<br />
(BeLa) zum öffentlichen Netz über<br />
die bestehenden zentralen Übergabepunkte<br />
aus. Zum anderen suchte der <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleister des Landes <strong>Berlin</strong> Carrier,<br />
die den Zugang zum öffentlichen Netz<br />
für Behördenstandorte außerhalb des<br />
<strong>Berlin</strong>er Landesnetzes gewährleisten und<br />
Leistungen im DSL-Bereich anbieten.<br />
Für die vorgenannten Leistungen erhielt<br />
die Versatel <strong>Berlin</strong> GmbH den<br />
Zuschlag.<br />
<br />
2/07 24
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Mit dem leistungsstarken Partner, zu dessen Gunsten die Vergabe ausfiel, kann<br />
das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> seine Preise für Telefongespräche in alle Tarifzonen und die<br />
Mobilfunknetze um zwanzig bis fünfzig Prozent reduzieren. Voraussetzung ist<br />
jedoch, dass der Kunde entweder an das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz angebunden ist oder bei<br />
einem direkten Zugang in das öffentliche Netz, durch die Versatel <strong>Berlin</strong> GmbH<br />
erschlossen werden kann. Sowohl die bestehenden Rahmenvertragskunden als auch<br />
neue Kunden des <strong>IT</strong>-Dienstleisters profitieren ab Juli 2007 von den erheblichen<br />
Gebührensenkungen sowie der sekundengenauen Abrechnung und den kostenfreien<br />
Gesprächen innerhalb des 90er-Nummernbereiches sowie des <strong>Berlin</strong>er Versatel-Netzes.<br />
Aktuelle Endgeräte-Highlights<br />
LG KU800 Chocolate UMTS<br />
SonyEricsson K800i<br />
Foro: Doreen Salcher<br />
Mehr Entscheidungsfreiheit im Mobilfunk<br />
Auch bei der diesjährigen Ausschreibung für den Mobilfunk gelang es nicht nur, die<br />
Gesprächsgebühren weiter zu senken. Darüber hinaus konnten neben dem bisherigen<br />
Netzbetreiber T-Mobile D1, auch Vodafone D2 und O2 Germany als neue<br />
leistungsstarke Partner gewonnen werden. Wobei Vodafone D2 als wirtschaftlichstes<br />
Angebot aus der Ausschreibung hervor ging. Damit können die Behörden und<br />
Einrichtungen des Landes <strong>Berlin</strong> frei aus einer größeren Bandbreite an Mobilfunkanbietern<br />
wählen. Die Gespräche werden sekundengenau und zu sehr guten Konditionen<br />
abgerechnet. Des Weiteren stehen den Kunden des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> moderne<br />
Endgeräte der jüngsten Generation zur Verfügung.<br />
Nokia N95<br />
Die Tarif-Highlights des Vertragspartners Vodafone (Preisangaben in netto):<br />
• Einfache und übersichtliche Tarifstruktur – nur ein Tarif<br />
• Basispreis 4,58 Euro oder 7,58 Euro (wobei der Basispreis „abtelefoniert“<br />
werden kann)<br />
• Kein einmaliger Anschlusspreis<br />
• Für 0,04 Euro /Minute in das nationale Festnetz<br />
• Für 0,08 /Minute in das eigene Mobilfunknetz bzw. für 0,04 Euro /Minute<br />
in das Mobile-VPN (eigene Benutzergruppe)<br />
• Für 0,22 Euro /Minute in fremde Mobilfunknetze<br />
• 0,12 Euro je SMS in nationale Mobilfunknetze<br />
• Onlineshop für die schnelle und einfache Vertragsabwicklung<br />
• Topaktuelle Endgeräte zu günstigen Konditionen<br />
ROBERT ROGGE<br />
Senior Produktmanager Basisprodukte <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
<br />
BlackBerry 8800<br />
MobileConnectCatd Express in<br />
Verbindung mit dem VFD2-<br />
Dashboard<br />
2/07 25
Neues im Themenumfeld VPS<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Elektronischer Rechtsverkehr berlinweit nutzbar<br />
Im Rahmen der CeB<strong>IT</strong> hat das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />
den Vertrag über die Nutzung von erv-d (elektronischer Rechtsverkehr für<br />
Deutschland) unterschrieben. Das erv-d ist ein Produktbundle der Firmen AM-<br />
SoFT und bremen online services GmbH & Co. KG (bos KG) auf Basis der Produkte<br />
DocumentBeam und EGVP (elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach).<br />
Es verbindet Client und Serverkomponenten beider Firmen und kommt bisher vor<br />
allem in zahlreichen Bundesgerichten und Gerichten der Länder zum Einsatz.<br />
erv-d ermöglicht die rechtsverbindliche Kommunikation auf Basis aller gebräuchlichen<br />
Kommunikationswege im Internet (E-Mail, Browser-Upload sowie OSCI-<br />
Nachrichten) unter Einbeziehung elektronischer Signaturen, starker Verschlüsselungsverfahren,<br />
Zeitstempeldiensten und Quittungsmechanismen.<br />
Abb.: Kommunikationsarchitektur erv-d<br />
Damit den Kunden des erv-d eine größtmögliche Flexibilität bei der Kommunikation<br />
mit den teilnehmenden Gerichten und Verwaltungen gewährt wird, werden sowohl<br />
https, S/MIME und das OSCI-Transportprotokoll unterstützt.<br />
Das EGVP der Firma bos ist die Clientanwendung zur Nutzung des OSCI-<br />
Transportprotokolls um Daten einer am erv-d teilnehmenden öffentlichen Einrichtung<br />
über die Sicherheits-Middleware Governikus zu übermitteln. Das Produkt<br />
DocumentBeam der Firma AM-Soft ergänzt diese Übermittlungsmöglichkeit um die<br />
browsergestütze Verwendung von https sowie die Benutzung von S/MIME (siehe<br />
Abbildung).<br />
• Prüfung von qualifizierten Signaturen<br />
unterschiedlicher Anbieter<br />
• Erstellung maschinenlesbarer<br />
XML-Datensätze (zum Beispiel<br />
X-Justiz-konform)<br />
• ZIP-Komprimierung und -<br />
Extrahierung<br />
• Virenprüfung<br />
Durch OSCI als Transportprotokoll<br />
• Senden, Verwalten und Empfangen<br />
von unstrukturierten OSCI-<br />
Nachrichten, mit beliebigen Anhängen<br />
• Signaturhandling (unterschiedliche<br />
Signaturniveaus, Einsatz aller<br />
gängigen Signaturkarten und<br />
Kartenlesegeräte)<br />
• Mehrfachsignatur<br />
• Quittungsmechanismen/Zeitstempeldienst<br />
• Protokollierung des Sende- und<br />
Empfangsvorgangs<br />
• Verwaltung von Adressdaten und<br />
Adressierung mit zentralem<br />
Verzeichnisdienst<br />
Verwaltungsexterne Nutzer (wie z.B.<br />
Notare) können so rund um die Uhr mit<br />
den genannten Behörden rechtsverbindlich<br />
und geschützt in Kontakt treten und<br />
elektronisch signierte Dokumente einreichen.<br />
Hierbei kommen auch sogenannte<br />
XML strukturierte Nachrichten<br />
(z.B. XJustiz) zum Einsatz, welche die<br />
reibungslose elektronische Vorgangsbearbeitung<br />
ermöglichen. Dies spart Zeit<br />
und schafft Flexibilität: Bei Notaren,<br />
Gerichten und Behörden wird die<br />
Weiterverarbeitung erleichtert und die<br />
Vorgangsbearbeitungszeit verkürzt.<br />
Der Vertrag wurde bereits von den Justizverwaltungen<br />
zahlreicher Bundesländer<br />
unterschrieben und genutzt. <br />
Als Paket stellt erv-d folgende Funktionalitäten zur Verfügung:<br />
• Datei-Upload / E-Mail<br />
• Upload beliebiger Dateien oder Archive mittels Web-Browser, SSL-gesichert<br />
(128 Bit)<br />
• Eingangsbestätigung der Dokumente<br />
2/07 26
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übernimmt die Vertragsverpflichtung für das Land <strong>Berlin</strong>, da<br />
die Nutzung des Systems nicht nur für die Justiz sondern für alle öffentlichen Stellen<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> vorgesehen ist.<br />
Hr. Tegeder, Senatsverwaltung für Justiz und Mitglied des Vorsitz des Lenkungskreises<br />
EGVP merkt hierzu an: „Der Lenkungskreis EGVP begrüßt, dass mit <strong>Berlin</strong><br />
und Bremen zwei Bundesländer anstreben, die von der Justiz entwickelte Lösung für<br />
die rechtssichere elektronische Kommunikation auch für die allgemeine Verwaltung<br />
einzuführen. Dadurch wird es Bürgern und Unternehmen erspart bleiben, für die<br />
elektronische Antragstellung bei verschiedenen öffentlichen Stellen mehrere unterschiedliche<br />
Verfahren benutzen zu müssen.“<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als der <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung garantiert durch<br />
den Betrieb des Governikus nicht nur der Justiz des Landes <strong>Berlin</strong> die lizenzkostenfreie<br />
und uneingeschränkte Nutzung dieses modernen signaturgesetzkonformen<br />
Kommunikationssystems. Die Nutzung kann in allen Bereichen des Verwaltungshandelns,<br />
also G2G, G2B und G2C erfolgen und gewährt der Verwaltung die<br />
Möglichkeit, sich zeitgemäß und auf technisch hohem Niveau zu repräsentieren.<br />
Bereits heute wird das EGVP vom Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten,<br />
der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und von den Amtsgerichten<br />
Charlottenburg (Registergericht) und Wedding (Mahngericht) genutzt.<br />
Zum Stichtag 10.5.07 wurden von diesen Nutzern seit dem 1.1.07 bereits über 12 GB<br />
Datenvolumen in knapp 77.000 Nachrichten über die VPS des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
empfangen. Weitere Fachverfahren befinden sich heute in der Projektierungs- bzw.<br />
Testphase, so dass ein stetiges Wachstum erwartet werden kann. Dies zeigt, dass diese<br />
Dienstleistung innerhalb von Teilen der Verwaltung bereits angenommen und deren<br />
Vorteile effizient genutzt werden. Ergänzende Informationen vgl. www.erv-d.de.<br />
Foto: Andreas Klein Photographie<br />
Vertragsunterzeichnung über die Nutzung von erv-d auf der CeB<strong>IT</strong> 2007:<br />
Geschäftsführer bremen online services, Dr. Stephan Klein (l.), und <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-<br />
Vorstand Konrad Kandziora (r.)<br />
BOS weitet Pflegevertrag Governikus<br />
Option B aus<br />
Die Firma bremen online services<br />
GmbH & Co. KG (bos) hat den Teilnehmern<br />
des Pflegevertrags Governikus<br />
Option B - und somit auch dem Land<br />
<strong>Berlin</strong> - nunmehr auch das Recht der<br />
lizenzkostenfreien Nutzung des Governikus<br />
Signers eingeräumt.<br />
Der Governikus Signer setzt sich aus<br />
zwei Applikationen, dem Governikus<br />
Verifier und dem gleichnamigen<br />
Governikus Signer zusammen. Die überarbeiteten<br />
Werkzeuge stellen auf der<br />
nahezu betriebssystemunabhängigen<br />
Java Runtime Enviroment (JRE) allgemeine<br />
Funktionen zur Signaturanbringung<br />
und -prüfung zur Verfügung.<br />
Mit der ersten Applikation, dem<br />
Governikus Signer können in wenigen<br />
Schritten alle gängigen Signaturformate<br />
und -niveaus - ob als Softwarezertifikat<br />
oder von einer Signaturkarte - entsprechend<br />
den gesetzlichen, fachlichen und<br />
persönlichen Anforderungen in den Formaten<br />
XML-Signatur (gemäß OSCI),<br />
PKCS#7 („detached“ oder „enveloped“)<br />
und PDF-inline an elektronischen Daten<br />
angebracht werden. Auf diese Weise<br />
können z.B. elektronische Dokumente<br />
rechtsverbindlich unterzeichnet und<br />
gleichzeitig vor Manipulationen geschützt<br />
werden.<br />
Die zweite Applikation, der Governikus<br />
Verifier ist das Gegenstück zum Signer.<br />
Er ermöglicht auf unkomplizierte Weise<br />
die Überprüfung von an Daten angebrachten<br />
Signaturen aller Niveaus und<br />
stellt gleichzeitig die Unversehrtheit der<br />
signierten Daten sicher. Es kann die<br />
Gültigkeit der verwendeten Signatur zu<br />
einem frei wählbaren Zeitpunkt, sowie<br />
deren ggf. gegebene<br />
<br />
2/07 27
Beschränkungen darstellen. Je nach<br />
Signaturniveau des verwendeten Zertifikates<br />
wird an dieser Stelle entweder<br />
das ausstellende Trustcenter „befragt“<br />
oder allein die kryptographische Überprüfung<br />
der angebrachten Signatur<br />
durchgeführt.<br />
Ein Trustcenter als Aussteller eines Zertifikates<br />
ist dazu verpflichtet zugehörige<br />
Informationen zur Gültigkeit und Beschränkung<br />
jederzeit online vorzuhalten.<br />
Der Governikus Verifier stellt über<br />
die Sicherheitsmiddleware Governikus<br />
- für das Land <strong>Berlin</strong> betrieben im <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> - eine Verbindung zum entsprechenden<br />
Trustcenter auf und visualisiert<br />
anschließend das Prüfungsergebnis.<br />
Die kryptographische Prüfung wird<br />
grundsätzlich bei jeder Signaturprüfung<br />
durchgeführt. Sie ermöglicht eine Aussage<br />
darüber zu treffen, ob die Integrität<br />
der signierten Daten seit der Signaturanbringung<br />
verletzt worden ist.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Ein starkes Team: Strategische Zusammenarbeit<br />
von BIM und <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) und die <strong>Berlin</strong>er<br />
Immobilienmanagement GmbH (BIM) optimieren ihre Zusammenarbeit.<br />
Die BIM verwaltet, bewirtschaftet und vermietet rund 900 Dienstgebäude<br />
von etwa drei Millionen Quadratmeter Fläche im Auftrag des Landes <strong>Berlin</strong>. Dabei<br />
ist die GmbH u.a. für die integrierten Technikkomponenten im Gebäude,<br />
beispielsweise die Stromversorgung oder die Klimatisierung und die passive Verkabelung<br />
in den Verwaltungsgebäuden verantwortlich.<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung betreibt u.a. Telekommunikationsanlagen,<br />
lokale Netze, Endgeräte und Verfahren in den Verwaltungsstandorten,<br />
das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz sowie das Data Center. Somit ist ersichtlich, dass<br />
es in Bezug auf die <strong>IT</strong>-Ausstattung sowie deren Betrieb und das Immobilienmanagement<br />
viele Schnittpunkte gibt.<br />
Beim Umzug einer Behörde oder der Modernisierung eines Dienstgebäudes sind<br />
somit Abstimmungen zwischen der BIM und dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> notwendig, damit der<br />
Auf- oder Ausbau der <strong>IT</strong>-Infrastruktur des entsprechenden Hauses den Anforderungen<br />
entspricht und für heutige sowie zukünftige Anwendungen geeignet ist.<br />
Das Einsatzgebiet des Governikus<br />
Signers ist also überall dort, wo Authentizität<br />
und Integrität von elektronischen<br />
Daten gesetzlich vorgeschrieben oder<br />
gewünscht wird.<br />
Ergänzende Informationen vgl.<br />
www.governikus-signer.de<br />
MATTHIAS TEUBNER<br />
ALEXANDER SPOHN<br />
RÜDIGER SNIEHOTTA<br />
E-Mail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Fragen ?<br />
Rufen Sie an:<br />
INFOLINE<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
90 12 (912) 60 80<br />
<br />
Foto: Liv Friis-larsen<br />
Um die Abstimmung zwischen den Partnern zu verbessern, verständigten sich die<br />
beiden Unternehmen auf eine Kooperationsvereinbarung zur koordinierten, strategischen<br />
Zusammenarbeit. Standards für die technische Umsetzung der <strong>IT</strong>-Ausstattung<br />
von Verwaltungsgebäuden sollen in Checklisten niedergelegt, Fristen und<br />
Abläufe definiert und wiederkehrende Prozesse in der Zusammenarbeit vereinheitlicht<br />
und optimiert werden. So wollen die Mitarbeiter ihre alltägliche Kooperation in<br />
eine „feste Form gießen“.<br />
„Ziel der Vereinbarung ist es, die Zusammenarbeit kostengünstiger und effizienter<br />
zu gestalten. Dies trägt auch zur Zufriedenheit der Verwaltungsmitarbeiter bei“,<br />
erklärt Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Denn ein Umzug oder eine<br />
Sanierung der Behörde verläuft so reibungsloser, ohne Qualitätsverluste und mit<br />
wesentlich geringerem Abstimmungsbedarf zwischen allen Beteiligten. (EB) <br />
2/07 28
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>-Lösungen maßgeschneidert.<br />
Unsere eGovernment-Dienstleistungen<br />
Formularservice<br />
Dokumenten-Management-System (DMS)<br />
Work@Home<br />
Virtuelle Poststelle (VPS)<br />
Output-Management-System (OMS)<br />
Mobile Bürgerdienste (MoBüd)<br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
www.itdz.verwalt-berlin.de · www.itdz-berlin.de · vertrieb@itdz-berlin.de<br />
2/07 29
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> gewinnt<br />
„Best Practice Award“<br />
für <strong>IT</strong>-Ausstattung von<br />
<strong>Berlin</strong>er Schulen<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> - Vereinfachung der Beschaffung durch Einrichtung eines elektronischen<br />
Warenkorbs, Einbindung des Know-how der Senatsverwaltung für Bildung,<br />
Wissenschaft und Forschung und die enge Zusammenarbeit mit dem <strong>Berlin</strong>er<br />
Mittelstand - wurde die zeitnahe Realisierung besonders positiv bewertet. Die Zeit<br />
und Kosten sparende Umsetzung bei maximaler Kompetenzbündelung war ausschlaggebend<br />
für die Auszeichnung,<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist für<br />
sein Projekt „EduNet 2006“<br />
mit dem „Best Practice Award 2007“<br />
des Bensberger Kreises ausgezeichnet<br />
worden. Der <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung überzeugte insbesondere<br />
durch seine strategisch-logistischen Leistungen<br />
bei der <strong>IT</strong>-Ausstattung von <strong>Berlin</strong>er<br />
Schulen. Das Unternehmen setzte<br />
sich dabei gegen namhafte Mitbewerber<br />
wie „Deutsche Bahn Systems“ und „Energie<br />
Baden-Württemberg (EnBW)“<br />
durch. Neben dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wurden<br />
auch die Unternehmen „Deutsche Post<br />
World Net (<strong>IT</strong> Services)“ und „e.on“<br />
ausgezeichnet.<br />
Foto: Archiv<br />
Holten die<br />
Ausszeichnung „Best<br />
Practice Award 2007“<br />
ins Haus: (v. l. n. r.)<br />
Christian Langenfeld<br />
(Vertrieb), Konrad<br />
Kandziora (Vorstand),<br />
Dr. Heimo Strauss<br />
(Beratung), Christian<br />
Peters (Innovationsmanagement)<br />
„Die moderne, zeitgemäße Ausstattung unserer Schulen und Ausbildungsstätten<br />
liegt uns sehr am Herzen. Zeitnahes und unbürokratisches Handeln ist sehr wichtig.<br />
Dies ist uns mit „EduNet 2006“ gelungen“, freut sich Christine Würger von der<br />
<strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Beim Projekt<br />
„EduNet 2006“ wurden in nur fünf Wochen rund 6.000 PCs an 671 Lieferstandorte<br />
der Schulen geliefert und eingerichtet.<br />
Foto: Archiv<br />
„Wir sind natürlich sehr stolz, dass wir<br />
uns gegenüber den anderen bekannten<br />
Unternehmen behaupten konnten. Es<br />
zeigt, dass unsere Kompetenzen und<br />
das Ergebnis unseres Projektes honoriert<br />
wurden“, erläutert Konrad<br />
Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />
Neben der strategischen Vorgehensweise<br />
Unter dem Motto „Experten bewerten Experten“ vergibt der Bensberger Kreis, als<br />
das führende Benchmarking-Panel der Konzern-<strong>IT</strong>, jedes Jahr einen „Best Practice<br />
Award“. Teilnehmer sind <strong>IT</strong>-Dienstleister aus Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz. Im Jahr 2007 nahmen 28 Unternehmen teil, darunter mehr als die Hälfte der<br />
deutschen Top 20 der Konzern-<strong>IT</strong>. Der Leistungsvergleich im Rahmen des Panels<br />
bezieht sich in erster Linie auf betriebswirtschaftlich relevante Steuerungskennzahlen<br />
und betrachtet neben übergreifenden Rahmendaten alle wesentlichen Leistungsbereiche.<br />
Als <strong>IT</strong>-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung der Hauptstadt <strong>Berlin</strong> hat sich das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erstmalig in einem solchen Wettbewerb um eine Auszeichnung beworben.<br />
Die Verleihung des „Best Practice Award 2007“ an das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zeigt, dass<br />
gerade auch in öffentlichen Institutionen betriebswirtschaftliches Denken zum<br />
Erfolg führt und honoriert wird. (EB)<br />
<br />
2/07 30
Rekordförderung der<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Branche<br />
Technologieförderprogramm<br />
ProF<strong>IT</strong> förderte 2006 62 <strong>IT</strong>-<br />
Projekte mit insgesamt 12,6<br />
Millionen Euro<br />
<strong>Berlin</strong> - Mit dem „Programm zur<br />
Förderung von Forschung, Innovation<br />
und Technologie“<br />
(ProF<strong>IT</strong>) unterstützt das Land <strong>Berlin</strong><br />
2006 insgesamt 62 neue <strong>IT</strong>- und Medien-Vorhaben<br />
mit einem Gesamtvolumen<br />
von 12,6 Millionen Euro. Das<br />
zentrale Technologieförderprogramm<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> richtet sich insbesondere<br />
an kleine und mittlere Unternehmen<br />
aus den Bereichen Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie/<br />
Medien (IuK), Biotechnologie, Medizintechnik,<br />
optische Technologien und<br />
Verkehrstechnologie. Diese wachstumsstarken<br />
Zukunftsbranchen bilden die<br />
Kompetenzfelder der gemeinsam von<br />
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />
initiierten Innovationsstrategie zur Stärkung<br />
des Standortes. Etwa ein Drittel<br />
aller Innovationsfördermittel ging in den<br />
Sektor IuK. Unter Federführung der<br />
<strong>Berlin</strong>er Landesinitiative Projekt Zukunft<br />
entstand im Rahmen dieser<br />
Innovationsstrategie die Strategie für den<br />
<strong>IT</strong>-Standort <strong>Berlin</strong>.<br />
Eines der Hauptziele ist die Unterstützung<br />
von Unternehmen, Initiativen und<br />
Netzwerken des Kompetenzfeldes IuK<br />
bei Breitbandkommunikation, konvergenten<br />
Diensten, Sicherheit mit <strong>IT</strong>, E-<br />
Government, E-Health und XML-<br />
Technologien. Dieses Ziel wurde erreicht:<br />
Mehr als drei Viertel (77 Prozent) aller<br />
Innovationsfördermittel für die IuK-<br />
Wirtschaft sind in diese Branchen geflossen.<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Landesinitiative „Projekt<br />
Zukunft“ engagiert sich seit 1997 für die<br />
Entwicklung und den Einsatz von<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Informationstechnologie und neuen Medien für den Strukturwandel zur Informationsgesellschaft<br />
und Wissensgesellschaft. Mit Initiativen, Projekten und Fördermaßnahmen<br />
unterstützt und koordiniert „Projekt Zukunft“ die Wachstumsbranchen- und -<br />
technologien der Hauptstadt. Durch Technologie-Initiativen konnten zahlreiche<br />
Themenfelder wie Mobilkommunikation, Logistik, XML oder Sicherheit erfolgreich<br />
besetzt und gemeinsam mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen gestaltet<br />
werden. In den vergangenen zehn Jahren sind dadurch mehrere hundert Projekte im<br />
Bereich <strong>IT</strong> und Medien gefördert worden. Auch konnten Bundes- und EU-Mittel<br />
eingeworben werden.<br />
Zu den mit ProF<strong>IT</strong> in 2006 geförderten und erfolgreich abgeschlossenen Projekten<br />
gehören u. a.:<br />
• Eine von Native Instruments realisierte Technologieplattform, mit der alle<br />
Produkte des <strong>Berlin</strong>er Musik-Software-Spezialisten mit Hardwareprodukten<br />
verbunden werden können. Dazu wurde eine Applikationsschnittstelle entwickelt,<br />
die den USB-2.0-Standard nutzt.<br />
• Ein Software-Tool, entwickelt von CFX-<strong>Berlin</strong>, das die Ausbreitung des<br />
Schalls simuliert, der durch strömende Luft entsteht. Mit dieser Simulations-<br />
Software kann noch vor der Erstellung eines Prototyps (z. B. Schiebedach<br />
einer Fahrzeugkarosserie) das spätere Geräuschverhalten beurteilt<br />
werden.<br />
• Die Encodingplattform und Verleihertoolbox von DCS Digital Cinema<br />
Services, mit der die Übertragung digitaler Filme von einem zentralen<br />
Filmverleih direkt in Kinos mit digitaler Projektionstechnik möglich wird.<br />
Das Projekt eröffnet neue Vertriebswege für das digitale Kino.<br />
Foto: Louise Gagnon<br />
Im Handlungsfeld „XML“ der <strong>IT</strong>-Standort-Strategie wurden außerdem die Entwicklung<br />
einer „Plattform für intelligente Kollaborationsportale“ (PinK), ein Forschungsprojekt<br />
zur Entwicklung XML-basierter Verfahren als Grundlage für eine „Web-<br />
Baukasten-Lösung“ und das eLearning-Projekt „<strong>Berlin</strong> - Stadt des Wissens“ gefördert.<br />
Im Handlungsfeld „Sicherheit mit Informationstechnologie“ erhielten das<br />
Forschungsprojekt „Selbstorganisierende Gebäudeautomatisierungssysteme“<br />
(SOGAS) und das <strong>Berlin</strong>er Verbundvorhaben „Sicheres Gebäude“ Unterstützung<br />
dank ProF<strong>IT</strong>.<br />
<br />
2/07 31
„Projekt Zukunft“<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die <strong>Berlin</strong>er Landesinitiative „Projekt Zukunft“ vernetzt die Medien- und <strong>IT</strong>-Wirtschaft<br />
untereinander und mit der Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Mit Initiativen und<br />
Projekten, Public-Private-Partnerships, Veranstaltungen, Informationskampagnen und<br />
Publikationen fördert Projekt Zukunft wirtschaftliche und kulturelle Innovationen.<br />
Als Bindeglied zu Politik und Verwaltung optimiert die Landesinitiative die Rahmenbedingungen<br />
für die wirtschaftlichen Wachstumsfelder bei Informationstechnologie,<br />
Telekommunikation, eGovernment, Kulturwirtschaft und mehr. „Projekt Zukunft“<br />
wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.<br />
http://www.berlin.de/SenWiArbFrau/ProjektZukunft/<br />
ProF<strong>IT</strong><br />
Ziel des Technologie-Förderprogramms ist es, Forschungs- und Entwicklungs-<br />
Aktivitäten in der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft anzuregen sowie Kooperationen zwischen<br />
Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen zu initiieren. Auf diese Weise<br />
sollen der Technologietransfer unterstützt und die wirtschaftliche Verwertung von<br />
Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in <strong>Berlin</strong> verstärkt und beschleunigt<br />
werden.<br />
Der Fokus des Programms liegt auf den Schlüsseltechnologiefeldern der <strong>Berlin</strong>er<br />
Wirtschaft (z. B. Informations und Kommunikationstechnologie, Biotechnologie,<br />
Medizintechnik, Optische Technologien, Verkehrstechnologie), denen eine besondere<br />
Bedeutung für den regionalen Strukturwandel zukommt. ProF<strong>IT</strong> wird durch<br />
den europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. (PM) <br />
Deutscher Download-Markt wächst<br />
<strong>Berlin</strong> - Ob Musik, Hörbücher, Videos, Spiele oder Software - noch nie wurde<br />
so viel aus dem Netz heruntergeladen wie 2006. Insgesamt stieg die Anzahl<br />
der legalen Downloads in Deutschland auf 31 Millionen, der Umsatz auf 131<br />
Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Markt damit um etwa ein<br />
Gafik: B<strong>IT</strong>KOM<br />
Drittel. Das teilte der Bundesverband<br />
Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />
und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM)<br />
Ende Mai in <strong>Berlin</strong> mit. Die bisherige<br />
Umsatz-Prognose von 120 Millionen<br />
Euro für 2006 wurde übertroffen. „Der<br />
Markt hat sich besser entwickelt als erwartet.<br />
Das liegt auch an der zunehmenden<br />
Verbreitung schneller Internetzugänge,<br />
die das Herunterladen einfacher<br />
machen. Anfang 2007 verfügten 37<br />
Prozent der Haushalte über einen Breitbandanschluss,<br />
drei Jahre zuvor erst 12<br />
Prozent“, sagte Jörg Menno Harms,<br />
Vizepräsident des B<strong>IT</strong>KOM.<br />
Auch für 2007 rechnet der B<strong>IT</strong>KOM mit<br />
einem deutlichen Wachstum auf dem deutschen<br />
Download-Markt. Der Umsatz klettert<br />
von 131 Millionen (2006) auf voraussichtlich<br />
157 Millionen Euro (2007) - ein<br />
Plus von 20 Prozent. Die Anzahl der<br />
legalen Downloads von Musiktiteln, Hörbüchern,<br />
Videos, Spielen und Software<br />
steigt um 23 Prozent von 31 Millionen<br />
(2006) auf 38 Millionen (2007). Zum Vergleich:<br />
2005 lagen die Downloads noch bei<br />
23 Millionen, der entsprechende Umsatz<br />
bei 103 Millionen Euro. Grundlage für die<br />
Angaben ist eine kontinuierliche Erhebung<br />
des Marktforschungsinstituts GfK<br />
für den B<strong>IT</strong>KOM.<br />
Softwareprogramme machen den Löwenanteil<br />
der Umsätze aus. Sie werden<br />
zwar seltener heruntergeladen als Lieder,<br />
kosten aber mehr als einzelne Songs.<br />
Beim Absatz wird der Gesamtmarkt<br />
weiterhin von Musik dominiert. So handelte<br />
es sich bei acht von zehn Downloads<br />
(84%) 2006 um Lieder. An den<br />
Umsätzen hatte Musik einen deutlich<br />
geringeren Anteil. Nur jeden dritten Euro<br />
(37%) nahmen die Anbieter in diesem<br />
Download-Segment ein.<br />
Dennoch: Im vergangenen Jahr war die<br />
Anzahl der Musik-Downloads auf das<br />
Allzeithoch von 26 Millionen geklettert,<br />
der Umsatz auf 48 Millionen Euro. Damit<br />
wuchs der deutsche Markt gegenüber<br />
2005 um ein Drittel. Etwa 45 Prozent<br />
aller Käufer digitaler Musik sind<br />
jünger als 30 Jahre. Das Durchschnittsalter<br />
liegt bei 31 Jahren.<br />
<br />
2/07 32
Studie: Öffentliche Verwaltung<br />
gibt fast 17 Milliarden Euro für<br />
Hightech aus<br />
Bund, Länder und<br />
Kommunen investieren<br />
2006 so viel wie nie<br />
zuvor<br />
<strong>Berlin</strong> - Ob Computer, Handys<br />
oder Software – die öffentliche<br />
Verwaltung hat 2006 so viel für<br />
Hightech ausgegeben wie nie zuvor.<br />
Bund, Länder und Kommunen investierten<br />
insgesamt 16,6 Milliarden Euro<br />
in <strong>IT</strong> und Telekommunikation. Das ist<br />
ein Plus von 4 Prozent im Vergleich zu<br />
2005. Damals lagen die Umsätze bei<br />
16,0 Milliarden Euro. Für das laufende<br />
Jahr wird ein Anstieg von drei Prozent<br />
auf 17,1 Milliarden Euro erwartet, wie<br />
der Bundesverband Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und<br />
neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM) in <strong>Berlin</strong> mitteilte.<br />
Grundlage für die Angaben ist<br />
eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts<br />
TechConsult. „Informations-<br />
und Kommunikationssysteme<br />
gewinnen in der öffentlichen Verwaltung<br />
immer mehr an Bedeutung. Das<br />
ist gut so. Denn <strong>IT</strong>K bildet das Rückgrad<br />
eines modernen, leistungsstarken<br />
und effizienten Staates“, sagte Jörg<br />
Menno Harms, Vizepräsident des<br />
B<strong>IT</strong>KOM.<br />
Am stärksten fragen Bund, Länder und<br />
Kommunen derzeit <strong>IT</strong>-Services nach.<br />
Dazu zählen unter anderem <strong>IT</strong>-<br />
Beratungsleistungen, aber auch das<br />
Outsourcing von <strong>IT</strong>-Systemen. Auf diesen<br />
Bereich entfielen allein 2006 etwa<br />
6,2 Milliarden Euro. Für 2007 ist hier<br />
mit einem Zuwachs von weiteren 6 Prozent<br />
auf dann 6,5 Milliarden Euro zu<br />
rechnen. Die Ausgaben für Software<br />
(3,7 Milliarden Euro) sowie für Hardware<br />
wie Computer (2,4 Milliarden Euro)<br />
vervollständigen die Top 3 der am meisten<br />
nachgefragten Hightech-Produkte<br />
und -Dienstleistungen 2006.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Zu einem zentralen Thema für die öffentliche<br />
Verwaltung haben sich<br />
insbesondere elektronische Bürgerdienste<br />
entwickelt. Möglichst viele<br />
Behördengänge sollen sich online erledigen<br />
lassen. So nimmt beispielsweise<br />
die Polizei in 10 der 16 Bundesländer<br />
inzwischen Strafanzeigen auch per<br />
Internet entgegen. Als Vorreiter gilt<br />
Nordrhein-Westfalen. Dort sind seit<br />
März 2004 mehr als 60.000 Strafanzeigen<br />
online eingegangen. Trotz dieser<br />
ersten Erfolge: Insgesamt haben<br />
Deutschlands Ämter noch Nachholbedarf.<br />
Das belegt eine Studie im Auftrag<br />
der Europäischen Kommission zu den<br />
Internet-Diensten der öffentlichen Hand<br />
aus dem vergangenen Jahr. Im Vergleich<br />
der 15 EU-Kernländer landet Deutschland<br />
dabei auf dem 13. Platz. Nur Griechenland<br />
und Luxemburg schneiden in<br />
der Studie schlechter ab. Harms: „Elektronische<br />
Dienste sparen Kosten und<br />
verbessern den Service für Bürger. Eine<br />
Chance, die wir in Deutschland noch<br />
stärker nutzen müssen“. (PM) <br />
Bundesministerium des<br />
Innern verlängert<br />
Rahmenvertrag für<br />
Öffentliche Verwaltung<br />
mit Microsoft bis 2010<br />
Das Bundesministerium des<br />
Innern (BMI) und Microsoft<br />
haben die Verlängerung des<br />
bestehenden Lizenzrahmenvertrags um<br />
weitere drei Jahre vereinbart. Dies ermöglicht<br />
es Bund, Ländern und Kommunen,<br />
durch den Einsatz von<br />
Microsoft-Produkten weiterhin eine effiziente<br />
und dadurch kostengünstige<br />
Verwaltungsarbeit zu leisten.<br />
Der neue Select-Vertrag trat am 1. Juni<br />
2007 in Kraft und garantiert die kontinuierliche<br />
Fortführung des Einsatzes von<br />
Microsoft-Produkten und Lösungen im<br />
Anschluss an den jetzigen Rahmenvertrag,<br />
der Ende Mai auslief. Nach intensiven<br />
Verhandlungen wird die langjährige<br />
partnerschaftliche Vertragsbeziehung<br />
fortgesetzt. Der neue Vertrag<br />
führt dabei in verschiedenen Bereichen<br />
zu deutlichen Verbesserungen für die<br />
öffentliche Verwaltung und wurde inhaltlich<br />
noch stärker auf ihre Belange<br />
zugeschnitten. Dies ermöglicht erhebliche<br />
Einsparungen für die öffentliche<br />
Hand.<br />
Der Select-Rahmenvertrag ist die<br />
Referenzbasis von Microsoft-Lizenzen<br />
für alle BMI-bezugsberechtigten Einrichtungen<br />
der öffentlichen Hand in<br />
Deutschland. Er gilt wie bisher für Behörden,<br />
Dienststellen und juristische<br />
Personen von Bund, Ländern und Gemeinden.<br />
Angelika Gifford, Direktorin Public Sector<br />
und Mitglied der Geschäftsführung<br />
der Microsoft Deutschland GmbH, sagte:<br />
„Mit der Verlängerung des BMI-<br />
Rahmenvertrags wurde für Microsoft<br />
nicht nur ein wichtiges Vertrauenssignal<br />
für die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
gegeben, sondern vor allem auch<br />
für unsere Kunden aus dem Bereich<br />
öffentlicher Auftraggeber nachhaltige<br />
Verbesserungen erzielt. Die Vertragsverlängerung<br />
ist für uns Verpflichtung,<br />
unser Engagement im öffentlichen Sektor<br />
noch weiter auszubauen.“ (PR) <br />
Sechs Meilensteine für<br />
die erfolgreiche<br />
<strong>IT</strong>-Strategie<br />
Ohne <strong>IT</strong>-Strategie ist der Misserfolg<br />
meist vorprogrammiert.<br />
Mit <strong>IT</strong>-Strategie wäre er<br />
wenigstens messbar. Wenn die Kräfte<br />
der <strong>IT</strong> aber gebündelt auf eine Richtung<br />
ausgerichtet werden, kann der Erfolg<br />
nicht ausbleiben, selbst wenn die Richtung<br />
nicht zu 100 Prozent stimmt. Eine<br />
<strong>IT</strong>-Strategie soll die <strong>IT</strong> Organisation<br />
und das Unternehmen (oder auch Behörden)<br />
auf die Zukunft ausrichten, sie<br />
in „ruhiges Fahrwasser“ bringen. Den-<br />
2/07 33
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
noch ist die Formulierung und die Umsetzung einer <strong>IT</strong>-Strategie mit zahlreichen<br />
Problemen und Risiken behaftet. Aus zahlreichen Projekten hat Raymond Tischendorf,<br />
Director Advisor bei der Experton Group, die sechs „kritischen“ Meilensteine<br />
bei der Entwicklung einer <strong>IT</strong>-Strategie zusammengestellt.<br />
1. Bereits vor dem Start der Entwicklung einer <strong>IT</strong>-Strategie gibt es vielfache und<br />
teilweise auch berechtigte Bedenken. „Eine <strong>IT</strong>-Strategie braucht in der Regel einen<br />
konkreten Anlass“, so Tischendorf, „damit dem <strong>IT</strong>-Leiter nicht vorgeworfen wird,<br />
dass er in den vergangenen Jahren geschlafen hat und nun nach einem Rettungsanker<br />
sucht.“ Bester Anlass ist die Übernahme von Verantwortung. Innerhalb des ersten<br />
halben Jahres kann ohne weiteres ein Strategieprojekt aufgesetzt werden. Doch wenn<br />
bereits eine <strong>IT</strong>-Strategie besteht, so sollte das Projekt lieber „Fortschreibung“ oder<br />
„Überprüfung“ genannt werden, damit die damals Beteiligten auch motiviert sind,<br />
mitzuarbeiten. Aber auch wenn der <strong>IT</strong>-Leiter die Funktion schon lange ausübt, bieten<br />
größere Organisationsänderungen, wie z. B. durch Fusionen, neue Herausforderungen<br />
(die auch von der Unternehmensleitung als solche gesehen werden) oder eine andere<br />
Ausrichtung des Unternehmens, Anlass für die Entwicklung einer <strong>IT</strong>-Strategie.<br />
2. Die Darstellung der Ist-Situation, d.h. eine Bestandsaufnahme ist jedem, der diese<br />
neue Aufgabe übernimmt, dringend zu empfehlen. Wenn der <strong>IT</strong>-Leiter selbst für die<br />
aktuelle Situation verantwortlich ist, stellt er die Ist-Situation gern verkürzt dar oder<br />
beschönigt diese. Aber ohne Beschreibung des Ausgangspunktes kann kein Weg und<br />
damit auch keine <strong>IT</strong>-Strategie sinnvoll entwickelt werden.<br />
Foto: vertage<br />
3. Die messbare Darstellung der Ziele der <strong>IT</strong> schafft Transparenz für das Unternehmen.<br />
Diese Transparenz kann für den <strong>IT</strong>-Leiter, der gern spontan entscheidet,<br />
opportunistisch handelt oder sich ungern langfristig auf dynamischem Terrain<br />
festlegt, durchaus unangenehm sein. Doch wenn eine <strong>IT</strong>-Strategie vollständig<br />
aufgesetzt ist, so dürfte sich der Handlungsspielraum eher erweitern, und die breite<br />
Unterstützung des eigenen Teams und der Unternehmensleitung sichert den Weg<br />
auch auf einem schwierigen Terrain. Die Ausrichtung der Ziele der <strong>IT</strong> an den<br />
Unternehmenszielen macht dann auch jeden Opportunismus überflüssig.<br />
4. Bei der GAP-Analyse geht es um die Kunst des Ausgleichs zwischen der<br />
Bewertung der überwiegend unbefriedigenden Situation und der deutlichen Darstellung<br />
des Handlungsbedarfs. Wer seinen<br />
Vorgesetzten und Vorgänger oder sein<br />
Team nicht verärgern will, sollte daher<br />
eine gewisse Rücksicht nehmen. Wer<br />
die <strong>IT</strong> gar selbst in die aktuelle Situation<br />
gesteuert hat, muss den Mut aufbringen<br />
das GAP aufzuzeigen. In jedem Fall ist<br />
eine neutrale Bewertung ohne implizite<br />
oder gar offene Schuldzuweisungen erforderlich.<br />
Hier tun sich <strong>IT</strong>-Leiter<br />
besonders schwer, und hier setzt in der<br />
Regel auch die erste größere Pause im<br />
Strategieprojekt ein.<br />
5. Bei der Beschreibung der Handlungsoptionen<br />
tendieren einige <strong>IT</strong>-Leiter<br />
dahin, nur die eigenen Favoriten zu nennen,<br />
um Diskussionen über unliebsame<br />
Alternativen zu vermeiden. Dies ist in<br />
der Regel aber meist zwecklos, weil diese<br />
Diskussionen weder verhindert werden<br />
können noch verhindert werden<br />
sollten. Erst die Diskussion der Alternativen<br />
und die Verständigung auf eine<br />
gemeinsame <strong>IT</strong>-Strategie sichern die<br />
Unterstützung und das Verständnis bei<br />
allen Beteiligten. Es ist besser, im Vorfeld<br />
alle Alternativen neutral und unvoreingenommen<br />
zu beleuchten, als während<br />
der Umsetzung solche Diskussion<br />
führen zu müssen. Es gilt daher: „Lieber<br />
lenken als gelenkt zu werden“, so Senior<br />
Advisor Tischendorf.<br />
6. Bei der Entscheidung für eine der<br />
Handlungsoptionen setzt die nächste<br />
größere Pause ein. Hier bricht teilweise<br />
sogar das Projekt ab. Keine der Alternativen<br />
stellt den Königsweg dar. Jede<br />
birgt Risiken und ist nicht von heute auf<br />
morgen umzusetzen. Falls der <strong>IT</strong>-Leiter<br />
die Diskussion über die Alternativen<br />
anstoßen konnte, wird er in der Regel<br />
nun allein gelassen. Kraft seines Amtes<br />
und seines Know-hows muss er nun die<br />
Entscheidung oft allein treffen.<br />
Schließlich muss er auch für die erfolgreiche<br />
Umsetzung sorgen. Die Übernahme<br />
der Verantwortung ist die größte<br />
Sorge der <strong>IT</strong>-Leiter. Dabei sind Unternehmen<br />
mit 60 Prozent Fehlentscheidungen<br />
durchaus erfolgreich, denn gar<br />
keine Entscheidung ist garantiert zu 100<br />
Prozent falsch. (PM)<br />
<br />
2/07 34
Abbildung: SIDOK-Startbildschirm<br />
SIDOK ist in der Prototypphase<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Das gemeinsam von der Senatskanzlei und der Senatsverwaltung für Inneres<br />
und Sport (die die Projektleitung wahrnimmt) durchgeführte<br />
Modernisierungsprojekt SIDOK ist in die Realisierungsphase eingetreten.<br />
Seit Oktober 2006 wurde die Feinkonzeption durchgeführt. Mit der sehr engagierten<br />
Unterstützung von Mitarbeitenden aus Verbindungsstellen der Ressorts, der Geschäftstelle<br />
des Senats, von Organisator/innen und Infrastrukturverantwortlichen von<br />
Senats- und Bezirksverwaltungen wurden alle Konzepte in einer ersten Version fertig<br />
gestellt; sie bildeten die Grundlage für die Herstellung des Prototypsystems. Wir<br />
haben uns dabei an den Empfehlungen des vorliegenden Projektmanagement-<br />
Handbuchs orientiert (s. unter http://www.verwalt-berlin.de/seninn/itk/<br />
prorili.html). Die vollständige Dokumentenlage finden Sie unter http://www.verwaltberlin.de/seninn/itk/sidok.html.<br />
Der Realisierungspartner, die PDV-Systeme GmbH, hat auf dieser konzeptionellen<br />
Basis den Prototypen des SIDOK-Systems bereitgestellt. Das <strong>IT</strong>-Verfahren SIDOK<br />
ist als Web-Applikation ausgelegt und wird vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> auf der Grundlage des<br />
auf der E-Government-Diensteplattform bereitgestellten DMS/VBS-Werkzeuges<br />
(VISkompakt Version 4.0) betrieben. Die grundlegenden infrastrukturellen Rahmenbedingungen<br />
sind in der folgenden Abbildung dokumentiert:<br />
Abbildung: Infrastrukturmodell SIDOK, Infrastrukturkonzept Version 1.2.0F<br />
Das nunmehr bereitgestellte <strong>IT</strong>-Verfahren wird folgende Geschäftsprozesse inhaltlich<br />
unterstützen:<br />
• Vor- und Nachbereitung des Sitzungsdienstes Senat<br />
• Vor- und Nachbereitung des Sitzungsdienstes Rat der Bürgermeister<br />
• Senatsseitiger Sitzungsdienst Abgeordnetenhaus (Behandlung Plenum, parlamentarische<br />
Anfragen und Ausschüsse Abgeordnetenhaus).<br />
Zunächst sind 60 Mitarbeitende aus der Senatskanzlei, der Senatsverwaltung für<br />
Wirtschaft, Technologie und Frauen, der Senatsverwaltung für Finanzen, der Senatsverwaltung<br />
für Justiz, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport sowie aus den<br />
Bezirksämtern Reinickendorf, Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf die<br />
Funktionalitäten im Prototypbetrieb tätig.<br />
Die Prototypphase ist für den weiteren Projektverlauf von hoher Bedeutung. Sie ist<br />
u.a. durch folgende Aktivitäten gekennzeichnet:<br />
• Es erfolgt eine ergonomische<br />
Begutachtung des SIDOK-Verfahrens.<br />
Dies betrifft sowohl das<br />
Grundsystem wie die konkrete<br />
Betrachtung an den mit SIDOK<br />
ausgestatteten Arbeitsplätzen.<br />
• Von Anfang an werden im Rahmen<br />
der Prototypphase auch die<br />
im Betriebskonzept beschriebenen<br />
betrieblichen Rollen wahrgenommen.<br />
Insbesondere die<br />
Prozesse zum Störungs- und<br />
Problemmanagement mit dem<br />
Zusammenspiel zwischen UHD<br />
im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und der zentralen<br />
Verfahrensbetreuung in der<br />
Senatskanzlei bzw. den dezentralen<br />
Rollen in den beteiligten<br />
Häusern wird dabei eingeübt und<br />
etabliert.<br />
• Alle Konzepte, die im bisherigen<br />
Projektverlauf erstellt wurden,<br />
werden bis zum Ende der<br />
Prototypphase evaluiert und fortgeschrieben.<br />
Dazu werden<br />
insbesondere zum Fachkonzept<br />
Prozessworkshops durchgeführt.<br />
Nach Abschluss der Prototypphase soll<br />
bis Ende Oktober 2007 der Roll-Out<br />
auf die zunächst geplanten 300 Arbeitsplätze<br />
abgeschlossen werden.<br />
Wir werden zum weiteren Verlauf des<br />
Projektes wieder im <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> sowie<br />
auf unserer Intranetseite (die Sie künftig<br />
auch über das Projektportal finden können)<br />
berichten. Gerne steht Ihnen auch<br />
die Projektleitung (SenInnSport, Herr<br />
Franke, 9027 1074 und Herr Fröhlich,<br />
9027 2669 sowie aus der Senatskanzlei<br />
Herr König, 9026 2385) für Auskünfte<br />
zur Verfügung.<br />
PETER FRÖHLICH<br />
Stv. Projektleiter SIDOK,<br />
SenInnSport ZS C 2 Fr<br />
STEPHAN KÖNIG<br />
Stv. Projektleiter SIDOK,<br />
Senatskanzlei III G 3<br />
<br />
2/07 35
VÖBB: Vernetzte<br />
Kommunikations- und<br />
Wissensstandorte<br />
Die gemeinsamen Angebote der<br />
<strong>Berlin</strong>er Öffentlichen Bibliotheken<br />
werden mit Hilfe des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
realisiert<br />
88 Bibliotheken, acht Fahrbibliotheken<br />
und fünf Schulbibliotheken mit 8,3 Millionen<br />
Exemplaren aus allen Mediengattungen<br />
bieten den <strong>Berlin</strong>ern einen<br />
vielfältigen und reichhaltigen Fundus an<br />
Wissensquellen. Einfach zu überblicken,<br />
bequem zu bestellen und alles aus einer<br />
Hand. Denn die Bibliotheken der zwölf<br />
<strong>Berlin</strong>er Bezirke sowie die Zentral- und<br />
Landesbibliothek <strong>Berlin</strong> (ZLB) gehören<br />
dem 1998 gegründeten Verbund der<br />
Öffentlichen Bibliotheken <strong>Berlin</strong>s<br />
(VÖBB) an.<br />
Der Medienbestand sowie die Kundenstammdaten<br />
werden in einer Oracle-<br />
Datenbank auf gemeinsamen Servern<br />
verwaltet, die Verbunddienstleistungen<br />
stehen den Kunden aller Verbundteilnehmer<br />
zur Verfügung. Dabei agieren<br />
die Verbundteilnehmer weiterhin<br />
als selbständige Bibliothekssysteme, die<br />
durch den VÖBB zu einem gesamtstädtischen<br />
Bibliotheksangebot zusammengeschlossen<br />
sind.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Der VÖBB bietet den Nutzern der Bibliotheken ein einheitliches und vor allem leicht<br />
zugängliches Informationssystem. Ein homogenes Erscheinungsbild des Web-Angebotes<br />
und der Bibliotheks-OPAC erhöht den Wiederkennungseffekt, wobei die<br />
Bibliotheken weiterhin die Möglichkeit haben, durch eigene Texte und Hinweise die<br />
Kunden vor Ort direkt anzusprechen.<br />
Neben dem seit Februar 2007 barrierefreien Web-Angebot des VÖBB<br />
(www.voebb.de), das den Kunden auch außerhalb der Bibliotheken Recherchen,<br />
Bestellungen, Verlängerungen und Online-Fernleihe ermöglicht, bietet der VÖBB<br />
weitere Dienstleistungen verbundweit an: Transport von Medien in eine Wunschbibliothek<br />
oder nach Hause, Rückgabe ausgeliehener Medien in allen VÖBB-<br />
Bibliotheken, Bereitstellungsbenachrichtigung per E-Mail oder SMS sowie die Möglichkeit,<br />
Gebühren unabhängig davon, bei welchem Verbundteilnehmer sie entstanden<br />
sind, in jeder angeschlossenen Bibliothek oder per Überweisung bezahlen zu<br />
können. Verbundintern wird einmal jährlich der jeweilige Anteil am Gesamtgebührenaufkommen,<br />
welche den einzelnen Bibliothekssystemen zustehen, abgerechnet.<br />
Alle diese Services entwickeln sich sehr positiv, Steigerungszahlen von 18 Prozent für<br />
Medientransporte und die sich seit 2004 jährlich verdoppelnden Nutzungszahlen des<br />
Webangebots zeigen, dass das Konzept des VÖBB dem Bedarf der Bibliothekskunden<br />
entspricht. Ohne die Zusammenarbeit mit einem verlässlichen und leistungsstarken<br />
<strong>IT</strong>-Partner sind die Verbundangebote in dieser Form nicht zu realisieren.<br />
Seit dem Start des Projektes VÖBB arbeitet die Verbundzentrale „VÖBB-Servicezentrum“<br />
eng mit dem <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) zusammen.<br />
Im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> werden im Auftrag des VÖBB die Verträge der Bibliothekssoftware<br />
aDIS/BMS sowie die Lizenzen für das Datenbankmanagementsystem Oracle Database<br />
gehalten.<br />
Foto: Johanna Goodyear<br />
Die Bibliothekskunden benötigen seit<br />
der Verbundgründung nur noch einen<br />
Bibliotheksausweis für alle Öffentlichen<br />
Bibliotheken <strong>Berlin</strong>s und auch die -<br />
ohnehin maßvolle - jährliche Gebühr<br />
fällt nur einmal an.<br />
Die fünf Verbundserver für Produktion, Web und Test stehen zentral im Data-<br />
Center, das ein maximales Maß an Ausfallsicherheit bietet. Hierbei werden im<br />
Bereich der Produktion drei Server der Firma HP mit insgesamt 14 CPUs und 72 GB<br />
Hauptspeicher unter dem Betriebssystem HP-UX als hochverfügbares Clustersystem<br />
eingesetzt. Der Plattenplatz von 413 Gigabyte wird über hochperformante<br />
Plattensubsysteme bereitgestellt. Die Webserver wurden als<br />
<br />
2/07 36
LINUX-Clustersystem implementiert.<br />
Das zugrundeliegende Serverkonzept<br />
wurde gemeinsam vom VÖBB-<br />
Servicezentrum und dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
entwickelt und kontinuierlich angepasst.<br />
Durch das <strong>Berlin</strong>er Landesnetz (BeLa)<br />
sind die Server mit den Rechnern des<br />
VÖBB-Servicezentrums und der angeschlossenen<br />
Bibliotheken verbunden.<br />
BeLa ist das Versorgungsnetz des öffentlichen<br />
Lebens der Hauptstadt mit<br />
800 km Glasfasernetz und 350 Standorten.<br />
Durch seine Lichtwellenleiter fließen<br />
alle für die Verwaltung wichtigen<br />
Daten und Informationen. Wichtig ist<br />
dabei die Schnelligkeit des Datentransfers,<br />
der mit 2 Gigabit pro Sekunde<br />
erfolgt. Die hohen Sicherheitsanforderungen<br />
des BeLa bieten für die<br />
sensiblen Kundendaten optimale Sicherheit.<br />
Die in den Sicherheitsbestimmungen<br />
begründeten Schwierigkeiten -<br />
beispielsweise beim Zugriff auf externe<br />
Daten für Fernleihe oder Portalangebote<br />
– werden kooperativ gelöst.<br />
Die Fahrbibliotheken sind über UMTS<br />
(Universal Mobile Telecommunications<br />
System) mit den Produktionsservern und<br />
der zentralen Datenbank im BeLa verbunden.<br />
Anfängliche Schwierigkeiten bei<br />
der UMTS-Versorgung in Randgebieten<br />
<strong>Berlin</strong>s, in denen die Fahrbibliotheken<br />
naturgemäß besonders<br />
stark eingesetzt werden, wurden durch<br />
ein gemeinsam von VÖBB-Servicezentrum,<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und T-Mobile<br />
entwickeltes Maßnahmenpaket behoben.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
zehn Jahren viel erreicht und die Bibliotheksangebote für die <strong>Berlin</strong>erinnen und<br />
<strong>Berlin</strong>er nicht nur ausgebaut, sondern auch transparenter und erreichbarer gemacht.<br />
Die Entwicklung weiterer Dienstleistungen und der Einsatz neuer Techniken sollen<br />
das Angebot der <strong>Berlin</strong>er Öffentlichen Bibliotheken auch für die Zukunft interessant<br />
und lebendig halten. (EB)<br />
<br />
Auto Immune Systems: Computer helfen<br />
Computern in Echtzeit<br />
München - Fujitsu Siemens Computers erweitert das Serviceangebot für den<br />
hochverfügbaren <strong>IT</strong>-Betrieb und stellt die zweite Generation von „Auto<br />
Immune Systems“ (AIS) vor. Die innovative Lösungsarchitektur schützt<br />
Unternehmen automatisch vor Systemausfällen und wird nun um die neue Service-<br />
Engine erweitert. Diese Komponente greift korrigierend in die <strong>IT</strong>-Infrastruktur ein,<br />
bevor Ausfälle die Verfügbarkeit der Systeme reduzieren. Auch die Anwender<br />
bemerken von der Behebung der Störung nichts.<br />
Die neue Service-Engine verfügt über eine Wissensdatenbank und lernt im laufenden<br />
Betrieb ständig dazu. Sobald die erfolgreiche Behebung einer Störung bekannt und<br />
gespeichert ist, können alle weiteren Infrastrukturen, ob im Client- oder Serverumfeld,<br />
mit der erfolgreichen Lösung versorgt werden. Diese pro-aktive Immunisierung<br />
führt nicht nur zu einer Steigerung der Verfügbarkeit, sondern reduziert auch den<br />
Aufwand im <strong>IT</strong>-Service Management. Erfahrungen aus Projekten zeigen, dass sich<br />
mit dem Einsatz der Service Engine die 25 häufigsten Störungen und Anwenderfehler<br />
soweit automatisieren lassen, dass das Aufkommen der Service-Calls um bis<br />
zu 40 Prozent reduziert werden kann.<br />
Fujitsu Siemens Computers wertet mit der neuen Generation von „Auto Immune<br />
Systems“ das Angebot zu Managed Services und den hochverfügbaren und sicheren<br />
<strong>IT</strong>-Betrieb deutlich auf. Neben der automatischen Fehlererkennung, die für den User<br />
unbemerkt bleibt und selbststeuernd Serviceprozesse anstößt, können die Anwender auch<br />
eigenständig Störungen beheben, ohne dass sie den Service Desk beanspruchen müssen.<br />
Aufgrund der automatisieren und gesteigerten Verfügbarkeit der <strong>IT</strong> sind auch die<br />
kritischen Geschäftsprozesse und Applikationen hinsichtlich eines Echtzeitbetriebes<br />
wesentlich besser abgesichert. Dazu Christoph König, Projektleiter „Auto <br />
Über die Basisversorgung des VÖBB<br />
hinaus hat sich das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als<br />
verlässlicher Partner bei der Umsetzung<br />
neuer Angebote bewährt. Spezielle<br />
Dienstleistungen wie die Benachrichtigung<br />
bei Medienbereitstellung per SMS<br />
oder E-Mail werden gemeinsam umgesetzt,<br />
die enge Zusammenarbeit ermöglicht<br />
dabei ein schnelles und flexibles<br />
Entwicklungs- und ggf. Störungsmanagement.<br />
Im nächsten Jahr feiert der VÖBB sein<br />
10-jähriges Jubiläum. Der Verbund der<br />
Öffentlichen Bibliotheken hat in diesen<br />
2/07 37
Immune Systems“ bei Fujitsu<br />
Siemens Computers: Den Anforderungen<br />
eines Echtzeit-Unternehmens an Sicherheit<br />
und Verfügbarkeit von<br />
Geschäftsprozessen werden die heutigen<br />
Ansätze der <strong>IT</strong>-Industrie nicht gerecht.<br />
Wir bieten daher ein neues Paradigma<br />
im Service Management, das nicht<br />
nur die Verfügbarkeit einzelner Systeme<br />
betrachtet, sondern das Ergebnis eines<br />
gesamten Geschäftsablaufes. Mit Auto<br />
Immune Systems und der nun verfügbaren<br />
Service-Engine bringen wir Unternehmen<br />
auf diesem Weg zu immer zuverlässigeren<br />
und gleichzeitig wirtschaftlichen<br />
Geschäftsprozessen.“<br />
„Auto Immune Systems“ hat sich in der<br />
primären Ausbaustufe im Kundeneinsatz<br />
bewährt, teilteb das Unternehmen<br />
mit. So setzt die Landesbank Rheinland-<br />
Pfalz die Komponente Patch-Management<br />
erfolgreich zur pro-aktiven<br />
Softwareverteilung an 2.000 Clients ein.<br />
Für diese Aufgabe werden nur noch<br />
zwei Stunden benötigt. Auch bei Siemens<br />
Enterprise Communication findet<br />
das „Auto Immune Systems“ Anwendung<br />
in der HiPath-Produktfamilie. Der<br />
Betrieb dieser IP-basierten Telekommunikationsanlage<br />
für Unternehmensnetze<br />
wird durch AIS sicherer und verfügbarer.<br />
Die neue Service-Engine kommt zurzeit<br />
bei Fujitsu Siemens Computers selbst<br />
zum Einsatz. Dort wird in einem mehrstufigen<br />
Rollout die <strong>IT</strong>-Infrastruktur für<br />
die 11.000 Mitarbeiter-Clients mit dem<br />
neuesten Stand von „Auto Immune Systems“<br />
ausgerüstet. Anstatt bei jeder Störung<br />
einen Call abzusetzen, sind die<br />
Mitarbeiter aufgefordert, Fehler direkt<br />
an die Service-Engine zu melden. So<br />
wird nicht nur der Prozess der automatischen<br />
Fehlerbehebung angestoßen,<br />
sondern auch die Wissensdatenbank des<br />
AIS weiter gefüllt und in ihrer Wertschöpfung<br />
gesteigert. Auch können die<br />
Anwender ihr Passwort eigenständig<br />
zurücksetzen. Ohne „Auto Immune<br />
Systems“ ist dieses einer der häufigsten<br />
Gründe, den Service-Desk anzurufen.<br />
(PM)<br />
<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Das RFID-Office<br />
<strong>Berlin</strong>/Hannover - Wer wünscht sich das nicht: Ein Büro, in dem keine Akte<br />
mehr verloren geht, eine nahtlose Verbindung von Papierakten zu digitalen<br />
Akten, Dokumenten, Diktaten und einem Workflowsystem? Das Unternehmen<br />
Thax Software aus <strong>Berlin</strong> bietet eine auf Radiofrequenzidentifikation (RFID)<br />
basierende Lösung an, mit der sich unter anderem Akten in Büros lokalisieren und<br />
der Workflow optimieren lassen. Das Unternehmen ist für den „Großen Preis des<br />
Mittelstandes 2007“ der Oskar-Patzelt-Stiftung nominiert worden und zeigte die<br />
neueste Version 4.0 seiner „Findentity“ genannten Lösung auf der CeB<strong>IT</strong> 2007.<br />
Das Besondere an „Findentity“: Jede Akte kann mit einem Transponder, einem<br />
batterielosen papierflachen Sender, gekennzeichnet werden. Mittels RFID wird die<br />
Akte identifiziert, zeigt ihren Standort auf einem Raumplan und ruft sofort die<br />
dazugehörige elektronische Akte am Bildschirm auf. Durch die automatische Identifikation<br />
wird auch jeder Arbeitsvorgang, jedes digitale Diktat und Dokument der<br />
richtigen Akte zugeordnet. „Findentity“ eröffnet damit eine laut Firmenangeben<br />
völlig neue Dimension der Büroorganisation.<br />
Foto: Thax Software<br />
Was ursprünglich nur als Aktensuchsystem konzipiert war, ist heute ein komplettes<br />
Büromanagementsystem, das sich der Anwender dank des modularen Aufbaus nach<br />
seinen Bedürfnissen zusammenstellen und mit und ohne Identifikationstechnik<br />
nutzen kann. Die einfache und intuitive Bedienbarkeit folgt aus der Entwicklung in<br />
Zusammenarbeit mit Kanzleien und Büros. Zu den Nutzern zählen neben bereits<br />
zahlreichen Anwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern, Banken, Krankenhäusern,<br />
Ärzten, Unternehmen und Gerichten auch die <strong>Berlin</strong>er Senatskanzlei mit dem Regierenden<br />
Bürgermeister - allesamt Branchen, in denen Papierdokumente einen großen<br />
Stellenwert haben, aber die Verbindung zur digitalen Welt immer wichtiger wird.<br />
Kunden wie die <strong>Berlin</strong>er Anwaltskanzlei Resch sagen: „Findentity ist wirklich an den<br />
Bedürfnissen der Praxis orientiert und spart uns viel Zeit. Und alle Akten sofort per<br />
Knopfdruck finden, das ist einzigartig!“ Weitere Informationen sind im Internet<br />
unter www.thax.de zu finden. (PM)<br />
<br />
2/07 38
Neue Funktionen für Sicherheit,<br />
Management und größere<br />
Flexibilität<br />
Windows Server<br />
„Longhorn“ Beta 3<br />
steht zum Testen bereit<br />
Unterschleißheim - Microsoft<br />
stellte Ende April 2007 die Beta-<br />
Version 3 der nächsten Edition<br />
von Windows-Server mit dem Code-<br />
Namen „Longhorn“ öffentlich zum Test<br />
zur Verfügung. Sie lässt sich unter http:/<br />
/www.microsoft.com/germany/<br />
technet/beta/default.mspx herunterladen.<br />
Tester können die erweiterten<br />
Kontroll- und Schutzfunktionen sowie<br />
die größere Flexibilität der nächsten<br />
Server-Generation ausprobieren. Die<br />
finale Version von Windows-Server<br />
„Longhorn“ wird voraussichtlich in der<br />
zweiten Jahreshälfte 2007 erscheinen.<br />
Windows-Server „Longhorn“ automatisiert<br />
tägliche Verwaltungsaufgaben und<br />
ermöglicht eine strengere Einhaltung von<br />
Sicherheitsrichtlinien bei höherer Effizienz.<br />
„Longhorn“ vereinfacht die Verwaltungsaufgaben<br />
durch verbesserte<br />
Ereignis-Erfassung, Aufgabenplanung,<br />
Remote-Management und die umfangreichen<br />
Scripting-Fähigkeiten von<br />
Windows PowerShell. Zusätzlich erhöht<br />
Windows-Server „Longhorn“ die Sicherheit<br />
und unterstützt bei der Abwehr von<br />
Angriffen durch die Überwachung der<br />
Funktionsfähigkeit und Einhaltung von<br />
Richtlinien. Dazu enthält er neue Funktionen<br />
wie Network Access Protection<br />
(NAP), Read-Only Domänencontroller<br />
und die Windows Firewall, die nun automatisch<br />
eingeschaltet ist. Die neueste<br />
Version von Microsofts Web-Server<br />
Internet Information Services (IIS) 7.0<br />
bietet eine sichere, erweiterbare Plattform<br />
zum effizienten Verwalten und<br />
Hosting von Web-Applikationen und -<br />
Services.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Auch der ständige Zugriff auf Geschäftsdaten<br />
ist gewährleistet. Neue Funktionen<br />
wie Terminal Services Gateway,<br />
Terminal Services Easy Print und Terminal<br />
Services RemoteApp ermöglichen<br />
verbesserte Bedienung sowie einen<br />
skalierbaren Remote-Zugang auf zentralisierte<br />
Anwendungen und Server-<br />
Kapazitäten. Damit <strong>IT</strong>-Administratoren<br />
die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und<br />
Leistungsfähigkeit der Infrastruktur erhöhen,<br />
bietet Windows-Server „Longhorn“<br />
mehrfache Ausfallsicherung, dynamisches<br />
Partitionieren und automatisch<br />
optimierte Netzwerk-Funktionen.<br />
Die Beta 3 enthält auch erweiterte Optionen<br />
für die Festlegung von Rollen und<br />
Konfigurationen. Zudem stehen weitere<br />
Tools und Funktionen zur Verfügung.<br />
Dazu gehören die nun integrierte<br />
Windows PowerShell, Server Manager<br />
und weitere Remote Administration<br />
Tools sowie NAP zur Festlegung kritischer<br />
Updates und Richtlinien.<br />
Die Microsoft-Plattform<br />
Windows Server „Longhorn“ Beta 3<br />
repräsentiert mit der neuen Generation<br />
von Visual Studio (Code-Name„Orcas“)<br />
und SQL Server (Code-Name„Katmai“)<br />
die nächste Innovationswelle von<br />
Microsoft. Die umfangreiche Entwicklungs-<br />
und Web-Plattform ermöglicht<br />
eine effiziente Verwaltung und Analyse<br />
von Daten. Die neuen Produkte folgen<br />
damit den bereits erfolgreich gestarteten<br />
Windows Vista und 2007 Microsoft<br />
Office System. (PR)<br />
<br />
Software mieten statt kaufen<br />
Weitere Einzelheiten:<br />
Vertrieb<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Hr. Hedergott - Vertriebsleiter<br />
Tel. 9012 (912) 6167<br />
eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />
Manifestierung von konsequentem<br />
Engagement für verbesserte<br />
Sicherheit und Verwaltungsfunktionen<br />
auf Client-Rechnern<br />
Red Hat plant virtuelles<br />
Betriebssystem für<br />
Desktoprechner mit<br />
Intel vPro<br />
München - Red Hat, ein Anbieter<br />
von Open Source-Lösungen,<br />
gestaltet ein gemeinsames<br />
Programm mit der Intel<br />
Corporation, in dessen Rahmen eine<br />
Softwareplattform entsteht. Diese soll<br />
Desktop-PCs mit Intel vPro-<br />
Prozessortechnologie unterstützen. Ziel<br />
der Zusammenarbeit ist es auch, die<br />
Leistung der hardwaregestützten<br />
Virtualisierung nun auch auf Unternehmens-Desktops<br />
zu bringen. Für die<br />
Kunden ergeben sich so überzeugende<br />
Vorteile wie gesenkte Administrationskosten,<br />
verbesserte betriebliche Effizienz<br />
und eine erheblich geringere Verwundbarkeit<br />
gegen Sicherheitsbedrohungen<br />
- und zwar unabhängig vom<br />
Betriebssystem des Clients.<br />
„Der herkömmliche Desktop scheitert,<br />
wenn es darum geht, eine sichere, zuverlässige<br />
und verwaltungsfreundliche<br />
Umgebung bereitzustellen“, erklärt Brian<br />
Stevens, CTO bei Red Hat. „Die vPro-<br />
Technologie von Intel, kombiniert mit<br />
einem Virtual-Appliance-Betriebssystem<br />
von Red Hat, erlaubt den Kunden den<br />
Aufbau einer grundsoliden Basis, die<br />
dann den PC bereitstellen, verwalten<br />
und sichern kann. Diese Technologie<br />
senkt die Betriebskosten und erhöht die<br />
betriebliche Flexibilität. Wir freuen uns<br />
auf die Zusammenarbeit mit Intel in<br />
diesem Projekt.“<br />
Durch den Einsatz eines PC mit der<br />
Intel vPro-Prozessortechnologie werden<br />
<strong>IT</strong>-Abteilungen in der Lage sein,<br />
Anwendungen in einem virtuellen <br />
2/07 39
Rechner bereitzustellen, die unternehmenstaugliche<br />
Management- und<br />
Sicherheitsfunktionen auf die PC-Ebene<br />
bringen. Das Appliance-BS von Red<br />
Hat wird von unabhängigen Softwareanbietern<br />
entwickelte, schlüsselfertige<br />
virtuelle Anwendungen unterstützen, um<br />
so eine durchgängige Verwaltbarkeit zu<br />
ermöglichen. Virtuelle Anwendungen<br />
können genutzt werden, um unabhängig<br />
vom Desktop-Betriebssystem Funktionen<br />
wie Netzwerksicherheit, Bereitstellung,<br />
Überwachung sowie Asset Management<br />
zu realisieren. In Zusammenarbeit<br />
mit Intel plant Red Hat die Entwicklung,<br />
Zusammenstellung und Unterstützung<br />
der notwendigen Softwarekomponenten,<br />
einschließlich Hypervisor,<br />
Service-Betriebssystem und Software<br />
Development Kit (SDK).<br />
„Intel und Red Hat blicken auf eine<br />
lange Geschichte technologischer Partnerschaft<br />
zurück. Dieses revolutionäre<br />
Projekt wird die Möglichkeiten und<br />
Leistungsreserven eines modernen<br />
Desktopsystems ermöglichen“, kommentiert<br />
Doug Fisher, Intel Vice<br />
President und Geschäftsführer der System<br />
Software Division. „Die in die<br />
Betriebsumgebung von Unternehmens-<br />
PCs integrierte Virtualisierungsfähigkeit<br />
in Verbindung mit Technologien wie die<br />
Intel ® Virtualization und das Intel ®<br />
Active Management werden eine neue<br />
Generation von Lösungen im Software-<br />
Verbund möglich machen.“<br />
PCs mit Intel vPro-Prozessortechnologie<br />
und dem Virtual Appliance<br />
OS von Red Hat werden Unternehmensanwendungen<br />
in einer isolierten, sicheren<br />
und verwaltungsfreundlichen Umgebung<br />
hosten. Endnutzer, <strong>IT</strong>-Abteilungen,<br />
OEMs und ISVs profitieren so<br />
gleichermaßen von den robusten Lösungen,<br />
die auf diesen Kerntechnologien<br />
aufsetzen. Die aktive Entwicklungsphase<br />
des Projektes wurde heute gestartet. Die<br />
ersten Beta-Versionen sind im Laufe<br />
dieses Jahres geplant, die offizielle Release<br />
für 2008.<br />
Weitere Informationen finden sich unter<br />
http://ww.redhat.com <br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Glos: Unerwünschte Telefonwerbung wird<br />
zukünftig wirkungsvoll sanktioniert<br />
<strong>Berlin</strong> - Das Verbot unerwünschter Telefonwerbung im Gesetz gegen den<br />
unlauteren Wettbewerb (UWG) erwies sich in der Vergangenheit als nicht<br />
ausreichend wirkungsvoll. Viele Firmen setzen sich darüber hinweg und<br />
belästigen in zunehmendem Maß die Verbraucherinnen und Verbraucher mit<br />
nachteiligen Folgen für Firmen, die im Rahmen des Zulässigen werben.<br />
„Um die Verfol-<br />
gung von Verstößen<br />
gegen das Ver-<br />
bot unerwünschter<br />
Telefonwerbung<br />
in Zukunft effektiv<br />
zu gestalten,<br />
soll im Telekommunikationsgesetz<br />
die Möglichkeit der<br />
Unterdrückung<br />
der Rufnummer<br />
eingeschränkt<br />
werden“, so der<br />
Bundesminister<br />
für Wirtschaft und<br />
Technologie,<br />
Michael Glos Mitte<br />
Mai 2007. „Eine<br />
entsprechende Änderung<br />
des TKG<br />
werde ich vorbereiten“,<br />
sagte der<br />
Bundesminister.<br />
Wer in Zukunft<br />
seine Rufnummer<br />
unerlaubt unter-<br />
drückt, soll mit einem<br />
Bußgeld be-<br />
legt werden können.<br />
Mit der ge-<br />
planten Maßnahme<br />
soll den Schwierigkeiten<br />
bei der Identifizie-<br />
rung von Anrufern,<br />
die uner-<br />
wünschte Werbeanrufe<br />
tätigen,<br />
wirksam begegnet<br />
werden. „Mit der Foto: Archiv nun geplantenVerschärfung<br />
der Sanktionen und der damit verbundenen abschreckenden Wirkung<br />
wird Missbräuchen bei der Telefonwerbung effektiver begegnet“, so Bundesminister<br />
Glos.<br />
Bundesminister Glos begrüßt im Interesse des Verbraucherschutzes und mit Blick<br />
auf seriös werbende Firmen die Ankündigung von Bundesministerin Zypries,<br />
Verstöße gegen das Verbot der unerwünschten Telefonwerbung zukünftig mit einem<br />
Bußgeld ahnden zu wollen. Das von der Bundesregierung geplante Maßnahmenbündel<br />
soll die Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor Belästigungen und die<br />
seriöse Werbewirtschaft vor schwarzen Schafen schützen. „Die Unternehmen selbst<br />
haben großes Interesse an der Bekämpfung unseriöser Wettbewerber“, zeigt sich<br />
Glos überzeugt. Das Internetangebot des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />
Technologie: http://www.bmwi.de (PR)<br />
<br />
Studie: Biometrie-Markt in Deutschland<br />
wächst stark<br />
<strong>Berlin</strong> - Der deutsche Markt für Biometrie wird sich in den nächsten Jahren<br />
mehr als verdoppeln. Von rund 120 Millionen Euro im Jahr 2006 wächst der<br />
Umsatz auf voraussichtlich rund 300 Millionen Euro im Jahr 2010. Die<br />
wichtigste Technologie bleibt die Erkennung von Fingerabdrücken. An <br />
2/07 40
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Bedeutung gewinnt die Gesichtserkennung. Deren Anteil am Marktumsatz wird<br />
von derzeit gut einem Fünftel auf ungefähr 30 Prozent steigen. Das geht aus einer<br />
Studie hervor, die Roland Berger Strategy Consultants für B<strong>IT</strong>KOM erstellt hat.<br />
„Besonders im Bankensektor und dem Einzelhandel hat die Biometrie viele Einsatzmöglichkeiten“,<br />
sagt B<strong>IT</strong>KOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms. Im Bankensektor<br />
lassen sich biometrische Verfahren beispielsweise bei Geldautomaten, Internet- und<br />
Telefonbanking oder dem kartenbasierten Zahlungsverkehr einsetzen. Im E-<br />
Commerce kann mit solchen Verfahren die Identität von Online-Zahlungen überprüft<br />
werden. Der Vorteil biometrischer Verfahren gegenüber herkömmlichen<br />
Technologien: Während Ausweise oder Passwörter vergessen, gestohlen gefälscht<br />
oder bewusst weitergegeben werden können, sind Fingerabdruck, Iris, Gesicht oder<br />
Stimme untrennbar mit der Person verbunden.<br />
Grafik: B<strong>IT</strong>KOM<br />
Derzeit stellen knapp 100 deutsche Unternehmen mit mehreren tausend Beschäftigten<br />
biometrische Produkte her oder befassen sich mit der Systemintegration. Die<br />
meisten dieser Unternehmen sitzen in Bayern und Baden-Württemberg, gefolgt von<br />
Hessen sowie Nordrhein-Westfalen und <strong>Berlin</strong>. „Die deutsche Biometriebranche<br />
genießt international einen guten Ruf und ist bei der Gesichtserkennung weltweit<br />
führend“, sagt Harms. Da die Branche in Deutschland jedoch im internationalen<br />
Vergleich eher mittelständisch geprägt ist, mangele es häufig an Finanzmitteln für<br />
Forschung, Entwicklung und internationale Vermarktung. Sinnvoll wäre zudem eine<br />
Bündelung der Forschungsaktivitäten des Innen-, Wirtschafts- und Forschungsministeriums,<br />
um so Koordinationsprobleme und Reibungsverluste zu vermeiden.<br />
Der Markt für biometrische Technologien wird stark von politischen Entscheidungen<br />
geprägt: Soreon Research schätzt den staatlichen Anteil bei der Nachfrage für das<br />
Jahr 2009 auf 45 Prozent des deutschen Gesamtmarktes. Die Bedeutung öffentlicher<br />
Nachfrage erklärt auch, warum die volkswirtschaftliche Bedeutung der Biometrie in<br />
den USA weltweit am höchsten ist: Dort liegt der Anteil des Branchenumsatzes bei<br />
0,05 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, fast drei Mal so hoch wie in Europa. Der<br />
weltweite Umsatz der biometrischen Industrie wird nach Schätzungen der International<br />
Biometric Group von 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2006 auf 4,8 Milliarden Euro<br />
im Jahr 2010 steigen.<br />
Unter Biometrie versteht man automatisierte Methoden, um Menschen zu erkennen.<br />
Körperliche oder Verhaltensmerkmale von Personen werden mit elektronisch gespeicherten<br />
Datensätzen verglichen. So können Menschen aus einem unbestimmten Personenkreis<br />
erkannt werden. Zudem kann - etwa für eine Zugangskontrolle - automatisch<br />
überprüft werden, ob eine Person zu einem bestimmten Personenkreis gehört. (PM) <br />
Externe SATA-Festplatten<br />
überholen USB und FireWire<br />
Maximaltempo beim<br />
Datenverkehr<br />
Hannover - Eine neue Generation<br />
externer Festplatten stellt<br />
Geschwindigkeitsrekorde<br />
beim Datenverkehr auf. Man verbindet<br />
sie nicht per USB mit dem PC, sondern<br />
über sogenannte eSATA-Anschlüsse.<br />
Das Besondere: Von ihnen lässt sich<br />
anders als bei USB ohne Probleme ein<br />
Windows starten. In der Praxis holpert<br />
die neue Technik aber noch etwas, sodass<br />
man bei der Anschaffung höllisch<br />
aufpassen muss, warnt das Computermagazin<br />
c’t in der Ausgabe 9/07.<br />
Externe Festplatten bieten mehrere hundert<br />
Gigabyte zusätzlichen Speicherplatz<br />
und eignen sich als Backup-Medium oder<br />
als Datenarchiv, wenn der Speicherplatz<br />
der internen Platte längst ausgereizt ist.<br />
Bisher wurden die meisten externen<br />
Festplatten per USB an die PCs angeschlossen.<br />
Die Übertragung großer<br />
Datenmengen wird hier allerdings zum<br />
Geduldsspiel: Maximal 30 MByte pro<br />
Sekunde sind bei der Datenübertragung<br />
via USB zu erwarten, moderne Platten<br />
sind aber rund doppelt so schnell und<br />
werden ständig schneller - bis zu rund<br />
300 MByte pro Sekunde kann eSATA<br />
dann noch mitgehen.<br />
„Damit kann man die externen SATA-<br />
Festplatten wie interne verwenden - es<br />
gibt keine Geschwindigkeitsunterschiede<br />
mehr“, so c’t-Redakteur Boi Feddern.<br />
„Sollte die interne Festplatte einmal streiken,<br />
lässt sich ein PC von der eSATA-<br />
Festplatte auch ohne Weiteres neu starten,<br />
wenn zuvor ein bootfähiges Betriebssystem<br />
aufgespielt wurde.“<br />
Die Nachteile gegenüber externen Festplatten<br />
mit USB-Anschluss liegen in der<br />
sehr geringen Auswahl an Hardware und<br />
an gut funktionierenden Treibern. Hochwertige<br />
moderne Rechner bringen einen<br />
eSATA-Anschluss bereits mit, <br />
2/07 41
andere Geräte brauchen einen<br />
zusätzlichen Adapter. Manche externen<br />
Platten stehen auch als eSATA Platten<br />
in den Regalen, obwohl sie über die<br />
internen SATA-Anschlüsse betrieben<br />
werden müssen. „Davon sollte man die<br />
Finger lassen“, rät c’t-Redakteur Boi<br />
Feddern. „Nur unter besonders günstigen<br />
Bedingungen funktionieren die für<br />
den internen Einsatz konzipierten Kabel<br />
und Stecker auch beim externen<br />
Einsatz fehlerfrei.“<br />
Nachdem man wichtige Daten kopiert<br />
hat, will man die externe Platte abschalten<br />
- nur so sind die Daten vor einer<br />
Viren-Attacke sicher. Damit das bei laufendem<br />
Betrieb ohne Absturz oder<br />
Datenverlust gelingt, informiert man<br />
zuvor das Betriebssystem mit dem Mechanismus<br />
„Hardware sicher entfernen“<br />
über seine Absicht. Bei USB- und<br />
FireWire-Festplatten funktioniert das<br />
reibungslos, viele Treiber für eSATA-<br />
Hostadapter unterstützen das aber bis<br />
heute noch nicht oder nur fehlerhaft.<br />
Etliche eSATA-Platten-Besitzer müssen<br />
daher wohl noch einige Treiber-Updates<br />
abwarten, ehe sie die Platte ohne Blue-<br />
Screen im laufenden Betrieb stilllegen<br />
können. (boi / PM)<br />
<br />
Informations- und<br />
Rechtsrecherche für<br />
Kommunen<br />
LexisNexis und PROSOZ Herten<br />
integrieren Anwendungen in<br />
bestehende Softwarelösungen<br />
<strong>Berlin</strong> - PROSOZ Herten, Anbieter<br />
von kommunalen Fachverfahren<br />
und LexisNexis Deutschland, ein<br />
Medienhaus für Recht und Wirtschaft<br />
und auf dem Gebiet der Online-Recherche<br />
tätig, setzen einen weiteren Meilenstein<br />
auf dem Weg zur modernen Verwaltung.<br />
Durch den direkten Zugriff auf<br />
fachspezifische Rechtsinformationen für<br />
die Sachbearbeitung in den Kommunen<br />
machen PROSOZ Herten und Lexis-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Nexis Deutschland in einer strategischen<br />
Allianz den Weg frei für die Erweiterung<br />
des „modernen Arbeitsplatzes“.<br />
LexisNexis ist einer der Anbieter für alle<br />
Verwaltungsmitarbeiter, die täglich auf<br />
aktuelle, qualitativ hochwertige und<br />
umfassende Informationen angewiesen<br />
sind. Die Produktpalette umfasst online<br />
neben allen relevanten Gesetzen von<br />
EU, Bund und Ländern auch Fachliteratur<br />
und Kommentare, eine umfangreiche<br />
Sammlung von Gerichtsurteilen,<br />
sowie Formulare, Checklisten und<br />
Mustertexte.<br />
Anlässlich der Vertragsunterzeichnung<br />
in den Räumen der Bundespressekonferenz<br />
<strong>Berlin</strong> erklärt Michael<br />
Freter, Geschäftsführer Praxislösungen<br />
Recht und Verwaltung LexisNexis<br />
Deutschland: „Aus der Zusammenarbeit<br />
mit unseren vielen Kunden unter<br />
den Kommunen wissen wir, dass Recherche-Lösungen<br />
als ein entscheidendes<br />
Mittel angesehen werden, um die<br />
Qualität und Konsistenz der<br />
Verwaltungsarbeit zu verbessern. Durch<br />
die Zusammenarbeit mit PROSOZ<br />
Herten können wir nun Informationslösungen<br />
anbieten, die noch individueller<br />
auf die Bedürfnisse der Anwender<br />
zugeschnitten sind.“ Dr. Christoph<br />
Wesselmann, Geschäftsführer PROSOZ<br />
Herten, kommentiert: „Unser Ziel ist es,<br />
unseren Kunden mit nur einem integrierten<br />
Fachverfahren die Möglichkeit<br />
eines „Rund-um-Services“ zu bieten. Wir<br />
freuen uns, in der Kooperation mit<br />
LexisNexis dieses Bestreben komplettieren<br />
zu können.“<br />
Die Unternehmen werden den Anwendern<br />
der Fachsoftware OPEN/<br />
PROSOZ durch die nahtlose Integration<br />
der umfassenden Angebote von<br />
LexisNexis einen in der Branche nach<br />
eigenen Angaben unschlagbaren Service<br />
bei der Recherche gesetzlicher<br />
Grundlagen bieten. Mit der Einbindung<br />
von LexisNexis in OPEN/PROSOZ<br />
stellt PROSOZ Herten seinen Nutzern<br />
eine umfassende Rechtsauskunftsrecherche<br />
für alle für die Fallbearbeitung<br />
im SGB XII und SGB II notwendigen<br />
Gesetze und Verordnungen zur Verfügung.<br />
Doch nicht nur alle relevanten<br />
Gesetze von EU, Bund und Ländern<br />
können künftig direkt über die Software<br />
OPEN/PROSOZ aufgerufen werden.<br />
Das Produkt Sozialrecht von LexisNexis<br />
ist ein Auszug der bereits von jeder<br />
zehnten Kommune in Deutschland genutzten<br />
Komplettlösung „Wissensmanagement<br />
für Städte und Gemeinden“<br />
und bietet neben den stets aktuellen<br />
Rechtsvorschriften umfangreiche<br />
Gesetzeskommentare und Fachliteratur<br />
sowie eine themenbezogene Auswahl<br />
von Gerichtsurteilen im Volltext.<br />
Die Kooperation der beiden Anbieter<br />
begann mit einer Partnerschaft im<br />
Fraunhofer FOKUS eGovernment-Labor<br />
in <strong>Berlin</strong>. Die gemeinsame Diskussion<br />
und Auseinandersetzung mit modernen<br />
Konzepten und innovativen<br />
Ansätzen unterstützte hierbei das Ziel,<br />
technologisch innovative Anwendungen<br />
anzubieten. Das Fraunhofer-Institut<br />
FOKUS hat dabei im Sommer 2006<br />
OPEN/PROSOZ, ein Fachverfahren<br />
für die Sozial- und Arbeitsverwaltung,<br />
in ein komplexes Verwaltungsszenario<br />
eingebettet. Durch die leistungsfähige<br />
Vielschicht-Architektur und standardisierte<br />
Schnittstellen wurde OPEN/<br />
PROSOZ über Web-Service-Technologien<br />
seither auch in andere Service-Orientierte-Architektur-Szenarien<br />
integriert.<br />
Für den Ablauf in einer Verwaltung<br />
spielen aber auch Gesetze und Kommentare<br />
eine wichtige Rolle. Daher wurde<br />
in realitätsnahen Szenarien die innovative<br />
Informationstechnologie „Wissensmanagement<br />
für Städte und Gemeinden“<br />
von LexisNexis in einen modernen<br />
Arbeitsplatz integriert. Das Produkt<br />
von LexisNexis wurde speziell für<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Städten,<br />
Gemeinden, Landkreisen, bei<br />
Kommunalverbänden und weiteren Behörden<br />
entwickelt und bietet online neben<br />
allen relevanten Gesetzen aktuelle<br />
und fundierte Fachliteratur wie<br />
beispielsweise Kommentare und Handbücher<br />
zu allen wichtigen Rechtsgebieten<br />
- verfasst von Fachautoren aus der Praxis<br />
von Verwaltungen, Behörden und<br />
Ministerien (ots)<br />
<br />
2/07 42
Hilfestellung beim<br />
Umgang mit PDAs und<br />
Smartphones<br />
<strong>Berlin</strong> - Mobile <strong>IT</strong>K-Geräte wie<br />
Smartphones oder Personal Di<br />
gital Assistants (PDAs) werden<br />
immer beliebter. So wurden 2006 nach<br />
Angaben der Marktforscher von ABI<br />
Research weltweit über 70 Millionen<br />
Smartphones verkauft. Außendienstmitarbeiter<br />
können mit solchen Geräten<br />
schnell auf das Unternehmensnetzwerk<br />
zugreifen, auch wenn sie gerade<br />
beim Kunden sind. Manager auf Reisen<br />
können wichtige Unternehmensunterlagen<br />
online lesen oder bearbeiten.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
2. Verschlüsseln Sie die Daten im Endgerät und auf genutzten Speicherkarten!<br />
Bei Verlust des Endgeräts sind Ihre sensiblen Daten dann nicht für Dritte zugänglich.<br />
Spezielle Sicherheitssoftware kann Ihre Daten teilweise oder gänzlich verschlüsseln.<br />
Bedenken Sie: Der Wert der Daten übersteigt oft den Wert des Geräts.<br />
3. Nutzen Sie immer und ausschließlich eine verschlüsselte Verbindung,<br />
wenn Sie über mobile Geräte auf Daten und Programme in Ihrem Firmennetzwerk<br />
zugreifen!<br />
Daten über verschlüsselte Verbindungen (Virtual Private Network) sind viel schwieriger<br />
auszuspähen. So verhindern Sie besser, dass das Endgerät zum Einfallstor für<br />
Hacker und Datenspione wird.<br />
4. Lassen Sie nur kontrollierte Datenübertragungen zu!<br />
Schalten Sie insbesondere die Bluetooth- oder W-Lan-Funktion Ihres Endgeräts nur<br />
dann ein, wenn Sie sie bewusst nutzen. Über offene Bluetooth-Schnittstellen können<br />
Fremde relativ leicht und unbemerkt Ihre Daten auslesen.<br />
Gerade auch Selbständige und Freiberufler<br />
organisieren sich mit Hilfe solcher<br />
Geräte. Privatpersonen haben oft sogar<br />
persönliche Details auf ihnen gespeichert,<br />
wenn sie unterwegs beispielsweise<br />
auf ihr Online-Konto zugreifen. Daher<br />
werden mobile Endgeräte als Angriffsziele<br />
für Kriminelle immer interessanter.<br />
„Während Notebooks schon mit<br />
vielen Sicherheitsfunktionen ausgestattet<br />
sind, fehlen solche Funktionen oft<br />
bei PDAs und Smartphones“, sagt Lutz<br />
Neugebauer, Bereichsleiter Sicherheit<br />
beim B<strong>IT</strong>KOM.<br />
B<strong>IT</strong>KOM hat zum sicheren Umgang<br />
mit Smartphones und PDAs eine Broschüre<br />
mit Checklisten zum kostenlosen<br />
Download veröffentlicht. Sie wendet<br />
sich vor allem an Entscheider aus<br />
kleineren und mittleren Unternehmen.<br />
In Kurzfassung hier die wesentlichen<br />
Punkte:<br />
1. Binden Sie Ihre mobilen Geräte in<br />
Ihre Sicherheitsstrategie ein!<br />
Das Gerät sollte von Beginn an mit<br />
entsprechender Sicherheitssoftware<br />
(Virenscanner, Firewall, Spam-Filter<br />
usw.) ausgestattet sein. Im Idealfall ist es<br />
integrierter Teil einer unternehmensweiten<br />
Sicherheitsarchitektur. Auch sollte<br />
die Nutzung der Endgeräte in verbindlichen<br />
Richtlinien des Unternehmens<br />
geregelt werden.<br />
Foto: MDA compact III von T-Mobile<br />
5. Machen Sie das Endgerät bei Diebstahl oder Verlust unbrauchbar!<br />
Achten Sie auf ein sicheres Administrationskonzept für Ihre mobilen Endgeräte. Nur<br />
so lassen sich Endgeräte nach einem Verlust aus der Unternehmenszentrale durch<br />
den Administrator deaktivieren. Durch ein Bestandsverzeichnis haben Sie jederzeit<br />
den Überblick über die Benutzer sowie die Besonderheiten der Endgerätekonfiguration<br />
und können bei Problemen individuell reagieren.<br />
6. Löschen Sie Ihre Daten sicher und vollständig, wenn Sie Ihr Endgerät<br />
ausmustern!<br />
Interner und externer Speicher (z. B. die Speicherkarten) lassen sich durch mehrfaches<br />
Überschreiben mit einer speziellen Software sicher löschen. Auch vor dem<br />
Einschicken defekter Endgeräte an den Hersteller sollten – soweit möglich – alle<br />
Daten gesichert und auf dem Endgerät gelöscht oder verschlüsselt werden.<br />
Detaillierte Checklisten finden sich in der aktuellen B<strong>IT</strong>KOM-Publikation „Sicherheit<br />
von PDA und Smartphone“. Sie ist online kostenlos verfügbar unter http://<br />
www.bitkom.org/de/themen_gremien/36751_45041.aspx. (PM)<br />
<br />
2/07 43
Wirtschaftsportal ein<br />
halbes Jahr online –<br />
erste Erfahrungen<br />
Im Oktober ging das Spezialangebot<br />
für die <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft online:<br />
Alle unternehmensrelevanten<br />
Dienste und Informationen auf einen<br />
Klick. Das bisherige <strong>Berlin</strong>.de-Angebot<br />
wurde gezielt um verwaltungsnahe<br />
Dienste ausgebaut und neu strukturiert.<br />
(s. Splitter 4/06)<br />
Dabei wurde darauf geachtet, den bisherigen<br />
Aufbau nach Themengruppen<br />
(Messen, Reisen, Marktplatz) zu erhalten<br />
und auszubauen. Somit sind auch<br />
die Verwaltungsangebote nach dem Tagesbedarf<br />
eines Unternehmens gegliedert<br />
und in neue Rubriken aufgeteilt<br />
worden. Diese Rubriken wurden vorab<br />
mit Vertretern der Wirtschaftsverbände<br />
beraten und nach ihren Empfehlungen<br />
gestaltet. Somit kam ein praxisnahes und<br />
kundenorientiertes Grundgerüst heraus,<br />
dessen Akzeptanz durch die Nutzer heute<br />
mit Zahlen belegt werden kann.<br />
Die Zugriffszahlen auf das Wirtschaftsangebot<br />
bei <strong>Berlin</strong>.de haben seit der<br />
Freischaltung um 50 Prozent zugenommen.<br />
Die absoluten Nutzerzahlen sind<br />
von ca. 20.000 auf über 30.000 Zugriffe<br />
pro Monat gestiegen. Allein dies ist schon<br />
ein Erfolg des erweiterten Angebots.<br />
Die Wochen- und Monatsfrequenz der<br />
Zugriffe zeigt deutlich die Nachfrage<br />
aus der Zielgruppe: In der Woche konstant<br />
hohe Zugriffe, um zum Wochenende<br />
abzubrechen. Auch Urlaubszeiträume<br />
wie Weihnachten/Jahreswechsel<br />
oder Ostern zeichnen sich deutlich ab.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Dies ist für <strong>Berlin</strong> mit drei wichtigen Ebenen (Bund, Land Kommunen) besonders<br />
interessant und potenzialträchtig. Daher sind neben den wirtschaftsdienlichen<br />
Verwaltungsleistungen der Landesbehörden auch die Bezirksämter sowie einige<br />
Bundesangebote eingegliedert.<br />
Das überarbeitete Angebot ist zwar umfangreicher, nicht aber unübersichtlicher<br />
geworden. Eine klare Gliederung auf der ersten Navigationsebene führt in neue<br />
Kategorien von aktuellen Wirtschaftsnachrichten über Wirtschaftsförderung bis hin<br />
zum Institutionenführer. Die Onlineangebote der öffentlichen Verwaltung sind also<br />
ein Teil des Gesamtportfolios. Daneben finden sich der b2b-Marktplatz, Reiseservice<br />
und Immobilienangebote. Hier bewährt sich die public-private-partnership<br />
mit der Betreibergesellschaft <strong>Berlin</strong>Online, um ein integriertes und kundenorientiertes<br />
Angebot bereitzustellen.<br />
Kern des Verwaltungsangebotes ist der „Wirtschaftsführer“ durch die Behörden und<br />
Services. Seit seiner Freischaltung hat er sich auf die Spitzenposition in der Nutzung<br />
vorgearbeitet und die bisher führenden Messeinformationen verdrängt. Sein Anteil<br />
an den Zugriffszahlen ist auf über 20 % gestiegen. Damit werden Erwartungen wie<br />
Nutzen dieses neuen Angebots deutlich. Seine Rubriken waren Gegenstand intensiver<br />
Diskussionen mit den Kammerverbänden. Die mehrheitlich positive Bewertung<br />
des Entwurfs bestätigt sich in der praktischen Nutzung. Auch das Interesse an den<br />
einzelnen Rubriken findet sich in den Zugriffen wieder: In der Umfrage nannten die<br />
Unternehmen Vordrucke (63%) Statistiken (49%), Steuern (43%) und Register<br />
(41%) als wichtigste Online-Abfragen. In der Praxis stehen tatsächlich Vordrucke<br />
(13%), Ausschreibungen (10%), Statistik (10%) und Register (6%) vorn in der<br />
direkten Nutzung. Wie auch beim Verwaltungsführer dominiert aber die indirekte<br />
Nutzung über die Eingabe eines Suchbegriffes. Die Rubriken nach Unternehmenslagen<br />
stellen nur einen Navigationspfad dar, die A-Z- oder Stichwortsuche machen<br />
53% aller Recherchen. Der Sucher bedient sich also im ersten Schritt einer Vorauswahl<br />
durch die Suchmaschine (hier prägt Google das Nutzerverhalten).<br />
Damit bestätigen sich bis auf ein Themenfeld die geäußerten Interessenlagen und<br />
Erwartungen in der Nutzensfrequenz. Weder in öffentlicher Förderung noch in <br />
Aber für uns zählen nicht nur die reinen<br />
Clickraten. Das Angebot muss auch<br />
transparent die Arbeit von Politik und<br />
Verwaltung vermitteln. Wie erwartet sind<br />
Unternehmen wirklich an einer Online-<br />
Kommunikation mit der öffentlichen<br />
Verwaltung interessiert. Mehr als 70<br />
Prozent suchen nach eigener Aussage<br />
auch auf diesem Kanal Kontakt zu den<br />
Behörden auf allen Verwaltungsebenen.<br />
2/07 44
Personalangelegenheiten wurde ein<br />
überwiegender Nutzen seitens der Unternehmen<br />
gesehen. Die tatsächlichen<br />
Klickraten untermauern dies. Einzig bei<br />
Steuern und Abgaben gibt es eine Diskrepant<br />
zwischen Ansage und Zugriffen:<br />
Meldeten fast die Hälfte der befragten<br />
Unternehmen Bedarf zu diesem<br />
Themenfeld an, so überlassen die meisten<br />
Unternehmen dies in der Praxis wohl<br />
ihrem Steuerberater. Die Zugriffe machen<br />
im Wirtschaftsführer gerade drei<br />
Prozent aus. Hier erkennen wir einen<br />
geringen Grundnutzen und einen hohen<br />
emotionalen Zusatznutzen (hier<br />
besser: Verlust) des Angebots.<br />
Eine neue Möglichkeit zur Optimierung<br />
des Angebots ergibt sich mit einem neuen<br />
Werkzeug zur Erfassung und Auswertung<br />
der eingegebenen Suchbegriffe. Dieses<br />
Tool wurde im Rahmen der Testphase<br />
von <strong>Berlin</strong>Online entwickelt und steht seit<br />
Frühjahr2007 allen Internetredakteuren<br />
zur Verfügung. Es erfasst nicht nur die<br />
Suchbegriffe, sondern auch den Erfolg<br />
oder Misserfolg beim Verweis auf einen<br />
Inhalt auf <strong>Berlin</strong>.de. So kann das Angebot<br />
schrittweise den Nachfragen der Kunden<br />
angepasst werden. Inzwischen sind mehr<br />
als 150 Angebote im Wirtschaftsführer<br />
verortet, auch von den Kammern sind<br />
Online-Services integriert worden. Noch<br />
ausbaufähig ist das Angebot der <strong>Berlin</strong>er<br />
Bezirksämter, wo bisher nur einige Amtbereiche<br />
(Umwelt, Finanzen, Wirtschaftsförderung,<br />
Bürgeramt) mit einem gemeinsamen,<br />
harmonisierten Angebot vertreten<br />
sind.<br />
DR. WOLFGANG BOTH<br />
SenWiTechFrau (Tel.:9013 8257)<br />
Außenhandelsdaten ab<br />
sofort als interaktiver<br />
Atlas im Internet<br />
<br />
W<br />
iesbaden - Das Statistische<br />
Bundesamt baut sein Angebot<br />
an kartografischen Anwendungen<br />
im Internet unter Nutzung<br />
neuer Technologien aus. Mit dem Atlas<br />
der Außenhandelsstatistik steht ab sofort<br />
unter www.destatis.de/aussenhandelsatlas<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
eine neue Internetanwendung bereit, die Daten der amtlichen Statistik in Form<br />
dynamischer Karten präsentiert.<br />
Der Atlas der Außenhandelsstatistik ist für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos<br />
und zeigt mit verschiedenen Darstellungsformen anschaulich, wie die Warenströme<br />
von und nach Deutschland verlaufen. So wird der Außenhandel Deutschlands mit<br />
seinen Partnerländern zum Beispiel nach verschiedenen Warengruppen in Form<br />
thematischer Karten vorgestellt. Daneben ermöglicht der Atlas eine Unterscheidung<br />
nach Exporten, Importen und Handelsbilanzsalden für die Jahre 2004 bis 2006.<br />
Durch das Auswählen einzelner Länder können sich die Nutzer darüber hinaus<br />
detaillierte Handelsinformationen zu den jeweiligen Partnerländern anzeigen lassen.<br />
Das Statistische Bundesamt setzt beim Atlas der Außenhandelsstatistik erstmals die<br />
Technologie eines Internet-Map-Servers ein. Mit dieser ist es möglich, unmittelbar<br />
statistische Fachdaten in Kartenbildern darzustellen. Die Nutzer können dadurch<br />
aus einer Vielzahl von statistischen Informationen wählen und zugleich die Gestaltung<br />
der Kartenbilder hinsichtlich Farbgebung, Klassifizierung und weiterer Zusatzinformationen<br />
nach eigenen Wünschen bestimmen. Durch die Anwendung moderner<br />
Konzepte der Internetprogrammierung, wie das asynchrone Austauschen der Inhalte<br />
der Internetseiten zwischen Browser und Server, wird dabei die Menge an tatsächlich<br />
übertragenen Daten gering gehalten. Die Nutzung des Atlas ist gegenwärtig mit dem<br />
Internet Explorer von Microsoft sowie dem Firefox-Browser der Mozilla Foundation<br />
möglich. Die Unterstützung von Browsern weiterer Hersteller erfolgt in Kürze.<br />
Der Atlas der Außenhandelsstatistik bildet den Einstieg in eine Reihe weiterer<br />
kartografischer Internetanwendungen und standardisierter Dienste, die in Zukunft<br />
vom Statistischen Bundesamt auf Grundlage der Internet-Map-Server-Technologie<br />
entwickelt werden. (PR)<br />
<br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />
Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />
2/07 45
Rund 30 Prozent der<br />
Unternehmen und<br />
Bürger nutzen das<br />
Internet für<br />
Behördenkontakte<br />
Wiesbaden - Das Internet spielt<br />
bei Unternehmen und Bürgern<br />
in Deutschland als<br />
Kommunikationsmedium mit der öffentlichen<br />
Verwaltung eine wichtige<br />
Rolle. Wie das Statistische Bundesamt<br />
anlässlich des Welt-Telekommunikationstages<br />
am 17. Mai 2007 mitteilte,<br />
nutzten im Jahr 2006 etwa 33% der<br />
deutschen Unternehmen das Internet<br />
zur Kommunikation mit der öffentlichen<br />
Verwaltung. Ein ähnliches Bild<br />
zeigt sich bei den Bürgerinnen und Bürgern.<br />
28% der Personen ab 10 Jahren in<br />
Deutschland nahmen im ersten Quartal<br />
2006 Internet-Angebote von Behörden<br />
oder öffentlichen Einrichtungen in Anspruch.<br />
Betrachtet man nur Unternehmen und<br />
Personen, die das Internet nutzen, so<br />
sind die Anteile derer, die auch Online-<br />
Verwaltungsdienste in Anspruch nehmen,<br />
höher. Von den Unternehmen mit<br />
Internetzugang nutzten 41% die zum E-<br />
Government zählenden Angebote. Bei<br />
Privatpersonen, die das Internet im ersten<br />
Quartal 2006 mindestens einmal<br />
nutzten, betrug der Anteil 43%. Diese<br />
Ergebnisse gehen aus den Auswertungen<br />
der Befragung von Unternehmen<br />
und privaten Haushalten zur Nutzung<br />
von Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
für das Jahr 2006<br />
hervor.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Eine überdurchschnittliche Nutzung der<br />
im Internet bereit gestellten Dienstleistungen<br />
der öffentlichen Hand war bei<br />
größeren Unternehmen mit 20 und mehr<br />
Beschäftigten zu beobachten. Während<br />
bei diesen rund 63% der Unternehmen<br />
mit Internetzugang die Online-Leistungen<br />
der Verwaltung nutzten, waren es<br />
bei den Unternehmen mit Internetzugang<br />
und weniger als 20 Mitarbeitern<br />
nur 37%. Besonders häufig wurden E-<br />
Government-Angebote von Unternehmen<br />
des Wirtschaftszweiges Forschung<br />
und Entwicklung wahrgenommen (92%<br />
der Unternehmen dieses Zweigs mit<br />
Internetzugang). Aber auch Unternehmen<br />
der Energie- und Wasserversorgung<br />
nutzten das Online-Angebot der<br />
Verwaltung in starkem Maße (69%).<br />
Besonders gering hingegen war die Nutzung<br />
der Online-Verwaltungsdienste<br />
von Unternehmen im Einzelhandel<br />
(19%).<br />
Die meisten Unternehmen, die das<br />
Internet für Kontakte zur öffentlichen<br />
Verwaltung verwendeten, taten dies, um<br />
Formulare herunterzuladen (84%) und<br />
um Informationen einzuholen (74%).<br />
71% dieser Unternehmen sendeten<br />
zudem ausgefüllte Formulare zurück und<br />
17% gaben bei einer elektronischen<br />
Ausschreibung online ein Angebot ab.<br />
Unter den Bürgern, die im ersten Quartal<br />
2006 für private Zwecke Internet-<br />
Angebote von Behörden in Anspruch<br />
nahmen, war das Abrufen von Informationen<br />
am weitesten verbreitet (86%).<br />
54% der privaten Nutzer von Online-<br />
Verwaltungsdiensten riefen zudem amtliche<br />
Formulare im Internet ab und 29%<br />
sendeten solche Formulare online zurück.<br />
Weitere Auskünfte zum Thema „IKT in<br />
Unternehmen“: Zweigstelle Bonn, Beate<br />
Tenz, Telefon: (0611) 75-8530, E-Mail:<br />
ikt@destatis.de (PM)<br />
<br />
56 Prozent der<br />
Internetnutzer sind<br />
täglich oder fast täglich<br />
online<br />
Wiesbaden - Die Nutzung des<br />
Internets hat in Deutschland<br />
weiter zugenommen. Wie das<br />
Statistische Bundesamt mitteilt, nutzten<br />
fast zwei Drittel der Personen ab zehn<br />
Jahren (65 Prozent) im ersten Quartal<br />
2006 das Internet. Dies geht aus der<br />
aktuellen Auswertung der Befragung<br />
privater Haushalte zur Nutzung von Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien<br />
hervor. Der Anteil der<br />
Internetnutzer ist damit im Vergleich zu<br />
2005 (61 Prozent) um vier Prozentpunkte<br />
gestiegen. Innerhalb der Gruppe der<br />
Internetnutzer ging im ersten Quartal<br />
2006 mehr als die Hälfte (56 Prozent)<br />
täglich oder fast täglich online, ein Jahr<br />
zuvor waren es noch 50 Prozent der<br />
Internetnutzer.<br />
Große Unterschiede bei der Internetnutzung<br />
gibt es in den verschiedenen<br />
Altersgruppen. Im ersten Quartal 2006<br />
waren 92 Prozent der 10 bis 24-Jährigen<br />
online. Für mehr als jeden zweiten der<br />
Internetnutzer dieser Altersgruppe (55<br />
Prozent) gehörte das Internet zum Alltag,<br />
sie nutzten es täglich oder fast täglich.<br />
Ähnlich hoch lag der Anteil der<br />
Internetnutzer bei der Bevölkerung zwischen<br />
25 und 54 Jahren.<br />
Innerhalb dieser Gruppe waren 80 Prozent<br />
im ersten Quartal 2006 online,<br />
davon wiederum 58 Prozent jeden Tag<br />
oder fast jeden Tag. Bei der Generation<br />
der über 54-Jährigen zeigt sich jedoch<br />
ein anderes Bild. Hier lag der Anteil der<br />
Internetnutzer im ersten Quartal 2006<br />
nur bei 30 Prozent. Interessant ist<br />
allerdings, dass auch in dieser Altersgruppe<br />
von den Internetnutzern fast die<br />
Hälfte (48 Prozent) täglich oder fast<br />
täglich online war.<br />
Neben dem Alter bestehen auch zwischen<br />
Männern und Frauen Unterschiede<br />
bei der Internetnutzung. Im ersten<br />
Quartal 2006 nutzten 60 Prozent der<br />
Frauen und 71 Prozent der Männer das<br />
Internet. Darüber hinaus variiert die<br />
Häufigkeit, mit der Frauen und Männer<br />
auf das Medium zugreifen. Der Anteil<br />
derer, die täglich oder fast täglich online<br />
waren, lag bei den Frauen bei 49 Prozent,<br />
bei den Männern bei 61 Prozent.<br />
Für private Zwecke verwendete der größte<br />
Anteil der Personen, die das Internet<br />
im ersten Quartal 2006 nutzten, <br />
2/07 46
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
das Medium für die elektronische Kommunikation und zur Beschaffung von<br />
Informationen über Waren und Dienstleistungen. 85 Prozent dieser Internetnutzer<br />
verschickten und empfingen E-Mails und 83 Prozent suchten nach Informationen zu<br />
Waren oder Dienstleistungen. Stark verbreitet unter den Internetnutzern war auch<br />
die Inanspruchnahme von Reisedienstleistungen (55 Prozent) sowie das Online-<br />
Banking (42 Prozent). (ots)<br />
<br />
Allzeithoch: Zwei Drittel aller Deutschen<br />
verschicken private E-Mails<br />
<strong>Berlin</strong> - Die Bedeutung von elektronischer Post nimmt weiter zu. 2006 haben<br />
in Deutschland knapp zwei Drittel aller 16- bis 74-Jährigen (60 Prozent) das<br />
Internet genutzt, um private Emails zu verschicken oder zu empfangen. Das<br />
sind etwa 37 Millionen Menschen - so viele wie nie zuvor. 2004 lag die Quote noch<br />
bei 51 Prozent (32 Millionen), 2002 sogar erst bei 38 Prozent (24 Millionen). Diese<br />
Zahlen präsentierte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />
und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM) Mitte Mai in <strong>Berlin</strong>.<br />
„Gerade internetfähige Handys und Minicomputer machen das Verschicken von E-<br />
Mails so einfach wie nie. Elektronische Post lässt sich immer und überall empfangen.<br />
Auch deshalb wird die Anzahl der E-Mail-Nutzer in diesem Jahr auf etwa 39<br />
Millionen ansteigen“, sagte Jörg Menno Harms, Vizepräsident des B<strong>IT</strong>KOM.<br />
Schon jetzt gehören die Deutschen mit der Quote von 60 Prozent zu den fleißigsten<br />
E-Mail-Schreibern in Europa. Im EU-Durchschnitt haben 2006 nur 42 Prozent aller<br />
16- bis 74-Jährigen privat gemailt. Spitzenreiter waren die Niederlande (76 Prozent),<br />
Dänemark (74 Prozent) und Schweden (74 Prozent). Österreich kam auf 53 Prozent.<br />
Abgeschlagen auf den letzten Rängen fanden sich die Nationen im Osten und Süden<br />
Europas. So betrug die Quote in Griechenland gerade einmal 17 Prozent und in<br />
Rumänien 16 Prozent.<br />
Getragen wird die stärkere Nutzung von<br />
E-Mails in Deutschland nicht nur von<br />
internetfähigen Handys und Minicomputern,<br />
sondern auch von immer<br />
schnelleren Online-Zugängen am heimischen<br />
Computer. Die Zahl der Breitbandanschlüsse<br />
hat sich hier zu Lande in<br />
den vergangenen drei Jahren verdreifacht.<br />
Anfang 2007 verfügten 37 Prozent<br />
aller Haushalte über einen solchen<br />
Zugang, Anfang 2004 erst 12 Prozent.<br />
Trotz des Zuwachses liegt Deutschland<br />
international nur im hinteren Mittelfeld.<br />
So gingen in den westeuropäischen Staaten<br />
Anfang 2007 im Schnitt 42 Prozent<br />
der Haushalte über einen Beitband-Anschluss<br />
online. In Deutschland wird die<br />
50-Prozent-Marke nach B<strong>IT</strong>KOM-<br />
Schätzungen 2008 erreicht. Harms:<br />
„Dafür sorgt vor allem der zunehmende<br />
Wettbewerb. Er führt zu sinkenden Preisen<br />
bei gleichzeitig höheren Bandbreiten“.<br />
Zur Methodik: Grundlage für die Berechnungen<br />
zur E-Mail-Verbreitung sind<br />
Daten der europäischen Statistikbehörde<br />
Eurostat. Als Nutzer gilt, wer in den drei<br />
Monaten vor der jeweiligen Befragung<br />
das Internet genutzt hat, um elektronische<br />
Post zu verschicken oder zu empfangen.<br />
(PM)<br />
<br />
Verein „Deutschland<br />
sicher im Netz“ nimmt<br />
Arbeit auf<br />
Foto: Imageplains<br />
<strong>Berlin</strong> - Der anlässlich des <strong>IT</strong>-Gipfels<br />
Ende 2006 gegründete Verein<br />
„Deutschland sicher im Netz“<br />
(DsiN) hat im April 2007 seine Arbeit<br />
aufgenommen. Die ersten Angebote für<br />
Privatpersonen und Unternehmen sind<br />
online. Zudem ist mit der Wahl von<br />
Prof. Dr. Sachar Paulus (Chief Security<br />
Officer der SAP AG) und Andreas Kindt<br />
(Bereichsvorstand <strong>IT</strong> der T-Com) der<br />
Vorstand nun komplett. Diesem gehören<br />
unter Vorsitz von B<strong>IT</strong>KOM-Vizepräsident<br />
Heinz-Paul Bonn zudem an:<br />
Dorothee Belz (Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Microsoft Deutschland) als <br />
2/07 47
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Stellvertretende Vorsitzende sowie Sabine Frank (Geschäftsführerin der<br />
Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter) als Schatzmeisterin. „Wir<br />
wollen die Privatverbraucher und kleineren Unternehmen informieren und sensibilisieren,<br />
aufklären und beraten sowie neue Schutzmaßnahmen identifizieren und<br />
etablieren. So können wir die Sicherheit und das Vertrauen in das Internet und die<br />
Informationstechnologie stärken“, sagt der DsiN-Vorstandsvorsitzende Heinz-Paul<br />
Bonn.<br />
Heike Troue wird zum 1. August Geschäftsführerin des Vereins. Die 36-Jährige<br />
Volkswirtin war über sieben Jahre Hauptgeschäftsführerin des Deutschen<br />
LandFrauenverbandes (dlv.). Dort hat sie den Aufbau der Geschäftsstelle in <strong>Berlin</strong><br />
verantwortet und unter anderem das Projekt „<strong>IT</strong>-LandFrauen“ sowie die Webseite<br />
„LandPortal.de“ entwickelt und verantwortet.<br />
Der DsiN e. V. versteht sich als zentraler Ansprechpartner und umfassende<br />
Informationsplattform bei Themen wie Internet-Sicherheit oder Jugendschutz im<br />
Netz – sowohl für private Internet-Nutzer wie für kleine und mittlere Unternehmen.<br />
Er ging aus der Initiative „Deutschland sicher im Netz“ hervor, die seit Januar 2004<br />
aktiv war. Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat angekündigt, die Schirmherrschaft<br />
zu übernehmen. Gründungsmitglieder waren Ende 2006 der Bundesverband<br />
B<strong>IT</strong>KOM, Ebay Deutschland, das Deutsche Kinderhilfswerk, die Deutsche<br />
Telekom, der Verband der Internetwirtschaft (eco), die Freiwillige Selbstkontrolle<br />
Multimedia-Diensteanbieter (FSM), die Mcert Deutsche Gesellschaft für <strong>IT</strong>-Sicherheit,<br />
Microsoft Deutschland, SAP, Teletrust und Utimaco.<br />
Im März hat der Verein zudem mit der HP Deutschland GmbH und der Software<br />
AG zwei neue Mitglieder gewonnen. „Mit der Vereinsgründung und den neuen<br />
aktiven Mitgliedern hat DsiN den Grundstein für eine gesellschaftlich breite und<br />
dauerhaft schlagkräftige Organisation zu Internet und <strong>IT</strong>-Sicherheit gelegt“, sagt die<br />
stellvertretende Vorsitzende Dorethee Belz.<br />
Jedes DsiN-Mitglied hat sich verpflichtet, ein konkretes und verbindliches Handlungsversprechen<br />
in den Verein einzubringen. DsiN will Privatpersonen und Unternehmern<br />
zwei Arten von Unterstützung anbieten: Als eine Art Grundversorgung sind<br />
dies zum einen die so genannten dauerhaften<br />
Services, die teilweise schon jetzt<br />
online sind. Dazu gehören beispielsweise<br />
das an Kinder gerichtete Medienkompetenzportal<br />
www.internauten.de,<br />
die Internet-Beschwerdestelle, das<br />
Internet-Sicherheitsbarometer und das<br />
Informationspaket Mittelstand. Darüber<br />
hinaus werden aktuelle Projekte mit klarem,<br />
zeitlichen Zielhorizont und definiertem<br />
Ergebnis gestartet.<br />
Ein Mitglied übernimmt jeweils die Verantwortung<br />
und arbeitet bei einem solchen<br />
Projekt mit anderen Mitgliedern<br />
zusammen. „Wir wollen den Erfolg und<br />
die Qualität unserer Aktivitäten sicherstellen.<br />
Dazu werden wir – wie bei der<br />
Vorläufer-Initiative üblich – die Ergebnisse<br />
kontinuierlich messen und überprüfen,<br />
ob und inwieweit wir unsere<br />
Zielgruppen angesprochen und erreicht<br />
haben“, sagt DsiN-Vorstandsmitglied<br />
Prof. Dr. Sachar Paulus.<br />
Generell wird der Verein vor allem über<br />
Risiken und kriminelle Aktivitäten im<br />
Internet informieren sowie sicherheitsbewusstes<br />
Verhalten bei der Nutzung<br />
von Informationstechnik und -diensten<br />
fördern. „Wir wollen mit Trainings, Informationen<br />
und Anleitungen breitenwirksam<br />
die Medienkompetenz<br />
besonders von Kindern und Jugendlichen<br />
verbessern“, so DsiN-Vorstand<br />
Sabine Frank, Geschäftsführerin der<br />
Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-<br />
Diensteanbieter.<br />
Als weiteren Arbeitsschwerpunkt will<br />
der Verein das Angebot sicherer und<br />
vertrauenswürdiger Produkte und<br />
Dienstleistungen fördern. „Zudem wird<br />
der Verein auch Initiativen der Bundesregierung<br />
zum Thema <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
unterstützen, insbesondere bei der Umsetzung<br />
des Nationalen Plans zum Schutz<br />
der Informationsinfrastrukturen<br />
(NPSI)“, sagt DsiN-Vorstand Andreas<br />
Kindt. 2007 steht der Dialog zwischen<br />
Herstellern und Anwendern sowie zwischen<br />
Industrie und Politik im Vordergrund.<br />
(PM)<br />
<br />
2/07 48
In zehn Bundesländern<br />
nimmt die Polizei<br />
Strafanzeigen per<br />
Internet entgegen<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>Berlin</strong> - Ob Fahrraddiebstahl, Beleidigung<br />
oder Einbruch – in 10<br />
der 16 Bundesländer nimmt die<br />
Polizei Strafanzeigen inzwischen auch<br />
per Internet entgegen. Nur Bayern, Bremen,<br />
Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen<br />
und Thüringen bieten diese Möglichkeit<br />
noch nicht. Das hat eine Mitte<br />
April 2007 vorgestellte Untersuchung<br />
des Bundesverbands Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und<br />
neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM) ergeben. Als<br />
Vorreiter gilt Nordrhein-Westfalen. Dort<br />
sind seit März 2004 mehr als 60.000<br />
Strafanzeigen online eingegangen. Das<br />
sind durchschnittlich 20.000 pro Jahr.<br />
„Immer mehr Landesregierungen erkennen<br />
die Vorteile elektronischer Bürgerdienste.<br />
So sind beispielsweise viele<br />
Menschen eher bereit, eine Anzeige über<br />
das Internet aufzugeben. Vor allem das<br />
Hemmnis, persönlich eine Wache zu<br />
besuchen, entfällt. So erfährt die Polizei<br />
nach eigenen Angaben heute von mehr<br />
Straftaten als früher“, sagte Jörg Menno<br />
Harms, Vizepräsident des B<strong>IT</strong>KOM.<br />
Bei der Benutzerfreundlichkeit der<br />
Online-Dienste gibt es erhebliche Unterschiede.<br />
Während die Polizei in Baden-Württemberg<br />
auf ihrer Homepage<br />
lediglich ein allgemeines Textfeld zur<br />
Übermittlung von Anzeigen anbietet,<br />
haben andere Bundesländer umfassende<br />
Portale eingerichtet. Hier werden die<br />
Anzeigen zum Teil nach Delikten wie<br />
„Körperverletzung“ oder „Diebstahl“<br />
vorsortiert.<br />
Beim jeweiligen Webformular stehen<br />
ausführliche Erklärungen zu den wichtigsten<br />
Elementen einer Anzeige und<br />
der weiteren Bearbeitung bereit. Eingehende<br />
Hinweise werden automatisch an<br />
die zuständigen Dienststellen weitergeleitet.<br />
Von dort erhalten die Absender<br />
eine Bestätigung über den Empfang. Einen Notruf über die Rufnummer 110 ersetzen<br />
die Online-Anzeigen nicht.<br />
Insgesamt haben Deutschlands Ämter und Behörden im Internet allerdings noch<br />
Nachholbedarf. Während sich in vielen Ländern immer mehr Behördengänge online<br />
erledigen lassen, bleibt das in der deutschen Verwaltung die Ausnahme. Das belegt<br />
auch eine Studie im Auftrag der Europäischen Kommission zu den Internet-<br />
Diensten der öffentlichen Hand. Im Vergleich der 15 EU-Kernländer landet Deutschland<br />
dabei auf dem 13. Platz. Nur Griechenland und Luxemburg schneiden in der<br />
Studie schlechter ab. „Das ist ein Armutszeugnis“, sagte Jörg Menno Harms.<br />
„Elektronische Dienste sparen Kosten und verbessern den Service für Bürger. Eine<br />
Chance, die wir noch besser nutzen müssen.“<br />
Bei der Polizei ist der Anfang gemacht. Das gilt selbst für jene Bundesländer, die<br />
offiziell keine Strafanzeigen über das Internet annehmen. Sie verfolgen in der Regel<br />
zumindest Hinweise, die sie per E-Mail erhalten. (PM)<br />
<br />
Bundesgerichtshof entscheidet über die<br />
Verantwortlichkeit des Betreibers eines<br />
Meinungsforums im Internet<br />
Der Kläger ist Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender eines Vereins, dessen<br />
satzungsmäßiger Zweck u. a. die Bekämpfung von Kinderpornographie<br />
im Internet ist. Die Beklagte ist Betreiberin eines Internetforums, das sich<br />
mit sexuellem Missbrauch und Kinderpornographie beschäftigt. Der Kläger hat die<br />
Beklagte auf Unterlassung der Verbreitung von zwei Beiträgen in Anspruch genommen,<br />
durch die sich der Kläger in seiner Ehre verletzt sieht und die von Dritten jeweils<br />
unter einem Pseudonym („Nickname“) in das Forum eingestellt worden waren. Der<br />
Autor eines der Beiträge ist den Parteien bekannt. Das Landgericht hat der Klage im<br />
Wesentlichen stattgegeben. Das Oberlandesgericht hat die Klage hinsichtlich <br />
2/07 49
des Beitrags des den Parteien bekannten<br />
Verfassers abgewiesen. Die<br />
Revision des Klägers führte zur Aufhebung<br />
und Zurückverweisung.<br />
Gegenstand des Revisionsverfahrens war<br />
u. a. die Frage, ob und unter welchen<br />
Umständen der Betreiber eines<br />
Internetforums vom Verletzten auf<br />
Unterlassung einer ehrverletzenden<br />
Äußerung in Anspruch genommen werden<br />
kann, die ein Dritter in das Forum<br />
eingestellt hat. Der Bundesgerichtshof<br />
hat entschieden, dass die Verantwortlichkeit<br />
des Betreibers eines<br />
Internetforums für dort eingestellte<br />
ehrverletzende Beiträge nicht deshalb<br />
entfällt, weil dem Verletzten die<br />
Identität des Autors bekannt ist.<br />
Gegen den Forumsbetreiber kann<br />
vielmehr ab Kenntniserlangung ein<br />
Unterlassungsanspruch des Verletzten<br />
bestehen, unabhängig von dessen<br />
Ansprüchen gegen den Autor des<br />
beanstandeten Beitrags.<br />
Foto: Cory Docken<br />
Einem Unterlassungsanspruch gegen<br />
den Betreiber des Forums steht auch<br />
nicht entgegen, dass der beanstandete<br />
Beitrag in ein so genanntes Meinungsforum<br />
eingestellt worden ist. An einer<br />
abschließenden Entscheidung war der<br />
Senat gehindert, weil der Inhalt des zweiten<br />
Beitrags vom Tatrichter noch nicht<br />
gewürdigt worden war.<br />
Urteil vom 27. März 2007 - VI ZR 101/<br />
06 - LG Düsseldorf - Entscheidung vom<br />
14.9.2005 - 12 O 440/04 ./. OLG<br />
Düsseldorf - Entscheidung vom<br />
26.4.2006 - I-15 U 180/05 (PR) <br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
BVDW veröffentlicht<br />
Leitfaden für Corporate<br />
Blogs<br />
Beim Einsatz von Weblogs lauern<br />
unterschiedliche Rechtsfallen<br />
Düsseldorf - Weblogs haben in<br />
den letzten Monaten eine rasante<br />
Entwicklung und Verbreitung<br />
gefunden. Fast 60 Millionen<br />
Weblogs, auch Blogs, existieren laut<br />
Technorati mittlerweile weltweit. Sie sind<br />
das Kommunikationsphänomen des<br />
Web2.0-Zeitalters. Da kann es kaum<br />
überraschen, dass sie inzwischen auch<br />
verstärkt als Kommunikationsinstrument<br />
von Unternehmen entdeckt worden<br />
sind. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
dabei zu beachten sind,<br />
beleuchtet nun ein Leitfaden, den der<br />
Bundesverband Digitale Wirtschaft<br />
(BVDW) in Zusammenarbeit mit Dr.<br />
Sabine Grapentin (Noerr Stiefenhofer<br />
Lutz), Leiterin des Arbeitskreises Recht<br />
im BVDW, erstellt hat. Der Leitfaden<br />
steht ab sofort kostenlos zum Download<br />
zur Verfügung.<br />
Foto: Archiv<br />
Gemäß dem am 1. März 2007 in Kraft<br />
getretenen Telemediengesetz („TMG“)<br />
stellen Blogs grundsätzlich Telemedien<br />
dar, also elektronische Informations- und<br />
Kommunikationsdienste. Einerseits geben<br />
Blogs Nutzern die Gelegenheit, sich<br />
zu äußern. Das hat unterschiedliche<br />
rechtliche Implikationen, die es zu beachten<br />
gilt. Andererseits liegt es im Wesen<br />
der Blogs, dass sie in der Regel<br />
langfristig archiviert werden und somit<br />
auch über einen langen Zeitraum Einblicke<br />
in die Persönlichkeit eines<br />
Bloggers zulassen. „Jeder Blogger sollte<br />
aus Gründen des Selbstdatenschutzes<br />
genau überlegen, was und wie er formuliert“,<br />
sagt Dr. Sabine Grapentin. „Unternehmen,<br />
die Corporate Blogs einsetzen<br />
wollen, sollten sich darüber im Klaren<br />
sein, in welchem Umfang sie bestimmte<br />
Inhalte kontrollieren müssen<br />
und möglicherweise dafür haften.“ Der<br />
Leitfaden liefert hier mit konkreten Beispielen<br />
Hilfestellung.<br />
Konflikt zwischen freier Meinungsäußerung<br />
und Persönlichkeitsrecht<br />
In allen bisher bekannten Fällen geht es<br />
rechtlich um den Konflikt zwischen der<br />
verfassungsrechtlich garantierten Meinungs-<br />
und Pressefreiheit und dem<br />
ebenfalls verfassungsrechtlich gewährleisteten<br />
(Unternehmens-) Persönlichkeitsrecht.<br />
Ausgangspunkt waren in der<br />
Regel abwertende Äußerungen von und<br />
über Personen, Abbildungen gegen den<br />
Willen des Betroffenen, Bewertungen<br />
und Leistungsbeschreibungen über Produkte<br />
etc. Dabei stellt sich im Einzelfall<br />
die Frage, ob und in welchem Umfang<br />
der Betreiber derartiger Angebote (Plattformen)<br />
für die Beiträge der Nutzer zur<br />
Verantwortung gezogen werden kann.<br />
„Nach derzeitigem Stand der Rechtsprechung<br />
gilt die Faustregel, dass für<br />
Weblog-Anbieter nur bei einem konkreten<br />
Anlass eine spezielle Prüfungs- und<br />
Entfernungspflicht besteht“, fasst Gerd<br />
M. Fuchs, Justiziar und Referent Medienpolitik<br />
beim BVDW zusammen. Da jedoch<br />
bisher noch keine höchstrichterliche<br />
Rechtsprechung (BGH) zum<br />
Thema Weblogs ergangen ist, wird der<br />
BVDW die weiteren Entwicklungen aufmerksam<br />
verfolgen.<br />
Der Leitfaden steht unter http://<br />
www.bvdw.org/fileadmin/medien/<br />
wissenspool/Leitfaden_Blogs<br />
_BVDW_20070326.pdf als kostenloser<br />
Download zur Verfügung. (PR) <br />
2/07 50
Private E-Mails am<br />
Arbeitsplatz: Fallstricke<br />
für Administratoren<br />
Seit E-Mails an fast jedem Arbeitsplatz<br />
vorhanden sind, haben sich<br />
sehr unterschiedliche Regelungen<br />
herausgebildet, ob private E-Mails geschrieben<br />
und gelesen werden dürfen.<br />
Oft fehlt es gar an einer expliziten Regelung,<br />
doch wird die private Nutzung<br />
weitgehend toleriert.<br />
Die vermeintliche Gefälligkeit ohne größere<br />
Folgen führt bei genauerer Betrachtung<br />
schnell zu heiklen rechtlichen<br />
Schwierigkeiten. Datenschutz-, Handelsund<br />
sogar Strafrecht lauern mit zahlreichen<br />
Folgeproblemen auf. E-Mail-Experte<br />
Peer Heinlein hat sich mit dem<br />
Thema beschäftigt.<br />
Der Konflikt: Datenschutz und Logfiles<br />
Ob geschäftlich oder privat: Die geltenden<br />
Datenschutzgesetze verbieten<br />
grundsätzlich die Erhebung personenbezogener<br />
Daten - es sei denn, diese<br />
sind für den Betrieb zwingend notwendig.<br />
Dazu zählen die Funktionsüberwachung<br />
des Servers, die Fehleranalyse<br />
oder eine volumen- bzw.<br />
nutzungsbasierte Abrechnung.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Nachrichten („Bounce“) nicht täglich gelesen. Zudem sind noch ein oder zwei<br />
Wochenenden zu berücksichtigen. Alles in allem ist eine Dauer von 10 bis 14 Tagen<br />
als unproblematisch anzusehen. Auch 21 Tage sind gut begründbar, wenn der<br />
Administrator davon ausgehen muss, tatsächlich noch drei Wochen alte Zustellversuche<br />
im Detail nachprüfen zu müssen.<br />
Sollen Logdaten lediglich zur internen Funktionsüberwachung erhoben und ausgewertet<br />
werden – beispielsweise um die Entwicklung des täglichen´Datenvolumens zu<br />
prüfen – muss der Administrator die Daten ggf. zusammenfassen oder Mailadressen<br />
und IP-Adressen so anonymisieren, dass Rückschlüsse auf einzelne Personen nicht<br />
mehr möglich sind. Dann dürfen diese Daten prinzipiell unbeschränkt vorgehalten<br />
werden.<br />
Für die Einhaltung der Datenschutzvorschriften ist der Datenschutzbeauftragte<br />
zuständig. Mit ihm sollten Haltezeiten der Logfiles erörtert und abgesprochen<br />
werden. Um spätere Missverständnisse zu vermeiden, sollte auch an schriftlich<br />
fixierte Regelungen gedacht werden, um alle beteiligten Personen abzusichern.<br />
Die Bedrohung: Strafrecht und Administratoren<br />
Relativ unproblematisch ist die Spam-Filterung geschäftlicher E-Mails. Nicht der<br />
einzelne Mitarbeiter ist juristischer Eigentümer der E-Mails, sondern der Geschäftsinhaber<br />
oder Dienstherr. Diese können darum über Filterung und Verbleib bestimmen.<br />
Allerdings ist der Betriebs- oder Personalrat einzubeziehen und besitzt ein<br />
entsprechendes Kontrollrecht, um einen Missbrauch der Filterfunktionen auszuschließen.<br />
Bei privater E-Mail-Nutzung wird der Arbeitgeber schnell zum „geschäftsmäßigen<br />
Telekommunikationsanbieter“. Es kommt dabei nicht darauf an, ob für die Nutzung<br />
ein Entgelt bezahlt wird - dies wäre eine „gewerbsmäßige“, keine „geschäftsmäßige“<br />
Erbringung. Es reicht bereits aus, wenn die private Nutzung quasi als Zugabe zum<br />
Dienst- bzw. Arbeitsverhältnis erfolgt.<br />
<br />
Logfiles von Mailservern, Web- oder<br />
Proxy-Servern sind in der Regel als<br />
„personenbezogen“ anzusehen. Anhand<br />
der protokollierten Mailadressen, ggf.<br />
auch anhand der benutzten IP-Adressen<br />
lassen sich die Daten einer Person<br />
zuordnen. Darum müssen solche Angaben<br />
umgehend gelöscht werden, wenn<br />
das Datenschutzinteresse des Einzelnen<br />
das Betriebsinteresse überwiegt.<br />
Doch wann ist das der Fall?<br />
Hier muss geprüft werden, in welchem<br />
Zeitraum üblicherweise zur Fehlersuche<br />
auf das Logfile zugegriffen wird.<br />
Mailserver versuchen üblicherweise, drei<br />
bis fünf Tage lang eine E-Mail zuzustellen.<br />
Auch werden zurückgekommene<br />
Foto: suncelll<br />
2/07 51
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Damit stellt sich auch die Spam-Filterung schnell als schwierig heraus: §206 StGB<br />
bedroht die „unbefugte Unterdrückung anvertrauter Nachrichten“ für geschäftsmäßige<br />
Telekommunikationsanbieter (und deren Mitarbeiter!) mit bis zu fünf Jahren<br />
Gefängnis. Werden E-Mails als Spam erkannt, dürfen diese nicht einfach verworfen<br />
werden (in manchen Filtern als „Discard“ bezeichnet), solange die Empfänger nicht<br />
ausdrücklich damit einverstanden sind oder entsprechende Vereinbarungen mit dem<br />
Personal- oder Betriebsrat vorliegen.<br />
Ebenso wie bei anderen Straftaten – wie Diebstahl oder Totschlag – kann der<br />
Administrator nicht anführen, er habe ‚lediglich auf Anweisung seines Vorgesetzten‘<br />
gehandelt. Ein extrem schwieriges Spannungsfeld, das zu Verunsicherungen führt.<br />
Dabei kann vom Administrator kein umfassendes Rechtswissen verlangt werden.<br />
Hier muss ggf. auf juristischen Sachverstand oder externe Experten zurückgegriffen<br />
werden, um die Beteiligten abzusichern.<br />
Foto: thesupe87<br />
Unproblematisch ist es, als Spam erkannte Nachrichten nicht zu verwerfen, sondern<br />
mit einer entsprechenden Markierung im Betreff zuzustellen. Diese Mails sind dann<br />
im juristischen Sinne nicht „unterdrückt“. Doch auch dieses an sich sehr beliebte<br />
Verfahren hat seine Tücken: Wird eine echte Nachricht fälschlicherweise als Spam<br />
erkannt, geht der Absender von einer erfolgreichen Zustellung aus. In der Praxis liest<br />
der Empfänger diese Nachricht häufig mangels regelmäßiger Kontrolle seiner<br />
Spamverdachts-Nachrichten nicht. Im ungünstigsten Fall löscht er sie ungesehen. In<br />
diesen Fällen fällt der (spurlose!) Verlust der Nachricht erst nach Tagen auf und Ärger<br />
ist vorprogrammiert. Zudem lässt sich trefflich argumentieren, der Empfänger habe<br />
für daraus entstehende Schäden zu haften.<br />
Besser ist es deshalb, wenn erkannter Spam weder verworfen noch gekennzeichnet<br />
wird, sondern vom Mailserver erst gar nicht angenommen wird. Zahlreiche Filtertechniken<br />
(Greylisting, RBL-Listen) können diese Aufgabe problemlos leisten, auch<br />
gute Spam-Software kann die E-Mails derart in Echtzeit filtern, dass Spam gar nicht<br />
erst angenommen wird. In diesen Fällen erhält der Absender eine Unzustellbarkeitsmeldung<br />
und ist damit binnen weniger Sekunden über die nicht erfolgte<br />
Zustellung seiner Nachricht eindeutig informiert.<br />
Das Missverständnis: Geschäftssignaturen<br />
und private E-Mails<br />
In den vergangenen Monaten haben<br />
verschiedene Gesetzesänderungen E-<br />
Mails den klassischen Handelsbriefen<br />
gleichgestellt, sodass alle bis dato verpflichtenden<br />
Angaben zu Firmierung,<br />
Handelsregisternummer oder Aufsichtsratsvorsitz<br />
auch in E-Mail-Signaturen<br />
enthalten sein müssen.<br />
Viele Firmen haben sich in den letzten<br />
Wochen bereits angepasst und fügen am<br />
zentralen E-Mail-Gateway entsprechende<br />
Signaturen hinzu. Auch wenn die<br />
öffentliche Verwaltung von diesen (Handels-)Vorschriften<br />
eigentlich nicht betroffen<br />
ist, hat sich auch hier eine Signatur<br />
mit den Angaben zu Dienststelle und<br />
Kontaktdaten eingebürgert.<br />
Doch es sollte darauf geachtet werden,<br />
dass private E-Mails keinesfalls mit einer<br />
solchen Signatur versehen werden.<br />
Schnell könnte argumentiert werden, die<br />
E-Mail zu einem einst privaten Verkaufsgeschäft<br />
wäre anhand der offiziellen Signatur<br />
und Mailadresse in Wirklichkeit<br />
ein Handels- oder Amtsbrief gewesen.<br />
Auch im klassischen Briefverkehr würde<br />
niemand auf die Idee kommen, private<br />
Briefe auf offizielles Briefpapier zu<br />
drucken. E-Mails sollten nicht anders<br />
gehandhabt werden.<br />
Für die öffentliche Verwaltung wird die<br />
Situation derzeit noch dadurch entschärft,<br />
dass den E-Mails die für<br />
Verwaltungsakte notwendige Papierform<br />
fehlt. Trotzdem sollte hier auf eine<br />
strikte Trennung geachtet werden, um<br />
Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden.<br />
Das Problem: Archivierung aller E-<br />
Mails<br />
Die Gleichsetzung von E-Mails mit<br />
Handelsbriefen führt dazu, dass Unternehmen<br />
alle geschäftsrelevanten E-Mails<br />
für sechs bzw. zehn Jahre archivieren<br />
müssen. Diese Archivierung hat maschinell<br />
auswertbar zu erfolgen, mit einem<br />
Ausdruck der E-Mails ist es <br />
2/07 52
Erlaubt oder nicht<br />
erlaubt?<br />
Private Nutzung ist verboten, aber<br />
alle tun es:<br />
Ob private E-Mail-Nutzung am Arbeitsplatz<br />
erlaubt ist, oder nicht, richtet<br />
sich mitnichten nur nach dem<br />
geschriebenen Wort. Entscheidend<br />
ist genauso die aktuell ausgeübte betriebliche<br />
Praxis. Auch ein einst ausgesprochenes<br />
Verbot kann schnell<br />
zur Erlaubnis werden, wenn das Verbot<br />
nicht durchgesetzt wird. Dabei<br />
ist keine aktive Kontrolle oder Spionage<br />
durch den Administrator notwendig,<br />
doch offensichtliche Verstöße<br />
müssen geahndet werden, um das<br />
Verbot nicht aufzuweichen.<br />
Insbesondere dürfen Vorgesetzte und<br />
<strong>IT</strong>-Verantwortliche eine ihnen bekannte<br />
private Nutzung nicht<br />
schweigsam dulden, geschweige denn<br />
selbst mit schlechtem Beispiel voran<br />
gehen.<br />
Private Nutzung ist verboten, das<br />
Verbot wird durchgesetzt:<br />
Wenn den Mitarbeitern allgemein klar<br />
ist, dass die private Nutzung weder<br />
erlaubt ist, noch unter der Hand toleriert<br />
wird, dann ist das Verbot auch<br />
tatsächlich ein Verbot.<br />
Es gibt keine klaren Aussagen:<br />
Sollten innerhalb eines Betriebes tatsächlich<br />
keinerlei Regelungen zur privaten<br />
E-Mail- oder Internet-Nutzung<br />
vorhanden sein, so ist von einem<br />
Verbot auszugehen. Der Arbeitgeber<br />
müsste es schließlich explizit erlauben,<br />
wenn (auf seine Kosten) die <strong>IT</strong>-<br />
Infrastruktur für private Angelegenheiten<br />
genutzt werden darf. Nicht<br />
anders verhält es sich bei Kopierern,<br />
Telefonanrufen oder der Mitnutzung<br />
des Faxgerätes. Doch auch hier gilt:<br />
Die eingeschliffene betriebliche Praxis<br />
hat das letzte Wort.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
nicht getan. Hintergrund ist der Wunsch zur unkomplizierten elektronischen<br />
Steuerprüfung (GdPdU), sodass eine solche Archivierung auch revisionssicher zu<br />
erfolgen hat.<br />
Auch wenn diese Vorschriften theoretisch nur Unternehmen betreffen, sollte sich<br />
die Verwaltung angesichts des wachsenden Mailwechsels mit Bürgern Gedanken um<br />
eine entsprechende Archivierung und damit auch einer Nachprüfbarkeit entsprechender<br />
Vorgänge machen - und mit gutem Beispiel vorangehen.<br />
Zudem wächst vielerorts der Wunsch nach einem schnellen und unkomplizierten<br />
Mailarchiv, damit der einzelne Nutzer versehentlich gelöschte E-Mails selbst wiederherstellen<br />
kann, ohne den zeit- und nervenaufreibenden Umweg über das Backup des<br />
Administrators gehen zu müssen. Auch hier sind geschäftliche und private E-Mails<br />
klar zu trennen. Als personenbezogene Daten dürfen private E-Mails keinesfalls in<br />
der mittel- oder langfristigen Archivierung landen. Eine heikle Angelegenheit, denn<br />
wie sollen private E-Mails erkannt und aussortiert werden?<br />
Die Kosten: Enterprise-Kosten für private Kommunikation<br />
Auch betriebswirtschaftlich muss die private E-Mail-Nutzung mit spitzer Feder<br />
betrachtet werden, wenn man sich an den erst kürzlich aufgeflammten Streit erinnert,<br />
welche Kosten privat surfende Mitarbeiter der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung verursachen.<br />
Fest steht, dass die private E-Mail-Nutzung Geld kostet: Speicherplatz, Übertragungsvolumen,<br />
ggf. Lizenzkosten und natürlich auch Hardwareressourcen. Dies mag der<br />
Arbeitgeber seinen Mitarbeitern als nette Gefälligkeit und Entgegenkommen im<br />
Rahmen eines guten Arbeitsklimas natürlich zugestehen.<br />
Doch ist auch zu sehen, dass eine als geschäftskritisch ausgelegte Mail-Infrastruktur<br />
deutlich höhere Kosten produziert, als wenn nur die niedrigeren Maßstäbe einer<br />
privaten Nutzung angelegt werden. Egal ob Speicherplatz im SAN, ein Mailcluster<br />
mit Lastverteilung, ein erhöhtes Backup- oder teures Übertragungsvolumen: Was der<br />
private Nutzer als freies E-Mail-Postfach oder DSL-Flatrate günstig angeboten<br />
bekommt, wird hier auf Enterprise-Niveau mit Enterprise-Kosten abgewickelt.<br />
Die Lösung: Schlussfolgerung und Konsequenzen<br />
Bleibt die Frage, welche Konsequenzen und Antworten aus den zahlreichen Fragen<br />
und Problemen zu ziehen ist:<br />
1) Die private Nutzung am Arbeitsplatz muss explizit mit einem klaren „Ja“ oder<br />
„Nein“ geregelt werden. Ein etwaiges Verbot muss durchgesetzt werden.<br />
2) Aufgrund der Konflikte bei Spam-Filterung und E-Mail-Archivierung müssengeschäftliche<br />
und private E-Mails strikt getrennt werden können. Die gemeinsame<br />
Abwicklung von geschäftlicher und privater Kommunikation<br />
über ein und dasselbe Postfach verursacht immense Probleme und ist nur mit<br />
erheblichem Aufwand rechtssicher realisierbar.<br />
3) Es bleibt die Möglichkeit, den Nutzern separate Mailaccounts zur privaten<br />
Nutzung anzubieten - um diese in der Filterung, Archivierung, dem Langezeitbackup<br />
und der angehängten Signatur entsprechend anders behandeln zu<br />
können.<br />
4) Statt getrennter Usernamen sollte über die Schaffung einer eigenen Maildomain<br />
(@privat.xyz.de) nachgedacht werden, um Sendern wie Empfängern <br />
2/07 53
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
die klare Trennung vor Augen zu führen. Zudem vereinfacht eine Trennung<br />
auf Domainebene die unterschiedliche Behandlung der E-Mails ganz enorm.<br />
5) Prinzipiell ist es möglich, mehrere Postfächer („Identitäten“) in ein und<br />
demselben Mailclient parallel vorzuhalten - doch birgt dies die Gefahr, dass<br />
Nutzer versehentlich unter falschen Absendern schreiben und empfangen.<br />
Werden private Postfächer ausschließlich per Webmailer bereitgestellt, werden<br />
Verwechslungen vermieden und private Daten vom Desktop ferngehalten.<br />
Die spionierenden<br />
Super-Cookies<br />
Hannover - Beim Besuch einer<br />
Webseite speichern die<br />
Betreiber oft ungefragt kleine<br />
Datenpakete auf dem Rechner des Nutzers.<br />
Solche Cookies können nützlich sein,<br />
aber auch sensible private Daten sammeln.<br />
Eine neue Generation dieser Spezies<br />
macht es den Anwendern besonders<br />
schwer, sich gegen das Ausschnüffeln zu<br />
wehren, warnt das Computermagazin c’t<br />
in der Ausgabe 6/07.<br />
Verantwortlich ist ein Cookie der neuen<br />
Generation, der mit Hilfe des verbreiteten<br />
Flash-Players browserübergreifend<br />
Daten ablegt und an die Webseite weitergibt.<br />
Cookie-Aktivitäten auf dem<br />
Rechner können aber auch ganz anders<br />
aussehen: Die Cookies protokollieren,<br />
welche Webseite der Anwender besucht<br />
und für welche Produkte er sich interessiert.<br />
Foto: Tatiana N. Kalashnikova<br />
Im Idealfall ist für die private Mail-Nutzung also an einen eigenen kleinen E-Mail-<br />
Server zu denken, der für die Privat-Domain zuständig ist. Er muss keine teuer zu<br />
lizenzierende Groupware-Funktionalität mitbringen, sondern kann mit frei verfügbaren<br />
Komponenten (Linux: Postfix, Courier/Cyrus, Squirrelmail) binnen weniger<br />
Stunden aufgebaut werden. Auch seine Hardware und Einrichtung muss nicht<br />
Enterprise-Ansprüchen genügen - ein einfaches RAID-1 und ein Minimal-Backup<br />
müssen jedoch zur üblichen Sorgfalt gehören. Private E-Mails sollten dann so früh<br />
wie möglich auf dem äußeren Mailrelay an dieses System ausgeleitet werden, während<br />
geschäftliche E-Mails problemlos gefiltert, archiviert oder mit Signaturen versehen<br />
werden können.<br />
PEER HEINLEIN<br />
Der Autor<br />
Peer Heinlein ist <strong>Berlin</strong>er Linux Security Consultant und Mailserver-Spezialist seit<br />
1992. Von ihm stammen „Das Postfix-Buch“ und zahlreiche Fachartikel und<br />
Vorträge. An seiner <strong>Berlin</strong>er Linux Akademie bilden er und seine Kollegen regelmäßig<br />
Administratoren aus ganz Deutschland aus. p.heinlein@heinlein-support.de <br />
Herkömmliche Cookies lassen sich mit<br />
den meisten Browsern inzwischen leicht<br />
verwalten, blockieren und verlässlich<br />
löschen. Die neue Generation macht es<br />
dem Anwender jedoch weitaus schwerer.<br />
Flash-Cookies haben dabei die größte<br />
Verbreitung, man kann sie bei Bedarf<br />
aber auch am ehesten abwehren: Über<br />
die rechte Maustaste kann der Besucher<br />
für jede Webseite einstellen, wie viele<br />
Daten der Flash Player bei ihm speichern<br />
darf.<br />
Auf einer speziellen Webseite von<br />
Adobe/Macromedia kann er Flash-<br />
Cookies komplett abstellen - doch nur<br />
wenige Anwender kennen diese Möglichkeit.<br />
„Die Situation ist vergleichbar<br />
mit dem Aufkommen der ersten Cookies<br />
vor zehn Jahren“, erläutert c’t-Redakteur<br />
Herbert Braun das Dilemma. „Auch<br />
die neuen Super-Cookies verstecken sich<br />
gut auf der Festplatte und lassen sich nur<br />
schwer finden und löschen. Dass die<br />
große Schar der Anwender deshalb nicht<br />
unruhig wird, hat nur einen Grund: Kaum<br />
jemand kennt sie.“ (heb) (PM) <br />
2/07 54
Effizienzstrategien im<br />
Mittelpunkt des<br />
13. E-Government-<br />
Anwenderforums<br />
Alljährlich wird <strong>Berlin</strong> mit dem<br />
„Anwenderforum E-Government“<br />
zum Mittelpunkt der<br />
Diskussion über die technologischen<br />
Entwicklungen in öffentlichen Verwaltungen.<br />
Es verfolgt das Ziel, Behörden<br />
und Lösungsanbieter für einen Erfahrungs-<br />
und Ideenaustausch zu aktuellen<br />
Themen zusammenzuführen. So auch<br />
in diesem Jahr, als die Kooperationsveranstaltung<br />
der INFORA GmbH, des<br />
Bundesministeriums des Inneren und<br />
des <strong>Berlin</strong>er Senats für Inneres am 6. bis<br />
7. Februar bereits zum 13. Mal durchgeführt<br />
wurde. Inhaltlich richtete sich der<br />
Fokus auf die Optimierung der<br />
Verwaltungsabläufe.<br />
Eröffnet von Johann Hahlen, Staatssekretär<br />
im Bundesministerium des Innern,<br />
wohnten dem umfangreichen Vortragsprogramm<br />
mit Referaten zur strategischen<br />
Ausrichtung und Praxis des E-<br />
Government über 400 Teilnehmer bei.<br />
Auch ein Dutzend Aussteller nutzte die<br />
Möglichkeit, diesem Fachpublikum ihre<br />
Lösungen wirkungsvoll zu präsentieren.<br />
„Selten haben wir einen solchen Zuspruch<br />
erlebt“, resümiert INFORA-<br />
Geschäftsführer Rainer Ullrich. Er sieht<br />
darin eine deutliche Tendenz seitens der<br />
Behörden, sich offensiver einer modernen<br />
technischen Ausrichtung zu widmen.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Aber auch das diesjährige Motto „Effizientes E-Government durch effiziente<br />
Prozesse“ habe seiner Ansicht nach zu der hohen Teilnehmerzahl beigetragen. „In<br />
den Geschäftsprozessen verbirgt sich das größte Potenzial zur Steigerung der<br />
Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit“, weiß Ullrich aus der Praxis und verweist<br />
hier auf einen großen Handlungsbedarf in der Öffentlichen Verwaltung. „Die<br />
Behörden werden zunehmend an ihrer Leistungsfähigkeit gemessen, sie stehen aber<br />
gleichzeitig durch die knappen öffentlichen Haushalte unter einem immer stärkeren<br />
Kostendruck“, begründet er.<br />
Foto: Archiv - Karl-Heinz Löper, Leiter des <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum der<br />
Senatsverwaltung für Inneres und Sport <strong>Berlin</strong>, referierte beim 13. Anwenderforum<br />
2007 zum Thema „Behördenübergreifendes Dokumentenmanagement in <strong>Berlin</strong> –<br />
Konzepte und Praxis“<br />
Elektronisches Handelsregister: <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zeigte Lösungen für DMS und<br />
EGVP<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) präsentierte Lösungen, um das<br />
Registerwesen als vollelektronischen Rechtsverkehr umzusetzen. Seit dem 1. Januar<br />
2007 können Notare Anmeldungen im Handelsregister elektronisch vornehmen.<br />
Der <strong>IT</strong>-Dienstleister für das Land <strong>Berlin</strong> unterstützt hierbei das Amtsgericht<br />
Charlottenburg, den Anforderungen des Gesetzes über elektronische Handelsregister<br />
und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister (EHUG) gerecht<br />
zu werden.<br />
Für den zu Beginn des Jahres begonnenen Pilotbetrieb des automatisierten Registerverfahrens<br />
(AUREG 2.0) stellt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im Auftrag der Serviceinheit <strong>IT</strong>OG<br />
im Kammergericht <strong>Berlin</strong> die Dienste Dokumentenmanagement (DMS) und elektronisches<br />
Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP) zur Verfügung. Über EGVP<br />
reichen die Notare alle Anmeldungen elektronisch ein. Diese Nachrichten werden an<br />
ein elektronisches Postfach der Behörde geschickt und dem Sachbearbeiter dann<br />
über das DMS zur Bearbeitung übermittelt. Qualifizierte Signaturverfahren gewährleisten<br />
den rechtsverbindlichen, sicheren elektronischen Austausch von Schriftsätzen<br />
und weiteren Dokumenten. (PM/EB)<br />
<br />
2/07 55
Girls´ Day 2007<br />
Wie an jedem vierten Donnerstag<br />
im April sollte auch dieses<br />
Jahr wieder ein Girls´ Day<br />
Mädchen-Zukunftstag stattfinden, bei<br />
dem junge Mädchen die Möglichkeit<br />
bekommen, einmal in bestimmte Berufe<br />
und in ein Ausbildungsunternehmen hineinschnuppern<br />
zu können.<br />
Anfang Januar bekamen wir, die Auszubildenden<br />
den Auftrag den dritten Girls´<br />
Day im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zu organisieren.<br />
Unverzüglich setzten wir uns also zusammen<br />
um die genaue Planung zu besprechen<br />
und Aufgaben zu verteilen.<br />
Zugute kam uns die Erfahrung der älteren<br />
Auszubildenden. Denn diese hatten<br />
im letzten Jahr schon den Girls´ Day<br />
organisiert, ihre Erfahrung ließ uns als<br />
Team effektiv zusammenarbeiten. Nachdem<br />
das Programm fertig gestellt war,<br />
kümmerten wir uns darum, Räume zu<br />
buchen, Termine für die Mitarbeiter zu<br />
machen, Anmeldebestätigungen rauszuschicken,<br />
Unterlagen zusammenzustellen,<br />
Verpflegung zu beschaffen und eines<br />
der Highlights eigene T-Shirts drucken<br />
zu lassen.<br />
Der Termin rückte unaufhörlich näher<br />
und am 26. April gegen neun Uhr konnten<br />
wir die 19 Teilnehmerinnen, von<br />
geplanten 16, vor unserem Haus willkommen<br />
heißen. Nach einer kurzen<br />
Begrüßung begaben wir uns gleichsam<br />
alle in die <strong>Berlin</strong>er Straße 121 auf die<br />
Terrasse, da dieser besondere und aufregende<br />
Tag noch von hervorragendem<br />
Wetter begleitet wurde. Jedes der Mädchen<br />
durfte sich ein bedrucktes T- Shirt<br />
nehmen, sich noch ein Namenskärtchen<br />
anstecken und sich auf das zusammengestellte<br />
Überraschungstütchen stürzen.<br />
Nachdem der Inhalt geprüft wurde, begannen<br />
wir mit einer kurzen Vorstellungsrunde,<br />
welche durch ein „Warm<br />
Up“ vertieft wurde. Zu diesem Zweck<br />
mussten sich nun alle im Kreis aufstellen,<br />
sich einen Ball in die Kniekehle<br />
klemmen und diesen vom Nachbarn auf<br />
dieselbe Weise wieder abnehmen lassen.<br />
Wir selbst waren mit dieser Aufgabe<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
leicht überfordert und daher sehr begeistert mit, welcher Bravur die Mädels diese<br />
Aufgabe gemeistert haben. Da die Stimmung nun aufgelockert war, schrieben die<br />
Mädchen ihre Erwartungen an den Tag auf, die wir hoffentlich noch übertroffen haben.<br />
Da der Girls´ Day informieren sollte, war der nächste Tagesordnungspunkt die<br />
Vorstellung des Unternehmens und der beiden Ausbildungsberufe, <strong>IT</strong>- Systemkauffrau<br />
und Fachinformatiker/in für Systemintegration durch die Auszubildenden.<br />
Hinterher konnten die Mädchen ihre Fragen in einem Gespräch loswerden und so<br />
ergab sich der erste informative Gesprächsaustausch.<br />
Die Ausbildungsberufe haben alle mit der modernen Technik zu tun, daher haben wir<br />
dank tatkräftiger Unterstützung von Frau Theuergarten und Frau Huhn einen PC<br />
demontiert und Fragen zu dessen Inhalt und Funktionsweise beantwortet. Jeweils zu<br />
viert konnten die Mädels sich dann im PC-zusammenschrauben beweisen und als<br />
I-Tüpfelchen dann noch ein eigenes Netzwerk aufbauen. Dies ging relativ flott, denn<br />
wie wir feststellen mussten, haben unsere Besucherinnen schon ziemlich viel<br />
Erfahrung im Umgang mit dieser Technik gehabt. Sodass wir das Niveau beim<br />
nächsten Girls´ Day wohl steigern müssen.<br />
Nach dieser Aufgabe konnten wir eine Führung durch das Call Center unter der<br />
Leitung von Frau Köhler machen, die uns, und unserer große Rasselbande durch die<br />
Räumlichkeiten führte, um die dort zu erledigenden Aufgaben näher zu beleuchten.<br />
Am beeindruckensten für die Mädchen war es zu sehen, wie auch sehbehinderte und<br />
blinde Menschen in unserem Call Center arbeiten können. Es ist sehr interessant zu<br />
sehen, wie eine PC-Tastatur für blinde Menschen funktioniert, aussieht und wie<br />
schnell die Mitarbeiter damit ihre Arbeit erledigen. Zur nun wohlverdienten Mittagspause<br />
wurden Pizzableche bestellt, um den jungen Frauen zur Energie für denn<br />
restlichen Tag zu verhelfen. Die Pizza war durch die Erfahrung des letzten Jahres<br />
auch geschnitten, womit wir im Zeitplan blieben.<br />
<br />
Foto: Archiv - Beim Girls´ Day 2007 waren die Mädchen wieder mit voller Begeisterung<br />
beim <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zu Gast, um sich über moderne Technik zu informieren.<br />
2/07 56
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Der nächste Punkt auf unserem Plan war nun die Simulation eines Bewerbungsgespräches.<br />
Ein Auszubildender übernahm die Rolle des Chefs, ein anderer spielte<br />
den Bewerber und machte falsch, was man nur so falsch machen konnte. Natürlich<br />
war dies geplant und dazu gedacht, dass die Mädchen nun anhand einer Checkliste<br />
die Fehler heraus finden und korrigieren sollten. Nun hatten die jungen Damen die<br />
Möglichkeit, einmal selbst in die Rolle des Bewerbers oder des Chefs zu schlüpfen.<br />
Auch hier waren die Mädchen wieder mit voller Begeisterung bei der Arbeit. Es gab<br />
drei Gruppen, die die Gespräche führten und der Rest hörte aufmerksam und kritisch zu,<br />
um Verbesserungsvorschläge einzubringen, welche dann ausgewertet wurden.<br />
Nun war es soweit und wir zogen um ins Haupthaus, wo die Mädchen einen weiteren<br />
Azubi des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> kennen lernen konnten, der nun bereit war, mit den Mädchen<br />
eine HTML-Seite zu programmieren. Auch hier war schon einiges Wissen vorhanden,<br />
und die Mädchen waren mit viel Freude und Liebe fürs Detail dabei. Besuch<br />
bekamen wir dann noch von Herrn Kandziora, der die Mädchen begrüßte und es sich<br />
natürlich nicht nehmen ließ, noch in Erfahrung zu bringen, ob der Tag denn schön<br />
gewesen sei und ob seine Azubis auch alles gut geplant und organisiert hätten.<br />
Und so gingen die sieben Stunden recht schnell vorbei, das Feedback der Mädchen<br />
war sehr positiv, und wir Azubis waren einfach nur erledigt und müde. Es ist eben<br />
nicht so leicht, eine so große Gruppe unter Kontrolle zu haben und alles perfekt zu<br />
managen. Dennoch fanden wir diesen Tag sehr gelungen, und wir freuen uns schon<br />
auf das nächste Mal.<br />
Die anschließende Podiumsdiskussion<br />
behandelte Themen wie die generellen<br />
Risiken bei der Migration zu Open Source<br />
und „menschliche“ Aspekte. Natascha<br />
Zorn von „CHANGE Management für<br />
Veränderung“ wies darauf hin, dass<br />
genau solche Aspekte im Migrationsprojekt<br />
durch eine begleitete Einführung<br />
mit der Methode des Change-<br />
Managementes bereits frühzeitig und erfolgreich<br />
reduziert werden können. Die<br />
Teilnehmer stimmten überein, dass eine<br />
gut geplante Migration zu OSS und Linux<br />
für den Erfolg ausschlaggebend und der<br />
Einsatz von OSS in vielen Bereichen<br />
sinnvoll sei. So konnte Rolf Schuster<br />
vom Auswärtigen Amt anhand aktueller<br />
Zahlen belegen, dass auch mit einem<br />
kleinen Budget von unter 1.000 Euro<br />
pro Arbeitsplatz und Jahr eine hochmoderne,<br />
leistungsfähige <strong>IT</strong> aufgebaut werden<br />
könne, noch dazu mit einer weltweiten<br />
Infrastruktur und zufriedenen Nutzern.<br />
STEFANIE RODE UND HELEN SCHMIDT<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
<br />
Innovation durch Open Source: <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung profitiert von offenem Betriebssystem<br />
<strong>Berlin</strong> - Die Umstellung auf Open Source in der öffentlichen Verwaltung<br />
lohnt sich. Zu diesem Ergebnis kamen <strong>IT</strong>-Experten bei einer Linux-Veranstaltung<br />
für die <strong>Berlin</strong>er Behörden, die unter dem Motto „Innovation durch<br />
Open Source“ am 12. April 2007 im Roten Rathaus in <strong>Berlin</strong> stattfand. Open Source-<br />
Anwender berichteten aus der Praxis und diskutierten mit Mitarbeitern aus der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung interessante Aspekte wie z.B. die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit<br />
von Linux sowie die Motivation der Mitarbeiter bei der Umstellung.<br />
Durch die Veranstaltung führte Frank Ronneburg, Niederlassungsleiter der Linux<br />
Information Systems AG in <strong>Berlin</strong>. Rainer Höpfner, <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>), informierte zu Fragen der Sicherheit. Die <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Strategie<br />
war Thema des Vortrags von Dr. Ludwig Bohrer, Senatsverwaltung für Inneres und<br />
Sport. Über den Einsatz von Linux im Auswärtigen Amt berichtete Torsten Werner,<br />
stellvertretender Leiter <strong>IT</strong> Strategie im Auswärtigen Amt.<br />
Abgerundet wurde das Programm durch die Vorstellung der Arbeit der<br />
Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik<br />
in der Bundesverwaltung (KBSt) durch Hendrik Lühmann vom Bundesministerium<br />
des Innern/KBSt, hier im speziellen der Migrationsleitfaden. Wolfgang Borgert,<br />
Entwickler im Debian-Projekt, informierte stellvertretend für die vielen Projekte im<br />
Open Source Software (OSS)-Bereich über das Debian-Projekt und stellte die Arbeit<br />
der Entwickler vor.<br />
Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong>, verwies<br />
auf viele bereits erfolgreich durchgeführte<br />
Migrationsprojekte im <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> in den letzten Jahren. Offene Standards<br />
sind in der Regel Teil der Ausschreibungen<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Damit<br />
fördert das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> den <strong>Berlin</strong>er<br />
Mittelstand und betreibt eine aktive<br />
Wirtschaftsförderung in der Stadt. Udo<br />
Rienaß von der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung<br />
für Inneres und Sport verwies<br />
auf bereits bestehende Beschlüsse in der<br />
Verwaltung, die den Einsatz von offenen<br />
Standards und offenen Schnittstellen<br />
vorgeben.<br />
Mit fast 80 Teilnehmern war die Veranstaltung<br />
komplett ausgebucht. Ein Folgetermin<br />
ist in Planung. Die Veranstaltung<br />
stand unter der Schirmherrschaft von<br />
Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> und<br />
wurde von dem „stuccona-netzwerk“<br />
konzipiert und durchgeführt. (EB) <br />
2/07 57
Beschaffungskonferenz<br />
2007<br />
Auch in diesem Jahr wird wieder<br />
die Beschaffungskonferenz am<br />
20. und 21. September bereits<br />
zum 9. Mal im Haus der deutschen Wirtschaft<br />
in <strong>Berlin</strong>, durchgeführt. Die Themen<br />
sind: Verwaltungsmodernisierung,<br />
<strong>IT</strong> und eGovernment, öffentliches Auftragswesen<br />
und Beschaffung. Mit hochkarätigen<br />
Referenten, Experten sowie<br />
den Konferenzteilnehmern bietet die<br />
Veranstaltung Gelegenheit, in fachspezifischen<br />
Foren und Unternehmensworkshops<br />
zu diskutieren. Auf der<br />
kongressbegleitenden Ausstellung werden<br />
die neuesten Produkte und Dienstleistungen<br />
vorgestellt und erlebbar gemacht.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Anwendungsentwicklung mit neuen Windows-Produkten<br />
Neues iX-Sonderheft zu .Net 3.0 und Vista<br />
Hannover - Anfang März erschien das iX-Special „Programmieren mit .Net<br />
3.0“, das Programmierern und Administratoren fundierte Informationen<br />
rund um das .Net-Framework und Vista bietet. Zwei beiliegende DVDs<br />
enthalten alles, was man zum Programmiereinstieg mit den neuen Microsoft-<br />
Werkzeugen braucht.<br />
Das iX-Special wendet sich an Programmierer, Entwickler und <strong>IT</strong>-Manager, die im<br />
Microsoft-Umfeld neue Anwendungen programmieren oder vorhandene Programme<br />
weiterentwickeln. Dabei werden sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene<br />
angesprochen.<br />
Auf 152 Seiten enthält das dritte iX-Sonderheft zum .Net-Framework überarbeitete<br />
und neue Artikel zu den Themenbereichen: Grundlagen und Produkte, .Net-3.0-<br />
Klassen, Visual Studio, Administrationen, Security und Anwendungen. Darüber<br />
hinaus hat die iX-Redaktion Marktübersichten zu visuellen .Net-Komponenten und<br />
.Net-Werkzeugen zusammengestellt. Um die wichtigsten .Net-Klassen stets griffbereit<br />
zu haben, liegt dem Heft eine Schautafel im DIN-A3-Format zum Herausnehmen<br />
bei.<br />
Zu dem Heft gehören auch zwei DVDs. Sie enthalten unter anderem die Express-<br />
Editionen von Visual Basic, C# und Web Developer 2005 sowie viele nützliche<br />
Entwicklungswerkzeuge, über 100 Tools, alle Texte der ersten beiden iX-Sonderhefte<br />
zum Thema .Net als PDF-Datei sowie Lernvideos zu Expression und zur .Net-<br />
Programmierung.<br />
Ebenfalls werden auf der Beschaffungskonferenz,<br />
für die in diesem Jahr Bundesminister<br />
Peer Steinbrück die Schirmherrschaft<br />
übernommen hat, die Ergebnisse<br />
der diesjährigen Befragung zum<br />
Einsatz von eGovernment und dem<br />
Stand der Verwaltungsmodernisierung<br />
bei Bund, Ländern und Kommunen<br />
vorgestellt und in dem etablierten Standardwerk<br />
„Jahrbuch eGovernment &<br />
Verwaltungsmodernisierung Deutschland<br />
2007/2008“ veröffentlicht (das Jahrbuch<br />
ist zugleich Tagungsunterlage der<br />
Konferenz - jeder Konferenzteilnehmer<br />
erhält ein Exemplar kostenfrei). Die von<br />
der Wegweiser GmbH <strong>Berlin</strong> mit Partnern<br />
aus der Politik und der Wirtschaft<br />
jährlich durchgeführte Studie<br />
„Monitoring Verwaltungsmodernisierung<br />
& eGovernment“, belegt:<br />
„Wieder steigende Investitionen in die<br />
moderne Verwaltung“. Weitere Informationen:<br />
Wegweiser GmbH <strong>Berlin</strong>,<br />
http: //www.wegweiser.de/ (PM) <br />
Für 14,90 Euro ist das iX-Special im Bahnhofsbuchhandel und im ausgewählten<br />
Fachhandel erhältlich. Im Internet kann man es ab sofort europaweit ohne Mehrkosten<br />
bestellen: www.heise.de/kiosk/special/ix/07/02/. (PM)<br />
<br />
SPIEGEL SPECIAL<br />
„Web 2.0 - Die schöne neue Welt des Internet“<br />
Am 26. Juni 2007 ist ein SPIEGEL SPECIAL erschienen, das sich ausführlich<br />
mit den Chancen und Risiken des Internet beschäftigt. Die technologische<br />
Revolution verändert Kommunikationswege und Informationskanäle.<br />
Internet-Nutzern bietet die virtuelle Welt eine zweite Identität in „Second Life“,<br />
Laien werden zu Medienmachern und verbreiten über Blogs und Communities alles,<br />
was ihnen in den Sinn kommt. Der User wird zum Akteur. Das SPIEGEL SPECIAL<br />
„Web 2.0 - Die schöne neue Welt des Internet“ zeigt die schnelle und facettenreiche<br />
Entwicklung des World Wide Web, diskutiert über Anarchie im Netz, deckt Sicherheitsmängel<br />
auf und analysiert den fast unbegrenzten Zugang zu Information sowie deren<br />
Qualität.<br />
Das SPIEGEL SPECIAL „Web 2.0“ erscheint mit einem Umfang von ca. 140 Seiten<br />
und einer Druckauflage von ca. 200.000 Exemplaren. Der Preis beträgt sechs<br />
Euro. (PR)<br />
<br />
2/07 58
c’t special „Digitale Fotografie“<br />
Gute Bilder trotz schlechter Lichtverhältnisse<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Hannover - Viele Fotografen wagen sich nur ungern an Aufnahmen unter<br />
schwierigen Bedingungen wie zum Beispiel Gegenlicht. Helle Bildteile<br />
werden oft zu hell, die dunklen zu dunkel. Im aktuellen Sonderheft zum<br />
Thema „Digitale Fotografie“ zeigt die Computerzeitschrift c’t den Lösungsansatz<br />
des HDR-Verfahrens, testet Kameras und Stative und liefert mit der Heft-DVD<br />
nützliche Software zum Thema sowie mehrere Stunden Video Training für Photoshop.<br />
c’t-Sonderheft schildert den Umgang mit<br />
Raw-Konvertern und hilft beim Erhalten<br />
aller Bilddetails.<br />
Im Test lagen die aktuellen Kompakt-,<br />
Superzoom- und Spiegelreflexkameras<br />
auf dem Seziertisch. Neben ausführlicher<br />
Kaufberatung erhält der Leser auch<br />
einen Ausblick auf kommende Trends.<br />
Des Weiteren standen Stative, Stativköpfe<br />
und Komplettsysteme auf dem<br />
Prüfstand.<br />
Die beiliegende DVD wartet mit 13<br />
Vollversionen, diversen Foto-Tools und<br />
zwei E-Books auf. Über acht Stunden<br />
Video-Training erleichtern die Arbeit<br />
mit Adobes Photoshop Lightroom sowie<br />
Photoshop Elements 5.0 und geben<br />
Tipps zum Thema „Porträt & Retusche“.<br />
Das c’t-Sonderheft „Digitale Fotografie“<br />
ist für 8,50 Euro im Zeitschriftenhandel<br />
erhältlich. Das c’t special kann unter<br />
www.heise.de/kiosk/special/ct/07/02/<br />
in Deutschland und Europa versandkostenfrei<br />
bestellt werden. (PM) <br />
PC-Einstieg auf die<br />
Schnelle<br />
Viele erst durch Licht und Schatten interessante Motive konnten bislang nicht<br />
zufriedenstellend wiedergegeben werden. Abhilfe schafft die noch junge HDR (High<br />
Dynamic Range)-Methode. Mittels einer Bildfolge mit verschiedenen Belichtungseinstellungen<br />
und anschließender Überlagerung der Fotos entsteht ein höherer<br />
Dynamikumfang. Dieser lässt das Bild meist hyperreal erscheinen, da sowohl<br />
vormals zu helle als auch zu dunkle Flächen nebeneinander dargestellt werden. Das<br />
c’t-special stellt HDR-Software, geeignete Kameras und das Verfahren vor.<br />
Die meisten Bildbearbeitungsprogramme wandeln Fotos automatisch in JPEG-<br />
Bilder um, auf Kosten der Qualität. Einige Kameras bieten jedoch Zugriff auf die<br />
Roh-Dateien der Bilder, die alle Informationen enthalten. Solche Raw-Dateien lassen<br />
sich in ihrer unkomprimierten Form ohne Qualitätsverlust weiterverarbeiten. Das<br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />
Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />
Dieser schlanke Ratgeber stellt<br />
auf die Schnelle die wichtigsten<br />
Themen rund um den neuen<br />
Vista-PC vor. Vom Anschließen von<br />
Drucker, Kamera & Co. bis zum sicheren<br />
Surfen mit dem Internet Explorer 7:<br />
Hier lernt man alles, was man braucht,<br />
um auch ohne Vorkenntnisse sofort loszulegen.<br />
Dank zahlreicher Abbildungen,<br />
Screenshots und Infokästen kann das<br />
Gelesene direkt nachvollzogen und Schritt<br />
für Schritt eigenhändig in die Praxis umgesetzt<br />
werden. Leicht verständliche Workshops,<br />
ausgewählte Tipps am Ende jedes<br />
Kapitels und Lösungen für mögliche Probleme<br />
machen das auch preislich attraktive<br />
Buch zum unverzichtbaren Begleiter<br />
im PC-Alltag. Titel: Auf die Schnelle PC<br />
für Einsteiger, Preis: 5,95 Euro, ISBN<br />
9783815817100. (PM) <br />
2/07 59
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Wenn sich Ihre Anschrift ändert,<br />
wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />
schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />
Telefon 90 12 (912) 6080<br />
Nr. . 2 / 2007<br />
Raum für Versandetikett<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />
möchten Sie nicht einmal selber zur<br />
„Feder“ greifen?<br />
Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />
Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />
direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />
freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />
und Artikel aus Ihren<br />
Reihen.<br />
Fast jeder fünfte Mensch ist online<br />
• Die Zahl der Internet-Nutzer steigt weltweit auf 1,2 Milliarden<br />
• 2010 werden voraussichtlich 1,5 Milliarden Menschen online sein<br />
• Stärkstes Wachstum außerhalb Europas, Japan und den USA <br />
Die nächste Ausgabe erscheint im<br />
September. Der Redaktionsschluss<br />
ist am 31. Juli 2007.<br />
Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />
mailen sie uns oder rufen Sie an:<br />
Frau Hahn 90 12 (912) 6080<br />
Herr Brodersen 90 12 (912) 6014<br />
Fax 90 12 (912) 5864<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber:<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>er Straße 112-115, 1O713 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 9O 12 -O, intern (912), Fax: 9O 12 (912) 58 64, V.i.s.d.P. Konrad Kandziora<br />
Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/<br />
Redaktion:<br />
E-Mail: splitter@itdz-berlin.de<br />
Michael Brodersen: Tel: 9O 12 (912) 6O 14,<br />
E-Mail: Michael.Brodersen@itdz-berlin.de<br />
Gabriele Hahn: Tel: 9O 12 (912) 6O 8O,<br />
E-Mail: Gabriele.Hahn@itdz-berlin.de<br />
Druck: <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, Xerox Doku Color 2O6O Laserdrucker, Auflage: 2.75O<br />
Gastautoren:<br />
Philipp Martin, Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS, <strong>Berlin</strong><br />
Martin Rufeger, BearingPoint, <strong>Berlin</strong><br />
Klaus-Dieter Schütze, Schütze Consulting Informationssysteme GmbH, <strong>Berlin</strong><br />
Günter Steger, Business Unit Manager Sales, PDV-Systeme GmbH, Erfurt<br />
Andreas Werner, Business Unit Manager Development, PDV-Systeme GmbH, Erfurt<br />
Projektgruppe ISBJ, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, <strong>Berlin</strong><br />
und Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik ISST, Institutsteil <strong>Berlin</strong><br />
Peter Fröhlich, stv. Projektleiter SIDOK, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, <strong>Berlin</strong><br />
Stephan König, stv. Projektleiter SIDOK, Senatskanzlei, <strong>Berlin</strong><br />
Dr. Wolfgang Both, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, <strong>Berlin</strong><br />
Peer Heinlein, Linux Security Consultant, <strong>Berlin</strong><br />
Titelfoto:<br />
Sean Gladwell - FOTOLIA<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr.3/2OO7 erscheint voraussichtlich im September 2OO7<br />
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