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SPLITTER 4-2009 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 4/<strong>2009</strong> - 19. Jahrgang<br />

Schwerpunkt: EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

4/09 1


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

mit der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ verpflichtet<br />

die Europäische Union ihre Mitgliedstaaten zur<br />

Umsetzung von eGovernment-Leistungen (Seite 4).<br />

Nicht nur die Projektverantwortlichen in <strong>Berlin</strong> sehen<br />

diese rechtliche Verpflichtung auch als Chance, den<br />

Weg für elektronische Verwaltungsprozesse zu ebnen.<br />

Die bei der Umsetzung der Richtlinie angewandten<br />

Vorgehensweisen, Konzepte, Dienste und Softwarekomponenten<br />

sollen auf andere eGovernment-Projekte<br />

übertragbar sein und so der Verwaltungsmodernisierung<br />

neue Impulse geben (Seite 5).<br />

Über die allgemeinen Prinzipien sowie den geplanten<br />

Einsatz und die Ausdehnung von eGovernment-Anwendungen in der Hauptstadt<br />

informiert Sie in Auszügen die Antwort des <strong>Berlin</strong>er Senats auf eine große Anfrage<br />

im Abgeordnetenhaus auf Seite 20.<br />

In seiner Antwort bezieht sich der Senat auf die im Mai <strong>2009</strong> veröffentlichte Studie<br />

„ServiceStadt <strong>Berlin</strong> 2016“ des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), die über<br />

<strong>Berlin</strong> hinaus Beachtung fand. Die von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />

beauftragte Studie errang beim neunten bundesweiten eGovernment-Wettbewerb in<br />

der Kategorie „Zukunftsmodell Verwaltung 2030“ einen ausgezeichneten zweiten<br />

Platz (Seite 29). Der Wettbewerb zeichnete in der Kategorie „Innovation“ die auch<br />

in <strong>Berlin</strong> umgesetzte einheitliche Behördenrufnummer 115 mit dem ersten Platz aus.<br />

Visionen für die Informationsgesellschaft der Zukunft entwarfen im September auch<br />

die Teilnehmer der Konferenz „Xinnovations“ in der <strong>Berlin</strong>er Humboldt-Universität.<br />

Inspirierend, auch für mich als Moderator, war beispielsweise die Diskussion zum<br />

Thema „Collaboration“ mit der Vision, Verwaltungsmitarbeiter auf Basis der Web2.0.-<br />

Technologie zu einer Ideenfabrik für den öffentlichen Sektor zusammen zu schließen<br />

(Seite 59).<br />

Doch <strong>Berlin</strong> denkt nicht nur, es handelt auch: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

führte im Juni das elektronische Korruptionsregister ein, das den<br />

Vergabestellen des Landes eine sichere elektronische Abfrage korruptionsauffälliger<br />

Unternehmen ermöglicht (Seite 28). Ende November wurde auf der Messe „Moderner<br />

Staat“ die elektronische Behörden- und Dienststellenbeteiligung des Projekts<br />

„Elektronisches Bau- und Genehmigungsverfahren in <strong>Berlin</strong> (eBG)“ auf dem Stand<br />

der „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ produktiv geschaltet (Seite 32).<br />

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein ruhiges Weihnachtsfest sowie<br />

einen gelungenen Start ins neue Jahr und informative und unterhaltsame Lektüre.<br />

Konrad Kandziora<br />

Vorstand<br />

4/09 2


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Editorial<br />

Editorial 2<br />

Schwerpunktthema<br />

Die Europäische Dienstleistungsrichtlinie 4<br />

eGovernment: <strong>Berlin</strong> erkennt Chancen der EU-Dienstleistungsrichtlinie 5<br />

Online-Service aus einer Hand spart lange Wege 7<br />

Internet-Portal für Dienstleister 8<br />

Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie im Land Brandenburg 9<br />

Hessen: Wirtschaftsförderung durch Bürokratieabbau 9<br />

Umsetzung in Sachsen 1O<br />

Mecklenburg-Vorpommern: Einheitlicher Ansprechpartner<br />

bringt Erleichterung für Unternehmen 11<br />

„Verfahrenslotse“ für Dienstleister auf den Weg gebracht 12<br />

Rahmenkonzept zur <strong>IT</strong>-Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie 12<br />

Thüringen: Einheitliche Ansprechpartner nehmen<br />

Unternehmen Behördengänge ab 13<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie in Niedersachsen 13<br />

MATERNA und Hochschule Harz befragen erneut Kommunen zur<br />

EG-Dienstleistungsrichtlinie 14<br />

Deutschland vertreten beim EU-Projekt SPOCS 14<br />

<strong>IT</strong>-Lösung für EU-Dienstleistungsrichtlinie 15<br />

Die neue EU-Dienstleistungsrichtlinie in der Praxis 16<br />

Österreich: Auf dem Weg zum Dienstleistungsbinnenmarkt 17<br />

Studie: Jeder zweite Deutsche wünscht sich Online-Behörden 18<br />

Parlament und Senat<br />

E-Government in <strong>Berlin</strong> 2O<br />

<strong>IT</strong>-Staatsvertrag zwischen Bund und Ländern 22<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> 22<br />

E-Government und Verwaltung<br />

2OO7 oder doch gleich 2O1O? 23<br />

Kommunix GmbH bietet Terminverwaltungslösung für Kommunalbehörden 26<br />

<strong>IT</strong>-Verfahren zum Korruptionsregister in <strong>Berlin</strong> 28<br />

Grundprinzipien des modernen Verwaltungshandelns sind<br />

in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung verankert 29<br />

Neues zur Verwaltungsmodernisierung 29<br />

Elektronische Bürgerdienste stark nachgefragt 3O<br />

De-Mail geht in die Testphase: So einfach wie<br />

E-Mail und so sicher wie die Papierpost 31<br />

„Elektronische Baugenehmigung“ realisiert<br />

elektronische Behördenbeteiligung 32<br />

Digitale Karte zum Konjunkturpaket II 34<br />

Infrastrukturregelung für öffentliche <strong>IT</strong> und<br />

Leistungsvergleiche im Grundgesetz verankert 36<br />

Neuentwicklung einer <strong>IT</strong>-Bestands- und<br />

Planungsübersicht der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 37<br />

Berichte und Infos<br />

BSR spart durch Zusammenarbeit mit dem<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> fast 3OO.OOO Euro 39<br />

Vereinbarung zu den Rahmenbedingungen<br />

für Vermittlungs- und Beratungssoftware 39<br />

BVDW: Mehrheit der öffentlichen Ausschreibungen ohne<br />

Aufwandsentschädigung<br />

4O<br />

<strong>IT</strong>aaS – Warten auf den Durchbruch<br />

4O<br />

Der i-Punkt <strong>Berlin</strong> feiert 1O-jähriges Bestehen 41<br />

Porträt des Bereiches „Kundenbezogener <strong>IT</strong>-Servicebetrieb“ 42<br />

<strong>IT</strong>-Branchenverband SIBB empfiehlt Gütesiegel<br />

für lokale Wirtschaftsförderungen 44<br />

Steve Ballmer stellte Windows 7 vor 46<br />

Online<br />

Neuer online-Services: <strong>Berlin</strong>er Umweltportal 47<br />

Vor 4O Jahren startete der Vorläufer des Internets 47<br />

25 Jahre E-Mail in Deutschland 48<br />

Ein Drittel der Internetnutzer verirrt sich im Netz 49<br />

Deutsche Internet-Nutzer haben hohes Risikobewusstsein<br />

5O<br />

Internet-Kriminelle weiten Aktivitäten aus 51<br />

Mit etracker Web-Controlling 3.O schaffen öffentliche<br />

Einrichtungen mehr Bürgernähe 52<br />

Tipps und Tricks<br />

Wikipedia korrekt zitieren 53<br />

Häufig sind Texte am Computer nur schwer zu lesen 53<br />

E-Mail-Einschreiben nicht rechtsverbindlich 54<br />

Strom und Geld sparen mit umweltfreundlichen <strong>IT</strong>K-Geräten 55<br />

Datenrettungssoftware im Test 57<br />

Veranstaltungen<br />

CeB<strong>IT</strong> 2O1O mit Schwerpunkt Connected Worlds 58<br />

E-Justice 3.O, Collaboration 2.O und ubiquitäre Demokratie 59<br />

Literatur<br />

Cloud Computing: Evolution in der Technik, Revolution im Geschäft<br />

Dies und Das<br />

Jahresinhalt 61<br />

Impressum 64<br />

6O<br />

4/09 3


Die Europäische<br />

Dienstleistungsrichtlinie<br />

Mit 27 Mitgliedstaaten und einer<br />

Bevölkerung von beinahe einer<br />

halben Milliarde Menschen<br />

erwirtschaftet die Europäische<br />

Union (EU) im Binnenmarkt das größte<br />

Bruttoinlandsprodukt der Welt. Innerhalb<br />

des Europäischen Binnenmarktes,<br />

der als eine ihrer größten Errungenschaften<br />

gilt, versucht die EU stetig<br />

ehemals bestehende Handels- und<br />

Wettbewerbsbeschränkungen zwischen<br />

den Mitgliedstaaten schrittweise abzubauen.<br />

Ziel ist ein weitgehend homogener<br />

Wirtschaftsraum, dessen<br />

Wirtschaftsbereiche, wie z.B. der der<br />

öffentlichen Dienste, nach und nach<br />

durch einheitliche und nicht mehr durch<br />

nationale Vorschriften geregelt werden<br />

sollen. Damit sich die EU noch wirkungsvoller<br />

für ihre Bürger einsetzen<br />

kann, wurde ein neuer Vertrag ausgearbeitet,<br />

der so genannte Vertrag von Lissabon.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Möglichkeiten ziehen können (Handbuch zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie<br />

der Europäischen Kommission, S. 7).“ Die Richtlinie fordert von den<br />

Mitgliedstaaten die Verfahren und Formalitäten für Dienstleistungserbringer zur<br />

Aufnahme einer Geschäftstätigkeit zu vereinfachen. Dies bedeutet für diese nicht<br />

nur rechtsetztende Maßnahmen zu ergreifen sondern auch die Einführung einiger<br />

praktischer Maßnahmen zu veranlassen, wie zum Beispiel die der Bereitstellung<br />

„einheitlicher Ansprechpartner“ für die Dienstleistungserbringer, einfache elektronische<br />

Verfahren sowie eine verstärkte Verwaltungszusammenarbeit. Die<br />

Dienstleistungsrichtlinie muss von den Mitgliedstaaten bis zum 28. Dezember <strong>2009</strong><br />

vollständig umgesetzt werden.<br />

Die wesentlichen Punkte der Dienstleistungsrichtlinie<br />

• Mitgliedstaaten müssen „einheitliche Ansprechpartner“ für Dienstleistungserbringer<br />

einrichten. Diese können dort ihre benötigten Informationen<br />

erhalten und Angelegenheiten regeln (Unternehmenseintragungen, Steuer-,<br />

Mehrwertsteuer.- und Sozialversicherungsangelegenheiten, usw.).<br />

• Mitgliedstaaten müssen dafür Sorge tragen, dass dies entweder vor Ort bei<br />

einer Verwaltungsstelle oder aus der Ferne und elektronisch (also über<br />

öffentlich zugängliche Netze wie das Internet) erledigt werden kann.<br />

• Mitgliedstaaten müssen alle ihre Genehmigungsregelungen für den Zugang<br />

zu einer Dienstleistung sowie deren Ausübung überprüfen und bewerten.<br />

Sind diese unnötig oder unverhältnismäßig, müssen sie sie abschaffen<br />

oder durch weniger restriktive Mittel ersetzen.<br />

• Mitgliedstaaten müssen diskriminierende Anforderungen und besonders<br />

beschränkende Anforderungen (z. B. in Bezug auf Staatsangehörigkeit und<br />

Wohnsitz) abschaffen.<br />

Der Vertrag von Lissabon und die<br />

neue Dienstleistungsrichtlinie<br />

EU-Arbeitnehmer haben in jedem Mitgliedstaat,<br />

zu den gleichen Bedingungen<br />

wie dessen Inländer, die Möglichkeit als<br />

abhängig Beschäftigter oder als Selbständiger<br />

zur arbeiten. Die Aufnahme<br />

einer Geschäftstätigkeit im EU-Ausland<br />

ist für potenzielle Unternehmer jedoch<br />

oft aufwändig, kostenintensiv und kompliziert.<br />

Unter anderem um diese Hemmnisse<br />

abzubauen, wurde gemäß dem<br />

Vertrag von Lissabon die neue<br />

Dienstleistungsrichtlinie (RL 2006/123/<br />

EG vom 12. Dezember 2006 über<br />

Dienstleistungen im Binnenmarkt) der<br />

Europäischen Union beschlossen. Der<br />

Europäischen Kommission nach besteht<br />

das Ziel der Dienstleistungsrichtlinie<br />

darin, „Fortschritte im Hinblick auf einen<br />

echten Binnenmarkt für Dienstleistungen<br />

zu erreichen, so dass im größten<br />

Sektor der europäischen Wirtschaft sowohl<br />

die Unternehmen als auch die Verbraucher<br />

den vollen Nutzen aus seinen<br />

Grafik: Europäische Union - S. Solberg J. - Wikimedia Commons<br />

„Die Mitgliedstaaten können zudem entscheiden, dass die „einheitlichen<br />

Ansprechpartner“ nur eine koordinierende Rolle erfüllen, so dass die endgültigen<br />

Entscheidungen bei den bestehenden zuständigen Behörden verbleiben (Handbuch<br />

zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie der Europäischen Kommission, S. 22).“<br />

Diese zuständigen Behörden der verschiedenen Mitgliedstaaten müssen zudem<br />

Informationen austauschen und auf Anfrage Kontrollen, Inspektionen und <br />

4/09 4


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Untersuchungen durchführen sowie sich gegenseitig unterstützende Amtshilfe<br />

leisten. Sie müssen andere Mitgliedstaaten warnen, wenn eine Dienstleistung der<br />

Gesundheit oder Sicherheit von Personen oder der Umwelt schweren Schaden<br />

zufügen könnte.<br />

Technische Unterstützung - das Binnenmarktinformationssystem<br />

„Die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten erfordert ein gut funktionierendes<br />

elektronisches Informationssystem, damit die zuständigen Behörden ihre jeweiligen<br />

Ansprechpartner in anderen Mitgliedstaaten leicht ermitteln und wirksam mit<br />

ihnen kommunizieren können (Richtlinie 2006/123/EG des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates vom 12. Dezember 2006 über Dienstleistungen im Binnenmarkt,<br />

Art. 112).“ In diesem Zusammenhang hat sich die Europäische Kommission<br />

verpflichtet ein elektronisches System für den Austausch von Informationen (IMI)<br />

einzurichten - welches unter Berücksichtigung gegebenenfalls vorhandener Sprachbarrieren<br />

mit einer Funktion zur Sprachunterstützung versehen ist. IMI stellt also das<br />

technische Hilfsmittel zur Unterstützung der Verwaltungszusammenarbeit dar.<br />

Die neue Dienstleistungsrichtlinie – eine Chance zur Verwaltungsmodernisierung<br />

„Die Einrichtung von elektronischen Verfahren, die über die Grenzen hinweg<br />

verwendet werden können, ist bereits seit geraumer Zeit Bestandteil der E-<br />

Government-Ziele der Mitgliedstaaten und der Gemeinschaft. In der Dienstleistungsrichtlinie<br />

sind die Mitgliedstaaten nunmehr eine rechtliche Verpflichtung zur Umsetzung<br />

von E-Government-Leistungen bis zu einem festgelegten Termin eingegangen<br />

(Handbuch zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie, S. 25).“<br />

Verwaltung bietet Service aus<br />

einer Hand für Bürgerinnen und<br />

Bürger und Unternehmen<br />

eGovernment: <strong>Berlin</strong><br />

erkennt Chancen der<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

Die EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

2006/123/EG soll Hindernisse<br />

zur Gewährleistung der Niederlassungs-<br />

und Dienstleistungsfreiheit<br />

innerhalb der EU abbauen und die<br />

Verwaltungsstrukturen vereinfachen.<br />

Danach sind die EU-Mitgliedstaaten verpflichtet<br />

sicherzustellen, dass Dienstleister<br />

alle für die Aufnahme und die Ausübung<br />

ihrer Tätigkeit erforderlichen<br />

Verfahren und Formalitäten über „Einheitliche<br />

Ansprechpartner“ abwickeln<br />

können, auch auf elektronischem Weg.<br />

Die neue Dienstleistungsrichtlinie soll nicht nur die Verfahren und Formalitäten für<br />

Dienstleistungserbringer vereinfachen, sondern auch in enormem Maße zur<br />

Modernisierung der öffentlichen Verwaltungen der Mitgliedstaaten beitragen. Die<br />

Dienstleistungsrichtlinie wird vermutlich kaum mit Ablauf der Frist am 28.12.<strong>2009</strong><br />

in einem einmaligen Akt komplett umgesetzt werden können. Vielmehr wurde durch<br />

die Unterzeichnung des Vertrags von Lissabon ein Entwicklungsprozess ausgelöst,<br />

dessen Vorteile sich für die Bürger des Europäischen Wirtschaftsraums erst im Laufe<br />

der Jahre erweisen werden.<br />

Quellen: Richtlinie 2006/123/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom<br />

12. Dezember 2006 über Dienstleistungen im Binnenmarkt; http://<br />

www.dienstleistungsrichtlinie.de/DLR/Redaktion/PDF/<br />

dienstleistungsrichtlinie,property=pdf,bereich=dlr,sprache=de,rwb=true.pdf<br />

(21.10.<strong>2009</strong>)<br />

Europäische Kommission: Handbuch zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie;<br />

http://ec.europa.eu/internal_market/services/docs/services-dir/guides/<br />

handbook_de.pdf (21.10.<strong>2009</strong>)<br />

MONIKA REHBRONN<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

<br />

Foto: fux - Fotolia.de<br />

In <strong>Berlin</strong> hat das Projekt „EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie“ einen hohen<br />

Stellenwert<br />

Das Land <strong>Berlin</strong> setzt die Richtlinie als<br />

Leitprojekt im Rahmen des Senatsprogramms<br />

„ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ um.<br />

Mit dem Projekt will der <strong>Berlin</strong>er Senat<br />

die Transparenz in den<br />

<br />

4/09 5


Verwaltungsverfahren verbessern,<br />

elektronische Verfahren etablieren und<br />

sowohl Verwaltungsprozesse als auch<br />

deren Organisation weiterentwickeln.<br />

Die Leitung und Koordination liegt bei<br />

der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Wirtschaft,<br />

Technologie und Frauen.<br />

Im Land <strong>Berlin</strong> wurde die Chance erkannt,<br />

von einer konsequenten Umsetzung<br />

der Richtlinie zu profitieren. Das<br />

Gesamtprojekt mit seinen komplexen<br />

rechtlichen und organisatorischen Aspekten,<br />

sowie der Realisierung elektronischer<br />

Plattformen und interaktiven<br />

Kommunikationswegen, gliedert sich in<br />

drei Teilprojekte:<br />

Teilprojekt 1: Harmonisierung des<br />

Fachrechts<br />

Die Prüfung der 1.350 Normen im <strong>Berlin</strong>er<br />

Landesrecht erfolgte unter Federführung<br />

der Senatsverwaltung für Inneres<br />

und Sport. Die Prüfung ist abgeschlossen<br />

und die notwendigen Rechtsänderungen<br />

definiert. Nun gilt es, 35<br />

Normen an die Vorgaben der Dienstleistungsrichtlinie<br />

anzupassen.<br />

Die wichtigsten Änderungen:<br />

• Anordnung des Verfahrens über<br />

den Einheitlichen Ansprechpartner<br />

• Anordnung von Genehmigungsfrist<br />

und -fiktion<br />

• Verzicht auf Vorlage von Originaldokumenten<br />

• Anerkennung von Genehmigungen<br />

anderer Bundesländer<br />

• Anpassung von Anforderungen<br />

an Unternehmen<br />

• Kostendeckungsprinzip bei Gebühren<br />

im Geltungsbereich der<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die entscheidende Schnittstelle im neuen<br />

Verfahren ist der Einheitliche Ansprechpartner.<br />

Allerdings ist das Zusammenwirken zwischen ihm und den zuständigen<br />

Stellen in der Richtlinie nicht geregelt. Seine Position beeinflusst zwar nicht die<br />

Verteilung von Zuständigkeiten und Befugnissen zwischen Behörden, sie setzt<br />

jedoch eine intensive Vernetzung zwischen allen betroffenen Stellen voraus.<br />

<strong>Berlin</strong> schafft den Einheitlichen Ansprechpartner im Geschäftsbereich der<br />

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen.<br />

Sein Aufgabenbereich geht über die von der EU-Dienstleistungsrichtlinie geforderten<br />

Gebiete - Informations- und Auskunftspflichten zu Zuständigkeiten und Verfahren,<br />

Pflicht zur Entgegennahme von Anträgen und Unterlagen sowie Koordination<br />

und Begleitung der Dienstleister aus dem EU-Ausland - hinaus.<br />

So können die Leistungen des Ansprechpartners auch von Dienstleistern aus der<br />

Bundesrepublik sowie Drittstaaten in Anspruch genommen werden. Die verbindliche<br />

Kooperation mit den Wirtschaftskammern und dem Deutschen Gewerkschaftsbund<br />

in <strong>Berlin</strong> ermöglicht zudem sowohl ein Beratungsangebot zur Wirtschaftsförderung<br />

als auch zur Erstinformationen zum Arbeits- und Sozialrecht. Mit Kammern<br />

und DGB werden Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen.<br />

Der Einheitliche Ansprechpartner kooperiert auf Basis eines gestaffelten Modells<br />

mit sogenannten Kopfstellen in den zwölf <strong>Berlin</strong>er Bezirken. In das Modell sind<br />

zudem die fachlich zuständigen Bereiche in den <strong>Berlin</strong>er Bezirken (wie Ordnungsämter,<br />

Tiefbauämter, Gesundheitsämter), in den Senatsverwaltungen und deren<br />

nachgeordneten Behörden sowie bei den Kammern einbezogen. Eine entsprechende<br />

<strong>IT</strong>-Infrastruktur und Kollaborationsplattform sorgt für die notwendige Verknüpfung<br />

und elektronische Zusammenarbeit.<br />

Teilprojekt 3: <strong>IT</strong>-Unterstützung für alle Verfahrensbeteiligten<br />

Partner bei der Konzeption und Realisierung der <strong>IT</strong>-Unterstützung in der Hauptstadt<br />

ist das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>). Geleitet wird auch dieses<br />

Teilprojekt von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Das Ziel des <strong>IT</strong>-<br />

Projekts ist die technische Umsetzung des Gesamtprojekts.<br />

Ein entsprechendes Artikelgesetz soll noch<br />

verabschiedet werden.<br />

Teilprojekt 2: Einheitlicher Ansprechpartner<br />

und Verwaltungsverfahren<br />

Grafik: Ralf Ganser (Senatsverwaltung für Inneres und Sport)<br />

Alle Prozessbeteiligten werden in ein gemeinsames <strong>IT</strong>-System eingebunden. Denn<br />

müsste der Einheitliche Ansprechpartner mit seinen Kooperationspartnern <br />

4/09 6


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

außerhalb eines gemeinsamen <strong>IT</strong>-Systems, also ausschließlich telefonisch oder<br />

per E-Mail, kommunizieren, wäre dies mit erheblichem Mehraufwand verbunden.<br />

Die eGovernment-Suite des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ermöglicht die technische Umsetzung<br />

durch ein umfassendes Angebot an eGovernment-Leistungen. Damit stehen für<br />

bestimmte Softwarefunktionen bereits in der Produktion befindliche, ausgereifte<br />

Produkte zur Verfügung. Mit der Realisierung der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

werden die vorhandenen eGovernment-Dienste um weitere ergänzt. Das Gesamtsystem<br />

setzt der durch eine EU-weite Ausschreibung gewonnene Partner T-Systems um.<br />

Die eGovernment-Suite basiert auf einer serviceorientierten Architektur (SOA). Sie<br />

bietet die geeignete Plattform für die prozessorientierte Umsetzung der<br />

Dienstleistungsrichtlinie, da die einzelnen Komponenten mittels Webservices<br />

miteinander verknüpft werden können. Um die komplexe EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

technisch unterstützen zu können, wurden Einsatz-Szenarien einschließlich<br />

der sich daraus ergebenden Anforderungen definiert.<br />

Grafik: Ralf Ganser (Senatsverwaltung für Inneres und Sport)<br />

Die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie als Modell<br />

Sowohl beim technischen Aufbau als auch bei den Konzepten zur Verknüpfung der<br />

Prozesse lässt sich <strong>Berlin</strong> vom Prinzip der Wiederverwendbarkeit der Lösungen<br />

leiten. Indem die Dienste, Softwarekomponenten, Konzepte und Vorgehensweisen<br />

auf andere Projekte übertragbar sind, soll die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung künftig durchlässiger<br />

sowie bürger- und unternehmensfreundlicher gestaltet werden. Die Umsetzung<br />

der EU-Dienstleistungsrichtlinie dient als Modell für die weitere eGovernment-<br />

Entwicklung im Land <strong>Berlin</strong>. (EB)<br />

<br />

Online-Service aus einer Hand spart lange Wege<br />

<strong>Berlin</strong> - Wer in Deutschland eine Dienstleistungstätigkeit aufnehmen will, muss<br />

heute bis zu 15 Verwaltungsstellen kontaktieren. Das soll anders werden.<br />

Künftig werden Informationen online durch eine zentrale Anlaufstelle gebündelt.<br />

Das bedeutet schneller Service aus einer Hand statt langer Wege - sowohl<br />

für Unternehmen als auch für die <strong>Berlin</strong>erinnen und <strong>Berlin</strong>er. Mittels eines neuen<br />

elektronischen Systems sollen bereits Ende <strong>2009</strong> Dienstleistungsunternehmen <br />

Dienste und Komponenten<br />

Die <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Lösung für die EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie setzt sich<br />

aus folgenden Diensten und Komponenten<br />

zusammen:<br />

Dienste/Software<br />

• CRM (Kunden- und Fallmanagement)<br />

• Lanzeitarchivierung<br />

• Konvertierungsdienst<br />

• Portal-Service<br />

• Enterprise Application Integration<br />

• Verzeichnisdienst<br />

• Identity-Management<br />

• Meta-Verzeichnisdienst<br />

• Outputmanagementsystem<br />

• Sicherung der Zugangsschichten<br />

(Anti Spam, Anti-<br />

Virus, Content Filter)<br />

• Public Key Infrastructure<br />

• Virtuelle Poststelle, elektronisches<br />

Behördenpostfach<br />

• Dokumentenmanagementsystem<br />

• Formularservice<br />

• ePayment-Dienst<br />

Zu verknüpfende Schnittstellen<br />

• Datenbankmanagementsystem<br />

Bürgerdienste (bildet<br />

den Dienstleistungskatalog<br />

der Verwaltungsdienstleister<br />

ab)<br />

• Fachverfahren Gewerbe<br />

• Schnittstelle ProFiskal (<strong>Berlin</strong>er<br />

Querschnittsverfahren<br />

im Haushalts-, Kassen- und<br />

Rechnungswesen)<br />

• Starter-Center (IHK, Handwerkskammer)<br />

• <strong>Berlin</strong> Telefon (Servicetelefon<br />

115)<br />

• Informationsportal <strong>Berlin</strong>.de<br />

• Zuständigkeitsfinder<br />

4/09 7


aus dem In- und Ausland einfach<br />

online ausgewählte Anzeige- und Genehmigungsverfahren<br />

in der Hauptstadt<br />

vornehmen können. Der Einheitliche<br />

Ansprechpartner wird in der Senatsverwaltung<br />

für Wirtschaft, Technologie<br />

und Frauen eingerichtet. In Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wurde die<br />

Telekom-Tochter T-Systems mit der<br />

technischen Umsetzung beauftragt.<br />

Wirtschaftssenator Harald Wolf: „Zeit<br />

ist Geld: Unternehmen brauchen schnellen<br />

Service statt langer Wege. Daher<br />

bündeln wir Informationen online aus<br />

einer Hand, die per Mausklick abrufbar<br />

sind. Unternehmen finden Informationen<br />

zum Standort <strong>Berlin</strong>, Bürgerinnen<br />

und Bürger finden kompetente Antworten<br />

auf ihr Fragen. Als einheitlicher<br />

Ansprechpartner steht die <strong>Berlin</strong>er<br />

Wirtschaftsverwaltung bereit. Gemeinsam<br />

mit der Industrie- und Handelskammer<br />

zu <strong>Berlin</strong>, der Handwerkskammer<br />

<strong>Berlin</strong>, der <strong>Berlin</strong> Partner GmbH<br />

und dem DGB-Bezirk <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

wollen wir <strong>Berlin</strong>s Service-Qualität<br />

weiter steigern.“<br />

Zentraler Online-Zugang zu allen Anlaufstellen<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Infrastruktur sowie einem umfangreichen Softwarepaket des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> aufsetzt.<br />

„Die vorhandenen Lösungen werden ergänzt und durch die Programmierung von<br />

Schnittstellen miteinander verknüpft“, erläutert Konrad Kandziora, Vorstand des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. „So müssen wir das Rad nicht neu erfinden, <strong>Berlin</strong> spart dadurch<br />

Kosten und Zeit“, ergänzt Joachim A. Langmack, Mitglied der Geschäftsführung<br />

von T-Systems. „Außerdem lässt sich die Lösung später für weitere bürger- und<br />

unternehmerfreundliche Online-Dienstleistungen erweitern wie die Zulassung von<br />

Fahrzeugen oder das Anmelden einer Wohnung.“<br />

Leitprojekt der „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“<br />

Der <strong>Berlin</strong>er Senat hat bereits 2007 das Programm „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ zur<br />

Modernisierung der Verwaltung beschlossen. Deren Servicequalität wird der Senat<br />

in über 100 Projekten und Vorhaben weiter verbessern. Das Programm soll den<br />

Zugang zu den öffentlichen Dienstleistungen erleichtern, Verwaltungsprozesse<br />

vereinfachen und Hürden abbauen. Leitprojekte der Modernisierung in dieser<br />

Legislaturperiode sind fünf E-Government-Projekte: die elektronische Bereitstellung<br />

aller internetfähigen Dienstleistungen der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter, die Weiterentwicklung<br />

des „<strong>Berlin</strong>-Telefons“ zur zentralen Servicenummer 115, die Einrichtung<br />

des Einheitlichen Ansprechpartners und die elektronische Verfahrensabwicklung<br />

für EU-Dienstleister, die elektronische Melderegisterauskunft und die elektronische<br />

Baugenehmigung. (LPD)<br />

<br />

Internet-Portal für Dienstleister<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat unter der<br />

Internetadresse www.dienstleistungsrichtlinie.de ein Informations- und<br />

Service-Portal zur europäischen Dienstleistungsrichtlinie eingerichtet. <br />

Viele zuständige Stellen in verschiedenen<br />

Ämtern bedeuten schon für die in<br />

<strong>Berlin</strong> ansässigen Unternehmen einen<br />

erheblichen Aufwand. Für Gewerbetreibende<br />

aus anderen EU-Ländern sind sie<br />

zuweilen eine schier unüberwindliche<br />

Hürde. Um diese europaweit abzubauen,<br />

hat die Europäische Union die so<br />

genannte EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

beschlossen. Ihre Mindestanforderungen<br />

müssen alle Mitgliedstaaten bis Ende<br />

<strong>2009</strong> umsetzen. Dazu gehört in erster<br />

Linie die Einrichtung einer einheitlichen<br />

Anlaufstelle - des Einheitlichen Ansprechpartners<br />

-, die auf elektronischem<br />

Wege erreichbar sein muss.<br />

Kostengünstige und flexibel erweiterbare<br />

technische Lösung<br />

Für <strong>Berlin</strong> hat T-Systems eine Lösung<br />

entwickelt, die auf der in der Verwaltung<br />

bereits vorhandenen E-Government-<br />

www.dienstleistungsrichtlinie.de<br />

4/09 8


Auf dem Portal können sich bereits<br />

tätige und potentielle Dienstleister, Verbraucher<br />

und andere Interessierte über<br />

die Inhalte der Richtlinie und<br />

insbesondere ihre Umsetzung informieren.<br />

Unter anderem werden aktuelle Informations-<br />

und Serviceleistungen des<br />

Bundes und der Bundesländer vorgestellt.<br />

Sobald sie eingerichtet sind, werden<br />

über das Portal ebenso die für<br />

dienstleistungsbezogene Anliegen zuständigen<br />

so genannten „Einheitlichen<br />

Ansprechpartner“ vor Ort aufzufinden<br />

sein. Diese sollen es künftig möglich<br />

machen, dass jeder Dienstleistungserbringer<br />

über eine Kontaktstelle bzw. -<br />

person verfügt, über die alle<br />

dienstleistungsbezogenen Verfahren und<br />

Formalitäten sowie Informationsanfragen<br />

abgewickelt werden können. Eine<br />

Reihe von Publikationen rundet das<br />

Angebot des Portals ab. (EB) <br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

des Einheitlichen Ansprechpartners für das Land Brandenburg und zur Änderung<br />

weiterer Vorschriften“ sind mit ihrer Veröffentlichung im Gesetz- und Verordnungsblatt<br />

für das Land Brandenburg inzwischen in Kraft getreten.<br />

Umsetzung der<br />

Dienstleistungsrichtlinie<br />

im Land Brandenburg<br />

Potsdam - Von der Umsetzung der<br />

EU-Richtlinie sind alle staatlichen<br />

und vom Staat mit Rechtsetzungsbefugnissen<br />

ausgestatteten<br />

Ebenen betroffen, d.h. neben Bund und<br />

Ländern auch Kommunen, Kammern<br />

und sonstige öffentlich-rechtliche Körperschaften,<br />

Anstalten und Stiftungen.<br />

In Brandenburg ist das Ministerium für<br />

Wirtschaft federführend für die<br />

Koordinierung der Umsetzung der EG-<br />

Dienstleistungsrichtlinie zuständig. Die<br />

Landesregierung hat am 25. November<br />

2008 entschieden, den „Einheitliche<br />

Ansprechpartner für das Land Brandenburg“<br />

gemäß § 13 Landesorganisationsgesetz<br />

im Geschäftsbereich des<br />

Wirtschaftsministeriums zu errichten.<br />

Die vom Landtag Brandenburg am 1.<br />

Juli <strong>2009</strong> beschlossenen gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen - „das geänderte<br />

Gebührengesetz für das Land Brandenburg“<br />

und „das Gesetz zur Einführung<br />

http://service.brandenburg.de/lis/list.php/start<br />

Derzeit wird intensiv an der Umsetzung der dafür grundlegenden <strong>IT</strong>-Lösung<br />

gearbeitet. Es ist der Aufbau eines Portals vorgesehen, über das die Vorgangsbearbeitung<br />

zentral abgewickelt werden soll. Jeder Nutzer wird innerhalb dieses<br />

Portals einen eigenen geschützten Bereich erhalten, in welchem er Anträge erstellen<br />

und bearbeiten und diese anderen Verfahrensbeteiligten zugänglich machen kann.<br />

Weiterhin soll Dienstleistern ein umfangreiches Informationsangebot zur Verfügung<br />

zu stellen, dass ihnen die Möglichkeit bietet, sich schnell und unkompliziert<br />

selbst ein Bild über die wesentlichen Formalitäten eines Genehmigungsverfahrens<br />

zu machen. Integriert wird diese Lösung in das bereits jetzt bestehende Onlineangebot<br />

von www.service.brandenburg.de Auf der CeB<strong>IT</strong> wurde im März <strong>2009</strong> in Hannover<br />

der Prototyp vorgestellt. (EB)<br />

<br />

Hessen: Wirtschaftsförderung durch<br />

Bürokratieabbau<br />

Hannover - Hessen führt die gemeinsam mit SAP entwickelte Lösung für die<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie ein und setzt damit landesweit und fristgerecht<br />

die EU-Richtlinie um. das Land verfolgt das Ziel, Wirtschaftsförderung<br />

durch den Abbau bürokratischer Hindernisse für Unternehmer zu erreichen.<br />

Kernstück der <strong>IT</strong>-Lösung soll ein zentrales Dienstleistungsportal für Gewerbetreibende<br />

sein. Über einen einheitlichen Ansprechpartner können Unternehmen<br />

künftig die für eine Gewerbegründung relevanten Antrags- und Genehmigungsprozesse<br />

elektronisch unterstützt abwickeln. Zudem will Hessen über das Portal<br />

Informationsmaterial zu entsprechenden Services, Formularen und Ansprechpartnern<br />

der Landes- und Kommunalbehörden bereitstellen.<br />

<br />

4/09 9


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Enge Vernetzung der zuständigen Stellen auf Landes- und Kommunalebene<br />

Die Funktion des einheitlichen Ansprechpartners soll in Hessen in einer zentralen<br />

Stelle gebündelt werden, die gemeinsam von der Landesverwaltung und den beteiligten<br />

Kammern betrieben wird. Darüber hinaus sieht Hessen eine Integration<br />

verschiedener kommunaler Anwendungen über eine Schnittstelle direkt in das<br />

Dienstleistungsportal vor. Dazu soll unter anderem eine Lösung zählen, die viele<br />

hessische Kommunen für die Fallbearbeitung verwenden sowie eine in den Handwerkskammern<br />

eingesetzte Lösung. Die Suchmaschine „Hessen-Finder“ ermöglicht<br />

die Unterstützung der Informationsbeschaffung bezüglich der Leistungen der Landes-<br />

und Kommunalbehörden. Sie kann einen Wegweiser zu den zuständigen Stellen<br />

sowie strukturierte und standardisierte Verfahrensbeschreibungen, Rechtsbezüge<br />

und Gebührenauskünfte bieten. Es ist geplant, die Lösung in das bereits bestehende<br />

Hessenportal zu integrieren und funktional anzupassen.<br />

Das Hessische Ministerium des Innern und für Sport ist auch ein Gewinner des<br />

diesjährigen eGovernment-Wettbewerbs. Der Wettbewerb, der in diesem Jahr zum<br />

neunten Mal von der Management- und Technologieberatung BearingPoint und dem<br />

Technologieanbieter Cisco ausgerichtet wurdw, kürt jährlich die innovativsten <strong>IT</strong>-<br />

Projekte in der Verwaltung. Das Hessische Ministerium bekam in der Kategorie<br />

“Beste E-Government-Lösung für den Wirtschaftsstandort Deutschland” den Sonderpreis<br />

(Wirtschaft) der Jury für das Projekt “Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie”.<br />

Mit der Umsetzung der EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie werden alle<br />

elektronischen Systeme jeder Genehmigungsinstanz<br />

(Land, Kommunen, Kammern)<br />

verbunden und somit gleichzeitig<br />

eine Anbindung an die einheitliche<br />

Behördennummer D115 für die Antragsteller<br />

bereitgestellt. So wird die<br />

Bündelung und Steuerung aller Prozesse<br />

über einen einheitlichen Ansprechpartner<br />

in Hessen ermöglicht.<br />

(PM/EB).<br />

<br />

Umsetzung in Sachsen<br />

Dresden - In Deutschland haben<br />

die Bundesländer den Auftrag,<br />

die EG-Dienstleistungsrichtlinie<br />

eigenständig umzusetzen. In Sachsen<br />

sind damit neben der Landesverwaltung<br />

auch die Kommunen und<br />

Kammern als zuständige Behörden betroffen.<br />

Die organisatorische und technische<br />

Umsetzung erfolgt durch das Sächsische<br />

Staatsministerium des Innern. Die<br />

Federführung des Umsetzungsprojektes<br />

liegt in Sachsen zwar auf staatlicher Seite,<br />

das Projekt ist aber durch die Mitwirkung<br />

vieler Akteure durch einen stark<br />

kooperativen Ansatz geprägt.<br />

http://www.egovernment.hessen.de/<br />

Die entwickelte Lösung für die EU-Dienstleistungsrichtlinie setzt sich zusammen<br />

aus dem SAP-Fallmanagement basierend auf SAP Customer Relationship Management<br />

(SAP CRM) und dem SAP-Antragsmanagement, das auf der Technologieplattform<br />

SAP NetWeaver aufsetzt. Die Lösung wird auf einer serviceorientierten<br />

<strong>IT</strong>-Architektur (SOA) basieren und somit technisch flexibel und ausbaufähig sein.<br />

Damit soll gewährleistet sein, dass sich die Lösung an künftige rechtliche und<br />

organisatorische Veränderungen anpassen lässt und zusätzliche Fachverfahren der<br />

öffentlichen Verwaltung angebunden werden können.<br />

Nur durch eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen den einzelnen Ressorts, der<br />

Landesdirektion Leipzig, den kommunalen<br />

Landesverbänden, der Sächsischen<br />

Anstalt für kommunale Datenverarbeitung,<br />

den Pilotregionen, den weiteren<br />

Kommunen sowie den Kammern ist ein<br />

solch komplexer Veränderungsprozess<br />

in einer knappen Zeitspanne zu realisieren.<br />

Eine enge Kooperation in verschiedenen<br />

Gremien und Arbeitsgruppen, die<br />

sich durch ein einheitliches Vorgehen<br />

und der Schaffung gemeinsamer Umsetzungsstandards<br />

auszeichnet, ist hierzu<br />

notwendig.<br />

Diese Zusammenarbeit wird durch die<br />

Pilotregionen Landeshauptstadt Dresden,<br />

Vogtlandkreis mit kreisangehörigen<br />

Städte Plauen und Oelsnitz sowie <br />

4/09 10


http://www.egovernment.sachsen.de/<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

dem Landkreis Bautzen besonders unterstützt. Zur weitgehenden Entlastung der<br />

anderen sind diese Kommunen modellhaft beteiligt. Das Projekt ist in vier Handlungsfelder<br />

unterteilt, die die wesentlichen Bausteine der Umsetzung darstellen. Die<br />

zentralen Anforderungen werden bis Ende <strong>2009</strong> technisch umgesetzt.<br />

Die EU-Dienstleistungsrichtlinie wird in Sachsen zum Anlass genommen, die hierfür<br />

erhobenen Verfahren als auch die technische Umsetzung im Sinne der Verwaltungsvereinfachung<br />

ab 2010 noch weiter zu verbessern. (EB)<br />

<br />

Mecklenburg-Vorpommern: Einheitlicher<br />

Ansprechpartner bringt Erleichterung für<br />

Unternehmen<br />

Schwerin - Das Kabinett von Mecklenburg-Vorpommern hat Anfang September<br />

<strong>2009</strong> einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der Dienstleistungserbringern<br />

das Leben erleichtern soll. Hintergrund ist die Europäische<br />

Dienstleistungsrichtlinie, die in Landesrecht umgesetzt werden muss. Wer in Deutschland<br />

ein Unternehmen gründen oder eine neue Dienstleistung anbieten möchte, ist<br />

vorher mit verschiedensten Genehmigungsverfahren konfrontiert. „Hier setzt die<br />

EG-Dienstleistungsrichtlinie an. Die grenzüberschreitende Erbringung von Dienstleistungen<br />

und die Niederlassung innerhalb der EU müssen erleichtert werden. Die<br />

Richtlinie soll den europäischen Markt für Dienstleistungen als wirtschaftlichen<br />

Wachstumsmotor voranbringen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Tourismus, Jürgen Seidel, auf der Landespressekonferenz in Schwerin.<br />

„Der einheitliche Ansprechpartner soll sowohl Unternehmer aus dem EU-Ausland<br />

als auch hiesigen Unternehmen zur Verfügung stehen“, erklärte Seidel. Für diese<br />

Aufgabe stehen die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern<br />

des Landes bereit. „Die Wirtschaftskammern<br />

bieten sich als wirtschaftsnahe<br />

und in der Beratung von gründungs- und<br />

niederlassungswilligen Firmen erfahrene<br />

Partner für diese Aufgabe an“, so Seidel.<br />

Im Zuge der Einrichtung des „Einheitlichen<br />

Ansprechpartners“ wird auch die<br />

elektronische Vernetzung mit allen zuständigen<br />

Stellen im Land vorangetrieben,<br />

so dass in naher Zukunft die Unternehmen<br />

auch eine Vielzahl von erforderlichen<br />

Genehmigungen vom Computer<br />

aus beantragen können. An entsprechenden<br />

Verfahren arbeitet das Innenministerium<br />

des Landes gemeinsam<br />

mit der Datenverarbeitungszentrum<br />

GmbH, den Wirtschaftskammern sowie<br />

dem Wirtschaftsministerium intensiv<br />

zusammen. „Mit den Vorgaben der<br />

Dienstleistungsrichtlinie und den Regelungen<br />

des Landes kommen wir mit der<br />

elektronischen Verwaltung im Verhältnis<br />

Bürger - Verwaltung weiter voran“,<br />

sagte Minister Seidel. Vor allem bereits<br />

bestehende Lösungen werden genutzt.<br />

Dabei leistet beispielsweise das vorhandene<br />

Dienstleistungsportal des Landes<br />

gute Dienste.<br />

Die Tätigkeit des Einheitlichen Ansprechpartners<br />

ist kostendeckend gebührenpflichtig.<br />

Die Wirtschaftskammern<br />

werden dazu Gebührenregelungen<br />

treffen, die kostendeckend<br />

und verhältnismäßig sind. „Mit dem<br />

Mittel der Aufsicht werden wir sicherstellen,<br />

dass die Gebühr im Verhältnis<br />

zu den ersparten Behördengängen verhältnismäßig<br />

ist“, meinte Seidel.<br />

Die Entscheidung zur Verortung des<br />

einheitlichen Ansprechpartners und das<br />

Beseitigen von erkannten Diskriminierungen<br />

im Sinne der Niederlassungsfreiheit<br />

wurden von der Landesregierung<br />

in ein Gesetz gefasst, das vom<br />

Kabinett gebilligt wurde und dem Landtag<br />

zugeleitet wird. Das Gesetz enthält<br />

Regelungen zur Zuständigkeit, zur Zusammenarbeit<br />

der einheitlichen Ansprechpartner,<br />

zu Gebühren und zur<br />

Aufsicht. Der Start des „Einheitlichen<br />

Ansprechpartners“ wird zu Beginn des<br />

Jahres 2010 erfolgen. (PM) <br />

4/09 11


Ministerrat beschließt<br />

Gesetzentwurf über Einheitliche<br />

Ansprechpartner<br />

„Verfahrenslotse“ für<br />

Dienstleister auf den<br />

Weg gebracht<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

oder Ausübung einer Dienstleistungstätigkeit erforderlich sind, abgewickelt und die<br />

hierfür erforderlichen Informationen abgerufen werden. Der Einheitliche<br />

Ansprechpartner kann daher als „Verfahrenslotse“ bezeichnet werden: Er ist zugleich<br />

Berater und Mittler gegenüber den zuständigen Behörden.<br />

Dem Dienstleistungserbringer soll es freigestellt bleiben, ob er eine Kammer oder einen<br />

Stadt- oder Landkreis als EA auswählt. Der Dienstleistungserbringer kann sich folglich<br />

weiterhin auch direkt – also ohne Einschaltung eines Einheitlichen Ansprechpartners –<br />

an die für das Verfahren jeweils zuständige Behörde wenden. Der EA steht nach dem<br />

Gesetzentwurf auch inländischen Dienstleistungserbringern zur Verfügung.<br />

Stuttgart - Nach Angaben von Baden-Württembergs<br />

Wirtschaftsminister<br />

Ernst Pfister hat das Kabinett<br />

in seiner Sitzung Ende Mai <strong>2009</strong><br />

den Entwurf eines Gesetzes über Einheitliche<br />

Ansprechpartner für das Land<br />

Baden-Württemberg (EA-Gesetz BW)<br />

verabschiedet und das Wirtschaftsministerium<br />

mit der Durchführung des<br />

Anhörungsverfahrens beauftragt.<br />

„Bei den Einheitlichen Ansprechpartnern<br />

handelt es sich um eine Art<br />

Verfahrenslotsen, die Dienstleister bei<br />

der Abwicklung der Formalitäten unterstützen,<br />

die für die Aufnahme oder Ausübung<br />

einer Dienstleistungstätigkeit erforderlich<br />

sind“, erläuterte Pfister in<br />

Stuttgart. Der Entwurf dient der Umsetzung<br />

der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

und sieht vor, dass in Baden-Württemberg<br />

die 30 dienstleistungsrichtlinienrelevanten<br />

Kammern sowie auf freiwilliger<br />

Basis die 35 Landkreise und neun<br />

Stadtkreise die Aufgabe des Einheitlichen<br />

Ansprechpartners wahrnehmen.<br />

Ziel der EU-Dienstleistungsrichtlinie ist<br />

die Entwicklung und Förderung des Binnenmarktes<br />

der Europäischen Gemeinschaft.<br />

Sie soll sicherstellen, dass sowohl<br />

die Erbringer als auch die Empfänger<br />

von Dienstleistungen in den Mitgliedstaaten<br />

effektiver von den Grundfreiheiten<br />

des Niederlassungsrechts und<br />

des freien grenzüberschreitenden<br />

Dienstleistungsverkehrs profitieren können.<br />

Hierzu sollen in den Mitgliedstaaten<br />

Einheitliche Ansprechpartner als eine<br />

zentrale Anlaufstelle für Dienstleistungserbringer<br />

und -empfänger eingerichtet<br />

werden. Über den Einheitlichen<br />

Ansprechpartner können die Verfahren<br />

und Formalitäten, die für die Aufnahme<br />

http://www.service-bw.de/<br />

Mit der Übernahme der Aufgaben des EA sowohl durch die Kammern als auch durch<br />

die Stadt- und Landkreise ist ein Kompromiss gefunden worden, der die Vorteile<br />

beider Selbstverwaltungssysteme kombiniert und gewährleistet, dass überall in<br />

Baden-Württemberg mindestens ein Einheitlicher Ansprechpartner zur Verfügung<br />

steht. Sowohl die Angebote der Kammern im Bereich der Gründungsberatung als<br />

auch die Kompetenz der Land- und Stadtkreise auf dem Gebiet der Wirtschaftsförderung<br />

können so in die Aufgabenerfüllung des Einheitlichen Ansprechpartners<br />

einfließen. (PM)<br />

<br />

Rahmenkonzept zur <strong>IT</strong>-Umsetzung der<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

Die Sächsische Anstalt für kommunale Datenverarbeitung (SAKD) hat ein<br />

Rahmenkonzept zur <strong>IT</strong>-Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie (EU-<br />

DLR) veröffentlicht. In einem Leitfaden der SAKD können sich sächsische<br />

Kommunen beziehungsweise deren <strong>IT</strong>-Fachleute informieren, welche Aufgaben sie<br />

zu erfüllen haben. Das <strong>IT</strong>-Rahmenkonzept kann man seit Ende September auf der<br />

SAKD-Homepage bestellen. Nähere Informationen zur EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

gibt es zudem unter www.sakd.de/eu_dlr.html. (EB)<br />

<br />

4/09 12


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Thüringen: Einheitliche Ansprechpartner nehmen<br />

Unternehmen Behördengänge ab<br />

Erfurt - Für Unternehmen werden viele Behördengänge in Thüringen der<br />

Vergangenheit angehören: es werden der Wirtschaft im Freistaat „Einheitliche<br />

Ansprechpartner“ zur Abwicklung einer Vielzahl von Genehmigungsverfahren<br />

zur Verfügung stehen. Damit setzt das Land eine Vorgabe der EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie um, nach der bis Ende <strong>2009</strong> in allen Mitgliedsstaaten<br />

einheitliche Stellen zur Unterstützung von Unternehmen, Handwerksbetrieben und<br />

Dienstleistern bei behördlichen Verfahren und Formalitäten eingerichtet werden<br />

müssen.<br />

http://portal.thueringen.de/portal/page/portal/Serviceportal<br />

Die „Einheitlichen Ansprechpartner“ sind in Thüringen bei den Industrie- und<br />

Handelskammern, den Handwerkskammern, der Ingenieurkammer, der<br />

Rechtsanwaltskammer, der Steuerberaterkammer, der Architektenkammer, der<br />

Tierärztekammer und dem Landesverband der Freien Berufe angesiedelt. Seit Mitte<br />

<strong>2009</strong> sind sie über das Internet für konkrete Anfragen und zur Abwicklung von<br />

Genehmigungsverfahren erreichbar. Zur persönlichen Beratung werden zeitgleich<br />

Anlaufstellen in Erfurt, Gera und Suhl eingerichtet.<br />

Die Einheitlichen Ansprechpartner stehen sowohl deutschen als auch Unternehmen<br />

aus anderen EU-Mitgliedsstaaten zur Verfügung, die in Thüringen Dienstleistungen<br />

erbringen. (PM/EB)<br />

<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

in<br />

Niedersachsen<br />

Hannover - Die Geschäftsprozesse<br />

zur Aufnahme und<br />

Ausübung von Dienstleistungstätigkeiten<br />

sollen in Niedersachsen<br />

zukünftig online über das Internet abgewickelt<br />

werden können. So schreibt es<br />

die Europäische Dienstleistungsrichtlinie<br />

(EU-DLR) vor. Land und Kommunen<br />

bauen die hierfür erforderliche <strong>IT</strong>-Lösung<br />

gemeinschaftlich auf. Vorgesehen<br />

ist die Bereitstellung von <strong>IT</strong>-Basiskomponenten<br />

wie ein Bürger- und Unternehmensservice,<br />

ein Formularservice,<br />

eine virtuelle Poststelle und ein Fallmanagement<br />

und deren gemeinschaftliche<br />

Nutzung durch Kommunen und<br />

Landesbehörden.<br />

Die Kosten für den Auf- und Ausbau<br />

der <strong>IT</strong>-Lösung in Höhe von 4,35 Millionen<br />

Euro werden vom Land übernommen.<br />

Es stehen in Niedersachsen zahlreiche<br />

Online-Behördendienste des Landes<br />

und der Kommunen zur Verfügung.<br />

Durch die Nutzung dieser Dienste und<br />

den gemeinschaftlichen Aufbau noch<br />

erforderlicher Strukturen soll ein kostenintensiver<br />

paralleler Aufbau gleichartiger<br />

<strong>IT</strong>-Verfahren in Niedersachsen<br />

vermieden werden.<br />

Der Aufbau der <strong>IT</strong>-Lösung ist als Maßnahme<br />

in die „Kooperationsvereinbarung<br />

zur gemeinsamen Einführung<br />

von eGovernment in Niedersachsen“<br />

aufgenommen worden. Diese Vereinbarung<br />

wurde von den kommunalen<br />

Spitzenverbänden und dem Land<br />

Niedersachsen 2007 abgeschlossen. Die<br />

Beteiligten erwarten von der neuen<br />

Maßnahme neben einer kostengünstigen<br />

Umsetzung der Anforderungen der EU-<br />

DLR auch den Aufbau von deutlich<br />

verbesserten Serviceleistungen für Unternehmen.<br />

Außerdem soll durch diese<br />

Maßnahme der Ausbau der Verwaltungen<br />

zu einem eGovernment insgesamt<br />

vorangetrieben werden. <br />

4/09 13


http://www.service.niedersachsen.de/<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Europäische Dienstleistungsrichtlinie schreibt vor, dass bei Aufnahme oder<br />

Ausübung einer Dienstleistungstätigkeit alle Verfahren und Formalitäten elektronisch<br />

abgewickelt werden können. Außerdem verlangt sie die Unterstützung durch<br />

„Einheitliche Ansprechpartner“. In Niedersachsen sollen nach dem Beschluss der<br />

Landesregierung vom 18. November 2008 das Niedersächsische Ministerium für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie die Landkreise, die kreisfreien Städte und die<br />

großen selbständigen Städte die Aufgaben des Einheitlichen Ansprechpartners<br />

übernehmen. (PM/EB)<br />

<br />

Kooperation wird mit Studie fortgeführt<br />

MATERNA und Hochschule Harz befragen erneut<br />

Kommunen zur EG-Dienstleistungsrichtlinie<br />

Gemeinsam an einem Strang ziehen:<br />

EG DL-RL in der Verwaltung aus<br />

Wirtschafts- und Wissenschaftssicht<br />

beleuchten<br />

Mit der diesjährigen Studie zur EG-<br />

Dienstleistungsrichtlinie vertiefen beide<br />

Partner ihre im letzten Jahr begonnene<br />

Zusammenarbeit. Das Ziel ist der Austausch<br />

von verwaltungswissenschaftlichem<br />

und technologischem Knowhow.<br />

Die Experten der Hochschule Harz<br />

beraten MATERNA beispielsweise bei<br />

der Entwicklung von E-Government-<br />

Dienstleistungen für die öffentliche Verwaltung.<br />

Im Fokus der Kooperation steht<br />

die EG-Dienstleistungsrichtlinie.<br />

MATERNA berät die Länder Sachsen<br />

und Rheinland-Pfalz bei der Umsetzung<br />

der Dienstleistungsrichtlinie und unterstützt<br />

weitere Behörden bei der Planung<br />

und Umsetzung von Online-Angeboten<br />

auf dem Weg zu einem „One-Stop-<br />

Government“. Der Austausch mit der<br />

Hochschule bietet einen hohen Mehrwert<br />

und fördert die Entwicklung von<br />

Lösungen, die sowohl praxisorientiert<br />

sind als auch verwaltungswissenschaftlichen<br />

Anforderungen entsprechen.<br />

(PM)<br />

<br />

Dienstleistungsrichtlinie<br />

international<br />

Deutschland vertreten<br />

beim EU-Projekt<br />

SPOCS<br />

Der Dortmunder <strong>IT</strong>-Dienstleister MATERNA GmbH und die Hochschule<br />

Harz (FH) in Halberstadt setzen kurz vor Inkrafttreten der Umsetzungsfrist<br />

der EG-Dienstleistungsrichtlinie (EG DL-RL) zum 28. Dezember <strong>2009</strong><br />

ihre im letzten Jahr begonnene empirische Studienreihe zum Umsetzungsstand der<br />

EG-DL-RL fort.<br />

Die Studie soll zeigen, welche Fortschritte die Kommunen bei der informationstechnologischen<br />

Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie gemacht haben. Es wird<br />

hinterfragt, welche Prozesse und Strukturen in welcher Integrationstiefe bis zum<br />

Ende dieses Jahres in den Kommunen verfügbar sein werden, um so Dienstleistungsanträge<br />

einheitlich zu bearbeiten. Zur gemeinsamen Befragung der Hochschule Harz<br />

und von MATERNA waren alle Kommunen mit mehr als 10.000 Einwohnern<br />

eingeladen.<br />

Bremen - Die bos KG beteiligt<br />

sich gemeinsam mit der Freien<br />

Hansestadt Bremen, vertreten<br />

durch die Senatorin für Finanzen, an<br />

einem europäischen Großprojekt, das<br />

sich mit internationalen Aspekten der<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie (EU-DLR)<br />

befasst. Das Projekt SPOCS (Akronym<br />

für „Simple Procedures Online for<br />

Crossborder Services“) wird bis 2012<br />

Lösungen für die elektronische Kommunikation<br />

zwischen Dienstleistungserbringern<br />

und Einheitlichen <br />

4/09 14


Ansprechpartnern quer durch<br />

Europa erarbeiten und diese in einem<br />

Pilotbetrieb erproben. Der Dienstleistungserbringer<br />

soll in dem Land, in<br />

dem er eine Niederlassung gründen will,<br />

nicht nur einen Einheitlichen Ansprechpartner<br />

vorfinden, der ihn bei allen<br />

anfallenden Prozessen rund um<br />

Gründung und Betrieb des Unternehmens<br />

unterstützt, er soll auch die Möglichkeit<br />

haben, alle anfallenden Kommunikationsschritte<br />

auf elektronischem<br />

Weg zu erledigen.<br />

„Wir freuen uns sehr, dabei zu sein“, so<br />

Olaf Rohstock, Projektleiter bei der bos<br />

KG, „zum einen bringen wir Expertenwissen<br />

aus dem Bereich elektronische<br />

Signaturen, sicherer Nachrichtentransport<br />

und Infrastrukturen ein, zum anderen<br />

sind wir bereits für die nationale<br />

Umsetzung der EU-DLR technischer<br />

Partner und Lieferant fast aller Bundesländer.“<br />

Für das Projekt SPOCS ein<br />

wichtiger Input, da mit pragmatischen<br />

und im Wirkbetrieb befindlichen Lösungen<br />

gearbeitet werden soll.<br />

Das Projekt SPOCS ist darauf angelegt,<br />

Synergien zu nutzen und soll daher Ergebnisse<br />

anderer europäischer Großprojekte<br />

wie STORK und PEPPOL einbeziehen.<br />

Sie sind, so wie auch SPOCS,<br />

Projekte im Rahmen des CIP<br />

(Competitiveness and Innovation<br />

Framework Programme) der Europäischen<br />

Kommission.<br />

Im Projekt PEPPOL, das sich mit der<br />

europaweiten elektronischen Beschaffung<br />

von Ver-waltungsorganisationen<br />

beschäftigt, ist die bos KG ebenfalls<br />

gemeinsam mit Bremen aktiv. Das erleichtert<br />

die Vernetzung und Koordination<br />

der Projekte, die auch eng an Ergebnissen<br />

des Programms IDABC<br />

(Interoperable Delivery of European<br />

eGovernment Services to public<br />

Administrations, Business and Citizens)<br />

oder den Bemühungen zur Standardisierung<br />

von Business-Dokumenten gekoppelt<br />

sind. Dazu kommt auch die<br />

Abstimmung mit den Standardisierungsprojekten<br />

der deutschen Verwaltung, die<br />

von der bei der Senatorin für Finanzen<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

der Freien Hansestadt Bremen angesiedelten OSCI-Leitstelle betreut werden. Die<br />

enge Koordination zwischen den Projekten, Programmen und den Standardisierungs-Vorhaben<br />

soll zu möglichst tragfähigen Ergebnissen führen.<br />

Das Projekt SPOCS befindet sich aktuell in der ersten Projektphase, in der es darum<br />

geht, die nationalen Systeme und Organisationsformen rund um den Einheitlichen<br />

Ansprechpartner zu erfassen und zu analysieren. Die Ergebnisse dieser Untersuchung<br />

werden als Grundlage dienen, eine technische Infrastruktur fortzuentwickeln,<br />

die es ermöglicht, die nationalen Lösungen interoperabel werden zu lassen. „Dabei<br />

spielen nationale Profilierungen von Webservices eine wichtige Rolle. Nicht nur<br />

OSCI, auch weitere nationale Standards werden zukünftig darauf implementiert sein.<br />

Dessen sind sich die Teilnehmer dieses Projektes ebenso sicher, wie die der anderen<br />

Large Scale Pilots“ berichtet Olaf Rohstock von den vorangegangenen Abstimmungsgesprächen.<br />

http://www.eu-spocs.eu/index.php<br />

Einen ersten öffentlichen Auftritt hatte das Projekt SPOCS auf der fünften ministerialen<br />

E-Government-Konferenz in Malmö vom 18. bis 20. November <strong>2009</strong>. Neben<br />

einer Präsentation des Projektes vor den Konferenzteilnehmern wird auf der<br />

Begleitausstellung gezeigt, welche Ziele sich die teilnehmenden Mitgliedstaaten im<br />

Projekt gesetzt haben. (openPR)<br />

<br />

<strong>IT</strong>-Lösung für EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

Seit dem 1. Dezember steht dem kommunalen Rechenzentrum Kosynus in<br />

Niedersachsen die nach Angaben von Microsoft Deutschland GmbH eine<br />

produktive <strong>IT</strong>-Lösung zur Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie bereit.<br />

Behörden werden diese <strong>IT</strong>-Lösung ab 1. Januar 2010 nutzen können. Laut EU-DLR<br />

müssen alle europäischen Kommunen bis Ende <strong>2009</strong> ihre Verwaltungsdienstleistungen<br />

elektronisch anbieten. Bisher sind viele öffentliche Einrichtungen darauf noch nicht<br />

vorbereitet.<br />

<br />

4/09 15


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die von dem Microsoft-Partner Axcentro in Niedersachsen entwickelte <strong>IT</strong>-<br />

Anwendung „Public Service Solution DLR“ bietet nun erstmals eine produktive<br />

Lösung für Kommunen. Sie basiert auf der Microsoft-Plattform und verzahnt<br />

Office-Anwendungen mit einer Bürger- und Wirtschaftsförderungssoftware (CRM).<br />

Kommunen können die Funktionen der Microsoft-Plattform zukünftig nach Bedarf<br />

über ein Online-Portal abrufen.<br />

„Die EU-Dienstleistungsrichtlinie stellt Behörden vor große technische Herausforderungen.<br />

Unsere gemeinsame <strong>IT</strong>-Lösung ist die erste ihrer Art, die diese neuen<br />

Prozesse abbilden kann. Kommunen können sie schnell und ohne aufwendige<br />

Installation und zusätzliche Hardware einsetzen. Die Integration neuer Anwendungen<br />

und Fachverfahren ist jederzeit möglich. Durch die schnelle Bereitstellung und<br />

einfache Handhabung der Lösung haben die Kommunen ausreichend Zeit, sich auf<br />

die Einführung der EU-DLR vorzubereiten“, erklärt Angelika Gifford, Direktorin<br />

Public Sector der Microsoft Deutschland GmbH.<br />

Grafik: Wolf - Forolia.de<br />

Mit der „Public Service Solution DLR“ können die Antragsteller mit den im Rahmen<br />

der EU-DLR geforderten einheitlichen Ansprechpartnern (EAP) und den zuständigen<br />

Behörden über integrierte Prozesse kommunizieren. Kommunen profitieren<br />

zukünftig vor allem von der Durchgängigkeit und der Flexibilität der „Public Service<br />

Solution DLR“, da diese komplett auf der Microsoft-Plattform basiert. Aufgrund der<br />

gewohnten Microsoft Office-Oberflächen können Verwaltungsmitarbeiter die neue<br />

Software ohne umfangreiche Schulungsmaßnahmen nutzen. Zudem verringern sich<br />

die Kosten für Installation und technischen Support, da die <strong>IT</strong>-Lösung über ein<br />

Online-Portal und ohne zusätzliche Hardware eingerichtet werden kann.<br />

Microsoft-Partner und kommunaler <strong>IT</strong>-Dienstleister bündeln Know-How<br />

Die „Public Service Solution DLR“ ist eine Gemeinschaftslösung des Microsoft-<br />

Partners Axcentro und der kommunalen Rechenzentrums-GmbH Kosynus. Kosynus<br />

ist ein <strong>IT</strong>-Dienstleister für 32 Landkreise, Städte, Gemeinden und Verwaltungen in<br />

Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Axcento ist ein Spezialist für CRM-Lösungen.<br />

Um die EU-DLR einführen zu können, plant rund ein Drittel aller Kommunalverwaltungen<br />

zentrale E-Government-Aufgaben an externe <strong>IT</strong>-Dienstleister auszula-<br />

gern. Zwölf Prozent wollen Verwaltungsprozesse<br />

in die Hände privater <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />

geben, so die Studie Branchenkompass<br />

Public Services 2007 von Steria<br />

Mummert Consulting in Zusammenarbeit<br />

mit dem F.A.Z.-Institut. (PM) <br />

Die neue EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie<br />

in der Praxis<br />

<strong>Berlin</strong> - Mit der europäischen<br />

Dienstleistungsrichtlinie RL<br />

2006/123/EG wird nun auch<br />

dem tertiären Sektor (Dienstleistungssektor<br />

) die Teilnahme am EU-Binnenmarkt<br />

erleichtert. Wie sie effizient zu<br />

nutzen ist, erläutert die strategie- und<br />

lösungsorientierte Übersicht „Neuland<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie“ von Peter<br />

Schilling. Unternehmen, Behörden und<br />

deren <strong>IT</strong>-Berater werden darin aus ganzheitlicher<br />

Sicht über die Ziele und Inhalte<br />

der EU-Dienstleistungsrichtlinie informiert.<br />

Die Schwerpunkte des Bandes aus der<br />

Reihe Beuth Recht liegen zum einen im<br />

Verwaltungsbereich (organisatorisch/<br />

rechtliche Optimierungsüberlegungen,<br />

informationstechnische Unterstützung),<br />

zum anderen bei den Umsetzungsmöglichkeiten<br />

der Richtlinie durch die<br />

Unternehmen selbst. Weitere Themen:<br />

Die Dienstleistungsrichtlinie als mögliches<br />

Instrument der Wirtschaftsförderung<br />

sowie Risiken hinsichtlich<br />

Umsetzung/Haftung und Verbraucherschutz.<br />

„Neuland EU-Dienstleistungsrichtlinie“<br />

ist auch als E-Book über<br />

www.beuth.de erhältlich.<br />

Beuth Recht, Peter Schilling, Neuland<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie, Eine<br />

strategie- und lösungsorientierte Übersicht<br />

für Unternehmen, Behörden und<br />

deren <strong>IT</strong>-Berater, Herausgeber: DIN<br />

Deutsches Institut für Normung e. V.,<br />

Beuth Verlag GmbH: <strong>Berlin</strong>, Wien, Zürich,<br />

1. Auflage. <strong>2009</strong>. 267 S. A5. Broschiert.,<br />

29,80 EUR, ISBN 978-3-410-<br />

16923-9 (PM) <br />

4/09 16


Österreich: Auf dem<br />

Weg zum<br />

Dienstleistungsbinnenmarkt<br />

Wien - Das Ziel der Dienstleistungsrichtlinie,<br />

einen echten<br />

Binnenmarkt für Dienstleistungen<br />

zu schaffen, erfordert Rechtsanpassungen.<br />

Im Vordergrund stehen<br />

Verwaltungsvereinfachungen für grenzüberschreitend<br />

tätige Dienstleister und<br />

Regeln für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

der Verwaltungsbehörden.<br />

Einheitliche Ansprechpartner für<br />

Kunden und Betriebe müssen eingerichtet,<br />

wechselseitige Informationspflichten<br />

von Dienstleistern, Behörden<br />

und Dienstleistungsempfängern normiert<br />

und eine Fülle materiellrechtlicher<br />

Anpassungen, etwa im Preisauszeichnungs-<br />

und Konsumentenschutzgesetz<br />

vorgenommen werden. All dem<br />

dient ein Regierungsvorlage mit Entwürfen<br />

für ein Dienstleistungsgesetz und<br />

ein Bundesgesetz über das internet-gestützte<br />

Behördenkooperationssystem<br />

(IMI-Gesetz) samt begleitenden Änderungen<br />

in mehreren Verwaltungsnormen.<br />

Die vorgesehenen einheitlichen<br />

Ansprechpartner sollen bei den Ämtern<br />

der Landesregierungen eingerichtet werden.<br />

Diese sollen selbst nicht als Behörden<br />

tätig werden, sondern als „Poststellen“<br />

fungieren, die einlangende Anbringen<br />

an die zuständigen Stellen weiterleiten.<br />

Das Verfahren soll elektronisch<br />

abgewickelt werden können. Zur<br />

Überwindung von Schwierigkeiten in<br />

der grenzüberschreitenden Behördenzusammenarbeit<br />

werden Verbindungsstellen<br />

eingerichtet. Außerdem soll ein<br />

Beirat, zusammengesetzt aus Ressort-,<br />

Länder- und Sozialpartnervertretern die<br />

Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie<br />

evaluieren.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Das Gesetzesvorhaben wird zusätzliche<br />

Ausgaben für den Bund nach sich ziehen,<br />

die man derzeit noch nicht beziffern könne, liest man in den Erläuterungen.<br />

Dort ist aber auch zu erfahren, dass die Dienstleistungsrichtlinie ein wesentliches<br />

Element der erneuerten Lissabon-Strategie für Wachstum und Beschäftigung in<br />

Europa darstelle. Österreich wird neben Portugal, Dänemark, Griechenland und<br />

Italien zu den größten Gewinnern des Diesntleistungs-Binnenmarktes sein, geht laut<br />

Bundesregierung aus einer internationalen Studie hervor.<br />

Dienstleistungsgesetz: ÖVP und SPÖ suchen Zweidrittel-Mehrheit<br />

Vertagt wurde die Regierungsvorlage eines Dienstleistungsgesetzes, mit der sich der<br />

Ausschuss erst in seiner Sitzung am 1. Dezember befassen wird (nach Redaktionschluss<br />

dieses <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>). Die Rechtsanpassungen dieses Gesetzes sind vor dem Hintergrund<br />

der EU-Dienstleistungsrichtlinie zu sehen, deren Ziel die Schaffung eines<br />

echten Binnenmarkts für Dienstleistung ist. Zentrale Punkte der Vorlage sind dabei<br />

Verwaltungsvereinfachungen für grenzüberschreitend tätige Dienstleister und Regeln<br />

für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden, wechselseitige<br />

Informationspflichten von Dienstleistern, Behörden und Dienstleistungsempfängern<br />

sowie eine Fülle materiellrechtlicher Anpassungen, etwa im Preisauszeichnungs-<br />

und Konsumentenschutzgesetz.<br />

http://www.digitales.oesterreich.gv.at/<br />

Abgeordneter Christoph Matznetter (S), der den Vertagungsantrag einbrachte,<br />

erinnerte daran, dass für die Beschlussfassung dieses Gesetzes eine Verfassungsmehrheit<br />

notwendig sei, zumal es sich um eine „kleine Verwaltungsreform“ handle.<br />

Es gelte daher, bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses noch weitere 5-Parteien-<br />

Gespräche zu führen.<br />

Abgeordneter Robert Lugar (B) äußerte sich grundsätzlich kritisch zur Dienstleistungsrichtlinie<br />

und meinte, es mache keinen Sinn, sich im Dienstleistungsbereich ausländische<br />

Konkurrenz ins Land zu holen. Dies sei vor allem in der derzeitigen<br />

Wirtschaftskrise kontraproduktiv und werde bloß zu Lohndumping führen,<br />

warnte er.<br />

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Die Abgeordneten Werner<br />

Königshofer und Alois Gradauer (beide<br />

F) meldeten ebenfalls schwerwiegende<br />

Bedenken gegen die Umsetzung der<br />

Richtlinie an und sahen insbesondere<br />

Gefahren für die heimischen KMU<br />

durch Lohn- und Sozialdumping ausländischer<br />

Konkurrenz. Angesichts der<br />

hohen Arbeitslosenrate gehe es nicht an,<br />

Verwaltungsvereinfachungen für ausländische<br />

Dienstleister zu beschließen, bemerkte<br />

Königshofer.<br />

Abgeordneter Werner Kogler (G) begrüßte<br />

die durch diesen Vertagungsbeschluss<br />

nun noch möglichen Parteiengespräche,<br />

von denen er sich vor allem<br />

Klarheit über Details wie die Genehmigungsfiktion<br />

und das sogenannte Normen-Screening<br />

erwarte.<br />

Ausschussobmann Abgeordneter<br />

Konrad Steindl (V) erhoffte sich von<br />

einer ausgewogenen Debatte Klarheit<br />

darüber, wie wichtig die Umsetzung dieser<br />

Richtlinie gerade für Österreich ist.<br />

Er trat vor allem der Kritik von FPÖ<br />

und BZÖ entgegen und meinte, Österreichs<br />

hochqualifizierte Handwerker<br />

brauchten keine Konkurrenz aus Osteuropa<br />

zu fürchten, sie würden vielmehr<br />

darauf drängen, nun endlich ohne Hindernisse<br />

im Ausland arbeiten zu dürfen.<br />

Auch Bundesminister für Wirtschaft, Familie<br />

und Jugend, Dr. Reinhold<br />

Mitterlehner, zeigte kein Verständnis für<br />

die Einwände von FPÖ und BZÖ und<br />

betonte seinerseits, dynamische, erfolgreiche<br />

Volkswirtschaften würden aus<br />

Export und Import bestehen. Protektionismus<br />

und Abkapselung führten<br />

letztlich zu Wohlstandsverlust. Er verwies<br />

überdies auf Studien, aus denen<br />

hervorgehe, dass die Dienstleistungsrichtlinie<br />

mit einem hohen Wachstumspotential<br />

verbunden ist, und meinte,<br />

gerade in der jetzigen schwierigen Zeit<br />

sei diese Materie ein Hoffnungsschimmer<br />

für die Wirtschaft und insbesondere<br />

für heimische KMU. Fest stand für<br />

Mitterlehner zudem, dass die Zukunft<br />

Österreichs nicht in der Abschottung,<br />

sondern in der Internationalisierung liege.<br />

(PM/EB)<br />

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Studie: Jeder zweite Deutsche wünscht sich<br />

Online-Behörden<br />

München - Deutsche Bürger würden deutlich mehr Online-Angebote von<br />

Behörden nutzen, wenn diese besser ihren Erwartungen entsprechen<br />

würden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage<br />

mit dem Titel „Das Online-Amt: Wunsch oder Wirklichkeit?“, die das<br />

Marktforschungsunternehmen TNS Emnid im Auftrag von Adobe Systems durchgeführt<br />

hat. Während aktuell lediglich knapp ein Viertel der Befragten online mit<br />

öffentlichen Einrichtungen kommunizieren, könnte sich jeder Zweite vorstellen, bei<br />

guten Web-Angeboten zukünftig ganz auf Behördengänge zu verzichten.<br />

„Wenn Online-Angebote einfacher gestaltet und leichter zu nutzen wären, würden<br />

alle Beteiligten dauerhaft profitieren“, so Rüdiger Laabs, der bei Adobe Systems den<br />

Bereich Öffentliche Auftraggeber leitet. „Heute sind Vorgänge wie An- und Ummeldungen<br />

beim Einwohnermeldeamt oftmals noch papierbasiert. Eine Umstellung auf<br />

elektronische Dokumente könnte helfen, den Papierbedarf, Eingabefehler, die<br />

Bearbeitungszeit und damit Kosten für die Ämter zu reduzieren. Gleichzeitig ist es<br />

auch für die Bürger angenehmer, wenn sie ihre Anliegen unabhängig von den<br />

Öffnungszeiten jederzeit bequem von Zuhause aus erledigen könnten.“<br />

Foto: Nerlich Images - Fotolia.de<br />

Doch nicht nur die Bürger erwarten, dass Behörden ihre digitalen Angebote<br />

erweitern. Auch internationale Vorgaben wie die EU-Dienstleistungsrichtlinie setzen<br />

die Politik unter Druck. „Um allen Bürgern und Unternehmen in der EU die<br />

Möglichkeit zu geben, Anträge zu stellen und Genehmigungszeiten zu verkürzen,<br />

müssen im Rahmen der EU-Dienstleistungsrichtlinie bisher oftmals papierbasierte<br />

Verfahren zukünftig elektronisch abgewickelt werden“, sagt Franz-Reinhard Habbel<br />

vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. „Die dafür benötigten Investitionen<br />

könnten unter anderem durch Mittel aus dem Konjunkturpaket II finanziert werden.<br />

Neben dringend notwendigen Investitionen in Straßen oder Schulgebäude bestünde<br />

durch die Verbesserung der eGovernment-Angebote die Chance, die Kosten auf<br />

Behördenseite dauerhaft zu reduzieren und das Serviceangebot für Bürger zu<br />

verbessern.“ (PM)<br />

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

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E-Government in <strong>Berlin</strong><br />

Eine Große Anfrage der Fraktion<br />

der FDP im Abgeordnetenhaus<br />

<strong>Berlin</strong> zum Thema „Von be<br />

<strong>Berlin</strong> zu e<strong>Berlin</strong>: E-Government in<br />

<strong>Berlin</strong>“ (Drs 16/2272) beantwortete<br />

am 11. August <strong>2009</strong> der Senator für<br />

Inneres und Sport, Dr. Ehrhart Körting,<br />

für den Senat von <strong>Berlin</strong>. Die Antworten<br />

auf 31 Fragen geben einen Überblick<br />

über die Aktivitäten in dem Bereich E-<br />

Government in der Bundeshauptstadt.<br />

Auszugsweise sind hier nur die beiden<br />

ersten Fragen und Antworten wiedergegeben.<br />

Das komplette Dokument ist<br />

unter http://www.parlament-berlin.de/<br />

ados/16/IIIPlen/vorgang/d16-<br />

2625.pdf (17 Seiten) zu finden.<br />

1. Nach welchem strategischen<br />

Gesamtkonzept und allgemeinen Prinzipien<br />

sind Einsatz und Ausdehnung<br />

von E-Government-Anwendungen in<br />

<strong>Berlin</strong> aufgebaut und inwiefern werden<br />

dabei entsprechende Ansätze der<br />

Bundesebene berücksichtigt?<br />

Zu 1.: Die E-Government-Strategie der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung wurde durch den in<br />

2002 vom Senat beschlossenen „Masterplan<br />

E-Government„ formuliert. Die<br />

darin festgelegten Prinzipien (Ziele, Strategie,<br />

Handlungsfelder) haben sich als<br />

tragfähig, nachhaltig und umfassend erwiesen,<br />

d. h., der in diesem Masterplan<br />

abgesteckte Handlungsrahmen deckt auch<br />

heute noch alle wesentlichen Aspekte des<br />

E-Government ab und hat sich in der<br />

Praxis als entwicklungsfördernd erwiesen.<br />

E-Government ist integraler Bestandteil<br />

der Verwaltungsmodernisierung und<br />

bezieht sich mithin neben der kundenorientierten<br />

Bereitstellung von Informations-,<br />

Dienstleistungs- und Partizipationsangeboten<br />

auf eine Neugestaltung<br />

von Geschäftsprozessen einschl.<br />

der hierzu erforderlichen rechtlichen,<br />

organisatorischen und technischen Anpassung<br />

bzw. Standardisierung.<br />

Vor diesem Hintergrund konnten in der<br />

Vergangenheit erhebliche Fortschritte<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

erzielt werden (Anpassung des Fachrechts zur Erleichterung der rechtssicheren<br />

elektronischen Kommunikation, z. B. im Melderecht; zentrale Bereitstellung von<br />

verfahrensunabhängigen und wiederverwendbaren Infrastrukturkomponenten, z. B.<br />

virtuelle Poststelle und Formularservice durch das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>); Bereitstellung zielgruppenorientierter Zugangs- und Vertriebswege,<br />

z. B. Ausbau des Verwaltungsführers, Einrichtung eines Wirtschaftsführers, Weiterentwicklung<br />

des <strong>Berlin</strong>telefons zur Service-Line D115).<br />

Diese Entwicklung wird insbesondere im Rahmen strategischer Projekte konsequent<br />

fortgeführt, z. B. durch eine priorisierte Bereitstellung von Online-Bürgerdiensten<br />

und durch die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie sowie durch die Einrichtung<br />

der Dienstleistungsdatenbank im Rahmen des Projektes <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement.<br />

Die Entwicklung des E-Governments wurde und wird weiterhin durch zentrale<br />

Bereitstellung von Mitteln in den Kapiteln 0500 und 0501 unterstützt und gesteuert.<br />

Von wesentlicher Bedeutung ist auch die Beteiligung <strong>Berlin</strong>s an den vom Bund<br />

initiierten Vorhaben und Projekten der Initiative Deutschland-Online (z. B. Deutschland<br />

Online Infrastruktur, Standardisierung, Kfz-Wesen, Meldewesen, Personenstandswesen,<br />

Verbund der Internetportale). Die dort entwickelten Konzepte liefern<br />

Rahmenbedingungen und schaffen Synergien für landesinterne Vorhaben.<br />

2. Welche Bedeutung soll E-Government innerhalb der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

nach Vorstellungen des Senats zum Ende der laufenden Legislaturperiode<br />

haben und welche wesentlichen zusätzlichen Entwicklungen und Anwendungen<br />

sind dafür noch notwendig?<br />

Zu 2.: Der Senat hat im Jahr 2007 das Modernisierungsprogramm „ServiceStadt<br />

<strong>Berlin</strong>„ verabschiedet, mit dem in über 100 einzelnen Projekten und Vorhaben die<br />

Servicequalität der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung verbessert und insbesondere der Zugang zu<br />

den Dienstleistungen der Verwaltung erleichtert wird.<br />

Innerhalb dieses Modernisierungsprogramms kommt der Weiterentwicklung des E-<br />

Governments eine besondere Bedeutung zu.<br />

Der Senat stellt sich dabei durch die Forcierung des Ausbaus der E-Government-<br />

Anwendungen auch den Herausforderungen Europas in besonderem Maße. Das ist<br />

an den fünf Leitprojekten abzulesen, die an der Spitze der über 100 Projekte und<br />

Vorhaben des Modernisierungsprogramms stehen und in besonderem Maße die<br />

Verwaltungsarbeit beeinflussen werden.<br />

Dabei handelt es sich im Einzelnen um:<br />

• die elektronische Bereitstellung der internetfähigen Dienstleistungen der<br />

<strong>Berlin</strong>er Bürgerämter („Online-Bürgerdienste“) bis 2011,<br />

• die Weiterentwicklung des bisherigen „<strong>Berlin</strong> Telefons 900“ zur zentralen<br />

deutschlandweiten Servicenummer „115“,<br />

• die Einrichtung eines einheitlichen Ansprechpartners und die elektronische<br />

Verfahrensabwicklung für europäische und auch inländische <br />

4/09 20


Dienstleistungsunternehmen im<br />

Rahmen der Umsetzung der EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie bis<br />

Ende <strong>2009</strong>,<br />

• die bereits realisierte elektronische<br />

Melderegisterauskunft und<br />

• die in der Einführung befindliche<br />

elektronische Baugenehmigung.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

In der von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport im Mai 2008 auf der<br />

Grundlage eines Beschlusses des Staatssekretärsausschusses zur Verwaltungsmodernisierung<br />

an das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) vergebenen Studie zu<br />

„Anforderungen an die zukünftige Ausgestaltung der Leistungs- und Serviceangebote<br />

im Land <strong>Berlin</strong> unter sich verändernden Rahmenbedingungen (ServiceStadt<br />

<strong>Berlin</strong> 2016)“ wird dem Land <strong>Berlin</strong> zur Bewältigung seiner zukünftigen Aufgaben<br />

und Anforderungen eine Umsetzung programmatischer Handlungsfelder vorgeschlagen.<br />

Insbesondere das Projekt zu den Online-<br />

Bürgerdiensten, mit denen die Senatsverwaltung<br />

für Inneres und Sport beim<br />

E-Government-Wettbewerb 2007 für<br />

Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen<br />

in der Kategorie Kundenund<br />

Bedarfsorientierung den 1. Preis<br />

gewonnen hat und das Projekt zur Umsetzung<br />

der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

beschleunigen die Entwicklung des E-<br />

Governments maßgeblich und unterstreichen<br />

dessen zunehmende Bedeutung<br />

in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. So<br />

werden einerseits immer mehr Dienstleistungen<br />

der Verwaltung auch Online<br />

angeboten und andererseits zentrale Anlaufstellen<br />

sowie elektronisch unterstützte<br />

behördenübergreifende Prozesse für die<br />

Kunden der Verwaltung etabliert.<br />

Ab Januar 2010 wird der sog. „Einheitliche<br />

Ansprechpartner„ seine Arbeit bei<br />

der Senatsverwaltung für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Frauen aufnehmen und gemeinsam<br />

mit zwölf bezirklichen Kopfstellen<br />

und in enger Zusammenarbeit<br />

insbesondere mit den Kammern einen<br />

hochwertigen und beispielgebenden E-<br />

Government-Service anbieten.<br />

Darüber hinaus werden unter der Federführung<br />

der Senatsverwaltung für<br />

Inneres und Sport im Rahmen eines<br />

Projektes die Rahmenbedingungen für<br />

einen flächendeckenden Einsatz von<br />

elektronischen Dokumentenmanagement-<br />

und Vorgangsbearbeitungssystemen<br />

für das Land <strong>Berlin</strong> einschließlich<br />

der hierzu notwendige Änderung<br />

der Gemeinsamen Geschäftsordnung<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung erarbeitet. Dies<br />

ist eine wesentliche Voraussetzung dafür,<br />

interne Geschäftsprozesse und die<br />

Schriftgutverwaltung zukünftig durchgängig<br />

und medienbruchfrei elektronisch<br />

abwickeln zu können.<br />

Foto: Kheng Guan Toh - Fotolia.de<br />

Im Rahmen dieser Studie wurde in enger Zusammenarbeit mit Fach- und Führungskräften<br />

der <strong>Berlin</strong>er Senats- und Bezirksverwaltungen untersucht, wie sich fundamentale<br />

gesellschaftliche und technologische Rahmenbedingungen zukünftig entwickeln<br />

werden und welche Auswirkungen dies für die Arbeit der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

mit sich bringen kann. Der Senat erhält damit wichtige und praxistaugliche Handlungsempfehlungen<br />

dazu, wie die Verwaltung der Zukunft gestaltet sein sollte, um dem<br />

Leitbild der kundenorientierten Dienstleistungsverwaltung auch künftig gerecht<br />

werden zu können.<br />

Die Studie benennt auch Handlungsfelder für den Bereich des E-Government.<br />

Beispielsweise wird angesichts der großen Bedeutung des technologischen Wandels<br />

für die Entwicklung eines zukunftsfähigen Serviceangebots angeraten, die in <strong>Berlin</strong><br />

schon vielfältig vorhandenen E-Government-Lösungen zu bündeln, die entsprechenden<br />

Verantwortlichkeiten auf höchster Ebene anzusiedeln und den künftigen<br />

Vorrang des elektronischen Geschäftsverkehrs mit den Kundinnen und Kunden und<br />

verwaltungsintern durch ein E-Government-Gesetz rechtlich zu fixieren.<br />

Der Senat sieht sich durch Empfehlungen der Studie in seiner E-Government-<br />

Strategie bestätigt und wird die Anregungen bei der zukünftigen Entwicklung<br />

berücksichtigen. Aktuell wird zu dieser Studie ein Umsetzungsplan mit den beteiligten<br />

Ressorts abgestimmt. (EB)<br />

<br />

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Senatskanzlei<br />

<strong>IT</strong>-Staatsvertrag<br />

zwischen Bund und<br />

Ländern<br />

In der Föderalismuskommission II<br />

haben <strong>Berlin</strong> und die anderen Län<br />

der vereinbart, ihre Zusammenarbeit<br />

im Bereich der öffentlichen<br />

Informationstechnologie zu verbessern.<br />

Durch eine verstärkte Kooperation zwischen<br />

den verschiedenen Verwaltungsebenen<br />

werden die Verwaltungen<br />

insgesamt bürgerfreundlicher, Bürokratiekosten<br />

werden reduziert und die<br />

Datensicherheit wird erhöht. Bund<br />

und Länder werden damit ihre<br />

Dienstleistungsangebote in der Verwaltung<br />

besser aufeinander abstimmen und<br />

ermöglichen in Zukunft einen besseren<br />

und sicheren Datenaustausch. Ein gemeinsames<br />

Verbindungsnetz wird eine<br />

sichere elektronische Kommunikation<br />

zwischen Bund, Ländern und Kommunen<br />

gewährleisten.<br />

Der Senat hat dazu in seiner Sitzung am<br />

29. September <strong>2009</strong> auf Vorlage des<br />

Regierenden Bürgermeisters Klaus<br />

Wowereit und des Senators für Inneres<br />

und Sport, Dr. Ehrhart Körting, dem<br />

Entwurf eines Bund-Länder-Staatsvertrages<br />

über die Errichtung des <strong>IT</strong>-<br />

Planungsrates und über die Grundlagen<br />

der Zusammenarbeit bei Einsatz der<br />

Informationstechnologie in den Verwaltungen<br />

von Bund und Ländern zugestimmt.<br />

Der Regierende Bürgermeister<br />

wurde ermächtigt, nach Unterrichtung<br />

des Abgeordnetenhauses, den Vertrag<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />

• innovativ<br />

• qualitätsorientiert<br />

• wirtschaftlich<br />

• umweltgerecht<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

im Rahmen der Jahreskonferenz der Ministerpräsidenten am 29./30. Oktober <strong>2009</strong><br />

in Mainz zu unterzeichnen.<br />

Der <strong>IT</strong>-Staatsvertrag ist durch eine Ergänzung des Grundgesetzes notwendig geworden.<br />

Mit dem neuen Artikel 91c wird die Informationstechnik als eine der bedeutsamsten<br />

Infrastrukturen des 21. Jahrhunderts in der deutschen Verfassung verankert.<br />

Deutschland ist der erste Staat, der Strukturregelungen für die Informationstechnik<br />

mit Verfassungsrang ausstattet. Der Staatsvertrag dient der Konkretisierung und<br />

Umsetzung dieser Vorschrift.<br />

Bevor der Staatsvertrag zum 1. April 2010 in Kraft treten kann, muss er von allen<br />

Vertragsparteien, also dem Bund und den Ländern, nach der Unterzeichnung<br />

ratifiziert worden sein. (LPD)<br />

<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Der Senat hat am 29. September <strong>2009</strong> auf Vorlage von Innen- und Sportsenator Dr.<br />

Ehrhart Körting die Entlastung des Vorstandes und der Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> für das Geschäftjahr 2008 beschlossen.<br />

Gemäß Verwaltungsratsbeschluss werden von dem Jahresüberschuss aus dem<br />

Geschäftsjahr 2008 in Höhe von 4.496.404,98 Euro 3,2 Mio. Euro netto (nach Abzug<br />

von Kapitalertragssteuer und Solidaritätszuschlag) in den allgemeinen Finanzhaushalt<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> zurückgeführt. Die verbleibende Restsumme wird dem Rücklagekapital<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> zugeführt. Die dem Rücklagekapital zugeführten Mittel sind<br />

zweckgebunden zum Ausbau des Low-Cost-Rechenzentrums zu verwenden. (LPD)<br />

Bestellung für Verwaltungsrat<br />

Foto: Christoph Hähnel - Fotolia.de<br />

Der Senat hat am 29. September <strong>2009</strong> auf Vorlage von Innen- und Sportsenator Dr.<br />

Ehrhart Körting mit sofortiger Wirkung Staatssekretärin Iris Spranger als Mitglied<br />

des Verwaltungsrates des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> bestellt. Der bisherige<br />

Vertreter der Senatsverwaltung für Finanzen, Staatssekretär a. D. Klaus Teichert, hat<br />

sein Mandat niedergelegt. (LPD)<br />

<br />

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2007 oder doch<br />

gleich 2010?<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Es ist den Entwicklern gelungen, das<br />

neue Bedienkonzept nahezu flächendeckend<br />

durchzuhalten. Das ist die wichtigste<br />

Erkenntnis und aus ihr resultiert<br />

ein Grund für die Empfehlung, beim<br />

Aufrüsten die Version 2007 zu überspringen.<br />

Egal ob Version 2007 oder<br />

Version 2010 eingeführt wird, die Nutzer<br />

müssen geschult werden. Bei Version<br />

2007 müssten sie aber ein Mischsystem<br />

lernen aus neuer und alter Bedienung<br />

mit teilweise unverständlichen Doppelungen und eigenartigen Brüchen in der<br />

Funktionalität. Version 2010 dagegen hält das neue Bedienmodell durch alle Applikationen<br />

und Funktionen weitestgehend durch mit dem Effekt, dass das Umlernen<br />

konsequenter und logischer, damit eingängiger ist.<br />

Dass wir in der Verwaltung häufig<br />

technisch nicht auf dem aktuellen<br />

Stand sind, ist ja nichts<br />

Neues. Bestimmte „Sachzwänge“ sorgen<br />

allerdings dafür, dass das Beharrungsvermögen<br />

gelegentlich einen Stups<br />

bekommt, so auch aktuell. Wir kommen<br />

an Sharepoint nicht vorbei, doch das<br />

lässt sich sinnvoll und störungsfrei nur<br />

einsetzen, wenn mindestens Office 2007<br />

auf den Clients läuft. Deshalb gibt es in<br />

vielen Verwaltungen bereits Planungen<br />

zum Update auf MSO 2007.<br />

Im Frühjahr 2010 steht allerdings das<br />

Roll-out von Office 2010 an, und damit<br />

stellt sich die Frage, ob es dann nicht<br />

sinnvoller wäre, gleich auf Office 2010<br />

umzusteigen.<br />

Ich sage laut und deutlich: Ja, es ist<br />

sinnvoll. Office 2007 ist eine Zwischenversion,<br />

mit der der Einstieg in die neue<br />

Oberflächengestaltung geprobt wurde –<br />

so ähnlich wie damals Office XP, dessen<br />

Bugfix in Gestalt von Office 2003 schon<br />

nach einem Jahr erschien. Mit der Korrektur<br />

von Office 2007 hat sich<br />

Microsoft vier Jahre Zeit gelassen, und<br />

die Fachwelt war gespannt, ob die<br />

Entwicklungsdauer zu wirklich bahnbrechenden<br />

Verbesserungen geführt hat.<br />

Die ersten Eindrücke sind gut, Version<br />

2010 ist in sich stimmiger und in den<br />

Funktionen ausgebaut worden.<br />

Eigenschaften auf mehrere Dialoge verteilt in 2007 (links), zusammengefasst in 2010 (rechts)<br />

In Version 2007 machten einige neue Funktionen den Eindruck, per heißer Nadel<br />

schnell fertiggestellt worden zu sein, um den Termin zu halten. Dieser Eindruck<br />

bestätigt sich nun, denn in Version 2010 sind sie deutlich besser integriert und<br />

variierbar. Das wird besonders im grafischen Bereich deutlich, in dem Word 2007<br />

gegenüber Excel und PowerPoint eher stiefmütterlich behandelt worden war. Nun<br />

sind auch hier Grafikgestaltung und Tabellengestaltung an den hauseigenen Standard<br />

angepasst worden, sodass deren Bedienung beim Wechsel von einem zum anderen<br />

Programm keine Umstellung mehr erfordert.<br />

<br />

1. Argument: Schulungsaufwand reduzieren<br />

2007: erweiterte Formeffekte in PowerPoint und Excel (oben), Word blieb auf dem<br />

Stand von 2003 – ein paar Schatten und ein bisschen 3D (rechts); 2010: einheitliche<br />

Ausstattung und Bedienung der Funktionsleisten über die Programme hinweg (unten)<br />

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

2. Argument: Funktionserweiterungen und -verbesserungen<br />

Neben der Vereinheitlichung der Bedienung wartet die neue Version mit neuen<br />

Funktionen auf, die wirklich nützlich sind:<br />

Ein neues Sicherheitsmodul öffnet aus dem Netz oder von USB-Sticks geladene<br />

Dateien zunächst in einem geschützten Ansichtsmodus „Protected View“, mit dem<br />

noch keine ggf. im Dolument enthaltene Malware aktiv werden kann. Erst nach<br />

Nutzer-Bestätigung wird das Dokument bearbeitbar geöffnet.<br />

Die Teamarbeit im Netz wird durch neue Features verbessert; so können mehrere<br />

Bearbeiter gleichzeitig an einem Dokument arbeiten, allen werden die Änderungen der<br />

anderen Teammitglieder angezeigt.<br />

Beim Einfügen von Daten aus anderen Dokumenten oder Programmen gibt es<br />

häufig unangenehme Überraschungen, weil das übernehmende Programm die<br />

Daten eigenwillig aufbereitet. Die SmartTags zum Nachbessern waren schon ein<br />

Ausgleich, mit den neuen Einfügeoptionen erschließen un auch die bisher den meisten<br />

Nutzern nicht geläufige Funktion „Inhalte einfügen“ auf eingängigere Weise.<br />

Excel bietet außer Erleichterungen bei<br />

Pivot-Tabellen einen neuen Diagrammtyp,<br />

die Sparklines. Dabei können für<br />

größere Datenbestände, für die eine<br />

normale Diagrammdarstellung zu unübersichtlich<br />

würde, bestimmte Zellenbereiche<br />

– zum Beispiel zeilenweise – in<br />

Minidiagrammen visualisiert werden<br />

(Screenshot siehe nächste Seite).<br />

Die Grafikwerkzeuge bereichert nun<br />

eine Funktion zum Freistellen von Motiven<br />

in Fotos, die selbst Fachleute verblüfft.<br />

Formen können endlich<br />

miteinander verschmolzen werden, und<br />

da hat man dann gleich noch eins draufgesetzt<br />

und Boolesche Verknüpfungen<br />

ermöglicht (Screenshot siehe nächste<br />

Seite).<br />

Die Grafikänderungen bleiben auch<br />

beim Öffnen der Präsentation mit einer<br />

älteren Version erhalten und können<br />

dort weiterbearbeitet werden.<br />

Deutlichere Einfüge-Optionen, hier für Excel-Daten<br />

In Word wurde die Leiste für die Dokumentenstruktur verbessert und außerdem um<br />

eine Mini-Seitenvorschau wie in PowerPoint ergänzt. Die Möglichkeit, Texte direkt<br />

aus Word heraus übersetzen zu lassen, ist zwar nett, aber immer noch nicht aus dem<br />

Babelfisch-Stadium heraus.<br />

Einer der bedeutendsten Fortschritte ist<br />

die Medieneinbindung in Präsentationen:<br />

Filme werden nun in die Präsentationsdatei<br />

eingebettet, was deren Versendung<br />

vereinfacht, und die Darstellung<br />

lässt sich genauso beeinflussen wie<br />

ein eingebundenes Foto; sowohl Filmals<br />

auch Audiostreams lassen sich in<br />

PowerPoint beschneiden und blenden.<br />

Wermutstropfen bei den neuen Medienfunktionen<br />

und Folienübergängen in<br />

PowerPoint ist ein Verlust der Abwärtskompatibilität:<br />

Mit Version 2007 und<br />

(bei Verwendung des Kompatibiliäts-<br />

Pakets) auch älteren Versionen lassen<br />

sich mit Version 2010 erzeugte Präsentationen<br />

zwar abspielen, aber die Effekte<br />

werden falsch interpretiert und substituiert<br />

(Screenshot siehe nächste Seite).<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />

Übersetzung<br />

dieses Textes<br />

direkt aus Word<br />

heraus gestartet;<br />

die Warnung ist<br />

berechtigt.<br />

• innovativ<br />

• qualitätsorientiert<br />

• wirtschaftlich<br />

• umweltgerecht<br />

4/09 24


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Sparkline-Diagramme in Excel<br />

OneNote gehört nun zum Office-Paket<br />

und stellt sich als durchaus brauchbarer<br />

Notizblock und Planer mit nützlichen<br />

Funktionen und Schnittstellen dar<br />

(Screenshot siehe nächste Seite).<br />

Outlook wurde bedienungstechnisch<br />

ebenfalls in die Multifunktionsleisten-<br />

Technik eingeführt und hat dabei im Stil<br />

der Schnellwahlfunktionen einen Bereich<br />

Quick Steps erhalten, der typische Verwaltungsvorgänge<br />

auf einen Klick erledigen<br />

hilft und den Nutzerwünschen<br />

anpassbar ist (Screenshot siehe nächste<br />

Seite).<br />

3. Argument: Anpassungsfähigkeit<br />

Nur ein paar Mausklicks stellen frei.<br />

Verschmelzen von Formen; die Bézier-<br />

Darstellung der OR-Version zeigt, dass<br />

dabei völlig neue Objekte entstehen.<br />

Film im virtuellen Rahmen projiziert<br />

Von allen Anwendern der Version 2007<br />

verflucht worden war die starre Konstruktion<br />

der Multifunktionsleiste. Gewiss,<br />

die passte sich kontextsensitiv den<br />

Bedürfnissen an, aber soviele unterschiedliche<br />

Nutzer es gibt, soviele Idealvorstellungen<br />

der Schaltflächensortierung<br />

gibt es. Dem wird mit Version<br />

2010 abgeholfen, in jede Funktionsleiste<br />

lassen sich selbstkonfigurierte<br />

Symbolbereiche einfügen, ähnlich wie<br />

in den Versionen bis 2003 mit der „Anpassen“-Funktion.<br />

Damit wird die<br />

Kontextsensivität wirklich praxisgerecht,<br />

denn mit der auf das markierte Objekt<br />

bezogenen Funktionsleiste erscheinen<br />

auch die persönlich favorisierten Schaltflächen<br />

(Screenshot siehe nächste Seite).<br />

4. Argument: Lokalisierung<br />

Mit der Eindeutschung der Bezeichnungen<br />

hatte sich Microsoft 2007 bis auf die<br />

Knochen blamiert; einige Übersetzungen<br />

in Office 2007 erinnern doch stark<br />

an Babelfisch. So werden Funktionen,<br />

die sich auf eine Kontur beziehen, je<br />

nach Zusammenhang mal tatsächlich<br />

„Kontur“ genannt, häufiger aber „Linie“<br />

oder „Gliederung“ und in einem<br />

Fall „Oberfläche“. Das soll mit Version<br />

2010 besser werden (bisher liegt nur<br />

die englischsprachige Preview-Version<br />

vor), hat man in Redmond gelobt. Die<br />

Übersetzungen sollen in Unterschleißheim<br />

erledigt werden und es <br />

4/09 25


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

verlautet, dass renommierte eingeborene<br />

Office-Trainer hinzugezogen<br />

werden sollen. Auch das spricht wieder<br />

für ein Überspringen der Version 2007,<br />

denn so müssen die Anwender nicht die<br />

teilweise hanebüchenen Bezeichnungen<br />

„zwi-schenlernen“.<br />

Fazit:<br />

Funktionsvielfalt in OneNote<br />

Die halbherzige Ausstattung von Office<br />

2007 und die damit verbundenen<br />

Probleme beim Erlernen des neuen<br />

Bedienkonzeptes sprechen deutlich dagegen,<br />

diese Software noch jetzt<br />

irgendwo in Großbetrieben einzuführen.<br />

Die neue Version steht in den Startlöchern,<br />

behebt die meisten Mängel der<br />

Vorversion und bringt nützliche neue<br />

Features mit.<br />

Und wenn Sie dann gerade beim Updaten<br />

sind, empfiehlt sich natürlich als Grundlage<br />

ein Update auf Windows 7 unter<br />

Auslassung der Nervensäge Vista.<br />

Erfahrungsberichte von freiwilligen Testern<br />

belegen die Microsoft-Aussage, dass<br />

Office 2010 optimal auf Windows 7<br />

abgestimmt ist.<br />

So macht man User glücklich! (vgl.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> 3/09, S. 59)<br />

BURKHARD OERTTEL<br />

<br />

Kommunix GmbH<br />

bietet Terminverwaltungslösung<br />

für<br />

Kommunalbehörden<br />

Schnellen Schrittes durch Termine und Mails mit Outlook-Quicksteps<br />

Um eigenen Bereich ergänzte Funktionsleiste<br />

Unna - Die Firma Kommunix<br />

GmbH bietet mit ihrem jüngsten<br />

Produkt „Terminverwaltung“<br />

eine Unterstützung zur Bürgerfreundlichkeit<br />

und vermindert den Stress<br />

in den Kommunalverwaltungen. Der<br />

Bürger lässt sich einen Termin reservieren<br />

und muss nur noch geringe bis keine<br />

Wartezeiten mehr in Kauf nehmen und<br />

weiß, welche Unterlagen er <br />

4/09 26


mitbringen muss damit sein Anliegen<br />

reibungslos abgeschlossen werden<br />

kann. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Verwaltung können sich gezielt<br />

auf den Termin vorbereiten und,<br />

wenn nötig, bestimmte Verwaltungsvorgänge<br />

bereits im Vorfeld abarbeiten. So<br />

sind alle Beteiligten gut vorbereitet und<br />

informiert und es gibt keine unliebsamen<br />

Überraschungen mehr, weder für<br />

die Verwaltung, noch für den Bürger.<br />

Die Bürger sprechen bei der Verwaltung<br />

vor, weil sie ein Anliegen haben. Für<br />

viele, sei es aus kulturellen oder sprachlichen<br />

Gründen, ist das mit<br />

Unwägbarkeiten verbunden. Unstimmigkeiten<br />

bei den Wartenden auf den<br />

Fluren sorgen immer wieder für Unruhe<br />

und der Behördengang wird als eine<br />

unangenehme Angelegenheit gesehen.<br />

Niemand nimmt gerne lange Wartezeiten<br />

in Kauf oder gar ein nochmaliges<br />

„Kommen müssen“, weil die Unterlagen<br />

nicht komplett sind. Manche Antragsteller<br />

nehmen sich extra von ihrer<br />

Arbeit frei, müssen lange warten und<br />

sind trotzdem nicht erfolgreich, weil irgend<br />

etwas fehlt. Das schafft Unmut und<br />

nicht zuletzt, warum auch immer, wird der<br />

Verwaltung die Schuld gegeben.<br />

Bei den Behörden geht es um die Einhaltung<br />

von Rechtsvorschriften. Der<br />

Ausländer möchte zum Beispiel einen<br />

Aufenthaltstitel, die Verwaltung braucht<br />

die rechtlichen Grundlagen bestätigt. So<br />

ein Verwaltungsvorgang kann je nach<br />

Anliegen auch mal etwas länger dauern<br />

und deshalb verschiebt sich ein „der<br />

Nächste bitte“ immer weiter nach hinten.<br />

In den meisten Fällen sind Anfragen bei<br />

Bundesbehörden notwendig, und somit<br />

ein Folgetermin in der Verwaltung unabdingbar.<br />

Ein zweimaliges Erscheinen<br />

ist noch vermittelbar, aber drei- oder gar<br />

viermal, weil Unterlagen fehlten oder<br />

Bundesanfragen noch nicht beantwortet<br />

wurden, das muss nicht sein und<br />

erhöht nur unnötig den Arbeitsaufwand<br />

in der Behörde. Die ist nicht daran interessiert<br />

und schon gar nicht Schuld.<br />

Abhilfe für ein solches Dilemma schafft<br />

eine gut strukturierte Terminvergabe.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Der Bürger weiß, wann er sich an wen wenden muss und wo er diesen Mitarbeiter<br />

findet. Mit seinem speziellen Termin hat er auch eine dem Anliegen entsprechende<br />

Mitbringliste erhalten und seine Unterlagen hoffentlich komplett. Das Besondere an<br />

dieser Software ist die enge Verknüpfung zu den Fachanwendungen der Kommunix<br />

GmbH. Ein Termin wird direkt aus dem Fachprogramm vergeben und spiegelt sich<br />

in beiden, dem Fachverfahren sowie der Terminverwaltung, wieder. Die Nutzungsmöglichkeiten<br />

sind sehr vielfältig und von den jeweiligen Anwendern für Publikums<br />

steuernde und ebenso für Verwaltungs interne Zwecke auf den eigenen Workflow<br />

einzurichten. Bürger und Verwaltung sind sich sicher, einen wirklich effektiven und<br />

erfolgreichen Termin zu haben. Und mit der noch folgenden Web-Komponente ist<br />

für den Bürger ein Termin auch bequem über die Homepage der Stadt oder des<br />

Kreises online vereinbar.<br />

Service für Behördentermine in <strong>Berlin</strong>: eAppointment<br />

Foto: Frank Zapf - Fotolia.de<br />

Einen Wunschtermin mit Behörden in <strong>Berlin</strong> über das Internet: Das <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) unterstützt gemeinsam mit <strong>Berlin</strong>Online<br />

Stadtportal GmbH & Co. KG und dem Heinrich-Hertz-Institut das Landesamt für<br />

Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) bei der Realisierung dieses Service.<br />

Weitere Teilnehmer des Pilotprojekts sind die Bürgerämter in Friedrichshain-<br />

Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf und Pankow.<br />

Mit dem Angebot haben die <strong>Berlin</strong>er die Möglichkeit, ihren Besuchstermin bei<br />

zunächst ausgewählten Bürgerämtern online zu reservieren. Das Projekt des elektronischen<br />

Systems zur Terminvereinvereinbarung (eAppointment) ist ein Baustein zur<br />

Entwicklung von eGovernment-Angeboten der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung.<br />

Die teilnehmenden Behörden gehen mit dem Service einen Schritt auf den Bürger zu:<br />

bei ihnen können Kundinnen und Kunden jetzt ihren Wunschtermin sofort über das<br />

Internet buchen. Die Terminbestätigung erfolgt wahlweise als druckfähiges Dokument,<br />

per Mail oder per SMS. Darüber hinaus können sich die Kunden per SMS zu<br />

einem frei wählbaren Zeitpunkt an den Termin erinnern lassen. Diese Dienstleistung,<br />

die sich zurzeit noch in der Erprobungsphase befindet, ist für die Bürger kostenlos.<br />

Das Terminvereinbarungssystem kann auch als umfassendes Zeitmanagementsystem<br />

genutzt werden. Es basiert auf dem Zeitmanagementsystem für Behörden des<br />

Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik - Heinrich-Hertz-Institut. Das System<br />

wird kunden- und behördenseitig über einen Webbrowser bedient. (PB/EB) <br />

4/09 27


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Verfahren zum Korruptionsregister in <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong> - Mit dem Gesetz zur Einrichtung und Führung eines Registers über<br />

korruptionsauffällige Unternehmen in <strong>Berlin</strong> (Korruptionsregistergesetz –<br />

KRG) vom 19. April 2006 (GVBl. S. 358) ist bei der Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung in der Abteilung VI eine zentrale Informationsstelle eingerichtet<br />

worden, die das Korruptionsregister führt. Nach dem Gesetz sind die Vergabestellen<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> verpflichtet, bei dieser Informationsstelle die Zuverlässigkeit der<br />

potentiellen Auftragnehmer abzufragen.<br />

Die Informationsstelle nimmt die Meldungen von der für Wirtschaftsstrafsachen<br />

zuständigen Staatsanwaltschaft entgegen und trägt sie in das Korruptionsregister ein.<br />

Die Eintragungen umfassen Personendaten (Name, Vorname, Geburtsdatum und<br />

Geburtsort) des gesetzlichen Vertreters oder geschäftsführenden Gesellschafters<br />

des Unternehmens, den Verurteilungsgrund und die Tilgungsfrist.<br />

Bis zur Einführung des automatisierten Auskunftssystems im Juni <strong>2009</strong> waren im<br />

Korruptionsregister ca. 2 000 natürliche Personen und Unternehmen eingetragen.<br />

Das Korruptionsregister bestand aus einer geschützten Excelliste. Die Informationsstelle<br />

beantwortete täglich ca. 100 Anfragen per Fax.<br />

Die technische Umsetzung des Korruptionsregistergesetzes besteht jetzt aus zwei<br />

Modulen:<br />

Die Voraussetzung zur Nutzung des<br />

Web- Verfahrens in den Vergabestellen<br />

ist eine Zugangsberechtigung mit einem<br />

persönlichen Passwort. Die Nutzungsberechtigung<br />

wird von der Leitung der<br />

Informationsstelle auf schriftlichen Antrag<br />

erteilt. Der Benutzer sendet in der<br />

Anwendung eine Anfrage mit Angabe<br />

von Name, Vorname, Geburtsort und<br />

Geburtsdatum und erhält eine Ja/Nein<br />

Auskunft (eine Eintragung liegt vor oder<br />

nicht). Die Datenkommunikation findet<br />

verschlüsselt statt.<br />

Die Bildschirmmasken sind analog dem<br />

ehemaligen Faxformular aufgebaut und<br />

können für die Akte gedruckt werden.<br />

Im Falle einer Ja–Auskunft ist die<br />

Vergabestelle verpflichtet, vor der Auftragsvergabe<br />

weitere Auskunfte bei der<br />

Informationsstelle per Fax einzuholen.<br />

Momentan enthält das Korruptionsregister<br />

ca. 2.500 Einträge.<br />

Es wird von ca. 250 Sachbearbeiter/<br />

innen der Vergabestellen genutzt und<br />

bedient täglich ca. 50 Anfragen, Tendenz<br />

steigend.<br />

Das erste Modul ist eine SenStadt interne Anwendung zur Dateneingabe und Pflege<br />

des Korruptionsregisters. Diese Anwendung ist eine Eigenentwicklung mit einer<br />

MySQL Datenbank und löst die bisherige Excelliste ab. Die Anwendung ermöglicht<br />

differenzierte Benutzerrechte, gleichzeitige Zugriffe sowie bessere Such- und<br />

Reportfunktionen für die Sachbearbeiter/innen.<br />

Das zweite Modul ist eine Webauskunft im Internet. Die Anwendung ist durch die<br />

Firma 3-point concepts GmbH in kurzer Zeit unter Berücksichtigung der Barrierefreie<br />

Informationstechnik-Verordnung (B<strong>IT</strong>V) erstellt worden. Die zugrunde liegende<br />

Auskunftsdatenbank wird täglich aus der Arbeitsdatenbank aktualisiert.<br />

Weitere Informationen zum Korruptionsregister<br />

finden Sie unter:<br />

http://www2.senstadt.verwaltberlin.de/service/korruptionsregister/<br />

index.shtml (Intranet) und http://<br />

www.stadtentwicklung.berlin.de/<br />

service/korruptionsregister/( Internet)<br />

OJUNSUREN RUCK<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

<strong>Berlin</strong><br />

<br />

4/09 28


Grundprinzipien des<br />

modernen Verwaltungshandelns<br />

sind in der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

verankert<br />

<strong>Berlin</strong> - Das Verwaltungsreform-<br />

Grundsätze-Gesetz (VGG) hat<br />

dazu geführt, dass die Grundprinzipien<br />

eines modernen Verwaltungshandelns<br />

dauerhaft in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung verankert sind und die Kunden-<br />

und Mitarbeiterorientierung der<br />

Behörden verbessert wurden. Der Senat<br />

hält es deshalb für zweckmäßig, wesentliche<br />

im VGG geregelte Sachverhalte in<br />

bestehende Fachgesetze zu überführen,<br />

um sie dort in ihrem jeweiligen fachlichen<br />

Kontext einzuordnen. Parallel dazu<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Gesetzes hervor, den der Senat am 20. Oktober <strong>2009</strong> auf Vorlage von Innen- und<br />

Sportsenator Dr. Ehrhart Körting beschlossen hat.<br />

Der Bericht macht deutlich, dass sich die Verwaltungskultur in den zehn Jahren seit<br />

Inkrafttreten des Gesetzes grundlegend verändert hat. Obwohl die knappen Haushaltskassen<br />

und die angespannte Personalsituation vor allem in den Bezirken nicht immer<br />

eine optimale Umsetzung der Gesetzesvorgaben ermöglichen, kann doch festgestellt<br />

werden, dass die Behörden ihren Service in den vergangenen Jahren wesentlich<br />

verbessert haben. Das Gleiche gilt für die interne Verwaltungssteuerung sowie für die<br />

Anwendung von Personalentwicklungsinstrumenten.<br />

Insgesamt hat es sich bewährt, die Verwaltungsmodernisierung in ihren Anfängen<br />

durch ein gesondertes Gesetz zu unterstützen. Nach einer Dekade erscheint es nun<br />

sinnvoll, die Grundsätze einer modernen Verwaltung als bewährte Routineaufgabe<br />

in bestehenden Fachgesetzen zu regeln. Eine Spezialgesetzgebung zur<br />

Verwaltungsmodernisierung ist dagegen nicht mehr erforderlich.<br />

Das VGG wurde 1999 vom Abgeordnetenhaus verabschiedet, um die Strukturen<br />

und internen Abläufe in den Behörden zu modernisieren und die Kunden- und<br />

Mitarbeiterorientierung der Verwaltung zu stärken. Das Gesetz enthält z. B. Bestimmungen<br />

zur Bürgerorientierung, zum Wettbewerb, zum Personalmanagement oder<br />

der Struktur der Behörden. Es schreibt unter anderem vor, dass der Senat jährlich auf<br />

Grund eines vom Abgeordnetenhaus vorzulegenden Fragenkatalogs über den<br />

Sachstand in den Behörden Auskunft zu geben hat. (LPD)<br />

<br />

Neues zur Verwaltungsmodernisierung<br />

Zweiter Platz bei bundesweitem eGovernment-Wettbewerb<br />

<strong>Berlin</strong> - Beim 9. bundesweiten eGovernment-Wettbewerb von Bearing Point<br />

und CISCO errang die Senatsverwaltung für Inneres und Sport mit der Studie<br />

„ServiceStadt <strong>Berlin</strong> 2016“ in der Kategorie „Zukunftsmodell Verwaltung<br />

2030“ einen hervorragenden zweiten Platz. Der eGovernment-Wettbewerb für<br />

Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen gilt als wichtiger Gradmesser für<br />

innovative und kreative <strong>IT</strong>-Projekte in Deutschland. In der Begründung der Jury hieß<br />

es, insbesondere die Verknüpfung sämtlicher Modernisierungsfelder sowie die<br />

beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Wissenschaft zeichne die<br />

Studie aus. Hervorzuheben sei außerdem die Umsetzungsstrategie, die eine sofortige<br />

Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse erlaubte.<br />

Foto: Patrizier-Design - Fotolia.de<br />

erarbeitet die Senatsverwaltung für Inneres<br />

und Sport im Auftrag des<br />

Staatssekretärsausschusses zur Verwaltungsmodernisierung<br />

Vorschläge für ein<br />

Gesetz über eGovernment- und<br />

Organisationsfragen. Dieses Gesetz<br />

könnte gleichsam dazu dienen, dauerhaft<br />

erforderliche materielle Bestimmungen<br />

des VGG zu regeln. Das geht aus<br />

dem jährlichen Bericht zur Umsetzung<br />

des Verwaltungsreform-Grundsätze-<br />

Umsetzung Difu-Studie „ServiceStadt <strong>Berlin</strong> 2016“<br />

Ein zentrales Ziel bei der Erarbeitung der im Mai <strong>2009</strong> veröffentlichten Difu Studie<br />

„ServiceStadt <strong>Berlin</strong> 2016 - Anforderungen an die zukünftige Ausgestaltung der<br />

Leistungs- und Serviceangebote im Land <strong>Berlin</strong> unter sich verändernden Rahmenbedingungen“<br />

war die Umsetzbarkeit der wissenschaftlichen Empfehlungen zur<br />

Verwaltungsmodernisierung in die Verwaltungspraxis.<br />

Erste Reformschritte mit Blick auf die Vorschläge des Deutschen Instituts für<br />

Urbanistik sind nun vollbracht. So beschloss der Staatssekretärsausschuss zur<br />

Verwaltungsmodernisierung in seiner Sitzung am 14. September <strong>2009</strong> die Aufnahme<br />

von zehn Projekten und Vorhaben als Konsequenz aus der Difu-Studie in das<br />

aktuelle Modernisierungsprogramm.<br />

<br />

4/09 29


Mit den Projekten sollen in den<br />

nächsten Jahren neue Wege im Bereich<br />

der Lebenslagenorientierung und des<br />

Diversity Managements beschritten,<br />

wichtige Studienergebnisse auf die Bezirke<br />

ausgeweitet, Partizipationsmöglichkeiten<br />

verbreitert, rechtliche und<br />

organisatorische Grundlagen für ein<br />

flächendeckendes eGovernment geschaffen<br />

sowie Vorarbeiten für eine gemeinsame<br />

Anlaufstelle in den <strong>Berlin</strong>er<br />

Bezirken erarbeitet werden.<br />

ServiceStadt <strong>Berlin</strong> nimmt weitere<br />

Projekte auf<br />

Bei dem Modernisierungsprogramm<br />

ServiceStadt <strong>Berlin</strong> handelt es sich nicht<br />

um ein statisches Programm, sondern<br />

um einen dynamischen Prozess. Einmal<br />

mehr zeigte sich dies bei der jüngsten<br />

Sitzung des Staatssekretärsausschusses<br />

zur Verwaltungsmodernisierung am 14.<br />

September <strong>2009</strong>, als neben den zehn<br />

Projekten und Vorhaben, die aus der<br />

Difu3 Studie resultieren, fünf weitere<br />

Projekte aufgenommen wurden, um den<br />

Modernisierungsprozess weiter voranzutreiben.<br />

Dabei handelt es sich um zwei Projekte,<br />

die das Konzept zur Optimierung der<br />

Ordnungsämter organisatorisch (BA<br />

Tempelhof-Schöneberg) und <strong>IT</strong>seitig<br />

(Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten)<br />

umsetzen. Daneben<br />

wird die Senatsverwaltung für Inneres<br />

und Sport in vier Pilotbezirken ein Zeitmanagementsystem<br />

in den Bürgerämtern<br />

einführen, welches das bestehende<br />

Terminmanagement um ein Wartemanagement<br />

für „Spontankunden“, die<br />

keinen Termin vereinbart haben, erweitert.<br />

Zur Stärkung des zivilgesellschaftlichen<br />

Engagements wird die Senatsverwaltung<br />

für Inneres und Sport eine enge gesamtstädtische<br />

Verknüpfung des nach-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

barschaftlichen Engagements mit den Ordnungsämtern vorantreiben. Das Vorhaben<br />

entspricht mit seinem partizipativen Ansatz dem Prinzip der „aufsuchenden<br />

Verwaltung“ der „ServiceStadt <strong>Berlin</strong> 2016“.<br />

Schließlich soll gemäß einem Beschluss des Abgeordnetenhauses die ab der nächsten<br />

Legislaturperiode gültige einheitliche Ämterstruktur der Bezirke mit „nachhaltiger<br />

Verfahrensmodernisierung“ verbunden werden. Dazu sollen die Verwaltungsverfahren<br />

der Bezirksämter vereinheitlicht und unter den Gesichtspunkten der<br />

Bürger- und Wirtschaftsfreundlichkeit, Kostenminimierung und durchgängigen <strong>IT</strong>-<br />

Unterstützung vereinfacht werden. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport wird<br />

ihre Vorgehensplanung dem Senat zur Beschlussfassung vorlegen und dabei eine<br />

Beteiligung des Rats der Bürgermeister vorsehen.<br />

Bei näherem Interesse können die Angehörigen der Verwaltung dem Projektportal<br />

im Intranet weitergehende Einzelheiten und die Kontaktdaten der Ansprechpartner<br />

entnehmen. http://www.verwalt-berlin.de/projektportal<br />

(Auszug aus dem Newsletter Nr. 11 zur Verwaltungsmodernisierung im Land<br />

<strong>Berlin</strong>, September <strong>2009</strong>. Mit freundlicher Genehzmigung der Senatsverwaltung für<br />

Inneres und Sport <strong>Berlin</strong>, Abteilung ZS)<br />

<br />

Elektronische Bürgerdienste stark nachgefragt<br />

<strong>Berlin</strong> - Die übergroße Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich mehr Online-<br />

Angebote der öffentlichen Verwaltung. Annähernd drei von vier Deutschen<br />

über 14 Jahren (73 Prozent) halten Informationsangebote der Ämter und<br />

Behörden im Internet für wichtig. Diese Meinung teilt selbst bei den Senioren über<br />

65 Jahren jeder Zweite (56 Prozent). Das hat eine repräsentative Umfrage des<br />

Hightech-Verbands B<strong>IT</strong>KOM ergeben. „Der Wunsch nach elektronischen Bürgerdiensten<br />

ist in allen Altersgruppen sehr groß. Die meisten Ämter hinken im Internet<br />

auch den Senioren hinterher und sollten ihre Internetangebote weiter ausbauen“,<br />

sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.<br />

Nachholbedarf gibt es besonders bei der Interaktivität. Die Webseiten der Verwaltungen<br />

bieten heute vor allem reine Informationen. Scheer: „Die Internetseiten der<br />

staatlichen Stellen verfügen bisher kaum über einen Rückkanal. Das Internet ist aber<br />

keine Einbahnstraße, sondern ein interaktives Medium, das auch so eingesetzt<br />

werden sollte.“ Dass die Mehrheit der Bürger ihrerseits aktiv elektronisch mit<br />

Behörden kommunizieren will, belegt die B<strong>IT</strong>KOM-Studie. So möchten knapp 56<br />

Prozent aller Deutschen per E-Mail mit Behörden und Ämtern in Kontakt treten.<br />

Das Angebot, mit Mitarbeitern im Live-Chat Fragen zu klären, begrüßen immerhin<br />

fast vier von zehn Bundesbürgern (39 Prozent).<br />

Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) wünscht sich außerdem die Möglichkeit,<br />

Anträge direkt auf den Internetseiten der öffentlichen Hand zu stellen, zum<br />

Beispiel den Bauantrag, beim Umzug oder bei der Anmeldung von Fahrzeugen. Ein<br />

fast ebenso großer Teil (52 Prozent) möchte den aktuellen Bearbeitungsstand von<br />

Anträgen online abfragen können – so wie schon heute Postkunden den Versandweg<br />

ihres Pakets im Internet verfolgen können. Scheer: „In der Verwaltung steht die<br />

Digitalisierung der meisten Verwaltungsabläufe noch aus.“<br />

Wie hoch das Interesse an E-Government ist, zeigt die elektronische Steuererklärung<br />

(ELSTER). Die Zahl der Nutzer steigt von Jahr zu Jahr. Allein im Jahr 2008 sind <br />

4/09 30


drei Millionen neue Bürger hinzugekommen,<br />

die ihre Steuererklärung<br />

erstmals elektronisch abgegeben haben.<br />

Zur Methodik: Die zitierten Daten wurden<br />

im Rahmen einer repräsentativen<br />

Studie der ARIS Umfrageforschung im<br />

Auftrag des B<strong>IT</strong>KOM erhoben. Befragt<br />

wurden dafür 1.002 deutschsprachige<br />

Personen in Privathaushalten ab 14 Jahren.<br />

(PM)<br />

De-Mail geht in die<br />

Testphase: So einfach<br />

wie E-Mail und so<br />

sicher wie die<br />

Papierpost<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Neben wichtigen Unterstützern wie dem Hightech-Verband B<strong>IT</strong>KOM und dem<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. ist es dem Engagement<br />

der Internet Service Provider 1&1 Internet AG mit GMX und WEB.DE, sowie T-<br />

Home und T-Systems zu verdanken, dass De-Mail inzwischen soweit ausgereift ist,<br />

dass die Pilotierung in der Stadt Friedrichshafen am Bodensee begonnen werden<br />

konnte.<br />

Bei der bundesweiten Einführung von De-Mail werden die Anbieter durch das<br />

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) akkreditiert. „Bürgerinnen<br />

und Bürger, die De-Mail nutzen wollen, können sich auf die von den Providern<br />

bereitgestellte Sicherungsinfrastruktur verlassen. Denn die Anbieter müssen vorab<br />

definierte Anforderungen an die Sicherheit im Rahmen einer sorgfältigen Überprüfung<br />

durch das BSI nachweisen und zwar bevor sie in Betrieb gehen“, erläuterte Dr.<br />

Hartmut Isselhorst, Abteilungspräsident im BSI auf der Pressekonferenz. Abgesicherte<br />

Anmeldeverfahren und Verbindungen zu dem Provider sowie verschlüsselte<br />

Transportwege sorgen dabei für einen rechtsverbindlichen De-Mail-Versand und -<br />

Empfang.<br />

„Die De-Mail macht E-Mails sicher, und zwar für alle. De-Mails sind vertraulich wie<br />

ein persönlich überreichter Brief und komfortabel wie ein Mausklick. Die De-Mail<br />

wird E-Government und E-Commerce so richtig in Schwung bringen““, prophezeite<br />

Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Hightech-Verbands B<strong>IT</strong>KOM.<br />

<strong>Berlin</strong> - Dr. Hans Bernhard Beus,<br />

Staatssekretär im Bundesministerium<br />

des Innern und Beauftragter<br />

der Bundesregierung für<br />

Informationstechnik, hat Anfang Oktober<br />

auf einer Pressekonferenz in <strong>Berlin</strong><br />

den Beginn der Pilotierung von De-Mail<br />

angekündigt: „Mit der De-Mail wird<br />

Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen<br />

und Verwaltung eine einfach zu nutzende<br />

Technologie angeboten, um sicher,<br />

rechtsverbindlich und vertraulich im<br />

Internet miteinander zu kommunizieren.<br />

Das ist im E-Business ebenso wichtig<br />

wie im E-Government.“<br />

Die Rahmenbedingungen für die sichere<br />

und vertrauliche Kommunikation im<br />

Internet - und damit für mehr Selbstbestimmung<br />

in der Informationsgesellschaft<br />

- werden vom Staat bestimmt.<br />

Die Umsetzung von De-Mail in<br />

Form konkreter Produkte bzw. Dienste<br />

erfolgt durch interessierte Unternehmen,<br />

die sich an diesen Rahmen halten. Auf<br />

diese Weise entsteht mit De-Mail eine<br />

flächendeckende und gleichzeitig<br />

wettbewerbsfreundliche Infrastruktur<br />

für sichere elektronische Kommunikation,<br />

die voraussichtlich ab dem kommenden<br />

Jahr bundesweit genutzt werden<br />

kann.<br />

Foto: James Steidl - Fotolia.de<br />

An der Entwicklung von De-Mail beteiligen sich vier Internet Service Provider. Auf<br />

der Pressekonferenz erläuterten sie ihre Motive für die Beteiligung an dem Projekt.<br />

Jürgen Schulz, Leiter Geschäftsbereich Öffentliche Auftraggeber, T-Systems:<br />

„Erstmals haben wir die Chance, dass sich vertrauliche, fälschungssichere und<br />

rechtsverbindliche elektronische Kommunikation deutschlandweit durchsetzt. Die<br />

Deutsche Telekom und T-Systems unterstützen dieses wichtige Projekt deshalb mit<br />

besonderem Engagement. Und wir freuen uns sehr darüber, dass der Startschuss für<br />

die De-Mail in unserer Zukunftswerkstatt T-City fällt.“<br />

<br />

4/09 31


Für die 1&1 Internet AG, sprach<br />

Tino Anic, Head of Portal Applications:<br />

„Das gemeinsame Ziel unserer Marken<br />

GMX und WEB.DE ist es, für die Art<br />

von elektronischer Kommunikation, die<br />

eine hohe, standardisierte Rechtssicherheit<br />

und Rechtsverbindlichkeit<br />

erfordert und daher aktuell noch in<br />

Papierform erfolgt, ein entsprechendes<br />

digitales Angebot für unsere Nutzer zu<br />

schaffen.“<br />

Christoph Schmallenbach, Mitglied des<br />

Vorstandes, Generali Deutschland Holding<br />

AG sowie Mitglied des Ausschusses<br />

Betriebswirtschaft und Informationstechnologie<br />

des GDV e.V.: „In einer<br />

Welt, in der das Internet unverzichtbar<br />

geworden ist, hat die elektronische Kommunikation<br />

auch in der Versicherungswirtschaft<br />

eine zentrale Bedeutung, die<br />

in Zukunft noch weiter zunehmen wird.<br />

Um den zu Recht hohen Anforderungen<br />

an eine datengeschützte und sichere<br />

E-Mail-Kommunikation Rechnung zu<br />

tragen, gilt es nun, EINE für alle zugängliche<br />

Infrastruktur zu schaffen. Die<br />

deutsche Versicherungswirtschaft hat<br />

sich daher im Projekt ‚Bürgerportale/<br />

De-Mail‘ im Sinne ihrer Kunden und<br />

Partner von Anfang an aktiv eingebracht<br />

und ist Vorreiter bei der Pilotierung.“<br />

„Die Etablierung elektronischer Dienste<br />

in der Gesellschaft gehört zu den<br />

Hauptanliegen des Bundesverbandes<br />

Digitale Wirtschaft (BVDW). Daher<br />

unterstützen wir das De-Mail-Projekt.<br />

In der privaten wie geschäftlichen Kommunikation<br />

ist die E-Mail inzwischen<br />

allgegenwärtig. Mit De-Mail wird dafür<br />

gesorgt, dass jetzt auch ein rechtssicherer<br />

und rechtsverbindlicher Austausch von<br />

Nachrichten und Dokumenten per E-<br />

Mail zwischen Bürgern, Behörden und<br />

Unternehmen möglich wird“, sagt<br />

BVDW-Präsident Arndt Groth.<br />

Erste De-Mail verschickt<br />

25 Jahre nachdem Prof. Werner Zorn,<br />

einer der Gründerväter des deutschen<br />

Internet, die erste E-Mail empfing, die<br />

jemals an ein deutsches Postfach geschickt<br />

wurde, hat ihm Herr Dr.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die erste versandte De-Mail im Wortlaut:<br />

Betreffzeile: Erste De-Mail in Deutschland<br />

Sehr geehrter, lieber Herr Prof. Zorn,<br />

vor 25 Jahren haben Sie die erste E-Mail in Deutschland empfangen. Schon<br />

damals war klar, dass die E-Mail eine einzigartige Erfolgsgeschichte<br />

schreiben wird. Ein Vierteljahrhundert später machen wir einen weiteren<br />

großen Schritt und Sie sind wieder an der Premiere beteiligt: Heute<br />

erhalten Sie die erste De-Mail in Deutschland.<br />

Ich bin der festen Überzeugung, dass sich die De-Mail ebenso durchsetzen<br />

wird wie die bekannte E-Mail. De-Mails sind vertraulich wie ein<br />

persönlich überreichter Brief und komfortabel wie ein Mausklick. Die De-<br />

Mail wird E-Government und E-Commerce so richtig in Schwung bringen.<br />

Herzliche Grüße,<br />

Bernhard Rohleder<br />

Die Antwort auf die erste versandte De-Mail:<br />

Betreffzeile: „Vertrauen ist gut, De-Mail ist besser!“<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Rohleder,<br />

herzlichen Dank für die erste De-Mail.<br />

Mit zunehmender rechtlicher Relevanz der Kommunikation über das<br />

offene Internet stellt dieser neue Dienst einen großen Schritt nach vorn dar,<br />

über den ich mich schon zu meiner Zeit an der Uni Karlsruhe gefreut hätte.<br />

Ich wünsche dem Projekt eine große Akzeptanz und seinen Förderern und<br />

Anbietern viel Erfolg!<br />

Ihr Prof. Werner Zorn<br />

www.hpi.uni-potsdam.de/zorn<br />

Bernhard Rohleder vom Hightech-Verband B<strong>IT</strong>KOM die erste De-Mail geschickt.<br />

Der Versand der De-Mail erfolgte im Rahmen der Pressekonferenz des Bundesinnenministeriums.<br />

Ab dem kommenden Jahr soll De-Mail bundesweit eingeführt<br />

werden. (PM/PR)<br />

<br />

„Elektronische Baugenehmigung“ realisiert<br />

elektronische Behördenbeteiligung<br />

Im Projekt „Elektronisches Bau- und Genehmigungsverfahren in <strong>Berlin</strong> (eBG)“<br />

wurde die dritte Ausbaustufe des vierstufigen Einführungskonzeptes erreicht:<br />

Zur Messe Moderner Staat Ende November in den <strong>Berlin</strong>er Messehallen wurde<br />

die elektronische Behörden und Dienststellenbeteiligung produktiv geschaltet.<br />

Die bauaufsichtlichen Beteiligungserfordernisse können elektronisch absolviert<br />

werden. Ende Juli 2010 wird das Leitprojekt im Rahmen des Regierungs- <br />

4/09 32


und Modernisierungsprogramms<br />

„ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ vorläufig beendet,<br />

wenn die vorgangsinterne Kommunikation<br />

workflowbasiert in allen Bauaufsichtsbehörden<br />

produktiv genutzt wird. Mit dieser<br />

komplexen Lösung reduziert sich der<br />

bisherige Aufwand gegenüber der papierbasierten<br />

Lösung deutlich.<br />

Im Jahr 2006 ist die Neuregelung der<br />

Bauordnung für <strong>Berlin</strong> in Kraft getreten<br />

ist. Daraufhin hat die Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung gemeinsam mit den<br />

<strong>Berlin</strong>er Bezirken alle Prozesse und<br />

Abläufe einheitlich neu gestaltet. Auf<br />

dieser Grundlage wurde im Rahmen einer<br />

europaweiten Ausschreibung die<br />

Beschaffung der webbasierten Fachanwendung<br />

durchgeführt. Bis Ende <strong>2009</strong><br />

werden nun die letzten Baugenehmigungsbehörden<br />

auf die einheitliche Fachanwendung<br />

umgestiegen sein. Dann gehört<br />

die Verfahrensvielfalt in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Bauaufsicht der Geschichte an. Fast<br />

alle Bezirke haben Altdaten in das neuen<br />

Verfahren migrieren lassen.<br />

Auf Beschluss des Projektlenkungsausschusses<br />

sollen alle Bauaufsichtsbehörden<br />

bis zum 31. Juli 2010 die elektronische<br />

Behördenbeteiligung produktiv<br />

einsetzen. Damit wird Stufe 3 etwas<br />

verspätet erreicht. Wie es mit dem<br />

Projektverlauf anschließend weitergeht,<br />

soll dann entschieden werden. Das strategische<br />

Ziel des Projekts ist es immer<br />

noch, alle bauaufsichtlichen Verfahren<br />

von der Antragstellung bis zur Bescheidübersendung<br />

rechtssicher vollelektronisch<br />

abzuwickeln. Da für das eBG<br />

jedoch keine eGovernment-Insellösungen<br />

geschaffen werden soll, bedarf<br />

es diverser verwaltungsrechtlicher<br />

Grundsatzentscheidungen, die noch<br />

ausstehen.<br />

Mit der Umsetzung der elektronischen<br />

Behördenbeteiligung kann bereits eine<br />

signifikante Reduzierung des Aufwands<br />

erwartet werden, denn umfangreiche<br />

Kopiervorgänge und lange Postwege für<br />

die erforderlichen Behördenbeteiligungen<br />

entfallen. Damit werden diese<br />

Verfahren künftig effektiver und effizienter<br />

bearbeitet.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Ausschließlich webbasierte Module kommen für die Behördenbeteiligung zum<br />

Einsatz, wie die Fachanwendung eBG selbst auch. Somit entfällt jeglicher Installationsaufwand<br />

bei den verschiedensten Behörden und Dienststellen. Lediglich ein aktueller<br />

Browser mit Java und ein Textverarbeitungsprogramm sind erforderlich. Jeder<br />

kann sich denken, dass es eine nicht lösbare Aufgabe wäre, bei einer unbestimmbaren<br />

Anzahl von Arbeitsplätzen in allen Bezirken sowie in einigen Senats- und Bundesverwaltungen<br />

eine Softwarekomponente lokal installieren zu lassen.<br />

Die Schulungen für die Bezirke und den übrigen beteiligten Ämtern sind nach dem<br />

inzwischen bewährten Multiplikatorenkonzept angelaufen. Parallel läuft derzeit die<br />

Beteiligung der Personalvertretungen sowie zum Datenschutz. Die technischen<br />

Tests sind abgeschlossen.<br />

Ausschnitt Beteiligungsmodul<br />

Was kann die sogenannte „elektronische Beteiligung“?<br />

• Sämtliche eingehenden Bauvorlagen (z. B. Bauzeichnungen bis DIN A0)<br />

werden eingescannt und in einer elektronischen Akte abgelegt.<br />

• Bauaufsichtliche Prüfvermerke werden bei Bedarf digital auf dann elektronische<br />

Bauvorlagen mithilfe des Moduls AutoVUE angebracht.<br />

• Die Bauaufsicht beteiligt die erforderlichen Behörden und Dienststellen,<br />

indem aus eBG ein elektronischer Workflowprozess angestoßen wird. Alle<br />

Behörden können gleichzeitig beteiligt werden. Ein Versand kompletter<br />

Papierakten per Dienstpost entfällt vollständig.<br />

• Die Beteiligten werden per Email über neue Stellungnahmeersuchen informiert<br />

und können in die elektronische Vorgangsakte einsehen.<br />

• Je nach organisatorischer Festlegung können die zuständigen Sachbearbeiter<br />

selbstständig oder gem. Verfahrensfestlegung mit der Behördenleitung eine<br />

elektronische Stellungnahme abgeben.<br />

• Die rechtlich bindenden Fristen werden überwacht und bei Bedarf gibt es<br />

eine elektronische Erinnerung.<br />

• Wurde eine Stellungnahme abgegeben oder wurde eine Frist überschritten,<br />

wird die Bauaufsicht darüber (wieder per Email) informiert.<br />

<br />

4/09 33


Insgesamt werden ca. 450 Arbeitsplätze<br />

allein in den Bauaufsichtsbehörden<br />

mit der neuen Lösung arbeiten.<br />

Hinzu kommen die beteiligten Behörden<br />

und Dienststellen aller<br />

Verwaltungsebenen.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Doch es bedarf auch der zeitnahen Anpassung des Bauordnungsrechts, so dass<br />

Bauanträge nicht mehr in Papierform eingereicht werden müssen.<br />

Auch wenn die letzen Bezirke erst bis<br />

Ende <strong>2009</strong> ihre ersten produktiven<br />

Schritte im eBG absolviert haben werden,<br />

werden diese bis Ende Juli 2010<br />

ebenfalls in der Lage sein, die elektronische<br />

Beteiligung zu nutzen, da die<br />

Funktionalitäten bereits jetzt allen Bezirken<br />

zur Verfügung stehen. Man profitiert<br />

dort vom erheblichen Engagement<br />

und der konzeptionellen Vorarbeit<br />

der pilotierenden Bezirke.<br />

Preview 2010<br />

Der erreichte Stand sorgt jedoch nicht<br />

dafür, dass die Protagonisten ihre Hände<br />

in den Schoss legen können. Die<br />

elektronische Akte der Fachanwendung<br />

eBG wird zum Jahresbeginn 2010 auf<br />

ein Dokumentenmanagementsystem<br />

umgestellt. Damit werden Handhabung<br />

und Umgang mit dem elektronischen<br />

Datenbestand erheblich verbessert. Des<br />

Weiteren wird das sogenannte Modul<br />

zur Expertenauskunft produktiv geschaltet.<br />

Behörden und Dienststellen, die nicht<br />

in den Baugenehmigungsverfahren regelmäßig<br />

zu beteiligen sind, aber zur<br />

Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben<br />

auf bestimmte Informationen der Bauaufsicht<br />

angewiesen sind, erhalten damit<br />

eine umfangreiche Auskunftsmöglichkeit,<br />

die die datenschutzrechtlichen<br />

Belange beachten wird.<br />

Zum Einsatz gelangen werden auch sogenannte<br />

eDialog-Dienste des eBG.<br />

Diese ermöglichen die Definition eigenständiger<br />

Dialogmasken durch die Geschäftsstelle<br />

eBG. Der Dienst unterstützt<br />

alle wichtigen Dialogelemente und<br />

bietet flexible Positionierungen z.B. von<br />

Eingabefeldern, Auswahlfeldern oder<br />

dynamischen Tabellen, natürlich alles<br />

webbasiert.<br />

Die neue GGO I wird zwar die elektronische<br />

Verwaltungsarbeit verankern.<br />

Ausschnitt Bearbeitungsmodul Oracle AutoVUE für Bauzeichnungen<br />

Pilotiert wird bereits beim FMS-Landesdienst des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> (Formularmanagementservice)<br />

eine assistentengestütze Bauanzeige für Verfahren nach § 63<br />

der <strong>Berlin</strong>er Bauordnung einschl. des Uploads von elektronischen Bauvorlagen.<br />

Nach Plausibilitätsprüfungen sollen die Daten direkt an die Fachanwendung eBG<br />

übergeben und weiter bearbeitet werden können. Zudem gilt es eine einheitliche<br />

Portallösung für die Antragsteller im Internetangebot des Landes <strong>Berlin</strong>s umzusetzen.<br />

Ein wachsames Auge wird auch auf das Projekt zur <strong>IT</strong>-Umsetzung der Europäischen<br />

Dienstleistungsrichtlinie geworfen. Dort angekündigte Dienste zur Garantie der<br />

Authentizität, Vertraulichkeit und Integrität könnten auch im Zusammenhang von<br />

eBG zur Nachnutzung gelangen. Es bleibt viel zu tun.<br />

eBG im Netz: www.berlin.de/ebg/ = www.ebg.berlin.de<br />

DIRK MEYER-CLAASSEN<br />

Leiter Geschäftstelle eBG, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Referat Oberste<br />

Bauaufsicht, Württembergische Str. 6, 10707 <strong>Berlin</strong>, Tel.: +49 30 90125968, Fax: +49<br />

30 90283244, E-Mail: ebg@senstadt.berlin.de <br />

Digitale Karte zum Konjunkturpaket II<br />

Der Bund und das Land <strong>Berlin</strong> investieren im Rahmen des Konjunkturpaketes<br />

II zur Belebung der lokalen Wirtschaft 632 Millionen Euro in die<br />

Modernisierung öffentlicher Infrastruktur. Die Maßnahmen betreffen Schulen,<br />

Kindertagesstätten, Krankenhäuser, Schwimmbäder, Universitäten, wie auch die<br />

energetische Sanierung weiterer öffentlicher Gebäude, Lärmschutzmaßnahmen,<br />

Fahrzeuge und <strong>IT</strong>-Infrastruktur.<br />

<br />

4/09 34


Um die konkreten Baumaßnahmen<br />

des Konjunkturpaketes II der Öffentlichkeit<br />

darzustellen, hat die Senatsverwal-tung<br />

für Stadtentwicklung (SenStadt)<br />

im Auftrag aller an der Umsetzung beteiligten<br />

Senatsverwaltungen eine digitale<br />

Karte der Maßnahmen für <strong>Berlin</strong><br />

angefertigt. Diese Karte wird im Internet<br />

und Intranet mit den von SenStadt bereitgestellten<br />

Diensten des FIS-Broker<br />

präsentiert. Die einzelnen Maßnahmen<br />

sind um Informationen der jeweiligen<br />

Baukosten, Ansprechpartner und weiterführender<br />

Links ergänzt.<br />

Der Internetauftritt der Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung zum<br />

Konjunkturpaket II ist mit den Internet-<br />

Seiten aller projektführenden Stellen und<br />

der Senatsverwaltung für Finanzen<br />

(SenFin) verlinkt.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Abb.: 1<br />

Der Internetauftritt wurde von der<br />

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher am<br />

20.10.<strong>2009</strong> auf einer Pressekonferenz<br />

vorgestellt.<br />

Besonders zu erwähnen ist, dass in der<br />

Karte Maßnahmen aus verschiedenen<br />

Ressorts integriert werden und dass außerdem<br />

bei dieser Präsentation die von<br />

SenStadt beigesteuerte Karte mit einer<br />

von SenFin betriebenen Datenbank verknüpft<br />

wird. Da diese SenFin- Datenbank<br />

von den für die Durchführung der<br />

Maßnahmen zuständigen Stellen dezentral<br />

gepflegt wird, handelt es sich hier<br />

um die erste Karte (zumindest der<br />

SenStadt), die ressortübergreifend und<br />

dynamisch aktualisiert wird.<br />

Mit Hilfe der vorhandenen Adressinformationen<br />

wurde von SenStadt (Abt.<br />

Geoinformation) eine Verortung in einer<br />

digitalen Standortkarte vorgenommen.<br />

Diese Karte und die weiterführenden<br />

Informationen werden im Geodatenangebot<br />

des FIS-Broker präsentiert<br />

und können mit den dort verfügbaren<br />

Informationen aus verschiedensten<br />

Themenbereichen überlagert werden.<br />

Somit besteht die Möglichkeit sich z. B.<br />

schnell über Baurecht, Schutzgebiete und<br />

andere Rahmenbedingungen zu informieren<br />

(Abb. 1).<br />

<br />

Abb..: 2<br />

Abb..: 3<br />

4/09 35


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Zusätzlich zu diesem Angebot gibt es einen thematisch und funktional gefilterten<br />

Auftritt nur für die Informationen zum Konjunkturpaket II. Dieses Angebot wird<br />

über ein sogenanntes FIS-Broker- Szenario gesteuert. Hierbei wird mit Hilfe einer<br />

Konfigurationsdatei die Funktionalität und das Themenangebot des FIS-Broker<br />

sachgerecht auf dieses Thema eingeschränkt.<br />

Die Verlinkung erfolgt so, dass beim Start des Angebots sofort die Karte zum<br />

Konjunkturpaket II mit der Legende erscheint. Die Zusatzinformationen und das<br />

Luftbild <strong>2009</strong> als Hintergrund können eingeblendet werden (siehe Abb. 2 und 3 auf<br />

der vorherigen Seite).<br />

Mit diesen Angeboten soll dem Informationsbedürfnis aus Öffentlichkeit und<br />

Verwaltung über die Verwendung der Mittel des Konjunkturpaketes nachgekommen<br />

werden. Die Startseite im Internet: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/<br />

konjunkturpaket/ und im im Intranet: http://www2.senstadt.verwalt-berlin.de/<br />

bauen/konjunkturpaket/<br />

ELKE WESTERHAUSEN<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Referat Informationstechnik, Verfahrensbetreuung<br />

- ZF <strong>IT</strong> 48<br />

MARKUS BRE<strong>IT</strong>HAUPT<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Referat III F, GIS- Service – III F 3<br />

Infrastrukturregelung für öffentliche <strong>IT</strong> und<br />

Leistungsvergleiche im Grundgesetz verankert<br />

Am 1. August <strong>2009</strong> ist mit den Änderungen des Grundgesetzes (GG) der wichtigste<br />

Teil der Föderalismusreform II in Kraft getreten. Als Bestandteil des<br />

Reformpakets wurde das Grundgesetz um die Artikel 91 c und 91 d ergänzt.<br />

60 Jahre nach Inkrafttreten hält mit Artikel 91 c die Informationstechnik als eine der<br />

bedeutsamsten Infrastrukturen des 21. Jahrhunderts Einzug in die deutsche Verfassung.<br />

Deutschland ist der erste Staat, der Strukturregelungen für die Informationstechnik<br />

mit Verfassungsrang ausstattet. Mit Artikel 91 d wird ein wichtiger Baustein<br />

für die Modernisierung der Verwaltung in der Verfassung verankert.<br />

Umgesetzt werden sollen die Ziele in einem in Kürze in Kraft tretenden Gesetz über<br />

die Verbindung der informationstechnischen Netze des Bundes und der Länder (<strong>IT</strong>-<br />

NetzG) und in einem Staatsvertrag zur Ausführung von Artikel 91 c, der am 1. April<br />

2010 in Kraft treten soll. Mit dem Staatsvertrag wird ein <strong>IT</strong>-Planungsrat als zentrales<br />

Gremium für die föderale Zusammenarbeit in der Informationstechnik geschaffen.<br />

Der <strong>IT</strong>-Planungsrat wird die vom Verbindungsnetz zu erfüllenden technischen<br />

Anforderungen festlegen, Bund-Länder-übergreifende E-Government-Projekte steuern<br />

und darüber hinaus <strong>IT</strong>-Interoperabilitäts- und <strong>IT</strong>-Sicherheitsstandards festlegen.<br />

Mit der neuen verfassungsrechtlichen Grundlage in Artikel 91 d für das Zusammenwirken<br />

von Bund und Ländern bei Vergleichsstudien zur Feststellung ihrer Leistungsfähigkeit<br />

wird ein Signal zur Modernisierung der öffentlichen Verwaltung in<br />

Deutschland gesetzt. Leistungsvergleiche schaffen Transparenz und sorgen für einen<br />

kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der Verwaltung. In der deutschen Verwaltung<br />

fehlt es bislang vielfach noch an einer entsprechenden Vergleichskultur, die sich<br />

international bereits als wirksames Instrument zur Verbesserung staatlichen Handelns<br />

erwiesen hat. Diese Lücke wird jetzt geschlossen. (PR)<br />

<br />

<br />

Artikel 91c GG<br />

(1) Bund und Länder können bei der<br />

Planung, der Errichtung und dem<br />

Betrieb der für ihre Aufgabenerfüllung<br />

benötigten informationstechnischen<br />

Systeme zusammenwirken.<br />

(2) Bund und Länder können auf<br />

Grund von Vereinbarungen die für<br />

die Kommunikation zwischen ihren<br />

informationstechnischen Systemen<br />

notwendigen Standards und Sicherheitsanforderungen<br />

festlegen. Vereinbarungen<br />

über die Grundlagen<br />

der Zusammenarbeit nach Satz<br />

1 können für einzelne nach Inhalt<br />

und Ausmaß bestimmte Aufgaben<br />

vorsehen, dass nähere Regelungen<br />

bei Zustimmung einer in der Vereinbarung<br />

zu bestimmenden qualifizierten<br />

Mehrheit für Bund und Länder<br />

in Kraft treten. Sie bedürfen der<br />

Zustimmung des Bundestages und<br />

der Volksvertretungen der beteiligten<br />

Länder; das Recht zur Kündigung<br />

dieser Vereinbarungen kann<br />

nicht ausgeschlossen werden. Die<br />

Vereinbarungen regeln auch die<br />

Kostentragung.<br />

(3) Die Länder können darüber hinaus<br />

den gemeinschaftlichen Betrieb<br />

informationstechnischer Systeme<br />

sowie die Errichtung von dazu bestimmten<br />

Einrichtungen vereinbaren.<br />

(4) Der Bund errichtet zur Verbindung<br />

der informationstechnischen<br />

Netze des Bundes und der Länder<br />

ein Verbindungsnetz. Das Nähere<br />

zur Errichtung und zum Betrieb des<br />

Verbindungsnetzes regelt ein Bundesgesetz<br />

mit Zustimmung des Bundesrates.<br />

Artikel 91d GG<br />

Bund und Länder können zur Feststellung<br />

und Förderung der Leistungsfähigkeit<br />

ihrer Verwaltungen<br />

Vergleichsstudien durchführen und<br />

die Ergebnisse veröffentlichen.<br />

4/09 36


Aktueller Projektstatus<br />

Neuentwicklung einer<br />

<strong>IT</strong>-Bestands- und<br />

Planungsübersicht der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

In einem ersten Artikel über das Projekt<br />

zur Neuentwicklung der <strong>IT</strong>-<br />

Bestands- und Planungsübersicht<br />

(<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> 3/08, S. 48) hatten wir über<br />

die AufgabensteIlung, Ziele und Projektorganisation<br />

sowie den erfolgten Projektstart<br />

berichtet. Zwischenzeitlich wurden<br />

im Projekt wesentliche Ergebnisse<br />

erarbeitet und verschiedene Meilensteine<br />

erreicht.<br />

Auf Grundlage der im Projektteam erarbeiteten<br />

und durch die Abstimm- und<br />

die Entscheidungsinstanz des Projektes<br />

freigegebenen Datenstruktur, die genau<br />

festlegt, welche Daten im künftigen<br />

Verfahren erfasst werden, wurde ein<br />

Fachkonzept erstellt. Dieses beschreibt<br />

zusätzlich die Rahmenbedingungen, Ziele,<br />

Rollen im künftigen Verfahren sowie<br />

weitere fachliche Aspekte. Darüber hinaus<br />

wurde ein Betriebsführungskonzept<br />

entwickelt, das die organisatorischen und<br />

technischen Grundlagen des späteren<br />

Verfahrensbetriebs regelt. Mit der Freigabe<br />

dieser Dokumente durch die<br />

Projektgremien wurde die erste Projektphase<br />

erfolgreich beendet.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die anschließende zweite Projektphase<br />

hatte die Vorbereitung und Durchführung<br />

einer Ausschreibung zur Beschaffung<br />

der erforderlichen Softwarelösung<br />

für das künftige Verfahren zum Gegenstand.<br />

Auf Grundlage der Konzepte aus<br />

der ersten Projektphase wurde vom<br />

Projektteam ein umfangreicher Anforderungskatalog<br />

erstellt, der die fachlichen<br />

Anforderungen an das künftige<br />

Verfahren in durch die Anbieter zu beantwortende<br />

konkrete Fragen und<br />

bewertbare Antwortmöglichkeiten überführt.<br />

Darüber hinaus wurden durch<br />

den Einkaufsbereich des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />

das mit der Durchführung des Ausschreibungsverfahrens<br />

beauftragt war, ein EVB-<strong>IT</strong>-Systemvertrag sowie ergänzende<br />

Unterlagen entsprechend den Anforderungen des Projekts entwickelt und die<br />

Ausschreibung im März <strong>2009</strong> veröffentlicht. Ende Mai <strong>2009</strong> konnte dann dem<br />

wirtschaftlichsten Angebot, der mittelständischen Potsdamer Firma araneaNet, der<br />

Zuschlag erteilt werden.<br />

Die Realisierung des künftigen Verfahrens erfolgt nun auf Grundlage und in<br />

Weiterentwicklung einer auf OpenSource-Komponenten basierenden Software der<br />

Firma araneaNet. Die Lösung wird im Datacenter des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> auf der dortigen<br />

Infrastruktur installiert und betrieben und kann von jedem ans <strong>Berlin</strong>er Landesnetz<br />

angeschlossenem Client über einen geeigneten Web-Browser aufgerufen werden.<br />

<strong>IT</strong> -Bestands- und Planungsübersicht<br />

Schematische Verfahrensübersicht zu Intrastrukturbetrieb und Nutzung<br />

Die Erstellung der weiteren erforderlichen Konzepte ist inzwischen weitestgehend<br />

abgeschlossen, die Entwicklung der Software ist weit vorangeschritten, so dass im<br />

November/Dezember <strong>2009</strong> Test und Freigabe der Software sowie die Abnahme des<br />

neuen Verfahrens <strong>IT</strong>-Bestands- und Planungsübersicht erfolgen können. Anschließend<br />

sind Schulungen für das neue Verfahren geplant, die spätestens im Februar<br />

2010 abgeschlossen sein sollen. Auf Grundlage dieser Terminplanung wird gewährleistet,<br />

dass das Verfahren den Behörden rechtzeitig für die Datenerfassung zur<br />

BerichtersteIlung an das Parlament zum 30.06.2010- und danach jährlich zu diesem<br />

Termin - zur Verfügung stehen wird.<br />

Da dem Abgeordnetenhaus zu den Beratungen des <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Haushalts bereits<br />

zum 31.08.<strong>2009</strong> erstmals in der geforderten neuen Form ein Bericht zuzuleiten war,<br />

wurde vom Projekt parallel zu den oben dargestellten Aktivitäten eine einmalige<br />

manuelle Datenerfassung und -auswertung auf Grundlage des neuen Datenmodells<br />

durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in einem neuentwickelten Standardbericht<br />

dargestellt, der als Vorgabe auch in die laufende Softwareentwicklung einfließt. Zur<br />

Vermeidung von doppelten Erfassungsaufwänden in den Behörden ist zudem die<br />

Übernahme der manuell erfassten Daten in das neue Verfahren vorgesehen. Der für<br />

<strong>IT</strong> zuständige Fachausschuss des Parlaments hat den Bericht zur <strong>IT</strong>-Bestands- und<br />

Planungsübersicht am 08. Oktober <strong>2009</strong> mit der Empfehlung der zustimmenden<br />

Kenntnisnahme an den Hauptausschuss weitergeleitet.<br />

Die noch vor dem Projekt liegenden Aufgaben - weitere Begleitung und Steuerung<br />

der Softwareentwicklung, Qualitätssicherung und Abnahme der Dokumente <br />

4/09 37


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Lösungen finden<br />

INNOVATIVE VERWALTUNGEN<br />

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Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist einer der führenden<br />

kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister in Deutschland. Es trägt mit seinen <strong>IT</strong>-Lösungen<br />

maßgeblich zur Modernisierung der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung bei.<br />

Innovation und Qualität<br />

Die Informations- und Kommunikationstechnik vernetzt Bürger, Wirtschaft und Behörden. Sie eröffnet Perspektiven<br />

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besonders eng mit „Service Stadt <strong>Berlin</strong>“ verknüpft.<br />

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Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bietet kundenorientierte Dienstleistungen zu wirtschaftlichen Konditionen an. Die Bündelung der<br />

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„Green <strong>IT</strong>“ erarbeitet. Es bietet der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung u. a. energieeffiziente Arbeitsplatzcomputer an.<br />

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Basis des Unternehmenserfolges ist eine enge Kundenbindung und eine hohe Motivation der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

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Mit einem eigenen Landesnetz und einem hochsicheren Data-Center stellt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> den Kern der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

des Landes <strong>Berlin</strong>. Dienstleistungen wie Arbeitsplatz-Ausstattung, Beschaffung von Hard- und Software<br />

sowie eGovernment-Lösungen komplettieren das umfassende Angebot.<br />

Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />

Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />

Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

4/09 38


sowie Durchführung und Dokumentation<br />

der Abnahmetests und<br />

schließlich die Abnahme der neuen Software<br />

- stellen weiterhin hohe Anforderungen<br />

an das Projektteam. Über den<br />

weiteren Verlauf und hoffentlich erfolgreichen<br />

Abschluss der Arbeiten werden<br />

wir zu gegebener Zeit erneut berichten.<br />

Zur Erinnerung noch einmal der Link,<br />

unter dem im Intranet Material zum<br />

Projekt - insbesondere auch der im Abgeordnetenhaus<br />

behandelte Bericht zur<br />

<strong>IT</strong>-BePla - abgerufen werden kann:<br />

http://www.verwalt-berlin.de/seninn/<br />

itk/controllina/planuna.html<br />

REGINA BUGE<br />

SenlnnSport ZS C 1 Bu<br />

CHRISTIAN PETERS<br />

LABO 11 B 2 Pe<br />

BSR spart durch<br />

Zusammenarbeit mit<br />

dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> fast<br />

300.000 Euro<br />

<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Stadtreinigung (BSR)<br />

setzt bei der Erneuerung ihrer<br />

<strong>IT</strong>-Infrastruktur auf die Rahmenverträge<br />

des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s<br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>). Das<br />

Angebot des zentralen <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleisters ermöglicht der BSR über<br />

einen vierjährigen Beschaffungszyklus<br />

Einsparungen von 280.000 Euro. Zudem<br />

spart sich die BSR eine eigene, kostenund<br />

arbeitsintensive europaweite Ausschreibung.<br />

Die neue Hardware zeichnet<br />

sich durch ihren geringen Stromverbrauch<br />

aus und verbessert damit auch<br />

die CO2 Bilanz des Unternehmens.<br />

Eine zukunftsweisende Kooperation<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Für Oliver Schulze, den verantwortlichen<br />

Warengruppenkoordinator im Einkauf<br />

der BSR, hat die Zusammenarbeit<br />

Potenzial: „Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> schreibt<br />

als zentraler <strong>IT</strong>-Dienstleister der Hauptstadtverwaltung<br />

ganz andere Mengen<br />

aus, als wir es tun könnten, und bietet<br />

deswegen sehr gute Preise und Konditionen.<br />

Eine solche Beschaffungsgemeinschaft<br />

im <strong>IT</strong>-Sektor ist sinnvoll<br />

und attraktiv.“ Konrad Kandziora, Vorstand<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, unterstreicht<br />

die <strong>IT</strong>-Kompetenz seines Hauses: „Die<br />

Beschaffung von <strong>IT</strong>-Hardware ist eines<br />

unserer zentralen Arbeitsfelder. Wir<br />

haben Erfahrung mit <strong>IT</strong>-Ausschreibungen<br />

und stellen das Ergebnis unseres<br />

Know-hows dem Land <strong>Berlin</strong> zur Verfügung.<br />

Damit bieten wir den öffentlichen<br />

Institutionen und Unternehmen<br />

der Hauptstadt die Chance, ihren Arbeitsaufwand<br />

bei Ausschreibungen zu<br />

reduzieren.“<br />

Foto: Bernd Kröger - Fotolia.de<br />

Beschaffungsgemeinschaften als<br />

bundesweiter Trend<br />

Beschaffungsgemeinschaften von Behörden<br />

und öffentlichen Unternehmen<br />

befinden sich bundesweit auf dem Vormarsch.<br />

Schließen sich mehrere<br />

Verwaltungseinheiten für eine Ausschreibung<br />

zusammen, oder schreiben<br />

Institutionen wie das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Rahmenverträge für größere Verwaltungseinheiten<br />

aus, können Sie größere<br />

Mengen abfragen und damit bessere<br />

Preise erzielen. Darüber hinaus bündeln<br />

die Institutionen so den Arbeitsaufwand,<br />

den eine rechtskonforme, europaweite<br />

Ausschreibung erfordert. Das gemeinsame<br />

Vorgehen entlastet zudem die Fachabteilungen,<br />

die für die inhaltliche Ausarbeitung<br />

der Ausschreibung zuständig<br />

sind. Hier Kompetenzen zu bündeln entlastet<br />

den öffentlichen Haushalt. (EB) <br />

Arbeit<br />

Vereinbarung zu den<br />

Rahmenbedingungen<br />

für Vermittlungs- und<br />

Beratungssoftware<br />

<strong>Berlin</strong> - Der Hauptpersonalrat des<br />

Landes <strong>Berlin</strong> und die Senatsverwaltung<br />

für Integration, Arbeit<br />

und Soziales unterzeichneten Mitte<br />

Oktober <strong>2009</strong> eine Vereinbarung zu den<br />

Rahmenbedingungen für die Nutzung<br />

des 4 Phasen-Modell mit der Vermittlungs-<br />

und Beratungssoftware VerBIS<br />

für die Beschäftigten des <strong>Berlin</strong>er Landesdienstes<br />

in den Job-Centern.<br />

Die von der Bundesagentur für Arbeit<br />

(BA) bundesweit zur Verfügung gestellte<br />

Vermittlungs- und Beratungssoftware<br />

VerBIS, startete ohne Zustimmung des<br />

Hauptpersonalrats des Landes <strong>Berlin</strong> am<br />

17.08.<strong>2009</strong> mit einer neuen Programmversion,<br />

dem „4 Phasen-Modell“. Heftig<br />

kritisiert wurden von der Beschäftigtenvertretung<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> vor allem<br />

der mangelnde Sozialdatenschutz, die<br />

unzulänglichen Schulungen der Beschäftigten<br />

und die nicht optimale Gebrauchstauglichkeit<br />

(Ergonomie) der Software.<br />

Diese Kritik teilte auch die Senatsverwaltung<br />

für Integration, Arbeit und<br />

Soziales. Hauptpersonalrat und Senatsverwaltung<br />

erarbeiteten gemeinsam eine<br />

Vereinbarung, die die Rahmenbedingungen<br />

zur Nutzung der Software<br />

für die rund 1.700 Beschäftigten <br />

4/09 39


des <strong>Berlin</strong>er Landesdienstes in den<br />

12 JobCentern beschreibt. An den Vorgesprächen<br />

war die Regionaldirektion<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg der BA beteiligt.<br />

Die Beteiligten wollen erreichen, dass<br />

die tägliche Arbeit in den JobCentern<br />

kundenorientierter als bisher erledigt<br />

werden kann und der Sozialdatenschutz<br />

sichergestellt ist. Dabei soll den Belangen<br />

der Beschäftigten hinsichtlich ihrer<br />

Arbeitsbedingungen, Qualifizierungsbedarfe<br />

und ihres Anspruchs auf Rechtssicherheit<br />

Rechnung getragen werden.<br />

Die Arbeitsbedingungen in den<br />

JobCentern sind von großem Arbeitsdruck<br />

geprägt, die Vereinbarung regelt<br />

einen verlängerten Einführungszeitraum<br />

um die Arbeitssituation zu entlasten.<br />

Regelungen zum Datenschutz und zu<br />

den Zugriffsrechten wurden angepasst,<br />

ein zusätzliches Schulungserfordernis<br />

definiert. Auch mögliche Verschlechterungen<br />

in der Vergütung wurden ausgeschlossen.<br />

Die Staatssekretärin der Senatsverwaltung<br />

für Integration, Arbeit und Soziales,<br />

Kerstin Liebich, begrüßte das<br />

Verhandlungsergebnis: „Es freut mich,<br />

dass wir uns einvernehmlich darauf verständigen<br />

konnten, Rahmenbedingungen<br />

für die Nutzung des 4 Phasen-<br />

Modells für die Beschäftigten des <strong>Berlin</strong>er<br />

Landesdienstes in den JobCentern<br />

festzulegen. Mit Einführung dieses Modells<br />

sollen die <strong>Berlin</strong>er JobCenter über<br />

eine leistungsfähigere <strong>IT</strong>-Software für<br />

eine gezieltere und wirksamere Vermittlung<br />

und Unterstützung der Alg II-Empfänger/innen<br />

verfügen. Dass hierbei die<br />

Belange der kommunalen Beschäftigten<br />

nun angemessen berücksichtigt werden,<br />

ist ein erfreuliches Ergebnis der gemeinsamen<br />

Anstrengungen aller Beteiligten.“<br />

Uwe Januszewski, Vorsitzender des<br />

Hauptpersonalrats, erklärte: “Mit dieser<br />

Vereinbarung ist es nun gelungen, unsere<br />

kommunalen Beschäftigten vor den<br />

Unzulänglichkeiten der Bundesagentur<br />

für Arbeit arbeitsrechtlich zu schützen<br />

und gleichzeitig den Datenschutz der<br />

betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu<br />

verbessern!“ (LPD)<br />

<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

BVDW: Mehrheit der<br />

öffentlichen<br />

Ausschreibungen ohne<br />

Aufwandsentschädigung<br />

Düsseldorf - Rund 55 Prozent<br />

der öffentlichen Ausschreibungen<br />

erfolgen, entgegen klarer<br />

rechtlicher Vorgaben, ohne Aufwandsentschädigung.<br />

Dies geht aus einer<br />

Umfrage zum Thema „Öffentliche und<br />

privatwirtschaftliche Ausschreibungen“<br />

hervor, die der Bundesverband Digitale<br />

Wirtschaft (BVDW) e.V. zusammen mit<br />

dem Medienpartner iBusiness durchgeführt<br />

hat. Der BVDW spricht sich klar<br />

dafür aus, dass öffentliche Ausschreibungen<br />

die grundsätzlichen Vorgaben<br />

einhalten, die seit langem in der<br />

Verdingungsordnung für Leistungen -<br />

Teil A (VOL/A) des Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />

geregelt sind. Dazu gehören die Zahlung<br />

einer „angemessenen Entschädigung“<br />

für die Erarbeitung von „Plänen,<br />

Zeichnungen, Berechnungen und anderen<br />

Unterlagen“, die über die „normale<br />

Angebotserarbeitung“ hinausgehen.<br />

Enormer Personalaufwand<br />

Durch die Teilnahme an einer öffentlichen<br />

Ausschreibung entsteht ein enormer<br />

Personalaufwand. So arbeitet in der<br />

Regel ein speziell zusammengestelltes<br />

Expertenteam zwischen 50 bis zu 100<br />

Personentage an der kreativen und technischen<br />

Konzeption und Kalkulation<br />

eines öffentlichen Ausschreibungsgegenstands.<br />

Kosten gehen zu Lasten des Dienstleisters<br />

„In der Regel werden im Zuge der<br />

Angebotserarbeitung umfangreiche Entwürfe<br />

und Konzepte verlangt. Viele öffentliche<br />

Ausschreibungen gehen<br />

darüber hinweg, dass hierfür eine Entschädigung<br />

geschuldet wird, soweit diese<br />

die normale Angebotserarbeitung<br />

überschreiten. Wie die Umfrage des<br />

BVDW zeigt, gehen 55 Prozent der<br />

dadurch entstehenden Personal- aber<br />

auch Materialkosten zu Lasten der teilnehmenden<br />

Agentur beziehungsweise<br />

Dienstleisters“, sagt Ermbrecht<br />

Rindtorff (SKW Schwarz Rechtsanwälte)<br />

Projektleiter im Arbeitskreis E-<br />

Government im BVDW.<br />

Informationen zur Befragung<br />

Der BVDW hat drei Wochen lang Agenturen<br />

der digitalen Wirtschaft zu öffentlichen<br />

und privatwirtschaftlichen Ausschreibungen<br />

befragt. An der Befragung<br />

haben 37 Prozent Entscheider aus Agenturen<br />

teilgenommen, die alleinig über<br />

das Annehmen eines Auftrags entscheiden.<br />

58 Prozent der Teilnehmer entscheiden<br />

zusammen in Absprache mit<br />

einem Kollegen. Die restlichen acht Prozent<br />

geben Empfehlungen oder sind<br />

nicht entscheidungsbefugt. (PR) <br />

<strong>IT</strong>aaS – Warten auf den<br />

Durchbruch<br />

Der Nutzungsgrad von <strong>IT</strong>aaS (<strong>IT</strong><br />

as a Service) und SaaS (Software<br />

as a Service), in Deutschland<br />

ist derzeit eher gering. Allerdings befinden<br />

sich viele Unternehmen in einem<br />

Planungs- und Evaluierungstatus. Dies<br />

lässt auf künftig steigende Nutzerzahlen<br />

schließen. Viele der verfügbaren Angebote<br />

haben bereits einen solchen Reifegrad<br />

erreicht, der eine effiziente Nutzung<br />

zulässt. Somit erwartet die Experton<br />

Group einen in den nächsten Jahren<br />

signifikant wachsenden Markt.<br />

In den vergangenen zwanzig Monaten<br />

ist die Zahl der Lösungen und Einsatzgebiete<br />

für <strong>IT</strong>aaS/SaaS deutlich gestiegen.<br />

Für immer mehr Anwendungsbereiche<br />

werden Lösungen in einem „<strong>IT</strong><br />

as a Service“ -Nutzungsmodell angeboten.<br />

Die Akzeptanz dieser Servicemodelle<br />

bleibt allerdings hinter den Erwartungen<br />

der Anbieter zurück. Bei dem<br />

überwiegenden Teil der Anwender sind<br />

die Inhalte solcher Themen wie <br />

4/09 40


<strong>IT</strong>aaS und SaaS noch gar nicht bekannt<br />

oder besitzen keine Relevanz. Die<br />

Unternehmen allerdings, die <strong>IT</strong>aaS/SaaS<br />

nutzen, sind mit den Services zufrieden,<br />

wie eine Analyse der Experton Group<br />

zeigt.<br />

Der Begriff <strong>IT</strong>aaS (<strong>IT</strong> as a Service) umschließt<br />

als Oberbegriff die drei Services:<br />

SaaS (Software as a Service), PaaS<br />

(Platform as a Service) und IaaS (Infrastructure<br />

as a Service). SaaS, PaaS und<br />

IaaS bilden den Cloud Stack.<br />

<strong>IT</strong>aaS/SaaS ist in der Öffentlichkeit<br />

oftmals scheinbar auf einzelne Themen<br />

wie CRM oder Collaboration reduziert.<br />

Diese Sichtweise greift mittlerweile zu<br />

kurz. Für andere Themen wurden höhere<br />

Einsatzraten festgestellt. Am häufigsten<br />

nutzen die befragten Unternehmen<br />

nach eigenem Bekunden <strong>IT</strong>aaS/SaaS-<br />

Angebote in den Segmenten Kommunikation<br />

/ Zusammenarbeit / Office (u.a.<br />

Mail Archivierung, Mail und PIM, Web<br />

Conferencing, etc.).<br />

Ebenfalls häufig kommen das Nutzen<br />

eines zentralen Arbeitsplatzes/Workplace<br />

und <strong>IT</strong>-Security Offerings zum<br />

Zuge. Es folgen in der Reihenfolge der<br />

Nennungen Systemmanagement und<br />

Anwendungsentwicklung, ERP, Informationsmanagement,<br />

Ressourcenmanagement<br />

und Storage, CRM, SCM,<br />

BI sowie sonstige Anwendungen.<br />

„Nach Einschätzung der Experton<br />

Group werfen die Anwenderauskünfte<br />

zu den Nutzungsgraden einzelner Einsatzsegmente<br />

bezüglich <strong>IT</strong>aaS Fragen<br />

auf. Hinter einigen Verträgen, insbesondere<br />

in den Bereichen ERP, BI und<br />

bei einzelnen Infrastrukturthemen, dürften<br />

sich einige Hosted Services verbergen,<br />

die offensichtlich nun als Miet- und<br />

Servicemodelle im Sinne von SaaS, On<br />

Demand usw. geführt werden. Dies zeigt,<br />

dass sich die Geschäftsmodelle einerseits<br />

dynamisch weiterentwickeln, Übergänge<br />

fließend sind, andererseits in einigen Fällen<br />

neue Etiketten geklebt werden“, erläutert<br />

Matthias Zacher, Senior Advisor bei<br />

der Experton Group. (PM) <br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Der i-Punkt <strong>Berlin</strong> feiert 10-jähriges Bestehen<br />

Wiesbaden - Als einer der führenden Informationsdienstleister Deutschlands<br />

steht das Statistische Bundesamt (Destatis) mit einem breiten<br />

kundenorientierten Service den Bürgerinnen und Bürgern sowie allen<br />

gesellschaftlichen Gruppierungen offen. Der für den Deutschen Bundestag, die<br />

Bundesregierung, für Botschaften und ausländische Vertretungen sowie Verbände<br />

und Wissenschaft in der Hauptstadt eingerichtete i-Punkt <strong>Berlin</strong> feierte am 23.<br />

September <strong>2009</strong> sein 10-jähriges Bestehen.<br />

Früher wie heute berät und informiert das i-Punkt-Team über die gesamte Themenbreite<br />

der amtlichen Statistik von Ärztedichte bis Zahlungsbilanz. In Kooperation<br />

mit den Fachabteilungen von Destatis beantwortet der Hauptstadtservice jährlich 1<br />

500 meist sehr umfangreiche Anfragen im Jahr für politische Institutionen. Das sind<br />

mehr als achtmal so viele Anfragen wie im Jahr 2000. Doch der i-Punkt bietet nicht<br />

nur Daten über Deutschland an.<br />

Foto: jeff Metzger - Fotolia.de<br />

Der EDS Europäischer Datenservice stellt auf der Basis von Daten des Statistischen<br />

Amtes der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) Ländervergleiche innerhalb<br />

der EU zur Verfügung. Er wird in Kooperation mit Eurostat geführt und beantwortet<br />

pro Jahr etwa 9 000 Anfragen. 2007 kam zum EDS das Aufgabengebiet der<br />

internationalen Statistik hinzu. Seitdem können hier auch Informationen zu fast allen<br />

Ländern der Welt aus einer Hand erfragt und zusammengestellt werden.<br />

Für den Bildungssektor und die breite Öffentlichkeit steht eine Infothek zur<br />

Verfügung. Dem elektronischen Zeitgeist folgend bietet dieser Service, flankierend<br />

zu einem umfangreichen Bestand an statistischen Printpublikationen, Online-<br />

Rechercheplätze und Beratungshilfen für Nutzer über den Umgang mit statistischen<br />

Datenbanken an.<br />

Seit dem vergangenen Jahr zeigt sich der i-Punkt räumlich im neuen Gewand. Mit<br />

seiner neuen Liegenschaft am Checkpoint Charlie (Friedrichstraße 50) ist er noch<br />

näher an seine wichtigsten Nutzer gerückt als vorher am Alexanderplatz. Für die<br />

nächsten zehn Jahre wünscht sich der i-Punkt <strong>Berlin</strong> weiterhin neugierige Kunden,<br />

spannende Fragen und interessierte Datenbanknutzer. (PR)<br />

<br />

4/09 41


Standardisierung ist das A und O<br />

Porträt des Bereiches<br />

„Kundenbezogener <strong>IT</strong>-<br />

Servicebetrieb“<br />

Der Begriff „Standard“ geht auf<br />

das germanische Wort<br />

„standhard“ zurück, das soviel<br />

wie „unerschütterlich“ bedeutet. Eine<br />

Eigenschaft, die sich bei der Etablierung<br />

von Standards in Unternehmen, Konzernen<br />

oder öffentlichen Institutionen<br />

bezahlt machen kann – auch, oder gerade,<br />

bei der <strong>IT</strong>-Infrastruktur und Software.<br />

Dort stehen Standardisierungsbemühungen<br />

der Überzeugung von<br />

Fachabteilungen gegenüber, dass ihre<br />

individuellen <strong>IT</strong>-Lösungen unersetzlich<br />

sind. Dem Ziel „so viel Standard wie<br />

möglich, so viel Individualität wie nötig“,<br />

gilt es sich immer wieder von beiden<br />

Seiten anzunähren.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Im Bereich von Betriebsmanager Frank<br />

Ende (50) verfügt das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />

über die unerschütterlichen Verfechter<br />

von Standardlösungen für die <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

und Software der Hauptstadtverwaltung.<br />

Manager Ende, einem ruhigen<br />

Mann mit freundlichen blauen Augen, traut man auf den ersten Blick zu, dass er<br />

geduldig zuhören, verhandeln und argumentieren kann. Eigenschaften, die notwendig<br />

sind: „Unsere Anliegen finden in den Fachbereichen selten Anerkennung. Um sie<br />

trotzdem durchzusetzen, muss man seine Gesprächspartner von den Vorteilen einer<br />

zentralen Lösung überzeugen“, fasst Frank Ende zusammen.<br />

Ein gut begründetes Anliegen<br />

Dabei hat Betriebsmanager Ende viele gute Argumente auf seiner Seite. Denn mit<br />

standardisierter und dadurch zentralisierter <strong>IT</strong>-Infrastruktur und Software:<br />

• reduzieren sich Pflege- und Administrationsaufwände vor Ort, da die Wartung<br />

zentral erfolgt;<br />

• aktuelle Verfahrensversionen sind jederzeit verfügbar, da Softwareänderungen<br />

und Updates zentralisiert erfolgen;<br />

• besteht eine höhere Sicherheit beim Erfüllen von rechtlichen Anforderungen<br />

in den Bereichen Informationssicherheit, Verfügbarkeit sowie Datenverbindung,<br />

-aufbewahrung und -schutz;<br />

• ist eine einfache Geräteumstellung auf Open-Source-Software gewährleistet.<br />

„Vor dem Wechsel mussten die Verfahrensverantwortlichen bei unseren Kunden<br />

beispielsweise individuelle Wartungssysteme festlegen. Heute sind monatliche Wartungen<br />

aller Betriebsumgebungen zentral geregelt“, präzisiert Frank Ende einen der<br />

Vorteile. „Darüber hinaus bieten wir einen zentralen User-Help-Desk mit Servicezeiten<br />

von 6.30-19.30 Uhr – ein Angebot, dass eine Behörde allein kaum sicherstellen<br />

kann.“<br />

Einsparmöglichkeiten sind den Behörden unbekannt<br />

Unterstützung erfahren diese Argumente durch Benchmark-Studien, die seit vielen<br />

Jahren eine eindeutige Korrelation aufzeigen: Unternehmen, die konsequent auf<br />

Standardisierung oder Vereinfachung ihrer <strong>IT</strong> setzen, sparen Geld. Doch gerade <br />

Foto: Archiv - Frank Ende<br />

Foto: bofotolux - Fotolia.de<br />

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mit diesem Argument tut sich die<br />

Verwaltung schwer. Denn Betriebsmittel<br />

wie die <strong>IT</strong>-Infrastruktur werden im<br />

klassischen Haushalt öffentlicher Institutionen<br />

nicht gesondert erfasst. „Die<br />

wenigsten öffentlichen Institutionen des<br />

Landes <strong>Berlin</strong> verfügen über eine detaillierte<br />

Aufstellung ihrer Kosten für die<br />

<strong>IT</strong>-Infrastruktur und den Arbeitsaufwand<br />

für Softwareaktualisierungen,<br />

Wartung oder die Implementierung<br />

neuer Software“, verweist Frank Ende<br />

auf einen der Fallstricke seiner Überzeugungsarbeit.<br />

Da die Behörden selten<br />

wissen, wie viel sie tatsächlich für ihre <strong>IT</strong><br />

ausgeben, bleibt auch die Ersparnis eine<br />

unbekannte Größe.<br />

Das Team spricht „<strong>IT</strong>“<br />

Umstellungen erforderen Kommunikationsarbeit.<br />

Das spiegelt sich auch in Frank<br />

Endes Alltag wieder. „Ich lese und beantworte<br />

täglich rund 70 Mails“ führt er an.<br />

Die Ansprechpartner von ihm und seinem<br />

Team sind die <strong>IT</strong>-Verbindungsstellen der<br />

Kunden. Die Bandbreite der Anfragen<br />

reicht von Kleinigkeiten, wie dem<br />

Benutzermanagement, bis hin zu einer<br />

umfassenden Beratung für die Einführung<br />

eines zentralen Druckmanagements,<br />

der Gestaltung eines Umzugs, oder die<br />

Integration neuer Software in bestehende<br />

Produktionsumgebungen. Darüber hinaus<br />

wird täglich viel Zeit in die Weiterentwicklung<br />

der Produkte investiert.<br />

Für die vielfältigen Aufgaben greift Frank<br />

Ende auf ein Team mit viel Berufserfahrung<br />

zurück. „Im Vergleich zu anderen<br />

Bereichen ist der Altersdurchschnitt meines<br />

Teams relativ hoch. Und dieser<br />

Erfahrungsschatz ist in der täglichen Arbeit<br />

mit hochkomplexen Systemen auch<br />

wichtig“, erläutert er. Rund die Hälfte<br />

seines 36 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

umfassenden Teams ist deutlich älter als<br />

40 Jahre. Damit immer wieder ein frischer<br />

Wind in den Bereich kommt, setzt Frank<br />

Ende zudem auf die Integration von Auszubildenden,<br />

vier von ihnen unterstützen<br />

derzeit sein Team. „Kommunikationsprobleme<br />

zwischen den Generation haben<br />

wir nicht“ fügt er lächelnd hinzu „bei<br />

uns sprechen alle <strong>IT</strong>.“<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Zu den zentralen Arbeitsinhalten gehören Änderungs- und Benutzermanagement<br />

sowie Softwareanwendungen und Monitoring. Viele der Kolleginnen und Kollegen<br />

verfügen über Arbeitserfahrung in der freien Wirtschaft sowie über einen Fachhochschulabschluss<br />

oder eine vergleichbare Berufserfahrung. Gemeinsam betreuen sie rund 9.000<br />

Arbeitsplätze der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. Selbstverständlich auch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

Als Teamleiter gilt es, über Fachbereiche hinweg Probleme zu erkennen und zu<br />

steuern, sowie in kritischen Situationen den Überblick zu behalten. „Die vielen<br />

unterschiedlichen Themen und täglichen Herausforderungen erfordern eine gewisse<br />

Kreativität und viel Konzentration. Doch so bleibt es spannend – Langeweile kenne<br />

ich nicht“, stellt der vom Niederrhein stammende Ende fest. Zu Gute kommt ihm<br />

dabei auch seine Berufserfahrung als Softwareentwickler und Projektleiter von<br />

Logistikprojekten.<br />

Standardisierung in den eigenen Reihen: <strong>IT</strong>IL<br />

Um den Kundenservice stetig zu verbessern, arbeitet der Produktionsbereich von<br />

Frank Ende an einem Pilotprojekt, basierend auf den Empfehlungen der „<strong>IT</strong><br />

Infrastructure Library“ (<strong>IT</strong>IL). Ebenfalls ein Standardisierungsprojekt, jedoch eines,<br />

dass sich auf Regeln und Prozesse im eigenen Haus beschränkt. <strong>IT</strong>IL liefert<br />

Organisationsschemata für die bei dem Betrieb einer <strong>IT</strong>-Infrastruktur notwendigen<br />

Prozesse, die Aufbauorganisation und die Werkzeuge.<br />

Foto: visi.stock - Fotolia.de<br />

„Mit diesem Projekt wollen wir einen zentralen Überblick über die Kundenprojekte<br />

des <strong>IT</strong>-Infrastrukturservice schaffen. Dafür brauchen wir aus allen Bereichen gleich<br />

strukturierte Kennzahlen. Unser Ziel ist es, beispielsweise auf Knopfdruck sagen zu<br />

können, wie viele Druckerausfälle der Kunde X im letzten Monate hatte und wie viele<br />

Druckerausfälle im Vergleich dazu alle anderen betreuten Kunden hatten. Ist die<br />

Ausfallquote überdurchschnittlich hoch, haben wir ein wichtiges Indiz dafür, dass ein<br />

grundlegendes Problem vorliegen könnte und können in unserer Arbeitsplanung<br />

darauf eingehen“ führt Frank Ende aus. „Bislang hat jeder Bereich, beispielsweise bei<br />

Änderungswünschen des Kunden, eine individuelle Vorgehensweise, die jede für<br />

sich gut ist, aber keinen allgemeinen Überblick ermöglicht. Wir wollen jetzt, sowohl<br />

in unserem eigenen als auch im Interesse unserer Kunden, eine maximale Transparenz<br />

schaffen.“<br />

<br />

4/09 43


Unerschütterlich zum Erfolg<br />

„Wir wollen mit den Behörden des Landes<br />

<strong>Berlin</strong> gemeinsam einen Weg zur<br />

Standardisierung der <strong>IT</strong>-Landschaft finden“,<br />

hält Frank Ende an dem zentralen<br />

Ziel fest und ist sich sicher: „Was sich in<br />

der Wirtschaft aus guten Gründen etabliert<br />

hat, bietet auch dem Land <strong>Berlin</strong><br />

viele Vorteile. Im Verlauf von sechs<br />

Jahren haben wir eine Bandbreite an<br />

individuellen, auf den Kunden abgestimmten,<br />

Lösungen entwickelt, die<br />

beispielsweise bei der Produktzusammenstellung<br />

und den Servicezeiten<br />

eine Flexibilität bietet, die eine normale<br />

<strong>IT</strong>-Stelle so nicht leisten kann.“<br />

Als Fernziel schwebt ihm eine vollautomatisierte<br />

Lösung vor, bei welcher<br />

der einzelne Mitarbeiter die Anwendungen,<br />

die er benötigt, auf einer Webseite<br />

auswählen kann und mit der Bestellfunktion<br />

einen automatisierten Prozess<br />

– inklusive der Freigabe des Vorgesetzten,<br />

der Installierung der Software und<br />

der Abrechnung – auslöst.<br />

Das Motto für die großen Ziele findet<br />

sich auf einer Tafel gegenüber seines<br />

Schreibtischs: „Deine Zeit ist zu kostbar,<br />

um sie zu verschwenden!!!“ <br />

„Mittelstandsorientierte<br />

Kommunalverwaltungen“ auch in<br />

<strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

<strong>IT</strong>-Branchenverband<br />

SIBB empfiehlt<br />

Gütesiegel für lokale<br />

Wirtschaftsförderungen<br />

<strong>Berlin</strong> - Der <strong>IT</strong>-Brandenverband<br />

der Hauptstadtregion empfiehlt<br />

<strong>Berlin</strong>s Bezirken und Brandenburgs<br />

Kommunen, sich am bundesweiten<br />

RAL-Gütezeichen „Mittelstandsorientierte<br />

Kommunalverwaltung“<br />

(http://www.gmkev.de/) zu beteiligen.<br />

Begründung: Mit der Übernahme und<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Einhaltung der Gütekriterien beweisen<br />

die Behörden der Hauptstadtegion, dass<br />

sie die Belange der kleinen und mittleren<br />

Unternehmen - insbesondere in der <strong>IT</strong>-<br />

Industrie - ernst nehmen und diese nachhaltig<br />

unterstützen.<br />

Das unter Schirmherrschaft des<br />

Mittelstandsbeauftragten der Bundesregierung<br />

und Wirtschaftsstaatssekretärs<br />

Hartmut Schauerte stehende Programm<br />

definiert und sichert Gütekriterien für<br />

die Bearbeitung von Verwaltungsanträgen.<br />

Das aus dem Projekt ‚Mittelstandsfreundliche<br />

Verwaltung NRW‘<br />

hervorgegangene Konzept sieht feste<br />

Fristen für Genehmigungsverfahren vor.<br />

Besonderheit: Die Bewertung der<br />

mittelstandsorientierten Kommunen<br />

erfolgt erfolgsorientiert. Das Service-<br />

Versprechen der Kommunen wird nach<br />

geleisteter Arbeit durch unabhängige<br />

Gutachter zertifiziert.<br />

Dr. Ortwin Wohlrab, Vorsitzender des<br />

<strong>IT</strong>-Branchenverbandes SIBB e. V erklärte<br />

dazu: „Das im Rahmen von<br />

‚Deutschland - Land der Ideen‘ ausgewählte<br />

Programm steht den Kommunen<br />

<strong>Berlin</strong>s und Brandenburgs sehr gut<br />

zu Gesicht. Das lobenswerte Vorbild<br />

aus Nordrhein-Westfalen bietet auch<br />

unseren Behörden die Chance, Wirtschaftsförderung<br />

und Ansiedlungspolitik<br />

für kleinere und mittlere Unternehmen<br />

nach vorn zu bringen. Das Engagement<br />

von ‚<strong>Berlin</strong> Partner‘ zusammen mit den<br />

Wirtschaftsförderungen der <strong>Berlin</strong>er<br />

Bezirke geht in diese Richtung, reicht<br />

allein allerdings nicht aus. Die lokale<br />

Mittelstandsförderung wird mit der Teilnahme<br />

am bundesweiten Programm<br />

‚Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung‘<br />

transparent, flexibel und erfolgreich.“<br />

Dirk Stocksmeier, stv. Vorsitzender des<br />

<strong>IT</strong>-Branchenverbandes SIBB e. V ergänzte:<br />

„Mittelstandsorientierte Verwaltungen<br />

beweisen, dass ihnen die wirtschaftliche<br />

Entwicklung kleinerer und<br />

mittlerer Betriebe wirklich am Herzen<br />

liegt. Mit schnellen, flexiblen und verständnisvollen<br />

Auskunfts- und Genehmigungsangeboten<br />

sichern die Bezirke<br />

und Kommunen in der Hauptstadtregion<br />

bestehende Arbeitsplätze und fördern<br />

die Schaffung neuer, qualifizierter Stellen.<br />

Ich stehe als Vertreter der regionalen<br />

E-Government-Dienstleister hinter<br />

dem RAL-Gütezeichen. Die Verwaltungsspezialisten<br />

der regionalen <strong>IT</strong>-Industrie<br />

helfen gern mit Rat und Tat,<br />

damit die Bezirke und Kommunen schon<br />

bald eine beispielhafte, zertifizierte<br />

Wirtschaftsförderung betreiben.“<br />

Zu den zertifzierten Leistungen der kommunalen<br />

Verwaltungen gehören qualifizierte<br />

Informationsangebote für Unternehmen<br />

im Web, zentrale Anlaufstellen<br />

und feste Ansprechpartner für Firmen,<br />

schnellere behördeninterne Abläufe bei<br />

der Bearbeitung von Genehmigungen<br />

einschl. fester Fristen für Zwischenbescheide<br />

und praktische Erleichterungen<br />

für Unternehmer, z. B. kommunenübergreifende<br />

Parkausweise. Im Mittelpunkt<br />

der Bewertungskriterien stehen<br />

• die Schnelligkeit der Bearbeitung<br />

von Anträgen<br />

• die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen<br />

• das Verständnis für Unternehmensbelange<br />

• die Eigeninitiative der Verwaltungsstellen<br />

• die Übernahme von Gesamtverantwortung<br />

und<br />

• die Verständlichkeit von Formularen.<br />

Ein eigener Ausschuss der Gütegemeinschaft<br />

Mittelstandsfreundliche<br />

Kommunalverwaltung e. V. erarbeitet<br />

u. a. die Prüfbestimmungen, prüft Anträge<br />

auf Verleihung des Gütezeichens<br />

‚Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung‘<br />

und schlägt vor, welchem Antragsteller<br />

das Gütezeichen verleihen<br />

wird oder nicht. Der Ausschuss überwacht<br />

Gütezeichenbenutzer, dass sie die<br />

Bestimmungen gemäß der Gütekriterien<br />

einhalten.<br />

Eine mit dem RAL-Gütesiegel ausgezeichnete<br />

und nach zwei Jahren erneut<br />

bestätigte Kommune ist für Neuansiedlungen<br />

wie für bestehende <br />

4/09 44


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Eindruck hinterlassen<br />

Flexibel und schnell<br />

DAS DRUCKZENTRUM IM <strong>IT</strong>DZ BERLIN<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> bietet mit seinen Hochleistungsgeräten<br />

digitalen Laserdruck in hervorragender Qualität an. Im Digitaldruck<br />

lassen sich auf jedes Blatt veränderbare Daten wie beispielsweise Name<br />

und Anschrift kostengünstig im Massendruckverfahren umsetzen. Je nach<br />

Kundenwunsch werden die Druckausgaben ebenso schnell wie zuverlässig<br />

kuvertiert und versendet. So werden umfangreiche Aktionen wie beispielsweise<br />

Druck und Versand von Wahlbenachrichtigungen termingerecht,<br />

standortgenau und kostengünstig ausgeführt. Auch zusätzlichen Service<br />

von Entwicklung und Erstellung elektronischer Vordrucke sowie die Produktion<br />

und Weiterverarbeitung von kundenspezifischen Sonderformaten<br />

gehören zum Angebotsportfolio des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />

Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />

Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

4/09 45


Unternehmen als Standort besonders<br />

attraktiv, so das Fazit des Fördervereins.<br />

Damit leistet eine Kommune einen überzeugenden<br />

Beitrag für die Förderung<br />

der mittelständischen Wirtschaft.<br />

Die Gütegemeinschaft Mittelstandsorientie<br />

Kommunalverwaltung e. V.<br />

wurde im Sommer 2001 als Projekt der<br />

Mittelstands-Offensive ‚move‘ des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen im Verbund<br />

mit 12 Städten und Kommunen gegründet.<br />

Weitere 31 Städte und Kommunen<br />

aus der gesamten Bundesrepublik<br />

Deutschland haben sich seit 2004 dem<br />

Programm angeschlossen. 16 Kreise und<br />

Städte sind mittlerweile als besonders<br />

mittelstandorientiert zertifiziert und damit<br />

ausgezeichnet.<br />

Die Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg<br />

Fast 4.000 <strong>IT</strong>-Unternehmen bieten in der<br />

Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

Consulting, Software und <strong>IT</strong>-Services an.<br />

Mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter optimieren Geschäftsprozesse,<br />

installieren, warten und pflegen <strong>IT</strong>-Systeme<br />

für Produktion, Dienstleistung, Handel,<br />

Handwerk und öffentliche Verwaltungen.<br />

Laut aktueller Studie ‚Wachstumschancen<br />

für <strong>Berlin</strong>‘ des DIW zählt die <strong>IT</strong>-<br />

Industrie der Hauptstadtregion auf Grund<br />

ihrer positiven Beschäftigungsentwicklung<br />

zu den zukunftsweisenden Wachstumsbranchen.<br />

Über den <strong>IT</strong>-Branchenverband SIBB<br />

e. V.<br />

Der SIBB e. V. ist der <strong>IT</strong>-Branchenverband<br />

der Hauptstadtregion. Er vertritt<br />

die unternehmerischen Interessen<br />

vornehmlich mittelständischer <strong>IT</strong>-Hersteller<br />

und -Dienstleister gegenüber Politik,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft. Der<br />

Verband ist Partner und Dienstleister<br />

der regionalen <strong>IT</strong>-Unternehmen und<br />

vernetzt die <strong>IT</strong>-Wirtschaft. Ziel des SIBB<br />

ist die Entwicklung <strong>Berlin</strong>-Brandenburgs<br />

zu einer der innovativsten und erfolgreichsten<br />

<strong>IT</strong>-Regionen Deutschlands.<br />

Weitere Informationen unter http://<br />

www.sibb.de/. (PM)<br />

<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Steve Ballmer stellte Windows 7 vor<br />

Unterschleißheim - Steve Ballmer, CEO von Microsoft, hat Anfang Oktober<br />

in München die neue Generation des Betriebssystems Windows, Windows<br />

7, der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Fokus seiner Ausführungen standen<br />

dabei der Einsatz und die speziellen Vorteile in der Unternehmensinfrastruktur.<br />

Dazu zählen Kostensenkungen, Produktivitätssteigerungen und die Erschließung<br />

neuartiger Geschäftsmöglichkeiten. Erste Erfahrungen mit Windows 7 haben bereits<br />

BMW und Axinom gesammelt. Der Automobil-Hersteller und das Systemhaus<br />

präsentierten im Rahmen der Pressekonferenz ihre Projekte zur Migration auf das<br />

neue Betriebssystem. Aktuelle Studien von IDC belegen das hohe Interesse der<br />

Unternehmen an einer Migration auf Windows 7.<br />

„Windows 7 ist bereit für den Einsatz in Unternehmen“, erklärte Steve Ballmer auf<br />

der Microsoft-Pressekonferenz bei BMW in München. „Es hilft unseren Kunden<br />

dabei, aktuelle Ziele wie geringere Kosten, höhere Produktivität und innovative<br />

Geschäftsmöglichkeiten effizient zu erreichen. Windows 7 unterstützt bei der<br />

Reduzierung der <strong>IT</strong>-Komplexität, der Erhöhung des Automatisierungsgrades und<br />

der Senkung von Support-Kosten.“<br />

Studie von IDC zu Microsoft und Windows 7<br />

Gemäß einer IDC-Studie werden weltweit bis Ende 2010 etwa 177 Millionen<br />

Lizenzen von Windows 7 auf den Markt kommen. Bis dahin nutzen 7 Millionen<br />

Menschen in der <strong>IT</strong>-Industrie sowie <strong>IT</strong>-nahen Unternehmen das neue Betriebssystem.<br />

300.000 Arbeitsplätze werden durch Windows 7 neu geschaffen und 350.000<br />

Unternehmen werden Produkte und Dienste herstellen, verkaufen oder vertreiben,<br />

die darauf basieren. Damit dürfte das neue Betriebssystem von Microsoft gemeinsam<br />

mit den Partnern aus der <strong>IT</strong>-Industrie wesentlich zur Wiederbelebung der wirtschaftlichen<br />

Situation beitragen. Weitere Informationen gibt es in der IDC-Studie „The<br />

Economic Impact of Microsoft ’s Windows 7, Worldwide“ (Juli <strong>2009</strong>).<br />

In dieser Untersuchung hat IDC ermittelt, dass in den kommenden drei Jahren 59<br />

Prozent aller weltweit im Unternehmensbereich genutzten Desktop-PCs mit Windows<br />

7 ausgestattet werden. Dies wäre doppelt so schnell als bei Windows XP. Insgesamt<br />

gibt es bis Ende 2010 ein Umsatzpotential von 320 Milliarden US-Dollar für<br />

Produkte und Services rund um Windows 7.<br />

Neue Funktionen für Unternehmen<br />

Für Unternehmen bietet Windows 7 zahlreiche Innovationen. Dazu zählen eine<br />

einfachere, intuitivere Navigation, verbesserte Verbindungsmöglichkeiten und umfassende<br />

Suchfunktionen. BitLocker to Go schützt Daten auf externen Speichermedien<br />

wie USB-Sticks. Mehr Automatisierungsmöglichkeiten und eingebaute Fehlerbehebung<br />

vereinfachen die Installation und reduzieren die Administrationskosten.<br />

Zudem erlaubt das in Windows 7 integrierte Werkzeug Remote Assistance die direkte<br />

Fehlerbehandlung durch <strong>IT</strong>-Experten auf Anwender-PCs aus der Ferne.<br />

In Verbindung mit Windows Server 2008 R2 stehen unter Windows 7 weitere<br />

Funktionen zur Verfügung. Durch DirectAccess erhalten mobile Mitarbeiter auch<br />

ohne VPN-Verbindung sicher und unterbrechungsfrei Zugang zum Firmennetzwerk.<br />

Anwender in Niederlassungen können durch Branch Cache schneller auf Informationen<br />

im zentralen Netzwerk zugreifen, da Daten im lokalen Netz gespeichert<br />

werden. (PR)<br />

<br />

4/09 46


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Neuer online-Services: <strong>Berlin</strong>er Umweltportal<br />

<strong>Berlin</strong> - Erstmals gibt es mit dem <strong>Berlin</strong>er Umweltportal einen gemeinsamen<br />

Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Umweltbehörden auf berlin.de. Diese online-<br />

Anlaufstelle erleichtert Bürgerinnen und Bürgern, der Wirtschaft und der<br />

Politik den Zugang zu Umweltinformationen im Land <strong>Berlin</strong> wesentlich. Das<br />

Umweltportal bietet Informationen zu den meisten Themen und Dienstleistungen,<br />

die von den <strong>Berlin</strong>er Umweltbehörden wahrgenommen werden. So können interessierte<br />

Nutzerinnen und Nutzer schnell und einfach für ihr jeweiliges Anliegen den<br />

zuständigen Ansprechpartner finden oder sich auch umfassend informieren.<br />

Die Startseite gibt einen Überblick über alle Umweltthemen, von Abfall über Lärm<br />

und Natur und Landschaft bis hin zum Thema Wasser. Die Seiten sind einheitlich<br />

und übersichtlich strukturiert. Merkblätter, Formulare, Broschüren, eine Link-<br />

Sammlung sowie ein Behördenführer stehen allen zur Verfügung und ermöglichen<br />

eine schnelle und direkte Kontaktaufnahme. Viele Umweltanliegen können jetzt<br />

noch einfacher mittels Onlineformularen übermittelt werden.<br />

Vor 40 Jahren startete<br />

der Vorläufer des<br />

Internets<br />

<strong>Berlin</strong> - Das Internet wurde 40<br />

Jahre alt. Am 29. Oktober 1969<br />

vernetzten US-amerikanische<br />

Forscher erstmals zwei Computer per<br />

Fernverbindung über Modem und<br />

Telefonstandleitung. Der direkte Vorläufer<br />

des Internet war geschaffen, das<br />

so genannte Arpanet. Es war ursprünglich<br />

nur einer kleinen Zahl von Wissenschaftlern<br />

zugänglich. Heute wird das<br />

Internet von 1,7 Milliarden Menschen<br />

weltweit genutzt, rund 70 Prozent aller<br />

Deutschen haben Onlinezugang. „Das<br />

Internet ist aus unserem Leben nicht mehr<br />

wegzudenken“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />

Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.<br />

Den Grundstein des Internet hat die<br />

US-Forschungsagentur Arpa gelegt<br />

(„Advanced Research Projects Agency“).<br />

Die Arpa sollte die Forschungsoffensive<br />

im Hochtechnologiebereich beaufsichtigen<br />

und koordinieren, mit der die Regierung<br />

auf den russischen Satelliten<br />

Sputnik regierte. Schon damals kam die<br />

Idee auf, dass Computer nicht nur reine<br />

Rechenmaschinen sind, sondern auch<br />

für die Kommunikation genutzt werden<br />

könnten.<br />

Die neuen Webseiten der <strong>Berlin</strong>er Umweltbehörden: www.berlin.de/umwelt<br />

Der Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Umweltämter wurde in Zusammenarbeit mit der<br />

Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz und der Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung zu einem gemeinsamen Umweltportal des Landes<br />

<strong>Berlin</strong> ausgebaut. Mit seinen gebündelten Informationen sozusagen aus einer Hand<br />

leistet das Umweltportal zudem einen wesentlichen Beitrag zum Vorhaben ServiceStadt<br />

<strong>Berlin</strong>. (LPD)<br />

<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

Die Arpa initiierte deshalb ein Programm<br />

zur Grundlagenforschung der Computervernetzung.<br />

Die Idee: Großrechner<br />

an verschiedenen Orten sollten über ein<br />

spezielles Telefonnetz verbunden werden,<br />

damit teure Rechnerkapazität besser<br />

ausgenutzt wird. Es hält sich auch<br />

der Mythos, das Arpanet sei allein zu<br />

militärischen Zwecken geschaffen worden,<br />

um selbst im Falle eines Atomkriegs<br />

kommunizieren zu können. Sicher<br />

ist, dass die Arpa vom US-Verteidigungsministerium<br />

finanziert wurde.<br />

Insofern mag ein Interesse daran bestanden<br />

haben, die Ergebnisse der<br />

Grundlagenforschung auch für militärische<br />

Zwecke zu nutzen. Das primäre<br />

Ziel war aber die Vernetzung von Großrechnern.<br />

<br />

4/09 47


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Als „Übersetzer“ zwischen den Rechnern sollten spezialisierte Computer<br />

dienen, die Interface Message Processors (IMP). Ihre Aufgabe war es, die einzelnen<br />

Informationspakete zwischen den verbundenen Computern hin und her zu schicken.<br />

Diese IMPs sind die Vorfahren der heutigen Router. „Der Erfolg des Internets<br />

belegt, wie wichtig Grundlagenforschung auch im Bereich der Informatik und<br />

Computerwissenschaften ist“, so Scheer.<br />

Der erste IMP, also der erste Knoten des sogenannten Arpanets, wurde September<br />

1969 in Los Angeles an der dortigen Universität UCLA installiert. Einen Monat<br />

später wurde der zweite IMP am Stanford Research Institute in der Nähe von San<br />

Francisco aktiviert. Am 29. Oktober vor 40 Jahren war es dann soweit: Die erste<br />

Fernverbindung zwischen den beiden Rechenzentren konnte über Telefonstandleitung<br />

und Modem hergestellt werden. Die Verbindung hielt jedoch nur wenige Augenblicke.<br />

Beim Eintippen des Befehls LOGIN stürzte der Stanford-IMP ab. Grund war<br />

ein Fehler im Terminal-Programm. Der zweite Anlauf eine Stunde später war<br />

erfolgreicher. Die weltweit ersten IMPs in Los Angeles und an der Universität<br />

Stanford kommunizierten relativ stabil miteinander. An der Universität von Santa<br />

Barbara kam im November der dritte, an der Universität von Utah im Dezember der<br />

vierte Knoten hinzu. Damit war die Keimzelle des heutigen Internets komplett.<br />

Internet Ende der neunziger Jahre.<br />

Durch Breitband erhält es derzeit einen<br />

weiteren Schub.<br />

In absehbarer Zeit wird das Internet in<br />

Deutschland flächendeckend zum<br />

Hochgeschwindigkeitsnetz. Der <strong>IT</strong>-Gipfel<br />

mit seiner Arbeitsgruppe 2 „Konvergenz<br />

der Medien und Zukunft der Netze<br />

und Dienste“ hat diese Entwicklung<br />

gefördert. Aus dieser Arbeit sind wesentliche<br />

Impulse hervorgegangen für<br />

die Breitband-Strategie, die die Bundesregierung<br />

im Frühjahr <strong>2009</strong> vorgestellt<br />

hat. Danach sollen bundesweit bis<br />

spätestens Ende 2010 flächendeckend<br />

leistungsfähige Breitbandanschlüsse verfügbar<br />

sein. Bis 2014 sollen bereits für<br />

75 Prozent der Haushalte Anschlüsse<br />

mit Übertragungsraten von mindestens<br />

50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung<br />

stehen. (PM)<br />

<br />

25 Jahre E-Mail in<br />

Deutschland<br />

In den folgenden Jahren wuchs das Netz zwar, blieb aber auf die USA beschränkt und<br />

vergleichsweise grobmaschig. Im Januar 1973 bestand es aus 35 Arpanet-Knoten.<br />

Europa wurde 1973 angeschlossen – der Startschuss für ein internationales Netzwerk.<br />

Der erste IMP auf dem alten Kontinent wurde in Großbritannien installiert, ein<br />

zweiter folgte im selben Jahr in Norwegen. Zu dieser Zeit war das Arpanet ein<br />

Netzwerk für einige Universitäten, die im Auftrag der Arpa arbeiteten. Zu einem<br />

größeren Verbund wurde es erst 1983, als die Verwaltung des Arpanets an die zivile<br />

US-Wissenschaftsinstitution National Science Foundation überging und damit neue<br />

Institutionen angeschlossen werden konnten. Das Netzwerk stand allerdings weiterhin<br />

nur Hochschulen und Forschungseinrichtungen offen.<br />

In der Wahrnehmung der meisten Menschen ist das Internet wesentlich jünger. Erst<br />

in den neunziger Jahren, nachdem der britische Informatiker Tim Berners-Lee im<br />

Jahr 1989 die Anwendung „World Wide Web“ entwickelt und die US-Forschungseinrichtung<br />

National Science Foundation 1990 das Internet für kommerzielle<br />

Zwecke geöffnet hatte, wurde es umfassender genutzt. Als 1993 der erste grafikfähige<br />

Internetbrowser auf den Markt kam, konnten auch Laien auf die Informationsvielfalt<br />

im Netz zugreifen. Zum wirklichen Massenmedium entwickelte sich das<br />

<strong>Berlin</strong> - Vor einem Vierteljahrhundert<br />

begann in Deutschland der<br />

Siegeszug der E-Mail. Am 3.<br />

August 1984 kam der erste elektronische<br />

Brief in Deutschland an. Michael<br />

Rotert aus der Informatik-Rechnerabteilung<br />

unter der Leitung von Professor<br />

Werner Zorn erhielt die E-Mail an der<br />

Universität Karlsruhe. Die – orthographisch<br />

nicht ganz richtige – Betreffzeile<br />

lautete: „Wilkommen in CSNET!“. Im<br />

CSNET hatten sich einige amerikanische<br />

Universitäten zusammengeschlossen. In<br />

den folgenden Jahren hat die E-Mail als<br />

neue Form der Kommunikation einen<br />

einzigartigen Erfolgszug angetreten.<br />

Rund 60 Prozent aller Deutschen über<br />

14 Jahre verschicken heute Mails. Die<br />

Verbraucher sehen die E-Mail sehr positiv.<br />

88 Prozent der E-Mail-Nutzer sagen,<br />

ihre Lebensqualität habe sich durch<br />

die elektronische Mail erhöht. 89 Prozent<br />

der Nutzer geben an, E-Mails steigern<br />

ihre Flexibilität, 84 Prozent kommen<br />

durch sie leichter an <br />

4/09 48


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Informationen, bei 66 Prozent steigt die Arbeitsproduktivität, 61 Prozent sparen<br />

durch E-Mails Zeit. Das hat eine repräsentative Umfrage des Hightech-Verbands<br />

B<strong>IT</strong>KOM ergeben. „E-Mails haben die Kommunikation schneller und einfacher<br />

gemacht – fast niemand möchte auf sie verzichten“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof.<br />

August-Wilhelm Scheer.<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM nennt die wichtigsten Fakten zur E-Mail-Nutzung in Deutschland:<br />

Rund 70 Prozent aller Deutschen sind online, 85 Prozent aller Internet-Nutzer ab 14<br />

Jahre versenden private Mails, das sind knapp 43 Millionen Bundesbürger. Dabei<br />

beeinflussen Bildungsgrad und Alter die Nutzung von E-Mails weiterhin stark. Nur<br />

gut 30 Prozent der Deutschen mit Hauptschulabschluss versendeten 2008 täglich<br />

private Mails, bei Personen mit Abitur sind es mit 67 Prozent mehr als doppelt so<br />

viele. Neben dem Bildungsgrad hängt die private E-Mail-Nutzung auch vom Alter<br />

ab: Von den 14- bis 29-Jährigen nutzten täglich rund drei Viertel E-Mails für private<br />

Kontakte, bei den 45- bis 59-Jährigen ist es knapp die Hälfte, bei den über 60-Jährigen<br />

gut ein Viertel.<br />

Foto: TheSupe87 - Fotolia.de<br />

Unterschiede zeigen sich zudem beim Geschlecht. So verschicken 59 Prozent der<br />

Männer täglich private Mails, bei den Frauen sind es lediglich 43 Prozent.<br />

Gut die Hälfte aller Deutschen mit privater E-Mail-Adresse schaut mindestens<br />

einmal täglich in ihr elektronisches Postfach. Dabei lesen Männer ihre privaten E-<br />

Mails regelmäßiger als Frauen. 57 Prozent der Männer und 49 Prozent der Frauen<br />

checken täglich ihre Mails. Ständig auf E-Mail-Empfang sind 5 Prozent der Befragten,<br />

jeder Fünfte liest mehrfach täglich, weitere 28 Prozent wenigstens einmal am Tag<br />

ihre privaten Mails.<br />

Bei den 14- bis 29-Jährigen konkurriert die klassische E-Mail mittlerweile mit<br />

Echtzeit-Technologien wie Chat und Messenger: Fast jeder zweite Surfer (45<br />

Prozent) zwischen 14 und 29 Jahren unterhält sich via Chat mit anderen. Messaging-<br />

Dienste nutzen Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren besonders häufig<br />

– 94 Prozent der Mädchen und 86 Prozent der Jungen versenden Sofortnachrichten<br />

im Web.<br />

Zur Methodik: Alle erwähnten Zahlen basieren auf repräsentativen Studien, die der<br />

B<strong>IT</strong>KOM in den vergangenen zwölf Monaten bei Marktforschungsunternehmen in<br />

Auftrag gegeben hat. (PM)<br />

<br />

Ein Drittel der<br />

Internetnutzer verirrt<br />

sich im Netz<br />

<strong>Berlin</strong> - Viele Computernutzer verirren<br />

sich im Internet oder haben<br />

Probleme bei der Suche nach Informationen.<br />

Das geht aus einer Umfrage<br />

des Hightech-Verbandes B<strong>IT</strong>KOM<br />

hervor. Danach geben 31 Prozent der<br />

Internetnutzer an, dass sie sich häufig<br />

oder sehr häufig in der Navigation von<br />

Webseiten nicht zurechtfinden. Grund<br />

für die Probleme sind meist eine unklare<br />

Benutzerführung oder eine mangelnde<br />

Übersichtlichkeit der Webseiten. Ein<br />

Drittel der Befragten sagt, dass sie bei<br />

der Internetnutzung häufig oder sehr<br />

häufig von Bannern, Pop-ups oder blinkenden<br />

Bildern so stark abgelenkt werden,<br />

dass sie ihr eigentliches Ziel aus den<br />

Augen verlieren.<br />

Grundlage der Angaben ist eine repräsentative<br />

Umfrage, die das Marktforschungsinstitut<br />

Forsa im Auftrag des<br />

B<strong>IT</strong>KOM unter 1005 Personen durchgeführt<br />

hat. „Viele Nutzer finden sich<br />

im Internet nur schwer zurecht“, sagte<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-<br />

Wilhelm Scheer. „Die Betreiber und<br />

Gestalter von Webseiten sollten noch<br />

stärker auf die Benutzerfreundlichkeit<br />

achten.“ Weniger sei häufig mehr. Eine<br />

klare Benutzerführung und der sparsame<br />

Einsatz von Bildern und Animationen<br />

können die Navigation erleichtern.<br />

Nach den Ergebnissen der Umfrage ist<br />

zudem das Auffinden von Informationen<br />

für viele Internetnutzer ein Problem.<br />

30 Prozent der Befragten finden<br />

häufig oder sehr häufig Informationen<br />

nicht, obwohl sie sicher sind, dass diese<br />

verfügbar sind. „Bei der Suche nach<br />

Informationen können Nutzer auf viele<br />

im Netz verfügbare Hilfen zurückgreifen“,<br />

sagte Scheer. Der B<strong>IT</strong>KOM rät<br />

zum Beispiel, bei Google die „Erweiterte<br />

Suche“ oder bei Bing die „Hilfe“ zu<br />

nutzen. Die erweiterten Funktionen der<br />

Suchmaschinen ermöglichen unter anderem<br />

eine verfeinerte Suche nach <br />

4/09 49


Sprachen, Regionen, Dateiformaten<br />

oder auf bestimmten Webseiten. Letzteres<br />

ist vor allem bei Webseiten mit einem<br />

umfangreichen Informationsangebot<br />

sinnvoll.<br />

Nicht selten führt die Nutzung des Computers<br />

sogar zu Frustration und Wut. In<br />

der Umfrage sagten 17 Prozent der PC-<br />

Nutzer, dass sie sich häufig oder sehr<br />

häufig so stark ärgern, dass sie ihren<br />

Computer am liebsten aus dem Fenster<br />

werfen würden. Bei diesem Punkt gibt<br />

es erstaunliche Unterschiede zwischen<br />

Frauen und Männern sowie Jung und<br />

Alt. Während 23 Prozent der befragten<br />

Frauen ihren Computer regelmäßig aus<br />

dem Fenster werfen wollen, sind es bei<br />

den Männern nur halb so viele. Deutlich<br />

gelassener sind auch die Älteren. Nur 10<br />

Prozent der Internetnutzer ab 60 Jahre<br />

ärgern sich häufig sehr stark über ihren<br />

Computer. Bei den 14- bis 29-Jährigen<br />

sind es dagegen 29 Prozent. Scheer: „Wir<br />

empfehlen allen Nutzern dringend, von<br />

PC-Fensterwürfen Abstand zu nehmen,<br />

um Dritte nicht zu gefährden.“ (PM) <br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Prof. Dieter Kempf, Mitglied des B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiums und Vorsitzender der<br />

Vereins „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN).<br />

Die Surfer mit einem Internetanschluss in der eigenen Wohnung wurden gefragt,<br />

welche von sechs Gefahrenquellen sie kennen. Das Risikobewusstsein ist demnach<br />

in der EU generell hoch – und bei den deutschen Usern in fast allen Kategorien<br />

überdurchschnittlich: 98 Prozent wussten um Schadsoftware wie Viren (EU-Schnitt:<br />

97 Prozent), 98 Prozent um Spam (95 Prozent), 97 Prozent um Phishing (92 Prozent),<br />

93 Prozent um den Diebstahl von elektronischen Daten oder Identitäten (90<br />

Prozent), 92 Prozent um mögliche Gefahren für Kinder (92 Prozent) und 85 Prozent<br />

um die Möglichkeit, dass ihr Rechner von fremden Personen übernommen und Teil<br />

eines so genannten Bot-Netzes werden kann (81 Prozent).<br />

Deutsche Internet-<br />

Nutzer haben hohes<br />

Risikobewusstsein<br />

<strong>Berlin</strong> - Deutsche Internet-Nutzer<br />

haben ein vergleichsweise stark<br />

ausgeprägtes Bewusstsein für die<br />

Risiken im Internet. Das ergab eine aktuell<br />

veröffentlichte Umfrage im Auftrag<br />

der EU. Befragt wurden in den 27<br />

Mitgliedsstaaten insgesamt 12.800 Personen,<br />

die auch von zu Hause surfen. In<br />

Deutschland kannten im Schnitt 95 Prozent<br />

dieser Nutzer die wichtigsten Gefahren<br />

im Netz. Darauf weist der Hightech-Verband<br />

B<strong>IT</strong>KOM hin. „Politik,<br />

Medien, Industrie und Verbraucherverbände<br />

haben in Deutschland das Thema<br />

,Internet-Sicherheit’ immer wieder aufgegriffen.<br />

Die EU-Umfrage zeigt nun<br />

sehr deutlich das erfreulicherweise überdurchschnittlich<br />

hohe Risikobewusstsein<br />

der deutschen Internet-Nutzer“, sagt<br />

Foto: doug Olson - Fotolia.de<br />

Ähnlich gut Bescheid um die Gefahren im Netz wussten die Surfer in Finnland,<br />

Großbritannien und Portugal. In Belgien, Rumänien und Bulgarien war das Bewusstsein<br />

am geringsten. „Die Gefahren im Netz und die Tricks der Kriminellen ändern<br />

sich schnell, daher müssen Sicherheitstechnologien ständig weiterentwickelt und in<br />

der Aufklärung der Nutzer ständig neu angesetzt werden“, so Kempf. Deshalb ist es<br />

wichtig, den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit mit den verantwortlichen<br />

Ministerien und Strafverfolgungsbehörden fortzusetzen.<br />

Nach einer Umfrage des B<strong>IT</strong>KOM haben 22 Prozent der deutschen Internetnutzer<br />

– das entspricht zehn Millionen Bundesbürgern – erlebt, dass ihr Computer mit<br />

einem Schadprogramm infiziert wurde. 6 Prozent der Surfer sagen, sie seien Opfer<br />

eines Betrugs beim Online-Einkauf geworden. 4 Prozent wurden im Web verbal<br />

angegriffen oder belästigt. Eine Ausspähung oder illegale Nutzung ihrer persönlichen<br />

Daten beklagen 2 Prozent der User. Erfreulicherweise blieben 63 Prozent der<br />

Nutzer bislang negative Erfahrungen im Internet erspart. (PM)<br />

<br />

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Internet-Kriminelle weiten Aktivitäten aus<br />

<strong>Berlin</strong> - Der B<strong>IT</strong>KOM und das Bundeskriminalamt (BKA) haben in <strong>Berlin</strong> vor<br />

immer professionelleren Betrugsmethoden im Internet gewarnt. „Mehr denn<br />

je müssen sich PC-Nutzer auf dem Laufenden halten, wie sie sich vor<br />

Kriminellen schützen können“, sagte Prof. Dieter Kempf, B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied<br />

und Vorstandsvorsitzender des Vereins „Deutschland sicher im Netz“. Der<br />

B<strong>IT</strong>KOM und das BKA haben dazu gemeinsam die wichtigsten Empfehlungen zur<br />

Vorbeugung zusammengestellt. BKA-Präsident Jörg Ziercke erklärte bei der Gelegenheit:<br />

„Internet-User müssen wissen, dass die Straftäter von heute das Internet<br />

zunehmend als Tatmittel nutzen und sich dabei den oftmals sorglosen Umgang mit<br />

persönlichen Daten sowie die Möglichkeiten moderner Schadsoftware zunutze<br />

machen.“<br />

Viren und andere Schadprogramme sind die häufigste Erfahrung mit Kriminalität im<br />

Internet. 38 Prozent der Internetnutzer ab 14 Jahren – das entspricht fast 20<br />

Millionen Deutschen – haben erlebt, dass ihr Computer infiziert wurde. Das geht aus<br />

einer neuen Umfrage von Forsa für den B<strong>IT</strong>KOM hervor. „Schadprogramme<br />

beeinträchtigen nicht nur die Funktion von PCs, sondern werden zunehmend zur<br />

Ausspähung digitaler Identitäten eingesetzt“, kommentiert BKA-Präsident Ziercke.<br />

Verstärktes Ziel von Betrügern sind hierbei mittlerweile Zugangsdaten zu Internet-<br />

Shops und Auktionshäusern, sozialen Netzwerken, Foren und E-Mail-Konten. Bei<br />

5 Prozent der Internetnutzer wurden bereits Zugangsdaten für Internet-Shops,<br />

Netzwerke oder Online-Banking ausspioniert. Drei Prozent haben durch Schadprogramme<br />

und Datendiebstähle einen finanziellen Schaden erlitten. 53 Prozent der<br />

Surfer sagen, dass sie noch nie Opfer von Kriminalität im Web waren.<br />

Beim Online-Banking steigt die Zahl der Betrugsfälle <strong>2009</strong> wieder an – nach einem<br />

deutlichen Rückgang im Vorjahr. Der B<strong>IT</strong>KOM rechnet auf Basis von Daten der<br />

Landeskriminalämter mit bis zu 2.900 angezeigten Phishing-Fällen in diesem Jahr –<br />

ein Plus von rund 50 Prozent. Die Schadenssumme steigt der Hochrechnung zufolge<br />

um 56 Prozent auf bis zu 11 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr <strong>2009</strong> lag der<br />

durchschnittliche Schaden der gemeldeten Einzelfälle bei rund 4.800 Euro. Bayern,<br />

Nordrhein-Westfalen und <strong>Berlin</strong> melden die meisten Opfer. Im Vorjahr waren die<br />

Phishing-Zahlen erstmals seit Jahren gesunken. Bundesweit hoben Kriminelle 2008<br />

in rund 1.900 Fällen etwa 7 Millionen Euro von Konten der Geschädigten ab. Den<br />

zeitweiligen Rückgang im Jahr 2008 führen BKA und B<strong>IT</strong>KOM auf bessere<br />

Schutzmethoden zurück, vor allem durch die fast flächendeckende Einführung der<br />

iTAN bei Online-Überweisungen. Inzwischen<br />

ist jedoch Schadsoftware verfügbar,<br />

die auch diesen Sicherungsmechanismus<br />

erfolgreich angreift. „Allein<br />

die Eingabe der Geheimzahlen bei<br />

Überweisungen reicht zur Vorbeugung<br />

nicht“, so B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied<br />

Kempf. „Gesundes Misstrauen und eine<br />

aktuelle Sicherheitsausstattung des PCs<br />

sind genauso wichtig.“<br />

„Neue Tatphänomene ersetzen zunehmend<br />

klassische Delikte. Es gibt kaum<br />

noch Kriminalitätsbereiche, in denen<br />

Betrüger auf das Internet verzichten“,<br />

sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke. So<br />

wurden 2008 in der Polizeilichen<br />

Kriminalstatistik rund 167.000 Fälle mit<br />

dem Tatmittel Internet registriert. Um<br />

11 Prozent auf 38.000 Fälle stieg die<br />

sogenannte IuK-Kriminalität im engeren<br />

Sinne – also Straftaten, die mithilfe<br />

oder gegen moderne Informations- und<br />

Kommunikationstechnik begangen wurden.<br />

Ziercke: „Die im Bereich des<br />

Cybercrime aktiven Täter sind höchst<br />

innovativ und passen sich veränderten<br />

Gegebenheiten sehr schnell an.“ Das BKA<br />

beobachtet arbeitsteilig vorgehende, international<br />

agierende Tätergruppen, denen<br />

es um möglichst hohe Profite geht.<br />

Illegal erlangte Kreditkartendaten werden<br />

genutzt, um online Waren zu kaufen.<br />

Ausgespähte Zugangsdaten zu Internet-<br />

Auktionshäusern werden verwendet, um<br />

angebliche Auktionen zu starten und<br />

Kunden um ihr Geld zu prellen. Um<br />

nicht selbst in den Fokus der Strafverfolgungsbehörden<br />

zu geraten, bedienen<br />

sich die Kriminellen gutgläubiger Gehilfen,<br />

die Waren oder Gelder gegen eine<br />

Provision in das Ausland weiterleiten.<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM und das BKA kündigten<br />

an, die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft<br />

und Polizei weiter auszubauen.<br />

Ziel ist ein noch intensiverer Austausch<br />

über Entwicklungen in der Computerkriminalität<br />

und Strategien zu deren<br />

Bekämpfung. Die <strong>IT</strong>-Wirtschaft fordert<br />

darüber hinaus, mehr Schwerpunkt-<br />

Staatsanwaltschaften gegen Computerkriminalität<br />

zu bilden: „Das Know-how<br />

der Strafverfolger muss gebündelt werden.“<br />

<br />

4/09 51


BKA und B<strong>IT</strong>KOM wollen auch<br />

künftig bei der Aufklärung der Nutzer<br />

kooperieren. „<strong>IT</strong>-Wirtschaft, Banken,<br />

Behörden und die Medien haben schon<br />

viele Nutzer überzeugt, dass es wichtig<br />

ist, sich aktiv vor Angreifern zu schützen“,<br />

so Prof. Kempf. Gleichwohl hat<br />

eine Umfrage des B<strong>IT</strong>KOM gezeigt,<br />

dass es noch großen Nachholbedarf gibt.<br />

So nutzt zum Beispiel nur jeder zweite<br />

Internet-User eine Firewall, die Schadsoftware<br />

blockieren kann. Kempf: „Wer<br />

sich selbst schützt, trägt auch dazu bei,<br />

dass Viren und Trojaner nicht weiter<br />

verbreitet werden.“ Die B<strong>IT</strong>KOM-Branche<br />

engagiert sich daher in Vereinen wie<br />

„Deutschland sicher im Netz“, um die<br />

Verbraucher zu sensibilisieren. Speziell<br />

zur Aufklärung Jugendlicher unterstützt<br />

B<strong>IT</strong>KOM die Kampagne „Watch Your<br />

Web“, bei der es um den vorsichtigen<br />

Umgang mit privaten Daten im Internet<br />

geht. (PM)<br />

<br />

Mit etracker Web-<br />

Controlling 3.0<br />

schaffen öffentliche<br />

Einrichtungen mehr<br />

Bürgernähe<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Während „etracker Web Analytics“ öffentlichen Institutionen eine Echtzeitanalyse<br />

des Besucherverhaltens liefert, ermittelt „etracker Visitor Voice“ die Besucherzufriedenheit<br />

durch Befragungen der Nutzer im Anschluss an ihren Websitebesuch.<br />

Gerade im Public Sector, in dem Webauftritte als Kommunikations- und Informations-Plattform<br />

für Bürger und Unternehmen dienen und in dem E-Government-<br />

Lösungen immer wichtiger werden, schafft Web-Controlling 3.0 ein entscheidendes<br />

Plus an Bürgernähe: Bund, Länder und Kommunen erfahren nicht nur, was auf ihrer<br />

Website oder ihrem Bürgerportal passiert, sondern auch warum es passiert und was<br />

sich für den Nutzer verbessern lässt. Für öffentliche Einrichtungen unerlässlich: Die<br />

Web-Controlling Werkzeuge von etracker sind geprüft und erfüllen die strengen<br />

Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes.<br />

Die „etracker Visitor Voice“-Analysen verraten, was Bürger über Website-Aspekte<br />

wie Usability, Inhalte oder Navigation denken und liefern zugleich wichtige Erkenntnisse<br />

zu Zielen, Zielerreichung und soziodemografischen Merkmalen der Besucher.<br />

Aus den kontinuierlichen, standardisierten Erhebungen leitet etracker Visitor Voice<br />

zudem konkrete Handlungsempfehlungen zur Website-Optimierung und zur Steigerung<br />

der Besucherzufriedenheit ab. Durch Web-Controlling 3.0 erkennen öffentliche<br />

Einrichtungen erstmals, welche Self-Service-Dienste von welcher Zielgruppe<br />

akzeptiert werden, wie sich beispielsweise elektronische Antragsprozesse für Bürger<br />

über 50 vereinfachen lassen oder wodurch die Informationsstrategie noch bürgernäher<br />

wird. Auf Knopfdruck sehen Bund, Länder und Kommunen welche Bereiche<br />

ihrer Website mehr, welche weniger genutzt werden und können so beispielsweise<br />

aufdecken, ob gewisse Zielgruppen bestimmte Website-Inhalte eventuell gar nicht<br />

finden.<br />

Hamburg - Die etracker GmbH,<br />

ein Anbieter von Produkten<br />

und Dienstleistungen zur Optimierung<br />

von Websites und Online-<br />

Marketingmaßnahmen, erschließt öffentlichen<br />

Einrichtungen jetzt eine neue<br />

Dimension des Web-Controllings: Web-<br />

Controlling 3.0. Der entscheidende<br />

Innovationsschritt beim Web-Controlling<br />

3.0 besteht darin, dass es erstmals<br />

eine intelligente Verknüpfung von quantitativen<br />

Web Analytics Daten mit qualitativen<br />

Besucherbefragungen auf Basis<br />

wissenschaftlicher Marktforschungsmethodiken<br />

herstellt.<br />

Als nach eigenen Angaben weltweit erster<br />

Anbieter kombiniert etracker dazu<br />

seine Lösungen „etracker Web<br />

Analytics“ und „etracker Visitor Voice“.<br />

Klickpfade - Screenshot etracker GmbH<br />

Besonderes Augenmerk liegt bei etracker seit jeher auf der Einhaltung der Datenschutzbestimmungen.<br />

So hat der Hamburgische Datenschutzbeauftragte die etracker<br />

Analysewerkzeuge auf Konformität mit dem Bundesdatenschutzgesetz geprüft und<br />

als rechtlich einwandfrei befunden. Mit dem neuesten Release bietet etracker seinen<br />

Kunden eine zusätzliche, erweiterte Datenschutzoption, die auch die besonders<br />

strenge Rechtsauslegung der Landesbeauftragten für Datenschutz in NRW erfüllt.<br />

etracker steht in ständigem Dialog mit verschiedenen Datenschutzbehörden, um auf<br />

aktuelle Rechtsauslegungen unmittelbar reagieren und seine Produkte entsprechend<br />

optimieren zu können. (PM)<br />

<br />

4/09 52


Im Dienst der Justiz:<br />

Erkenntnisquelle Internet<br />

Wikipedia korrekt<br />

zitieren<br />

Hannover - Deutsche Gerichte<br />

verweisen immer häufiger auf<br />

Wikipedia-Artikel zu Themen,<br />

die bei der Entscheidungsfindung eine<br />

Rolle spielen. Dabei hapert es oft an der<br />

korrekten Zitierweise der nicht immer<br />

aktualisierten Beiträge. Wer jedoch den<br />

Zeitpunkt des Abrufs und den Permanentlink<br />

nennt, ist auf der sicheren Seite,<br />

so das <strong>IT</strong>-Profimagazin iX in der Ausgabe<br />

10/09.<br />

Nicht nur für Juristen ist es wichtig, wie<br />

man Internetquellen richtig zitiert. Im<br />

Gegensatz zu Büchern oder Fachaufsätzen<br />

muss man der Besonderheit Rechnung<br />

tragen, dass sich Inhalte von Webseiten<br />

ständig ändern können. Gerade<br />

für Online-Nachschlagewerke wie<br />

Wikipedia ist das von besonderer Bedeutung,<br />

denn ihre Qualität hängt von<br />

der ständigen Pflege der Community ab.<br />

Deswegen sollte unbedingt der Zeitpunkt<br />

des Abrufs und der jeweilige<br />

Permanentlink angegeben werden.<br />

Den Permanentlink eines Wikipedia-<br />

Artikels kann man auf der linken Seite<br />

der Wikipedia-Maske unter „Werkzeuge“<br />

aufrufen. Er verweist bei Webinhalten,<br />

die einer Versionierung unterliegen,<br />

immer auf eine zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt gültige Fassung eines<br />

elektronischen Dokuments, selbst<br />

wenn im Nachhinein aktuellere Fassungen<br />

hinzugekommen sind. Kaum bekannt<br />

ist, dass es für das Zitieren einer<br />

elektronischen Quelle eine Vorschrift<br />

gibt: ISO-Norm 690-2.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Danach ist etwa die „vollständige URL“<br />

anzugeben, also einschließlich „http://“,<br />

auch wenn dies bei den meisten Browsern<br />

nicht mehr erforderlich ist. Wird zum<br />

Beispiel der Wikipedia-Artikel über die<br />

„iX“ zitiert, könnte ein gutes Zitat einschließlich<br />

Zeitangabe und Permanentlink<br />

so aussehen: „Wikipedia, Stichwort „iX - Magazin für professionelle Informationstechnik“,<br />

Version vom 25. Juli <strong>2009</strong>, 22:25 Uhr, abrufbar unter http://<br />

de.wikipedia.org/w/index.php?title=IX_%E2%80%93_Magazin_<br />

f%C3%BCr_professionelle_Informationstechnik&oldid=62620567".<br />

Da es bei Wikipedia-Artikeln keine einzelnen Autoren gibt, reicht der Hinweis:<br />

Urheber ist die Gemeinschaft der Wikipedia-Autoren, die Wikipedia-Community.<br />

„Für einen Richter, der sein Urteil „im Namen des Volkes“ spricht, nicht die<br />

schlechteste Referenz“, meint iX-Redakteurin Ute Roos (PM).<br />

<br />

Häufig sind Texte am Computer nur schwer zu<br />

lesen<br />

<strong>Berlin</strong> - Fast die Hälfte der Computernutzer (47 Prozent) kann am Bildschirm<br />

regelmäßig Texte schlecht lesen, weil die Schrift zu klein ist. 12 Prozent der<br />

Nutzer haben sogar häufig oder sehr häufig Probleme beim Lesen am PC. Das<br />

hat der aktuelle Webmonitor des Hightech-Verbands B<strong>IT</strong>KOM und des Marktforschungsinstituts<br />

Forsa ergeben. Dabei wurden 1005 Computernutzer befragt.<br />

„Die Benutzerfreundlichkeit muss ein zentrales Kriterium bei der Entwicklung von<br />

Programmen und Webseiten sein“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-<br />

Wilhelm Scheer. Laut Webmonitor hat jeder Siebte der über 60-Jährigen häufig oder<br />

sehr häufig Probleme mit dem Lesen von Texten in Webseiten oder anderen<br />

Anwendungen. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es nur 6 Prozent.<br />

Foto: photoGrapHie - Fotolia.de<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM gibt Tipps, wie PC-Nutzer Texte am Bildschirm besser lesen und<br />

damit vorzeitiger Ermüdung vorbeugen können.<br />

Ansicht ändern bei Büro-Software: Am PC kann man die Schriftgrößen in<br />

Standardanwendungen wie Textverarbeitung, Präsentationsprogramm oder Tabellenkalkulation<br />

hochsetzen. Aus der „10-Punkt-Schrift“ wird dann zum Beispiel eine<br />

„14-Punkt-Schrift“. Allerdings wird dann auch der Ausdruck des Dokuments die<br />

größere Schrift wiedergeben. Besser ist es, die sichtbare Anzeige je nach <br />

4/09 53


Bedarf anzupassen und nicht die<br />

Schriftgröße. Diese Einstellung wird<br />

i.d.R. als „Zoom“ bezeichnet, oft zu<br />

finden unter dem Menüpunkt „Ansicht“<br />

oder direkt in der Menüleiste. Der Zoomfaktor<br />

in Prozent gibt die Ansichtsgröße<br />

an. Ein Zoomfaktor von 100 Prozent<br />

entspricht der Originalgröße des Dokuments.<br />

Ansicht ändern bei der Internetnutzung:<br />

Bei den gängigen Internetzugangsprogrammen<br />

(„Browsern“)<br />

Internet Explorer und Firefox ist der<br />

Zoom ebenfalls in der Menüleister unter<br />

„Ansicht“ zu finden. Deutlich bequemer<br />

ist die Nutzung der Tastenkombinationen<br />

„Strg +“ für Vergrößern<br />

und „Strg –“ für Verkleinern der<br />

Schrift sowie anderer Objekte wie Fotos<br />

oder Grafiken. Beim Browser Safari für<br />

den Mac wird die Kombination „Apfeltaste<br />

+“ und „Apfeltaste –“ für diesen<br />

Zweck genutzt. Noch einfacher funktioniert<br />

der Zoom bei vielen Anwendungen,<br />

indem man die Strg-Taste drückt<br />

und gleichzeitig am Mausrad dreht.<br />

Allerdings ist eine Vergrößerung nicht<br />

bei allen Webseiten problemlos möglich,<br />

wenn die Programmierung den Einsatz<br />

des Zooms nicht unterstützt.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Dazu in der „Systemsteuerung“ unter „Anpassung“ den Menüpunkt „Schriftgrad<br />

anpassen (DPI)“ anklicken. Wählt der Nutzer die höhere Skalierung von 120 DPI,<br />

sind sämtliche Texte besser zu lesen.<br />

Grundsätzlich gilt, dass Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit von Software sehr<br />

stark von der Programmierung abhängig sind. Maßgabe ist aus Sicht des B<strong>IT</strong>KOM,<br />

dass Anwendungen und Benutzeroberflächen möglichst für alle Nutzer, also auch für<br />

ältere Menschen und Personen mit Behinderungen, möglichst ohne fremde Hilfe<br />

nutzbar sind („Barrierefreiheit“). Jeder Nutzer sollte in einer Anwendung Anpassungen<br />

nach den örtlichen Gegebenheiten (z.B. Bildschirmgröße, Lichtverhältnisse)<br />

und seinen persönlichen Voraussetzungen (z.B. Fehlsichtigkeit) vornehmen können.<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM empfiehlt daher, bei der Erstellung von Software und Webseiten die<br />

ergonomischen Anforderungen möglichst sämtlicher Anwender ausreichend zu<br />

berücksichtigen. (PM)<br />

<br />

Elektronische Einschreiben vs. persönliche Zustellung<br />

E-Mail-Einschreiben nicht rechtsverbindlich<br />

Hannover - E-Mail-Einschreiben stehen in ihrer Beweiskraft den klassischen<br />

Einschreiben mit Rückschein deutlich nach. Das schreibt das <strong>IT</strong>-Profimagazin<br />

iX in der Oktober-Ausgabe. Ein eigenhändig unterschriebener<br />

Einschreibebrief wahrt die Schriftform nach § 126 des Bürgerlichen Gesetzbuches<br />

(BGB). Eine normale E-Mail oder eine als E-Mail-Einschreiben verschickte elektronische<br />

Nachricht jedoch nicht: Nur wenn die elektronische Nachricht mit einer<br />

qualifizierten elektronischen Signatur versehen ist, steht sie einem unterschriebenen<br />

Schriftstück gleich.<br />

Anschaffung eines größeren Bildschirms:<br />

Für bessere Sicht kann auch<br />

schlicht ein größerer Bildschirm sorgen.<br />

Bei den heute gängigen Monitoren mit<br />

einer Bildschirmdiagonale von 22 Zoll<br />

und dem Format 16:10 (Fachjargon:<br />

Wide TFT) lassen sich zwei DIN-A4-<br />

Seiten nebeneinander in Originalgröße<br />

darstellen. Der Durchschnittspreis dieser<br />

Geräte beträgt rund 150 Euro.<br />

Auflösung und Schriftgrad ändern:<br />

Allerdings heißt „größerer Bildschirm“<br />

nicht automatisch „größere Schrift“.<br />

Hierzu muss man auch die Auflösung<br />

ändern. Eine Verringerung der Bildschirmauflösung<br />

bringt dabei nicht unbedingt<br />

eine verbesserte Lesbarkeit.<br />

Zwar erscheinen die dargestellten Texte,<br />

Fotos und Objekte größer, verlieren<br />

aber an Schärfe. Beim Betriebssystem<br />

MS Vista besteht aber die Möglichkeit,<br />

den Schriftgrad der Anzeige zu ändern.<br />

Foto: Stian Iversen - Fotolia.de<br />

Seit elektronische Kommunikationsformen rechtsverbindlich einsetzbar sind, bieten<br />

unter anderem Notare das Zustellen von „E-Mail-Einschreiben“ als Service für ihre<br />

Klienten an. Mit Produkten wie eWitness können sie eine Nachricht digital signieren<br />

und den Weiterleitungsvorgang bezeugen. Eine Kenntnisnahme seitens des vorgesehenen<br />

Empfängers belegt das allein aber nicht. Denn im Gegensatz zum <br />

4/09 54


herkömmlichen Einschreiben mit<br />

Rückschein muss der Empfänger keine<br />

Bestätigung abgeben, dass ihm die Nachricht<br />

zugestellt wurde. Lediglich der<br />

Dienstleister bestätigt in automatisierter<br />

Form, dass irgendjemand die Nachricht<br />

abgeholt hat, indem er den richtigen<br />

Zugangscode eingegeben hat. Im Falle<br />

eines Gerichtsprozesses, bei dem die<br />

Frage des Zugangs entscheidend ist,<br />

reicht diese Bestätigung aber nicht aus.<br />

„Geht es um die Übermittlung und den<br />

Zugang von bedeutenden Nachrichten<br />

oder Erklärungen, muss man wohl oder<br />

übel weiterhin das klassische Einschreiben<br />

oder einen persönlichen Boten nutzen“,<br />

rät iX-Redakteurin Ute Roos. (PM)<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Energy Saving Trust zeigt: Ein in Umweltdingen passiver Nutzer älterer <strong>IT</strong>K-Geräte<br />

verbraucht bis zu 18 Mal mehr Energie als ein aufmerksamer Nutzer moderner<br />

Geräte“, so Jetter.<br />

Energieeffiziente, klimaschonende und kostengünstige Arbeitsplatzrechner für die<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung bietet der Rahmenvertrag des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s<br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>). Der Energieverbrauch der PC war bei der Ausschreibung und<br />

Vergabe des jüngsten Auftrags ein wesentliches Ausschlusskriterium. Mit dem Green<br />

<strong>IT</strong>-PC steht ein Modell zur Verfügung, das die meisten der derzeit weltweit gültigen<br />

PC-Umweltstandards übertrifft. Das gute Preis-Leistungsverhältnis ermöglicht dem<br />

Land <strong>Berlin</strong> erstmals eine einheitliche <strong>IT</strong>-Arbeitsplatzausstattung. Aus den Rahmenverträgen<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> können sich die Behörden der Hauptstadt ohne eigene<br />

Ausschreibung bedienen. Das Angebot ist im <strong>IT</strong>-Online-Shop des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im<br />

Intranet der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung verfügbar.<br />

Strom und Geld sparen<br />

mit umweltfreundlichen<br />

<strong>IT</strong>K-Geräten<br />

<strong>Berlin</strong> - Der Stromverbrauch durch<br />

die Nutzung von Geräten der<br />

Informations- und Telekommunikationstechnologie<br />

(<strong>IT</strong>K) in<br />

Deutschland nimmt zu. Da die Energiepreise<br />

kaum sinken und Umweltauswirkungen<br />

durch CO2-Belastungen<br />

wachsen, lohnt sich der Kauf energieeffizienter<br />

<strong>IT</strong>K-Produkte. „Unternehmen<br />

und Haushalte können Energie und<br />

Kosten sparen, wenn sie moderne <strong>IT</strong>K-<br />

Geräte effizient und bewusst einsetzen“,<br />

sagt Martin Jetter, Präsidiumsmitglied<br />

des B<strong>IT</strong>KOM. Bei vielen <strong>IT</strong>K-Geräten<br />

hängt der Energieverbrauch sowohl von<br />

der eingesetzten Technologie als auch<br />

dem jeweiligen Nutzerverhalten ab.<br />

Nach einer Studie des britischen „Energy<br />

Saving Trust“ können Verbraucher<br />

durch umweltgerechtes Nutzerverhalten<br />

den Energieverbrauch auch bei modernsten<br />

Geräten bis auf ein Sechstel reduzieren.<br />

Andererseits variiert bei identischem<br />

Nutzerverhalten der Energieverbrauch<br />

von moderner zu veralteter Technologie<br />

um den Faktor drei. „Der Vergleich<br />

der beiden Extremfälle in der Studie des<br />

Foto: Eckehard Völkening - Fotolia.de<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM gibt Tipps, wie man <strong>IT</strong>K-Geräte privat und beruflich möglichst<br />

energieeffizient nutzt:<br />

1. Leistungsmerkmale neuer Geräte vor dem Kauf bestimmen<br />

<strong>IT</strong>K-Geräte in Büro und Haushalten sollten grundsätzlich nach ihren individuellen<br />

Nutzungsanforderungen ausgesucht werden. Wer seinen Computer nur zum Surfen<br />

und für Textverarbeitung nutzt, benötigt im Vergleich zum passionierten Computerspieler<br />

andere Hardware mit geringerer Graphikleistung. So kann bei Office-<br />

Anwendungen auf eine Premium-Grafikkarte mit großem Bildspeicher (Framebuffer)<br />

und eigenem Lüfter verzichtet werden. Bei Neugeräten hat sich das Verhältnis von<br />

Leistungsfähigkeit und Energieverbrauch stark verbessert, insbesondere durch die<br />

so genannten Mehrkern-Prozessoren. Die neue Prozessorgeneration arbeitet schneller,<br />

verbraucht deutlich weniger Energie und erzeugt spürbar weniger Wärme als ihre<br />

Vorgänger. Dadurch arbeiten die neuen Geräte in aller Regel leiser als ihre Vorgänger,<br />

insbesondere beim Einsatz von temperaturgesteuerten Lüftern. <br />

4/09 55


2. Geräte mit nachweislich niedrigem<br />

Energieverbrauch kaufen<br />

Bei der Suche nach energieeffizienten<br />

Geräten gilt zunächst als Regel: Mobile<br />

Geräte wie Notebooks oder Netbooks<br />

verbrauchen bei gleichen Nutzungsbedingungen<br />

weniger Energie als Desktops<br />

und Multifunktionsgeräte weniger<br />

als die Einzelgeräte in der Summe. Wer<br />

sich auf eine bestimmte Produktgruppe<br />

wie etwa Notebooks festgelegt hat, sollte<br />

in einem zweiten Schritt nach<br />

besonders energieeffizienten Geräten<br />

suchen. Hierbei können die Webseiten<br />

der Hersteller hilfreich sein.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Einige Rechner verfügen über ein Wake-on-LAN-Funktion (WOL): Wenn der PC<br />

ein bestimmtes Datenpaket von einem anderen Gerät bekommt, schaltet er sich<br />

selbstständig ein. Auf dem Markt sind bereits Monitore und PCs verfügbar, die<br />

automatisch in einen „0 Watt Standby-Betrieb“ umschalten können. Beispielsweise<br />

schalten Monitore nach einer vom Nutzer definierten Zeit automatisch vollständig<br />

ab (Energieverbrauch: 0 Watt), wenn sie kein Eingangssignal empfangen. Sie sind<br />

jedoch unmittelbar nach Erkennen eines Signals wieder einsatzbereit.<br />

Wer von den Voreinstellungen abweichen will, kann das Powermanagement im<br />

Betriebssystem (etwa in Windows über „Start\Systemsteuerung\Energieoptionen“)<br />

an seine Bedürfnisse anpassen. Hier kann man einstellen, ob und wann der Rechner<br />

den Monitor und die Festplatte ausschaltet sowie ob und wann er in den Standby- und<br />

Ruhezustand fährt. Je früher dies geschieht, umso weniger Energie wird verbraucht.<br />

In der Regel zahlt es sich bereits aus, bei Pausen über 15 Minuten den Bildschirm<br />

auszuschalten und den Computer in den Standby- oder Ruhezustand zu versetzen.<br />

Besonders energieeffiziente Geräte sind<br />

oft mit dem Umweltzeichen ENERGY<br />

STAR gekennzeichnet. Nur die besten<br />

25 Prozent der jeweiligen Produktgruppen<br />

erfüllen die Leistungsanforderungen<br />

dieses Labels. Die Anforderungen<br />

werden alle zwei Jahre überarbeitet.<br />

Zurzeit gibt es das Label für Computer<br />

(einschließlich Workstations und<br />

Desktop Server), Notebooks, Monitore,<br />

Drucker/Kopierer und Multifunktionsgeräte,<br />

sowie externe Netzteile.<br />

Einen Überblick über die zertifizierten<br />

Produkte gibt es im Internet<br />

unter http://www.eu-energystar.org.<br />

3. Grundsätzlich die voreingestellte<br />

Energiesparfunktion nutzen<br />

PCs und Notebooks werden mit einem<br />

aktiven Powermanagement ausgeliefert.<br />

Werden die Geräte eine gewisse Zeit<br />

nicht genutzt, so verringern sie automatisch<br />

stufenweise den Energie- bzw.<br />

Stromverbrauch. Der Standby-Zustand<br />

ist als eine Art „Übergangszustand“ vor<br />

allem für solche Produkte wichtig, die<br />

nur für eine kurze Zeit ihre Funktion<br />

ausführen, aber dennoch lange eingeschaltet<br />

bleiben. Dazu gehören zum<br />

Beispiel Drucker, auf die mehrere Mitarbeiter<br />

zugreifen, oder Faxgeräte und<br />

Anrufbeantworter, die ohne Standby-<br />

Modus keine Nachrichten empfangen<br />

können. Manche Geräte sollten nicht<br />

ausgeschaltet werden, um nicht auf den<br />

Komfort der Remote-Steuerung verzichten<br />

zu müssen. So spart die Fernwartung<br />

für Kopiergeräte via Internet häufig den<br />

Besuch des Kundendiensts.<br />

4. Bildschirmschoner deaktivieren<br />

Bildschirmschoner benötigen unnötig Energie und sollten deshalb prinzipiell<br />

deaktiviert sein. So kann ein PC mit einem aufwändigen 3D-Bildschirmschoner bis<br />

zu 50 Prozent mehr Energie verbrauchen als im Betrieb ohne Bildschirmschoner –<br />

das liegt an der höheren Rechenleistung für solche Animationen. Die Einstellung<br />

„Bildschirmschoner ausschalten“ kann über die Systemsteuerung in Windows vorgenommen<br />

werden (über „Start\(Einstellungen)\Systemsteuerung\Anzeige“). Dazu<br />

sollte im Reiter „Bildschirmschoner“ im Pulldown-Menu „Kein“ (none) oder<br />

„Schwarzer Bildschirm“ (Blank) eingestellt werden.<br />

<br />

4/09 56


5. Energieeinsparung durch<br />

optimalen Betrieb von Monitoren<br />

Wer seinen Arbeitsplatz verlässt, sollte<br />

den Monitor per Hand ausschalten. Das<br />

schadet den Geräten nicht. Manche Bildschirme<br />

werden mit maximal eingestellter<br />

Helligkeit ausgeliefert. Für Heimanwendung<br />

und die Arbeit im Büro reicht<br />

zumeist ein Wert von rund 60 Prozent<br />

Helligkeit. Das bedeutet in der Regel<br />

eine Energieeinsparung von 20 bis 30<br />

Prozent gegenüber dem Maximalwert.<br />

Die Helligkeitseinstellung kann jeder<br />

Nutzer über die Menüeinstellung des<br />

Monitors optimieren. Neue hochwertige<br />

Bildschirme unterstützen die Helligkeitsanpassung<br />

in Abhängigkeit von der<br />

Umgebung automatisch. Mittlerweile<br />

gibt es auch Netbooks, Notebooks und<br />

Computer Monitore mit energiesparender<br />

LED-Hintergrundbeleuchtung.<br />

6. Peripherie-Geräte erst für die Nutzung<br />

einschalten<br />

Oft verbrauchen Drucker, Scanner oder<br />

externe Modems Energie, obwohl sie<br />

nicht verwendet werden. Denn sie werden<br />

automatisch beim Starten des Rechners<br />

mit eingeschaltet. Diese Geräte<br />

sollten nur bei Bedarf eingeschaltet werden.<br />

Externe Festplatten beziehen ihren<br />

Strom ausschließlich vom Rechner über<br />

die USB- oder Firewire-Schnittstelle. Sie<br />

verbrauchen Strom, sobald sie an den<br />

PC oder das Notebook angeschlossen<br />

werden. Solche Peripherie-Geräte sollten<br />

vom Rechner getrennt werden, wenn<br />

sie nicht gebraucht werden.<br />

7. Netzstecker von nicht-genutzten<br />

Geräten ziehen oder schaltbare<br />

Steckdosenleiste verwenden<br />

Manche Geräte besitzen keinen Schalter,<br />

der sie vollständig vom Stromnetz<br />

trennt. Sie verbrauchen auch dann Energie,<br />

wenn sie vermeintlich ausgeschaltet<br />

sind. Hier hilft nur, den Netzstecker<br />

des Geräts zu ziehen oder eine schaltbare<br />

Steckdosenleiste zu verwenden und<br />

diese abzuschalten.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Zudem sollten Verbraucher auf externe<br />

Steckernetzteile achten, die beispielsweise<br />

mobile Endgeräte mit Strom versorgen,<br />

etwa Ladegeräte für Handys. Diese externen Netzteile verbrauchen auch<br />

dann Energie, wenn sie ohne ein Verbrauchsgerät an die Steckdose angeschlossen<br />

sind.<br />

8. Energieverbrauch sichtbar machen und dadurch senken<br />

Wer den Energieverbrauch seiner <strong>IT</strong>K-Geräte dauerhaft reduzieren will, sollte die<br />

Geräte über eine Steckdosenleiste zusammenfassen und in die Stromversorgung<br />

dieser Leiste ein Verbrauchsmessgerät zwischenschalten. So können die größten<br />

Stromverbraucher leicht erkannt werden. Zudem wird der Einspareffekt durch<br />

nutzungsabhängiges Ein- und Ausschalten oder Herunterfahren der Geräte sichtbar.<br />

(PM/EB)<br />

<br />

Jäger der verlorenen Datenschätze<br />

Datenrettungssoftware im Test<br />

Hannover - Verschwinden Daten von einer Festplatte oder Speicherkarte,<br />

sind die Chancen einer erfolgreichen Reparatur mittels eines Datenrettungs<br />

programms recht hoch. Je schneller man reagiert, desto höher sind die<br />

Erfolgschancen, so das Computermagazin c’t in der Ausgabe 20/09.<br />

Die beste Versicherung gegen Datenverlust in Folge von Bedienfehlern, Amok<br />

laufenden Programmen oder altersschwachen Festplatten sind regelmäßige Backups.<br />

Ist das Kind allerdings in den Brunnen gefallen, schlägt die Stunde der<br />

Datenrettungssoftware: Schon die kostenlosen Programme haben gute Erfolgsquoten,<br />

darunter viele kleinere Anwendungen wie Recuva oder Photorec, das sich auf die<br />

Wiederbeschaffung gelöschter Fotos spezialisiert hat.<br />

Foto: Archiv<br />

Ein Rohdatenscan spürt Dateien anhand typischer Signaturen auf. Die kommerziellen<br />

Programme sind da etwas leistungsfähiger und berücksichtigen auch exotische<br />

Dateiformate. „Dabei ist es wichtig, möglichst früh zu reagieren“, rät c’t-Redakteur<br />

Hajo Schulz. „Windows überschreibt gelöschte Bereiche auf einer Festplatte bald<br />

wieder, und dann ist eine Rekonstruktion der Daten nicht mehr möglich.“<br />

Gibt die Festplatte keinen Mucks mehr von sich oder fällt sie durch merkwürdige<br />

Geräusche auf, ist ebenfalls eine schnelle Reaktion erforderlich, denn meist handelt<br />

es sich um einen mechanischen Defekt. Wer umgehend den Netzstecker zieht, kann<br />

weiteren Schaden an der Hardware verhindern. „Jetzt sollte man aber nicht mehr<br />

selbst Hand anlegen, sondern einen professionellen Datenrettungsdienst zur Hilfe<br />

holen“, so c’t-Experte Hajo Schulz. Allerdings lohnt sich das angesichts der hohen<br />

Kosten nur bei besonders wertvollen Daten. (PM)<br />

<br />

4/09 57


Wachstumschancen<br />

CeB<strong>IT</strong> 2010 mit<br />

Schwerpunkt<br />

Connected Worlds<br />

Hannover - Mit einem neuen<br />

Schwerpunktthema und positiver<br />

Resonanz im internationalen<br />

<strong>IT</strong>K-Markt sieht die CeB<strong>IT</strong> neue<br />

Wachstumschancen. „Wir haben bereits<br />

Zusagen von wichtigen <strong>IT</strong>K-Unternehmen<br />

sowie internationalen Konzernen“,<br />

sagte Ernst Raue, Vorstand der Deutschen<br />

Messe AG, am Dienstag in Hannover.<br />

„Die derzeitigen Reaktionen der<br />

Unternehmen lassen uns zuversichtlich<br />

auf die kommenden Monate schauen.<br />

Viele Unternehmen konzentrieren sich<br />

gerade in ernsten Zeiten auf die Chancen,<br />

die ihnen eine internationale<br />

Leitmesse bietet“, betonte Raue.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

sowohl für Aussteller als auch für Besucher. Die Struktur der Angebotsschwerpunkte<br />

orientiert sich eng an den Bedürfnissen der Besucher und die Flächen in den derzeit<br />

geplanten 18 Hallen werden optimal genutzt. „Wir haben die thematische Aufplanung<br />

des Geländes weiter vorangetrieben, verdichtet und die Themen noch klarer<br />

strukturiert“, sagte Raue weiter. Außerdem wurde auf Wunsch der ausstellenden<br />

Industrie die Möglichkeit geschaffen, auch große Unternehmensveranstaltungen<br />

(Corporate Events) im Umfeld der CeB<strong>IT</strong> ausrichten zu können. Einzelne Firmen<br />

belegen ganze Hallen gemeinsam mit ihren Partnern.<br />

Mehr Inhalte und neue Themen<br />

Die klassischen Schwerpunkte der CeB<strong>IT</strong> wie Business <strong>IT</strong>, Communications, ICT<br />

Infrastructure, Public Sector und future parc stellen Anwendungslösungen in den<br />

Mittelpunkt und werden um neue Inhalte ergänzt. So präsentieren sich zum Beispiel<br />

die aktuellen Business-Themen <strong>IT</strong>-Sicherheit sowie Banking & Finance auf der<br />

CeB<strong>IT</strong> 2010 gemeinsam unter einem Dach. Die Wachstumsbereiche Telematik,<br />

Navigation, Logistik und Automotive firmieren erstmals unter dem neuen Titel<br />

„Destination <strong>IT</strong>S“.<br />

Schwerpunkt Connected Worlds<br />

Zusammen mit führenden Unternehmen<br />

sei auch das neue Schwerpunktthema<br />

entwickelt worden. „Die CeB<strong>IT</strong><br />

2010 steht unter dem inhaltlichen Motto<br />

„Connected Worlds“. Es beschreibt den<br />

rasanten Prozess des Zusammenwachsens<br />

bislang weitgehend getrennter Welten<br />

durch die Innovationskraft der <strong>IT</strong>K-<br />

Branche“, erklärte Raue. „Wem es gelingt,<br />

verschiedene Bereiche möglichst<br />

intelligent zu vernetzen, der kann nachhaltigen<br />

Geschäftserfolg aufbauen. Das<br />

gilt für <strong>IT</strong>-Hardware, für mobile Endgeräte,<br />

für Anwendungen im Netz, für<br />

die besten Nutzungskonzepte und nicht<br />

zuletzt für alle Anwendungen im beruflichen<br />

und privaten Umfeld.“ Die<br />

CeB<strong>IT</strong>-Branche verhilft anderen Branchen<br />

zu neuen Geschäftserfolgen durch<br />

innovative digitalisierte und vernetzte<br />

Businesskonzepte.<br />

Effizienz für Aussteller und Besucher<br />

Raue betonte, die CeB<strong>IT</strong> - im kommenden<br />

Jahr von Dienstag (2. März) bis<br />

Samstag (6. März) - werde effizienter;<br />

Foto: Archiv - Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> auf der CeB<strong>IT</strong><br />

Erstmals im CeB<strong>IT</strong>-Angebot ist die Präsentation „Advanced Office & Conference<br />

Solutions“ mit Lösungen aus den Bereichen Projektion, Konferenztechnik, Office<br />

Processes und Büroausstattung. Ebenfalls neu ist das Thema „Next Level 3D“. Hier<br />

sind die unterschiedlichen Technologien zur 3D-Stereoskopie für Kino, Home und<br />

Office konzentriert an einem Ort zu sehen.<br />

Das Schwerpunktthema Connected Worlds der CeB<strong>IT</strong> 2010 zieht sich wie ein roter<br />

Faden durch die gesamte Veranstaltung. Weiter ausgebaut werden die bisherigen<br />

Fokus-Themen Webciety für Web Communities und Green <strong>IT</strong> für nachhaltiges<br />

Wirtschaften durch <strong>IT</strong>.<br />

Globale Wissensvermittlung und Trendsetting<br />

Neben Geschäftsanbahnungen stehen Internationales Networking, Wissensvermittlung<br />

und Trendsetting auf der CeB<strong>IT</strong> 2010 im Mittelpunkt. Die „CeB<strong>IT</strong><br />

Global Conferences“ zeigen Innovationen, Trends und Prognosen der <br />

4/09 58


<strong>IT</strong>K-Branche im Zeichen des<br />

wirtschaftlichen Wandels auf. So lautet<br />

auch der Leitgedanke des Konferenzthemas<br />

2010 „Challenges of a changing<br />

world - ICT for better lives and better<br />

business“. „Nach der hervorragenden<br />

Resonanz im Jahr <strong>2009</strong> auf das Programm<br />

der CeB<strong>IT</strong> Global Conferences<br />

werden wir dieses Programm ausbauen<br />

und mit neuen Themen anreichern. Dieser<br />

Kongress im Rahmen der CeB<strong>IT</strong> ist<br />

einer der hochkarätigsten <strong>IT</strong>K-Kongresse<br />

weltweit“, sagte Raue.<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wird auch im kommenden<br />

Jahr wieder mit einem eigenen<br />

Stand auf der CeB<strong>IT</strong> präsent sein. Der<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

zeigt aktuelle Produkte und neue<br />

Projekte für die ServiceStadt <strong>Berlin</strong>.<br />

(OTS/EB)<br />

<br />

E-Justice 3.0,<br />

Collaboration 2.0 und<br />

ubiquitäre Demokratie<br />

<strong>Berlin</strong> - In einem dreitägigen Veranstaltungsmarathon<br />

bewiesen die<br />

Xinnovations <strong>2009</strong>, Trendbarometer<br />

für netzbasierte Informationstechnologien<br />

zu sein. Auf der Konferenz<br />

diskutierten im September <strong>2009</strong><br />

rund 600 Tagesbesucher aus Wissenschaft,<br />

Wirtschaft, Politik und Verwaltung<br />

Lösungskonzepte und Visionen für<br />

die Informationsgesellschaft der Zukunft.<br />

E-Justice 3.0<br />

Prof. Robert Tolksdorf, Leiter der<br />

Arbeitsgruppe Netzbasierte Informationssysteme<br />

(NBI) am Institut für Informatik<br />

an der Freien Universität <strong>Berlin</strong>,<br />

stellte dar, welchen Einfluss Web 2.0-<br />

und Web 3.0-Technologien auf das<br />

Justizwesen haben könnten und sollten.<br />

Insbesondere erläuterte er, wie semantische,<br />

sprich Web-3.0-Technologien, in<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Zukunft die Erschließung juristischer<br />

Informationen im Web erleichtern können.<br />

Demnach werden die Intermediäre<br />

zwischen Bürger und Recht durch semantisch<br />

bereitgestellte Daten (Gesetze,<br />

Urteile) geschwächt. Tolksdorfs provokative<br />

Frage lautete daher, ob diese<br />

Art der Transparenz von den Juristen<br />

überhaupt erwünscht ist bzw. inwiefern<br />

die Justiz und ihre Verfahrensbeteiligten<br />

auf diese Entwicklung vorbereitet sind.<br />

Collaboration 2.0<br />

Wie der faktischen Macht des Internets<br />

zu begegnen ist und welche Antworten<br />

es für eine moderne Gesellschaft geben<br />

muss, wurde auch im Forum E-<br />

Government thematisiert. Prof. Dr. Jörn<br />

von Lucke von der Zeppelin University<br />

unterbreitete unter dem Titel Collaboration<br />

2.0 Vorschläge für einen neuen<br />

Innovationsschub in der öffentlichen Verwaltung<br />

durch Crowd Sourcing. Seine<br />

These: „Web-2.0-Technologien eröffnen<br />

mittlerweile vielfältige Möglichkeiten zur<br />

Einbindung innovativer und kreativer<br />

Menschen. Gerade die Jedermann-<br />

Jederzeit-Änderungsmög-lichkeiten, das<br />

gemeinsame Lösen von Aufgaben und das<br />

verteilte Bearbeiten von Projekten geben der<br />

Zusammenarbeit einen ganzen neuen Schub<br />

im Sinne von Collaboration 2.0.“<br />

Mit dieser neuen Form der Zusammenarbeit,<br />

im Englischen als „Crowd<br />

Sourcing“ bezeichnet, könnte eine neuartige<br />

Ideenfabrik für den öffentlichen<br />

Sektor eingerichtet werden. Verwaltungsmitarbeiter<br />

wären so mit ihrem<br />

Wissen und ihren Erfahrungen in einen<br />

offenen Innovationsprozess eingebunden.<br />

Collaboration 2.0 zeigt, dass es sich<br />

nicht bloß um eine theoretische Diskussion<br />

handelt, sondern es um eine „strategische<br />

Neuaufstellung von Staat und<br />

Verwaltung im globalen Wettbewerb um<br />

kluge Köpfe, Innovationskraft, wettbewerbsfähige<br />

Produkte und zukunftssichere<br />

Arbeitsplätze geht“.<br />

Ubiquitäre Demokratie<br />

Pavel Mayer, Geschäftsführer<br />

ART+COM Technologies, präsentierte<br />

internetgestützte Ansätze für eine ubiquitäre<br />

Demokratie. Seine Hauptthese<br />

lautete: „Vor dem Hintergrund eines<br />

multisektorialen Wandels zur Informationsgesellschaft<br />

mangelt es den zentralen<br />

Akteuren an Antizipations- und<br />

Adaptionsfähigkeit“. So seien die<br />

Schwierigkeiten der parlamentarischen<br />

Demokratie, die Partizipationsmöglichkeiten<br />

durch das Internet in den<br />

politischen Entscheidungsprozess zu<br />

integrieren, die Symptome eines krisenhaften<br />

Wandels.<br />

Für Mayer werden neue demokratische<br />

Beteiligungs- und Entscheidungsformen<br />

benötigt, die in der Piratenpartei derzeit<br />

unter dem Begriff „Liquid Democracy“<br />

diskutiert werden. Für die Teilnehmer<br />

einer solchen Demokratie hieße das zu<br />

jedem Zeitpunkt für sich selbst entscheiden<br />

zu können, wo auf dem Kontinuum<br />

zwischen repräsentativer und direkter<br />

Demokratie er sich aufhalten<br />

möchte. Jederzeit. Das bedeutet, dass<br />

ich als Teilnehmer beispielsweise sagen<br />

kann:<br />

„Für Steuerrecht möchte ich gerne durch<br />

die Partei SPD, für Umweltpolitik durch<br />

die Partei die Grünen und für die Schulpolitik<br />

durch die Privatperson Herrn<br />

Müller vertreten werden. Für die Entscheidung<br />

über das neue Hochschul-<br />

Zulassungsgesetz an den Universitäten<br />

möchte ich aber selbst abstimmen.“<br />

Entscheidend für dieses Mix-Prinzip sei,<br />

dass man sich nicht mehr für ein<br />

Bündel von Prinzipien entscheiden muss,<br />

wie es beispielsweise eine Partei bietet,<br />

sondern man sucht sich je nach Thema<br />

die Experten aus, denen man vertraut,<br />

oder entscheidet selbst.<br />

Die Veranstalter Prof. Johann-Christoph<br />

Freytag, Ph.D., von der Humboldt-Universität<br />

zu <strong>Berlin</strong>, Prof. Dr.-Ing. Robert<br />

Tolksdorf von der Freien Universität<br />

<strong>Berlin</strong> und Rainer Thiem, Vorstandsvorsitzender<br />

des Xinnovations e. V. sehen<br />

in der hohen Teilnehmerzahl eine<br />

Bestätigung des Veranstaltungskonzeptes.<br />

Ziel ist es nun, die Impulse aus<br />

den einzelnen Foren und <br />

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Workshops aufzugreifen, um sie anschließend im Sinne des permanenten<br />

Innovationsforums in realen und virtuellen Foren zu diskutieren und in neue<br />

innovative Projekte zu überführen. Aus Sicht von Rainer Thiem sind die Xinnovations<br />

hervorragend geeignet, die Innovationskultur in <strong>Berlin</strong> im Bereich der netzbasierten<br />

Informationstechnologien zu befördern.<br />

Die Xinnovations 2010 finden vom 13. – 15. September 2010 an der Humboldt-<br />

Universität zu <strong>Berlin</strong> statt. Weitere Informationen unter: http://www.xinnovations.de<br />

(PB).<br />

<br />

Cloud Computing: Evolution in der Technik,<br />

Revolution im Geschäft<br />

<strong>Berlin</strong> - Wie wirkt sich Cloud Computing auf <strong>IT</strong>-Firmen und ihre Kunden aus?<br />

Welche juristischen und organisatorischen Fragen sind vor dem Einsatz zu<br />

klären? Welche Chancen bietet Cloud Computing? Antworten auf diese<br />

Fragen stehen im Mittelpunkt des neuen „Leitfaden Cloud Computing“ des B<strong>IT</strong>KOM.<br />

In der Publikation werden zudem Einsatz-Szenarien und Praxisbeispiele beschrieben.<br />

Der Leitfaden ist kostenlos und richtet sich an Entscheider in Anbieter- und<br />

Anwenderunternehmen.<br />

Foto : kentoh - Fotolia.de<br />

„Cloud Computing ist Evolution und Vision in einem: Die Kombination aus<br />

bekannten Technologien und neuen Konzepten bietet für die Geschäftsmodelle von<br />

<strong>IT</strong>-Anwendern und -Anbietern völlig neue Möglichkeiten“, sagt Martin Jetter,<br />

Präsidiumsmitglied des B<strong>IT</strong>KOM. Cloud Computing wird die gesamte Informationswirtschaft,<br />

ihre Technologien und ihr Geschäft und somit auch die Beziehungen<br />

zwischen Anbietern und Kunden nachhaltig verändern. Nach Einschätzung des<br />

B<strong>IT</strong>KOM zeichnet sich mit Cloud Computing eine Revolution in der Bereitstellung<br />

und Nutzung von <strong>IT</strong>-Leistungen ab.<br />

Beim Outsourcing mit Cloud Computing werden <strong>IT</strong>-Leistungen bedarfsgerecht und<br />

flexibel in Echtzeit als Service über das Internet oder innerhalb eines Firmennetzwerkes<br />

bereitgestellt und nach Nutzung abgerechnet. Aus langfristig fixen<br />

Investitionen werden variable Kosten. Die <strong>IT</strong>-Leistungen können sich beziehen auf<br />

Software, Plattformen für die Entwicklung und den Betrieb von Anwendungen<br />

sowie die Basis-Infrastruktur, also etwa<br />

den Speicherplatz. „Heute erscheint es<br />

schwer vorstellbar, dass Unternehmen<br />

ohne hausinterne <strong>IT</strong> und Rechenzentren<br />

auskommen – in weniger als zehn<br />

Jahren wird das für eine Reihe von Unternehmen<br />

ganz normal sein“, sagt Jetter.<br />

Dann werden fast alle Unternehmen<br />

Cloud Computing nutzen – zumindest<br />

ergänzend.<br />

Vom Einsatz von Cloud Computing<br />

profitieren alle professionellen Anwender:<br />

Kleine und neugegründete Unternehmen<br />

können ohne große Investitionen<br />

ihre Ideen schnell und professionell<br />

via Internet realisieren. Zudem können<br />

sie sich einfach mit anderen Unternehmen<br />

virtuell zusammenschließen, um<br />

so ihre Produkt- und Service-Angebote<br />

zu erweitern und zu kombinieren.<br />

Mittelständler profitieren vom effizienten<br />

und schnellen Marktzugang im globalen<br />

Wettbewerb. Große Unternehmen<br />

können Bedarfsspitzen schnell und günstig<br />

abfedern. In solchen Firmen schwankt<br />

der Bedarf an Rechenkapazität sehr stark;<br />

derzeit ist die interne <strong>IT</strong> meist noch auf<br />

Spitzenlast ausgelegt.<br />

Das Marktwachstum von Cloud<br />

Computing ist beeindruckend. Die<br />

Marktforscher von Gartner bewerten<br />

den weltweiten Markt für das Jahr 2008<br />

mit über 46 Milliarden US-Dollar. Bis<br />

2013 soll dieser Wert auf über 150 Milliarden<br />

US-Dollar steigen. Deutschland<br />

hat noch Nachholbedarf. Hierzulande<br />

nutzen derzeit rund 7 Prozent der Unternehmen<br />

mit mehr als 100 Mitarbeitern<br />

Cloud-Services. Die Umsätze sollen<br />

laut TechConsult von derzeit rund<br />

285 Millionen auf über 560 Millionen<br />

Euro im Jahr 2011 steigen. Das entspricht<br />

einem durchschnittlichen Marktwachstum<br />

von fast 37 Prozent pro Jahr<br />

– ein solcher Wert wird in kaum einem<br />

anderen Segment des <strong>IT</strong>K-Marktes erreicht.<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM-Leitfaden „Cloud<br />

Computing“ kann kostenlos herunterladen<br />

werden unter http://<br />

www.bitkom.org/de/themen/<br />

36129_61111.aspx. (PM) <br />

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Jahresinhalt<br />

Schwerpunktthemen<br />

Green <strong>IT</strong><br />

„Grüne <strong>IT</strong>“ für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 6 01/09<br />

Ausgewählte Zahlen und Fakten 19 01/09<br />

CeB<strong>IT</strong> stärkt Bewusstsein für „grüne“ <strong>IT</strong>-Lösungen 12 01/09<br />

CompTIA-Studie: Green <strong>IT</strong>-Bewusstsein steigt weltweit 19 01/09<br />

Das Blog „Grüne <strong>IT</strong>“ 16 01/09<br />

Deutschland soll Green <strong>IT</strong> Pionier werden 19 01/09<br />

Die Arbeitsgruppe Green <strong>IT</strong> des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 18 01/09<br />

Green <strong>IT</strong> 4 01/09<br />

Green <strong>IT</strong>: Vom Umweltsünder zum Klimaretter? 15 01/09<br />

Kleine Anfrage zu Green <strong>IT</strong> in <strong>Berlin</strong> 10 01/09<br />

Wie wichtig wäre eine umfassende Umweltpolitik? 17 01/09<br />

Telekommunikation<br />

Breitbandpolitik schafft die Voraussetzung<br />

für mehr Investition und Wachstum 11 02/09<br />

BVDW sieht starkes Wachstumspotenzial<br />

des mobilen Internets in Deutschland 12 02/09<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung mobil 16 02/09<br />

IP Centrex in Betrieb 9 02/09<br />

Kommunikation im Büro am liebsten persönlich 17 02/09<br />

Mobilfunkunternehmen trotzen Skype-Boom 12 02/09<br />

Moderne Kommunikationsnetze:<br />

Ein klares Muss für die Verwaltung 7 02/09<br />

Potentiale der IP-Centrex-Lösung des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 5 02/09<br />

Verschiebungen im Festnetz-Markt für Telefonie 13 02/09<br />

VoIP und <strong>IT</strong>-Sicherheit bleiben Megatrends<br />

für deutsche Großunternehmen 4 02/09<br />

Zentrale Behördenrufnummer freigeschaltet 14 02/09<br />

<strong>IT</strong>-Projekte in der Verwaltung<br />

„Vom Mikrofilm im Keller zur Bildschirmansicht“ 14 03/09<br />

Die eGovernment-Diensteplattform des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 5 03/09<br />

DMS/VBS-Diensteangebot des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 9 03/09<br />

Formularmanagement-system (FMS) des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 11 03/09<br />

Optimierung der <strong>IT</strong>-Projektorganisation 17 03/09<br />

Projektmanagementhandbuch der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 19 03/09<br />

Startschuss für <strong>IT</strong>IL im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 16 03/09<br />

Zeitmanagementsystem in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 4 03/09<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

“Verfahrenslotse” für Dienstleister<br />

auf den Weg gebracht 12 04/09<br />

Deutschland vertreten beim EU-Projekt SPOCS 14 04/09<br />

Die Europäische Dienstleistungsrichtlinie 4 04/09<br />

Die neue EU-Dienstleistungsrichtlinie in der Praxis 16 04/09<br />

eGovernment: <strong>Berlin</strong> erkennt Chancen<br />

der EU-Dienstleistungsrichtlinie 5 04/09<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie in Niedersachsen 13 04/09<br />

Hessen: Wirtschaftsförderung durch Bürokratieabbau 9 04/09<br />

Internet-Portal für Dienstleister 8 04/09<br />

<strong>IT</strong>-Lösung für EU-Dienstleistungsrichtlinie 15 04/09<br />

MATERNA und Hochschule Harz befragen erneut<br />

Kommunen zur EG-Dienstleistungsrichtlinie 14 04/09<br />

Mecklenburg-Vorpommern: Einheitlicher<br />

Ansprechpartner bringt Erleichterung für Unternehmen 11 04/09<br />

Online-Service aus einer Hand spart lange Wege 7 04/09<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Österreich: Auf dem Weg zum<br />

Dienstleistungsbinnenmarkt 17 04/09<br />

Rahmenkonzept zur <strong>IT</strong>-Umsetzung der<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie 12 04/09<br />

Studie: Jeder zweite Deutsche wünscht<br />

sich Online-Behörden 18 04/09<br />

Thüringen: Einheitliche Ansprechpartner<br />

nehmen Unternehmen Behördengänge ab 13 04/09<br />

Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie<br />

im Land Brandenburg 9 04/09<br />

Umsetzung in Sachsen 10 04/09<br />

Parlament und Senat<br />

<strong>Berlin</strong> tritt der nationalen Kooperation<br />

POLIZEI-ONLINE bei 18 02/09<br />

<strong>Berlin</strong>er Ordnungsämter als<br />

moderne Dienstleister in der Verwaltung 18 02/09<br />

E-Government in <strong>Berlin</strong> 20 04/09<br />

<strong>IT</strong>-Staatsvertrag zwischen Bund und Ländern 22 04/09<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> 22 04/09<br />

E-Government und Verwaltung<br />

Digitale Karte zum Konjunkturpaket II 34 04/09<br />

Infrastrukturregelung für öffentliche <strong>IT</strong>und<br />

Leistungsvergleiche im Grundgesetz verankert 36 04/09<br />

Neuentwicklung einer <strong>IT</strong>-Bestands- und<br />

Planungsübersicht der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 37 04/09<br />

„Elektronische Baugenehmigung“ realisiert<br />

elektronische Behördenbeteiligung 32 04/09<br />

„Wir brauchen diese Effizienz im Jugendhilfebereich,<br />

um unsere Mittel zielgerecht und<br />

transparent einzusetzen!“ 30 01/09<br />

2007 oder doch gleich 2010? 23 04/09<br />

4Soft erhält Zuschlag für Rahmenvertrag 30 02/09<br />

<strong>Berlin</strong> bereit für bundeseinheitliches<br />

KONSENS-Verfahren 20 02/09<br />

<strong>Berlin</strong>er eGovernment-Lösung zum Wohngeld<br />

jetzt auch in Brandenburg einsetzbar 23 02/09<br />

B<strong>IT</strong>KOM begrüßt Zustimmung des Bundesrats<br />

zum Elena-Gesetz 27 02/09<br />

De-Mail geht in die Testphase: So einfach wie<br />

E-Mail und so sicher wie die Papierpost 31 04/09<br />

Deutsche Post digitalisiert Post für<br />

Bundesagentur für Arbeit 25 02/09<br />

Die elektronische Akte hält Einzug bei der BA 25 02/09<br />

Die Herausforderung<br />

„elektronischer Personalausweis“ 24 01/09<br />

Digitale Karte zum Konjunkturpaket II 34 04/09<br />

E-Government zum Anfassen mit<br />

neuer Multitouch-Technik 28 03/09<br />

Einheitlicher Ansprechpartner für<br />

Unternehmen ab Januar 2010 21 03/09<br />

Einsatz elektronischer Akten in<br />

der Verwaltung schaffen 26 01/09<br />

Elektronische Bürgerdienste stark nachgefragt 30 04/09<br />

E-Mail und so sicher wie die Papierpost 31 04/09<br />

Freier Zugang zu öffentlichen Daten wird behindert 28 01/09<br />

Governikus Signer jetzt in Version 2 29 01/09<br />

Governikus Web Signer 24 03/09<br />

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Grundprinzipien des modernen Verwaltungshandelns<br />

sind in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung verankert 29 04/09<br />

Hessen: Wirtschaftsförderung 26 03/09<br />

Infrastrukturregelung für öffentliche<br />

<strong>IT</strong> und Internationales Qualitätssiegel für<br />

Verwaltungssoftware 31 02/09<br />

<strong>IT</strong>-Großverfahren Basis Web in den <strong>Berlin</strong>er<br />

Justizvollzugsanstalten eingeführt 22 02/09<br />

<strong>IT</strong>-Verfahren zum Korruptionsregister in <strong>Berlin</strong> 28 04/09<br />

Kommunikation zwischen Verwaltung,<br />

Wirtschaft und Bürgern 24 02/09<br />

Kommunix GmbH bietet Terminverwaltungslösung<br />

für Kommunalbehörden 26 04/09<br />

Kontakt mit Behörden: Nur jeder sechste<br />

Bürger geht online zum Amt 26 02/09<br />

Leistungsvergleiche im Grundgesetz verankert 36 04/09<br />

Massendigitalisierung in <strong>Berlin</strong> läuft gut an 20 03/09<br />

MATERNA berät beim <strong>IT</strong>-Umsetzungskonzept 33 01/09<br />

Mehr Service und bessere Qualität 21 03/09<br />

Mehr Transparenz durch elektronische<br />

Offenlegung der Bilanzen erreicht 25 03/09<br />

Meilenstein für die Verwaltungsmodernisierung 28 02/09<br />

Mit Unified Communications zum<br />

dienstleistungsorientierten E-Government 22 03/09<br />

Moderne Instrumente des Baukostencontrollings<br />

und der Projektsteuerung in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 22 01/09<br />

Moderner Verwaltungsarbeitsplatz von Microsoft 30 02/09<br />

Neuentwicklung einer <strong>IT</strong>-Bestands- und<br />

Planungsübersicht der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 37 04/09<br />

Neues vom eBG 21 01/09<br />

Neues zur Verwaltungsmodernisierung 29 04/09<br />

Online-Meldung an die Statistik soll<br />

Fragebogen ablösen 23 03/09<br />

Pilotierung der ZKS-Abfall auf der<br />

CeB<strong>IT</strong> <strong>2009</strong> gestartet 28 02/09<br />

Pilotprojekt schafft die Basis für medienbruchfreie<br />

Kommunikation zwischen Verwaltung, Wirtschaft<br />

und Bürgern 24 02/09<br />

Rahmenbedingungen für den<br />

flächendeckenden Einsatz elektronischer Akten<br />

in der Verwaltung schaffen 26 01/09<br />

SAP stellt neue Software für kleine Kommunen vor 27 03/09<br />

Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

nimmt langsam Fahrt auf 26 01/09<br />

Berichte und Infos<br />

40 Jahre <strong>IT</strong>-Dienstleistungen 29 03/09<br />

Behörden im Netz: häufig mit langer Leitung 47 02/09<br />

Beratungssoftware 39 04/09<br />

<strong>Berlin</strong>: Hauptstadt der Open Source-Technologie 34 02/09<br />

<strong>Berlin</strong>er Internet-Knoten mit drei Standorten<br />

und 10 Gbit/s-Ports 38 02/09<br />

BMWi-Studie: Mehr Wertschöpfung durch<br />

mobile Informations- und Kommunikationstechnik<br />

erreichbar 37 03/09<br />

BSR spart durch Zusammenarbeit mit dem<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> fast 300.000 Euro 39 04/09<br />

Bundesagentur für Arbeit beauftragt K&P Computer 36 03/09<br />

Bundesagentur für Arbeit und Microsoft 43 03/09<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Bundeskabinett beschließt verbesserte<br />

Regeln zum Datenschutz 41 01/09<br />

Bundespolizei vereinfacht <strong>IT</strong>-Infrastruktur mit Dell 35 03/09<br />

Bundesverwaltungsamt setzt auf elektronischen<br />

Rechnungsworkflow mit MACH® 46 01/09<br />

BVDW 40 04/09<br />

Datenschutz: Verwaltungen vertrauen<br />

auf <strong>IT</strong>-Sicherheitspersonal 36 02/09<br />

Der i-Punkt <strong>Berlin</strong> feiert 10-jähriges Bestehen 41 04/09<br />

Deutschland liegt bei IKT in Europa<br />

in der Spitzengruppe 43 03/09<br />

Die Berücksichtigung von Arbeitstandards<br />

beim öffentlichen Einkauf von Computern 43 02/09<br />

Die meisten Arbeitnehmer arbeiten gerne zu Hause 42 03/09<br />

Earned Value Management 38 01/09<br />

E-Learning setzt sich durch 40 03/09<br />

Fehlzeitenmanagement 39 02/09<br />

Grüne <strong>IT</strong> – ein neuer Förderschwerpunkt 35 02/09<br />

IDC: Mehr Mobilität erfordert bessere Lösungen<br />

für mehr Sicherheit beim Einsatz mobiler Endgeräte 37 02/09<br />

IDC-Studie: Zwei Drittel der <strong>IT</strong>-Ressourcen<br />

in deutschen Behörden sind in operativen<br />

Tätigkeiten gebunden 45 01/09<br />

Im Perlonkittel am Großrechner 30 03/09<br />

Industrialisierung der Computerkriminalität 47 01/09<br />

<strong>IT</strong>aaS – Warten auf den Durchbruch 40 04/09<br />

<strong>IT</strong>-Branchenindex der Hauptstadtregion<br />

sinkt auf Tiefstwert 43 01/09<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> tritt<br />

Vitako-Netzwerk bei 37 01/09<br />

<strong>IT</strong>-Krisen veröffentlicht 40 03/09<br />

<strong>IT</strong>-Rat der Bundesregierung eröffnet den<br />

Einsatz offener Dokumentenformate (ODF) 42 01/09<br />

<strong>IT</strong>-Trends <strong>2009</strong>: Kosten sparende Anwendungen<br />

haben Konjunktur 34 01/09<br />

Konjunkturpaket für Ausbau der<br />

Hightech-Infrastruktur nutzen 36 01/09<br />

Konzepte zur Früherkennung und<br />

Bewältigung von <strong>IT</strong>-Krisen veröffentlicht 40 03/09<br />

Mit Bits und Bytes auf Tuchfühlung 32 02/09<br />

Mobile Datendienste boomen europaweit 37 03/09<br />

Netzplanung und Lichtwellenleiter-Betrieb (LWL)<br />

im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 41 02/09<br />

Neuer APC-Rahmenvertrag abgeschlossen 31 03/09<br />

Porträt des Bereiches<br />

„Kundenbezogener <strong>IT</strong>-Servicebetrieb“ 42 04/09<br />

Start der „Green <strong>IT</strong> Allianz“ 33 03/09<br />

TK-Investitionen begrenzen mit<br />

Managed Services und SaaS 38 03/09<br />

Vereinbarung zu den Rahmenbedingungen<br />

für Vermittlungs- und Verwaltungen<br />

rüsten für Notfälle auf 37 02/09<br />

Virtuelle Server: Schub für die Green <strong>IT</strong> 35 02/09<br />

Weg für <strong>IT</strong>-Investitionsprogramm des Bundes frei 35 03/09<br />

Zehn Jahre IMAGI 46 01/09<br />

Online<br />

25 Jahre E-Mail in Deutschland 48 04/09<br />

500.000 Gebäude der Hauptstadt online 51 03/09<br />

4/09 62


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Bald 10 Millionen Steuererklärungen per Internet 46 03/09<br />

<strong>Berlin</strong> startet elektronische Gewerbeauskunft 49 01/09<br />

<strong>Berlin</strong>er Wissenschaft auf einen Klick 52 01/09<br />

Bezirk Reinickendorf mit neuem Internetauftritt<br />

bei www.berlin.de 51 01/09<br />

Bundeskabinett beschließt Gesetzentwurf<br />

zur Regelung von Bürgerportalen 50 01/09<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> optimiert seinen SPAM-Schutz 48 01/09<br />

Deutsche Internet-Nutzer haben<br />

hohes Risikobewusstsein 50 04/09<br />

Drei von vier deutschen Haushalten<br />

haben Internetzugang 51 01/09<br />

Ein Drittel der Internetnutzer verirrt sich im Netz 49 04/09<br />

Gemeinsam durchs Netz 50 03/09<br />

Internet-Kriminelle weiten Aktivitäten aus 51 04/09<br />

Jeder Zweite findet Leben ohne Internet undenkbar 49 03/09<br />

Mehr Transparenz durch Veröffentlichung<br />

von Zuwendungsdaten im Internet 46 03/09<br />

Mit etracker Web-Controlling 3.0<br />

schaffen öffentliche Einrichtungen mehr Bürgernähe 52 04/09<br />

Neuer online-Services: <strong>Berlin</strong>er Umweltportal 47 04/09<br />

Schmalband-Internet wird kaum noch genutzt 48 03/09<br />

Studie zur Mediennutzung: Schon<br />

Grundschüler häufig online 47 03/09<br />

Vor 40 Jahren startete der Vorläufer des Internets 47 04/09<br />

Zuwendungsdaten im Internet 46 03/09<br />

Tipps und Tricks<br />

Bürotaugliche Text- und<br />

Spracherkennungsprogramme 54 01/09<br />

Datenrettungssoftware im Test 57 04/09<br />

E-Mail-Einschreiben nicht rechtsverbindlich 54 04/09<br />

Häufig sind Texte am Computer nur schwer zu lesen 53 04/09<br />

Kostenlose Beratung zu Green <strong>IT</strong> 54 02/09<br />

Marathon-Training für mobile Computer 52 03/09<br />

Mit Positiv-Dias gegen den digitalen Alzheimer 52 03/09<br />

Neue Version des EGVP mit<br />

besserer Nachrichtenverwaltung 55 02/09<br />

PDF-Dokumente erstellen und bearbeiten 54 01/09<br />

Strom und Geld sparen mit<br />

umweltfreundlichen <strong>IT</strong>K-Geräten 55 04/09<br />

Stromsparen mit Windows Vista in neun Schritten 54 03/09<br />

Stromsparende Tischrechner auf dem Vormarsch 54 02/09<br />

Trügerische Verschlüsselung 53 01/09<br />

Was tun bei Viren auf dem Rechner? 53 03/09<br />

Wikipedia korrekt zitieren 53 04/09<br />

Wissen selbst verwalten 53 01/09<br />

Veranstaltungen<br />

<strong>Berlin</strong> Open <strong>2009</strong>: Offen und vernetzt in die Zukunft 59 02/09<br />

CeB<strong>IT</strong> 2010 mit Schwerpunkt Connected Worlds 58 04/09<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

präsentierte die <strong>IT</strong>-Infrastruktur für den<br />

Bürgerservice der Hauptstadt 58 02/09<br />

E-Justice 3.0, Collaboration 2.0 und<br />

ubiquitäre Demokratie 59 04/09<br />

<strong>IT</strong> Profits <strong>2009</strong> 58 01/09<br />

<strong>IT</strong> Profits <strong>2009</strong>: Online-Marketing im Fokus 59 02/09<br />

<strong>IT</strong>-Risikomanagement 60 02/09<br />

Kongress „Neue Verwaltung“:<br />

Amt24 e. V. stellte Fachverfahren 2.0 vor 62 02/09<br />

LinuxTag 55 01/09<br />

Mobiles Internet bringt große Chancen<br />

für die Arbeitswelt 56 01/09<br />

Neues Konzept trägt Früchte 55 03/09<br />

Öffentliche Verwaltungen profitieren von<br />

innovativen <strong>IT</strong>K-Lösungen 57 01/09<br />

Technologien für ein zukünftiges<br />

Internet der Dienste 57 03/09<br />

Verwaltungskongress „Effizienter Staat“ 56 03/09<br />

Zum Abschluss der CeB<strong>IT</strong> <strong>2009</strong> 56 02/09<br />

Literatur<br />

B<strong>IT</strong>KOM veröffentlicht Leitfaden zur Virtualisierung 58 03/09<br />

Cloud Computing: Evolution in der Technik,<br />

Revolution im Geschäft 59 04/09<br />

Kryptologie enträtselt 58 03/09<br />

Neuer Leitfaden zu SOA 59 01/09<br />

Pflichtablieferung von Web-Inhalten an den Staat 62 02/09<br />

WordPress-Weblogs zum CMS Ausbauen 63 02/09<br />

Dies und Das<br />

16 Millionen UMTS-Anschlüsse in Deutschland 60 01/09<br />

Home-Office ist sehr beliebt 64 02/09<br />

In eigener Sache 59 01/09<br />

In eigener Sache 63 02/09<br />

Jahresinhaltsverzeichnis 61 04/09<br />

Leserbrief 59 03/09<br />

In eigener Sache<br />

Wie kommt die <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Redaktion eigentlich<br />

an die Informationen, fragen sich vielleicht unsere<br />

Leserinnen und Leser. Überwiegend stammen<br />

die Meldungen aus drei Hauptquellen: von Autoren<br />

und von den Agenturen Presseportal.de, PresseBox.de sowie<br />

pressrelations.de. <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Beiträge stammen also<br />

entweder direkt von Autoren, die mit ihrem Namen zeichnen,<br />

sogenannte Namensbeiträge oder aber von den erwähnten<br />

Agenturen und somit von Unternehmen und<br />

Organisationen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />

nicht notwendig die Ansichten der Redaktion wieder.<br />

Die Beiträge sind entsprechend gekennzeichnet:<br />

• EB = Eigenbericht<br />

• OTS = Originaltextservice<br />

• PM = Pressemitteilung<br />

• PB = Pressebox<br />

• PR = pressrelations<br />

• LPD = Landespressedienst <strong>Berlin</strong> <br />

4/09 63


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Wenn sich Ihre Anschrift ändert,<br />

wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />

schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />

Telefon 90 222 (9222) 6014<br />

Nr. . 4 / <strong>2009</strong><br />

Raum für Versandetikett<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />

möchten Sie nicht einmal selber zur<br />

„Feder“ greifen?<br />

Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />

Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />

direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />

freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />

und Artikel aus Ihren<br />

Reihen.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im<br />

April. Der Redaktionsschluss ist am<br />

12. Februar 2010.<br />

Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />

mailen sie uns oder rufen Sie an:<br />

Herr Brodersen +49 3090222-6014<br />

Fax +49 3090222-5864<br />

Die Redaktion wünscht allen Lesern ein besinnliches und ruhiges Weihnachtsfest<br />

sowie einen erfolgreichen und gelungenen Start ins neue Jahr.<br />

Wir hoffen, dass Sie, liebe Leser, uns auch im kommenden Jahr die Treue<br />

halten werden. Wir danken allen, die uns unterstüzen und die <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-<br />

Ausgaben immer wieder ermöglichen.<br />

Ihre <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Redaktion<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber:<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>er Straße 112-115, 1O713 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: +49 3O 9O222 -O, Fax: +49 3O 9O222-5864, V.i.s.d.P. Konrad Kandziora<br />

Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/<br />

Redaktion:<br />

E-Mail: splitter@itdz-berlin.de<br />

Michael Brodersen:<br />

Pressestelle:<br />

Tel: +49 3O 9O222-6O14,<br />

E-Mail: Michael.Brodersen@itdz-berlin.de<br />

Tel: +49 3O 9O222-6111,<br />

E-Mail: Presse@itdz-berlin.de<br />

Druck: <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, Xerox DokuColor 26O Laserdrucker, Auflage: 2.75O<br />

Gastautoren:<br />

Titelfoto:<br />

Foto letzte Seite:<br />

Burkhard Oerttel, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, <strong>Berlin</strong><br />

Ojunsuren Ruck, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, <strong>Berlin</strong><br />

Dirk Meyer-Claassen, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, <strong>Berlin</strong><br />

Elke Westerhausen, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, <strong>Berlin</strong><br />

Markus Breithaupt, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, <strong>Berlin</strong><br />

Regina Buge, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, <strong>Berlin</strong><br />

Christian Peters, Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO), <strong>Berlin</strong><br />

Julien Eichinger - Fotolia.de<br />

Yuriy Panyukov - Fotolia.de<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr. 1/2O1O erscheint voraussichtlich im April 2O1O<br />

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