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SPLITTER 4-2009 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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<strong>IT</strong>K-Branche im Zeichen des<br />

wirtschaftlichen Wandels auf. So lautet<br />

auch der Leitgedanke des Konferenzthemas<br />

2010 „Challenges of a changing<br />

world - ICT for better lives and better<br />

business“. „Nach der hervorragenden<br />

Resonanz im Jahr <strong>2009</strong> auf das Programm<br />

der CeB<strong>IT</strong> Global Conferences<br />

werden wir dieses Programm ausbauen<br />

und mit neuen Themen anreichern. Dieser<br />

Kongress im Rahmen der CeB<strong>IT</strong> ist<br />

einer der hochkarätigsten <strong>IT</strong>K-Kongresse<br />

weltweit“, sagte Raue.<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wird auch im kommenden<br />

Jahr wieder mit einem eigenen<br />

Stand auf der CeB<strong>IT</strong> präsent sein. Der<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

zeigt aktuelle Produkte und neue<br />

Projekte für die ServiceStadt <strong>Berlin</strong>.<br />

(OTS/EB)<br />

<br />

E-Justice 3.0,<br />

Collaboration 2.0 und<br />

ubiquitäre Demokratie<br />

<strong>Berlin</strong> - In einem dreitägigen Veranstaltungsmarathon<br />

bewiesen die<br />

Xinnovations <strong>2009</strong>, Trendbarometer<br />

für netzbasierte Informationstechnologien<br />

zu sein. Auf der Konferenz<br />

diskutierten im September <strong>2009</strong><br />

rund 600 Tagesbesucher aus Wissenschaft,<br />

Wirtschaft, Politik und Verwaltung<br />

Lösungskonzepte und Visionen für<br />

die Informationsgesellschaft der Zukunft.<br />

E-Justice 3.0<br />

Prof. Robert Tolksdorf, Leiter der<br />

Arbeitsgruppe Netzbasierte Informationssysteme<br />

(NBI) am Institut für Informatik<br />

an der Freien Universität <strong>Berlin</strong>,<br />

stellte dar, welchen Einfluss Web 2.0-<br />

und Web 3.0-Technologien auf das<br />

Justizwesen haben könnten und sollten.<br />

Insbesondere erläuterte er, wie semantische,<br />

sprich Web-3.0-Technologien, in<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Zukunft die Erschließung juristischer<br />

Informationen im Web erleichtern können.<br />

Demnach werden die Intermediäre<br />

zwischen Bürger und Recht durch semantisch<br />

bereitgestellte Daten (Gesetze,<br />

Urteile) geschwächt. Tolksdorfs provokative<br />

Frage lautete daher, ob diese<br />

Art der Transparenz von den Juristen<br />

überhaupt erwünscht ist bzw. inwiefern<br />

die Justiz und ihre Verfahrensbeteiligten<br />

auf diese Entwicklung vorbereitet sind.<br />

Collaboration 2.0<br />

Wie der faktischen Macht des Internets<br />

zu begegnen ist und welche Antworten<br />

es für eine moderne Gesellschaft geben<br />

muss, wurde auch im Forum E-<br />

Government thematisiert. Prof. Dr. Jörn<br />

von Lucke von der Zeppelin University<br />

unterbreitete unter dem Titel Collaboration<br />

2.0 Vorschläge für einen neuen<br />

Innovationsschub in der öffentlichen Verwaltung<br />

durch Crowd Sourcing. Seine<br />

These: „Web-2.0-Technologien eröffnen<br />

mittlerweile vielfältige Möglichkeiten zur<br />

Einbindung innovativer und kreativer<br />

Menschen. Gerade die Jedermann-<br />

Jederzeit-Änderungsmög-lichkeiten, das<br />

gemeinsame Lösen von Aufgaben und das<br />

verteilte Bearbeiten von Projekten geben der<br />

Zusammenarbeit einen ganzen neuen Schub<br />

im Sinne von Collaboration 2.0.“<br />

Mit dieser neuen Form der Zusammenarbeit,<br />

im Englischen als „Crowd<br />

Sourcing“ bezeichnet, könnte eine neuartige<br />

Ideenfabrik für den öffentlichen<br />

Sektor eingerichtet werden. Verwaltungsmitarbeiter<br />

wären so mit ihrem<br />

Wissen und ihren Erfahrungen in einen<br />

offenen Innovationsprozess eingebunden.<br />

Collaboration 2.0 zeigt, dass es sich<br />

nicht bloß um eine theoretische Diskussion<br />

handelt, sondern es um eine „strategische<br />

Neuaufstellung von Staat und<br />

Verwaltung im globalen Wettbewerb um<br />

kluge Köpfe, Innovationskraft, wettbewerbsfähige<br />

Produkte und zukunftssichere<br />

Arbeitsplätze geht“.<br />

Ubiquitäre Demokratie<br />

Pavel Mayer, Geschäftsführer<br />

ART+COM Technologies, präsentierte<br />

internetgestützte Ansätze für eine ubiquitäre<br />

Demokratie. Seine Hauptthese<br />

lautete: „Vor dem Hintergrund eines<br />

multisektorialen Wandels zur Informationsgesellschaft<br />

mangelt es den zentralen<br />

Akteuren an Antizipations- und<br />

Adaptionsfähigkeit“. So seien die<br />

Schwierigkeiten der parlamentarischen<br />

Demokratie, die Partizipationsmöglichkeiten<br />

durch das Internet in den<br />

politischen Entscheidungsprozess zu<br />

integrieren, die Symptome eines krisenhaften<br />

Wandels.<br />

Für Mayer werden neue demokratische<br />

Beteiligungs- und Entscheidungsformen<br />

benötigt, die in der Piratenpartei derzeit<br />

unter dem Begriff „Liquid Democracy“<br />

diskutiert werden. Für die Teilnehmer<br />

einer solchen Demokratie hieße das zu<br />

jedem Zeitpunkt für sich selbst entscheiden<br />

zu können, wo auf dem Kontinuum<br />

zwischen repräsentativer und direkter<br />

Demokratie er sich aufhalten<br />

möchte. Jederzeit. Das bedeutet, dass<br />

ich als Teilnehmer beispielsweise sagen<br />

kann:<br />

„Für Steuerrecht möchte ich gerne durch<br />

die Partei SPD, für Umweltpolitik durch<br />

die Partei die Grünen und für die Schulpolitik<br />

durch die Privatperson Herrn<br />

Müller vertreten werden. Für die Entscheidung<br />

über das neue Hochschul-<br />

Zulassungsgesetz an den Universitäten<br />

möchte ich aber selbst abstimmen.“<br />

Entscheidend für dieses Mix-Prinzip sei,<br />

dass man sich nicht mehr für ein<br />

Bündel von Prinzipien entscheiden muss,<br />

wie es beispielsweise eine Partei bietet,<br />

sondern man sucht sich je nach Thema<br />

die Experten aus, denen man vertraut,<br />

oder entscheidet selbst.<br />

Die Veranstalter Prof. Johann-Christoph<br />

Freytag, Ph.D., von der Humboldt-Universität<br />

zu <strong>Berlin</strong>, Prof. Dr.-Ing. Robert<br />

Tolksdorf von der Freien Universität<br />

<strong>Berlin</strong> und Rainer Thiem, Vorstandsvorsitzender<br />

des Xinnovations e. V. sehen<br />

in der hohen Teilnehmerzahl eine<br />

Bestätigung des Veranstaltungskonzeptes.<br />

Ziel ist es nun, die Impulse aus<br />

den einzelnen Foren und <br />

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