09.03.2014 Aufrufe

SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 3/2006 - 16. Jahrgang<br />

Schwerpunkt: Dokumentenmanagement<br />

3/06 1


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

erinnern Sie sich? Gut 13 Jahre ist es her, dass wir im<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> ausführlich über das Schwerpunktthema<br />

„Elektronische Vorgangsbearbeitung“ berichtet haben.<br />

Unsere Aufmerksamkeit galt damals dem vernetzten<br />

Arbeitsplatzcomputer und neuen, ablauforientierten Systemen.<br />

In der aktuellen Ausgabe widmen wir uns erneut<br />

diesem Thema. Auch unter der modernen Bezeichnung<br />

„Dokumenten-Management-System (DMS)“ verbirgt<br />

sich nichts anderes als das Ziel, Arbeitsschritte des<br />

Büroalltags soweit als möglich zu standardisieren, zu<br />

vernetzen und Vorgänge elektronisch zu verarbeiten.<br />

1993 blickten wir voller Erwartung auf das „elektronische<br />

Büro“. Und heute? Wie ist die aktuelle Situation?<br />

Wie weit sind wir vorangeschritten bei der Realisierung des „papierlosen Büroalltags“?<br />

Haben wir einen ad-hoc-Zugriff auf Akten und Dokumente, eine schnellere<br />

Auskunftsmöglichkeit sowie die erhofften Kosteneinsparungen erreicht?<br />

Auf jeden Fall sind wir mit der ersten Instanz des DMS-Dienstes der eGovernment-<br />

Diensteplattform des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> strategisch auf dem richtigen Weg, um die<br />

zentrale eGovernment-Strategie für das Land <strong>Berlin</strong> umzusetzen. Lesen Sie hierzu<br />

mehr ab Seite 14.<br />

Dass sich Deutschland und das Land <strong>Berlin</strong> im Bereich eGovernment auf einem<br />

guten Weg befinden, ist bekannt. Doch wo stehen wir im internationalen Vergleich?<br />

In der vorliegenden Ausgabe werfen wir einen Blick auf unsere europäischen<br />

Nachbarländer. Können wir hier noch etwas lernen oder sind wir Vorreiter, die<br />

Know-how und Erfahrungen vermitteln können? Eine Studie der Europäischen<br />

Union gibt Ihnen hierzu Auskunft ab Seite 26.<br />

Vielleicht haben Sie es bereits gemerkt: das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zeigt sich auch online in<br />

neuer Optik und Struktur. Modern, übersichtlich und informativ für den Besucher<br />

– so lautet der Anspruch an unseren neuen Webauftritt. Angepasst an unser neues<br />

Corporate Design und mit klar strukturierter Menüführung sind wir dem gerecht<br />

worden. Überzeugen Sie sich selbst unter www.itdz-berlin.de und schauen Sie, was<br />

sich hinter unserem Leitspruch „Moderne Perspektiven für die Verwaltung“ verbirgt!<br />

Schon heute möchte ich Sie auf unseren Stand 47 auf der Messe „Moderner Staat“<br />

am 28. und 29 . November 2006 in <strong>Berlin</strong> hinweisen. Dort können Sie sich von<br />

unseren eGovernment-Dienstleistungen überzeugen!<br />

Ihr<br />

Konrad Kandziora<br />

3/06 2


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Editorial<br />

Editorial 2<br />

Schwerpunktthema<br />

Dokumentenmanagement 4<br />

Computer statt Akte 11<br />

Das Projekt „eGovernment-Diensteplattform“ des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 14<br />

Die elektronische Gefangenenpersonalakte 15<br />

Mietmodell Dokumentenhandling 16<br />

Steuerverwaltung in Baden-Württemberg<br />

verbessert Effizienz und Bürgerservice 17<br />

DMS EXPO 17<br />

Baden-Württembergisches Landesamt<br />

für Besoldung und Versorgung profitiert von ausgefeiltem DMS 19<br />

DMS/VBS-Dienst in <strong>Berlin</strong> – Quo Vadis? 21<br />

Bulgarisches Justizministerium führt DocuWare 5 ein 22<br />

Stadt München entscheidet sich für Fabasoft-Software 23<br />

Parlament und Senat<br />

Evalution der Ordnungsämter 24<br />

Kostensenkung für Computer und Drucker 24<br />

E-Government und Verwaltung<br />

EU-Studie: eGovernment-Angebote der Behörden<br />

EU-weit erneut verbessert 26<br />

Projekt Pflege Governikus 26<br />

Wirtschaftliches E-Government kooperativ gestalten 27<br />

E-Government-Projekt mit Baden-Württemberg 28<br />

EU erhöht den Druck beim E-Government:<br />

Deutschland sucht den Anschluss 29<br />

Output Management im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 29<br />

Integratives eGovernment in Deutschland und Europa 31<br />

Online<br />

Neuer Internetauftritt des Bundesrates 47<br />

Vom Desktop zum Webtop 48<br />

Webarchiv des Deutschen Bundestages jetzt online<br />

5O<br />

Anfragen an das Tarifregister per Internet möglich:<br />

Von Abbruchgewerbe bis Zuckerindustrie<br />

5O<br />

Neues Wissens- und Informationsportal<br />

für die Beschäftigten der Bundesverwaltung 51<br />

Weblog 51<br />

Tipps und Tricks<br />

Gelbe Seiten“ für die <strong>IT</strong>K-Branche 52<br />

Mobiler Datensafe im Edeldesign 52<br />

Mashup in Zeiten des Web 2.O 53<br />

Blu-ray-Discs bieten hohe Datensicherheit 53<br />

Veranstaltungen<br />

„FachKongress Mobilfunktrends 2OO7“ in Köln 54<br />

4. XML-Tage in <strong>Berlin</strong> 2OO6 54<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> – Aussteller auf der Messe „Moderner Staat“ in <strong>Berlin</strong> 55<br />

SYSTEMS startet 2OO6 in neuer Formation 56<br />

Literatur<br />

AGG Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz 58<br />

Experten: TK-Märkte erleben tief greifenden Wandel 58<br />

Dschungelführer 2OO6 - aktuelles Branchenbuch erschienen 58<br />

Neues dpunkt-Buch: „Schwarzweiß-Fotografie digital“ 59<br />

Dies & Das<br />

Berichte und Infos<br />

<strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze für das Land <strong>Berlin</strong> 32<br />

Gutes Geschäftsklima in der <strong>IT</strong>K-Branche 35<br />

Viren, Würmer und Trojaner im ersten Halbjahr 2OO6 36<br />

Projektdatenbank über das Telefon abfragen 39<br />

Virtuelles Bauamt: Bauen online auch mit ARCHIKART 41<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erwirtschaftet 2OO5 mehr Umsatz 42<br />

Moderner Netzaufbau in Marzahn-Hellersdorf 42<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übergibt modernes Hochgeschwindigkeitsnetz an StaLa 43<br />

Initiative für mehr junge Frauen in <strong>IT</strong>-Berufen 45<br />

Vitako – Neuer Name für kluge Köpfe im Netzwerk 46<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> – Aussteller auf der Messe „Moderner Staat“ in <strong>Berlin</strong><br />

Impressum<br />

6O<br />

6O<br />

3/06 3


Dokumentenmanagement<br />

Inhalt<br />

• Dokumentenmanagement<br />

• Dokumentenmanagement im<br />

engeren und im weiteren Sinn<br />

o Dokumentenmanagement im<br />

engeren Sinn<br />

o Dokumentenmanagement im<br />

weiteren Sinn<br />

• Was ist ein elektronisches Dokument?<br />

o Dokument<br />

o Formen von Dokumenten<br />

o Selbstbeschreibende elektronische<br />

Dokumente<br />

o Verschiedene Dokumentarten<br />

• Betriebswirtschaftliche Betrachtung<br />

des Dokumentenmanagements<br />

o Nutzenargumentation für elektronisches<br />

Dokumentenmanagement<br />

o Umfeld und Einsatzgebiete<br />

• Weiterentwicklung des<br />

• Dokumentenmanagements<br />

• Literatur<br />

Dokumentenmanagement<br />

Dokumentenmanagement dient zur<br />

datenbankgestützten Verwaltung elektronischer<br />

Dokumente. Unter dem Begriff<br />

versteht man in Deutschland die<br />

Verwaltung von ursprünglich meist<br />

papiergebundenen Dokumenten in elektronischen<br />

Systemen. Bei der Verwaltung<br />

von Papierdokumenten spricht man<br />

dagegen von Schriftgut-verwaltung. Zur<br />

besseren Unterscheidung wird häufig<br />

auch der Begriff EDM (Elektronisches<br />

Dokumentenmanagement; Electronic<br />

Document Management) verwendet.<br />

Die Abkürzung DMS steht für Dokumenten-Management-System<br />

und wird<br />

in einem erweiterten Sinn als Branchenbezeichnung<br />

verwendet. Im Amerikanischen<br />

steht „Document Management“<br />

dagegen begrifflich eingeschränkter für<br />

die Verwaltung von Dateien mit<br />

Checkin/Checkout, Versionierung und<br />

anderen Funktionen. Inzwischen gilt<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Dokumentenmanagement als eine Komponente<br />

des übergreifenden ECM<br />

(Enterprise Content Management).<br />

Dokumentenmanagement im engeren<br />

und im weiteren Sinn<br />

Da die Perzeption des Begriffes<br />

Dokumentenmanagement, wie ursprünglich<br />

im Amerikanischen gemeint,<br />

sich von der deutschen Begriffsfindung<br />

sehr stark unterscheidet, wurde von<br />

Ulrich Kampffmeyer 1995 zwischen<br />

Dokumentenmanagement im weiteren<br />

Sinn als Branchenbezeichnung und<br />

Kategorisierung für verschiedene Dokumenten-Technologien<br />

sowie<br />

Dokumentenmanagement im engeren<br />

Sinn, dem klassischen Dokumentenmanagement<br />

amerikanischer Prägung,<br />

unterschieden.<br />

Dokumentenmanagement im<br />

engeren Sinn<br />

Unter den klassischen Dokumentenmanagementsystemen<br />

im engeren Sinn,<br />

sind solche Lösungen zu verstehen, die<br />

ursprünglich aus der Notwendigkeit<br />

entstanden sind, Verwaltungsfunktionen<br />

für die enorm wachsenden Dateibestände<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Hierzu rechnet man<br />

DMS - Das Ende der Zettelwirtschaft ?<br />

• Compound Document Management,<br />

• Electronic Filing und<br />

• dynamische Ablagesysteme zur<br />

Verwaltung des Lebenszyklus der<br />

Dokumente vor der elektronischen<br />

Archivierung.<br />

Wesentliche Eigenschaften sind visualisierte<br />

Ordnungsstrukturen, Checkin/<br />

Checkout, Versionierung sowie<br />

datenbankgestützte Metadatenverwaltung<br />

zur Indizierung und Suchtechnologien.<br />

So gekennzeichnete Dokumente<br />

sind über mehr Informationsfelder<br />

recherchierbar, als sie ein<br />

Dateisystem zur Verfügung stellt. Im<br />

Dateisystem kann der Anwender nur<br />

über Dateiname, ggf. Dateiendung, Größe<br />

oder Änderungsdatum suchen. Beim<br />

Dokumentenmanagement stehen beliebige<br />

Felder zur Verfügung wie bspw.<br />

Kundennummer, Auftragsnummer, Betreuer<br />

etc. Eine wesentliche Anwendung<br />

des Dokumentenmanagements im engeren<br />

Sinn ist die elektronische Akte, in<br />

der aus verschiedenen Quellen alle zusammengehörigen<br />

Informationen zusammengeführt<br />

werden. Geschieht dies<br />

dynamisch gesteuert durch Berechtigungen,<br />

Statusmerkmale und Auswertung<br />

der Attribute der Dokumente und<br />

Dokumentklassen spricht man von der<br />

virtuellen Akte, die dynamisch zur Laufzeit<br />

als Sicht generiert wird.Umfang und<br />

Funktionalität klassischer Dokumentenmanagementsysteme<br />

sind annähernd in<br />

der ISO-Norm DFR 10166 definiert,<br />

die jedoch keine Bedeutung erlangte.<br />

Zur Abgrenzung klassischer<br />

Dokumentenmanagement-Produkte<br />

von Document Imaging, Workflow und<br />

Groupware spricht man auch häufig von<br />

Compound-Document-Management-<br />

Lösungen. Sie werden z.B. zum Produktdatenmanagement<br />

(vgl. Digital Asset<br />

Management) und Verwaltung von Office-Dokumenten<br />

eingesetzt.<br />

Dokumentenmanagement im weiteren<br />

Sinn<br />

Unter einem Dokumentenmanagementsystem<br />

im weiteren Sinn werden <br />

3/06 4


verschiedene Systemkategorien und<br />

deren Zusammenspiel verstanden, wie<br />

• Dokumentenmanagement im<br />

engeren Sinn (s.o.),<br />

• Bürokommunikation,<br />

• Document Imaging,<br />

• Scannen,<br />

• COLD (Computer Output on<br />

Laserdisk),<br />

• Workflow,<br />

• Groupware und<br />

• elektronische Archivierung.<br />

Die unterschiedlichen Dokumentenmanagement-Technologien<br />

sind in starkem<br />

Maße voneinander abhängig, der<br />

Einsatz einer Komponente ist im allgemeinen<br />

nicht ohne den Zugriff auf andere<br />

Komponenten sinnvoll. Allen<br />

Produktkategorien ist gemeinsam, dass<br />

unterschiedliche Arten von Dokumenten<br />

- gescannte Faksimiles, Faxeingang,<br />

Dateien aus Büroanwendungen,<br />

Multimediaobjekte usw. - datenbankgestützt<br />

und unabhängig von herkömmlichen<br />

hierarchischen Dateimanagementsystemen<br />

verwaltet werden. Der<br />

Einsatz von Datenbanken erlaubt die<br />

Handhabung großer Informationsmengen<br />

und einen direkten Zugriff auf<br />

einzelne Dokumente und Dokumentengruppen.<br />

In diesem Zusammenhang ist<br />

zum Beispiel der Bereich Imaging (Erfassung,<br />

Darstellung und Ausgabe von<br />

gescannten Dokumenten) unter dem<br />

Gesichtspunkt zu betrachten, dass es<br />

sich hierbei nur um eine spezielle Art<br />

von Dokumenten handelt. Die elektronische<br />

Archivierung wird dem Umfeld<br />

Dokumentenmanagement zugerechnet.<br />

Was ist ein elektronisches<br />

Dokument?<br />

Dokument<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Dokumentenmanagementsysteme dienen<br />

zur Verwaltung elektronischer Dokumente.<br />

Der Begriff Dokument wird<br />

heute noch sehr unterschiedlich interpretiert.<br />

Im angelsächsischen wird er<br />

häufig für Textdateien verwendet. Dies<br />

zeigt sich zum Beispiel deutlich an der<br />

verwendeten Endung “.doc“ für Dateinamen<br />

von Textdokumenten. Es wird<br />

daher auch zwischen Document<br />

Imaging, der Verwaltung von gescanntem<br />

Schriftgut, und Document Management,<br />

der Verwaltung von bereits digital<br />

erzeugten Texten unterschieden.<br />

Im Deutschen hat der Begriff „Dokument“<br />

einen konkreten Bezug zu papiergebundenem<br />

Schriftgut. Unter einem<br />

Dokument wird häufig auch ein Schriftstück<br />

mit hoher inhaltlicher Qualität und<br />

rechtlicher Bedeutung verstanden. Das<br />

Dokument wird damit sehr nah an den<br />

im Gesetz verankerten Urkundenbegriff<br />

gerückt. Dies zeigt sich besonders in<br />

Der Aktenflut Herr werden...<br />

abgeleiteten Begriffen wie Dokumentenechtheit.<br />

Deutsche Anwender denken<br />

daher beim Begriff Dokumentenmanagement<br />

zunächst an gescanntes<br />

Schriftgut und bewegen sich damit nur<br />

in einem Teilgebiet dieser Technologien.<br />

Im angloamerikanischen Sprachraum entspricht<br />

dem inhaltlich/rechtlich definierten<br />

Dokument der Begriff Record. Records<br />

Management wird daher dort auch nicht<br />

mit Document Management gleichgesetzt.<br />

Der Begriff „elektronisches Dokument“<br />

bezieht sich im Prinzip auf alle Arten<br />

von unstrukturierten Informationen, die<br />

als geschlossene Einheit in einem DV-<br />

System als Datei vorliegen. Es kann sich<br />

dabei um ein gescanntes Faksimile oder<br />

ein digital übermitteltes Fax aber auch<br />

um eine Datei aus einem Textverarbeitungsprogramm,<br />

einen Datenbankauszug<br />

oder eine Liste handeln.<br />

Eine weitere Quelle für den Begriff<br />

„Dokument“ in Zusammenhang mit<br />

Dokumentenmanagement-Systemen ist<br />

die Bezeichnung “Dokumentation“, die<br />

sich auf eine Zusammenstellung von<br />

Dokumenten zu einem bestimmten<br />

Sachverhalt bezieht. Einige “klassische“<br />

Dokumenten-Management-Systeme<br />

verfolgen daher auch das Ziel, aus verschiedenen<br />

Einzelkomponenten, die in<br />

unterschiedlichen Versionen vorliegen<br />

können, zu einem definierten Zeitpunkt<br />

eine in sich geschlossene, aktuelle Dokumentation<br />

zusammenzustellen.<br />

Aus den verschiedenen Ursprüngen des<br />

Begriffs „Dokument“ wird auch verständlich,<br />

wie sich bei<br />

Anbietern und Anwendern<br />

Missverständnisse<br />

hinsichtlich der unterschiedlichen<br />

Bedeutungen<br />

ergeben konnten.<br />

Wichtig ist daher zu<br />

ermitteln, welche Dokumente<br />

in eine Doku-<br />

mentenmanagement-<br />

Lösung überführt werden<br />

sollen und wie sie<br />

physisch, formal und<br />

inhaltlich aufgebaut<br />

sind. Ausschlaggebend für die Verwaltung<br />

ist ferner der Nutzungs- und Rechtscharakter<br />

der Dokumente: dynamische,<br />

in Bearbeitung befindliche Textdateien<br />

sind von unveränderbar und langfristig<br />

aufzubewahrenden Dokumenten zu unterscheiden.<br />

Ein Dokument hat daher in<br />

der Regel folgende Merkmale:<br />

• physische Eigenschaften (Papier,<br />

Datei u.ä.),<br />

• formale Eigenschaften (Aufbau,<br />

Gestaltung u.ä.),<br />

• Ordnung (fachliche Zugehörigkeit,<br />

Reihenfolge, Version u.ä.),<br />

• Inhalt (inhaltlicher Bezug u.ä.),<br />

• Charakter (Archivierungswürdigkeit,<br />

Rechtscharakter,<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten u.ä.),<br />

• Zeit (Erzeugungsdatum, Verfallsdatum,<br />

letzte Benutzung<br />

u.ä.),<br />

• Erzeuger (Absender, Ersteller,<br />

Autor u.ä.),<br />

<br />

3/06 5


• Nutzer (Empfänger, berechtigter<br />

Bearbeiter, Leser, letzter Bearbeiter<br />

u.ä.).<br />

In der Regel ergeben sich alle diese<br />

Merkmale aus dem Dokument selbst.<br />

Sie werden in DV-Systemen für die Verwaltung,<br />

den Zugriff und die Bereitstellung<br />

genutzt. Aus ihnen ergeben sich<br />

auch die Schutz- und Suchmerkmale für<br />

das Dokumentenmanagementsystem.<br />

Im folgenden wird der Begriff „Dokument“<br />

für elektronische Dokumente aus<br />

unterschiedlichsten Quellen, die in einem<br />

DV-System als Datei, Bestandteil<br />

einer Datei oder Objekt vorliegen, verwendet.<br />

Formen von Dokumenten<br />

Dokumente können aus verschiedenen<br />

Quellen in ein Dokumentenmanagementsystem<br />

gelangen:<br />

• von Systemen selbst erzeugte<br />

Objekte wie Dateien (zum Beispiel<br />

Druck- oder Textdatei) oder<br />

Datensätze (zum Beispiel Tabelle<br />

aus einer Datenbank),<br />

• analoge, in ein digitales Format<br />

gewandelte Objekte wie Faksimiles<br />

(gescannte Images) oder<br />

Videofilme mit Ton, Sprache etc.,<br />

die mit Kamera oder Mikrofon<br />

erfaßt werden.<br />

Ein Dokument kann weiterhin aus einem<br />

oder mehreren Einzelobjekten wie<br />

beispielsweise<br />

• Dokumente aus Textverarbeitung,<br />

Tabellenkalkulation oder<br />

Grafik,<br />

• Images, zum Beispiel gescannte<br />

Papierdokumente und Fotos,<br />

• Formulare, zum Beispiel<br />

Electronic Data Interchange<br />

(EDI),<br />

• COLD-Dokumente (Computer<br />

Output to Laser Disk),<br />

• ASCII Textdokumente,<br />

• Video-Clips oder<br />

• Sound und Sprach-Clips, zum<br />

Beispiel ein aufgezeichnetes Interview,<br />

bestehen.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Entsprechend ihrer Komplexität können<br />

elementare Dokumente, Compound<br />

Documents und Container-Dokumente<br />

unterschieden werden.<br />

• Elementare Dokumente, die aus<br />

einem Objekt bestehen, enthalten<br />

nur Daten eines Typs, also<br />

keine eingebetteten Grafiken,<br />

Bilder oder Aufrufe anderer<br />

Objekte.<br />

• Aus mehreren Objekten zusammengesetzte<br />

Dokumente werden<br />

auch als Compound Documents<br />

bezeichnet. Compound Documents<br />

bestehen aus zusammengesetzten<br />

Dateien, die Text,<br />

Formatinformation, Bilder, Tabellen<br />

etc. sowie Hyperlinks oder<br />

Verweise auf andere Komponenten<br />

beinhalten können.<br />

• Einzelobjekte, komplexe Objekte,<br />

Verweisinformationen, Links,<br />

Metadaten und interne Verwaltungsdaten<br />

können zur besseren<br />

Handhabung auch in Containern<br />

zusammengefasst werden.<br />

Selbstbeschreibende elektronische<br />

Dokumente<br />

Auch eine Form von Textverarbeitung...<br />

Container-Dokumente können in der<br />

Regel nur vom erzeugenden Programm<br />

zerlegt, interpretiert und angezeigt werden.<br />

Soll ein nur einmal gespeichertes<br />

Dokument aus verschiedenen Zusammenhängen<br />

heraus genutzt oder über<br />

andere als das erzeugende Programm<br />

auf einzelne Komponenten des Containers<br />

zugegriffen werden, muß das Container-Dokument<br />

alle benötigten Struktur-,<br />

Identifizierungs- und Verwaltungsinformationen<br />

mit sich tragen. Sind diese<br />

Bedingungen erfüllt, bezeichnet man<br />

Dokumente als „selbstbeschreibend“.<br />

Ein selbstbeschreibendes elektronisches<br />

Dokument besteht neben seinem Inhalt<br />

aus Attributdaten (Metadaten), die den<br />

Zugriff auf Dokumente und deren Katalogisierung<br />

erlauben. Diese werden<br />

heute meisten in XML auf Basis einer<br />

DTD oder eines Schema abgebildet. Im<br />

englischen Sprachgebrauch werden solche<br />

Objekte als “Selfcontained<br />

Document Object“ bezeichnet. Im<br />

Deutschen werden sie auch als “selbstbeschreibende<br />

Informa-tionsobjekte“<br />

bezeichnet. Sie setzen sich aus einer<br />

beliebigen Inhaltskomponente (Einzelobjekt,<br />

Container, Liste u.ä.) und einem<br />

vorgeschalteten, mit der Inhaltskomponente<br />

verbundenen “Header“ zusammen.<br />

Die Headerkomponente kann<br />

selbst aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt<br />

sein. Sie beginnt in der Regel<br />

mit einer neutralen Beschreibung, welche<br />

Merkmale und Attribute im Header<br />

erwartet werden können. Auf dieser Beschreibung<br />

beruht der selbsterklärende<br />

Charakter der Dokumente.<br />

Ein Header beinhaltet im allgemeinen<br />

folgende Attribute, die als Metadaten<br />

zum Dokument gehören:<br />

• Codes für die Selbsterklärungsfunktionalität<br />

Hierzu gehören zum Beispiel Anzahl<br />

und Reihenfolge der folgenden<br />

Attribute, Attributnamen,<br />

Attributformate etc., heute<br />

meistens in XML definiert und<br />

extern in einer DTD oder einem<br />

Schema referenziert<br />

• Eindeutige Identifizierung des<br />

Objektes<br />

Dies wird in der Regel durch<br />

einen “Unique Identifier“, einen<br />

eindeutigen Schlüssel für die<br />

Identifizierung jedes Objektes<br />

gehandhabt. Für Unique<br />

Identifier existieren sowohl allgemeine<br />

Standardisierungen als<br />

auch brancheninterne Festlegungen.<br />

Der Unique Identifier<br />

wird benutzt, um auf das Objekt<br />

zuzugreifen und es als einmalig<br />

vorhandenes Dokument zu identifizieren.<br />

In der Regel sind im <br />

3/06 6


Unique Identifier Entstehungsort<br />

und -datum des Objektes mit<br />

Uhrzeit kodiert.<br />

• Informationen zu Art, Anzahl<br />

und Struktur der einzelnen Teile<br />

der Inhaltskomponente<br />

Hierunter ist der Aufbau der<br />

Inhaltskomponente zu verstehen,<br />

die nur aus einem einzelnen Faksimile,<br />

aber auch aus einer strukturierten<br />

DV-Liste, einem<br />

mehrseitigen Dokument oder einem<br />

zusammengesetzten Container<br />

bestehen kann.<br />

• Formatinformationen<br />

Hierzu gehören beschreibende<br />

Daten der Erzeugung der Inhaltskomponente.<br />

Formatinformationen<br />

werden zur Reproduktion<br />

der Information ausgewertet<br />

(zum Beispiel für Anzeige, Bearbeitung<br />

und Druck).<br />

• Nutzungsinformationen<br />

Beispiele für Nutzungsinformationen<br />

sind Erzeuger,<br />

vorgesehene Benutzergruppe,<br />

Status der Information oder<br />

Verknüpfung auf zulässige<br />

Bearbeitungsoperationen.<br />

• Schutzinformationen<br />

Hierzu gehören Prüfsummen,<br />

Zugriffsschutzmerkmale,<br />

gegebenenfalls eine elektronische<br />

Signatur und andere Attribute.<br />

• Referenzinformationen<br />

Referenzinformationen beinhalten<br />

die Zugehörigkeit zu anderen<br />

Objekten wie Folgeseiten,<br />

vordefinierte Dokumentklassen,<br />

Ersatz anderer Dokumente durch<br />

“logische Löschung“, Notizen,<br />

Versionsmanagement, Hintergrund-Faksimile,<br />

etc.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

• Inhaltliche Informationen<br />

Hierunter sind beschreibende<br />

Attribute und Ordnungsmerkmale<br />

zu verstehen, die in<br />

der Regel in der Verwaltungsdatenbank<br />

für den direkten Zugriff<br />

benutzt werden. Sie dienen<br />

im Header für Prüfungs-, Wiederherstellungs-<br />

und Anzeigefunktionen.<br />

Die Attribute können auch ausgewertet<br />

werden, wenn die Verwaltungsdatenbank<br />

nicht im Zugriff ist oder das<br />

Informationsobjekt in eine Umgebung<br />

außerhalb des erzeugenden Systems versandt<br />

wurde.<br />

Verschiedene Dokumentarten<br />

Das Dokumentenmanagement unterscheidet<br />

sich je nach Art der Dokumente.<br />

Kaufmännische Dokumente<br />

Ein Großteil der Dokumente in Unternehmen<br />

hat kaufmännischen Charakter.<br />

Für Handelsbriefe, Belege, steuerrelevante<br />

Daten und andere Vertragsund<br />

Geschäftsinformationen existieren<br />

Vorgaben für die Aufbewahrung (z.B.<br />

Abgabenordnung, GoBS, GDPdU und<br />

andere). Geschäftspost kann nach dem<br />

Scannen vernichtet werden, wenn die<br />

Informationen unverändert in eine<br />

revisionssichere elektronische Archivierung<br />

überführt werden. Originär elektronisch<br />

entstandene Dokumente müssen<br />

auch in elektronischer Form mit<br />

Dokumentenmanagementsystemen verwaltet<br />

werden. Das Dokumentenmanagement<br />

von kaufmännischen Dokumenten<br />

wird häufig mit ERP-Systemen<br />

verbunden, da in diesen Kundenund<br />

Transaktionsdaten zu den Dokumenten<br />

verwaltet werden. Auch E-Mails<br />

können kaufmännische Dokumente darstellen<br />

und sind entsprechend elektronisch<br />

im Sachzusammenhang mit<br />

Dokumentenmanagementlösungen zu<br />

verwalten.<br />

Technische Zeichnungen<br />

In Konstruktionsbüros, Maschinenbauunternehmen<br />

und ähnlichen Unternehmen<br />

werden technische Zeichnungen<br />

aufbewahrt. Es kann sich dabei um<br />

Zehn- oder gar Hunderttausende von<br />

oftmals großformatigen Zeichnungen<br />

handeln, die typischerweise in großen<br />

Schubladen flach aufbewahrt werden.<br />

Die Referenzen heißen hier Zeichnungsnummern,<br />

müssen aber nicht unbedingt<br />

Zahlen sein. Das Dokumentenmanagement<br />

erlaubt in diesem Fall die<br />

Suche nach Art der Zeichnung,<br />

insbesondere auch des Auftraggebers,<br />

und stellt die Zeichnungsnummer zur<br />

Verfügung. Daneben werden weitere<br />

Produktionshinweisen, etwa geeignete<br />

Maschinen, mit angegeben, Die Zeichnungen<br />

werden meist formatabhängig<br />

abgespeichert.<br />

Bibliotheken<br />

Bibliotheken haben ihre Bücher in riesigen<br />

Arsenalen gespeichert, zu denen der<br />

Besucher üblicherweise keinen Zugang<br />

hat. Er sucht in einem Dokumentenmanagementsystem<br />

am Bildschirm, ermittelt<br />

die Registraturbezeichnung und<br />

bestellt anhand dieser das Buch zur Ausleihe.<br />

Ein Beispiel hierfür findet sich auf<br />

den Seiten der Deutschen Bibliothek<br />

extern als Online-Katalog OPAC.<br />

Behördenakten<br />

Sehr viele Dokumente befinden sich bei<br />

Behörden. Sie heißen dort Akten. Akten<br />

werden üblicherweise in der Registratur<br />

aufbewahrt und ggf. vom Beamten angefordert.<br />

Die Anforderung erfolgt über<br />

das Aktenzeichen. Über die Art des Aktenzeichens<br />

gibt es detaillierte Vorschriften,<br />

die jedoch von Behörde zu Behörde<br />

verschieden sind. Ohne Aktenzeichen<br />

kann eine Akte traditionell nicht mehr<br />

aufgefunden werden. Ein Beispiel für<br />

die Aktenzeichenvergabe beim Bundessozialgericht<br />

findet sich im dortigen<br />

Aktenplan. Für die Verwaltung elektronischer<br />

Akten bei Behörden wurde von<br />

der KBSt das DOMEA-Konzept entwickelt.<br />

Sonstige Unterlagen<br />

Unzählige Institutionen bewahren Dokumente<br />

auf, so z. B. Krankenhäuser,<br />

Geschäftsunternehmen, Vereine, Selbständige<br />

usw. Die grundlegenden Probleme<br />

des Wiederauffindens sind <br />

3/06 7


überall die gleichen. Gleichwohl sind<br />

alle Fälle anders gelagert. So ist die Größenordnung<br />

der Anzahl der Dokumente<br />

von Bedeutung. Es ist ein Unterschied, ob<br />

nur zehntausend oder mehrere Millionen<br />

von Dokumenten verwaltet werden müssen.<br />

Die Vertraulichkeit der Dokumente<br />

ist sehr unterschiedlich; manche sind geheim,<br />

andere sind öffentlich. Auch die<br />

Frage, wer Dokumente sucht, ist wesentlich.<br />

Ist dies das breite Publikum, müssen<br />

die Darstellungsformen aus sich selbst<br />

heraus verständlich sein. Greift nur ausgebildetes<br />

Personal zu, ist dies nicht erforderlich<br />

und in Fällen vertraulicher Unterlagen<br />

auch nicht erwünscht. Auch ist erheblich,<br />

ob sich die Dokumente verändern<br />

oder nicht, ob sie wesentlich anwachsen<br />

oder nicht, ob häufig oder nur<br />

sehr selten auf sie zugegriffen<br />

werden soll. Je nachdem müssen<br />

Dokumentenmanagementsysteme<br />

unterschiedlich ausgelegt<br />

werden.<br />

Betriebswirtschaftliche<br />

Betrachtung des<br />

Dokumentenmanagements<br />

Nutzenargumentation für<br />

elektronisches Dokumentenmanagement<br />

• Sicherstellen der leichten<br />

Wiederauffindbarkeit von Dokumenten<br />

(Suchmaschine, Verschlagwortung,<br />

Vergabe eindeutiger Dokumente-Identifikatoren)<br />

• Sicherstellen der langfristigen Lesbarkeit<br />

von Dokumenten (durch<br />

automatische Konvertierung in aller<br />

Voraussicht nach „zeitlose“<br />

Dateiformate wie TIFF oder PDF)<br />

• Sicherstellung der gesetzlichen<br />

Archivierungsfristen (teils bis zu<br />

30 Jahren)<br />

• Verwaltung von Bearbeitungsständen<br />

(Versionen)<br />

• Unterstützung der Dokumentenerstellung<br />

(Vorlagenverwaltung,<br />

Dokumentbeauftragungs-Workflow,<br />

Lese-Schreib-Synchronisation<br />

bei Dokumentenerstellung im<br />

Team, Prüf-Workflow, Freigabe-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Workflow, Verteil-Workflow,<br />

Archivierungs-Workflow)<br />

• Automatisierung von Geschäftsprozessen<br />

mit Dokumenten<br />

• Sicherstellen eines Zugriffsberechtigungskonzeptes<br />

(Informationssicherheit und<br />

Datenschutz)<br />

• Protokollieren sämtlicher Manipulationen<br />

an den Dokumenten<br />

und der Weiterleitungen<br />

der Dokumente<br />

• Verhindern vermeidbarer<br />

Speicherplatzkosten, die oft<br />

durch Mehrfachablage von<br />

Dokumenten entsteht (auf den<br />

E-Mail-Servern, auf Projekt-,<br />

Ein DMS kann Geld sparen...<br />

Abteilungs- und Benutzerlaufwerken)<br />

• Verhindern von Unklarheiten<br />

über die Gültigkeit von<br />

Dokumentenständen und<br />

Konflikten durch parallele Änderungen<br />

• Verhindern von Doppelarbeit<br />

und Doppelablage<br />

Umfeld und Einsatzgebiete<br />

Dokumentenmanagementsysteme<br />

sind komplexe Systeme aus Datenbankservern<br />

mit den Dokumentendaten,<br />

File-Servern, auf denen Dokumente<br />

im Bearbeitungszustand gehalten<br />

werden, mehrstufigen Archivierungssystemen,<br />

auf denen Dokumente<br />

im Endzustand gespeichert werden,<br />

Konvertierungs-servern, die diesen<br />

Endzustand im Langzeitdateiformat<br />

herstellen und Kommunikationsservern,<br />

die die Transaktionen an das Zentralsystem<br />

auf Netzwerkprozessebene verwalten.<br />

Zum Zugriff auf das Zentralsystem gibt<br />

es Client-Programme auf der Grundlage<br />

von Client-Server-Technologie oder<br />

neuerdings Web-Technologie, die dezentral<br />

auf den Netzwerk-PCs der Benutzer<br />

letztere in deren Internet-Browser<br />

laufen, die Nutzeranfragen über das<br />

Netzwerk weiterleiten und die Systemantworten<br />

über das Netzwerk empfangen<br />

und dem Nutzer anzeigen. Aufgrund<br />

dieser komplexen Technologie<br />

sind Hardwareanschaffungen,<br />

Softwarelizenzen aber<br />

vor allem Betrieb und Betreuung<br />

für derartige Systeme<br />

extrem teuer. Nicht unterschätzt<br />

werden dürfen vor<br />

allem auch die hohen<br />

Administrationsaufwände<br />

für Benutzerrollen, Benutzerrechte,<br />

Schlagwort-Wörterbüchern<br />

(Klassifikationssysteme)<br />

u.ä.. Oftmals hängen<br />

an einem umfassenden<br />

Dokumentenmanagement<br />

auch weitere personalerfordernde<br />

Dienste, wie Vorlagenmanagement-Abteilung,<br />

Scan-Abteilung, zentrales Druckund<br />

Druckverteil-Zentrum, formale<br />

Prüfdienste, Dokumenten-Import- und<br />

Export-Dienste (elektronische Kundenschnittstelle),<br />

System-Hotline in bis zu drei<br />

Leveln.<br />

Der wesentliche Vorteil der leichteren<br />

und langfristigeren Wiederauffindbarkeit<br />

wird nicht allein durch das elektronische<br />

System sichergestellt, sondern durch die<br />

Aufstellung und Pflege von Schlagwort-<br />

Wörterbüchern (Klassifizierungssysteme,<br />

Thesaurus) und die entsprechende<br />

Verschlagwortung bei der Ablage/beim<br />

Speichern von Dokumenten.<br />

Dieses und die durch die Systemkomplexität<br />

im Vergleich zu der<br />

Dokumentenablage auf einfachen File-<br />

Servern im Firmennetzwerk mindestens<br />

um Faktor 2 langsamere Ablage von<br />

Dokumenten verursacht <br />

3/06 8


Mehraufwände bei allen Mitarbeitern,<br />

die ihre Dokumente mit einem<br />

Dokumentenmanagementsystem ablegen.<br />

Diese Mehraufwände kommen<br />

durch eingesparte Suchaufwände wieder<br />

herein, wobei jedoch zu berücksichtigen<br />

ist, dass nicht auf jedes in einem Unternehmen<br />

einmal abgelegte Dokument<br />

noch einmal zugegriffen werden muss.<br />

Der eigentliche Mehrwert der Verwendung<br />

eines Dokumentenmanagementsystems<br />

entsteht vor allem, wenn Dokumente<br />

nach langer Zeit aufgrund gesetzlicher<br />

Erfordernisse wiederaufgefunden<br />

werden müssen und durch das Wiederauffinden<br />

entsprechende finanzielle<br />

Sanktionen vermieden<br />

werden können, die für<br />

ein Unternehmen erheblich<br />

sein können. Ein anderer Fall<br />

ist, dass durch das Auffinden<br />

eines alten Dokumentes eine<br />

kostenintensive Doppelentwicklung<br />

vermieden werden<br />

kann.<br />

Da die meisten Unternehmen<br />

für solche Langzeit-Risiken<br />

nicht pauschal Rückstellungen<br />

treffen, ist der sog. Return-of-Investment<br />

für den<br />

Einsatz von Dokumentenmanagementsystemen<br />

kaufmännisch teils nur schwer<br />

vermittelbar. Des weiteren ergeben sich<br />

kaufmännisch ebenfalls schwer zu quantifizierende<br />

Qualitätsvorteile, die vor allem<br />

auch in den Kundenbeziehungen zur Geltung<br />

kommen.<br />

Weitere betriebswirtschafliche Herausforderungen<br />

stellen die hohen Fix-Kosten<br />

für Softwarelizenzen und Betrieb<br />

und Betreuung einerseits und die beträchtlichen<br />

Kosten pro Anwender für<br />

arbeitsplatz-/prozessspezifische Konfiguration,<br />

Training und für das „interne<br />

Marketing“ der Einführung der<br />

Dokumentenmanagement-Anwendung<br />

und der genannte Arbeitszeiteinsatz pro<br />

Anwender dar.<br />

Während die Kosten mit steigender Anwenderzahl<br />

stetig zunehmen, sinkt mit<br />

steigender Systemanwendung im Unternehmen<br />

das Risiko der Nicht-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Auffindbarkeit wichtiger Dokumente.<br />

Dagegen sind die Kosten bei geringster<br />

Anwenderzahl zwar auf den ersten Blick<br />

relativ am niedrigsten, wegen der hohen<br />

Fix-Kosten jedoch weiterhin erheblich<br />

und es steht diesen erheblichen Kosten<br />

dann so gut wie kein Nutzen gegenüber.<br />

Oftmals stoßen zentrale Dokumentenmanagementsysteme<br />

heute noch an<br />

Grenzen, bei mobilen Mitarbeitern mit<br />

internationaler Geschäftstätigkeit.<br />

Hierfür wären „Koffer-Packen“- und<br />

„Synchronisations“-Funktionen mit z.B.<br />

projektweisen Kopien von Dokumentenbeständen<br />

auf Laptops als<br />

Problem: DMS unterwegs...<br />

Dokumentenmanagement-Funktionalität<br />

dringend erforderlich. Des weiteren<br />

bieten die meisten Dokumentenmanagementsysteme<br />

zwar die Funktion<br />

an, elektronisch navigierbare Relationen<br />

zwischen im System abgelegten<br />

Dokumenten zu erstellen, jedoch fehlt<br />

es an Verwaltungsmöglichkeiten für modular<br />

zusammengebaute Dokumente, bei<br />

denen z.B. ein Dokument als Teil eines<br />

anderen angezeigt wird (vgl.<br />

Funktionalität der Hyperlinks, OLE, eingebettete<br />

Grafiken u.ä.). Oftmals sind<br />

solche Beziehungen bei aus einem<br />

Dokumentenmanagementsystem heraus<br />

geöffneten Dokumenten durch die entsprechende<br />

Applikation dann nicht mehr<br />

auflösbar. Die Abhilfe mit der Arbeitsanweisung<br />

an die Mitarbeiter, auf derartige<br />

Modularisierungen zu verzichten,<br />

bringt dann wieder einige Nachteile mit<br />

sich, die der Einsatz von Dokumentenmanagement<br />

eigentlich beseitigen soll,<br />

nämlich Doppelarbeit und Doppelablage<br />

gleicher Dokumente(nmodule) und<br />

Probleme bzgl. der Aktualität solcher<br />

Mehrfachinstanzen.<br />

Ein weiteres wesentliches Problem stellt<br />

oftmals die Pflege und die Schulung der<br />

Schlagwort-Wörterbücher (auch<br />

Klassifizierungssysteme oder Thesauri<br />

genannt) dar. Die für die Pflege des<br />

Thesaurus zuständige Organisationseinheit<br />

ist oft mit den inhaltlichen Bedeutungen<br />

der Schlagworte und damit<br />

mit der Sicherstellung von Einordnungsrichtigkeit<br />

und Redundanzfreiheit<br />

überfordert. Sie gibt<br />

deshalb den Anträgen auf neue<br />

Ablage-Begriffe zu leichtgebig<br />

nach. Andererseits überblicken<br />

die Antragsteller aus den<br />

Geschäftsprozessen oft nicht<br />

den bestehenden Aufbau der<br />

Schlagwortstruktur. Die Folge<br />

ist dann sehr oft ein babylonisches<br />

Gewirr an Schlagwortsystematiken<br />

und -redundanzen,<br />

das den Vorteil der<br />

leichten Wiederauffindbarkeit<br />

von Dokumenten in<br />

einem EDM-System nach inhaltlichen<br />

Kriterien schnell grundsätzlich<br />

in Frage stellen kann.<br />

Selbstlernende Systeme mit Ähnlichkeitsvektoren<br />

und/oder neuronalen<br />

Netzen, mindestens aber die Möglichkeit<br />

der Volltextsuche wären hier die<br />

Lösung. Solche Technologien werden<br />

heute aber noch nicht bei allen<br />

Dokumentenmanagementsystemen angeboten<br />

bzw. führen bei einer zu großen<br />

Menge von Dokumenten zu einer dem<br />

Anwender nicht mehr zumutbaren Beeinträchtigung<br />

der Performanz seiner<br />

Suchanfragen, weshalb solche Möglichkeiten<br />

in der Konfiguration des<br />

Dokumentenmanagementsystems<br />

oftmals deaktiviert werden, auch wenn<br />

sie prinzipiell vorhanden sind.<br />

Der Einsatz von Workflow-Management-Komponenten<br />

muss mit einem<br />

entsprechenden konventionellen Ressourcen-Management<br />

einhergehen. Die<br />

schnelle, elektronische Weiterleitung <br />

3/06 9


der Arbeitsschritte nützt nichts,<br />

wenn im Prozess Flaschenhälse an<br />

Arbeitskapazität den Bearbeitungsfluss<br />

immer wieder zum Halten bringen.<br />

Immerhin bietet die Transparenz durch<br />

Workflow-Protokolle die Gelegenheit<br />

zum Auffinden solcher Flaschenhälse.<br />

Regelrechte berichtsmäßige Auswertungen<br />

verbieten sich in Deutschland jedoch<br />

durch entsprechende Arbeitnehmerschutz-Vorschriften.<br />

Bei höheren Geschäftsprozessen dürfen<br />

Workflows auf keinen Fall zu starr<br />

programmiert werden, da sonst die konventionelle<br />

Abarbeitung z.B. per<br />

Klärungen durch gemeinsame Sitzungen<br />

klar im Vorteil ist und durch das<br />

Dokumentenmanagementsystem nicht<br />

unterstützt werden kann.<br />

Überhaupt ist es schwierig die Verwendung<br />

von Dokumentenmanagementsystemen<br />

bei allen Anwendern durchzusetzen,<br />

das gilt für die Anwendung elektronischer<br />

Workflows wie für die umständlichere<br />

Ablage von Dokumenten.<br />

In vielen Unternehmen ist die Arbeitslast<br />

pro Mitarbeiter durch Rationalisierungsmaßnahmen<br />

heute derart<br />

verdichtet, dass den Mitarbeitern Mehraufwände<br />

für administrative Tätigkeiten<br />

kaum als dauerhaft durchhaltbar erscheinen.<br />

Oft werden die implementierten<br />

Berechtigungskonzepte auch als zu offen<br />

empfunden. Man kann durch Offenheit<br />

den Nutzen vergrößern, aber<br />

auch verkleinern, wenn zu große Offenheit<br />

die Mitarbeiter abschreckt ihre<br />

Dokumente mit dem Dokumentenmanagementsystem<br />

abzulegen.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Absolute Voraussetzung ist deshalb, dass<br />

das Unternehmensmanagement, d.h. die<br />

Führungskräfte auf allen Ebenen, voll<br />

hinter der flächendeckenden Verwendung<br />

eines Dokumentenmanagementsystems<br />

mindestens für alle wesentlichen<br />

Dokumente steht. Das Management<br />

muss sich der oben beschriebenen<br />

betriebswirtschaflichen Auswirkungen<br />

bewusst sein und diese entsprechend<br />

verantworten und konsequent vertreten.<br />

Ein Vorantreiben des Systemseinsatzes durch die EDV-Abteilung allein reicht<br />

nicht aus.<br />

Die Einführung eines DMS ist Chefsache: bloße Technik reicht nicht aus.<br />

Weiterentwicklung des Dokumentenmanagements<br />

Durch die Zusammenführung herkömmlicher Technologien des Dokumentenmanagements<br />

(im weiteren Sinn) mit Internettechnologien, Web Content Management<br />

und Portalen entstand Ende der 1990er Jahre ECM Enterprise Content<br />

Management. Dokumentenmanagement gilt heute nur noch als eine integrierte<br />

Komponente von übergreifenden Systemen mit Workflow, Collaboration, Records<br />

Management, elektronischer Archivierung, Inputmanagement und Outputmanagement.<br />

Übergreifend hat sich seit ca. dem Jahr 2000 der Begriff Dokumenten-<br />

Technologien oder (engl.) DRT Document Related Technologies eingebürgert. ILM<br />

Information Lifecycle Management überlappt sich zunehmend mit den traditionellen<br />

Funktionen von Dokumentenmanagement.<br />

Literatur<br />

• BARC-Studie: DMS. Business Application Research Center, Würzburg 2004,<br />

427 Seiten, ISBN 3-9808289-7-2<br />

• Klaus Götzer, Udo Schneiderath, Berthold Maier, Torsten Komke: Dokumenten-Management.<br />

Dpunkt Verlag, 2004, 358 Seiten, ISBN 3-8986425-8-5<br />

• Jürgen Gulbins, Markus Seyfried, Hans Strack-Zimmermann: Dokumenten-<br />

Management. Springer, <strong>Berlin</strong>, 2002, 700 Seiten, ISBN 3-5404357-7-8<br />

• Ulrich Kampffmeyer, Barbara Merkel: Dokumentenmanagement. Grundlagen<br />

und Zukunft. PROJECT CONSULT, Hamburg 1999, 321 Seiten, ISBN<br />

3-9806756-0-2<br />

• Ulrich Kampffmeyer: Dokumenten-Technologien: Wohin geht die Reise?.<br />

PROJECT CONSULT, Hamburg 2003, 411 Seiten, ISBN 3-9806756-4-5<br />

• Wolfgang Limper: Dokumenten-Management. DTV-Beck, 2001, 320 Seiten,<br />

ISBN 3-4235023-6-3<br />

DR. ULRICH KAMPFFMEYER<br />

PROJECT CONSULT GmbH, Büro Hamburg Breitenfelder Str. 17, D-20251<br />

Hamburg, Tel.: 040 / 460 762 20, Fax: 040 / 460 762 29, E-Mail: Presse@PROJECT-<br />

CONSULT.com, Web: www.PROJECT-CONSULT.com<br />

<br />

3/06 10


Computer statt Akte<br />

<strong>Berlin</strong>er Polizei bearbeitet<br />

Bußgeldverfahren elektronisch<br />

Papier- und Ordnerberge – das war<br />

gestern in der Bußgeldstelle der<br />

<strong>Berlin</strong>er Polizei. Seit Mitte 2005<br />

sind bei der Behörde alle Ordnungswidrigkeiten<br />

in einer elektronischen Akte<br />

gespeichert. Siemens Business Services<br />

hat eine Lösung entwickelt, mit der rund<br />

drei Millionen Bußgeldverfahren jährlich<br />

voll elektronisch bearbeitet und gespeichert<br />

werden. Für die Behörde heißt<br />

das: transparente Daten sowie weniger<br />

Zeit- und Personalaufwand. Der Bürger<br />

erhält jederzeit kompetente Auskunft<br />

zum aktuellen Bearbeitungsstand seines<br />

Bußgeldverfahrens.<br />

„Wenn ein Bürger früher bei uns anrief<br />

und bat, mal schnell im Computer den<br />

Stand eines Verfahrens nachzusehen, so<br />

ging das nicht. Denn der einzelne Sachbearbeiter<br />

hatte auf unseren Großrechner<br />

keinen Zugriff“, erzählt Dr.<br />

Karl-Heinz-Weber, Projektleiter bei<br />

der <strong>Berlin</strong>er Polizei. Noch vor wenigen<br />

Jahren liefen alle Anwendungen der<br />

<strong>Berlin</strong>er Polizei auf einem Großrechner<br />

des Typs BS2000 und die gesamte Vorgangsbearbeitung<br />

erfolgte über Papierausdrucke.<br />

Täglich gingen dafür im<br />

Schnitt 8.000 Dokumente mit etwa<br />

14.000 Seiten bei der Behörde ein. Jahr<br />

für Jahr musste die <strong>Berlin</strong>er Polizei deshalb<br />

rund fünf Millionen Seiten in Aktenordern<br />

archivieren. Das entspricht einem<br />

Aktenstapel von einem halben Kilometer<br />

Höhe. Kein Wunder, dass die<br />

knapp 500 Sachbearbeiter bis zu 40 Prozent<br />

ihrer Arbeitszeit damit verbrachten,<br />

Dokumente abzulegen oder nach<br />

Aktenordnern zu suchen.<br />

„Um den Service für die <strong>Berlin</strong>er Bürger<br />

nachhaltig zu verbessern, beschlossen<br />

wir, auf ein modernes <strong>IT</strong>-basiertes<br />

Ordnungswidrigkeitsverfahren umzustellen“,<br />

erklärt Weber. Unterstützung<br />

erhielt die <strong>Berlin</strong>er Behörde dabei vom<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) als Generalunternehmer<br />

und von Siemens Business Services als<br />

Lieferant der SW-Lösung. Die Lösung<br />

mit dem Namen Bowi 21 (<strong>Berlin</strong>er Ordnungswidrigkeiten<br />

im 21. Jahrhundert)<br />

sollte den gesamten Bußgeldkatalog abbilden<br />

– vom Falschparken über<br />

Geschwindigkeitsübertretung, Alkohol<br />

am Steuer, Verstöße gegen die Gurtanlege-<br />

und Kindersicherungspflicht bis<br />

hin zur versäumten Hauptuntersuchung.<br />

„Wir hatten uns für diese Lösung entschieden,<br />

da ein ähnliches System von<br />

Siemens Business Services bereits in<br />

Hannover erfolgreich im Einsatz ist und<br />

sich dort bewährt hat“, ergänzt der<br />

Projektleiter. Bowi 21 ist eine Client-<br />

Server-Anwendung, die auf einem Produkt<br />

der Firma Kommunales Systemhaus<br />

Niedersachsen (KSN), dem Datenbanksystem<br />

Oracle und dem<br />

Archivierungssystem Arcis der Ceyoniq<br />

Technology GmbH basiert.<br />

Vorfahrt für ein gelungenes Projekt<br />

Bereits Ende 2001 schlossen die <strong>Berlin</strong>er<br />

Polizei und das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> einen<br />

Rahmenvertrag ab, der bis zum Jahr<br />

2009 Gültigkeit haben soll. Das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> als <strong>IT</strong>-Dienstleister für <strong>Berlin</strong>er<br />

Behörden beauftragte Siemens Business<br />

Services damit, das Gesamtprojekt<br />

durchzuführen. Anfang 2002 begann die<br />

Konzeptionsphase, sechs Monate später<br />

liefen bereits die ersten Tests. Genau<br />

ein Jahr später, nämlich Mitte 2003, erprobten<br />

die <strong>Berlin</strong>er das System in ausgewählten<br />

Einsatzbereichen. Anfang<br />

2004 erfolgte die Überleitung in den<br />

Vollbetrieb, wobei die Altfälle noch mit<br />

dem Vorgängersystem Bowi 1, die Neufälle<br />

aber bereits mit Bowi 21 abgewickelt<br />

wurden. Am 30. Juni 2005 wurde<br />

das Altsystem komplett abgeschaltet.<br />

„Die Herausforderung<br />

für Siemens<br />

Business Services<br />

bestand in der Adaption<br />

der vorhandenen<br />

Lösung an die<br />

deutlich höheren<br />

funktionalen und<br />

quantitativen Anforderungen<br />

bei der <strong>Berlin</strong>er Polizei innerhalb<br />

eines engen Zeitplanes“, fasst<br />

Stefan Bednorz, Projektleiter der Siemens<br />

Business Services zusammen.<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Behörde hat bei der Systemumstellung<br />

gleichzeitig ihre Hardwarebasis<br />

modernisiert: Insgesamt zwölf<br />

Windows 2000-basierte Server mit über<br />

350 angeschlossenen PCs wurden installiert.<br />

Alle Informationen zu Ordnungswidrigkeiten<br />

wie etwa Beweisfotos<br />

oder der Schriftverkehr werden dort mit<br />

Hilfe des Archivierungssystems Arcis<br />

aufbewahrt. Die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Fristen für die Archivierungsdauer<br />

sind von Fallart zu Fallart unterschiedlich:<br />

Falschpark-Delikte beispielsweise<br />

müssen etwa drei Jahre vorgehalten<br />

werden, Unfälle fünf Jahre, Gebührenverfahren<br />

sogar sechs Jahre.<br />

Sämtliche Daten werden vom Rechenzentrum<br />

aus verschlüsselt zur <strong>Berlin</strong>er<br />

Bußgeldstelle und bei Bedarf wieder<br />

zurück geschickt. Um die Polizeibeamten<br />

zu entlasten, druckt und versendet das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zentral alle Dokumente<br />

der Polizei in einem Umfang von circa<br />

78.000 Seiten täglich. Das Erfassen,<br />

Scannen und Indizieren des gesamten<br />

Schriftgutes und die Ablage in Bowi 21<br />

übernehmen 30 Mitarbeiter der Siemens-<br />

Tochter in der Vorverarbeitung.<br />

Elektronische Akte als Datenautobahn<br />

Dreh- und Angelpunkt von Bowi 21 ist<br />

die elektronische Akte. Sie bringt nicht<br />

nur mehr Effizienz in die Verwaltung,<br />

denn auf eine digitale Akte können mehrere<br />

Personen gleichzeitig sowie unabhängig<br />

von Ort und Zeit zugreifen.<br />

Dadurch verkürzen sich die Reaktionszeiten<br />

auf Anfragen deutlich und die<br />

einzelnen Sachbereiche können untereinander<br />

einfacher zusammenarbeiten.<br />

Wie Untersuchungen des Fraunhofer<br />

Instituts zeigen, lassen sich mit Hilfe elektronischer<br />

Akten Kosten einsparen: Die<br />

Bearbeitung eines Bescheids in Papierform<br />

kostet die Behörden rund sieben<br />

Euro. Das digitale Bearbeiten eines Vorgangs<br />

kommt dagegen gerade auf etwa<br />

20 Cent. Kostenvorteile resultieren unter<br />

anderem aus den Einsparungen <br />

3/06 11


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

für Lagerplatz und Material, denn Papier oder Drucker am Arbeitsplatz der<br />

Sachbearbeiter werden kaum mehr benötigt.<br />

In Bowi 21 laufen die für einen Fall relevanten Daten zusammen und gelangen so<br />

gebündelt an den Arbeitsplatz des jeweiligen Sachbearbeiters. Traditionelle Papieranzeigen,<br />

Faxe oder normale Briefpost werden in der Vorverarbeitung erfasst. Im<br />

Zweifelsfall entscheidet die Bowi-Zentrale über das weitere Vorgehen. Der überwiegende<br />

Teil der Unterlagen wandert zum Scannen oder Erfassen an den <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

und von dort in die elektronische Akte sowie an die zuständigen Stellen.<br />

Beispielsweise gelangen Verstöße mit Folgen auf dem Verkehrssünder-Punktekonto<br />

direkt zum Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg und Zahlungsaufforderungen an die<br />

Betroffenen werden an die <strong>Berlin</strong>er Landeshauptkasse übermittelt. Zahlungseingänge<br />

über die Postbank werden automatisch im Verfahren verbucht. Insgesamt<br />

verwaltet die Lösung ein Datenvolumen von 1,6 Terabyte.<br />

Zusätzlich können die Ordnungskräfte der <strong>Berlin</strong>er Bezirksämter über Handcomputer<br />

mit Tastatur und Display alle Anzeigen elektronisch aufnehmen. Die so<br />

erfassten Informationen werden einmal täglich auf einem speziellen Server gespeichert,<br />

wo ein Datenabgleich mit den mobilen Computern erfolgt. Von dort aus<br />

gelangen die Daten auf den zentralen Verfahrensserver, der auch die elektronische<br />

Akte verwaltet. Sogar Beweisfotos der Radargeräte lassen sich in die Akte übertragen:<br />

Die Filme werden gescannt, ausgewertet und als elektronische Anzeige an die<br />

digitale Akte weitergeleitet. Der Datenfluss funktioniert natürlich auch umgekehrt:<br />

So können aus der elektronischen Akte wiederum Dokumente für den zentralen<br />

Druck und Versand im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> gefiltert oder von einem Sachbearbeiter am<br />

Arbeitsplatz abgerufen werden.<br />

Mit anderen Worten: Die elektronische Akte erlaubt eine komplett automatisierte<br />

Abwicklung der gesamten Ordnungswidrigkeiten im <strong>Berlin</strong>er Straßenverkehr. Zahlt<br />

der Verkehrssünder sofort, erkennt der Computer den Geld-Eingang und schließt<br />

den Fall automatisch als erledigt ab. Wenn er Widerspruch gegen einen Bescheid<br />

erhebt oder die Zahlung nicht fristgemäß erfolgt, muss ein Sachbearbeiter das<br />

Mahnverfahren einleiten und kann dafür auf die digitalisierten Dokumente zurückgreifen.<br />

Die elektronische Akte erfasst alle für das Bußgeldverfahren relevanten Daten und<br />

ermöglicht den Sachbearbeitern eine schnelle Auskunftsfähigkeit. (Quelle: Siemens<br />

Business Services)<br />

Grundlegender Systemwechsel<br />

Eine wesentliche Herausforderung des<br />

Projekts bestand laut Weber darin, dass<br />

sämtliche Mitarbeiter von der gewohnten<br />

Arbeit mit einer Papierakte auf eine<br />

reine Bildschirmarbeit umsteigen mussten.<br />

Hierbei bewährte sich das Prinzip,<br />

die Mitarbeiter nach der Schulung sofort<br />

am neuen Bildschirmarbeitsplatz einzusetzen.<br />

„Der Schulungsaufwand war<br />

enorm“, betont Stefan Bednorz, Projektleiter<br />

bei Siemens Business Services.<br />

„Über 400 Anwender mussten mit dem<br />

neuen System vertraut gemacht werden.“<br />

Der Umstieg gelang jedoch ohne<br />

Komplikationen. „Das lag nicht zuletzt<br />

daran, dass die Sachbearbeiter sehr motiviert<br />

waren. Mit der neuen Anwendung<br />

können sie ihre täglichen Aufgaben<br />

wesentlich effizienter erledigen, da<br />

der zeitraubende Umgang mit Papierbergen<br />

entfällt“, betont Weber.<br />

Außerdem musste die Polizei ihre Geschäftspartner,<br />

also etwa das Amtsgericht,<br />

die Justizbehörde oder die Rechtsanwälte,<br />

von der neuen Lösung überzeugen.<br />

„Die ausgedruckte elektronische<br />

Akte sah natürlich anders aus als<br />

die zusammengehefteten und meist unterschiedlich<br />

großen Papiere. Daran<br />

mussten sich unsere Partner erst gewöhnen“,<br />

erklärt Weber. Die Zweifel an der<br />

Gültigkeit ließen sich jedoch durch den<br />

persönlichen Einsatz des Projektleiters<br />

der <strong>Berlin</strong>er Polizei ausräumen. Er konnte<br />

die Partner auch von der „Gerichtsfestigkeit“<br />

der Akte – also der Verwendbarkeit<br />

vor Gericht – überzeugen.<br />

Thomas Glau, Senior<br />

Produktmanager<br />

beim <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong>, fasst zusammen:<br />

„Die Komplexität<br />

des Projekts war<br />

enorm: angefangen<br />

von der Installation<br />

der Netzwerk-Infrastruktur<br />

bis hin zur Anschaffung und<br />

zum Betrieb des einzelnen <strong>IT</strong>-Arbeitsplatzes.<br />

Außerdem war es für das Land<br />

<strong>Berlin</strong> die erste elektronische Akte in<br />

der Verwaltung.“<br />

<br />

3/06 12


Auf der Überholspur<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Bedeutung der elektronischen Akte für die <strong>Berlin</strong>er Polizei<br />

Die elektronische Akte ist das moderne Pendant zur papiergeführten Akte. An<br />

sie werden die gleichen Anforderungen gestellt wie an das Trägermedium Papier,<br />

etwa Nachvollziehbarkeit oder Vollständigkeit. Die Vorteile:<br />

- Verfahrensbeschleunigung durch Verkürzung der Laufzeiten<br />

- Kostensenkung durch Prozessoptimierung<br />

- Einheitliches Auftreten gegenüber Partnern und Bürgern<br />

- Geringerer Raum- und Büromittelbedarf<br />

Im Rückblick kann die <strong>Berlin</strong>er Polizei attestieren, dass alle Ziele erreicht wurden,<br />

etwa die Senkung des materiellen Aufwands der drei Millionen Anzeigen pro Jahr.<br />

Knapp 9.000 Quadratmeter Bürofläche, die bislang für die Archivierung der Aktenstapel<br />

erforderlich waren, wurden dadurch überflüssig.<br />

Auch das Bußgeldverfahren geht nun schneller vonstatten: Der Zeitraum zwischen<br />

Tatzeitpunkt und der ersten Anhörung des Betroffenen beträgt heute weniger als 14<br />

Tage. Vor Einführung der elektronischen Akte dauerte die Bearbeitung deutlich über<br />

einen Monat. Von Zeit zu Zeit kam es sogar zu Verjährungen.<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Polizei hat ausgerechnet, dass die Behörde mit der neuen Lösung<br />

jährlich über vier Millionen Euro spart – eine Summe, die noch Steigerungspotenzial<br />

hat. Bereits im Jahr 2004 konnte die Polizei 2,8 Millionen Verfahren mit Einnahmen<br />

von circa 45 Millionen Euro abwickeln. Im Jahr 2005 waren es bereits 3,2 Millionen<br />

Anzeigen und rund 49 Millionen Euro. Im Jahr 2007 rechnet die Behörde mit über<br />

4 Millionen Anzeigen. Neben der quantitativen Steigerung soll die Lösung auch<br />

qualitativ ausgebaut werden, etwa indem funktionale Änderungen wie beispielsweise<br />

zusätzliche elektronische Schnittstellen eingearbeitet werden. Auch die Anschaffung<br />

weiterer MDE-Geräte auf Basis modernster Technologie ist geplant.<br />

Durch den Wegfall der Papierakte ist die Arbeit für den Sachbearbeiter leichter<br />

geworden, und er kann schnell und kompetent auf die Fragen der Bürger Auskunft<br />

Aufgabenverteilung: Siemens Business Services ist Generalunternehmer, die <strong>Berlin</strong>er<br />

Polizei bearbeitet die Bußgeldverfahren und das <strong>IT</strong>DZ betreibt die Lösung. (Quelle:<br />

Siemens Business Services)<br />

geben. Denn Anzeigen und Schriftverkehr<br />

werden jetzt innerhalb von 24 Stunden<br />

nach Eingang bei der Siemens-Tochter<br />

gescannt und sind dann sofort am<br />

Arbeitsplatz verfügbar. Das ist auch ein<br />

Grund dafür, warum es seither kaum<br />

noch Bürgerbeschwerden gibt: Die Beamten<br />

können sich nun wesentlich besser<br />

um Bürger kümmern, die mit einem<br />

Anliegen in die Behörde kommen.<br />

Grünes Licht für die Zukunft<br />

„Mit dem Verfahren Bowi 21 sind wir<br />

dem Büro der Zukunft ein Stück näher<br />

gekommen. Durch die Integration der<br />

elektronischen Akte in die automatisierte<br />

Vorgangsbearbeitung sind jetzt alle<br />

Daten per Mausklick abrufbar“, fasst<br />

Weber zusammen. Für die Zukunft plant<br />

die Polizeibehörde die Einführung von<br />

Telearbeitsplätzen – ein Anliegen, das<br />

auch der <strong>Berlin</strong>er Polizeipräsident Dieter<br />

Glietsch unterstützt. Denn gerade Mitarbeiter<br />

in jungen Familien können auf<br />

diese Weise in den Arbeitsprozess integriert<br />

bleiben. Außerdem sollen die elektronischen<br />

Akten künftig auch den Austausch<br />

mit anderen Behörden, Versicherungen<br />

oder Rechtsanwälten unterstützen.<br />

Über das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong><br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) – vormals L<strong>IT</strong> (Landesbetrieb<br />

für Informationstechnik) ist als<br />

Anstalt des öffentlichen Rechts ein eigenständiges<br />

Unternehmen und finanziert<br />

sich aus seiner eigenen<br />

Leistungserbringung. Seine Aufgaben<br />

umfassen die Unterstützung der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung beim Einsatz der Informations-<br />

und Kommunikationstechnik<br />

und die Bereitstellung umfassender <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleistungen. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> betreibt<br />

und vermarktet für <strong>Berlin</strong> das<br />

Hochsicherheitsrechenzentrum, das<br />

Landesnetz, das Druckzentrum sowie<br />

Dienstleistungen für die Beschaffung,<br />

Beratung sowie Projektierung von <strong>IT</strong>und<br />

Telekommunikationsdiensten. Der<br />

Umsatz betrug 2004 insgesamt 91,48<br />

Mill. Euro.<br />

<br />

3/06 13


Über die <strong>Berlin</strong>er Polizei<br />

Rund 23.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

im Polizeivollzugsdienst und in der<br />

Verwaltung sorgen dafür, dass die vielfältigen<br />

Aufgaben der Hauptstadtpolizei professionell<br />

erfüllt werden und die Sicherheit<br />

der <strong>Berlin</strong>erinnen und <strong>Berlin</strong>er sowie<br />

aller Besucher der Stadt gewährleistet ist.<br />

Die Behörde ist gegliedert in sechs regionale<br />

Direktionen und eine Direktion für<br />

zentrale Aufgaben, die stadtweit wahrgenommen<br />

werden müssen. Dazu gehören<br />

zum Beispiel der Zentrale Verkehrsdienst,<br />

der unter anderem für direktionsübergreifende<br />

Verkehrsmaßnahmen bei<br />

großen Einsätzen verantwortlich ist, die<br />

Bereitschaftspolizeiabteilungen und die<br />

Wasserschutzpolizei. Besonders schwere<br />

Kriminalität wird im Landeskriminalamt<br />

bearbeitet. Die Verwaltungs- und Logistikaufgaben<br />

für die <strong>Berlin</strong>er Polizei erledigt<br />

eine Zentrale Serviceeinheit, zu der<br />

auch die Landespolizeischule gehört. <br />

Aufbau der ersten Instanz des<br />

DMS-Dienstes der eGovernment-<br />

Diensteplattform des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Das Projekt<br />

„eGovernment-<br />

Diensteplattform des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>“<br />

Zur Umsetzung von eGovernment<br />

werden leistungsfähige <strong>IT</strong>-<br />

Infrastrukturkomponenten benötigt.<br />

Mit dem Masterplan eGovernment<br />

gibt es seit 2002 ein umfassendes<br />

Konzept zur eGovernment-Entwicklung<br />

in <strong>Berlin</strong>, welches auch die Weiterentwicklung<br />

der notwendigen informationstechnischen<br />

Infrastruktur fordert. Die<br />

diesbezüglichen Komponenten sind im<br />

eGovernment-Bebauungsplan der Senatsinnenverwaltung<br />

dargestellt.<br />

Vor diesem Hintergrund und einer Reihe<br />

von Anforderungen aus strategisch<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

wichtigen eGovernment-Projekten hat<br />

das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ) in seiner Rolle als Dienstleister<br />

für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung eine Voruntersuchung<br />

für den Aufbau einer<br />

eGovernment-Diensteplattform durchgeführt,<br />

um den <strong>Berlin</strong>er Behörden zukünftig<br />

primäre <strong>IT</strong>-Dienste wie z.B.<br />

Output Management, Dokumenten-<br />

Management, virtuelle Poststelle oder<br />

auch elektronisches Archiv im Rahmen<br />

einer serviceorientierten Architektur<br />

anbieten zu können.<br />

In diesem Projekt wurden insbesondere<br />

Lösungsansätze zur Umsetzung einer<br />

eGovernment-Diensteplattform unter<br />

Berücksichtigung der Nachfrage für<br />

derartige <strong>IT</strong>-Dienste in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung und hinsichtlich ihrer technischen<br />

und wirtschaftlichen Machbarkeit<br />

dargestellt. Aufbauend auf den<br />

Ergebnissen einer einführenden Analysephase<br />

wurde ein serviceorientierter<br />

Architekturansatz (SOA) konzipiert und<br />

ein Realisierungsplan für die<br />

eGovernment-Diensteplattform entworfen.<br />

Bei der Wahl der Architektur zur Umsetzung<br />

der eGovernment-Diensteplattform<br />

wurden Ziele wie z.B. Wiederverwendbarkeit,<br />

Interoperabilität, Sicherheit,<br />

Administrierbarkeit und<br />

Integrationsfähigkeit berücksichtigt. Für<br />

die Realisierung der Dienste ist eine<br />

klassische Drei-Schichten-Architektur<br />

vorgesehen. Diese wird durch eine Multi-Channel-Architektur<br />

ergänzt, die es<br />

ermöglicht, die Interaktion mit dem<br />

Anwender über verschiedene „Zugriffskanäle“<br />

bzw. im Rahmen verschiedener<br />

Verfahren zu realisieren.<br />

Zur Verbindung der einzelnen autarken<br />

Dienste und der ihnen zu Grunde liegenden<br />

Werkzeuge zu einer einheitlichen<br />

Plattform kommt als drittes<br />

Architekturmuster eine serviceorientierte<br />

Architektur zum Einsatz. Dahinter<br />

steht die Idee, dass fachliche Funktionalitäten<br />

in Form von Diensten (Services)<br />

bereitgestellt werden. Charakteristisch<br />

für Dienste einer SOA ist, dass<br />

sie über klar definierte und wohl dokumentierte<br />

Schnittstellen angesprochen<br />

werden. Entsprechende Standards, die<br />

von den Diensteschnittstellen erfüllt werden<br />

müssen, werden im nachgenannten<br />

Dokument eingeführt. Zusammen mit<br />

den ebenfalls beschriebenen Kommunikationsszenarien,<br />

die für eine konsistente<br />

Kommunikation zwischen Fachverfahren<br />

und Diensten sorgen, stellen<br />

diese Standards sicher, dass das Fundament<br />

der Plattform durch ein einheitliches,<br />

standardbasiertes Regelwerk unterlegt<br />

wird.<br />

Der DMS-Dienst der eGovernment-<br />

Diensteplattform<br />

Als einer der ersten beiden strategischen<br />

Dienste der Diensteplattform wird ein<br />

DMS realisiert. Das DMS ist die Bereitstellung<br />

einer lauffähigen Instanz eines<br />

DMS/VBS-Werkzeuges mit den flankierenden<br />

Dienstleistungen betriebliche<br />

Dienstleistung und beraterische Dienstleistung.<br />

Aus Sicht der eGovernment-Diensteplattform<br />

für das Land <strong>Berlin</strong> ist es<br />

notwendig, die speziellen Anforderungen,<br />

die sich aus der Zielgruppe der<br />

öffentlichen Verwaltung ergeben, zu<br />

erfüllen. Ein wichtiges Kriterium ist dementsprechend,<br />

dass ein zu beschaffendes<br />

Werkzeug für DMS konform zu<br />

dem DOMEA®-Anforderungskatalog<br />

ist. Wichtig ist im Hinblick auf die<br />

Diensteplattform, dass die grundsätzlichen<br />

Ansätze von DOMEA® mit der<br />

typischen Objekthierarchie, den strukturierten<br />

und unstrukturierten <br />

Application Service Providing<br />

Software mieten statt kaufen<br />

Weitere Einzelheiten:<br />

Vertrieb<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Hr. Wacek - Vertriebsleiter (k)<br />

Tel. 9012 (912) 6167<br />

eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />

3/06 14


Prozessabbildungen, den Anforderungen<br />

an Zeichnungsverfahren und der<br />

Protokollierung der Arbeitsschritte<br />

Rechnung getragen wird, so dass die<br />

lokalen Projekte sich bei der Planung<br />

ihrer Verfahren auf das DOMEA ® -Konzept<br />

stützen können.<br />

Im Rahmen des Projektes SIDok wird<br />

die erste Instanz zur Nutzung des DMS-<br />

Dienstes der Diensteplattform realisiert.<br />

Das Projekt SIDok als erster Kunde<br />

des DMS-Dienstes der eGovernment-<br />

Diensteplattform des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Der Senat hat im Rahmen der<br />

Neuordnungsagenda 2006 beschlossen,<br />

dass zur Vor- und Nachbereitung von<br />

Senatssitzungen ein elektronisch gestütztes<br />

„Senatsinformations- und Dokumentationssystem“<br />

eingeführt werden<br />

soll. Die Senatskanzlei und die Senatsverwaltung<br />

für Inneres haben als Projektpartner<br />

dazu eine Projektvereinbarung<br />

mit dem Tandem Verwaltungsmodernisierung<br />

abgeschlossen. Entsprechend<br />

der Projektorganisation des Gesamtvorhabens,<br />

das sich über alle Phasen des<br />

Standardvorgehensmodells nach dem<br />

Projektmanagement-Handbuch erstreckt,<br />

hat die Senatsverwaltung für<br />

Inneres die Projektleitung übernommen.<br />

In der Voruntersuchung wurde ein Soll-<br />

Konzept erarbeitet und ein Pilottestsystem<br />

auf der Basis eines Dokumentenmanagementsystems<br />

(DMS) nach<br />

DOMEA-Standard (übernommen aus<br />

Bremen im Rahmen einer E-<br />

Governmentvereinbarung) eingeführt.<br />

Seit März 2005 (zunächst in der Pilottestphase,<br />

jetzt als „Investitionsschutz“<br />

bis zur Migration zum Zielsystem) werden<br />

die Sitzungen der Staatssekretärskonferenz<br />

und des Senats im Echtbetrieb<br />

mit dem Pilottestsystem vor- und nachbereitet.<br />

Ausgehend von einer<br />

Verwaltungsvereinbarung nehmen an<br />

dem Pilottestbetrieb ferner die Senatsverwaltung<br />

für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Frauen, die Senatsverwaltung für Justiz<br />

und die Senatsverwaltung für Finanzen<br />

am Projekt teil.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Projektpartner haben ausgehend<br />

vom Senatsbeschluss Nr. 3205/2005 das<br />

<strong>IT</strong>DZ mit der Durchführung des<br />

Vergabeverfahrens für das Zielsystem<br />

beauftragt. Ferner hatte der Senat bekräftigt,<br />

dass das Projekt SIDok ein<br />

wesentlicher Baustein zum Aufbau und<br />

zur Entwicklung einer zentralen E-<br />

Government-Strategie für das Land<br />

<strong>Berlin</strong> ist. Vor diesem Hintergrund ist<br />

die Berücksichtigung des Bebauungsplans<br />

E-Government sowie der Aufbau<br />

der E-Government-Diensteplattform<br />

durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> von besonderer<br />

Bedeutung. SIDok ist Pilotvorhaben<br />

bezüglich der Bereitstellung eines DMS-<br />

Dienstes durch das <strong>IT</strong>DZ.<br />

Weitere Informationen zum Projekt finden<br />

Sie unter http://www.verwaltberlin.de/seninn/itk/sidok.html.<br />

Informationen<br />

aus dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erhalten<br />

Sie unter www.itdz-berlin.de bzw.<br />

www.itdz.verwalt-berlin.de.<br />

JÜRGEN FRANKE<br />

<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, Senatsverwaltung<br />

für Inneres <strong>Berlin</strong>,<br />

Juergen.Franke@seninn.verwaltberlin.de<br />

JÖRN KANTIMM<br />

Projektunterstützung und Beratung, <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />

Joern.Kantimm@itdz-berlin.de <br />

DOMEA ® -Integration<br />

Die elektronische<br />

Gefangenenpersonalakte<br />

Die Effekte, die sich aus der Integration<br />

elektronischer Akten<br />

in bestehende Fachverfahren<br />

der öffentlichen Verwaltung ergeben,<br />

sprechen für sich: gesteigerte Effizienz<br />

durch beschleunigte Verfahren, optimierte<br />

Prozesse und eine höhere Wirtschaftlichkeit.<br />

Im Fachverfahren BA-<br />

SIS-Web (Buchhaltungs- und Abrechnungssystem<br />

im Strafvollzug) werden<br />

daher Vorüberlegungen zu einer<br />

DOMEA®-konformen Integration getroffen.<br />

Die Modernisierung der Verwaltung<br />

steht nach wie vor hoch im Kurs. Dokumenten-Management-<br />

und Vorgangsbearbeitungssysteme<br />

(DMS/VBS) unterstützen<br />

Behörden auf diesem Weg.<br />

Langfristiges Ziel ist dabei häufig die<br />

Einführung der elektronischen Akte<br />

gemäß des DOMEA ® -Konzeptes der<br />

KBSt (Koordinierungs- und Beratungsstelle<br />

der Bundesregierung für Informationstechnik<br />

in der Bundesverwaltung).<br />

Ein wichtiger Faktor für die spätere<br />

Akzeptanz der elektronischen Akte ist<br />

die optimale Integration der beteiligten<br />

Fachverfahren mit dem Dokumenten-<br />

Management- und dem Vorgangsbearbeitungssystem.<br />

DMS- und VBS-<br />

Lösungen sollten das Schriftgut weitgehend<br />

transparent und effizient verwalten,<br />

alle Dokumente revisionssicher archivieren<br />

und die Prozesse durch ein<br />

Vorgangsbearbeitungssystem optimieren.<br />

Damit auch das Fachverfahren BASIS-<br />

Web davon profitieren kann, erstellt der<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister Materna GmbH derzeit<br />

ein Konzept für eine herstellerunabhängige<br />

DOMEA ® -Integration der BA-<br />

SIS-Gefangenenpersonalakte im Justizvollzug.<br />

BASIS-Web unterstützt die<br />

Arbeitsabläufe einer Justizvollzugsanstalt.<br />

Hierzu gehören Aufgaben aus<br />

dem Vollzug, der Arbeitsverwaltung, der<br />

Zahlstelle und dem ärztlichem Dienst.<br />

Fujitsu Siemens Computers und <br />

3/06 15


Materna haben das Projekt länderübergreifend<br />

durchgeführt. Gegenwärtig<br />

beteiligen sich zwölf deutsche Bundesländer<br />

und Luxemburg. Federführend<br />

koordiniert das Justizministerium<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen die<br />

Weiterentwicklung der Lösung. BASIS-<br />

Web befindet sich derzeit im Echtbetrieb<br />

in zwei Justizvollzugsanstalten in NRW.<br />

Der Roll-Out in anderen Bundesländern<br />

und an weiteren Standorten in NRW<br />

folgt in diesem Jahr.<br />

Technologie auf dem Prüfstand<br />

Das Konzept von Materna überprüft<br />

die technische Machbarkeit einer elektronischen<br />

Gefangenenpersonalakte<br />

(eGPA) mit der Integration in BASIS-<br />

Web. Ein Prototyp soll hierüber weiter<br />

Aufschluss geben. Ferner sollen organisatorische<br />

Vorteile untersucht und<br />

Organisationseinheiten sowie Geschäftsprozesse<br />

im Justizvollzug auf ein<br />

DOMEA ® -konformes Dokumenten-<br />

Management- und Vorgangsbearbeitungssystem<br />

abgebildet werden. Die<br />

Untersuchung schließt mit Hinweisen<br />

zu den rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

aus <strong>IT</strong>-Sicht.<br />

Das Konzept ist ein weiterer wichtiger<br />

Schritt in Richtung Verwaltungsmodernisierung<br />

und Effizienzverbesserung<br />

im Justizvollzug der beteiligten<br />

Länder. Noch gilt es jedoch, einige<br />

gesetzliche Hürden für die elektronische<br />

Gefangenenpersonalakte zu beseitigen.<br />

Dies sind etwa elektronische Aufbewahrungsfristen<br />

und Zugriffsrechte.<br />

Experten rechnen mit einer Lösung dieser<br />

Fragen erst in ein bis zwei Jahren.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Mietmodell<br />

Dokumentenhandling<br />

Zeit, Geld und Nerven sparen mit<br />

einer On-Demand-Lösung<br />

Das 21. Jahrhundert stellt uns<br />

vor neue gesellschaftliche und<br />

wirtschaftliche Herausforderungen<br />

– der schlanke Staat und mehr<br />

Bürgernähe zählen nach wie vor dazu.<br />

Von Seiten des Bürgers ist damit der<br />

Wunsch nach verbesserter Servicequalität<br />

verbunden, der Staat möchte<br />

sich der angespannten finanziellen Situation<br />

der öffentlichen Haushalte entledigen.<br />

Und die betroffenen Verwaltungen<br />

bzw. Behörden selbst haben den<br />

„schwarzen Peter“, die Umsetzung der<br />

effizienten, kostensparenden Verwaltungsabläufe.<br />

Ein ganz wesentliches Gewicht innerhalb<br />

der Umsetzung fällt hierbei der<br />

Kernaufgabe - dem Informationsmanagement<br />

- zu. Denn es im Interesse<br />

aller, die richtigen Daten zum richtigen<br />

Zeitpunkt am richtigen Ort verfügbar<br />

zu haben. Erster Schritt ist aus diesem<br />

Grunde eine moderne Lösung zur Erfassung,<br />

Verwaltung, Verteilung und<br />

Archi-vierung der digitalen Informationen.<br />

Die Einbindung papiergebundener<br />

Dokumente kann über Scanner erfolgen,<br />

so dass auch hier der Medienbruch<br />

überwunden ist.<br />

Als Basis fungiert ein zentraler Datenspeicher,<br />

der alle Informationen aus den<br />

unterschiedlichsten Applikationen zusammenführt<br />

und über das Netzwerk<br />

oder das Internet bereitstellt. Dokumentenmanagement-<br />

und Workflow-<br />

Komponenten sorgen dafür, dass die<br />

Informationsflut zielgerichtet weiterverarbeitet<br />

und/oder -geleitet werden<br />

können. Und ist dann alles abgeschlossen<br />

bzw. erledigt erfolgt die revisionssichere<br />

Archivierung.<br />

aus. Mittlerweile bieten einige Unternehmen<br />

das komplette Paket unter dem<br />

Namen „Software as a Service“ an. Zu<br />

Deutsch bedeutet es, dass ein monatlicher<br />

Mietpreis entrichtet wird und der<br />

Kunde nur noch konsumiert und das<br />

per Internet! Die Vorteile dieser Vorgehensweise<br />

liegen klar auf der Hand:<br />

• Keine Lizenzkosten<br />

• Keine <strong>IT</strong>-Infrastrukturkosten<br />

• Keine Administrationskosten<br />

• Keine Schulungskosten<br />

• Keine Belastung der <strong>IT</strong>-Ressourcen<br />

• Freie Skalierbarkeit<br />

• Hohe Verfügbarkeit<br />

• Hohe Sicherheitsstandards<br />

• Geringerer Zeitaufwand<br />

• Feste, kalkulierbare Kosten<br />

• Niedrige Total Cost of Ownership<br />

(komplette Umfeld- und Systemkosten)<br />

• Keine „Unterhaltskosten“, wie z. B.<br />

für Updates<br />

Die Münchner Firma Uniplex bietet seit<br />

Mitte 2006 diesen vollständigen Service<br />

bestehend aus Lizenz-Software-Rechner-Datenbank-Archiv<br />

zur Miete an. Für<br />

den Zugriff wird nur noch der MS<br />

Internet Explorer benötigt.<br />

Und jetzt kommt der Punkt, an dem sich<br />

jeder fragt: Was das alles wieder kostet!!?<br />

Nicht viel: Eine Organisation bezahlt<br />

für 10 named user bei einer Laufzeit von<br />

12 Monaten ca. 15 Euro pro Monat und<br />

Benutzer. 100 MB Speicher sind pro<br />

Projekt im Preis inbegriffen, zusätzlicher<br />

Plattenplatz wird gesondert berechnet.<br />

Fazit: Ohne in eigene Kapazitäten und<br />

Ressourcen zu investieren, verfügen<br />

Verwaltungen und Behörden jederzeit<br />

und allerorts über maßgeschneiderte,<br />

easy-to-use Komponenten und das zu<br />

festen, kalkulierbaren Kosten. Und im<br />

Gegensatz zum traditionellen Softwarekauf<br />

wächst diese Lösung sofort mit<br />

dem Bedarf der Organisationen/Abteilungen<br />

und ist stets mit den neuesten<br />

Features ausgestattet.<br />

GREGOR PONHÖFER<br />

Materna GmbH,<br />

gregor.ponhoefer@materna.de,<br />

www.materna.de<br />

<br />

Früher musste für die Realisierung derartiger<br />

Projekte alles gekauft werden:<br />

die Hardware, die Software und das<br />

Know-how. Heute sieht dies anderes<br />

UWE SCHLECHT<br />

Uniplex GmbH, Rüdesheimer Str. 7, 80686<br />

München, Tel. +49 89 578376-0, Fax +49<br />

89 578376-66, info@uniplex.de <br />

3/06 16


Dank elektronischem DMS<br />

Steuerverwaltung in<br />

Baden-Württemberg<br />

verbessert Effizienz<br />

und Bürgerservice<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

DMS EXPO<br />

Am 19. September 2006 werden zum ersten Mal in Köln (bisher im Ruhrgebiet)<br />

die Tore für Europas größte Fachveranstaltung für Elektronisches Informations-<br />

und Dokumentenmanagement - DMS EXPO - geöffnet. Die DMS EXPO<br />

findet vom 19. bis 21. September 2006 in den Hallen der Kölnmesse statt.<br />

Das Vorhaben des Landes Baden-Württemberg<br />

war, Steuerbescheide<br />

und andere steuerrelevante<br />

Informationen elektronisch zu<br />

archivieren und schnell darauf zugreifen<br />

zu können. Mit Unterstützung von HP<br />

Services hat man dies erfolgreich in die<br />

Tat umgesetzt. Künftig arbeiten alle<br />

16.000 Bearbeiter in 80 Finanzämtern<br />

mit dem Intranet-Portal des neuen Dokumenten-Management-Systems<br />

(DMS).<br />

Damit schlägt man praktisch zwei Fliegen<br />

mit einer Klappe: Kosteneinsparungen<br />

und eine Erhöhung der Produktivität<br />

auf der einen und erhöhter<br />

Kunden-/Bürgerservice auf der anderen<br />

Seite.<br />

Zitat: „Das Business Document Management<br />

Team von Hewlett-<br />

Packard legte uns im Rahmen einer<br />

Gesamtbetrachtung das wirtschaftlich<br />

beste Angebot vor. Zudem konnten<br />

wir uns von dessen großer<br />

Erfahrungsexpertise sowohl in Sachen<br />

DMS und Archivierung als auch<br />

in punkto Projektmanagement überzeugen.”<br />

Matthias Eder, Referent im<br />

Referat Informations- und Kommunikationstechnik,<br />

Finanzministerium<br />

Baden-Württemberg<br />

HP Services überzeugte in mehrfacher<br />

Hinsicht<br />

Wie in jeder Steuerverwaltung fällt auch<br />

in der des Landes Baden-Württemberg<br />

eine immens große Anzahl von gedruckten<br />

Papierdokumenten an: konkret jedes<br />

Jahr über 140 Millionen ausgehende<br />

Seiten. Steuerbescheide gehören ebenso<br />

dazu wie etwa Vorgangsschreiben und<br />

andere steuerrelevante Dokumente. Alle<br />

diese Schriftstücke mussten bisher manuell<br />

in die Steuerakten einsortiert werden. Produziert werden die meisten Dokumente<br />

als Dateien in einer Host-Umgebung im Zentrum für Informationsverarbeitung<br />

(ZfI) des Landes Baden-Württemberg. Angeschlossen daran sind die beiden Oberfinanzdirektionen<br />

Stuttgart und Karlsruhe sowie 80 Finanzämter in den Städten und<br />

Gemeinden. Schon seit längerem plante die oberste Finanzbehörde des Landes, die<br />

Papierflut einzudämmen und ein leistungsstarkes Dokumenten-Management-System<br />

(DMS) inklusive eines elektronischen Archivierungssystems einzuführen. „Dafür<br />

sprachen handfeste Nutzenvorteile. Zum einen eine Reduzierung der Papierkosten<br />

samt anfallender Archivierungs- und Druckkosten. Zum anderen konnten wir damit<br />

sicherstellen, dass unsere Finanzsachbearbeiter schneller auf relevante Informationen<br />

zugreifen und damit in der Konsequenz unseren Kunden beziehungsweise<br />

Bürgern einen besseren Service bieten können, etwa bei Fragen von Steuerzahlern zu<br />

ihrem Steuerbescheid“, erklärt Matthias Eder, EDV-Referent im Finanzministerium<br />

Baden-Württemberg. Doch mit welchem <strong>IT</strong>-Dienstleister und DMS-Spezialisten<br />

zusammenarbeiten? Wer sollte das anspruchsvolle DMS-Großprojekt realisieren?<br />

Man erstellte zunächst ein Lastenheft (Anforderungskatalog), das als Grundlage für<br />

eine Ausschreibung diente. In der Endauswahl blieben vier Kandidaten übrig, von<br />

denen sich HP Services Consulting & Integration abhob.<br />

Kein DMS-Projekt wie jedes andere<br />

Der Startschuss für das anspruchsvolle DMS-Projekt fiel im November des Jahres<br />

2000. Das Angebot von HP enthielt ein Grobkonzept, das als Basis für ein späteres<br />

Vorgehensmodell sowie für ein detailliertes Fachkonzept diente. Folgende Anforderungen<br />

wurden berücksichtigt: schneller Zugriff auf die Dokumente, einfache<br />

Bedienung, Verwendung von Web-Technologien, zentrale und dezentrale Datenentstehung<br />

sowie die Berücksichtigung<br />

verschiedener Quellformate beziehungsweise<br />

Dokumentengrößen.<br />

Vor dem Hintergrund dieser<br />

Rahmenbedingungen wurde<br />

von HP Services, die in dem Projekt<br />

eng mit dem Kooperationspartner<br />

SER zusammenarbeitete,<br />

eine ausgefeilte, bedarfsgerechte<br />

DMS-Lösung implementiert.<br />

Wie EDV-Referent Eder ausführt,<br />

„wurde eine zentrale, webbasierte<br />

Lösung realisiert, die mit dem einheitlichen, kompakten Dokumentenformat<br />

PDF arbeitet sowie einen sechs Terabyte großen Cache-Bereich für schnelle<br />

Dokumentenzugriffe aufweist. Außerdem wurde die DMS-Umgebung als hochverfügbare<br />

Lösung ausgelegt“. Von der Grundstruktur her implementierte das ZfI<br />

in Zusammenarbeit mit HP ein hochverfügbares, separates DMS-Kernsystem. Die<br />

Hauptkomponenten hierbei: Dokumenten- und<br />

<br />

3/06 17


Datenbank-Server, Web-Server,<br />

Juke-Boxen, ein großes Disk Array und<br />

eine vollautomatische Tape Library auf<br />

Basis von Hewlett-Packard-Infrastrukturkomponenten.<br />

Die Anbindung an das<br />

vorhandene Host-System erfolgte über<br />

das ZfI-eigene LAN; die Anbindung der<br />

DMS-Clients in den Finanzämtern erfolgte<br />

über das Landesverwaltungsnetz<br />

(WAN). Das DMS-Kernsystem bildete<br />

auch die Basis für ein ähnliches Dokumenten-Management-System,<br />

das in einer<br />

weiteren Behörde im Bereich des<br />

Finanzministeriums, nämlich im Landesamt<br />

für Besoldung und Versorgung, von<br />

HP Services ebenfalls erfolgreich implementiert<br />

wurde. Untergliedert wurde das<br />

Gesamtprojekt in verschiedene<br />

„Arbeitspakete“. Ein „Arbeitspaket“<br />

bezog sich zum Beispiel auf die<br />

Archivierung von „Host-Dokumenten“,<br />

ein anderes auf die Archivierung<br />

der auf den Clients erzeugten<br />

„StarWriter-Dokumente“.<br />

Alle Projektziele erreicht<br />

„Von HP Services wurden alle Projektziele<br />

in time und in budget erbracht. Mit<br />

dem Spannungsfeld aus vorgegebener<br />

Zeit, Kostenrahmen und Funktionalität<br />

ist man in professioneller Art und Weise<br />

als erfahrener Projektdienstleister umgegangen“,<br />

lautet das positive Fazit von<br />

Seiten des Finanzministeriums. Wie es<br />

weiter heißt, „sparen wir durch das erfolgreich<br />

implementierte elektronische<br />

Archiv mit DMS-Funktionalität einen<br />

durchaus signifikanten Betrag durch eingesparte<br />

Druck- und Archivierungskosten.<br />

Gleichfalls arbeiten die Mitarbeiter<br />

in unseren Finanzämtern in Baden-<br />

Württemberg effizienter.“<br />

Konkret ist es nun beispielsweise möglich,<br />

dass sich ein(e) Steuersachbearbeiter(in)<br />

zu einem Vorgang etwa<br />

den Originalsteuerbescheid am Bildschirm<br />

über einen Web Browser aufruft<br />

und einem Steuerzahler nach dessen<br />

Identifizierung sofort am Telefon Auskünfte<br />

geben kann. Selbstverständlich<br />

kann auch für andere fiskalische Zwecke<br />

in dem System recherchiert werden.<br />

Oder er (sie) kann mittels wenigen Maus-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Ein zentrales, Web-basiertes DMS/Archiv-System - viele Vorteile<br />

In der Steuerverwaltung des Landes Baden-Württemberg wurde das elektronische<br />

Dokumenten-Management-System (DMS) auf der Basis der Betriebssysteme<br />

HPUX/ Microsoft Windows NT sowie der Produkte Oracle und SER <strong>IT</strong>A<br />

in die existierende Host-PC-Landschaft (OS/390; PC-seitig derzeit noch OS/2-<br />

Systeme) harmonisch integriert. Damit ist es möglich, die im ZfI von den<br />

Finanzämtern auflaufenden Daten zu sammeln und dem DMS zur Verfügung zu<br />

stellen beziehungsweise nach einer Konvertierung dort abzulegen und über ein<br />

Intranet-Portal wieder im Web Browser anzuzeigen. Aus guten Gründen votierte<br />

man für ein zentrales, Web-basiertes Konzept: Einerseits stellt ein solches den<br />

zentralen Betrieb und die Administration von einer Stelle aus sicher, was auch<br />

zentrale Release-Wechsel ermöglicht und aufwändige Softwareverteilungen<br />

überflüssig macht. Ferner beschränken sich Tests und mögliche Fehlersuchen<br />

auf wenige Komponenten. Und auch der Aufwand für den Systembetrieb hält<br />

sich in Grenzen. Im DMS fungiert der Web-Server (auf Basis Apache/Tomcat<br />

mit Presentation Layer und Business Logik) als eine Art Verteilungs- und<br />

Koordinationsinstanz für die Zugriffsrechteverwaltung, für die genutzte Oracle-<br />

Indexdatenbank, für den Dokumenten-Cache und für das optische Archiv<br />

(WORMs in Juke-Boxen). Zum Thema Datensicherheit: Alle wesentlichen<br />

DMSKomponenten sind redundant vorhanden und das Backup wurde für ein<br />

Volumen von über 150 Millionen Dateien ausgelegt.<br />

klicks direkt ein erstelltes StarWriter-Textdokument archivieren oder zu einem<br />

archivierten Dokument Anmerkungen hinzufügen.<br />

Möglich ist dies durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Host-System, Web-<br />

Server, DMS-System und Clients mit diversen Berechtigungsprüfungen. Das Gesamtsystem<br />

ist so ausgelegt, dass alle Dokumente revisionssicher archiviert werden. Seit<br />

dem Frühjahr 2002 werden alle Host-Dokumente im DMS abgelegt. Und bis April<br />

2003 wurden nicht weniger als 25 Millionen Dokumente, was rund 50 Millionen<br />

Seiten Papier entspricht, im System abgelegt; täglich kommen etwa 90.000 Dokumente<br />

hinzu. Als erstes Finanzamt ging im Herbst 2002 das Finanzamt Böblingen als<br />

Pilotanwender mit dem DMS in Betrieb. Der Roll-out in alle Finanzämter in Baden-<br />

Württemberg ist abgeschlossen. Für das durchgeführte Projekt hat HP Services eine<br />

Auszeichnung vom Land Baden-Württemberg erhalten und ging im Jahre 2001 als<br />

„bester Dienstleister für Informations- und Kommunikationstechnik der Landesverwaltung<br />

Baden-Württemberg für die herausragenden und in mehrfacher Hinsicht<br />

vorbildlichen Leistungen im Projekt Dokumenten-Management-System mit<br />

Archivierungsfunktionen“ hervor.<br />

Das Land Baden-Württemberg<br />

Vorreiter und Visionär Baden-Württemberg ist eines der ersten größeren Bundesländer,<br />

das in der Steuerverwaltung ein flächendeckendes elektronisches Dokumenten-<br />

Management-System eingeführt hat. Die Vision dabei: „Akten in den Finanzämtern<br />

am Bildschirm elektronisch verfügbar zu machen.“ Vor diesem Hintergrund wurde<br />

das Projekt als strategisches Vorhaben initiiert und realisiert. Überhaupt versteht sich<br />

das Land Baden-Württemberg als Vorreiter und Visionär in Sachen Informationstechnikeinsatz.<br />

Zahlreiche Projekte unterschiedlicher Couleur - von der Internet-<br />

Nutzung über den SAP-Einsatz bis hin zur elektronischen Archivierung -untermauern<br />

das selbst auferlegte Leitmotiv.<br />

<br />

3/06 18


Vorteile durch elektronische Akte<br />

Baden-<br />

Württembergisches<br />

Landesamt für<br />

Besoldung und<br />

Versorgung profitiert<br />

von ausgefeiltem DMS<br />

Eine Hand reicht nicht aus, um die<br />

Vorteile und Verbesserungen<br />

aufzuzählen, die das Landesamt<br />

für Besoldung und Versorgung in Baden-Württemberg<br />

durch den Einsatz<br />

eines elektronischen Dokumenten-Management-Systems<br />

(DMS) gewonnen<br />

hat: einen schnelleren Zugriff auf Akten<br />

und Dokumente, Grundlage für ein effizientes<br />

und modernes Aktenmanagement,<br />

Papier- beziehungsweise<br />

generelle Kosteneinsparungen, eine viel<br />

raschere Auskunftsfähigkeit, Verwendung<br />

von aktuellsten Informationen und<br />

last, but not least ein Basisinstrument<br />

für die Erschließung weiterer<br />

Produktivitätspotenziale. Erfolgreich<br />

umgesetzt wurde das ambitionierte<br />

DMS-Projekt mit Intranet-Portal zusammen<br />

mit dem erfahrenen Business-<br />

Document-Management-Kompetenzteam<br />

von HP Services auf Basis der<br />

DMS-/Archivlösungen von SER.<br />

„Noch kein <strong>IT</strong>-Projekt hat bei unseren<br />

Mitarbeitern eine derart positive<br />

Resonanz erzeugt, weil für sie praktisch<br />

mit dem DMS-Start zum Dezember-Anfang<br />

2001 sofort massiv<br />

spürbare Arbeitserleichterungen verbunden<br />

waren. Die Erwartungen<br />

unserer Sachbearbeiter (Innen) wurden<br />

schlichtweg übertroffen.”<br />

Gerhard Dörr, LBV-<strong>IT</strong>-Leiter<br />

HP Services: Kompetenzteam in Sachen<br />

Intranet-Portale/DMS<br />

Jeden Monat wickelt das Landesamt für<br />

Besoldung und Versorgung (LBV) in<br />

Baden-Württemberg die Bezüge für rund<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

360.000 Zahlungsempfänger ab, wobei<br />

es für jeden Zahlungsempfänger eine<br />

eigene Akte gibt. Darin befinden sich<br />

unterschiedliche Dokumente wie zum<br />

Beispiel Zahlungsbelege, aber auch Infos<br />

über Kindergeld, Krankenkassen,<br />

Gutachten oder Beihilfebescheide. Neben<br />

diesen 360.000 aktuellen Akten gibt<br />

es aber auch noch tausende „Altakten“.<br />

Von Gesetzes wegen sind alle Akten<br />

acht Jahre lang nach Eingang des letzten<br />

Dokumentes zu archivieren. Würde man<br />

alle Akten aneinander reihen, so käme<br />

man auf eine Länge von etwa 15 Kilometern.<br />

Durch die Implementierung eines<br />

leistungsstarken Dokumenten-Management-Systems<br />

inklusive eines elektronischen<br />

Archivierungssystems die<br />

Papierberge zu reduzieren, darum ging<br />

es dem LBV zwar auch, aber nicht primär.<br />

„Für uns bedeutete der Einsatz eines<br />

DMS einen wichtigen Stützpfeiler auf<br />

dem Weg zu einer vollständig elektronischen<br />

Akte. Damit wird es je nach Bedarf<br />

und hochflexibel quasi auf Knopfdruck<br />

möglich werden, Akten auf unsere<br />

verschiedenen Abteilungen/Sachgebiete<br />

mittels der <strong>IT</strong> verteilen zu können.<br />

Daneben wollten wir mit einem Produktivitäts-<br />

und einem Automatisierungsinstrument<br />

das Aktenmanagement<br />

effizienter gestalten. Bei<br />

etwa gleicher Mitarbeiterzahl sind nämlich<br />

immer mehr Besoldungs- und<br />

Versorgungsfälle abzuwickeln“, nennt<br />

Regierungsdirektor und LBV-<strong>IT</strong>-Leiter<br />

Gerhard Dörr die vorrangigen Gründe,<br />

warum man die Nutzung eines Dokumenten-Management-Systems<br />

anstrebte.<br />

Umgesetzt wurde das Vorhaben der<br />

Landesoberbehörde im Rahmen eines<br />

Gemeinschaftsprojekts mit der Steuerverwaltung<br />

(StV) des Landes Baden-<br />

Württemberg und mit HP Services<br />

Consulting & Integration als <strong>IT</strong>-Dienstleister.<br />

Weshalb HP? „Weil das Business-Document-Management-Team<br />

von Hewlett-Packard im Rahmen einer<br />

Gesamtbetrachtung das wirtschaftlich<br />

beste Angebot vorlegte. Zudem konnten<br />

wir uns von dessen großer<br />

Erfahrungsexpertise sowohl in Sachen<br />

DMS und Archivierung als auch in<br />

puncto Projektmanagement überzeugen“,<br />

lautete die Begründung hierfür.<br />

Enger Zeitrahmen für das DMS-Projekt<br />

festgelegt<br />

Im LBV-Projekt gab es gegenüber dem<br />

„Projektteil der Steuerverwaltung“ einige<br />

grundsätzliche Unterschiede; vor allem<br />

hinsichtlich der Anforderungen beziehungsweise<br />

der notwendigen<br />

Funktionalitäten, die sich beim LBV<br />

deutlich umfangreicher darstellten. Deshalb<br />

wurden durch die unterschiedlichen<br />

Rahmenbedingungen von HP Services,<br />

die in dem Projekt eng mit dem<br />

Kooperationspartner SER zusammenarbeitete,<br />

auch unterschiedliche bedarfsgerechte<br />

DMS-Lösungen implementiert.<br />

Allerdings wurde, wie bei der Steuerverwaltung<br />

auch, eine zentrale, webbasierte<br />

Lösung realisiert, die mit dem<br />

einheitlichen, kompakten Dokumentenformat<br />

PDF arbeitet sowie einen mehrere<br />

Terabyte großen Cache-Bereich für<br />

schnelle Dokumentenzugriffe aufweist.<br />

Die gesamte DMS-Umgebung ist als<br />

hochverfügbare Lösung ausgelegt. LBV<br />

und Steuerverwaltung nutzen dasselbe<br />

zentrale, webbasierte DMS-Kernsystem,<br />

das im Zentrum für Informationsverarbeitung<br />

(ZfI) betrieben wird. Über<br />

eine 2-Megabit-Standleitung ist das LBV<br />

mit dem ZfI verbunden. Das anspruchsvolle<br />

LBV-DMS-Projekt startete im<br />

November des Jahres 2000 und sollte in<br />

nur rund 12 Monaten realisiert werden.<br />

Laut <strong>IT</strong>-Leiter Dörr „war das sicherlich<br />

ein sehr enger Zeitrahmen, angesichts<br />

der umfangreichen Aufgabenstellungen.<br />

Uns war von Anfang an klar, dass alle<br />

Beteiligten sehr zielorientiert zu <br />

3/06 19


Werke gehen mussten und das<br />

Projekt von einem gut funktionierenden<br />

Projektmanagement abhängig war“. Im<br />

LBV-“Projektteil“ waren mehr „Arbeitspakete“,<br />

in die die verschiedenen Projekttätigkeiten<br />

untergliedert wurden,<br />

vonnöten. So neben der „Archivierung<br />

von Host-Dokumenten“ die „Archivierung<br />

von Winword-Dokumenten“,<br />

die „Archivierung von MS Outlook-E-<br />

Mails, die „Archivierung von Belegleser-<br />

Images“, das „Scannen und Archivieren<br />

von Beihilfebelegen“ sowie ein Arbeitspaket<br />

„Postkorb“ (in Outlook) für die<br />

Steuerung der Eingangspost. „Ablagestruktur,<br />

Recherche und Administration“<br />

von Akten/ Dokumenten bildeten<br />

das Arbeitspaket „Basismodul“.<br />

„Noch kein <strong>IT</strong>-Projekt hat eine derart<br />

positive Resonanz erzeugt“<br />

Trotz der außergewöhnlichen Herausforderungen<br />

in diesem Projekt, etwa<br />

durch unvorhergesehene Integrationsarbeiten,<br />

konnte das kalkulierte Zeitfenster<br />

eingehalten werden. Bis Juni 2003<br />

sind in dem mit Unterstützung von HP<br />

Services implementierten Dokumenten-<br />

Management-System rund 9 Millionen<br />

Dokumente gespeichert. Jährlich kommen<br />

etwa 890.000 hinzu. 650 Sachbearbeiter<br />

arbeiten damit tagtäglich und der<br />

Zugriff auf Akten/Dokumente ist für<br />

sie ein Kinderspiel. Dokumente in Form<br />

von Word-Dateien, E-Mails oder gescannten<br />

Images Akten zuzuordnen geschieht<br />

mit nur wenigen Mausklicks.<br />

„Anfragen zu einem Zahlungsvorgang<br />

etwa lassen sich mit dem DMS unverzüglich<br />

klären, ganz egal, wo sich eine<br />

Originalakte physisch befindet. Oder<br />

eine erhaltene E-Mail zu einem Vorgang<br />

wird auf einfache Art und Weise einer<br />

Akte zugeordnet – kein Ausdrucken zum<br />

Beispiel eines Kommentars zu einem<br />

Vorgang, kein Gang ins Aktenzimmer<br />

und kein händisches Aktenmanagement“,<br />

verdeutlicht Dörr die Vorteile<br />

für die Sachbearbeiter. Selbstverständlich<br />

sind alle Dokumente revisionssicher<br />

archiviert. Damit kann das LBV auf ein<br />

echtes Automatisierungs-/Rationalisierungsinstrument<br />

zurückgreifen, mit<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

dem Produktivitätsgewinne erzielt werden.<br />

Nebenbei bemerkt: Die DMS-Schulung<br />

für die Sachbearbeiter nahm gerade<br />

mal eine Stunde in Anspruch. Dass mit<br />

dem DMS Papier eingespart wird, ist ein<br />

Faktum. „Nur noch ausgehende Dokumente,<br />

etwa Gehaltsmitteilungen, werden<br />

gedruckt. Der Druck von Kopien<br />

für die Akten entfällt vollständig. Das<br />

Druckvolumen hat sich gegenüber früher<br />

glattweg halbiert“, erklärt Dörr.<br />

Was ihn besonders freut, ist, dass nun<br />

Akten grundsätzlich – für welche Zwecke<br />

auch immer – flexibel verteilt werden<br />

können: „Wenn nun zum Beispiel<br />

turnusmäßig eine Neuzuordnung von<br />

Akten und Sachbearbeitern stattfindet,<br />

ist das dank DMS kein Kraftakt mehr,<br />

bei dem wir auch immer externe Kräfte<br />

hinzuziehen mussten.“ Zur komplett<br />

elektronischen Akte ist es für das Landesamt<br />

für Besoldung und Versorgung des<br />

Landes Baden-Württemberg nur noch<br />

ein kleiner Schritt, der inzwischen vollzogen<br />

ist. Dann werden auch alle Eingangsdokumente/-post<br />

via Scanner erfasst<br />

und stehen im DMS zur Verfügung.<br />

Übrigens: Für das durchgeführte<br />

Gemeinschaftsprojekt bei der Steuerverwaltung<br />

und dem LBV hat HP Services<br />

eine Auszeichnung vom Land Baden-Württemberg<br />

erhalten und wurde<br />

im Jahre 2001 als „bester Dienstleister<br />

für Informations- und Kommunikationstechnik<br />

der Landesverwaltung Baden-<br />

Württemberg für die herausragenden<br />

und in mehrfacher Hinsicht vorbildlichen<br />

Leistungen im Projekt Dokumenten-Management-System<br />

mit Archivierungsfunktionen“<br />

ausgezeichnet.<br />

Landesamt für Besoldung und Versorgung<br />

hat mehrere Aufgaben<br />

Das Landesamt für Besoldung und Versorgung<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

ist in Fellbach vor den Toren Stuttgarts<br />

ansässig und beschäftigt rund 800<br />

Mitarbeiter(Innen). Die Kernaufgabe der<br />

Landesoberbehörde ist die Abwicklung<br />

der Bezüge aller Bediensteten und<br />

Versorgungsempfänger. Ferner nimmt<br />

das LBV Aufgaben als Nachfolger des<br />

Landesamts für Wiedergutmachung<br />

wahr. Zudem unterstützt das LBV in<br />

Form eines <strong>IT</strong>-Dienstleisters andere<br />

Bundesländer, etwa Rheinland-Pfalz.<br />

Der <strong>IT</strong>-Bereich des Landesamts für<br />

Besoldung und Versorgung zählt rund<br />

90 Mitarbeiter (Innen). Verbunden ist<br />

man mit dem ZfI, dem Zentrum für<br />

Informationsverarbeitung des Landes<br />

Baden-Württemberg. Vom LBV selbst<br />

wurde das „Dialogisierte Abrechnungsund<br />

Informationssystem (DAISY)“ des<br />

Landes Baden-Württemberg entwickelt.<br />

Das mit Unterstützung von HP Services<br />

eingeführte Dokumenten-Management-<br />

System mit elektronischem Archiv ist<br />

über Schnittstellen in DAISY sowie in<br />

Microsoft-Office-Anwendungen integriert.<br />

Implementiert wurde ein zentrales,<br />

webbasiertes DMS-System<br />

Mit dem webbasierten LBV-DMS ist ein<br />

schneller Zugriff auf Akten und Dokumente<br />

sichergestellt. Ebenso eine einfache<br />

Bedienung, die Berücksichtigung<br />

einer zentralen und dezentralen Datenentstehung<br />

sowie die Verwendung verschiedener<br />

Quellformate beziehungsweise<br />

Dokumentengrößen. Implementiert<br />

wurde im Zentrum für Informationsverarbeitung<br />

(ZfI) ein hochverfügbares,<br />

separates DMS-Kernsystem, das das<br />

Landesamt für Besoldung und Versorgung<br />

und die Steuerverwaltung des Landes<br />

Baden-Württemberg gemeinsam<br />

nutzen. Das elektronische Dokumenten-Management-System<br />

(DMS) auf der<br />

Basis der Betriebssysteme HP-UX/<br />

Microsoft Windows NT sowie der Produkte<br />

Oracle und SER <strong>IT</strong>A wurde in die<br />

existierende <strong>IT</strong>-Landschaft harmonisch<br />

integriert. Die Hauptkomponenten<br />

hierbei: Dokumenten- und <br />

3/06 20


Datenbank-Server, Web-Server,<br />

Jukeboxen, ein umfangreiches Disk-<br />

Array-System und eine vollautomatische<br />

Tape Library auf Basis von Hewlett-<br />

Packard-Infrastrukturkomponenten.<br />

Die Anbindung der LBV-DMSClients<br />

(rund 650, Windows 2000/Windows XP)<br />

an das zentrale DMS-Kernsystem erfolgt<br />

über das Landesverwaltungsnetz<br />

(WAN, 2-Megabit-Standleitung). <br />

DMS/VBS-Dienst in<br />

<strong>Berlin</strong> – Quo Vadis?<br />

Wenn erfolgreiches E-<br />

Government reorganisierter<br />

interner Prozesse in der Verwaltung<br />

bedarf, dann ist ein DMS/VBS<br />

das „missing link“. Diese These wird<br />

u.a. von der Koordinierungs- und Beratungsstelle<br />

der Bundesregierung für<br />

Informationstechnik in der Bundesverwaltung<br />

(KBSt) vertreten. Wie erklärt<br />

sich diese Aussage und welche<br />

Konsequenzen sind daraus für die <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung zu ziehen?<br />

Im Zusammenhang mit der fortschreitenden<br />

Entwicklung der Verwaltungsmodernisierung<br />

und dem weiteren Aufbau<br />

von E-Government-Angeboten und<br />

der zunehmenden Bereitschaft zur<br />

behördenübergreifenden Kooperation<br />

entwickeln sich die Anforderungen zur<br />

(rechtssicheren) elektronischen Kommunikation<br />

mit externen Partnern.<br />

Gleichzeitig rückt im Umfeld des E-<br />

Government die prozessorientierte Sicht<br />

auf das Verwaltungshandeln (Sicht auf<br />

Leistungsstränge und Nachfragesituationen)<br />

immer stärker in das Augenmerk.<br />

Die KGSt hat in ihrem Bericht<br />

Nr. 1/2006 diese Entwicklung aufgegriffen<br />

und u.a. empfohlen:<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

infor-mationstechnisch integriert wird. Zur rechtlichen Verstärkung des organisatorischen<br />

Beschleunigungspotenzials der Informationstechnik sollte überdies eine<br />

„weiche“ Vorrangklausel zu Gunsten elektronisch eingereichter Dokumente in das<br />

Verwaltungsverfahrensrecht aufgenommen werden.“<br />

Der KoopA ADV hat in in seiner Sitzung am 30./31.3.2006 den Bericht der KGST-<br />

Projektgruppe zustimmend zur Kenntnis genommen.<br />

Die (vollständige und rechtssichere) elektronische Abbildung von Verwaltungsprozessen<br />

und -entscheidungen setzt voraus, dass die Vollständigkeit der Akten und<br />

die revisionssichere Speicherung elektronischer Daten für die unumgängliche Nachweisfunktion<br />

geschaffen wird. Die in diesem Zusammenhang wichtigen rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen sind wie folgt zu skizzieren:<br />

• Prinzip der Regelgebundenheit des Verwaltungshandelns (Rechtsstaatsprinzip)<br />

• Prinzip der dauerhaften, klaren Arbeitsteilung (Zuständigkeit, aktenführende<br />

Stelle, Geschäftsverteilung, Akteneinsicht, Beteiligungsrechte und -pflichten)<br />

• Prinzip der Amtshierarchie (Eingriffsrechte von Vorgesetzten, Weisungsbefugnis,<br />

Evokationsrecht, Kassationsrecht)<br />

• Prinzip der Aktenmäßigkeit (Urheberschaft, Nachvollziehbarkeit und<br />

Revisionsfestigkeit).<br />

Die erfolgreiche Einführung eines Dokumentenmanagementsystems ist, wie andere<br />

E-Governmentvorhaben auch, primär keine technische Herausforderung. Die technischen<br />

Voraussetzungen für einen DMS/VBS-Einsatz liegen in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

vor. Wir können auf eine funktionierende zentrale Infrastruktur (z. B. BeLa,<br />

Inhouse-Netze) zurückgreifen. An den Arbeitsplätzen haben wir in den meisten<br />

Verwaltungsbereichen einen <strong>IT</strong>-Ausstattungsgrad von nahezu 100% erreicht. Der<br />

Großteil der Dokumente, die die Verwaltung selbst erzeugt, liegt elektronisch vor.<br />

Die Herausforderung bei der Einführung eines DMS/VBS liegt im Umfeld der<br />

Organisationsentwicklung. Organisatorische Regeln müssen Integrität und Konsistenz<br />

von „e-Akten“ und „e-Vorgängen“, die bereits jetzt faktische Realität sind (z. B.<br />

in <strong>IT</strong>-Verfahren, oft aber ergänzt durch eine Papierakte) absichern. Dies wird umso<br />

deutlicher, betrachtet man die aktuelle Ausgangssituation, die nicht nur in der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung grundsätzlich wie folgt gekennzeichnet ist:<br />

„7. E-Government-Anwendungen führen<br />

zu einer für den Nutzer spürbaren<br />

Verfahrensbeschleunigung, wenn die<br />

gesamte Bearbeitungskette in der Verwaltung<br />

- vom Nachrichteneingang<br />

über den internen Workflow bis zum<br />

Nachrichtenausgang - verkürzt und<br />

Quelle: Vortrag Peter Fröhlich, SenInn ZS C 2 Fr, SIBB-Veranstaltung am 15.6.2006<br />

<br />

3/06 21


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Will man seitens der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung nachhaltig den Einsatz von DMS/VBS<br />

vorantreiben, müssen auch auf der Seite der Organisationsentwicklung diesbezügliche<br />

Angebote gemacht werden. Der Bund und andere Länder machen dies vor und<br />

stellen ihren Verwaltungen entsprechende Leistungsangebote als zentralen Service<br />

zur Verfügung (z. B. Kompetenzzentrum Vorgangsbearbeitung, Prozesse und Organisation<br />

(CC VBPO) beim Bundesverwaltungsamt).<br />

Die technische Ausrichtung eines DMS/VBS-Einsatzes orientiert sich aus heutiger<br />

Sicht vorrangig an zwei Gesichtspunkten. Ausgehend von den generellen Festlegungen<br />

in den Standardisierungsgrundsätzen orientieren sich die <strong>IT</strong>-Standards in <strong>Berlin</strong> an<br />

den Standards der Bundesverwaltung für E-Government-Anwendungen (SAGA).<br />

Daher erfolgt im Kontext von DMS/VBS die klare Ausrichtung am bundesweit<br />

anerkannten Standard „DOMEA“ der KBSt.<br />

Der zweite Aspekt ist die Berücksichtigung des „E-Government-Bebauungsplans“,<br />

dessen Struktur die Bedeutung eines DMS/VBS an der Schnittstelle zwischen <strong>IT</strong>-<br />

Verfahren und anderen <strong>IT</strong>-Diensten deutlich werden lässt.<br />

Die Senatsverwaltung für Inneres beabsichtigt, diese Entwicklung kurzfristig aufzugreifen<br />

und in einem Projekt (Voruntersuchung für den Aufbau eines <strong>IT</strong>-Dienstes<br />

DMS/VBS – ProDMS)<br />

• die generelle Notwendigkeit eines „<strong>IT</strong>-Dienstes DMS/VBS“ für die <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung zu klären<br />

• aktuell erkennbaren Anforderungen an einen <strong>IT</strong>-Dienst DMS/VBS bezüglich<br />

o fachlicher Anforderungen (z. B. abgeglichen mit den DOMEA-<br />

Spezifikationen)<br />

o grundlegender infrastuktureller Anforderungen (z. B. unter Einbeziehung<br />

der Planungen zur E-Government-Diensteplattform)<br />

o grundlegender betrieblicher Anforderungen – Betreibermodell, Betriebsführung,<br />

Finanzierung.<br />

aufzunehmen und<br />

• auf der Grundlage eines Geschäfts- und Betreibermodells für den <strong>IT</strong>-Dienst<br />

dessen Wirtschaftlichkeit zu prüfen und ggf. Eckpunkte für eine Landesvereinbarung<br />

zu erarbeiten.<br />

PETER FRÖHLICH<br />

<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, SenInn ZS C 2 Fr<br />

<br />

Bulgarisches<br />

Justizministerium führt<br />

DocuWare 5 ein<br />

Zentraler Dokumenten-Pool im<br />

landesweiten Zugriff<br />

Germering - Das bulgarische<br />

Justizministerium hat sich für<br />

den DocuWare-Einsatz an<br />

rund 150 Standorten mit 600 gleichzeitig<br />

laufenden Lizenzen entschieden. In<br />

Zukunft können die Mitarbeiter des Ministeriums<br />

oder der Gerichte direkt vom<br />

Arbeitsplatz aus auf den zentralen Dokumenten-Pool<br />

zugreifen.<br />

Die Entscheidung für ein Dokumentenmanagement-System<br />

wurde im Rahmen<br />

eines internationalen Projektes der Europäischen<br />

Union, dem „PHARE Programme“,<br />

getroffen. Ziel des Projektes<br />

ist es, die Organisation und Prozessabläufe<br />

des bulgarischen Justizministeriums<br />

zu automatisieren. Alle eingebundenen<br />

Standorte sollen künftig mit denselben<br />

Standards und auf derselben Ebene arbeiten.<br />

Aufgrund der leichten Bedienbarkeit<br />

und Administration des Systems<br />

fiel die Wahl des bulgarischen Justizministeriums<br />

auf DocuWare. Des Weiteren<br />

überzeugte, dass sich beliebige Dokumente,<br />

egal ob in Papier- oder digitaler<br />

Form, aus verschiedenen Quellen gemeinsam<br />

elektronisch archivieren lassen. Voraussetzungen<br />

für die Entscheidung waren<br />

auch die Workflow-Funktionalität des<br />

DMS und die Möglichkeit des schnellen<br />

Zugriffs auf einen zentralen Dokumenten-Pool.<br />

Die gesamte DocuWare-Installation<br />

an 150 Standorten wird 600<br />

Concurrent-Lizenzen umfassen.<br />

Die Anforderungen an das DMS waren<br />

vom Justizministerium klar definiert.<br />

Nach Vertragsabschluss wurde der autorisierte<br />

DocuWare-Partner in Sofia,<br />

die Nemetschek OOD, beauftragt, die<br />

vorhandenen Dokumenten-Workflow-<br />

Prozesse zu analysieren, die Ablagestrukturen<br />

zu definieren, die Software<br />

effektiv zu implementieren und <br />

3/06 22


Administratoren und Anwender zu<br />

schulen. Geplant ist, Justizministerium<br />

und Gerichte so zu integrieren, dass alle<br />

Zugang zu einem zentralen Dokumenten-Pool<br />

haben. Die existierende Oracle-<br />

Datenbank lässt sich direkt in DocuWare<br />

5 einbinden.<br />

In einem ersten Schritt werden vorhandene<br />

Papierunterlagen mit internen Ressourcen<br />

gescannt und dem elektronischen<br />

Archiv zugeführt. Dimitar<br />

Tzvetanov, leitender Direktor der<br />

Registrierungsbehörde des bulgarischen<br />

Justizministeriums, begrüßt die neue<br />

Lösung: „Durch die elektronische<br />

Archivierung aller Unterlagen und den<br />

Zugriff auf den zentralen Dokumenten-<br />

Pool von allen Standorten aus hoffen<br />

wir, unsere Arbeitsprozesse stark zu vereinfachen.<br />

Unser Ziel ist es, landesweit<br />

einen besseren Service in kürzerer Zeit<br />

mit weniger Lagerplatz anbieten zu können.“<br />

<br />

Stadt München<br />

entscheidet sich für<br />

Fabasoft-Software<br />

Durch den Beitritt zum Rahmenvertrag,<br />

geschlossen zwischen<br />

dem Freistaat Bayern und<br />

Fabasoft, stellt die Landeshauptstadt<br />

München die Weichen für den Einsatz<br />

der Fabasoft Behördensoftware<br />

„Fabasoft eGov-Suite“ im Rahmen eines<br />

Pilotprojektes. Die Landeshauptstadt<br />

hat sich vor einigen Jahren strategisch<br />

für das Betriebssystem Linux entschieden<br />

und nimmt damit eine Vorreiterrolle<br />

in Europa ein. Die Fabasoft eGov-<br />

Suite Version 6.1 bietet volle Funktionalität<br />

im Linux-Umfeld. Dieser Vorteil<br />

und ein vorangegangener erfolgreicher<br />

Test der Software erleichterte der Stadt<br />

München die Beitrittsentscheidung.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

2005 wurde Fabasoft vom Freistaat Bayern<br />

mit der Umsetzung des Projekts<br />

„Beschaffung eines Dokumenten-Management-<br />

und Vorgangsbearbeitungs-<br />

Systems“ beauftragt und ein entsprechender<br />

Rahmenvertrag im April des<br />

vergangenen Jahres unterzeichnet. Der<br />

Beschaffungsumfang umfasst Lizenzen<br />

der Fabasoft eGov-Suite für 100.000<br />

Nutzerinnen und Nutzer im Freistaat.<br />

Das Abkommen bildet das Fundament<br />

zur flächendeckenden Einführung eines<br />

Dokumenten-Management- und Vorgangsbearbeitungssystems<br />

in den Dienststellen<br />

der bayerischen Verwaltung. Teil<br />

dieser Vereinbarung ist eine Öffnungsklausel,<br />

die es den Behörden der Kommunen,<br />

Landkreise, Regierungsbezirke<br />

und Städte ermöglicht, sich auf eigenen<br />

Wunsch an dem Projekt zu beteiligen.<br />

Mit dem Beitritt nutzte die Stadt München<br />

diese Einstiegsmöglichkeit. Neben<br />

der Landeshauptstadt München setzen<br />

beispielsweise die Generalstaatsanwaltschaft<br />

<strong>Berlin</strong>, das Bundesamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik, der<br />

Kanton Thurgau oder die Stadt Wien<br />

die Fabasoft eGov-Suite großmaßstäblich<br />

unter Linux ein.<br />

Fabasoft eGov-Suite<br />

Die Fabasoft eGov-Suite realisiert elektronische<br />

Vorgangssteuerung, das bedeutet<br />

durchgehend elektronische Bearbeitung<br />

von Vorgängen ohne Medienbruch.<br />

Effiziente Unterstützung der täglichen<br />

Arbeit, tätigkeitsbezogene, einfache<br />

Nutzerführung für hohe Akzeptanz<br />

und schnellen Produktivitätsgewinn sind<br />

nach Angaben des Unternehmens<br />

Schwerpunkte der Suite. Als leistungsstarkes<br />

Dokumenten-Management- und<br />

Workflow-Produkt ist die Fabasoft<br />

eGov-Suite darüber hinaus auch das<br />

Instrument für wirtschaftliche und wirksame<br />

Prozessinnovation. Die Fabasoft<br />

eGov-Suite Version 6.1 erreichte bei der<br />

Zertifizierung nach dem deutschen Standard<br />

DOMEA 2.0 nach Firmenangaben<br />

mit Abstand das beste Ergebnis. „Unsere<br />

Strategie ist es“, so die beiden Vorstände<br />

der Fabasoft AG Dipl.-Ing. Helmut<br />

Fallmann und Leopold Bauernfeind,<br />

„die volle Funktionalität unserer E-<br />

Government-Software im Linux-Umfeld<br />

genauso wie im Windows-Umfeld<br />

verfügbar zu machen. Auf diese Weise<br />

geben wir keine Strategie vor, sondern<br />

unterstützen die jeweiligen Strategien<br />

unserer Kunden voll.“<br />

So wird erstmals europaweit, vermutlich<br />

sogar weltweit, durchgängiges E-<br />

Government vom Antrag bis zur rechtssicheren<br />

Zustellung unabhängig von der<br />

verwendeten Software-Plattform verwirklicht.<br />

Die neue Version 6.1 zeichnet<br />

sich zudem durch eine Vielzahl von<br />

weiteren Innovationen aus. Neu ist unter<br />

anderem der Microsoft Windows-<br />

Client. Er ist voll in die Windows-Oberfläche<br />

integriert und unterstützt auch<br />

optimal die Microsoft Terminal Services.<br />

Diese Features laufen unbemerkt für<br />

den Anwender ab. Sichtbar hingegen ist<br />

der hohe Grad an Benutzerfreundlichkeit.<br />

Ins Staunen kommen Anwenderinnen<br />

und Anwender, wenn sie „Mindbreeze<br />

Enterprise Search“ im Einsatz sehen.<br />

Die Software sorgt dafür, dass das gesamte<br />

Wissen eines Unternehmens<br />

immer und jederzeit leicht verfügbar ist.<br />

Besonderes Alleinstellungsmerkmal ist<br />

dabei die Geschwindigkeit des Findens:<br />

Schon während des Tippens des Suchbegriffes<br />

wird die passende Trefferliste<br />

eingeblendet und mit jedem Tastendruck<br />

weiter verfeinert. Dies gilt nicht<br />

nur für den Desktop des einzelnen Users,<br />

sondern für das gesamte Firmennetzwerk<br />

und mit Version 6.1 auch für Dokumente<br />

und Daten der Fabasoft eGov-Suite.<br />

Wenn man bedenkt, dass jede/jeder<br />

berufliche Anwender/-in rund 500<br />

Arbeitsstunden pro Jahr mit erfolgloser<br />

Suche nach Informationen vergeudet,<br />

lässt sich das enorme Einsparungspotential<br />

erahnen.<br />

Fabasoft ist ein führender Hersteller<br />

von Standardsoftware für Electronic<br />

Government und Enterprise Content<br />

and Records Management. Das Unternehmen<br />

betreut über Tochterunternehmen<br />

vor Ort vorwiegend Großkunden<br />

in Deutschland, Österreich, der<br />

Schweiz, Großbritannien und der Slowakei.<br />

Im Sinne einer ganzheitlichen<br />

Kundenbetreuung liefert Fabasoft die<br />

eigenen Softwareprodukte und die damit<br />

verbundenen Dienstleistungen. <br />

3/06 23


Evalution der<br />

Ordnungsämter<br />

Der Senat hat auf Vorlage von<br />

Innensenator Dr. Ehrhart<br />

Körting einen Bericht an das<br />

Abgeordnetenhaus über das Ergebnis<br />

und die Folgerungen aus einer im März<br />

2006 abgeschlossenen Evaluation der<br />

Ordnungsämter - Bestandsaufnahme der<br />

bisherigen Arbeit der Ordnungsämter und<br />

Hinweise für Verbesserungsmöglichkeiten<br />

- zur Kenntnis genommen.<br />

Das Bild einer Stadt wird entscheidend<br />

davon geprägt, ob Straßen, Plätze und<br />

Grünanlagen „ordentlich“ sind. Zugeparkte<br />

Fußgängerüberwege, Hundekot,<br />

verschmutzte Grünanlagen, mit<br />

Reklametafeln zugestellte Bürgersteige<br />

und damit Hindernisse für Rollstuhlfahrer<br />

und Eltern mit Kinderwagen, rücksichtslose<br />

Fahrradfahrer in Fußgängerzonen<br />

und in Parkanlagen - alles dies ist nicht<br />

etwa pulsierendes städtisches Leben, sondern<br />

ein Weniger an Lebensqualität für die<br />

Städter. Das Projekt Ordnungsämter dient<br />

einerseits dazu, den Bürgern bei Ordnungsangelegenheiten<br />

zu helfen und staatliche<br />

Zuständigkeiten zu bündeln. Andererseits<br />

sollen Verstöße geahndet und unterbunden<br />

werden.<br />

Die jetzt vorgelegte Evaluation der Ordnungsämter<br />

zeigt: Das Projekt Ordnungsämter<br />

hat sich bewährt. Anlass der<br />

Evaluation war ein mit der Verabschiedung<br />

des Ordnungsämtererrichtungsgesetzes<br />

verbundener Auftrag des Abgeordnetenhauses,<br />

zum Ende des Jahres<br />

2005 zu überprüfen, inwieweit die 2004<br />

gegründeten Ordnungsämter und die<br />

von der Polizei auf die Bezirke und die<br />

Verkehrslenkung <strong>Berlin</strong> abgeschichtete<br />

Straßenverkehrsbehörde die mit dem<br />

Gesetz verfolgten Ziele erreicht haben.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Ordnungsämter der Bezirke sind<br />

voll funktionsfähig und die Stellen im<br />

Außendienst weitgehend besetzt. Derzeit<br />

versehen 284 Mitarbeiter des neu eingerichteten<br />

Allgemeinen Ordnungsdienstes<br />

ihren Einsatz auf der Straße. Hinzu kommen<br />

128 Beschäftigte im Verkehrsüberwachungsdienst.<br />

Die Aufgaben der<br />

Verkehrsüberwachung und des Allgemeinen<br />

Ordnungsdienstes werden im Laufe<br />

dieses Jahres zusammengefasst. Zukünftig<br />

wird es – außer in den Parkraumbewirtschaftungszonen<br />

– nur noch einen<br />

allgemeinen Außendienst geben.<br />

Das Ordnungsämtererrichtungsgesetz<br />

sieht außerdem vor, dass die Bezirke<br />

zentrale Anlauf- und Beratungsstellen<br />

einrichten. Diese zentralen Anlaufstellen<br />

sollen aus einer Hand Angelegenheiten<br />

koordinieren und bearbeiten, für die<br />

mehrere Ämter zuständig sind.<br />

Inzwischen haben alle Bezirke zentrale<br />

Anlaufstellen geschaffen, die allerdings<br />

unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen.<br />

Leitbild des Ordnungsamtes ist das einer<br />

Behörde, die dem Bürger bei seinem<br />

Anliegen hilft und nicht einseitig Ordnungswidrigkeiten<br />

verfolgt. Die Evaluation<br />

hat ergeben, dass sich die Mitarbeiter<br />

der Ordnungsämter zunehmend<br />

als Ansprechpartner für die Bürger und<br />

nicht nur als „Knöllchenschreiber“ begreifen.<br />

Dies unterstützend haben die<br />

Bezirke einzelne Parkanlagen für Radfahrer<br />

freigegeben, zum Beispiel<br />

Wustrower Park und Rummelsburger<br />

Bucht, sowie zusätzliche Hundeauslaufgebiete<br />

geschaffen, zum Beispiel<br />

Dolgenseestraße in Lichtenberg.<br />

Innensenator Dr. Körting: „Die Ordnungsämter<br />

haben sich bewährt. Eine<br />

Großstadt braucht Rücksicht der Bewohner<br />

untereinander und bei Rücksichtslosigkeit<br />

ein Einschreiten des Staates.<br />

Diese Aufgabe wird mit zunehmendem<br />

Erfolg von den Mitarbeitern der<br />

Ordnungsämter wahrgenommen. Im<br />

Grunde kann man sich kaum noch vorstellen,<br />

wie es ohne sie war. Das ist das<br />

höchste Lob, das man den Ordnungsämtern<br />

aussprechen kann.“<br />

Der Senat beabsichtigt, die Arbeit der<br />

Ordnungsämter weiter zu begleiten. Die<br />

Vorlage wird vor Beschlussfassung dem<br />

Rat der Bürgermeister zur Stellungnahme<br />

zugeleitet.<br />

<br />

Kostensenkung für<br />

Computer und Drucker<br />

Der Senat hat auf Vorlage von<br />

Innensenator Dr. Ehrhart<br />

Körting am 18. Juli 2006 einen<br />

Zwischenbericht an das Abgeordnetenhaus<br />

zur Senkung von Beschaffungsund<br />

Betriebskosten für PC und Drucker<br />

sowie Reduktion von Druckkosten in<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung beschlossen.<br />

Das Abgeordnetenhaus hat im März dieses<br />

Jahres den Senat aufgefordert, zur<br />

Effizienzsteigerung der Verwaltung das<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> stärker bei<br />

der Reduktion von Beschaffungs- und<br />

Betriebskosten einzubinden und insbesondere<br />

die Druckkosten der Verwaltung<br />

zu senken.<br />

Im Bericht wird ausgeführt, dass die<br />

positive Zusammenarbeit mit dem <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> auch<br />

weiterhin zur Reduktion der Beschaffungs-<br />

und Betriebskosten führen wird.<br />

Zur Senkung der Druckkosten soll für<br />

einen oder mehrere Pilotbereiche ein<br />

Konzept erstellt werden. <br />

Besuchen Sie das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> auf<br />

der Fachmesse „Moderner Staat“<br />

- Stand 47 Halle 7.2 - am 28. und<br />

29. November 2006 in <strong>Berlin</strong>.<br />

3/06 24


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die erste Besetzung für Ihre <strong>IT</strong>.<br />

Als <strong>IT</strong>-Dienstleister mit langjähriger Erfahrung bieten wir der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung:<br />

ganzheitliche, qualitativ hochwertige und wirtschaftliche <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />

zeitgerechte eGovernment-Lösungen<br />

innovative Technik zur Modernisierung der gesamten Verwaltung<br />

Lösungen zur Optimierung des Bürgerservices<br />

Der moderne Staat braucht <strong>IT</strong>. Wir erschließen den Nutzen!<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong>er Str. 112 – 115, 10713 <strong>Berlin</strong><br />

www.itdz-berlin.de<br />

3/06 1/06 25


EU-Studie:<br />

eGovernment-<br />

Angebote der<br />

Behörden EU-weit<br />

erneut verbessert<br />

Deutschland stagniert im<br />

Vergleich, Österreich auf Platz<br />

eins<br />

Brüssel/<strong>Berlin</strong> (ots) - Die grundlegenden<br />

Dienstleistungsangebote<br />

der Behörden im Internet in den<br />

Mitgliedsstaaten der Europäischen Union<br />

(EU) sowie Island, Norwegen und<br />

der Schweiz erreichen nun im Durchschnitt<br />

75 Prozent des maximal möglichen<br />

Online-Umsetzungsgrades. Das bedeutet<br />

eine Zunahme von rund zehn<br />

Prozentpunkten gegenüber der letzten<br />

Untersuchung vom Oktober 2004. Damit<br />

ist erstmals im Schnitt die Stufe der<br />

so genannten Zwei-Wege-Interaktion erreicht.<br />

Das heißt, der Datenaustausch<br />

zwischen Behörden und Wirtschaft beziehungsweise<br />

Bürger ist möglich.<br />

Deutlich stärker als der Ausbau in den<br />

alten Mitgliedsstaaten der EU mit einem<br />

Plus von rund sechs Prozentpunkten<br />

ging die Online-Fähigkeit von Leistungen<br />

der Verwaltung in den zehn neuen<br />

EU Mitgliedsstaaten mit 16 Prozentpunkten<br />

voran. Knapp die Hälfte (48<br />

Prozent) aller untersuchten Angebote<br />

können inzwischen vollständig über das<br />

Internet abgewickelt werden (plus acht<br />

Prozentpunkte). Das sind die Kernergebnisse<br />

der sechsten jährlichen Untersuchung<br />

der Management- und <strong>IT</strong>-<br />

Beratung Capgemini im Auftrag der Europäischen<br />

Kommission zum Fortschritt<br />

der Online-Verfügbarkeit von Dienstleistungen<br />

der Öffentlichen Hand. Untersucht<br />

wurden 20 von der EU definierte<br />

Dienstleistungen für Bürger und<br />

Unternehmen, die über insgesamt 12.590<br />

Internetadressen angeboten werden.<br />

Stand ist April 2006, die vorherige Untersuchung<br />

fand im Oktober 2004 statt.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Deutschland leicht verbessert, bleibt<br />

aber im hinteren Mittelfeld<br />

Das am weitesten entwickelte europäische<br />

Land beim eGovernment ist nun<br />

Österreich, gefolgt von Malta und Estland.<br />

Deutschland konnte beim Online-<br />

Umsetzungsgrad acht Prozentpunkte<br />

zulegen, ist aber im Ländervergleich erneut<br />

zurückgefallen (Platz 19). Die Werte<br />

von 74 Prozent Umsetzungsgrad und<br />

47 Prozent vollständig online-verfügbarer<br />

Dienste entsprechen zwar dem EU-<br />

Durchschnitt, reichen aber wie in den<br />

Vorjahren nur für einen Platz im hinteren<br />

Mittelfeld. „Trotz viel versprechender<br />

Ansätze tritt eGovernment in<br />

Deutschland mittlerweile auf der Stelle.<br />

Weitere Fortschritte erfordern unter<br />

anderem organisatorische Veränderungen<br />

in den behördeninternen als auch<br />

behördenübergreifenden Prozessen“,<br />

erläutert Tom Gensicke, Leiter Public<br />

Services bei Capgemini in Deutschland.<br />

„Die Politik sieht eGovernment offenbar<br />

vorwiegend als Kosten- nicht aber<br />

als Wirtschaftsfaktor und treibt das Thema<br />

oft nur mit geringer Priorität voran.<br />

So verfügt die Initiative ‚Deutschland<br />

Online‘, die eigentlich das Ziel hat, die<br />

nationalen Initiativen zwischen Bund,<br />

Ländern und Kommunen zu bündeln,<br />

weder über finanzielle noch über personelle<br />

Ressourcen und steht streng genommen<br />

nur auf dem Papier.“<br />

Neue Trends in der Bereitstellung<br />

der Dienstleistungen<br />

Die am weitesten fortgeschrittenen Länder<br />

konzentrieren sich nicht mehr auf<br />

die reine Bereitstellung von Services. Sie<br />

entwickeln zunehmend intelligente Lösungen,<br />

die sich an den Bedürfnissen<br />

der Nutzer orientieren, weniger an gewachsenen<br />

Behördenstrukturen. Mittelfristig<br />

ist hier eine neue Dimension in<br />

der Qualität der Leistungen zu erwarten,<br />

da die behördenübergreifende Bereitstellung<br />

von Dienstleistungen erhebliche<br />

Synergien ermöglicht.<br />

Elektronische Dienstleistungsangebote<br />

für Bürger nach wie vor<br />

schlechter<br />

Wie in den Vorjahren bleiben auch in<br />

der nun sechsten Untersuchung des<br />

Online-Angebots der Öffentlichen Hand<br />

die Dienstleistungen für Unternehmen<br />

(85 Prozent Umsetzungsgrad) besser<br />

ausgebaut als die für Bürger (68 Prozent<br />

Umsetzungsgrad). Noch deutlicher wird<br />

dies beim Anteil vollständig online-verfügbarer<br />

Dienste. Dort sind zwei Drittel<br />

der untersuchten Leistungen für die<br />

Wirtschaft vollständig elektronisch verfügbar,<br />

jedoch nur ein Drittel der Serviceangebote<br />

für Bürger. Insbesondere in<br />

den alten EU-Mitgliedsstaaten gibt es<br />

Anzeichen, dass sich die Lücke langsam<br />

zu schließen beginnt (sieben Prozentpunkte<br />

Zuwachs bei den Bürgerdiensten<br />

gegenüber vier Prozentpunkten bei<br />

Diensten für Unternehmen). In den zehn<br />

neuen EU Staaten liegt der Zuwachs in<br />

beiden Kategorien mit 17 beziehungsweise<br />

16 Prozentpunkten etwa gleichauf. Tom<br />

Gensicke: „Die höheren Zuwachsraten in<br />

den neuen EU Staaten sind natürlich auch<br />

auf die niedrigeren Ausgangspositionen<br />

zurückzuführen. Es zeigt sich aber auch,<br />

dass die neuen Staaten die Bedeutung des<br />

eGovernments erkannt haben und die<br />

Zuwachsraten hoch bleiben.“ So finden<br />

sich vier neue Mitgliedsländer unter den<br />

ersten zehn Plätzen, darunter mit Malta<br />

und Estland zwei der ersten drei. <br />

Sächsische Kommunen setzen auf<br />

Governikus<br />

Projekt „Pflege<br />

Governikus“<br />

Bremen (box) - Die Kommunen<br />

des Landes Sachsen sind Ende<br />

Mai dem Projekt „Pflege<br />

Governikus“ des Kooperationsausschusses<br />

Automatisierte Datenverarbeitung<br />

Bund/Länder/kommunaler Bereich<br />

(KoopA ADV) beigetreten. Damit<br />

erhalten die sächsischen Gemeinden und<br />

Kreise sowie deren Körperschaften die<br />

Middleware Governikus zu besonders<br />

günstigen Konditionen, um sie für ihre<br />

E-Government-Projekte zu nutzen. <br />

3/06 26


Mehrere Kommunen in Sachsen<br />

setzen Governikus bereits seit einigen<br />

Monaten im Testbetrieb ein. Darüber<br />

hinaus gibt es Vorhaben, die demnächst<br />

umgesetzt werden. So wollen die Verwaltungen<br />

der Städte Plauen und Annaberg-<br />

Buchholz gemeinsam mit der Kreisverwaltung<br />

des Vogtlandkreises die Anwendung<br />

„Elektronischer Bauantrag“<br />

einführen. Plauen möchte gemeinsam mit<br />

der Gemeinde Bad Schlema das Projekt<br />

„Kommunalport Gewerbe“ zur<br />

Gewerbedatenverwaltung umsetzen und<br />

der Landkreis Leipziger Land wird<br />

Governikus beim Projekt „E-Signatur“<br />

einsetzen.<br />

Eine wichtige Rolle wird Governikus für<br />

die Kommunen spielen, wenn ab 2007<br />

der länderübergreifende Meldedatenaustausch<br />

ausschließlich elektronisch im<br />

XMeld-Format erfolgen muss.<br />

Governikus stellt alle Funktionen zur<br />

Verfügung, die nötig sind, um diese Daten<br />

sicher und rechtskonform zu übermitteln:<br />

Ver- und Entschlüsselung, Erstellung<br />

und Prüfung elektronischer Signaturen<br />

sowie Protokollierung aller Prüfergebnisse.<br />

Insgesamt 13 Bundesländer und der Bund<br />

nutzen Governikus bereits heute zur<br />

Umsetzung moderner Online-Anwendungen<br />

für Bürger und Wirtschaft sowie<br />

für den behördeninternen Datenaustausch.<br />

In den meisten dieser Bundesländer<br />

erstreckt sich das Nutzungsrecht auch<br />

auf die Kommunen.<br />

Informationen zu Governikus finden Sie<br />

unter: www.governikus.de. Informationen<br />

zum Projekt „Pflege Governikus“<br />

finden Sie unter: http://www.bosbremen.de/.<br />

<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Wirtschaftliches<br />

E-Government<br />

kooperativ gestalten<br />

Bremen (box) „Neue Technologien<br />

für eine neue Verwaltung“, die<br />

Kongressmesse der Akademie<br />

des deutschen Beamten-Bundes fand<br />

Ende Mai zum siebten Mal statt. In<br />

Leipzig trafen sich Beamte aus Bund,<br />

Ländern und Kommunen, um sich über<br />

Möglichkeiten und Chancen von Kooperationen<br />

der Verwaltungen zu informieren<br />

und auszutauschen. Die Potenziale<br />

der Kooperation sollen bei der<br />

Erfüllung der administrativen Aufgaben<br />

von Verwaltungsorganisationen genutzt<br />

werden.<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> präsentierte seine Strategie<br />

zum Aufbau einer eGovernment-<br />

Diensteplattform. Der Schwerpunkt des<br />

von Axel Richrath (Gesamtprojektleiter<br />

eGovernment-Diensteplattform) gehaltenen<br />

Vortrages lag auf dem Bereich<br />

SOA und dem Ansatz, alle Dienste der<br />

eGovernment-Diensteplattform in<br />

Form von Web-Services auf Basis der<br />

plattformunabhängigen SOAP-Schnittstelle<br />

anzubieten. Den dem Vortrag folgenden<br />

Einzelgesprächen und dem Vortrag<br />

von Dr. Sturm von der KBSt zur<br />

Weiterentwicklung des SAGA-Standards<br />

zufolge ist festzustellen, dass das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> mit o.g. Ansatz den Einsatz<br />

zukunftsweisender Technologien und<br />

Architekturen anstrebt, die derzeit auf<br />

allen Ebenen der Verwaltungen und auch<br />

von der freien Wirtschaft intensiv diskutiert<br />

und eindeutig favorisiert werden.<br />

bremen online services GmbH & Co.<br />

KG (bos KG) zeigte gemeinsam mit<br />

dem FOKUS-E-Government-Labor des<br />

Fraunhofer-Instituts Beispiele interoperabler<br />

Lösungen für die moderne<br />

Verwaltung.<br />

Bei einer Demonstration wurde der<br />

Austausch von OSCI-Nachrichten zwischen<br />

einem Governikus-Intermediär<br />

und einem Intermediär mit rlp-<br />

Middleware dargestellt. Das Produkt<br />

Governikus der bos KG ist seit vielen<br />

Jahren in Bund, Ländern und Kommunen<br />

im Einsatz. Die rlp-Middleware ist<br />

eine Neuentwicklung, an der neben dem<br />

rheinland-pfälzischen Landesbetrieb für<br />

Daten und Informationen (LDI) auch<br />

Dataport und Microsoft beteiligt sind.<br />

Basis beider Produkte ist die von der<br />

OSCI-Leitstelle in Bremen entwickelte<br />

OSCI-Transportbibliothek. Governikus<br />

arbeitet mit der Java-Version, die rlp-<br />

Middleware mit der .NET-Version.<br />

Das funktionierende Zusammenspiel<br />

unterschiedlicher OSCI-Intermediäre ist<br />

die Voraussetzung für einen länderübergreifenden<br />

Austausch von XÖV-Daten,<br />

wie er zum Beispiel ab Anfang 2007 für<br />

das Meldewesen vorgeschrieben ist.<br />

Die Interoperabilitätsdemonstration<br />

unterstreicht auch die Bedeutung der<br />

gemeinsamen OSCI-Bibliothek des<br />

Kooperationsausschusses Automatisierte<br />

Datenverarbeitung (KoopA ADV)<br />

Bund-Länder-Kommunaler-Bereich.<br />

Die Entscheidung, über die OSCI-<br />

Leitstelle nicht nur eine abstrakte Spezifikation,<br />

sondern auch die praktische<br />

Implementierung des Standards in Form<br />

von Softwareklassen zu verteilen, ermöglicht<br />

nun die zeitnahe Umsetzung<br />

des länderübergreifenden Datenaustausches.<br />

Interoperabilität und Wirtschaftlichkeit<br />

sind seit ihrer Gründung im Jahr 1999<br />

die Themen der bos KG. Mit der<br />

Sicherheitsmiddleware Governikus, die<br />

in diesem Jahr ihren fünften Geburtstag<br />

feiert, hat das Unternehmen ein Produkt<br />

geschaffen, das den aktuellen Anforderungen<br />

an E-Government-Software<br />

gerecht wird:<br />

• Der Einsatz von Governikus ermöglicht<br />

die Abwicklung vieler<br />

Kommunikationsprozesse zwischen<br />

Verwaltungen, Bürgern<br />

und Wirtschaft via Internet. Für<br />

Ver- und Entschlüsselung, elektronische<br />

Signaturen und Transport<br />

der Daten wird nur eine<br />

Software benötigt, die den <br />

3/06 27


meisten Bundesländern und<br />

Kommunen dank des KoopA-<br />

Projektes „Pflege Governikus“<br />

lizenzkostenfrei zu Verfügung<br />

steht.<br />

• Governikus passt sich vorhandener<br />

<strong>IT</strong>-Infrastruktur an und<br />

arbeitet problemlos mit einer<br />

Vielzahl von Servern und Fachverfahren<br />

zusammen. Damit sind<br />

Investitionen der Vergangenheit<br />

geschützt.<br />

• Governikus ist die am weitesten<br />

verbreitete E-Government-<br />

Middleware in Deutschland. Seit<br />

fünf Jahren bewährt sich<br />

Governikus in den unterschiedlichsten<br />

Einsatzfeldern, unter<br />

anderem im Meldewesen, Bauwesen,<br />

Gewerbewesen, Kfz-<br />

Wesen, E-Vergabe, Formularverwaltung,<br />

Mailanwendungen<br />

und in Virtuellen Poststellen. <br />

E-Government-Projekt<br />

mit Baden-<br />

Württemberg<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Das derzeit deutschsprachige Portal wird zunächst Informationen auf Englisch<br />

bieten. Als weitere Sprachen sind Französisch, Spanisch und Italienisch vorgesehen.<br />

Ausländische Mitbürger, Unternehmen oder Investoren haben es dadurch künftig<br />

leichter, sich über das Land Baden-Württemberg zu informieren und die Dienstleistungen<br />

der Verwaltung zu nutzen. Vom Ausbau des Portals profitieren auch die<br />

Bürger, die unterwegs PDAs (Personal Digital Assistant) oder MDAs (Mobile Digital<br />

Assistant) nutzen. Künftig erkennt das Portal von selbst, mit welcher Art von<br />

Endgerät jemand auf das Internet zugreift, und passt die Darstellungsform den<br />

Inhalten entsprechend an.<br />

Online-Tresor für wichtige persönliche Dokumente<br />

Eine praktische Neuentwicklung ist der Safe für elektronische Dokumente. In<br />

diesem Online-Tresor können Bürger elektronische Anträge, Bescheide und andere<br />

Dokumente sicher ablegen. Von dort können sie die Dokumente ebenso sicher und<br />

schnell an verschiedene Einrichtungen der Verwaltung weiterleiten. Die Verwaltungen<br />

selbst haben keinen Zugriff auf die Dokumentensafes.<br />

Der Ausbau des Bürgerdiensteportals service-bw erfolgt im Rahmen einer strategischen<br />

Partnerschaft zwischen dem Land Baden-Württemberg und T-Systems. „Schon<br />

in seiner jetzigen Form genießt das Serviceportal Baden-Württemberg eine hohe<br />

Anerkennung bei der Verwaltung und den Bürgern des Landes“, sagte Holger Hille,<br />

Leiter Segment Länder und Kommunen bei T-Systems. „Mit dem heute beschlossenen<br />

Ausbau des Portals wird Baden-Württemberg erneut Maßstäbe für die künftige<br />

Entwicklung des E-Government in Deutschland setzen.“<br />

<br />

T-Systems macht Internetportal<br />

für Bürgerdienste mobil und<br />

mehrsprachig<br />

Frankfurt - T-Systems und das Land<br />

Baden-Württemberg werden von<br />

2006 bis 2008 das Bürgerdiensteportal<br />

www.service-bw.de gemeinsam um<br />

neue Inhalte und Funktionen erweitern.<br />

Dazu unterzeichneten beide Seiten eine<br />

Vereinbarung zum bestehenden Vertrag.<br />

Künftig sollen die Bürger mit mobilen<br />

Endgeräten auf das Portal zugreifen und<br />

über eine sichere Dokumentenablage<br />

verfügen. Zudem soll das Portal mehrsprachig<br />

werden. Damit unterstützt das<br />

Land die Umsetzung der EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie.<br />

Das Bürgerdiensteportal Baden-Württemberg ist im Internet erreichbar unter:<br />

http://www.service-bw.de<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

3/06 28


EU erhöht den Druck<br />

beim E-Government:<br />

Deutschland sucht den<br />

Anschluss<br />

Das E-Government führt in<br />

Deutschland noch immer ein<br />

Schattendasein. Dabei ist das<br />

Interesse nach wie vor groß: Neun von<br />

zehn Bundesbürgern wollen beispielsweise<br />

ihren Gang zum Amt per<br />

Mausklick erledigen. Trotz des hohen<br />

Interesses sind die Potenziale der elektronischen<br />

Verwaltung noch längst nicht<br />

ausgeschöpft, so die Einschätzung von<br />

Steria Mummert Consulting. Die Steria<br />

Gruppe arbeitet europaweit mit mehr<br />

als 100 Ministerien und Behörden zusammen.<br />

Dabei profitieren sowohl Behörden<br />

als auch Bürger vom E-<br />

Government. Der Bürger kann sich rund<br />

um die Uhr bequem von zu Hause aus<br />

informieren und Dienstleistungen in<br />

Anspruch nehmen. Die Ämter sparen<br />

Kosten und machen ihre Arbeit für den<br />

Bürger transparent. Bewegung in den<br />

Prozess bringt der „E-Government-<br />

Aktionsplan“ der Europäischen Kommission,<br />

worin die EU-Mitgliedsstaaten<br />

aufgefordert werden, ihre Online-Angebote<br />

zu verstärken.<br />

In Deutschland klafft zwischen der Bereitschaft<br />

zu E-Government und der<br />

tatsächlichen Umsetzung eine Lücke. 86<br />

Prozent der Behörden erhoffen sich von<br />

der technischen Entwicklung eine Verbesserung<br />

der Bearbeitungsvorgänge.<br />

Aber nur etwa jede zehnte hat die nötigen<br />

Vorkehrungen getroffen. Bisher sind<br />

bei vielen Behörden online lediglich Informationen<br />

und Formulare verfügbar.<br />

Zukünftig könnten Bürger im Internet<br />

ihre Steuererklärung abgeben, Genehmigungen<br />

und Ausweise anfordern oder<br />

die Mitarbeiter direkt kontaktieren.<br />

Neben dem E-Government gibt es weitere<br />

Möglichkeiten für Ämter und Ministerien,<br />

durch das Internet Kosten zu<br />

sparen und Prozesse zu beschleunigen.<br />

Ein gutes Beispiel für eine sinnvolle<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Nutzung liefert die Bundesanstalt für<br />

Materialforschung und -prüfung (BAM).<br />

Steria Mummert Consulting implementierte<br />

für die BAM ein E-Procurement-<br />

System, mit dem die Mitarbeiter online<br />

Güter und Dienstleistungen beschaffen<br />

können. Die BAM beziffert die jährlichen<br />

Einsparungen, die sich allein durch<br />

den integrierten Webshop ergeben, mit<br />

rund 90.000 Euro.<br />

Trotz zahlreicher positiver Beispiele<br />

hinkt Deutschland im europäischen<br />

Vergleich hinterher. Länder wie Belgien<br />

haben die Nase vorn. Gemeinsam mit<br />

Steria hat das Land eine E-Government-<br />

Initiative gestartet. Ein wichtiges Projekt<br />

ist das elektronische Ausweissystem<br />

BELPIC, das Steria bis Ende 2009 in<br />

Belgien installieren wird. Ein weiterer<br />

Meilenstein waren die nationalen Wahlen<br />

im Mai 2003. 3,2 Millionen Belgier<br />

gaben ihre Stimme per Magnetkarte ab.<br />

Das System ermöglicht die Bekanntgabe<br />

erster Ergebnisse bereits 15 Minuten<br />

nach Schließung der Wahllokale.<br />

Dieses Jahr sollen erstmals alle Belgier<br />

die Möglichkeit haben, elektronisch zu<br />

wählen. Darüber hinaus richtete der<br />

europäische <strong>IT</strong>-Dienstleister Steria<br />

Mummert Consulting für das Finanzministerium<br />

ein integriertes System für<br />

die Verwaltung der Steuererklärungen<br />

von Bürgern und Unternehmen ein. Das<br />

System führt die Daten der Steuerzahler<br />

zentral und einheitlich zusammen. Die<br />

Vorteile sind ein verbesserter Service<br />

sowie kürzere Bearbeitungszeiten durch<br />

die Vermeidung zahlreicher manueller<br />

Arbeiten. Weitere E-Government-Lösungen<br />

realisierte Steria bereits für die<br />

Europäische Union sowie in Frankreich,<br />

Spanien und Skandinavien. <br />

Application Service Providing<br />

Software mieten statt kaufen<br />

Weitere Einzelheiten:<br />

Vertrieb<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Hr. Wacek - Vertriebsleiter (k)<br />

Tel. 9012 (912) 6167<br />

eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />

Output Management<br />

im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Am 6.6.2006 wurde der Abnahme<br />

test der ersten Stufe des Output-<br />

Management-Dienstes des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erfolgreich durchgeführt.<br />

Damit steht nun der erste produktive<br />

Prototyp eines Dienstes der eGovernment-Diensteplattform<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

zur Verfügung.<br />

In der Konzeptionsphase des zu Grunde<br />

liegenden Projektes „ProOutput Phase<br />

I“ wurde konzeptionell sehr eng mit<br />

dem Projekt „Voruntersuchung zum<br />

Aufbau einer eGovernment-Diensteplattform<br />

für das Land <strong>Berlin</strong>“ zusammen<br />

gearbeitet. Der hier implementierte<br />

Prototyp eines Oputput-Management-<br />

Dienstes stellt gleichzeitig auch den<br />

„Proof of Concept“ hinsichtlich der in<br />

der Voruntersuchung angestellten strategischen<br />

Überlegungen und getroffenen<br />

Festlegungen dar.<br />

Was ist Output Management?<br />

Output Management ist eine Komponente<br />

des Enterprise Content Management,<br />

um Informationen gesteuert verschiedenen<br />

Zielgruppen auf unterschiedlichen<br />

Ausgabekanälen in elektronischer<br />

oder physischer Form bereitzustellen.<br />

Im Falle dieses ersten Prototyps werden<br />

zunächst an zentraler Stelle die Ausgabekanäle<br />

Druck mit optionaler<br />

Kuvertierung und Versand sowie E-Mail<br />

mit optionalem Dokumentenanhang<br />

angeboten.<br />

Was ist ein Dienst im Sinne der<br />

eGovernment-Diensteplattform?<br />

Die derzeit im Aufbau befindliche<br />

eGovernment-Diensteplattform ist ein<br />

abstraktes Gebilde, in dem verschiedene<br />

technische Dienste sowie betriebliche,<br />

beraterische und organisatorische<br />

Dienstleistungen des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zu<br />

Produkten zusammengefasst und den<br />

Kunden des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> angeboten<br />

werden.<br />

<br />

3/06 29


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Auf rein technischer Ebene werden diese Produkte durch technische Dienste<br />

unterlegt, die basierend auf Standard-werkzeugen an zentraler Stelle vom jeweiligen<br />

Fachverfahren unabhängige Funktionalitäten anbieten. Solche Dienste sind z.B.<br />

Dokumenten-Management, elektronische Archivierung, Massendigitalisierung, die<br />

virtuelle Poststelle oder eben auch das nun in Betrieb genommene Output Management.<br />

Web Services und SOA<br />

Die Besonderheit dieser technischen Dienste ist, dass sie als sogenannte Web<br />

Services implementiert werden, die im Rahmen einer Service Oriented Architecture<br />

(SOA, dienstorientierte Architektur) untereinander aber auch mit den jeweiligen<br />

Fachanwendungen über eine standardisierte und vollkommen plattformunabhängige<br />

Schnittstelle kommunizieren. Die hier eingesetzte Schnittstelle basiert auf SOAP<br />

(Simple Object Access Protocol), bei dem über http bzw. https XML-basierte<br />

Nachrichten ausgetauscht werden.<br />

Architektur des Output Managements<br />

Bei dem hier realisierten Output Management handelt sich um eine J2EE-basierte<br />

Anwendung, die in Form eines Web Service über eine wohldefinierte SOAP-<br />

Schnittstelle von den jeweiligen Fachverfahren (hier z.B. ISBJ-KiTa) erreichbar ist.<br />

Die Schnittstelle bietet dem Fachverfahren die Möglichkeit, einen Ausgabeauftrag in<br />

Form eines PDF-Dokumentes und entsprechenden Metadaten zur Art der Ausgabe<br />

(hier Papierdruck und / oder eMail mit Anhang) an den Output-Management-Dienst<br />

zu übermitteln. Im Gegenzug erhält das Fachverfahren dann eine eindeutige JobID<br />

für diesen Auftrag, anhand derer zu jeder Zeit der aktuelle Status des Auftrages<br />

ermittelt werden kann.<br />

Das Gesamtsystem ist durchgängig mit<br />

frei verfügbaren Open-Source-Komponenten<br />

realisiert. Diese sind:<br />

• Linux als Betriebssystem<br />

• JBoss Application Server<br />

• TomCat mit AXIS Framework<br />

zur Realisierung des Web Service<br />

• PostgreSQL als Datenbank<br />

• Hibernate Framework als Persistenzschicht<br />

zwischen JBoss und<br />

PostgreSQL<br />

Nutzen für die Kunden des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> und das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> selbst<br />

Mit der Anbindung von Fachverfahren<br />

an das Output Management des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> kann gerade im Druckbereich ein<br />

erhebliches Einsparpotenzial beim Kunden<br />

erreicht werden, da das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

in der Regel einen günstigeren Seitenpreis<br />

durch entsprechenden Massendruck<br />

anbieten kann, als er bei lokalem<br />

Druck z.B. am Arbeitsplatzdrucker anfallen<br />

würde. Zu dem bietet das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> durch Kuvertierung und Versand<br />

entsprechende Mehrwertdienste an.<br />

Weiterhin kann der Kunde über das<br />

jeweilige Fachverfahren jederzeit den<br />

Status seines Ausgabeauftrages erfragen.<br />

E-Mail als ein weiterer Ausgabekanal<br />

existiert zwar bereits, lässt sich<br />

aber nun direkt mit anderen Ausgabekanälen<br />

koppeln. So sind Szenarien<br />

denkbar, bei denen z.B. ein Bescheid<br />

vorab als E-Mail mit Anhang an den<br />

Bürger versendet werden kann und<br />

gleichzeitig auch in den Postversand<br />

kommt.<br />

Der Nutzen des Output Management<br />

für das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist gleichsam auch<br />

ein indirekter Nutzen für den Kunden:<br />

Je mehr Kunden das Output Management<br />

nutzen, desto günstiger kann das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> diesen Dienst anbieten und<br />

dabei – auch im Sinne des Kunden – seine<br />

internen Arbeitsabläufe optimieren.<br />

Fazit<br />

Architektur des Output Managements<br />

Mit der erfolgreichen Produktivsetzung<br />

dieses ersten Dienstes der <br />

3/06 30


eGovernment-Diensteplattform<br />

hat das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> gezeigt, dass die in<br />

der Voruntersuchung zur eGovernment-<br />

Diensteplattform aufgestellten Anforderungen<br />

und Festlegungen insbesondere<br />

hinsichtlich der technischen Architektur<br />

einer eGovernment-Diensteplattform<br />

auf Basis SOA und unter Verwendung<br />

standardisierter und plattformunabhängiger<br />

Schnittstellen wie z.B. der<br />

Verwendung von Web Services auf der<br />

Basis von SOAP nicht nur reine Theorie,<br />

sondern auch in der Praxis umsetzbar<br />

sind.<br />

Dies spiegelt sich auch darin wieder,<br />

dass entsprechende Ansätze umgehend<br />

durch SAGA 3 der KBSt beschrieben<br />

werden, womit das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> strategisch<br />

auf die Technologien setzt und sie<br />

auch bereits umsetzt, die derzeit in verschiedenen<br />

Bereichen der Verwaltung<br />

aber auch der freien Wirtschaft diskutiert<br />

und als zukunftsweisend anerkannt<br />

sind.<br />

Weitere Entwicklung<br />

Nachdem nun im Juli bzw. August 2006<br />

die ersten Fachverfahren (hier zunächst<br />

ISBJ-KiTa und ZVK/UVK) an das<br />

Output Management angebunden sein<br />

werden, wird das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> umgehend<br />

damit beginnen, den hier etablierten<br />

Prototyp in das endgültige Zielsystem<br />

zu überführen. Dies bedeutet u.A., dass<br />

weitere Ausgabekanäle (Fax, SMS, ggf.<br />

Anbindung an die virtuelle Poststelle<br />

und einen elektronischen Archivdienst)<br />

realisiert werden und das Gesamtsystem<br />

für einen höheren Durchsatz an Ausgabeaufträgen<br />

skaliert wird.<br />

AXEL RICHRATH<br />

Projektleiter eGovernment-Diensteplattform,<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />

axel.richrath@itdz-berlin.de <br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Integratives<br />

eGovernment in<br />

Deutschland und<br />

Europa<br />

<strong>Berlin</strong>/Frankfurt - T-Systems und<br />

das Fraunhofer-Institut für Offene<br />

Kommunikationssysteme<br />

(FOKUS) haben einen Kooperationsvertrag<br />

geschlossen. Die Partner werden<br />

künftig gemeinsam Szenarien für<br />

eGovernment-Projekte entwickeln, aufbauen<br />

und bewerten. In einem ersten<br />

Schritt wird T-Systems die eigene Lösung<br />

„ePayment flexible“ für den elektronischen<br />

Zahlungsverkehr zwischen<br />

Behörden und Bürgern in die heterogene<br />

Systemumgebung und in die Szenarien<br />

des Fraunhofer eGovernment-Labors<br />

einbinden.<br />

In diesem Labor werden die Partner untersuchen,<br />

wie sich die Systemkomponenten<br />

und die Basisdienste der<br />

Zahlungsplattform von T-Systems in eine<br />

serviceorientierte Architektur (SOA) integrieren<br />

lassen. Das elektronische Bezahlverfahren<br />

„ePayment flexible“ besteht aus<br />

einem Lösungsbaukasten, dessen Nutzer<br />

einzelne Module individuell zusammenstellen.<br />

In Kommunen beispielsweise können<br />

Kunden der Kfz-Zulassungsstellen<br />

bar oder mit Eurocheck-Karte bezahlen.<br />

Mitarbeiter können Überweisungen mit<br />

einem WLAN-fähigen Laptop verbuchen.<br />

Alle Ämter und Behörden einer Kommune<br />

lassen sich zentral zum Beispiel über ein<br />

kommunales Rechenzentrum anschließen.<br />

Dies beschleunigt Fachvorgänge und spart<br />

Kosten sowie Personalressourcen ein.<br />

Darüber hinaus werden T-Systems und<br />

Fraunhofer FOKUS testen, inwieweit sich<br />

die Zahlungsplattform in elektronische<br />

Bürgerdienste wie Online-Anträge für das<br />

Bauwesen oder für Geburtsurkunden einbinden<br />

lässt.<br />

Vernetzter Föderalismus<br />

T-Systems und Fraunhofer FOKUS<br />

werden darüber hinaus an beispielhaften<br />

Prozessen und Fachverfahren Szenarien<br />

entwickeln, die ein<br />

flächendeckendes und kooperatives<br />

eGovernment in Deutschland und<br />

Europa fördern. „T-Systems leistet durch<br />

die Kooperation mit dem Fraunhofer<br />

FOKUS eGovernment-Labor einen<br />

Beitrag zum ‚Vernetzten Föderalismus‘,<br />

der EU-weiten übergreifenden Zusammenarbeit<br />

von Kommunen, Ländern und<br />

Bund. Außerdem eignet sich das Labor<br />

mit den ‚Technologien zum Anfassen‘ sehr<br />

gut, um unsere Kunden herstellerneutral<br />

zu beraten“, sagt Bernhard Bresonik, Leiter<br />

Geschäftsbereich Öffentliche Auftraggeber<br />

bei T-Systems.<br />

Laut Gerd Schürmann, Leiter des<br />

Geschäftsfeldes eGovernment bei FO-<br />

KUS, braucht eGovernment Visionen,<br />

Wettbewerb und das konzertierte Zusammenwirken<br />

aller Kräfte: „Mit T-Systems<br />

als Partner unterstreicht das FO-<br />

KUS eGovernment-Labor den Anspruch,<br />

Werkstatt, Schaufenster und<br />

Kompetenzknoten für zukunftsweisendes<br />

eGovernment in Deutschland<br />

und Europa zu sein.“<br />

FOKUS<br />

Das Fraunhofer FOKUS eGovernment-<br />

Labor bietet eine Plattform, auf der sich<br />

Entscheidungsträger aus unterschiedlichen<br />

Verwaltungsebenen – regional,<br />

national und international – praxisnah<br />

über den Einsatz und den Nutzen von<br />

eGovernment-Lösungen informieren<br />

können. Hierbei ist es vorrangiges Ziel,<br />

die Entwicklung eines flächendeckenden<br />

und kooperativen eGovernments in<br />

Deutschland und Europa gemeinsam<br />

mit Partnern aus Industrie und öffentlicher<br />

Verwaltung voranzutreiben.<br />

Der Schwerpunkt der Forschung des<br />

Fraunhofer FOKUS eGovernment-Labors<br />

liegt insbesondere auf dem Zusammenspiel<br />

zwischen unterschiedlichen<br />

Plattform-Technologien, Basisdiensten<br />

und Fachanwendungen. Hierbei spielen<br />

Aspekte der Interoperabilität, Sicherheit<br />

und Erweiterbarkeit eine entscheidende<br />

Rolle. Fraunhofer FOKUS ist<br />

Mitglied des Fraunhofer eGovernment-<br />

Zentrums.<br />

<br />

3/06 31


<strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze<br />

für das<br />

Land <strong>Berlin</strong><br />

Am 27. Juni 2006 wurden die „<strong>IT</strong>-<br />

Organisationsgrundsätze für das<br />

Land <strong>Berlin</strong> auf Basis der VV <strong>IT</strong>-<br />

Steuerung“ (Verwaltungsvorschrift für die<br />

Steuerung des <strong>IT</strong>-Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung) vom Senat beschlossen<br />

(http://www.berlin.de/sen/inneres/<br />

itk/orggs.html). Mit den <strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätzen<br />

soll zur Vereinheitlichung<br />

der dezentralen Aufgabenwahrnehmung<br />

und Arbeitsweisen beigetragen<br />

werden. Sie unterstützen dabei,<br />

funktionale, wirksame, effiziente und<br />

adäquate Organisationsstrukturen aufzubauen<br />

und umzusetzen. Auf diesen<br />

Feldern werden die Vorgaben der VV<br />

<strong>IT</strong>-Steuerung konkretisiert. Sie ersetzen<br />

die am 19.12.2005 außer Kraft getretene<br />

<strong>IT</strong>-Organisationsrichtlinie.<br />

Kurze Darstellung des<br />

Erstellungsprozesses<br />

Die Grundsätze sind von einer mit dem<br />

<strong>IT</strong>-Koordinierungsgremium (<strong>IT</strong>K) abgestimmten<br />

und von ihm autorisierten Projektgruppe<br />

nach den Regeln des projektorientierten<br />

Arbeitens (weiterführende<br />

Informationen und Ausführungen zum<br />

Projektmanagementhandbuch s.a. http:/<br />

/www.verwalt-berlin.de/seninn/itk/<br />

prorili.html) mit folgenden Teilnehmenden<br />

erarbeitet worden:<br />

• Frau Müller, BA Mitte, <strong>IT</strong>-Management<br />

• Herr Jendras, SenGesSozV, <strong>IT</strong>-<br />

Management<br />

• Herr Frenzel, SenJust,<br />

• Herr Jandrewski, SenWiArbFrau,<br />

<strong>IT</strong>-Stelle<br />

• Herr Winkler, BA Lichtenberg,<br />

<strong>IT</strong>-Stelle<br />

• Herr Stöcker, GS KoB<strong>IT</strong><br />

• Frau Kerk, <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum<br />

• Herr Fröhlich, <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum<br />

(Projektleitung / Moderation).<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Das Projektteam wurde zur Fertigstellung einzelner Meilensteine von der Abstimminstanz<br />

im Sinne einer fachlichen Qualitäts- und Akzeptanzsicherung unterstützt.<br />

Beteiligt waren hierbei Herr Baatz, <strong>IT</strong>DZ IM; Hr. Meinig, BA ChlbgWilm; Hr.<br />

Richter, PL ISBJ; Herr Hess, SenInn ZS B; Hr.Löper, SenInn ZS C sowie als Gäste:<br />

Hr. Bräuer, HPR und Hr. Miersch, RH III.<br />

Die Mitglieder der Entscheidungsinstanz Hr. Dr. Prüfer, BA Lichtenberg; Hr.<br />

Voss, Senatsverwaltung für Justiz und Herr Rienaß, SenInn haben auf der Grundlage<br />

des Projektauftrages alle projektrelevanten Aspekte entschieden, das Projektergebnis<br />

abgenommen und somit auch den Erfolg des Projektes mitverantwortet.<br />

Auf der Sondersitzung am 27.01.2006 hat das <strong>IT</strong>-Koordinierungsgremium den<br />

Entwurf der vorgelegten <strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze zustimmend zur Kenntnis<br />

genommen; anschließend hat der Landesausschuss für den <strong>IT</strong>-Einsatz (LIA) zugestimmt<br />

und eine Festsetzung per Senatsbeschluss mit RdB-Beteiligung beschlossen.<br />

Dieser Senatsbeschluss erfolgte am 27.06.2006<br />

Eckpunkte der <strong>IT</strong>-Org-Grundsätze<br />

<strong>IT</strong>-Maßnahmen<br />

Die Informationstechnik hilft, die Geschäftsprozesse zu unterstützen und diese<br />

durch die technologischen Möglichkeiten mit dem Ziel weiterzuentwickeln, zeitgemäße<br />

Leistungsangebote anzubieten.<br />

Die <strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze legen aufbauorganisatorische Grundstrukturen und<br />

Rollen für den Bereich des <strong>IT</strong>-Einsatzes fest, die den sich verändernden technischen<br />

und allgemeinen organisatorischen Bedingungen Rechnung tragen, und konkretisieren<br />

damit in diesen Feldern die Vorgaben aus der VV <strong>IT</strong>-Steuerung.<br />

Die VV <strong>IT</strong>-Steuerung sieht vor, dass sich Planung, Entwicklung, Beschaffung,<br />

Betrieb und Nutzung von Informationstechnik („<strong>IT</strong>-Maßnahmen“) nach verwaltungsweit<br />

einheitlichen Grundsätzen richten.<br />

Die grobe Unterteilung von <strong>IT</strong>-Maßnahmen in <strong>IT</strong>-Infrastruktur und <strong>IT</strong>-Verfahren,<br />

wie es die Verwaltungsvorschrift vorsieht, wurde ergänzt um die <strong>IT</strong>-Dienste.<br />

Insoweit konkretisieren hier die <strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze die VV <strong>IT</strong>-Steuerung.<br />

Der grundsätzliche Strukturzusammenhang von <strong>IT</strong>-Maßnahmen stellt sich wie folgt<br />

dar:<br />

Die Übergänge zwischen den einzelnen <strong>IT</strong>-Maßnahmegruppen sind in Teilen<br />

fließend.<br />

<br />

3/06 32


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Lösungen maßgeschneidert.<br />

Unsere eGovernment-Dienstleistungen<br />

Formularservice<br />

Dokumenten-Management-System (DMS)<br />

Work@Home<br />

Virtuelle Poststelle (VPS)<br />

Output-Management-System (OMS)<br />

Mobile Bürgerdienste (MoBüd)<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

www.itdz.verwalt-berlin.de · www.itdz-berlin.de · vertrieb@itdz-berlin.de<br />

3/06 2/06 33


Die <strong>IT</strong>-Infrastruktur stellt produktund<br />

fachaufgabenübergreifend nutzbare<br />

<strong>IT</strong>-Komponenten zur Verfügung einschließlich<br />

der für ihren Betrieb notwendigen<br />

organisatorischen Maßnahmen<br />

und Konzepte.<br />

Ergänzend zur <strong>IT</strong>-Infrastruktur werden<br />

landeseinheitliche <strong>IT</strong>-Dienste als<br />

produkt- und fachaufgabenübergreifend<br />

nutzbare <strong>IT</strong>-Komponenten bzw. Funktionen<br />

verstanden. <strong>IT</strong>-Dienste entlasten<br />

<strong>IT</strong>-Verfahren um verfahrensneutrale Bestandteile.<br />

Dazu gehören insbesondere<br />

der Formularservice, der Meta-Verzeichnisdienst,<br />

ein Dokumentenmanagementsystem,<br />

E-Payment oder<br />

auch die Virtuelle Poststelle.<br />

<strong>IT</strong>-Verfahren sind produkt- und fachbezogene<br />

<strong>IT</strong>-Komponenten, bestehend<br />

aus Software, verfahrensspezifischen<br />

Schnittstellen zur <strong>IT</strong>-Infrastruktur und<br />

den <strong>IT</strong>-Diensten und weiteren <strong>IT</strong>-Verfahren,<br />

sowie ausschließlich fachbezogenen<br />

Hardwarekomponenten. <strong>IT</strong>-<br />

Verfahren nutzen <strong>IT</strong>-Infrastruktur und<br />

<strong>IT</strong>-Dienste über definierte Schnittstellen.<br />

Ein wesentliches Unterscheidungskriterium<br />

zwischen den <strong>IT</strong>-Maßnahmen<br />

sind die Abstimmungs- und Entscheidungsstrukturen,<br />

die von den<br />

jeweils verantwortlichen Rollen / Rollenträgern<br />

zu beachten sind.<br />

<strong>IT</strong>-Verfahren unterliegen der Verantwortung<br />

der für die Verwaltungsaufgabe<br />

zuständigen Senatsverwaltung oder<br />

den Bezirksverwaltungen. Bei <strong>IT</strong>-Verfahren<br />

mit ressort- bzw. bezirksübergreifenden<br />

Bezügen erfolgen Abstimmung<br />

und Entscheidungen in den fachlich<br />

zuständigen Gremien. Eine Besonderheit<br />

stellen Entscheidungen zu<br />

Querschnittsverfahren (z. B. NBR, IPV)<br />

dar, die das zuständige Senatsmitglied<br />

über Gremienbeschlüsse (Senat, RdB)<br />

herbeiführt.<br />

Entscheidungen zu den landeseinheitlichen<br />

Teilen der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

und den <strong>IT</strong>-Diensten werden durch<br />

die Senatsverwaltung für Inneres über<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

die verfassungsrechtlichen Gremien (Senat, RdB) herbeigeführt bzw. durch das<br />

Festsetzungsrecht des <strong>IT</strong>-Staatssekretärs über die Gremien nach der VV <strong>IT</strong>-Steuerung<br />

(<strong>IT</strong>K, LIA) getroffen.<br />

Rollen / Rollenträger<br />

Aufgaben und Verantwortung für <strong>IT</strong>-Maßnahmen werden Rollen zugeordnet, die<br />

von Rollenträgern wahrgenommen werden. Rollenträger sind Organisationseinheiten<br />

oder Personen. Beiden können jeweils auch mehrere Rollen übertragen werden. Eine<br />

übergeordnete Funktion obliegt dabei den Rollenträgern Produktverantwortlicher,<br />

<strong>IT</strong>-Manager sowie <strong>IT</strong>-Dienstleister.<br />

Der <strong>IT</strong>-Produktverantwortliche verantwortet die zur Erstellung seiner Produkte<br />

erforderlichen <strong>IT</strong>-Maßnahmen. Er beauftragt über Projekt-/Ziel- bzw. Servicevereinbarungen<br />

die Planung, Einführung und den Betrieb von <strong>IT</strong>-Verfahren.<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

Dezentrale Rollen<br />

<strong>IT</strong>-Verfahrens -<br />

verantwortliche<br />

Der <strong>IT</strong>-Manager unterstützt die Ressort– und. Behördenleitungen bzw. das Bezirksamt<br />

bei der Steuerung von <strong>IT</strong>-Maßnahmen im ihm jeweils übertragenen Zuständigkeitsbereich<br />

(z. B. ein Bezirk, eine SV, eine nachgeordnete Behörde).<br />

<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

Dezentrale Rollen<br />

<strong>IT</strong>-Verfahrens -<br />

verantwortliche<br />

Zentrale Rollen<br />

Projekt-, Ziel-/Servicevereinbarung<br />

Planung,<br />

Einführung des <strong>IT</strong>-Verfahrens<br />

<strong>IT</strong>-Verfahrensbetrieb<br />

Zentrale Rollen<br />

<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum<br />

Informationen, Beratung<br />

Planung, Steuerung, Controlling<br />

Berichte <strong>IT</strong>-Verfahren<br />

Informationen<br />

Produktverantwortliche<br />

Anfragen<br />

Berichte <strong>IT</strong>-Einsatz<br />

Berichte behördl. <strong>IT</strong><br />

Abstimmungen<br />

Informationen<br />

Informationen<br />

Abstimmungen<br />

Controlling<br />

Steuerung<br />

<strong>IT</strong>-<br />

Management<br />

Anfragen<br />

Berichte <strong>IT</strong>-Einsatz<br />

Informationen<br />

Informationen, Beratung<br />

Planung, Steuerung, Controlling<br />

Produktverantwortlicher<br />

Informationen<br />

Informationen, Beratung<br />

Planung, Steuerung, Controlling<br />

<strong>IT</strong>-Management<br />

Anträge<br />

Informationen<br />

<strong>IT</strong>-Staatssekretär<br />

<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum<br />

s. ÎT-Sicherheitsgrundsätze<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze<br />

verfahrensunabhängiger<br />

<strong>IT</strong>-Infrastrukturbetrieb<br />

Bereitstellungsvereinbarung<br />

<strong>IT</strong>K<br />

<strong>IT</strong>- fachliche Voten<br />

Informationen<br />

s. <strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze<br />

Berichte <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

Informationen<br />

Informationen, Beratung<br />

Planung, Steuerung, Controlling<br />

<strong>IT</strong>-Infrastrukturanbieter<br />

Gebäudemanagement<br />

<strong>IT</strong>-Infrastrukturanbieter<br />

Gebäudemanagement<br />

LIA<br />

<strong>IT</strong>K<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsmanagement /<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsbeauftragte /r<br />

LIA<br />

<strong>IT</strong>-Staatssekretär<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsmanagement /<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsbeauftragte /r<br />

3/06 34


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Außenvertretung, insbesondere gegenüber dem <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum,<br />

obliegt dem <strong>IT</strong>-Management der Bezirksverwaltung bzw. der Senatsverwaltung.<br />

Das <strong>IT</strong>-Management ist für die Planung, Steuerung und Kontrolle organisatorischer<br />

und technischer Aspekte des <strong>IT</strong>-Einsatzes sowie der <strong>IT</strong>-Sicherheit in seinem<br />

Zuständigkeitsbereich verantwortlich; es koordiniert zwischen den Beteiligten und<br />

arbeitet dem <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum im Rahmen eines definierten Berichtswesens<br />

zu.<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister stellen der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Leistungen für <strong>IT</strong>-Maßnahmen<br />

zur Verfügung. <strong>IT</strong>-Dienstleister sind der zentrale <strong>IT</strong>-Dienstleister des Landes <strong>Berlin</strong>,<br />

das <strong>IT</strong>DZ (§ 2 Abs. 1 AöRG) und weitere <strong>IT</strong>-Dienstleister.<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

Verfahren)<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

(für <strong>IT</strong> - Infrastruktur, <strong>IT</strong>-Dienste,<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

Verfahren)<br />

Beratung,<br />

<strong>IT</strong>-Leistungen<br />

Verfahrensbetrieb<br />

(für <strong>IT</strong> - Infrastruktur, <strong>IT</strong>-Dienste,<br />

(für <strong>IT</strong> - Infrastruktur, <strong>IT</strong>-Dienste,<br />

<strong>IT</strong>- Verfahren)<br />

Dezentrale Rollen<br />

<strong>IT</strong>-Verfahrensverant -<br />

wortlicher<br />

Zentrale Rollen<br />

ggf. Landesvereinbarungen<br />

EVB/BVB-Verträge,<br />

Vereinbarungen,<br />

Servicescheine<br />

Beratung, <strong>IT</strong>-Leistungen<br />

Dienstebetrieb<br />

EVB/BVB-Verträge,<br />

Vereinbarungen,<br />

Servicescheine<br />

Beratung <strong>IT</strong>-Leistungen<br />

EVB/BVB-Verträge, Infrastrukturbetrieb<br />

Vereinbarungen,<br />

Servicescheine<br />

<strong>IT</strong>-Infrastrukturanbieter<br />

Gebäudemanagement<br />

Abschließend lässt sich festhalten, dass die <strong>IT</strong>-Organisationsgrundsätze ein Beitrag<br />

sind, um moderne Informationstechnik fortlaufend in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

verwirklichen zu können. In die generellen Aspekte der Organisationsentwicklung<br />

wird durch die Regelungen und Definitionen nicht eingegriffen.<br />

PETER FRÖHLICH / CORNELIA KERK<br />

<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum des Landes <strong>Berlin</strong><br />

Senatsverwaltung für Inneres, ZS C<br />

Peter.Froehlich@seninn.verwalt-berlin.de,<br />

Cornelia.Kerk@seninn.verwalt-berlin.de<br />

<strong>IT</strong>-Staatssekretär<br />

<strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum<br />

<strong>IT</strong>-<br />

Diensteverantwortliche<br />

Gutes Geschäftsklima in der <strong>IT</strong>K-Branche<br />

LIA<br />

<strong>IT</strong>K<br />

<strong>IT</strong>-Management<br />

Produktverantwortlicher<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsmanagement /<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsbeauftragte /r<br />

<strong>Berlin</strong> - Die Anbieter von Produkten und Diensten der Informationstechnik<br />

und Telekommunikation sind mit dem Verlauf des ersten Halbjahres zufrie<br />

den und blicken mit wachsendem Optimismus auf die zweite Jahreshälfte.<br />

Das zeigt das aktuelle Branchenbarometer des Bundesverbands Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM). Der Stimmungsindex<br />

beruht auf einer vierteljährlich stattfindenden Umfrage des B<strong>IT</strong>KOM in der <strong>IT</strong>K-<br />

Branche. Danach rechnen 74 Prozent der Unternehmen im laufenden Jahr mit<br />

steigenden Umsätzen. „Das erste Halbjahr ist für die Branche richtig gut gelaufen. Es<br />

wird wieder kräftig in Hightech investiert, von der Wirtschaft gleichermaßen wie von<br />

<br />

Privathaushalten“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />

Willi Berchtold bei der Präsentation<br />

des Branchenbarometers. Für einen<br />

Dämpfer sorgt neben der steigenden<br />

Steuer- und Abgabenlast ein Mangel<br />

an Fachkräften. B<strong>IT</strong>KOM-Vizepräsident<br />

Walter Raizner fordert deshalb,<br />

die Bildungspolitik bei der „Hightech-Strategie<br />

Deutschland“ nicht zu<br />

vergessen. „Innovationen entstehen<br />

nicht von selbst, sie werden gemacht<br />

von klugen Köpfen. Wer morgen innovative<br />

Technologien und Produkte entwickeln<br />

will, muss heute in die Bildung<br />

investieren“, sagte Raizner. „Was nutzen<br />

uns die besten Forschungsprogramme,<br />

wenn wir zu wenig Forscher<br />

haben.“<br />

Ungeachtet dessen steigt die Stimmung<br />

in der <strong>IT</strong>K-Branche weiter. Der<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Index legte um 3 Zähler auf<br />

49 Punkte zu. „Der Optimismus vom<br />

Jahresanfang wurde nicht enttäuscht“,<br />

interpretiert B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />

Berchtold die guten Werte. Der<br />

B<strong>IT</strong>KOM bestätigt auf dieser Basis seine<br />

Wachstumsprognose zum deutschen<br />

<strong>IT</strong>K-Markt von 2,4 Prozent auf 137,4<br />

Milliarden Euro im Jahr 2006. Wie schon<br />

in den Quartalen zuvor laufen die Geschäfte<br />

bei den Anbietern von Software<br />

und <strong>IT</strong>-Services besonders gut. Sie erwirtschaften<br />

zusammen Umsätze von<br />

rund 46 Milliarden Euro. 76 Prozent der<br />

befragten Software-Anbieter und fast<br />

80 Prozent der <strong>IT</strong>-Dienstleister erwarten<br />

in diesem Jahr ein Umsatzplus. Optimistisch<br />

sind auch die Hardware-Hersteller.<br />

Immerhin 61 Prozent der Produzenten<br />

von Computer-Hardware rechnen<br />

mit einer steigenden Nachfrage. Die<br />

Telekommunikationsanbieter sind<br />

demgegenüber mit einem sich verschärfenden<br />

Preiswettbewerb und zusätzlichen<br />

Auflagen der Regulierungsbehörden<br />

konfrontiert, die auf dem<br />

Markt lasten.<br />

In der „Hightech-Strategie Deutschland“<br />

kommt die Bildung zu kurz<br />

Die B<strong>IT</strong>KOM-Umfrage zeigt, dass der<br />

Mangel an Fachkräften für die Hightech-<br />

Unternehmen wieder zunehmend <br />

3/06 35


zum Problem wird. Ein Drittel der<br />

Unternehmen gab bei der Befragung an,<br />

dass sie Probleme bei der Rekrutierung<br />

geeigneten Personals haben. „Den Universitäten<br />

fehlen heute die Studienanfänger<br />

in den technischen Disziplinen<br />

und der Wirtschaft fehlen künftig die<br />

Ingenieure und Informatiker“, sagte<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Vizepräsident Raizner. Die<br />

„Hightech-Strategie Deutschland“ der<br />

Bundesregierung bewertet der B<strong>IT</strong>KOM<br />

positiv, warnt vor dem Hintergrund des<br />

Fachkräftemangels aber vor Versäumnissen.<br />

„Der wichtigste Bestandteil zur<br />

Stärkung der Innovationskraft eines<br />

Landes kommt in der Hightech-Strategie<br />

zu kurz - die Bildung“, sagte Raizner.<br />

„Die Hightech-Strategie darf nicht allein<br />

vorhandene Förderprogramme aufzählen.<br />

Sie muss ein Masterplan zur Erneuerung<br />

des deutschen Innovationssystems<br />

werden. Hierzu gehört neben<br />

der klassischen Forschungsförderung<br />

zwingend die Bildung.“<br />

Aus Sicht der <strong>IT</strong>K-Branche gibt es auf<br />

allen Ebenen des deutschen Bildungswesens<br />

akuten Handlungsbedarf. „Ein<br />

echter Skandal ist die schlechte Ausstattung<br />

der Schulen mit neuen Medien“,<br />

sagte Raizner. Nach einer Sonderauswertung<br />

der PISA-Studie liegt Deutschland<br />

im internationalen Vergleich weit<br />

hinten: Rechnerisch müssen sich in deutschen<br />

Klassenzimmern 13 Schüler einen<br />

PC teilen. Im Durchschnitt der weltweit<br />

größten Industrienationen sind es<br />

sechs. In den USA teilen sich nur drei<br />

Schüler einen PC.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Auch bei der Ausbildung von Spitzenkräften<br />

droht Deutschland international<br />

den Anschluss zu verlieren. „Uns<br />

wird in wenigen Jahren die kritische<br />

Masse heller Köpfe fehlen, um Basisinnovationen<br />

zu entwickeln und daraus<br />

marktfähige Produkte zu machen“, sagte<br />

Raizner. In Deutschland studieren<br />

weniger junge Menschen als in anderen<br />

Ländern. Die Akademikerquote liegt bei<br />

20 Prozent. Im Durchschnitt der OECD-<br />

Länder schließen dagegen 32 Prozent<br />

eines Jahrgangs ein Studium ab. Entscheiden<br />

sich die Schulabgänger für ein<br />

Studium, meiden sie allzu oft die technischen<br />

Fächer. Verschärft wird die Situation<br />

durch die geringe Quote von jungen<br />

Frauen, die ein technisches Fach<br />

belegen. Im EU-Durchschnitt ist der<br />

Frauenanteil doppelt so hoch wie in<br />

Deutschland.<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM fordert deshalb eine<br />

Bildungsoffensive, bei der Bund und<br />

Länder zusammenarbeiten. Ein kompletter<br />

Rückzug des Bundes aus der<br />

Bildungspolitik im Zuge der<br />

Föderalismusreform wäre aus Sicht der<br />

<strong>IT</strong>K-Branche ein Fehler gewesen. Jetzt<br />

zeichnet sich ein vernünftiger Kompromiss<br />

ab. Der Bund wird weiterhin<br />

Hochschulprojekte finanziell fördern<br />

können. Die Aufgabe der Kompetenzen<br />

in der schulischen Bildung bewertet<br />

der B<strong>IT</strong>KOM allerdings kritisch.<br />

„Im Bildungswesen brauchen wir eine<br />

Kompetenzoffensive, eine Ausstattungsoffensive<br />

und eine Wettbewerbsoffensive“,<br />

forderte Raizner. Schüler<br />

müssten mehr Unterricht in technischen<br />

Fächern absolvieren und Lehrer im Einsatz<br />

neuer Medien geschult werden.<br />

Voraussetzung dafür sei eine technologische<br />

Ausstattung der Schulen, die internationalen<br />

Standards entspricht.<br />

Hochschulen sollten autonom Studiengebühren<br />

erheben und nach Studiengängen<br />

differenzieren können. Zudem<br />

ist eine Reform der Hochschulfinanzierung<br />

notwendig.<br />

Flankiert werden muss die Erneuerung<br />

des Bildungssystems aus Sicht des<br />

B<strong>IT</strong>KOM durch eine zeitgemäße Zuwanderungspolitik.<br />

Das neue Zuwanderungsgesetz<br />

habe das Problem der<br />

alten Greencard-Regelung nicht beseitigt:<br />

Ausländische Spitzenkräfte haben<br />

in Deutschland kaum langfristige Perspektiven.<br />

Die Regelungen zur Zuwanderung<br />

müssen deshalb aus B<strong>IT</strong>KOM-<br />

Sicht reformiert werden. Darüber hinaus<br />

schlägt Raizner ein offensives Standort-Marketing<br />

neuer Form vor. Raizner:<br />

„Wir müssen uns den internationalen<br />

Eliten besser verkaufen.“ <br />

Viren, Würmer und<br />

Trojaner im ersten<br />

Halbjahr 2006<br />

Massenhafte Verbreitung blieb<br />

aus, Würmer dominierten die Top<br />

TenDuisburg (box) - Die massenhafte<br />

Verbreitung von Viren, Würmern<br />

und Trojanern mit dem<br />

Ziel, möglichst viele PC-Systeme auf<br />

einen Schlag zu infizieren, fand auch im<br />

ersten Halbjahr 2006 nicht statt. Die<br />

ersten sechs Monate im Jahr der Fußball-WM<br />

bestätigte die seit längerem<br />

anhaltende Entwicklung in der Szene<br />

der Virenprogrammierer. Das Interesse<br />

besteht nicht mehr darin, die digitalen<br />

Schädlinge so breit gefächert wie möglich<br />

zu streuen, um einen massenhafte<br />

Verbreitung zu erzielen. Viren-Autoren<br />

der neuen Generation interessieren sich<br />

nicht mehr für aufmerksamkeitsstarke<br />

Epidemien, sondern bevorzugen gezielte<br />

Angriffe auf definierte Ziele. Der Grund<br />

liegt auf der Hand: Viren, Würmer und<br />

Trojaner die innerhalb kürzester Zeit<br />

mehrere 100.000 System infizieren, werden<br />

sehr schnell von den Sicherheitsunternehmen<br />

aufgespürt und analysiert.<br />

Innerhalb kürzester Zeit ist eine<br />

Aktualisierung für die gängigen Virenscanner<br />

verfügbar und der Schädling<br />

verliert seinen Schrecken. Ist eine Malware<br />

(schadhafter Software-Programm-<br />

Code) erst einmal bekannt, verhindern<br />

lokal oder im Netzwerk installierte Virenscanner<br />

eine Infektion oder weitere Verbreitung.<br />

Informationen im Fokus<br />

In einem Zeitalter, in dem digitale Informationen<br />

einen immer höheren Stellenwert<br />

erlangen, sind diese Angriffs-Techniken<br />

nicht mehr sinnvoll, da das Ziel<br />

der Programmierer eine dauerhafte Präsenz<br />

auf dem infizierten System ist, um<br />

Daten über einen möglichst langen Zeitraum<br />

zu sammeln. Hierbei kann der<br />

private Nutzer ebenso interessant sein,<br />

wie Unternehmensnetzwerke. <br />

3/06 36


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die erste Besetzung für Ihre <strong>IT</strong>.<br />

Als <strong>IT</strong>-Dienstleister mit langjähriger Erfahrung bieten wir der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung:<br />

ganzheitliche, qualitativ hochwertige und wirtschaftliche <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />

zeitgerechte eGovernment-Lösungen<br />

innovative Technik zur Modernisierung der gesamten Verwaltung<br />

Lösungen zur Optimierung des Bürgerservices<br />

Der moderne Staat braucht <strong>IT</strong>. Wir erschließen den Nutzen!<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong>er Str. 112 – 115, 10713 <strong>Berlin</strong><br />

www.itdz-berlin.de<br />

3/06 37


Bei privaten Anwendern stehen Zugangsdaten<br />

zu diversen Online-Diensten<br />

(ebay, Online Banking etc.), TAN-<br />

Nummern, PIN´s, Kreditkartendarten<br />

und sonstige persönliche Informationen,<br />

wie Details über die Surfgewohnheiten<br />

oder die installierten<br />

Softwareprogramme, im Fokus der Angreifer.<br />

Zusammen mit E-Mail Adressen,<br />

die die Schädlinge auf dem System<br />

vorfinden, werden diese Daten, vom<br />

Nutzer unbemerkt, gesammelt und an<br />

den Malware-Autor zurückgesandt. Dieser<br />

nutzt die persönlichen Daten entweder<br />

für eigene Zwecke oder verkauft sie<br />

an interessierte Firmen. E-Mail Adressen<br />

beispielsweise sind für Spammer<br />

von großem Nutzen, Informationen über<br />

Surfgewohnheiten sind für die Anbieter<br />

von Online-Diensten spannend etc.<br />

Ebenso können infizierte Systeme zum<br />

Versand von Spam (ungewollt zugesandte<br />

Massen-Werbung) missbraucht werden.<br />

Bei Angriffen auf Unternehmensnetzwerke<br />

stehen neben den erwähnten<br />

Zielen natürlich vertrauliche Information<br />

im Zentrum der Begierde. Angebote,<br />

Kundendaten, Projekte und ähnliches sind<br />

für Unternehmen, die sich im Wettbewerb<br />

befinden, Gold wert.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Um möglichst lange Informationen von<br />

infizierten Systemen zu sammeln, ist es<br />

also zwingend notwendig, „nicht aufzufallen“<br />

und somit fand in der Vergangenheit<br />

eine Renaissance in der Welt der<br />

Viren, Würmer und Trojaner statt. Speziell<br />

programmierte Schädlinge für eine<br />

bestimmte Nutzergruppe (z. B. Nutzer<br />

diverser Messenger-Dienste wie ICQ,<br />

AIM etc.) oder komplette Netzwerke<br />

wurden speziell für diese Ziele programmiert<br />

und „langsam“ in Umlauf gebracht,<br />

um wenig Aufmerksamkeit zu erregen.<br />

Diese Art der „leisen“ Verbreitung macht<br />

es für die Hersteller klassischer Antivirenlösungen<br />

natürlich schwerer, auf<br />

Angriffe zeitnah zu reagieren, da weder<br />

gesteigerte Internetaktivitäten noch „sich<br />

komisch verhaltende PCs“ registriert<br />

werden. Die neuen Angreifer verrichten<br />

leise Ihre Dienste, sammeln und versenden<br />

Daten und verbleiben auf den Systemen.<br />

Oft öffnen diese Programme<br />

auch Tür und Tor für weitere Schädlinge,<br />

setzen Sicherheitslösungen außer Kraft und protokollieren alle Tastaturanschläge<br />

des Anwenders mit, um so beispielsweise an Zugangsdaten zu gelangen.<br />

Um sich vor dieser neuen Art der Bedrohung zu schützen, reichen klassische<br />

Abwehrmaßnahmen nicht mehr aus. Proaktive Technologien, die Eindringlinge<br />

nicht nur durch den Vergleich starrer Definitionen erkennen, sondern anhand Ihres<br />

Verhaltens, werden immer unverzichtbarer. So genannte Intrusion Prevention<br />

Systeme (IPS) überwachen laufende Prozesse und blocken diese rigoros, sobald<br />

Anwendungen versuchen schadhafte Aktionen auf dem System auszuführen. Als<br />

besonders effizient im Kampf gegen unbekannte Bedrohungen haben sich nach<br />

Angaben von Panda Software die TruPrevent-Technologien erwiesen.<br />

19.367 neue Schädlinge im ersten Halbjahr!<br />

Die Tatsache, dass die großen Angriffe mit einer hohen Anzahl infizierter Systeme<br />

ausblieb, heißt nicht, dass es keine Aktivitäten in diesem Bereich gab. 19.367 neue Viren,<br />

Würmer oder Trojaner wurden in den ersten sechs Monaten in Umlauf gebracht. Nur<br />

unwesentlich weniger als im vergleichbarem Zeitraum des Vorjahres. Diese neuen<br />

Bedrohungen stellen insgesamt 16% aller erkannten Malware im Jahr 2006 dar.<br />

Die Top-Viren 2006 im Detail<br />

Sdbot.ftp ist die Bezeichnung für den aktivsten Schädling des ersten Halbjahres. Dieses<br />

Skript, das von diversen Würmern (Programme die sich selbstständig via E-Mail,<br />

Messanger oder Netzwerke verbreiten) der gleichnamigen „Familie“ genutzt wird, um<br />

sich selbst von diversen FTP-Servern herunterzuladen und zu aktualisieren, steht seit 12<br />

Monaten an der Spitze und ließ sich auch im Juni diese Position nicht nehmen. Ist der PC<br />

einmal mit Sdbot.ftp infiziert, ist es für den Autor problemlos möglich, nahezu jede<br />

Software auf dem befallenen System zu installieren. Ohne Wissen des Nutzers!<br />

Exploit/Metafile belegt den zweiten Platz im Panda Software Ranking. Dieser<br />

schadhafte Code nutzt eine Schwachstelle in den Betriebssystemen<br />

<br />

3/06 38


Windows XP, Windows Server<br />

2003, WinNT/ME/98 bei der Verarbeitung<br />

von WMF Dateien (Windows<br />

Meta File). Die Konsequenz dieser<br />

Schwachstelle ist, dass über diesen Weg<br />

Malware, beispielsweise Spionage-Programme<br />

(Spyware), auf das System geladen<br />

werden kann. Der Schädling ist seit<br />

Dezember 2005 bekannt und das<br />

Microsoft Sicherheits-Update MS06-001<br />

steht seit dem 05. Januar 2006 zur Verfügung.<br />

Nutzer, die diesen Patch noch<br />

nicht eingespielt haben, sollten dieses<br />

unter folgendem Link nachholen, um<br />

die Sicherheitslücke zu schließen: http://<br />

www.microsoft.com/<br />

Netsky.P, ein Wurm, der bereits seit<br />

März 2004 sein Unwesen treibt, hält sich<br />

weiter hartnäckig in den Top Ten. Zur<br />

Verbreitung nutzt er E-Mail, File<br />

Sharing-Tools und peer to peer Vernetzungen<br />

(Direktverbindung mehrerer<br />

Computer). Eine Infizierung erfolgt<br />

bereits durch das Betrachten einer Nachricht,<br />

die den Wurm beinhaltet, im Outlook-Vorschaufenster.<br />

Dies geschieht<br />

durch das Ausnutzen einer Schwachstelle<br />

im Internet Explorer, der erlaubt,<br />

dass E-Mail Anhänge automatisch gestartet<br />

werden können. Diese Schwachstelle<br />

ist bekannt als Exploit / iFrame.<br />

Basierend auf der „Rivalität“ diverser<br />

Virenprogrammierer löscht Netsky.P Einträge<br />

der Würmer aus der Mydoom-Familie<br />

(Variante A und B), sowie diverse Varianten<br />

des Bagle-Wurmes und Mimail.T.<br />

Auf den weiteren Platzierungen folgen<br />

Sober.AH gefolgt von Tearec.A. Während<br />

Sober. AH, das erste Mal entdeckt<br />

im November 2005, diverse Prozesse<br />

von Sicherheitslösungen (Antivirus,<br />

Firewall) abschaltet und so ein ungeschütztes<br />

System hinterlässt, lockt<br />

Tearec.A, ebenfalls bekannt als<br />

Kamasutra-Wurm, mit variablen, erotischen<br />

Betreffzeilen. Tearec.A beendet<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

ebenfalls den Antivirenschutz infizierter<br />

Systeme und löscht am 3. jeden<br />

Monats Dateien mit bestimmten Endungen<br />

(z.B. xls, ppt, pps, pdf, doc, zip,<br />

etc.) und überwacht den Netzwerkverkehr,<br />

um auf diese Weise an Passwörter<br />

o.ä. zu gelangen.<br />

Platz sechs belegt der Trojaner W32/<br />

Gaobot.gen., dessen Code unter anderem<br />

auch von der Nummer sieben der<br />

Rangliste, dem Trojaner Qhost.gen genutzt<br />

wird. Das Ziel dieser Schädlinge<br />

ist es, den Nutzer vom Besuch diverser<br />

Sicherheits-Internetseiten abzuhalten. Ist<br />

das System erstmal infiziert, kann so<br />

kein Update der installierten Antivirenlösung<br />

mehr stattfinden und neuen Bedrohungen<br />

stehen alle Möglichkeiten<br />

offen, in das System einzudringen<br />

Die Plätze acht bis zehn belegen die<br />

Viren Alcan.A, Parite.B und<br />

Smitfraud.D. Bemerkenswert ist hier<br />

sicherlich die Präsenz von Parite.B. Das<br />

Virus wurde das erste Mal 2004 registriert<br />

und schafft es immer noch unter<br />

die Top Ten der aktuellen Bedrohungen.<br />

Parite.B infiziert ausführbare Dateien<br />

(.exe) und Bildschirmschoner (.scr).<br />

Fazit<br />

Die ersten sechs Monate standen klar im<br />

Zeichen der Würmer. Diese, sich selbst<br />

reproduzierenden Schädlinge stellen<br />

60% der gesamten Top Ten. Besonders<br />

bemerkenswert ist die Präsenz einer<br />

neuen Variante des Bagle-Wurmes, der<br />

erst vor kurzem gesichtet wurde und<br />

schon Platz 11 belegt. Hier zeigt sich,<br />

dass die Verbreitung via E-Mail unter<br />

Ausnutzung von Social-Engeneering-<br />

Techniken weiterhin sehr erfolgversprechend<br />

ist. Klassische Viren und Trojaner<br />

stellen jeweils 20% der Top Ten. Die<br />

starke Präsenz von Würmern zeigt deutlich,<br />

dass Malware-Programmierer ganz<br />

gezielt auf diese Art der Verbreitung<br />

setzen und Sicherheitslücken gezielt und<br />

konsequent ausnutzen.<br />

Nährböden für diese Attacken erhalten<br />

sie von den Nutzern selbst. Schaut man<br />

sich an, wie lange kritische Sicherheitslücken<br />

bereits geschlossen sind, bsp.<br />

Netsky.P seit März 2004 und Exploit/<br />

Metafile seit Januar 2006, so wird ganz<br />

deutlich, dass die Anwender sicherheitsrelevante<br />

Aktualisierungen des Betriebssystems<br />

nicht durchführen. Auch die<br />

Verbreitung des Wurmes Parite.B, der<br />

ebenfalls seit 2004 bekannt ist, verstärkt<br />

diese Erkenntnis.<br />

<br />

Projektdatenbank über<br />

das Telefon abfragen<br />

Die Projektron GmbH und<br />

8hertz Technologies kooperie<br />

ren bei der Verknüpfung der<br />

Projektmanagement-Software Projektron<br />

BCS mit dem Voice-Portal<br />

Connecta Personal. Beide Firmen<br />

verbindet eine langjährige Partnerschaft<br />

sowie der aktive Wissenstransfer innerhalb<br />

der Initiative e.V.<br />

Dort entstand auch die Idee, die Fähigkeiten<br />

der Projektmanagement-Software<br />

Projektron BCS über den Büroarbeitsplatz<br />

hinaus verfügbar zu machen.<br />

Durch die Sprachtechnologie von<br />

8hertz erhält jeder Nutzer von Projektron<br />

BCS die Möglichkeit, über sein<br />

Telefon mobil und ohne PC direkt auf<br />

aktuelle Daten zugreifen zu können.<br />

In einem ersten Schritt erhielt die Kontaktdatenbank<br />

von Projektron BCS mit Hilfe<br />

der Software Connecta Personal von<br />

8hertz einen Sprachzugang. Der Anwender<br />

sucht nicht mehr nach Kontaktdaten und<br />

Rufnummern in seinen verschiedenen<br />

Geräten. Er muss sich nur noch eine einzige<br />

Telefonnummer merken. Über diese<br />

Nummer hat er Zugang zur Adressdatenbank<br />

von Projektron BCS. Er kann<br />

zwischen Firmen- oder persönlichem Telefonbuch<br />

wählen und Kontakte oder<br />

Mitarbeiter per Sprachsteuerung auswählen<br />

und anrufen. Ein Nachrichtenversand<br />

per SMS oder E-Mails ist in dieses Modul<br />

ebenfalls integriert.<br />

Das Ziel der zukünftigen Entwicklung<br />

ist es, Adress- und vor allem Projektinformationen<br />

über mobile <br />

3/06 39


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Lösungen maßgeschneidert.<br />

Unsere eGovernment-Dienstleistungen<br />

Formularservice<br />

Dokumenten-Management-System (DMS)<br />

Work@Home<br />

Virtuelle Poststelle (VPS)<br />

Output-Management-System (OMS)<br />

Mobile Bürgerdienste (MoBüd)<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

www.itdz.verwalt-berlin.de · www.itdz-berlin.de · vertrieb@itdz-berlin.de<br />

3/06 40


Endgeräte zu erfassen oder abzurufen.<br />

Weitere Funktionen von<br />

Projektron BCS per Sprachsteuerung<br />

von jedem Telefon aus zu bedienen,<br />

sind in Planung. Module wie etwa Zeiterfassung<br />

von unterwegs, Kalendereinträge<br />

abhören und neue Einträge im<br />

Kalender vornehmen, Kontakte und<br />

Besprechungsergebnisse dokumentieren<br />

sowie Wiedervorlagen anlegen, könnten<br />

so in Zukunft per Sprachsteuerung mobil<br />

genutzt werden.<br />

Die Projektron GmbH beteiligt sich seit<br />

November 2004 am Forschungsprojekt<br />

„Plattform für intelligente Kollaborationsportale“<br />

(PINK). Das Projekt wird<br />

durch die Innovationsinitiative „Unternehmen<br />

Region“ des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung<br />

gefördert. Projektron entwickelt im Rahmen<br />

des Projektes XML-basierte Verfahren<br />

zur Automatisierung von Prozessen<br />

bei der Planung, der Durchführung<br />

und beim Controlling von Projekten.<br />

Als Ergebnis entsteht ein Regelwerk,<br />

das sich auf die Einhaltung der<br />

Vorschriften von Vorgehensmodellen<br />

und für das Controlling anwenden lässt.<br />

Dazu wird im Projekt auf neueste XML-<br />

Technologien zurückgegriffen.<br />

Über die Projektron GmbH<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Als europaweit führender Voice-Business-Enabler<br />

bietet 8hertz preisgekrönte<br />

Innovationsprodukte und Anwendungen<br />

für Blue-Chip-Unternehmen, bei<br />

denen akustische Spracherkennung eingesetzt<br />

wird, um Geschäftsvorgänge erfolgreicher<br />

und wirtschaftlicher zu gestalten.<br />

8hertz entwickelt Produkte und Anwendungen für Telekommunikations-<br />

Provider, die Logistikindustrie, Call-Center, Regierungsstellen, öffentliche Verkehrsbetriebe<br />

und Automobilhersteller. Zu den Kunden von 8hertz zählen unter<br />

anderem Volkswagen, BMW, ABX Logistics, Ericsson sowie das Land <strong>Berlin</strong>. <br />

Virtuelles Bauamt: Bauen online auch mit<br />

ARCHIKART<br />

Bauen online - ein Thema, das derzeit nicht nur in aller Munde ist, sondern auch für<br />

ARCHIKART-Anwender möglich gemacht wurde. Ein weiterer Schritt, um<br />

Genehmigungsprozesse zu verkürzen. In diesem Zusammenhang wurde besonders<br />

der Begriff „Virtuelles Bauamt“ zum Schlagwort. Dahinter verbirgt sich eine<br />

Plattform, über die alle Bauantragsbeteiligten Informationen austauschen und ihre<br />

Unterlagen oder Stellungnahmen einreichen können. Ziel ist es, die Bearbeitungszeiten<br />

deutlich zu verkürzen. So entfallen beispielsweise die Transportzeiten für<br />

Dokumente, da die digitalen Bauakten im Projektraum des Virtuellen Bauamtes<br />

bereitgestellt werden. Jeder Antragsbeteiligte kann frühzeitig auf die Informationen<br />

zugreifen und diese in seinen Entscheidungsprozess einbeziehen.<br />

Seit kurzem ist es auch ARCHIKART-Anwendern möglich, die Vorzüge des<br />

Virtuellen Bauamtes zu nutzen. Dafür wurden in das Baugenehmigungsverfahren<br />

ARCHIKARTs neue Funktionen implementiert. Der Nutzer kann aus einem konkreten<br />

Verfahren zur Baugenehmigung heraus einen Projektraum in der Plattform<br />

eröffnen. Dorthin lassen sich anschließend alle Antragsbeteiligten per E-Mail zur<br />

Mitarbeit im Projektraum einladen. Jeder Beteiligte bekommt dafür seine Zugangsdaten,<br />

die ihm die Arbeit entsprechend seinen Rechten gestatten. Der ARCHIKART-<br />

Anwender kann Dokumente der Bauakte aus dem Verfahren heraus in den Projektraum<br />

laden und wird automatisch benachrichtigt, wenn andere Beteiligte ihrerseits<br />

Dokumente bereitgestellt haben. Diese können dann durch den Sachbearbeiter<br />

direkt in das ARCHIKART-Dokumentenarchiv heruntergeladen werden. <br />

Projektron entwickelt und vertreibt<br />

Projektron BCS, eine vollständig webbasierte<br />

Projektmanagementsoftware.<br />

Die Projektron GmbH bietet Beratungsleistungen<br />

hinsichtlich der Einführung,<br />

Integration und Erweiterung für<br />

Projektron BCS an. Hauptsitz von<br />

Projektron ist <strong>Berlin</strong>, in München und<br />

Hamburg gibt es weitere Filialen. 16<br />

Mitarbeiter sind derzeit bei der<br />

Projektron GmbH beschäftigt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Über 8hertz Technologies GmbH<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Abb.: Schema für die Implementierung des Virtuellen Bauamtes in ARCHIKART<br />

3/06 41


Dadurch, dass alle Funktionen<br />

direkt über die ARCHIKART-Oberfläche<br />

ausführbar sind, kann der Anwender<br />

in seiner gewohnten Arbeitsumgebung<br />

agieren und trotzdem die Vorzüge des<br />

Virtuellen Bauamtes nutzen.<br />

Neben der Ankopplung an das Virtuelle<br />

Bauamt wurde auch eine<br />

Internetauskunft für den Antragsteller<br />

beziehungsweise Bauherren umgesetzt.<br />

So kann er sich jederzeit über den aktuellen<br />

Arbeitsstand seines Verfahrens informieren.<br />

Außerdem erkennt der Antragsteller<br />

sofort, ob noch Unterlagen<br />

oder Bescheinigungen nachzureichen<br />

sind. Die Zugangsdaten werden ihm per<br />

E-Mail übermittelt.<br />

Seit 16 Jahren entwickelt und vertreibt<br />

die ARCHIKART Software AG die<br />

modulare Software ARCHIKART für<br />

den ämterübergreifenden Einsatz in<br />

Kommunen und Landkreisen. Ursprünglich<br />

als liegenschaftsbezogenes<br />

Auskunfts- und Informationssystem<br />

entwickelt, wird mittlerweile das ganze<br />

Spektrum der raumbezogene Vorgangsbearbeitung<br />

auch über Webfrontends<br />

auf der Basis moderner <strong>IT</strong>-Technologien<br />

realisiert. Neben der Integration von<br />

marktgängigen GIS und DMS werden<br />

eGovernment-Standards wie beispielsweise<br />

Formularserver, OSCI usw.<br />

Fragen ?<br />

Rufen Sie an:<br />

INFOLINE<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

90 12 (912) 60 80<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

medienbruchfrei voll unterstützt. Auch<br />

unter LINUX ist ARCHIKART serverund<br />

clientseitig im praktischen Einsatz.<br />

Weitere Informationen zur<br />

ARCHIKART Software AG finden Sie<br />

unter www.archikart.de. <br />

Ertragssteigerung trotz<br />

Preissenkungen<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

erwirtschaftet 2005<br />

mehr Umsatz<br />

Obwohl das <strong>IT</strong>-Dienstleistungs<br />

zentrum <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />

im vergangenen Jahr die Preise<br />

in den Bereichen Telefonie und Internet<br />

für seine Kunden gesenkt hat, erzielte<br />

das Unternehmen im Jahr 2005 im Vergleich<br />

zum Vorjahr eine Umsatzsteigerung<br />

von 7,2 Prozent. Der Umsatz<br />

beläuft sich damit auf 98,07 Mio. Euro.<br />

„Ein Jahr nach der Umwandlung in eine<br />

Anstalt des öffentlichen Rechts ziehen<br />

wir eine positive Bilanz und blicken optimistisch<br />

in die Zukunft“, fasst Konrad<br />

Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />

das Ergebnis zusammen.<br />

Der <strong>IT</strong>-Dienstleister möchte seine Position<br />

als kompetenter <strong>IT</strong>-Dienstleister in<br />

der Region <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

weiter festigen. Mit Know-how und langjähriger<br />

Erfahrung unterstützt das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> seine Kunden beim effizienten<br />

Einsatz von Informations- und<br />

Kommunikationstechnik (IuK). Ein<br />

wichtiger Schritt zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />

in der Verwaltung ist dabei<br />

der Ausbau von eGovernment-Angeboten.<br />

Bei der Entwicklung zukunftsfähiger<br />

IuK-Technik setzt das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> verstärkt auf Partner aus kleinund<br />

mittelständischen Unternehmen in<br />

der Region. Produktbereiche wie <strong>IT</strong>IS,<br />

Netze und Basisdienste, <strong>IT</strong>-Secure und<br />

Portaldienste werden weiter ausgebaut<br />

und gemeinsam mit dem Kunden bedarfsgerechte<br />

Angebote entwickelt.<br />

Über das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong><br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist als Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts ein eigenständiges Unternehmen<br />

und finanziert sich aus seiner<br />

eigenen Leistungserbringung. Seine Aufgaben<br />

umfassen die Unterstützung der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung beim Einsatz der<br />

Informations- und Kommunikationstechnik<br />

und die Bereitstellung umfassender<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleistungen. Das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> betreibt und vermarktet für <strong>Berlin</strong><br />

das Hochsicherheitsrechenzentrum, das<br />

Landesnetz, das Druckzentrum sowie<br />

Dienstleistungen für die Beschaffung,<br />

Beratung sowie Projektierung von <strong>IT</strong>und<br />

Telekommunikationsdiensten. Der<br />

Umsatz betrug 2005 insgesamt 98,07<br />

Mio. Euro. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wird durch<br />

den Vorstand Herrn Dipl.-Ing. Konrad<br />

Kandziora vertreten.<br />

<br />

Moderner Netzaufbau<br />

in Marzahn-Hellersdorf<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> sorgt seit An<br />

fang Juli für die Modernisierung<br />

des Anschlusses des <strong>Berlin</strong>er<br />

Bezirksamtes Marzahn-Hellerdorf mittels<br />

Lichtwellenleiter (LWL) an das <strong>Berlin</strong>er<br />

Landesnetz (BeLa).<br />

Mit dem Aufbau, der Ende des Jahres<br />

abgeschlossen sein wird, erhöht sich die<br />

Ausfallsicherheit des Datenverkehrs,<br />

Störfälle werden dadurch stark reduziert.<br />

Und nicht nur deswegen spart der<br />

Bezirk langfristig Kosten: Auch die bisherigen<br />

Wartungskosten entfallen zu einem<br />

erheblichen Teil. Mit Marzahn-<br />

Hellersdorf sind alle Hauptstandorte der<br />

<strong>Berlin</strong>er Bezirke mit modernster Technik<br />

an das <strong>Berlin</strong>er Metropolitan Area<br />

Network (MAN) angeschlossen. <br />

3/06 42


<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übergibt<br />

modernes Hochgeschwindigkeits-Netz<br />

an StaLa<br />

Im letzten Quartal 2005 erhielt das<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) vom Statistischen<br />

Landesamtes <strong>Berlin</strong> (StaLa) den Auftrag<br />

zur Erneuerung und Modernisierung der<br />

passiven und aktiven Netzwerkinfrastruktur<br />

am Hauptsitz in <strong>Berlin</strong>.<br />

Das neue Netz sollte sowohl den heutigen<br />

als auch den künftigen Anforderungen<br />

an eine moderne Kommunikationsinfrastruktur<br />

entsprechen.<br />

Im Jahr 2002 schloss das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

auf Grundlage einer europaweiten Ausschreibung<br />

über Beschaffung, Serviceund<br />

Wartungsleistungen im LAN- und<br />

MAN-Bereich Rahmenverträge mit den<br />

drei Dienstleistern Arktis GmbH, Netfox<br />

AG und Siemens AG. Inhalt der Verträge<br />

waren u. a. die Beschaffung/Lieferung,<br />

Installation sowie Wartung und<br />

Service von LAN-Komponenten der<br />

Hersteller Nortel und 3COM, Cisco und<br />

Enterasys. Die Vorteile von Rahmenverträgen<br />

liegen darin, dass das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> die erzielten günstigen Preise an<br />

seine Kunden weiterreichen kann und<br />

dass die jeweiligen Leistungen ohne<br />

weitere Ausschreibungen über das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> bezogen werden können.<br />

Vereinfachte Handhabung durch bestehende<br />

Rahmenverträge<br />

Auf der Basis der Rahmenverträge über<br />

Beschaffung, Service und Wartungsleistungen<br />

im LAN- und MAN-Bereich,<br />

die das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> für das Land <strong>Berlin</strong><br />

abgeschlossen hat, übernahm der <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleister die Generalunternehmerschaft<br />

und stellte dem StaLa alle Leistungen<br />

aus einer Hand zur Verfügung.<br />

Somit hatte der Kunde nur einen<br />

Ansprechpartner von der Planung, Beschaffung<br />

und Lieferung der benötigten<br />

Hardware, Realisierung und Bauüberwachung<br />

bis zur Demontage der<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

alten Hardware. Durch die vorhandenen<br />

Rahmenverträge mit dem <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> war eine weitere Ausschreibung<br />

durch das StaLa nicht notwendig und<br />

die Beschaffung konnte zeitnah sowie<br />

zu sehr guten Preiskonditionen erfolgen.<br />

Erfolgreiche Partnerschaften<br />

Für eine Migration des bisherigen StaLa-<br />

Netzes waren komplexe Planungsleistungen<br />

notwendig, die in diesem<br />

Ausmaß und der knapp bemessenen Zeit<br />

nicht allein durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erbracht<br />

werden konnten. Deshalb beauftragte<br />

der <strong>IT</strong>-Dienstleister das Ingenieurbüro<br />

INP GmbH, die erforderlichen<br />

Planungs- und Projektierungs-leistungen<br />

gemeinsam zu erbringen.<br />

Als zweiten Projektpartner holte das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> die Arktis GmbH „ins<br />

Boot“. Sie gilt als Spezialist für professionelle<br />

LAN-Services in <strong>Berlin</strong>er Behörden<br />

und Verwaltungs-Bereichen und<br />

wurde im Vorfeld mit der Bestandsaufnahme<br />

des lokalen Netzwerkes des StaLa<br />

sowie mit der späteren Projektumsetzung,<br />

d. h. der Beschaffung, Installation<br />

und Inbetriebnahme der einzusetzenden<br />

passiven und aktiven Komponenten<br />

beauftragt. Die Arktis GmbH<br />

errichtete bereits das alte Netz und ist<br />

gleichzeitig auch der bisherige Wartungsvertragspartner<br />

des StaLa.<br />

In einem weiteren Schritt erstellte das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, basierend auf einer Bestandsaufnahme<br />

der Arktis GmbH, einen<br />

Ergebnisbericht, in dem eine Bewertung<br />

und Analyse des passiven und<br />

aktiven Netzwerkes vorgenommen wurde.<br />

Das Netzwerk wurde im Hinblick<br />

auf den derzeitigen Zustand, die weitere<br />

Nutzung, die Eignung für zukünftige<br />

Anwendungen und die erforderliche<br />

Erneuerung geprüft. Auf Basis des<br />

Ergebnisberichtes entwickelte die INP<br />

GmbH die so genannte Ausführungsplanung.<br />

Diese stellte das Ingenieurbüro<br />

dem StaLa im Dezember 2005 vor.<br />

Im Ergebnis beauftragte das StaLa das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als Generalunternehmer<br />

mit der Realisierung des Projektes. Damit<br />

war der Grundstein für den Projektstart<br />

im Januar 2006 zur Erneuerung<br />

bzw. Erweiterung der passiven Netzinfrastruktur<br />

gelegt.<br />

Aus Alt mach Neu<br />

In den Jahren 1993 bis 1994 baute die<br />

Arktis GmbH das Datennetz auf. Für<br />

die Tertiärverkabelung wurden aus damaliger<br />

Sicht hochwertige Komponenten<br />

und Kategorie5-Datenkabel eingesetzt.<br />

Die Sekundärverkabelung bestand<br />

aus sternförmig angeordneten LWL-<br />

Gradientenfasern. Probemessungen<br />

ungenutzter Ports nach der heute gültigen<br />

Norm (EN50173-1:2002) ergaben,<br />

dass circa 15 Prozent der Ports diese<br />

Norm nicht mehr erfüllten. Als Resultat<br />

dieser Probemessung wurde eine<br />

Netzwerkmessung aller Datenports veranlasst<br />

mit dem Ziel, die Tauglichkeit<br />

der gesamten Verkabelung zu überprüfen.<br />

Das Ergebnis: Die bestehende<br />

Kupferverkabelung in den Etagenbereichen<br />

kann weiter genutzt werden,<br />

aber die Endgerätedosen in den Räumen<br />

und die Patchfelder in den<br />

Wiringcentern mussten ausgetauscht<br />

werden. Auf Wunsch des StaLa wurde<br />

die gesamte Anschlusstechnik mit neuen<br />

Kategorie6-Komponenten ersetzt, um<br />

die vorhandene Verkabelung beizubehalten.<br />

Damit konnte eine aufwendige<br />

Neuverlegung von Datenkabeln vermieden<br />

werden und trotzdem ist sichergestellt,<br />

dass Gigabit-Ethernet bis zum<br />

Arbeitsplatz übertragen werden kann.<br />

Diese Vorgehensweise sparte erhebliche<br />

Kosten und die Mitarbeiter des StaLa<br />

konnten ungestört auch während des<br />

Umbaus weiterarbeiten. Die LWL-Verkabelung<br />

im Backbone kann weiter für<br />

Netzanwendungen bis 1000 MBit/s genutzt,<br />

musste jedoch durch weitere Fasern<br />

verstärkt werden, um den Anforderungen<br />

der nächsten sieben bis zehn<br />

Jahre standzuhalten.<br />

Auf dem Stand der Zeit dank modernster<br />

Technik<br />

Die bisher eingesetzten aktiven Netzwerkkomponenten<br />

waren veraltet und<br />

vom Hersteller schon seit Jahren <br />

3/06 43


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

abgekündigt. Eine sinnvolle Erhöhung der Bandbreite im Netzwerk war mit den<br />

vorhandenen Komponenten nicht mehr möglich. Um den gestiegenen Anforderungen<br />

heutiger und zukünftiger Netzwerktechnologien hinsichtlich Bandbreite, Performance,<br />

Ausfallsicherheit und Managementfunktionalität gerecht zu werden,<br />

wurde die komplette aktive Netzwerkinfrastruktur durch moderne Netzwerkkomponenten<br />

ersetzt. Entsprechend der vorliegenden Bestandsaufnahme, Netzbewertung<br />

und Entwurfsplanung, sollten erneut Komponenten des Herstellers<br />

Nortel Networks eingesetzt werden, die sich durch eine hohe Zuverlässigkeit und<br />

lange Lebensdauer auszeichnen. Nach der erfolgreichen Erweiterung und<br />

Modernisierung der passiven Netzinfrastruktur erfolgten im März 2006 die Lieferung<br />

sowie die Installation der aktiven Netzwerkkomponenten. Der Backbone des<br />

Netzes wurde komplett redundant mit zwei Passport 8600 Routing Switches abgebildet.<br />

Diese flexiblen Backbone-Switches bieten im Ausbauzustand alle momentan<br />

verfügbaren Ethernet-Geschwindigkeiten von 10 MBit bis 10 Gigabit-Ethernet. Die<br />

Anbindung der Benutzer-Arbeitsplätze erfolgte auf Basis 10/100/1000 Base TX an<br />

die Etagen-Switches. Zu diesem Zweck wurden Nortel-Ethernet-Switches der<br />

Baureihe Bay Stack 5510 eingesetzt.<br />

Die im StaLa vorhandenen Server wurden redundant an zwei Server-Switches<br />

angebunden. Alle genannten Nortel-Switches zeichnen sich durch hohe Sicherheitsstandards<br />

wie SNMP v3 (Simple Network Management Protocol Version 3), SSH<br />

(Secure Shell), exakte VLAN-Zuordnung und Priorisierung, Sicherheitsfunktionen<br />

auf Basis der MAC-Adressen sowie RADIUS-Authentifizierung aus. Zudem werden<br />

von diesen Geräten alle gängigen Standards wie Quality of Service, Multi Link<br />

Trunks, Spanning Tree und Webmanagement (Verwaltung der Switches über einen<br />

Web-Browser) unterstützt. Zusammen mit der Implementierung der neuen Netzwerkinfrastruktur<br />

wurde ebenfalls die Erneuerung der Management-Software zur<br />

Visualisierung und Administration der aktiven Komponenten vorgenommen.<br />

Austausch während laufendem Betrieb<br />

Da die vorhandenen aktiven Netzwerkkomponenten im Tagesgeschäft jederzeit<br />

verfügbar sein mussten, war zum Austausch der Hardware ein paralleler Aufbau der<br />

aktiven Komponenten erforderlich. Auf Wunsch des Kunden wurden alle zuvor<br />

vorhandenen Funktionalitäten der Komponenten ohne strukturelle Änderungen auf<br />

die Neugeräte übertragen. Dazu waren<br />

im ersten Schritt die vorhandene Konfiguration<br />

aller Switches zu sichern und<br />

zu dokumentieren. Im Anschluss erfolgte<br />

für die Switches schrittweise der<br />

Zusammenbau mit anschließendem<br />

Gerätetest sowie weiterführend die<br />

Grundkonfiguration und Einrichtung<br />

bzw. Übernahme der Funktionalität der<br />

alten Geräte.<br />

Die komplette Migration sollte im laufenden<br />

Betrieb stattfinden. Sämtliche<br />

Arbeiten mussten während der regulären<br />

Geschäftszeiten des StaLa umgesetzt<br />

werden, wobei dies im Idealfall<br />

ohne längere Ausfallzeiten ablaufen sollte.<br />

Der vorher bestätigte enge Bauablaufplan<br />

musste daher ohne größere<br />

Änderungen ausgeführt und vor allem<br />

so genau wie möglich eingehalten werden.<br />

Es galt die detaillierte Ablaufplanung<br />

der INP GmbH zu berücksichtigen.<br />

Alle Herausforderungen wurden durch<br />

das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und die beteiligten<br />

Projektpartner erfolgreich bewältigt. Die<br />

gesamte Umstellung auf die neuen Komponenten<br />

verlief problemlos. Die Austausch-<br />

und Umschaltarbeiten hatten für<br />

die Nutzer nur kurzzeitige, geplante<br />

Unterbrechungen zur Folge, wobei alle<br />

im Vorfeld über die anstehenden Arbeiten<br />

rechtzeitig informiert wurden. Bereits<br />

am darauf folgenden Tag konnten die<br />

Mitarbeiter des StaLa auf sämtliche<br />

Applikationen über ihr modernes Datennetz<br />

zugreifen.<br />

Stabiler Betrieb im StaLa<br />

Inzwischen läuft das Netz seit einigen<br />

Monaten stabil und dem StaLa steht<br />

eine Netzwerkstruktur zur Verfügung,<br />

die die neuesten technischen Sicherheitsstandards<br />

berücksichtigt und sich u. a.<br />

durch folgende Eigenschaften auszeichnet:<br />

Lichtwellenleiter-Switch<br />

• Komplett redundante Auslegung<br />

der Backbone-Switches zur Absicherung<br />

einer durchgängigen<br />

Verfügbarkeit der Switchfunktionalität<br />

im Backbone-Bereich<br />

3/06 44


• Redundante Anbindung<br />

der Etagen-Switches über<br />

performante Datenleitungen an<br />

die zentralen Backbone-Switches<br />

• Bandbreite für die Nutzer von<br />

10 Mbit/s bis zu 1000 Mbit/s<br />

möglich (Gigabit- Ethernet bis zum<br />

Arbeitsplatz)<br />

• Zentrale Verwaltung und redundante<br />

Anbindung der vorhandenen<br />

Server<br />

• Unterstützung von zukünftigen<br />

Anwendungen und Technologien<br />

wie Voice over IP oder<br />

Viedeokonferenzen<br />

• Einfaches Management der aktiven<br />

Netzwerkkomponenten<br />

Konstruktive Zusammenarbeit aller<br />

Beteiligten<br />

Rückblickend aus Sicht des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

beruhte das gesamte Projekt auf einer<br />

konstruktiven Zusammenarbeit mit dem<br />

StaLa, der INP GmbH und der<br />

Arktis GmbH. Alle Arbeiten konnten<br />

termingerecht und ohne wesentliche<br />

Funktionsstörungen Mitte Mai diesen<br />

Jahres (Endabnahme: 19.5.2006)<br />

beendet werden.<br />

„Dieses anspruchsvolle Projekt der<br />

Netzwerkmigration konnte vor allem<br />

aufgrund der großen Koordinierungsleistungen<br />

aller Beteiligten so<br />

erfolgreich abgeschlossen werden“, ist<br />

sich der Projektverantwortliche der INP<br />

GmbH, Rainer Bergemann, sicher.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Auch von Kundenseite hört man lobende<br />

Worte: „Eine gute und präzise Ausführung<br />

durch alle Projektbeteiligten<br />

unter der Leitung des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>“,<br />

resümiert der Zuständige für Informationstechnik<br />

im Statistischen Landesamt<br />

<strong>Berlin</strong>, Andreas Ganswindt. Seitens<br />

des StaLa wurden alle vom Projektteam<br />

geplanten Maßnahmen und Projektsituationen<br />

entscheidend unterstützt, um<br />

einen kontinuierlichen Ablauf sicherzustellen.<br />

Aufgrund der Größenordnung<br />

des Projektes und dem Einsatz modernster<br />

Netzwerktechnik, sammelte das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zusammen mit den genannten<br />

Projektpartnern wertvolle Erfahrungen<br />

für kommende, gleichartige<br />

Aufgaben. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> dankt allen<br />

Beteiligten für ihren engagierten Einsatz.<br />

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt<br />

im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>: Denis Wacek<br />

(komm. Leiter Vertrieb): 030-9012-6167<br />

TINA DZIERLA<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, Produktmanagement <br />

Initiative für mehr junge<br />

Frauen in <strong>IT</strong>-Berufen<br />

Bildungsstaatssekretäre Härtel<br />

und Jungkamp empfingen<br />

Schülerinnen von <strong>Berlin</strong>er und<br />

Brandenburger Schulen zum<br />

Abschluss des IBM-Projekts<br />

MentorPlace<br />

Zum Abschluss des Projektes IBM<br />

MentorPlace am Georg-<br />

Herwegh-Gymnasium in <strong>Berlin</strong><br />

und am Barnim-Gymnasium in Bernau<br />

zogen Ende Juni 2006 neun Schülerinnen<br />

mit Ihren Lehrern, der Schulleitung<br />

und ihren Mentorinnen in Anwesenheit<br />

der Bildungsstaatsekretäre aus<br />

<strong>Berlin</strong>, Thomas Härtel, und aus Brandenburg,<br />

Burkhard Jungkamp, im e-Government<br />

Center von IBM in <strong>Berlin</strong><br />

Bilanz. Mit dem Mentoring-Programm<br />

verfolgt die IBM ein einzigartiges Projekt<br />

zur Förderung von jungen Frauen.<br />

Die Kommunikation läuft über persönliche<br />

Treffen und E-Mentoring. Ziel ist<br />

es, die Mädchen zu einem beruflichen<br />

Einstieg in die <strong>IT</strong>-Branche zu ermutigen<br />

und aufzuzeigen, wie abwechslungsreich<br />

und interessant Berufe in diesem Bereich<br />

sein können.<br />

Bildungsstaatsekretär Burkhard Jungkamp<br />

sagte: „Das Projekt MentorPlace<br />

reiht sich vorzüglich ein in die Bestrebungen<br />

des Landes Brandenburg, das<br />

Interesse junger Mädchen an technischen<br />

Fächern zu wecken. Wir wollen<br />

den Mädchen Wege in entsprechende<br />

Zukunftsbranchen aufzeigen. Diese sollen<br />

für Schülerinnen attraktiv sein und<br />

bei ihnen zu einer veränderten Einstellung<br />

zu Fächern wie Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften und Technik<br />

und damit auch zu veränderten Einstellungen<br />

zu ihren eigenen Fähigkeiten<br />

führen. IBM leistet insofern mit<br />

MentorPlace einen Beitrag zur Zukunftssicherung.“<br />

Bildungsstaatssekretär Thomas Härtel:<br />

„Betriebe haben einen wachsenden Bedarf<br />

an qualifiziertem Nachwuchs in<br />

technischen und techniknahen Berufen.<br />

Gleichzeitig entscheiden sich sehr wenige<br />

junge Frauen für einen technischen<br />

Beruf. Sie schöpfen ihre Berufschancen<br />

nicht aus. Eine der Ursachen ist, dass<br />

ihnen die Vorbilder fehlen. Deshalb<br />

begrüße ich sehr, dass die IBM-Mentorinnen<br />

bei unseren Schülerinnen Hemmschwellen<br />

abbauen und Begeisterung für<br />

<strong>IT</strong>-Berufe wecken.“<br />

„Die Schülerinnen können durch den<br />

umfassenden Einblick ins Berufsleben<br />

ihre Pläne für die Zukunft passender<br />

gestalten, und IBM möchte junge Frauen<br />

ermutigen, sich für Berufe zu entscheiden,<br />

die noch immer als ‚frauenuntypisch‘<br />

gelten“, so Michael A. Maier,<br />

Direktor des Geschäftsbereichs öffentlicher<br />

Dienst und Pharma und Leiter der<br />

IBM Niederlassung <strong>Berlin</strong>. „IBM möchte<br />

diese Potentiale fördern und sich als ein<br />

attraktiver Arbeitgeber für junge Talente<br />

präsentieren“, so Maier.<br />

Während der letzten sieben Monate betreuten<br />

dreizehn Mentorinnen ihre jeweilige<br />

Mentee aus den Klassenstufen<br />

zehn und elf ehrenamtlich. Sie ließen die<br />

Mädchen an ihrem Berufsleben teilhaben,<br />

pflegten intensiven Kontakt zu den<br />

Mädchen und berieten sie bei der Erstellung<br />

einer Präsentation, die bei der Abschlussveranstaltung<br />

gehalten wurden.<br />

Darüber hinaus nahmen die Mädchen<br />

an projektbegleitenden Vorträgen und<br />

Workshops teil und lernten beispielsweise<br />

etwas über Präsentations- und<br />

Redetechniken und eLearning-Möglichkeiten.<br />

Einige Schülerinnen konnten <br />

3/06 45


ihre Mentorin am Arbeitsplatz<br />

besuchen oder sogar ein Praktikum absolvieren,<br />

um so einen Einblick in das<br />

alltägliche Berufsleben zu bekommen.<br />

Das Projekt IBM MentorPlace wurde<br />

von den Mentees und ihren Schulen als<br />

sehr positiv bewertet, obwohl die Erwartungen<br />

zum Teil unterschiedlich<br />

waren. Eines der interessantesten Ergebnisse<br />

des Projektes bei den Schülerinnen<br />

ist die Erkenntnis, dass Eigenengagement<br />

für den Erfolg wichtig und<br />

notwendig ist. Teilweise gestaltete es<br />

sich als kompliziert, über die Dauer des<br />

Projektes den Kontakt zwischen Mentee<br />

und Mentorin aufrechtzuerhalten.<br />

Hierbei zeigte sich, wie schwierig es sein<br />

kann, Prioritäten zu setzen und gleichzeitig<br />

Vorsätze einzuhalten. Eine weitere<br />

Erfahrung war der Umgang mit dem<br />

PC, dem Internet und mit E-Mails sowie<br />

der Erkenntnis, persönliche Kontakte<br />

zu pflegen und nicht zu vernachlässigen.<br />

Einige der Mentees führten einen offenen<br />

und regen Erfahrungsaustausch mit<br />

ihren Mentorinnen auf persönlichem und<br />

telefonischem Wege sowie per E-Mail.<br />

Die Schülerinnen interessierten sich vor<br />

allem für den Berufsalltag in der <strong>IT</strong>-<br />

Branche, Aussichten für ein Praktikum<br />

bei der IBM sowie Ausbildungsmöglichkeiten<br />

und Berufsperspektiven.<br />

Der Kontakt zwischen Mentorin und<br />

Mentee wurde auch dazu genutzt, sich<br />

zu allgemeinen und privaten Themen<br />

auszutauschen.<br />

Dass es dem Projekt gelingt, Mädchen<br />

für die <strong>IT</strong>-Welt zu begeistern, findet<br />

auch Sima Gourevitsch, Abiturientin am<br />

Barnim-Gymnasium in Bernau: „IBM<br />

MentorPlace hat mir ziemlich viel gebracht.<br />

Durch dieses Projekt habe ich<br />

einen Praktikumsplatz bei der IBM bekommen<br />

und erstmalig etwas über die<br />

Berufsakademie-Studiengänge der IBM<br />

erfahren. Das hat mir so gut gefallen,<br />

dass ich mich nun für das Studium bei<br />

der IBM bewerben möchte.“<br />

„Die Teilnahme an diesem Projekt war<br />

für die Schülerinnen eine tolle Erfahrung“,<br />

stellte Frau Annegret Seidlitz,<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Lehrerin des Georg-Herwegh-Gymnasiums,<br />

fest.<br />

„Die Idee des Projekts MentorPlace ist<br />

eine schöne Idee und der Einsatz der<br />

IBM für die Ausbildung junger Menschen<br />

beispielhaft“, so Frau Seidlitz<br />

weiter.<br />

Das IBM MentorPlace Projekt wird international<br />

durchgeführt. In Deutschland<br />

startete das Projekt im Jahr 2002<br />

und wird seit dem in vielen verschiedenen<br />

Städten durchgeführt. Dass sich das<br />

Engagement der IBM in <strong>Berlin</strong> und<br />

Brandenburg lohnt, zeigt die positive<br />

Entwicklung in den letzten drei Jahren.<br />

Die Nachfrage der Schülerinnen ist so<br />

groß, dass einige Mädchen auf das nächste<br />

MentorPlace Projekt im kommen den<br />

Schuljahr vertröstet werden mussten. <br />

Vitako – Neuer Name<br />

für kluge Köpfe im<br />

Netzwerk<br />

Vitako – die Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />

der Kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

e.V., <strong>Berlin</strong>, präsentierte sich am<br />

30./31. Mai 2006 in Fulda mit neuem<br />

Namen und Logo. „Kommunale <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleistung steht für Kompetenz,<br />

Innovation und dynamische Zusammenarbeit“,<br />

mit diesen Worten stellte der<br />

Vorsitzende, Matthias Kammer, den<br />

neuen Namen der Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />

vor, „kurz: Vitako – kluge<br />

Köpfe im Netzwerk“.<br />

„Vitako symbolisiert gleichzeitig Vereinigung,<br />

Informationstechnologie aber<br />

auch unsere kommunale Arbeitsgemeinschaft<br />

und die Kompetenz von vielen<br />

Tausend Mitarbeitern“, so Kammer. Der<br />

neue Name wurde in Fulda anlässlich<br />

einer Mitgliederversammlung vorgestellt<br />

und beschlossen. Im Rahmen einer gemeinsam<br />

mit den Industriepartnern<br />

Microsoft Deutschland GmbH, Hewlett<br />

Packard GmbH, CISCO Systems GmbH<br />

und SAP Deutschland AG & Co. KG<br />

am Tag zuvor durchgeführten Fachtagung<br />

steckten die mittlerweile 46 Mitglieder<br />

ihre Handlungsfelder ab:<br />

• innovative <strong>IT</strong> für die moderne<br />

Verwaltung<br />

• öffentliche Netze der nächsten<br />

Generation<br />

• der moderne Verwaltungsarbeitsplatz<br />

• Chancen durch Kooperation öffentlicher<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister und<br />

Privatwirtschaft<br />

• serviceorientierte Architekturen<br />

als Basis für die effiziente, vernetze<br />

Verwaltung<br />

Diese Themen wurden im Rahmen von<br />

Workshops/Seminaren durch Experten<br />

der Mitglieder, vertreten durch Ulrike<br />

Löhr, Landeshauptstadt Düsseldorf;<br />

Alfred Trageser, AKDB; Peter Kühne,<br />

Lecos GmbH; Matthias Kammer,<br />

Dataport; moderiert. An der Fachtagung<br />

beteiligt waren über 50 Vertreter der<br />

Mitglieder sowie Gäste der Arbeitsgemeinschaft<br />

der Landesdatenzentralen<br />

(ALD).<br />

Vorstand der Vitako<br />

Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft mit<br />

Ihren aktuell 46 Mitgliedern repräsentiert<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister aus 13 Bundesländern,<br />

die mehr als 10.000 Kommunen<br />

und öffentliche Einrichtungen zu ihren<br />

Kunden zählen und damit ca. 500.000<br />

<strong>IT</strong>-Arbeitsplätze im Service bedienen. <br />

Besuchen Sie das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> auf<br />

der Fachmesse „Moderner Staat“<br />

- Stand 47 Halle 7.2 - am 28. und<br />

29. November 2006 in <strong>Berlin</strong>.<br />

3/06 46


Neuer Internetauftritt<br />

des Bundesrates<br />

Ein modernes Layout, übersichtlich<br />

strukturierte Inhalte und eine<br />

einfache Navigation - diese Anforderungen<br />

will der neue Internetauftritt<br />

des Bundesrates erfüllen. Ebenso<br />

wichtig ist, in höchstmöglichem Maß<br />

Barrierefreiheit zu gewährleisten. Seit<br />

dem 4. Juli 2006 präsentiert sich der<br />

Bundesrat mit einem neu gestalteten<br />

Auftritt im Internet. Dieser bietet neue<br />

Funktionen sowie zielgruppen- und<br />

themenspezifisch strukturierte Inhalte.<br />

So können nun über die Tagesordnung<br />

der jeweiligen Plenarsitzungen alle relevanten<br />

Informationen zu einer Vorlage<br />

auf einen Blick abgerufen werden. Das<br />

Angebot reicht von den Drucksachen<br />

über die beteiligten Ausschüsse und die<br />

Erläuterungen bis hin zu den angekündigten<br />

Rednern und Beschlüssen des<br />

Bundesrates. Die Suche nach Dokumenten<br />

oder Informationen wird durch die<br />

Nutzung verschiedener Suchoptionen<br />

erleichtert.<br />

Unter der Rubrik „Termine und Veranstaltungen“<br />

finden sich Übersichten zu<br />

den verschiedenen Terminen des Bundesrates.<br />

Die neue Rubrik „Presse“ bietet<br />

Informationen für Medienvertreter<br />

und einen zentralen Zugang zu häufig<br />

nachgefragten Informationen. Neu ist<br />

außerdem die Möglichkeit, RSS-<br />

Newsfeeds zu Pressemitteilungen und<br />

eingegangenen Beratungsvorgängen zu<br />

abonnieren. Das Internetangebot des<br />

Bundesrates umfasst weiterhin umfangreiche<br />

Informationen zu Zusammensetzung<br />

und Arbeit des Verfassungsorgans<br />

und hält Bundesratsdrucksachen und<br />

Stenografische Berichte ab 2003 vor.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Ein Ziel der Überarbeitung des Internetauftrittes<br />

war es, die Anforderungen an<br />

die Barrierefreiheit in einem möglichst<br />

hohen Maße zu erfüllen. Technisch<br />

möglich wurde dies auf der Basis der<br />

Content-Management-Lösung Government<br />

Site Builder (GSB 3.0). Die Umsetzung<br />

des neuen Internetauftritts des Bundesrates wurde unterstützt von der<br />

Bundesstelle für Informationstechnik (B<strong>IT</strong>), die beim Bundesverwaltungsamt angesiedelt<br />

ist. Die technische Realisierung wurde vorgenommen von der MATERNA<br />

GmbH. Für das veränderte Design zeichnet die Agentur für digitale Kommunikation<br />

APERTO verantwortlich.<br />

Der Bundesrat ist der erste Mandant, der die neue Version 3.0 des GSB produktiv in<br />

der zentralen Hosting-Umgebung der B<strong>IT</strong> einsetzt. Die B<strong>IT</strong> sichert nicht nur den<br />

technischen Betrieb des Internet-Auftritts, sondern übernahm auch die Koordination<br />

des Projektes. „Mit Unterstützung der B<strong>IT</strong> können wir nun modernste Technik<br />

für unser Internet-Angebot nutzen - und dieses auch barrierefrei gestalten“, sagt<br />

Peter Wilke, zuständiger Projektleiter von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des<br />

Bundesrates.<br />

GSB vermeidet doppelte Datenpflege<br />

Die Website des Bundesrates enthält umfassende Informationen zur Zusammensetzung<br />

und Arbeit des Verfassungsorgans, die mit der neuen Lösung benutzerfreundlich<br />

strukturiert und deutlich leichter zu finden sind. Ausgefeilte Suchmechanismen<br />

helfen dabei. Einen zentralen Bestandteil des Internet-Auftritts bilden<br />

die Parlamentsmaterialien, zum Beispiel die Tagesordnungen der regelmäßig stattfindenden<br />

Plenarsitzungen. Pro Sitzung werden dabei mehrere Hundert Dokumente<br />

wie etwa Drucksachen und Sitzungsergebnisse angeboten. Diese Informationen<br />

werden zum Teil mehrfach täglich aktualisiert. „Alle relevanten Angaben zu den<br />

einzelnen Tagesordnungspunkten - von Erläuterungen bis zu Beschlüssen - finden<br />

die Besucher unserer Seiten jetzt auf einen Blick“, so Wilke. Die Daten verwaltet der<br />

Bundesrat in einer separaten Applikation. Die entwickelte Lösung importiert automatisiert<br />

die aktuellen Parlamentsmaterialien aus der bestehenden Applikation und<br />

stellt sie in dynamisch erzeugten Listen bereit. Für diese Aufgabe hat MATERNA<br />

zusammen mit dem Bundesrat verschiedene Importvorgänge konzipiert: Vor einer<br />

Plenarsitzung importiert das System die Daten der aktuellen Tagesordnung, <br />

www.bundesrat.de<br />

3/06 47


präsentiert sie im Internet und aktualisiert<br />

die Tagesordnung im Anschluss<br />

an eine Plenarsitzung unter Auflistung<br />

der jeweiligen Beschlüsse. Doppelte Datenerfassung<br />

wird somit vermieden.<br />

Die Bundesstelle für Informationstechnik<br />

Die Bundesstelle für Informationstechnik<br />

(B<strong>IT</strong>) wurde zum Beginn des<br />

Jahres 2006 durch Bundesinnenminister<br />

Dr. Wolfgang Schäuble im Bundesverwaltungsamt<br />

eingerichtet. Die B<strong>IT</strong><br />

wird für Behörden des Bundes, vor allem<br />

die im Rahmen der E-Government-<br />

Initiative BundOnline 2005 entwickelten<br />

<strong>IT</strong>-Systeme, betrieben und weiterentwickelt.<br />

Dazu zählt auch der<br />

Government Site Builder, als zentrale<br />

Content-Management-Lösung der<br />

Bundesverwaltung für die Erstellung von<br />

Web-Auftritten.<br />

Das Internetangebot des Bundesrates<br />

wird in den nächsten Monaten weiter<br />

ausgebaut. Demnächst werden auch die<br />

überarbeiteten englischen und französischen<br />

Seiten online gehen. <br />

Vom Desktop zum<br />

Webtop<br />

Web 2.0 auf dem Weg zum<br />

Unternehmenseinsatz<br />

Durch schnelle Internetverbindungen,<br />

neue Webtechnologien<br />

und unternehmerische<br />

Kreativität, kombiniert mit umfangreichen<br />

Venture-Capital-Finanzierungen,<br />

entstanden in jüngster Zeit viele nutzerfreundliche<br />

Webanwendungen. Vor allem<br />

bei Privatanwendern finden sie starken<br />

Zuspruch. Neben neuen Lösungen<br />

sind zum Beispiel traditionelle Desktopanwendungen<br />

online günstiger verfügbar.<br />

Die Experton Group schätzt, dass<br />

Privatanwender bis 2010 jede dritte<br />

Anwendung online nutzen werden. Bei<br />

Unternehmen entwickelt sich der Anteil<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

von derzeit 0,5 Prozent auf etwa 12<br />

Prozent bis 2010.<br />

Der Trend hin zu dynamischen, interaktiven<br />

Webanwendungen ist ungebrochen.<br />

Auf Basis neuer Technologien wie<br />

Ajax, RSS, Macromedia Flash entwickelten<br />

sich in den letzten Jahren eine<br />

Vielzahl meist endkundenorientierter<br />

Anwendungen wie Blogs, Social<br />

Networking, Photo- und Video Sharing<br />

und Wikis. Einfache Programmierwerkzeuge,<br />

der Zugang zu Open Source<br />

Code und offene Schnittstellen zu zentralen<br />

Plattformen wie Amazon oder<br />

Googlemaps, ermöglichten Entwicklern<br />

und Unternehmen mit geringen Ressourcen<br />

innovative und anwenderfreundliche<br />

Webanwendungen zu kreieren.<br />

Breitbandige Internetzugänge,<br />

Venture-Capital-Finanzierungen und<br />

begeisterte Nutzer neuer Webanwendungen<br />

in den USA, sorgen für einen<br />

ungebrochenen Boom der „Web<br />

2.0“-Anwendungen. Innerhalb weniger<br />

Monate schaffen sie es, mehrere hunderttausend<br />

Nutzer zu gewinnen.<br />

Carlo Velten, Senior Advisor bei der<br />

Experton Group konstatiert: „Alles deutet<br />

auf einen einsetzenden Paradigmenwechsel<br />

im gesamten Softwaremarkt hin,<br />

der zwar schon mehrfach unter Schlagworten<br />

wie Application Service Provider<br />

prognostiziert wurde, bis dato aber ausblieb:<br />

die Migration vom Desktop zum<br />

Webtop“.<br />

Bisher nutzen überwiegend Privatanwender<br />

webbasierte Anwendungen.<br />

Doch der Kauf und die Integration von<br />

Web-2.0-Firmen durch etablierte Unternehmen<br />

wie Yahoo, Google, Amazon<br />

oder Salesforce.com signalisieren einen<br />

Wandel. So vermarktet Salesforce.com<br />

auf seiner Plattform appexchange.com<br />

viele plattformunabhängige Webanwendungen<br />

für den Unternehmenseinsatz.<br />

Die Experton Group erwartet<br />

zudem, dass Lerneffekte aus dem privaten<br />

Erfahrungsbereich sich auf das<br />

Nutzungsverhalten am Arbeitsplatz auswirken<br />

werden. Daher ist zu erwarten,<br />

dass sich bei Selbstständigen und<br />

Freelancern der Wechsel von lizenzbasierter<br />

Desktopsoftware hin zu webbasierten<br />

Anwendungen am dynamischsten<br />

vollzieht. Mittelständische und<br />

Großunternehmen werden aufgrund<br />

ihrer prozessualen und hierachischen<br />

Strukturen nicht an der Spitze der Bewegung<br />

stehen. Sicherheitsrichtlinien<br />

schränken das Nutzen externer,<br />

webbbasierter Programme ein. Langfristig<br />

jedoch werden sich die neuen<br />

Webanwendungen allerdings nicht aus<br />

den Unternehmen verbannen lassen.<br />

Schließlich schafft die Integration verschiedener<br />

Tools innerhalb neuer Webanwendungen<br />

für die Mitarbeiter häufig<br />

hohe Mehrwerte und spart Zeit.<br />

Die Experton Group schätzt, dass der<br />

Anteil webbasierter Anwendungen im<br />

Privatbereich im Jahr 2006 bei drei Prozent<br />

liegt. Bis 2010 wird jede dritte Anwendung<br />

über das Internet und nicht<br />

mehr über den Desktop abgerufen. Im<br />

Unternehmensumfeld prognostiziert die<br />

Experton Group ebenfalls ein dynamisches<br />

Wachstum – allerdings von einer<br />

geringen Basis aus. So sind nach Schätzungen<br />

2006 erst 0,5 Prozent der Unternehmensanwendungen<br />

internetbasiert.<br />

Bis 2010 wird sich dieser Anteil<br />

auf über 12 Prozent steigern. Softwareanbieter<br />

werden ihre Anwendungen und<br />

Vertriebswege zunehmend dieser Herausforderung<br />

anpassen müssen (siehe<br />

Grafik „Anteil webbasierter Anwendungen<br />

im Privat- und Unternehmenseinsatz“<br />

auf der nächsten Seite).<br />

Innovative Anwender und ISVs können<br />

gleichermaßen profitieren<br />

Für <strong>IT</strong>-Anwenderunternehmen eröffnen<br />

sich verschiedene Möglichkeiten,<br />

von den neuen webbasierten Anwendungen<br />

zu profitieren. Einsparen lassen<br />

sich neben Lizenzkosten vor allem<br />

Maintenance- und Supportkosten. Auch<br />

Implementierungs- und Trainingsaufwendungen<br />

lassen sich oftmals deutlich<br />

reduzieren, wenn entsprechende Erfahrungswerte<br />

bei den Nutzern vorhanden<br />

sind. Die orts- und rechnerunabhängige<br />

Verfügbarkeit unterstützt zudem die von<br />

vielen Unternehmen angestrebte Mobilität<br />

und Flexibilität.<br />

<br />

3/06 48


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Für Softwareanbieter und Service Provider ergeben sich im Zuge der „Webtop“-<br />

Entwicklung neue Vertriebs- und Geschäftsmöglichkeiten. Plattformen, wie<br />

appexchange von Salesforce.com, erweitern die Spanne von Vertriebskanälen für<br />

ISVs und bündeln das Interesse vieler potenzieller Kunden. Allerdings müssen viele<br />

ISVs ihre Lösungen an die neuen Webstandards anpassen und in die Portierung<br />

investieren. Demgegenüber stehen Chancen zum Vertrieb weitgehend<br />

„betriebssystemunabhängiger“ Lösungen.<br />

Geschäftsmodelle, Sicherheit und „kritische Masse“<br />

Einer schnellen Ablösung des Desktops durch den Webtop stehen allerdings einige<br />

zentrale Barrieren entgegen. Derzeit ist beispielsweise für die ISVs und deren Service<br />

Provider noch nicht klar, ob sich die neu entstehenden Business-Modelle wirklich<br />

rechnen. Subskriptionsmodelle und Werbefinanzierung erscheinen im Privatanwendersegment<br />

aussichtsreich, konnten sich allerdigs im Geschäft mit Unternehmenssoftware<br />

nur bedingt durchsetzen. Hinzu kommt, dass im Zuge steigender<br />

Internetkriminalität die Webanwendungen deutliche Risiken hinsichtlich einer sicheren<br />

Bearbeitung, Übertragung und Speicherung der Daten aufweisen. Auch muss<br />

sich erst noch beweisen, wie viele Anwender, privat wie auf Unternehmensseite,<br />

bereit sind, vertrauliche Datenbestände online zu bearbeiten und extern zu speichern.<br />

Zwar reduziert sich für <strong>IT</strong>-Administratoren der Betreuungaufwand; gleichzeitig<br />

minimiert sich allerdings auch die Steuerungs- und Kontrollhoheit über zentrale<br />

Datenbestände. Da die meisten Anwendungen bisher für Einzelanwender konzipiert<br />

wurden, bestehen vielfach keine Administrations- und Kontrollmöglichkeiten für die<br />

<strong>IT</strong>-Verantwortlichen der Unternehmen. Dies ist für einen Großteil der Unternehmen<br />

nicht akzeptabel.<br />

Wollen also Startups in die Domäne der großen Softwareanbieter einbrechen, muss<br />

das Angebot auch stärker an deren Anforderungen bzgl. Administration, Sicherheit<br />

und Kontrolle ausgerichtet sein. Letztendlich werden nur diejenigen „Webtop“-<br />

Anwendungen erfolgreich sein, die eine kritische Masse an Nutzern bündeln und<br />

langfristig halten können. Carlo Velten empfiehlt: „Für junge Unternehmen bieten<br />

Anteil webbasierter Anwendungen im Privat- und Unternehmenseinsatz<br />

Quelle: Experton Group<br />

sich maßgeblich strategische Partnerschaften<br />

an, bei denen die eigene Anwendung<br />

in bestehende Angebote integriert<br />

wird.“ Die Akquisition durch etablierte<br />

Unternehmen ist eine weitere<br />

Alternative für nachhaltiges Wachstum<br />

und Durchdringung im Markt. Ein gutes<br />

Produkt und vitales Marketing reichen<br />

vielfach nicht mehr aus, um im<br />

Softwaremarkt zu bestehen.<br />

Carlo Velten ergänzt: „Mittelfristig werden<br />

Chancen vor allem dort zu finden<br />

sein, wo neue Webanwendungen nicht<br />

direkt mit etablierten Desktopanwendungen<br />

konkurrieren. So werden<br />

sich die such- und networking-zentrierten<br />

Webanwendungen auch im Unternehmensbereich<br />

sehr dynamisch entwickeln,<br />

während es alternative Schreibund<br />

Kalkulationsprogramme tendenziell<br />

schwer haben werden.“<br />

Für Microsoft könnte der Webtop langfristig<br />

gesehen eine starke Gefahr bedeuten,<br />

weil sich das Informationsverhalten<br />

der Nutzer auch in Unternehmen<br />

stark ändert und sich von den traditionellen<br />

Microsoft Desktopprogrammen<br />

wegbewegt. „Vor kurzer<br />

Zeit war die Informationswelt am Arbeitsplatz<br />

eindeutig text- und zahlenbestimmt.<br />

Formate wie Word, Powerpoint<br />

oder PDFs waren vorherrschend.<br />

In der Zukunft erhalten Mitarbeiter ihr<br />

morgentliches Briefing per Podcast,<br />

firmeninterne Neuigkeiten per RSS-feed,<br />

das Managen von Projekten erfolgt<br />

online und Blogs sorgen für das Archivieren<br />

von Kommentaren. Audio- und<br />

Videobeiträge werden zum Alltag gehören<br />

und Social Networking Tools die<br />

Kommunikation unternehmensintern<br />

und -extern mitbestimmen“, prognostiziert<br />

Velten. Zur Konsolidierung und<br />

zum individualisierten Management dieser<br />

neuen Formate und webbasierten<br />

Anwendungen sind die bisherigen Systeme<br />

nicht ausgelegt. Die derzeitige<br />

Phase kann eher als Spiel- und Testphase<br />

bezeichnet werden. Das Verhalten<br />

der Mitarbeiter aber und die Prozesse<br />

werden sich sukzessive an die neue<br />

Onlinewelt anpassen.<br />

<br />

3/06 49


Webarchiv des<br />

Deutschen<br />

Bundestages jetzt<br />

online<br />

Seit Januar 2005 archiviert der Deutsche<br />

Bundestag sein Internetangebot.<br />

Dieses Webarchiv ist das erste<br />

in der Bundesrepublik Deutschland, das<br />

ab sofort unter der URL http://<br />

aurelian.bundestag.de im Internet zur<br />

Verfügung steht. Es wird ständig ergänzt<br />

und enthält bereits jetzt zahlreiche<br />

Momentaufnahmen der Domain<br />

www.bundestag.de , aber auch anderer<br />

Webprojekte. So bietet es beispielsweise<br />

eine Fülle an Informationen über die<br />

Vertrauensfrage von Bundeskanzler<br />

Gerhard Schröder und die vorzeitige<br />

Neuwahl zum 16. Deutschen Bundestag<br />

im Jahre 2005. Der Rückblick führt dabei<br />

direkt zu den authentischen, online-verfügbaren<br />

(Internet-)Seiten des Deutschen<br />

Bundestages in dieser Zeit.<br />

Das Internet ist nicht nur ein wichtiges,<br />

sondern auch ein überaus flüchtiges<br />

Informationsmedium. Weltweit werden<br />

daher immer mehr Instrumente zur Bewahrung<br />

dieser einzigartigen Quelle entwickelt.<br />

Bislang gibt es in der Bundesrepublik<br />

Deutschland nur wenige öffentliche<br />

Archive, die Internetseiten archivieren.<br />

Das Webarchivsystem des<br />

Deutschen Bundestages ist in Kooperation<br />

zwischen dem Referat „Online-<br />

Dienste, Parlamentsfernsehen“ und dem<br />

Parlamentsarchiv des Deutschen Bundestages<br />

entstanden. Wichtige Gesichtspunkte<br />

dabei waren die Sicherung der<br />

authentischen Form und der öffentliche<br />

Zugriff auf das Webarchiv. <br />

Netzdienstleistungen<br />

Basis für eine moderne Kommunikation<br />

Weitere Einzelheiten:<br />

Vertrieb<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Hr. Wacek - Vertriebsleiter (k)<br />

Tel. 9012 (912) 6167<br />

eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Anfragen an das Tarifregister per Internet<br />

möglich: Von Abbruchgewerbe bis<br />

Zuckerindustrie<br />

Anfragen zu Tarifverträgen können ab sofort auch per Mail an das Gemeinsame<br />

Tarifregister <strong>Berlin</strong> und Brandenburg geschickt werden. Unter der<br />

Adresse: http://www.berlin.de/sen/arbeit/service/tarifregister.html finden<br />

Interessenten das entsprechende Online-Formular.<br />

Das Gemeinsame Tarifregister <strong>Berlin</strong> und Brandenburg ist eine seit 1992 bestehende<br />

Einrichtung der Länder <strong>Berlin</strong> und Brandenburg, in der alle Tarifverträge, die in<br />

diesen beiden Bundesländern gelten, registriert, ausgewertet und bereitgehalten<br />

werden.<br />

Gemeinsames Tarifregister <strong>Berlin</strong> und Brandenburg: Nach § 7 des<br />

Tarifvertragsgesetzes sind alle Tarifvertragsparteien verpflichtet, den obersten<br />

Arbeitsbehörden der Länder, auf deren Gebiet sich ihre Tarifverträge erstrecken,<br />

entsprechende Tarifvertragstexte zu übersenden. Dies sind für <strong>Berlin</strong> die<br />

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen und für Brandenburg das<br />

Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie.<br />

Im bei der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen geführten<br />

Gemeinsamen Tarifregister <strong>Berlin</strong> und Brandenburg sind derzeit etwa 67.700<br />

Tarifverträge mit Geltung in <strong>Berlin</strong> und/oder Brandenburg eingetragen und archiviert,<br />

davon sind aktuell über 20.000 noch gültig.<br />

Rund 5.800 dieser Tarifverträge sind von den Tarifvertragsparteien für bestimmte<br />

Branchen in ihrer Gesamtheit abgeschlossen worden (Flächen- oder Branchentarifverträge).<br />

Diese Tarifverträge stehen im Gemeinsamen Tarifregister <strong>Berlin</strong> und<br />

Brandenburg geordnet nach derzeit 137 Branchen zur Information zur Verfügung.<br />

3/06 50


Neues Wissens- und<br />

Informationsportal für<br />

die Beschäftigten der<br />

Bundesverwaltung<br />

<strong>Berlin</strong> - Der Staatssekretär im<br />

Bundesministerium des Innern,<br />

Dr. Hans Bernhard Beus, hat<br />

Ende Juli 2006 das neu gestaltete Intranet<br />

des Bundes freigeschaltet.<br />

www.intranet.bund.de ist künftig die<br />

zentrale Basis für ressortübergreifende<br />

Inhalte und Anwendungen innerhalb der<br />

obersten Bundesbehörden und ihrer<br />

Geschäftsbereiche. Thematisch vielfältige<br />

Informationen, die für die täglichen<br />

Arbeitsabläufe der Behördenmitarbeiterinnen<br />

und -mitarbeiter benötigt werden,<br />

können künftig schnell und nutzerfreundlich<br />

abgerufen werden. Der neue<br />

erweiterte Auftritt löst den bisherigen<br />

Intranet-Auftritt des Informationsverbundes<br />

<strong>Berlin</strong>-Bonn (IVBB) ab.<br />

„Die Bundesregierung hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, Arbeitsprozesse der Verwaltung<br />

zu optimieren, zu beschleunigen und<br />

somit die Arbeit der Bundesverwaltung<br />

effizienter zu gestalten. Wer schnell zu<br />

den wichtigen und aktuellen Informationen,<br />

Arbeitshilfen, Datenbanken und<br />

Services gelangen kann, ohne lange in<br />

den verschiedenen Intranet- und Internetauftritten<br />

suchen zu müssen, kann<br />

seine Arbeit effizienter, schneller und<br />

besser erledigen. Ein nutzerfreundliches<br />

Intranet mit einem breiten Informations-<br />

und Anwendungsspektrum ist<br />

zudem ein wesentliches Instrument eines<br />

ganzheitlichen Informations- und<br />

Wissensmanagements des Bundes und<br />

daher ein wichtiger Baustein für eine<br />

innovative und bürgerfreundliche Verwaltung.<br />

Im Ergebnis dient das erweiterte<br />

Intranet dem übergeordneten Ziel,<br />

die Leistungen der Verwaltung für<br />

Bürgerinnen/Bürger und Unternehmen<br />

besser, schneller und kostengünstiger zu<br />

erbringen“, erklärte Dr. Beus.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Welche Fortbildungsangebote gibt es?<br />

Wo erhalte ich Fachinformationen zum<br />

Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen<br />

des Bundes? Welche Verfahrensschritte<br />

müssen bei der Gesetzgebung<br />

durchlaufen werden? Was muss ich bei<br />

der Beschaffung beachten? Wie erstelle<br />

ich eine Gesetzesfolgenabschätzung? Wo<br />

kann ich meinen Dienstreiseantrag elektronisch<br />

stellen?<br />

Unter den Rubriken Personal, Verwaltung<br />

und Politik erhalten die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Intranet des<br />

Bundes übersichtlich und gebündelt<br />

behördenübergreifende Informationen.<br />

Bereits bewährte sowie zahlreiche neu<br />

eingerichtete Zugänge zu aktuellen Inhalten,<br />

Services und Workflows, wie zur<br />

Personen- und Behördensuche, zum<br />

Travel-Management-System, zum Kaufhaus<br />

des Bundes, zum Ideenportal „idbund“,<br />

zu den wesentlichen Informations-<br />

und Dokumentationsdatenbanken<br />

des Bundes und der EU im Portal der<br />

Bibliotheken sowie zu aktuellen Veranstaltungs-<br />

und Stellenangeboten stehen<br />

im Intranet des Bundes direkt und schnell<br />

abrufbar bereit.<br />

Das Intranet des Bundes wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesverwaltungsamt<br />

und den weiteren<br />

Bundesministerien entwickelt. Die Redaktion<br />

und Pflege wird künftig vom<br />

Bundesverwaltungsamt als einem zentralen<br />

Dienstleister des Bundes durchgeführt. <br />

Weblog<br />

Ein Weblog (engl. Wortkreuzung<br />

aus Web und Log), oft einfach<br />

nur Blog genannt, ist eine Webseite,<br />

die periodisch neue Einträge enthält.<br />

Neue Einträge stehen an oberster<br />

Stelle, ältere folgen in umgekehrt chronologischer<br />

Reihenfolge.<br />

Geschichte<br />

Die ersten Weblogs tauchten Mitte der<br />

1990er Jahre auf. Sie wurden Online-<br />

Tagebücher genannt und waren<br />

Websites, auf denen Internetnutzer periodisch<br />

Einträge über ihr eigenes Leben<br />

machten. Als einer der ersten Blogger<br />

gilt Simon Gisler, der seit 1994 ein<br />

Online-Tagebuch führte.<br />

Ab 1996 wurden Services wie Xanga eingerichtet,<br />

die Internetnutzern auf einfache<br />

Weise das Erstellen eines eigenen Weblogs<br />

ermöglichten. Nach einem langsamen<br />

Start wiesen solche Seiten ab Ende<br />

der 1990er Jahren ein schnelles Wachstum<br />

auf. So wuchs Xanga von 100 Blogs im<br />

Jahr 1997 auf 50 Millionen im Jahr 2005.<br />

Herkunft des Begriffs<br />

Der Begriff Weblog tauchte 1997 auf,<br />

die Kurzform „Blog“ im Jahr 1999, dem<br />

Jahr, in dem allgemein der Boom dieser<br />

Art von Websites begann. Nach 2001<br />

wurden auch die traditionellen Medien<br />

auf die neue Darstellungsform aufmerksam.<br />

Erste Forschungsarbeiten aus der<br />

Journalistik über das Phänomen erschienen,<br />

und immer mehr Privatnutzer begannen,<br />

sich ein eigenes Weblog einzurichten.<br />

Gleichzeitig etablierten sich einige<br />

Blogs als angesehene Medien, z. B.<br />

in den USA das Blog von Andrew<br />

Sullivan, AndrewSullivan.com. Um 2004<br />

wurde das „Bloggen“ immer mehr geschäftsmäßig<br />

eingesetzt. Viele Online-<br />

Medien betrieben eigene Blogs, um ihren<br />

Leserkreis zu erweitern.<br />

Formen<br />

Mit dem stetigen Wachsen der<br />

Blogosphäre nimmt die Vielfalt an unterschiedlichsten<br />

Weblog-Formen zu. So<br />

gibt es weiterhin die klassischen Weblogs,<br />

aber auch eine wachsende Zahl<br />

persönlicher Tagebücher, die als Weblog<br />

geführt werden und sich vor allem<br />

deren einfach zu bedienende Technik<br />

zunutze machen. Andere Weblogs, die<br />

Photoblogs (kurz auch Phlog), veröffentlichen<br />

hauptsächlich Fotografien<br />

oder Handy-Kamerabilder (Moblogs).<br />

Schnellere Datenübertragungen und<br />

neue Download-Technologien (z. B.<br />

BitTorrent) erlauben es auch größere<br />

Video-Sequenzen. Diese Form eines<br />

Weblogs wird Video-Blog oder auch<br />

kurz Vlog genannt.<br />

(Auszug aus Wikipedia)<br />

<br />

3/06 51


Gelbe Seiten“ für die <strong>IT</strong>K-Branche<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>Berlin</strong> - Die Bitkom Servicegesellschaft (BSG) hat Ende Juni 2006 ein neues<br />

Anbieterverzeichnis für die Segmente Informationstechnik, Telekommunikation<br />

und neue Medien gestartet. „Damit steht erstmals ein zentrales<br />

Branchenverzeichnis für die gesamte <strong>IT</strong>K-Wirtschaft in Deutschland zur Verfügung“,<br />

sagt BSG-Geschäftsführerin Anja Olsok. Eine komfortable Suchfunktion<br />

ermögliche den Nutzern, zielsicher bestimmte Unternehmen, Produkte oder Dienstleistungen<br />

zu finden. Eine regionale Suchfunktion ist ebenfalls enthalten. Den<br />

Anbietern gibt das Verzeichnis die Möglichkeit, ihr Unternehmen Geschäftspartnern<br />

und Kunden zu präsentieren. Bisher sind mehr als 3.200 Firmen in der Datenbank<br />

verzeichnet, die laufend aktualisiert und erweitert wird. Die Recherche sowie der<br />

Basiseintrag für die Anbieter sind kostenlos. Die Adresse lautet www.bitkomanbieterverzeichnis.de.<br />

„Bisher glich das Auffinden passender Angebote der <strong>IT</strong>K-Branche der Suche nach<br />

der Nadel im Heuhaufen“, sagt Olsok. Das Angebot in der <strong>IT</strong>K-Branche ist breit<br />

gefächert und reicht vom spezialisierten Softwareanbieter über Hersteller von PCs<br />

bis zum Hersteller von unterbrechungsfreien Stromversorgungen. Bestehende Verzeichnisse<br />

bieten meist nur eine begrenzte Orientierung: Sie decken lediglich Teile<br />

der Branche oder ausgewählte Regionen ab, viele enthalten nur eine geringe Zahl an<br />

Einträgen oder sind kostenpflichtig.<br />

Die Bitkom Servicegesellschaft und der Verlag W. Sachon, Mindelheim, haben für<br />

dieses Anbieterverzeichnis ihre Branchenkenntnisse und die Erfahrungen mit Unternehmensdatenbanken<br />

gebündelt. Anbieter aus der <strong>IT</strong>K-Wirtschaft können die<br />

Informationen zur Aufnahme in die Datenbank komfortabel online an die Redaktion<br />

übermitteln.<br />

Samsung Pleomax stellt<br />

1"-Minifestplatte mit 8GB vor<br />

Mobiler Datensafe im<br />

Edeldesign<br />

Mit dem neuen „USB Power<br />

Drive“ bläst die Samsung-<br />

Marke Pleomax zum Angriff<br />

auf USB-Sticks & Co: Der Speicherzwerg<br />

im gestylten Alucase mit 8 GB<br />

Speicherkapazität und integrierter<br />

Sicherheitssoftware empfiehlt sich als<br />

Alternative.<br />

Im 40 x 10 x 60 mm ultrakompakten<br />

Gehäuse hat Pleomax eine 1"-Festplatte<br />

untergebracht, die stoßgeschützt gelagert<br />

ist. Hohe Sicherheit auch beim<br />

abwärts kompatiblen USB 2.0 Anschluss,<br />

über den die Stromversorgung mitläuft:<br />

Der kabellose Adapter ist fest ins schützende<br />

Gehäuse integriert. Zum Gebrauch<br />

wird er kurz herausgeschwenkt –<br />

ein Abbrechen wie bei anderen Modellen<br />

ist praktisch ausgeschlossen.<br />

Kontakt für eine Aufnahme in die Datenbank oder Änderungen an bestehenden<br />

Einträgen: Jeanette Krowartz, Telefon 08261/999-575, E-Mail krowartz@sachon.de. <br />

Platte statt Stick: Pleomax<br />

www.bitkom-anbieterverzeichnis.de<br />

Kaum an PC, Mac oder Linux-Rechner<br />

angedockt, hilft die vorinstallierte Software<br />

beim schnellen Überspielen von<br />

Daten: Internet-Einstellungen, E-Mails<br />

und eigene Dateien sind auf einen Klick<br />

abgeglichen. Wird die Verbindung gelöst,<br />

bleiben keine Datenspuren auf <br />

3/06 52


dem Rechner zurück. Auch für den<br />

Super-GAU hat Pleomax vorgesorgt:<br />

Dank automatischer Datenverschlüsselung<br />

soll der Inhalt privater<br />

Ordner vor unbefugtem Zugriff geschützt<br />

bleiben, sollte das Gerät einmal<br />

verlegt werden. Pleomax nennt diese<br />

Technologie SME (Secure Mobile Environment)<br />

– sie soll Basis auch für künftige<br />

Modellserien sein. Für den privaten<br />

und beruflichen Einsatz bietet das<br />

Pleomax „USB Power Drive“ ein breites<br />

Einsatzspektrum: Fotodateien, MP3-<br />

Alben, Präsentationen oder Kundendaten<br />

lassen sich einfach, schnell und<br />

sicher in die mobile Welt mitnehmen.<br />

Weitere hundert Softwaretitel können<br />

kostenlos aus dem Internet geladen werden,<br />

denn diesen Bonus gibt Pleomax<br />

gratis dazu. Der kleine Tausendsassa ist<br />

seit Ende Juni im Handel und kostet 119<br />

Euro.<br />

<br />

Mashup in Zeiten des<br />

Web 2.0<br />

Fotos und Geodaten auf die<br />

eigene Website<br />

Hannover (ots) - Wer seinen<br />

Internetauftritt mit Bildern und<br />

Kartenmaterial attraktiver gestalten<br />

will, kann über sogenannte APIs<br />

fremde Dienste einfach und kostenlos<br />

in die eigene Website einbinden, schreibt<br />

das <strong>IT</strong>-Profimagazin iX in der Ausgabe<br />

7/06.<br />

Mashup, die Einbindung weltweit verteilter<br />

Dienste, wertet Websites durch<br />

Geodaten, Bilder und sogar Textverarbeitung<br />

sowie Terminkalender auf. Einfach<br />

zu bedienende Webapplikationen<br />

wie Google-Mail oder das Fotoarchiv<br />

Flickr begeistern Surfer, indem sie ihre<br />

Funktionen aus einer Kombination von<br />

Server- und intelligenter Client-Kommunikation<br />

beziehen. Offene Schnittstellen<br />

ermöglichen, diese Anwendungen<br />

für eigene Zwecke zu nutzen. Wer<br />

beispielsweise mit Fotos zu einem bestimmten<br />

Thema seine Website<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

aufpeppen will, benötigt lediglich einen<br />

Schlüssel zu der Programmierschnittstelle,<br />

einen API-Key von<br />

flickr.com.<br />

Entwickeln Sie Ihre eigenen<br />

Anwendungen mit Google: Google<br />

SOAP Search API (beta) - zu finden<br />

unter http://www.google.com/apis/<br />

Möchte man Kartenmaterial von<br />

Google-Maps auf eigenen Web Seiten<br />

nutzen, bedarf es wiederum eines API-<br />

Schlüssels von Google. Nach der Registrierung<br />

bekommt man eine E-Mail mit<br />

dem Key und einer Beispiel-HTML-<br />

Seite zugesandt. Wie man mit dem API<br />

eigene Karten zusammenbauen kann,<br />

beschreibt die API-Dokumentation<br />

anhand von Javascript. Noch einfacher<br />

geht es mit Phoogle, einer PHP-Schnittstelle<br />

zur Google-Maps-API. Diese<br />

Schnittstelle reicht für ein kleines Mashup<br />

aus Flickr und Google-Map. <br />

Blu-ray-Discs bieten<br />

hohe Datensicherheit<br />

Hannover - Gleich zwei konkurrierende<br />

Formate schicken sich an, die DVD<br />

abzulösen. Während Blu-ray in den ersten<br />

Tests als verlässlicher Datenspeicher<br />

brilliert, überzeugt HD DVD bei der<br />

Wiedergabe hoch aufgelösten Filmmaterials,<br />

schreibt das Computermagazin<br />

c’t in der Ausgabe 15/06.<br />

Das lange Warten hat ein Ende: Nach<br />

dem Frühstart der HD DVD hat nun<br />

auch die Blu-ray-Disc den Weg zur<br />

Marktreife gefunden. Während HD<br />

DVD vorerst nur in Form vorbespielter<br />

Film-Discs und Abspielgeräte in den<br />

Handel kam, startet Blu-ray vom ersten<br />

Tag an mit Brennern und Rohlingen.<br />

Die Discs bieten bis zu fünf mal so viel<br />

Speicherplatz wie DVDs und sind somit<br />

prädestiniert, auch hochaufgelöstes<br />

Filmmaterial zu speichern. Während erste<br />

HD-DVD-Filme überzeugen, ist c’t-<br />

Redakteur Hartmut Gieselmann von der<br />

Konkurrenz enttäuscht: „Bei den Musikern<br />

im Film ,House of Flying Daggers’<br />

verschwimmen bereits in der zweiten<br />

Reihe die Konturen. Was da auf dem<br />

Fernseher erscheint, ist blass und weichgezeichnet.“<br />

Positiv fällt auf, dass Bluray-Discs<br />

resistent gegen Alterungserscheinungen<br />

sind. Einen Test in der<br />

Klimakammer haben sie mit Bravour<br />

bestanden, womit sie sich besser für die<br />

Speicherung von Computerdaten eignen<br />

als herkömmliche DVDs.<br />

Philips präsentierte auf der Computex in<br />

Taiwan sein erstes Blu-ray-Produkt: Der<br />

TripleWriter (SPD7000) ist ein All-in-<br />

One PC-Brenner der ab Spätsommer<br />

2006 verfügbar sein wird.<br />

Einer der Gründe, warum die DVD-<br />

Nachfolger erst jetzt auf den Markt kommen,<br />

ist die langwierige Entwicklung<br />

des Kopierschutzes. Speziell die Filmindustrie<br />

hat sich dafür eingesetzt, dass die<br />

Technik eine lückenlose Kopierschutzkette<br />

bildet. Das bedeutet unter anderem, dass<br />

angeschlossene Monitore und Fernsehgeräte<br />

das HD-Ready-Logo tragen müssen,<br />

damit das Bild nicht schwarz bleibt.<br />

Doch trotz des enormen Aufwands gibt<br />

es unter Windows XP eine Möglichkeit,<br />

Filme Bild für Bild abzugreifen, um dann<br />

über Umwege eine originalgetreue Kopie<br />

zu erstellen. „Allerdings muss man<br />

damit rechnen, dass die Hersteller da<br />

bald Abhilfe schaffen“, so c’t-Experte<br />

Hartmut Gieselmann. „Spätestens<br />

Windows Vista wird diese Lücke wohl<br />

schließen.“ (hag)<br />

<br />

3/06 53


„FachKongress<br />

Mobilfunktrends 2007“<br />

in Köln<br />

Bonn - Das TelekomForum, der<br />

Geschäftskundenbeirat der<br />

Deutschen Telekom AG, veranstaltet<br />

am 28.09.2006 in Köln den<br />

„FachKongress Mobilfunktrends 2007“.<br />

Auf der Tagesordnung des Fach-Kongresses<br />

stehen Vorträge zur aktuellen<br />

Marktsituation und zu den Trends in der<br />

Mobilfunkbranche - sowohl für Deutschland<br />

als auch im internationalen Vergleich.<br />

Ein Schwerpunkt der Veranstaltung ist<br />

das Thema Sicherheit von neuen Techniken,<br />

Anwendungen und Endgeräten.<br />

Darüber hinaus werden die Referenten<br />

des FachKongresses den Status hochaktueller<br />

Mobilfunktechnologien und -anwendungen<br />

wie des UMTS-Datendienst<br />

High Speed Downlink Packet Access<br />

(HSDPA), von Mobile Marketing oder<br />

auch von Mobile Media, der digitalen<br />

Kombination von Rundfunk und Datendiensten,<br />

erörtern und Marktpotenziale<br />

diskutieren.<br />

Zum Podium des TelekomForum<br />

FachKongress Mobilfunktrends zählen<br />

Experten und Wissenschaftler aus dem<br />

<strong>IT</strong>- und TK-Sektor, darunter unter anderem<br />

ein Vertreter des Mobile Technology<br />

Research Centers der Universität Bremen,<br />

Axel Burkert vom Fachmagazin Chip<br />

Xonio, Christian Lipski von Soreon Research,<br />

Thoralv Dirro von Network<br />

Associates und Christof Scholz vom<br />

Düsseldorfer Online-Marketing-Spezialisten<br />

Clicktivities. Für Mitglieder des<br />

TelekomForum ist die Teilnahme am<br />

„FachKongress RFID“ im Kölner Hilton<br />

Hotel kostenlos. Alle anderen Gäste zahlen<br />

ein Teilnahmegebühr von 495 Euro<br />

zzgl. MwSt., Kongressdokumentation,<br />

Mittagessen und Erfrischungen sind inklusive.<br />

Weitere Informationen gibt es<br />

unter www.telekomforum.de.<br />

Mit seinem „FachKongress Mobilfunktrends<br />

2007“ will das TelekomForum<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

den Austausch unterschiedlicher Erfahrungen<br />

und Standpunkte ermöglichen,<br />

Expertenmeinungen zur Entwicklung<br />

des Markts im kommenden Jahr und<br />

eine Debatte zu brisanten Themen wie<br />

Sicherheit oder Konvergenz anregen.<br />

Generell hat es sich das TelekomForum<br />

als Plattform für den Erfahrungs- und<br />

Meinungsaustausch zum Ziel gesetzt,<br />

aktuelle Trends und Entwicklungen der<br />

<strong>IT</strong>- und TK-Branche zu thematisieren<br />

und damit nicht zuletzt einen nachhaltigen<br />

Einfluss auf das Produkte- und<br />

Diensteangebot der Deutschen Telekom<br />

auszuüben.<br />

Über das TelekomForum<br />

Das TelekomForum, der Geschäftskundenbeirat<br />

der Deutschen Telekom<br />

AG e.V. mit Sitz in Bonn, besteht seit<br />

1996. Das TelekomForum ist eine Anwendervereinigung,<br />

in der sich die großen<br />

Geschäftskunden der Deutschen<br />

Telekom zusammengeschlossen haben.<br />

Das TelekomForum ist in der Rechtsform<br />

des Vereins organisiert, rechtlich<br />

selbstständig und zählt mehr als 500<br />

Mitgliedsunternehmen. All diesen Großunternehmen<br />

ist gemeinsam, dass der<br />

Aspekt der Telekommunikation für ihre<br />

Geschäftsziele eine herausragende Rolle<br />

spielt. Dem Motto des TelekomForum<br />

gemäß – „Mitgestalten im Dialog“ –<br />

üben seine Mitglieder einen konstruktiven<br />

Einfluss auf die Gestaltung und die<br />

Weiterentwicklung des Produkt- und<br />

Diensteangebots der Deutschen Telekom<br />

aus.<br />

Das TelekomForum stellt zudem eine<br />

exklusive Plattform für den Erfahrungsund<br />

Informationsaustausch dar – zwischen<br />

den Mitgliedsunternehmen selbst<br />

genauso wie zwischen den Mitgliedern<br />

und der Deutschen Telekom. Das<br />

TelekomForum bietet einen Wissensvorsprung<br />

durch die für Mitglieder kostenfreie<br />

Teilnahme an FachKongressen,<br />

KompetenzTagen, Innovationsworkshops<br />

und am JahresKongress, dem Höhepunkt<br />

der jährlichen Aktivitäten. Um die Kooperation<br />

untereinander zu verbessern<br />

und das Meinungsbild der Mitglieder<br />

stärker in die öffentliche und interne<br />

Kommunikation einbinden zu können,<br />

werden die Mitglieder des<br />

TelekomForum zweimal jährlich im<br />

Rahmen eines Panels zu den aktuellen<br />

Trends des TK- und <strong>IT</strong>-Markts befragt.<br />

Hinzu kommt die Möglichkeit, sich an<br />

nationalen „ApplicationBriefings“ und<br />

internationalen „ExecutiveBriefings“ zu<br />

beteiligen und so vom Erfahrungsaustausch<br />

mit solchen Unternehmen, Forschungsinstituten<br />

oder Universitäten zu<br />

profitieren, die richtungsweisende TK/<br />

<strong>IT</strong>-Anwendungen entwickeln oder anbieten.<br />

<br />

4. XML-Tage in <strong>Berlin</strong><br />

2006<br />

Im Fokus: Semantic Web, Web<br />

Services, XML und Datenbanken,<br />

E-Justice, E-Learning, Sicherheit<br />

und Portale<br />

XML ist seit geraumer Zeit einer<br />

der meistgenannten <strong>IT</strong>- Begriffe.<br />

Warum XML-Technologien<br />

wichtige Bereiche von Integrationstechnologien<br />

dominieren und die Grundlage<br />

für eine neue Generation von Webbasierten<br />

Systemen mit Semantic Web,<br />

Web Services oder GRID Technologien<br />

sind, werden die kommenden 4. XML-<br />

Tage in <strong>Berlin</strong> vom 25. – 27. September<br />

2006 an der Humboldt-Universität<br />

zu <strong>Berlin</strong> sehr eindrucksvoll belegen.<br />

Schirmherr der XML-Tage in <strong>Berlin</strong> ist,<br />

wie auch im Vorjahr, der Senator für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Frauen, Harald<br />

Wolf. Ebenfalls setzt Microsoft sein<br />

Engagement als Hauptsponsor der Veranstaltung<br />

fort. Veranstalter der wissenschaftlichen<br />

Konferenz sind die Freie<br />

Universität <strong>Berlin</strong> und die Humboldt-<br />

Universität zu <strong>Berlin</strong>. Das Wirtschaftsforum<br />

wird vom xmlcity:berlin e.V ausgerichtet.<br />

Die XML-Tage in <strong>Berlin</strong> sind<br />

eine jährlich stattfindende Kongressmesse,<br />

die erstmals 2003 stattfand.<br />

Inzwischen hat sich die<br />

<br />

3/06 54


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Veranstaltung durch ihr wissenschaftsund<br />

wirtschaftsorientiertes Programm als<br />

die führende deutschsprachige Veranstaltung<br />

zu XML-Technologien etabliert. Zu<br />

den XML-Tagen 2006 werden mehr als<br />

500 Teilnehmer erwartet.<br />

Die XML-Tage bieten eine optimale<br />

Plattform für den intensiven Wissensaustausch<br />

zwischen Forschern, Entwicklern<br />

und Anwendern. Die Beiträge für<br />

das wissenschaftliche Konferenzprogramm<br />

werden durch ein Begutachtungsverfahren<br />

nach Relevanz und Qualität<br />

ausgewählt. Die Schwerpunktthemen des<br />

wissenschaftlichen Programms sind:<br />

Semantic Web, Web Services sowie XML<br />

und Datenbanken.<br />

Im XML-Wirtschaftsforum mit den<br />

Schwerpunkten E-Justice, E-Learning,<br />

Sicherheit und Portale bewerten hochkarätige<br />

Referenten aus Wissenschaft,<br />

Wirtschaft, Justiz sowie Verwaltung die<br />

Einsatzmöglichkeiten von XML in diesen<br />

Bereichen. Darüber hinaus präsentieren<br />

Unternehmen im Rahmen von<br />

Informationsständen branchenneutrale<br />

sowie branchenspezifische XML-Lösungen<br />

zu den Schwerpunkten des XML-<br />

Wirtschaftsforums.<br />

Aufgrund der starken Nachfrage findet<br />

das XML-Wirtschaftsforum erstmals an<br />

zwei Tagen statt. Die Themenschwerpunkte<br />

des XML-Wirtschaftsforums<br />

sind am 25.9.06: E-Learning und<br />

am 26.9.06: E-Justice, Portale und Sicherheit.<br />

Das breit gefächerte Programm der<br />

XML-Tage in <strong>Berlin</strong> wird außerdem<br />

durch eine Poster- und Demo-Sitzung<br />

sowie Tutorials ergänzt. Des weiteren<br />

wird das Programm durch den W3C-<br />

Tag des deutsch-österreichischen W3C-<br />

Büros abgerundet.<br />

Anmeldung zur Teilnahme ab<br />

26.06.2006, unter: http://<br />

www.xmltage.de/registrierung. Die<br />

Teilnahme am XML-Wirtschaftsforum<br />

ist kostenlos.<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> – Aussteller auf der Messe<br />

„Moderner Staat“ in <strong>Berlin</strong><br />

10 Jahre Informationsplattform für Innovatoren am<br />

28. und 29. November 2006<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der zentrale Dienstleister<br />

für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. Mit rund 400 Mitarbeitern ist das Unternehmen<br />

ein wichtiger und großer Arbeitgeber des Landes <strong>Berlin</strong>. Kontinuierlich<br />

steigende Umsatzzahlen zeigen unternehmerisches Bewusstsein.<br />

Kompetenz durch Erfahrung<br />

Unsere zentralen Kompetenzen liegen in der Sprach- und Datenkommunikation.<br />

Mit unserem eigenen, 800 km langen Landesnetz und unserem Hochsicherheitsrechenzentrum<br />

stellen wir den Kern der <strong>IT</strong>-Infrastruktur des Landes <strong>Berlin</strong>.<br />

Dienstleistungen wie Arbeitsplatz-Ausstattung und Beschaffung von Hardund<br />

Software komplettieren unser umfassendes Angebot.<br />

Unser Messeangebot als Ihr eGovernment-Dienstleister<br />

Im Rahmen der <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Strategie und im Sinne des eGovernmentplanes des<br />

<strong>IT</strong> Competence Center der Senatsverwaltung für Inneres <strong>Berlin</strong> entwickelt das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> eine eGovernment-Diensteplattform, auf der strukturiert eine<br />

Reihe zentraler fachverfahrensneutraler Dienste zur Verfügung gestellt werden.<br />

Das Outputmanagement wird bereits als erster Dienst produktiv eingesetzt.<br />

Aus der Praxis für die Praxis<br />

Im Best Practice Forum, Teil eGovernment II, referiert Hr. Bernutz (Die<br />

Präsidentin des Kammergerichts) zum Thema „Das elektronische Gerichtspostfach“<br />

am 28. November 2006 von 14:15 bis 14.40 Uhr, Halle 8.2.<br />

Wir bieten moderne Perspektiven für die Verwaltung – sprechen Sie mit uns<br />

über Ihre Anforderungen an unserem Messestand 47 in der Halle 7.2 c !<br />

Kontakt: Gabriele Hahn, Tel.: 030 90 12 60 80, gabriele.hahn@itdz-berlin.de,<br />

www.itdz-berlin.de<br />

Mehr unter: http://www.xmltage.de <br />

3/06 55


SYSTEMS startet 2006<br />

in neuer Formation<br />

München - Zwei Messeeingänge<br />

im Westen und Osten, sechs<br />

Messehallen mit Lösungen und<br />

kommenden Trends in den Märkten <strong>IT</strong>,<br />

Media und Communications, eine<br />

Communication World mit zwei Kongressen,<br />

ausgewählte neue Ausstellungsbereiche<br />

für geschäftsrelevante <strong>IT</strong>K-<br />

Technologien und drei zentrale<br />

Informationsforen: Diese Kenndaten<br />

charakterisieren die kommende SYS-<br />

TEMS 2006 (23. bis 27. Oktober 2006),<br />

die mit ihrem Ausstellungsportfolio und<br />

Rahmenprogramm den Bedürfnissen der<br />

Branche und den Entscheidungsträgern<br />

Rechnung trägt. Ein besonderer Schwerpunkt<br />

liegt auf <strong>IT</strong>K-Lösungen für kleine<br />

und mittelständische Unternehmen, die<br />

zum einen die Erschließung neuer<br />

Geschäftsmöglichkeiten unterstützen,<br />

zum anderen durch die Optimierung<br />

von Prozessen Kosten senken helfen.<br />

Neue Hallenaufteilung<br />

Die SYSTEMS wird in diesem Jahr zum<br />

Teil andere Hallen belegen als 2005.<br />

Statt wie bisher in den gegenüberliegenden<br />

drei Hallen auf der A- und B-Spange<br />

wird sie die Hallen A1 bis A6 belegen.<br />

Für die SYSTEMS 2006 bedeutet das<br />

eine durchgängige Hallenführung in der<br />

A-Spange mit zwei Haupteingängen. Die<br />

Besucher können die Eingänge West<br />

und Ost nutzen. Aufgrund der Fußball-<br />

Weltmeisterschaft 2006 und der damit<br />

verbundenen Einrichtung des Medienzentrums<br />

auf dem Messegelände findet<br />

die 9. Internationale Fachmesse für<br />

Gewerbeimmobilien „EXPO REAL“<br />

parallel zur SYSTEMS 2006 statt.<br />

Die Hallenstruktur im Überblick:<br />

• Software, Systems & Integration<br />

– Hallen A1, A2 und A3 (wie<br />

bisher)<br />

• <strong>IT</strong>-Security – Halle A4<br />

• Communications & Networking<br />

– Halle A5<br />

• Digital Office & Media – Halle<br />

A6<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Ausbau der internationalen Kongresse<br />

für die <strong>IT</strong>K-Branche<br />

Die SYSTEMS bietet als etablierte Plattform<br />

für Geschäftskontakte eine Vielzahl<br />

von Vortragsprogrammen und<br />

Informationsveranstaltungen. Erstmals<br />

wird in diesem Jahr die „Communication<br />

World“ zwei Kongresse bündeln: den<br />

„Mobile Summit“ und dem „NGN<br />

Summit“. NGN steht für „Next Generation<br />

Network“.<br />

In der Telekommunikation und der <strong>IT</strong><br />

stehen derzeit zwei große Themen im<br />

Mittelpunkt: die „Mobilisierung“ der<br />

Daten und die Konvergenz der Netze.<br />

Für diese Trends richtet die SYSTEMS<br />

hochkarätige und international besetzte<br />

Konferenzen aus: Der „Mobile Summit“<br />

steht unter dem Leitthema „New<br />

technologies, new mobile features – The<br />

revolution of 3G“ und erstreckt sich<br />

erstmals über eineinhalb Tage. Auf dem<br />

Kongress stellen Netzbetreiber ihre aktuellen<br />

Strategien vor und informieren<br />

TK- und <strong>IT</strong>-Unternehmen über neue<br />

Technologien, Applikationen und Services.<br />

Der „Mobile Summit“ hat im letzten<br />

Jahr mit über 680 Teilnehmern eine<br />

neue Rekordbeteiligung erzielt und seine<br />

Position als führender Kongress der<br />

Mobilfunkbranche in Deutschland gefestigt.<br />

Er startet am Montag, den 23.<br />

Oktober um 10.00 Uhr und endet am<br />

Dienstag, den 24. Oktober, gegen 14.00<br />

Uhr. Höhepunkt ist der Staatsempfang<br />

für alle Teilnehmer des Mobile Summit<br />

am Montag abend im Kaisersaal der<br />

Münchner Residenz mit der Preisverleihung<br />

des Galileo Masters 2006.<br />

Die Entwicklung der Kommunikationsnetze<br />

und der dadurch realisierbaren<br />

neuen Dienstleistungen stehen im Fokus<br />

des „NGN Summit“. Der Kongress<br />

beginnt am 24.10. um 13.30 Uhr und<br />

endet am 25.10. um 17.00 Uhr. Er wird<br />

in englischer Sprache abgehalten und<br />

steht unter dem Motto „Ethernet/IP<br />

based Services and Infrastructure“.<br />

Analysten, Netzbetreiber, Service-<br />

Provider und Systemhersteller stellen<br />

die Marktpotenziale, Infrastrukturtechnologien,<br />

Dienstleistungen und<br />

Anwendungen vor und diskutieren die<br />

Zukunftsperspektiven.<br />

Perspektive Open Source-Tag 2006<br />

Erstmals im Rahmen der SYSTEMS<br />

wird es am Mittwoch (25.10.06) und<br />

Donnerstag (26.10.06) jeweils einen<br />

Konferenz- Tag zum Schwerpunkt Open<br />

Source geben. Die zweitägige Vortragsreihe<br />

wendet sich mit praxisorientierten<br />

Themen an mittelständische Unternehmen<br />

und die öffentliche Verwaltung in<br />

Kommunen und Behörden.<br />

SYSTEMS 2006 adressiert neue<br />

geschäftsrelevante <strong>IT</strong>K-Themen<br />

Bei Investitionen in neue <strong>IT</strong>K-<br />

Technologien steht klar der wirtschaftliche<br />

Nutzen für das Unternehmen im<br />

Vordergrund: Hier gilt es zum einen,<br />

neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen<br />

und damit Umsätze zu steigern<br />

bzw. durch die Optimierung von<br />

Geschäftsabläufen Kosten zu senken.<br />

Die SYSTEMS erweitert 2006 ihre Ausstellungsbereiche<br />

ganz gezielt um neue,<br />

innovative <strong>IT</strong>K- und Konvergenz-<br />

Technologien, die derzeit bei kommerziellen<br />

Anwendern ganz oben in der<br />

Prioritätenliste stehen: So präsentieren<br />

sich dieses Jahr erstmals Business<br />

Intelligence (BI) und RFID im Rahmen<br />

eigener Ausstellungsschwerpunkte. Ferner<br />

sind Lösungen rund um Personalmanagement<br />

und Personalentwicklung<br />

in einem neuen Bereich kompakt zusammengefasst.<br />

Um kommerzielle Anwendungsbereiche<br />

in Visualisierung, Vertrieb und Marketing<br />

dreht sich der neue Sonderbereich<br />

„Stereo 3D“ in der „Digital Office &<br />

Media“-Halle. Hier erfahren Besucher,<br />

wie diese neue Präsentationstechnik<br />

Forschungs-, Produktions- und Vermarktungs-Abteilungen<br />

effizient unterstützen<br />

kann.<br />

Die bestehenden und aus Besuchersicht<br />

stark nachgefragten Fachbereiche wie<br />

Kundenbeziehungsmanagement (CRM),<br />

3/06 56


etriebswirtschaftliche Standard-<br />

Software (ERP), Dokumentenmanagement<br />

(DMS) und Contentmanagement<br />

(ECM), Satellitennavigation<br />

und mobile Geschäftsanwendungen<br />

werden thematisch ausgebaut.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Entscheider-Wissen kompakt auf<br />

drei SYSTEMS Foren<br />

Konzentrierter Know-how-Transfer im<br />

<strong>IT</strong>K-Bereich ist eines der zentralen Anliegen<br />

der SYSTEMS. Deshalb wurde<br />

das umfangreiche Programm gestrafft<br />

und übersichtlich neu organisiert. Auf<br />

drei zentralen Vortragsbühnen in den<br />

Hallen A3, A5 und A6 werden Referenten<br />

aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft<br />

über Themen der Branche informieren.<br />

Im Einzelnen:<br />

„SYSTEMS Forum Mittelstand“<br />

(Halle A3)<br />

Hier geht es – in einer für den mittelständischen<br />

Unternehmer verständlichen<br />

Sprache - um betriebswirtschaftliche<br />

Standard-Software (ERP-Lösungen),<br />

<strong>IT</strong>-basiertes Kundenbeziehungsmanagement<br />

(CRM), Prozessoptimierung<br />

im Unternehmen und Modelle der<br />

Datenhaltung und -Speicherung.<br />

Darüber hinaus werden auch Mittelstandsthemen<br />

wie Basel II, Unternehmensübergabe<br />

(Nachfolgeregelung)<br />

und Finanzierung behandelt.<br />

„SYSTEMS Forum Communications“<br />

(Halle A5)<br />

Es referieren Experten über mobile und<br />

klassisch drahtgebundene Unternehmenslösungen<br />

für Sprach- und Datenübertragung,<br />

drahtlose Technologien,<br />

UMTS, Telematik und Navigationslösungen,<br />

RFID und Voice over IP.<br />

„SYSTEMS Forum Innovations“<br />

(Halle A6)<br />

Innovationen, Trends aus Forschung und<br />

Entwicklung – hier geht es um Zukunft,<br />

um Themen, die morgen zur Praxis werden.<br />

Dieses Forum wird in Kooperation<br />

mit dem B<strong>IT</strong>KOM durchgeführt.<br />

SYSTEMS-Aussteller: Investitionsbereitschaft des Marktes nutzen<br />

Das zunehmend positivere Investitionsklima in Deutschland spiegelt sich in den<br />

Vorhaben der Technologiebranchen wieder. So rechnet der Branchenverband<br />

B<strong>IT</strong>KOM im Jahr 2006 mit einem Umsatzzuwachs des <strong>IT</strong>K-Gesamtmarktes in<br />

Deutschland um 2,4 Prozent auf 137,4 Milliarden Euro. Als Wachstumsmotor<br />

fungiert nach Angaben des Verbandes die Informationstechnik. Hier wird ein<br />

Anstieg des Umsatzvolumens um 3,4 Prozent auf 70,5 Milliarden Euro erwartet.<br />

Klaus Dittrich, Geschäftsführer der Messe München und verantwortlich für<br />

Technologiemessen, sieht darin sehr gute Voraussetzungen für einen qualitativ<br />

hochwertigen Verlauf der SYSTEMS: „Laut unserer Besucherbefragung 2005 verfügen<br />

43 Prozent des Messepublikums über ein Investitionsvolumen von mehr als<br />

50.000 Euro. Die meisten Besucher kommen nicht nur auf die SYSTEMS, um sich<br />

über neueste Trends, Technologien und Lösungen zu informieren, sondern um<br />

konkrete Investitionsentscheidungen zu treffen oder weiter zu treiben. Setzen wir<br />

dies in den Kontext des sich aufhellenden Investitionsklimas in Deutschland, wird<br />

die SYSTEMS 2006 für unsere Aussteller erneut qualitativ hochwertige Ergebnisse<br />

bringen, sprich, volle Auftragsbücher.“<br />

Die SYSTEMS fokusiert mit ihrem B2B-Profil und ihrem Kerneinzugsgebiet von<br />

500 Kilometern rund um München die Top-Zielgruppe der Entscheider von <strong>IT</strong>- und<br />

TK-Lösungen sowie Konvergenz-Konzepten in Unternehmen in einem der stärksten<br />

Wirtschaftsregionen Europas. Dabei adressiert sie mit einem hochkarätigen<br />

Mittelstandsprogramm, das in enger Kooperation mit den Branchen- und<br />

Wirtschaftsverbänden organisiert wird, insbesondere kleine und mittelständische<br />

Unternehmen. Dittrich abschließend: „Es ist uns ein zentrales Anliegen, gerade den<br />

Mittelstand in allen Belangen von <strong>IT</strong> und TK ‚fit for future’, d.h. fit für den immer<br />

härteren internationalen Wettbewerb zu machen.<br />

In den letzten eher konjunkturschwachen Jahren sind hier <strong>IT</strong>K-Projekte sehr<br />

vorsichtig angegangen worden. Auf der anderen Seite ist die <strong>IT</strong>K-Infrastruktur eines<br />

Unternehmens heute ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Unternehmen, die hier<br />

gut gerüstet sind, haben die besten Ausgangsvoraussetzungen, um am bevorstehenden<br />

Konjunkturaufschwung, der sich derzeit abzeichnet, partizipieren zu können.“ <br />

3/06 57


AGG Allgemeines<br />

Gleichbehandlungsgesetz<br />

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG) ist<br />

als neuer Baustein des deutschen<br />

Arbeitsrechts eine weitere und<br />

nicht zu unterschätzende Herausforderung,<br />

insbesondere für Führungskräfte<br />

im Personalbereich. Um der Vielzahl<br />

der Haftungsrisiken, die sich aus den<br />

neuen Vorschriften ergeben, zu entgehen,<br />

ist eine Anpassung der betrieblichen<br />

Organisation sowie der personellen<br />

Kernkompetenzen ebenso unerlässlich<br />

wie eine genaue Überprüfung von<br />

Kollektivvereinbarungen und bestehenden<br />

betrieblichen Strukturen bei Einstellungen,<br />

Beförderungen, Beurteilungssystemen,<br />

Personalfragebögen und<br />

Systemen der betrieblichen Altersversorgung.<br />

Dieser Ratgeber erläutert detailliert die<br />

neue Gesetzeslage und gibt durch zahlreiche<br />

Praxisbeispiele sowie Handlungsempfehlungen<br />

einen Leitfaden an die<br />

Hand, der die schnelle und vor allem<br />

rechtssichere Umsetzung der Anforderungen<br />

des AGG in einem Unternehmen<br />

gewährleistet. Anhand konkreter<br />

und anschaulicher Beispiele stellt die<br />

Autorin den Anwendungsbereich des<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

AGG dar und zeigt auf, welcher Handlungs-<br />

und Gestaltungsspielraum dem<br />

Arbeitgeber nach dem AGG verbleibt,<br />

welche organisatorischen Maßnahmen<br />

zur Vermeidung von Klagen notwendig<br />

sind und wie das Prozessrisiko bei in<br />

Kauf genommenen oder unbeabsichtigten<br />

Benachteiligungen zu beurteilen ist.<br />

Autorin ist Dr. Gerlind Wisskirchen. Sie<br />

ist Partnerin und Fachanwältin für Arbeitsrecht.<br />

CMS Hasche Sigle wurde<br />

2003 und 2005 zur Arbeitsrechtskanzlei<br />

des Jahres gewählt (JUVE). Frau Dr.<br />

Wisskirchen berät deutsche und ausländische<br />

multinationale Unternehmen auf<br />

sämtlichen Gebieten des Individual- und<br />

Kollektivarbeitsrechts, insbesondere zu<br />

Fragen der Umstrukturierung, des<br />

Outsourcing, Privatisierungen, Transaktionen<br />

und Personalanpassungsmaßnahmen.<br />

Sie hat besondere Erfahrungen<br />

in grenzüberschreitenden Aspekten<br />

und leitet entsprechende europäische<br />

Projekte, wie z.B. grenzüberschreitender<br />

Betriebsübergang, und<br />

Betriebsverlagerung (Off-Shoring), Europäischer<br />

Betriebsrat, Implementierung<br />

von Codes of Conduct und Transfer<br />

von Arbeitnehmerdaten außerhalb der<br />

EU. Sie berät in und verhandelt Tarifverhandlungen,<br />

Interessenausgleiche<br />

und Sozialpläne. Frau Dr. Wisskirchen<br />

hält regelmäßig Vorträge sowohl für<br />

Personalfachleute als auch auf nationalen<br />

und internationalen Konferenzen,<br />

wie z.B. für die International Bar<br />

Association und die American Bar<br />

Association. Sie hat zahlreiche Publikationen<br />

und Aufsätze in Deutsch und<br />

Englisch veröffentlicht.<br />

• AGG Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />

• Handlungsanleitungen -<br />

Gestaltungsmöglichkeiten -<br />

Praxisbeispiele<br />

• ISBN 3-89577-453-7 (ISBN 987-<br />

389577-453-9),<br />

• 1. Auflage 2006, Paperback, 152<br />

Seiten<br />

• Datakontext Fachverlag GmbH,<br />

Frechen<br />

<br />

Experten: TK-Märkte erleben tief<br />

greifenden Wandel<br />

Dschungelführer 2006 -<br />

aktuelles Branchenbuch<br />

erschienen<br />

Freiburg/Ddf – „Nach mehr als<br />

zehn Jahren der Marktliberalisierung<br />

befindet sich die<br />

Telekommunikationsbranche einmal<br />

mehr im Umbruch. Ausgelöst durch die<br />

Internettechnologie greift dieser jedoch<br />

weit tiefer als alle vorherigen.“ Zu diesem<br />

Schluss kommen die Autoren<br />

Johannes Lenz-Hawliczek und Georg<br />

Stanossek in ihrem neuen Branchenbuch<br />

„Dschungelführer 2006“, das Ende<br />

Mai anlässlich der 12. Internationalen<br />

Handelsblatt Jahrestagung „Telekommarkt<br />

Europa“ in Bonn erschienen ist,<br />

Deutschlands wichtigstem TK-<br />

Branchentreff.<br />

Gleich eine Reihe von Indizien führen<br />

die beiden Buchautoren als Beleg für die<br />

Marktumwälzungen an: Günstige Mobilfunk-,<br />

DSL- und VoIP-Flatrates machen<br />

den herkömmlichen Telefonanschluss<br />

zum Auslaufmodell und einzelne<br />

Mobilfunkfirmen bezeichnen UMTS<br />

inzwischen selber als „complete<br />

desaster“. Stattdessen gewinnt ein VoIP-<br />

Anbieter wie Skype in kürzester Zeit 100<br />

Millionen neue Nutzer für seine kostenfreien<br />

Dienste und wird für 2,6 Milliarden<br />

US-Dollar von Ebay gekauft.<br />

Zugleich verlieren die europäischen TK-<br />

Gesellschaften 2005 im Aktienindex<br />

Stoxx 600 entgegen dem allgemeinen<br />

Trend rund 21 Prozent an Wert. Handy-<br />

TV und 3P (Triple Play) zum Start der<br />

Fußball-WM in Deutschland sowie<br />

Mobile Business sollen der Branche nun<br />

neuen Schwung verleihen.<br />

Neben diesen Themen diskutieren die<br />

TK-Experten auf dem TK-Kongress in<br />

Bonn auch die Auswirkungen der aktuellen<br />

EU-Vorgaben, neue Geschäftsfelder<br />

für den Mobilfunk und das Festnetz<br />

sowie internationale <br />

3/06 58


Konsolidierung und Restrukturierung.<br />

Referenten sind unter anderen<br />

Vodafone-CEO Friedrich P. Joussen,<br />

Swisscom-Konzernchef Carsten<br />

Schloter, Thomas Ganswindt (Siemens),<br />

Rudolf Gröger (O2 Germany), Michel<br />

Davancens (France Télécom), Kevin<br />

Suitor (Redline Communications),<br />

Alfredo Acebal (Telefónica S.A.), Philipp<br />

Humm (T-Mobile Deutschland), Peer<br />

Knauer (Versatel-Gruppe) und Jean<br />

Christophe Giroux (Alcatel) sowie Dr.<br />

Nikolaus Mohr (Accenture), einer der<br />

Gastautoren im Dschungelführer. Besonderes<br />

Highlight: der neue E-Plus Chef<br />

Michael Krammer wird dort erstmals<br />

öffentlich auftreten. Moderiert wird der<br />

etablierte Branchentreff von Universitäts-Professor<br />

Dr. Torsten Gerpott (Universität<br />

Duisburg-Essen). Ausführliche<br />

Informationen zum Programm unter:<br />

www.tk-europa.de<br />

„Der Konvergenztrend lässt ehemals<br />

getrennte Märkte zusammenwachsen,<br />

und durch neue Player aus der Internet,<br />

<strong>IT</strong>- und Medienbranche wird das Dickicht<br />

der Anbieter, Dienste und Tarife<br />

immer undurchschaubarer“, so die Buchautoren.<br />

Das neue Branchenverzeichnis,<br />

erschienen im Freiburger Portel.de<br />

Verlag, will Licht in dieses Dickicht bringen.<br />

Es enthält eine Analyse der unterschiedlichen<br />

Marktsegmente, ergänzt um<br />

13 Gastbeiträge namhafter Branchenexperten<br />

(Accenture, Arthur D. Little,<br />

Cap Gemini, Deloitte, Daiwa Securities,<br />

Gartner, Goldmedia, Greenwich<br />

Consulting, IBM Business Services,<br />

Logan Orviss, Mercer, Ovum,<br />

Telegance) sowie mehr als 530 Firmenprofile<br />

und einen umfangreichen<br />

Dokumentationsteil mit Marktdaten,<br />

Who-is-who und Fachbegriffen. Auf der<br />

Suche nach der richtigen Strategie und<br />

den passenden Partnern im Markt will<br />

der „Dschungelführer 2006“ Fachleuten<br />

wie Laien so der passende Scout<br />

sein.<br />

• „Dschungelführer 2006 - Der<br />

Führer durch den deutschen<br />

Telekommunikationsmarkt“<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

• Hrsg.: Johannes Lenz-Hawliczek<br />

/ Georg Stanossek<br />

• Paperback DIN A5, 266 Seiten;<br />

• zahlreiche farbige Abbildungen<br />

• VK: 29,90 Euro; ISBN: 3-<br />

9806891-6-6<br />

Das Buch ist ab sofort verfügbar direkt<br />

auf Portel.de oder über den Buchhandel.<br />

<br />

Neues dpunkt-Buch:<br />

„Schwarzweiß-<br />

Fotografie digital“<br />

Hannover - Das aktuelle dpunkt-<br />

Buch „Schwarzweiß-Fotografie<br />

digital“ zeigt, wie einfach<br />

es ist, professionelle Schwarzweiß-Bilder<br />

zu gestalten. Die Autoren Reinhard<br />

Merz und Erich Baier schlagen dabei<br />

den Bogen von der Aufnahme über die<br />

Bildbearbeitung bis zur Ausgabe und<br />

Präsentation der Bilder.<br />

Schwarzweiß-Bilder vermitteln ein ungewohntes,<br />

aber typisch fotografisches<br />

Bild. Ihr Ausdrucksmittel ist Kontrast.<br />

Musste man früher Schwarzweiß sehen<br />

lernen, um ein Motiv durch die richtige<br />

Auswahl von Filmen und Filtern optimal<br />

abzubilden, bieten heute digitale<br />

Workflows exzellentes Rohmaterial, das<br />

nach Belieben verändert werden kann.<br />

Das Fachbuch zeigt, dass bei der<br />

Schwarzweiß-Fotografie analog oder<br />

digital keine Glaubensfrage sein muss.<br />

Wo immer es sinnvoll scheint, beschreiben<br />

die Autoren Reinhard Merz und<br />

Erich Baier neben den Arbeitsschritten<br />

bei der digitalen Bearbeitung auch Analogien<br />

zum klassischen Labor und stellen<br />

Hybridprozesse für maximale Qualität<br />

vor - etwa wenn es darum geht, aus<br />

digitalen Bilddateien hochwertige Barytabzüge,<br />

dem klassischen Fotopapier für<br />

schwarzweiße Bilder, anzufertigen.<br />

Dem digitalen Schwarzweiß-Einsteiger<br />

geben die Autoren solides Grundlagenwissen<br />

an die Hand. Dem erfahrenen<br />

Fotografen, der seine besten Dias und<br />

Negativen jetzt ausdruckstark umsetzen<br />

möchte, weisen sie den Weg durch den<br />

Photoshop-Dschungel.<br />

Autoren:Reinhard Merz war Redaktionsleiter<br />

der Zeitschrift „Foto & Labor“. Er<br />

ist Autor von sechs Fotobüchern und<br />

veröffentlichte viele Zeitschriftenbeiträge<br />

zu unkonventionellen Fotothemen.<br />

Als erfahrener Schwarzweiß-<br />

Fotograf und Experte für kreative Bildbearbeitung<br />

hat er seinen digitalen<br />

Workflow dabei eng an bewährte analoge<br />

Labortechniken angelehnt.<br />

Erich Baier war viele Jahre als Konstrukteur<br />

und Produktmanager für Lichtund<br />

Farbmessgeräte tätig. Seit 10 Jahren<br />

arbeitet er als selbstständiger Dienstleister<br />

in den Bereichen Digitale Filmbelichtung,<br />

Scan- und Bildbearbeitung,<br />

Inkjet-Printing sowie Herstellung von<br />

Test-Targets. Daneben gibt er in Vorträgen<br />

und Seminaren sein breites Wissen<br />

zum Thema Digitale Fotografie<br />

weiter.<br />

Bibliografische Angaben:<br />

Reinhard Merz / Erich Baier<br />

Schwarzweiß-Fotografie digital<br />

Bilder gestalten, bearbeiten und ausgeben,<br />

dpunkt.verlag, Juni 2006<br />

227 Seiten, Gebunden, 39,00 Euro<br />

ISBN 3-89864-403-0<br />

<br />

3/06 59


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Wenn sich Ihre Anschrift ändert,<br />

wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />

schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />

Telefon 90 12 (912) 6080<br />

Nr. . 3 / 2006<br />

Raum für Versandetikett<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />

möchten Sie nicht einmal selber zur<br />

„Feder“ greifen?<br />

Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />

Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />

direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />

freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />

und Artikel aus Ihren<br />

Reihen.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im<br />

Dezember. Der Redaktionsschluss<br />

ist am 31. Oktober 2006.<br />

Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />

mailen sie uns oder rufen Sie an:<br />

Frau Hahn 90 12 (912) 6080<br />

Herr Brodersen 90 12 (912) 6014<br />

Fax 90 12 (912) 5864<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> – Aussteller auf der Messe<br />

„Moderner Staat“ in <strong>Berlin</strong><br />

10 Jahre Informationsplattform für Innovatoren am<br />

28. und 29. November 2006<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der zentrale Dienstleister<br />

für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. Mit rund 400 Mitarbeitern ist das Unternehmen<br />

ein wichtiger und großer Arbeitgeber des Landes <strong>Berlin</strong>. Kontinuierlich<br />

steigende Umsatzzahlen zeigen unternehmerisches Bewusstsein.<br />

Wir bieten moderne Perspektiven für die Verwaltung – sprechen Sie mit uns über<br />

Ihre Anforderungen an unserem Messestand 47 in der Halle 7.2 c !<br />

Kontakt: Gabriele Hahn, Tel.: 030 90 12 60 80, gabriele.hahn@itdz-berlin.de,<br />

www.itdz-berlin.de<br />

Ihre <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Redaktion<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber:<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>er Straße 112-115, 1O713 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 9O 12 -O, intern (912), Fax: 9O 12 (912) 58 64, V.i.s.d.P. Konrad Kandziora<br />

Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/<br />

Redaktion:<br />

E-Mail: splitter@itdz-berlin.de<br />

Michael Brodersen: Tel: 9O 12 (912) 6O 14,<br />

E-Mail: Michael.Brodersen@itdz-berlin.de<br />

Gabriele Hahn: Tel: 9O 12 (912) 6O 8O,<br />

E-Mail: Gabriele.Hahn@itdz-berlin.de<br />

Druck: <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, Xerox Doku Color 2O6O Laserdrucker, Auflage: 2.75O<br />

Gastautoren:<br />

Dr. Ulrich Kampffmeyer, PROJECT CONSULT GmbH, Hamburg<br />

Jürgen Franke, <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, Senatsverwaltung für Inneres <strong>Berlin</strong><br />

Gregor Ponhöfer, Materna GmbH, Dortmund<br />

Uwe Schlecht, Uniplex GmbH, München<br />

Peter Fröhlich, <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, Senatsverwaltung für Inneres <strong>Berlin</strong><br />

Cornelia Kerk, <strong>IT</strong>-Kompetenzzentrum, Senatsverwaltung für Inneres <strong>Berlin</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr. 4/2OO6 erscheint voraussichtlich im Dezember2OO6<br />

3/06 60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!