SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 3/2006 - 16. Jahrgang<br />
Schwerpunkt: Dokumentenmanagement<br />
3/06 1
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
erinnern Sie sich? Gut 13 Jahre ist es her, dass wir im<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> ausführlich über das Schwerpunktthema<br />
„Elektronische Vorgangsbearbeitung“ berichtet haben.<br />
Unsere Aufmerksamkeit galt damals dem vernetzten<br />
Arbeitsplatzcomputer und neuen, ablauforientierten Systemen.<br />
In der aktuellen Ausgabe widmen wir uns erneut<br />
diesem Thema. Auch unter der modernen Bezeichnung<br />
„Dokumenten-Management-System (DMS)“ verbirgt<br />
sich nichts anderes als das Ziel, Arbeitsschritte des<br />
Büroalltags soweit als möglich zu standardisieren, zu<br />
vernetzen und Vorgänge elektronisch zu verarbeiten.<br />
1993 blickten wir voller Erwartung auf das „elektronische<br />
Büro“. Und heute? Wie ist die aktuelle Situation?<br />
Wie weit sind wir vorangeschritten bei der Realisierung des „papierlosen Büroalltags“?<br />
Haben wir einen ad-hoc-Zugriff auf Akten und Dokumente, eine schnellere<br />
Auskunftsmöglichkeit sowie die erhofften Kosteneinsparungen erreicht?<br />
Auf jeden Fall sind wir mit der ersten Instanz des DMS-Dienstes der eGovernment-<br />
Diensteplattform des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> strategisch auf dem richtigen Weg, um die<br />
zentrale eGovernment-Strategie für das Land <strong>Berlin</strong> umzusetzen. Lesen Sie hierzu<br />
mehr ab Seite 14.<br />
Dass sich Deutschland und das Land <strong>Berlin</strong> im Bereich eGovernment auf einem<br />
guten Weg befinden, ist bekannt. Doch wo stehen wir im internationalen Vergleich?<br />
In der vorliegenden Ausgabe werfen wir einen Blick auf unsere europäischen<br />
Nachbarländer. Können wir hier noch etwas lernen oder sind wir Vorreiter, die<br />
Know-how und Erfahrungen vermitteln können? Eine Studie der Europäischen<br />
Union gibt Ihnen hierzu Auskunft ab Seite 26.<br />
Vielleicht haben Sie es bereits gemerkt: das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zeigt sich auch online in<br />
neuer Optik und Struktur. Modern, übersichtlich und informativ für den Besucher<br />
– so lautet der Anspruch an unseren neuen Webauftritt. Angepasst an unser neues<br />
Corporate Design und mit klar strukturierter Menüführung sind wir dem gerecht<br />
worden. Überzeugen Sie sich selbst unter www.itdz-berlin.de und schauen Sie, was<br />
sich hinter unserem Leitspruch „Moderne Perspektiven für die Verwaltung“ verbirgt!<br />
Schon heute möchte ich Sie auf unseren Stand 47 auf der Messe „Moderner Staat“<br />
am 28. und 29 . November 2006 in <strong>Berlin</strong> hinweisen. Dort können Sie sich von<br />
unseren eGovernment-Dienstleistungen überzeugen!<br />
Ihr<br />
Konrad Kandziora<br />
3/06 2
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Editorial<br />
Editorial 2<br />
Schwerpunktthema<br />
Dokumentenmanagement 4<br />
Computer statt Akte 11<br />
Das Projekt „eGovernment-Diensteplattform“ des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 14<br />
Die elektronische Gefangenenpersonalakte 15<br />
Mietmodell Dokumentenhandling 16<br />
Steuerverwaltung in Baden-Württemberg<br />
verbessert Effizienz und Bürgerservice 17<br />
DMS EXPO 17<br />
Baden-Württembergisches Landesamt<br />
für Besoldung und Versorgung profitiert von ausgefeiltem DMS 19<br />
DMS/VBS-Dienst in <strong>Berlin</strong> – Quo Vadis? 21<br />
Bulgarisches Justizministerium führt DocuWare 5 ein 22<br />
Stadt München entscheidet sich für Fabasoft-Software 23<br />
Parlament und Senat<br />
Evalution der Ordnungsämter 24<br />
Kostensenkung für Computer und Drucker 24<br />
E-Government und Verwaltung<br />
EU-Studie: eGovernment-Angebote der Behörden<br />
EU-weit erneut verbessert 26<br />
Projekt Pflege Governikus 26<br />
Wirtschaftliches E-Government kooperativ gestalten 27<br />
E-Government-Projekt mit Baden-Württemberg 28<br />
EU erhöht den Druck beim E-Government:<br />
Deutschland sucht den Anschluss 29<br />
Output Management im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 29<br />
Integratives eGovernment in Deutschland und Europa 31<br />
Online<br />
Neuer Internetauftritt des Bundesrates 47<br />
Vom Desktop zum Webtop 48<br />
Webarchiv des Deutschen Bundestages jetzt online<br />
5O<br />
Anfragen an das Tarifregister per Internet möglich:<br />
Von Abbruchgewerbe bis Zuckerindustrie<br />
5O<br />
Neues Wissens- und Informationsportal<br />
für die Beschäftigten der Bundesverwaltung 51<br />
Weblog 51<br />
Tipps und Tricks<br />
Gelbe Seiten“ für die <strong>IT</strong>K-Branche 52<br />
Mobiler Datensafe im Edeldesign 52<br />
Mashup in Zeiten des Web 2.O 53<br />
Blu-ray-Discs bieten hohe Datensicherheit 53<br />
Veranstaltungen<br />
„FachKongress Mobilfunktrends 2OO7“ in Köln 54<br />
4. XML-Tage in <strong>Berlin</strong> 2OO6 54<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> – Aussteller auf der Messe „Moderner Staat“ in <strong>Berlin</strong> 55<br />
SYSTEMS startet 2OO6 in neuer Formation 56<br />
Literatur<br />
AGG Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz 58<br />
Experten: TK-Märkte erleben tief greifenden Wandel 58<br />
Dschungelführer 2OO6 - aktuelles Branchenbuch erschienen 58<br />
Neues dpunkt-Buch: „Schwarzweiß-Fotografie digital“ 59<br />
Dies & Das<br />
Berichte und Infos<br />
<strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze für das Land <strong>Berlin</strong> 32<br />
Gutes Geschäftsklima in der <strong>IT</strong>K-Branche 35<br />
Viren, Würmer und Trojaner im ersten Halbjahr 2OO6 36<br />
Projektdatenbank über das Telefon abfragen 39<br />
Virtuelles Bauamt: Bauen online auch mit ARCHIKART 41<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erwirtschaftet 2OO5 mehr Umsatz 42<br />
Moderner Netzaufbau in Marzahn-Hellersdorf 42<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übergibt modernes Hochgeschwindigkeitsnetz an StaLa 43<br />
Initiative für mehr junge Frauen in <strong>IT</strong>-Berufen 45<br />
Vitako – Neuer Name für kluge Köpfe im Netzwerk 46<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> – Aussteller auf der Messe „Moderner Staat“ in <strong>Berlin</strong><br />
Impressum<br />
6O<br />
6O<br />
3/06 3
Dokumentenmanagement<br />
Inhalt<br />
• Dokumentenmanagement<br />
• Dokumentenmanagement im<br />
engeren und im weiteren Sinn<br />
o Dokumentenmanagement im<br />
engeren Sinn<br />
o Dokumentenmanagement im<br />
weiteren Sinn<br />
• Was ist ein elektronisches Dokument?<br />
o Dokument<br />
o Formen von Dokumenten<br />
o Selbstbeschreibende elektronische<br />
Dokumente<br />
o Verschiedene Dokumentarten<br />
• Betriebswirtschaftliche Betrachtung<br />
des Dokumentenmanagements<br />
o Nutzenargumentation für elektronisches<br />
Dokumentenmanagement<br />
o Umfeld und Einsatzgebiete<br />
• Weiterentwicklung des<br />
• Dokumentenmanagements<br />
• Literatur<br />
Dokumentenmanagement<br />
Dokumentenmanagement dient zur<br />
datenbankgestützten Verwaltung elektronischer<br />
Dokumente. Unter dem Begriff<br />
versteht man in Deutschland die<br />
Verwaltung von ursprünglich meist<br />
papiergebundenen Dokumenten in elektronischen<br />
Systemen. Bei der Verwaltung<br />
von Papierdokumenten spricht man<br />
dagegen von Schriftgut-verwaltung. Zur<br />
besseren Unterscheidung wird häufig<br />
auch der Begriff EDM (Elektronisches<br />
Dokumentenmanagement; Electronic<br />
Document Management) verwendet.<br />
Die Abkürzung DMS steht für Dokumenten-Management-System<br />
und wird<br />
in einem erweiterten Sinn als Branchenbezeichnung<br />
verwendet. Im Amerikanischen<br />
steht „Document Management“<br />
dagegen begrifflich eingeschränkter für<br />
die Verwaltung von Dateien mit<br />
Checkin/Checkout, Versionierung und<br />
anderen Funktionen. Inzwischen gilt<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Dokumentenmanagement als eine Komponente<br />
des übergreifenden ECM<br />
(Enterprise Content Management).<br />
Dokumentenmanagement im engeren<br />
und im weiteren Sinn<br />
Da die Perzeption des Begriffes<br />
Dokumentenmanagement, wie ursprünglich<br />
im Amerikanischen gemeint,<br />
sich von der deutschen Begriffsfindung<br />
sehr stark unterscheidet, wurde von<br />
Ulrich Kampffmeyer 1995 zwischen<br />
Dokumentenmanagement im weiteren<br />
Sinn als Branchenbezeichnung und<br />
Kategorisierung für verschiedene Dokumenten-Technologien<br />
sowie<br />
Dokumentenmanagement im engeren<br />
Sinn, dem klassischen Dokumentenmanagement<br />
amerikanischer Prägung,<br />
unterschieden.<br />
Dokumentenmanagement im<br />
engeren Sinn<br />
Unter den klassischen Dokumentenmanagementsystemen<br />
im engeren Sinn,<br />
sind solche Lösungen zu verstehen, die<br />
ursprünglich aus der Notwendigkeit<br />
entstanden sind, Verwaltungsfunktionen<br />
für die enorm wachsenden Dateibestände<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Hierzu rechnet man<br />
DMS - Das Ende der Zettelwirtschaft ?<br />
• Compound Document Management,<br />
• Electronic Filing und<br />
• dynamische Ablagesysteme zur<br />
Verwaltung des Lebenszyklus der<br />
Dokumente vor der elektronischen<br />
Archivierung.<br />
Wesentliche Eigenschaften sind visualisierte<br />
Ordnungsstrukturen, Checkin/<br />
Checkout, Versionierung sowie<br />
datenbankgestützte Metadatenverwaltung<br />
zur Indizierung und Suchtechnologien.<br />
So gekennzeichnete Dokumente<br />
sind über mehr Informationsfelder<br />
recherchierbar, als sie ein<br />
Dateisystem zur Verfügung stellt. Im<br />
Dateisystem kann der Anwender nur<br />
über Dateiname, ggf. Dateiendung, Größe<br />
oder Änderungsdatum suchen. Beim<br />
Dokumentenmanagement stehen beliebige<br />
Felder zur Verfügung wie bspw.<br />
Kundennummer, Auftragsnummer, Betreuer<br />
etc. Eine wesentliche Anwendung<br />
des Dokumentenmanagements im engeren<br />
Sinn ist die elektronische Akte, in<br />
der aus verschiedenen Quellen alle zusammengehörigen<br />
Informationen zusammengeführt<br />
werden. Geschieht dies<br />
dynamisch gesteuert durch Berechtigungen,<br />
Statusmerkmale und Auswertung<br />
der Attribute der Dokumente und<br />
Dokumentklassen spricht man von der<br />
virtuellen Akte, die dynamisch zur Laufzeit<br />
als Sicht generiert wird.Umfang und<br />
Funktionalität klassischer Dokumentenmanagementsysteme<br />
sind annähernd in<br />
der ISO-Norm DFR 10166 definiert,<br />
die jedoch keine Bedeutung erlangte.<br />
Zur Abgrenzung klassischer<br />
Dokumentenmanagement-Produkte<br />
von Document Imaging, Workflow und<br />
Groupware spricht man auch häufig von<br />
Compound-Document-Management-<br />
Lösungen. Sie werden z.B. zum Produktdatenmanagement<br />
(vgl. Digital Asset<br />
Management) und Verwaltung von Office-Dokumenten<br />
eingesetzt.<br />
Dokumentenmanagement im weiteren<br />
Sinn<br />
Unter einem Dokumentenmanagementsystem<br />
im weiteren Sinn werden <br />
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verschiedene Systemkategorien und<br />
deren Zusammenspiel verstanden, wie<br />
• Dokumentenmanagement im<br />
engeren Sinn (s.o.),<br />
• Bürokommunikation,<br />
• Document Imaging,<br />
• Scannen,<br />
• COLD (Computer Output on<br />
Laserdisk),<br />
• Workflow,<br />
• Groupware und<br />
• elektronische Archivierung.<br />
Die unterschiedlichen Dokumentenmanagement-Technologien<br />
sind in starkem<br />
Maße voneinander abhängig, der<br />
Einsatz einer Komponente ist im allgemeinen<br />
nicht ohne den Zugriff auf andere<br />
Komponenten sinnvoll. Allen<br />
Produktkategorien ist gemeinsam, dass<br />
unterschiedliche Arten von Dokumenten<br />
- gescannte Faksimiles, Faxeingang,<br />
Dateien aus Büroanwendungen,<br />
Multimediaobjekte usw. - datenbankgestützt<br />
und unabhängig von herkömmlichen<br />
hierarchischen Dateimanagementsystemen<br />
verwaltet werden. Der<br />
Einsatz von Datenbanken erlaubt die<br />
Handhabung großer Informationsmengen<br />
und einen direkten Zugriff auf<br />
einzelne Dokumente und Dokumentengruppen.<br />
In diesem Zusammenhang ist<br />
zum Beispiel der Bereich Imaging (Erfassung,<br />
Darstellung und Ausgabe von<br />
gescannten Dokumenten) unter dem<br />
Gesichtspunkt zu betrachten, dass es<br />
sich hierbei nur um eine spezielle Art<br />
von Dokumenten handelt. Die elektronische<br />
Archivierung wird dem Umfeld<br />
Dokumentenmanagement zugerechnet.<br />
Was ist ein elektronisches<br />
Dokument?<br />
Dokument<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Dokumentenmanagementsysteme dienen<br />
zur Verwaltung elektronischer Dokumente.<br />
Der Begriff Dokument wird<br />
heute noch sehr unterschiedlich interpretiert.<br />
Im angelsächsischen wird er<br />
häufig für Textdateien verwendet. Dies<br />
zeigt sich zum Beispiel deutlich an der<br />
verwendeten Endung “.doc“ für Dateinamen<br />
von Textdokumenten. Es wird<br />
daher auch zwischen Document<br />
Imaging, der Verwaltung von gescanntem<br />
Schriftgut, und Document Management,<br />
der Verwaltung von bereits digital<br />
erzeugten Texten unterschieden.<br />
Im Deutschen hat der Begriff „Dokument“<br />
einen konkreten Bezug zu papiergebundenem<br />
Schriftgut. Unter einem<br />
Dokument wird häufig auch ein Schriftstück<br />
mit hoher inhaltlicher Qualität und<br />
rechtlicher Bedeutung verstanden. Das<br />
Dokument wird damit sehr nah an den<br />
im Gesetz verankerten Urkundenbegriff<br />
gerückt. Dies zeigt sich besonders in<br />
Der Aktenflut Herr werden...<br />
abgeleiteten Begriffen wie Dokumentenechtheit.<br />
Deutsche Anwender denken<br />
daher beim Begriff Dokumentenmanagement<br />
zunächst an gescanntes<br />
Schriftgut und bewegen sich damit nur<br />
in einem Teilgebiet dieser Technologien.<br />
Im angloamerikanischen Sprachraum entspricht<br />
dem inhaltlich/rechtlich definierten<br />
Dokument der Begriff Record. Records<br />
Management wird daher dort auch nicht<br />
mit Document Management gleichgesetzt.<br />
Der Begriff „elektronisches Dokument“<br />
bezieht sich im Prinzip auf alle Arten<br />
von unstrukturierten Informationen, die<br />
als geschlossene Einheit in einem DV-<br />
System als Datei vorliegen. Es kann sich<br />
dabei um ein gescanntes Faksimile oder<br />
ein digital übermitteltes Fax aber auch<br />
um eine Datei aus einem Textverarbeitungsprogramm,<br />
einen Datenbankauszug<br />
oder eine Liste handeln.<br />
Eine weitere Quelle für den Begriff<br />
„Dokument“ in Zusammenhang mit<br />
Dokumentenmanagement-Systemen ist<br />
die Bezeichnung “Dokumentation“, die<br />
sich auf eine Zusammenstellung von<br />
Dokumenten zu einem bestimmten<br />
Sachverhalt bezieht. Einige “klassische“<br />
Dokumenten-Management-Systeme<br />
verfolgen daher auch das Ziel, aus verschiedenen<br />
Einzelkomponenten, die in<br />
unterschiedlichen Versionen vorliegen<br />
können, zu einem definierten Zeitpunkt<br />
eine in sich geschlossene, aktuelle Dokumentation<br />
zusammenzustellen.<br />
Aus den verschiedenen Ursprüngen des<br />
Begriffs „Dokument“ wird auch verständlich,<br />
wie sich bei<br />
Anbietern und Anwendern<br />
Missverständnisse<br />
hinsichtlich der unterschiedlichen<br />
Bedeutungen<br />
ergeben konnten.<br />
Wichtig ist daher zu<br />
ermitteln, welche Dokumente<br />
in eine Doku-<br />
mentenmanagement-<br />
Lösung überführt werden<br />
sollen und wie sie<br />
physisch, formal und<br />
inhaltlich aufgebaut<br />
sind. Ausschlaggebend für die Verwaltung<br />
ist ferner der Nutzungs- und Rechtscharakter<br />
der Dokumente: dynamische,<br />
in Bearbeitung befindliche Textdateien<br />
sind von unveränderbar und langfristig<br />
aufzubewahrenden Dokumenten zu unterscheiden.<br />
Ein Dokument hat daher in<br />
der Regel folgende Merkmale:<br />
• physische Eigenschaften (Papier,<br />
Datei u.ä.),<br />
• formale Eigenschaften (Aufbau,<br />
Gestaltung u.ä.),<br />
• Ordnung (fachliche Zugehörigkeit,<br />
Reihenfolge, Version u.ä.),<br />
• Inhalt (inhaltlicher Bezug u.ä.),<br />
• Charakter (Archivierungswürdigkeit,<br />
Rechtscharakter,<br />
Bearbeitungsmöglichkeiten u.ä.),<br />
• Zeit (Erzeugungsdatum, Verfallsdatum,<br />
letzte Benutzung<br />
u.ä.),<br />
• Erzeuger (Absender, Ersteller,<br />
Autor u.ä.),<br />
<br />
3/06 5
• Nutzer (Empfänger, berechtigter<br />
Bearbeiter, Leser, letzter Bearbeiter<br />
u.ä.).<br />
In der Regel ergeben sich alle diese<br />
Merkmale aus dem Dokument selbst.<br />
Sie werden in DV-Systemen für die Verwaltung,<br />
den Zugriff und die Bereitstellung<br />
genutzt. Aus ihnen ergeben sich<br />
auch die Schutz- und Suchmerkmale für<br />
das Dokumentenmanagementsystem.<br />
Im folgenden wird der Begriff „Dokument“<br />
für elektronische Dokumente aus<br />
unterschiedlichsten Quellen, die in einem<br />
DV-System als Datei, Bestandteil<br />
einer Datei oder Objekt vorliegen, verwendet.<br />
Formen von Dokumenten<br />
Dokumente können aus verschiedenen<br />
Quellen in ein Dokumentenmanagementsystem<br />
gelangen:<br />
• von Systemen selbst erzeugte<br />
Objekte wie Dateien (zum Beispiel<br />
Druck- oder Textdatei) oder<br />
Datensätze (zum Beispiel Tabelle<br />
aus einer Datenbank),<br />
• analoge, in ein digitales Format<br />
gewandelte Objekte wie Faksimiles<br />
(gescannte Images) oder<br />
Videofilme mit Ton, Sprache etc.,<br />
die mit Kamera oder Mikrofon<br />
erfaßt werden.<br />
Ein Dokument kann weiterhin aus einem<br />
oder mehreren Einzelobjekten wie<br />
beispielsweise<br />
• Dokumente aus Textverarbeitung,<br />
Tabellenkalkulation oder<br />
Grafik,<br />
• Images, zum Beispiel gescannte<br />
Papierdokumente und Fotos,<br />
• Formulare, zum Beispiel<br />
Electronic Data Interchange<br />
(EDI),<br />
• COLD-Dokumente (Computer<br />
Output to Laser Disk),<br />
• ASCII Textdokumente,<br />
• Video-Clips oder<br />
• Sound und Sprach-Clips, zum<br />
Beispiel ein aufgezeichnetes Interview,<br />
bestehen.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Entsprechend ihrer Komplexität können<br />
elementare Dokumente, Compound<br />
Documents und Container-Dokumente<br />
unterschieden werden.<br />
• Elementare Dokumente, die aus<br />
einem Objekt bestehen, enthalten<br />
nur Daten eines Typs, also<br />
keine eingebetteten Grafiken,<br />
Bilder oder Aufrufe anderer<br />
Objekte.<br />
• Aus mehreren Objekten zusammengesetzte<br />
Dokumente werden<br />
auch als Compound Documents<br />
bezeichnet. Compound Documents<br />
bestehen aus zusammengesetzten<br />
Dateien, die Text,<br />
Formatinformation, Bilder, Tabellen<br />
etc. sowie Hyperlinks oder<br />
Verweise auf andere Komponenten<br />
beinhalten können.<br />
• Einzelobjekte, komplexe Objekte,<br />
Verweisinformationen, Links,<br />
Metadaten und interne Verwaltungsdaten<br />
können zur besseren<br />
Handhabung auch in Containern<br />
zusammengefasst werden.<br />
Selbstbeschreibende elektronische<br />
Dokumente<br />
Auch eine Form von Textverarbeitung...<br />
Container-Dokumente können in der<br />
Regel nur vom erzeugenden Programm<br />
zerlegt, interpretiert und angezeigt werden.<br />
Soll ein nur einmal gespeichertes<br />
Dokument aus verschiedenen Zusammenhängen<br />
heraus genutzt oder über<br />
andere als das erzeugende Programm<br />
auf einzelne Komponenten des Containers<br />
zugegriffen werden, muß das Container-Dokument<br />
alle benötigten Struktur-,<br />
Identifizierungs- und Verwaltungsinformationen<br />
mit sich tragen. Sind diese<br />
Bedingungen erfüllt, bezeichnet man<br />
Dokumente als „selbstbeschreibend“.<br />
Ein selbstbeschreibendes elektronisches<br />
Dokument besteht neben seinem Inhalt<br />
aus Attributdaten (Metadaten), die den<br />
Zugriff auf Dokumente und deren Katalogisierung<br />
erlauben. Diese werden<br />
heute meisten in XML auf Basis einer<br />
DTD oder eines Schema abgebildet. Im<br />
englischen Sprachgebrauch werden solche<br />
Objekte als “Selfcontained<br />
Document Object“ bezeichnet. Im<br />
Deutschen werden sie auch als “selbstbeschreibende<br />
Informa-tionsobjekte“<br />
bezeichnet. Sie setzen sich aus einer<br />
beliebigen Inhaltskomponente (Einzelobjekt,<br />
Container, Liste u.ä.) und einem<br />
vorgeschalteten, mit der Inhaltskomponente<br />
verbundenen “Header“ zusammen.<br />
Die Headerkomponente kann<br />
selbst aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt<br />
sein. Sie beginnt in der Regel<br />
mit einer neutralen Beschreibung, welche<br />
Merkmale und Attribute im Header<br />
erwartet werden können. Auf dieser Beschreibung<br />
beruht der selbsterklärende<br />
Charakter der Dokumente.<br />
Ein Header beinhaltet im allgemeinen<br />
folgende Attribute, die als Metadaten<br />
zum Dokument gehören:<br />
• Codes für die Selbsterklärungsfunktionalität<br />
Hierzu gehören zum Beispiel Anzahl<br />
und Reihenfolge der folgenden<br />
Attribute, Attributnamen,<br />
Attributformate etc., heute<br />
meistens in XML definiert und<br />
extern in einer DTD oder einem<br />
Schema referenziert<br />
• Eindeutige Identifizierung des<br />
Objektes<br />
Dies wird in der Regel durch<br />
einen “Unique Identifier“, einen<br />
eindeutigen Schlüssel für die<br />
Identifizierung jedes Objektes<br />
gehandhabt. Für Unique<br />
Identifier existieren sowohl allgemeine<br />
Standardisierungen als<br />
auch brancheninterne Festlegungen.<br />
Der Unique Identifier<br />
wird benutzt, um auf das Objekt<br />
zuzugreifen und es als einmalig<br />
vorhandenes Dokument zu identifizieren.<br />
In der Regel sind im <br />
3/06 6
Unique Identifier Entstehungsort<br />
und -datum des Objektes mit<br />
Uhrzeit kodiert.<br />
• Informationen zu Art, Anzahl<br />
und Struktur der einzelnen Teile<br />
der Inhaltskomponente<br />
Hierunter ist der Aufbau der<br />
Inhaltskomponente zu verstehen,<br />
die nur aus einem einzelnen Faksimile,<br />
aber auch aus einer strukturierten<br />
DV-Liste, einem<br />
mehrseitigen Dokument oder einem<br />
zusammengesetzten Container<br />
bestehen kann.<br />
• Formatinformationen<br />
Hierzu gehören beschreibende<br />
Daten der Erzeugung der Inhaltskomponente.<br />
Formatinformationen<br />
werden zur Reproduktion<br />
der Information ausgewertet<br />
(zum Beispiel für Anzeige, Bearbeitung<br />
und Druck).<br />
• Nutzungsinformationen<br />
Beispiele für Nutzungsinformationen<br />
sind Erzeuger,<br />
vorgesehene Benutzergruppe,<br />
Status der Information oder<br />
Verknüpfung auf zulässige<br />
Bearbeitungsoperationen.<br />
• Schutzinformationen<br />
Hierzu gehören Prüfsummen,<br />
Zugriffsschutzmerkmale,<br />
gegebenenfalls eine elektronische<br />
Signatur und andere Attribute.<br />
• Referenzinformationen<br />
Referenzinformationen beinhalten<br />
die Zugehörigkeit zu anderen<br />
Objekten wie Folgeseiten,<br />
vordefinierte Dokumentklassen,<br />
Ersatz anderer Dokumente durch<br />
“logische Löschung“, Notizen,<br />
Versionsmanagement, Hintergrund-Faksimile,<br />
etc.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
• Inhaltliche Informationen<br />
Hierunter sind beschreibende<br />
Attribute und Ordnungsmerkmale<br />
zu verstehen, die in<br />
der Regel in der Verwaltungsdatenbank<br />
für den direkten Zugriff<br />
benutzt werden. Sie dienen<br />
im Header für Prüfungs-, Wiederherstellungs-<br />
und Anzeigefunktionen.<br />
Die Attribute können auch ausgewertet<br />
werden, wenn die Verwaltungsdatenbank<br />
nicht im Zugriff ist oder das<br />
Informationsobjekt in eine Umgebung<br />
außerhalb des erzeugenden Systems versandt<br />
wurde.<br />
Verschiedene Dokumentarten<br />
Das Dokumentenmanagement unterscheidet<br />
sich je nach Art der Dokumente.<br />
Kaufmännische Dokumente<br />
Ein Großteil der Dokumente in Unternehmen<br />
hat kaufmännischen Charakter.<br />
Für Handelsbriefe, Belege, steuerrelevante<br />
Daten und andere Vertragsund<br />
Geschäftsinformationen existieren<br />
Vorgaben für die Aufbewahrung (z.B.<br />
Abgabenordnung, GoBS, GDPdU und<br />
andere). Geschäftspost kann nach dem<br />
Scannen vernichtet werden, wenn die<br />
Informationen unverändert in eine<br />
revisionssichere elektronische Archivierung<br />
überführt werden. Originär elektronisch<br />
entstandene Dokumente müssen<br />
auch in elektronischer Form mit<br />
Dokumentenmanagementsystemen verwaltet<br />
werden. Das Dokumentenmanagement<br />
von kaufmännischen Dokumenten<br />
wird häufig mit ERP-Systemen<br />
verbunden, da in diesen Kundenund<br />
Transaktionsdaten zu den Dokumenten<br />
verwaltet werden. Auch E-Mails<br />
können kaufmännische Dokumente darstellen<br />
und sind entsprechend elektronisch<br />
im Sachzusammenhang mit<br />
Dokumentenmanagementlösungen zu<br />
verwalten.<br />
Technische Zeichnungen<br />
In Konstruktionsbüros, Maschinenbauunternehmen<br />
und ähnlichen Unternehmen<br />
werden technische Zeichnungen<br />
aufbewahrt. Es kann sich dabei um<br />
Zehn- oder gar Hunderttausende von<br />
oftmals großformatigen Zeichnungen<br />
handeln, die typischerweise in großen<br />
Schubladen flach aufbewahrt werden.<br />
Die Referenzen heißen hier Zeichnungsnummern,<br />
müssen aber nicht unbedingt<br />
Zahlen sein. Das Dokumentenmanagement<br />
erlaubt in diesem Fall die<br />
Suche nach Art der Zeichnung,<br />
insbesondere auch des Auftraggebers,<br />
und stellt die Zeichnungsnummer zur<br />
Verfügung. Daneben werden weitere<br />
Produktionshinweisen, etwa geeignete<br />
Maschinen, mit angegeben, Die Zeichnungen<br />
werden meist formatabhängig<br />
abgespeichert.<br />
Bibliotheken<br />
Bibliotheken haben ihre Bücher in riesigen<br />
Arsenalen gespeichert, zu denen der<br />
Besucher üblicherweise keinen Zugang<br />
hat. Er sucht in einem Dokumentenmanagementsystem<br />
am Bildschirm, ermittelt<br />
die Registraturbezeichnung und<br />
bestellt anhand dieser das Buch zur Ausleihe.<br />
Ein Beispiel hierfür findet sich auf<br />
den Seiten der Deutschen Bibliothek<br />
extern als Online-Katalog OPAC.<br />
Behördenakten<br />
Sehr viele Dokumente befinden sich bei<br />
Behörden. Sie heißen dort Akten. Akten<br />
werden üblicherweise in der Registratur<br />
aufbewahrt und ggf. vom Beamten angefordert.<br />
Die Anforderung erfolgt über<br />
das Aktenzeichen. Über die Art des Aktenzeichens<br />
gibt es detaillierte Vorschriften,<br />
die jedoch von Behörde zu Behörde<br />
verschieden sind. Ohne Aktenzeichen<br />
kann eine Akte traditionell nicht mehr<br />
aufgefunden werden. Ein Beispiel für<br />
die Aktenzeichenvergabe beim Bundessozialgericht<br />
findet sich im dortigen<br />
Aktenplan. Für die Verwaltung elektronischer<br />
Akten bei Behörden wurde von<br />
der KBSt das DOMEA-Konzept entwickelt.<br />
Sonstige Unterlagen<br />
Unzählige Institutionen bewahren Dokumente<br />
auf, so z. B. Krankenhäuser,<br />
Geschäftsunternehmen, Vereine, Selbständige<br />
usw. Die grundlegenden Probleme<br />
des Wiederauffindens sind <br />
3/06 7
überall die gleichen. Gleichwohl sind<br />
alle Fälle anders gelagert. So ist die Größenordnung<br />
der Anzahl der Dokumente<br />
von Bedeutung. Es ist ein Unterschied, ob<br />
nur zehntausend oder mehrere Millionen<br />
von Dokumenten verwaltet werden müssen.<br />
Die Vertraulichkeit der Dokumente<br />
ist sehr unterschiedlich; manche sind geheim,<br />
andere sind öffentlich. Auch die<br />
Frage, wer Dokumente sucht, ist wesentlich.<br />
Ist dies das breite Publikum, müssen<br />
die Darstellungsformen aus sich selbst<br />
heraus verständlich sein. Greift nur ausgebildetes<br />
Personal zu, ist dies nicht erforderlich<br />
und in Fällen vertraulicher Unterlagen<br />
auch nicht erwünscht. Auch ist erheblich,<br />
ob sich die Dokumente verändern<br />
oder nicht, ob sie wesentlich anwachsen<br />
oder nicht, ob häufig oder nur<br />
sehr selten auf sie zugegriffen<br />
werden soll. Je nachdem müssen<br />
Dokumentenmanagementsysteme<br />
unterschiedlich ausgelegt<br />
werden.<br />
Betriebswirtschaftliche<br />
Betrachtung des<br />
Dokumentenmanagements<br />
Nutzenargumentation für<br />
elektronisches Dokumentenmanagement<br />
• Sicherstellen der leichten<br />
Wiederauffindbarkeit von Dokumenten<br />
(Suchmaschine, Verschlagwortung,<br />
Vergabe eindeutiger Dokumente-Identifikatoren)<br />
• Sicherstellen der langfristigen Lesbarkeit<br />
von Dokumenten (durch<br />
automatische Konvertierung in aller<br />
Voraussicht nach „zeitlose“<br />
Dateiformate wie TIFF oder PDF)<br />
• Sicherstellung der gesetzlichen<br />
Archivierungsfristen (teils bis zu<br />
30 Jahren)<br />
• Verwaltung von Bearbeitungsständen<br />
(Versionen)<br />
• Unterstützung der Dokumentenerstellung<br />
(Vorlagenverwaltung,<br />
Dokumentbeauftragungs-Workflow,<br />
Lese-Schreib-Synchronisation<br />
bei Dokumentenerstellung im<br />
Team, Prüf-Workflow, Freigabe-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Workflow, Verteil-Workflow,<br />
Archivierungs-Workflow)<br />
• Automatisierung von Geschäftsprozessen<br />
mit Dokumenten<br />
• Sicherstellen eines Zugriffsberechtigungskonzeptes<br />
(Informationssicherheit und<br />
Datenschutz)<br />
• Protokollieren sämtlicher Manipulationen<br />
an den Dokumenten<br />
und der Weiterleitungen<br />
der Dokumente<br />
• Verhindern vermeidbarer<br />
Speicherplatzkosten, die oft<br />
durch Mehrfachablage von<br />
Dokumenten entsteht (auf den<br />
E-Mail-Servern, auf Projekt-,<br />
Ein DMS kann Geld sparen...<br />
Abteilungs- und Benutzerlaufwerken)<br />
• Verhindern von Unklarheiten<br />
über die Gültigkeit von<br />
Dokumentenständen und<br />
Konflikten durch parallele Änderungen<br />
• Verhindern von Doppelarbeit<br />
und Doppelablage<br />
Umfeld und Einsatzgebiete<br />
Dokumentenmanagementsysteme<br />
sind komplexe Systeme aus Datenbankservern<br />
mit den Dokumentendaten,<br />
File-Servern, auf denen Dokumente<br />
im Bearbeitungszustand gehalten<br />
werden, mehrstufigen Archivierungssystemen,<br />
auf denen Dokumente<br />
im Endzustand gespeichert werden,<br />
Konvertierungs-servern, die diesen<br />
Endzustand im Langzeitdateiformat<br />
herstellen und Kommunikationsservern,<br />
die die Transaktionen an das Zentralsystem<br />
auf Netzwerkprozessebene verwalten.<br />
Zum Zugriff auf das Zentralsystem gibt<br />
es Client-Programme auf der Grundlage<br />
von Client-Server-Technologie oder<br />
neuerdings Web-Technologie, die dezentral<br />
auf den Netzwerk-PCs der Benutzer<br />
letztere in deren Internet-Browser<br />
laufen, die Nutzeranfragen über das<br />
Netzwerk weiterleiten und die Systemantworten<br />
über das Netzwerk empfangen<br />
und dem Nutzer anzeigen. Aufgrund<br />
dieser komplexen Technologie<br />
sind Hardwareanschaffungen,<br />
Softwarelizenzen aber<br />
vor allem Betrieb und Betreuung<br />
für derartige Systeme<br />
extrem teuer. Nicht unterschätzt<br />
werden dürfen vor<br />
allem auch die hohen<br />
Administrationsaufwände<br />
für Benutzerrollen, Benutzerrechte,<br />
Schlagwort-Wörterbüchern<br />
(Klassifikationssysteme)<br />
u.ä.. Oftmals hängen<br />
an einem umfassenden<br />
Dokumentenmanagement<br />
auch weitere personalerfordernde<br />
Dienste, wie Vorlagenmanagement-Abteilung,<br />
Scan-Abteilung, zentrales Druckund<br />
Druckverteil-Zentrum, formale<br />
Prüfdienste, Dokumenten-Import- und<br />
Export-Dienste (elektronische Kundenschnittstelle),<br />
System-Hotline in bis zu drei<br />
Leveln.<br />
Der wesentliche Vorteil der leichteren<br />
und langfristigeren Wiederauffindbarkeit<br />
wird nicht allein durch das elektronische<br />
System sichergestellt, sondern durch die<br />
Aufstellung und Pflege von Schlagwort-<br />
Wörterbüchern (Klassifizierungssysteme,<br />
Thesaurus) und die entsprechende<br />
Verschlagwortung bei der Ablage/beim<br />
Speichern von Dokumenten.<br />
Dieses und die durch die Systemkomplexität<br />
im Vergleich zu der<br />
Dokumentenablage auf einfachen File-<br />
Servern im Firmennetzwerk mindestens<br />
um Faktor 2 langsamere Ablage von<br />
Dokumenten verursacht <br />
3/06 8
Mehraufwände bei allen Mitarbeitern,<br />
die ihre Dokumente mit einem<br />
Dokumentenmanagementsystem ablegen.<br />
Diese Mehraufwände kommen<br />
durch eingesparte Suchaufwände wieder<br />
herein, wobei jedoch zu berücksichtigen<br />
ist, dass nicht auf jedes in einem Unternehmen<br />
einmal abgelegte Dokument<br />
noch einmal zugegriffen werden muss.<br />
Der eigentliche Mehrwert der Verwendung<br />
eines Dokumentenmanagementsystems<br />
entsteht vor allem, wenn Dokumente<br />
nach langer Zeit aufgrund gesetzlicher<br />
Erfordernisse wiederaufgefunden<br />
werden müssen und durch das Wiederauffinden<br />
entsprechende finanzielle<br />
Sanktionen vermieden<br />
werden können, die für<br />
ein Unternehmen erheblich<br />
sein können. Ein anderer Fall<br />
ist, dass durch das Auffinden<br />
eines alten Dokumentes eine<br />
kostenintensive Doppelentwicklung<br />
vermieden werden<br />
kann.<br />
Da die meisten Unternehmen<br />
für solche Langzeit-Risiken<br />
nicht pauschal Rückstellungen<br />
treffen, ist der sog. Return-of-Investment<br />
für den<br />
Einsatz von Dokumentenmanagementsystemen<br />
kaufmännisch teils nur schwer<br />
vermittelbar. Des weiteren ergeben sich<br />
kaufmännisch ebenfalls schwer zu quantifizierende<br />
Qualitätsvorteile, die vor allem<br />
auch in den Kundenbeziehungen zur Geltung<br />
kommen.<br />
Weitere betriebswirtschafliche Herausforderungen<br />
stellen die hohen Fix-Kosten<br />
für Softwarelizenzen und Betrieb<br />
und Betreuung einerseits und die beträchtlichen<br />
Kosten pro Anwender für<br />
arbeitsplatz-/prozessspezifische Konfiguration,<br />
Training und für das „interne<br />
Marketing“ der Einführung der<br />
Dokumentenmanagement-Anwendung<br />
und der genannte Arbeitszeiteinsatz pro<br />
Anwender dar.<br />
Während die Kosten mit steigender Anwenderzahl<br />
stetig zunehmen, sinkt mit<br />
steigender Systemanwendung im Unternehmen<br />
das Risiko der Nicht-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Auffindbarkeit wichtiger Dokumente.<br />
Dagegen sind die Kosten bei geringster<br />
Anwenderzahl zwar auf den ersten Blick<br />
relativ am niedrigsten, wegen der hohen<br />
Fix-Kosten jedoch weiterhin erheblich<br />
und es steht diesen erheblichen Kosten<br />
dann so gut wie kein Nutzen gegenüber.<br />
Oftmals stoßen zentrale Dokumentenmanagementsysteme<br />
heute noch an<br />
Grenzen, bei mobilen Mitarbeitern mit<br />
internationaler Geschäftstätigkeit.<br />
Hierfür wären „Koffer-Packen“- und<br />
„Synchronisations“-Funktionen mit z.B.<br />
projektweisen Kopien von Dokumentenbeständen<br />
auf Laptops als<br />
Problem: DMS unterwegs...<br />
Dokumentenmanagement-Funktionalität<br />
dringend erforderlich. Des weiteren<br />
bieten die meisten Dokumentenmanagementsysteme<br />
zwar die Funktion<br />
an, elektronisch navigierbare Relationen<br />
zwischen im System abgelegten<br />
Dokumenten zu erstellen, jedoch fehlt<br />
es an Verwaltungsmöglichkeiten für modular<br />
zusammengebaute Dokumente, bei<br />
denen z.B. ein Dokument als Teil eines<br />
anderen angezeigt wird (vgl.<br />
Funktionalität der Hyperlinks, OLE, eingebettete<br />
Grafiken u.ä.). Oftmals sind<br />
solche Beziehungen bei aus einem<br />
Dokumentenmanagementsystem heraus<br />
geöffneten Dokumenten durch die entsprechende<br />
Applikation dann nicht mehr<br />
auflösbar. Die Abhilfe mit der Arbeitsanweisung<br />
an die Mitarbeiter, auf derartige<br />
Modularisierungen zu verzichten,<br />
bringt dann wieder einige Nachteile mit<br />
sich, die der Einsatz von Dokumentenmanagement<br />
eigentlich beseitigen soll,<br />
nämlich Doppelarbeit und Doppelablage<br />
gleicher Dokumente(nmodule) und<br />
Probleme bzgl. der Aktualität solcher<br />
Mehrfachinstanzen.<br />
Ein weiteres wesentliches Problem stellt<br />
oftmals die Pflege und die Schulung der<br />
Schlagwort-Wörterbücher (auch<br />
Klassifizierungssysteme oder Thesauri<br />
genannt) dar. Die für die Pflege des<br />
Thesaurus zuständige Organisationseinheit<br />
ist oft mit den inhaltlichen Bedeutungen<br />
der Schlagworte und damit<br />
mit der Sicherstellung von Einordnungsrichtigkeit<br />
und Redundanzfreiheit<br />
überfordert. Sie gibt<br />
deshalb den Anträgen auf neue<br />
Ablage-Begriffe zu leichtgebig<br />
nach. Andererseits überblicken<br />
die Antragsteller aus den<br />
Geschäftsprozessen oft nicht<br />
den bestehenden Aufbau der<br />
Schlagwortstruktur. Die Folge<br />
ist dann sehr oft ein babylonisches<br />
Gewirr an Schlagwortsystematiken<br />
und -redundanzen,<br />
das den Vorteil der<br />
leichten Wiederauffindbarkeit<br />
von Dokumenten in<br />
einem EDM-System nach inhaltlichen<br />
Kriterien schnell grundsätzlich<br />
in Frage stellen kann.<br />
Selbstlernende Systeme mit Ähnlichkeitsvektoren<br />
und/oder neuronalen<br />
Netzen, mindestens aber die Möglichkeit<br />
der Volltextsuche wären hier die<br />
Lösung. Solche Technologien werden<br />
heute aber noch nicht bei allen<br />
Dokumentenmanagementsystemen angeboten<br />
bzw. führen bei einer zu großen<br />
Menge von Dokumenten zu einer dem<br />
Anwender nicht mehr zumutbaren Beeinträchtigung<br />
der Performanz seiner<br />
Suchanfragen, weshalb solche Möglichkeiten<br />
in der Konfiguration des<br />
Dokumentenmanagementsystems<br />
oftmals deaktiviert werden, auch wenn<br />
sie prinzipiell vorhanden sind.<br />
Der Einsatz von Workflow-Management-Komponenten<br />
muss mit einem<br />
entsprechenden konventionellen Ressourcen-Management<br />
einhergehen. Die<br />
schnelle, elektronische Weiterleitung <br />
3/06 9
der Arbeitsschritte nützt nichts,<br />
wenn im Prozess Flaschenhälse an<br />
Arbeitskapazität den Bearbeitungsfluss<br />
immer wieder zum Halten bringen.<br />
Immerhin bietet die Transparenz durch<br />
Workflow-Protokolle die Gelegenheit<br />
zum Auffinden solcher Flaschenhälse.<br />
Regelrechte berichtsmäßige Auswertungen<br />
verbieten sich in Deutschland jedoch<br />
durch entsprechende Arbeitnehmerschutz-Vorschriften.<br />
Bei höheren Geschäftsprozessen dürfen<br />
Workflows auf keinen Fall zu starr<br />
programmiert werden, da sonst die konventionelle<br />
Abarbeitung z.B. per<br />
Klärungen durch gemeinsame Sitzungen<br />
klar im Vorteil ist und durch das<br />
Dokumentenmanagementsystem nicht<br />
unterstützt werden kann.<br />
Überhaupt ist es schwierig die Verwendung<br />
von Dokumentenmanagementsystemen<br />
bei allen Anwendern durchzusetzen,<br />
das gilt für die Anwendung elektronischer<br />
Workflows wie für die umständlichere<br />
Ablage von Dokumenten.<br />
In vielen Unternehmen ist die Arbeitslast<br />
pro Mitarbeiter durch Rationalisierungsmaßnahmen<br />
heute derart<br />
verdichtet, dass den Mitarbeitern Mehraufwände<br />
für administrative Tätigkeiten<br />
kaum als dauerhaft durchhaltbar erscheinen.<br />
Oft werden die implementierten<br />
Berechtigungskonzepte auch als zu offen<br />
empfunden. Man kann durch Offenheit<br />
den Nutzen vergrößern, aber<br />
auch verkleinern, wenn zu große Offenheit<br />
die Mitarbeiter abschreckt ihre<br />
Dokumente mit dem Dokumentenmanagementsystem<br />
abzulegen.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Absolute Voraussetzung ist deshalb, dass<br />
das Unternehmensmanagement, d.h. die<br />
Führungskräfte auf allen Ebenen, voll<br />
hinter der flächendeckenden Verwendung<br />
eines Dokumentenmanagementsystems<br />
mindestens für alle wesentlichen<br />
Dokumente steht. Das Management<br />
muss sich der oben beschriebenen<br />
betriebswirtschaflichen Auswirkungen<br />
bewusst sein und diese entsprechend<br />
verantworten und konsequent vertreten.<br />
Ein Vorantreiben des Systemseinsatzes durch die EDV-Abteilung allein reicht<br />
nicht aus.<br />
Die Einführung eines DMS ist Chefsache: bloße Technik reicht nicht aus.<br />
Weiterentwicklung des Dokumentenmanagements<br />
Durch die Zusammenführung herkömmlicher Technologien des Dokumentenmanagements<br />
(im weiteren Sinn) mit Internettechnologien, Web Content Management<br />
und Portalen entstand Ende der 1990er Jahre ECM Enterprise Content<br />
Management. Dokumentenmanagement gilt heute nur noch als eine integrierte<br />
Komponente von übergreifenden Systemen mit Workflow, Collaboration, Records<br />
Management, elektronischer Archivierung, Inputmanagement und Outputmanagement.<br />
Übergreifend hat sich seit ca. dem Jahr 2000 der Begriff Dokumenten-<br />
Technologien oder (engl.) DRT Document Related Technologies eingebürgert. ILM<br />
Information Lifecycle Management überlappt sich zunehmend mit den traditionellen<br />
Funktionen von Dokumentenmanagement.<br />
Literatur<br />
• BARC-Studie: DMS. Business Application Research Center, Würzburg 2004,<br />
427 Seiten, ISBN 3-9808289-7-2<br />
• Klaus Götzer, Udo Schneiderath, Berthold Maier, Torsten Komke: Dokumenten-Management.<br />
Dpunkt Verlag, 2004, 358 Seiten, ISBN 3-8986425-8-5<br />
• Jürgen Gulbins, Markus Seyfried, Hans Strack-Zimmermann: Dokumenten-<br />
Management. Springer, <strong>Berlin</strong>, 2002, 700 Seiten, ISBN 3-5404357-7-8<br />
• Ulrich Kampffmeyer, Barbara Merkel: Dokumentenmanagement. Grundlagen<br />
und Zukunft. PROJECT CONSULT, Hamburg 1999, 321 Seiten, ISBN<br />
3-9806756-0-2<br />
• Ulrich Kampffmeyer: Dokumenten-Technologien: Wohin geht die Reise?.<br />
PROJECT CONSULT, Hamburg 2003, 411 Seiten, ISBN 3-9806756-4-5<br />
• Wolfgang Limper: Dokumenten-Management. DTV-Beck, 2001, 320 Seiten,<br />
ISBN 3-4235023-6-3<br />
DR. ULRICH KAMPFFMEYER<br />
PROJECT CONSULT GmbH, Büro Hamburg Breitenfelder Str. 17, D-20251<br />
Hamburg, Tel.: 040 / 460 762 20, Fax: 040 / 460 762 29, E-Mail: Presse@PROJECT-<br />
CONSULT.com, Web: www.PROJECT-CONSULT.com<br />
<br />
3/06 10
Computer statt Akte<br />
<strong>Berlin</strong>er Polizei bearbeitet<br />
Bußgeldverfahren elektronisch<br />
Papier- und Ordnerberge – das war<br />
gestern in der Bußgeldstelle der<br />
<strong>Berlin</strong>er Polizei. Seit Mitte 2005<br />
sind bei der Behörde alle Ordnungswidrigkeiten<br />
in einer elektronischen Akte<br />
gespeichert. Siemens Business Services<br />
hat eine Lösung entwickelt, mit der rund<br />
drei Millionen Bußgeldverfahren jährlich<br />
voll elektronisch bearbeitet und gespeichert<br />
werden. Für die Behörde heißt<br />
das: transparente Daten sowie weniger<br />
Zeit- und Personalaufwand. Der Bürger<br />
erhält jederzeit kompetente Auskunft<br />
zum aktuellen Bearbeitungsstand seines<br />
Bußgeldverfahrens.<br />
„Wenn ein Bürger früher bei uns anrief<br />
und bat, mal schnell im Computer den<br />
Stand eines Verfahrens nachzusehen, so<br />
ging das nicht. Denn der einzelne Sachbearbeiter<br />
hatte auf unseren Großrechner<br />
keinen Zugriff“, erzählt Dr.<br />
Karl-Heinz-Weber, Projektleiter bei<br />
der <strong>Berlin</strong>er Polizei. Noch vor wenigen<br />
Jahren liefen alle Anwendungen der<br />
<strong>Berlin</strong>er Polizei auf einem Großrechner<br />
des Typs BS2000 und die gesamte Vorgangsbearbeitung<br />
erfolgte über Papierausdrucke.<br />
Täglich gingen dafür im<br />
Schnitt 8.000 Dokumente mit etwa<br />
14.000 Seiten bei der Behörde ein. Jahr<br />
für Jahr musste die <strong>Berlin</strong>er Polizei deshalb<br />
rund fünf Millionen Seiten in Aktenordern<br />
archivieren. Das entspricht einem<br />
Aktenstapel von einem halben Kilometer<br />
Höhe. Kein Wunder, dass die<br />
knapp 500 Sachbearbeiter bis zu 40 Prozent<br />
ihrer Arbeitszeit damit verbrachten,<br />
Dokumente abzulegen oder nach<br />
Aktenordnern zu suchen.<br />
„Um den Service für die <strong>Berlin</strong>er Bürger<br />
nachhaltig zu verbessern, beschlossen<br />
wir, auf ein modernes <strong>IT</strong>-basiertes<br />
Ordnungswidrigkeitsverfahren umzustellen“,<br />
erklärt Weber. Unterstützung<br />
erhielt die <strong>Berlin</strong>er Behörde dabei vom<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) als Generalunternehmer<br />
und von Siemens Business Services als<br />
Lieferant der SW-Lösung. Die Lösung<br />
mit dem Namen Bowi 21 (<strong>Berlin</strong>er Ordnungswidrigkeiten<br />
im 21. Jahrhundert)<br />
sollte den gesamten Bußgeldkatalog abbilden<br />
– vom Falschparken über<br />
Geschwindigkeitsübertretung, Alkohol<br />
am Steuer, Verstöße gegen die Gurtanlege-<br />
und Kindersicherungspflicht bis<br />
hin zur versäumten Hauptuntersuchung.<br />
„Wir hatten uns für diese Lösung entschieden,<br />
da ein ähnliches System von<br />
Siemens Business Services bereits in<br />
Hannover erfolgreich im Einsatz ist und<br />
sich dort bewährt hat“, ergänzt der<br />
Projektleiter. Bowi 21 ist eine Client-<br />
Server-Anwendung, die auf einem Produkt<br />
der Firma Kommunales Systemhaus<br />
Niedersachsen (KSN), dem Datenbanksystem<br />
Oracle und dem<br />
Archivierungssystem Arcis der Ceyoniq<br />
Technology GmbH basiert.<br />
Vorfahrt für ein gelungenes Projekt<br />
Bereits Ende 2001 schlossen die <strong>Berlin</strong>er<br />
Polizei und das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> einen<br />
Rahmenvertrag ab, der bis zum Jahr<br />
2009 Gültigkeit haben soll. Das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> als <strong>IT</strong>-Dienstleister für <strong>Berlin</strong>er<br />
Behörden beauftragte Siemens Business<br />
Services damit, das Gesamtprojekt<br />
durchzuführen. Anfang 2002 begann die<br />
Konzeptionsphase, sechs Monate später<br />
liefen bereits die ersten Tests. Genau<br />
ein Jahr später, nämlich Mitte 2003, erprobten<br />
die <strong>Berlin</strong>er das System in ausgewählten<br />
Einsatzbereichen. Anfang<br />
2004 erfolgte die Überleitung in den<br />
Vollbetrieb, wobei die Altfälle noch mit<br />
dem Vorgängersystem Bowi 1, die Neufälle<br />
aber bereits mit Bowi 21 abgewickelt<br />
wurden. Am 30. Juni 2005 wurde<br />
das Altsystem komplett abgeschaltet.<br />
„Die Herausforderung<br />
für Siemens<br />
Business Services<br />
bestand in der Adaption<br />
der vorhandenen<br />
Lösung an die<br />
deutlich höheren<br />
funktionalen und<br />
quantitativen Anforderungen<br />
bei der <strong>Berlin</strong>er Polizei innerhalb<br />
eines engen Zeitplanes“, fasst<br />
Stefan Bednorz, Projektleiter der Siemens<br />
Business Services zusammen.<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Behörde hat bei der Systemumstellung<br />
gleichzeitig ihre Hardwarebasis<br />
modernisiert: Insgesamt zwölf<br />
Windows 2000-basierte Server mit über<br />
350 angeschlossenen PCs wurden installiert.<br />
Alle Informationen zu Ordnungswidrigkeiten<br />
wie etwa Beweisfotos<br />
oder der Schriftverkehr werden dort mit<br />
Hilfe des Archivierungssystems Arcis<br />
aufbewahrt. Die gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Fristen für die Archivierungsdauer<br />
sind von Fallart zu Fallart unterschiedlich:<br />
Falschpark-Delikte beispielsweise<br />
müssen etwa drei Jahre vorgehalten<br />
werden, Unfälle fünf Jahre, Gebührenverfahren<br />
sogar sechs Jahre.<br />
Sämtliche Daten werden vom Rechenzentrum<br />
aus verschlüsselt zur <strong>Berlin</strong>er<br />
Bußgeldstelle und bei Bedarf wieder<br />
zurück geschickt. Um die Polizeibeamten<br />
zu entlasten, druckt und versendet das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zentral alle Dokumente<br />
der Polizei in einem Umfang von circa<br />
78.000 Seiten täglich. Das Erfassen,<br />
Scannen und Indizieren des gesamten<br />
Schriftgutes und die Ablage in Bowi 21<br />
übernehmen 30 Mitarbeiter der Siemens-<br />
Tochter in der Vorverarbeitung.<br />
Elektronische Akte als Datenautobahn<br />
Dreh- und Angelpunkt von Bowi 21 ist<br />
die elektronische Akte. Sie bringt nicht<br />
nur mehr Effizienz in die Verwaltung,<br />
denn auf eine digitale Akte können mehrere<br />
Personen gleichzeitig sowie unabhängig<br />
von Ort und Zeit zugreifen.<br />
Dadurch verkürzen sich die Reaktionszeiten<br />
auf Anfragen deutlich und die<br />
einzelnen Sachbereiche können untereinander<br />
einfacher zusammenarbeiten.<br />
Wie Untersuchungen des Fraunhofer<br />
Instituts zeigen, lassen sich mit Hilfe elektronischer<br />
Akten Kosten einsparen: Die<br />
Bearbeitung eines Bescheids in Papierform<br />
kostet die Behörden rund sieben<br />
Euro. Das digitale Bearbeiten eines Vorgangs<br />
kommt dagegen gerade auf etwa<br />
20 Cent. Kostenvorteile resultieren unter<br />
anderem aus den Einsparungen <br />
3/06 11
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
für Lagerplatz und Material, denn Papier oder Drucker am Arbeitsplatz der<br />
Sachbearbeiter werden kaum mehr benötigt.<br />
In Bowi 21 laufen die für einen Fall relevanten Daten zusammen und gelangen so<br />
gebündelt an den Arbeitsplatz des jeweiligen Sachbearbeiters. Traditionelle Papieranzeigen,<br />
Faxe oder normale Briefpost werden in der Vorverarbeitung erfasst. Im<br />
Zweifelsfall entscheidet die Bowi-Zentrale über das weitere Vorgehen. Der überwiegende<br />
Teil der Unterlagen wandert zum Scannen oder Erfassen an den <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
und von dort in die elektronische Akte sowie an die zuständigen Stellen.<br />
Beispielsweise gelangen Verstöße mit Folgen auf dem Verkehrssünder-Punktekonto<br />
direkt zum Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg und Zahlungsaufforderungen an die<br />
Betroffenen werden an die <strong>Berlin</strong>er Landeshauptkasse übermittelt. Zahlungseingänge<br />
über die Postbank werden automatisch im Verfahren verbucht. Insgesamt<br />
verwaltet die Lösung ein Datenvolumen von 1,6 Terabyte.<br />
Zusätzlich können die Ordnungskräfte der <strong>Berlin</strong>er Bezirksämter über Handcomputer<br />
mit Tastatur und Display alle Anzeigen elektronisch aufnehmen. Die so<br />
erfassten Informationen werden einmal täglich auf einem speziellen Server gespeichert,<br />
wo ein Datenabgleich mit den mobilen Computern erfolgt. Von dort aus<br />
gelangen die Daten auf den zentralen Verfahrensserver, der auch die elektronische<br />
Akte verwaltet. Sogar Beweisfotos der Radargeräte lassen sich in die Akte übertragen:<br />
Die Filme werden gescannt, ausgewertet und als elektronische Anzeige an die<br />
digitale Akte weitergeleitet. Der Datenfluss funktioniert natürlich auch umgekehrt:<br />
So können aus der elektronischen Akte wiederum Dokumente für den zentralen<br />
Druck und Versand im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> gefiltert oder von einem Sachbearbeiter am<br />
Arbeitsplatz abgerufen werden.<br />
Mit anderen Worten: Die elektronische Akte erlaubt eine komplett automatisierte<br />
Abwicklung der gesamten Ordnungswidrigkeiten im <strong>Berlin</strong>er Straßenverkehr. Zahlt<br />
der Verkehrssünder sofort, erkennt der Computer den Geld-Eingang und schließt<br />
den Fall automatisch als erledigt ab. Wenn er Widerspruch gegen einen Bescheid<br />
erhebt oder die Zahlung nicht fristgemäß erfolgt, muss ein Sachbearbeiter das<br />
Mahnverfahren einleiten und kann dafür auf die digitalisierten Dokumente zurückgreifen.<br />
Die elektronische Akte erfasst alle für das Bußgeldverfahren relevanten Daten und<br />
ermöglicht den Sachbearbeitern eine schnelle Auskunftsfähigkeit. (Quelle: Siemens<br />
Business Services)<br />
Grundlegender Systemwechsel<br />
Eine wesentliche Herausforderung des<br />
Projekts bestand laut Weber darin, dass<br />
sämtliche Mitarbeiter von der gewohnten<br />
Arbeit mit einer Papierakte auf eine<br />
reine Bildschirmarbeit umsteigen mussten.<br />
Hierbei bewährte sich das Prinzip,<br />
die Mitarbeiter nach der Schulung sofort<br />
am neuen Bildschirmarbeitsplatz einzusetzen.<br />
„Der Schulungsaufwand war<br />
enorm“, betont Stefan Bednorz, Projektleiter<br />
bei Siemens Business Services.<br />
„Über 400 Anwender mussten mit dem<br />
neuen System vertraut gemacht werden.“<br />
Der Umstieg gelang jedoch ohne<br />
Komplikationen. „Das lag nicht zuletzt<br />
daran, dass die Sachbearbeiter sehr motiviert<br />
waren. Mit der neuen Anwendung<br />
können sie ihre täglichen Aufgaben<br />
wesentlich effizienter erledigen, da<br />
der zeitraubende Umgang mit Papierbergen<br />
entfällt“, betont Weber.<br />
Außerdem musste die Polizei ihre Geschäftspartner,<br />
also etwa das Amtsgericht,<br />
die Justizbehörde oder die Rechtsanwälte,<br />
von der neuen Lösung überzeugen.<br />
„Die ausgedruckte elektronische<br />
Akte sah natürlich anders aus als<br />
die zusammengehefteten und meist unterschiedlich<br />
großen Papiere. Daran<br />
mussten sich unsere Partner erst gewöhnen“,<br />
erklärt Weber. Die Zweifel an der<br />
Gültigkeit ließen sich jedoch durch den<br />
persönlichen Einsatz des Projektleiters<br />
der <strong>Berlin</strong>er Polizei ausräumen. Er konnte<br />
die Partner auch von der „Gerichtsfestigkeit“<br />
der Akte – also der Verwendbarkeit<br />
vor Gericht – überzeugen.<br />
Thomas Glau, Senior<br />
Produktmanager<br />
beim <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong>, fasst zusammen:<br />
„Die Komplexität<br />
des Projekts war<br />
enorm: angefangen<br />
von der Installation<br />
der Netzwerk-Infrastruktur<br />
bis hin zur Anschaffung und<br />
zum Betrieb des einzelnen <strong>IT</strong>-Arbeitsplatzes.<br />
Außerdem war es für das Land<br />
<strong>Berlin</strong> die erste elektronische Akte in<br />
der Verwaltung.“<br />
<br />
3/06 12
Auf der Überholspur<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Bedeutung der elektronischen Akte für die <strong>Berlin</strong>er Polizei<br />
Die elektronische Akte ist das moderne Pendant zur papiergeführten Akte. An<br />
sie werden die gleichen Anforderungen gestellt wie an das Trägermedium Papier,<br />
etwa Nachvollziehbarkeit oder Vollständigkeit. Die Vorteile:<br />
- Verfahrensbeschleunigung durch Verkürzung der Laufzeiten<br />
- Kostensenkung durch Prozessoptimierung<br />
- Einheitliches Auftreten gegenüber Partnern und Bürgern<br />
- Geringerer Raum- und Büromittelbedarf<br />
Im Rückblick kann die <strong>Berlin</strong>er Polizei attestieren, dass alle Ziele erreicht wurden,<br />
etwa die Senkung des materiellen Aufwands der drei Millionen Anzeigen pro Jahr.<br />
Knapp 9.000 Quadratmeter Bürofläche, die bislang für die Archivierung der Aktenstapel<br />
erforderlich waren, wurden dadurch überflüssig.<br />
Auch das Bußgeldverfahren geht nun schneller vonstatten: Der Zeitraum zwischen<br />
Tatzeitpunkt und der ersten Anhörung des Betroffenen beträgt heute weniger als 14<br />
Tage. Vor Einführung der elektronischen Akte dauerte die Bearbeitung deutlich über<br />
einen Monat. Von Zeit zu Zeit kam es sogar zu Verjährungen.<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Polizei hat ausgerechnet, dass die Behörde mit der neuen Lösung<br />
jährlich über vier Millionen Euro spart – eine Summe, die noch Steigerungspotenzial<br />
hat. Bereits im Jahr 2004 konnte die Polizei 2,8 Millionen Verfahren mit Einnahmen<br />
von circa 45 Millionen Euro abwickeln. Im Jahr 2005 waren es bereits 3,2 Millionen<br />
Anzeigen und rund 49 Millionen Euro. Im Jahr 2007 rechnet die Behörde mit über<br />
4 Millionen Anzeigen. Neben der quantitativen Steigerung soll die Lösung auch<br />
qualitativ ausgebaut werden, etwa indem funktionale Änderungen wie beispielsweise<br />
zusätzliche elektronische Schnittstellen eingearbeitet werden. Auch die Anschaffung<br />
weiterer MDE-Geräte auf Basis modernster Technologie ist geplant.<br />
Durch den Wegfall der Papierakte ist die Arbeit für den Sachbearbeiter leichter<br />
geworden, und er kann schnell und kompetent auf die Fragen der Bürger Auskunft<br />
Aufgabenverteilung: Siemens Business Services ist Generalunternehmer, die <strong>Berlin</strong>er<br />
Polizei bearbeitet die Bußgeldverfahren und das <strong>IT</strong>DZ betreibt die Lösung. (Quelle:<br />
Siemens Business Services)<br />
geben. Denn Anzeigen und Schriftverkehr<br />
werden jetzt innerhalb von 24 Stunden<br />
nach Eingang bei der Siemens-Tochter<br />
gescannt und sind dann sofort am<br />
Arbeitsplatz verfügbar. Das ist auch ein<br />
Grund dafür, warum es seither kaum<br />
noch Bürgerbeschwerden gibt: Die Beamten<br />
können sich nun wesentlich besser<br />
um Bürger kümmern, die mit einem<br />
Anliegen in die Behörde kommen.<br />
Grünes Licht für die Zukunft<br />
„Mit dem Verfahren Bowi 21 sind wir<br />
dem Büro der Zukunft ein Stück näher<br />
gekommen. Durch die Integration der<br />
elektronischen Akte in die automatisierte<br />
Vorgangsbearbeitung sind jetzt alle<br />
Daten per Mausklick abrufbar“, fasst<br />
Weber zusammen. Für die Zukunft plant<br />
die Polizeibehörde die Einführung von<br />
Telearbeitsplätzen – ein Anliegen, das<br />
auch der <strong>Berlin</strong>er Polizeipräsident Dieter<br />
Glietsch unterstützt. Denn gerade Mitarbeiter<br />
in jungen Familien können auf<br />
diese Weise in den Arbeitsprozess integriert<br />
bleiben. Außerdem sollen die elektronischen<br />
Akten künftig auch den Austausch<br />
mit anderen Behörden, Versicherungen<br />
oder Rechtsanwälten unterstützen.<br />
Über das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong><br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) – vormals L<strong>IT</strong> (Landesbetrieb<br />
für Informationstechnik) ist als<br />
Anstalt des öffentlichen Rechts ein eigenständiges<br />
Unternehmen und finanziert<br />
sich aus seiner eigenen<br />
Leistungserbringung. Seine Aufgaben<br />
umfassen die Unterstützung der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung beim Einsatz der Informations-<br />
und Kommunikationstechnik<br />
und die Bereitstellung umfassender <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleistungen. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> betreibt<br />
und vermarktet für <strong>Berlin</strong> das<br />
Hochsicherheitsrechenzentrum, das<br />
Landesnetz, das Druckzentrum sowie<br />
Dienstleistungen für die Beschaffung,<br />
Beratung sowie Projektierung von <strong>IT</strong>und<br />
Telekommunikationsdiensten. Der<br />
Umsatz betrug 2004 insgesamt 91,48<br />
Mill. Euro.<br />
<br />
3/06 13
Über die <strong>Berlin</strong>er Polizei<br />
Rund 23.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
im Polizeivollzugsdienst und in der<br />
Verwaltung sorgen dafür, dass die vielfältigen<br />
Aufgaben der Hauptstadtpolizei professionell<br />
erfüllt werden und die Sicherheit<br />
der <strong>Berlin</strong>erinnen und <strong>Berlin</strong>er sowie<br />
aller Besucher der Stadt gewährleistet ist.<br />
Die Behörde ist gegliedert in sechs regionale<br />
Direktionen und eine Direktion für<br />
zentrale Aufgaben, die stadtweit wahrgenommen<br />
werden müssen. Dazu gehören<br />
zum Beispiel der Zentrale Verkehrsdienst,<br />
der unter anderem für direktionsübergreifende<br />
Verkehrsmaßnahmen bei<br />
großen Einsätzen verantwortlich ist, die<br />
Bereitschaftspolizeiabteilungen und die<br />
Wasserschutzpolizei. Besonders schwere<br />
Kriminalität wird im Landeskriminalamt<br />
bearbeitet. Die Verwaltungs- und Logistikaufgaben<br />
für die <strong>Berlin</strong>er Polizei erledigt<br />
eine Zentrale Serviceeinheit, zu der<br />
auch die Landespolizeischule gehört. <br />
Aufbau der ersten Instanz des<br />
DMS-Dienstes der eGovernment-<br />
Diensteplattform des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Das Projekt<br />
„eGovernment-<br />
Diensteplattform des<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>“<br />
Zur Umsetzung von eGovernment<br />
werden leistungsfähige <strong>IT</strong>-<br />
Infrastrukturkomponenten benötigt.<br />
Mit dem Masterplan eGovernment<br />
gibt es seit 2002 ein umfassendes<br />
Konzept zur eGovernment-Entwicklung<br />
in <strong>Berlin</strong>, welches auch die Weiterentwicklung<br />
der notwendigen informationstechnischen<br />
Infrastruktur fordert. Die<br />
diesbezüglichen Komponenten sind im<br />
eGovernment-Bebauungsplan der Senatsinnenverwaltung<br />
dargestellt.<br />
Vor diesem Hintergrund und einer Reihe<br />
von Anforderungen aus strategisch<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
wichtigen eGovernment-Projekten hat<br />
das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ) in seiner Rolle als Dienstleister<br />
für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung eine Voruntersuchung<br />
für den Aufbau einer<br />
eGovernment-Diensteplattform durchgeführt,<br />
um den <strong>Berlin</strong>er Behörden zukünftig<br />
primäre <strong>IT</strong>-Dienste wie z.B.<br />
Output Management, Dokumenten-<br />
Management, virtuelle Poststelle oder<br />
auch elektronisches Archiv im Rahmen<br />
einer serviceorientierten Architektur<br />
anbieten zu können.<br />
In diesem Projekt wurden insbesondere<br />
Lösungsansätze zur Umsetzung einer<br />
eGovernment-Diensteplattform unter<br />
Berücksichtigung der Nachfrage für<br />
derartige <strong>IT</strong>-Dienste in der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung und hinsichtlich ihrer technischen<br />
und wirtschaftlichen Machbarkeit<br />
dargestellt. Aufbauend auf den<br />
Ergebnissen einer einführenden Analysephase<br />
wurde ein serviceorientierter<br />
Architekturansatz (SOA) konzipiert und<br />
ein Realisierungsplan für die<br />
eGovernment-Diensteplattform entworfen.<br />
Bei der Wahl der Architektur zur Umsetzung<br />
der eGovernment-Diensteplattform<br />
wurden Ziele wie z.B. Wiederverwendbarkeit,<br />
Interoperabilität, Sicherheit,<br />
Administrierbarkeit und<br />
Integrationsfähigkeit berücksichtigt. Für<br />
die Realisierung der Dienste ist eine<br />
klassische Drei-Schichten-Architektur<br />
vorgesehen. Diese wird durch eine Multi-Channel-Architektur<br />
ergänzt, die es<br />
ermöglicht, die Interaktion mit dem<br />
Anwender über verschiedene „Zugriffskanäle“<br />
bzw. im Rahmen verschiedener<br />
Verfahren zu realisieren.<br />
Zur Verbindung der einzelnen autarken<br />
Dienste und der ihnen zu Grunde liegenden<br />
Werkzeuge zu einer einheitlichen<br />
Plattform kommt als drittes<br />
Architekturmuster eine serviceorientierte<br />
Architektur zum Einsatz. Dahinter<br />
steht die Idee, dass fachliche Funktionalitäten<br />
in Form von Diensten (Services)<br />
bereitgestellt werden. Charakteristisch<br />
für Dienste einer SOA ist, dass<br />
sie über klar definierte und wohl dokumentierte<br />
Schnittstellen angesprochen<br />
werden. Entsprechende Standards, die<br />
von den Diensteschnittstellen erfüllt werden<br />
müssen, werden im nachgenannten<br />
Dokument eingeführt. Zusammen mit<br />
den ebenfalls beschriebenen Kommunikationsszenarien,<br />
die für eine konsistente<br />
Kommunikation zwischen Fachverfahren<br />
und Diensten sorgen, stellen<br />
diese Standards sicher, dass das Fundament<br />
der Plattform durch ein einheitliches,<br />
standardbasiertes Regelwerk unterlegt<br />
wird.<br />
Der DMS-Dienst der eGovernment-<br />
Diensteplattform<br />
Als einer der ersten beiden strategischen<br />
Dienste der Diensteplattform wird ein<br />
DMS realisiert. Das DMS ist die Bereitstellung<br />
einer lauffähigen Instanz eines<br />
DMS/VBS-Werkzeuges mit den flankierenden<br />
Dienstleistungen betriebliche<br />
Dienstleistung und beraterische Dienstleistung.<br />
Aus Sicht der eGovernment-Diensteplattform<br />
für das Land <strong>Berlin</strong> ist es<br />
notwendig, die speziellen Anforderungen,<br />
die sich aus der Zielgruppe der<br />
öffentlichen Verwaltung ergeben, zu<br />
erfüllen. Ein wichtiges Kriterium ist dementsprechend,<br />
dass ein zu beschaffendes<br />
Werkzeug für DMS konform zu<br />
dem DOMEA®-Anforderungskatalog<br />
ist. Wichtig ist im Hinblick auf die<br />
Diensteplattform, dass die grundsätzlichen<br />
Ansätze von DOMEA® mit der<br />
typischen Objekthierarchie, den strukturierten<br />
und unstrukturierten <br />
Application Service Providing<br />
Software mieten statt kaufen<br />
Weitere Einzelheiten:<br />
Vertrieb<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Hr. Wacek - Vertriebsleiter (k)<br />
Tel. 9012 (912) 6167<br />
eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />
3/06 14
Prozessabbildungen, den Anforderungen<br />
an Zeichnungsverfahren und der<br />
Protokollierung der Arbeitsschritte<br />
Rechnung getragen wird, so dass die<br />
lokalen Projekte sich bei der Planung<br />
ihrer Verfahren auf das DOMEA ® -Konzept<br />
stützen können.<br />
Im Rahmen des Projektes SIDok wird<br />
die erste Instanz zur Nutzung des DMS-<br />
Dienstes der Diensteplattform realisiert.<br />
Das Projekt SIDok als erster Kunde<br />
des DMS-Dienstes der eGovernment-<br />
Diensteplattform des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Der Senat hat im Rahmen der<br />
Neuordnungsagenda 2006 beschlossen,<br />
dass zur Vor- und Nachbereitung von<br />
Senatssitzungen ein elektronisch gestütztes<br />
„Senatsinformations- und Dokumentationssystem“<br />
eingeführt werden<br />
soll. Die Senatskanzlei und die Senatsverwaltung<br />
für Inneres haben als Projektpartner<br />
dazu eine Projektvereinbarung<br />
mit dem Tandem Verwaltungsmodernisierung<br />
abgeschlossen. Entsprechend<br />
der Projektorganisation des Gesamtvorhabens,<br />
das sich über alle Phasen des<br />
Standardvorgehensmodells nach dem<br />
Projektmanagement-Handbuch erstreckt,<br />
hat die Senatsverwaltung für<br />
Inneres die Projektleitung übernommen.<br />
In der Voruntersuchung wurde ein Soll-<br />
Konzept erarbeitet und ein Pilottestsystem<br />
auf der Basis eines Dokumentenmanagementsystems<br />
(DMS) nach<br />
DOMEA-Standard (übernommen aus<br />
Bremen im Rahmen einer E-<br />
Governmentvereinbarung) eingeführt.<br />
Seit März 2005 (zunächst in der Pilottestphase,<br />
jetzt als „Investitionsschutz“<br />
bis zur Migration zum Zielsystem) werden<br />
die Sitzungen der Staatssekretärskonferenz<br />
und des Senats im Echtbetrieb<br />
mit dem Pilottestsystem vor- und nachbereitet.<br />
Ausgehend von einer<br />
Verwaltungsvereinbarung nehmen an<br />
dem Pilottestbetrieb ferner die Senatsverwaltung<br />
für Wirtschaft, Arbeit und<br />
Frauen, die Senatsverwaltung für Justiz<br />
und die Senatsverwaltung für Finanzen<br />
am Projekt teil.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Projektpartner haben ausgehend<br />
vom Senatsbeschluss Nr. 3205/2005 das<br />
<strong>IT</strong>DZ mit der Durchführung des<br />
Vergabeverfahrens für das Zielsystem<br />
beauftragt. Ferner hatte der Senat bekräftigt,<br />
dass das Projekt SIDok ein<br />
wesentlicher Baustein zum Aufbau und<br />
zur Entwicklung einer zentralen E-<br />
Government-Strategie für das Land<br />
<strong>Berlin</strong> ist. Vor diesem Hintergrund ist<br />
die Berücksichtigung des Bebauungsplans<br />
E-Government sowie der Aufbau<br />
der E-Government-Diensteplattform<br />
durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> von besonderer<br />
Bedeutung. SIDok ist Pilotvorhaben<br />
bezüglich der Bereitstellung eines DMS-<br />
Dienstes durch das <strong>IT</strong>DZ.<br />
Weitere Informationen zum Projekt finden<br />
Sie unter http://www.verwaltberlin.de/seninn/itk/sidok.html.<br />
Informationen<br />
aus dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erhalten<br />
Sie unter www.itdz-berlin.de bzw.<br />
www.itdz.verwalt-berlin.de.<br />
JÜRGEN FRANKE<br />
<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, Senatsverwaltung<br />
für Inneres <strong>Berlin</strong>,<br />
Juergen.Franke@seninn.verwaltberlin.de<br />
JÖRN KANTIMM<br />
Projektunterstützung und Beratung, <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />
Joern.Kantimm@itdz-berlin.de <br />
DOMEA ® -Integration<br />
Die elektronische<br />
Gefangenenpersonalakte<br />
Die Effekte, die sich aus der Integration<br />
elektronischer Akten<br />
in bestehende Fachverfahren<br />
der öffentlichen Verwaltung ergeben,<br />
sprechen für sich: gesteigerte Effizienz<br />
durch beschleunigte Verfahren, optimierte<br />
Prozesse und eine höhere Wirtschaftlichkeit.<br />
Im Fachverfahren BA-<br />
SIS-Web (Buchhaltungs- und Abrechnungssystem<br />
im Strafvollzug) werden<br />
daher Vorüberlegungen zu einer<br />
DOMEA®-konformen Integration getroffen.<br />
Die Modernisierung der Verwaltung<br />
steht nach wie vor hoch im Kurs. Dokumenten-Management-<br />
und Vorgangsbearbeitungssysteme<br />
(DMS/VBS) unterstützen<br />
Behörden auf diesem Weg.<br />
Langfristiges Ziel ist dabei häufig die<br />
Einführung der elektronischen Akte<br />
gemäß des DOMEA ® -Konzeptes der<br />
KBSt (Koordinierungs- und Beratungsstelle<br />
der Bundesregierung für Informationstechnik<br />
in der Bundesverwaltung).<br />
Ein wichtiger Faktor für die spätere<br />
Akzeptanz der elektronischen Akte ist<br />
die optimale Integration der beteiligten<br />
Fachverfahren mit dem Dokumenten-<br />
Management- und dem Vorgangsbearbeitungssystem.<br />
DMS- und VBS-<br />
Lösungen sollten das Schriftgut weitgehend<br />
transparent und effizient verwalten,<br />
alle Dokumente revisionssicher archivieren<br />
und die Prozesse durch ein<br />
Vorgangsbearbeitungssystem optimieren.<br />
Damit auch das Fachverfahren BASIS-<br />
Web davon profitieren kann, erstellt der<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister Materna GmbH derzeit<br />
ein Konzept für eine herstellerunabhängige<br />
DOMEA ® -Integration der BA-<br />
SIS-Gefangenenpersonalakte im Justizvollzug.<br />
BASIS-Web unterstützt die<br />
Arbeitsabläufe einer Justizvollzugsanstalt.<br />
Hierzu gehören Aufgaben aus<br />
dem Vollzug, der Arbeitsverwaltung, der<br />
Zahlstelle und dem ärztlichem Dienst.<br />
Fujitsu Siemens Computers und <br />
3/06 15
Materna haben das Projekt länderübergreifend<br />
durchgeführt. Gegenwärtig<br />
beteiligen sich zwölf deutsche Bundesländer<br />
und Luxemburg. Federführend<br />
koordiniert das Justizministerium<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen die<br />
Weiterentwicklung der Lösung. BASIS-<br />
Web befindet sich derzeit im Echtbetrieb<br />
in zwei Justizvollzugsanstalten in NRW.<br />
Der Roll-Out in anderen Bundesländern<br />
und an weiteren Standorten in NRW<br />
folgt in diesem Jahr.<br />
Technologie auf dem Prüfstand<br />
Das Konzept von Materna überprüft<br />
die technische Machbarkeit einer elektronischen<br />
Gefangenenpersonalakte<br />
(eGPA) mit der Integration in BASIS-<br />
Web. Ein Prototyp soll hierüber weiter<br />
Aufschluss geben. Ferner sollen organisatorische<br />
Vorteile untersucht und<br />
Organisationseinheiten sowie Geschäftsprozesse<br />
im Justizvollzug auf ein<br />
DOMEA ® -konformes Dokumenten-<br />
Management- und Vorgangsbearbeitungssystem<br />
abgebildet werden. Die<br />
Untersuchung schließt mit Hinweisen<br />
zu den rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
aus <strong>IT</strong>-Sicht.<br />
Das Konzept ist ein weiterer wichtiger<br />
Schritt in Richtung Verwaltungsmodernisierung<br />
und Effizienzverbesserung<br />
im Justizvollzug der beteiligten<br />
Länder. Noch gilt es jedoch, einige<br />
gesetzliche Hürden für die elektronische<br />
Gefangenenpersonalakte zu beseitigen.<br />
Dies sind etwa elektronische Aufbewahrungsfristen<br />
und Zugriffsrechte.<br />
Experten rechnen mit einer Lösung dieser<br />
Fragen erst in ein bis zwei Jahren.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Mietmodell<br />
Dokumentenhandling<br />
Zeit, Geld und Nerven sparen mit<br />
einer On-Demand-Lösung<br />
Das 21. Jahrhundert stellt uns<br />
vor neue gesellschaftliche und<br />
wirtschaftliche Herausforderungen<br />
– der schlanke Staat und mehr<br />
Bürgernähe zählen nach wie vor dazu.<br />
Von Seiten des Bürgers ist damit der<br />
Wunsch nach verbesserter Servicequalität<br />
verbunden, der Staat möchte<br />
sich der angespannten finanziellen Situation<br />
der öffentlichen Haushalte entledigen.<br />
Und die betroffenen Verwaltungen<br />
bzw. Behörden selbst haben den<br />
„schwarzen Peter“, die Umsetzung der<br />
effizienten, kostensparenden Verwaltungsabläufe.<br />
Ein ganz wesentliches Gewicht innerhalb<br />
der Umsetzung fällt hierbei der<br />
Kernaufgabe - dem Informationsmanagement<br />
- zu. Denn es im Interesse<br />
aller, die richtigen Daten zum richtigen<br />
Zeitpunkt am richtigen Ort verfügbar<br />
zu haben. Erster Schritt ist aus diesem<br />
Grunde eine moderne Lösung zur Erfassung,<br />
Verwaltung, Verteilung und<br />
Archi-vierung der digitalen Informationen.<br />
Die Einbindung papiergebundener<br />
Dokumente kann über Scanner erfolgen,<br />
so dass auch hier der Medienbruch<br />
überwunden ist.<br />
Als Basis fungiert ein zentraler Datenspeicher,<br />
der alle Informationen aus den<br />
unterschiedlichsten Applikationen zusammenführt<br />
und über das Netzwerk<br />
oder das Internet bereitstellt. Dokumentenmanagement-<br />
und Workflow-<br />
Komponenten sorgen dafür, dass die<br />
Informationsflut zielgerichtet weiterverarbeitet<br />
und/oder -geleitet werden<br />
können. Und ist dann alles abgeschlossen<br />
bzw. erledigt erfolgt die revisionssichere<br />
Archivierung.<br />
aus. Mittlerweile bieten einige Unternehmen<br />
das komplette Paket unter dem<br />
Namen „Software as a Service“ an. Zu<br />
Deutsch bedeutet es, dass ein monatlicher<br />
Mietpreis entrichtet wird und der<br />
Kunde nur noch konsumiert und das<br />
per Internet! Die Vorteile dieser Vorgehensweise<br />
liegen klar auf der Hand:<br />
• Keine Lizenzkosten<br />
• Keine <strong>IT</strong>-Infrastrukturkosten<br />
• Keine Administrationskosten<br />
• Keine Schulungskosten<br />
• Keine Belastung der <strong>IT</strong>-Ressourcen<br />
• Freie Skalierbarkeit<br />
• Hohe Verfügbarkeit<br />
• Hohe Sicherheitsstandards<br />
• Geringerer Zeitaufwand<br />
• Feste, kalkulierbare Kosten<br />
• Niedrige Total Cost of Ownership<br />
(komplette Umfeld- und Systemkosten)<br />
• Keine „Unterhaltskosten“, wie z. B.<br />
für Updates<br />
Die Münchner Firma Uniplex bietet seit<br />
Mitte 2006 diesen vollständigen Service<br />
bestehend aus Lizenz-Software-Rechner-Datenbank-Archiv<br />
zur Miete an. Für<br />
den Zugriff wird nur noch der MS<br />
Internet Explorer benötigt.<br />
Und jetzt kommt der Punkt, an dem sich<br />
jeder fragt: Was das alles wieder kostet!!?<br />
Nicht viel: Eine Organisation bezahlt<br />
für 10 named user bei einer Laufzeit von<br />
12 Monaten ca. 15 Euro pro Monat und<br />
Benutzer. 100 MB Speicher sind pro<br />
Projekt im Preis inbegriffen, zusätzlicher<br />
Plattenplatz wird gesondert berechnet.<br />
Fazit: Ohne in eigene Kapazitäten und<br />
Ressourcen zu investieren, verfügen<br />
Verwaltungen und Behörden jederzeit<br />
und allerorts über maßgeschneiderte,<br />
easy-to-use Komponenten und das zu<br />
festen, kalkulierbaren Kosten. Und im<br />
Gegensatz zum traditionellen Softwarekauf<br />
wächst diese Lösung sofort mit<br />
dem Bedarf der Organisationen/Abteilungen<br />
und ist stets mit den neuesten<br />
Features ausgestattet.<br />
GREGOR PONHÖFER<br />
Materna GmbH,<br />
gregor.ponhoefer@materna.de,<br />
www.materna.de<br />
<br />
Früher musste für die Realisierung derartiger<br />
Projekte alles gekauft werden:<br />
die Hardware, die Software und das<br />
Know-how. Heute sieht dies anderes<br />
UWE SCHLECHT<br />
Uniplex GmbH, Rüdesheimer Str. 7, 80686<br />
München, Tel. +49 89 578376-0, Fax +49<br />
89 578376-66, info@uniplex.de <br />
3/06 16
Dank elektronischem DMS<br />
Steuerverwaltung in<br />
Baden-Württemberg<br />
verbessert Effizienz<br />
und Bürgerservice<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
DMS EXPO<br />
Am 19. September 2006 werden zum ersten Mal in Köln (bisher im Ruhrgebiet)<br />
die Tore für Europas größte Fachveranstaltung für Elektronisches Informations-<br />
und Dokumentenmanagement - DMS EXPO - geöffnet. Die DMS EXPO<br />
findet vom 19. bis 21. September 2006 in den Hallen der Kölnmesse statt.<br />
Das Vorhaben des Landes Baden-Württemberg<br />
war, Steuerbescheide<br />
und andere steuerrelevante<br />
Informationen elektronisch zu<br />
archivieren und schnell darauf zugreifen<br />
zu können. Mit Unterstützung von HP<br />
Services hat man dies erfolgreich in die<br />
Tat umgesetzt. Künftig arbeiten alle<br />
16.000 Bearbeiter in 80 Finanzämtern<br />
mit dem Intranet-Portal des neuen Dokumenten-Management-Systems<br />
(DMS).<br />
Damit schlägt man praktisch zwei Fliegen<br />
mit einer Klappe: Kosteneinsparungen<br />
und eine Erhöhung der Produktivität<br />
auf der einen und erhöhter<br />
Kunden-/Bürgerservice auf der anderen<br />
Seite.<br />
Zitat: „Das Business Document Management<br />
Team von Hewlett-<br />
Packard legte uns im Rahmen einer<br />
Gesamtbetrachtung das wirtschaftlich<br />
beste Angebot vor. Zudem konnten<br />
wir uns von dessen großer<br />
Erfahrungsexpertise sowohl in Sachen<br />
DMS und Archivierung als auch<br />
in punkto Projektmanagement überzeugen.”<br />
Matthias Eder, Referent im<br />
Referat Informations- und Kommunikationstechnik,<br />
Finanzministerium<br />
Baden-Württemberg<br />
HP Services überzeugte in mehrfacher<br />
Hinsicht<br />
Wie in jeder Steuerverwaltung fällt auch<br />
in der des Landes Baden-Württemberg<br />
eine immens große Anzahl von gedruckten<br />
Papierdokumenten an: konkret jedes<br />
Jahr über 140 Millionen ausgehende<br />
Seiten. Steuerbescheide gehören ebenso<br />
dazu wie etwa Vorgangsschreiben und<br />
andere steuerrelevante Dokumente. Alle<br />
diese Schriftstücke mussten bisher manuell<br />
in die Steuerakten einsortiert werden. Produziert werden die meisten Dokumente<br />
als Dateien in einer Host-Umgebung im Zentrum für Informationsverarbeitung<br />
(ZfI) des Landes Baden-Württemberg. Angeschlossen daran sind die beiden Oberfinanzdirektionen<br />
Stuttgart und Karlsruhe sowie 80 Finanzämter in den Städten und<br />
Gemeinden. Schon seit längerem plante die oberste Finanzbehörde des Landes, die<br />
Papierflut einzudämmen und ein leistungsstarkes Dokumenten-Management-System<br />
(DMS) inklusive eines elektronischen Archivierungssystems einzuführen. „Dafür<br />
sprachen handfeste Nutzenvorteile. Zum einen eine Reduzierung der Papierkosten<br />
samt anfallender Archivierungs- und Druckkosten. Zum anderen konnten wir damit<br />
sicherstellen, dass unsere Finanzsachbearbeiter schneller auf relevante Informationen<br />
zugreifen und damit in der Konsequenz unseren Kunden beziehungsweise<br />
Bürgern einen besseren Service bieten können, etwa bei Fragen von Steuerzahlern zu<br />
ihrem Steuerbescheid“, erklärt Matthias Eder, EDV-Referent im Finanzministerium<br />
Baden-Württemberg. Doch mit welchem <strong>IT</strong>-Dienstleister und DMS-Spezialisten<br />
zusammenarbeiten? Wer sollte das anspruchsvolle DMS-Großprojekt realisieren?<br />
Man erstellte zunächst ein Lastenheft (Anforderungskatalog), das als Grundlage für<br />
eine Ausschreibung diente. In der Endauswahl blieben vier Kandidaten übrig, von<br />
denen sich HP Services Consulting & Integration abhob.<br />
Kein DMS-Projekt wie jedes andere<br />
Der Startschuss für das anspruchsvolle DMS-Projekt fiel im November des Jahres<br />
2000. Das Angebot von HP enthielt ein Grobkonzept, das als Basis für ein späteres<br />
Vorgehensmodell sowie für ein detailliertes Fachkonzept diente. Folgende Anforderungen<br />
wurden berücksichtigt: schneller Zugriff auf die Dokumente, einfache<br />
Bedienung, Verwendung von Web-Technologien, zentrale und dezentrale Datenentstehung<br />
sowie die Berücksichtigung<br />
verschiedener Quellformate beziehungsweise<br />
Dokumentengrößen.<br />
Vor dem Hintergrund dieser<br />
Rahmenbedingungen wurde<br />
von HP Services, die in dem Projekt<br />
eng mit dem Kooperationspartner<br />
SER zusammenarbeitete,<br />
eine ausgefeilte, bedarfsgerechte<br />
DMS-Lösung implementiert.<br />
Wie EDV-Referent Eder ausführt,<br />
„wurde eine zentrale, webbasierte<br />
Lösung realisiert, die mit dem einheitlichen, kompakten Dokumentenformat<br />
PDF arbeitet sowie einen sechs Terabyte großen Cache-Bereich für schnelle<br />
Dokumentenzugriffe aufweist. Außerdem wurde die DMS-Umgebung als hochverfügbare<br />
Lösung ausgelegt“. Von der Grundstruktur her implementierte das ZfI<br />
in Zusammenarbeit mit HP ein hochverfügbares, separates DMS-Kernsystem. Die<br />
Hauptkomponenten hierbei: Dokumenten- und<br />
<br />
3/06 17
Datenbank-Server, Web-Server,<br />
Juke-Boxen, ein großes Disk Array und<br />
eine vollautomatische Tape Library auf<br />
Basis von Hewlett-Packard-Infrastrukturkomponenten.<br />
Die Anbindung an das<br />
vorhandene Host-System erfolgte über<br />
das ZfI-eigene LAN; die Anbindung der<br />
DMS-Clients in den Finanzämtern erfolgte<br />
über das Landesverwaltungsnetz<br />
(WAN). Das DMS-Kernsystem bildete<br />
auch die Basis für ein ähnliches Dokumenten-Management-System,<br />
das in einer<br />
weiteren Behörde im Bereich des<br />
Finanzministeriums, nämlich im Landesamt<br />
für Besoldung und Versorgung, von<br />
HP Services ebenfalls erfolgreich implementiert<br />
wurde. Untergliedert wurde das<br />
Gesamtprojekt in verschiedene<br />
„Arbeitspakete“. Ein „Arbeitspaket“<br />
bezog sich zum Beispiel auf die<br />
Archivierung von „Host-Dokumenten“,<br />
ein anderes auf die Archivierung<br />
der auf den Clients erzeugten<br />
„StarWriter-Dokumente“.<br />
Alle Projektziele erreicht<br />
„Von HP Services wurden alle Projektziele<br />
in time und in budget erbracht. Mit<br />
dem Spannungsfeld aus vorgegebener<br />
Zeit, Kostenrahmen und Funktionalität<br />
ist man in professioneller Art und Weise<br />
als erfahrener Projektdienstleister umgegangen“,<br />
lautet das positive Fazit von<br />
Seiten des Finanzministeriums. Wie es<br />
weiter heißt, „sparen wir durch das erfolgreich<br />
implementierte elektronische<br />
Archiv mit DMS-Funktionalität einen<br />
durchaus signifikanten Betrag durch eingesparte<br />
Druck- und Archivierungskosten.<br />
Gleichfalls arbeiten die Mitarbeiter<br />
in unseren Finanzämtern in Baden-<br />
Württemberg effizienter.“<br />
Konkret ist es nun beispielsweise möglich,<br />
dass sich ein(e) Steuersachbearbeiter(in)<br />
zu einem Vorgang etwa<br />
den Originalsteuerbescheid am Bildschirm<br />
über einen Web Browser aufruft<br />
und einem Steuerzahler nach dessen<br />
Identifizierung sofort am Telefon Auskünfte<br />
geben kann. Selbstverständlich<br />
kann auch für andere fiskalische Zwecke<br />
in dem System recherchiert werden.<br />
Oder er (sie) kann mittels wenigen Maus-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Ein zentrales, Web-basiertes DMS/Archiv-System - viele Vorteile<br />
In der Steuerverwaltung des Landes Baden-Württemberg wurde das elektronische<br />
Dokumenten-Management-System (DMS) auf der Basis der Betriebssysteme<br />
HPUX/ Microsoft Windows NT sowie der Produkte Oracle und SER <strong>IT</strong>A<br />
in die existierende Host-PC-Landschaft (OS/390; PC-seitig derzeit noch OS/2-<br />
Systeme) harmonisch integriert. Damit ist es möglich, die im ZfI von den<br />
Finanzämtern auflaufenden Daten zu sammeln und dem DMS zur Verfügung zu<br />
stellen beziehungsweise nach einer Konvertierung dort abzulegen und über ein<br />
Intranet-Portal wieder im Web Browser anzuzeigen. Aus guten Gründen votierte<br />
man für ein zentrales, Web-basiertes Konzept: Einerseits stellt ein solches den<br />
zentralen Betrieb und die Administration von einer Stelle aus sicher, was auch<br />
zentrale Release-Wechsel ermöglicht und aufwändige Softwareverteilungen<br />
überflüssig macht. Ferner beschränken sich Tests und mögliche Fehlersuchen<br />
auf wenige Komponenten. Und auch der Aufwand für den Systembetrieb hält<br />
sich in Grenzen. Im DMS fungiert der Web-Server (auf Basis Apache/Tomcat<br />
mit Presentation Layer und Business Logik) als eine Art Verteilungs- und<br />
Koordinationsinstanz für die Zugriffsrechteverwaltung, für die genutzte Oracle-<br />
Indexdatenbank, für den Dokumenten-Cache und für das optische Archiv<br />
(WORMs in Juke-Boxen). Zum Thema Datensicherheit: Alle wesentlichen<br />
DMSKomponenten sind redundant vorhanden und das Backup wurde für ein<br />
Volumen von über 150 Millionen Dateien ausgelegt.<br />
klicks direkt ein erstelltes StarWriter-Textdokument archivieren oder zu einem<br />
archivierten Dokument Anmerkungen hinzufügen.<br />
Möglich ist dies durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Host-System, Web-<br />
Server, DMS-System und Clients mit diversen Berechtigungsprüfungen. Das Gesamtsystem<br />
ist so ausgelegt, dass alle Dokumente revisionssicher archiviert werden. Seit<br />
dem Frühjahr 2002 werden alle Host-Dokumente im DMS abgelegt. Und bis April<br />
2003 wurden nicht weniger als 25 Millionen Dokumente, was rund 50 Millionen<br />
Seiten Papier entspricht, im System abgelegt; täglich kommen etwa 90.000 Dokumente<br />
hinzu. Als erstes Finanzamt ging im Herbst 2002 das Finanzamt Böblingen als<br />
Pilotanwender mit dem DMS in Betrieb. Der Roll-out in alle Finanzämter in Baden-<br />
Württemberg ist abgeschlossen. Für das durchgeführte Projekt hat HP Services eine<br />
Auszeichnung vom Land Baden-Württemberg erhalten und ging im Jahre 2001 als<br />
„bester Dienstleister für Informations- und Kommunikationstechnik der Landesverwaltung<br />
Baden-Württemberg für die herausragenden und in mehrfacher Hinsicht<br />
vorbildlichen Leistungen im Projekt Dokumenten-Management-System mit<br />
Archivierungsfunktionen“ hervor.<br />
Das Land Baden-Württemberg<br />
Vorreiter und Visionär Baden-Württemberg ist eines der ersten größeren Bundesländer,<br />
das in der Steuerverwaltung ein flächendeckendes elektronisches Dokumenten-<br />
Management-System eingeführt hat. Die Vision dabei: „Akten in den Finanzämtern<br />
am Bildschirm elektronisch verfügbar zu machen.“ Vor diesem Hintergrund wurde<br />
das Projekt als strategisches Vorhaben initiiert und realisiert. Überhaupt versteht sich<br />
das Land Baden-Württemberg als Vorreiter und Visionär in Sachen Informationstechnikeinsatz.<br />
Zahlreiche Projekte unterschiedlicher Couleur - von der Internet-<br />
Nutzung über den SAP-Einsatz bis hin zur elektronischen Archivierung -untermauern<br />
das selbst auferlegte Leitmotiv.<br />
<br />
3/06 18
Vorteile durch elektronische Akte<br />
Baden-<br />
Württembergisches<br />
Landesamt für<br />
Besoldung und<br />
Versorgung profitiert<br />
von ausgefeiltem DMS<br />
Eine Hand reicht nicht aus, um die<br />
Vorteile und Verbesserungen<br />
aufzuzählen, die das Landesamt<br />
für Besoldung und Versorgung in Baden-Württemberg<br />
durch den Einsatz<br />
eines elektronischen Dokumenten-Management-Systems<br />
(DMS) gewonnen<br />
hat: einen schnelleren Zugriff auf Akten<br />
und Dokumente, Grundlage für ein effizientes<br />
und modernes Aktenmanagement,<br />
Papier- beziehungsweise<br />
generelle Kosteneinsparungen, eine viel<br />
raschere Auskunftsfähigkeit, Verwendung<br />
von aktuellsten Informationen und<br />
last, but not least ein Basisinstrument<br />
für die Erschließung weiterer<br />
Produktivitätspotenziale. Erfolgreich<br />
umgesetzt wurde das ambitionierte<br />
DMS-Projekt mit Intranet-Portal zusammen<br />
mit dem erfahrenen Business-<br />
Document-Management-Kompetenzteam<br />
von HP Services auf Basis der<br />
DMS-/Archivlösungen von SER.<br />
„Noch kein <strong>IT</strong>-Projekt hat bei unseren<br />
Mitarbeitern eine derart positive<br />
Resonanz erzeugt, weil für sie praktisch<br />
mit dem DMS-Start zum Dezember-Anfang<br />
2001 sofort massiv<br />
spürbare Arbeitserleichterungen verbunden<br />
waren. Die Erwartungen<br />
unserer Sachbearbeiter (Innen) wurden<br />
schlichtweg übertroffen.”<br />
Gerhard Dörr, LBV-<strong>IT</strong>-Leiter<br />
HP Services: Kompetenzteam in Sachen<br />
Intranet-Portale/DMS<br />
Jeden Monat wickelt das Landesamt für<br />
Besoldung und Versorgung (LBV) in<br />
Baden-Württemberg die Bezüge für rund<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
360.000 Zahlungsempfänger ab, wobei<br />
es für jeden Zahlungsempfänger eine<br />
eigene Akte gibt. Darin befinden sich<br />
unterschiedliche Dokumente wie zum<br />
Beispiel Zahlungsbelege, aber auch Infos<br />
über Kindergeld, Krankenkassen,<br />
Gutachten oder Beihilfebescheide. Neben<br />
diesen 360.000 aktuellen Akten gibt<br />
es aber auch noch tausende „Altakten“.<br />
Von Gesetzes wegen sind alle Akten<br />
acht Jahre lang nach Eingang des letzten<br />
Dokumentes zu archivieren. Würde man<br />
alle Akten aneinander reihen, so käme<br />
man auf eine Länge von etwa 15 Kilometern.<br />
Durch die Implementierung eines<br />
leistungsstarken Dokumenten-Management-Systems<br />
inklusive eines elektronischen<br />
Archivierungssystems die<br />
Papierberge zu reduzieren, darum ging<br />
es dem LBV zwar auch, aber nicht primär.<br />
„Für uns bedeutete der Einsatz eines<br />
DMS einen wichtigen Stützpfeiler auf<br />
dem Weg zu einer vollständig elektronischen<br />
Akte. Damit wird es je nach Bedarf<br />
und hochflexibel quasi auf Knopfdruck<br />
möglich werden, Akten auf unsere<br />
verschiedenen Abteilungen/Sachgebiete<br />
mittels der <strong>IT</strong> verteilen zu können.<br />
Daneben wollten wir mit einem Produktivitäts-<br />
und einem Automatisierungsinstrument<br />
das Aktenmanagement<br />
effizienter gestalten. Bei<br />
etwa gleicher Mitarbeiterzahl sind nämlich<br />
immer mehr Besoldungs- und<br />
Versorgungsfälle abzuwickeln“, nennt<br />
Regierungsdirektor und LBV-<strong>IT</strong>-Leiter<br />
Gerhard Dörr die vorrangigen Gründe,<br />
warum man die Nutzung eines Dokumenten-Management-Systems<br />
anstrebte.<br />
Umgesetzt wurde das Vorhaben der<br />
Landesoberbehörde im Rahmen eines<br />
Gemeinschaftsprojekts mit der Steuerverwaltung<br />
(StV) des Landes Baden-<br />
Württemberg und mit HP Services<br />
Consulting & Integration als <strong>IT</strong>-Dienstleister.<br />
Weshalb HP? „Weil das Business-Document-Management-Team<br />
von Hewlett-Packard im Rahmen einer<br />
Gesamtbetrachtung das wirtschaftlich<br />
beste Angebot vorlegte. Zudem konnten<br />
wir uns von dessen großer<br />
Erfahrungsexpertise sowohl in Sachen<br />
DMS und Archivierung als auch in<br />
puncto Projektmanagement überzeugen“,<br />
lautete die Begründung hierfür.<br />
Enger Zeitrahmen für das DMS-Projekt<br />
festgelegt<br />
Im LBV-Projekt gab es gegenüber dem<br />
„Projektteil der Steuerverwaltung“ einige<br />
grundsätzliche Unterschiede; vor allem<br />
hinsichtlich der Anforderungen beziehungsweise<br />
der notwendigen<br />
Funktionalitäten, die sich beim LBV<br />
deutlich umfangreicher darstellten. Deshalb<br />
wurden durch die unterschiedlichen<br />
Rahmenbedingungen von HP Services,<br />
die in dem Projekt eng mit dem<br />
Kooperationspartner SER zusammenarbeitete,<br />
auch unterschiedliche bedarfsgerechte<br />
DMS-Lösungen implementiert.<br />
Allerdings wurde, wie bei der Steuerverwaltung<br />
auch, eine zentrale, webbasierte<br />
Lösung realisiert, die mit dem<br />
einheitlichen, kompakten Dokumentenformat<br />
PDF arbeitet sowie einen mehrere<br />
Terabyte großen Cache-Bereich für<br />
schnelle Dokumentenzugriffe aufweist.<br />
Die gesamte DMS-Umgebung ist als<br />
hochverfügbare Lösung ausgelegt. LBV<br />
und Steuerverwaltung nutzen dasselbe<br />
zentrale, webbasierte DMS-Kernsystem,<br />
das im Zentrum für Informationsverarbeitung<br />
(ZfI) betrieben wird. Über<br />
eine 2-Megabit-Standleitung ist das LBV<br />
mit dem ZfI verbunden. Das anspruchsvolle<br />
LBV-DMS-Projekt startete im<br />
November des Jahres 2000 und sollte in<br />
nur rund 12 Monaten realisiert werden.<br />
Laut <strong>IT</strong>-Leiter Dörr „war das sicherlich<br />
ein sehr enger Zeitrahmen, angesichts<br />
der umfangreichen Aufgabenstellungen.<br />
Uns war von Anfang an klar, dass alle<br />
Beteiligten sehr zielorientiert zu <br />
3/06 19
Werke gehen mussten und das<br />
Projekt von einem gut funktionierenden<br />
Projektmanagement abhängig war“. Im<br />
LBV-“Projektteil“ waren mehr „Arbeitspakete“,<br />
in die die verschiedenen Projekttätigkeiten<br />
untergliedert wurden,<br />
vonnöten. So neben der „Archivierung<br />
von Host-Dokumenten“ die „Archivierung<br />
von Winword-Dokumenten“,<br />
die „Archivierung von MS Outlook-E-<br />
Mails, die „Archivierung von Belegleser-<br />
Images“, das „Scannen und Archivieren<br />
von Beihilfebelegen“ sowie ein Arbeitspaket<br />
„Postkorb“ (in Outlook) für die<br />
Steuerung der Eingangspost. „Ablagestruktur,<br />
Recherche und Administration“<br />
von Akten/ Dokumenten bildeten<br />
das Arbeitspaket „Basismodul“.<br />
„Noch kein <strong>IT</strong>-Projekt hat eine derart<br />
positive Resonanz erzeugt“<br />
Trotz der außergewöhnlichen Herausforderungen<br />
in diesem Projekt, etwa<br />
durch unvorhergesehene Integrationsarbeiten,<br />
konnte das kalkulierte Zeitfenster<br />
eingehalten werden. Bis Juni 2003<br />
sind in dem mit Unterstützung von HP<br />
Services implementierten Dokumenten-<br />
Management-System rund 9 Millionen<br />
Dokumente gespeichert. Jährlich kommen<br />
etwa 890.000 hinzu. 650 Sachbearbeiter<br />
arbeiten damit tagtäglich und der<br />
Zugriff auf Akten/Dokumente ist für<br />
sie ein Kinderspiel. Dokumente in Form<br />
von Word-Dateien, E-Mails oder gescannten<br />
Images Akten zuzuordnen geschieht<br />
mit nur wenigen Mausklicks.<br />
„Anfragen zu einem Zahlungsvorgang<br />
etwa lassen sich mit dem DMS unverzüglich<br />
klären, ganz egal, wo sich eine<br />
Originalakte physisch befindet. Oder<br />
eine erhaltene E-Mail zu einem Vorgang<br />
wird auf einfache Art und Weise einer<br />
Akte zugeordnet – kein Ausdrucken zum<br />
Beispiel eines Kommentars zu einem<br />
Vorgang, kein Gang ins Aktenzimmer<br />
und kein händisches Aktenmanagement“,<br />
verdeutlicht Dörr die Vorteile<br />
für die Sachbearbeiter. Selbstverständlich<br />
sind alle Dokumente revisionssicher<br />
archiviert. Damit kann das LBV auf ein<br />
echtes Automatisierungs-/Rationalisierungsinstrument<br />
zurückgreifen, mit<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
dem Produktivitätsgewinne erzielt werden.<br />
Nebenbei bemerkt: Die DMS-Schulung<br />
für die Sachbearbeiter nahm gerade<br />
mal eine Stunde in Anspruch. Dass mit<br />
dem DMS Papier eingespart wird, ist ein<br />
Faktum. „Nur noch ausgehende Dokumente,<br />
etwa Gehaltsmitteilungen, werden<br />
gedruckt. Der Druck von Kopien<br />
für die Akten entfällt vollständig. Das<br />
Druckvolumen hat sich gegenüber früher<br />
glattweg halbiert“, erklärt Dörr.<br />
Was ihn besonders freut, ist, dass nun<br />
Akten grundsätzlich – für welche Zwecke<br />
auch immer – flexibel verteilt werden<br />
können: „Wenn nun zum Beispiel<br />
turnusmäßig eine Neuzuordnung von<br />
Akten und Sachbearbeitern stattfindet,<br />
ist das dank DMS kein Kraftakt mehr,<br />
bei dem wir auch immer externe Kräfte<br />
hinzuziehen mussten.“ Zur komplett<br />
elektronischen Akte ist es für das Landesamt<br />
für Besoldung und Versorgung des<br />
Landes Baden-Württemberg nur noch<br />
ein kleiner Schritt, der inzwischen vollzogen<br />
ist. Dann werden auch alle Eingangsdokumente/-post<br />
via Scanner erfasst<br />
und stehen im DMS zur Verfügung.<br />
Übrigens: Für das durchgeführte<br />
Gemeinschaftsprojekt bei der Steuerverwaltung<br />
und dem LBV hat HP Services<br />
eine Auszeichnung vom Land Baden-Württemberg<br />
erhalten und wurde<br />
im Jahre 2001 als „bester Dienstleister<br />
für Informations- und Kommunikationstechnik<br />
der Landesverwaltung Baden-<br />
Württemberg für die herausragenden<br />
und in mehrfacher Hinsicht vorbildlichen<br />
Leistungen im Projekt Dokumenten-Management-System<br />
mit Archivierungsfunktionen“<br />
ausgezeichnet.<br />
Landesamt für Besoldung und Versorgung<br />
hat mehrere Aufgaben<br />
Das Landesamt für Besoldung und Versorgung<br />
des Landes Baden-Württemberg<br />
ist in Fellbach vor den Toren Stuttgarts<br />
ansässig und beschäftigt rund 800<br />
Mitarbeiter(Innen). Die Kernaufgabe der<br />
Landesoberbehörde ist die Abwicklung<br />
der Bezüge aller Bediensteten und<br />
Versorgungsempfänger. Ferner nimmt<br />
das LBV Aufgaben als Nachfolger des<br />
Landesamts für Wiedergutmachung<br />
wahr. Zudem unterstützt das LBV in<br />
Form eines <strong>IT</strong>-Dienstleisters andere<br />
Bundesländer, etwa Rheinland-Pfalz.<br />
Der <strong>IT</strong>-Bereich des Landesamts für<br />
Besoldung und Versorgung zählt rund<br />
90 Mitarbeiter (Innen). Verbunden ist<br />
man mit dem ZfI, dem Zentrum für<br />
Informationsverarbeitung des Landes<br />
Baden-Württemberg. Vom LBV selbst<br />
wurde das „Dialogisierte Abrechnungsund<br />
Informationssystem (DAISY)“ des<br />
Landes Baden-Württemberg entwickelt.<br />
Das mit Unterstützung von HP Services<br />
eingeführte Dokumenten-Management-<br />
System mit elektronischem Archiv ist<br />
über Schnittstellen in DAISY sowie in<br />
Microsoft-Office-Anwendungen integriert.<br />
Implementiert wurde ein zentrales,<br />
webbasiertes DMS-System<br />
Mit dem webbasierten LBV-DMS ist ein<br />
schneller Zugriff auf Akten und Dokumente<br />
sichergestellt. Ebenso eine einfache<br />
Bedienung, die Berücksichtigung<br />
einer zentralen und dezentralen Datenentstehung<br />
sowie die Verwendung verschiedener<br />
Quellformate beziehungsweise<br />
Dokumentengrößen. Implementiert<br />
wurde im Zentrum für Informationsverarbeitung<br />
(ZfI) ein hochverfügbares,<br />
separates DMS-Kernsystem, das das<br />
Landesamt für Besoldung und Versorgung<br />
und die Steuerverwaltung des Landes<br />
Baden-Württemberg gemeinsam<br />
nutzen. Das elektronische Dokumenten-Management-System<br />
(DMS) auf der<br />
Basis der Betriebssysteme HP-UX/<br />
Microsoft Windows NT sowie der Produkte<br />
Oracle und SER <strong>IT</strong>A wurde in die<br />
existierende <strong>IT</strong>-Landschaft harmonisch<br />
integriert. Die Hauptkomponenten<br />
hierbei: Dokumenten- und <br />
3/06 20
Datenbank-Server, Web-Server,<br />
Jukeboxen, ein umfangreiches Disk-<br />
Array-System und eine vollautomatische<br />
Tape Library auf Basis von Hewlett-<br />
Packard-Infrastrukturkomponenten.<br />
Die Anbindung der LBV-DMSClients<br />
(rund 650, Windows 2000/Windows XP)<br />
an das zentrale DMS-Kernsystem erfolgt<br />
über das Landesverwaltungsnetz<br />
(WAN, 2-Megabit-Standleitung). <br />
DMS/VBS-Dienst in<br />
<strong>Berlin</strong> – Quo Vadis?<br />
Wenn erfolgreiches E-<br />
Government reorganisierter<br />
interner Prozesse in der Verwaltung<br />
bedarf, dann ist ein DMS/VBS<br />
das „missing link“. Diese These wird<br />
u.a. von der Koordinierungs- und Beratungsstelle<br />
der Bundesregierung für<br />
Informationstechnik in der Bundesverwaltung<br />
(KBSt) vertreten. Wie erklärt<br />
sich diese Aussage und welche<br />
Konsequenzen sind daraus für die <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung zu ziehen?<br />
Im Zusammenhang mit der fortschreitenden<br />
Entwicklung der Verwaltungsmodernisierung<br />
und dem weiteren Aufbau<br />
von E-Government-Angeboten und<br />
der zunehmenden Bereitschaft zur<br />
behördenübergreifenden Kooperation<br />
entwickeln sich die Anforderungen zur<br />
(rechtssicheren) elektronischen Kommunikation<br />
mit externen Partnern.<br />
Gleichzeitig rückt im Umfeld des E-<br />
Government die prozessorientierte Sicht<br />
auf das Verwaltungshandeln (Sicht auf<br />
Leistungsstränge und Nachfragesituationen)<br />
immer stärker in das Augenmerk.<br />
Die KGSt hat in ihrem Bericht<br />
Nr. 1/2006 diese Entwicklung aufgegriffen<br />
und u.a. empfohlen:<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
infor-mationstechnisch integriert wird. Zur rechtlichen Verstärkung des organisatorischen<br />
Beschleunigungspotenzials der Informationstechnik sollte überdies eine<br />
„weiche“ Vorrangklausel zu Gunsten elektronisch eingereichter Dokumente in das<br />
Verwaltungsverfahrensrecht aufgenommen werden.“<br />
Der KoopA ADV hat in in seiner Sitzung am 30./31.3.2006 den Bericht der KGST-<br />
Projektgruppe zustimmend zur Kenntnis genommen.<br />
Die (vollständige und rechtssichere) elektronische Abbildung von Verwaltungsprozessen<br />
und -entscheidungen setzt voraus, dass die Vollständigkeit der Akten und<br />
die revisionssichere Speicherung elektronischer Daten für die unumgängliche Nachweisfunktion<br />
geschaffen wird. Die in diesem Zusammenhang wichtigen rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen sind wie folgt zu skizzieren:<br />
• Prinzip der Regelgebundenheit des Verwaltungshandelns (Rechtsstaatsprinzip)<br />
• Prinzip der dauerhaften, klaren Arbeitsteilung (Zuständigkeit, aktenführende<br />
Stelle, Geschäftsverteilung, Akteneinsicht, Beteiligungsrechte und -pflichten)<br />
• Prinzip der Amtshierarchie (Eingriffsrechte von Vorgesetzten, Weisungsbefugnis,<br />
Evokationsrecht, Kassationsrecht)<br />
• Prinzip der Aktenmäßigkeit (Urheberschaft, Nachvollziehbarkeit und<br />
Revisionsfestigkeit).<br />
Die erfolgreiche Einführung eines Dokumentenmanagementsystems ist, wie andere<br />
E-Governmentvorhaben auch, primär keine technische Herausforderung. Die technischen<br />
Voraussetzungen für einen DMS/VBS-Einsatz liegen in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
vor. Wir können auf eine funktionierende zentrale Infrastruktur (z. B. BeLa,<br />
Inhouse-Netze) zurückgreifen. An den Arbeitsplätzen haben wir in den meisten<br />
Verwaltungsbereichen einen <strong>IT</strong>-Ausstattungsgrad von nahezu 100% erreicht. Der<br />
Großteil der Dokumente, die die Verwaltung selbst erzeugt, liegt elektronisch vor.<br />
Die Herausforderung bei der Einführung eines DMS/VBS liegt im Umfeld der<br />
Organisationsentwicklung. Organisatorische Regeln müssen Integrität und Konsistenz<br />
von „e-Akten“ und „e-Vorgängen“, die bereits jetzt faktische Realität sind (z. B.<br />
in <strong>IT</strong>-Verfahren, oft aber ergänzt durch eine Papierakte) absichern. Dies wird umso<br />
deutlicher, betrachtet man die aktuelle Ausgangssituation, die nicht nur in der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung grundsätzlich wie folgt gekennzeichnet ist:<br />
„7. E-Government-Anwendungen führen<br />
zu einer für den Nutzer spürbaren<br />
Verfahrensbeschleunigung, wenn die<br />
gesamte Bearbeitungskette in der Verwaltung<br />
- vom Nachrichteneingang<br />
über den internen Workflow bis zum<br />
Nachrichtenausgang - verkürzt und<br />
Quelle: Vortrag Peter Fröhlich, SenInn ZS C 2 Fr, SIBB-Veranstaltung am 15.6.2006<br />
<br />
3/06 21
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Will man seitens der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung nachhaltig den Einsatz von DMS/VBS<br />
vorantreiben, müssen auch auf der Seite der Organisationsentwicklung diesbezügliche<br />
Angebote gemacht werden. Der Bund und andere Länder machen dies vor und<br />
stellen ihren Verwaltungen entsprechende Leistungsangebote als zentralen Service<br />
zur Verfügung (z. B. Kompetenzzentrum Vorgangsbearbeitung, Prozesse und Organisation<br />
(CC VBPO) beim Bundesverwaltungsamt).<br />
Die technische Ausrichtung eines DMS/VBS-Einsatzes orientiert sich aus heutiger<br />
Sicht vorrangig an zwei Gesichtspunkten. Ausgehend von den generellen Festlegungen<br />
in den Standardisierungsgrundsätzen orientieren sich die <strong>IT</strong>-Standards in <strong>Berlin</strong> an<br />
den Standards der Bundesverwaltung für E-Government-Anwendungen (SAGA).<br />
Daher erfolgt im Kontext von DMS/VBS die klare Ausrichtung am bundesweit<br />
anerkannten Standard „DOMEA“ der KBSt.<br />
Der zweite Aspekt ist die Berücksichtigung des „E-Government-Bebauungsplans“,<br />
dessen Struktur die Bedeutung eines DMS/VBS an der Schnittstelle zwischen <strong>IT</strong>-<br />
Verfahren und anderen <strong>IT</strong>-Diensten deutlich werden lässt.<br />
Die Senatsverwaltung für Inneres beabsichtigt, diese Entwicklung kurzfristig aufzugreifen<br />
und in einem Projekt (Voruntersuchung für den Aufbau eines <strong>IT</strong>-Dienstes<br />
DMS/VBS – ProDMS)<br />
• die generelle Notwendigkeit eines „<strong>IT</strong>-Dienstes DMS/VBS“ für die <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung zu klären<br />
• aktuell erkennbaren Anforderungen an einen <strong>IT</strong>-Dienst DMS/VBS bezüglich<br />
o fachlicher Anforderungen (z. B. abgeglichen mit den DOMEA-<br />
Spezifikationen)<br />
o grundlegender infrastuktureller Anforderungen (z. B. unter Einbeziehung<br />
der Planungen zur E-Government-Diensteplattform)<br />
o grundlegender betrieblicher Anforderungen – Betreibermodell, Betriebsführung,<br />
Finanzierung.<br />
aufzunehmen und<br />
• auf der Grundlage eines Geschäfts- und Betreibermodells für den <strong>IT</strong>-Dienst<br />
dessen Wirtschaftlichkeit zu prüfen und ggf. Eckpunkte für eine Landesvereinbarung<br />
zu erarbeiten.<br />
PETER FRÖHLICH<br />
<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, SenInn ZS C 2 Fr<br />
<br />
Bulgarisches<br />
Justizministerium führt<br />
DocuWare 5 ein<br />
Zentraler Dokumenten-Pool im<br />
landesweiten Zugriff<br />
Germering - Das bulgarische<br />
Justizministerium hat sich für<br />
den DocuWare-Einsatz an<br />
rund 150 Standorten mit 600 gleichzeitig<br />
laufenden Lizenzen entschieden. In<br />
Zukunft können die Mitarbeiter des Ministeriums<br />
oder der Gerichte direkt vom<br />
Arbeitsplatz aus auf den zentralen Dokumenten-Pool<br />
zugreifen.<br />
Die Entscheidung für ein Dokumentenmanagement-System<br />
wurde im Rahmen<br />
eines internationalen Projektes der Europäischen<br />
Union, dem „PHARE Programme“,<br />
getroffen. Ziel des Projektes<br />
ist es, die Organisation und Prozessabläufe<br />
des bulgarischen Justizministeriums<br />
zu automatisieren. Alle eingebundenen<br />
Standorte sollen künftig mit denselben<br />
Standards und auf derselben Ebene arbeiten.<br />
Aufgrund der leichten Bedienbarkeit<br />
und Administration des Systems<br />
fiel die Wahl des bulgarischen Justizministeriums<br />
auf DocuWare. Des Weiteren<br />
überzeugte, dass sich beliebige Dokumente,<br />
egal ob in Papier- oder digitaler<br />
Form, aus verschiedenen Quellen gemeinsam<br />
elektronisch archivieren lassen. Voraussetzungen<br />
für die Entscheidung waren<br />
auch die Workflow-Funktionalität des<br />
DMS und die Möglichkeit des schnellen<br />
Zugriffs auf einen zentralen Dokumenten-Pool.<br />
Die gesamte DocuWare-Installation<br />
an 150 Standorten wird 600<br />
Concurrent-Lizenzen umfassen.<br />
Die Anforderungen an das DMS waren<br />
vom Justizministerium klar definiert.<br />
Nach Vertragsabschluss wurde der autorisierte<br />
DocuWare-Partner in Sofia,<br />
die Nemetschek OOD, beauftragt, die<br />
vorhandenen Dokumenten-Workflow-<br />
Prozesse zu analysieren, die Ablagestrukturen<br />
zu definieren, die Software<br />
effektiv zu implementieren und <br />
3/06 22
Administratoren und Anwender zu<br />
schulen. Geplant ist, Justizministerium<br />
und Gerichte so zu integrieren, dass alle<br />
Zugang zu einem zentralen Dokumenten-Pool<br />
haben. Die existierende Oracle-<br />
Datenbank lässt sich direkt in DocuWare<br />
5 einbinden.<br />
In einem ersten Schritt werden vorhandene<br />
Papierunterlagen mit internen Ressourcen<br />
gescannt und dem elektronischen<br />
Archiv zugeführt. Dimitar<br />
Tzvetanov, leitender Direktor der<br />
Registrierungsbehörde des bulgarischen<br />
Justizministeriums, begrüßt die neue<br />
Lösung: „Durch die elektronische<br />
Archivierung aller Unterlagen und den<br />
Zugriff auf den zentralen Dokumenten-<br />
Pool von allen Standorten aus hoffen<br />
wir, unsere Arbeitsprozesse stark zu vereinfachen.<br />
Unser Ziel ist es, landesweit<br />
einen besseren Service in kürzerer Zeit<br />
mit weniger Lagerplatz anbieten zu können.“<br />
<br />
Stadt München<br />
entscheidet sich für<br />
Fabasoft-Software<br />
Durch den Beitritt zum Rahmenvertrag,<br />
geschlossen zwischen<br />
dem Freistaat Bayern und<br />
Fabasoft, stellt die Landeshauptstadt<br />
München die Weichen für den Einsatz<br />
der Fabasoft Behördensoftware<br />
„Fabasoft eGov-Suite“ im Rahmen eines<br />
Pilotprojektes. Die Landeshauptstadt<br />
hat sich vor einigen Jahren strategisch<br />
für das Betriebssystem Linux entschieden<br />
und nimmt damit eine Vorreiterrolle<br />
in Europa ein. Die Fabasoft eGov-<br />
Suite Version 6.1 bietet volle Funktionalität<br />
im Linux-Umfeld. Dieser Vorteil<br />
und ein vorangegangener erfolgreicher<br />
Test der Software erleichterte der Stadt<br />
München die Beitrittsentscheidung.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
2005 wurde Fabasoft vom Freistaat Bayern<br />
mit der Umsetzung des Projekts<br />
„Beschaffung eines Dokumenten-Management-<br />
und Vorgangsbearbeitungs-<br />
Systems“ beauftragt und ein entsprechender<br />
Rahmenvertrag im April des<br />
vergangenen Jahres unterzeichnet. Der<br />
Beschaffungsumfang umfasst Lizenzen<br />
der Fabasoft eGov-Suite für 100.000<br />
Nutzerinnen und Nutzer im Freistaat.<br />
Das Abkommen bildet das Fundament<br />
zur flächendeckenden Einführung eines<br />
Dokumenten-Management- und Vorgangsbearbeitungssystems<br />
in den Dienststellen<br />
der bayerischen Verwaltung. Teil<br />
dieser Vereinbarung ist eine Öffnungsklausel,<br />
die es den Behörden der Kommunen,<br />
Landkreise, Regierungsbezirke<br />
und Städte ermöglicht, sich auf eigenen<br />
Wunsch an dem Projekt zu beteiligen.<br />
Mit dem Beitritt nutzte die Stadt München<br />
diese Einstiegsmöglichkeit. Neben<br />
der Landeshauptstadt München setzen<br />
beispielsweise die Generalstaatsanwaltschaft<br />
<strong>Berlin</strong>, das Bundesamt für Sicherheit<br />
in der Informationstechnik, der<br />
Kanton Thurgau oder die Stadt Wien<br />
die Fabasoft eGov-Suite großmaßstäblich<br />
unter Linux ein.<br />
Fabasoft eGov-Suite<br />
Die Fabasoft eGov-Suite realisiert elektronische<br />
Vorgangssteuerung, das bedeutet<br />
durchgehend elektronische Bearbeitung<br />
von Vorgängen ohne Medienbruch.<br />
Effiziente Unterstützung der täglichen<br />
Arbeit, tätigkeitsbezogene, einfache<br />
Nutzerführung für hohe Akzeptanz<br />
und schnellen Produktivitätsgewinn sind<br />
nach Angaben des Unternehmens<br />
Schwerpunkte der Suite. Als leistungsstarkes<br />
Dokumenten-Management- und<br />
Workflow-Produkt ist die Fabasoft<br />
eGov-Suite darüber hinaus auch das<br />
Instrument für wirtschaftliche und wirksame<br />
Prozessinnovation. Die Fabasoft<br />
eGov-Suite Version 6.1 erreichte bei der<br />
Zertifizierung nach dem deutschen Standard<br />
DOMEA 2.0 nach Firmenangaben<br />
mit Abstand das beste Ergebnis. „Unsere<br />
Strategie ist es“, so die beiden Vorstände<br />
der Fabasoft AG Dipl.-Ing. Helmut<br />
Fallmann und Leopold Bauernfeind,<br />
„die volle Funktionalität unserer E-<br />
Government-Software im Linux-Umfeld<br />
genauso wie im Windows-Umfeld<br />
verfügbar zu machen. Auf diese Weise<br />
geben wir keine Strategie vor, sondern<br />
unterstützen die jeweiligen Strategien<br />
unserer Kunden voll.“<br />
So wird erstmals europaweit, vermutlich<br />
sogar weltweit, durchgängiges E-<br />
Government vom Antrag bis zur rechtssicheren<br />
Zustellung unabhängig von der<br />
verwendeten Software-Plattform verwirklicht.<br />
Die neue Version 6.1 zeichnet<br />
sich zudem durch eine Vielzahl von<br />
weiteren Innovationen aus. Neu ist unter<br />
anderem der Microsoft Windows-<br />
Client. Er ist voll in die Windows-Oberfläche<br />
integriert und unterstützt auch<br />
optimal die Microsoft Terminal Services.<br />
Diese Features laufen unbemerkt für<br />
den Anwender ab. Sichtbar hingegen ist<br />
der hohe Grad an Benutzerfreundlichkeit.<br />
Ins Staunen kommen Anwenderinnen<br />
und Anwender, wenn sie „Mindbreeze<br />
Enterprise Search“ im Einsatz sehen.<br />
Die Software sorgt dafür, dass das gesamte<br />
Wissen eines Unternehmens<br />
immer und jederzeit leicht verfügbar ist.<br />
Besonderes Alleinstellungsmerkmal ist<br />
dabei die Geschwindigkeit des Findens:<br />
Schon während des Tippens des Suchbegriffes<br />
wird die passende Trefferliste<br />
eingeblendet und mit jedem Tastendruck<br />
weiter verfeinert. Dies gilt nicht<br />
nur für den Desktop des einzelnen Users,<br />
sondern für das gesamte Firmennetzwerk<br />
und mit Version 6.1 auch für Dokumente<br />
und Daten der Fabasoft eGov-Suite.<br />
Wenn man bedenkt, dass jede/jeder<br />
berufliche Anwender/-in rund 500<br />
Arbeitsstunden pro Jahr mit erfolgloser<br />
Suche nach Informationen vergeudet,<br />
lässt sich das enorme Einsparungspotential<br />
erahnen.<br />
Fabasoft ist ein führender Hersteller<br />
von Standardsoftware für Electronic<br />
Government und Enterprise Content<br />
and Records Management. Das Unternehmen<br />
betreut über Tochterunternehmen<br />
vor Ort vorwiegend Großkunden<br />
in Deutschland, Österreich, der<br />
Schweiz, Großbritannien und der Slowakei.<br />
Im Sinne einer ganzheitlichen<br />
Kundenbetreuung liefert Fabasoft die<br />
eigenen Softwareprodukte und die damit<br />
verbundenen Dienstleistungen. <br />
3/06 23
Evalution der<br />
Ordnungsämter<br />
Der Senat hat auf Vorlage von<br />
Innensenator Dr. Ehrhart<br />
Körting einen Bericht an das<br />
Abgeordnetenhaus über das Ergebnis<br />
und die Folgerungen aus einer im März<br />
2006 abgeschlossenen Evaluation der<br />
Ordnungsämter - Bestandsaufnahme der<br />
bisherigen Arbeit der Ordnungsämter und<br />
Hinweise für Verbesserungsmöglichkeiten<br />
- zur Kenntnis genommen.<br />
Das Bild einer Stadt wird entscheidend<br />
davon geprägt, ob Straßen, Plätze und<br />
Grünanlagen „ordentlich“ sind. Zugeparkte<br />
Fußgängerüberwege, Hundekot,<br />
verschmutzte Grünanlagen, mit<br />
Reklametafeln zugestellte Bürgersteige<br />
und damit Hindernisse für Rollstuhlfahrer<br />
und Eltern mit Kinderwagen, rücksichtslose<br />
Fahrradfahrer in Fußgängerzonen<br />
und in Parkanlagen - alles dies ist nicht<br />
etwa pulsierendes städtisches Leben, sondern<br />
ein Weniger an Lebensqualität für die<br />
Städter. Das Projekt Ordnungsämter dient<br />
einerseits dazu, den Bürgern bei Ordnungsangelegenheiten<br />
zu helfen und staatliche<br />
Zuständigkeiten zu bündeln. Andererseits<br />
sollen Verstöße geahndet und unterbunden<br />
werden.<br />
Die jetzt vorgelegte Evaluation der Ordnungsämter<br />
zeigt: Das Projekt Ordnungsämter<br />
hat sich bewährt. Anlass der<br />
Evaluation war ein mit der Verabschiedung<br />
des Ordnungsämtererrichtungsgesetzes<br />
verbundener Auftrag des Abgeordnetenhauses,<br />
zum Ende des Jahres<br />
2005 zu überprüfen, inwieweit die 2004<br />
gegründeten Ordnungsämter und die<br />
von der Polizei auf die Bezirke und die<br />
Verkehrslenkung <strong>Berlin</strong> abgeschichtete<br />
Straßenverkehrsbehörde die mit dem<br />
Gesetz verfolgten Ziele erreicht haben.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Ordnungsämter der Bezirke sind<br />
voll funktionsfähig und die Stellen im<br />
Außendienst weitgehend besetzt. Derzeit<br />
versehen 284 Mitarbeiter des neu eingerichteten<br />
Allgemeinen Ordnungsdienstes<br />
ihren Einsatz auf der Straße. Hinzu kommen<br />
128 Beschäftigte im Verkehrsüberwachungsdienst.<br />
Die Aufgaben der<br />
Verkehrsüberwachung und des Allgemeinen<br />
Ordnungsdienstes werden im Laufe<br />
dieses Jahres zusammengefasst. Zukünftig<br />
wird es – außer in den Parkraumbewirtschaftungszonen<br />
– nur noch einen<br />
allgemeinen Außendienst geben.<br />
Das Ordnungsämtererrichtungsgesetz<br />
sieht außerdem vor, dass die Bezirke<br />
zentrale Anlauf- und Beratungsstellen<br />
einrichten. Diese zentralen Anlaufstellen<br />
sollen aus einer Hand Angelegenheiten<br />
koordinieren und bearbeiten, für die<br />
mehrere Ämter zuständig sind.<br />
Inzwischen haben alle Bezirke zentrale<br />
Anlaufstellen geschaffen, die allerdings<br />
unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen.<br />
Leitbild des Ordnungsamtes ist das einer<br />
Behörde, die dem Bürger bei seinem<br />
Anliegen hilft und nicht einseitig Ordnungswidrigkeiten<br />
verfolgt. Die Evaluation<br />
hat ergeben, dass sich die Mitarbeiter<br />
der Ordnungsämter zunehmend<br />
als Ansprechpartner für die Bürger und<br />
nicht nur als „Knöllchenschreiber“ begreifen.<br />
Dies unterstützend haben die<br />
Bezirke einzelne Parkanlagen für Radfahrer<br />
freigegeben, zum Beispiel<br />
Wustrower Park und Rummelsburger<br />
Bucht, sowie zusätzliche Hundeauslaufgebiete<br />
geschaffen, zum Beispiel<br />
Dolgenseestraße in Lichtenberg.<br />
Innensenator Dr. Körting: „Die Ordnungsämter<br />
haben sich bewährt. Eine<br />
Großstadt braucht Rücksicht der Bewohner<br />
untereinander und bei Rücksichtslosigkeit<br />
ein Einschreiten des Staates.<br />
Diese Aufgabe wird mit zunehmendem<br />
Erfolg von den Mitarbeitern der<br />
Ordnungsämter wahrgenommen. Im<br />
Grunde kann man sich kaum noch vorstellen,<br />
wie es ohne sie war. Das ist das<br />
höchste Lob, das man den Ordnungsämtern<br />
aussprechen kann.“<br />
Der Senat beabsichtigt, die Arbeit der<br />
Ordnungsämter weiter zu begleiten. Die<br />
Vorlage wird vor Beschlussfassung dem<br />
Rat der Bürgermeister zur Stellungnahme<br />
zugeleitet.<br />
<br />
Kostensenkung für<br />
Computer und Drucker<br />
Der Senat hat auf Vorlage von<br />
Innensenator Dr. Ehrhart<br />
Körting am 18. Juli 2006 einen<br />
Zwischenbericht an das Abgeordnetenhaus<br />
zur Senkung von Beschaffungsund<br />
Betriebskosten für PC und Drucker<br />
sowie Reduktion von Druckkosten in<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung beschlossen.<br />
Das Abgeordnetenhaus hat im März dieses<br />
Jahres den Senat aufgefordert, zur<br />
Effizienzsteigerung der Verwaltung das<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> stärker bei<br />
der Reduktion von Beschaffungs- und<br />
Betriebskosten einzubinden und insbesondere<br />
die Druckkosten der Verwaltung<br />
zu senken.<br />
Im Bericht wird ausgeführt, dass die<br />
positive Zusammenarbeit mit dem <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> auch<br />
weiterhin zur Reduktion der Beschaffungs-<br />
und Betriebskosten führen wird.<br />
Zur Senkung der Druckkosten soll für<br />
einen oder mehrere Pilotbereiche ein<br />
Konzept erstellt werden. <br />
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der Fachmesse „Moderner Staat“<br />
- Stand 47 Halle 7.2 - am 28. und<br />
29. November 2006 in <strong>Berlin</strong>.<br />
3/06 24
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<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
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3/06 1/06 25
EU-Studie:<br />
eGovernment-<br />
Angebote der<br />
Behörden EU-weit<br />
erneut verbessert<br />
Deutschland stagniert im<br />
Vergleich, Österreich auf Platz<br />
eins<br />
Brüssel/<strong>Berlin</strong> (ots) - Die grundlegenden<br />
Dienstleistungsangebote<br />
der Behörden im Internet in den<br />
Mitgliedsstaaten der Europäischen Union<br />
(EU) sowie Island, Norwegen und<br />
der Schweiz erreichen nun im Durchschnitt<br />
75 Prozent des maximal möglichen<br />
Online-Umsetzungsgrades. Das bedeutet<br />
eine Zunahme von rund zehn<br />
Prozentpunkten gegenüber der letzten<br />
Untersuchung vom Oktober 2004. Damit<br />
ist erstmals im Schnitt die Stufe der<br />
so genannten Zwei-Wege-Interaktion erreicht.<br />
Das heißt, der Datenaustausch<br />
zwischen Behörden und Wirtschaft beziehungsweise<br />
Bürger ist möglich.<br />
Deutlich stärker als der Ausbau in den<br />
alten Mitgliedsstaaten der EU mit einem<br />
Plus von rund sechs Prozentpunkten<br />
ging die Online-Fähigkeit von Leistungen<br />
der Verwaltung in den zehn neuen<br />
EU Mitgliedsstaaten mit 16 Prozentpunkten<br />
voran. Knapp die Hälfte (48<br />
Prozent) aller untersuchten Angebote<br />
können inzwischen vollständig über das<br />
Internet abgewickelt werden (plus acht<br />
Prozentpunkte). Das sind die Kernergebnisse<br />
der sechsten jährlichen Untersuchung<br />
der Management- und <strong>IT</strong>-<br />
Beratung Capgemini im Auftrag der Europäischen<br />
Kommission zum Fortschritt<br />
der Online-Verfügbarkeit von Dienstleistungen<br />
der Öffentlichen Hand. Untersucht<br />
wurden 20 von der EU definierte<br />
Dienstleistungen für Bürger und<br />
Unternehmen, die über insgesamt 12.590<br />
Internetadressen angeboten werden.<br />
Stand ist April 2006, die vorherige Untersuchung<br />
fand im Oktober 2004 statt.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Deutschland leicht verbessert, bleibt<br />
aber im hinteren Mittelfeld<br />
Das am weitesten entwickelte europäische<br />
Land beim eGovernment ist nun<br />
Österreich, gefolgt von Malta und Estland.<br />
Deutschland konnte beim Online-<br />
Umsetzungsgrad acht Prozentpunkte<br />
zulegen, ist aber im Ländervergleich erneut<br />
zurückgefallen (Platz 19). Die Werte<br />
von 74 Prozent Umsetzungsgrad und<br />
47 Prozent vollständig online-verfügbarer<br />
Dienste entsprechen zwar dem EU-<br />
Durchschnitt, reichen aber wie in den<br />
Vorjahren nur für einen Platz im hinteren<br />
Mittelfeld. „Trotz viel versprechender<br />
Ansätze tritt eGovernment in<br />
Deutschland mittlerweile auf der Stelle.<br />
Weitere Fortschritte erfordern unter<br />
anderem organisatorische Veränderungen<br />
in den behördeninternen als auch<br />
behördenübergreifenden Prozessen“,<br />
erläutert Tom Gensicke, Leiter Public<br />
Services bei Capgemini in Deutschland.<br />
„Die Politik sieht eGovernment offenbar<br />
vorwiegend als Kosten- nicht aber<br />
als Wirtschaftsfaktor und treibt das Thema<br />
oft nur mit geringer Priorität voran.<br />
So verfügt die Initiative ‚Deutschland<br />
Online‘, die eigentlich das Ziel hat, die<br />
nationalen Initiativen zwischen Bund,<br />
Ländern und Kommunen zu bündeln,<br />
weder über finanzielle noch über personelle<br />
Ressourcen und steht streng genommen<br />
nur auf dem Papier.“<br />
Neue Trends in der Bereitstellung<br />
der Dienstleistungen<br />
Die am weitesten fortgeschrittenen Länder<br />
konzentrieren sich nicht mehr auf<br />
die reine Bereitstellung von Services. Sie<br />
entwickeln zunehmend intelligente Lösungen,<br />
die sich an den Bedürfnissen<br />
der Nutzer orientieren, weniger an gewachsenen<br />
Behördenstrukturen. Mittelfristig<br />
ist hier eine neue Dimension in<br />
der Qualität der Leistungen zu erwarten,<br />
da die behördenübergreifende Bereitstellung<br />
von Dienstleistungen erhebliche<br />
Synergien ermöglicht.<br />
Elektronische Dienstleistungsangebote<br />
für Bürger nach wie vor<br />
schlechter<br />
Wie in den Vorjahren bleiben auch in<br />
der nun sechsten Untersuchung des<br />
Online-Angebots der Öffentlichen Hand<br />
die Dienstleistungen für Unternehmen<br />
(85 Prozent Umsetzungsgrad) besser<br />
ausgebaut als die für Bürger (68 Prozent<br />
Umsetzungsgrad). Noch deutlicher wird<br />
dies beim Anteil vollständig online-verfügbarer<br />
Dienste. Dort sind zwei Drittel<br />
der untersuchten Leistungen für die<br />
Wirtschaft vollständig elektronisch verfügbar,<br />
jedoch nur ein Drittel der Serviceangebote<br />
für Bürger. Insbesondere in<br />
den alten EU-Mitgliedsstaaten gibt es<br />
Anzeichen, dass sich die Lücke langsam<br />
zu schließen beginnt (sieben Prozentpunkte<br />
Zuwachs bei den Bürgerdiensten<br />
gegenüber vier Prozentpunkten bei<br />
Diensten für Unternehmen). In den zehn<br />
neuen EU Staaten liegt der Zuwachs in<br />
beiden Kategorien mit 17 beziehungsweise<br />
16 Prozentpunkten etwa gleichauf. Tom<br />
Gensicke: „Die höheren Zuwachsraten in<br />
den neuen EU Staaten sind natürlich auch<br />
auf die niedrigeren Ausgangspositionen<br />
zurückzuführen. Es zeigt sich aber auch,<br />
dass die neuen Staaten die Bedeutung des<br />
eGovernments erkannt haben und die<br />
Zuwachsraten hoch bleiben.“ So finden<br />
sich vier neue Mitgliedsländer unter den<br />
ersten zehn Plätzen, darunter mit Malta<br />
und Estland zwei der ersten drei. <br />
Sächsische Kommunen setzen auf<br />
Governikus<br />
Projekt „Pflege<br />
Governikus“<br />
Bremen (box) - Die Kommunen<br />
des Landes Sachsen sind Ende<br />
Mai dem Projekt „Pflege<br />
Governikus“ des Kooperationsausschusses<br />
Automatisierte Datenverarbeitung<br />
Bund/Länder/kommunaler Bereich<br />
(KoopA ADV) beigetreten. Damit<br />
erhalten die sächsischen Gemeinden und<br />
Kreise sowie deren Körperschaften die<br />
Middleware Governikus zu besonders<br />
günstigen Konditionen, um sie für ihre<br />
E-Government-Projekte zu nutzen. <br />
3/06 26
Mehrere Kommunen in Sachsen<br />
setzen Governikus bereits seit einigen<br />
Monaten im Testbetrieb ein. Darüber<br />
hinaus gibt es Vorhaben, die demnächst<br />
umgesetzt werden. So wollen die Verwaltungen<br />
der Städte Plauen und Annaberg-<br />
Buchholz gemeinsam mit der Kreisverwaltung<br />
des Vogtlandkreises die Anwendung<br />
„Elektronischer Bauantrag“<br />
einführen. Plauen möchte gemeinsam mit<br />
der Gemeinde Bad Schlema das Projekt<br />
„Kommunalport Gewerbe“ zur<br />
Gewerbedatenverwaltung umsetzen und<br />
der Landkreis Leipziger Land wird<br />
Governikus beim Projekt „E-Signatur“<br />
einsetzen.<br />
Eine wichtige Rolle wird Governikus für<br />
die Kommunen spielen, wenn ab 2007<br />
der länderübergreifende Meldedatenaustausch<br />
ausschließlich elektronisch im<br />
XMeld-Format erfolgen muss.<br />
Governikus stellt alle Funktionen zur<br />
Verfügung, die nötig sind, um diese Daten<br />
sicher und rechtskonform zu übermitteln:<br />
Ver- und Entschlüsselung, Erstellung<br />
und Prüfung elektronischer Signaturen<br />
sowie Protokollierung aller Prüfergebnisse.<br />
Insgesamt 13 Bundesländer und der Bund<br />
nutzen Governikus bereits heute zur<br />
Umsetzung moderner Online-Anwendungen<br />
für Bürger und Wirtschaft sowie<br />
für den behördeninternen Datenaustausch.<br />
In den meisten dieser Bundesländer<br />
erstreckt sich das Nutzungsrecht auch<br />
auf die Kommunen.<br />
Informationen zu Governikus finden Sie<br />
unter: www.governikus.de. Informationen<br />
zum Projekt „Pflege Governikus“<br />
finden Sie unter: http://www.bosbremen.de/.<br />
<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Wirtschaftliches<br />
E-Government<br />
kooperativ gestalten<br />
Bremen (box) „Neue Technologien<br />
für eine neue Verwaltung“, die<br />
Kongressmesse der Akademie<br />
des deutschen Beamten-Bundes fand<br />
Ende Mai zum siebten Mal statt. In<br />
Leipzig trafen sich Beamte aus Bund,<br />
Ländern und Kommunen, um sich über<br />
Möglichkeiten und Chancen von Kooperationen<br />
der Verwaltungen zu informieren<br />
und auszutauschen. Die Potenziale<br />
der Kooperation sollen bei der<br />
Erfüllung der administrativen Aufgaben<br />
von Verwaltungsorganisationen genutzt<br />
werden.<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> präsentierte seine Strategie<br />
zum Aufbau einer eGovernment-<br />
Diensteplattform. Der Schwerpunkt des<br />
von Axel Richrath (Gesamtprojektleiter<br />
eGovernment-Diensteplattform) gehaltenen<br />
Vortrages lag auf dem Bereich<br />
SOA und dem Ansatz, alle Dienste der<br />
eGovernment-Diensteplattform in<br />
Form von Web-Services auf Basis der<br />
plattformunabhängigen SOAP-Schnittstelle<br />
anzubieten. Den dem Vortrag folgenden<br />
Einzelgesprächen und dem Vortrag<br />
von Dr. Sturm von der KBSt zur<br />
Weiterentwicklung des SAGA-Standards<br />
zufolge ist festzustellen, dass das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> mit o.g. Ansatz den Einsatz<br />
zukunftsweisender Technologien und<br />
Architekturen anstrebt, die derzeit auf<br />
allen Ebenen der Verwaltungen und auch<br />
von der freien Wirtschaft intensiv diskutiert<br />
und eindeutig favorisiert werden.<br />
bremen online services GmbH & Co.<br />
KG (bos KG) zeigte gemeinsam mit<br />
dem FOKUS-E-Government-Labor des<br />
Fraunhofer-Instituts Beispiele interoperabler<br />
Lösungen für die moderne<br />
Verwaltung.<br />
Bei einer Demonstration wurde der<br />
Austausch von OSCI-Nachrichten zwischen<br />
einem Governikus-Intermediär<br />
und einem Intermediär mit rlp-<br />
Middleware dargestellt. Das Produkt<br />
Governikus der bos KG ist seit vielen<br />
Jahren in Bund, Ländern und Kommunen<br />
im Einsatz. Die rlp-Middleware ist<br />
eine Neuentwicklung, an der neben dem<br />
rheinland-pfälzischen Landesbetrieb für<br />
Daten und Informationen (LDI) auch<br />
Dataport und Microsoft beteiligt sind.<br />
Basis beider Produkte ist die von der<br />
OSCI-Leitstelle in Bremen entwickelte<br />
OSCI-Transportbibliothek. Governikus<br />
arbeitet mit der Java-Version, die rlp-<br />
Middleware mit der .NET-Version.<br />
Das funktionierende Zusammenspiel<br />
unterschiedlicher OSCI-Intermediäre ist<br />
die Voraussetzung für einen länderübergreifenden<br />
Austausch von XÖV-Daten,<br />
wie er zum Beispiel ab Anfang 2007 für<br />
das Meldewesen vorgeschrieben ist.<br />
Die Interoperabilitätsdemonstration<br />
unterstreicht auch die Bedeutung der<br />
gemeinsamen OSCI-Bibliothek des<br />
Kooperationsausschusses Automatisierte<br />
Datenverarbeitung (KoopA ADV)<br />
Bund-Länder-Kommunaler-Bereich.<br />
Die Entscheidung, über die OSCI-<br />
Leitstelle nicht nur eine abstrakte Spezifikation,<br />
sondern auch die praktische<br />
Implementierung des Standards in Form<br />
von Softwareklassen zu verteilen, ermöglicht<br />
nun die zeitnahe Umsetzung<br />
des länderübergreifenden Datenaustausches.<br />
Interoperabilität und Wirtschaftlichkeit<br />
sind seit ihrer Gründung im Jahr 1999<br />
die Themen der bos KG. Mit der<br />
Sicherheitsmiddleware Governikus, die<br />
in diesem Jahr ihren fünften Geburtstag<br />
feiert, hat das Unternehmen ein Produkt<br />
geschaffen, das den aktuellen Anforderungen<br />
an E-Government-Software<br />
gerecht wird:<br />
• Der Einsatz von Governikus ermöglicht<br />
die Abwicklung vieler<br />
Kommunikationsprozesse zwischen<br />
Verwaltungen, Bürgern<br />
und Wirtschaft via Internet. Für<br />
Ver- und Entschlüsselung, elektronische<br />
Signaturen und Transport<br />
der Daten wird nur eine<br />
Software benötigt, die den <br />
3/06 27
meisten Bundesländern und<br />
Kommunen dank des KoopA-<br />
Projektes „Pflege Governikus“<br />
lizenzkostenfrei zu Verfügung<br />
steht.<br />
• Governikus passt sich vorhandener<br />
<strong>IT</strong>-Infrastruktur an und<br />
arbeitet problemlos mit einer<br />
Vielzahl von Servern und Fachverfahren<br />
zusammen. Damit sind<br />
Investitionen der Vergangenheit<br />
geschützt.<br />
• Governikus ist die am weitesten<br />
verbreitete E-Government-<br />
Middleware in Deutschland. Seit<br />
fünf Jahren bewährt sich<br />
Governikus in den unterschiedlichsten<br />
Einsatzfeldern, unter<br />
anderem im Meldewesen, Bauwesen,<br />
Gewerbewesen, Kfz-<br />
Wesen, E-Vergabe, Formularverwaltung,<br />
Mailanwendungen<br />
und in Virtuellen Poststellen. <br />
E-Government-Projekt<br />
mit Baden-<br />
Württemberg<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Das derzeit deutschsprachige Portal wird zunächst Informationen auf Englisch<br />
bieten. Als weitere Sprachen sind Französisch, Spanisch und Italienisch vorgesehen.<br />
Ausländische Mitbürger, Unternehmen oder Investoren haben es dadurch künftig<br />
leichter, sich über das Land Baden-Württemberg zu informieren und die Dienstleistungen<br />
der Verwaltung zu nutzen. Vom Ausbau des Portals profitieren auch die<br />
Bürger, die unterwegs PDAs (Personal Digital Assistant) oder MDAs (Mobile Digital<br />
Assistant) nutzen. Künftig erkennt das Portal von selbst, mit welcher Art von<br />
Endgerät jemand auf das Internet zugreift, und passt die Darstellungsform den<br />
Inhalten entsprechend an.<br />
Online-Tresor für wichtige persönliche Dokumente<br />
Eine praktische Neuentwicklung ist der Safe für elektronische Dokumente. In<br />
diesem Online-Tresor können Bürger elektronische Anträge, Bescheide und andere<br />
Dokumente sicher ablegen. Von dort können sie die Dokumente ebenso sicher und<br />
schnell an verschiedene Einrichtungen der Verwaltung weiterleiten. Die Verwaltungen<br />
selbst haben keinen Zugriff auf die Dokumentensafes.<br />
Der Ausbau des Bürgerdiensteportals service-bw erfolgt im Rahmen einer strategischen<br />
Partnerschaft zwischen dem Land Baden-Württemberg und T-Systems. „Schon<br />
in seiner jetzigen Form genießt das Serviceportal Baden-Württemberg eine hohe<br />
Anerkennung bei der Verwaltung und den Bürgern des Landes“, sagte Holger Hille,<br />
Leiter Segment Länder und Kommunen bei T-Systems. „Mit dem heute beschlossenen<br />
Ausbau des Portals wird Baden-Württemberg erneut Maßstäbe für die künftige<br />
Entwicklung des E-Government in Deutschland setzen.“<br />
<br />
T-Systems macht Internetportal<br />
für Bürgerdienste mobil und<br />
mehrsprachig<br />
Frankfurt - T-Systems und das Land<br />
Baden-Württemberg werden von<br />
2006 bis 2008 das Bürgerdiensteportal<br />
www.service-bw.de gemeinsam um<br />
neue Inhalte und Funktionen erweitern.<br />
Dazu unterzeichneten beide Seiten eine<br />
Vereinbarung zum bestehenden Vertrag.<br />
Künftig sollen die Bürger mit mobilen<br />
Endgeräten auf das Portal zugreifen und<br />
über eine sichere Dokumentenablage<br />
verfügen. Zudem soll das Portal mehrsprachig<br />
werden. Damit unterstützt das<br />
Land die Umsetzung der EU-<br />
Dienstleistungsrichtlinie.<br />
Das Bürgerdiensteportal Baden-Württemberg ist im Internet erreichbar unter:<br />
http://www.service-bw.de<br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
3/06 28
EU erhöht den Druck<br />
beim E-Government:<br />
Deutschland sucht den<br />
Anschluss<br />
Das E-Government führt in<br />
Deutschland noch immer ein<br />
Schattendasein. Dabei ist das<br />
Interesse nach wie vor groß: Neun von<br />
zehn Bundesbürgern wollen beispielsweise<br />
ihren Gang zum Amt per<br />
Mausklick erledigen. Trotz des hohen<br />
Interesses sind die Potenziale der elektronischen<br />
Verwaltung noch längst nicht<br />
ausgeschöpft, so die Einschätzung von<br />
Steria Mummert Consulting. Die Steria<br />
Gruppe arbeitet europaweit mit mehr<br />
als 100 Ministerien und Behörden zusammen.<br />
Dabei profitieren sowohl Behörden<br />
als auch Bürger vom E-<br />
Government. Der Bürger kann sich rund<br />
um die Uhr bequem von zu Hause aus<br />
informieren und Dienstleistungen in<br />
Anspruch nehmen. Die Ämter sparen<br />
Kosten und machen ihre Arbeit für den<br />
Bürger transparent. Bewegung in den<br />
Prozess bringt der „E-Government-<br />
Aktionsplan“ der Europäischen Kommission,<br />
worin die EU-Mitgliedsstaaten<br />
aufgefordert werden, ihre Online-Angebote<br />
zu verstärken.<br />
In Deutschland klafft zwischen der Bereitschaft<br />
zu E-Government und der<br />
tatsächlichen Umsetzung eine Lücke. 86<br />
Prozent der Behörden erhoffen sich von<br />
der technischen Entwicklung eine Verbesserung<br />
der Bearbeitungsvorgänge.<br />
Aber nur etwa jede zehnte hat die nötigen<br />
Vorkehrungen getroffen. Bisher sind<br />
bei vielen Behörden online lediglich Informationen<br />
und Formulare verfügbar.<br />
Zukünftig könnten Bürger im Internet<br />
ihre Steuererklärung abgeben, Genehmigungen<br />
und Ausweise anfordern oder<br />
die Mitarbeiter direkt kontaktieren.<br />
Neben dem E-Government gibt es weitere<br />
Möglichkeiten für Ämter und Ministerien,<br />
durch das Internet Kosten zu<br />
sparen und Prozesse zu beschleunigen.<br />
Ein gutes Beispiel für eine sinnvolle<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Nutzung liefert die Bundesanstalt für<br />
Materialforschung und -prüfung (BAM).<br />
Steria Mummert Consulting implementierte<br />
für die BAM ein E-Procurement-<br />
System, mit dem die Mitarbeiter online<br />
Güter und Dienstleistungen beschaffen<br />
können. Die BAM beziffert die jährlichen<br />
Einsparungen, die sich allein durch<br />
den integrierten Webshop ergeben, mit<br />
rund 90.000 Euro.<br />
Trotz zahlreicher positiver Beispiele<br />
hinkt Deutschland im europäischen<br />
Vergleich hinterher. Länder wie Belgien<br />
haben die Nase vorn. Gemeinsam mit<br />
Steria hat das Land eine E-Government-<br />
Initiative gestartet. Ein wichtiges Projekt<br />
ist das elektronische Ausweissystem<br />
BELPIC, das Steria bis Ende 2009 in<br />
Belgien installieren wird. Ein weiterer<br />
Meilenstein waren die nationalen Wahlen<br />
im Mai 2003. 3,2 Millionen Belgier<br />
gaben ihre Stimme per Magnetkarte ab.<br />
Das System ermöglicht die Bekanntgabe<br />
erster Ergebnisse bereits 15 Minuten<br />
nach Schließung der Wahllokale.<br />
Dieses Jahr sollen erstmals alle Belgier<br />
die Möglichkeit haben, elektronisch zu<br />
wählen. Darüber hinaus richtete der<br />
europäische <strong>IT</strong>-Dienstleister Steria<br />
Mummert Consulting für das Finanzministerium<br />
ein integriertes System für<br />
die Verwaltung der Steuererklärungen<br />
von Bürgern und Unternehmen ein. Das<br />
System führt die Daten der Steuerzahler<br />
zentral und einheitlich zusammen. Die<br />
Vorteile sind ein verbesserter Service<br />
sowie kürzere Bearbeitungszeiten durch<br />
die Vermeidung zahlreicher manueller<br />
Arbeiten. Weitere E-Government-Lösungen<br />
realisierte Steria bereits für die<br />
Europäische Union sowie in Frankreich,<br />
Spanien und Skandinavien. <br />
Application Service Providing<br />
Software mieten statt kaufen<br />
Weitere Einzelheiten:<br />
Vertrieb<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Hr. Wacek - Vertriebsleiter (k)<br />
Tel. 9012 (912) 6167<br />
eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />
Output Management<br />
im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Am 6.6.2006 wurde der Abnahme<br />
test der ersten Stufe des Output-<br />
Management-Dienstes des<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erfolgreich durchgeführt.<br />
Damit steht nun der erste produktive<br />
Prototyp eines Dienstes der eGovernment-Diensteplattform<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
zur Verfügung.<br />
In der Konzeptionsphase des zu Grunde<br />
liegenden Projektes „ProOutput Phase<br />
I“ wurde konzeptionell sehr eng mit<br />
dem Projekt „Voruntersuchung zum<br />
Aufbau einer eGovernment-Diensteplattform<br />
für das Land <strong>Berlin</strong>“ zusammen<br />
gearbeitet. Der hier implementierte<br />
Prototyp eines Oputput-Management-<br />
Dienstes stellt gleichzeitig auch den<br />
„Proof of Concept“ hinsichtlich der in<br />
der Voruntersuchung angestellten strategischen<br />
Überlegungen und getroffenen<br />
Festlegungen dar.<br />
Was ist Output Management?<br />
Output Management ist eine Komponente<br />
des Enterprise Content Management,<br />
um Informationen gesteuert verschiedenen<br />
Zielgruppen auf unterschiedlichen<br />
Ausgabekanälen in elektronischer<br />
oder physischer Form bereitzustellen.<br />
Im Falle dieses ersten Prototyps werden<br />
zunächst an zentraler Stelle die Ausgabekanäle<br />
Druck mit optionaler<br />
Kuvertierung und Versand sowie E-Mail<br />
mit optionalem Dokumentenanhang<br />
angeboten.<br />
Was ist ein Dienst im Sinne der<br />
eGovernment-Diensteplattform?<br />
Die derzeit im Aufbau befindliche<br />
eGovernment-Diensteplattform ist ein<br />
abstraktes Gebilde, in dem verschiedene<br />
technische Dienste sowie betriebliche,<br />
beraterische und organisatorische<br />
Dienstleistungen des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zu<br />
Produkten zusammengefasst und den<br />
Kunden des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> angeboten<br />
werden.<br />
<br />
3/06 29
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Auf rein technischer Ebene werden diese Produkte durch technische Dienste<br />
unterlegt, die basierend auf Standard-werkzeugen an zentraler Stelle vom jeweiligen<br />
Fachverfahren unabhängige Funktionalitäten anbieten. Solche Dienste sind z.B.<br />
Dokumenten-Management, elektronische Archivierung, Massendigitalisierung, die<br />
virtuelle Poststelle oder eben auch das nun in Betrieb genommene Output Management.<br />
Web Services und SOA<br />
Die Besonderheit dieser technischen Dienste ist, dass sie als sogenannte Web<br />
Services implementiert werden, die im Rahmen einer Service Oriented Architecture<br />
(SOA, dienstorientierte Architektur) untereinander aber auch mit den jeweiligen<br />
Fachanwendungen über eine standardisierte und vollkommen plattformunabhängige<br />
Schnittstelle kommunizieren. Die hier eingesetzte Schnittstelle basiert auf SOAP<br />
(Simple Object Access Protocol), bei dem über http bzw. https XML-basierte<br />
Nachrichten ausgetauscht werden.<br />
Architektur des Output Managements<br />
Bei dem hier realisierten Output Management handelt sich um eine J2EE-basierte<br />
Anwendung, die in Form eines Web Service über eine wohldefinierte SOAP-<br />
Schnittstelle von den jeweiligen Fachverfahren (hier z.B. ISBJ-KiTa) erreichbar ist.<br />
Die Schnittstelle bietet dem Fachverfahren die Möglichkeit, einen Ausgabeauftrag in<br />
Form eines PDF-Dokumentes und entsprechenden Metadaten zur Art der Ausgabe<br />
(hier Papierdruck und / oder eMail mit Anhang) an den Output-Management-Dienst<br />
zu übermitteln. Im Gegenzug erhält das Fachverfahren dann eine eindeutige JobID<br />
für diesen Auftrag, anhand derer zu jeder Zeit der aktuelle Status des Auftrages<br />
ermittelt werden kann.<br />
Das Gesamtsystem ist durchgängig mit<br />
frei verfügbaren Open-Source-Komponenten<br />
realisiert. Diese sind:<br />
• Linux als Betriebssystem<br />
• JBoss Application Server<br />
• TomCat mit AXIS Framework<br />
zur Realisierung des Web Service<br />
• PostgreSQL als Datenbank<br />
• Hibernate Framework als Persistenzschicht<br />
zwischen JBoss und<br />
PostgreSQL<br />
Nutzen für die Kunden des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> und das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> selbst<br />
Mit der Anbindung von Fachverfahren<br />
an das Output Management des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> kann gerade im Druckbereich ein<br />
erhebliches Einsparpotenzial beim Kunden<br />
erreicht werden, da das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
in der Regel einen günstigeren Seitenpreis<br />
durch entsprechenden Massendruck<br />
anbieten kann, als er bei lokalem<br />
Druck z.B. am Arbeitsplatzdrucker anfallen<br />
würde. Zu dem bietet das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> durch Kuvertierung und Versand<br />
entsprechende Mehrwertdienste an.<br />
Weiterhin kann der Kunde über das<br />
jeweilige Fachverfahren jederzeit den<br />
Status seines Ausgabeauftrages erfragen.<br />
E-Mail als ein weiterer Ausgabekanal<br />
existiert zwar bereits, lässt sich<br />
aber nun direkt mit anderen Ausgabekanälen<br />
koppeln. So sind Szenarien<br />
denkbar, bei denen z.B. ein Bescheid<br />
vorab als E-Mail mit Anhang an den<br />
Bürger versendet werden kann und<br />
gleichzeitig auch in den Postversand<br />
kommt.<br />
Der Nutzen des Output Management<br />
für das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist gleichsam auch<br />
ein indirekter Nutzen für den Kunden:<br />
Je mehr Kunden das Output Management<br />
nutzen, desto günstiger kann das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> diesen Dienst anbieten und<br />
dabei – auch im Sinne des Kunden – seine<br />
internen Arbeitsabläufe optimieren.<br />
Fazit<br />
Architektur des Output Managements<br />
Mit der erfolgreichen Produktivsetzung<br />
dieses ersten Dienstes der <br />
3/06 30
eGovernment-Diensteplattform<br />
hat das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> gezeigt, dass die in<br />
der Voruntersuchung zur eGovernment-<br />
Diensteplattform aufgestellten Anforderungen<br />
und Festlegungen insbesondere<br />
hinsichtlich der technischen Architektur<br />
einer eGovernment-Diensteplattform<br />
auf Basis SOA und unter Verwendung<br />
standardisierter und plattformunabhängiger<br />
Schnittstellen wie z.B. der<br />
Verwendung von Web Services auf der<br />
Basis von SOAP nicht nur reine Theorie,<br />
sondern auch in der Praxis umsetzbar<br />
sind.<br />
Dies spiegelt sich auch darin wieder,<br />
dass entsprechende Ansätze umgehend<br />
durch SAGA 3 der KBSt beschrieben<br />
werden, womit das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> strategisch<br />
auf die Technologien setzt und sie<br />
auch bereits umsetzt, die derzeit in verschiedenen<br />
Bereichen der Verwaltung<br />
aber auch der freien Wirtschaft diskutiert<br />
und als zukunftsweisend anerkannt<br />
sind.<br />
Weitere Entwicklung<br />
Nachdem nun im Juli bzw. August 2006<br />
die ersten Fachverfahren (hier zunächst<br />
ISBJ-KiTa und ZVK/UVK) an das<br />
Output Management angebunden sein<br />
werden, wird das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> umgehend<br />
damit beginnen, den hier etablierten<br />
Prototyp in das endgültige Zielsystem<br />
zu überführen. Dies bedeutet u.A., dass<br />
weitere Ausgabekanäle (Fax, SMS, ggf.<br />
Anbindung an die virtuelle Poststelle<br />
und einen elektronischen Archivdienst)<br />
realisiert werden und das Gesamtsystem<br />
für einen höheren Durchsatz an Ausgabeaufträgen<br />
skaliert wird.<br />
AXEL RICHRATH<br />
Projektleiter eGovernment-Diensteplattform,<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />
axel.richrath@itdz-berlin.de <br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Integratives<br />
eGovernment in<br />
Deutschland und<br />
Europa<br />
<strong>Berlin</strong>/Frankfurt - T-Systems und<br />
das Fraunhofer-Institut für Offene<br />
Kommunikationssysteme<br />
(FOKUS) haben einen Kooperationsvertrag<br />
geschlossen. Die Partner werden<br />
künftig gemeinsam Szenarien für<br />
eGovernment-Projekte entwickeln, aufbauen<br />
und bewerten. In einem ersten<br />
Schritt wird T-Systems die eigene Lösung<br />
„ePayment flexible“ für den elektronischen<br />
Zahlungsverkehr zwischen<br />
Behörden und Bürgern in die heterogene<br />
Systemumgebung und in die Szenarien<br />
des Fraunhofer eGovernment-Labors<br />
einbinden.<br />
In diesem Labor werden die Partner untersuchen,<br />
wie sich die Systemkomponenten<br />
und die Basisdienste der<br />
Zahlungsplattform von T-Systems in eine<br />
serviceorientierte Architektur (SOA) integrieren<br />
lassen. Das elektronische Bezahlverfahren<br />
„ePayment flexible“ besteht aus<br />
einem Lösungsbaukasten, dessen Nutzer<br />
einzelne Module individuell zusammenstellen.<br />
In Kommunen beispielsweise können<br />
Kunden der Kfz-Zulassungsstellen<br />
bar oder mit Eurocheck-Karte bezahlen.<br />
Mitarbeiter können Überweisungen mit<br />
einem WLAN-fähigen Laptop verbuchen.<br />
Alle Ämter und Behörden einer Kommune<br />
lassen sich zentral zum Beispiel über ein<br />
kommunales Rechenzentrum anschließen.<br />
Dies beschleunigt Fachvorgänge und spart<br />
Kosten sowie Personalressourcen ein.<br />
Darüber hinaus werden T-Systems und<br />
Fraunhofer FOKUS testen, inwieweit sich<br />
die Zahlungsplattform in elektronische<br />
Bürgerdienste wie Online-Anträge für das<br />
Bauwesen oder für Geburtsurkunden einbinden<br />
lässt.<br />
Vernetzter Föderalismus<br />
T-Systems und Fraunhofer FOKUS<br />
werden darüber hinaus an beispielhaften<br />
Prozessen und Fachverfahren Szenarien<br />
entwickeln, die ein<br />
flächendeckendes und kooperatives<br />
eGovernment in Deutschland und<br />
Europa fördern. „T-Systems leistet durch<br />
die Kooperation mit dem Fraunhofer<br />
FOKUS eGovernment-Labor einen<br />
Beitrag zum ‚Vernetzten Föderalismus‘,<br />
der EU-weiten übergreifenden Zusammenarbeit<br />
von Kommunen, Ländern und<br />
Bund. Außerdem eignet sich das Labor<br />
mit den ‚Technologien zum Anfassen‘ sehr<br />
gut, um unsere Kunden herstellerneutral<br />
zu beraten“, sagt Bernhard Bresonik, Leiter<br />
Geschäftsbereich Öffentliche Auftraggeber<br />
bei T-Systems.<br />
Laut Gerd Schürmann, Leiter des<br />
Geschäftsfeldes eGovernment bei FO-<br />
KUS, braucht eGovernment Visionen,<br />
Wettbewerb und das konzertierte Zusammenwirken<br />
aller Kräfte: „Mit T-Systems<br />
als Partner unterstreicht das FO-<br />
KUS eGovernment-Labor den Anspruch,<br />
Werkstatt, Schaufenster und<br />
Kompetenzknoten für zukunftsweisendes<br />
eGovernment in Deutschland<br />
und Europa zu sein.“<br />
FOKUS<br />
Das Fraunhofer FOKUS eGovernment-<br />
Labor bietet eine Plattform, auf der sich<br />
Entscheidungsträger aus unterschiedlichen<br />
Verwaltungsebenen – regional,<br />
national und international – praxisnah<br />
über den Einsatz und den Nutzen von<br />
eGovernment-Lösungen informieren<br />
können. Hierbei ist es vorrangiges Ziel,<br />
die Entwicklung eines flächendeckenden<br />
und kooperativen eGovernments in<br />
Deutschland und Europa gemeinsam<br />
mit Partnern aus Industrie und öffentlicher<br />
Verwaltung voranzutreiben.<br />
Der Schwerpunkt der Forschung des<br />
Fraunhofer FOKUS eGovernment-Labors<br />
liegt insbesondere auf dem Zusammenspiel<br />
zwischen unterschiedlichen<br />
Plattform-Technologien, Basisdiensten<br />
und Fachanwendungen. Hierbei spielen<br />
Aspekte der Interoperabilität, Sicherheit<br />
und Erweiterbarkeit eine entscheidende<br />
Rolle. Fraunhofer FOKUS ist<br />
Mitglied des Fraunhofer eGovernment-<br />
Zentrums.<br />
<br />
3/06 31
<strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze<br />
für das<br />
Land <strong>Berlin</strong><br />
Am 27. Juni 2006 wurden die „<strong>IT</strong>-<br />
Organisationsgrundsätze für das<br />
Land <strong>Berlin</strong> auf Basis der VV <strong>IT</strong>-<br />
Steuerung“ (Verwaltungsvorschrift für die<br />
Steuerung des <strong>IT</strong>-Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung) vom Senat beschlossen<br />
(http://www.berlin.de/sen/inneres/<br />
itk/orggs.html). Mit den <strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätzen<br />
soll zur Vereinheitlichung<br />
der dezentralen Aufgabenwahrnehmung<br />
und Arbeitsweisen beigetragen<br />
werden. Sie unterstützen dabei,<br />
funktionale, wirksame, effiziente und<br />
adäquate Organisationsstrukturen aufzubauen<br />
und umzusetzen. Auf diesen<br />
Feldern werden die Vorgaben der VV<br />
<strong>IT</strong>-Steuerung konkretisiert. Sie ersetzen<br />
die am 19.12.2005 außer Kraft getretene<br />
<strong>IT</strong>-Organisationsrichtlinie.<br />
Kurze Darstellung des<br />
Erstellungsprozesses<br />
Die Grundsätze sind von einer mit dem<br />
<strong>IT</strong>-Koordinierungsgremium (<strong>IT</strong>K) abgestimmten<br />
und von ihm autorisierten Projektgruppe<br />
nach den Regeln des projektorientierten<br />
Arbeitens (weiterführende<br />
Informationen und Ausführungen zum<br />
Projektmanagementhandbuch s.a. http:/<br />
/www.verwalt-berlin.de/seninn/itk/<br />
prorili.html) mit folgenden Teilnehmenden<br />
erarbeitet worden:<br />
• Frau Müller, BA Mitte, <strong>IT</strong>-Management<br />
• Herr Jendras, SenGesSozV, <strong>IT</strong>-<br />
Management<br />
• Herr Frenzel, SenJust,<br />
• Herr Jandrewski, SenWiArbFrau,<br />
<strong>IT</strong>-Stelle<br />
• Herr Winkler, BA Lichtenberg,<br />
<strong>IT</strong>-Stelle<br />
• Herr Stöcker, GS KoB<strong>IT</strong><br />
• Frau Kerk, <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum<br />
• Herr Fröhlich, <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum<br />
(Projektleitung / Moderation).<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Das Projektteam wurde zur Fertigstellung einzelner Meilensteine von der Abstimminstanz<br />
im Sinne einer fachlichen Qualitäts- und Akzeptanzsicherung unterstützt.<br />
Beteiligt waren hierbei Herr Baatz, <strong>IT</strong>DZ IM; Hr. Meinig, BA ChlbgWilm; Hr.<br />
Richter, PL ISBJ; Herr Hess, SenInn ZS B; Hr.Löper, SenInn ZS C sowie als Gäste:<br />
Hr. Bräuer, HPR und Hr. Miersch, RH III.<br />
Die Mitglieder der Entscheidungsinstanz Hr. Dr. Prüfer, BA Lichtenberg; Hr.<br />
Voss, Senatsverwaltung für Justiz und Herr Rienaß, SenInn haben auf der Grundlage<br />
des Projektauftrages alle projektrelevanten Aspekte entschieden, das Projektergebnis<br />
abgenommen und somit auch den Erfolg des Projektes mitverantwortet.<br />
Auf der Sondersitzung am 27.01.2006 hat das <strong>IT</strong>-Koordinierungsgremium den<br />
Entwurf der vorgelegten <strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze zustimmend zur Kenntnis<br />
genommen; anschließend hat der Landesausschuss für den <strong>IT</strong>-Einsatz (LIA) zugestimmt<br />
und eine Festsetzung per Senatsbeschluss mit RdB-Beteiligung beschlossen.<br />
Dieser Senatsbeschluss erfolgte am 27.06.2006<br />
Eckpunkte der <strong>IT</strong>-Org-Grundsätze<br />
<strong>IT</strong>-Maßnahmen<br />
Die Informationstechnik hilft, die Geschäftsprozesse zu unterstützen und diese<br />
durch die technologischen Möglichkeiten mit dem Ziel weiterzuentwickeln, zeitgemäße<br />
Leistungsangebote anzubieten.<br />
Die <strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze legen aufbauorganisatorische Grundstrukturen und<br />
Rollen für den Bereich des <strong>IT</strong>-Einsatzes fest, die den sich verändernden technischen<br />
und allgemeinen organisatorischen Bedingungen Rechnung tragen, und konkretisieren<br />
damit in diesen Feldern die Vorgaben aus der VV <strong>IT</strong>-Steuerung.<br />
Die VV <strong>IT</strong>-Steuerung sieht vor, dass sich Planung, Entwicklung, Beschaffung,<br />
Betrieb und Nutzung von Informationstechnik („<strong>IT</strong>-Maßnahmen“) nach verwaltungsweit<br />
einheitlichen Grundsätzen richten.<br />
Die grobe Unterteilung von <strong>IT</strong>-Maßnahmen in <strong>IT</strong>-Infrastruktur und <strong>IT</strong>-Verfahren,<br />
wie es die Verwaltungsvorschrift vorsieht, wurde ergänzt um die <strong>IT</strong>-Dienste.<br />
Insoweit konkretisieren hier die <strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze die VV <strong>IT</strong>-Steuerung.<br />
Der grundsätzliche Strukturzusammenhang von <strong>IT</strong>-Maßnahmen stellt sich wie folgt<br />
dar:<br />
Die Übergänge zwischen den einzelnen <strong>IT</strong>-Maßnahmegruppen sind in Teilen<br />
fließend.<br />
<br />
3/06 32
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>-Lösungen maßgeschneidert.<br />
Unsere eGovernment-Dienstleistungen<br />
Formularservice<br />
Dokumenten-Management-System (DMS)<br />
Work@Home<br />
Virtuelle Poststelle (VPS)<br />
Output-Management-System (OMS)<br />
Mobile Bürgerdienste (MoBüd)<br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
www.itdz.verwalt-berlin.de · www.itdz-berlin.de · vertrieb@itdz-berlin.de<br />
3/06 2/06 33
Die <strong>IT</strong>-Infrastruktur stellt produktund<br />
fachaufgabenübergreifend nutzbare<br />
<strong>IT</strong>-Komponenten zur Verfügung einschließlich<br />
der für ihren Betrieb notwendigen<br />
organisatorischen Maßnahmen<br />
und Konzepte.<br />
Ergänzend zur <strong>IT</strong>-Infrastruktur werden<br />
landeseinheitliche <strong>IT</strong>-Dienste als<br />
produkt- und fachaufgabenübergreifend<br />
nutzbare <strong>IT</strong>-Komponenten bzw. Funktionen<br />
verstanden. <strong>IT</strong>-Dienste entlasten<br />
<strong>IT</strong>-Verfahren um verfahrensneutrale Bestandteile.<br />
Dazu gehören insbesondere<br />
der Formularservice, der Meta-Verzeichnisdienst,<br />
ein Dokumentenmanagementsystem,<br />
E-Payment oder<br />
auch die Virtuelle Poststelle.<br />
<strong>IT</strong>-Verfahren sind produkt- und fachbezogene<br />
<strong>IT</strong>-Komponenten, bestehend<br />
aus Software, verfahrensspezifischen<br />
Schnittstellen zur <strong>IT</strong>-Infrastruktur und<br />
den <strong>IT</strong>-Diensten und weiteren <strong>IT</strong>-Verfahren,<br />
sowie ausschließlich fachbezogenen<br />
Hardwarekomponenten. <strong>IT</strong>-<br />
Verfahren nutzen <strong>IT</strong>-Infrastruktur und<br />
<strong>IT</strong>-Dienste über definierte Schnittstellen.<br />
Ein wesentliches Unterscheidungskriterium<br />
zwischen den <strong>IT</strong>-Maßnahmen<br />
sind die Abstimmungs- und Entscheidungsstrukturen,<br />
die von den<br />
jeweils verantwortlichen Rollen / Rollenträgern<br />
zu beachten sind.<br />
<strong>IT</strong>-Verfahren unterliegen der Verantwortung<br />
der für die Verwaltungsaufgabe<br />
zuständigen Senatsverwaltung oder<br />
den Bezirksverwaltungen. Bei <strong>IT</strong>-Verfahren<br />
mit ressort- bzw. bezirksübergreifenden<br />
Bezügen erfolgen Abstimmung<br />
und Entscheidungen in den fachlich<br />
zuständigen Gremien. Eine Besonderheit<br />
stellen Entscheidungen zu<br />
Querschnittsverfahren (z. B. NBR, IPV)<br />
dar, die das zuständige Senatsmitglied<br />
über Gremienbeschlüsse (Senat, RdB)<br />
herbeiführt.<br />
Entscheidungen zu den landeseinheitlichen<br />
Teilen der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
und den <strong>IT</strong>-Diensten werden durch<br />
die Senatsverwaltung für Inneres über<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
die verfassungsrechtlichen Gremien (Senat, RdB) herbeigeführt bzw. durch das<br />
Festsetzungsrecht des <strong>IT</strong>-Staatssekretärs über die Gremien nach der VV <strong>IT</strong>-Steuerung<br />
(<strong>IT</strong>K, LIA) getroffen.<br />
Rollen / Rollenträger<br />
Aufgaben und Verantwortung für <strong>IT</strong>-Maßnahmen werden Rollen zugeordnet, die<br />
von Rollenträgern wahrgenommen werden. Rollenträger sind Organisationseinheiten<br />
oder Personen. Beiden können jeweils auch mehrere Rollen übertragen werden. Eine<br />
übergeordnete Funktion obliegt dabei den Rollenträgern Produktverantwortlicher,<br />
<strong>IT</strong>-Manager sowie <strong>IT</strong>-Dienstleister.<br />
Der <strong>IT</strong>-Produktverantwortliche verantwortet die zur Erstellung seiner Produkte<br />
erforderlichen <strong>IT</strong>-Maßnahmen. Er beauftragt über Projekt-/Ziel- bzw. Servicevereinbarungen<br />
die Planung, Einführung und den Betrieb von <strong>IT</strong>-Verfahren.<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
Dezentrale Rollen<br />
<strong>IT</strong>-Verfahrens -<br />
verantwortliche<br />
Der <strong>IT</strong>-Manager unterstützt die Ressort– und. Behördenleitungen bzw. das Bezirksamt<br />
bei der Steuerung von <strong>IT</strong>-Maßnahmen im ihm jeweils übertragenen Zuständigkeitsbereich<br />
(z. B. ein Bezirk, eine SV, eine nachgeordnete Behörde).<br />
<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
Dezentrale Rollen<br />
<strong>IT</strong>-Verfahrens -<br />
verantwortliche<br />
Zentrale Rollen<br />
Projekt-, Ziel-/Servicevereinbarung<br />
Planung,<br />
Einführung des <strong>IT</strong>-Verfahrens<br />
<strong>IT</strong>-Verfahrensbetrieb<br />
Zentrale Rollen<br />
<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum<br />
Informationen, Beratung<br />
Planung, Steuerung, Controlling<br />
Berichte <strong>IT</strong>-Verfahren<br />
Informationen<br />
Produktverantwortliche<br />
Anfragen<br />
Berichte <strong>IT</strong>-Einsatz<br />
Berichte behördl. <strong>IT</strong><br />
Abstimmungen<br />
Informationen<br />
Informationen<br />
Abstimmungen<br />
Controlling<br />
Steuerung<br />
<strong>IT</strong>-<br />
Management<br />
Anfragen<br />
Berichte <strong>IT</strong>-Einsatz<br />
Informationen<br />
Informationen, Beratung<br />
Planung, Steuerung, Controlling<br />
Produktverantwortlicher<br />
Informationen<br />
Informationen, Beratung<br />
Planung, Steuerung, Controlling<br />
<strong>IT</strong>-Management<br />
Anträge<br />
Informationen<br />
<strong>IT</strong>-Staatssekretär<br />
<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum<br />
s. ÎT-Sicherheitsgrundsätze<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze<br />
verfahrensunabhängiger<br />
<strong>IT</strong>-Infrastrukturbetrieb<br />
Bereitstellungsvereinbarung<br />
<strong>IT</strong>K<br />
<strong>IT</strong>- fachliche Voten<br />
Informationen<br />
s. <strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze<br />
Berichte <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
Informationen<br />
Informationen, Beratung<br />
Planung, Steuerung, Controlling<br />
<strong>IT</strong>-Infrastrukturanbieter<br />
Gebäudemanagement<br />
<strong>IT</strong>-Infrastrukturanbieter<br />
Gebäudemanagement<br />
LIA<br />
<strong>IT</strong>K<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsmanagement /<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsbeauftragte /r<br />
LIA<br />
<strong>IT</strong>-Staatssekretär<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsmanagement /<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsbeauftragte /r<br />
3/06 34
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Außenvertretung, insbesondere gegenüber dem <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum,<br />
obliegt dem <strong>IT</strong>-Management der Bezirksverwaltung bzw. der Senatsverwaltung.<br />
Das <strong>IT</strong>-Management ist für die Planung, Steuerung und Kontrolle organisatorischer<br />
und technischer Aspekte des <strong>IT</strong>-Einsatzes sowie der <strong>IT</strong>-Sicherheit in seinem<br />
Zuständigkeitsbereich verantwortlich; es koordiniert zwischen den Beteiligten und<br />
arbeitet dem <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum im Rahmen eines definierten Berichtswesens<br />
zu.<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister stellen der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Leistungen für <strong>IT</strong>-Maßnahmen<br />
zur Verfügung. <strong>IT</strong>-Dienstleister sind der zentrale <strong>IT</strong>-Dienstleister des Landes <strong>Berlin</strong>,<br />
das <strong>IT</strong>DZ (§ 2 Abs. 1 AöRG) und weitere <strong>IT</strong>-Dienstleister.<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
Verfahren)<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
(für <strong>IT</strong> - Infrastruktur, <strong>IT</strong>-Dienste,<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
Verfahren)<br />
Beratung,<br />
<strong>IT</strong>-Leistungen<br />
Verfahrensbetrieb<br />
(für <strong>IT</strong> - Infrastruktur, <strong>IT</strong>-Dienste,<br />
(für <strong>IT</strong> - Infrastruktur, <strong>IT</strong>-Dienste,<br />
<strong>IT</strong>- Verfahren)<br />
Dezentrale Rollen<br />
<strong>IT</strong>-Verfahrensverant -<br />
wortlicher<br />
Zentrale Rollen<br />
ggf. Landesvereinbarungen<br />
EVB/BVB-Verträge,<br />
Vereinbarungen,<br />
Servicescheine<br />
Beratung, <strong>IT</strong>-Leistungen<br />
Dienstebetrieb<br />
EVB/BVB-Verträge,<br />
Vereinbarungen,<br />
Servicescheine<br />
Beratung <strong>IT</strong>-Leistungen<br />
EVB/BVB-Verträge, Infrastrukturbetrieb<br />
Vereinbarungen,<br />
Servicescheine<br />
<strong>IT</strong>-Infrastrukturanbieter<br />
Gebäudemanagement<br />
Abschließend lässt sich festhalten, dass die <strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze ein Beitrag<br />
sind, um moderne Informationstechnik fortlaufend in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
verwirklichen zu können. In die generellen Aspekte der Organisationsentwicklung<br />
wird durch die Regelungen und Definitionen nicht eingegriffen.<br />
PETER FRÖHLICH / CORNELIA KERK<br />
<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum des Landes <strong>Berlin</strong><br />
Senatsverwaltung für Inneres, ZS C<br />
Peter.Froehlich@seninn.verwalt-berlin.de,<br />
Cornelia.Kerk@seninn.verwalt-berlin.de<br />
<strong>IT</strong>-Staatssekretär<br />
<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum<br />
<strong>IT</strong>-<br />
Diensteverantwortliche<br />
Gutes Geschäftsklima in der <strong>IT</strong>K-Branche<br />
LIA<br />
<strong>IT</strong>K<br />
<strong>IT</strong>-Management<br />
Produktverantwortlicher<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsmanagement /<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsbeauftragte /r<br />
<strong>Berlin</strong> - Die Anbieter von Produkten und Diensten der Informationstechnik<br />
und Telekommunikation sind mit dem Verlauf des ersten Halbjahres zufrie<br />
den und blicken mit wachsendem Optimismus auf die zweite Jahreshälfte.<br />
Das zeigt das aktuelle Branchenbarometer des Bundesverbands Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM). Der Stimmungsindex<br />
beruht auf einer vierteljährlich stattfindenden Umfrage des B<strong>IT</strong>KOM in der <strong>IT</strong>K-<br />
Branche. Danach rechnen 74 Prozent der Unternehmen im laufenden Jahr mit<br />
steigenden Umsätzen. „Das erste Halbjahr ist für die Branche richtig gut gelaufen. Es<br />
wird wieder kräftig in Hightech investiert, von der Wirtschaft gleichermaßen wie von<br />
<br />
Privathaushalten“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />
Willi Berchtold bei der Präsentation<br />
des Branchenbarometers. Für einen<br />
Dämpfer sorgt neben der steigenden<br />
Steuer- und Abgabenlast ein Mangel<br />
an Fachkräften. B<strong>IT</strong>KOM-Vizepräsident<br />
Walter Raizner fordert deshalb,<br />
die Bildungspolitik bei der „Hightech-Strategie<br />
Deutschland“ nicht zu<br />
vergessen. „Innovationen entstehen<br />
nicht von selbst, sie werden gemacht<br />
von klugen Köpfen. Wer morgen innovative<br />
Technologien und Produkte entwickeln<br />
will, muss heute in die Bildung<br />
investieren“, sagte Raizner. „Was nutzen<br />
uns die besten Forschungsprogramme,<br />
wenn wir zu wenig Forscher<br />
haben.“<br />
Ungeachtet dessen steigt die Stimmung<br />
in der <strong>IT</strong>K-Branche weiter. Der<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Index legte um 3 Zähler auf<br />
49 Punkte zu. „Der Optimismus vom<br />
Jahresanfang wurde nicht enttäuscht“,<br />
interpretiert B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />
Berchtold die guten Werte. Der<br />
B<strong>IT</strong>KOM bestätigt auf dieser Basis seine<br />
Wachstumsprognose zum deutschen<br />
<strong>IT</strong>K-Markt von 2,4 Prozent auf 137,4<br />
Milliarden Euro im Jahr 2006. Wie schon<br />
in den Quartalen zuvor laufen die Geschäfte<br />
bei den Anbietern von Software<br />
und <strong>IT</strong>-Services besonders gut. Sie erwirtschaften<br />
zusammen Umsätze von<br />
rund 46 Milliarden Euro. 76 Prozent der<br />
befragten Software-Anbieter und fast<br />
80 Prozent der <strong>IT</strong>-Dienstleister erwarten<br />
in diesem Jahr ein Umsatzplus. Optimistisch<br />
sind auch die Hardware-Hersteller.<br />
Immerhin 61 Prozent der Produzenten<br />
von Computer-Hardware rechnen<br />
mit einer steigenden Nachfrage. Die<br />
Telekommunikationsanbieter sind<br />
demgegenüber mit einem sich verschärfenden<br />
Preiswettbewerb und zusätzlichen<br />
Auflagen der Regulierungsbehörden<br />
konfrontiert, die auf dem<br />
Markt lasten.<br />
In der „Hightech-Strategie Deutschland“<br />
kommt die Bildung zu kurz<br />
Die B<strong>IT</strong>KOM-Umfrage zeigt, dass der<br />
Mangel an Fachkräften für die Hightech-<br />
Unternehmen wieder zunehmend <br />
3/06 35
zum Problem wird. Ein Drittel der<br />
Unternehmen gab bei der Befragung an,<br />
dass sie Probleme bei der Rekrutierung<br />
geeigneten Personals haben. „Den Universitäten<br />
fehlen heute die Studienanfänger<br />
in den technischen Disziplinen<br />
und der Wirtschaft fehlen künftig die<br />
Ingenieure und Informatiker“, sagte<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Vizepräsident Raizner. Die<br />
„Hightech-Strategie Deutschland“ der<br />
Bundesregierung bewertet der B<strong>IT</strong>KOM<br />
positiv, warnt vor dem Hintergrund des<br />
Fachkräftemangels aber vor Versäumnissen.<br />
„Der wichtigste Bestandteil zur<br />
Stärkung der Innovationskraft eines<br />
Landes kommt in der Hightech-Strategie<br />
zu kurz - die Bildung“, sagte Raizner.<br />
„Die Hightech-Strategie darf nicht allein<br />
vorhandene Förderprogramme aufzählen.<br />
Sie muss ein Masterplan zur Erneuerung<br />
des deutschen Innovationssystems<br />
werden. Hierzu gehört neben<br />
der klassischen Forschungsförderung<br />
zwingend die Bildung.“<br />
Aus Sicht der <strong>IT</strong>K-Branche gibt es auf<br />
allen Ebenen des deutschen Bildungswesens<br />
akuten Handlungsbedarf. „Ein<br />
echter Skandal ist die schlechte Ausstattung<br />
der Schulen mit neuen Medien“,<br />
sagte Raizner. Nach einer Sonderauswertung<br />
der PISA-Studie liegt Deutschland<br />
im internationalen Vergleich weit<br />
hinten: Rechnerisch müssen sich in deutschen<br />
Klassenzimmern 13 Schüler einen<br />
PC teilen. Im Durchschnitt der weltweit<br />
größten Industrienationen sind es<br />
sechs. In den USA teilen sich nur drei<br />
Schüler einen PC.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Auch bei der Ausbildung von Spitzenkräften<br />
droht Deutschland international<br />
den Anschluss zu verlieren. „Uns<br />
wird in wenigen Jahren die kritische<br />
Masse heller Köpfe fehlen, um Basisinnovationen<br />
zu entwickeln und daraus<br />
marktfähige Produkte zu machen“, sagte<br />
Raizner. In Deutschland studieren<br />
weniger junge Menschen als in anderen<br />
Ländern. Die Akademikerquote liegt bei<br />
20 Prozent. Im Durchschnitt der OECD-<br />
Länder schließen dagegen 32 Prozent<br />
eines Jahrgangs ein Studium ab. Entscheiden<br />
sich die Schulabgänger für ein<br />
Studium, meiden sie allzu oft die technischen<br />
Fächer. Verschärft wird die Situation<br />
durch die geringe Quote von jungen<br />
Frauen, die ein technisches Fach<br />
belegen. Im EU-Durchschnitt ist der<br />
Frauenanteil doppelt so hoch wie in<br />
Deutschland.<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM fordert deshalb eine<br />
Bildungsoffensive, bei der Bund und<br />
Länder zusammenarbeiten. Ein kompletter<br />
Rückzug des Bundes aus der<br />
Bildungspolitik im Zuge der<br />
Föderalismusreform wäre aus Sicht der<br />
<strong>IT</strong>K-Branche ein Fehler gewesen. Jetzt<br />
zeichnet sich ein vernünftiger Kompromiss<br />
ab. Der Bund wird weiterhin<br />
Hochschulprojekte finanziell fördern<br />
können. Die Aufgabe der Kompetenzen<br />
in der schulischen Bildung bewertet<br />
der B<strong>IT</strong>KOM allerdings kritisch.<br />
„Im Bildungswesen brauchen wir eine<br />
Kompetenzoffensive, eine Ausstattungsoffensive<br />
und eine Wettbewerbsoffensive“,<br />
forderte Raizner. Schüler<br />
müssten mehr Unterricht in technischen<br />
Fächern absolvieren und Lehrer im Einsatz<br />
neuer Medien geschult werden.<br />
Voraussetzung dafür sei eine technologische<br />
Ausstattung der Schulen, die internationalen<br />
Standards entspricht.<br />
Hochschulen sollten autonom Studiengebühren<br />
erheben und nach Studiengängen<br />
differenzieren können. Zudem<br />
ist eine Reform der Hochschulfinanzierung<br />
notwendig.<br />
Flankiert werden muss die Erneuerung<br />
des Bildungssystems aus Sicht des<br />
B<strong>IT</strong>KOM durch eine zeitgemäße Zuwanderungspolitik.<br />
Das neue Zuwanderungsgesetz<br />
habe das Problem der<br />
alten Greencard-Regelung nicht beseitigt:<br />
Ausländische Spitzenkräfte haben<br />
in Deutschland kaum langfristige Perspektiven.<br />
Die Regelungen zur Zuwanderung<br />
müssen deshalb aus B<strong>IT</strong>KOM-<br />
Sicht reformiert werden. Darüber hinaus<br />
schlägt Raizner ein offensives Standort-Marketing<br />
neuer Form vor. Raizner:<br />
„Wir müssen uns den internationalen<br />
Eliten besser verkaufen.“ <br />
Viren, Würmer und<br />
Trojaner im ersten<br />
Halbjahr 2006<br />
Massenhafte Verbreitung blieb<br />
aus, Würmer dominierten die Top<br />
TenDuisburg (box) - Die massenhafte<br />
Verbreitung von Viren, Würmern<br />
und Trojanern mit dem<br />
Ziel, möglichst viele PC-Systeme auf<br />
einen Schlag zu infizieren, fand auch im<br />
ersten Halbjahr 2006 nicht statt. Die<br />
ersten sechs Monate im Jahr der Fußball-WM<br />
bestätigte die seit längerem<br />
anhaltende Entwicklung in der Szene<br />
der Virenprogrammierer. Das Interesse<br />
besteht nicht mehr darin, die digitalen<br />
Schädlinge so breit gefächert wie möglich<br />
zu streuen, um einen massenhafte<br />
Verbreitung zu erzielen. Viren-Autoren<br />
der neuen Generation interessieren sich<br />
nicht mehr für aufmerksamkeitsstarke<br />
Epidemien, sondern bevorzugen gezielte<br />
Angriffe auf definierte Ziele. Der Grund<br />
liegt auf der Hand: Viren, Würmer und<br />
Trojaner die innerhalb kürzester Zeit<br />
mehrere 100.000 System infizieren, werden<br />
sehr schnell von den Sicherheitsunternehmen<br />
aufgespürt und analysiert.<br />
Innerhalb kürzester Zeit ist eine<br />
Aktualisierung für die gängigen Virenscanner<br />
verfügbar und der Schädling<br />
verliert seinen Schrecken. Ist eine Malware<br />
(schadhafter Software-Programm-<br />
Code) erst einmal bekannt, verhindern<br />
lokal oder im Netzwerk installierte Virenscanner<br />
eine Infektion oder weitere Verbreitung.<br />
Informationen im Fokus<br />
In einem Zeitalter, in dem digitale Informationen<br />
einen immer höheren Stellenwert<br />
erlangen, sind diese Angriffs-Techniken<br />
nicht mehr sinnvoll, da das Ziel<br />
der Programmierer eine dauerhafte Präsenz<br />
auf dem infizierten System ist, um<br />
Daten über einen möglichst langen Zeitraum<br />
zu sammeln. Hierbei kann der<br />
private Nutzer ebenso interessant sein,<br />
wie Unternehmensnetzwerke. <br />
3/06 36
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3/06 37
Bei privaten Anwendern stehen Zugangsdaten<br />
zu diversen Online-Diensten<br />
(ebay, Online Banking etc.), TAN-<br />
Nummern, PIN´s, Kreditkartendarten<br />
und sonstige persönliche Informationen,<br />
wie Details über die Surfgewohnheiten<br />
oder die installierten<br />
Softwareprogramme, im Fokus der Angreifer.<br />
Zusammen mit E-Mail Adressen,<br />
die die Schädlinge auf dem System<br />
vorfinden, werden diese Daten, vom<br />
Nutzer unbemerkt, gesammelt und an<br />
den Malware-Autor zurückgesandt. Dieser<br />
nutzt die persönlichen Daten entweder<br />
für eigene Zwecke oder verkauft sie<br />
an interessierte Firmen. E-Mail Adressen<br />
beispielsweise sind für Spammer<br />
von großem Nutzen, Informationen über<br />
Surfgewohnheiten sind für die Anbieter<br />
von Online-Diensten spannend etc.<br />
Ebenso können infizierte Systeme zum<br />
Versand von Spam (ungewollt zugesandte<br />
Massen-Werbung) missbraucht werden.<br />
Bei Angriffen auf Unternehmensnetzwerke<br />
stehen neben den erwähnten<br />
Zielen natürlich vertrauliche Information<br />
im Zentrum der Begierde. Angebote,<br />
Kundendaten, Projekte und ähnliches sind<br />
für Unternehmen, die sich im Wettbewerb<br />
befinden, Gold wert.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Um möglichst lange Informationen von<br />
infizierten Systemen zu sammeln, ist es<br />
also zwingend notwendig, „nicht aufzufallen“<br />
und somit fand in der Vergangenheit<br />
eine Renaissance in der Welt der<br />
Viren, Würmer und Trojaner statt. Speziell<br />
programmierte Schädlinge für eine<br />
bestimmte Nutzergruppe (z. B. Nutzer<br />
diverser Messenger-Dienste wie ICQ,<br />
AIM etc.) oder komplette Netzwerke<br />
wurden speziell für diese Ziele programmiert<br />
und „langsam“ in Umlauf gebracht,<br />
um wenig Aufmerksamkeit zu erregen.<br />
Diese Art der „leisen“ Verbreitung macht<br />
es für die Hersteller klassischer Antivirenlösungen<br />
natürlich schwerer, auf<br />
Angriffe zeitnah zu reagieren, da weder<br />
gesteigerte Internetaktivitäten noch „sich<br />
komisch verhaltende PCs“ registriert<br />
werden. Die neuen Angreifer verrichten<br />
leise Ihre Dienste, sammeln und versenden<br />
Daten und verbleiben auf den Systemen.<br />
Oft öffnen diese Programme<br />
auch Tür und Tor für weitere Schädlinge,<br />
setzen Sicherheitslösungen außer Kraft und protokollieren alle Tastaturanschläge<br />
des Anwenders mit, um so beispielsweise an Zugangsdaten zu gelangen.<br />
Um sich vor dieser neuen Art der Bedrohung zu schützen, reichen klassische<br />
Abwehrmaßnahmen nicht mehr aus. Proaktive Technologien, die Eindringlinge<br />
nicht nur durch den Vergleich starrer Definitionen erkennen, sondern anhand Ihres<br />
Verhaltens, werden immer unverzichtbarer. So genannte Intrusion Prevention<br />
Systeme (IPS) überwachen laufende Prozesse und blocken diese rigoros, sobald<br />
Anwendungen versuchen schadhafte Aktionen auf dem System auszuführen. Als<br />
besonders effizient im Kampf gegen unbekannte Bedrohungen haben sich nach<br />
Angaben von Panda Software die TruPrevent-Technologien erwiesen.<br />
19.367 neue Schädlinge im ersten Halbjahr!<br />
Die Tatsache, dass die großen Angriffe mit einer hohen Anzahl infizierter Systeme<br />
ausblieb, heißt nicht, dass es keine Aktivitäten in diesem Bereich gab. 19.367 neue Viren,<br />
Würmer oder Trojaner wurden in den ersten sechs Monaten in Umlauf gebracht. Nur<br />
unwesentlich weniger als im vergleichbarem Zeitraum des Vorjahres. Diese neuen<br />
Bedrohungen stellen insgesamt 16% aller erkannten Malware im Jahr 2006 dar.<br />
Die Top-Viren 2006 im Detail<br />
Sdbot.ftp ist die Bezeichnung für den aktivsten Schädling des ersten Halbjahres. Dieses<br />
Skript, das von diversen Würmern (Programme die sich selbstständig via E-Mail,<br />
Messanger oder Netzwerke verbreiten) der gleichnamigen „Familie“ genutzt wird, um<br />
sich selbst von diversen FTP-Servern herunterzuladen und zu aktualisieren, steht seit 12<br />
Monaten an der Spitze und ließ sich auch im Juni diese Position nicht nehmen. Ist der PC<br />
einmal mit Sdbot.ftp infiziert, ist es für den Autor problemlos möglich, nahezu jede<br />
Software auf dem befallenen System zu installieren. Ohne Wissen des Nutzers!<br />
Exploit/Metafile belegt den zweiten Platz im Panda Software Ranking. Dieser<br />
schadhafte Code nutzt eine Schwachstelle in den Betriebssystemen<br />
<br />
3/06 38
Windows XP, Windows Server<br />
2003, WinNT/ME/98 bei der Verarbeitung<br />
von WMF Dateien (Windows<br />
Meta File). Die Konsequenz dieser<br />
Schwachstelle ist, dass über diesen Weg<br />
Malware, beispielsweise Spionage-Programme<br />
(Spyware), auf das System geladen<br />
werden kann. Der Schädling ist seit<br />
Dezember 2005 bekannt und das<br />
Microsoft Sicherheits-Update MS06-001<br />
steht seit dem 05. Januar 2006 zur Verfügung.<br />
Nutzer, die diesen Patch noch<br />
nicht eingespielt haben, sollten dieses<br />
unter folgendem Link nachholen, um<br />
die Sicherheitslücke zu schließen: http://<br />
www.microsoft.com/<br />
Netsky.P, ein Wurm, der bereits seit<br />
März 2004 sein Unwesen treibt, hält sich<br />
weiter hartnäckig in den Top Ten. Zur<br />
Verbreitung nutzt er E-Mail, File<br />
Sharing-Tools und peer to peer Vernetzungen<br />
(Direktverbindung mehrerer<br />
Computer). Eine Infizierung erfolgt<br />
bereits durch das Betrachten einer Nachricht,<br />
die den Wurm beinhaltet, im Outlook-Vorschaufenster.<br />
Dies geschieht<br />
durch das Ausnutzen einer Schwachstelle<br />
im Internet Explorer, der erlaubt,<br />
dass E-Mail Anhänge automatisch gestartet<br />
werden können. Diese Schwachstelle<br />
ist bekannt als Exploit / iFrame.<br />
Basierend auf der „Rivalität“ diverser<br />
Virenprogrammierer löscht Netsky.P Einträge<br />
der Würmer aus der Mydoom-Familie<br />
(Variante A und B), sowie diverse Varianten<br />
des Bagle-Wurmes und Mimail.T.<br />
Auf den weiteren Platzierungen folgen<br />
Sober.AH gefolgt von Tearec.A. Während<br />
Sober. AH, das erste Mal entdeckt<br />
im November 2005, diverse Prozesse<br />
von Sicherheitslösungen (Antivirus,<br />
Firewall) abschaltet und so ein ungeschütztes<br />
System hinterlässt, lockt<br />
Tearec.A, ebenfalls bekannt als<br />
Kamasutra-Wurm, mit variablen, erotischen<br />
Betreffzeilen. Tearec.A beendet<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
ebenfalls den Antivirenschutz infizierter<br />
Systeme und löscht am 3. jeden<br />
Monats Dateien mit bestimmten Endungen<br />
(z.B. xls, ppt, pps, pdf, doc, zip,<br />
etc.) und überwacht den Netzwerkverkehr,<br />
um auf diese Weise an Passwörter<br />
o.ä. zu gelangen.<br />
Platz sechs belegt der Trojaner W32/<br />
Gaobot.gen., dessen Code unter anderem<br />
auch von der Nummer sieben der<br />
Rangliste, dem Trojaner Qhost.gen genutzt<br />
wird. Das Ziel dieser Schädlinge<br />
ist es, den Nutzer vom Besuch diverser<br />
Sicherheits-Internetseiten abzuhalten. Ist<br />
das System erstmal infiziert, kann so<br />
kein Update der installierten Antivirenlösung<br />
mehr stattfinden und neuen Bedrohungen<br />
stehen alle Möglichkeiten<br />
offen, in das System einzudringen<br />
Die Plätze acht bis zehn belegen die<br />
Viren Alcan.A, Parite.B und<br />
Smitfraud.D. Bemerkenswert ist hier<br />
sicherlich die Präsenz von Parite.B. Das<br />
Virus wurde das erste Mal 2004 registriert<br />
und schafft es immer noch unter<br />
die Top Ten der aktuellen Bedrohungen.<br />
Parite.B infiziert ausführbare Dateien<br />
(.exe) und Bildschirmschoner (.scr).<br />
Fazit<br />
Die ersten sechs Monate standen klar im<br />
Zeichen der Würmer. Diese, sich selbst<br />
reproduzierenden Schädlinge stellen<br />
60% der gesamten Top Ten. Besonders<br />
bemerkenswert ist die Präsenz einer<br />
neuen Variante des Bagle-Wurmes, der<br />
erst vor kurzem gesichtet wurde und<br />
schon Platz 11 belegt. Hier zeigt sich,<br />
dass die Verbreitung via E-Mail unter<br />
Ausnutzung von Social-Engeneering-<br />
Techniken weiterhin sehr erfolgversprechend<br />
ist. Klassische Viren und Trojaner<br />
stellen jeweils 20% der Top Ten. Die<br />
starke Präsenz von Würmern zeigt deutlich,<br />
dass Malware-Programmierer ganz<br />
gezielt auf diese Art der Verbreitung<br />
setzen und Sicherheitslücken gezielt und<br />
konsequent ausnutzen.<br />
Nährböden für diese Attacken erhalten<br />
sie von den Nutzern selbst. Schaut man<br />
sich an, wie lange kritische Sicherheitslücken<br />
bereits geschlossen sind, bsp.<br />
Netsky.P seit März 2004 und Exploit/<br />
Metafile seit Januar 2006, so wird ganz<br />
deutlich, dass die Anwender sicherheitsrelevante<br />
Aktualisierungen des Betriebssystems<br />
nicht durchführen. Auch die<br />
Verbreitung des Wurmes Parite.B, der<br />
ebenfalls seit 2004 bekannt ist, verstärkt<br />
diese Erkenntnis.<br />
<br />
Projektdatenbank über<br />
das Telefon abfragen<br />
Die Projektron GmbH und<br />
8hertz Technologies kooperie<br />
ren bei der Verknüpfung der<br />
Projektmanagement-Software Projektron<br />
BCS mit dem Voice-Portal<br />
Connecta Personal. Beide Firmen<br />
verbindet eine langjährige Partnerschaft<br />
sowie der aktive Wissenstransfer innerhalb<br />
der Initiative e.V.<br />
Dort entstand auch die Idee, die Fähigkeiten<br />
der Projektmanagement-Software<br />
Projektron BCS über den Büroarbeitsplatz<br />
hinaus verfügbar zu machen.<br />
Durch die Sprachtechnologie von<br />
8hertz erhält jeder Nutzer von Projektron<br />
BCS die Möglichkeit, über sein<br />
Telefon mobil und ohne PC direkt auf<br />
aktuelle Daten zugreifen zu können.<br />
In einem ersten Schritt erhielt die Kontaktdatenbank<br />
von Projektron BCS mit Hilfe<br />
der Software Connecta Personal von<br />
8hertz einen Sprachzugang. Der Anwender<br />
sucht nicht mehr nach Kontaktdaten und<br />
Rufnummern in seinen verschiedenen<br />
Geräten. Er muss sich nur noch eine einzige<br />
Telefonnummer merken. Über diese<br />
Nummer hat er Zugang zur Adressdatenbank<br />
von Projektron BCS. Er kann<br />
zwischen Firmen- oder persönlichem Telefonbuch<br />
wählen und Kontakte oder<br />
Mitarbeiter per Sprachsteuerung auswählen<br />
und anrufen. Ein Nachrichtenversand<br />
per SMS oder E-Mails ist in dieses Modul<br />
ebenfalls integriert.<br />
Das Ziel der zukünftigen Entwicklung<br />
ist es, Adress- und vor allem Projektinformationen<br />
über mobile <br />
3/06 39
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>-Lösungen maßgeschneidert.<br />
Unsere eGovernment-Dienstleistungen<br />
Formularservice<br />
Dokumenten-Management-System (DMS)<br />
Work@Home<br />
Virtuelle Poststelle (VPS)<br />
Output-Management-System (OMS)<br />
Mobile Bürgerdienste (MoBüd)<br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
www.itdz.verwalt-berlin.de · www.itdz-berlin.de · vertrieb@itdz-berlin.de<br />
3/06 40
Endgeräte zu erfassen oder abzurufen.<br />
Weitere Funktionen von<br />
Projektron BCS per Sprachsteuerung<br />
von jedem Telefon aus zu bedienen,<br />
sind in Planung. Module wie etwa Zeiterfassung<br />
von unterwegs, Kalendereinträge<br />
abhören und neue Einträge im<br />
Kalender vornehmen, Kontakte und<br />
Besprechungsergebnisse dokumentieren<br />
sowie Wiedervorlagen anlegen, könnten<br />
so in Zukunft per Sprachsteuerung mobil<br />
genutzt werden.<br />
Die Projektron GmbH beteiligt sich seit<br />
November 2004 am Forschungsprojekt<br />
„Plattform für intelligente Kollaborationsportale“<br />
(PINK). Das Projekt wird<br />
durch die Innovationsinitiative „Unternehmen<br />
Region“ des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung<br />
gefördert. Projektron entwickelt im Rahmen<br />
des Projektes XML-basierte Verfahren<br />
zur Automatisierung von Prozessen<br />
bei der Planung, der Durchführung<br />
und beim Controlling von Projekten.<br />
Als Ergebnis entsteht ein Regelwerk,<br />
das sich auf die Einhaltung der<br />
Vorschriften von Vorgehensmodellen<br />
und für das Controlling anwenden lässt.<br />
Dazu wird im Projekt auf neueste XML-<br />
Technologien zurückgegriffen.<br />
Über die Projektron GmbH<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Als europaweit führender Voice-Business-Enabler<br />
bietet 8hertz preisgekrönte<br />
Innovationsprodukte und Anwendungen<br />
für Blue-Chip-Unternehmen, bei<br />
denen akustische Spracherkennung eingesetzt<br />
wird, um Geschäftsvorgänge erfolgreicher<br />
und wirtschaftlicher zu gestalten.<br />
8hertz entwickelt Produkte und Anwendungen für Telekommunikations-<br />
Provider, die Logistikindustrie, Call-Center, Regierungsstellen, öffentliche Verkehrsbetriebe<br />
und Automobilhersteller. Zu den Kunden von 8hertz zählen unter<br />
anderem Volkswagen, BMW, ABX Logistics, Ericsson sowie das Land <strong>Berlin</strong>. <br />
Virtuelles Bauamt: Bauen online auch mit<br />
ARCHIKART<br />
Bauen online - ein Thema, das derzeit nicht nur in aller Munde ist, sondern auch für<br />
ARCHIKART-Anwender möglich gemacht wurde. Ein weiterer Schritt, um<br />
Genehmigungsprozesse zu verkürzen. In diesem Zusammenhang wurde besonders<br />
der Begriff „Virtuelles Bauamt“ zum Schlagwort. Dahinter verbirgt sich eine<br />
Plattform, über die alle Bauantragsbeteiligten Informationen austauschen und ihre<br />
Unterlagen oder Stellungnahmen einreichen können. Ziel ist es, die Bearbeitungszeiten<br />
deutlich zu verkürzen. So entfallen beispielsweise die Transportzeiten für<br />
Dokumente, da die digitalen Bauakten im Projektraum des Virtuellen Bauamtes<br />
bereitgestellt werden. Jeder Antragsbeteiligte kann frühzeitig auf die Informationen<br />
zugreifen und diese in seinen Entscheidungsprozess einbeziehen.<br />
Seit kurzem ist es auch ARCHIKART-Anwendern möglich, die Vorzüge des<br />
Virtuellen Bauamtes zu nutzen. Dafür wurden in das Baugenehmigungsverfahren<br />
ARCHIKARTs neue Funktionen implementiert. Der Nutzer kann aus einem konkreten<br />
Verfahren zur Baugenehmigung heraus einen Projektraum in der Plattform<br />
eröffnen. Dorthin lassen sich anschließend alle Antragsbeteiligten per E-Mail zur<br />
Mitarbeit im Projektraum einladen. Jeder Beteiligte bekommt dafür seine Zugangsdaten,<br />
die ihm die Arbeit entsprechend seinen Rechten gestatten. Der ARCHIKART-<br />
Anwender kann Dokumente der Bauakte aus dem Verfahren heraus in den Projektraum<br />
laden und wird automatisch benachrichtigt, wenn andere Beteiligte ihrerseits<br />
Dokumente bereitgestellt haben. Diese können dann durch den Sachbearbeiter<br />
direkt in das ARCHIKART-Dokumentenarchiv heruntergeladen werden. <br />
Projektron entwickelt und vertreibt<br />
Projektron BCS, eine vollständig webbasierte<br />
Projektmanagementsoftware.<br />
Die Projektron GmbH bietet Beratungsleistungen<br />
hinsichtlich der Einführung,<br />
Integration und Erweiterung für<br />
Projektron BCS an. Hauptsitz von<br />
Projektron ist <strong>Berlin</strong>, in München und<br />
Hamburg gibt es weitere Filialen. 16<br />
Mitarbeiter sind derzeit bei der<br />
Projektron GmbH beschäftigt.<br />
<br />
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Über 8hertz Technologies GmbH<br />
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<br />
Abb.: Schema für die Implementierung des Virtuellen Bauamtes in ARCHIKART<br />
3/06 41
Dadurch, dass alle Funktionen<br />
direkt über die ARCHIKART-Oberfläche<br />
ausführbar sind, kann der Anwender<br />
in seiner gewohnten Arbeitsumgebung<br />
agieren und trotzdem die Vorzüge des<br />
Virtuellen Bauamtes nutzen.<br />
Neben der Ankopplung an das Virtuelle<br />
Bauamt wurde auch eine<br />
Internetauskunft für den Antragsteller<br />
beziehungsweise Bauherren umgesetzt.<br />
So kann er sich jederzeit über den aktuellen<br />
Arbeitsstand seines Verfahrens informieren.<br />
Außerdem erkennt der Antragsteller<br />
sofort, ob noch Unterlagen<br />
oder Bescheinigungen nachzureichen<br />
sind. Die Zugangsdaten werden ihm per<br />
E-Mail übermittelt.<br />
Seit 16 Jahren entwickelt und vertreibt<br />
die ARCHIKART Software AG die<br />
modulare Software ARCHIKART für<br />
den ämterübergreifenden Einsatz in<br />
Kommunen und Landkreisen. Ursprünglich<br />
als liegenschaftsbezogenes<br />
Auskunfts- und Informationssystem<br />
entwickelt, wird mittlerweile das ganze<br />
Spektrum der raumbezogene Vorgangsbearbeitung<br />
auch über Webfrontends<br />
auf der Basis moderner <strong>IT</strong>-Technologien<br />
realisiert. Neben der Integration von<br />
marktgängigen GIS und DMS werden<br />
eGovernment-Standards wie beispielsweise<br />
Formularserver, OSCI usw.<br />
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Ertragssteigerung trotz<br />
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Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
erwirtschaftet 2005<br />
mehr Umsatz<br />
Obwohl das <strong>IT</strong>-Dienstleistungs<br />
zentrum <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />
im vergangenen Jahr die Preise<br />
in den Bereichen Telefonie und Internet<br />
für seine Kunden gesenkt hat, erzielte<br />
das Unternehmen im Jahr 2005 im Vergleich<br />
zum Vorjahr eine Umsatzsteigerung<br />
von 7,2 Prozent. Der Umsatz<br />
beläuft sich damit auf 98,07 Mio. Euro.<br />
„Ein Jahr nach der Umwandlung in eine<br />
Anstalt des öffentlichen Rechts ziehen<br />
wir eine positive Bilanz und blicken optimistisch<br />
in die Zukunft“, fasst Konrad<br />
Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />
das Ergebnis zusammen.<br />
Der <strong>IT</strong>-Dienstleister möchte seine Position<br />
als kompetenter <strong>IT</strong>-Dienstleister in<br />
der Region <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
weiter festigen. Mit Know-how und langjähriger<br />
Erfahrung unterstützt das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> seine Kunden beim effizienten<br />
Einsatz von Informations- und<br />
Kommunikationstechnik (IuK). Ein<br />
wichtiger Schritt zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />
in der Verwaltung ist dabei<br />
der Ausbau von eGovernment-Angeboten.<br />
Bei der Entwicklung zukunftsfähiger<br />
IuK-Technik setzt das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> verstärkt auf Partner aus kleinund<br />
mittelständischen Unternehmen in<br />
der Region. Produktbereiche wie <strong>IT</strong>IS,<br />
Netze und Basisdienste, <strong>IT</strong>-Secure und<br />
Portaldienste werden weiter ausgebaut<br />
und gemeinsam mit dem Kunden bedarfsgerechte<br />
Angebote entwickelt.<br />
Über das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong><br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist als Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts ein eigenständiges Unternehmen<br />
und finanziert sich aus seiner<br />
eigenen Leistungserbringung. Seine Aufgaben<br />
umfassen die Unterstützung der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung beim Einsatz der<br />
Informations- und Kommunikationstechnik<br />
und die Bereitstellung umfassender<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleistungen. Das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> betreibt und vermarktet für <strong>Berlin</strong><br />
das Hochsicherheitsrechenzentrum, das<br />
Landesnetz, das Druckzentrum sowie<br />
Dienstleistungen für die Beschaffung,<br />
Beratung sowie Projektierung von <strong>IT</strong>und<br />
Telekommunikationsdiensten. Der<br />
Umsatz betrug 2005 insgesamt 98,07<br />
Mio. Euro. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wird durch<br />
den Vorstand Herrn Dipl.-Ing. Konrad<br />
Kandziora vertreten.<br />
<br />
Moderner Netzaufbau<br />
in Marzahn-Hellersdorf<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> sorgt seit An<br />
fang Juli für die Modernisierung<br />
des Anschlusses des <strong>Berlin</strong>er<br />
Bezirksamtes Marzahn-Hellerdorf mittels<br />
Lichtwellenleiter (LWL) an das <strong>Berlin</strong>er<br />
Landesnetz (BeLa).<br />
Mit dem Aufbau, der Ende des Jahres<br />
abgeschlossen sein wird, erhöht sich die<br />
Ausfallsicherheit des Datenverkehrs,<br />
Störfälle werden dadurch stark reduziert.<br />
Und nicht nur deswegen spart der<br />
Bezirk langfristig Kosten: Auch die bisherigen<br />
Wartungskosten entfallen zu einem<br />
erheblichen Teil. Mit Marzahn-<br />
Hellersdorf sind alle Hauptstandorte der<br />
<strong>Berlin</strong>er Bezirke mit modernster Technik<br />
an das <strong>Berlin</strong>er Metropolitan Area<br />
Network (MAN) angeschlossen. <br />
3/06 42
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übergibt<br />
modernes Hochgeschwindigkeits-Netz<br />
an StaLa<br />
Im letzten Quartal 2005 erhielt das<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) vom Statistischen<br />
Landesamtes <strong>Berlin</strong> (StaLa) den Auftrag<br />
zur Erneuerung und Modernisierung der<br />
passiven und aktiven Netzwerkinfrastruktur<br />
am Hauptsitz in <strong>Berlin</strong>.<br />
Das neue Netz sollte sowohl den heutigen<br />
als auch den künftigen Anforderungen<br />
an eine moderne Kommunikationsinfrastruktur<br />
entsprechen.<br />
Im Jahr 2002 schloss das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
auf Grundlage einer europaweiten Ausschreibung<br />
über Beschaffung, Serviceund<br />
Wartungsleistungen im LAN- und<br />
MAN-Bereich Rahmenverträge mit den<br />
drei Dienstleistern Arktis GmbH, Netfox<br />
AG und Siemens AG. Inhalt der Verträge<br />
waren u. a. die Beschaffung/Lieferung,<br />
Installation sowie Wartung und<br />
Service von LAN-Komponenten der<br />
Hersteller Nortel und 3COM, Cisco und<br />
Enterasys. Die Vorteile von Rahmenverträgen<br />
liegen darin, dass das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> die erzielten günstigen Preise an<br />
seine Kunden weiterreichen kann und<br />
dass die jeweiligen Leistungen ohne<br />
weitere Ausschreibungen über das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> bezogen werden können.<br />
Vereinfachte Handhabung durch bestehende<br />
Rahmenverträge<br />
Auf der Basis der Rahmenverträge über<br />
Beschaffung, Service und Wartungsleistungen<br />
im LAN- und MAN-Bereich,<br />
die das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> für das Land <strong>Berlin</strong><br />
abgeschlossen hat, übernahm der <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleister die Generalunternehmerschaft<br />
und stellte dem StaLa alle Leistungen<br />
aus einer Hand zur Verfügung.<br />
Somit hatte der Kunde nur einen<br />
Ansprechpartner von der Planung, Beschaffung<br />
und Lieferung der benötigten<br />
Hardware, Realisierung und Bauüberwachung<br />
bis zur Demontage der<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
alten Hardware. Durch die vorhandenen<br />
Rahmenverträge mit dem <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> war eine weitere Ausschreibung<br />
durch das StaLa nicht notwendig und<br />
die Beschaffung konnte zeitnah sowie<br />
zu sehr guten Preiskonditionen erfolgen.<br />
Erfolgreiche Partnerschaften<br />
Für eine Migration des bisherigen StaLa-<br />
Netzes waren komplexe Planungsleistungen<br />
notwendig, die in diesem<br />
Ausmaß und der knapp bemessenen Zeit<br />
nicht allein durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erbracht<br />
werden konnten. Deshalb beauftragte<br />
der <strong>IT</strong>-Dienstleister das Ingenieurbüro<br />
INP GmbH, die erforderlichen<br />
Planungs- und Projektierungs-leistungen<br />
gemeinsam zu erbringen.<br />
Als zweiten Projektpartner holte das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> die Arktis GmbH „ins<br />
Boot“. Sie gilt als Spezialist für professionelle<br />
LAN-Services in <strong>Berlin</strong>er Behörden<br />
und Verwaltungs-Bereichen und<br />
wurde im Vorfeld mit der Bestandsaufnahme<br />
des lokalen Netzwerkes des StaLa<br />
sowie mit der späteren Projektumsetzung,<br />
d. h. der Beschaffung, Installation<br />
und Inbetriebnahme der einzusetzenden<br />
passiven und aktiven Komponenten<br />
beauftragt. Die Arktis GmbH<br />
errichtete bereits das alte Netz und ist<br />
gleichzeitig auch der bisherige Wartungsvertragspartner<br />
des StaLa.<br />
In einem weiteren Schritt erstellte das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, basierend auf einer Bestandsaufnahme<br />
der Arktis GmbH, einen<br />
Ergebnisbericht, in dem eine Bewertung<br />
und Analyse des passiven und<br />
aktiven Netzwerkes vorgenommen wurde.<br />
Das Netzwerk wurde im Hinblick<br />
auf den derzeitigen Zustand, die weitere<br />
Nutzung, die Eignung für zukünftige<br />
Anwendungen und die erforderliche<br />
Erneuerung geprüft. Auf Basis des<br />
Ergebnisberichtes entwickelte die INP<br />
GmbH die so genannte Ausführungsplanung.<br />
Diese stellte das Ingenieurbüro<br />
dem StaLa im Dezember 2005 vor.<br />
Im Ergebnis beauftragte das StaLa das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als Generalunternehmer<br />
mit der Realisierung des Projektes. Damit<br />
war der Grundstein für den Projektstart<br />
im Januar 2006 zur Erneuerung<br />
bzw. Erweiterung der passiven Netzinfrastruktur<br />
gelegt.<br />
Aus Alt mach Neu<br />
In den Jahren 1993 bis 1994 baute die<br />
Arktis GmbH das Datennetz auf. Für<br />
die Tertiärverkabelung wurden aus damaliger<br />
Sicht hochwertige Komponenten<br />
und Kategorie5-Datenkabel eingesetzt.<br />
Die Sekundärverkabelung bestand<br />
aus sternförmig angeordneten LWL-<br />
Gradientenfasern. Probemessungen<br />
ungenutzter Ports nach der heute gültigen<br />
Norm (EN50173-1:2002) ergaben,<br />
dass circa 15 Prozent der Ports diese<br />
Norm nicht mehr erfüllten. Als Resultat<br />
dieser Probemessung wurde eine<br />
Netzwerkmessung aller Datenports veranlasst<br />
mit dem Ziel, die Tauglichkeit<br />
der gesamten Verkabelung zu überprüfen.<br />
Das Ergebnis: Die bestehende<br />
Kupferverkabelung in den Etagenbereichen<br />
kann weiter genutzt werden,<br />
aber die Endgerätedosen in den Räumen<br />
und die Patchfelder in den<br />
Wiringcentern mussten ausgetauscht<br />
werden. Auf Wunsch des StaLa wurde<br />
die gesamte Anschlusstechnik mit neuen<br />
Kategorie6-Komponenten ersetzt, um<br />
die vorhandene Verkabelung beizubehalten.<br />
Damit konnte eine aufwendige<br />
Neuverlegung von Datenkabeln vermieden<br />
werden und trotzdem ist sichergestellt,<br />
dass Gigabit-Ethernet bis zum<br />
Arbeitsplatz übertragen werden kann.<br />
Diese Vorgehensweise sparte erhebliche<br />
Kosten und die Mitarbeiter des StaLa<br />
konnten ungestört auch während des<br />
Umbaus weiterarbeiten. Die LWL-Verkabelung<br />
im Backbone kann weiter für<br />
Netzanwendungen bis 1000 MBit/s genutzt,<br />
musste jedoch durch weitere Fasern<br />
verstärkt werden, um den Anforderungen<br />
der nächsten sieben bis zehn<br />
Jahre standzuhalten.<br />
Auf dem Stand der Zeit dank modernster<br />
Technik<br />
Die bisher eingesetzten aktiven Netzwerkkomponenten<br />
waren veraltet und<br />
vom Hersteller schon seit Jahren <br />
3/06 43
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
abgekündigt. Eine sinnvolle Erhöhung der Bandbreite im Netzwerk war mit den<br />
vorhandenen Komponenten nicht mehr möglich. Um den gestiegenen Anforderungen<br />
heutiger und zukünftiger Netzwerktechnologien hinsichtlich Bandbreite, Performance,<br />
Ausfallsicherheit und Managementfunktionalität gerecht zu werden,<br />
wurde die komplette aktive Netzwerkinfrastruktur durch moderne Netzwerkkomponenten<br />
ersetzt. Entsprechend der vorliegenden Bestandsaufnahme, Netzbewertung<br />
und Entwurfsplanung, sollten erneut Komponenten des Herstellers<br />
Nortel Networks eingesetzt werden, die sich durch eine hohe Zuverlässigkeit und<br />
lange Lebensdauer auszeichnen. Nach der erfolgreichen Erweiterung und<br />
Modernisierung der passiven Netzinfrastruktur erfolgten im März 2006 die Lieferung<br />
sowie die Installation der aktiven Netzwerkkomponenten. Der Backbone des<br />
Netzes wurde komplett redundant mit zwei Passport 8600 Routing Switches abgebildet.<br />
Diese flexiblen Backbone-Switches bieten im Ausbauzustand alle momentan<br />
verfügbaren Ethernet-Geschwindigkeiten von 10 MBit bis 10 Gigabit-Ethernet. Die<br />
Anbindung der Benutzer-Arbeitsplätze erfolgte auf Basis 10/100/1000 Base TX an<br />
die Etagen-Switches. Zu diesem Zweck wurden Nortel-Ethernet-Switches der<br />
Baureihe Bay Stack 5510 eingesetzt.<br />
Die im StaLa vorhandenen Server wurden redundant an zwei Server-Switches<br />
angebunden. Alle genannten Nortel-Switches zeichnen sich durch hohe Sicherheitsstandards<br />
wie SNMP v3 (Simple Network Management Protocol Version 3), SSH<br />
(Secure Shell), exakte VLAN-Zuordnung und Priorisierung, Sicherheitsfunktionen<br />
auf Basis der MAC-Adressen sowie RADIUS-Authentifizierung aus. Zudem werden<br />
von diesen Geräten alle gängigen Standards wie Quality of Service, Multi Link<br />
Trunks, Spanning Tree und Webmanagement (Verwaltung der Switches über einen<br />
Web-Browser) unterstützt. Zusammen mit der Implementierung der neuen Netzwerkinfrastruktur<br />
wurde ebenfalls die Erneuerung der Management-Software zur<br />
Visualisierung und Administration der aktiven Komponenten vorgenommen.<br />
Austausch während laufendem Betrieb<br />
Da die vorhandenen aktiven Netzwerkkomponenten im Tagesgeschäft jederzeit<br />
verfügbar sein mussten, war zum Austausch der Hardware ein paralleler Aufbau der<br />
aktiven Komponenten erforderlich. Auf Wunsch des Kunden wurden alle zuvor<br />
vorhandenen Funktionalitäten der Komponenten ohne strukturelle Änderungen auf<br />
die Neugeräte übertragen. Dazu waren<br />
im ersten Schritt die vorhandene Konfiguration<br />
aller Switches zu sichern und<br />
zu dokumentieren. Im Anschluss erfolgte<br />
für die Switches schrittweise der<br />
Zusammenbau mit anschließendem<br />
Gerätetest sowie weiterführend die<br />
Grundkonfiguration und Einrichtung<br />
bzw. Übernahme der Funktionalität der<br />
alten Geräte.<br />
Die komplette Migration sollte im laufenden<br />
Betrieb stattfinden. Sämtliche<br />
Arbeiten mussten während der regulären<br />
Geschäftszeiten des StaLa umgesetzt<br />
werden, wobei dies im Idealfall<br />
ohne längere Ausfallzeiten ablaufen sollte.<br />
Der vorher bestätigte enge Bauablaufplan<br />
musste daher ohne größere<br />
Änderungen ausgeführt und vor allem<br />
so genau wie möglich eingehalten werden.<br />
Es galt die detaillierte Ablaufplanung<br />
der INP GmbH zu berücksichtigen.<br />
Alle Herausforderungen wurden durch<br />
das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und die beteiligten<br />
Projektpartner erfolgreich bewältigt. Die<br />
gesamte Umstellung auf die neuen Komponenten<br />
verlief problemlos. Die Austausch-<br />
und Umschaltarbeiten hatten für<br />
die Nutzer nur kurzzeitige, geplante<br />
Unterbrechungen zur Folge, wobei alle<br />
im Vorfeld über die anstehenden Arbeiten<br />
rechtzeitig informiert wurden. Bereits<br />
am darauf folgenden Tag konnten die<br />
Mitarbeiter des StaLa auf sämtliche<br />
Applikationen über ihr modernes Datennetz<br />
zugreifen.<br />
Stabiler Betrieb im StaLa<br />
Inzwischen läuft das Netz seit einigen<br />
Monaten stabil und dem StaLa steht<br />
eine Netzwerkstruktur zur Verfügung,<br />
die die neuesten technischen Sicherheitsstandards<br />
berücksichtigt und sich u. a.<br />
durch folgende Eigenschaften auszeichnet:<br />
Lichtwellenleiter-Switch<br />
• Komplett redundante Auslegung<br />
der Backbone-Switches zur Absicherung<br />
einer durchgängigen<br />
Verfügbarkeit der Switchfunktionalität<br />
im Backbone-Bereich<br />
3/06 44
• Redundante Anbindung<br />
der Etagen-Switches über<br />
performante Datenleitungen an<br />
die zentralen Backbone-Switches<br />
• Bandbreite für die Nutzer von<br />
10 Mbit/s bis zu 1000 Mbit/s<br />
möglich (Gigabit- Ethernet bis zum<br />
Arbeitsplatz)<br />
• Zentrale Verwaltung und redundante<br />
Anbindung der vorhandenen<br />
Server<br />
• Unterstützung von zukünftigen<br />
Anwendungen und Technologien<br />
wie Voice over IP oder<br />
Viedeokonferenzen<br />
• Einfaches Management der aktiven<br />
Netzwerkkomponenten<br />
Konstruktive Zusammenarbeit aller<br />
Beteiligten<br />
Rückblickend aus Sicht des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
beruhte das gesamte Projekt auf einer<br />
konstruktiven Zusammenarbeit mit dem<br />
StaLa, der INP GmbH und der<br />
Arktis GmbH. Alle Arbeiten konnten<br />
termingerecht und ohne wesentliche<br />
Funktionsstörungen Mitte Mai diesen<br />
Jahres (Endabnahme: 19.5.2006)<br />
beendet werden.<br />
„Dieses anspruchsvolle Projekt der<br />
Netzwerkmigration konnte vor allem<br />
aufgrund der großen Koordinierungsleistungen<br />
aller Beteiligten so<br />
erfolgreich abgeschlossen werden“, ist<br />
sich der Projektverantwortliche der INP<br />
GmbH, Rainer Bergemann, sicher.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Auch von Kundenseite hört man lobende<br />
Worte: „Eine gute und präzise Ausführung<br />
durch alle Projektbeteiligten<br />
unter der Leitung des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>“,<br />
resümiert der Zuständige für Informationstechnik<br />
im Statistischen Landesamt<br />
<strong>Berlin</strong>, Andreas Ganswindt. Seitens<br />
des StaLa wurden alle vom Projektteam<br />
geplanten Maßnahmen und Projektsituationen<br />
entscheidend unterstützt, um<br />
einen kontinuierlichen Ablauf sicherzustellen.<br />
Aufgrund der Größenordnung<br />
des Projektes und dem Einsatz modernster<br />
Netzwerktechnik, sammelte das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zusammen mit den genannten<br />
Projektpartnern wertvolle Erfahrungen<br />
für kommende, gleichartige<br />
Aufgaben. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> dankt allen<br />
Beteiligten für ihren engagierten Einsatz.<br />
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt<br />
im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>: Denis Wacek<br />
(komm. Leiter Vertrieb): 030-9012-6167<br />
TINA DZIERLA<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, Produktmanagement <br />
Initiative für mehr junge<br />
Frauen in <strong>IT</strong>-Berufen<br />
Bildungsstaatssekretäre Härtel<br />
und Jungkamp empfingen<br />
Schülerinnen von <strong>Berlin</strong>er und<br />
Brandenburger Schulen zum<br />
Abschluss des IBM-Projekts<br />
MentorPlace<br />
Zum Abschluss des Projektes IBM<br />
MentorPlace am Georg-<br />
Herwegh-Gymnasium in <strong>Berlin</strong><br />
und am Barnim-Gymnasium in Bernau<br />
zogen Ende Juni 2006 neun Schülerinnen<br />
mit Ihren Lehrern, der Schulleitung<br />
und ihren Mentorinnen in Anwesenheit<br />
der Bildungsstaatsekretäre aus<br />
<strong>Berlin</strong>, Thomas Härtel, und aus Brandenburg,<br />
Burkhard Jungkamp, im e-Government<br />
Center von IBM in <strong>Berlin</strong><br />
Bilanz. Mit dem Mentoring-Programm<br />
verfolgt die IBM ein einzigartiges Projekt<br />
zur Förderung von jungen Frauen.<br />
Die Kommunikation läuft über persönliche<br />
Treffen und E-Mentoring. Ziel ist<br />
es, die Mädchen zu einem beruflichen<br />
Einstieg in die <strong>IT</strong>-Branche zu ermutigen<br />
und aufzuzeigen, wie abwechslungsreich<br />
und interessant Berufe in diesem Bereich<br />
sein können.<br />
Bildungsstaatsekretär Burkhard Jungkamp<br />
sagte: „Das Projekt MentorPlace<br />
reiht sich vorzüglich ein in die Bestrebungen<br />
des Landes Brandenburg, das<br />
Interesse junger Mädchen an technischen<br />
Fächern zu wecken. Wir wollen<br />
den Mädchen Wege in entsprechende<br />
Zukunftsbranchen aufzeigen. Diese sollen<br />
für Schülerinnen attraktiv sein und<br />
bei ihnen zu einer veränderten Einstellung<br />
zu Fächern wie Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaften und Technik<br />
und damit auch zu veränderten Einstellungen<br />
zu ihren eigenen Fähigkeiten<br />
führen. IBM leistet insofern mit<br />
MentorPlace einen Beitrag zur Zukunftssicherung.“<br />
Bildungsstaatssekretär Thomas Härtel:<br />
„Betriebe haben einen wachsenden Bedarf<br />
an qualifiziertem Nachwuchs in<br />
technischen und techniknahen Berufen.<br />
Gleichzeitig entscheiden sich sehr wenige<br />
junge Frauen für einen technischen<br />
Beruf. Sie schöpfen ihre Berufschancen<br />
nicht aus. Eine der Ursachen ist, dass<br />
ihnen die Vorbilder fehlen. Deshalb<br />
begrüße ich sehr, dass die IBM-Mentorinnen<br />
bei unseren Schülerinnen Hemmschwellen<br />
abbauen und Begeisterung für<br />
<strong>IT</strong>-Berufe wecken.“<br />
„Die Schülerinnen können durch den<br />
umfassenden Einblick ins Berufsleben<br />
ihre Pläne für die Zukunft passender<br />
gestalten, und IBM möchte junge Frauen<br />
ermutigen, sich für Berufe zu entscheiden,<br />
die noch immer als ‚frauenuntypisch‘<br />
gelten“, so Michael A. Maier,<br />
Direktor des Geschäftsbereichs öffentlicher<br />
Dienst und Pharma und Leiter der<br />
IBM Niederlassung <strong>Berlin</strong>. „IBM möchte<br />
diese Potentiale fördern und sich als ein<br />
attraktiver Arbeitgeber für junge Talente<br />
präsentieren“, so Maier.<br />
Während der letzten sieben Monate betreuten<br />
dreizehn Mentorinnen ihre jeweilige<br />
Mentee aus den Klassenstufen<br />
zehn und elf ehrenamtlich. Sie ließen die<br />
Mädchen an ihrem Berufsleben teilhaben,<br />
pflegten intensiven Kontakt zu den<br />
Mädchen und berieten sie bei der Erstellung<br />
einer Präsentation, die bei der Abschlussveranstaltung<br />
gehalten wurden.<br />
Darüber hinaus nahmen die Mädchen<br />
an projektbegleitenden Vorträgen und<br />
Workshops teil und lernten beispielsweise<br />
etwas über Präsentations- und<br />
Redetechniken und eLearning-Möglichkeiten.<br />
Einige Schülerinnen konnten <br />
3/06 45
ihre Mentorin am Arbeitsplatz<br />
besuchen oder sogar ein Praktikum absolvieren,<br />
um so einen Einblick in das<br />
alltägliche Berufsleben zu bekommen.<br />
Das Projekt IBM MentorPlace wurde<br />
von den Mentees und ihren Schulen als<br />
sehr positiv bewertet, obwohl die Erwartungen<br />
zum Teil unterschiedlich<br />
waren. Eines der interessantesten Ergebnisse<br />
des Projektes bei den Schülerinnen<br />
ist die Erkenntnis, dass Eigenengagement<br />
für den Erfolg wichtig und<br />
notwendig ist. Teilweise gestaltete es<br />
sich als kompliziert, über die Dauer des<br />
Projektes den Kontakt zwischen Mentee<br />
und Mentorin aufrechtzuerhalten.<br />
Hierbei zeigte sich, wie schwierig es sein<br />
kann, Prioritäten zu setzen und gleichzeitig<br />
Vorsätze einzuhalten. Eine weitere<br />
Erfahrung war der Umgang mit dem<br />
PC, dem Internet und mit E-Mails sowie<br />
der Erkenntnis, persönliche Kontakte<br />
zu pflegen und nicht zu vernachlässigen.<br />
Einige der Mentees führten einen offenen<br />
und regen Erfahrungsaustausch mit<br />
ihren Mentorinnen auf persönlichem und<br />
telefonischem Wege sowie per E-Mail.<br />
Die Schülerinnen interessierten sich vor<br />
allem für den Berufsalltag in der <strong>IT</strong>-<br />
Branche, Aussichten für ein Praktikum<br />
bei der IBM sowie Ausbildungsmöglichkeiten<br />
und Berufsperspektiven.<br />
Der Kontakt zwischen Mentorin und<br />
Mentee wurde auch dazu genutzt, sich<br />
zu allgemeinen und privaten Themen<br />
auszutauschen.<br />
Dass es dem Projekt gelingt, Mädchen<br />
für die <strong>IT</strong>-Welt zu begeistern, findet<br />
auch Sima Gourevitsch, Abiturientin am<br />
Barnim-Gymnasium in Bernau: „IBM<br />
MentorPlace hat mir ziemlich viel gebracht.<br />
Durch dieses Projekt habe ich<br />
einen Praktikumsplatz bei der IBM bekommen<br />
und erstmalig etwas über die<br />
Berufsakademie-Studiengänge der IBM<br />
erfahren. Das hat mir so gut gefallen,<br />
dass ich mich nun für das Studium bei<br />
der IBM bewerben möchte.“<br />
„Die Teilnahme an diesem Projekt war<br />
für die Schülerinnen eine tolle Erfahrung“,<br />
stellte Frau Annegret Seidlitz,<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Lehrerin des Georg-Herwegh-Gymnasiums,<br />
fest.<br />
„Die Idee des Projekts MentorPlace ist<br />
eine schöne Idee und der Einsatz der<br />
IBM für die Ausbildung junger Menschen<br />
beispielhaft“, so Frau Seidlitz<br />
weiter.<br />
Das IBM MentorPlace Projekt wird international<br />
durchgeführt. In Deutschland<br />
startete das Projekt im Jahr 2002<br />
und wird seit dem in vielen verschiedenen<br />
Städten durchgeführt. Dass sich das<br />
Engagement der IBM in <strong>Berlin</strong> und<br />
Brandenburg lohnt, zeigt die positive<br />
Entwicklung in den letzten drei Jahren.<br />
Die Nachfrage der Schülerinnen ist so<br />
groß, dass einige Mädchen auf das nächste<br />
MentorPlace Projekt im kommen den<br />
Schuljahr vertröstet werden mussten. <br />
Vitako – Neuer Name<br />
für kluge Köpfe im<br />
Netzwerk<br />
Vitako – die Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />
der Kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
e.V., <strong>Berlin</strong>, präsentierte sich am<br />
30./31. Mai 2006 in Fulda mit neuem<br />
Namen und Logo. „Kommunale <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleistung steht für Kompetenz,<br />
Innovation und dynamische Zusammenarbeit“,<br />
mit diesen Worten stellte der<br />
Vorsitzende, Matthias Kammer, den<br />
neuen Namen der Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />
vor, „kurz: Vitako – kluge<br />
Köpfe im Netzwerk“.<br />
„Vitako symbolisiert gleichzeitig Vereinigung,<br />
Informationstechnologie aber<br />
auch unsere kommunale Arbeitsgemeinschaft<br />
und die Kompetenz von vielen<br />
Tausend Mitarbeitern“, so Kammer. Der<br />
neue Name wurde in Fulda anlässlich<br />
einer Mitgliederversammlung vorgestellt<br />
und beschlossen. Im Rahmen einer gemeinsam<br />
mit den Industriepartnern<br />
Microsoft Deutschland GmbH, Hewlett<br />
Packard GmbH, CISCO Systems GmbH<br />
und SAP Deutschland AG & Co. KG<br />
am Tag zuvor durchgeführten Fachtagung<br />
steckten die mittlerweile 46 Mitglieder<br />
ihre Handlungsfelder ab:<br />
• innovative <strong>IT</strong> für die moderne<br />
Verwaltung<br />
• öffentliche Netze der nächsten<br />
Generation<br />
• der moderne Verwaltungsarbeitsplatz<br />
• Chancen durch Kooperation öffentlicher<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister und<br />
Privatwirtschaft<br />
• serviceorientierte Architekturen<br />
als Basis für die effiziente, vernetze<br />
Verwaltung<br />
Diese Themen wurden im Rahmen von<br />
Workshops/Seminaren durch Experten<br />
der Mitglieder, vertreten durch Ulrike<br />
Löhr, Landeshauptstadt Düsseldorf;<br />
Alfred Trageser, AKDB; Peter Kühne,<br />
Lecos GmbH; Matthias Kammer,<br />
Dataport; moderiert. An der Fachtagung<br />
beteiligt waren über 50 Vertreter der<br />
Mitglieder sowie Gäste der Arbeitsgemeinschaft<br />
der Landesdatenzentralen<br />
(ALD).<br />
Vorstand der Vitako<br />
Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft mit<br />
Ihren aktuell 46 Mitgliedern repräsentiert<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister aus 13 Bundesländern,<br />
die mehr als 10.000 Kommunen<br />
und öffentliche Einrichtungen zu ihren<br />
Kunden zählen und damit ca. 500.000<br />
<strong>IT</strong>-Arbeitsplätze im Service bedienen. <br />
Besuchen Sie das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> auf<br />
der Fachmesse „Moderner Staat“<br />
- Stand 47 Halle 7.2 - am 28. und<br />
29. November 2006 in <strong>Berlin</strong>.<br />
3/06 46
Neuer Internetauftritt<br />
des Bundesrates<br />
Ein modernes Layout, übersichtlich<br />
strukturierte Inhalte und eine<br />
einfache Navigation - diese Anforderungen<br />
will der neue Internetauftritt<br />
des Bundesrates erfüllen. Ebenso<br />
wichtig ist, in höchstmöglichem Maß<br />
Barrierefreiheit zu gewährleisten. Seit<br />
dem 4. Juli 2006 präsentiert sich der<br />
Bundesrat mit einem neu gestalteten<br />
Auftritt im Internet. Dieser bietet neue<br />
Funktionen sowie zielgruppen- und<br />
themenspezifisch strukturierte Inhalte.<br />
So können nun über die Tagesordnung<br />
der jeweiligen Plenarsitzungen alle relevanten<br />
Informationen zu einer Vorlage<br />
auf einen Blick abgerufen werden. Das<br />
Angebot reicht von den Drucksachen<br />
über die beteiligten Ausschüsse und die<br />
Erläuterungen bis hin zu den angekündigten<br />
Rednern und Beschlüssen des<br />
Bundesrates. Die Suche nach Dokumenten<br />
oder Informationen wird durch die<br />
Nutzung verschiedener Suchoptionen<br />
erleichtert.<br />
Unter der Rubrik „Termine und Veranstaltungen“<br />
finden sich Übersichten zu<br />
den verschiedenen Terminen des Bundesrates.<br />
Die neue Rubrik „Presse“ bietet<br />
Informationen für Medienvertreter<br />
und einen zentralen Zugang zu häufig<br />
nachgefragten Informationen. Neu ist<br />
außerdem die Möglichkeit, RSS-<br />
Newsfeeds zu Pressemitteilungen und<br />
eingegangenen Beratungsvorgängen zu<br />
abonnieren. Das Internetangebot des<br />
Bundesrates umfasst weiterhin umfangreiche<br />
Informationen zu Zusammensetzung<br />
und Arbeit des Verfassungsorgans<br />
und hält Bundesratsdrucksachen und<br />
Stenografische Berichte ab 2003 vor.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Ein Ziel der Überarbeitung des Internetauftrittes<br />
war es, die Anforderungen an<br />
die Barrierefreiheit in einem möglichst<br />
hohen Maße zu erfüllen. Technisch<br />
möglich wurde dies auf der Basis der<br />
Content-Management-Lösung Government<br />
Site Builder (GSB 3.0). Die Umsetzung<br />
des neuen Internetauftritts des Bundesrates wurde unterstützt von der<br />
Bundesstelle für Informationstechnik (B<strong>IT</strong>), die beim Bundesverwaltungsamt angesiedelt<br />
ist. Die technische Realisierung wurde vorgenommen von der MATERNA<br />
GmbH. Für das veränderte Design zeichnet die Agentur für digitale Kommunikation<br />
APERTO verantwortlich.<br />
Der Bundesrat ist der erste Mandant, der die neue Version 3.0 des GSB produktiv in<br />
der zentralen Hosting-Umgebung der B<strong>IT</strong> einsetzt. Die B<strong>IT</strong> sichert nicht nur den<br />
technischen Betrieb des Internet-Auftritts, sondern übernahm auch die Koordination<br />
des Projektes. „Mit Unterstützung der B<strong>IT</strong> können wir nun modernste Technik<br />
für unser Internet-Angebot nutzen - und dieses auch barrierefrei gestalten“, sagt<br />
Peter Wilke, zuständiger Projektleiter von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des<br />
Bundesrates.<br />
GSB vermeidet doppelte Datenpflege<br />
Die Website des Bundesrates enthält umfassende Informationen zur Zusammensetzung<br />
und Arbeit des Verfassungsorgans, die mit der neuen Lösung benutzerfreundlich<br />
strukturiert und deutlich leichter zu finden sind. Ausgefeilte Suchmechanismen<br />
helfen dabei. Einen zentralen Bestandteil des Internet-Auftritts bilden<br />
die Parlamentsmaterialien, zum Beispiel die Tagesordnungen der regelmäßig stattfindenden<br />
Plenarsitzungen. Pro Sitzung werden dabei mehrere Hundert Dokumente<br />
wie etwa Drucksachen und Sitzungsergebnisse angeboten. Diese Informationen<br />
werden zum Teil mehrfach täglich aktualisiert. „Alle relevanten Angaben zu den<br />
einzelnen Tagesordnungspunkten - von Erläuterungen bis zu Beschlüssen - finden<br />
die Besucher unserer Seiten jetzt auf einen Blick“, so Wilke. Die Daten verwaltet der<br />
Bundesrat in einer separaten Applikation. Die entwickelte Lösung importiert automatisiert<br />
die aktuellen Parlamentsmaterialien aus der bestehenden Applikation und<br />
stellt sie in dynamisch erzeugten Listen bereit. Für diese Aufgabe hat MATERNA<br />
zusammen mit dem Bundesrat verschiedene Importvorgänge konzipiert: Vor einer<br />
Plenarsitzung importiert das System die Daten der aktuellen Tagesordnung, <br />
www.bundesrat.de<br />
3/06 47
präsentiert sie im Internet und aktualisiert<br />
die Tagesordnung im Anschluss<br />
an eine Plenarsitzung unter Auflistung<br />
der jeweiligen Beschlüsse. Doppelte Datenerfassung<br />
wird somit vermieden.<br />
Die Bundesstelle für Informationstechnik<br />
Die Bundesstelle für Informationstechnik<br />
(B<strong>IT</strong>) wurde zum Beginn des<br />
Jahres 2006 durch Bundesinnenminister<br />
Dr. Wolfgang Schäuble im Bundesverwaltungsamt<br />
eingerichtet. Die B<strong>IT</strong><br />
wird für Behörden des Bundes, vor allem<br />
die im Rahmen der E-Government-<br />
Initiative BundOnline 2005 entwickelten<br />
<strong>IT</strong>-Systeme, betrieben und weiterentwickelt.<br />
Dazu zählt auch der<br />
Government Site Builder, als zentrale<br />
Content-Management-Lösung der<br />
Bundesverwaltung für die Erstellung von<br />
Web-Auftritten.<br />
Das Internetangebot des Bundesrates<br />
wird in den nächsten Monaten weiter<br />
ausgebaut. Demnächst werden auch die<br />
überarbeiteten englischen und französischen<br />
Seiten online gehen. <br />
Vom Desktop zum<br />
Webtop<br />
Web 2.0 auf dem Weg zum<br />
Unternehmenseinsatz<br />
Durch schnelle Internetverbindungen,<br />
neue Webtechnologien<br />
und unternehmerische<br />
Kreativität, kombiniert mit umfangreichen<br />
Venture-Capital-Finanzierungen,<br />
entstanden in jüngster Zeit viele nutzerfreundliche<br />
Webanwendungen. Vor allem<br />
bei Privatanwendern finden sie starken<br />
Zuspruch. Neben neuen Lösungen<br />
sind zum Beispiel traditionelle Desktopanwendungen<br />
online günstiger verfügbar.<br />
Die Experton Group schätzt, dass<br />
Privatanwender bis 2010 jede dritte<br />
Anwendung online nutzen werden. Bei<br />
Unternehmen entwickelt sich der Anteil<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
von derzeit 0,5 Prozent auf etwa 12<br />
Prozent bis 2010.<br />
Der Trend hin zu dynamischen, interaktiven<br />
Webanwendungen ist ungebrochen.<br />
Auf Basis neuer Technologien wie<br />
Ajax, RSS, Macromedia Flash entwickelten<br />
sich in den letzten Jahren eine<br />
Vielzahl meist endkundenorientierter<br />
Anwendungen wie Blogs, Social<br />
Networking, Photo- und Video Sharing<br />
und Wikis. Einfache Programmierwerkzeuge,<br />
der Zugang zu Open Source<br />
Code und offene Schnittstellen zu zentralen<br />
Plattformen wie Amazon oder<br />
Googlemaps, ermöglichten Entwicklern<br />
und Unternehmen mit geringen Ressourcen<br />
innovative und anwenderfreundliche<br />
Webanwendungen zu kreieren.<br />
Breitbandige Internetzugänge,<br />
Venture-Capital-Finanzierungen und<br />
begeisterte Nutzer neuer Webanwendungen<br />
in den USA, sorgen für einen<br />
ungebrochenen Boom der „Web<br />
2.0“-Anwendungen. Innerhalb weniger<br />
Monate schaffen sie es, mehrere hunderttausend<br />
Nutzer zu gewinnen.<br />
Carlo Velten, Senior Advisor bei der<br />
Experton Group konstatiert: „Alles deutet<br />
auf einen einsetzenden Paradigmenwechsel<br />
im gesamten Softwaremarkt hin,<br />
der zwar schon mehrfach unter Schlagworten<br />
wie Application Service Provider<br />
prognostiziert wurde, bis dato aber ausblieb:<br />
die Migration vom Desktop zum<br />
Webtop“.<br />
Bisher nutzen überwiegend Privatanwender<br />
webbasierte Anwendungen.<br />
Doch der Kauf und die Integration von<br />
Web-2.0-Firmen durch etablierte Unternehmen<br />
wie Yahoo, Google, Amazon<br />
oder Salesforce.com signalisieren einen<br />
Wandel. So vermarktet Salesforce.com<br />
auf seiner Plattform appexchange.com<br />
viele plattformunabhängige Webanwendungen<br />
für den Unternehmenseinsatz.<br />
Die Experton Group erwartet<br />
zudem, dass Lerneffekte aus dem privaten<br />
Erfahrungsbereich sich auf das<br />
Nutzungsverhalten am Arbeitsplatz auswirken<br />
werden. Daher ist zu erwarten,<br />
dass sich bei Selbstständigen und<br />
Freelancern der Wechsel von lizenzbasierter<br />
Desktopsoftware hin zu webbasierten<br />
Anwendungen am dynamischsten<br />
vollzieht. Mittelständische und<br />
Großunternehmen werden aufgrund<br />
ihrer prozessualen und hierachischen<br />
Strukturen nicht an der Spitze der Bewegung<br />
stehen. Sicherheitsrichtlinien<br />
schränken das Nutzen externer,<br />
webbbasierter Programme ein. Langfristig<br />
jedoch werden sich die neuen<br />
Webanwendungen allerdings nicht aus<br />
den Unternehmen verbannen lassen.<br />
Schließlich schafft die Integration verschiedener<br />
Tools innerhalb neuer Webanwendungen<br />
für die Mitarbeiter häufig<br />
hohe Mehrwerte und spart Zeit.<br />
Die Experton Group schätzt, dass der<br />
Anteil webbasierter Anwendungen im<br />
Privatbereich im Jahr 2006 bei drei Prozent<br />
liegt. Bis 2010 wird jede dritte Anwendung<br />
über das Internet und nicht<br />
mehr über den Desktop abgerufen. Im<br />
Unternehmensumfeld prognostiziert die<br />
Experton Group ebenfalls ein dynamisches<br />
Wachstum – allerdings von einer<br />
geringen Basis aus. So sind nach Schätzungen<br />
2006 erst 0,5 Prozent der Unternehmensanwendungen<br />
internetbasiert.<br />
Bis 2010 wird sich dieser Anteil<br />
auf über 12 Prozent steigern. Softwareanbieter<br />
werden ihre Anwendungen und<br />
Vertriebswege zunehmend dieser Herausforderung<br />
anpassen müssen (siehe<br />
Grafik „Anteil webbasierter Anwendungen<br />
im Privat- und Unternehmenseinsatz“<br />
auf der nächsten Seite).<br />
Innovative Anwender und ISVs können<br />
gleichermaßen profitieren<br />
Für <strong>IT</strong>-Anwenderunternehmen eröffnen<br />
sich verschiedene Möglichkeiten,<br />
von den neuen webbasierten Anwendungen<br />
zu profitieren. Einsparen lassen<br />
sich neben Lizenzkosten vor allem<br />
Maintenance- und Supportkosten. Auch<br />
Implementierungs- und Trainingsaufwendungen<br />
lassen sich oftmals deutlich<br />
reduzieren, wenn entsprechende Erfahrungswerte<br />
bei den Nutzern vorhanden<br />
sind. Die orts- und rechnerunabhängige<br />
Verfügbarkeit unterstützt zudem die von<br />
vielen Unternehmen angestrebte Mobilität<br />
und Flexibilität.<br />
<br />
3/06 48
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Für Softwareanbieter und Service Provider ergeben sich im Zuge der „Webtop“-<br />
Entwicklung neue Vertriebs- und Geschäftsmöglichkeiten. Plattformen, wie<br />
appexchange von Salesforce.com, erweitern die Spanne von Vertriebskanälen für<br />
ISVs und bündeln das Interesse vieler potenzieller Kunden. Allerdings müssen viele<br />
ISVs ihre Lösungen an die neuen Webstandards anpassen und in die Portierung<br />
investieren. Demgegenüber stehen Chancen zum Vertrieb weitgehend<br />
„betriebssystemunabhängiger“ Lösungen.<br />
Geschäftsmodelle, Sicherheit und „kritische Masse“<br />
Einer schnellen Ablösung des Desktops durch den Webtop stehen allerdings einige<br />
zentrale Barrieren entgegen. Derzeit ist beispielsweise für die ISVs und deren Service<br />
Provider noch nicht klar, ob sich die neu entstehenden Business-Modelle wirklich<br />
rechnen. Subskriptionsmodelle und Werbefinanzierung erscheinen im Privatanwendersegment<br />
aussichtsreich, konnten sich allerdigs im Geschäft mit Unternehmenssoftware<br />
nur bedingt durchsetzen. Hinzu kommt, dass im Zuge steigender<br />
Internetkriminalität die Webanwendungen deutliche Risiken hinsichtlich einer sicheren<br />
Bearbeitung, Übertragung und Speicherung der Daten aufweisen. Auch muss<br />
sich erst noch beweisen, wie viele Anwender, privat wie auf Unternehmensseite,<br />
bereit sind, vertrauliche Datenbestände online zu bearbeiten und extern zu speichern.<br />
Zwar reduziert sich für <strong>IT</strong>-Administratoren der Betreuungaufwand; gleichzeitig<br />
minimiert sich allerdings auch die Steuerungs- und Kontrollhoheit über zentrale<br />
Datenbestände. Da die meisten Anwendungen bisher für Einzelanwender konzipiert<br />
wurden, bestehen vielfach keine Administrations- und Kontrollmöglichkeiten für die<br />
<strong>IT</strong>-Verantwortlichen der Unternehmen. Dies ist für einen Großteil der Unternehmen<br />
nicht akzeptabel.<br />
Wollen also Startups in die Domäne der großen Softwareanbieter einbrechen, muss<br />
das Angebot auch stärker an deren Anforderungen bzgl. Administration, Sicherheit<br />
und Kontrolle ausgerichtet sein. Letztendlich werden nur diejenigen „Webtop“-<br />
Anwendungen erfolgreich sein, die eine kritische Masse an Nutzern bündeln und<br />
langfristig halten können. Carlo Velten empfiehlt: „Für junge Unternehmen bieten<br />
Anteil webbasierter Anwendungen im Privat- und Unternehmenseinsatz<br />
Quelle: Experton Group<br />
sich maßgeblich strategische Partnerschaften<br />
an, bei denen die eigene Anwendung<br />
in bestehende Angebote integriert<br />
wird.“ Die Akquisition durch etablierte<br />
Unternehmen ist eine weitere<br />
Alternative für nachhaltiges Wachstum<br />
und Durchdringung im Markt. Ein gutes<br />
Produkt und vitales Marketing reichen<br />
vielfach nicht mehr aus, um im<br />
Softwaremarkt zu bestehen.<br />
Carlo Velten ergänzt: „Mittelfristig werden<br />
Chancen vor allem dort zu finden<br />
sein, wo neue Webanwendungen nicht<br />
direkt mit etablierten Desktopanwendungen<br />
konkurrieren. So werden<br />
sich die such- und networking-zentrierten<br />
Webanwendungen auch im Unternehmensbereich<br />
sehr dynamisch entwickeln,<br />
während es alternative Schreibund<br />
Kalkulationsprogramme tendenziell<br />
schwer haben werden.“<br />
Für Microsoft könnte der Webtop langfristig<br />
gesehen eine starke Gefahr bedeuten,<br />
weil sich das Informationsverhalten<br />
der Nutzer auch in Unternehmen<br />
stark ändert und sich von den traditionellen<br />
Microsoft Desktopprogrammen<br />
wegbewegt. „Vor kurzer<br />
Zeit war die Informationswelt am Arbeitsplatz<br />
eindeutig text- und zahlenbestimmt.<br />
Formate wie Word, Powerpoint<br />
oder PDFs waren vorherrschend.<br />
In der Zukunft erhalten Mitarbeiter ihr<br />
morgentliches Briefing per Podcast,<br />
firmeninterne Neuigkeiten per RSS-feed,<br />
das Managen von Projekten erfolgt<br />
online und Blogs sorgen für das Archivieren<br />
von Kommentaren. Audio- und<br />
Videobeiträge werden zum Alltag gehören<br />
und Social Networking Tools die<br />
Kommunikation unternehmensintern<br />
und -extern mitbestimmen“, prognostiziert<br />
Velten. Zur Konsolidierung und<br />
zum individualisierten Management dieser<br />
neuen Formate und webbasierten<br />
Anwendungen sind die bisherigen Systeme<br />
nicht ausgelegt. Die derzeitige<br />
Phase kann eher als Spiel- und Testphase<br />
bezeichnet werden. Das Verhalten<br />
der Mitarbeiter aber und die Prozesse<br />
werden sich sukzessive an die neue<br />
Onlinewelt anpassen.<br />
<br />
3/06 49
Webarchiv des<br />
Deutschen<br />
Bundestages jetzt<br />
online<br />
Seit Januar 2005 archiviert der Deutsche<br />
Bundestag sein Internetangebot.<br />
Dieses Webarchiv ist das erste<br />
in der Bundesrepublik Deutschland, das<br />
ab sofort unter der URL http://<br />
aurelian.bundestag.de im Internet zur<br />
Verfügung steht. Es wird ständig ergänzt<br />
und enthält bereits jetzt zahlreiche<br />
Momentaufnahmen der Domain<br />
www.bundestag.de , aber auch anderer<br />
Webprojekte. So bietet es beispielsweise<br />
eine Fülle an Informationen über die<br />
Vertrauensfrage von Bundeskanzler<br />
Gerhard Schröder und die vorzeitige<br />
Neuwahl zum 16. Deutschen Bundestag<br />
im Jahre 2005. Der Rückblick führt dabei<br />
direkt zu den authentischen, online-verfügbaren<br />
(Internet-)Seiten des Deutschen<br />
Bundestages in dieser Zeit.<br />
Das Internet ist nicht nur ein wichtiges,<br />
sondern auch ein überaus flüchtiges<br />
Informationsmedium. Weltweit werden<br />
daher immer mehr Instrumente zur Bewahrung<br />
dieser einzigartigen Quelle entwickelt.<br />
Bislang gibt es in der Bundesrepublik<br />
Deutschland nur wenige öffentliche<br />
Archive, die Internetseiten archivieren.<br />
Das Webarchivsystem des<br />
Deutschen Bundestages ist in Kooperation<br />
zwischen dem Referat „Online-<br />
Dienste, Parlamentsfernsehen“ und dem<br />
Parlamentsarchiv des Deutschen Bundestages<br />
entstanden. Wichtige Gesichtspunkte<br />
dabei waren die Sicherung der<br />
authentischen Form und der öffentliche<br />
Zugriff auf das Webarchiv. <br />
Netzdienstleistungen<br />
Basis für eine moderne Kommunikation<br />
Weitere Einzelheiten:<br />
Vertrieb<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Hr. Wacek - Vertriebsleiter (k)<br />
Tel. 9012 (912) 6167<br />
eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Anfragen an das Tarifregister per Internet<br />
möglich: Von Abbruchgewerbe bis<br />
Zuckerindustrie<br />
Anfragen zu Tarifverträgen können ab sofort auch per Mail an das Gemeinsame<br />
Tarifregister <strong>Berlin</strong> und Brandenburg geschickt werden. Unter der<br />
Adresse: http://www.berlin.de/sen/arbeit/service/tarifregister.html finden<br />
Interessenten das entsprechende Online-Formular.<br />
Das Gemeinsame Tarifregister <strong>Berlin</strong> und Brandenburg ist eine seit 1992 bestehende<br />
Einrichtung der Länder <strong>Berlin</strong> und Brandenburg, in der alle Tarifverträge, die in<br />
diesen beiden Bundesländern gelten, registriert, ausgewertet und bereitgehalten<br />
werden.<br />
Gemeinsames Tarifregister <strong>Berlin</strong> und Brandenburg: Nach § 7 des<br />
Tarifvertragsgesetzes sind alle Tarifvertragsparteien verpflichtet, den obersten<br />
Arbeitsbehörden der Länder, auf deren Gebiet sich ihre Tarifverträge erstrecken,<br />
entsprechende Tarifvertragstexte zu übersenden. Dies sind für <strong>Berlin</strong> die<br />
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen und für Brandenburg das<br />
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie.<br />
Im bei der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen geführten<br />
Gemeinsamen Tarifregister <strong>Berlin</strong> und Brandenburg sind derzeit etwa 67.700<br />
Tarifverträge mit Geltung in <strong>Berlin</strong> und/oder Brandenburg eingetragen und archiviert,<br />
davon sind aktuell über 20.000 noch gültig.<br />
Rund 5.800 dieser Tarifverträge sind von den Tarifvertragsparteien für bestimmte<br />
Branchen in ihrer Gesamtheit abgeschlossen worden (Flächen- oder Branchentarifverträge).<br />
Diese Tarifverträge stehen im Gemeinsamen Tarifregister <strong>Berlin</strong> und<br />
Brandenburg geordnet nach derzeit 137 Branchen zur Information zur Verfügung.<br />
3/06 50
Neues Wissens- und<br />
Informationsportal für<br />
die Beschäftigten der<br />
Bundesverwaltung<br />
<strong>Berlin</strong> - Der Staatssekretär im<br />
Bundesministerium des Innern,<br />
Dr. Hans Bernhard Beus, hat<br />
Ende Juli 2006 das neu gestaltete Intranet<br />
des Bundes freigeschaltet.<br />
www.intranet.bund.de ist künftig die<br />
zentrale Basis für ressortübergreifende<br />
Inhalte und Anwendungen innerhalb der<br />
obersten Bundesbehörden und ihrer<br />
Geschäftsbereiche. Thematisch vielfältige<br />
Informationen, die für die täglichen<br />
Arbeitsabläufe der Behördenmitarbeiterinnen<br />
und -mitarbeiter benötigt werden,<br />
können künftig schnell und nutzerfreundlich<br />
abgerufen werden. Der neue<br />
erweiterte Auftritt löst den bisherigen<br />
Intranet-Auftritt des Informationsverbundes<br />
<strong>Berlin</strong>-Bonn (IVBB) ab.<br />
„Die Bundesregierung hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, Arbeitsprozesse der Verwaltung<br />
zu optimieren, zu beschleunigen und<br />
somit die Arbeit der Bundesverwaltung<br />
effizienter zu gestalten. Wer schnell zu<br />
den wichtigen und aktuellen Informationen,<br />
Arbeitshilfen, Datenbanken und<br />
Services gelangen kann, ohne lange in<br />
den verschiedenen Intranet- und Internetauftritten<br />
suchen zu müssen, kann<br />
seine Arbeit effizienter, schneller und<br />
besser erledigen. Ein nutzerfreundliches<br />
Intranet mit einem breiten Informations-<br />
und Anwendungsspektrum ist<br />
zudem ein wesentliches Instrument eines<br />
ganzheitlichen Informations- und<br />
Wissensmanagements des Bundes und<br />
daher ein wichtiger Baustein für eine<br />
innovative und bürgerfreundliche Verwaltung.<br />
Im Ergebnis dient das erweiterte<br />
Intranet dem übergeordneten Ziel,<br />
die Leistungen der Verwaltung für<br />
Bürgerinnen/Bürger und Unternehmen<br />
besser, schneller und kostengünstiger zu<br />
erbringen“, erklärte Dr. Beus.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Welche Fortbildungsangebote gibt es?<br />
Wo erhalte ich Fachinformationen zum<br />
Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen<br />
des Bundes? Welche Verfahrensschritte<br />
müssen bei der Gesetzgebung<br />
durchlaufen werden? Was muss ich bei<br />
der Beschaffung beachten? Wie erstelle<br />
ich eine Gesetzesfolgenabschätzung? Wo<br />
kann ich meinen Dienstreiseantrag elektronisch<br />
stellen?<br />
Unter den Rubriken Personal, Verwaltung<br />
und Politik erhalten die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Intranet des<br />
Bundes übersichtlich und gebündelt<br />
behördenübergreifende Informationen.<br />
Bereits bewährte sowie zahlreiche neu<br />
eingerichtete Zugänge zu aktuellen Inhalten,<br />
Services und Workflows, wie zur<br />
Personen- und Behördensuche, zum<br />
Travel-Management-System, zum Kaufhaus<br />
des Bundes, zum Ideenportal „idbund“,<br />
zu den wesentlichen Informations-<br />
und Dokumentationsdatenbanken<br />
des Bundes und der EU im Portal der<br />
Bibliotheken sowie zu aktuellen Veranstaltungs-<br />
und Stellenangeboten stehen<br />
im Intranet des Bundes direkt und schnell<br />
abrufbar bereit.<br />
Das Intranet des Bundes wurde in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesverwaltungsamt<br />
und den weiteren<br />
Bundesministerien entwickelt. Die Redaktion<br />
und Pflege wird künftig vom<br />
Bundesverwaltungsamt als einem zentralen<br />
Dienstleister des Bundes durchgeführt. <br />
Weblog<br />
Ein Weblog (engl. Wortkreuzung<br />
aus Web und Log), oft einfach<br />
nur Blog genannt, ist eine Webseite,<br />
die periodisch neue Einträge enthält.<br />
Neue Einträge stehen an oberster<br />
Stelle, ältere folgen in umgekehrt chronologischer<br />
Reihenfolge.<br />
Geschichte<br />
Die ersten Weblogs tauchten Mitte der<br />
1990er Jahre auf. Sie wurden Online-<br />
Tagebücher genannt und waren<br />
Websites, auf denen Internetnutzer periodisch<br />
Einträge über ihr eigenes Leben<br />
machten. Als einer der ersten Blogger<br />
gilt Simon Gisler, der seit 1994 ein<br />
Online-Tagebuch führte.<br />
Ab 1996 wurden Services wie Xanga eingerichtet,<br />
die Internetnutzern auf einfache<br />
Weise das Erstellen eines eigenen Weblogs<br />
ermöglichten. Nach einem langsamen<br />
Start wiesen solche Seiten ab Ende<br />
der 1990er Jahren ein schnelles Wachstum<br />
auf. So wuchs Xanga von 100 Blogs im<br />
Jahr 1997 auf 50 Millionen im Jahr 2005.<br />
Herkunft des Begriffs<br />
Der Begriff Weblog tauchte 1997 auf,<br />
die Kurzform „Blog“ im Jahr 1999, dem<br />
Jahr, in dem allgemein der Boom dieser<br />
Art von Websites begann. Nach 2001<br />
wurden auch die traditionellen Medien<br />
auf die neue Darstellungsform aufmerksam.<br />
Erste Forschungsarbeiten aus der<br />
Journalistik über das Phänomen erschienen,<br />
und immer mehr Privatnutzer begannen,<br />
sich ein eigenes Weblog einzurichten.<br />
Gleichzeitig etablierten sich einige<br />
Blogs als angesehene Medien, z. B.<br />
in den USA das Blog von Andrew<br />
Sullivan, AndrewSullivan.com. Um 2004<br />
wurde das „Bloggen“ immer mehr geschäftsmäßig<br />
eingesetzt. Viele Online-<br />
Medien betrieben eigene Blogs, um ihren<br />
Leserkreis zu erweitern.<br />
Formen<br />
Mit dem stetigen Wachsen der<br />
Blogosphäre nimmt die Vielfalt an unterschiedlichsten<br />
Weblog-Formen zu. So<br />
gibt es weiterhin die klassischen Weblogs,<br />
aber auch eine wachsende Zahl<br />
persönlicher Tagebücher, die als Weblog<br />
geführt werden und sich vor allem<br />
deren einfach zu bedienende Technik<br />
zunutze machen. Andere Weblogs, die<br />
Photoblogs (kurz auch Phlog), veröffentlichen<br />
hauptsächlich Fotografien<br />
oder Handy-Kamerabilder (Moblogs).<br />
Schnellere Datenübertragungen und<br />
neue Download-Technologien (z. B.<br />
BitTorrent) erlauben es auch größere<br />
Video-Sequenzen. Diese Form eines<br />
Weblogs wird Video-Blog oder auch<br />
kurz Vlog genannt.<br />
(Auszug aus Wikipedia)<br />
<br />
3/06 51
Gelbe Seiten“ für die <strong>IT</strong>K-Branche<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>Berlin</strong> - Die Bitkom Servicegesellschaft (BSG) hat Ende Juni 2006 ein neues<br />
Anbieterverzeichnis für die Segmente Informationstechnik, Telekommunikation<br />
und neue Medien gestartet. „Damit steht erstmals ein zentrales<br />
Branchenverzeichnis für die gesamte <strong>IT</strong>K-Wirtschaft in Deutschland zur Verfügung“,<br />
sagt BSG-Geschäftsführerin Anja Olsok. Eine komfortable Suchfunktion<br />
ermögliche den Nutzern, zielsicher bestimmte Unternehmen, Produkte oder Dienstleistungen<br />
zu finden. Eine regionale Suchfunktion ist ebenfalls enthalten. Den<br />
Anbietern gibt das Verzeichnis die Möglichkeit, ihr Unternehmen Geschäftspartnern<br />
und Kunden zu präsentieren. Bisher sind mehr als 3.200 Firmen in der Datenbank<br />
verzeichnet, die laufend aktualisiert und erweitert wird. Die Recherche sowie der<br />
Basiseintrag für die Anbieter sind kostenlos. Die Adresse lautet www.bitkomanbieterverzeichnis.de.<br />
„Bisher glich das Auffinden passender Angebote der <strong>IT</strong>K-Branche der Suche nach<br />
der Nadel im Heuhaufen“, sagt Olsok. Das Angebot in der <strong>IT</strong>K-Branche ist breit<br />
gefächert und reicht vom spezialisierten Softwareanbieter über Hersteller von PCs<br />
bis zum Hersteller von unterbrechungsfreien Stromversorgungen. Bestehende Verzeichnisse<br />
bieten meist nur eine begrenzte Orientierung: Sie decken lediglich Teile<br />
der Branche oder ausgewählte Regionen ab, viele enthalten nur eine geringe Zahl an<br />
Einträgen oder sind kostenpflichtig.<br />
Die Bitkom Servicegesellschaft und der Verlag W. Sachon, Mindelheim, haben für<br />
dieses Anbieterverzeichnis ihre Branchenkenntnisse und die Erfahrungen mit Unternehmensdatenbanken<br />
gebündelt. Anbieter aus der <strong>IT</strong>K-Wirtschaft können die<br />
Informationen zur Aufnahme in die Datenbank komfortabel online an die Redaktion<br />
übermitteln.<br />
Samsung Pleomax stellt<br />
1"-Minifestplatte mit 8GB vor<br />
Mobiler Datensafe im<br />
Edeldesign<br />
Mit dem neuen „USB Power<br />
Drive“ bläst die Samsung-<br />
Marke Pleomax zum Angriff<br />
auf USB-Sticks & Co: Der Speicherzwerg<br />
im gestylten Alucase mit 8 GB<br />
Speicherkapazität und integrierter<br />
Sicherheitssoftware empfiehlt sich als<br />
Alternative.<br />
Im 40 x 10 x 60 mm ultrakompakten<br />
Gehäuse hat Pleomax eine 1"-Festplatte<br />
untergebracht, die stoßgeschützt gelagert<br />
ist. Hohe Sicherheit auch beim<br />
abwärts kompatiblen USB 2.0 Anschluss,<br />
über den die Stromversorgung mitläuft:<br />
Der kabellose Adapter ist fest ins schützende<br />
Gehäuse integriert. Zum Gebrauch<br />
wird er kurz herausgeschwenkt –<br />
ein Abbrechen wie bei anderen Modellen<br />
ist praktisch ausgeschlossen.<br />
Kontakt für eine Aufnahme in die Datenbank oder Änderungen an bestehenden<br />
Einträgen: Jeanette Krowartz, Telefon 08261/999-575, E-Mail krowartz@sachon.de. <br />
Platte statt Stick: Pleomax<br />
www.bitkom-anbieterverzeichnis.de<br />
Kaum an PC, Mac oder Linux-Rechner<br />
angedockt, hilft die vorinstallierte Software<br />
beim schnellen Überspielen von<br />
Daten: Internet-Einstellungen, E-Mails<br />
und eigene Dateien sind auf einen Klick<br />
abgeglichen. Wird die Verbindung gelöst,<br />
bleiben keine Datenspuren auf <br />
3/06 52
dem Rechner zurück. Auch für den<br />
Super-GAU hat Pleomax vorgesorgt:<br />
Dank automatischer Datenverschlüsselung<br />
soll der Inhalt privater<br />
Ordner vor unbefugtem Zugriff geschützt<br />
bleiben, sollte das Gerät einmal<br />
verlegt werden. Pleomax nennt diese<br />
Technologie SME (Secure Mobile Environment)<br />
– sie soll Basis auch für künftige<br />
Modellserien sein. Für den privaten<br />
und beruflichen Einsatz bietet das<br />
Pleomax „USB Power Drive“ ein breites<br />
Einsatzspektrum: Fotodateien, MP3-<br />
Alben, Präsentationen oder Kundendaten<br />
lassen sich einfach, schnell und<br />
sicher in die mobile Welt mitnehmen.<br />
Weitere hundert Softwaretitel können<br />
kostenlos aus dem Internet geladen werden,<br />
denn diesen Bonus gibt Pleomax<br />
gratis dazu. Der kleine Tausendsassa ist<br />
seit Ende Juni im Handel und kostet 119<br />
Euro.<br />
<br />
Mashup in Zeiten des<br />
Web 2.0<br />
Fotos und Geodaten auf die<br />
eigene Website<br />
Hannover (ots) - Wer seinen<br />
Internetauftritt mit Bildern und<br />
Kartenmaterial attraktiver gestalten<br />
will, kann über sogenannte APIs<br />
fremde Dienste einfach und kostenlos<br />
in die eigene Website einbinden, schreibt<br />
das <strong>IT</strong>-Profimagazin iX in der Ausgabe<br />
7/06.<br />
Mashup, die Einbindung weltweit verteilter<br />
Dienste, wertet Websites durch<br />
Geodaten, Bilder und sogar Textverarbeitung<br />
sowie Terminkalender auf. Einfach<br />
zu bedienende Webapplikationen<br />
wie Google-Mail oder das Fotoarchiv<br />
Flickr begeistern Surfer, indem sie ihre<br />
Funktionen aus einer Kombination von<br />
Server- und intelligenter Client-Kommunikation<br />
beziehen. Offene Schnittstellen<br />
ermöglichen, diese Anwendungen<br />
für eigene Zwecke zu nutzen. Wer<br />
beispielsweise mit Fotos zu einem bestimmten<br />
Thema seine Website<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
aufpeppen will, benötigt lediglich einen<br />
Schlüssel zu der Programmierschnittstelle,<br />
einen API-Key von<br />
flickr.com.<br />
Entwickeln Sie Ihre eigenen<br />
Anwendungen mit Google: Google<br />
SOAP Search API (beta) - zu finden<br />
unter http://www.google.com/apis/<br />
Möchte man Kartenmaterial von<br />
Google-Maps auf eigenen Web Seiten<br />
nutzen, bedarf es wiederum eines API-<br />
Schlüssels von Google. Nach der Registrierung<br />
bekommt man eine E-Mail mit<br />
dem Key und einer Beispiel-HTML-<br />
Seite zugesandt. Wie man mit dem API<br />
eigene Karten zusammenbauen kann,<br />
beschreibt die API-Dokumentation<br />
anhand von Javascript. Noch einfacher<br />
geht es mit Phoogle, einer PHP-Schnittstelle<br />
zur Google-Maps-API. Diese<br />
Schnittstelle reicht für ein kleines Mashup<br />
aus Flickr und Google-Map. <br />
Blu-ray-Discs bieten<br />
hohe Datensicherheit<br />
Hannover - Gleich zwei konkurrierende<br />
Formate schicken sich an, die DVD<br />
abzulösen. Während Blu-ray in den ersten<br />
Tests als verlässlicher Datenspeicher<br />
brilliert, überzeugt HD DVD bei der<br />
Wiedergabe hoch aufgelösten Filmmaterials,<br />
schreibt das Computermagazin<br />
c’t in der Ausgabe 15/06.<br />
Das lange Warten hat ein Ende: Nach<br />
dem Frühstart der HD DVD hat nun<br />
auch die Blu-ray-Disc den Weg zur<br />
Marktreife gefunden. Während HD<br />
DVD vorerst nur in Form vorbespielter<br />
Film-Discs und Abspielgeräte in den<br />
Handel kam, startet Blu-ray vom ersten<br />
Tag an mit Brennern und Rohlingen.<br />
Die Discs bieten bis zu fünf mal so viel<br />
Speicherplatz wie DVDs und sind somit<br />
prädestiniert, auch hochaufgelöstes<br />
Filmmaterial zu speichern. Während erste<br />
HD-DVD-Filme überzeugen, ist c’t-<br />
Redakteur Hartmut Gieselmann von der<br />
Konkurrenz enttäuscht: „Bei den Musikern<br />
im Film ,House of Flying Daggers’<br />
verschwimmen bereits in der zweiten<br />
Reihe die Konturen. Was da auf dem<br />
Fernseher erscheint, ist blass und weichgezeichnet.“<br />
Positiv fällt auf, dass Bluray-Discs<br />
resistent gegen Alterungserscheinungen<br />
sind. Einen Test in der<br />
Klimakammer haben sie mit Bravour<br />
bestanden, womit sie sich besser für die<br />
Speicherung von Computerdaten eignen<br />
als herkömmliche DVDs.<br />
Philips präsentierte auf der Computex in<br />
Taiwan sein erstes Blu-ray-Produkt: Der<br />
TripleWriter (SPD7000) ist ein All-in-<br />
One PC-Brenner der ab Spätsommer<br />
2006 verfügbar sein wird.<br />
Einer der Gründe, warum die DVD-<br />
Nachfolger erst jetzt auf den Markt kommen,<br />
ist die langwierige Entwicklung<br />
des Kopierschutzes. Speziell die Filmindustrie<br />
hat sich dafür eingesetzt, dass die<br />
Technik eine lückenlose Kopierschutzkette<br />
bildet. Das bedeutet unter anderem, dass<br />
angeschlossene Monitore und Fernsehgeräte<br />
das HD-Ready-Logo tragen müssen,<br />
damit das Bild nicht schwarz bleibt.<br />
Doch trotz des enormen Aufwands gibt<br />
es unter Windows XP eine Möglichkeit,<br />
Filme Bild für Bild abzugreifen, um dann<br />
über Umwege eine originalgetreue Kopie<br />
zu erstellen. „Allerdings muss man<br />
damit rechnen, dass die Hersteller da<br />
bald Abhilfe schaffen“, so c’t-Experte<br />
Hartmut Gieselmann. „Spätestens<br />
Windows Vista wird diese Lücke wohl<br />
schließen.“ (hag)<br />
<br />
3/06 53
„FachKongress<br />
Mobilfunktrends 2007“<br />
in Köln<br />
Bonn - Das TelekomForum, der<br />
Geschäftskundenbeirat der<br />
Deutschen Telekom AG, veranstaltet<br />
am 28.09.2006 in Köln den<br />
„FachKongress Mobilfunktrends 2007“.<br />
Auf der Tagesordnung des Fach-Kongresses<br />
stehen Vorträge zur aktuellen<br />
Marktsituation und zu den Trends in der<br />
Mobilfunkbranche - sowohl für Deutschland<br />
als auch im internationalen Vergleich.<br />
Ein Schwerpunkt der Veranstaltung ist<br />
das Thema Sicherheit von neuen Techniken,<br />
Anwendungen und Endgeräten.<br />
Darüber hinaus werden die Referenten<br />
des FachKongresses den Status hochaktueller<br />
Mobilfunktechnologien und -anwendungen<br />
wie des UMTS-Datendienst<br />
High Speed Downlink Packet Access<br />
(HSDPA), von Mobile Marketing oder<br />
auch von Mobile Media, der digitalen<br />
Kombination von Rundfunk und Datendiensten,<br />
erörtern und Marktpotenziale<br />
diskutieren.<br />
Zum Podium des TelekomForum<br />
FachKongress Mobilfunktrends zählen<br />
Experten und Wissenschaftler aus dem<br />
<strong>IT</strong>- und TK-Sektor, darunter unter anderem<br />
ein Vertreter des Mobile Technology<br />
Research Centers der Universität Bremen,<br />
Axel Burkert vom Fachmagazin Chip<br />
Xonio, Christian Lipski von Soreon Research,<br />
Thoralv Dirro von Network<br />
Associates und Christof Scholz vom<br />
Düsseldorfer Online-Marketing-Spezialisten<br />
Clicktivities. Für Mitglieder des<br />
TelekomForum ist die Teilnahme am<br />
„FachKongress RFID“ im Kölner Hilton<br />
Hotel kostenlos. Alle anderen Gäste zahlen<br />
ein Teilnahmegebühr von 495 Euro<br />
zzgl. MwSt., Kongressdokumentation,<br />
Mittagessen und Erfrischungen sind inklusive.<br />
Weitere Informationen gibt es<br />
unter www.telekomforum.de.<br />
Mit seinem „FachKongress Mobilfunktrends<br />
2007“ will das TelekomForum<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
den Austausch unterschiedlicher Erfahrungen<br />
und Standpunkte ermöglichen,<br />
Expertenmeinungen zur Entwicklung<br />
des Markts im kommenden Jahr und<br />
eine Debatte zu brisanten Themen wie<br />
Sicherheit oder Konvergenz anregen.<br />
Generell hat es sich das TelekomForum<br />
als Plattform für den Erfahrungs- und<br />
Meinungsaustausch zum Ziel gesetzt,<br />
aktuelle Trends und Entwicklungen der<br />
<strong>IT</strong>- und TK-Branche zu thematisieren<br />
und damit nicht zuletzt einen nachhaltigen<br />
Einfluss auf das Produkte- und<br />
Diensteangebot der Deutschen Telekom<br />
auszuüben.<br />
Über das TelekomForum<br />
Das TelekomForum, der Geschäftskundenbeirat<br />
der Deutschen Telekom<br />
AG e.V. mit Sitz in Bonn, besteht seit<br />
1996. Das TelekomForum ist eine Anwendervereinigung,<br />
in der sich die großen<br />
Geschäftskunden der Deutschen<br />
Telekom zusammengeschlossen haben.<br />
Das TelekomForum ist in der Rechtsform<br />
des Vereins organisiert, rechtlich<br />
selbstständig und zählt mehr als 500<br />
Mitgliedsunternehmen. All diesen Großunternehmen<br />
ist gemeinsam, dass der<br />
Aspekt der Telekommunikation für ihre<br />
Geschäftsziele eine herausragende Rolle<br />
spielt. Dem Motto des TelekomForum<br />
gemäß – „Mitgestalten im Dialog“ –<br />
üben seine Mitglieder einen konstruktiven<br />
Einfluss auf die Gestaltung und die<br />
Weiterentwicklung des Produkt- und<br />
Diensteangebots der Deutschen Telekom<br />
aus.<br />
Das TelekomForum stellt zudem eine<br />
exklusive Plattform für den Erfahrungsund<br />
Informationsaustausch dar – zwischen<br />
den Mitgliedsunternehmen selbst<br />
genauso wie zwischen den Mitgliedern<br />
und der Deutschen Telekom. Das<br />
TelekomForum bietet einen Wissensvorsprung<br />
durch die für Mitglieder kostenfreie<br />
Teilnahme an FachKongressen,<br />
KompetenzTagen, Innovationsworkshops<br />
und am JahresKongress, dem Höhepunkt<br />
der jährlichen Aktivitäten. Um die Kooperation<br />
untereinander zu verbessern<br />
und das Meinungsbild der Mitglieder<br />
stärker in die öffentliche und interne<br />
Kommunikation einbinden zu können,<br />
werden die Mitglieder des<br />
TelekomForum zweimal jährlich im<br />
Rahmen eines Panels zu den aktuellen<br />
Trends des TK- und <strong>IT</strong>-Markts befragt.<br />
Hinzu kommt die Möglichkeit, sich an<br />
nationalen „ApplicationBriefings“ und<br />
internationalen „ExecutiveBriefings“ zu<br />
beteiligen und so vom Erfahrungsaustausch<br />
mit solchen Unternehmen, Forschungsinstituten<br />
oder Universitäten zu<br />
profitieren, die richtungsweisende TK/<br />
<strong>IT</strong>-Anwendungen entwickeln oder anbieten.<br />
<br />
4. XML-Tage in <strong>Berlin</strong><br />
2006<br />
Im Fokus: Semantic Web, Web<br />
Services, XML und Datenbanken,<br />
E-Justice, E-Learning, Sicherheit<br />
und Portale<br />
XML ist seit geraumer Zeit einer<br />
der meistgenannten <strong>IT</strong>- Begriffe.<br />
Warum XML-Technologien<br />
wichtige Bereiche von Integrationstechnologien<br />
dominieren und die Grundlage<br />
für eine neue Generation von Webbasierten<br />
Systemen mit Semantic Web,<br />
Web Services oder GRID Technologien<br />
sind, werden die kommenden 4. XML-<br />
Tage in <strong>Berlin</strong> vom 25. – 27. September<br />
2006 an der Humboldt-Universität<br />
zu <strong>Berlin</strong> sehr eindrucksvoll belegen.<br />
Schirmherr der XML-Tage in <strong>Berlin</strong> ist,<br />
wie auch im Vorjahr, der Senator für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Frauen, Harald<br />
Wolf. Ebenfalls setzt Microsoft sein<br />
Engagement als Hauptsponsor der Veranstaltung<br />
fort. Veranstalter der wissenschaftlichen<br />
Konferenz sind die Freie<br />
Universität <strong>Berlin</strong> und die Humboldt-<br />
Universität zu <strong>Berlin</strong>. Das Wirtschaftsforum<br />
wird vom xmlcity:berlin e.V ausgerichtet.<br />
Die XML-Tage in <strong>Berlin</strong> sind<br />
eine jährlich stattfindende Kongressmesse,<br />
die erstmals 2003 stattfand.<br />
Inzwischen hat sich die<br />
<br />
3/06 54
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Veranstaltung durch ihr wissenschaftsund<br />
wirtschaftsorientiertes Programm als<br />
die führende deutschsprachige Veranstaltung<br />
zu XML-Technologien etabliert. Zu<br />
den XML-Tagen 2006 werden mehr als<br />
500 Teilnehmer erwartet.<br />
Die XML-Tage bieten eine optimale<br />
Plattform für den intensiven Wissensaustausch<br />
zwischen Forschern, Entwicklern<br />
und Anwendern. Die Beiträge für<br />
das wissenschaftliche Konferenzprogramm<br />
werden durch ein Begutachtungsverfahren<br />
nach Relevanz und Qualität<br />
ausgewählt. Die Schwerpunktthemen des<br />
wissenschaftlichen Programms sind:<br />
Semantic Web, Web Services sowie XML<br />
und Datenbanken.<br />
Im XML-Wirtschaftsforum mit den<br />
Schwerpunkten E-Justice, E-Learning,<br />
Sicherheit und Portale bewerten hochkarätige<br />
Referenten aus Wissenschaft,<br />
Wirtschaft, Justiz sowie Verwaltung die<br />
Einsatzmöglichkeiten von XML in diesen<br />
Bereichen. Darüber hinaus präsentieren<br />
Unternehmen im Rahmen von<br />
Informationsständen branchenneutrale<br />
sowie branchenspezifische XML-Lösungen<br />
zu den Schwerpunkten des XML-<br />
Wirtschaftsforums.<br />
Aufgrund der starken Nachfrage findet<br />
das XML-Wirtschaftsforum erstmals an<br />
zwei Tagen statt. Die Themenschwerpunkte<br />
des XML-Wirtschaftsforums<br />
sind am 25.9.06: E-Learning und<br />
am 26.9.06: E-Justice, Portale und Sicherheit.<br />
Das breit gefächerte Programm der<br />
XML-Tage in <strong>Berlin</strong> wird außerdem<br />
durch eine Poster- und Demo-Sitzung<br />
sowie Tutorials ergänzt. Des weiteren<br />
wird das Programm durch den W3C-<br />
Tag des deutsch-österreichischen W3C-<br />
Büros abgerundet.<br />
Anmeldung zur Teilnahme ab<br />
26.06.2006, unter: http://<br />
www.xmltage.de/registrierung. Die<br />
Teilnahme am XML-Wirtschaftsforum<br />
ist kostenlos.<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> – Aussteller auf der Messe<br />
„Moderner Staat“ in <strong>Berlin</strong><br />
10 Jahre Informationsplattform für Innovatoren am<br />
28. und 29. November 2006<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der zentrale Dienstleister<br />
für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. Mit rund 400 Mitarbeitern ist das Unternehmen<br />
ein wichtiger und großer Arbeitgeber des Landes <strong>Berlin</strong>. Kontinuierlich<br />
steigende Umsatzzahlen zeigen unternehmerisches Bewusstsein.<br />
Kompetenz durch Erfahrung<br />
Unsere zentralen Kompetenzen liegen in der Sprach- und Datenkommunikation.<br />
Mit unserem eigenen, 800 km langen Landesnetz und unserem Hochsicherheitsrechenzentrum<br />
stellen wir den Kern der <strong>IT</strong>-Infrastruktur des Landes <strong>Berlin</strong>.<br />
Dienstleistungen wie Arbeitsplatz-Ausstattung und Beschaffung von Hardund<br />
Software komplettieren unser umfassendes Angebot.<br />
Unser Messeangebot als Ihr eGovernment-Dienstleister<br />
Im Rahmen der <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Strategie und im Sinne des eGovernmentplanes des<br />
<strong>IT</strong> Competence Center der Senatsverwaltung für Inneres <strong>Berlin</strong> entwickelt das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> eine eGovernment-Diensteplattform, auf der strukturiert eine<br />
Reihe zentraler fachverfahrensneutraler Dienste zur Verfügung gestellt werden.<br />
Das Outputmanagement wird bereits als erster Dienst produktiv eingesetzt.<br />
Aus der Praxis für die Praxis<br />
Im Best Practice Forum, Teil eGovernment II, referiert Hr. Bernutz (Die<br />
Präsidentin des Kammergerichts) zum Thema „Das elektronische Gerichtspostfach“<br />
am 28. November 2006 von 14:15 bis 14.40 Uhr, Halle 8.2.<br />
Wir bieten moderne Perspektiven für die Verwaltung – sprechen Sie mit uns<br />
über Ihre Anforderungen an unserem Messestand 47 in der Halle 7.2 c !<br />
Kontakt: Gabriele Hahn, Tel.: 030 90 12 60 80, gabriele.hahn@itdz-berlin.de,<br />
www.itdz-berlin.de<br />
Mehr unter: http://www.xmltage.de <br />
3/06 55
SYSTEMS startet 2006<br />
in neuer Formation<br />
München - Zwei Messeeingänge<br />
im Westen und Osten, sechs<br />
Messehallen mit Lösungen und<br />
kommenden Trends in den Märkten <strong>IT</strong>,<br />
Media und Communications, eine<br />
Communication World mit zwei Kongressen,<br />
ausgewählte neue Ausstellungsbereiche<br />
für geschäftsrelevante <strong>IT</strong>K-<br />
Technologien und drei zentrale<br />
Informationsforen: Diese Kenndaten<br />
charakterisieren die kommende SYS-<br />
TEMS 2006 (23. bis 27. Oktober 2006),<br />
die mit ihrem Ausstellungsportfolio und<br />
Rahmenprogramm den Bedürfnissen der<br />
Branche und den Entscheidungsträgern<br />
Rechnung trägt. Ein besonderer Schwerpunkt<br />
liegt auf <strong>IT</strong>K-Lösungen für kleine<br />
und mittelständische Unternehmen, die<br />
zum einen die Erschließung neuer<br />
Geschäftsmöglichkeiten unterstützen,<br />
zum anderen durch die Optimierung<br />
von Prozessen Kosten senken helfen.<br />
Neue Hallenaufteilung<br />
Die SYSTEMS wird in diesem Jahr zum<br />
Teil andere Hallen belegen als 2005.<br />
Statt wie bisher in den gegenüberliegenden<br />
drei Hallen auf der A- und B-Spange<br />
wird sie die Hallen A1 bis A6 belegen.<br />
Für die SYSTEMS 2006 bedeutet das<br />
eine durchgängige Hallenführung in der<br />
A-Spange mit zwei Haupteingängen. Die<br />
Besucher können die Eingänge West<br />
und Ost nutzen. Aufgrund der Fußball-<br />
Weltmeisterschaft 2006 und der damit<br />
verbundenen Einrichtung des Medienzentrums<br />
auf dem Messegelände findet<br />
die 9. Internationale Fachmesse für<br />
Gewerbeimmobilien „EXPO REAL“<br />
parallel zur SYSTEMS 2006 statt.<br />
Die Hallenstruktur im Überblick:<br />
• Software, Systems & Integration<br />
– Hallen A1, A2 und A3 (wie<br />
bisher)<br />
• <strong>IT</strong>-Security – Halle A4<br />
• Communications & Networking<br />
– Halle A5<br />
• Digital Office & Media – Halle<br />
A6<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Ausbau der internationalen Kongresse<br />
für die <strong>IT</strong>K-Branche<br />
Die SYSTEMS bietet als etablierte Plattform<br />
für Geschäftskontakte eine Vielzahl<br />
von Vortragsprogrammen und<br />
Informationsveranstaltungen. Erstmals<br />
wird in diesem Jahr die „Communication<br />
World“ zwei Kongresse bündeln: den<br />
„Mobile Summit“ und dem „NGN<br />
Summit“. NGN steht für „Next Generation<br />
Network“.<br />
In der Telekommunikation und der <strong>IT</strong><br />
stehen derzeit zwei große Themen im<br />
Mittelpunkt: die „Mobilisierung“ der<br />
Daten und die Konvergenz der Netze.<br />
Für diese Trends richtet die SYSTEMS<br />
hochkarätige und international besetzte<br />
Konferenzen aus: Der „Mobile Summit“<br />
steht unter dem Leitthema „New<br />
technologies, new mobile features – The<br />
revolution of 3G“ und erstreckt sich<br />
erstmals über eineinhalb Tage. Auf dem<br />
Kongress stellen Netzbetreiber ihre aktuellen<br />
Strategien vor und informieren<br />
TK- und <strong>IT</strong>-Unternehmen über neue<br />
Technologien, Applikationen und Services.<br />
Der „Mobile Summit“ hat im letzten<br />
Jahr mit über 680 Teilnehmern eine<br />
neue Rekordbeteiligung erzielt und seine<br />
Position als führender Kongress der<br />
Mobilfunkbranche in Deutschland gefestigt.<br />
Er startet am Montag, den 23.<br />
Oktober um 10.00 Uhr und endet am<br />
Dienstag, den 24. Oktober, gegen 14.00<br />
Uhr. Höhepunkt ist der Staatsempfang<br />
für alle Teilnehmer des Mobile Summit<br />
am Montag abend im Kaisersaal der<br />
Münchner Residenz mit der Preisverleihung<br />
des Galileo Masters 2006.<br />
Die Entwicklung der Kommunikationsnetze<br />
und der dadurch realisierbaren<br />
neuen Dienstleistungen stehen im Fokus<br />
des „NGN Summit“. Der Kongress<br />
beginnt am 24.10. um 13.30 Uhr und<br />
endet am 25.10. um 17.00 Uhr. Er wird<br />
in englischer Sprache abgehalten und<br />
steht unter dem Motto „Ethernet/IP<br />
based Services and Infrastructure“.<br />
Analysten, Netzbetreiber, Service-<br />
Provider und Systemhersteller stellen<br />
die Marktpotenziale, Infrastrukturtechnologien,<br />
Dienstleistungen und<br />
Anwendungen vor und diskutieren die<br />
Zukunftsperspektiven.<br />
Perspektive Open Source-Tag 2006<br />
Erstmals im Rahmen der SYSTEMS<br />
wird es am Mittwoch (25.10.06) und<br />
Donnerstag (26.10.06) jeweils einen<br />
Konferenz- Tag zum Schwerpunkt Open<br />
Source geben. Die zweitägige Vortragsreihe<br />
wendet sich mit praxisorientierten<br />
Themen an mittelständische Unternehmen<br />
und die öffentliche Verwaltung in<br />
Kommunen und Behörden.<br />
SYSTEMS 2006 adressiert neue<br />
geschäftsrelevante <strong>IT</strong>K-Themen<br />
Bei Investitionen in neue <strong>IT</strong>K-<br />
Technologien steht klar der wirtschaftliche<br />
Nutzen für das Unternehmen im<br />
Vordergrund: Hier gilt es zum einen,<br />
neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen<br />
und damit Umsätze zu steigern<br />
bzw. durch die Optimierung von<br />
Geschäftsabläufen Kosten zu senken.<br />
Die SYSTEMS erweitert 2006 ihre Ausstellungsbereiche<br />
ganz gezielt um neue,<br />
innovative <strong>IT</strong>K- und Konvergenz-<br />
Technologien, die derzeit bei kommerziellen<br />
Anwendern ganz oben in der<br />
Prioritätenliste stehen: So präsentieren<br />
sich dieses Jahr erstmals Business<br />
Intelligence (BI) und RFID im Rahmen<br />
eigener Ausstellungsschwerpunkte. Ferner<br />
sind Lösungen rund um Personalmanagement<br />
und Personalentwicklung<br />
in einem neuen Bereich kompakt zusammengefasst.<br />
Um kommerzielle Anwendungsbereiche<br />
in Visualisierung, Vertrieb und Marketing<br />
dreht sich der neue Sonderbereich<br />
„Stereo 3D“ in der „Digital Office &<br />
Media“-Halle. Hier erfahren Besucher,<br />
wie diese neue Präsentationstechnik<br />
Forschungs-, Produktions- und Vermarktungs-Abteilungen<br />
effizient unterstützen<br />
kann.<br />
Die bestehenden und aus Besuchersicht<br />
stark nachgefragten Fachbereiche wie<br />
Kundenbeziehungsmanagement (CRM),<br />
3/06 56
etriebswirtschaftliche Standard-<br />
Software (ERP), Dokumentenmanagement<br />
(DMS) und Contentmanagement<br />
(ECM), Satellitennavigation<br />
und mobile Geschäftsanwendungen<br />
werden thematisch ausgebaut.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Entscheider-Wissen kompakt auf<br />
drei SYSTEMS Foren<br />
Konzentrierter Know-how-Transfer im<br />
<strong>IT</strong>K-Bereich ist eines der zentralen Anliegen<br />
der SYSTEMS. Deshalb wurde<br />
das umfangreiche Programm gestrafft<br />
und übersichtlich neu organisiert. Auf<br />
drei zentralen Vortragsbühnen in den<br />
Hallen A3, A5 und A6 werden Referenten<br />
aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft<br />
über Themen der Branche informieren.<br />
Im Einzelnen:<br />
„SYSTEMS Forum Mittelstand“<br />
(Halle A3)<br />
Hier geht es – in einer für den mittelständischen<br />
Unternehmer verständlichen<br />
Sprache - um betriebswirtschaftliche<br />
Standard-Software (ERP-Lösungen),<br />
<strong>IT</strong>-basiertes Kundenbeziehungsmanagement<br />
(CRM), Prozessoptimierung<br />
im Unternehmen und Modelle der<br />
Datenhaltung und -Speicherung.<br />
Darüber hinaus werden auch Mittelstandsthemen<br />
wie Basel II, Unternehmensübergabe<br />
(Nachfolgeregelung)<br />
und Finanzierung behandelt.<br />
„SYSTEMS Forum Communications“<br />
(Halle A5)<br />
Es referieren Experten über mobile und<br />
klassisch drahtgebundene Unternehmenslösungen<br />
für Sprach- und Datenübertragung,<br />
drahtlose Technologien,<br />
UMTS, Telematik und Navigationslösungen,<br />
RFID und Voice over IP.<br />
„SYSTEMS Forum Innovations“<br />
(Halle A6)<br />
Innovationen, Trends aus Forschung und<br />
Entwicklung – hier geht es um Zukunft,<br />
um Themen, die morgen zur Praxis werden.<br />
Dieses Forum wird in Kooperation<br />
mit dem B<strong>IT</strong>KOM durchgeführt.<br />
SYSTEMS-Aussteller: Investitionsbereitschaft des Marktes nutzen<br />
Das zunehmend positivere Investitionsklima in Deutschland spiegelt sich in den<br />
Vorhaben der Technologiebranchen wieder. So rechnet der Branchenverband<br />
B<strong>IT</strong>KOM im Jahr 2006 mit einem Umsatzzuwachs des <strong>IT</strong>K-Gesamtmarktes in<br />
Deutschland um 2,4 Prozent auf 137,4 Milliarden Euro. Als Wachstumsmotor<br />
fungiert nach Angaben des Verbandes die Informationstechnik. Hier wird ein<br />
Anstieg des Umsatzvolumens um 3,4 Prozent auf 70,5 Milliarden Euro erwartet.<br />
Klaus Dittrich, Geschäftsführer der Messe München und verantwortlich für<br />
Technologiemessen, sieht darin sehr gute Voraussetzungen für einen qualitativ<br />
hochwertigen Verlauf der SYSTEMS: „Laut unserer Besucherbefragung 2005 verfügen<br />
43 Prozent des Messepublikums über ein Investitionsvolumen von mehr als<br />
50.000 Euro. Die meisten Besucher kommen nicht nur auf die SYSTEMS, um sich<br />
über neueste Trends, Technologien und Lösungen zu informieren, sondern um<br />
konkrete Investitionsentscheidungen zu treffen oder weiter zu treiben. Setzen wir<br />
dies in den Kontext des sich aufhellenden Investitionsklimas in Deutschland, wird<br />
die SYSTEMS 2006 für unsere Aussteller erneut qualitativ hochwertige Ergebnisse<br />
bringen, sprich, volle Auftragsbücher.“<br />
Die SYSTEMS fokusiert mit ihrem B2B-Profil und ihrem Kerneinzugsgebiet von<br />
500 Kilometern rund um München die Top-Zielgruppe der Entscheider von <strong>IT</strong>- und<br />
TK-Lösungen sowie Konvergenz-Konzepten in Unternehmen in einem der stärksten<br />
Wirtschaftsregionen Europas. Dabei adressiert sie mit einem hochkarätigen<br />
Mittelstandsprogramm, das in enger Kooperation mit den Branchen- und<br />
Wirtschaftsverbänden organisiert wird, insbesondere kleine und mittelständische<br />
Unternehmen. Dittrich abschließend: „Es ist uns ein zentrales Anliegen, gerade den<br />
Mittelstand in allen Belangen von <strong>IT</strong> und TK ‚fit for future’, d.h. fit für den immer<br />
härteren internationalen Wettbewerb zu machen.<br />
In den letzten eher konjunkturschwachen Jahren sind hier <strong>IT</strong>K-Projekte sehr<br />
vorsichtig angegangen worden. Auf der anderen Seite ist die <strong>IT</strong>K-Infrastruktur eines<br />
Unternehmens heute ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Unternehmen, die hier<br />
gut gerüstet sind, haben die besten Ausgangsvoraussetzungen, um am bevorstehenden<br />
Konjunkturaufschwung, der sich derzeit abzeichnet, partizipieren zu können.“ <br />
3/06 57
AGG Allgemeines<br />
Gleichbehandlungsgesetz<br />
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />
(AGG) ist<br />
als neuer Baustein des deutschen<br />
Arbeitsrechts eine weitere und<br />
nicht zu unterschätzende Herausforderung,<br />
insbesondere für Führungskräfte<br />
im Personalbereich. Um der Vielzahl<br />
der Haftungsrisiken, die sich aus den<br />
neuen Vorschriften ergeben, zu entgehen,<br />
ist eine Anpassung der betrieblichen<br />
Organisation sowie der personellen<br />
Kernkompetenzen ebenso unerlässlich<br />
wie eine genaue Überprüfung von<br />
Kollektivvereinbarungen und bestehenden<br />
betrieblichen Strukturen bei Einstellungen,<br />
Beförderungen, Beurteilungssystemen,<br />
Personalfragebögen und<br />
Systemen der betrieblichen Altersversorgung.<br />
Dieser Ratgeber erläutert detailliert die<br />
neue Gesetzeslage und gibt durch zahlreiche<br />
Praxisbeispiele sowie Handlungsempfehlungen<br />
einen Leitfaden an die<br />
Hand, der die schnelle und vor allem<br />
rechtssichere Umsetzung der Anforderungen<br />
des AGG in einem Unternehmen<br />
gewährleistet. Anhand konkreter<br />
und anschaulicher Beispiele stellt die<br />
Autorin den Anwendungsbereich des<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
AGG dar und zeigt auf, welcher Handlungs-<br />
und Gestaltungsspielraum dem<br />
Arbeitgeber nach dem AGG verbleibt,<br />
welche organisatorischen Maßnahmen<br />
zur Vermeidung von Klagen notwendig<br />
sind und wie das Prozessrisiko bei in<br />
Kauf genommenen oder unbeabsichtigten<br />
Benachteiligungen zu beurteilen ist.<br />
Autorin ist Dr. Gerlind Wisskirchen. Sie<br />
ist Partnerin und Fachanwältin für Arbeitsrecht.<br />
CMS Hasche Sigle wurde<br />
2003 und 2005 zur Arbeitsrechtskanzlei<br />
des Jahres gewählt (JUVE). Frau Dr.<br />
Wisskirchen berät deutsche und ausländische<br />
multinationale Unternehmen auf<br />
sämtlichen Gebieten des Individual- und<br />
Kollektivarbeitsrechts, insbesondere zu<br />
Fragen der Umstrukturierung, des<br />
Outsourcing, Privatisierungen, Transaktionen<br />
und Personalanpassungsmaßnahmen.<br />
Sie hat besondere Erfahrungen<br />
in grenzüberschreitenden Aspekten<br />
und leitet entsprechende europäische<br />
Projekte, wie z.B. grenzüberschreitender<br />
Betriebsübergang, und<br />
Betriebsverlagerung (Off-Shoring), Europäischer<br />
Betriebsrat, Implementierung<br />
von Codes of Conduct und Transfer<br />
von Arbeitnehmerdaten außerhalb der<br />
EU. Sie berät in und verhandelt Tarifverhandlungen,<br />
Interessenausgleiche<br />
und Sozialpläne. Frau Dr. Wisskirchen<br />
hält regelmäßig Vorträge sowohl für<br />
Personalfachleute als auch auf nationalen<br />
und internationalen Konferenzen,<br />
wie z.B. für die International Bar<br />
Association und die American Bar<br />
Association. Sie hat zahlreiche Publikationen<br />
und Aufsätze in Deutsch und<br />
Englisch veröffentlicht.<br />
• AGG Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />
• Handlungsanleitungen -<br />
Gestaltungsmöglichkeiten -<br />
Praxisbeispiele<br />
• ISBN 3-89577-453-7 (ISBN 987-<br />
389577-453-9),<br />
• 1. Auflage 2006, Paperback, 152<br />
Seiten<br />
• Datakontext Fachverlag GmbH,<br />
Frechen<br />
<br />
Experten: TK-Märkte erleben tief<br />
greifenden Wandel<br />
Dschungelführer 2006 -<br />
aktuelles Branchenbuch<br />
erschienen<br />
Freiburg/Ddf – „Nach mehr als<br />
zehn Jahren der Marktliberalisierung<br />
befindet sich die<br />
Telekommunikationsbranche einmal<br />
mehr im Umbruch. Ausgelöst durch die<br />
Internettechnologie greift dieser jedoch<br />
weit tiefer als alle vorherigen.“ Zu diesem<br />
Schluss kommen die Autoren<br />
Johannes Lenz-Hawliczek und Georg<br />
Stanossek in ihrem neuen Branchenbuch<br />
„Dschungelführer 2006“, das Ende<br />
Mai anlässlich der 12. Internationalen<br />
Handelsblatt Jahrestagung „Telekommarkt<br />
Europa“ in Bonn erschienen ist,<br />
Deutschlands wichtigstem TK-<br />
Branchentreff.<br />
Gleich eine Reihe von Indizien führen<br />
die beiden Buchautoren als Beleg für die<br />
Marktumwälzungen an: Günstige Mobilfunk-,<br />
DSL- und VoIP-Flatrates machen<br />
den herkömmlichen Telefonanschluss<br />
zum Auslaufmodell und einzelne<br />
Mobilfunkfirmen bezeichnen UMTS<br />
inzwischen selber als „complete<br />
desaster“. Stattdessen gewinnt ein VoIP-<br />
Anbieter wie Skype in kürzester Zeit 100<br />
Millionen neue Nutzer für seine kostenfreien<br />
Dienste und wird für 2,6 Milliarden<br />
US-Dollar von Ebay gekauft.<br />
Zugleich verlieren die europäischen TK-<br />
Gesellschaften 2005 im Aktienindex<br />
Stoxx 600 entgegen dem allgemeinen<br />
Trend rund 21 Prozent an Wert. Handy-<br />
TV und 3P (Triple Play) zum Start der<br />
Fußball-WM in Deutschland sowie<br />
Mobile Business sollen der Branche nun<br />
neuen Schwung verleihen.<br />
Neben diesen Themen diskutieren die<br />
TK-Experten auf dem TK-Kongress in<br />
Bonn auch die Auswirkungen der aktuellen<br />
EU-Vorgaben, neue Geschäftsfelder<br />
für den Mobilfunk und das Festnetz<br />
sowie internationale <br />
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Konsolidierung und Restrukturierung.<br />
Referenten sind unter anderen<br />
Vodafone-CEO Friedrich P. Joussen,<br />
Swisscom-Konzernchef Carsten<br />
Schloter, Thomas Ganswindt (Siemens),<br />
Rudolf Gröger (O2 Germany), Michel<br />
Davancens (France Télécom), Kevin<br />
Suitor (Redline Communications),<br />
Alfredo Acebal (Telefónica S.A.), Philipp<br />
Humm (T-Mobile Deutschland), Peer<br />
Knauer (Versatel-Gruppe) und Jean<br />
Christophe Giroux (Alcatel) sowie Dr.<br />
Nikolaus Mohr (Accenture), einer der<br />
Gastautoren im Dschungelführer. Besonderes<br />
Highlight: der neue E-Plus Chef<br />
Michael Krammer wird dort erstmals<br />
öffentlich auftreten. Moderiert wird der<br />
etablierte Branchentreff von Universitäts-Professor<br />
Dr. Torsten Gerpott (Universität<br />
Duisburg-Essen). Ausführliche<br />
Informationen zum Programm unter:<br />
www.tk-europa.de<br />
„Der Konvergenztrend lässt ehemals<br />
getrennte Märkte zusammenwachsen,<br />
und durch neue Player aus der Internet,<br />
<strong>IT</strong>- und Medienbranche wird das Dickicht<br />
der Anbieter, Dienste und Tarife<br />
immer undurchschaubarer“, so die Buchautoren.<br />
Das neue Branchenverzeichnis,<br />
erschienen im Freiburger Portel.de<br />
Verlag, will Licht in dieses Dickicht bringen.<br />
Es enthält eine Analyse der unterschiedlichen<br />
Marktsegmente, ergänzt um<br />
13 Gastbeiträge namhafter Branchenexperten<br />
(Accenture, Arthur D. Little,<br />
Cap Gemini, Deloitte, Daiwa Securities,<br />
Gartner, Goldmedia, Greenwich<br />
Consulting, IBM Business Services,<br />
Logan Orviss, Mercer, Ovum,<br />
Telegance) sowie mehr als 530 Firmenprofile<br />
und einen umfangreichen<br />
Dokumentationsteil mit Marktdaten,<br />
Who-is-who und Fachbegriffen. Auf der<br />
Suche nach der richtigen Strategie und<br />
den passenden Partnern im Markt will<br />
der „Dschungelführer 2006“ Fachleuten<br />
wie Laien so der passende Scout<br />
sein.<br />
• „Dschungelführer 2006 - Der<br />
Führer durch den deutschen<br />
Telekommunikationsmarkt“<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
• Hrsg.: Johannes Lenz-Hawliczek<br />
/ Georg Stanossek<br />
• Paperback DIN A5, 266 Seiten;<br />
• zahlreiche farbige Abbildungen<br />
• VK: 29,90 Euro; ISBN: 3-<br />
9806891-6-6<br />
Das Buch ist ab sofort verfügbar direkt<br />
auf Portel.de oder über den Buchhandel.<br />
<br />
Neues dpunkt-Buch:<br />
„Schwarzweiß-<br />
Fotografie digital“<br />
Hannover - Das aktuelle dpunkt-<br />
Buch „Schwarzweiß-Fotografie<br />
digital“ zeigt, wie einfach<br />
es ist, professionelle Schwarzweiß-Bilder<br />
zu gestalten. Die Autoren Reinhard<br />
Merz und Erich Baier schlagen dabei<br />
den Bogen von der Aufnahme über die<br />
Bildbearbeitung bis zur Ausgabe und<br />
Präsentation der Bilder.<br />
Schwarzweiß-Bilder vermitteln ein ungewohntes,<br />
aber typisch fotografisches<br />
Bild. Ihr Ausdrucksmittel ist Kontrast.<br />
Musste man früher Schwarzweiß sehen<br />
lernen, um ein Motiv durch die richtige<br />
Auswahl von Filmen und Filtern optimal<br />
abzubilden, bieten heute digitale<br />
Workflows exzellentes Rohmaterial, das<br />
nach Belieben verändert werden kann.<br />
Das Fachbuch zeigt, dass bei der<br />
Schwarzweiß-Fotografie analog oder<br />
digital keine Glaubensfrage sein muss.<br />
Wo immer es sinnvoll scheint, beschreiben<br />
die Autoren Reinhard Merz und<br />
Erich Baier neben den Arbeitsschritten<br />
bei der digitalen Bearbeitung auch Analogien<br />
zum klassischen Labor und stellen<br />
Hybridprozesse für maximale Qualität<br />
vor - etwa wenn es darum geht, aus<br />
digitalen Bilddateien hochwertige Barytabzüge,<br />
dem klassischen Fotopapier für<br />
schwarzweiße Bilder, anzufertigen.<br />
Dem digitalen Schwarzweiß-Einsteiger<br />
geben die Autoren solides Grundlagenwissen<br />
an die Hand. Dem erfahrenen<br />
Fotografen, der seine besten Dias und<br />
Negativen jetzt ausdruckstark umsetzen<br />
möchte, weisen sie den Weg durch den<br />
Photoshop-Dschungel.<br />
Autoren:Reinhard Merz war Redaktionsleiter<br />
der Zeitschrift „Foto & Labor“. Er<br />
ist Autor von sechs Fotobüchern und<br />
veröffentlichte viele Zeitschriftenbeiträge<br />
zu unkonventionellen Fotothemen.<br />
Als erfahrener Schwarzweiß-<br />
Fotograf und Experte für kreative Bildbearbeitung<br />
hat er seinen digitalen<br />
Workflow dabei eng an bewährte analoge<br />
Labortechniken angelehnt.<br />
Erich Baier war viele Jahre als Konstrukteur<br />
und Produktmanager für Lichtund<br />
Farbmessgeräte tätig. Seit 10 Jahren<br />
arbeitet er als selbstständiger Dienstleister<br />
in den Bereichen Digitale Filmbelichtung,<br />
Scan- und Bildbearbeitung,<br />
Inkjet-Printing sowie Herstellung von<br />
Test-Targets. Daneben gibt er in Vorträgen<br />
und Seminaren sein breites Wissen<br />
zum Thema Digitale Fotografie<br />
weiter.<br />
Bibliografische Angaben:<br />
Reinhard Merz / Erich Baier<br />
Schwarzweiß-Fotografie digital<br />
Bilder gestalten, bearbeiten und ausgeben,<br />
dpunkt.verlag, Juni 2006<br />
227 Seiten, Gebunden, 39,00 Euro<br />
ISBN 3-89864-403-0<br />
<br />
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Wenn sich Ihre Anschrift ändert,<br />
wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />
schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />
Telefon 90 12 (912) 6080<br />
Nr. . 3 / 2006<br />
Raum für Versandetikett<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />
möchten Sie nicht einmal selber zur<br />
„Feder“ greifen?<br />
Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />
Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />
direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />
freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />
und Artikel aus Ihren<br />
Reihen.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint im<br />
Dezember. Der Redaktionsschluss<br />
ist am 31. Oktober 2006.<br />
Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />
mailen sie uns oder rufen Sie an:<br />
Frau Hahn 90 12 (912) 6080<br />
Herr Brodersen 90 12 (912) 6014<br />
Fax 90 12 (912) 5864<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> – Aussteller auf der Messe<br />
„Moderner Staat“ in <strong>Berlin</strong><br />
10 Jahre Informationsplattform für Innovatoren am<br />
28. und 29. November 2006<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der zentrale Dienstleister<br />
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Kontakt: Gabriele Hahn, Tel.: 030 90 12 60 80, gabriele.hahn@itdz-berlin.de,<br />
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Ihre <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Redaktion<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber:<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>er Straße 112-115, 1O713 <strong>Berlin</strong><br />
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Druck: <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, Xerox Doku Color 2O6O Laserdrucker, Auflage: 2.75O<br />
Gastautoren:<br />
Dr. Ulrich Kampffmeyer, PROJECT CONSULT GmbH, Hamburg<br />
Jürgen Franke, <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, Senatsverwaltung für Inneres <strong>Berlin</strong><br />
Gregor Ponhöfer, Materna GmbH, Dortmund<br />
Uwe Schlecht, Uniplex GmbH, München<br />
Peter Fröhlich, <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, Senatsverwaltung für Inneres <strong>Berlin</strong><br />
Cornelia Kerk, <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, Senatsverwaltung für Inneres <strong>Berlin</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr. 4/2OO6 erscheint voraussichtlich im Dezember2OO6<br />
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