SPLITTER 4-2009 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
SPLITTER 4-2009 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
SPLITTER 4-2009 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 4/<strong>2009</strong> - 19. Jahrgang<br />
Schwerpunkt: EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
4/09 1
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
mit der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ verpflichtet<br />
die Europäische Union ihre Mitgliedstaaten zur<br />
Umsetzung von eGovernment-Leistungen (Seite 4).<br />
Nicht nur die Projektverantwortlichen in <strong>Berlin</strong> sehen<br />
diese rechtliche Verpflichtung auch als Chance, den<br />
Weg für elektronische Verwaltungsprozesse zu ebnen.<br />
Die bei der Umsetzung der Richtlinie angewandten<br />
Vorgehensweisen, Konzepte, Dienste und Softwarekomponenten<br />
sollen auf andere eGovernment-Projekte<br />
übertragbar sein und so der Verwaltungsmodernisierung<br />
neue Impulse geben (Seite 5).<br />
Über die allgemeinen Prinzipien sowie den geplanten<br />
Einsatz und die Ausdehnung von eGovernment-Anwendungen in der Hauptstadt<br />
informiert Sie in Auszügen die Antwort des <strong>Berlin</strong>er Senats auf eine große Anfrage<br />
im Abgeordnetenhaus auf Seite 20.<br />
In seiner Antwort bezieht sich der Senat auf die im Mai <strong>2009</strong> veröffentlichte Studie<br />
„ServiceStadt <strong>Berlin</strong> 2016“ des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), die über<br />
<strong>Berlin</strong> hinaus Beachtung fand. Die von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />
beauftragte Studie errang beim neunten bundesweiten eGovernment-Wettbewerb in<br />
der Kategorie „Zukunftsmodell Verwaltung 2030“ einen ausgezeichneten zweiten<br />
Platz (Seite 29). Der Wettbewerb zeichnete in der Kategorie „Innovation“ die auch<br />
in <strong>Berlin</strong> umgesetzte einheitliche Behördenrufnummer 115 mit dem ersten Platz aus.<br />
Visionen für die Informationsgesellschaft der Zukunft entwarfen im September auch<br />
die Teilnehmer der Konferenz „Xinnovations“ in der <strong>Berlin</strong>er Humboldt-Universität.<br />
Inspirierend, auch für mich als Moderator, war beispielsweise die Diskussion zum<br />
Thema „Collaboration“ mit der Vision, Verwaltungsmitarbeiter auf Basis der Web2.0.-<br />
Technologie zu einer Ideenfabrik für den öffentlichen Sektor zusammen zu schließen<br />
(Seite 59).<br />
Doch <strong>Berlin</strong> denkt nicht nur, es handelt auch: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
führte im Juni das elektronische Korruptionsregister ein, das den<br />
Vergabestellen des Landes eine sichere elektronische Abfrage korruptionsauffälliger<br />
Unternehmen ermöglicht (Seite 28). Ende November wurde auf der Messe „Moderner<br />
Staat“ die elektronische Behörden- und Dienststellenbeteiligung des Projekts<br />
„Elektronisches Bau- und Genehmigungsverfahren in <strong>Berlin</strong> (eBG)“ auf dem Stand<br />
der „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ produktiv geschaltet (Seite 32).<br />
Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein ruhiges Weihnachtsfest sowie<br />
einen gelungenen Start ins neue Jahr und informative und unterhaltsame Lektüre.<br />
Konrad Kandziora<br />
Vorstand<br />
4/09 2
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Editorial<br />
Editorial 2<br />
Schwerpunktthema<br />
Die Europäische Dienstleistungsrichtlinie 4<br />
eGovernment: <strong>Berlin</strong> erkennt Chancen der EU-Dienstleistungsrichtlinie 5<br />
Online-Service aus einer Hand spart lange Wege 7<br />
Internet-Portal für Dienstleister 8<br />
Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie im Land Brandenburg 9<br />
Hessen: Wirtschaftsförderung durch Bürokratieabbau 9<br />
Umsetzung in Sachsen 1O<br />
Mecklenburg-Vorpommern: Einheitlicher Ansprechpartner<br />
bringt Erleichterung für Unternehmen 11<br />
„Verfahrenslotse“ für Dienstleister auf den Weg gebracht 12<br />
Rahmenkonzept zur <strong>IT</strong>-Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie 12<br />
Thüringen: Einheitliche Ansprechpartner nehmen<br />
Unternehmen Behördengänge ab 13<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie in Niedersachsen 13<br />
MATERNA und Hochschule Harz befragen erneut Kommunen zur<br />
EG-Dienstleistungsrichtlinie 14<br />
Deutschland vertreten beim EU-Projekt SPOCS 14<br />
<strong>IT</strong>-Lösung für EU-Dienstleistungsrichtlinie 15<br />
Die neue EU-Dienstleistungsrichtlinie in der Praxis 16<br />
Österreich: Auf dem Weg zum Dienstleistungsbinnenmarkt 17<br />
Studie: Jeder zweite Deutsche wünscht sich Online-Behörden 18<br />
Parlament und Senat<br />
E-Government in <strong>Berlin</strong> 2O<br />
<strong>IT</strong>-Staatsvertrag zwischen Bund und Ländern 22<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> 22<br />
E-Government und Verwaltung<br />
2OO7 oder doch gleich 2O1O? 23<br />
Kommunix GmbH bietet Terminverwaltungslösung für Kommunalbehörden 26<br />
<strong>IT</strong>-Verfahren zum Korruptionsregister in <strong>Berlin</strong> 28<br />
Grundprinzipien des modernen Verwaltungshandelns sind<br />
in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung verankert 29<br />
Neues zur Verwaltungsmodernisierung 29<br />
Elektronische Bürgerdienste stark nachgefragt 3O<br />
De-Mail geht in die Testphase: So einfach wie<br />
E-Mail und so sicher wie die Papierpost 31<br />
„Elektronische Baugenehmigung“ realisiert<br />
elektronische Behördenbeteiligung 32<br />
Digitale Karte zum Konjunkturpaket II 34<br />
Infrastrukturregelung für öffentliche <strong>IT</strong> und<br />
Leistungsvergleiche im Grundgesetz verankert 36<br />
Neuentwicklung einer <strong>IT</strong>-Bestands- und<br />
Planungsübersicht der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 37<br />
Berichte und Infos<br />
BSR spart durch Zusammenarbeit mit dem<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> fast 3OO.OOO Euro 39<br />
Vereinbarung zu den Rahmenbedingungen<br />
für Vermittlungs- und Beratungssoftware 39<br />
BVDW: Mehrheit der öffentlichen Ausschreibungen ohne<br />
Aufwandsentschädigung<br />
4O<br />
<strong>IT</strong>aaS – Warten auf den Durchbruch<br />
4O<br />
Der i-Punkt <strong>Berlin</strong> feiert 1O-jähriges Bestehen 41<br />
Porträt des Bereiches „Kundenbezogener <strong>IT</strong>-Servicebetrieb“ 42<br />
<strong>IT</strong>-Branchenverband SIBB empfiehlt Gütesiegel<br />
für lokale Wirtschaftsförderungen 44<br />
Steve Ballmer stellte Windows 7 vor 46<br />
Online<br />
Neuer online-Services: <strong>Berlin</strong>er Umweltportal 47<br />
Vor 4O Jahren startete der Vorläufer des Internets 47<br />
25 Jahre E-Mail in Deutschland 48<br />
Ein Drittel der Internetnutzer verirrt sich im Netz 49<br />
Deutsche Internet-Nutzer haben hohes Risikobewusstsein<br />
5O<br />
Internet-Kriminelle weiten Aktivitäten aus 51<br />
Mit etracker Web-Controlling 3.O schaffen öffentliche<br />
Einrichtungen mehr Bürgernähe 52<br />
Tipps und Tricks<br />
Wikipedia korrekt zitieren 53<br />
Häufig sind Texte am Computer nur schwer zu lesen 53<br />
E-Mail-Einschreiben nicht rechtsverbindlich 54<br />
Strom und Geld sparen mit umweltfreundlichen <strong>IT</strong>K-Geräten 55<br />
Datenrettungssoftware im Test 57<br />
Veranstaltungen<br />
CeB<strong>IT</strong> 2O1O mit Schwerpunkt Connected Worlds 58<br />
E-Justice 3.O, Collaboration 2.O und ubiquitäre Demokratie 59<br />
Literatur<br />
Cloud Computing: Evolution in der Technik, Revolution im Geschäft<br />
Dies und Das<br />
Jahresinhalt 61<br />
Impressum 64<br />
6O<br />
4/09 3
Die Europäische<br />
Dienstleistungsrichtlinie<br />
Mit 27 Mitgliedstaaten und einer<br />
Bevölkerung von beinahe einer<br />
halben Milliarde Menschen<br />
erwirtschaftet die Europäische<br />
Union (EU) im Binnenmarkt das größte<br />
Bruttoinlandsprodukt der Welt. Innerhalb<br />
des Europäischen Binnenmarktes,<br />
der als eine ihrer größten Errungenschaften<br />
gilt, versucht die EU stetig<br />
ehemals bestehende Handels- und<br />
Wettbewerbsbeschränkungen zwischen<br />
den Mitgliedstaaten schrittweise abzubauen.<br />
Ziel ist ein weitgehend homogener<br />
Wirtschaftsraum, dessen<br />
Wirtschaftsbereiche, wie z.B. der der<br />
öffentlichen Dienste, nach und nach<br />
durch einheitliche und nicht mehr durch<br />
nationale Vorschriften geregelt werden<br />
sollen. Damit sich die EU noch wirkungsvoller<br />
für ihre Bürger einsetzen<br />
kann, wurde ein neuer Vertrag ausgearbeitet,<br />
der so genannte Vertrag von Lissabon.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Möglichkeiten ziehen können (Handbuch zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie<br />
der Europäischen Kommission, S. 7).“ Die Richtlinie fordert von den<br />
Mitgliedstaaten die Verfahren und Formalitäten für Dienstleistungserbringer zur<br />
Aufnahme einer Geschäftstätigkeit zu vereinfachen. Dies bedeutet für diese nicht<br />
nur rechtsetztende Maßnahmen zu ergreifen sondern auch die Einführung einiger<br />
praktischer Maßnahmen zu veranlassen, wie zum Beispiel die der Bereitstellung<br />
„einheitlicher Ansprechpartner“ für die Dienstleistungserbringer, einfache elektronische<br />
Verfahren sowie eine verstärkte Verwaltungszusammenarbeit. Die<br />
Dienstleistungsrichtlinie muss von den Mitgliedstaaten bis zum 28. Dezember <strong>2009</strong><br />
vollständig umgesetzt werden.<br />
Die wesentlichen Punkte der Dienstleistungsrichtlinie<br />
• Mitgliedstaaten müssen „einheitliche Ansprechpartner“ für Dienstleistungserbringer<br />
einrichten. Diese können dort ihre benötigten Informationen<br />
erhalten und Angelegenheiten regeln (Unternehmenseintragungen, Steuer-,<br />
Mehrwertsteuer.- und Sozialversicherungsangelegenheiten, usw.).<br />
• Mitgliedstaaten müssen dafür Sorge tragen, dass dies entweder vor Ort bei<br />
einer Verwaltungsstelle oder aus der Ferne und elektronisch (also über<br />
öffentlich zugängliche Netze wie das Internet) erledigt werden kann.<br />
• Mitgliedstaaten müssen alle ihre Genehmigungsregelungen für den Zugang<br />
zu einer Dienstleistung sowie deren Ausübung überprüfen und bewerten.<br />
Sind diese unnötig oder unverhältnismäßig, müssen sie sie abschaffen<br />
oder durch weniger restriktive Mittel ersetzen.<br />
• Mitgliedstaaten müssen diskriminierende Anforderungen und besonders<br />
beschränkende Anforderungen (z. B. in Bezug auf Staatsangehörigkeit und<br />
Wohnsitz) abschaffen.<br />
Der Vertrag von Lissabon und die<br />
neue Dienstleistungsrichtlinie<br />
EU-Arbeitnehmer haben in jedem Mitgliedstaat,<br />
zu den gleichen Bedingungen<br />
wie dessen Inländer, die Möglichkeit als<br />
abhängig Beschäftigter oder als Selbständiger<br />
zur arbeiten. Die Aufnahme<br />
einer Geschäftstätigkeit im EU-Ausland<br />
ist für potenzielle Unternehmer jedoch<br />
oft aufwändig, kostenintensiv und kompliziert.<br />
Unter anderem um diese Hemmnisse<br />
abzubauen, wurde gemäß dem<br />
Vertrag von Lissabon die neue<br />
Dienstleistungsrichtlinie (RL 2006/123/<br />
EG vom 12. Dezember 2006 über<br />
Dienstleistungen im Binnenmarkt) der<br />
Europäischen Union beschlossen. Der<br />
Europäischen Kommission nach besteht<br />
das Ziel der Dienstleistungsrichtlinie<br />
darin, „Fortschritte im Hinblick auf einen<br />
echten Binnenmarkt für Dienstleistungen<br />
zu erreichen, so dass im größten<br />
Sektor der europäischen Wirtschaft sowohl<br />
die Unternehmen als auch die Verbraucher<br />
den vollen Nutzen aus seinen<br />
Grafik: Europäische Union - S. Solberg J. - Wikimedia Commons<br />
„Die Mitgliedstaaten können zudem entscheiden, dass die „einheitlichen<br />
Ansprechpartner“ nur eine koordinierende Rolle erfüllen, so dass die endgültigen<br />
Entscheidungen bei den bestehenden zuständigen Behörden verbleiben (Handbuch<br />
zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie der Europäischen Kommission, S. 22).“<br />
Diese zuständigen Behörden der verschiedenen Mitgliedstaaten müssen zudem<br />
Informationen austauschen und auf Anfrage Kontrollen, Inspektionen und <br />
4/09 4
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Untersuchungen durchführen sowie sich gegenseitig unterstützende Amtshilfe<br />
leisten. Sie müssen andere Mitgliedstaaten warnen, wenn eine Dienstleistung der<br />
Gesundheit oder Sicherheit von Personen oder der Umwelt schweren Schaden<br />
zufügen könnte.<br />
Technische Unterstützung - das Binnenmarktinformationssystem<br />
„Die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten erfordert ein gut funktionierendes<br />
elektronisches Informationssystem, damit die zuständigen Behörden ihre jeweiligen<br />
Ansprechpartner in anderen Mitgliedstaaten leicht ermitteln und wirksam mit<br />
ihnen kommunizieren können (Richtlinie 2006/123/EG des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates vom 12. Dezember 2006 über Dienstleistungen im Binnenmarkt,<br />
Art. 112).“ In diesem Zusammenhang hat sich die Europäische Kommission<br />
verpflichtet ein elektronisches System für den Austausch von Informationen (IMI)<br />
einzurichten - welches unter Berücksichtigung gegebenenfalls vorhandener Sprachbarrieren<br />
mit einer Funktion zur Sprachunterstützung versehen ist. IMI stellt also das<br />
technische Hilfsmittel zur Unterstützung der Verwaltungszusammenarbeit dar.<br />
Die neue Dienstleistungsrichtlinie – eine Chance zur Verwaltungsmodernisierung<br />
„Die Einrichtung von elektronischen Verfahren, die über die Grenzen hinweg<br />
verwendet werden können, ist bereits seit geraumer Zeit Bestandteil der E-<br />
Government-Ziele der Mitgliedstaaten und der Gemeinschaft. In der Dienstleistungsrichtlinie<br />
sind die Mitgliedstaaten nunmehr eine rechtliche Verpflichtung zur Umsetzung<br />
von E-Government-Leistungen bis zu einem festgelegten Termin eingegangen<br />
(Handbuch zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie, S. 25).“<br />
Verwaltung bietet Service aus<br />
einer Hand für Bürgerinnen und<br />
Bürger und Unternehmen<br />
eGovernment: <strong>Berlin</strong><br />
erkennt Chancen der<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
Die EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
2006/123/EG soll Hindernisse<br />
zur Gewährleistung der Niederlassungs-<br />
und Dienstleistungsfreiheit<br />
innerhalb der EU abbauen und die<br />
Verwaltungsstrukturen vereinfachen.<br />
Danach sind die EU-Mitgliedstaaten verpflichtet<br />
sicherzustellen, dass Dienstleister<br />
alle für die Aufnahme und die Ausübung<br />
ihrer Tätigkeit erforderlichen<br />
Verfahren und Formalitäten über „Einheitliche<br />
Ansprechpartner“ abwickeln<br />
können, auch auf elektronischem Weg.<br />
Die neue Dienstleistungsrichtlinie soll nicht nur die Verfahren und Formalitäten für<br />
Dienstleistungserbringer vereinfachen, sondern auch in enormem Maße zur<br />
Modernisierung der öffentlichen Verwaltungen der Mitgliedstaaten beitragen. Die<br />
Dienstleistungsrichtlinie wird vermutlich kaum mit Ablauf der Frist am 28.12.<strong>2009</strong><br />
in einem einmaligen Akt komplett umgesetzt werden können. Vielmehr wurde durch<br />
die Unterzeichnung des Vertrags von Lissabon ein Entwicklungsprozess ausgelöst,<br />
dessen Vorteile sich für die Bürger des Europäischen Wirtschaftsraums erst im Laufe<br />
der Jahre erweisen werden.<br />
Quellen: Richtlinie 2006/123/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom<br />
12. Dezember 2006 über Dienstleistungen im Binnenmarkt; http://<br />
www.dienstleistungsrichtlinie.de/DLR/Redaktion/PDF/<br />
dienstleistungsrichtlinie,property=pdf,bereich=dlr,sprache=de,rwb=true.pdf<br />
(21.10.<strong>2009</strong>)<br />
Europäische Kommission: Handbuch zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie;<br />
http://ec.europa.eu/internal_market/services/docs/services-dir/guides/<br />
handbook_de.pdf (21.10.<strong>2009</strong>)<br />
MONIKA REHBRONN<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />
Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />
<br />
Foto: fux - Fotolia.de<br />
In <strong>Berlin</strong> hat das Projekt „EU-<br />
Dienstleistungsrichtlinie“ einen hohen<br />
Stellenwert<br />
Das Land <strong>Berlin</strong> setzt die Richtlinie als<br />
Leitprojekt im Rahmen des Senatsprogramms<br />
„ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ um.<br />
Mit dem Projekt will der <strong>Berlin</strong>er Senat<br />
die Transparenz in den<br />
<br />
4/09 5
Verwaltungsverfahren verbessern,<br />
elektronische Verfahren etablieren und<br />
sowohl Verwaltungsprozesse als auch<br />
deren Organisation weiterentwickeln.<br />
Die Leitung und Koordination liegt bei<br />
der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Wirtschaft,<br />
Technologie und Frauen.<br />
Im Land <strong>Berlin</strong> wurde die Chance erkannt,<br />
von einer konsequenten Umsetzung<br />
der Richtlinie zu profitieren. Das<br />
Gesamtprojekt mit seinen komplexen<br />
rechtlichen und organisatorischen Aspekten,<br />
sowie der Realisierung elektronischer<br />
Plattformen und interaktiven<br />
Kommunikationswegen, gliedert sich in<br />
drei Teilprojekte:<br />
Teilprojekt 1: Harmonisierung des<br />
Fachrechts<br />
Die Prüfung der 1.350 Normen im <strong>Berlin</strong>er<br />
Landesrecht erfolgte unter Federführung<br />
der Senatsverwaltung für Inneres<br />
und Sport. Die Prüfung ist abgeschlossen<br />
und die notwendigen Rechtsänderungen<br />
definiert. Nun gilt es, 35<br />
Normen an die Vorgaben der Dienstleistungsrichtlinie<br />
anzupassen.<br />
Die wichtigsten Änderungen:<br />
• Anordnung des Verfahrens über<br />
den Einheitlichen Ansprechpartner<br />
• Anordnung von Genehmigungsfrist<br />
und -fiktion<br />
• Verzicht auf Vorlage von Originaldokumenten<br />
• Anerkennung von Genehmigungen<br />
anderer Bundesländer<br />
• Anpassung von Anforderungen<br />
an Unternehmen<br />
• Kostendeckungsprinzip bei Gebühren<br />
im Geltungsbereich der<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die entscheidende Schnittstelle im neuen<br />
Verfahren ist der Einheitliche Ansprechpartner.<br />
Allerdings ist das Zusammenwirken zwischen ihm und den zuständigen<br />
Stellen in der Richtlinie nicht geregelt. Seine Position beeinflusst zwar nicht die<br />
Verteilung von Zuständigkeiten und Befugnissen zwischen Behörden, sie setzt<br />
jedoch eine intensive Vernetzung zwischen allen betroffenen Stellen voraus.<br />
<strong>Berlin</strong> schafft den Einheitlichen Ansprechpartner im Geschäftsbereich der<br />
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen.<br />
Sein Aufgabenbereich geht über die von der EU-Dienstleistungsrichtlinie geforderten<br />
Gebiete - Informations- und Auskunftspflichten zu Zuständigkeiten und Verfahren,<br />
Pflicht zur Entgegennahme von Anträgen und Unterlagen sowie Koordination<br />
und Begleitung der Dienstleister aus dem EU-Ausland - hinaus.<br />
So können die Leistungen des Ansprechpartners auch von Dienstleistern aus der<br />
Bundesrepublik sowie Drittstaaten in Anspruch genommen werden. Die verbindliche<br />
Kooperation mit den Wirtschaftskammern und dem Deutschen Gewerkschaftsbund<br />
in <strong>Berlin</strong> ermöglicht zudem sowohl ein Beratungsangebot zur Wirtschaftsförderung<br />
als auch zur Erstinformationen zum Arbeits- und Sozialrecht. Mit Kammern<br />
und DGB werden Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen.<br />
Der Einheitliche Ansprechpartner kooperiert auf Basis eines gestaffelten Modells<br />
mit sogenannten Kopfstellen in den zwölf <strong>Berlin</strong>er Bezirken. In das Modell sind<br />
zudem die fachlich zuständigen Bereiche in den <strong>Berlin</strong>er Bezirken (wie Ordnungsämter,<br />
Tiefbauämter, Gesundheitsämter), in den Senatsverwaltungen und deren<br />
nachgeordneten Behörden sowie bei den Kammern einbezogen. Eine entsprechende<br />
<strong>IT</strong>-Infrastruktur und Kollaborationsplattform sorgt für die notwendige Verknüpfung<br />
und elektronische Zusammenarbeit.<br />
Teilprojekt 3: <strong>IT</strong>-Unterstützung für alle Verfahrensbeteiligten<br />
Partner bei der Konzeption und Realisierung der <strong>IT</strong>-Unterstützung in der Hauptstadt<br />
ist das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>). Geleitet wird auch dieses<br />
Teilprojekt von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Das Ziel des <strong>IT</strong>-<br />
Projekts ist die technische Umsetzung des Gesamtprojekts.<br />
Ein entsprechendes Artikelgesetz soll noch<br />
verabschiedet werden.<br />
Teilprojekt 2: Einheitlicher Ansprechpartner<br />
und Verwaltungsverfahren<br />
Grafik: Ralf Ganser (Senatsverwaltung für Inneres und Sport)<br />
Alle Prozessbeteiligten werden in ein gemeinsames <strong>IT</strong>-System eingebunden. Denn<br />
müsste der Einheitliche Ansprechpartner mit seinen Kooperationspartnern <br />
4/09 6
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
außerhalb eines gemeinsamen <strong>IT</strong>-Systems, also ausschließlich telefonisch oder<br />
per E-Mail, kommunizieren, wäre dies mit erheblichem Mehraufwand verbunden.<br />
Die eGovernment-Suite des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ermöglicht die technische Umsetzung<br />
durch ein umfassendes Angebot an eGovernment-Leistungen. Damit stehen für<br />
bestimmte Softwarefunktionen bereits in der Produktion befindliche, ausgereifte<br />
Produkte zur Verfügung. Mit der Realisierung der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
werden die vorhandenen eGovernment-Dienste um weitere ergänzt. Das Gesamtsystem<br />
setzt der durch eine EU-weite Ausschreibung gewonnene Partner T-Systems um.<br />
Die eGovernment-Suite basiert auf einer serviceorientierten Architektur (SOA). Sie<br />
bietet die geeignete Plattform für die prozessorientierte Umsetzung der<br />
Dienstleistungsrichtlinie, da die einzelnen Komponenten mittels Webservices<br />
miteinander verknüpft werden können. Um die komplexe EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
technisch unterstützen zu können, wurden Einsatz-Szenarien einschließlich<br />
der sich daraus ergebenden Anforderungen definiert.<br />
Grafik: Ralf Ganser (Senatsverwaltung für Inneres und Sport)<br />
Die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie als Modell<br />
Sowohl beim technischen Aufbau als auch bei den Konzepten zur Verknüpfung der<br />
Prozesse lässt sich <strong>Berlin</strong> vom Prinzip der Wiederverwendbarkeit der Lösungen<br />
leiten. Indem die Dienste, Softwarekomponenten, Konzepte und Vorgehensweisen<br />
auf andere Projekte übertragbar sind, soll die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung künftig durchlässiger<br />
sowie bürger- und unternehmensfreundlicher gestaltet werden. Die Umsetzung<br />
der EU-Dienstleistungsrichtlinie dient als Modell für die weitere eGovernment-<br />
Entwicklung im Land <strong>Berlin</strong>. (EB)<br />
<br />
Online-Service aus einer Hand spart lange Wege<br />
<strong>Berlin</strong> - Wer in Deutschland eine Dienstleistungstätigkeit aufnehmen will, muss<br />
heute bis zu 15 Verwaltungsstellen kontaktieren. Das soll anders werden.<br />
Künftig werden Informationen online durch eine zentrale Anlaufstelle gebündelt.<br />
Das bedeutet schneller Service aus einer Hand statt langer Wege - sowohl<br />
für Unternehmen als auch für die <strong>Berlin</strong>erinnen und <strong>Berlin</strong>er. Mittels eines neuen<br />
elektronischen Systems sollen bereits Ende <strong>2009</strong> Dienstleistungsunternehmen <br />
Dienste und Komponenten<br />
Die <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Lösung für die EU-<br />
Dienstleistungsrichtlinie setzt sich<br />
aus folgenden Diensten und Komponenten<br />
zusammen:<br />
Dienste/Software<br />
• CRM (Kunden- und Fallmanagement)<br />
• Lanzeitarchivierung<br />
• Konvertierungsdienst<br />
• Portal-Service<br />
• Enterprise Application Integration<br />
• Verzeichnisdienst<br />
• Identity-Management<br />
• Meta-Verzeichnisdienst<br />
• Outputmanagementsystem<br />
• Sicherung der Zugangsschichten<br />
(Anti Spam, Anti-<br />
Virus, Content Filter)<br />
• Public Key Infrastructure<br />
• Virtuelle Poststelle, elektronisches<br />
Behördenpostfach<br />
• Dokumentenmanagementsystem<br />
• Formularservice<br />
• ePayment-Dienst<br />
Zu verknüpfende Schnittstellen<br />
• Datenbankmanagementsystem<br />
Bürgerdienste (bildet<br />
den Dienstleistungskatalog<br />
der Verwaltungsdienstleister<br />
ab)<br />
• Fachverfahren Gewerbe<br />
• Schnittstelle ProFiskal (<strong>Berlin</strong>er<br />
Querschnittsverfahren<br />
im Haushalts-, Kassen- und<br />
Rechnungswesen)<br />
• Starter-Center (IHK, Handwerkskammer)<br />
• <strong>Berlin</strong> Telefon (Servicetelefon<br />
115)<br />
• Informationsportal <strong>Berlin</strong>.de<br />
• Zuständigkeitsfinder<br />
4/09 7
aus dem In- und Ausland einfach<br />
online ausgewählte Anzeige- und Genehmigungsverfahren<br />
in der Hauptstadt<br />
vornehmen können. Der Einheitliche<br />
Ansprechpartner wird in der Senatsverwaltung<br />
für Wirtschaft, Technologie<br />
und Frauen eingerichtet. In Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wurde die<br />
Telekom-Tochter T-Systems mit der<br />
technischen Umsetzung beauftragt.<br />
Wirtschaftssenator Harald Wolf: „Zeit<br />
ist Geld: Unternehmen brauchen schnellen<br />
Service statt langer Wege. Daher<br />
bündeln wir Informationen online aus<br />
einer Hand, die per Mausklick abrufbar<br />
sind. Unternehmen finden Informationen<br />
zum Standort <strong>Berlin</strong>, Bürgerinnen<br />
und Bürger finden kompetente Antworten<br />
auf ihr Fragen. Als einheitlicher<br />
Ansprechpartner steht die <strong>Berlin</strong>er<br />
Wirtschaftsverwaltung bereit. Gemeinsam<br />
mit der Industrie- und Handelskammer<br />
zu <strong>Berlin</strong>, der Handwerkskammer<br />
<strong>Berlin</strong>, der <strong>Berlin</strong> Partner GmbH<br />
und dem DGB-Bezirk <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
wollen wir <strong>Berlin</strong>s Service-Qualität<br />
weiter steigern.“<br />
Zentraler Online-Zugang zu allen Anlaufstellen<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Infrastruktur sowie einem umfangreichen Softwarepaket des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> aufsetzt.<br />
„Die vorhandenen Lösungen werden ergänzt und durch die Programmierung von<br />
Schnittstellen miteinander verknüpft“, erläutert Konrad Kandziora, Vorstand des<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. „So müssen wir das Rad nicht neu erfinden, <strong>Berlin</strong> spart dadurch<br />
Kosten und Zeit“, ergänzt Joachim A. Langmack, Mitglied der Geschäftsführung<br />
von T-Systems. „Außerdem lässt sich die Lösung später für weitere bürger- und<br />
unternehmerfreundliche Online-Dienstleistungen erweitern wie die Zulassung von<br />
Fahrzeugen oder das Anmelden einer Wohnung.“<br />
Leitprojekt der „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“<br />
Der <strong>Berlin</strong>er Senat hat bereits 2007 das Programm „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ zur<br />
Modernisierung der Verwaltung beschlossen. Deren Servicequalität wird der Senat<br />
in über 100 Projekten und Vorhaben weiter verbessern. Das Programm soll den<br />
Zugang zu den öffentlichen Dienstleistungen erleichtern, Verwaltungsprozesse<br />
vereinfachen und Hürden abbauen. Leitprojekte der Modernisierung in dieser<br />
Legislaturperiode sind fünf E-Government-Projekte: die elektronische Bereitstellung<br />
aller internetfähigen Dienstleistungen der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter, die Weiterentwicklung<br />
des „<strong>Berlin</strong>-Telefons“ zur zentralen Servicenummer 115, die Einrichtung<br />
des Einheitlichen Ansprechpartners und die elektronische Verfahrensabwicklung<br />
für EU-Dienstleister, die elektronische Melderegisterauskunft und die elektronische<br />
Baugenehmigung. (LPD)<br />
<br />
Internet-Portal für Dienstleister<br />
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat unter der<br />
Internetadresse www.dienstleistungsrichtlinie.de ein Informations- und<br />
Service-Portal zur europäischen Dienstleistungsrichtlinie eingerichtet. <br />
Viele zuständige Stellen in verschiedenen<br />
Ämtern bedeuten schon für die in<br />
<strong>Berlin</strong> ansässigen Unternehmen einen<br />
erheblichen Aufwand. Für Gewerbetreibende<br />
aus anderen EU-Ländern sind sie<br />
zuweilen eine schier unüberwindliche<br />
Hürde. Um diese europaweit abzubauen,<br />
hat die Europäische Union die so<br />
genannte EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
beschlossen. Ihre Mindestanforderungen<br />
müssen alle Mitgliedstaaten bis Ende<br />
<strong>2009</strong> umsetzen. Dazu gehört in erster<br />
Linie die Einrichtung einer einheitlichen<br />
Anlaufstelle - des Einheitlichen Ansprechpartners<br />
-, die auf elektronischem<br />
Wege erreichbar sein muss.<br />
Kostengünstige und flexibel erweiterbare<br />
technische Lösung<br />
Für <strong>Berlin</strong> hat T-Systems eine Lösung<br />
entwickelt, die auf der in der Verwaltung<br />
bereits vorhandenen E-Government-<br />
www.dienstleistungsrichtlinie.de<br />
4/09 8
Auf dem Portal können sich bereits<br />
tätige und potentielle Dienstleister, Verbraucher<br />
und andere Interessierte über<br />
die Inhalte der Richtlinie und<br />
insbesondere ihre Umsetzung informieren.<br />
Unter anderem werden aktuelle Informations-<br />
und Serviceleistungen des<br />
Bundes und der Bundesländer vorgestellt.<br />
Sobald sie eingerichtet sind, werden<br />
über das Portal ebenso die für<br />
dienstleistungsbezogene Anliegen zuständigen<br />
so genannten „Einheitlichen<br />
Ansprechpartner“ vor Ort aufzufinden<br />
sein. Diese sollen es künftig möglich<br />
machen, dass jeder Dienstleistungserbringer<br />
über eine Kontaktstelle bzw. -<br />
person verfügt, über die alle<br />
dienstleistungsbezogenen Verfahren und<br />
Formalitäten sowie Informationsanfragen<br />
abgewickelt werden können. Eine<br />
Reihe von Publikationen rundet das<br />
Angebot des Portals ab. (EB) <br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
des Einheitlichen Ansprechpartners für das Land Brandenburg und zur Änderung<br />
weiterer Vorschriften“ sind mit ihrer Veröffentlichung im Gesetz- und Verordnungsblatt<br />
für das Land Brandenburg inzwischen in Kraft getreten.<br />
Umsetzung der<br />
Dienstleistungsrichtlinie<br />
im Land Brandenburg<br />
Potsdam - Von der Umsetzung der<br />
EU-Richtlinie sind alle staatlichen<br />
und vom Staat mit Rechtsetzungsbefugnissen<br />
ausgestatteten<br />
Ebenen betroffen, d.h. neben Bund und<br />
Ländern auch Kommunen, Kammern<br />
und sonstige öffentlich-rechtliche Körperschaften,<br />
Anstalten und Stiftungen.<br />
In Brandenburg ist das Ministerium für<br />
Wirtschaft federführend für die<br />
Koordinierung der Umsetzung der EG-<br />
Dienstleistungsrichtlinie zuständig. Die<br />
Landesregierung hat am 25. November<br />
2008 entschieden, den „Einheitliche<br />
Ansprechpartner für das Land Brandenburg“<br />
gemäß § 13 Landesorganisationsgesetz<br />
im Geschäftsbereich des<br />
Wirtschaftsministeriums zu errichten.<br />
Die vom Landtag Brandenburg am 1.<br />
Juli <strong>2009</strong> beschlossenen gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen - „das geänderte<br />
Gebührengesetz für das Land Brandenburg“<br />
und „das Gesetz zur Einführung<br />
http://service.brandenburg.de/lis/list.php/start<br />
Derzeit wird intensiv an der Umsetzung der dafür grundlegenden <strong>IT</strong>-Lösung<br />
gearbeitet. Es ist der Aufbau eines Portals vorgesehen, über das die Vorgangsbearbeitung<br />
zentral abgewickelt werden soll. Jeder Nutzer wird innerhalb dieses<br />
Portals einen eigenen geschützten Bereich erhalten, in welchem er Anträge erstellen<br />
und bearbeiten und diese anderen Verfahrensbeteiligten zugänglich machen kann.<br />
Weiterhin soll Dienstleistern ein umfangreiches Informationsangebot zur Verfügung<br />
zu stellen, dass ihnen die Möglichkeit bietet, sich schnell und unkompliziert<br />
selbst ein Bild über die wesentlichen Formalitäten eines Genehmigungsverfahrens<br />
zu machen. Integriert wird diese Lösung in das bereits jetzt bestehende Onlineangebot<br />
von www.service.brandenburg.de Auf der CeB<strong>IT</strong> wurde im März <strong>2009</strong> in Hannover<br />
der Prototyp vorgestellt. (EB)<br />
<br />
Hessen: Wirtschaftsförderung durch<br />
Bürokratieabbau<br />
Hannover - Hessen führt die gemeinsam mit SAP entwickelte Lösung für die<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie ein und setzt damit landesweit und fristgerecht<br />
die EU-Richtlinie um. das Land verfolgt das Ziel, Wirtschaftsförderung<br />
durch den Abbau bürokratischer Hindernisse für Unternehmer zu erreichen.<br />
Kernstück der <strong>IT</strong>-Lösung soll ein zentrales Dienstleistungsportal für Gewerbetreibende<br />
sein. Über einen einheitlichen Ansprechpartner können Unternehmen<br />
künftig die für eine Gewerbegründung relevanten Antrags- und Genehmigungsprozesse<br />
elektronisch unterstützt abwickeln. Zudem will Hessen über das Portal<br />
Informationsmaterial zu entsprechenden Services, Formularen und Ansprechpartnern<br />
der Landes- und Kommunalbehörden bereitstellen.<br />
<br />
4/09 9
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Enge Vernetzung der zuständigen Stellen auf Landes- und Kommunalebene<br />
Die Funktion des einheitlichen Ansprechpartners soll in Hessen in einer zentralen<br />
Stelle gebündelt werden, die gemeinsam von der Landesverwaltung und den beteiligten<br />
Kammern betrieben wird. Darüber hinaus sieht Hessen eine Integration<br />
verschiedener kommunaler Anwendungen über eine Schnittstelle direkt in das<br />
Dienstleistungsportal vor. Dazu soll unter anderem eine Lösung zählen, die viele<br />
hessische Kommunen für die Fallbearbeitung verwenden sowie eine in den Handwerkskammern<br />
eingesetzte Lösung. Die Suchmaschine „Hessen-Finder“ ermöglicht<br />
die Unterstützung der Informationsbeschaffung bezüglich der Leistungen der Landes-<br />
und Kommunalbehörden. Sie kann einen Wegweiser zu den zuständigen Stellen<br />
sowie strukturierte und standardisierte Verfahrensbeschreibungen, Rechtsbezüge<br />
und Gebührenauskünfte bieten. Es ist geplant, die Lösung in das bereits bestehende<br />
Hessenportal zu integrieren und funktional anzupassen.<br />
Das Hessische Ministerium des Innern und für Sport ist auch ein Gewinner des<br />
diesjährigen eGovernment-Wettbewerbs. Der Wettbewerb, der in diesem Jahr zum<br />
neunten Mal von der Management- und Technologieberatung BearingPoint und dem<br />
Technologieanbieter Cisco ausgerichtet wurdw, kürt jährlich die innovativsten <strong>IT</strong>-<br />
Projekte in der Verwaltung. Das Hessische Ministerium bekam in der Kategorie<br />
“Beste E-Government-Lösung für den Wirtschaftsstandort Deutschland” den Sonderpreis<br />
(Wirtschaft) der Jury für das Projekt “Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie”.<br />
Mit der Umsetzung der EU-<br />
Dienstleistungsrichtlinie werden alle<br />
elektronischen Systeme jeder Genehmigungsinstanz<br />
(Land, Kommunen, Kammern)<br />
verbunden und somit gleichzeitig<br />
eine Anbindung an die einheitliche<br />
Behördennummer D115 für die Antragsteller<br />
bereitgestellt. So wird die<br />
Bündelung und Steuerung aller Prozesse<br />
über einen einheitlichen Ansprechpartner<br />
in Hessen ermöglicht.<br />
(PM/EB).<br />
<br />
Umsetzung in Sachsen<br />
Dresden - In Deutschland haben<br />
die Bundesländer den Auftrag,<br />
die EG-Dienstleistungsrichtlinie<br />
eigenständig umzusetzen. In Sachsen<br />
sind damit neben der Landesverwaltung<br />
auch die Kommunen und<br />
Kammern als zuständige Behörden betroffen.<br />
Die organisatorische und technische<br />
Umsetzung erfolgt durch das Sächsische<br />
Staatsministerium des Innern. Die<br />
Federführung des Umsetzungsprojektes<br />
liegt in Sachsen zwar auf staatlicher Seite,<br />
das Projekt ist aber durch die Mitwirkung<br />
vieler Akteure durch einen stark<br />
kooperativen Ansatz geprägt.<br />
http://www.egovernment.hessen.de/<br />
Die entwickelte Lösung für die EU-Dienstleistungsrichtlinie setzt sich zusammen<br />
aus dem SAP-Fallmanagement basierend auf SAP Customer Relationship Management<br />
(SAP CRM) und dem SAP-Antragsmanagement, das auf der Technologieplattform<br />
SAP NetWeaver aufsetzt. Die Lösung wird auf einer serviceorientierten<br />
<strong>IT</strong>-Architektur (SOA) basieren und somit technisch flexibel und ausbaufähig sein.<br />
Damit soll gewährleistet sein, dass sich die Lösung an künftige rechtliche und<br />
organisatorische Veränderungen anpassen lässt und zusätzliche Fachverfahren der<br />
öffentlichen Verwaltung angebunden werden können.<br />
Nur durch eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen den einzelnen Ressorts, der<br />
Landesdirektion Leipzig, den kommunalen<br />
Landesverbänden, der Sächsischen<br />
Anstalt für kommunale Datenverarbeitung,<br />
den Pilotregionen, den weiteren<br />
Kommunen sowie den Kammern ist ein<br />
solch komplexer Veränderungsprozess<br />
in einer knappen Zeitspanne zu realisieren.<br />
Eine enge Kooperation in verschiedenen<br />
Gremien und Arbeitsgruppen, die<br />
sich durch ein einheitliches Vorgehen<br />
und der Schaffung gemeinsamer Umsetzungsstandards<br />
auszeichnet, ist hierzu<br />
notwendig.<br />
Diese Zusammenarbeit wird durch die<br />
Pilotregionen Landeshauptstadt Dresden,<br />
Vogtlandkreis mit kreisangehörigen<br />
Städte Plauen und Oelsnitz sowie <br />
4/09 10
http://www.egovernment.sachsen.de/<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
dem Landkreis Bautzen besonders unterstützt. Zur weitgehenden Entlastung der<br />
anderen sind diese Kommunen modellhaft beteiligt. Das Projekt ist in vier Handlungsfelder<br />
unterteilt, die die wesentlichen Bausteine der Umsetzung darstellen. Die<br />
zentralen Anforderungen werden bis Ende <strong>2009</strong> technisch umgesetzt.<br />
Die EU-Dienstleistungsrichtlinie wird in Sachsen zum Anlass genommen, die hierfür<br />
erhobenen Verfahren als auch die technische Umsetzung im Sinne der Verwaltungsvereinfachung<br />
ab 2010 noch weiter zu verbessern. (EB)<br />
<br />
Mecklenburg-Vorpommern: Einheitlicher<br />
Ansprechpartner bringt Erleichterung für<br />
Unternehmen<br />
Schwerin - Das Kabinett von Mecklenburg-Vorpommern hat Anfang September<br />
<strong>2009</strong> einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der Dienstleistungserbringern<br />
das Leben erleichtern soll. Hintergrund ist die Europäische<br />
Dienstleistungsrichtlinie, die in Landesrecht umgesetzt werden muss. Wer in Deutschland<br />
ein Unternehmen gründen oder eine neue Dienstleistung anbieten möchte, ist<br />
vorher mit verschiedensten Genehmigungsverfahren konfrontiert. „Hier setzt die<br />
EG-Dienstleistungsrichtlinie an. Die grenzüberschreitende Erbringung von Dienstleistungen<br />
und die Niederlassung innerhalb der EU müssen erleichtert werden. Die<br />
Richtlinie soll den europäischen Markt für Dienstleistungen als wirtschaftlichen<br />
Wachstumsmotor voranbringen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und<br />
Tourismus, Jürgen Seidel, auf der Landespressekonferenz in Schwerin.<br />
„Der einheitliche Ansprechpartner soll sowohl Unternehmer aus dem EU-Ausland<br />
als auch hiesigen Unternehmen zur Verfügung stehen“, erklärte Seidel. Für diese<br />
Aufgabe stehen die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern<br />
des Landes bereit. „Die Wirtschaftskammern<br />
bieten sich als wirtschaftsnahe<br />
und in der Beratung von gründungs- und<br />
niederlassungswilligen Firmen erfahrene<br />
Partner für diese Aufgabe an“, so Seidel.<br />
Im Zuge der Einrichtung des „Einheitlichen<br />
Ansprechpartners“ wird auch die<br />
elektronische Vernetzung mit allen zuständigen<br />
Stellen im Land vorangetrieben,<br />
so dass in naher Zukunft die Unternehmen<br />
auch eine Vielzahl von erforderlichen<br />
Genehmigungen vom Computer<br />
aus beantragen können. An entsprechenden<br />
Verfahren arbeitet das Innenministerium<br />
des Landes gemeinsam<br />
mit der Datenverarbeitungszentrum<br />
GmbH, den Wirtschaftskammern sowie<br />
dem Wirtschaftsministerium intensiv<br />
zusammen. „Mit den Vorgaben der<br />
Dienstleistungsrichtlinie und den Regelungen<br />
des Landes kommen wir mit der<br />
elektronischen Verwaltung im Verhältnis<br />
Bürger - Verwaltung weiter voran“,<br />
sagte Minister Seidel. Vor allem bereits<br />
bestehende Lösungen werden genutzt.<br />
Dabei leistet beispielsweise das vorhandene<br />
Dienstleistungsportal des Landes<br />
gute Dienste.<br />
Die Tätigkeit des Einheitlichen Ansprechpartners<br />
ist kostendeckend gebührenpflichtig.<br />
Die Wirtschaftskammern<br />
werden dazu Gebührenregelungen<br />
treffen, die kostendeckend<br />
und verhältnismäßig sind. „Mit dem<br />
Mittel der Aufsicht werden wir sicherstellen,<br />
dass die Gebühr im Verhältnis<br />
zu den ersparten Behördengängen verhältnismäßig<br />
ist“, meinte Seidel.<br />
Die Entscheidung zur Verortung des<br />
einheitlichen Ansprechpartners und das<br />
Beseitigen von erkannten Diskriminierungen<br />
im Sinne der Niederlassungsfreiheit<br />
wurden von der Landesregierung<br />
in ein Gesetz gefasst, das vom<br />
Kabinett gebilligt wurde und dem Landtag<br />
zugeleitet wird. Das Gesetz enthält<br />
Regelungen zur Zuständigkeit, zur Zusammenarbeit<br />
der einheitlichen Ansprechpartner,<br />
zu Gebühren und zur<br />
Aufsicht. Der Start des „Einheitlichen<br />
Ansprechpartners“ wird zu Beginn des<br />
Jahres 2010 erfolgen. (PM) <br />
4/09 11
Ministerrat beschließt<br />
Gesetzentwurf über Einheitliche<br />
Ansprechpartner<br />
„Verfahrenslotse“ für<br />
Dienstleister auf den<br />
Weg gebracht<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
oder Ausübung einer Dienstleistungstätigkeit erforderlich sind, abgewickelt und die<br />
hierfür erforderlichen Informationen abgerufen werden. Der Einheitliche<br />
Ansprechpartner kann daher als „Verfahrenslotse“ bezeichnet werden: Er ist zugleich<br />
Berater und Mittler gegenüber den zuständigen Behörden.<br />
Dem Dienstleistungserbringer soll es freigestellt bleiben, ob er eine Kammer oder einen<br />
Stadt- oder Landkreis als EA auswählt. Der Dienstleistungserbringer kann sich folglich<br />
weiterhin auch direkt – also ohne Einschaltung eines Einheitlichen Ansprechpartners –<br />
an die für das Verfahren jeweils zuständige Behörde wenden. Der EA steht nach dem<br />
Gesetzentwurf auch inländischen Dienstleistungserbringern zur Verfügung.<br />
Stuttgart - Nach Angaben von Baden-Württembergs<br />
Wirtschaftsminister<br />
Ernst Pfister hat das Kabinett<br />
in seiner Sitzung Ende Mai <strong>2009</strong><br />
den Entwurf eines Gesetzes über Einheitliche<br />
Ansprechpartner für das Land<br />
Baden-Württemberg (EA-Gesetz BW)<br />
verabschiedet und das Wirtschaftsministerium<br />
mit der Durchführung des<br />
Anhörungsverfahrens beauftragt.<br />
„Bei den Einheitlichen Ansprechpartnern<br />
handelt es sich um eine Art<br />
Verfahrenslotsen, die Dienstleister bei<br />
der Abwicklung der Formalitäten unterstützen,<br />
die für die Aufnahme oder Ausübung<br />
einer Dienstleistungstätigkeit erforderlich<br />
sind“, erläuterte Pfister in<br />
Stuttgart. Der Entwurf dient der Umsetzung<br />
der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
und sieht vor, dass in Baden-Württemberg<br />
die 30 dienstleistungsrichtlinienrelevanten<br />
Kammern sowie auf freiwilliger<br />
Basis die 35 Landkreise und neun<br />
Stadtkreise die Aufgabe des Einheitlichen<br />
Ansprechpartners wahrnehmen.<br />
Ziel der EU-Dienstleistungsrichtlinie ist<br />
die Entwicklung und Förderung des Binnenmarktes<br />
der Europäischen Gemeinschaft.<br />
Sie soll sicherstellen, dass sowohl<br />
die Erbringer als auch die Empfänger<br />
von Dienstleistungen in den Mitgliedstaaten<br />
effektiver von den Grundfreiheiten<br />
des Niederlassungsrechts und<br />
des freien grenzüberschreitenden<br />
Dienstleistungsverkehrs profitieren können.<br />
Hierzu sollen in den Mitgliedstaaten<br />
Einheitliche Ansprechpartner als eine<br />
zentrale Anlaufstelle für Dienstleistungserbringer<br />
und -empfänger eingerichtet<br />
werden. Über den Einheitlichen<br />
Ansprechpartner können die Verfahren<br />
und Formalitäten, die für die Aufnahme<br />
http://www.service-bw.de/<br />
Mit der Übernahme der Aufgaben des EA sowohl durch die Kammern als auch durch<br />
die Stadt- und Landkreise ist ein Kompromiss gefunden worden, der die Vorteile<br />
beider Selbstverwaltungssysteme kombiniert und gewährleistet, dass überall in<br />
Baden-Württemberg mindestens ein Einheitlicher Ansprechpartner zur Verfügung<br />
steht. Sowohl die Angebote der Kammern im Bereich der Gründungsberatung als<br />
auch die Kompetenz der Land- und Stadtkreise auf dem Gebiet der Wirtschaftsförderung<br />
können so in die Aufgabenerfüllung des Einheitlichen Ansprechpartners<br />
einfließen. (PM)<br />
<br />
Rahmenkonzept zur <strong>IT</strong>-Umsetzung der<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
Die Sächsische Anstalt für kommunale Datenverarbeitung (SAKD) hat ein<br />
Rahmenkonzept zur <strong>IT</strong>-Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie (EU-<br />
DLR) veröffentlicht. In einem Leitfaden der SAKD können sich sächsische<br />
Kommunen beziehungsweise deren <strong>IT</strong>-Fachleute informieren, welche Aufgaben sie<br />
zu erfüllen haben. Das <strong>IT</strong>-Rahmenkonzept kann man seit Ende September auf der<br />
SAKD-Homepage bestellen. Nähere Informationen zur EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
gibt es zudem unter www.sakd.de/eu_dlr.html. (EB)<br />
<br />
4/09 12
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Thüringen: Einheitliche Ansprechpartner nehmen<br />
Unternehmen Behördengänge ab<br />
Erfurt - Für Unternehmen werden viele Behördengänge in Thüringen der<br />
Vergangenheit angehören: es werden der Wirtschaft im Freistaat „Einheitliche<br />
Ansprechpartner“ zur Abwicklung einer Vielzahl von Genehmigungsverfahren<br />
zur Verfügung stehen. Damit setzt das Land eine Vorgabe der EU-<br />
Dienstleistungsrichtlinie um, nach der bis Ende <strong>2009</strong> in allen Mitgliedsstaaten<br />
einheitliche Stellen zur Unterstützung von Unternehmen, Handwerksbetrieben und<br />
Dienstleistern bei behördlichen Verfahren und Formalitäten eingerichtet werden<br />
müssen.<br />
http://portal.thueringen.de/portal/page/portal/Serviceportal<br />
Die „Einheitlichen Ansprechpartner“ sind in Thüringen bei den Industrie- und<br />
Handelskammern, den Handwerkskammern, der Ingenieurkammer, der<br />
Rechtsanwaltskammer, der Steuerberaterkammer, der Architektenkammer, der<br />
Tierärztekammer und dem Landesverband der Freien Berufe angesiedelt. Seit Mitte<br />
<strong>2009</strong> sind sie über das Internet für konkrete Anfragen und zur Abwicklung von<br />
Genehmigungsverfahren erreichbar. Zur persönlichen Beratung werden zeitgleich<br />
Anlaufstellen in Erfurt, Gera und Suhl eingerichtet.<br />
Die Einheitlichen Ansprechpartner stehen sowohl deutschen als auch Unternehmen<br />
aus anderen EU-Mitgliedsstaaten zur Verfügung, die in Thüringen Dienstleistungen<br />
erbringen. (PM/EB)<br />
<br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />
Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
in<br />
Niedersachsen<br />
Hannover - Die Geschäftsprozesse<br />
zur Aufnahme und<br />
Ausübung von Dienstleistungstätigkeiten<br />
sollen in Niedersachsen<br />
zukünftig online über das Internet abgewickelt<br />
werden können. So schreibt es<br />
die Europäische Dienstleistungsrichtlinie<br />
(EU-DLR) vor. Land und Kommunen<br />
bauen die hierfür erforderliche <strong>IT</strong>-Lösung<br />
gemeinschaftlich auf. Vorgesehen<br />
ist die Bereitstellung von <strong>IT</strong>-Basiskomponenten<br />
wie ein Bürger- und Unternehmensservice,<br />
ein Formularservice,<br />
eine virtuelle Poststelle und ein Fallmanagement<br />
und deren gemeinschaftliche<br />
Nutzung durch Kommunen und<br />
Landesbehörden.<br />
Die Kosten für den Auf- und Ausbau<br />
der <strong>IT</strong>-Lösung in Höhe von 4,35 Millionen<br />
Euro werden vom Land übernommen.<br />
Es stehen in Niedersachsen zahlreiche<br />
Online-Behördendienste des Landes<br />
und der Kommunen zur Verfügung.<br />
Durch die Nutzung dieser Dienste und<br />
den gemeinschaftlichen Aufbau noch<br />
erforderlicher Strukturen soll ein kostenintensiver<br />
paralleler Aufbau gleichartiger<br />
<strong>IT</strong>-Verfahren in Niedersachsen<br />
vermieden werden.<br />
Der Aufbau der <strong>IT</strong>-Lösung ist als Maßnahme<br />
in die „Kooperationsvereinbarung<br />
zur gemeinsamen Einführung<br />
von eGovernment in Niedersachsen“<br />
aufgenommen worden. Diese Vereinbarung<br />
wurde von den kommunalen<br />
Spitzenverbänden und dem Land<br />
Niedersachsen 2007 abgeschlossen. Die<br />
Beteiligten erwarten von der neuen<br />
Maßnahme neben einer kostengünstigen<br />
Umsetzung der Anforderungen der EU-<br />
DLR auch den Aufbau von deutlich<br />
verbesserten Serviceleistungen für Unternehmen.<br />
Außerdem soll durch diese<br />
Maßnahme der Ausbau der Verwaltungen<br />
zu einem eGovernment insgesamt<br />
vorangetrieben werden. <br />
4/09 13
http://www.service.niedersachsen.de/<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Europäische Dienstleistungsrichtlinie schreibt vor, dass bei Aufnahme oder<br />
Ausübung einer Dienstleistungstätigkeit alle Verfahren und Formalitäten elektronisch<br />
abgewickelt werden können. Außerdem verlangt sie die Unterstützung durch<br />
„Einheitliche Ansprechpartner“. In Niedersachsen sollen nach dem Beschluss der<br />
Landesregierung vom 18. November 2008 das Niedersächsische Ministerium für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie die Landkreise, die kreisfreien Städte und die<br />
großen selbständigen Städte die Aufgaben des Einheitlichen Ansprechpartners<br />
übernehmen. (PM/EB)<br />
<br />
Kooperation wird mit Studie fortgeführt<br />
MATERNA und Hochschule Harz befragen erneut<br />
Kommunen zur EG-Dienstleistungsrichtlinie<br />
Gemeinsam an einem Strang ziehen:<br />
EG DL-RL in der Verwaltung aus<br />
Wirtschafts- und Wissenschaftssicht<br />
beleuchten<br />
Mit der diesjährigen Studie zur EG-<br />
Dienstleistungsrichtlinie vertiefen beide<br />
Partner ihre im letzten Jahr begonnene<br />
Zusammenarbeit. Das Ziel ist der Austausch<br />
von verwaltungswissenschaftlichem<br />
und technologischem Knowhow.<br />
Die Experten der Hochschule Harz<br />
beraten MATERNA beispielsweise bei<br />
der Entwicklung von E-Government-<br />
Dienstleistungen für die öffentliche Verwaltung.<br />
Im Fokus der Kooperation steht<br />
die EG-Dienstleistungsrichtlinie.<br />
MATERNA berät die Länder Sachsen<br />
und Rheinland-Pfalz bei der Umsetzung<br />
der Dienstleistungsrichtlinie und unterstützt<br />
weitere Behörden bei der Planung<br />
und Umsetzung von Online-Angeboten<br />
auf dem Weg zu einem „One-Stop-<br />
Government“. Der Austausch mit der<br />
Hochschule bietet einen hohen Mehrwert<br />
und fördert die Entwicklung von<br />
Lösungen, die sowohl praxisorientiert<br />
sind als auch verwaltungswissenschaftlichen<br />
Anforderungen entsprechen.<br />
(PM)<br />
<br />
Dienstleistungsrichtlinie<br />
international<br />
Deutschland vertreten<br />
beim EU-Projekt<br />
SPOCS<br />
Der Dortmunder <strong>IT</strong>-Dienstleister MATERNA GmbH und die Hochschule<br />
Harz (FH) in Halberstadt setzen kurz vor Inkrafttreten der Umsetzungsfrist<br />
der EG-Dienstleistungsrichtlinie (EG DL-RL) zum 28. Dezember <strong>2009</strong><br />
ihre im letzten Jahr begonnene empirische Studienreihe zum Umsetzungsstand der<br />
EG-DL-RL fort.<br />
Die Studie soll zeigen, welche Fortschritte die Kommunen bei der informationstechnologischen<br />
Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie gemacht haben. Es wird<br />
hinterfragt, welche Prozesse und Strukturen in welcher Integrationstiefe bis zum<br />
Ende dieses Jahres in den Kommunen verfügbar sein werden, um so Dienstleistungsanträge<br />
einheitlich zu bearbeiten. Zur gemeinsamen Befragung der Hochschule Harz<br />
und von MATERNA waren alle Kommunen mit mehr als 10.000 Einwohnern<br />
eingeladen.<br />
Bremen - Die bos KG beteiligt<br />
sich gemeinsam mit der Freien<br />
Hansestadt Bremen, vertreten<br />
durch die Senatorin für Finanzen, an<br />
einem europäischen Großprojekt, das<br />
sich mit internationalen Aspekten der<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie (EU-DLR)<br />
befasst. Das Projekt SPOCS (Akronym<br />
für „Simple Procedures Online for<br />
Crossborder Services“) wird bis 2012<br />
Lösungen für die elektronische Kommunikation<br />
zwischen Dienstleistungserbringern<br />
und Einheitlichen <br />
4/09 14
Ansprechpartnern quer durch<br />
Europa erarbeiten und diese in einem<br />
Pilotbetrieb erproben. Der Dienstleistungserbringer<br />
soll in dem Land, in<br />
dem er eine Niederlassung gründen will,<br />
nicht nur einen Einheitlichen Ansprechpartner<br />
vorfinden, der ihn bei allen<br />
anfallenden Prozessen rund um<br />
Gründung und Betrieb des Unternehmens<br />
unterstützt, er soll auch die Möglichkeit<br />
haben, alle anfallenden Kommunikationsschritte<br />
auf elektronischem<br />
Weg zu erledigen.<br />
„Wir freuen uns sehr, dabei zu sein“, so<br />
Olaf Rohstock, Projektleiter bei der bos<br />
KG, „zum einen bringen wir Expertenwissen<br />
aus dem Bereich elektronische<br />
Signaturen, sicherer Nachrichtentransport<br />
und Infrastrukturen ein, zum anderen<br />
sind wir bereits für die nationale<br />
Umsetzung der EU-DLR technischer<br />
Partner und Lieferant fast aller Bundesländer.“<br />
Für das Projekt SPOCS ein<br />
wichtiger Input, da mit pragmatischen<br />
und im Wirkbetrieb befindlichen Lösungen<br />
gearbeitet werden soll.<br />
Das Projekt SPOCS ist darauf angelegt,<br />
Synergien zu nutzen und soll daher Ergebnisse<br />
anderer europäischer Großprojekte<br />
wie STORK und PEPPOL einbeziehen.<br />
Sie sind, so wie auch SPOCS,<br />
Projekte im Rahmen des CIP<br />
(Competitiveness and Innovation<br />
Framework Programme) der Europäischen<br />
Kommission.<br />
Im Projekt PEPPOL, das sich mit der<br />
europaweiten elektronischen Beschaffung<br />
von Ver-waltungsorganisationen<br />
beschäftigt, ist die bos KG ebenfalls<br />
gemeinsam mit Bremen aktiv. Das erleichtert<br />
die Vernetzung und Koordination<br />
der Projekte, die auch eng an Ergebnissen<br />
des Programms IDABC<br />
(Interoperable Delivery of European<br />
eGovernment Services to public<br />
Administrations, Business and Citizens)<br />
oder den Bemühungen zur Standardisierung<br />
von Business-Dokumenten gekoppelt<br />
sind. Dazu kommt auch die<br />
Abstimmung mit den Standardisierungsprojekten<br />
der deutschen Verwaltung, die<br />
von der bei der Senatorin für Finanzen<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
der Freien Hansestadt Bremen angesiedelten OSCI-Leitstelle betreut werden. Die<br />
enge Koordination zwischen den Projekten, Programmen und den Standardisierungs-Vorhaben<br />
soll zu möglichst tragfähigen Ergebnissen führen.<br />
Das Projekt SPOCS befindet sich aktuell in der ersten Projektphase, in der es darum<br />
geht, die nationalen Systeme und Organisationsformen rund um den Einheitlichen<br />
Ansprechpartner zu erfassen und zu analysieren. Die Ergebnisse dieser Untersuchung<br />
werden als Grundlage dienen, eine technische Infrastruktur fortzuentwickeln,<br />
die es ermöglicht, die nationalen Lösungen interoperabel werden zu lassen. „Dabei<br />
spielen nationale Profilierungen von Webservices eine wichtige Rolle. Nicht nur<br />
OSCI, auch weitere nationale Standards werden zukünftig darauf implementiert sein.<br />
Dessen sind sich die Teilnehmer dieses Projektes ebenso sicher, wie die der anderen<br />
Large Scale Pilots“ berichtet Olaf Rohstock von den vorangegangenen Abstimmungsgesprächen.<br />
http://www.eu-spocs.eu/index.php<br />
Einen ersten öffentlichen Auftritt hatte das Projekt SPOCS auf der fünften ministerialen<br />
E-Government-Konferenz in Malmö vom 18. bis 20. November <strong>2009</strong>. Neben<br />
einer Präsentation des Projektes vor den Konferenzteilnehmern wird auf der<br />
Begleitausstellung gezeigt, welche Ziele sich die teilnehmenden Mitgliedstaaten im<br />
Projekt gesetzt haben. (openPR)<br />
<br />
<strong>IT</strong>-Lösung für EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
Seit dem 1. Dezember steht dem kommunalen Rechenzentrum Kosynus in<br />
Niedersachsen die nach Angaben von Microsoft Deutschland GmbH eine<br />
produktive <strong>IT</strong>-Lösung zur Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie bereit.<br />
Behörden werden diese <strong>IT</strong>-Lösung ab 1. Januar 2010 nutzen können. Laut EU-DLR<br />
müssen alle europäischen Kommunen bis Ende <strong>2009</strong> ihre Verwaltungsdienstleistungen<br />
elektronisch anbieten. Bisher sind viele öffentliche Einrichtungen darauf noch nicht<br />
vorbereitet.<br />
<br />
4/09 15
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die von dem Microsoft-Partner Axcentro in Niedersachsen entwickelte <strong>IT</strong>-<br />
Anwendung „Public Service Solution DLR“ bietet nun erstmals eine produktive<br />
Lösung für Kommunen. Sie basiert auf der Microsoft-Plattform und verzahnt<br />
Office-Anwendungen mit einer Bürger- und Wirtschaftsförderungssoftware (CRM).<br />
Kommunen können die Funktionen der Microsoft-Plattform zukünftig nach Bedarf<br />
über ein Online-Portal abrufen.<br />
„Die EU-Dienstleistungsrichtlinie stellt Behörden vor große technische Herausforderungen.<br />
Unsere gemeinsame <strong>IT</strong>-Lösung ist die erste ihrer Art, die diese neuen<br />
Prozesse abbilden kann. Kommunen können sie schnell und ohne aufwendige<br />
Installation und zusätzliche Hardware einsetzen. Die Integration neuer Anwendungen<br />
und Fachverfahren ist jederzeit möglich. Durch die schnelle Bereitstellung und<br />
einfache Handhabung der Lösung haben die Kommunen ausreichend Zeit, sich auf<br />
die Einführung der EU-DLR vorzubereiten“, erklärt Angelika Gifford, Direktorin<br />
Public Sector der Microsoft Deutschland GmbH.<br />
Grafik: Wolf - Forolia.de<br />
Mit der „Public Service Solution DLR“ können die Antragsteller mit den im Rahmen<br />
der EU-DLR geforderten einheitlichen Ansprechpartnern (EAP) und den zuständigen<br />
Behörden über integrierte Prozesse kommunizieren. Kommunen profitieren<br />
zukünftig vor allem von der Durchgängigkeit und der Flexibilität der „Public Service<br />
Solution DLR“, da diese komplett auf der Microsoft-Plattform basiert. Aufgrund der<br />
gewohnten Microsoft Office-Oberflächen können Verwaltungsmitarbeiter die neue<br />
Software ohne umfangreiche Schulungsmaßnahmen nutzen. Zudem verringern sich<br />
die Kosten für Installation und technischen Support, da die <strong>IT</strong>-Lösung über ein<br />
Online-Portal und ohne zusätzliche Hardware eingerichtet werden kann.<br />
Microsoft-Partner und kommunaler <strong>IT</strong>-Dienstleister bündeln Know-How<br />
Die „Public Service Solution DLR“ ist eine Gemeinschaftslösung des Microsoft-<br />
Partners Axcentro und der kommunalen Rechenzentrums-GmbH Kosynus. Kosynus<br />
ist ein <strong>IT</strong>-Dienstleister für 32 Landkreise, Städte, Gemeinden und Verwaltungen in<br />
Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Axcento ist ein Spezialist für CRM-Lösungen.<br />
Um die EU-DLR einführen zu können, plant rund ein Drittel aller Kommunalverwaltungen<br />
zentrale E-Government-Aufgaben an externe <strong>IT</strong>-Dienstleister auszula-<br />
gern. Zwölf Prozent wollen Verwaltungsprozesse<br />
in die Hände privater <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />
geben, so die Studie Branchenkompass<br />
Public Services 2007 von Steria<br />
Mummert Consulting in Zusammenarbeit<br />
mit dem F.A.Z.-Institut. (PM) <br />
Die neue EU-<br />
Dienstleistungsrichtlinie<br />
in der Praxis<br />
<strong>Berlin</strong> - Mit der europäischen<br />
Dienstleistungsrichtlinie RL<br />
2006/123/EG wird nun auch<br />
dem tertiären Sektor (Dienstleistungssektor<br />
) die Teilnahme am EU-Binnenmarkt<br />
erleichtert. Wie sie effizient zu<br />
nutzen ist, erläutert die strategie- und<br />
lösungsorientierte Übersicht „Neuland<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie“ von Peter<br />
Schilling. Unternehmen, Behörden und<br />
deren <strong>IT</strong>-Berater werden darin aus ganzheitlicher<br />
Sicht über die Ziele und Inhalte<br />
der EU-Dienstleistungsrichtlinie informiert.<br />
Die Schwerpunkte des Bandes aus der<br />
Reihe Beuth Recht liegen zum einen im<br />
Verwaltungsbereich (organisatorisch/<br />
rechtliche Optimierungsüberlegungen,<br />
informationstechnische Unterstützung),<br />
zum anderen bei den Umsetzungsmöglichkeiten<br />
der Richtlinie durch die<br />
Unternehmen selbst. Weitere Themen:<br />
Die Dienstleistungsrichtlinie als mögliches<br />
Instrument der Wirtschaftsförderung<br />
sowie Risiken hinsichtlich<br />
Umsetzung/Haftung und Verbraucherschutz.<br />
„Neuland EU-Dienstleistungsrichtlinie“<br />
ist auch als E-Book über<br />
www.beuth.de erhältlich.<br />
Beuth Recht, Peter Schilling, Neuland<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie, Eine<br />
strategie- und lösungsorientierte Übersicht<br />
für Unternehmen, Behörden und<br />
deren <strong>IT</strong>-Berater, Herausgeber: DIN<br />
Deutsches Institut für Normung e. V.,<br />
Beuth Verlag GmbH: <strong>Berlin</strong>, Wien, Zürich,<br />
1. Auflage. <strong>2009</strong>. 267 S. A5. Broschiert.,<br />
29,80 EUR, ISBN 978-3-410-<br />
16923-9 (PM) <br />
4/09 16
Österreich: Auf dem<br />
Weg zum<br />
Dienstleistungsbinnenmarkt<br />
Wien - Das Ziel der Dienstleistungsrichtlinie,<br />
einen echten<br />
Binnenmarkt für Dienstleistungen<br />
zu schaffen, erfordert Rechtsanpassungen.<br />
Im Vordergrund stehen<br />
Verwaltungsvereinfachungen für grenzüberschreitend<br />
tätige Dienstleister und<br />
Regeln für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
der Verwaltungsbehörden.<br />
Einheitliche Ansprechpartner für<br />
Kunden und Betriebe müssen eingerichtet,<br />
wechselseitige Informationspflichten<br />
von Dienstleistern, Behörden<br />
und Dienstleistungsempfängern normiert<br />
und eine Fülle materiellrechtlicher<br />
Anpassungen, etwa im Preisauszeichnungs-<br />
und Konsumentenschutzgesetz<br />
vorgenommen werden. All dem<br />
dient ein Regierungsvorlage mit Entwürfen<br />
für ein Dienstleistungsgesetz und<br />
ein Bundesgesetz über das internet-gestützte<br />
Behördenkooperationssystem<br />
(IMI-Gesetz) samt begleitenden Änderungen<br />
in mehreren Verwaltungsnormen.<br />
Die vorgesehenen einheitlichen<br />
Ansprechpartner sollen bei den Ämtern<br />
der Landesregierungen eingerichtet werden.<br />
Diese sollen selbst nicht als Behörden<br />
tätig werden, sondern als „Poststellen“<br />
fungieren, die einlangende Anbringen<br />
an die zuständigen Stellen weiterleiten.<br />
Das Verfahren soll elektronisch<br />
abgewickelt werden können. Zur<br />
Überwindung von Schwierigkeiten in<br />
der grenzüberschreitenden Behördenzusammenarbeit<br />
werden Verbindungsstellen<br />
eingerichtet. Außerdem soll ein<br />
Beirat, zusammengesetzt aus Ressort-,<br />
Länder- und Sozialpartnervertretern die<br />
Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie<br />
evaluieren.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Das Gesetzesvorhaben wird zusätzliche<br />
Ausgaben für den Bund nach sich ziehen,<br />
die man derzeit noch nicht beziffern könne, liest man in den Erläuterungen.<br />
Dort ist aber auch zu erfahren, dass die Dienstleistungsrichtlinie ein wesentliches<br />
Element der erneuerten Lissabon-Strategie für Wachstum und Beschäftigung in<br />
Europa darstelle. Österreich wird neben Portugal, Dänemark, Griechenland und<br />
Italien zu den größten Gewinnern des Diesntleistungs-Binnenmarktes sein, geht laut<br />
Bundesregierung aus einer internationalen Studie hervor.<br />
Dienstleistungsgesetz: ÖVP und SPÖ suchen Zweidrittel-Mehrheit<br />
Vertagt wurde die Regierungsvorlage eines Dienstleistungsgesetzes, mit der sich der<br />
Ausschuss erst in seiner Sitzung am 1. Dezember befassen wird (nach Redaktionschluss<br />
dieses <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>). Die Rechtsanpassungen dieses Gesetzes sind vor dem Hintergrund<br />
der EU-Dienstleistungsrichtlinie zu sehen, deren Ziel die Schaffung eines<br />
echten Binnenmarkts für Dienstleistung ist. Zentrale Punkte der Vorlage sind dabei<br />
Verwaltungsvereinfachungen für grenzüberschreitend tätige Dienstleister und Regeln<br />
für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden, wechselseitige<br />
Informationspflichten von Dienstleistern, Behörden und Dienstleistungsempfängern<br />
sowie eine Fülle materiellrechtlicher Anpassungen, etwa im Preisauszeichnungs-<br />
und Konsumentenschutzgesetz.<br />
http://www.digitales.oesterreich.gv.at/<br />
Abgeordneter Christoph Matznetter (S), der den Vertagungsantrag einbrachte,<br />
erinnerte daran, dass für die Beschlussfassung dieses Gesetzes eine Verfassungsmehrheit<br />
notwendig sei, zumal es sich um eine „kleine Verwaltungsreform“ handle.<br />
Es gelte daher, bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses noch weitere 5-Parteien-<br />
Gespräche zu führen.<br />
Abgeordneter Robert Lugar (B) äußerte sich grundsätzlich kritisch zur Dienstleistungsrichtlinie<br />
und meinte, es mache keinen Sinn, sich im Dienstleistungsbereich ausländische<br />
Konkurrenz ins Land zu holen. Dies sei vor allem in der derzeitigen<br />
Wirtschaftskrise kontraproduktiv und werde bloß zu Lohndumping führen,<br />
warnte er.<br />
<br />
4/09 17
Die Abgeordneten Werner<br />
Königshofer und Alois Gradauer (beide<br />
F) meldeten ebenfalls schwerwiegende<br />
Bedenken gegen die Umsetzung der<br />
Richtlinie an und sahen insbesondere<br />
Gefahren für die heimischen KMU<br />
durch Lohn- und Sozialdumping ausländischer<br />
Konkurrenz. Angesichts der<br />
hohen Arbeitslosenrate gehe es nicht an,<br />
Verwaltungsvereinfachungen für ausländische<br />
Dienstleister zu beschließen, bemerkte<br />
Königshofer.<br />
Abgeordneter Werner Kogler (G) begrüßte<br />
die durch diesen Vertagungsbeschluss<br />
nun noch möglichen Parteiengespräche,<br />
von denen er sich vor allem<br />
Klarheit über Details wie die Genehmigungsfiktion<br />
und das sogenannte Normen-Screening<br />
erwarte.<br />
Ausschussobmann Abgeordneter<br />
Konrad Steindl (V) erhoffte sich von<br />
einer ausgewogenen Debatte Klarheit<br />
darüber, wie wichtig die Umsetzung dieser<br />
Richtlinie gerade für Österreich ist.<br />
Er trat vor allem der Kritik von FPÖ<br />
und BZÖ entgegen und meinte, Österreichs<br />
hochqualifizierte Handwerker<br />
brauchten keine Konkurrenz aus Osteuropa<br />
zu fürchten, sie würden vielmehr<br />
darauf drängen, nun endlich ohne Hindernisse<br />
im Ausland arbeiten zu dürfen.<br />
Auch Bundesminister für Wirtschaft, Familie<br />
und Jugend, Dr. Reinhold<br />
Mitterlehner, zeigte kein Verständnis für<br />
die Einwände von FPÖ und BZÖ und<br />
betonte seinerseits, dynamische, erfolgreiche<br />
Volkswirtschaften würden aus<br />
Export und Import bestehen. Protektionismus<br />
und Abkapselung führten<br />
letztlich zu Wohlstandsverlust. Er verwies<br />
überdies auf Studien, aus denen<br />
hervorgehe, dass die Dienstleistungsrichtlinie<br />
mit einem hohen Wachstumspotential<br />
verbunden ist, und meinte,<br />
gerade in der jetzigen schwierigen Zeit<br />
sei diese Materie ein Hoffnungsschimmer<br />
für die Wirtschaft und insbesondere<br />
für heimische KMU. Fest stand für<br />
Mitterlehner zudem, dass die Zukunft<br />
Österreichs nicht in der Abschottung,<br />
sondern in der Internationalisierung liege.<br />
(PM/EB)<br />
<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Studie: Jeder zweite Deutsche wünscht sich<br />
Online-Behörden<br />
München - Deutsche Bürger würden deutlich mehr Online-Angebote von<br />
Behörden nutzen, wenn diese besser ihren Erwartungen entsprechen<br />
würden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage<br />
mit dem Titel „Das Online-Amt: Wunsch oder Wirklichkeit?“, die das<br />
Marktforschungsunternehmen TNS Emnid im Auftrag von Adobe Systems durchgeführt<br />
hat. Während aktuell lediglich knapp ein Viertel der Befragten online mit<br />
öffentlichen Einrichtungen kommunizieren, könnte sich jeder Zweite vorstellen, bei<br />
guten Web-Angeboten zukünftig ganz auf Behördengänge zu verzichten.<br />
„Wenn Online-Angebote einfacher gestaltet und leichter zu nutzen wären, würden<br />
alle Beteiligten dauerhaft profitieren“, so Rüdiger Laabs, der bei Adobe Systems den<br />
Bereich Öffentliche Auftraggeber leitet. „Heute sind Vorgänge wie An- und Ummeldungen<br />
beim Einwohnermeldeamt oftmals noch papierbasiert. Eine Umstellung auf<br />
elektronische Dokumente könnte helfen, den Papierbedarf, Eingabefehler, die<br />
Bearbeitungszeit und damit Kosten für die Ämter zu reduzieren. Gleichzeitig ist es<br />
auch für die Bürger angenehmer, wenn sie ihre Anliegen unabhängig von den<br />
Öffnungszeiten jederzeit bequem von Zuhause aus erledigen könnten.“<br />
Foto: Nerlich Images - Fotolia.de<br />
Doch nicht nur die Bürger erwarten, dass Behörden ihre digitalen Angebote<br />
erweitern. Auch internationale Vorgaben wie die EU-Dienstleistungsrichtlinie setzen<br />
die Politik unter Druck. „Um allen Bürgern und Unternehmen in der EU die<br />
Möglichkeit zu geben, Anträge zu stellen und Genehmigungszeiten zu verkürzen,<br />
müssen im Rahmen der EU-Dienstleistungsrichtlinie bisher oftmals papierbasierte<br />
Verfahren zukünftig elektronisch abgewickelt werden“, sagt Franz-Reinhard Habbel<br />
vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. „Die dafür benötigten Investitionen<br />
könnten unter anderem durch Mittel aus dem Konjunkturpaket II finanziert werden.<br />
Neben dringend notwendigen Investitionen in Straßen oder Schulgebäude bestünde<br />
durch die Verbesserung der eGovernment-Angebote die Chance, die Kosten auf<br />
Behördenseite dauerhaft zu reduzieren und das Serviceangebot für Bürger zu<br />
verbessern.“ (PM)<br />
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4/09 18
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
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4/09 19
E-Government in <strong>Berlin</strong><br />
Eine Große Anfrage der Fraktion<br />
der FDP im Abgeordnetenhaus<br />
<strong>Berlin</strong> zum Thema „Von be<br />
<strong>Berlin</strong> zu e<strong>Berlin</strong>: E-Government in<br />
<strong>Berlin</strong>“ (Drs 16/2272) beantwortete<br />
am 11. August <strong>2009</strong> der Senator für<br />
Inneres und Sport, Dr. Ehrhart Körting,<br />
für den Senat von <strong>Berlin</strong>. Die Antworten<br />
auf 31 Fragen geben einen Überblick<br />
über die Aktivitäten in dem Bereich E-<br />
Government in der Bundeshauptstadt.<br />
Auszugsweise sind hier nur die beiden<br />
ersten Fragen und Antworten wiedergegeben.<br />
Das komplette Dokument ist<br />
unter http://www.parlament-berlin.de/<br />
ados/16/IIIPlen/vorgang/d16-<br />
2625.pdf (17 Seiten) zu finden.<br />
1. Nach welchem strategischen<br />
Gesamtkonzept und allgemeinen Prinzipien<br />
sind Einsatz und Ausdehnung<br />
von E-Government-Anwendungen in<br />
<strong>Berlin</strong> aufgebaut und inwiefern werden<br />
dabei entsprechende Ansätze der<br />
Bundesebene berücksichtigt?<br />
Zu 1.: Die E-Government-Strategie der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung wurde durch den in<br />
2002 vom Senat beschlossenen „Masterplan<br />
E-Government„ formuliert. Die<br />
darin festgelegten Prinzipien (Ziele, Strategie,<br />
Handlungsfelder) haben sich als<br />
tragfähig, nachhaltig und umfassend erwiesen,<br />
d. h., der in diesem Masterplan<br />
abgesteckte Handlungsrahmen deckt auch<br />
heute noch alle wesentlichen Aspekte des<br />
E-Government ab und hat sich in der<br />
Praxis als entwicklungsfördernd erwiesen.<br />
E-Government ist integraler Bestandteil<br />
der Verwaltungsmodernisierung und<br />
bezieht sich mithin neben der kundenorientierten<br />
Bereitstellung von Informations-,<br />
Dienstleistungs- und Partizipationsangeboten<br />
auf eine Neugestaltung<br />
von Geschäftsprozessen einschl.<br />
der hierzu erforderlichen rechtlichen,<br />
organisatorischen und technischen Anpassung<br />
bzw. Standardisierung.<br />
Vor diesem Hintergrund konnten in der<br />
Vergangenheit erhebliche Fortschritte<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
erzielt werden (Anpassung des Fachrechts zur Erleichterung der rechtssicheren<br />
elektronischen Kommunikation, z. B. im Melderecht; zentrale Bereitstellung von<br />
verfahrensunabhängigen und wiederverwendbaren Infrastrukturkomponenten, z. B.<br />
virtuelle Poststelle und Formularservice durch das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>); Bereitstellung zielgruppenorientierter Zugangs- und Vertriebswege,<br />
z. B. Ausbau des Verwaltungsführers, Einrichtung eines Wirtschaftsführers, Weiterentwicklung<br />
des <strong>Berlin</strong>telefons zur Service-Line D115).<br />
Diese Entwicklung wird insbesondere im Rahmen strategischer Projekte konsequent<br />
fortgeführt, z. B. durch eine priorisierte Bereitstellung von Online-Bürgerdiensten<br />
und durch die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie sowie durch die Einrichtung<br />
der Dienstleistungsdatenbank im Rahmen des Projektes <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement.<br />
Die Entwicklung des E-Governments wurde und wird weiterhin durch zentrale<br />
Bereitstellung von Mitteln in den Kapiteln 0500 und 0501 unterstützt und gesteuert.<br />
Von wesentlicher Bedeutung ist auch die Beteiligung <strong>Berlin</strong>s an den vom Bund<br />
initiierten Vorhaben und Projekten der Initiative Deutschland-Online (z. B. Deutschland<br />
Online Infrastruktur, Standardisierung, Kfz-Wesen, Meldewesen, Personenstandswesen,<br />
Verbund der Internetportale). Die dort entwickelten Konzepte liefern<br />
Rahmenbedingungen und schaffen Synergien für landesinterne Vorhaben.<br />
2. Welche Bedeutung soll E-Government innerhalb der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
nach Vorstellungen des Senats zum Ende der laufenden Legislaturperiode<br />
haben und welche wesentlichen zusätzlichen Entwicklungen und Anwendungen<br />
sind dafür noch notwendig?<br />
Zu 2.: Der Senat hat im Jahr 2007 das Modernisierungsprogramm „ServiceStadt<br />
<strong>Berlin</strong>„ verabschiedet, mit dem in über 100 einzelnen Projekten und Vorhaben die<br />
Servicequalität der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung verbessert und insbesondere der Zugang zu<br />
den Dienstleistungen der Verwaltung erleichtert wird.<br />
Innerhalb dieses Modernisierungsprogramms kommt der Weiterentwicklung des E-<br />
Governments eine besondere Bedeutung zu.<br />
Der Senat stellt sich dabei durch die Forcierung des Ausbaus der E-Government-<br />
Anwendungen auch den Herausforderungen Europas in besonderem Maße. Das ist<br />
an den fünf Leitprojekten abzulesen, die an der Spitze der über 100 Projekte und<br />
Vorhaben des Modernisierungsprogramms stehen und in besonderem Maße die<br />
Verwaltungsarbeit beeinflussen werden.<br />
Dabei handelt es sich im Einzelnen um:<br />
• die elektronische Bereitstellung der internetfähigen Dienstleistungen der<br />
<strong>Berlin</strong>er Bürgerämter („Online-Bürgerdienste“) bis 2011,<br />
• die Weiterentwicklung des bisherigen „<strong>Berlin</strong> Telefons 900“ zur zentralen<br />
deutschlandweiten Servicenummer „115“,<br />
• die Einrichtung eines einheitlichen Ansprechpartners und die elektronische<br />
Verfahrensabwicklung für europäische und auch inländische <br />
4/09 20
Dienstleistungsunternehmen im<br />
Rahmen der Umsetzung der EU-<br />
Dienstleistungsrichtlinie bis<br />
Ende <strong>2009</strong>,<br />
• die bereits realisierte elektronische<br />
Melderegisterauskunft und<br />
• die in der Einführung befindliche<br />
elektronische Baugenehmigung.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
In der von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport im Mai 2008 auf der<br />
Grundlage eines Beschlusses des Staatssekretärsausschusses zur Verwaltungsmodernisierung<br />
an das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) vergebenen Studie zu<br />
„Anforderungen an die zukünftige Ausgestaltung der Leistungs- und Serviceangebote<br />
im Land <strong>Berlin</strong> unter sich verändernden Rahmenbedingungen (ServiceStadt<br />
<strong>Berlin</strong> 2016)“ wird dem Land <strong>Berlin</strong> zur Bewältigung seiner zukünftigen Aufgaben<br />
und Anforderungen eine Umsetzung programmatischer Handlungsfelder vorgeschlagen.<br />
Insbesondere das Projekt zu den Online-<br />
Bürgerdiensten, mit denen die Senatsverwaltung<br />
für Inneres und Sport beim<br />
E-Government-Wettbewerb 2007 für<br />
Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen<br />
in der Kategorie Kundenund<br />
Bedarfsorientierung den 1. Preis<br />
gewonnen hat und das Projekt zur Umsetzung<br />
der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
beschleunigen die Entwicklung des E-<br />
Governments maßgeblich und unterstreichen<br />
dessen zunehmende Bedeutung<br />
in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. So<br />
werden einerseits immer mehr Dienstleistungen<br />
der Verwaltung auch Online<br />
angeboten und andererseits zentrale Anlaufstellen<br />
sowie elektronisch unterstützte<br />
behördenübergreifende Prozesse für die<br />
Kunden der Verwaltung etabliert.<br />
Ab Januar 2010 wird der sog. „Einheitliche<br />
Ansprechpartner„ seine Arbeit bei<br />
der Senatsverwaltung für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Frauen aufnehmen und gemeinsam<br />
mit zwölf bezirklichen Kopfstellen<br />
und in enger Zusammenarbeit<br />
insbesondere mit den Kammern einen<br />
hochwertigen und beispielgebenden E-<br />
Government-Service anbieten.<br />
Darüber hinaus werden unter der Federführung<br />
der Senatsverwaltung für<br />
Inneres und Sport im Rahmen eines<br />
Projektes die Rahmenbedingungen für<br />
einen flächendeckenden Einsatz von<br />
elektronischen Dokumentenmanagement-<br />
und Vorgangsbearbeitungssystemen<br />
für das Land <strong>Berlin</strong> einschließlich<br />
der hierzu notwendige Änderung<br />
der Gemeinsamen Geschäftsordnung<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung erarbeitet. Dies<br />
ist eine wesentliche Voraussetzung dafür,<br />
interne Geschäftsprozesse und die<br />
Schriftgutverwaltung zukünftig durchgängig<br />
und medienbruchfrei elektronisch<br />
abwickeln zu können.<br />
Foto: Kheng Guan Toh - Fotolia.de<br />
Im Rahmen dieser Studie wurde in enger Zusammenarbeit mit Fach- und Führungskräften<br />
der <strong>Berlin</strong>er Senats- und Bezirksverwaltungen untersucht, wie sich fundamentale<br />
gesellschaftliche und technologische Rahmenbedingungen zukünftig entwickeln<br />
werden und welche Auswirkungen dies für die Arbeit der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
mit sich bringen kann. Der Senat erhält damit wichtige und praxistaugliche Handlungsempfehlungen<br />
dazu, wie die Verwaltung der Zukunft gestaltet sein sollte, um dem<br />
Leitbild der kundenorientierten Dienstleistungsverwaltung auch künftig gerecht<br />
werden zu können.<br />
Die Studie benennt auch Handlungsfelder für den Bereich des E-Government.<br />
Beispielsweise wird angesichts der großen Bedeutung des technologischen Wandels<br />
für die Entwicklung eines zukunftsfähigen Serviceangebots angeraten, die in <strong>Berlin</strong><br />
schon vielfältig vorhandenen E-Government-Lösungen zu bündeln, die entsprechenden<br />
Verantwortlichkeiten auf höchster Ebene anzusiedeln und den künftigen<br />
Vorrang des elektronischen Geschäftsverkehrs mit den Kundinnen und Kunden und<br />
verwaltungsintern durch ein E-Government-Gesetz rechtlich zu fixieren.<br />
Der Senat sieht sich durch Empfehlungen der Studie in seiner E-Government-<br />
Strategie bestätigt und wird die Anregungen bei der zukünftigen Entwicklung<br />
berücksichtigen. Aktuell wird zu dieser Studie ein Umsetzungsplan mit den beteiligten<br />
Ressorts abgestimmt. (EB)<br />
<br />
4/09 21
Senatskanzlei<br />
<strong>IT</strong>-Staatsvertrag<br />
zwischen Bund und<br />
Ländern<br />
In der Föderalismuskommission II<br />
haben <strong>Berlin</strong> und die anderen Län<br />
der vereinbart, ihre Zusammenarbeit<br />
im Bereich der öffentlichen<br />
Informationstechnologie zu verbessern.<br />
Durch eine verstärkte Kooperation zwischen<br />
den verschiedenen Verwaltungsebenen<br />
werden die Verwaltungen<br />
insgesamt bürgerfreundlicher, Bürokratiekosten<br />
werden reduziert und die<br />
Datensicherheit wird erhöht. Bund<br />
und Länder werden damit ihre<br />
Dienstleistungsangebote in der Verwaltung<br />
besser aufeinander abstimmen und<br />
ermöglichen in Zukunft einen besseren<br />
und sicheren Datenaustausch. Ein gemeinsames<br />
Verbindungsnetz wird eine<br />
sichere elektronische Kommunikation<br />
zwischen Bund, Ländern und Kommunen<br />
gewährleisten.<br />
Der Senat hat dazu in seiner Sitzung am<br />
29. September <strong>2009</strong> auf Vorlage des<br />
Regierenden Bürgermeisters Klaus<br />
Wowereit und des Senators für Inneres<br />
und Sport, Dr. Ehrhart Körting, dem<br />
Entwurf eines Bund-Länder-Staatsvertrages<br />
über die Errichtung des <strong>IT</strong>-<br />
Planungsrates und über die Grundlagen<br />
der Zusammenarbeit bei Einsatz der<br />
Informationstechnologie in den Verwaltungen<br />
von Bund und Ländern zugestimmt.<br />
Der Regierende Bürgermeister<br />
wurde ermächtigt, nach Unterrichtung<br />
des Abgeordnetenhauses, den Vertrag<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />
• innovativ<br />
• qualitätsorientiert<br />
• wirtschaftlich<br />
• umweltgerecht<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
im Rahmen der Jahreskonferenz der Ministerpräsidenten am 29./30. Oktober <strong>2009</strong><br />
in Mainz zu unterzeichnen.<br />
Der <strong>IT</strong>-Staatsvertrag ist durch eine Ergänzung des Grundgesetzes notwendig geworden.<br />
Mit dem neuen Artikel 91c wird die Informationstechnik als eine der bedeutsamsten<br />
Infrastrukturen des 21. Jahrhunderts in der deutschen Verfassung verankert.<br />
Deutschland ist der erste Staat, der Strukturregelungen für die Informationstechnik<br />
mit Verfassungsrang ausstattet. Der Staatsvertrag dient der Konkretisierung und<br />
Umsetzung dieser Vorschrift.<br />
Bevor der Staatsvertrag zum 1. April 2010 in Kraft treten kann, muss er von allen<br />
Vertragsparteien, also dem Bund und den Ländern, nach der Unterzeichnung<br />
ratifiziert worden sein. (LPD)<br />
<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Der Senat hat am 29. September <strong>2009</strong> auf Vorlage von Innen- und Sportsenator Dr.<br />
Ehrhart Körting die Entlastung des Vorstandes und der Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> für das Geschäftjahr 2008 beschlossen.<br />
Gemäß Verwaltungsratsbeschluss werden von dem Jahresüberschuss aus dem<br />
Geschäftsjahr 2008 in Höhe von 4.496.404,98 Euro 3,2 Mio. Euro netto (nach Abzug<br />
von Kapitalertragssteuer und Solidaritätszuschlag) in den allgemeinen Finanzhaushalt<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> zurückgeführt. Die verbleibende Restsumme wird dem Rücklagekapital<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zugeführt. Die dem Rücklagekapital zugeführten Mittel sind<br />
zweckgebunden zum Ausbau des Low-Cost-Rechenzentrums zu verwenden. (LPD)<br />
Bestellung für Verwaltungsrat<br />
Foto: Christoph Hähnel - Fotolia.de<br />
Der Senat hat am 29. September <strong>2009</strong> auf Vorlage von Innen- und Sportsenator Dr.<br />
Ehrhart Körting mit sofortiger Wirkung Staatssekretärin Iris Spranger als Mitglied<br />
des Verwaltungsrates des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> bestellt. Der bisherige<br />
Vertreter der Senatsverwaltung für Finanzen, Staatssekretär a. D. Klaus Teichert, hat<br />
sein Mandat niedergelegt. (LPD)<br />
<br />
4/09 22
2007 oder doch<br />
gleich 2010?<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Es ist den Entwicklern gelungen, das<br />
neue Bedienkonzept nahezu flächendeckend<br />
durchzuhalten. Das ist die wichtigste<br />
Erkenntnis und aus ihr resultiert<br />
ein Grund für die Empfehlung, beim<br />
Aufrüsten die Version 2007 zu überspringen.<br />
Egal ob Version 2007 oder<br />
Version 2010 eingeführt wird, die Nutzer<br />
müssen geschult werden. Bei Version<br />
2007 müssten sie aber ein Mischsystem<br />
lernen aus neuer und alter Bedienung<br />
mit teilweise unverständlichen Doppelungen und eigenartigen Brüchen in der<br />
Funktionalität. Version 2010 dagegen hält das neue Bedienmodell durch alle Applikationen<br />
und Funktionen weitestgehend durch mit dem Effekt, dass das Umlernen<br />
konsequenter und logischer, damit eingängiger ist.<br />
Dass wir in der Verwaltung häufig<br />
technisch nicht auf dem aktuellen<br />
Stand sind, ist ja nichts<br />
Neues. Bestimmte „Sachzwänge“ sorgen<br />
allerdings dafür, dass das Beharrungsvermögen<br />
gelegentlich einen Stups<br />
bekommt, so auch aktuell. Wir kommen<br />
an Sharepoint nicht vorbei, doch das<br />
lässt sich sinnvoll und störungsfrei nur<br />
einsetzen, wenn mindestens Office 2007<br />
auf den Clients läuft. Deshalb gibt es in<br />
vielen Verwaltungen bereits Planungen<br />
zum Update auf MSO 2007.<br />
Im Frühjahr 2010 steht allerdings das<br />
Roll-out von Office 2010 an, und damit<br />
stellt sich die Frage, ob es dann nicht<br />
sinnvoller wäre, gleich auf Office 2010<br />
umzusteigen.<br />
Ich sage laut und deutlich: Ja, es ist<br />
sinnvoll. Office 2007 ist eine Zwischenversion,<br />
mit der der Einstieg in die neue<br />
Oberflächengestaltung geprobt wurde –<br />
so ähnlich wie damals Office XP, dessen<br />
Bugfix in Gestalt von Office 2003 schon<br />
nach einem Jahr erschien. Mit der Korrektur<br />
von Office 2007 hat sich<br />
Microsoft vier Jahre Zeit gelassen, und<br />
die Fachwelt war gespannt, ob die<br />
Entwicklungsdauer zu wirklich bahnbrechenden<br />
Verbesserungen geführt hat.<br />
Die ersten Eindrücke sind gut, Version<br />
2010 ist in sich stimmiger und in den<br />
Funktionen ausgebaut worden.<br />
Eigenschaften auf mehrere Dialoge verteilt in 2007 (links), zusammengefasst in 2010 (rechts)<br />
In Version 2007 machten einige neue Funktionen den Eindruck, per heißer Nadel<br />
schnell fertiggestellt worden zu sein, um den Termin zu halten. Dieser Eindruck<br />
bestätigt sich nun, denn in Version 2010 sind sie deutlich besser integriert und<br />
variierbar. Das wird besonders im grafischen Bereich deutlich, in dem Word 2007<br />
gegenüber Excel und PowerPoint eher stiefmütterlich behandelt worden war. Nun<br />
sind auch hier Grafikgestaltung und Tabellengestaltung an den hauseigenen Standard<br />
angepasst worden, sodass deren Bedienung beim Wechsel von einem zum anderen<br />
Programm keine Umstellung mehr erfordert.<br />
<br />
1. Argument: Schulungsaufwand reduzieren<br />
2007: erweiterte Formeffekte in PowerPoint und Excel (oben), Word blieb auf dem<br />
Stand von 2003 – ein paar Schatten und ein bisschen 3D (rechts); 2010: einheitliche<br />
Ausstattung und Bedienung der Funktionsleisten über die Programme hinweg (unten)<br />
4/09 23
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
2. Argument: Funktionserweiterungen und -verbesserungen<br />
Neben der Vereinheitlichung der Bedienung wartet die neue Version mit neuen<br />
Funktionen auf, die wirklich nützlich sind:<br />
Ein neues Sicherheitsmodul öffnet aus dem Netz oder von USB-Sticks geladene<br />
Dateien zunächst in einem geschützten Ansichtsmodus „Protected View“, mit dem<br />
noch keine ggf. im Dolument enthaltene Malware aktiv werden kann. Erst nach<br />
Nutzer-Bestätigung wird das Dokument bearbeitbar geöffnet.<br />
Die Teamarbeit im Netz wird durch neue Features verbessert; so können mehrere<br />
Bearbeiter gleichzeitig an einem Dokument arbeiten, allen werden die Änderungen der<br />
anderen Teammitglieder angezeigt.<br />
Beim Einfügen von Daten aus anderen Dokumenten oder Programmen gibt es<br />
häufig unangenehme Überraschungen, weil das übernehmende Programm die<br />
Daten eigenwillig aufbereitet. Die SmartTags zum Nachbessern waren schon ein<br />
Ausgleich, mit den neuen Einfügeoptionen erschließen un auch die bisher den meisten<br />
Nutzern nicht geläufige Funktion „Inhalte einfügen“ auf eingängigere Weise.<br />
Excel bietet außer Erleichterungen bei<br />
Pivot-Tabellen einen neuen Diagrammtyp,<br />
die Sparklines. Dabei können für<br />
größere Datenbestände, für die eine<br />
normale Diagrammdarstellung zu unübersichtlich<br />
würde, bestimmte Zellenbereiche<br />
– zum Beispiel zeilenweise – in<br />
Minidiagrammen visualisiert werden<br />
(Screenshot siehe nächste Seite).<br />
Die Grafikwerkzeuge bereichert nun<br />
eine Funktion zum Freistellen von Motiven<br />
in Fotos, die selbst Fachleute verblüfft.<br />
Formen können endlich<br />
miteinander verschmolzen werden, und<br />
da hat man dann gleich noch eins draufgesetzt<br />
und Boolesche Verknüpfungen<br />
ermöglicht (Screenshot siehe nächste<br />
Seite).<br />
Die Grafikänderungen bleiben auch<br />
beim Öffnen der Präsentation mit einer<br />
älteren Version erhalten und können<br />
dort weiterbearbeitet werden.<br />
Deutlichere Einfüge-Optionen, hier für Excel-Daten<br />
In Word wurde die Leiste für die Dokumentenstruktur verbessert und außerdem um<br />
eine Mini-Seitenvorschau wie in PowerPoint ergänzt. Die Möglichkeit, Texte direkt<br />
aus Word heraus übersetzen zu lassen, ist zwar nett, aber immer noch nicht aus dem<br />
Babelfisch-Stadium heraus.<br />
Einer der bedeutendsten Fortschritte ist<br />
die Medieneinbindung in Präsentationen:<br />
Filme werden nun in die Präsentationsdatei<br />
eingebettet, was deren Versendung<br />
vereinfacht, und die Darstellung<br />
lässt sich genauso beeinflussen wie<br />
ein eingebundenes Foto; sowohl Filmals<br />
auch Audiostreams lassen sich in<br />
PowerPoint beschneiden und blenden.<br />
Wermutstropfen bei den neuen Medienfunktionen<br />
und Folienübergängen in<br />
PowerPoint ist ein Verlust der Abwärtskompatibilität:<br />
Mit Version 2007 und<br />
(bei Verwendung des Kompatibiliäts-<br />
Pakets) auch älteren Versionen lassen<br />
sich mit Version 2010 erzeugte Präsentationen<br />
zwar abspielen, aber die Effekte<br />
werden falsch interpretiert und substituiert<br />
(Screenshot siehe nächste Seite).<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />
Übersetzung<br />
dieses Textes<br />
direkt aus Word<br />
heraus gestartet;<br />
die Warnung ist<br />
berechtigt.<br />
• innovativ<br />
• qualitätsorientiert<br />
• wirtschaftlich<br />
• umweltgerecht<br />
4/09 24
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Sparkline-Diagramme in Excel<br />
OneNote gehört nun zum Office-Paket<br />
und stellt sich als durchaus brauchbarer<br />
Notizblock und Planer mit nützlichen<br />
Funktionen und Schnittstellen dar<br />
(Screenshot siehe nächste Seite).<br />
Outlook wurde bedienungstechnisch<br />
ebenfalls in die Multifunktionsleisten-<br />
Technik eingeführt und hat dabei im Stil<br />
der Schnellwahlfunktionen einen Bereich<br />
Quick Steps erhalten, der typische Verwaltungsvorgänge<br />
auf einen Klick erledigen<br />
hilft und den Nutzerwünschen<br />
anpassbar ist (Screenshot siehe nächste<br />
Seite).<br />
3. Argument: Anpassungsfähigkeit<br />
Nur ein paar Mausklicks stellen frei.<br />
Verschmelzen von Formen; die Bézier-<br />
Darstellung der OR-Version zeigt, dass<br />
dabei völlig neue Objekte entstehen.<br />
Film im virtuellen Rahmen projiziert<br />
Von allen Anwendern der Version 2007<br />
verflucht worden war die starre Konstruktion<br />
der Multifunktionsleiste. Gewiss,<br />
die passte sich kontextsensitiv den<br />
Bedürfnissen an, aber soviele unterschiedliche<br />
Nutzer es gibt, soviele Idealvorstellungen<br />
der Schaltflächensortierung<br />
gibt es. Dem wird mit Version<br />
2010 abgeholfen, in jede Funktionsleiste<br />
lassen sich selbstkonfigurierte<br />
Symbolbereiche einfügen, ähnlich wie<br />
in den Versionen bis 2003 mit der „Anpassen“-Funktion.<br />
Damit wird die<br />
Kontextsensivität wirklich praxisgerecht,<br />
denn mit der auf das markierte Objekt<br />
bezogenen Funktionsleiste erscheinen<br />
auch die persönlich favorisierten Schaltflächen<br />
(Screenshot siehe nächste Seite).<br />
4. Argument: Lokalisierung<br />
Mit der Eindeutschung der Bezeichnungen<br />
hatte sich Microsoft 2007 bis auf die<br />
Knochen blamiert; einige Übersetzungen<br />
in Office 2007 erinnern doch stark<br />
an Babelfisch. So werden Funktionen,<br />
die sich auf eine Kontur beziehen, je<br />
nach Zusammenhang mal tatsächlich<br />
„Kontur“ genannt, häufiger aber „Linie“<br />
oder „Gliederung“ und in einem<br />
Fall „Oberfläche“. Das soll mit Version<br />
2010 besser werden (bisher liegt nur<br />
die englischsprachige Preview-Version<br />
vor), hat man in Redmond gelobt. Die<br />
Übersetzungen sollen in Unterschleißheim<br />
erledigt werden und es <br />
4/09 25
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
verlautet, dass renommierte eingeborene<br />
Office-Trainer hinzugezogen<br />
werden sollen. Auch das spricht wieder<br />
für ein Überspringen der Version 2007,<br />
denn so müssen die Anwender nicht die<br />
teilweise hanebüchenen Bezeichnungen<br />
„zwi-schenlernen“.<br />
Fazit:<br />
Funktionsvielfalt in OneNote<br />
Die halbherzige Ausstattung von Office<br />
2007 und die damit verbundenen<br />
Probleme beim Erlernen des neuen<br />
Bedienkonzeptes sprechen deutlich dagegen,<br />
diese Software noch jetzt<br />
irgendwo in Großbetrieben einzuführen.<br />
Die neue Version steht in den Startlöchern,<br />
behebt die meisten Mängel der<br />
Vorversion und bringt nützliche neue<br />
Features mit.<br />
Und wenn Sie dann gerade beim Updaten<br />
sind, empfiehlt sich natürlich als Grundlage<br />
ein Update auf Windows 7 unter<br />
Auslassung der Nervensäge Vista.<br />
Erfahrungsberichte von freiwilligen Testern<br />
belegen die Microsoft-Aussage, dass<br />
Office 2010 optimal auf Windows 7<br />
abgestimmt ist.<br />
So macht man User glücklich! (vgl.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> 3/09, S. 59)<br />
BURKHARD OERTTEL<br />
<br />
Kommunix GmbH<br />
bietet Terminverwaltungslösung<br />
für<br />
Kommunalbehörden<br />
Schnellen Schrittes durch Termine und Mails mit Outlook-Quicksteps<br />
Um eigenen Bereich ergänzte Funktionsleiste<br />
Unna - Die Firma Kommunix<br />
GmbH bietet mit ihrem jüngsten<br />
Produkt „Terminverwaltung“<br />
eine Unterstützung zur Bürgerfreundlichkeit<br />
und vermindert den Stress<br />
in den Kommunalverwaltungen. Der<br />
Bürger lässt sich einen Termin reservieren<br />
und muss nur noch geringe bis keine<br />
Wartezeiten mehr in Kauf nehmen und<br />
weiß, welche Unterlagen er <br />
4/09 26
mitbringen muss damit sein Anliegen<br />
reibungslos abgeschlossen werden<br />
kann. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Verwaltung können sich gezielt<br />
auf den Termin vorbereiten und,<br />
wenn nötig, bestimmte Verwaltungsvorgänge<br />
bereits im Vorfeld abarbeiten. So<br />
sind alle Beteiligten gut vorbereitet und<br />
informiert und es gibt keine unliebsamen<br />
Überraschungen mehr, weder für<br />
die Verwaltung, noch für den Bürger.<br />
Die Bürger sprechen bei der Verwaltung<br />
vor, weil sie ein Anliegen haben. Für<br />
viele, sei es aus kulturellen oder sprachlichen<br />
Gründen, ist das mit<br />
Unwägbarkeiten verbunden. Unstimmigkeiten<br />
bei den Wartenden auf den<br />
Fluren sorgen immer wieder für Unruhe<br />
und der Behördengang wird als eine<br />
unangenehme Angelegenheit gesehen.<br />
Niemand nimmt gerne lange Wartezeiten<br />
in Kauf oder gar ein nochmaliges<br />
„Kommen müssen“, weil die Unterlagen<br />
nicht komplett sind. Manche Antragsteller<br />
nehmen sich extra von ihrer<br />
Arbeit frei, müssen lange warten und<br />
sind trotzdem nicht erfolgreich, weil irgend<br />
etwas fehlt. Das schafft Unmut und<br />
nicht zuletzt, warum auch immer, wird der<br />
Verwaltung die Schuld gegeben.<br />
Bei den Behörden geht es um die Einhaltung<br />
von Rechtsvorschriften. Der<br />
Ausländer möchte zum Beispiel einen<br />
Aufenthaltstitel, die Verwaltung braucht<br />
die rechtlichen Grundlagen bestätigt. So<br />
ein Verwaltungsvorgang kann je nach<br />
Anliegen auch mal etwas länger dauern<br />
und deshalb verschiebt sich ein „der<br />
Nächste bitte“ immer weiter nach hinten.<br />
In den meisten Fällen sind Anfragen bei<br />
Bundesbehörden notwendig, und somit<br />
ein Folgetermin in der Verwaltung unabdingbar.<br />
Ein zweimaliges Erscheinen<br />
ist noch vermittelbar, aber drei- oder gar<br />
viermal, weil Unterlagen fehlten oder<br />
Bundesanfragen noch nicht beantwortet<br />
wurden, das muss nicht sein und<br />
erhöht nur unnötig den Arbeitsaufwand<br />
in der Behörde. Die ist nicht daran interessiert<br />
und schon gar nicht Schuld.<br />
Abhilfe für ein solches Dilemma schafft<br />
eine gut strukturierte Terminvergabe.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Der Bürger weiß, wann er sich an wen wenden muss und wo er diesen Mitarbeiter<br />
findet. Mit seinem speziellen Termin hat er auch eine dem Anliegen entsprechende<br />
Mitbringliste erhalten und seine Unterlagen hoffentlich komplett. Das Besondere an<br />
dieser Software ist die enge Verknüpfung zu den Fachanwendungen der Kommunix<br />
GmbH. Ein Termin wird direkt aus dem Fachprogramm vergeben und spiegelt sich<br />
in beiden, dem Fachverfahren sowie der Terminverwaltung, wieder. Die Nutzungsmöglichkeiten<br />
sind sehr vielfältig und von den jeweiligen Anwendern für Publikums<br />
steuernde und ebenso für Verwaltungs interne Zwecke auf den eigenen Workflow<br />
einzurichten. Bürger und Verwaltung sind sich sicher, einen wirklich effektiven und<br />
erfolgreichen Termin zu haben. Und mit der noch folgenden Web-Komponente ist<br />
für den Bürger ein Termin auch bequem über die Homepage der Stadt oder des<br />
Kreises online vereinbar.<br />
Service für Behördentermine in <strong>Berlin</strong>: eAppointment<br />
Foto: Frank Zapf - Fotolia.de<br />
Einen Wunschtermin mit Behörden in <strong>Berlin</strong> über das Internet: Das <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) unterstützt gemeinsam mit <strong>Berlin</strong>Online<br />
Stadtportal GmbH & Co. KG und dem Heinrich-Hertz-Institut das Landesamt für<br />
Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) bei der Realisierung dieses Service.<br />
Weitere Teilnehmer des Pilotprojekts sind die Bürgerämter in Friedrichshain-<br />
Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf und Pankow.<br />
Mit dem Angebot haben die <strong>Berlin</strong>er die Möglichkeit, ihren Besuchstermin bei<br />
zunächst ausgewählten Bürgerämtern online zu reservieren. Das Projekt des elektronischen<br />
Systems zur Terminvereinvereinbarung (eAppointment) ist ein Baustein zur<br />
Entwicklung von eGovernment-Angeboten der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung.<br />
Die teilnehmenden Behörden gehen mit dem Service einen Schritt auf den Bürger zu:<br />
bei ihnen können Kundinnen und Kunden jetzt ihren Wunschtermin sofort über das<br />
Internet buchen. Die Terminbestätigung erfolgt wahlweise als druckfähiges Dokument,<br />
per Mail oder per SMS. Darüber hinaus können sich die Kunden per SMS zu<br />
einem frei wählbaren Zeitpunkt an den Termin erinnern lassen. Diese Dienstleistung,<br />
die sich zurzeit noch in der Erprobungsphase befindet, ist für die Bürger kostenlos.<br />
Das Terminvereinbarungssystem kann auch als umfassendes Zeitmanagementsystem<br />
genutzt werden. Es basiert auf dem Zeitmanagementsystem für Behörden des<br />
Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik - Heinrich-Hertz-Institut. Das System<br />
wird kunden- und behördenseitig über einen Webbrowser bedient. (PB/EB) <br />
4/09 27
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>-Verfahren zum Korruptionsregister in <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Berlin</strong> - Mit dem Gesetz zur Einrichtung und Führung eines Registers über<br />
korruptionsauffällige Unternehmen in <strong>Berlin</strong> (Korruptionsregistergesetz –<br />
KRG) vom 19. April 2006 (GVBl. S. 358) ist bei der Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung in der Abteilung VI eine zentrale Informationsstelle eingerichtet<br />
worden, die das Korruptionsregister führt. Nach dem Gesetz sind die Vergabestellen<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> verpflichtet, bei dieser Informationsstelle die Zuverlässigkeit der<br />
potentiellen Auftragnehmer abzufragen.<br />
Die Informationsstelle nimmt die Meldungen von der für Wirtschaftsstrafsachen<br />
zuständigen Staatsanwaltschaft entgegen und trägt sie in das Korruptionsregister ein.<br />
Die Eintragungen umfassen Personendaten (Name, Vorname, Geburtsdatum und<br />
Geburtsort) des gesetzlichen Vertreters oder geschäftsführenden Gesellschafters<br />
des Unternehmens, den Verurteilungsgrund und die Tilgungsfrist.<br />
Bis zur Einführung des automatisierten Auskunftssystems im Juni <strong>2009</strong> waren im<br />
Korruptionsregister ca. 2 000 natürliche Personen und Unternehmen eingetragen.<br />
Das Korruptionsregister bestand aus einer geschützten Excelliste. Die Informationsstelle<br />
beantwortete täglich ca. 100 Anfragen per Fax.<br />
Die technische Umsetzung des Korruptionsregistergesetzes besteht jetzt aus zwei<br />
Modulen:<br />
Die Voraussetzung zur Nutzung des<br />
Web- Verfahrens in den Vergabestellen<br />
ist eine Zugangsberechtigung mit einem<br />
persönlichen Passwort. Die Nutzungsberechtigung<br />
wird von der Leitung der<br />
Informationsstelle auf schriftlichen Antrag<br />
erteilt. Der Benutzer sendet in der<br />
Anwendung eine Anfrage mit Angabe<br />
von Name, Vorname, Geburtsort und<br />
Geburtsdatum und erhält eine Ja/Nein<br />
Auskunft (eine Eintragung liegt vor oder<br />
nicht). Die Datenkommunikation findet<br />
verschlüsselt statt.<br />
Die Bildschirmmasken sind analog dem<br />
ehemaligen Faxformular aufgebaut und<br />
können für die Akte gedruckt werden.<br />
Im Falle einer Ja–Auskunft ist die<br />
Vergabestelle verpflichtet, vor der Auftragsvergabe<br />
weitere Auskunfte bei der<br />
Informationsstelle per Fax einzuholen.<br />
Momentan enthält das Korruptionsregister<br />
ca. 2.500 Einträge.<br />
Es wird von ca. 250 Sachbearbeiter/<br />
innen der Vergabestellen genutzt und<br />
bedient täglich ca. 50 Anfragen, Tendenz<br />
steigend.<br />
Das erste Modul ist eine SenStadt interne Anwendung zur Dateneingabe und Pflege<br />
des Korruptionsregisters. Diese Anwendung ist eine Eigenentwicklung mit einer<br />
MySQL Datenbank und löst die bisherige Excelliste ab. Die Anwendung ermöglicht<br />
differenzierte Benutzerrechte, gleichzeitige Zugriffe sowie bessere Such- und<br />
Reportfunktionen für die Sachbearbeiter/innen.<br />
Das zweite Modul ist eine Webauskunft im Internet. Die Anwendung ist durch die<br />
Firma 3-point concepts GmbH in kurzer Zeit unter Berücksichtigung der Barrierefreie<br />
Informationstechnik-Verordnung (B<strong>IT</strong>V) erstellt worden. Die zugrunde liegende<br />
Auskunftsdatenbank wird täglich aus der Arbeitsdatenbank aktualisiert.<br />
Weitere Informationen zum Korruptionsregister<br />
finden Sie unter:<br />
http://www2.senstadt.verwaltberlin.de/service/korruptionsregister/<br />
index.shtml (Intranet) und http://<br />
www.stadtentwicklung.berlin.de/<br />
service/korruptionsregister/( Internet)<br />
OJUNSUREN RUCK<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
<strong>Berlin</strong><br />
<br />
4/09 28
Grundprinzipien des<br />
modernen Verwaltungshandelns<br />
sind in der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
verankert<br />
<strong>Berlin</strong> - Das Verwaltungsreform-<br />
Grundsätze-Gesetz (VGG) hat<br />
dazu geführt, dass die Grundprinzipien<br />
eines modernen Verwaltungshandelns<br />
dauerhaft in der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung verankert sind und die Kunden-<br />
und Mitarbeiterorientierung der<br />
Behörden verbessert wurden. Der Senat<br />
hält es deshalb für zweckmäßig, wesentliche<br />
im VGG geregelte Sachverhalte in<br />
bestehende Fachgesetze zu überführen,<br />
um sie dort in ihrem jeweiligen fachlichen<br />
Kontext einzuordnen. Parallel dazu<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Gesetzes hervor, den der Senat am 20. Oktober <strong>2009</strong> auf Vorlage von Innen- und<br />
Sportsenator Dr. Ehrhart Körting beschlossen hat.<br />
Der Bericht macht deutlich, dass sich die Verwaltungskultur in den zehn Jahren seit<br />
Inkrafttreten des Gesetzes grundlegend verändert hat. Obwohl die knappen Haushaltskassen<br />
und die angespannte Personalsituation vor allem in den Bezirken nicht immer<br />
eine optimale Umsetzung der Gesetzesvorgaben ermöglichen, kann doch festgestellt<br />
werden, dass die Behörden ihren Service in den vergangenen Jahren wesentlich<br />
verbessert haben. Das Gleiche gilt für die interne Verwaltungssteuerung sowie für die<br />
Anwendung von Personalentwicklungsinstrumenten.<br />
Insgesamt hat es sich bewährt, die Verwaltungsmodernisierung in ihren Anfängen<br />
durch ein gesondertes Gesetz zu unterstützen. Nach einer Dekade erscheint es nun<br />
sinnvoll, die Grundsätze einer modernen Verwaltung als bewährte Routineaufgabe<br />
in bestehenden Fachgesetzen zu regeln. Eine Spezialgesetzgebung zur<br />
Verwaltungsmodernisierung ist dagegen nicht mehr erforderlich.<br />
Das VGG wurde 1999 vom Abgeordnetenhaus verabschiedet, um die Strukturen<br />
und internen Abläufe in den Behörden zu modernisieren und die Kunden- und<br />
Mitarbeiterorientierung der Verwaltung zu stärken. Das Gesetz enthält z. B. Bestimmungen<br />
zur Bürgerorientierung, zum Wettbewerb, zum Personalmanagement oder<br />
der Struktur der Behörden. Es schreibt unter anderem vor, dass der Senat jährlich auf<br />
Grund eines vom Abgeordnetenhaus vorzulegenden Fragenkatalogs über den<br />
Sachstand in den Behörden Auskunft zu geben hat. (LPD)<br />
<br />
Neues zur Verwaltungsmodernisierung<br />
Zweiter Platz bei bundesweitem eGovernment-Wettbewerb<br />
<strong>Berlin</strong> - Beim 9. bundesweiten eGovernment-Wettbewerb von Bearing Point<br />
und CISCO errang die Senatsverwaltung für Inneres und Sport mit der Studie<br />
„ServiceStadt <strong>Berlin</strong> 2016“ in der Kategorie „Zukunftsmodell Verwaltung<br />
2030“ einen hervorragenden zweiten Platz. Der eGovernment-Wettbewerb für<br />
Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen gilt als wichtiger Gradmesser für<br />
innovative und kreative <strong>IT</strong>-Projekte in Deutschland. In der Begründung der Jury hieß<br />
es, insbesondere die Verknüpfung sämtlicher Modernisierungsfelder sowie die<br />
beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Wissenschaft zeichne die<br />
Studie aus. Hervorzuheben sei außerdem die Umsetzungsstrategie, die eine sofortige<br />
Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse erlaubte.<br />
Foto: Patrizier-Design - Fotolia.de<br />
erarbeitet die Senatsverwaltung für Inneres<br />
und Sport im Auftrag des<br />
Staatssekretärsausschusses zur Verwaltungsmodernisierung<br />
Vorschläge für ein<br />
Gesetz über eGovernment- und<br />
Organisationsfragen. Dieses Gesetz<br />
könnte gleichsam dazu dienen, dauerhaft<br />
erforderliche materielle Bestimmungen<br />
des VGG zu regeln. Das geht aus<br />
dem jährlichen Bericht zur Umsetzung<br />
des Verwaltungsreform-Grundsätze-<br />
Umsetzung Difu-Studie „ServiceStadt <strong>Berlin</strong> 2016“<br />
Ein zentrales Ziel bei der Erarbeitung der im Mai <strong>2009</strong> veröffentlichten Difu Studie<br />
„ServiceStadt <strong>Berlin</strong> 2016 - Anforderungen an die zukünftige Ausgestaltung der<br />
Leistungs- und Serviceangebote im Land <strong>Berlin</strong> unter sich verändernden Rahmenbedingungen“<br />
war die Umsetzbarkeit der wissenschaftlichen Empfehlungen zur<br />
Verwaltungsmodernisierung in die Verwaltungspraxis.<br />
Erste Reformschritte mit Blick auf die Vorschläge des Deutschen Instituts für<br />
Urbanistik sind nun vollbracht. So beschloss der Staatssekretärsausschuss zur<br />
Verwaltungsmodernisierung in seiner Sitzung am 14. September <strong>2009</strong> die Aufnahme<br />
von zehn Projekten und Vorhaben als Konsequenz aus der Difu-Studie in das<br />
aktuelle Modernisierungsprogramm.<br />
<br />
4/09 29
Mit den Projekten sollen in den<br />
nächsten Jahren neue Wege im Bereich<br />
der Lebenslagenorientierung und des<br />
Diversity Managements beschritten,<br />
wichtige Studienergebnisse auf die Bezirke<br />
ausgeweitet, Partizipationsmöglichkeiten<br />
verbreitert, rechtliche und<br />
organisatorische Grundlagen für ein<br />
flächendeckendes eGovernment geschaffen<br />
sowie Vorarbeiten für eine gemeinsame<br />
Anlaufstelle in den <strong>Berlin</strong>er<br />
Bezirken erarbeitet werden.<br />
ServiceStadt <strong>Berlin</strong> nimmt weitere<br />
Projekte auf<br />
Bei dem Modernisierungsprogramm<br />
ServiceStadt <strong>Berlin</strong> handelt es sich nicht<br />
um ein statisches Programm, sondern<br />
um einen dynamischen Prozess. Einmal<br />
mehr zeigte sich dies bei der jüngsten<br />
Sitzung des Staatssekretärsausschusses<br />
zur Verwaltungsmodernisierung am 14.<br />
September <strong>2009</strong>, als neben den zehn<br />
Projekten und Vorhaben, die aus der<br />
Difu3 Studie resultieren, fünf weitere<br />
Projekte aufgenommen wurden, um den<br />
Modernisierungsprozess weiter voranzutreiben.<br />
Dabei handelt es sich um zwei Projekte,<br />
die das Konzept zur Optimierung der<br />
Ordnungsämter organisatorisch (BA<br />
Tempelhof-Schöneberg) und <strong>IT</strong>seitig<br />
(Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten)<br />
umsetzen. Daneben<br />
wird die Senatsverwaltung für Inneres<br />
und Sport in vier Pilotbezirken ein Zeitmanagementsystem<br />
in den Bürgerämtern<br />
einführen, welches das bestehende<br />
Terminmanagement um ein Wartemanagement<br />
für „Spontankunden“, die<br />
keinen Termin vereinbart haben, erweitert.<br />
Zur Stärkung des zivilgesellschaftlichen<br />
Engagements wird die Senatsverwaltung<br />
für Inneres und Sport eine enge gesamtstädtische<br />
Verknüpfung des nach-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
barschaftlichen Engagements mit den Ordnungsämtern vorantreiben. Das Vorhaben<br />
entspricht mit seinem partizipativen Ansatz dem Prinzip der „aufsuchenden<br />
Verwaltung“ der „ServiceStadt <strong>Berlin</strong> 2016“.<br />
Schließlich soll gemäß einem Beschluss des Abgeordnetenhauses die ab der nächsten<br />
Legislaturperiode gültige einheitliche Ämterstruktur der Bezirke mit „nachhaltiger<br />
Verfahrensmodernisierung“ verbunden werden. Dazu sollen die Verwaltungsverfahren<br />
der Bezirksämter vereinheitlicht und unter den Gesichtspunkten der<br />
Bürger- und Wirtschaftsfreundlichkeit, Kostenminimierung und durchgängigen <strong>IT</strong>-<br />
Unterstützung vereinfacht werden. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport wird<br />
ihre Vorgehensplanung dem Senat zur Beschlussfassung vorlegen und dabei eine<br />
Beteiligung des Rats der Bürgermeister vorsehen.<br />
Bei näherem Interesse können die Angehörigen der Verwaltung dem Projektportal<br />
im Intranet weitergehende Einzelheiten und die Kontaktdaten der Ansprechpartner<br />
entnehmen. http://www.verwalt-berlin.de/projektportal<br />
(Auszug aus dem Newsletter Nr. 11 zur Verwaltungsmodernisierung im Land<br />
<strong>Berlin</strong>, September <strong>2009</strong>. Mit freundlicher Genehzmigung der Senatsverwaltung für<br />
Inneres und Sport <strong>Berlin</strong>, Abteilung ZS)<br />
<br />
Elektronische Bürgerdienste stark nachgefragt<br />
<strong>Berlin</strong> - Die übergroße Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich mehr Online-<br />
Angebote der öffentlichen Verwaltung. Annähernd drei von vier Deutschen<br />
über 14 Jahren (73 Prozent) halten Informationsangebote der Ämter und<br />
Behörden im Internet für wichtig. Diese Meinung teilt selbst bei den Senioren über<br />
65 Jahren jeder Zweite (56 Prozent). Das hat eine repräsentative Umfrage des<br />
Hightech-Verbands B<strong>IT</strong>KOM ergeben. „Der Wunsch nach elektronischen Bürgerdiensten<br />
ist in allen Altersgruppen sehr groß. Die meisten Ämter hinken im Internet<br />
auch den Senioren hinterher und sollten ihre Internetangebote weiter ausbauen“,<br />
sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.<br />
Nachholbedarf gibt es besonders bei der Interaktivität. Die Webseiten der Verwaltungen<br />
bieten heute vor allem reine Informationen. Scheer: „Die Internetseiten der<br />
staatlichen Stellen verfügen bisher kaum über einen Rückkanal. Das Internet ist aber<br />
keine Einbahnstraße, sondern ein interaktives Medium, das auch so eingesetzt<br />
werden sollte.“ Dass die Mehrheit der Bürger ihrerseits aktiv elektronisch mit<br />
Behörden kommunizieren will, belegt die B<strong>IT</strong>KOM-Studie. So möchten knapp 56<br />
Prozent aller Deutschen per E-Mail mit Behörden und Ämtern in Kontakt treten.<br />
Das Angebot, mit Mitarbeitern im Live-Chat Fragen zu klären, begrüßen immerhin<br />
fast vier von zehn Bundesbürgern (39 Prozent).<br />
Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) wünscht sich außerdem die Möglichkeit,<br />
Anträge direkt auf den Internetseiten der öffentlichen Hand zu stellen, zum<br />
Beispiel den Bauantrag, beim Umzug oder bei der Anmeldung von Fahrzeugen. Ein<br />
fast ebenso großer Teil (52 Prozent) möchte den aktuellen Bearbeitungsstand von<br />
Anträgen online abfragen können – so wie schon heute Postkunden den Versandweg<br />
ihres Pakets im Internet verfolgen können. Scheer: „In der Verwaltung steht die<br />
Digitalisierung der meisten Verwaltungsabläufe noch aus.“<br />
Wie hoch das Interesse an E-Government ist, zeigt die elektronische Steuererklärung<br />
(ELSTER). Die Zahl der Nutzer steigt von Jahr zu Jahr. Allein im Jahr 2008 sind <br />
4/09 30
drei Millionen neue Bürger hinzugekommen,<br />
die ihre Steuererklärung<br />
erstmals elektronisch abgegeben haben.<br />
Zur Methodik: Die zitierten Daten wurden<br />
im Rahmen einer repräsentativen<br />
Studie der ARIS Umfrageforschung im<br />
Auftrag des B<strong>IT</strong>KOM erhoben. Befragt<br />
wurden dafür 1.002 deutschsprachige<br />
Personen in Privathaushalten ab 14 Jahren.<br />
(PM)<br />
De-Mail geht in die<br />
Testphase: So einfach<br />
wie E-Mail und so<br />
sicher wie die<br />
Papierpost<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Neben wichtigen Unterstützern wie dem Hightech-Verband B<strong>IT</strong>KOM und dem<br />
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. ist es dem Engagement<br />
der Internet Service Provider 1&1 Internet AG mit GMX und WEB.DE, sowie T-<br />
Home und T-Systems zu verdanken, dass De-Mail inzwischen soweit ausgereift ist,<br />
dass die Pilotierung in der Stadt Friedrichshafen am Bodensee begonnen werden<br />
konnte.<br />
Bei der bundesweiten Einführung von De-Mail werden die Anbieter durch das<br />
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) akkreditiert. „Bürgerinnen<br />
und Bürger, die De-Mail nutzen wollen, können sich auf die von den Providern<br />
bereitgestellte Sicherungsinfrastruktur verlassen. Denn die Anbieter müssen vorab<br />
definierte Anforderungen an die Sicherheit im Rahmen einer sorgfältigen Überprüfung<br />
durch das BSI nachweisen und zwar bevor sie in Betrieb gehen“, erläuterte Dr.<br />
Hartmut Isselhorst, Abteilungspräsident im BSI auf der Pressekonferenz. Abgesicherte<br />
Anmeldeverfahren und Verbindungen zu dem Provider sowie verschlüsselte<br />
Transportwege sorgen dabei für einen rechtsverbindlichen De-Mail-Versand und -<br />
Empfang.<br />
„Die De-Mail macht E-Mails sicher, und zwar für alle. De-Mails sind vertraulich wie<br />
ein persönlich überreichter Brief und komfortabel wie ein Mausklick. Die De-Mail<br />
wird E-Government und E-Commerce so richtig in Schwung bringen““, prophezeite<br />
Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Hightech-Verbands B<strong>IT</strong>KOM.<br />
<strong>Berlin</strong> - Dr. Hans Bernhard Beus,<br />
Staatssekretär im Bundesministerium<br />
des Innern und Beauftragter<br />
der Bundesregierung für<br />
Informationstechnik, hat Anfang Oktober<br />
auf einer Pressekonferenz in <strong>Berlin</strong><br />
den Beginn der Pilotierung von De-Mail<br />
angekündigt: „Mit der De-Mail wird<br />
Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen<br />
und Verwaltung eine einfach zu nutzende<br />
Technologie angeboten, um sicher,<br />
rechtsverbindlich und vertraulich im<br />
Internet miteinander zu kommunizieren.<br />
Das ist im E-Business ebenso wichtig<br />
wie im E-Government.“<br />
Die Rahmenbedingungen für die sichere<br />
und vertrauliche Kommunikation im<br />
Internet - und damit für mehr Selbstbestimmung<br />
in der Informationsgesellschaft<br />
- werden vom Staat bestimmt.<br />
Die Umsetzung von De-Mail in<br />
Form konkreter Produkte bzw. Dienste<br />
erfolgt durch interessierte Unternehmen,<br />
die sich an diesen Rahmen halten. Auf<br />
diese Weise entsteht mit De-Mail eine<br />
flächendeckende und gleichzeitig<br />
wettbewerbsfreundliche Infrastruktur<br />
für sichere elektronische Kommunikation,<br />
die voraussichtlich ab dem kommenden<br />
Jahr bundesweit genutzt werden<br />
kann.<br />
Foto: James Steidl - Fotolia.de<br />
An der Entwicklung von De-Mail beteiligen sich vier Internet Service Provider. Auf<br />
der Pressekonferenz erläuterten sie ihre Motive für die Beteiligung an dem Projekt.<br />
Jürgen Schulz, Leiter Geschäftsbereich Öffentliche Auftraggeber, T-Systems:<br />
„Erstmals haben wir die Chance, dass sich vertrauliche, fälschungssichere und<br />
rechtsverbindliche elektronische Kommunikation deutschlandweit durchsetzt. Die<br />
Deutsche Telekom und T-Systems unterstützen dieses wichtige Projekt deshalb mit<br />
besonderem Engagement. Und wir freuen uns sehr darüber, dass der Startschuss für<br />
die De-Mail in unserer Zukunftswerkstatt T-City fällt.“<br />
<br />
4/09 31
Für die 1&1 Internet AG, sprach<br />
Tino Anic, Head of Portal Applications:<br />
„Das gemeinsame Ziel unserer Marken<br />
GMX und WEB.DE ist es, für die Art<br />
von elektronischer Kommunikation, die<br />
eine hohe, standardisierte Rechtssicherheit<br />
und Rechtsverbindlichkeit<br />
erfordert und daher aktuell noch in<br />
Papierform erfolgt, ein entsprechendes<br />
digitales Angebot für unsere Nutzer zu<br />
schaffen.“<br />
Christoph Schmallenbach, Mitglied des<br />
Vorstandes, Generali Deutschland Holding<br />
AG sowie Mitglied des Ausschusses<br />
Betriebswirtschaft und Informationstechnologie<br />
des GDV e.V.: „In einer<br />
Welt, in der das Internet unverzichtbar<br />
geworden ist, hat die elektronische Kommunikation<br />
auch in der Versicherungswirtschaft<br />
eine zentrale Bedeutung, die<br />
in Zukunft noch weiter zunehmen wird.<br />
Um den zu Recht hohen Anforderungen<br />
an eine datengeschützte und sichere<br />
E-Mail-Kommunikation Rechnung zu<br />
tragen, gilt es nun, EINE für alle zugängliche<br />
Infrastruktur zu schaffen. Die<br />
deutsche Versicherungswirtschaft hat<br />
sich daher im Projekt ‚Bürgerportale/<br />
De-Mail‘ im Sinne ihrer Kunden und<br />
Partner von Anfang an aktiv eingebracht<br />
und ist Vorreiter bei der Pilotierung.“<br />
„Die Etablierung elektronischer Dienste<br />
in der Gesellschaft gehört zu den<br />
Hauptanliegen des Bundesverbandes<br />
Digitale Wirtschaft (BVDW). Daher<br />
unterstützen wir das De-Mail-Projekt.<br />
In der privaten wie geschäftlichen Kommunikation<br />
ist die E-Mail inzwischen<br />
allgegenwärtig. Mit De-Mail wird dafür<br />
gesorgt, dass jetzt auch ein rechtssicherer<br />
und rechtsverbindlicher Austausch von<br />
Nachrichten und Dokumenten per E-<br />
Mail zwischen Bürgern, Behörden und<br />
Unternehmen möglich wird“, sagt<br />
BVDW-Präsident Arndt Groth.<br />
Erste De-Mail verschickt<br />
25 Jahre nachdem Prof. Werner Zorn,<br />
einer der Gründerväter des deutschen<br />
Internet, die erste E-Mail empfing, die<br />
jemals an ein deutsches Postfach geschickt<br />
wurde, hat ihm Herr Dr.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die erste versandte De-Mail im Wortlaut:<br />
Betreffzeile: Erste De-Mail in Deutschland<br />
Sehr geehrter, lieber Herr Prof. Zorn,<br />
vor 25 Jahren haben Sie die erste E-Mail in Deutschland empfangen. Schon<br />
damals war klar, dass die E-Mail eine einzigartige Erfolgsgeschichte<br />
schreiben wird. Ein Vierteljahrhundert später machen wir einen weiteren<br />
großen Schritt und Sie sind wieder an der Premiere beteiligt: Heute<br />
erhalten Sie die erste De-Mail in Deutschland.<br />
Ich bin der festen Überzeugung, dass sich die De-Mail ebenso durchsetzen<br />
wird wie die bekannte E-Mail. De-Mails sind vertraulich wie ein<br />
persönlich überreichter Brief und komfortabel wie ein Mausklick. Die De-<br />
Mail wird E-Government und E-Commerce so richtig in Schwung bringen.<br />
Herzliche Grüße,<br />
Bernhard Rohleder<br />
Die Antwort auf die erste versandte De-Mail:<br />
Betreffzeile: „Vertrauen ist gut, De-Mail ist besser!“<br />
Sehr geehrter Herr Dr. Rohleder,<br />
herzlichen Dank für die erste De-Mail.<br />
Mit zunehmender rechtlicher Relevanz der Kommunikation über das<br />
offene Internet stellt dieser neue Dienst einen großen Schritt nach vorn dar,<br />
über den ich mich schon zu meiner Zeit an der Uni Karlsruhe gefreut hätte.<br />
Ich wünsche dem Projekt eine große Akzeptanz und seinen Förderern und<br />
Anbietern viel Erfolg!<br />
Ihr Prof. Werner Zorn<br />
www.hpi.uni-potsdam.de/zorn<br />
Bernhard Rohleder vom Hightech-Verband B<strong>IT</strong>KOM die erste De-Mail geschickt.<br />
Der Versand der De-Mail erfolgte im Rahmen der Pressekonferenz des Bundesinnenministeriums.<br />
Ab dem kommenden Jahr soll De-Mail bundesweit eingeführt<br />
werden. (PM/PR)<br />
<br />
„Elektronische Baugenehmigung“ realisiert<br />
elektronische Behördenbeteiligung<br />
Im Projekt „Elektronisches Bau- und Genehmigungsverfahren in <strong>Berlin</strong> (eBG)“<br />
wurde die dritte Ausbaustufe des vierstufigen Einführungskonzeptes erreicht:<br />
Zur Messe Moderner Staat Ende November in den <strong>Berlin</strong>er Messehallen wurde<br />
die elektronische Behörden und Dienststellenbeteiligung produktiv geschaltet.<br />
Die bauaufsichtlichen Beteiligungserfordernisse können elektronisch absolviert<br />
werden. Ende Juli 2010 wird das Leitprojekt im Rahmen des Regierungs- <br />
4/09 32
und Modernisierungsprogramms<br />
„ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ vorläufig beendet,<br />
wenn die vorgangsinterne Kommunikation<br />
workflowbasiert in allen Bauaufsichtsbehörden<br />
produktiv genutzt wird. Mit dieser<br />
komplexen Lösung reduziert sich der<br />
bisherige Aufwand gegenüber der papierbasierten<br />
Lösung deutlich.<br />
Im Jahr 2006 ist die Neuregelung der<br />
Bauordnung für <strong>Berlin</strong> in Kraft getreten<br />
ist. Daraufhin hat die Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung gemeinsam mit den<br />
<strong>Berlin</strong>er Bezirken alle Prozesse und<br />
Abläufe einheitlich neu gestaltet. Auf<br />
dieser Grundlage wurde im Rahmen einer<br />
europaweiten Ausschreibung die<br />
Beschaffung der webbasierten Fachanwendung<br />
durchgeführt. Bis Ende <strong>2009</strong><br />
werden nun die letzten Baugenehmigungsbehörden<br />
auf die einheitliche Fachanwendung<br />
umgestiegen sein. Dann gehört<br />
die Verfahrensvielfalt in der <strong>Berlin</strong>er<br />
Bauaufsicht der Geschichte an. Fast<br />
alle Bezirke haben Altdaten in das neuen<br />
Verfahren migrieren lassen.<br />
Auf Beschluss des Projektlenkungsausschusses<br />
sollen alle Bauaufsichtsbehörden<br />
bis zum 31. Juli 2010 die elektronische<br />
Behördenbeteiligung produktiv<br />
einsetzen. Damit wird Stufe 3 etwas<br />
verspätet erreicht. Wie es mit dem<br />
Projektverlauf anschließend weitergeht,<br />
soll dann entschieden werden. Das strategische<br />
Ziel des Projekts ist es immer<br />
noch, alle bauaufsichtlichen Verfahren<br />
von der Antragstellung bis zur Bescheidübersendung<br />
rechtssicher vollelektronisch<br />
abzuwickeln. Da für das eBG<br />
jedoch keine eGovernment-Insellösungen<br />
geschaffen werden soll, bedarf<br />
es diverser verwaltungsrechtlicher<br />
Grundsatzentscheidungen, die noch<br />
ausstehen.<br />
Mit der Umsetzung der elektronischen<br />
Behördenbeteiligung kann bereits eine<br />
signifikante Reduzierung des Aufwands<br />
erwartet werden, denn umfangreiche<br />
Kopiervorgänge und lange Postwege für<br />
die erforderlichen Behördenbeteiligungen<br />
entfallen. Damit werden diese<br />
Verfahren künftig effektiver und effizienter<br />
bearbeitet.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Ausschließlich webbasierte Module kommen für die Behördenbeteiligung zum<br />
Einsatz, wie die Fachanwendung eBG selbst auch. Somit entfällt jeglicher Installationsaufwand<br />
bei den verschiedensten Behörden und Dienststellen. Lediglich ein aktueller<br />
Browser mit Java und ein Textverarbeitungsprogramm sind erforderlich. Jeder<br />
kann sich denken, dass es eine nicht lösbare Aufgabe wäre, bei einer unbestimmbaren<br />
Anzahl von Arbeitsplätzen in allen Bezirken sowie in einigen Senats- und Bundesverwaltungen<br />
eine Softwarekomponente lokal installieren zu lassen.<br />
Die Schulungen für die Bezirke und den übrigen beteiligten Ämtern sind nach dem<br />
inzwischen bewährten Multiplikatorenkonzept angelaufen. Parallel läuft derzeit die<br />
Beteiligung der Personalvertretungen sowie zum Datenschutz. Die technischen<br />
Tests sind abgeschlossen.<br />
Ausschnitt Beteiligungsmodul<br />
Was kann die sogenannte „elektronische Beteiligung“?<br />
• Sämtliche eingehenden Bauvorlagen (z. B. Bauzeichnungen bis DIN A0)<br />
werden eingescannt und in einer elektronischen Akte abgelegt.<br />
• Bauaufsichtliche Prüfvermerke werden bei Bedarf digital auf dann elektronische<br />
Bauvorlagen mithilfe des Moduls AutoVUE angebracht.<br />
• Die Bauaufsicht beteiligt die erforderlichen Behörden und Dienststellen,<br />
indem aus eBG ein elektronischer Workflowprozess angestoßen wird. Alle<br />
Behörden können gleichzeitig beteiligt werden. Ein Versand kompletter<br />
Papierakten per Dienstpost entfällt vollständig.<br />
• Die Beteiligten werden per Email über neue Stellungnahmeersuchen informiert<br />
und können in die elektronische Vorgangsakte einsehen.<br />
• Je nach organisatorischer Festlegung können die zuständigen Sachbearbeiter<br />
selbstständig oder gem. Verfahrensfestlegung mit der Behördenleitung eine<br />
elektronische Stellungnahme abgeben.<br />
• Die rechtlich bindenden Fristen werden überwacht und bei Bedarf gibt es<br />
eine elektronische Erinnerung.<br />
• Wurde eine Stellungnahme abgegeben oder wurde eine Frist überschritten,<br />
wird die Bauaufsicht darüber (wieder per Email) informiert.<br />
<br />
4/09 33
Insgesamt werden ca. 450 Arbeitsplätze<br />
allein in den Bauaufsichtsbehörden<br />
mit der neuen Lösung arbeiten.<br />
Hinzu kommen die beteiligten Behörden<br />
und Dienststellen aller<br />
Verwaltungsebenen.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Doch es bedarf auch der zeitnahen Anpassung des Bauordnungsrechts, so dass<br />
Bauanträge nicht mehr in Papierform eingereicht werden müssen.<br />
Auch wenn die letzen Bezirke erst bis<br />
Ende <strong>2009</strong> ihre ersten produktiven<br />
Schritte im eBG absolviert haben werden,<br />
werden diese bis Ende Juli 2010<br />
ebenfalls in der Lage sein, die elektronische<br />
Beteiligung zu nutzen, da die<br />
Funktionalitäten bereits jetzt allen Bezirken<br />
zur Verfügung stehen. Man profitiert<br />
dort vom erheblichen Engagement<br />
und der konzeptionellen Vorarbeit<br />
der pilotierenden Bezirke.<br />
Preview 2010<br />
Der erreichte Stand sorgt jedoch nicht<br />
dafür, dass die Protagonisten ihre Hände<br />
in den Schoss legen können. Die<br />
elektronische Akte der Fachanwendung<br />
eBG wird zum Jahresbeginn 2010 auf<br />
ein Dokumentenmanagementsystem<br />
umgestellt. Damit werden Handhabung<br />
und Umgang mit dem elektronischen<br />
Datenbestand erheblich verbessert. Des<br />
Weiteren wird das sogenannte Modul<br />
zur Expertenauskunft produktiv geschaltet.<br />
Behörden und Dienststellen, die nicht<br />
in den Baugenehmigungsverfahren regelmäßig<br />
zu beteiligen sind, aber zur<br />
Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben<br />
auf bestimmte Informationen der Bauaufsicht<br />
angewiesen sind, erhalten damit<br />
eine umfangreiche Auskunftsmöglichkeit,<br />
die die datenschutzrechtlichen<br />
Belange beachten wird.<br />
Zum Einsatz gelangen werden auch sogenannte<br />
eDialog-Dienste des eBG.<br />
Diese ermöglichen die Definition eigenständiger<br />
Dialogmasken durch die Geschäftsstelle<br />
eBG. Der Dienst unterstützt<br />
alle wichtigen Dialogelemente und<br />
bietet flexible Positionierungen z.B. von<br />
Eingabefeldern, Auswahlfeldern oder<br />
dynamischen Tabellen, natürlich alles<br />
webbasiert.<br />
Die neue GGO I wird zwar die elektronische<br />
Verwaltungsarbeit verankern.<br />
Ausschnitt Bearbeitungsmodul Oracle AutoVUE für Bauzeichnungen<br />
Pilotiert wird bereits beim FMS-Landesdienst des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> (Formularmanagementservice)<br />
eine assistentengestütze Bauanzeige für Verfahren nach § 63<br />
der <strong>Berlin</strong>er Bauordnung einschl. des Uploads von elektronischen Bauvorlagen.<br />
Nach Plausibilitätsprüfungen sollen die Daten direkt an die Fachanwendung eBG<br />
übergeben und weiter bearbeitet werden können. Zudem gilt es eine einheitliche<br />
Portallösung für die Antragsteller im Internetangebot des Landes <strong>Berlin</strong>s umzusetzen.<br />
Ein wachsames Auge wird auch auf das Projekt zur <strong>IT</strong>-Umsetzung der Europäischen<br />
Dienstleistungsrichtlinie geworfen. Dort angekündigte Dienste zur Garantie der<br />
Authentizität, Vertraulichkeit und Integrität könnten auch im Zusammenhang von<br />
eBG zur Nachnutzung gelangen. Es bleibt viel zu tun.<br />
eBG im Netz: www.berlin.de/ebg/ = www.ebg.berlin.de<br />
DIRK MEYER-CLAASSEN<br />
Leiter Geschäftstelle eBG, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Referat Oberste<br />
Bauaufsicht, Württembergische Str. 6, 10707 <strong>Berlin</strong>, Tel.: +49 30 90125968, Fax: +49<br />
30 90283244, E-Mail: ebg@senstadt.berlin.de <br />
Digitale Karte zum Konjunkturpaket II<br />
Der Bund und das Land <strong>Berlin</strong> investieren im Rahmen des Konjunkturpaketes<br />
II zur Belebung der lokalen Wirtschaft 632 Millionen Euro in die<br />
Modernisierung öffentlicher Infrastruktur. Die Maßnahmen betreffen Schulen,<br />
Kindertagesstätten, Krankenhäuser, Schwimmbäder, Universitäten, wie auch die<br />
energetische Sanierung weiterer öffentlicher Gebäude, Lärmschutzmaßnahmen,<br />
Fahrzeuge und <strong>IT</strong>-Infrastruktur.<br />
<br />
4/09 34
Um die konkreten Baumaßnahmen<br />
des Konjunkturpaketes II der Öffentlichkeit<br />
darzustellen, hat die Senatsverwal-tung<br />
für Stadtentwicklung (SenStadt)<br />
im Auftrag aller an der Umsetzung beteiligten<br />
Senatsverwaltungen eine digitale<br />
Karte der Maßnahmen für <strong>Berlin</strong><br />
angefertigt. Diese Karte wird im Internet<br />
und Intranet mit den von SenStadt bereitgestellten<br />
Diensten des FIS-Broker<br />
präsentiert. Die einzelnen Maßnahmen<br />
sind um Informationen der jeweiligen<br />
Baukosten, Ansprechpartner und weiterführender<br />
Links ergänzt.<br />
Der Internetauftritt der Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung zum<br />
Konjunkturpaket II ist mit den Internet-<br />
Seiten aller projektführenden Stellen und<br />
der Senatsverwaltung für Finanzen<br />
(SenFin) verlinkt.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Abb.: 1<br />
Der Internetauftritt wurde von der<br />
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher am<br />
20.10.<strong>2009</strong> auf einer Pressekonferenz<br />
vorgestellt.<br />
Besonders zu erwähnen ist, dass in der<br />
Karte Maßnahmen aus verschiedenen<br />
Ressorts integriert werden und dass außerdem<br />
bei dieser Präsentation die von<br />
SenStadt beigesteuerte Karte mit einer<br />
von SenFin betriebenen Datenbank verknüpft<br />
wird. Da diese SenFin- Datenbank<br />
von den für die Durchführung der<br />
Maßnahmen zuständigen Stellen dezentral<br />
gepflegt wird, handelt es sich hier<br />
um die erste Karte (zumindest der<br />
SenStadt), die ressortübergreifend und<br />
dynamisch aktualisiert wird.<br />
Mit Hilfe der vorhandenen Adressinformationen<br />
wurde von SenStadt (Abt.<br />
Geoinformation) eine Verortung in einer<br />
digitalen Standortkarte vorgenommen.<br />
Diese Karte und die weiterführenden<br />
Informationen werden im Geodatenangebot<br />
des FIS-Broker präsentiert<br />
und können mit den dort verfügbaren<br />
Informationen aus verschiedensten<br />
Themenbereichen überlagert werden.<br />
Somit besteht die Möglichkeit sich z. B.<br />
schnell über Baurecht, Schutzgebiete und<br />
andere Rahmenbedingungen zu informieren<br />
(Abb. 1).<br />
<br />
Abb..: 2<br />
Abb..: 3<br />
4/09 35
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Zusätzlich zu diesem Angebot gibt es einen thematisch und funktional gefilterten<br />
Auftritt nur für die Informationen zum Konjunkturpaket II. Dieses Angebot wird<br />
über ein sogenanntes FIS-Broker- Szenario gesteuert. Hierbei wird mit Hilfe einer<br />
Konfigurationsdatei die Funktionalität und das Themenangebot des FIS-Broker<br />
sachgerecht auf dieses Thema eingeschränkt.<br />
Die Verlinkung erfolgt so, dass beim Start des Angebots sofort die Karte zum<br />
Konjunkturpaket II mit der Legende erscheint. Die Zusatzinformationen und das<br />
Luftbild <strong>2009</strong> als Hintergrund können eingeblendet werden (siehe Abb. 2 und 3 auf<br />
der vorherigen Seite).<br />
Mit diesen Angeboten soll dem Informationsbedürfnis aus Öffentlichkeit und<br />
Verwaltung über die Verwendung der Mittel des Konjunkturpaketes nachgekommen<br />
werden. Die Startseite im Internet: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/<br />
konjunkturpaket/ und im im Intranet: http://www2.senstadt.verwalt-berlin.de/<br />
bauen/konjunkturpaket/<br />
ELKE WESTERHAUSEN<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Referat Informationstechnik, Verfahrensbetreuung<br />
- ZF <strong>IT</strong> 48<br />
MARKUS BRE<strong>IT</strong>HAUPT<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Referat III F, GIS- Service – III F 3<br />
Infrastrukturregelung für öffentliche <strong>IT</strong> und<br />
Leistungsvergleiche im Grundgesetz verankert<br />
Am 1. August <strong>2009</strong> ist mit den Änderungen des Grundgesetzes (GG) der wichtigste<br />
Teil der Föderalismusreform II in Kraft getreten. Als Bestandteil des<br />
Reformpakets wurde das Grundgesetz um die Artikel 91 c und 91 d ergänzt.<br />
60 Jahre nach Inkrafttreten hält mit Artikel 91 c die Informationstechnik als eine der<br />
bedeutsamsten Infrastrukturen des 21. Jahrhunderts Einzug in die deutsche Verfassung.<br />
Deutschland ist der erste Staat, der Strukturregelungen für die Informationstechnik<br />
mit Verfassungsrang ausstattet. Mit Artikel 91 d wird ein wichtiger Baustein<br />
für die Modernisierung der Verwaltung in der Verfassung verankert.<br />
Umgesetzt werden sollen die Ziele in einem in Kürze in Kraft tretenden Gesetz über<br />
die Verbindung der informationstechnischen Netze des Bundes und der Länder (<strong>IT</strong>-<br />
NetzG) und in einem Staatsvertrag zur Ausführung von Artikel 91 c, der am 1. April<br />
2010 in Kraft treten soll. Mit dem Staatsvertrag wird ein <strong>IT</strong>-Planungsrat als zentrales<br />
Gremium für die föderale Zusammenarbeit in der Informationstechnik geschaffen.<br />
Der <strong>IT</strong>-Planungsrat wird die vom Verbindungsnetz zu erfüllenden technischen<br />
Anforderungen festlegen, Bund-Länder-übergreifende E-Government-Projekte steuern<br />
und darüber hinaus <strong>IT</strong>-Interoperabilitäts- und <strong>IT</strong>-Sicherheitsstandards festlegen.<br />
Mit der neuen verfassungsrechtlichen Grundlage in Artikel 91 d für das Zusammenwirken<br />
von Bund und Ländern bei Vergleichsstudien zur Feststellung ihrer Leistungsfähigkeit<br />
wird ein Signal zur Modernisierung der öffentlichen Verwaltung in<br />
Deutschland gesetzt. Leistungsvergleiche schaffen Transparenz und sorgen für einen<br />
kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der Verwaltung. In der deutschen Verwaltung<br />
fehlt es bislang vielfach noch an einer entsprechenden Vergleichskultur, die sich<br />
international bereits als wirksames Instrument zur Verbesserung staatlichen Handelns<br />
erwiesen hat. Diese Lücke wird jetzt geschlossen. (PR)<br />
<br />
<br />
Artikel 91c GG<br />
(1) Bund und Länder können bei der<br />
Planung, der Errichtung und dem<br />
Betrieb der für ihre Aufgabenerfüllung<br />
benötigten informationstechnischen<br />
Systeme zusammenwirken.<br />
(2) Bund und Länder können auf<br />
Grund von Vereinbarungen die für<br />
die Kommunikation zwischen ihren<br />
informationstechnischen Systemen<br />
notwendigen Standards und Sicherheitsanforderungen<br />
festlegen. Vereinbarungen<br />
über die Grundlagen<br />
der Zusammenarbeit nach Satz<br />
1 können für einzelne nach Inhalt<br />
und Ausmaß bestimmte Aufgaben<br />
vorsehen, dass nähere Regelungen<br />
bei Zustimmung einer in der Vereinbarung<br />
zu bestimmenden qualifizierten<br />
Mehrheit für Bund und Länder<br />
in Kraft treten. Sie bedürfen der<br />
Zustimmung des Bundestages und<br />
der Volksvertretungen der beteiligten<br />
Länder; das Recht zur Kündigung<br />
dieser Vereinbarungen kann<br />
nicht ausgeschlossen werden. Die<br />
Vereinbarungen regeln auch die<br />
Kostentragung.<br />
(3) Die Länder können darüber hinaus<br />
den gemeinschaftlichen Betrieb<br />
informationstechnischer Systeme<br />
sowie die Errichtung von dazu bestimmten<br />
Einrichtungen vereinbaren.<br />
(4) Der Bund errichtet zur Verbindung<br />
der informationstechnischen<br />
Netze des Bundes und der Länder<br />
ein Verbindungsnetz. Das Nähere<br />
zur Errichtung und zum Betrieb des<br />
Verbindungsnetzes regelt ein Bundesgesetz<br />
mit Zustimmung des Bundesrates.<br />
Artikel 91d GG<br />
Bund und Länder können zur Feststellung<br />
und Förderung der Leistungsfähigkeit<br />
ihrer Verwaltungen<br />
Vergleichsstudien durchführen und<br />
die Ergebnisse veröffentlichen.<br />
4/09 36
Aktueller Projektstatus<br />
Neuentwicklung einer<br />
<strong>IT</strong>-Bestands- und<br />
Planungsübersicht der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
In einem ersten Artikel über das Projekt<br />
zur Neuentwicklung der <strong>IT</strong>-<br />
Bestands- und Planungsübersicht<br />
(<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> 3/08, S. 48) hatten wir über<br />
die AufgabensteIlung, Ziele und Projektorganisation<br />
sowie den erfolgten Projektstart<br />
berichtet. Zwischenzeitlich wurden<br />
im Projekt wesentliche Ergebnisse<br />
erarbeitet und verschiedene Meilensteine<br />
erreicht.<br />
Auf Grundlage der im Projektteam erarbeiteten<br />
und durch die Abstimm- und<br />
die Entscheidungsinstanz des Projektes<br />
freigegebenen Datenstruktur, die genau<br />
festlegt, welche Daten im künftigen<br />
Verfahren erfasst werden, wurde ein<br />
Fachkonzept erstellt. Dieses beschreibt<br />
zusätzlich die Rahmenbedingungen, Ziele,<br />
Rollen im künftigen Verfahren sowie<br />
weitere fachliche Aspekte. Darüber hinaus<br />
wurde ein Betriebsführungskonzept<br />
entwickelt, das die organisatorischen und<br />
technischen Grundlagen des späteren<br />
Verfahrensbetriebs regelt. Mit der Freigabe<br />
dieser Dokumente durch die<br />
Projektgremien wurde die erste Projektphase<br />
erfolgreich beendet.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die anschließende zweite Projektphase<br />
hatte die Vorbereitung und Durchführung<br />
einer Ausschreibung zur Beschaffung<br />
der erforderlichen Softwarelösung<br />
für das künftige Verfahren zum Gegenstand.<br />
Auf Grundlage der Konzepte aus<br />
der ersten Projektphase wurde vom<br />
Projektteam ein umfangreicher Anforderungskatalog<br />
erstellt, der die fachlichen<br />
Anforderungen an das künftige<br />
Verfahren in durch die Anbieter zu beantwortende<br />
konkrete Fragen und<br />
bewertbare Antwortmöglichkeiten überführt.<br />
Darüber hinaus wurden durch<br />
den Einkaufsbereich des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />
das mit der Durchführung des Ausschreibungsverfahrens<br />
beauftragt war, ein EVB-<strong>IT</strong>-Systemvertrag sowie ergänzende<br />
Unterlagen entsprechend den Anforderungen des Projekts entwickelt und die<br />
Ausschreibung im März <strong>2009</strong> veröffentlicht. Ende Mai <strong>2009</strong> konnte dann dem<br />
wirtschaftlichsten Angebot, der mittelständischen Potsdamer Firma araneaNet, der<br />
Zuschlag erteilt werden.<br />
Die Realisierung des künftigen Verfahrens erfolgt nun auf Grundlage und in<br />
Weiterentwicklung einer auf OpenSource-Komponenten basierenden Software der<br />
Firma araneaNet. Die Lösung wird im Datacenter des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> auf der dortigen<br />
Infrastruktur installiert und betrieben und kann von jedem ans <strong>Berlin</strong>er Landesnetz<br />
angeschlossenem Client über einen geeigneten Web-Browser aufgerufen werden.<br />
<strong>IT</strong> -Bestands- und Planungsübersicht<br />
Schematische Verfahrensübersicht zu Intrastrukturbetrieb und Nutzung<br />
Die Erstellung der weiteren erforderlichen Konzepte ist inzwischen weitestgehend<br />
abgeschlossen, die Entwicklung der Software ist weit vorangeschritten, so dass im<br />
November/Dezember <strong>2009</strong> Test und Freigabe der Software sowie die Abnahme des<br />
neuen Verfahrens <strong>IT</strong>-Bestands- und Planungsübersicht erfolgen können. Anschließend<br />
sind Schulungen für das neue Verfahren geplant, die spätestens im Februar<br />
2010 abgeschlossen sein sollen. Auf Grundlage dieser Terminplanung wird gewährleistet,<br />
dass das Verfahren den Behörden rechtzeitig für die Datenerfassung zur<br />
BerichtersteIlung an das Parlament zum 30.06.2010- und danach jährlich zu diesem<br />
Termin - zur Verfügung stehen wird.<br />
Da dem Abgeordnetenhaus zu den Beratungen des <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Haushalts bereits<br />
zum 31.08.<strong>2009</strong> erstmals in der geforderten neuen Form ein Bericht zuzuleiten war,<br />
wurde vom Projekt parallel zu den oben dargestellten Aktivitäten eine einmalige<br />
manuelle Datenerfassung und -auswertung auf Grundlage des neuen Datenmodells<br />
durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in einem neuentwickelten Standardbericht<br />
dargestellt, der als Vorgabe auch in die laufende Softwareentwicklung einfließt. Zur<br />
Vermeidung von doppelten Erfassungsaufwänden in den Behörden ist zudem die<br />
Übernahme der manuell erfassten Daten in das neue Verfahren vorgesehen. Der für<br />
<strong>IT</strong> zuständige Fachausschuss des Parlaments hat den Bericht zur <strong>IT</strong>-Bestands- und<br />
Planungsübersicht am 08. Oktober <strong>2009</strong> mit der Empfehlung der zustimmenden<br />
Kenntnisnahme an den Hauptausschuss weitergeleitet.<br />
Die noch vor dem Projekt liegenden Aufgaben - weitere Begleitung und Steuerung<br />
der Softwareentwicklung, Qualitätssicherung und Abnahme der Dokumente <br />
4/09 37
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Lösungen finden<br />
INNOVATIVE VERWALTUNGEN<br />
SETZEN AUF EINEN STARKEN PARTNER<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist einer der führenden<br />
kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister in Deutschland. Es trägt mit seinen <strong>IT</strong>-Lösungen<br />
maßgeblich zur Modernisierung der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung bei.<br />
Innovation und Qualität<br />
Die Informations- und Kommunikationstechnik vernetzt Bürger, Wirtschaft und Behörden. Sie eröffnet Perspektiven<br />
zur weiteren Modernisierung der Verwaltung. Die durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bereitgestellten neuen Dienste sind<br />
besonders eng mit „Service Stadt <strong>Berlin</strong>“ verknüpft.<br />
Investitionen und Umweltschutz<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bietet kundenorientierte Dienstleistungen zu wirtschaftlichen Konditionen an. Die Bündelung der<br />
Investitionen schafft einen Mehrwert für viele Verwaltungen. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat spezielle Konzepte zum Thema<br />
„Green <strong>IT</strong>“ erarbeitet. Es bietet der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung u. a. energieeffiziente Arbeitsplatzcomputer an.<br />
Kooperation und Motivation<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> legt Wert auf eine partnerschaftliche und langfristige Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Die<br />
Basis des Unternehmenserfolges ist eine enge Kundenbindung und eine hohe Motivation der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Kompetenz und Erfahrungen<br />
Mit einem eigenen Landesnetz und einem hochsicheren Data-Center stellt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> den Kern der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
des Landes <strong>Berlin</strong>. Dienstleistungen wie Arbeitsplatz-Ausstattung, Beschaffung von Hard- und Software<br />
sowie eGovernment-Lösungen komplettieren das umfassende Angebot.<br />
Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />
Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
4/09 38
sowie Durchführung und Dokumentation<br />
der Abnahmetests und<br />
schließlich die Abnahme der neuen Software<br />
- stellen weiterhin hohe Anforderungen<br />
an das Projektteam. Über den<br />
weiteren Verlauf und hoffentlich erfolgreichen<br />
Abschluss der Arbeiten werden<br />
wir zu gegebener Zeit erneut berichten.<br />
Zur Erinnerung noch einmal der Link,<br />
unter dem im Intranet Material zum<br />
Projekt - insbesondere auch der im Abgeordnetenhaus<br />
behandelte Bericht zur<br />
<strong>IT</strong>-BePla - abgerufen werden kann:<br />
http://www.verwalt-berlin.de/seninn/<br />
itk/controllina/planuna.html<br />
REGINA BUGE<br />
SenlnnSport ZS C 1 Bu<br />
CHRISTIAN PETERS<br />
LABO 11 B 2 Pe<br />
BSR spart durch<br />
Zusammenarbeit mit<br />
dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> fast<br />
300.000 Euro<br />
<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Stadtreinigung (BSR)<br />
setzt bei der Erneuerung ihrer<br />
<strong>IT</strong>-Infrastruktur auf die Rahmenverträge<br />
des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s<br />
<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>). Das<br />
Angebot des zentralen <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleisters ermöglicht der BSR über<br />
einen vierjährigen Beschaffungszyklus<br />
Einsparungen von 280.000 Euro. Zudem<br />
spart sich die BSR eine eigene, kostenund<br />
arbeitsintensive europaweite Ausschreibung.<br />
Die neue Hardware zeichnet<br />
sich durch ihren geringen Stromverbrauch<br />
aus und verbessert damit auch<br />
die CO2 Bilanz des Unternehmens.<br />
Eine zukunftsweisende Kooperation<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Für Oliver Schulze, den verantwortlichen<br />
Warengruppenkoordinator im Einkauf<br />
der BSR, hat die Zusammenarbeit<br />
Potenzial: „Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> schreibt<br />
als zentraler <strong>IT</strong>-Dienstleister der Hauptstadtverwaltung<br />
ganz andere Mengen<br />
aus, als wir es tun könnten, und bietet<br />
deswegen sehr gute Preise und Konditionen.<br />
Eine solche Beschaffungsgemeinschaft<br />
im <strong>IT</strong>-Sektor ist sinnvoll<br />
und attraktiv.“ Konrad Kandziora, Vorstand<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, unterstreicht<br />
die <strong>IT</strong>-Kompetenz seines Hauses: „Die<br />
Beschaffung von <strong>IT</strong>-Hardware ist eines<br />
unserer zentralen Arbeitsfelder. Wir<br />
haben Erfahrung mit <strong>IT</strong>-Ausschreibungen<br />
und stellen das Ergebnis unseres<br />
Know-hows dem Land <strong>Berlin</strong> zur Verfügung.<br />
Damit bieten wir den öffentlichen<br />
Institutionen und Unternehmen<br />
der Hauptstadt die Chance, ihren Arbeitsaufwand<br />
bei Ausschreibungen zu<br />
reduzieren.“<br />
Foto: Bernd Kröger - Fotolia.de<br />
Beschaffungsgemeinschaften als<br />
bundesweiter Trend<br />
Beschaffungsgemeinschaften von Behörden<br />
und öffentlichen Unternehmen<br />
befinden sich bundesweit auf dem Vormarsch.<br />
Schließen sich mehrere<br />
Verwaltungseinheiten für eine Ausschreibung<br />
zusammen, oder schreiben<br />
Institutionen wie das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Rahmenverträge für größere Verwaltungseinheiten<br />
aus, können Sie größere<br />
Mengen abfragen und damit bessere<br />
Preise erzielen. Darüber hinaus bündeln<br />
die Institutionen so den Arbeitsaufwand,<br />
den eine rechtskonforme, europaweite<br />
Ausschreibung erfordert. Das gemeinsame<br />
Vorgehen entlastet zudem die Fachabteilungen,<br />
die für die inhaltliche Ausarbeitung<br />
der Ausschreibung zuständig<br />
sind. Hier Kompetenzen zu bündeln entlastet<br />
den öffentlichen Haushalt. (EB) <br />
Arbeit<br />
Vereinbarung zu den<br />
Rahmenbedingungen<br />
für Vermittlungs- und<br />
Beratungssoftware<br />
<strong>Berlin</strong> - Der Hauptpersonalrat des<br />
Landes <strong>Berlin</strong> und die Senatsverwaltung<br />
für Integration, Arbeit<br />
und Soziales unterzeichneten Mitte<br />
Oktober <strong>2009</strong> eine Vereinbarung zu den<br />
Rahmenbedingungen für die Nutzung<br />
des 4 Phasen-Modell mit der Vermittlungs-<br />
und Beratungssoftware VerBIS<br />
für die Beschäftigten des <strong>Berlin</strong>er Landesdienstes<br />
in den Job-Centern.<br />
Die von der Bundesagentur für Arbeit<br />
(BA) bundesweit zur Verfügung gestellte<br />
Vermittlungs- und Beratungssoftware<br />
VerBIS, startete ohne Zustimmung des<br />
Hauptpersonalrats des Landes <strong>Berlin</strong> am<br />
17.08.<strong>2009</strong> mit einer neuen Programmversion,<br />
dem „4 Phasen-Modell“. Heftig<br />
kritisiert wurden von der Beschäftigtenvertretung<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> vor allem<br />
der mangelnde Sozialdatenschutz, die<br />
unzulänglichen Schulungen der Beschäftigten<br />
und die nicht optimale Gebrauchstauglichkeit<br />
(Ergonomie) der Software.<br />
Diese Kritik teilte auch die Senatsverwaltung<br />
für Integration, Arbeit und<br />
Soziales. Hauptpersonalrat und Senatsverwaltung<br />
erarbeiteten gemeinsam eine<br />
Vereinbarung, die die Rahmenbedingungen<br />
zur Nutzung der Software<br />
für die rund 1.700 Beschäftigten <br />
4/09 39
des <strong>Berlin</strong>er Landesdienstes in den<br />
12 JobCentern beschreibt. An den Vorgesprächen<br />
war die Regionaldirektion<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg der BA beteiligt.<br />
Die Beteiligten wollen erreichen, dass<br />
die tägliche Arbeit in den JobCentern<br />
kundenorientierter als bisher erledigt<br />
werden kann und der Sozialdatenschutz<br />
sichergestellt ist. Dabei soll den Belangen<br />
der Beschäftigten hinsichtlich ihrer<br />
Arbeitsbedingungen, Qualifizierungsbedarfe<br />
und ihres Anspruchs auf Rechtssicherheit<br />
Rechnung getragen werden.<br />
Die Arbeitsbedingungen in den<br />
JobCentern sind von großem Arbeitsdruck<br />
geprägt, die Vereinbarung regelt<br />
einen verlängerten Einführungszeitraum<br />
um die Arbeitssituation zu entlasten.<br />
Regelungen zum Datenschutz und zu<br />
den Zugriffsrechten wurden angepasst,<br />
ein zusätzliches Schulungserfordernis<br />
definiert. Auch mögliche Verschlechterungen<br />
in der Vergütung wurden ausgeschlossen.<br />
Die Staatssekretärin der Senatsverwaltung<br />
für Integration, Arbeit und Soziales,<br />
Kerstin Liebich, begrüßte das<br />
Verhandlungsergebnis: „Es freut mich,<br />
dass wir uns einvernehmlich darauf verständigen<br />
konnten, Rahmenbedingungen<br />
für die Nutzung des 4 Phasen-<br />
Modells für die Beschäftigten des <strong>Berlin</strong>er<br />
Landesdienstes in den JobCentern<br />
festzulegen. Mit Einführung dieses Modells<br />
sollen die <strong>Berlin</strong>er JobCenter über<br />
eine leistungsfähigere <strong>IT</strong>-Software für<br />
eine gezieltere und wirksamere Vermittlung<br />
und Unterstützung der Alg II-Empfänger/innen<br />
verfügen. Dass hierbei die<br />
Belange der kommunalen Beschäftigten<br />
nun angemessen berücksichtigt werden,<br />
ist ein erfreuliches Ergebnis der gemeinsamen<br />
Anstrengungen aller Beteiligten.“<br />
Uwe Januszewski, Vorsitzender des<br />
Hauptpersonalrats, erklärte: “Mit dieser<br />
Vereinbarung ist es nun gelungen, unsere<br />
kommunalen Beschäftigten vor den<br />
Unzulänglichkeiten der Bundesagentur<br />
für Arbeit arbeitsrechtlich zu schützen<br />
und gleichzeitig den Datenschutz der<br />
betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu<br />
verbessern!“ (LPD)<br />
<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
BVDW: Mehrheit der<br />
öffentlichen<br />
Ausschreibungen ohne<br />
Aufwandsentschädigung<br />
Düsseldorf - Rund 55 Prozent<br />
der öffentlichen Ausschreibungen<br />
erfolgen, entgegen klarer<br />
rechtlicher Vorgaben, ohne Aufwandsentschädigung.<br />
Dies geht aus einer<br />
Umfrage zum Thema „Öffentliche und<br />
privatwirtschaftliche Ausschreibungen“<br />
hervor, die der Bundesverband Digitale<br />
Wirtschaft (BVDW) e.V. zusammen mit<br />
dem Medienpartner iBusiness durchgeführt<br />
hat. Der BVDW spricht sich klar<br />
dafür aus, dass öffentliche Ausschreibungen<br />
die grundsätzlichen Vorgaben<br />
einhalten, die seit langem in der<br />
Verdingungsordnung für Leistungen -<br />
Teil A (VOL/A) des Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />
geregelt sind. Dazu gehören die Zahlung<br />
einer „angemessenen Entschädigung“<br />
für die Erarbeitung von „Plänen,<br />
Zeichnungen, Berechnungen und anderen<br />
Unterlagen“, die über die „normale<br />
Angebotserarbeitung“ hinausgehen.<br />
Enormer Personalaufwand<br />
Durch die Teilnahme an einer öffentlichen<br />
Ausschreibung entsteht ein enormer<br />
Personalaufwand. So arbeitet in der<br />
Regel ein speziell zusammengestelltes<br />
Expertenteam zwischen 50 bis zu 100<br />
Personentage an der kreativen und technischen<br />
Konzeption und Kalkulation<br />
eines öffentlichen Ausschreibungsgegenstands.<br />
Kosten gehen zu Lasten des Dienstleisters<br />
„In der Regel werden im Zuge der<br />
Angebotserarbeitung umfangreiche Entwürfe<br />
und Konzepte verlangt. Viele öffentliche<br />
Ausschreibungen gehen<br />
darüber hinweg, dass hierfür eine Entschädigung<br />
geschuldet wird, soweit diese<br />
die normale Angebotserarbeitung<br />
überschreiten. Wie die Umfrage des<br />
BVDW zeigt, gehen 55 Prozent der<br />
dadurch entstehenden Personal- aber<br />
auch Materialkosten zu Lasten der teilnehmenden<br />
Agentur beziehungsweise<br />
Dienstleisters“, sagt Ermbrecht<br />
Rindtorff (SKW Schwarz Rechtsanwälte)<br />
Projektleiter im Arbeitskreis E-<br />
Government im BVDW.<br />
Informationen zur Befragung<br />
Der BVDW hat drei Wochen lang Agenturen<br />
der digitalen Wirtschaft zu öffentlichen<br />
und privatwirtschaftlichen Ausschreibungen<br />
befragt. An der Befragung<br />
haben 37 Prozent Entscheider aus Agenturen<br />
teilgenommen, die alleinig über<br />
das Annehmen eines Auftrags entscheiden.<br />
58 Prozent der Teilnehmer entscheiden<br />
zusammen in Absprache mit<br />
einem Kollegen. Die restlichen acht Prozent<br />
geben Empfehlungen oder sind<br />
nicht entscheidungsbefugt. (PR) <br />
<strong>IT</strong>aaS – Warten auf den<br />
Durchbruch<br />
Der Nutzungsgrad von <strong>IT</strong>aaS (<strong>IT</strong><br />
as a Service) und SaaS (Software<br />
as a Service), in Deutschland<br />
ist derzeit eher gering. Allerdings befinden<br />
sich viele Unternehmen in einem<br />
Planungs- und Evaluierungstatus. Dies<br />
lässt auf künftig steigende Nutzerzahlen<br />
schließen. Viele der verfügbaren Angebote<br />
haben bereits einen solchen Reifegrad<br />
erreicht, der eine effiziente Nutzung<br />
zulässt. Somit erwartet die Experton<br />
Group einen in den nächsten Jahren<br />
signifikant wachsenden Markt.<br />
In den vergangenen zwanzig Monaten<br />
ist die Zahl der Lösungen und Einsatzgebiete<br />
für <strong>IT</strong>aaS/SaaS deutlich gestiegen.<br />
Für immer mehr Anwendungsbereiche<br />
werden Lösungen in einem „<strong>IT</strong><br />
as a Service“ -Nutzungsmodell angeboten.<br />
Die Akzeptanz dieser Servicemodelle<br />
bleibt allerdings hinter den Erwartungen<br />
der Anbieter zurück. Bei dem<br />
überwiegenden Teil der Anwender sind<br />
die Inhalte solcher Themen wie <br />
4/09 40
<strong>IT</strong>aaS und SaaS noch gar nicht bekannt<br />
oder besitzen keine Relevanz. Die<br />
Unternehmen allerdings, die <strong>IT</strong>aaS/SaaS<br />
nutzen, sind mit den Services zufrieden,<br />
wie eine Analyse der Experton Group<br />
zeigt.<br />
Der Begriff <strong>IT</strong>aaS (<strong>IT</strong> as a Service) umschließt<br />
als Oberbegriff die drei Services:<br />
SaaS (Software as a Service), PaaS<br />
(Platform as a Service) und IaaS (Infrastructure<br />
as a Service). SaaS, PaaS und<br />
IaaS bilden den Cloud Stack.<br />
<strong>IT</strong>aaS/SaaS ist in der Öffentlichkeit<br />
oftmals scheinbar auf einzelne Themen<br />
wie CRM oder Collaboration reduziert.<br />
Diese Sichtweise greift mittlerweile zu<br />
kurz. Für andere Themen wurden höhere<br />
Einsatzraten festgestellt. Am häufigsten<br />
nutzen die befragten Unternehmen<br />
nach eigenem Bekunden <strong>IT</strong>aaS/SaaS-<br />
Angebote in den Segmenten Kommunikation<br />
/ Zusammenarbeit / Office (u.a.<br />
Mail Archivierung, Mail und PIM, Web<br />
Conferencing, etc.).<br />
Ebenfalls häufig kommen das Nutzen<br />
eines zentralen Arbeitsplatzes/Workplace<br />
und <strong>IT</strong>-Security Offerings zum<br />
Zuge. Es folgen in der Reihenfolge der<br />
Nennungen Systemmanagement und<br />
Anwendungsentwicklung, ERP, Informationsmanagement,<br />
Ressourcenmanagement<br />
und Storage, CRM, SCM,<br />
BI sowie sonstige Anwendungen.<br />
„Nach Einschätzung der Experton<br />
Group werfen die Anwenderauskünfte<br />
zu den Nutzungsgraden einzelner Einsatzsegmente<br />
bezüglich <strong>IT</strong>aaS Fragen<br />
auf. Hinter einigen Verträgen, insbesondere<br />
in den Bereichen ERP, BI und<br />
bei einzelnen Infrastrukturthemen, dürften<br />
sich einige Hosted Services verbergen,<br />
die offensichtlich nun als Miet- und<br />
Servicemodelle im Sinne von SaaS, On<br />
Demand usw. geführt werden. Dies zeigt,<br />
dass sich die Geschäftsmodelle einerseits<br />
dynamisch weiterentwickeln, Übergänge<br />
fließend sind, andererseits in einigen Fällen<br />
neue Etiketten geklebt werden“, erläutert<br />
Matthias Zacher, Senior Advisor bei<br />
der Experton Group. (PM) <br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Der i-Punkt <strong>Berlin</strong> feiert 10-jähriges Bestehen<br />
Wiesbaden - Als einer der führenden Informationsdienstleister Deutschlands<br />
steht das Statistische Bundesamt (Destatis) mit einem breiten<br />
kundenorientierten Service den Bürgerinnen und Bürgern sowie allen<br />
gesellschaftlichen Gruppierungen offen. Der für den Deutschen Bundestag, die<br />
Bundesregierung, für Botschaften und ausländische Vertretungen sowie Verbände<br />
und Wissenschaft in der Hauptstadt eingerichtete i-Punkt <strong>Berlin</strong> feierte am 23.<br />
September <strong>2009</strong> sein 10-jähriges Bestehen.<br />
Früher wie heute berät und informiert das i-Punkt-Team über die gesamte Themenbreite<br />
der amtlichen Statistik von Ärztedichte bis Zahlungsbilanz. In Kooperation<br />
mit den Fachabteilungen von Destatis beantwortet der Hauptstadtservice jährlich 1<br />
500 meist sehr umfangreiche Anfragen im Jahr für politische Institutionen. Das sind<br />
mehr als achtmal so viele Anfragen wie im Jahr 2000. Doch der i-Punkt bietet nicht<br />
nur Daten über Deutschland an.<br />
Foto: jeff Metzger - Fotolia.de<br />
Der EDS Europäischer Datenservice stellt auf der Basis von Daten des Statistischen<br />
Amtes der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) Ländervergleiche innerhalb<br />
der EU zur Verfügung. Er wird in Kooperation mit Eurostat geführt und beantwortet<br />
pro Jahr etwa 9 000 Anfragen. 2007 kam zum EDS das Aufgabengebiet der<br />
internationalen Statistik hinzu. Seitdem können hier auch Informationen zu fast allen<br />
Ländern der Welt aus einer Hand erfragt und zusammengestellt werden.<br />
Für den Bildungssektor und die breite Öffentlichkeit steht eine Infothek zur<br />
Verfügung. Dem elektronischen Zeitgeist folgend bietet dieser Service, flankierend<br />
zu einem umfangreichen Bestand an statistischen Printpublikationen, Online-<br />
Rechercheplätze und Beratungshilfen für Nutzer über den Umgang mit statistischen<br />
Datenbanken an.<br />
Seit dem vergangenen Jahr zeigt sich der i-Punkt räumlich im neuen Gewand. Mit<br />
seiner neuen Liegenschaft am Checkpoint Charlie (Friedrichstraße 50) ist er noch<br />
näher an seine wichtigsten Nutzer gerückt als vorher am Alexanderplatz. Für die<br />
nächsten zehn Jahre wünscht sich der i-Punkt <strong>Berlin</strong> weiterhin neugierige Kunden,<br />
spannende Fragen und interessierte Datenbanknutzer. (PR)<br />
<br />
4/09 41
Standardisierung ist das A und O<br />
Porträt des Bereiches<br />
„Kundenbezogener <strong>IT</strong>-<br />
Servicebetrieb“<br />
Der Begriff „Standard“ geht auf<br />
das germanische Wort<br />
„standhard“ zurück, das soviel<br />
wie „unerschütterlich“ bedeutet. Eine<br />
Eigenschaft, die sich bei der Etablierung<br />
von Standards in Unternehmen, Konzernen<br />
oder öffentlichen Institutionen<br />
bezahlt machen kann – auch, oder gerade,<br />
bei der <strong>IT</strong>-Infrastruktur und Software.<br />
Dort stehen Standardisierungsbemühungen<br />
der Überzeugung von<br />
Fachabteilungen gegenüber, dass ihre<br />
individuellen <strong>IT</strong>-Lösungen unersetzlich<br />
sind. Dem Ziel „so viel Standard wie<br />
möglich, so viel Individualität wie nötig“,<br />
gilt es sich immer wieder von beiden<br />
Seiten anzunähren.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Im Bereich von Betriebsmanager Frank<br />
Ende (50) verfügt das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />
über die unerschütterlichen Verfechter<br />
von Standardlösungen für die <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
und Software der Hauptstadtverwaltung.<br />
Manager Ende, einem ruhigen<br />
Mann mit freundlichen blauen Augen, traut man auf den ersten Blick zu, dass er<br />
geduldig zuhören, verhandeln und argumentieren kann. Eigenschaften, die notwendig<br />
sind: „Unsere Anliegen finden in den Fachbereichen selten Anerkennung. Um sie<br />
trotzdem durchzusetzen, muss man seine Gesprächspartner von den Vorteilen einer<br />
zentralen Lösung überzeugen“, fasst Frank Ende zusammen.<br />
Ein gut begründetes Anliegen<br />
Dabei hat Betriebsmanager Ende viele gute Argumente auf seiner Seite. Denn mit<br />
standardisierter und dadurch zentralisierter <strong>IT</strong>-Infrastruktur und Software:<br />
• reduzieren sich Pflege- und Administrationsaufwände vor Ort, da die Wartung<br />
zentral erfolgt;<br />
• aktuelle Verfahrensversionen sind jederzeit verfügbar, da Softwareänderungen<br />
und Updates zentralisiert erfolgen;<br />
• besteht eine höhere Sicherheit beim Erfüllen von rechtlichen Anforderungen<br />
in den Bereichen Informationssicherheit, Verfügbarkeit sowie Datenverbindung,<br />
-aufbewahrung und -schutz;<br />
• ist eine einfache Geräteumstellung auf Open-Source-Software gewährleistet.<br />
„Vor dem Wechsel mussten die Verfahrensverantwortlichen bei unseren Kunden<br />
beispielsweise individuelle Wartungssysteme festlegen. Heute sind monatliche Wartungen<br />
aller Betriebsumgebungen zentral geregelt“, präzisiert Frank Ende einen der<br />
Vorteile. „Darüber hinaus bieten wir einen zentralen User-Help-Desk mit Servicezeiten<br />
von 6.30-19.30 Uhr – ein Angebot, dass eine Behörde allein kaum sicherstellen<br />
kann.“<br />
Einsparmöglichkeiten sind den Behörden unbekannt<br />
Unterstützung erfahren diese Argumente durch Benchmark-Studien, die seit vielen<br />
Jahren eine eindeutige Korrelation aufzeigen: Unternehmen, die konsequent auf<br />
Standardisierung oder Vereinfachung ihrer <strong>IT</strong> setzen, sparen Geld. Doch gerade <br />
Foto: Archiv - Frank Ende<br />
Foto: bofotolux - Fotolia.de<br />
4/09 42
mit diesem Argument tut sich die<br />
Verwaltung schwer. Denn Betriebsmittel<br />
wie die <strong>IT</strong>-Infrastruktur werden im<br />
klassischen Haushalt öffentlicher Institutionen<br />
nicht gesondert erfasst. „Die<br />
wenigsten öffentlichen Institutionen des<br />
Landes <strong>Berlin</strong> verfügen über eine detaillierte<br />
Aufstellung ihrer Kosten für die<br />
<strong>IT</strong>-Infrastruktur und den Arbeitsaufwand<br />
für Softwareaktualisierungen,<br />
Wartung oder die Implementierung<br />
neuer Software“, verweist Frank Ende<br />
auf einen der Fallstricke seiner Überzeugungsarbeit.<br />
Da die Behörden selten<br />
wissen, wie viel sie tatsächlich für ihre <strong>IT</strong><br />
ausgeben, bleibt auch die Ersparnis eine<br />
unbekannte Größe.<br />
Das Team spricht „<strong>IT</strong>“<br />
Umstellungen erforderen Kommunikationsarbeit.<br />
Das spiegelt sich auch in Frank<br />
Endes Alltag wieder. „Ich lese und beantworte<br />
täglich rund 70 Mails“ führt er an.<br />
Die Ansprechpartner von ihm und seinem<br />
Team sind die <strong>IT</strong>-Verbindungsstellen der<br />
Kunden. Die Bandbreite der Anfragen<br />
reicht von Kleinigkeiten, wie dem<br />
Benutzermanagement, bis hin zu einer<br />
umfassenden Beratung für die Einführung<br />
eines zentralen Druckmanagements,<br />
der Gestaltung eines Umzugs, oder die<br />
Integration neuer Software in bestehende<br />
Produktionsumgebungen. Darüber hinaus<br />
wird täglich viel Zeit in die Weiterentwicklung<br />
der Produkte investiert.<br />
Für die vielfältigen Aufgaben greift Frank<br />
Ende auf ein Team mit viel Berufserfahrung<br />
zurück. „Im Vergleich zu anderen<br />
Bereichen ist der Altersdurchschnitt meines<br />
Teams relativ hoch. Und dieser<br />
Erfahrungsschatz ist in der täglichen Arbeit<br />
mit hochkomplexen Systemen auch<br />
wichtig“, erläutert er. Rund die Hälfte<br />
seines 36 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
umfassenden Teams ist deutlich älter als<br />
40 Jahre. Damit immer wieder ein frischer<br />
Wind in den Bereich kommt, setzt Frank<br />
Ende zudem auf die Integration von Auszubildenden,<br />
vier von ihnen unterstützen<br />
derzeit sein Team. „Kommunikationsprobleme<br />
zwischen den Generation haben<br />
wir nicht“ fügt er lächelnd hinzu „bei<br />
uns sprechen alle <strong>IT</strong>.“<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Zu den zentralen Arbeitsinhalten gehören Änderungs- und Benutzermanagement<br />
sowie Softwareanwendungen und Monitoring. Viele der Kolleginnen und Kollegen<br />
verfügen über Arbeitserfahrung in der freien Wirtschaft sowie über einen Fachhochschulabschluss<br />
oder eine vergleichbare Berufserfahrung. Gemeinsam betreuen sie rund 9.000<br />
Arbeitsplätze der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. Selbstverständlich auch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />
Als Teamleiter gilt es, über Fachbereiche hinweg Probleme zu erkennen und zu<br />
steuern, sowie in kritischen Situationen den Überblick zu behalten. „Die vielen<br />
unterschiedlichen Themen und täglichen Herausforderungen erfordern eine gewisse<br />
Kreativität und viel Konzentration. Doch so bleibt es spannend – Langeweile kenne<br />
ich nicht“, stellt der vom Niederrhein stammende Ende fest. Zu Gute kommt ihm<br />
dabei auch seine Berufserfahrung als Softwareentwickler und Projektleiter von<br />
Logistikprojekten.<br />
Standardisierung in den eigenen Reihen: <strong>IT</strong>IL<br />
Um den Kundenservice stetig zu verbessern, arbeitet der Produktionsbereich von<br />
Frank Ende an einem Pilotprojekt, basierend auf den Empfehlungen der „<strong>IT</strong><br />
Infrastructure Library“ (<strong>IT</strong>IL). Ebenfalls ein Standardisierungsprojekt, jedoch eines,<br />
dass sich auf Regeln und Prozesse im eigenen Haus beschränkt. <strong>IT</strong>IL liefert<br />
Organisationsschemata für die bei dem Betrieb einer <strong>IT</strong>-Infrastruktur notwendigen<br />
Prozesse, die Aufbauorganisation und die Werkzeuge.<br />
Foto: visi.stock - Fotolia.de<br />
„Mit diesem Projekt wollen wir einen zentralen Überblick über die Kundenprojekte<br />
des <strong>IT</strong>-Infrastrukturservice schaffen. Dafür brauchen wir aus allen Bereichen gleich<br />
strukturierte Kennzahlen. Unser Ziel ist es, beispielsweise auf Knopfdruck sagen zu<br />
können, wie viele Druckerausfälle der Kunde X im letzten Monate hatte und wie viele<br />
Druckerausfälle im Vergleich dazu alle anderen betreuten Kunden hatten. Ist die<br />
Ausfallquote überdurchschnittlich hoch, haben wir ein wichtiges Indiz dafür, dass ein<br />
grundlegendes Problem vorliegen könnte und können in unserer Arbeitsplanung<br />
darauf eingehen“ führt Frank Ende aus. „Bislang hat jeder Bereich, beispielsweise bei<br />
Änderungswünschen des Kunden, eine individuelle Vorgehensweise, die jede für<br />
sich gut ist, aber keinen allgemeinen Überblick ermöglicht. Wir wollen jetzt, sowohl<br />
in unserem eigenen als auch im Interesse unserer Kunden, eine maximale Transparenz<br />
schaffen.“<br />
<br />
4/09 43
Unerschütterlich zum Erfolg<br />
„Wir wollen mit den Behörden des Landes<br />
<strong>Berlin</strong> gemeinsam einen Weg zur<br />
Standardisierung der <strong>IT</strong>-Landschaft finden“,<br />
hält Frank Ende an dem zentralen<br />
Ziel fest und ist sich sicher: „Was sich in<br />
der Wirtschaft aus guten Gründen etabliert<br />
hat, bietet auch dem Land <strong>Berlin</strong><br />
viele Vorteile. Im Verlauf von sechs<br />
Jahren haben wir eine Bandbreite an<br />
individuellen, auf den Kunden abgestimmten,<br />
Lösungen entwickelt, die<br />
beispielsweise bei der Produktzusammenstellung<br />
und den Servicezeiten<br />
eine Flexibilität bietet, die eine normale<br />
<strong>IT</strong>-Stelle so nicht leisten kann.“<br />
Als Fernziel schwebt ihm eine vollautomatisierte<br />
Lösung vor, bei welcher<br />
der einzelne Mitarbeiter die Anwendungen,<br />
die er benötigt, auf einer Webseite<br />
auswählen kann und mit der Bestellfunktion<br />
einen automatisierten Prozess<br />
– inklusive der Freigabe des Vorgesetzten,<br />
der Installierung der Software und<br />
der Abrechnung – auslöst.<br />
Das Motto für die großen Ziele findet<br />
sich auf einer Tafel gegenüber seines<br />
Schreibtischs: „Deine Zeit ist zu kostbar,<br />
um sie zu verschwenden!!!“ <br />
„Mittelstandsorientierte<br />
Kommunalverwaltungen“ auch in<br />
<strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
<strong>IT</strong>-Branchenverband<br />
SIBB empfiehlt<br />
Gütesiegel für lokale<br />
Wirtschaftsförderungen<br />
<strong>Berlin</strong> - Der <strong>IT</strong>-Brandenverband<br />
der Hauptstadtregion empfiehlt<br />
<strong>Berlin</strong>s Bezirken und Brandenburgs<br />
Kommunen, sich am bundesweiten<br />
RAL-Gütezeichen „Mittelstandsorientierte<br />
Kommunalverwaltung“<br />
(http://www.gmkev.de/) zu beteiligen.<br />
Begründung: Mit der Übernahme und<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Einhaltung der Gütekriterien beweisen<br />
die Behörden der Hauptstadtegion, dass<br />
sie die Belange der kleinen und mittleren<br />
Unternehmen - insbesondere in der <strong>IT</strong>-<br />
Industrie - ernst nehmen und diese nachhaltig<br />
unterstützen.<br />
Das unter Schirmherrschaft des<br />
Mittelstandsbeauftragten der Bundesregierung<br />
und Wirtschaftsstaatssekretärs<br />
Hartmut Schauerte stehende Programm<br />
definiert und sichert Gütekriterien für<br />
die Bearbeitung von Verwaltungsanträgen.<br />
Das aus dem Projekt ‚Mittelstandsfreundliche<br />
Verwaltung NRW‘<br />
hervorgegangene Konzept sieht feste<br />
Fristen für Genehmigungsverfahren vor.<br />
Besonderheit: Die Bewertung der<br />
mittelstandsorientierten Kommunen<br />
erfolgt erfolgsorientiert. Das Service-<br />
Versprechen der Kommunen wird nach<br />
geleisteter Arbeit durch unabhängige<br />
Gutachter zertifiziert.<br />
Dr. Ortwin Wohlrab, Vorsitzender des<br />
<strong>IT</strong>-Branchenverbandes SIBB e. V erklärte<br />
dazu: „Das im Rahmen von<br />
‚Deutschland - Land der Ideen‘ ausgewählte<br />
Programm steht den Kommunen<br />
<strong>Berlin</strong>s und Brandenburgs sehr gut<br />
zu Gesicht. Das lobenswerte Vorbild<br />
aus Nordrhein-Westfalen bietet auch<br />
unseren Behörden die Chance, Wirtschaftsförderung<br />
und Ansiedlungspolitik<br />
für kleinere und mittlere Unternehmen<br />
nach vorn zu bringen. Das Engagement<br />
von ‚<strong>Berlin</strong> Partner‘ zusammen mit den<br />
Wirtschaftsförderungen der <strong>Berlin</strong>er<br />
Bezirke geht in diese Richtung, reicht<br />
allein allerdings nicht aus. Die lokale<br />
Mittelstandsförderung wird mit der Teilnahme<br />
am bundesweiten Programm<br />
‚Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung‘<br />
transparent, flexibel und erfolgreich.“<br />
Dirk Stocksmeier, stv. Vorsitzender des<br />
<strong>IT</strong>-Branchenverbandes SIBB e. V ergänzte:<br />
„Mittelstandsorientierte Verwaltungen<br />
beweisen, dass ihnen die wirtschaftliche<br />
Entwicklung kleinerer und<br />
mittlerer Betriebe wirklich am Herzen<br />
liegt. Mit schnellen, flexiblen und verständnisvollen<br />
Auskunfts- und Genehmigungsangeboten<br />
sichern die Bezirke<br />
und Kommunen in der Hauptstadtregion<br />
bestehende Arbeitsplätze und fördern<br />
die Schaffung neuer, qualifizierter Stellen.<br />
Ich stehe als Vertreter der regionalen<br />
E-Government-Dienstleister hinter<br />
dem RAL-Gütezeichen. Die Verwaltungsspezialisten<br />
der regionalen <strong>IT</strong>-Industrie<br />
helfen gern mit Rat und Tat,<br />
damit die Bezirke und Kommunen schon<br />
bald eine beispielhafte, zertifizierte<br />
Wirtschaftsförderung betreiben.“<br />
Zu den zertifzierten Leistungen der kommunalen<br />
Verwaltungen gehören qualifizierte<br />
Informationsangebote für Unternehmen<br />
im Web, zentrale Anlaufstellen<br />
und feste Ansprechpartner für Firmen,<br />
schnellere behördeninterne Abläufe bei<br />
der Bearbeitung von Genehmigungen<br />
einschl. fester Fristen für Zwischenbescheide<br />
und praktische Erleichterungen<br />
für Unternehmer, z. B. kommunenübergreifende<br />
Parkausweise. Im Mittelpunkt<br />
der Bewertungskriterien stehen<br />
• die Schnelligkeit der Bearbeitung<br />
von Anträgen<br />
• die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen<br />
• das Verständnis für Unternehmensbelange<br />
• die Eigeninitiative der Verwaltungsstellen<br />
• die Übernahme von Gesamtverantwortung<br />
und<br />
• die Verständlichkeit von Formularen.<br />
Ein eigener Ausschuss der Gütegemeinschaft<br />
Mittelstandsfreundliche<br />
Kommunalverwaltung e. V. erarbeitet<br />
u. a. die Prüfbestimmungen, prüft Anträge<br />
auf Verleihung des Gütezeichens<br />
‚Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung‘<br />
und schlägt vor, welchem Antragsteller<br />
das Gütezeichen verleihen<br />
wird oder nicht. Der Ausschuss überwacht<br />
Gütezeichenbenutzer, dass sie die<br />
Bestimmungen gemäß der Gütekriterien<br />
einhalten.<br />
Eine mit dem RAL-Gütesiegel ausgezeichnete<br />
und nach zwei Jahren erneut<br />
bestätigte Kommune ist für Neuansiedlungen<br />
wie für bestehende <br />
4/09 44
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Eindruck hinterlassen<br />
Flexibel und schnell<br />
DAS DRUCKZENTRUM IM <strong>IT</strong>DZ BERLIN<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> bietet mit seinen Hochleistungsgeräten<br />
digitalen Laserdruck in hervorragender Qualität an. Im Digitaldruck<br />
lassen sich auf jedes Blatt veränderbare Daten wie beispielsweise Name<br />
und Anschrift kostengünstig im Massendruckverfahren umsetzen. Je nach<br />
Kundenwunsch werden die Druckausgaben ebenso schnell wie zuverlässig<br />
kuvertiert und versendet. So werden umfangreiche Aktionen wie beispielsweise<br />
Druck und Versand von Wahlbenachrichtigungen termingerecht,<br />
standortgenau und kostengünstig ausgeführt. Auch zusätzlichen Service<br />
von Entwicklung und Erstellung elektronischer Vordrucke sowie die Produktion<br />
und Weiterverarbeitung von kundenspezifischen Sonderformaten<br />
gehören zum Angebotsportfolio des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />
Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />
Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
4/09 45
Unternehmen als Standort besonders<br />
attraktiv, so das Fazit des Fördervereins.<br />
Damit leistet eine Kommune einen überzeugenden<br />
Beitrag für die Förderung<br />
der mittelständischen Wirtschaft.<br />
Die Gütegemeinschaft Mittelstandsorientie<br />
Kommunalverwaltung e. V.<br />
wurde im Sommer 2001 als Projekt der<br />
Mittelstands-Offensive ‚move‘ des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen im Verbund<br />
mit 12 Städten und Kommunen gegründet.<br />
Weitere 31 Städte und Kommunen<br />
aus der gesamten Bundesrepublik<br />
Deutschland haben sich seit 2004 dem<br />
Programm angeschlossen. 16 Kreise und<br />
Städte sind mittlerweile als besonders<br />
mittelstandorientiert zertifiziert und damit<br />
ausgezeichnet.<br />
Die Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg<br />
Fast 4.000 <strong>IT</strong>-Unternehmen bieten in der<br />
Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
Consulting, Software und <strong>IT</strong>-Services an.<br />
Mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter optimieren Geschäftsprozesse,<br />
installieren, warten und pflegen <strong>IT</strong>-Systeme<br />
für Produktion, Dienstleistung, Handel,<br />
Handwerk und öffentliche Verwaltungen.<br />
Laut aktueller Studie ‚Wachstumschancen<br />
für <strong>Berlin</strong>‘ des DIW zählt die <strong>IT</strong>-<br />
Industrie der Hauptstadtregion auf Grund<br />
ihrer positiven Beschäftigungsentwicklung<br />
zu den zukunftsweisenden Wachstumsbranchen.<br />
Über den <strong>IT</strong>-Branchenverband SIBB<br />
e. V.<br />
Der SIBB e. V. ist der <strong>IT</strong>-Branchenverband<br />
der Hauptstadtregion. Er vertritt<br />
die unternehmerischen Interessen<br />
vornehmlich mittelständischer <strong>IT</strong>-Hersteller<br />
und -Dienstleister gegenüber Politik,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft. Der<br />
Verband ist Partner und Dienstleister<br />
der regionalen <strong>IT</strong>-Unternehmen und<br />
vernetzt die <strong>IT</strong>-Wirtschaft. Ziel des SIBB<br />
ist die Entwicklung <strong>Berlin</strong>-Brandenburgs<br />
zu einer der innovativsten und erfolgreichsten<br />
<strong>IT</strong>-Regionen Deutschlands.<br />
Weitere Informationen unter http://<br />
www.sibb.de/. (PM)<br />
<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Steve Ballmer stellte Windows 7 vor<br />
Unterschleißheim - Steve Ballmer, CEO von Microsoft, hat Anfang Oktober<br />
in München die neue Generation des Betriebssystems Windows, Windows<br />
7, der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Fokus seiner Ausführungen standen<br />
dabei der Einsatz und die speziellen Vorteile in der Unternehmensinfrastruktur.<br />
Dazu zählen Kostensenkungen, Produktivitätssteigerungen und die Erschließung<br />
neuartiger Geschäftsmöglichkeiten. Erste Erfahrungen mit Windows 7 haben bereits<br />
BMW und Axinom gesammelt. Der Automobil-Hersteller und das Systemhaus<br />
präsentierten im Rahmen der Pressekonferenz ihre Projekte zur Migration auf das<br />
neue Betriebssystem. Aktuelle Studien von IDC belegen das hohe Interesse der<br />
Unternehmen an einer Migration auf Windows 7.<br />
„Windows 7 ist bereit für den Einsatz in Unternehmen“, erklärte Steve Ballmer auf<br />
der Microsoft-Pressekonferenz bei BMW in München. „Es hilft unseren Kunden<br />
dabei, aktuelle Ziele wie geringere Kosten, höhere Produktivität und innovative<br />
Geschäftsmöglichkeiten effizient zu erreichen. Windows 7 unterstützt bei der<br />
Reduzierung der <strong>IT</strong>-Komplexität, der Erhöhung des Automatisierungsgrades und<br />
der Senkung von Support-Kosten.“<br />
Studie von IDC zu Microsoft und Windows 7<br />
Gemäß einer IDC-Studie werden weltweit bis Ende 2010 etwa 177 Millionen<br />
Lizenzen von Windows 7 auf den Markt kommen. Bis dahin nutzen 7 Millionen<br />
Menschen in der <strong>IT</strong>-Industrie sowie <strong>IT</strong>-nahen Unternehmen das neue Betriebssystem.<br />
300.000 Arbeitsplätze werden durch Windows 7 neu geschaffen und 350.000<br />
Unternehmen werden Produkte und Dienste herstellen, verkaufen oder vertreiben,<br />
die darauf basieren. Damit dürfte das neue Betriebssystem von Microsoft gemeinsam<br />
mit den Partnern aus der <strong>IT</strong>-Industrie wesentlich zur Wiederbelebung der wirtschaftlichen<br />
Situation beitragen. Weitere Informationen gibt es in der IDC-Studie „The<br />
Economic Impact of Microsoft ’s Windows 7, Worldwide“ (Juli <strong>2009</strong>).<br />
In dieser Untersuchung hat IDC ermittelt, dass in den kommenden drei Jahren 59<br />
Prozent aller weltweit im Unternehmensbereich genutzten Desktop-PCs mit Windows<br />
7 ausgestattet werden. Dies wäre doppelt so schnell als bei Windows XP. Insgesamt<br />
gibt es bis Ende 2010 ein Umsatzpotential von 320 Milliarden US-Dollar für<br />
Produkte und Services rund um Windows 7.<br />
Neue Funktionen für Unternehmen<br />
Für Unternehmen bietet Windows 7 zahlreiche Innovationen. Dazu zählen eine<br />
einfachere, intuitivere Navigation, verbesserte Verbindungsmöglichkeiten und umfassende<br />
Suchfunktionen. BitLocker to Go schützt Daten auf externen Speichermedien<br />
wie USB-Sticks. Mehr Automatisierungsmöglichkeiten und eingebaute Fehlerbehebung<br />
vereinfachen die Installation und reduzieren die Administrationskosten.<br />
Zudem erlaubt das in Windows 7 integrierte Werkzeug Remote Assistance die direkte<br />
Fehlerbehandlung durch <strong>IT</strong>-Experten auf Anwender-PCs aus der Ferne.<br />
In Verbindung mit Windows Server 2008 R2 stehen unter Windows 7 weitere<br />
Funktionen zur Verfügung. Durch DirectAccess erhalten mobile Mitarbeiter auch<br />
ohne VPN-Verbindung sicher und unterbrechungsfrei Zugang zum Firmennetzwerk.<br />
Anwender in Niederlassungen können durch Branch Cache schneller auf Informationen<br />
im zentralen Netzwerk zugreifen, da Daten im lokalen Netz gespeichert<br />
werden. (PR)<br />
<br />
4/09 46
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Neuer online-Services: <strong>Berlin</strong>er Umweltportal<br />
<strong>Berlin</strong> - Erstmals gibt es mit dem <strong>Berlin</strong>er Umweltportal einen gemeinsamen<br />
Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Umweltbehörden auf berlin.de. Diese online-<br />
Anlaufstelle erleichtert Bürgerinnen und Bürgern, der Wirtschaft und der<br />
Politik den Zugang zu Umweltinformationen im Land <strong>Berlin</strong> wesentlich. Das<br />
Umweltportal bietet Informationen zu den meisten Themen und Dienstleistungen,<br />
die von den <strong>Berlin</strong>er Umweltbehörden wahrgenommen werden. So können interessierte<br />
Nutzerinnen und Nutzer schnell und einfach für ihr jeweiliges Anliegen den<br />
zuständigen Ansprechpartner finden oder sich auch umfassend informieren.<br />
Die Startseite gibt einen Überblick über alle Umweltthemen, von Abfall über Lärm<br />
und Natur und Landschaft bis hin zum Thema Wasser. Die Seiten sind einheitlich<br />
und übersichtlich strukturiert. Merkblätter, Formulare, Broschüren, eine Link-<br />
Sammlung sowie ein Behördenführer stehen allen zur Verfügung und ermöglichen<br />
eine schnelle und direkte Kontaktaufnahme. Viele Umweltanliegen können jetzt<br />
noch einfacher mittels Onlineformularen übermittelt werden.<br />
Vor 40 Jahren startete<br />
der Vorläufer des<br />
Internets<br />
<strong>Berlin</strong> - Das Internet wurde 40<br />
Jahre alt. Am 29. Oktober 1969<br />
vernetzten US-amerikanische<br />
Forscher erstmals zwei Computer per<br />
Fernverbindung über Modem und<br />
Telefonstandleitung. Der direkte Vorläufer<br />
des Internet war geschaffen, das<br />
so genannte Arpanet. Es war ursprünglich<br />
nur einer kleinen Zahl von Wissenschaftlern<br />
zugänglich. Heute wird das<br />
Internet von 1,7 Milliarden Menschen<br />
weltweit genutzt, rund 70 Prozent aller<br />
Deutschen haben Onlinezugang. „Das<br />
Internet ist aus unserem Leben nicht mehr<br />
wegzudenken“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />
Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.<br />
Den Grundstein des Internet hat die<br />
US-Forschungsagentur Arpa gelegt<br />
(„Advanced Research Projects Agency“).<br />
Die Arpa sollte die Forschungsoffensive<br />
im Hochtechnologiebereich beaufsichtigen<br />
und koordinieren, mit der die Regierung<br />
auf den russischen Satelliten<br />
Sputnik regierte. Schon damals kam die<br />
Idee auf, dass Computer nicht nur reine<br />
Rechenmaschinen sind, sondern auch<br />
für die Kommunikation genutzt werden<br />
könnten.<br />
Die neuen Webseiten der <strong>Berlin</strong>er Umweltbehörden: www.berlin.de/umwelt<br />
Der Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Umweltämter wurde in Zusammenarbeit mit der<br />
Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz und der Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung zu einem gemeinsamen Umweltportal des Landes<br />
<strong>Berlin</strong> ausgebaut. Mit seinen gebündelten Informationen sozusagen aus einer Hand<br />
leistet das Umweltportal zudem einen wesentlichen Beitrag zum Vorhaben ServiceStadt<br />
<strong>Berlin</strong>. (LPD)<br />
<br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />
Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />
Die Arpa initiierte deshalb ein Programm<br />
zur Grundlagenforschung der Computervernetzung.<br />
Die Idee: Großrechner<br />
an verschiedenen Orten sollten über ein<br />
spezielles Telefonnetz verbunden werden,<br />
damit teure Rechnerkapazität besser<br />
ausgenutzt wird. Es hält sich auch<br />
der Mythos, das Arpanet sei allein zu<br />
militärischen Zwecken geschaffen worden,<br />
um selbst im Falle eines Atomkriegs<br />
kommunizieren zu können. Sicher<br />
ist, dass die Arpa vom US-Verteidigungsministerium<br />
finanziert wurde.<br />
Insofern mag ein Interesse daran bestanden<br />
haben, die Ergebnisse der<br />
Grundlagenforschung auch für militärische<br />
Zwecke zu nutzen. Das primäre<br />
Ziel war aber die Vernetzung von Großrechnern.<br />
<br />
4/09 47
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Als „Übersetzer“ zwischen den Rechnern sollten spezialisierte Computer<br />
dienen, die Interface Message Processors (IMP). Ihre Aufgabe war es, die einzelnen<br />
Informationspakete zwischen den verbundenen Computern hin und her zu schicken.<br />
Diese IMPs sind die Vorfahren der heutigen Router. „Der Erfolg des Internets<br />
belegt, wie wichtig Grundlagenforschung auch im Bereich der Informatik und<br />
Computerwissenschaften ist“, so Scheer.<br />
Der erste IMP, also der erste Knoten des sogenannten Arpanets, wurde September<br />
1969 in Los Angeles an der dortigen Universität UCLA installiert. Einen Monat<br />
später wurde der zweite IMP am Stanford Research Institute in der Nähe von San<br />
Francisco aktiviert. Am 29. Oktober vor 40 Jahren war es dann soweit: Die erste<br />
Fernverbindung zwischen den beiden Rechenzentren konnte über Telefonstandleitung<br />
und Modem hergestellt werden. Die Verbindung hielt jedoch nur wenige Augenblicke.<br />
Beim Eintippen des Befehls LOGIN stürzte der Stanford-IMP ab. Grund war<br />
ein Fehler im Terminal-Programm. Der zweite Anlauf eine Stunde später war<br />
erfolgreicher. Die weltweit ersten IMPs in Los Angeles und an der Universität<br />
Stanford kommunizierten relativ stabil miteinander. An der Universität von Santa<br />
Barbara kam im November der dritte, an der Universität von Utah im Dezember der<br />
vierte Knoten hinzu. Damit war die Keimzelle des heutigen Internets komplett.<br />
Internet Ende der neunziger Jahre.<br />
Durch Breitband erhält es derzeit einen<br />
weiteren Schub.<br />
In absehbarer Zeit wird das Internet in<br />
Deutschland flächendeckend zum<br />
Hochgeschwindigkeitsnetz. Der <strong>IT</strong>-Gipfel<br />
mit seiner Arbeitsgruppe 2 „Konvergenz<br />
der Medien und Zukunft der Netze<br />
und Dienste“ hat diese Entwicklung<br />
gefördert. Aus dieser Arbeit sind wesentliche<br />
Impulse hervorgegangen für<br />
die Breitband-Strategie, die die Bundesregierung<br />
im Frühjahr <strong>2009</strong> vorgestellt<br />
hat. Danach sollen bundesweit bis<br />
spätestens Ende 2010 flächendeckend<br />
leistungsfähige Breitbandanschlüsse verfügbar<br />
sein. Bis 2014 sollen bereits für<br />
75 Prozent der Haushalte Anschlüsse<br />
mit Übertragungsraten von mindestens<br />
50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung<br />
stehen. (PM)<br />
<br />
25 Jahre E-Mail in<br />
Deutschland<br />
In den folgenden Jahren wuchs das Netz zwar, blieb aber auf die USA beschränkt und<br />
vergleichsweise grobmaschig. Im Januar 1973 bestand es aus 35 Arpanet-Knoten.<br />
Europa wurde 1973 angeschlossen – der Startschuss für ein internationales Netzwerk.<br />
Der erste IMP auf dem alten Kontinent wurde in Großbritannien installiert, ein<br />
zweiter folgte im selben Jahr in Norwegen. Zu dieser Zeit war das Arpanet ein<br />
Netzwerk für einige Universitäten, die im Auftrag der Arpa arbeiteten. Zu einem<br />
größeren Verbund wurde es erst 1983, als die Verwaltung des Arpanets an die zivile<br />
US-Wissenschaftsinstitution National Science Foundation überging und damit neue<br />
Institutionen angeschlossen werden konnten. Das Netzwerk stand allerdings weiterhin<br />
nur Hochschulen und Forschungseinrichtungen offen.<br />
In der Wahrnehmung der meisten Menschen ist das Internet wesentlich jünger. Erst<br />
in den neunziger Jahren, nachdem der britische Informatiker Tim Berners-Lee im<br />
Jahr 1989 die Anwendung „World Wide Web“ entwickelt und die US-Forschungseinrichtung<br />
National Science Foundation 1990 das Internet für kommerzielle<br />
Zwecke geöffnet hatte, wurde es umfassender genutzt. Als 1993 der erste grafikfähige<br />
Internetbrowser auf den Markt kam, konnten auch Laien auf die Informationsvielfalt<br />
im Netz zugreifen. Zum wirklichen Massenmedium entwickelte sich das<br />
<strong>Berlin</strong> - Vor einem Vierteljahrhundert<br />
begann in Deutschland der<br />
Siegeszug der E-Mail. Am 3.<br />
August 1984 kam der erste elektronische<br />
Brief in Deutschland an. Michael<br />
Rotert aus der Informatik-Rechnerabteilung<br />
unter der Leitung von Professor<br />
Werner Zorn erhielt die E-Mail an der<br />
Universität Karlsruhe. Die – orthographisch<br />
nicht ganz richtige – Betreffzeile<br />
lautete: „Wilkommen in CSNET!“. Im<br />
CSNET hatten sich einige amerikanische<br />
Universitäten zusammengeschlossen. In<br />
den folgenden Jahren hat die E-Mail als<br />
neue Form der Kommunikation einen<br />
einzigartigen Erfolgszug angetreten.<br />
Rund 60 Prozent aller Deutschen über<br />
14 Jahre verschicken heute Mails. Die<br />
Verbraucher sehen die E-Mail sehr positiv.<br />
88 Prozent der E-Mail-Nutzer sagen,<br />
ihre Lebensqualität habe sich durch<br />
die elektronische Mail erhöht. 89 Prozent<br />
der Nutzer geben an, E-Mails steigern<br />
ihre Flexibilität, 84 Prozent kommen<br />
durch sie leichter an <br />
4/09 48
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Informationen, bei 66 Prozent steigt die Arbeitsproduktivität, 61 Prozent sparen<br />
durch E-Mails Zeit. Das hat eine repräsentative Umfrage des Hightech-Verbands<br />
B<strong>IT</strong>KOM ergeben. „E-Mails haben die Kommunikation schneller und einfacher<br />
gemacht – fast niemand möchte auf sie verzichten“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof.<br />
August-Wilhelm Scheer.<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM nennt die wichtigsten Fakten zur E-Mail-Nutzung in Deutschland:<br />
Rund 70 Prozent aller Deutschen sind online, 85 Prozent aller Internet-Nutzer ab 14<br />
Jahre versenden private Mails, das sind knapp 43 Millionen Bundesbürger. Dabei<br />
beeinflussen Bildungsgrad und Alter die Nutzung von E-Mails weiterhin stark. Nur<br />
gut 30 Prozent der Deutschen mit Hauptschulabschluss versendeten 2008 täglich<br />
private Mails, bei Personen mit Abitur sind es mit 67 Prozent mehr als doppelt so<br />
viele. Neben dem Bildungsgrad hängt die private E-Mail-Nutzung auch vom Alter<br />
ab: Von den 14- bis 29-Jährigen nutzten täglich rund drei Viertel E-Mails für private<br />
Kontakte, bei den 45- bis 59-Jährigen ist es knapp die Hälfte, bei den über 60-Jährigen<br />
gut ein Viertel.<br />
Foto: TheSupe87 - Fotolia.de<br />
Unterschiede zeigen sich zudem beim Geschlecht. So verschicken 59 Prozent der<br />
Männer täglich private Mails, bei den Frauen sind es lediglich 43 Prozent.<br />
Gut die Hälfte aller Deutschen mit privater E-Mail-Adresse schaut mindestens<br />
einmal täglich in ihr elektronisches Postfach. Dabei lesen Männer ihre privaten E-<br />
Mails regelmäßiger als Frauen. 57 Prozent der Männer und 49 Prozent der Frauen<br />
checken täglich ihre Mails. Ständig auf E-Mail-Empfang sind 5 Prozent der Befragten,<br />
jeder Fünfte liest mehrfach täglich, weitere 28 Prozent wenigstens einmal am Tag<br />
ihre privaten Mails.<br />
Bei den 14- bis 29-Jährigen konkurriert die klassische E-Mail mittlerweile mit<br />
Echtzeit-Technologien wie Chat und Messenger: Fast jeder zweite Surfer (45<br />
Prozent) zwischen 14 und 29 Jahren unterhält sich via Chat mit anderen. Messaging-<br />
Dienste nutzen Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren besonders häufig<br />
– 94 Prozent der Mädchen und 86 Prozent der Jungen versenden Sofortnachrichten<br />
im Web.<br />
Zur Methodik: Alle erwähnten Zahlen basieren auf repräsentativen Studien, die der<br />
B<strong>IT</strong>KOM in den vergangenen zwölf Monaten bei Marktforschungsunternehmen in<br />
Auftrag gegeben hat. (PM)<br />
<br />
Ein Drittel der<br />
Internetnutzer verirrt<br />
sich im Netz<br />
<strong>Berlin</strong> - Viele Computernutzer verirren<br />
sich im Internet oder haben<br />
Probleme bei der Suche nach Informationen.<br />
Das geht aus einer Umfrage<br />
des Hightech-Verbandes B<strong>IT</strong>KOM<br />
hervor. Danach geben 31 Prozent der<br />
Internetnutzer an, dass sie sich häufig<br />
oder sehr häufig in der Navigation von<br />
Webseiten nicht zurechtfinden. Grund<br />
für die Probleme sind meist eine unklare<br />
Benutzerführung oder eine mangelnde<br />
Übersichtlichkeit der Webseiten. Ein<br />
Drittel der Befragten sagt, dass sie bei<br />
der Internetnutzung häufig oder sehr<br />
häufig von Bannern, Pop-ups oder blinkenden<br />
Bildern so stark abgelenkt werden,<br />
dass sie ihr eigentliches Ziel aus den<br />
Augen verlieren.<br />
Grundlage der Angaben ist eine repräsentative<br />
Umfrage, die das Marktforschungsinstitut<br />
Forsa im Auftrag des<br />
B<strong>IT</strong>KOM unter 1005 Personen durchgeführt<br />
hat. „Viele Nutzer finden sich<br />
im Internet nur schwer zurecht“, sagte<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-<br />
Wilhelm Scheer. „Die Betreiber und<br />
Gestalter von Webseiten sollten noch<br />
stärker auf die Benutzerfreundlichkeit<br />
achten.“ Weniger sei häufig mehr. Eine<br />
klare Benutzerführung und der sparsame<br />
Einsatz von Bildern und Animationen<br />
können die Navigation erleichtern.<br />
Nach den Ergebnissen der Umfrage ist<br />
zudem das Auffinden von Informationen<br />
für viele Internetnutzer ein Problem.<br />
30 Prozent der Befragten finden<br />
häufig oder sehr häufig Informationen<br />
nicht, obwohl sie sicher sind, dass diese<br />
verfügbar sind. „Bei der Suche nach<br />
Informationen können Nutzer auf viele<br />
im Netz verfügbare Hilfen zurückgreifen“,<br />
sagte Scheer. Der B<strong>IT</strong>KOM rät<br />
zum Beispiel, bei Google die „Erweiterte<br />
Suche“ oder bei Bing die „Hilfe“ zu<br />
nutzen. Die erweiterten Funktionen der<br />
Suchmaschinen ermöglichen unter anderem<br />
eine verfeinerte Suche nach <br />
4/09 49
Sprachen, Regionen, Dateiformaten<br />
oder auf bestimmten Webseiten. Letzteres<br />
ist vor allem bei Webseiten mit einem<br />
umfangreichen Informationsangebot<br />
sinnvoll.<br />
Nicht selten führt die Nutzung des Computers<br />
sogar zu Frustration und Wut. In<br />
der Umfrage sagten 17 Prozent der PC-<br />
Nutzer, dass sie sich häufig oder sehr<br />
häufig so stark ärgern, dass sie ihren<br />
Computer am liebsten aus dem Fenster<br />
werfen würden. Bei diesem Punkt gibt<br />
es erstaunliche Unterschiede zwischen<br />
Frauen und Männern sowie Jung und<br />
Alt. Während 23 Prozent der befragten<br />
Frauen ihren Computer regelmäßig aus<br />
dem Fenster werfen wollen, sind es bei<br />
den Männern nur halb so viele. Deutlich<br />
gelassener sind auch die Älteren. Nur 10<br />
Prozent der Internetnutzer ab 60 Jahre<br />
ärgern sich häufig sehr stark über ihren<br />
Computer. Bei den 14- bis 29-Jährigen<br />
sind es dagegen 29 Prozent. Scheer: „Wir<br />
empfehlen allen Nutzern dringend, von<br />
PC-Fensterwürfen Abstand zu nehmen,<br />
um Dritte nicht zu gefährden.“ (PM) <br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Prof. Dieter Kempf, Mitglied des B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiums und Vorsitzender der<br />
Vereins „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN).<br />
Die Surfer mit einem Internetanschluss in der eigenen Wohnung wurden gefragt,<br />
welche von sechs Gefahrenquellen sie kennen. Das Risikobewusstsein ist demnach<br />
in der EU generell hoch – und bei den deutschen Usern in fast allen Kategorien<br />
überdurchschnittlich: 98 Prozent wussten um Schadsoftware wie Viren (EU-Schnitt:<br />
97 Prozent), 98 Prozent um Spam (95 Prozent), 97 Prozent um Phishing (92 Prozent),<br />
93 Prozent um den Diebstahl von elektronischen Daten oder Identitäten (90<br />
Prozent), 92 Prozent um mögliche Gefahren für Kinder (92 Prozent) und 85 Prozent<br />
um die Möglichkeit, dass ihr Rechner von fremden Personen übernommen und Teil<br />
eines so genannten Bot-Netzes werden kann (81 Prozent).<br />
Deutsche Internet-<br />
Nutzer haben hohes<br />
Risikobewusstsein<br />
<strong>Berlin</strong> - Deutsche Internet-Nutzer<br />
haben ein vergleichsweise stark<br />
ausgeprägtes Bewusstsein für die<br />
Risiken im Internet. Das ergab eine aktuell<br />
veröffentlichte Umfrage im Auftrag<br />
der EU. Befragt wurden in den 27<br />
Mitgliedsstaaten insgesamt 12.800 Personen,<br />
die auch von zu Hause surfen. In<br />
Deutschland kannten im Schnitt 95 Prozent<br />
dieser Nutzer die wichtigsten Gefahren<br />
im Netz. Darauf weist der Hightech-Verband<br />
B<strong>IT</strong>KOM hin. „Politik,<br />
Medien, Industrie und Verbraucherverbände<br />
haben in Deutschland das Thema<br />
,Internet-Sicherheit’ immer wieder aufgegriffen.<br />
Die EU-Umfrage zeigt nun<br />
sehr deutlich das erfreulicherweise überdurchschnittlich<br />
hohe Risikobewusstsein<br />
der deutschen Internet-Nutzer“, sagt<br />
Foto: doug Olson - Fotolia.de<br />
Ähnlich gut Bescheid um die Gefahren im Netz wussten die Surfer in Finnland,<br />
Großbritannien und Portugal. In Belgien, Rumänien und Bulgarien war das Bewusstsein<br />
am geringsten. „Die Gefahren im Netz und die Tricks der Kriminellen ändern<br />
sich schnell, daher müssen Sicherheitstechnologien ständig weiterentwickelt und in<br />
der Aufklärung der Nutzer ständig neu angesetzt werden“, so Kempf. Deshalb ist es<br />
wichtig, den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit mit den verantwortlichen<br />
Ministerien und Strafverfolgungsbehörden fortzusetzen.<br />
Nach einer Umfrage des B<strong>IT</strong>KOM haben 22 Prozent der deutschen Internetnutzer<br />
– das entspricht zehn Millionen Bundesbürgern – erlebt, dass ihr Computer mit<br />
einem Schadprogramm infiziert wurde. 6 Prozent der Surfer sagen, sie seien Opfer<br />
eines Betrugs beim Online-Einkauf geworden. 4 Prozent wurden im Web verbal<br />
angegriffen oder belästigt. Eine Ausspähung oder illegale Nutzung ihrer persönlichen<br />
Daten beklagen 2 Prozent der User. Erfreulicherweise blieben 63 Prozent der<br />
Nutzer bislang negative Erfahrungen im Internet erspart. (PM)<br />
<br />
4/09 50
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Internet-Kriminelle weiten Aktivitäten aus<br />
<strong>Berlin</strong> - Der B<strong>IT</strong>KOM und das Bundeskriminalamt (BKA) haben in <strong>Berlin</strong> vor<br />
immer professionelleren Betrugsmethoden im Internet gewarnt. „Mehr denn<br />
je müssen sich PC-Nutzer auf dem Laufenden halten, wie sie sich vor<br />
Kriminellen schützen können“, sagte Prof. Dieter Kempf, B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied<br />
und Vorstandsvorsitzender des Vereins „Deutschland sicher im Netz“. Der<br />
B<strong>IT</strong>KOM und das BKA haben dazu gemeinsam die wichtigsten Empfehlungen zur<br />
Vorbeugung zusammengestellt. BKA-Präsident Jörg Ziercke erklärte bei der Gelegenheit:<br />
„Internet-User müssen wissen, dass die Straftäter von heute das Internet<br />
zunehmend als Tatmittel nutzen und sich dabei den oftmals sorglosen Umgang mit<br />
persönlichen Daten sowie die Möglichkeiten moderner Schadsoftware zunutze<br />
machen.“<br />
Viren und andere Schadprogramme sind die häufigste Erfahrung mit Kriminalität im<br />
Internet. 38 Prozent der Internetnutzer ab 14 Jahren – das entspricht fast 20<br />
Millionen Deutschen – haben erlebt, dass ihr Computer infiziert wurde. Das geht aus<br />
einer neuen Umfrage von Forsa für den B<strong>IT</strong>KOM hervor. „Schadprogramme<br />
beeinträchtigen nicht nur die Funktion von PCs, sondern werden zunehmend zur<br />
Ausspähung digitaler Identitäten eingesetzt“, kommentiert BKA-Präsident Ziercke.<br />
Verstärktes Ziel von Betrügern sind hierbei mittlerweile Zugangsdaten zu Internet-<br />
Shops und Auktionshäusern, sozialen Netzwerken, Foren und E-Mail-Konten. Bei<br />
5 Prozent der Internetnutzer wurden bereits Zugangsdaten für Internet-Shops,<br />
Netzwerke oder Online-Banking ausspioniert. Drei Prozent haben durch Schadprogramme<br />
und Datendiebstähle einen finanziellen Schaden erlitten. 53 Prozent der<br />
Surfer sagen, dass sie noch nie Opfer von Kriminalität im Web waren.<br />
Beim Online-Banking steigt die Zahl der Betrugsfälle <strong>2009</strong> wieder an – nach einem<br />
deutlichen Rückgang im Vorjahr. Der B<strong>IT</strong>KOM rechnet auf Basis von Daten der<br />
Landeskriminalämter mit bis zu 2.900 angezeigten Phishing-Fällen in diesem Jahr –<br />
ein Plus von rund 50 Prozent. Die Schadenssumme steigt der Hochrechnung zufolge<br />
um 56 Prozent auf bis zu 11 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr <strong>2009</strong> lag der<br />
durchschnittliche Schaden der gemeldeten Einzelfälle bei rund 4.800 Euro. Bayern,<br />
Nordrhein-Westfalen und <strong>Berlin</strong> melden die meisten Opfer. Im Vorjahr waren die<br />
Phishing-Zahlen erstmals seit Jahren gesunken. Bundesweit hoben Kriminelle 2008<br />
in rund 1.900 Fällen etwa 7 Millionen Euro von Konten der Geschädigten ab. Den<br />
zeitweiligen Rückgang im Jahr 2008 führen BKA und B<strong>IT</strong>KOM auf bessere<br />
Schutzmethoden zurück, vor allem durch die fast flächendeckende Einführung der<br />
iTAN bei Online-Überweisungen. Inzwischen<br />
ist jedoch Schadsoftware verfügbar,<br />
die auch diesen Sicherungsmechanismus<br />
erfolgreich angreift. „Allein<br />
die Eingabe der Geheimzahlen bei<br />
Überweisungen reicht zur Vorbeugung<br />
nicht“, so B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied<br />
Kempf. „Gesundes Misstrauen und eine<br />
aktuelle Sicherheitsausstattung des PCs<br />
sind genauso wichtig.“<br />
„Neue Tatphänomene ersetzen zunehmend<br />
klassische Delikte. Es gibt kaum<br />
noch Kriminalitätsbereiche, in denen<br />
Betrüger auf das Internet verzichten“,<br />
sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke. So<br />
wurden 2008 in der Polizeilichen<br />
Kriminalstatistik rund 167.000 Fälle mit<br />
dem Tatmittel Internet registriert. Um<br />
11 Prozent auf 38.000 Fälle stieg die<br />
sogenannte IuK-Kriminalität im engeren<br />
Sinne – also Straftaten, die mithilfe<br />
oder gegen moderne Informations- und<br />
Kommunikationstechnik begangen wurden.<br />
Ziercke: „Die im Bereich des<br />
Cybercrime aktiven Täter sind höchst<br />
innovativ und passen sich veränderten<br />
Gegebenheiten sehr schnell an.“ Das BKA<br />
beobachtet arbeitsteilig vorgehende, international<br />
agierende Tätergruppen, denen<br />
es um möglichst hohe Profite geht.<br />
Illegal erlangte Kreditkartendaten werden<br />
genutzt, um online Waren zu kaufen.<br />
Ausgespähte Zugangsdaten zu Internet-<br />
Auktionshäusern werden verwendet, um<br />
angebliche Auktionen zu starten und<br />
Kunden um ihr Geld zu prellen. Um<br />
nicht selbst in den Fokus der Strafverfolgungsbehörden<br />
zu geraten, bedienen<br />
sich die Kriminellen gutgläubiger Gehilfen,<br />
die Waren oder Gelder gegen eine<br />
Provision in das Ausland weiterleiten.<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM und das BKA kündigten<br />
an, die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft<br />
und Polizei weiter auszubauen.<br />
Ziel ist ein noch intensiverer Austausch<br />
über Entwicklungen in der Computerkriminalität<br />
und Strategien zu deren<br />
Bekämpfung. Die <strong>IT</strong>-Wirtschaft fordert<br />
darüber hinaus, mehr Schwerpunkt-<br />
Staatsanwaltschaften gegen Computerkriminalität<br />
zu bilden: „Das Know-how<br />
der Strafverfolger muss gebündelt werden.“<br />
<br />
4/09 51
BKA und B<strong>IT</strong>KOM wollen auch<br />
künftig bei der Aufklärung der Nutzer<br />
kooperieren. „<strong>IT</strong>-Wirtschaft, Banken,<br />
Behörden und die Medien haben schon<br />
viele Nutzer überzeugt, dass es wichtig<br />
ist, sich aktiv vor Angreifern zu schützen“,<br />
so Prof. Kempf. Gleichwohl hat<br />
eine Umfrage des B<strong>IT</strong>KOM gezeigt,<br />
dass es noch großen Nachholbedarf gibt.<br />
So nutzt zum Beispiel nur jeder zweite<br />
Internet-User eine Firewall, die Schadsoftware<br />
blockieren kann. Kempf: „Wer<br />
sich selbst schützt, trägt auch dazu bei,<br />
dass Viren und Trojaner nicht weiter<br />
verbreitet werden.“ Die B<strong>IT</strong>KOM-Branche<br />
engagiert sich daher in Vereinen wie<br />
„Deutschland sicher im Netz“, um die<br />
Verbraucher zu sensibilisieren. Speziell<br />
zur Aufklärung Jugendlicher unterstützt<br />
B<strong>IT</strong>KOM die Kampagne „Watch Your<br />
Web“, bei der es um den vorsichtigen<br />
Umgang mit privaten Daten im Internet<br />
geht. (PM)<br />
<br />
Mit etracker Web-<br />
Controlling 3.0<br />
schaffen öffentliche<br />
Einrichtungen mehr<br />
Bürgernähe<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Während „etracker Web Analytics“ öffentlichen Institutionen eine Echtzeitanalyse<br />
des Besucherverhaltens liefert, ermittelt „etracker Visitor Voice“ die Besucherzufriedenheit<br />
durch Befragungen der Nutzer im Anschluss an ihren Websitebesuch.<br />
Gerade im Public Sector, in dem Webauftritte als Kommunikations- und Informations-Plattform<br />
für Bürger und Unternehmen dienen und in dem E-Government-<br />
Lösungen immer wichtiger werden, schafft Web-Controlling 3.0 ein entscheidendes<br />
Plus an Bürgernähe: Bund, Länder und Kommunen erfahren nicht nur, was auf ihrer<br />
Website oder ihrem Bürgerportal passiert, sondern auch warum es passiert und was<br />
sich für den Nutzer verbessern lässt. Für öffentliche Einrichtungen unerlässlich: Die<br />
Web-Controlling Werkzeuge von etracker sind geprüft und erfüllen die strengen<br />
Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes.<br />
Die „etracker Visitor Voice“-Analysen verraten, was Bürger über Website-Aspekte<br />
wie Usability, Inhalte oder Navigation denken und liefern zugleich wichtige Erkenntnisse<br />
zu Zielen, Zielerreichung und soziodemografischen Merkmalen der Besucher.<br />
Aus den kontinuierlichen, standardisierten Erhebungen leitet etracker Visitor Voice<br />
zudem konkrete Handlungsempfehlungen zur Website-Optimierung und zur Steigerung<br />
der Besucherzufriedenheit ab. Durch Web-Controlling 3.0 erkennen öffentliche<br />
Einrichtungen erstmals, welche Self-Service-Dienste von welcher Zielgruppe<br />
akzeptiert werden, wie sich beispielsweise elektronische Antragsprozesse für Bürger<br />
über 50 vereinfachen lassen oder wodurch die Informationsstrategie noch bürgernäher<br />
wird. Auf Knopfdruck sehen Bund, Länder und Kommunen welche Bereiche<br />
ihrer Website mehr, welche weniger genutzt werden und können so beispielsweise<br />
aufdecken, ob gewisse Zielgruppen bestimmte Website-Inhalte eventuell gar nicht<br />
finden.<br />
Hamburg - Die etracker GmbH,<br />
ein Anbieter von Produkten<br />
und Dienstleistungen zur Optimierung<br />
von Websites und Online-<br />
Marketingmaßnahmen, erschließt öffentlichen<br />
Einrichtungen jetzt eine neue<br />
Dimension des Web-Controllings: Web-<br />
Controlling 3.0. Der entscheidende<br />
Innovationsschritt beim Web-Controlling<br />
3.0 besteht darin, dass es erstmals<br />
eine intelligente Verknüpfung von quantitativen<br />
Web Analytics Daten mit qualitativen<br />
Besucherbefragungen auf Basis<br />
wissenschaftlicher Marktforschungsmethodiken<br />
herstellt.<br />
Als nach eigenen Angaben weltweit erster<br />
Anbieter kombiniert etracker dazu<br />
seine Lösungen „etracker Web<br />
Analytics“ und „etracker Visitor Voice“.<br />
Klickpfade - Screenshot etracker GmbH<br />
Besonderes Augenmerk liegt bei etracker seit jeher auf der Einhaltung der Datenschutzbestimmungen.<br />
So hat der Hamburgische Datenschutzbeauftragte die etracker<br />
Analysewerkzeuge auf Konformität mit dem Bundesdatenschutzgesetz geprüft und<br />
als rechtlich einwandfrei befunden. Mit dem neuesten Release bietet etracker seinen<br />
Kunden eine zusätzliche, erweiterte Datenschutzoption, die auch die besonders<br />
strenge Rechtsauslegung der Landesbeauftragten für Datenschutz in NRW erfüllt.<br />
etracker steht in ständigem Dialog mit verschiedenen Datenschutzbehörden, um auf<br />
aktuelle Rechtsauslegungen unmittelbar reagieren und seine Produkte entsprechend<br />
optimieren zu können. (PM)<br />
<br />
4/09 52
Im Dienst der Justiz:<br />
Erkenntnisquelle Internet<br />
Wikipedia korrekt<br />
zitieren<br />
Hannover - Deutsche Gerichte<br />
verweisen immer häufiger auf<br />
Wikipedia-Artikel zu Themen,<br />
die bei der Entscheidungsfindung eine<br />
Rolle spielen. Dabei hapert es oft an der<br />
korrekten Zitierweise der nicht immer<br />
aktualisierten Beiträge. Wer jedoch den<br />
Zeitpunkt des Abrufs und den Permanentlink<br />
nennt, ist auf der sicheren Seite,<br />
so das <strong>IT</strong>-Profimagazin iX in der Ausgabe<br />
10/09.<br />
Nicht nur für Juristen ist es wichtig, wie<br />
man Internetquellen richtig zitiert. Im<br />
Gegensatz zu Büchern oder Fachaufsätzen<br />
muss man der Besonderheit Rechnung<br />
tragen, dass sich Inhalte von Webseiten<br />
ständig ändern können. Gerade<br />
für Online-Nachschlagewerke wie<br />
Wikipedia ist das von besonderer Bedeutung,<br />
denn ihre Qualität hängt von<br />
der ständigen Pflege der Community ab.<br />
Deswegen sollte unbedingt der Zeitpunkt<br />
des Abrufs und der jeweilige<br />
Permanentlink angegeben werden.<br />
Den Permanentlink eines Wikipedia-<br />
Artikels kann man auf der linken Seite<br />
der Wikipedia-Maske unter „Werkzeuge“<br />
aufrufen. Er verweist bei Webinhalten,<br />
die einer Versionierung unterliegen,<br />
immer auf eine zu einem bestimmten<br />
Zeitpunkt gültige Fassung eines<br />
elektronischen Dokuments, selbst<br />
wenn im Nachhinein aktuellere Fassungen<br />
hinzugekommen sind. Kaum bekannt<br />
ist, dass es für das Zitieren einer<br />
elektronischen Quelle eine Vorschrift<br />
gibt: ISO-Norm 690-2.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Danach ist etwa die „vollständige URL“<br />
anzugeben, also einschließlich „http://“,<br />
auch wenn dies bei den meisten Browsern<br />
nicht mehr erforderlich ist. Wird zum<br />
Beispiel der Wikipedia-Artikel über die<br />
„iX“ zitiert, könnte ein gutes Zitat einschließlich<br />
Zeitangabe und Permanentlink<br />
so aussehen: „Wikipedia, Stichwort „iX - Magazin für professionelle Informationstechnik“,<br />
Version vom 25. Juli <strong>2009</strong>, 22:25 Uhr, abrufbar unter http://<br />
de.wikipedia.org/w/index.php?title=IX_%E2%80%93_Magazin_<br />
f%C3%BCr_professionelle_Informationstechnik&oldid=62620567".<br />
Da es bei Wikipedia-Artikeln keine einzelnen Autoren gibt, reicht der Hinweis:<br />
Urheber ist die Gemeinschaft der Wikipedia-Autoren, die Wikipedia-Community.<br />
„Für einen Richter, der sein Urteil „im Namen des Volkes“ spricht, nicht die<br />
schlechteste Referenz“, meint iX-Redakteurin Ute Roos (PM).<br />
<br />
Häufig sind Texte am Computer nur schwer zu<br />
lesen<br />
<strong>Berlin</strong> - Fast die Hälfte der Computernutzer (47 Prozent) kann am Bildschirm<br />
regelmäßig Texte schlecht lesen, weil die Schrift zu klein ist. 12 Prozent der<br />
Nutzer haben sogar häufig oder sehr häufig Probleme beim Lesen am PC. Das<br />
hat der aktuelle Webmonitor des Hightech-Verbands B<strong>IT</strong>KOM und des Marktforschungsinstituts<br />
Forsa ergeben. Dabei wurden 1005 Computernutzer befragt.<br />
„Die Benutzerfreundlichkeit muss ein zentrales Kriterium bei der Entwicklung von<br />
Programmen und Webseiten sein“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-<br />
Wilhelm Scheer. Laut Webmonitor hat jeder Siebte der über 60-Jährigen häufig oder<br />
sehr häufig Probleme mit dem Lesen von Texten in Webseiten oder anderen<br />
Anwendungen. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es nur 6 Prozent.<br />
Foto: photoGrapHie - Fotolia.de<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM gibt Tipps, wie PC-Nutzer Texte am Bildschirm besser lesen und<br />
damit vorzeitiger Ermüdung vorbeugen können.<br />
Ansicht ändern bei Büro-Software: Am PC kann man die Schriftgrößen in<br />
Standardanwendungen wie Textverarbeitung, Präsentationsprogramm oder Tabellenkalkulation<br />
hochsetzen. Aus der „10-Punkt-Schrift“ wird dann zum Beispiel eine<br />
„14-Punkt-Schrift“. Allerdings wird dann auch der Ausdruck des Dokuments die<br />
größere Schrift wiedergeben. Besser ist es, die sichtbare Anzeige je nach <br />
4/09 53
Bedarf anzupassen und nicht die<br />
Schriftgröße. Diese Einstellung wird<br />
i.d.R. als „Zoom“ bezeichnet, oft zu<br />
finden unter dem Menüpunkt „Ansicht“<br />
oder direkt in der Menüleiste. Der Zoomfaktor<br />
in Prozent gibt die Ansichtsgröße<br />
an. Ein Zoomfaktor von 100 Prozent<br />
entspricht der Originalgröße des Dokuments.<br />
Ansicht ändern bei der Internetnutzung:<br />
Bei den gängigen Internetzugangsprogrammen<br />
(„Browsern“)<br />
Internet Explorer und Firefox ist der<br />
Zoom ebenfalls in der Menüleister unter<br />
„Ansicht“ zu finden. Deutlich bequemer<br />
ist die Nutzung der Tastenkombinationen<br />
„Strg +“ für Vergrößern<br />
und „Strg –“ für Verkleinern der<br />
Schrift sowie anderer Objekte wie Fotos<br />
oder Grafiken. Beim Browser Safari für<br />
den Mac wird die Kombination „Apfeltaste<br />
+“ und „Apfeltaste –“ für diesen<br />
Zweck genutzt. Noch einfacher funktioniert<br />
der Zoom bei vielen Anwendungen,<br />
indem man die Strg-Taste drückt<br />
und gleichzeitig am Mausrad dreht.<br />
Allerdings ist eine Vergrößerung nicht<br />
bei allen Webseiten problemlos möglich,<br />
wenn die Programmierung den Einsatz<br />
des Zooms nicht unterstützt.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Dazu in der „Systemsteuerung“ unter „Anpassung“ den Menüpunkt „Schriftgrad<br />
anpassen (DPI)“ anklicken. Wählt der Nutzer die höhere Skalierung von 120 DPI,<br />
sind sämtliche Texte besser zu lesen.<br />
Grundsätzlich gilt, dass Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit von Software sehr<br />
stark von der Programmierung abhängig sind. Maßgabe ist aus Sicht des B<strong>IT</strong>KOM,<br />
dass Anwendungen und Benutzeroberflächen möglichst für alle Nutzer, also auch für<br />
ältere Menschen und Personen mit Behinderungen, möglichst ohne fremde Hilfe<br />
nutzbar sind („Barrierefreiheit“). Jeder Nutzer sollte in einer Anwendung Anpassungen<br />
nach den örtlichen Gegebenheiten (z.B. Bildschirmgröße, Lichtverhältnisse)<br />
und seinen persönlichen Voraussetzungen (z.B. Fehlsichtigkeit) vornehmen können.<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM empfiehlt daher, bei der Erstellung von Software und Webseiten die<br />
ergonomischen Anforderungen möglichst sämtlicher Anwender ausreichend zu<br />
berücksichtigen. (PM)<br />
<br />
Elektronische Einschreiben vs. persönliche Zustellung<br />
E-Mail-Einschreiben nicht rechtsverbindlich<br />
Hannover - E-Mail-Einschreiben stehen in ihrer Beweiskraft den klassischen<br />
Einschreiben mit Rückschein deutlich nach. Das schreibt das <strong>IT</strong>-Profimagazin<br />
iX in der Oktober-Ausgabe. Ein eigenhändig unterschriebener<br />
Einschreibebrief wahrt die Schriftform nach § 126 des Bürgerlichen Gesetzbuches<br />
(BGB). Eine normale E-Mail oder eine als E-Mail-Einschreiben verschickte elektronische<br />
Nachricht jedoch nicht: Nur wenn die elektronische Nachricht mit einer<br />
qualifizierten elektronischen Signatur versehen ist, steht sie einem unterschriebenen<br />
Schriftstück gleich.<br />
Anschaffung eines größeren Bildschirms:<br />
Für bessere Sicht kann auch<br />
schlicht ein größerer Bildschirm sorgen.<br />
Bei den heute gängigen Monitoren mit<br />
einer Bildschirmdiagonale von 22 Zoll<br />
und dem Format 16:10 (Fachjargon:<br />
Wide TFT) lassen sich zwei DIN-A4-<br />
Seiten nebeneinander in Originalgröße<br />
darstellen. Der Durchschnittspreis dieser<br />
Geräte beträgt rund 150 Euro.<br />
Auflösung und Schriftgrad ändern:<br />
Allerdings heißt „größerer Bildschirm“<br />
nicht automatisch „größere Schrift“.<br />
Hierzu muss man auch die Auflösung<br />
ändern. Eine Verringerung der Bildschirmauflösung<br />
bringt dabei nicht unbedingt<br />
eine verbesserte Lesbarkeit.<br />
Zwar erscheinen die dargestellten Texte,<br />
Fotos und Objekte größer, verlieren<br />
aber an Schärfe. Beim Betriebssystem<br />
MS Vista besteht aber die Möglichkeit,<br />
den Schriftgrad der Anzeige zu ändern.<br />
Foto: Stian Iversen - Fotolia.de<br />
Seit elektronische Kommunikationsformen rechtsverbindlich einsetzbar sind, bieten<br />
unter anderem Notare das Zustellen von „E-Mail-Einschreiben“ als Service für ihre<br />
Klienten an. Mit Produkten wie eWitness können sie eine Nachricht digital signieren<br />
und den Weiterleitungsvorgang bezeugen. Eine Kenntnisnahme seitens des vorgesehenen<br />
Empfängers belegt das allein aber nicht. Denn im Gegensatz zum <br />
4/09 54
herkömmlichen Einschreiben mit<br />
Rückschein muss der Empfänger keine<br />
Bestätigung abgeben, dass ihm die Nachricht<br />
zugestellt wurde. Lediglich der<br />
Dienstleister bestätigt in automatisierter<br />
Form, dass irgendjemand die Nachricht<br />
abgeholt hat, indem er den richtigen<br />
Zugangscode eingegeben hat. Im Falle<br />
eines Gerichtsprozesses, bei dem die<br />
Frage des Zugangs entscheidend ist,<br />
reicht diese Bestätigung aber nicht aus.<br />
„Geht es um die Übermittlung und den<br />
Zugang von bedeutenden Nachrichten<br />
oder Erklärungen, muss man wohl oder<br />
übel weiterhin das klassische Einschreiben<br />
oder einen persönlichen Boten nutzen“,<br />
rät iX-Redakteurin Ute Roos. (PM)<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Energy Saving Trust zeigt: Ein in Umweltdingen passiver Nutzer älterer <strong>IT</strong>K-Geräte<br />
verbraucht bis zu 18 Mal mehr Energie als ein aufmerksamer Nutzer moderner<br />
Geräte“, so Jetter.<br />
Energieeffiziente, klimaschonende und kostengünstige Arbeitsplatzrechner für die<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung bietet der Rahmenvertrag des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s<br />
<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>). Der Energieverbrauch der PC war bei der Ausschreibung und<br />
Vergabe des jüngsten Auftrags ein wesentliches Ausschlusskriterium. Mit dem Green<br />
<strong>IT</strong>-PC steht ein Modell zur Verfügung, das die meisten der derzeit weltweit gültigen<br />
PC-Umweltstandards übertrifft. Das gute Preis-Leistungsverhältnis ermöglicht dem<br />
Land <strong>Berlin</strong> erstmals eine einheitliche <strong>IT</strong>-Arbeitsplatzausstattung. Aus den Rahmenverträgen<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> können sich die Behörden der Hauptstadt ohne eigene<br />
Ausschreibung bedienen. Das Angebot ist im <strong>IT</strong>-Online-Shop des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im<br />
Intranet der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung verfügbar.<br />
Strom und Geld sparen<br />
mit umweltfreundlichen<br />
<strong>IT</strong>K-Geräten<br />
<strong>Berlin</strong> - Der Stromverbrauch durch<br />
die Nutzung von Geräten der<br />
Informations- und Telekommunikationstechnologie<br />
(<strong>IT</strong>K) in<br />
Deutschland nimmt zu. Da die Energiepreise<br />
kaum sinken und Umweltauswirkungen<br />
durch CO2-Belastungen<br />
wachsen, lohnt sich der Kauf energieeffizienter<br />
<strong>IT</strong>K-Produkte. „Unternehmen<br />
und Haushalte können Energie und<br />
Kosten sparen, wenn sie moderne <strong>IT</strong>K-<br />
Geräte effizient und bewusst einsetzen“,<br />
sagt Martin Jetter, Präsidiumsmitglied<br />
des B<strong>IT</strong>KOM. Bei vielen <strong>IT</strong>K-Geräten<br />
hängt der Energieverbrauch sowohl von<br />
der eingesetzten Technologie als auch<br />
dem jeweiligen Nutzerverhalten ab.<br />
Nach einer Studie des britischen „Energy<br />
Saving Trust“ können Verbraucher<br />
durch umweltgerechtes Nutzerverhalten<br />
den Energieverbrauch auch bei modernsten<br />
Geräten bis auf ein Sechstel reduzieren.<br />
Andererseits variiert bei identischem<br />
Nutzerverhalten der Energieverbrauch<br />
von moderner zu veralteter Technologie<br />
um den Faktor drei. „Der Vergleich<br />
der beiden Extremfälle in der Studie des<br />
Foto: Eckehard Völkening - Fotolia.de<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM gibt Tipps, wie man <strong>IT</strong>K-Geräte privat und beruflich möglichst<br />
energieeffizient nutzt:<br />
1. Leistungsmerkmale neuer Geräte vor dem Kauf bestimmen<br />
<strong>IT</strong>K-Geräte in Büro und Haushalten sollten grundsätzlich nach ihren individuellen<br />
Nutzungsanforderungen ausgesucht werden. Wer seinen Computer nur zum Surfen<br />
und für Textverarbeitung nutzt, benötigt im Vergleich zum passionierten Computerspieler<br />
andere Hardware mit geringerer Graphikleistung. So kann bei Office-<br />
Anwendungen auf eine Premium-Grafikkarte mit großem Bildspeicher (Framebuffer)<br />
und eigenem Lüfter verzichtet werden. Bei Neugeräten hat sich das Verhältnis von<br />
Leistungsfähigkeit und Energieverbrauch stark verbessert, insbesondere durch die<br />
so genannten Mehrkern-Prozessoren. Die neue Prozessorgeneration arbeitet schneller,<br />
verbraucht deutlich weniger Energie und erzeugt spürbar weniger Wärme als ihre<br />
Vorgänger. Dadurch arbeiten die neuen Geräte in aller Regel leiser als ihre Vorgänger,<br />
insbesondere beim Einsatz von temperaturgesteuerten Lüftern. <br />
4/09 55
2. Geräte mit nachweislich niedrigem<br />
Energieverbrauch kaufen<br />
Bei der Suche nach energieeffizienten<br />
Geräten gilt zunächst als Regel: Mobile<br />
Geräte wie Notebooks oder Netbooks<br />
verbrauchen bei gleichen Nutzungsbedingungen<br />
weniger Energie als Desktops<br />
und Multifunktionsgeräte weniger<br />
als die Einzelgeräte in der Summe. Wer<br />
sich auf eine bestimmte Produktgruppe<br />
wie etwa Notebooks festgelegt hat, sollte<br />
in einem zweiten Schritt nach<br />
besonders energieeffizienten Geräten<br />
suchen. Hierbei können die Webseiten<br />
der Hersteller hilfreich sein.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Einige Rechner verfügen über ein Wake-on-LAN-Funktion (WOL): Wenn der PC<br />
ein bestimmtes Datenpaket von einem anderen Gerät bekommt, schaltet er sich<br />
selbstständig ein. Auf dem Markt sind bereits Monitore und PCs verfügbar, die<br />
automatisch in einen „0 Watt Standby-Betrieb“ umschalten können. Beispielsweise<br />
schalten Monitore nach einer vom Nutzer definierten Zeit automatisch vollständig<br />
ab (Energieverbrauch: 0 Watt), wenn sie kein Eingangssignal empfangen. Sie sind<br />
jedoch unmittelbar nach Erkennen eines Signals wieder einsatzbereit.<br />
Wer von den Voreinstellungen abweichen will, kann das Powermanagement im<br />
Betriebssystem (etwa in Windows über „Start\Systemsteuerung\Energieoptionen“)<br />
an seine Bedürfnisse anpassen. Hier kann man einstellen, ob und wann der Rechner<br />
den Monitor und die Festplatte ausschaltet sowie ob und wann er in den Standby- und<br />
Ruhezustand fährt. Je früher dies geschieht, umso weniger Energie wird verbraucht.<br />
In der Regel zahlt es sich bereits aus, bei Pausen über 15 Minuten den Bildschirm<br />
auszuschalten und den Computer in den Standby- oder Ruhezustand zu versetzen.<br />
Besonders energieeffiziente Geräte sind<br />
oft mit dem Umweltzeichen ENERGY<br />
STAR gekennzeichnet. Nur die besten<br />
25 Prozent der jeweiligen Produktgruppen<br />
erfüllen die Leistungsanforderungen<br />
dieses Labels. Die Anforderungen<br />
werden alle zwei Jahre überarbeitet.<br />
Zurzeit gibt es das Label für Computer<br />
(einschließlich Workstations und<br />
Desktop Server), Notebooks, Monitore,<br />
Drucker/Kopierer und Multifunktionsgeräte,<br />
sowie externe Netzteile.<br />
Einen Überblick über die zertifizierten<br />
Produkte gibt es im Internet<br />
unter http://www.eu-energystar.org.<br />
3. Grundsätzlich die voreingestellte<br />
Energiesparfunktion nutzen<br />
PCs und Notebooks werden mit einem<br />
aktiven Powermanagement ausgeliefert.<br />
Werden die Geräte eine gewisse Zeit<br />
nicht genutzt, so verringern sie automatisch<br />
stufenweise den Energie- bzw.<br />
Stromverbrauch. Der Standby-Zustand<br />
ist als eine Art „Übergangszustand“ vor<br />
allem für solche Produkte wichtig, die<br />
nur für eine kurze Zeit ihre Funktion<br />
ausführen, aber dennoch lange eingeschaltet<br />
bleiben. Dazu gehören zum<br />
Beispiel Drucker, auf die mehrere Mitarbeiter<br />
zugreifen, oder Faxgeräte und<br />
Anrufbeantworter, die ohne Standby-<br />
Modus keine Nachrichten empfangen<br />
können. Manche Geräte sollten nicht<br />
ausgeschaltet werden, um nicht auf den<br />
Komfort der Remote-Steuerung verzichten<br />
zu müssen. So spart die Fernwartung<br />
für Kopiergeräte via Internet häufig den<br />
Besuch des Kundendiensts.<br />
4. Bildschirmschoner deaktivieren<br />
Bildschirmschoner benötigen unnötig Energie und sollten deshalb prinzipiell<br />
deaktiviert sein. So kann ein PC mit einem aufwändigen 3D-Bildschirmschoner bis<br />
zu 50 Prozent mehr Energie verbrauchen als im Betrieb ohne Bildschirmschoner –<br />
das liegt an der höheren Rechenleistung für solche Animationen. Die Einstellung<br />
„Bildschirmschoner ausschalten“ kann über die Systemsteuerung in Windows vorgenommen<br />
werden (über „Start\(Einstellungen)\Systemsteuerung\Anzeige“). Dazu<br />
sollte im Reiter „Bildschirmschoner“ im Pulldown-Menu „Kein“ (none) oder<br />
„Schwarzer Bildschirm“ (Blank) eingestellt werden.<br />
<br />
4/09 56
5. Energieeinsparung durch<br />
optimalen Betrieb von Monitoren<br />
Wer seinen Arbeitsplatz verlässt, sollte<br />
den Monitor per Hand ausschalten. Das<br />
schadet den Geräten nicht. Manche Bildschirme<br />
werden mit maximal eingestellter<br />
Helligkeit ausgeliefert. Für Heimanwendung<br />
und die Arbeit im Büro reicht<br />
zumeist ein Wert von rund 60 Prozent<br />
Helligkeit. Das bedeutet in der Regel<br />
eine Energieeinsparung von 20 bis 30<br />
Prozent gegenüber dem Maximalwert.<br />
Die Helligkeitseinstellung kann jeder<br />
Nutzer über die Menüeinstellung des<br />
Monitors optimieren. Neue hochwertige<br />
Bildschirme unterstützen die Helligkeitsanpassung<br />
in Abhängigkeit von der<br />
Umgebung automatisch. Mittlerweile<br />
gibt es auch Netbooks, Notebooks und<br />
Computer Monitore mit energiesparender<br />
LED-Hintergrundbeleuchtung.<br />
6. Peripherie-Geräte erst für die Nutzung<br />
einschalten<br />
Oft verbrauchen Drucker, Scanner oder<br />
externe Modems Energie, obwohl sie<br />
nicht verwendet werden. Denn sie werden<br />
automatisch beim Starten des Rechners<br />
mit eingeschaltet. Diese Geräte<br />
sollten nur bei Bedarf eingeschaltet werden.<br />
Externe Festplatten beziehen ihren<br />
Strom ausschließlich vom Rechner über<br />
die USB- oder Firewire-Schnittstelle. Sie<br />
verbrauchen Strom, sobald sie an den<br />
PC oder das Notebook angeschlossen<br />
werden. Solche Peripherie-Geräte sollten<br />
vom Rechner getrennt werden, wenn<br />
sie nicht gebraucht werden.<br />
7. Netzstecker von nicht-genutzten<br />
Geräten ziehen oder schaltbare<br />
Steckdosenleiste verwenden<br />
Manche Geräte besitzen keinen Schalter,<br />
der sie vollständig vom Stromnetz<br />
trennt. Sie verbrauchen auch dann Energie,<br />
wenn sie vermeintlich ausgeschaltet<br />
sind. Hier hilft nur, den Netzstecker<br />
des Geräts zu ziehen oder eine schaltbare<br />
Steckdosenleiste zu verwenden und<br />
diese abzuschalten.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Zudem sollten Verbraucher auf externe<br />
Steckernetzteile achten, die beispielsweise<br />
mobile Endgeräte mit Strom versorgen,<br />
etwa Ladegeräte für Handys. Diese externen Netzteile verbrauchen auch<br />
dann Energie, wenn sie ohne ein Verbrauchsgerät an die Steckdose angeschlossen<br />
sind.<br />
8. Energieverbrauch sichtbar machen und dadurch senken<br />
Wer den Energieverbrauch seiner <strong>IT</strong>K-Geräte dauerhaft reduzieren will, sollte die<br />
Geräte über eine Steckdosenleiste zusammenfassen und in die Stromversorgung<br />
dieser Leiste ein Verbrauchsmessgerät zwischenschalten. So können die größten<br />
Stromverbraucher leicht erkannt werden. Zudem wird der Einspareffekt durch<br />
nutzungsabhängiges Ein- und Ausschalten oder Herunterfahren der Geräte sichtbar.<br />
(PM/EB)<br />
<br />
Jäger der verlorenen Datenschätze<br />
Datenrettungssoftware im Test<br />
Hannover - Verschwinden Daten von einer Festplatte oder Speicherkarte,<br />
sind die Chancen einer erfolgreichen Reparatur mittels eines Datenrettungs<br />
programms recht hoch. Je schneller man reagiert, desto höher sind die<br />
Erfolgschancen, so das Computermagazin c’t in der Ausgabe 20/09.<br />
Die beste Versicherung gegen Datenverlust in Folge von Bedienfehlern, Amok<br />
laufenden Programmen oder altersschwachen Festplatten sind regelmäßige Backups.<br />
Ist das Kind allerdings in den Brunnen gefallen, schlägt die Stunde der<br />
Datenrettungssoftware: Schon die kostenlosen Programme haben gute Erfolgsquoten,<br />
darunter viele kleinere Anwendungen wie Recuva oder Photorec, das sich auf die<br />
Wiederbeschaffung gelöschter Fotos spezialisiert hat.<br />
Foto: Archiv<br />
Ein Rohdatenscan spürt Dateien anhand typischer Signaturen auf. Die kommerziellen<br />
Programme sind da etwas leistungsfähiger und berücksichtigen auch exotische<br />
Dateiformate. „Dabei ist es wichtig, möglichst früh zu reagieren“, rät c’t-Redakteur<br />
Hajo Schulz. „Windows überschreibt gelöschte Bereiche auf einer Festplatte bald<br />
wieder, und dann ist eine Rekonstruktion der Daten nicht mehr möglich.“<br />
Gibt die Festplatte keinen Mucks mehr von sich oder fällt sie durch merkwürdige<br />
Geräusche auf, ist ebenfalls eine schnelle Reaktion erforderlich, denn meist handelt<br />
es sich um einen mechanischen Defekt. Wer umgehend den Netzstecker zieht, kann<br />
weiteren Schaden an der Hardware verhindern. „Jetzt sollte man aber nicht mehr<br />
selbst Hand anlegen, sondern einen professionellen Datenrettungsdienst zur Hilfe<br />
holen“, so c’t-Experte Hajo Schulz. Allerdings lohnt sich das angesichts der hohen<br />
Kosten nur bei besonders wertvollen Daten. (PM)<br />
<br />
4/09 57
Wachstumschancen<br />
CeB<strong>IT</strong> 2010 mit<br />
Schwerpunkt<br />
Connected Worlds<br />
Hannover - Mit einem neuen<br />
Schwerpunktthema und positiver<br />
Resonanz im internationalen<br />
<strong>IT</strong>K-Markt sieht die CeB<strong>IT</strong> neue<br />
Wachstumschancen. „Wir haben bereits<br />
Zusagen von wichtigen <strong>IT</strong>K-Unternehmen<br />
sowie internationalen Konzernen“,<br />
sagte Ernst Raue, Vorstand der Deutschen<br />
Messe AG, am Dienstag in Hannover.<br />
„Die derzeitigen Reaktionen der<br />
Unternehmen lassen uns zuversichtlich<br />
auf die kommenden Monate schauen.<br />
Viele Unternehmen konzentrieren sich<br />
gerade in ernsten Zeiten auf die Chancen,<br />
die ihnen eine internationale<br />
Leitmesse bietet“, betonte Raue.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
sowohl für Aussteller als auch für Besucher. Die Struktur der Angebotsschwerpunkte<br />
orientiert sich eng an den Bedürfnissen der Besucher und die Flächen in den derzeit<br />
geplanten 18 Hallen werden optimal genutzt. „Wir haben die thematische Aufplanung<br />
des Geländes weiter vorangetrieben, verdichtet und die Themen noch klarer<br />
strukturiert“, sagte Raue weiter. Außerdem wurde auf Wunsch der ausstellenden<br />
Industrie die Möglichkeit geschaffen, auch große Unternehmensveranstaltungen<br />
(Corporate Events) im Umfeld der CeB<strong>IT</strong> ausrichten zu können. Einzelne Firmen<br />
belegen ganze Hallen gemeinsam mit ihren Partnern.<br />
Mehr Inhalte und neue Themen<br />
Die klassischen Schwerpunkte der CeB<strong>IT</strong> wie Business <strong>IT</strong>, Communications, ICT<br />
Infrastructure, Public Sector und future parc stellen Anwendungslösungen in den<br />
Mittelpunkt und werden um neue Inhalte ergänzt. So präsentieren sich zum Beispiel<br />
die aktuellen Business-Themen <strong>IT</strong>-Sicherheit sowie Banking & Finance auf der<br />
CeB<strong>IT</strong> 2010 gemeinsam unter einem Dach. Die Wachstumsbereiche Telematik,<br />
Navigation, Logistik und Automotive firmieren erstmals unter dem neuen Titel<br />
„Destination <strong>IT</strong>S“.<br />
Schwerpunkt Connected Worlds<br />
Zusammen mit führenden Unternehmen<br />
sei auch das neue Schwerpunktthema<br />
entwickelt worden. „Die CeB<strong>IT</strong><br />
2010 steht unter dem inhaltlichen Motto<br />
„Connected Worlds“. Es beschreibt den<br />
rasanten Prozess des Zusammenwachsens<br />
bislang weitgehend getrennter Welten<br />
durch die Innovationskraft der <strong>IT</strong>K-<br />
Branche“, erklärte Raue. „Wem es gelingt,<br />
verschiedene Bereiche möglichst<br />
intelligent zu vernetzen, der kann nachhaltigen<br />
Geschäftserfolg aufbauen. Das<br />
gilt für <strong>IT</strong>-Hardware, für mobile Endgeräte,<br />
für Anwendungen im Netz, für<br />
die besten Nutzungskonzepte und nicht<br />
zuletzt für alle Anwendungen im beruflichen<br />
und privaten Umfeld.“ Die<br />
CeB<strong>IT</strong>-Branche verhilft anderen Branchen<br />
zu neuen Geschäftserfolgen durch<br />
innovative digitalisierte und vernetzte<br />
Businesskonzepte.<br />
Effizienz für Aussteller und Besucher<br />
Raue betonte, die CeB<strong>IT</strong> - im kommenden<br />
Jahr von Dienstag (2. März) bis<br />
Samstag (6. März) - werde effizienter;<br />
Foto: Archiv - Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> auf der CeB<strong>IT</strong><br />
Erstmals im CeB<strong>IT</strong>-Angebot ist die Präsentation „Advanced Office & Conference<br />
Solutions“ mit Lösungen aus den Bereichen Projektion, Konferenztechnik, Office<br />
Processes und Büroausstattung. Ebenfalls neu ist das Thema „Next Level 3D“. Hier<br />
sind die unterschiedlichen Technologien zur 3D-Stereoskopie für Kino, Home und<br />
Office konzentriert an einem Ort zu sehen.<br />
Das Schwerpunktthema Connected Worlds der CeB<strong>IT</strong> 2010 zieht sich wie ein roter<br />
Faden durch die gesamte Veranstaltung. Weiter ausgebaut werden die bisherigen<br />
Fokus-Themen Webciety für Web Communities und Green <strong>IT</strong> für nachhaltiges<br />
Wirtschaften durch <strong>IT</strong>.<br />
Globale Wissensvermittlung und Trendsetting<br />
Neben Geschäftsanbahnungen stehen Internationales Networking, Wissensvermittlung<br />
und Trendsetting auf der CeB<strong>IT</strong> 2010 im Mittelpunkt. Die „CeB<strong>IT</strong><br />
Global Conferences“ zeigen Innovationen, Trends und Prognosen der <br />
4/09 58
<strong>IT</strong>K-Branche im Zeichen des<br />
wirtschaftlichen Wandels auf. So lautet<br />
auch der Leitgedanke des Konferenzthemas<br />
2010 „Challenges of a changing<br />
world - ICT for better lives and better<br />
business“. „Nach der hervorragenden<br />
Resonanz im Jahr <strong>2009</strong> auf das Programm<br />
der CeB<strong>IT</strong> Global Conferences<br />
werden wir dieses Programm ausbauen<br />
und mit neuen Themen anreichern. Dieser<br />
Kongress im Rahmen der CeB<strong>IT</strong> ist<br />
einer der hochkarätigsten <strong>IT</strong>K-Kongresse<br />
weltweit“, sagte Raue.<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wird auch im kommenden<br />
Jahr wieder mit einem eigenen<br />
Stand auf der CeB<strong>IT</strong> präsent sein. Der<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
zeigt aktuelle Produkte und neue<br />
Projekte für die ServiceStadt <strong>Berlin</strong>.<br />
(OTS/EB)<br />
<br />
E-Justice 3.0,<br />
Collaboration 2.0 und<br />
ubiquitäre Demokratie<br />
<strong>Berlin</strong> - In einem dreitägigen Veranstaltungsmarathon<br />
bewiesen die<br />
Xinnovations <strong>2009</strong>, Trendbarometer<br />
für netzbasierte Informationstechnologien<br />
zu sein. Auf der Konferenz<br />
diskutierten im September <strong>2009</strong><br />
rund 600 Tagesbesucher aus Wissenschaft,<br />
Wirtschaft, Politik und Verwaltung<br />
Lösungskonzepte und Visionen für<br />
die Informationsgesellschaft der Zukunft.<br />
E-Justice 3.0<br />
Prof. Robert Tolksdorf, Leiter der<br />
Arbeitsgruppe Netzbasierte Informationssysteme<br />
(NBI) am Institut für Informatik<br />
an der Freien Universität <strong>Berlin</strong>,<br />
stellte dar, welchen Einfluss Web 2.0-<br />
und Web 3.0-Technologien auf das<br />
Justizwesen haben könnten und sollten.<br />
Insbesondere erläuterte er, wie semantische,<br />
sprich Web-3.0-Technologien, in<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Zukunft die Erschließung juristischer<br />
Informationen im Web erleichtern können.<br />
Demnach werden die Intermediäre<br />
zwischen Bürger und Recht durch semantisch<br />
bereitgestellte Daten (Gesetze,<br />
Urteile) geschwächt. Tolksdorfs provokative<br />
Frage lautete daher, ob diese<br />
Art der Transparenz von den Juristen<br />
überhaupt erwünscht ist bzw. inwiefern<br />
die Justiz und ihre Verfahrensbeteiligten<br />
auf diese Entwicklung vorbereitet sind.<br />
Collaboration 2.0<br />
Wie der faktischen Macht des Internets<br />
zu begegnen ist und welche Antworten<br />
es für eine moderne Gesellschaft geben<br />
muss, wurde auch im Forum E-<br />
Government thematisiert. Prof. Dr. Jörn<br />
von Lucke von der Zeppelin University<br />
unterbreitete unter dem Titel Collaboration<br />
2.0 Vorschläge für einen neuen<br />
Innovationsschub in der öffentlichen Verwaltung<br />
durch Crowd Sourcing. Seine<br />
These: „Web-2.0-Technologien eröffnen<br />
mittlerweile vielfältige Möglichkeiten zur<br />
Einbindung innovativer und kreativer<br />
Menschen. Gerade die Jedermann-<br />
Jederzeit-Änderungsmög-lichkeiten, das<br />
gemeinsame Lösen von Aufgaben und das<br />
verteilte Bearbeiten von Projekten geben der<br />
Zusammenarbeit einen ganzen neuen Schub<br />
im Sinne von Collaboration 2.0.“<br />
Mit dieser neuen Form der Zusammenarbeit,<br />
im Englischen als „Crowd<br />
Sourcing“ bezeichnet, könnte eine neuartige<br />
Ideenfabrik für den öffentlichen<br />
Sektor eingerichtet werden. Verwaltungsmitarbeiter<br />
wären so mit ihrem<br />
Wissen und ihren Erfahrungen in einen<br />
offenen Innovationsprozess eingebunden.<br />
Collaboration 2.0 zeigt, dass es sich<br />
nicht bloß um eine theoretische Diskussion<br />
handelt, sondern es um eine „strategische<br />
Neuaufstellung von Staat und<br />
Verwaltung im globalen Wettbewerb um<br />
kluge Köpfe, Innovationskraft, wettbewerbsfähige<br />
Produkte und zukunftssichere<br />
Arbeitsplätze geht“.<br />
Ubiquitäre Demokratie<br />
Pavel Mayer, Geschäftsführer<br />
ART+COM Technologies, präsentierte<br />
internetgestützte Ansätze für eine ubiquitäre<br />
Demokratie. Seine Hauptthese<br />
lautete: „Vor dem Hintergrund eines<br />
multisektorialen Wandels zur Informationsgesellschaft<br />
mangelt es den zentralen<br />
Akteuren an Antizipations- und<br />
Adaptionsfähigkeit“. So seien die<br />
Schwierigkeiten der parlamentarischen<br />
Demokratie, die Partizipationsmöglichkeiten<br />
durch das Internet in den<br />
politischen Entscheidungsprozess zu<br />
integrieren, die Symptome eines krisenhaften<br />
Wandels.<br />
Für Mayer werden neue demokratische<br />
Beteiligungs- und Entscheidungsformen<br />
benötigt, die in der Piratenpartei derzeit<br />
unter dem Begriff „Liquid Democracy“<br />
diskutiert werden. Für die Teilnehmer<br />
einer solchen Demokratie hieße das zu<br />
jedem Zeitpunkt für sich selbst entscheiden<br />
zu können, wo auf dem Kontinuum<br />
zwischen repräsentativer und direkter<br />
Demokratie er sich aufhalten<br />
möchte. Jederzeit. Das bedeutet, dass<br />
ich als Teilnehmer beispielsweise sagen<br />
kann:<br />
„Für Steuerrecht möchte ich gerne durch<br />
die Partei SPD, für Umweltpolitik durch<br />
die Partei die Grünen und für die Schulpolitik<br />
durch die Privatperson Herrn<br />
Müller vertreten werden. Für die Entscheidung<br />
über das neue Hochschul-<br />
Zulassungsgesetz an den Universitäten<br />
möchte ich aber selbst abstimmen.“<br />
Entscheidend für dieses Mix-Prinzip sei,<br />
dass man sich nicht mehr für ein<br />
Bündel von Prinzipien entscheiden muss,<br />
wie es beispielsweise eine Partei bietet,<br />
sondern man sucht sich je nach Thema<br />
die Experten aus, denen man vertraut,<br />
oder entscheidet selbst.<br />
Die Veranstalter Prof. Johann-Christoph<br />
Freytag, Ph.D., von der Humboldt-Universität<br />
zu <strong>Berlin</strong>, Prof. Dr.-Ing. Robert<br />
Tolksdorf von der Freien Universität<br />
<strong>Berlin</strong> und Rainer Thiem, Vorstandsvorsitzender<br />
des Xinnovations e. V. sehen<br />
in der hohen Teilnehmerzahl eine<br />
Bestätigung des Veranstaltungskonzeptes.<br />
Ziel ist es nun, die Impulse aus<br />
den einzelnen Foren und <br />
4/09 59
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Workshops aufzugreifen, um sie anschließend im Sinne des permanenten<br />
Innovationsforums in realen und virtuellen Foren zu diskutieren und in neue<br />
innovative Projekte zu überführen. Aus Sicht von Rainer Thiem sind die Xinnovations<br />
hervorragend geeignet, die Innovationskultur in <strong>Berlin</strong> im Bereich der netzbasierten<br />
Informationstechnologien zu befördern.<br />
Die Xinnovations 2010 finden vom 13. – 15. September 2010 an der Humboldt-<br />
Universität zu <strong>Berlin</strong> statt. Weitere Informationen unter: http://www.xinnovations.de<br />
(PB).<br />
<br />
Cloud Computing: Evolution in der Technik,<br />
Revolution im Geschäft<br />
<strong>Berlin</strong> - Wie wirkt sich Cloud Computing auf <strong>IT</strong>-Firmen und ihre Kunden aus?<br />
Welche juristischen und organisatorischen Fragen sind vor dem Einsatz zu<br />
klären? Welche Chancen bietet Cloud Computing? Antworten auf diese<br />
Fragen stehen im Mittelpunkt des neuen „Leitfaden Cloud Computing“ des B<strong>IT</strong>KOM.<br />
In der Publikation werden zudem Einsatz-Szenarien und Praxisbeispiele beschrieben.<br />
Der Leitfaden ist kostenlos und richtet sich an Entscheider in Anbieter- und<br />
Anwenderunternehmen.<br />
Foto : kentoh - Fotolia.de<br />
„Cloud Computing ist Evolution und Vision in einem: Die Kombination aus<br />
bekannten Technologien und neuen Konzepten bietet für die Geschäftsmodelle von<br />
<strong>IT</strong>-Anwendern und -Anbietern völlig neue Möglichkeiten“, sagt Martin Jetter,<br />
Präsidiumsmitglied des B<strong>IT</strong>KOM. Cloud Computing wird die gesamte Informationswirtschaft,<br />
ihre Technologien und ihr Geschäft und somit auch die Beziehungen<br />
zwischen Anbietern und Kunden nachhaltig verändern. Nach Einschätzung des<br />
B<strong>IT</strong>KOM zeichnet sich mit Cloud Computing eine Revolution in der Bereitstellung<br />
und Nutzung von <strong>IT</strong>-Leistungen ab.<br />
Beim Outsourcing mit Cloud Computing werden <strong>IT</strong>-Leistungen bedarfsgerecht und<br />
flexibel in Echtzeit als Service über das Internet oder innerhalb eines Firmennetzwerkes<br />
bereitgestellt und nach Nutzung abgerechnet. Aus langfristig fixen<br />
Investitionen werden variable Kosten. Die <strong>IT</strong>-Leistungen können sich beziehen auf<br />
Software, Plattformen für die Entwicklung und den Betrieb von Anwendungen<br />
sowie die Basis-Infrastruktur, also etwa<br />
den Speicherplatz. „Heute erscheint es<br />
schwer vorstellbar, dass Unternehmen<br />
ohne hausinterne <strong>IT</strong> und Rechenzentren<br />
auskommen – in weniger als zehn<br />
Jahren wird das für eine Reihe von Unternehmen<br />
ganz normal sein“, sagt Jetter.<br />
Dann werden fast alle Unternehmen<br />
Cloud Computing nutzen – zumindest<br />
ergänzend.<br />
Vom Einsatz von Cloud Computing<br />
profitieren alle professionellen Anwender:<br />
Kleine und neugegründete Unternehmen<br />
können ohne große Investitionen<br />
ihre Ideen schnell und professionell<br />
via Internet realisieren. Zudem können<br />
sie sich einfach mit anderen Unternehmen<br />
virtuell zusammenschließen, um<br />
so ihre Produkt- und Service-Angebote<br />
zu erweitern und zu kombinieren.<br />
Mittelständler profitieren vom effizienten<br />
und schnellen Marktzugang im globalen<br />
Wettbewerb. Große Unternehmen<br />
können Bedarfsspitzen schnell und günstig<br />
abfedern. In solchen Firmen schwankt<br />
der Bedarf an Rechenkapazität sehr stark;<br />
derzeit ist die interne <strong>IT</strong> meist noch auf<br />
Spitzenlast ausgelegt.<br />
Das Marktwachstum von Cloud<br />
Computing ist beeindruckend. Die<br />
Marktforscher von Gartner bewerten<br />
den weltweiten Markt für das Jahr 2008<br />
mit über 46 Milliarden US-Dollar. Bis<br />
2013 soll dieser Wert auf über 150 Milliarden<br />
US-Dollar steigen. Deutschland<br />
hat noch Nachholbedarf. Hierzulande<br />
nutzen derzeit rund 7 Prozent der Unternehmen<br />
mit mehr als 100 Mitarbeitern<br />
Cloud-Services. Die Umsätze sollen<br />
laut TechConsult von derzeit rund<br />
285 Millionen auf über 560 Millionen<br />
Euro im Jahr 2011 steigen. Das entspricht<br />
einem durchschnittlichen Marktwachstum<br />
von fast 37 Prozent pro Jahr<br />
– ein solcher Wert wird in kaum einem<br />
anderen Segment des <strong>IT</strong>K-Marktes erreicht.<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM-Leitfaden „Cloud<br />
Computing“ kann kostenlos herunterladen<br />
werden unter http://<br />
www.bitkom.org/de/themen/<br />
36129_61111.aspx. (PM) <br />
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Jahresinhalt<br />
Schwerpunktthemen<br />
Green <strong>IT</strong><br />
„Grüne <strong>IT</strong>“ für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 6 01/09<br />
Ausgewählte Zahlen und Fakten 19 01/09<br />
CeB<strong>IT</strong> stärkt Bewusstsein für „grüne“ <strong>IT</strong>-Lösungen 12 01/09<br />
CompTIA-Studie: Green <strong>IT</strong>-Bewusstsein steigt weltweit 19 01/09<br />
Das Blog „Grüne <strong>IT</strong>“ 16 01/09<br />
Deutschland soll Green <strong>IT</strong> Pionier werden 19 01/09<br />
Die Arbeitsgruppe Green <strong>IT</strong> des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 18 01/09<br />
Green <strong>IT</strong> 4 01/09<br />
Green <strong>IT</strong>: Vom Umweltsünder zum Klimaretter? 15 01/09<br />
Kleine Anfrage zu Green <strong>IT</strong> in <strong>Berlin</strong> 10 01/09<br />
Wie wichtig wäre eine umfassende Umweltpolitik? 17 01/09<br />
Telekommunikation<br />
Breitbandpolitik schafft die Voraussetzung<br />
für mehr Investition und Wachstum 11 02/09<br />
BVDW sieht starkes Wachstumspotenzial<br />
des mobilen Internets in Deutschland 12 02/09<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung mobil 16 02/09<br />
IP Centrex in Betrieb 9 02/09<br />
Kommunikation im Büro am liebsten persönlich 17 02/09<br />
Mobilfunkunternehmen trotzen Skype-Boom 12 02/09<br />
Moderne Kommunikationsnetze:<br />
Ein klares Muss für die Verwaltung 7 02/09<br />
Potentiale der IP-Centrex-Lösung des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 5 02/09<br />
Verschiebungen im Festnetz-Markt für Telefonie 13 02/09<br />
VoIP und <strong>IT</strong>-Sicherheit bleiben Megatrends<br />
für deutsche Großunternehmen 4 02/09<br />
Zentrale Behördenrufnummer freigeschaltet 14 02/09<br />
<strong>IT</strong>-Projekte in der Verwaltung<br />
„Vom Mikrofilm im Keller zur Bildschirmansicht“ 14 03/09<br />
Die eGovernment-Diensteplattform des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 5 03/09<br />
DMS/VBS-Diensteangebot des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 9 03/09<br />
Formularmanagement-system (FMS) des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 11 03/09<br />
Optimierung der <strong>IT</strong>-Projektorganisation 17 03/09<br />
Projektmanagementhandbuch der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 19 03/09<br />
Startschuss für <strong>IT</strong>IL im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 16 03/09<br />
Zeitmanagementsystem in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 4 03/09<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
“Verfahrenslotse” für Dienstleister<br />
auf den Weg gebracht 12 04/09<br />
Deutschland vertreten beim EU-Projekt SPOCS 14 04/09<br />
Die Europäische Dienstleistungsrichtlinie 4 04/09<br />
Die neue EU-Dienstleistungsrichtlinie in der Praxis 16 04/09<br />
eGovernment: <strong>Berlin</strong> erkennt Chancen<br />
der EU-Dienstleistungsrichtlinie 5 04/09<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie in Niedersachsen 13 04/09<br />
Hessen: Wirtschaftsförderung durch Bürokratieabbau 9 04/09<br />
Internet-Portal für Dienstleister 8 04/09<br />
<strong>IT</strong>-Lösung für EU-Dienstleistungsrichtlinie 15 04/09<br />
MATERNA und Hochschule Harz befragen erneut<br />
Kommunen zur EG-Dienstleistungsrichtlinie 14 04/09<br />
Mecklenburg-Vorpommern: Einheitlicher<br />
Ansprechpartner bringt Erleichterung für Unternehmen 11 04/09<br />
Online-Service aus einer Hand spart lange Wege 7 04/09<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Österreich: Auf dem Weg zum<br />
Dienstleistungsbinnenmarkt 17 04/09<br />
Rahmenkonzept zur <strong>IT</strong>-Umsetzung der<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie 12 04/09<br />
Studie: Jeder zweite Deutsche wünscht<br />
sich Online-Behörden 18 04/09<br />
Thüringen: Einheitliche Ansprechpartner<br />
nehmen Unternehmen Behördengänge ab 13 04/09<br />
Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie<br />
im Land Brandenburg 9 04/09<br />
Umsetzung in Sachsen 10 04/09<br />
Parlament und Senat<br />
<strong>Berlin</strong> tritt der nationalen Kooperation<br />
POLIZEI-ONLINE bei 18 02/09<br />
<strong>Berlin</strong>er Ordnungsämter als<br />
moderne Dienstleister in der Verwaltung 18 02/09<br />
E-Government in <strong>Berlin</strong> 20 04/09<br />
<strong>IT</strong>-Staatsvertrag zwischen Bund und Ländern 22 04/09<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> 22 04/09<br />
E-Government und Verwaltung<br />
Digitale Karte zum Konjunkturpaket II 34 04/09<br />
Infrastrukturregelung für öffentliche <strong>IT</strong>und<br />
Leistungsvergleiche im Grundgesetz verankert 36 04/09<br />
Neuentwicklung einer <strong>IT</strong>-Bestands- und<br />
Planungsübersicht der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 37 04/09<br />
„Elektronische Baugenehmigung“ realisiert<br />
elektronische Behördenbeteiligung 32 04/09<br />
„Wir brauchen diese Effizienz im Jugendhilfebereich,<br />
um unsere Mittel zielgerecht und<br />
transparent einzusetzen!“ 30 01/09<br />
2007 oder doch gleich 2010? 23 04/09<br />
4Soft erhält Zuschlag für Rahmenvertrag 30 02/09<br />
<strong>Berlin</strong> bereit für bundeseinheitliches<br />
KONSENS-Verfahren 20 02/09<br />
<strong>Berlin</strong>er eGovernment-Lösung zum Wohngeld<br />
jetzt auch in Brandenburg einsetzbar 23 02/09<br />
B<strong>IT</strong>KOM begrüßt Zustimmung des Bundesrats<br />
zum Elena-Gesetz 27 02/09<br />
De-Mail geht in die Testphase: So einfach wie<br />
E-Mail und so sicher wie die Papierpost 31 04/09<br />
Deutsche Post digitalisiert Post für<br />
Bundesagentur für Arbeit 25 02/09<br />
Die elektronische Akte hält Einzug bei der BA 25 02/09<br />
Die Herausforderung<br />
„elektronischer Personalausweis“ 24 01/09<br />
Digitale Karte zum Konjunkturpaket II 34 04/09<br />
E-Government zum Anfassen mit<br />
neuer Multitouch-Technik 28 03/09<br />
Einheitlicher Ansprechpartner für<br />
Unternehmen ab Januar 2010 21 03/09<br />
Einsatz elektronischer Akten in<br />
der Verwaltung schaffen 26 01/09<br />
Elektronische Bürgerdienste stark nachgefragt 30 04/09<br />
E-Mail und so sicher wie die Papierpost 31 04/09<br />
Freier Zugang zu öffentlichen Daten wird behindert 28 01/09<br />
Governikus Signer jetzt in Version 2 29 01/09<br />
Governikus Web Signer 24 03/09<br />
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Grundprinzipien des modernen Verwaltungshandelns<br />
sind in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung verankert 29 04/09<br />
Hessen: Wirtschaftsförderung 26 03/09<br />
Infrastrukturregelung für öffentliche<br />
<strong>IT</strong> und Internationales Qualitätssiegel für<br />
Verwaltungssoftware 31 02/09<br />
<strong>IT</strong>-Großverfahren Basis Web in den <strong>Berlin</strong>er<br />
Justizvollzugsanstalten eingeführt 22 02/09<br />
<strong>IT</strong>-Verfahren zum Korruptionsregister in <strong>Berlin</strong> 28 04/09<br />
Kommunikation zwischen Verwaltung,<br />
Wirtschaft und Bürgern 24 02/09<br />
Kommunix GmbH bietet Terminverwaltungslösung<br />
für Kommunalbehörden 26 04/09<br />
Kontakt mit Behörden: Nur jeder sechste<br />
Bürger geht online zum Amt 26 02/09<br />
Leistungsvergleiche im Grundgesetz verankert 36 04/09<br />
Massendigitalisierung in <strong>Berlin</strong> läuft gut an 20 03/09<br />
MATERNA berät beim <strong>IT</strong>-Umsetzungskonzept 33 01/09<br />
Mehr Service und bessere Qualität 21 03/09<br />
Mehr Transparenz durch elektronische<br />
Offenlegung der Bilanzen erreicht 25 03/09<br />
Meilenstein für die Verwaltungsmodernisierung 28 02/09<br />
Mit Unified Communications zum<br />
dienstleistungsorientierten E-Government 22 03/09<br />
Moderne Instrumente des Baukostencontrollings<br />
und der Projektsteuerung in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 22 01/09<br />
Moderner Verwaltungsarbeitsplatz von Microsoft 30 02/09<br />
Neuentwicklung einer <strong>IT</strong>-Bestands- und<br />
Planungsübersicht der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 37 04/09<br />
Neues vom eBG 21 01/09<br />
Neues zur Verwaltungsmodernisierung 29 04/09<br />
Online-Meldung an die Statistik soll<br />
Fragebogen ablösen 23 03/09<br />
Pilotierung der ZKS-Abfall auf der<br />
CeB<strong>IT</strong> <strong>2009</strong> gestartet 28 02/09<br />
Pilotprojekt schafft die Basis für medienbruchfreie<br />
Kommunikation zwischen Verwaltung, Wirtschaft<br />
und Bürgern 24 02/09<br />
Rahmenbedingungen für den<br />
flächendeckenden Einsatz elektronischer Akten<br />
in der Verwaltung schaffen 26 01/09<br />
SAP stellt neue Software für kleine Kommunen vor 27 03/09<br />
Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
nimmt langsam Fahrt auf 26 01/09<br />
Berichte und Infos<br />
40 Jahre <strong>IT</strong>-Dienstleistungen 29 03/09<br />
Behörden im Netz: häufig mit langer Leitung 47 02/09<br />
Beratungssoftware 39 04/09<br />
<strong>Berlin</strong>: Hauptstadt der Open Source-Technologie 34 02/09<br />
<strong>Berlin</strong>er Internet-Knoten mit drei Standorten<br />
und 10 Gbit/s-Ports 38 02/09<br />
BMWi-Studie: Mehr Wertschöpfung durch<br />
mobile Informations- und Kommunikationstechnik<br />
erreichbar 37 03/09<br />
BSR spart durch Zusammenarbeit mit dem<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> fast 300.000 Euro 39 04/09<br />
Bundesagentur für Arbeit beauftragt K&P Computer 36 03/09<br />
Bundesagentur für Arbeit und Microsoft 43 03/09<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Bundeskabinett beschließt verbesserte<br />
Regeln zum Datenschutz 41 01/09<br />
Bundespolizei vereinfacht <strong>IT</strong>-Infrastruktur mit Dell 35 03/09<br />
Bundesverwaltungsamt setzt auf elektronischen<br />
Rechnungsworkflow mit MACH® 46 01/09<br />
BVDW 40 04/09<br />
Datenschutz: Verwaltungen vertrauen<br />
auf <strong>IT</strong>-Sicherheitspersonal 36 02/09<br />
Der i-Punkt <strong>Berlin</strong> feiert 10-jähriges Bestehen 41 04/09<br />
Deutschland liegt bei IKT in Europa<br />
in der Spitzengruppe 43 03/09<br />
Die Berücksichtigung von Arbeitstandards<br />
beim öffentlichen Einkauf von Computern 43 02/09<br />
Die meisten Arbeitnehmer arbeiten gerne zu Hause 42 03/09<br />
Earned Value Management 38 01/09<br />
E-Learning setzt sich durch 40 03/09<br />
Fehlzeitenmanagement 39 02/09<br />
Grüne <strong>IT</strong> – ein neuer Förderschwerpunkt 35 02/09<br />
IDC: Mehr Mobilität erfordert bessere Lösungen<br />
für mehr Sicherheit beim Einsatz mobiler Endgeräte 37 02/09<br />
IDC-Studie: Zwei Drittel der <strong>IT</strong>-Ressourcen<br />
in deutschen Behörden sind in operativen<br />
Tätigkeiten gebunden 45 01/09<br />
Im Perlonkittel am Großrechner 30 03/09<br />
Industrialisierung der Computerkriminalität 47 01/09<br />
<strong>IT</strong>aaS – Warten auf den Durchbruch 40 04/09<br />
<strong>IT</strong>-Branchenindex der Hauptstadtregion<br />
sinkt auf Tiefstwert 43 01/09<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> tritt<br />
Vitako-Netzwerk bei 37 01/09<br />
<strong>IT</strong>-Krisen veröffentlicht 40 03/09<br />
<strong>IT</strong>-Rat der Bundesregierung eröffnet den<br />
Einsatz offener Dokumentenformate (ODF) 42 01/09<br />
<strong>IT</strong>-Trends <strong>2009</strong>: Kosten sparende Anwendungen<br />
haben Konjunktur 34 01/09<br />
Konjunkturpaket für Ausbau der<br />
Hightech-Infrastruktur nutzen 36 01/09<br />
Konzepte zur Früherkennung und<br />
Bewältigung von <strong>IT</strong>-Krisen veröffentlicht 40 03/09<br />
Mit Bits und Bytes auf Tuchfühlung 32 02/09<br />
Mobile Datendienste boomen europaweit 37 03/09<br />
Netzplanung und Lichtwellenleiter-Betrieb (LWL)<br />
im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 41 02/09<br />
Neuer APC-Rahmenvertrag abgeschlossen 31 03/09<br />
Porträt des Bereiches<br />
„Kundenbezogener <strong>IT</strong>-Servicebetrieb“ 42 04/09<br />
Start der „Green <strong>IT</strong> Allianz“ 33 03/09<br />
TK-Investitionen begrenzen mit<br />
Managed Services und SaaS 38 03/09<br />
Vereinbarung zu den Rahmenbedingungen<br />
für Vermittlungs- und Verwaltungen<br />
rüsten für Notfälle auf 37 02/09<br />
Virtuelle Server: Schub für die Green <strong>IT</strong> 35 02/09<br />
Weg für <strong>IT</strong>-Investitionsprogramm des Bundes frei 35 03/09<br />
Zehn Jahre IMAGI 46 01/09<br />
Online<br />
25 Jahre E-Mail in Deutschland 48 04/09<br />
500.000 Gebäude der Hauptstadt online 51 03/09<br />
4/09 62
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Bald 10 Millionen Steuererklärungen per Internet 46 03/09<br />
<strong>Berlin</strong> startet elektronische Gewerbeauskunft 49 01/09<br />
<strong>Berlin</strong>er Wissenschaft auf einen Klick 52 01/09<br />
Bezirk Reinickendorf mit neuem Internetauftritt<br />
bei www.berlin.de 51 01/09<br />
Bundeskabinett beschließt Gesetzentwurf<br />
zur Regelung von Bürgerportalen 50 01/09<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> optimiert seinen SPAM-Schutz 48 01/09<br />
Deutsche Internet-Nutzer haben<br />
hohes Risikobewusstsein 50 04/09<br />
Drei von vier deutschen Haushalten<br />
haben Internetzugang 51 01/09<br />
Ein Drittel der Internetnutzer verirrt sich im Netz 49 04/09<br />
Gemeinsam durchs Netz 50 03/09<br />
Internet-Kriminelle weiten Aktivitäten aus 51 04/09<br />
Jeder Zweite findet Leben ohne Internet undenkbar 49 03/09<br />
Mehr Transparenz durch Veröffentlichung<br />
von Zuwendungsdaten im Internet 46 03/09<br />
Mit etracker Web-Controlling 3.0<br />
schaffen öffentliche Einrichtungen mehr Bürgernähe 52 04/09<br />
Neuer online-Services: <strong>Berlin</strong>er Umweltportal 47 04/09<br />
Schmalband-Internet wird kaum noch genutzt 48 03/09<br />
Studie zur Mediennutzung: Schon<br />
Grundschüler häufig online 47 03/09<br />
Vor 40 Jahren startete der Vorläufer des Internets 47 04/09<br />
Zuwendungsdaten im Internet 46 03/09<br />
Tipps und Tricks<br />
Bürotaugliche Text- und<br />
Spracherkennungsprogramme 54 01/09<br />
Datenrettungssoftware im Test 57 04/09<br />
E-Mail-Einschreiben nicht rechtsverbindlich 54 04/09<br />
Häufig sind Texte am Computer nur schwer zu lesen 53 04/09<br />
Kostenlose Beratung zu Green <strong>IT</strong> 54 02/09<br />
Marathon-Training für mobile Computer 52 03/09<br />
Mit Positiv-Dias gegen den digitalen Alzheimer 52 03/09<br />
Neue Version des EGVP mit<br />
besserer Nachrichtenverwaltung 55 02/09<br />
PDF-Dokumente erstellen und bearbeiten 54 01/09<br />
Strom und Geld sparen mit<br />
umweltfreundlichen <strong>IT</strong>K-Geräten 55 04/09<br />
Stromsparen mit Windows Vista in neun Schritten 54 03/09<br />
Stromsparende Tischrechner auf dem Vormarsch 54 02/09<br />
Trügerische Verschlüsselung 53 01/09<br />
Was tun bei Viren auf dem Rechner? 53 03/09<br />
Wikipedia korrekt zitieren 53 04/09<br />
Wissen selbst verwalten 53 01/09<br />
Veranstaltungen<br />
<strong>Berlin</strong> Open <strong>2009</strong>: Offen und vernetzt in die Zukunft 59 02/09<br />
CeB<strong>IT</strong> 2010 mit Schwerpunkt Connected Worlds 58 04/09<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
präsentierte die <strong>IT</strong>-Infrastruktur für den<br />
Bürgerservice der Hauptstadt 58 02/09<br />
E-Justice 3.0, Collaboration 2.0 und<br />
ubiquitäre Demokratie 59 04/09<br />
<strong>IT</strong> Profits <strong>2009</strong> 58 01/09<br />
<strong>IT</strong> Profits <strong>2009</strong>: Online-Marketing im Fokus 59 02/09<br />
<strong>IT</strong>-Risikomanagement 60 02/09<br />
Kongress „Neue Verwaltung“:<br />
Amt24 e. V. stellte Fachverfahren 2.0 vor 62 02/09<br />
LinuxTag 55 01/09<br />
Mobiles Internet bringt große Chancen<br />
für die Arbeitswelt 56 01/09<br />
Neues Konzept trägt Früchte 55 03/09<br />
Öffentliche Verwaltungen profitieren von<br />
innovativen <strong>IT</strong>K-Lösungen 57 01/09<br />
Technologien für ein zukünftiges<br />
Internet der Dienste 57 03/09<br />
Verwaltungskongress „Effizienter Staat“ 56 03/09<br />
Zum Abschluss der CeB<strong>IT</strong> <strong>2009</strong> 56 02/09<br />
Literatur<br />
B<strong>IT</strong>KOM veröffentlicht Leitfaden zur Virtualisierung 58 03/09<br />
Cloud Computing: Evolution in der Technik,<br />
Revolution im Geschäft 59 04/09<br />
Kryptologie enträtselt 58 03/09<br />
Neuer Leitfaden zu SOA 59 01/09<br />
Pflichtablieferung von Web-Inhalten an den Staat 62 02/09<br />
WordPress-Weblogs zum CMS Ausbauen 63 02/09<br />
Dies und Das<br />
16 Millionen UMTS-Anschlüsse in Deutschland 60 01/09<br />
Home-Office ist sehr beliebt 64 02/09<br />
In eigener Sache 59 01/09<br />
In eigener Sache 63 02/09<br />
Jahresinhaltsverzeichnis 61 04/09<br />
Leserbrief 59 03/09<br />
In eigener Sache<br />
Wie kommt die <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Redaktion eigentlich<br />
an die Informationen, fragen sich vielleicht unsere<br />
Leserinnen und Leser. Überwiegend stammen<br />
die Meldungen aus drei Hauptquellen: von Autoren<br />
und von den Agenturen Presseportal.de, PresseBox.de sowie<br />
pressrelations.de. <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Beiträge stammen also<br />
entweder direkt von Autoren, die mit ihrem Namen zeichnen,<br />
sogenannte Namensbeiträge oder aber von den erwähnten<br />
Agenturen und somit von Unternehmen und<br />
Organisationen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />
nicht notwendig die Ansichten der Redaktion wieder.<br />
Die Beiträge sind entsprechend gekennzeichnet:<br />
• EB = Eigenbericht<br />
• OTS = Originaltextservice<br />
• PM = Pressemitteilung<br />
• PB = Pressebox<br />
• PR = pressrelations<br />
• LPD = Landespressedienst <strong>Berlin</strong> <br />
4/09 63
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Wenn sich Ihre Anschrift ändert,<br />
wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />
schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />
Telefon 90 222 (9222) 6014<br />
Nr. . 4 / <strong>2009</strong><br />
Raum für Versandetikett<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />
möchten Sie nicht einmal selber zur<br />
„Feder“ greifen?<br />
Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />
Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />
direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />
freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />
und Artikel aus Ihren<br />
Reihen.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint im<br />
April. Der Redaktionsschluss ist am<br />
12. Februar 2010.<br />
Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />
mailen sie uns oder rufen Sie an:<br />
Herr Brodersen +49 3090222-6014<br />
Fax +49 3090222-5864<br />
Die Redaktion wünscht allen Lesern ein besinnliches und ruhiges Weihnachtsfest<br />
sowie einen erfolgreichen und gelungenen Start ins neue Jahr.<br />
Wir hoffen, dass Sie, liebe Leser, uns auch im kommenden Jahr die Treue<br />
halten werden. Wir danken allen, die uns unterstüzen und die <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-<br />
Ausgaben immer wieder ermöglichen.<br />
Ihre <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Redaktion<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber:<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>er Straße 112-115, 1O713 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +49 3O 9O222 -O, Fax: +49 3O 9O222-5864, V.i.s.d.P. Konrad Kandziora<br />
Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/<br />
Redaktion:<br />
E-Mail: splitter@itdz-berlin.de<br />
Michael Brodersen:<br />
Pressestelle:<br />
Tel: +49 3O 9O222-6O14,<br />
E-Mail: Michael.Brodersen@itdz-berlin.de<br />
Tel: +49 3O 9O222-6111,<br />
E-Mail: Presse@itdz-berlin.de<br />
Druck: <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, Xerox DokuColor 26O Laserdrucker, Auflage: 2.75O<br />
Gastautoren:<br />
Titelfoto:<br />
Foto letzte Seite:<br />
Burkhard Oerttel, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, <strong>Berlin</strong><br />
Ojunsuren Ruck, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, <strong>Berlin</strong><br />
Dirk Meyer-Claassen, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, <strong>Berlin</strong><br />
Elke Westerhausen, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, <strong>Berlin</strong><br />
Markus Breithaupt, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, <strong>Berlin</strong><br />
Regina Buge, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, <strong>Berlin</strong><br />
Christian Peters, Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO), <strong>Berlin</strong><br />
Julien Eichinger - Fotolia.de<br />
Yuriy Panyukov - Fotolia.de<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr. 1/2O1O erscheint voraussichtlich im April 2O1O<br />
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