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Angewandte Regelung und Optimierung in der ... - uni-stuttgart

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Alexan<strong>der</strong> Horch<br />

<strong>Angewandte</strong> <strong>Regelung</strong> <strong>und</strong> <strong>Optimierung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Prozess<strong>in</strong>dustrie<br />

8. Zementherstellung<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 1


Outl<strong>in</strong>e<br />

• Zement <strong>und</strong> Zementherstellung<br />

• Drehrohröfen – Das Herz <strong>der</strong> Zementherstellung<br />

• Modellbildung<br />

• Zustandsschätzung<br />

• Modell-prädiktive <strong>Regelung</strong><br />

• Implementierung<br />

• Ergebnisse<br />

• Zusammenfassung<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 2


Zement<br />

• Zement ist e<strong>in</strong> anorganischer, nichtmetallischer,<br />

fe<strong>in</strong>gemahlener Stoff.<br />

• Nach dem Anrühren mit Wasser erstarrt <strong>und</strong> erhärtet er<br />

<strong>in</strong>folge chemischer Reaktionen.<br />

• Chemisch betrachtet ist Zement hauptsächlich<br />

kieselsaures Calcium mit Anteilen an Alum<strong>in</strong>ium <strong>und</strong> Eisen,<br />

das als kompliziertes Stoffgemisch vorliegt. Im Allgeme<strong>in</strong>en<br />

enthält er auch Anteile an Sulfaten.<br />

• Portlandzement ist e<strong>in</strong> meist graues Pulver, welches <strong>in</strong><br />

groß<strong>in</strong>dustriellen Prozessen aus den Rohmaterialien<br />

Kalkste<strong>in</strong>, Ton, Sand <strong>und</strong> Eisenerz hergestellt wird.<br />

• Portlandzement 1824 patentiert (J.Aspd<strong>in</strong>).<br />

• Schon für das Pantheon wurde zementähnliches Material<br />

verwendet (gebrannter Kalk).<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 3


Zement<br />

• Der wichtigste Zuschlagsstoff zur Herstellung von Beton<br />

• Jahresverbrauch ca. 2 Mrd Tonnen<br />

• Weltweit ca. 1600 Zementwerke, dezentral, nahe den<br />

Verbrauchern<br />

• Wachstum des Zementverbrauches weltweit ca. 8% p.a.<br />

• 45% <strong>der</strong> Weltzementproduktion wird <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a verbaut.<br />

• Zement ...<br />

• ... wird aus e<strong>in</strong>er Mischung von Kalziumcarbonat, Quarz,<br />

Eisenoxid <strong>und</strong> Tonerde (Alum<strong>in</strong>iumoxid) hergestellt<br />

• ... entsteht durch die Vermahlung mit Zuschlagsstoffen wie<br />

Gips, Hüttensand (Nebenprodukt <strong>der</strong> Roheisenherstellung im<br />

Hochofen) o<strong>der</strong> Flugasche (Abfallprodukt <strong>der</strong> Müllverbrennung<br />

o<strong>der</strong> von Wärmekraftwerken).<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 4


Die größten Zementhersteller (Län<strong>der</strong>)<br />

Rang<br />

(2007) Land 1970 1980 1990 2000 2005 2006 2007<br />

1. Ch<strong>in</strong>a 9.979 79.859 209.712 583.404 1.068.850 1.236.770 1.354.120<br />

2. Indien 13.543 17.700 45.720 102.084 145.000 160.000 170.000<br />

3. USA 67.693 69.589 71.407 87.846 100.903 99.712 96.850<br />

4. Japan 61.725 87.958 84.445 81.070 69.629 69.942 67.685<br />

5. Russland 58.282 76.517 84.027 32.389 48.500 54.700 59.900<br />

6. Südkorea 5.822 15.612 33.912 51.420 51.391 53.971 57.042<br />

7. Spanien 16.702 28.010 28.092 38.115 50.347 54.033 54.500<br />

8. Türkei 6.372 12.875 24.416 35.796 42.787 47.499 49.553<br />

9. Italien 33.076 41.772 39.975 39.588 40.284 47.814 47.541<br />

10. Brasilien 9.002 27.193 25.848 39.564 36.673 39.540 46.406<br />

11. Mexiko 7.180 16.243 23.824 33.876 37.452 40.362 40.670<br />

12. Ägypten 3.684 3.028 14.111 15.600 32.458 36.200 38.400<br />

13. Vietnam 785 641 2.500 13.298 30.808 32.690 36.400<br />

14.<br />

Indonesie<br />

n<br />

553 5.821 13.762 22.789 33.917 35.000 36.000<br />

15. Thailand 2.626 5.337 18.054 32.004 37.872 39.408 35.668<br />

16. Iran 2.575 7.546 13.000 23.880 32.650 33.000 35.000<br />

17.<br />

... ...<br />

Deutschland<br />

46.312 46.627 37.684 36.635 31.009 33.630 33.382<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 5<br />

Quelle: United States Geological Survey


Zementherstellung<br />

Weltweite Verteilung<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 6


Zementherstellung<br />

Umweltaspekte<br />

• Die Zement<strong>in</strong>dustrie ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> am energie<strong>in</strong>tensivsten Industrien<br />

überhaupt.<br />

• Ca. 4% des jährlichen weltweiten CO 2 Ausstosses wird durch die<br />

Zementherstellung verursacht.<br />

• Durch die Verbrennung von Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffen (Altöl, Müll, Reifen,<br />

Tiermehl, Biomasse, ...) entstehen vielfältige Schadstoffe.<br />

• Der Sek<strong>und</strong>arbrennstoffanteil soll von ca. 40% auf 70% gehoben werden.<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 7


Zement<br />

Herstellungsprozess<br />

• Kont<strong>in</strong>uierlicher Trockenprozess (frühere Nassverfahren<br />

werden aufgr<strong>und</strong> hohen Energieverbrauches nicht mehr<br />

verwendet)<br />

• Produktion ca. 3.000 – 10.000 t Kl<strong>in</strong>ker pro Tag<br />

• Rohstoffe<br />

• Kalkste<strong>in</strong>, Ton, Sand, Eisenerz<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 8


Zement<br />

Herstellungsprozess<br />

• Verschmelzung e<strong>in</strong>er genau def<strong>in</strong>ierten <strong>und</strong> <strong>in</strong> ihrer<br />

Zusammensetzung überwachten Mischung aus Rohstoffen<br />

mit Gehalt an Kalzium, Silizium, Alum<strong>in</strong>ium, Eisen <strong>und</strong><br />

ger<strong>in</strong>gem Anteil an<strong>der</strong>er Stoffe unter hohen Temperaturen.<br />

• Pr<strong>in</strong>zipiell drei verschiedene Prozessschritte:<br />

• Aufbereitung, Mischen <strong>und</strong> Mahlen <strong>der</strong> Rohstoffe zu<br />

Rohmehl, welches dem Brennofen zugeführt wird<br />

• Kalz<strong>in</strong>ierung* <strong>und</strong> Brennen des Rohmehls im<br />

Drehrohrofen <strong>und</strong> dessen zugeordneten Anlagenteilen<br />

• Vermahlung des Kl<strong>in</strong>kers zur Herstellung von Zement.<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 9<br />

*<strong>in</strong> <strong>der</strong> Chemie das Erhitzen (Brennen) e<strong>in</strong>es Materials mit dem Ziel, dieses zu entwässern, zu<br />

verfärben o<strong>der</strong> zu zersetzen.


Zement<br />

Herstellungsprozess<br />

• Die Rohstoffe werden <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>brüchen abgebaut <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

Brechern zerkle<strong>in</strong>ert.<br />

• In e<strong>in</strong>er Rohmühle werden alle Rohmaterialien zusammen<br />

vermahlen <strong>und</strong> gemischt <strong>und</strong> gleichzeitig getrocknet.<br />

• Das Rohmehl wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Drehrohrofen bei<br />

Temperaturen von ca. 1.450 °C zu Kl<strong>in</strong>ker gebrannt.<br />

• Der Kl<strong>in</strong>ker wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kühler auf 200 °C<br />

heruntergekühlt.<br />

• Vermahlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kugelmühle zusammen mit Gips o<strong>der</strong><br />

Anhydrit zu Zement.<br />

• Durch die Zumahlung verschiedener Zusatzstoffe können<br />

verschiedene Zementeigenschaften erzielt werden.<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 10


Zement<br />

Herstellungsprozess<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 11


Zementherstellung<br />

Das Herz: Drehrohrofen<br />

• Länge bis 100 m, Durchmesser e<strong>in</strong>ige Meter, 4° Neigung<br />

• Wird auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zellstoffherstellung verwendet (Kalkkreislauf<br />

bei chemischer Herstellung von Zellstoff), Müllverbrennung<br />

u.A.<br />

• Direkte Beheizung, d.h. e<strong>in</strong> Brenner <strong>in</strong>nerhalb des Ofens heizt<br />

entgegen <strong>der</strong> Bewegungsrichtung des Produktionsgutes.<br />

• Stahlzyl<strong>in</strong><strong>der</strong>, <strong>der</strong> <strong>in</strong>nen mit Ste<strong>in</strong>en ausgemauert wird.<br />

• Der kont<strong>in</strong>uierliche Betrieb darf nicht unterbrochen werden,<br />

damit ke<strong>in</strong>e thermischen Spannungen auftreten.<br />

• Bei plötzlichem ‚Stehenbleiben‘ entsteht e<strong>in</strong>e sog. ‚Banane‘.<br />

• Investitionskosten mehrere M€.<br />

• Beheizung zum großen Teil mit Müll, Autoreifen etc.<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 12


Drehrohrofen<br />

E<strong>in</strong> Blick h<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 14<br />

www.youtube.com/watch?v=SOmkia3Dlro&NR=1


Gehobene <strong>Regelung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zement<strong>in</strong>dustrie<br />

Beispiele (ABB)<br />

2005 Rohmaterialaufbereitung<br />

Pilot – Buzzi Unicem, Guidonia (I)<br />

> 25 Anlagen <strong>in</strong> Betrieb (Ende 2007)<br />

2006 Zyklonwärmetauscher<br />

Pilot – Holcim, Lägerdorf (D)<br />

> 4 Anlagen <strong>in</strong> Betrieb (2008)<br />

2006 (2009) Mühlenregelung<br />

Pilot – Jura Cement, Wildegg (CH)<br />

> 10 Anlagen <strong>in</strong> Betrieb (Ende 2007)<br />

2007/08 Drehofen MPC Control<br />

Pilot – Holcim, Siggenthal (CH)<br />

> 45 Anlagen <strong>in</strong> Betrieb (Ende 2007)<br />

(Fuzzy Control: ~200 Anlagen <strong>in</strong> Betrieb)<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 15


Zementherstellung<br />

Wichtige Messwerte für die <strong>Optimierung</strong><br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 16


Drehofen <strong>und</strong> Vorwärmer - Übersicht<br />

• Steuergrössen<br />

• Materialzufluss<br />

• Drehgeschw<strong>in</strong>digkeit Ofen<br />

• Gasdurchfluss<br />

• Brennstoffzufuhr<br />

• Regelgrössen<br />

BET<br />

• Burn<strong>in</strong>g zone temperature (BZT)<br />

• Kiln back end temperature (BET)<br />

• O2-Level im Abgas (exhaust Gas)<br />

(O2)<br />

O2<br />

Speed<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 17<br />

BZT


Drehofen – Übersicht<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 18


Klassische gehobene <strong>Regelung</strong><br />

Fuzzy Control<br />

BZT 1 O 2 BET 2<br />

feed <br />

fuel <br />

Expert Optimizer<br />

Fuzzy control<br />

Klassisch PID, …<br />

Model Predictive<br />

Control (MPC)<br />

fan <br />

Dynamik verschiedener Zeitskalen<br />

schwierig zu erfassen<br />

Grosser Tun<strong>in</strong>g-Aufwand<br />

Grosser Wartungsaufwand<br />

Aber:<br />

200 Lösungen laufen kont<strong>in</strong>uierlich!<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 19<br />

1<br />

Burn<strong>in</strong>g zone temperature<br />

2<br />

Back end temperature


Drehrohrofen<br />

Klassische <strong>Regelung</strong><br />

• Typischerweise E<strong>in</strong>größenregelungen<br />

• Prozessbed<strong>in</strong>gungen müssen vom Bediener ständig überwacht<br />

werden, damit Sollwerte nachgeführt werden können.<br />

• Schwierigkeiten s<strong>in</strong>d hierbei:<br />

• komplexes Ansprechverhalten<br />

• Zeitverzögerungen<br />

• Wechselwirkungen<br />

• Stark wechselnde Zusammensetzung des Rohmateriales<br />

• Brennmaterial mit unterschiedlichen Brennwerten<br />

• Daher vorsichtiger Betrieb <strong>und</strong> somit bei höher als notwendigen<br />

Temperaturen.<br />

• Die Temperaturregelung <strong>in</strong> <strong>der</strong> S<strong>in</strong>terzone ist entscheidend für die<br />

Qualität<br />

• Zu niedrig Kl<strong>in</strong>ker nicht vollständig umgewandelt<br />

• Zu hoch Kl<strong>in</strong>ker verbrennt<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 20


Gehobene <strong>Regelung</strong> <strong>und</strong> <strong>Optimierung</strong><br />

Notwendige Schritte<br />

Standardmethodik!<br />

• Die Aufgabe verstehen<br />

• Welche Probleme sollen gelöst werden?<br />

• Den Prozess verstehen<br />

• Welche Phänomene s<strong>in</strong>d relevant?<br />

• Den Prozess modellieren<br />

• Mathematische Beschreibung schaffen zur Analyse, Simulation<br />

<strong>und</strong> letztlich <strong>Regelung</strong><br />

• Messwerte bereitstellen<br />

• Sensorik, Zustandsschätzung, ...<br />

• <strong>Regelung</strong>sproblem formulieren & lösen<br />

• Welche <strong>Regelung</strong>s- / <strong>Optimierung</strong>saufgabe ist zu lösen?<br />

• Implementierung & Onl<strong>in</strong>e schalten<br />

• Resultate bewerten<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 21


Modellbildung<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 22


Drehrohrofenoptimierung<br />

Modellbildung<br />

• Gewünschtes Pr<strong>in</strong>zip: Zusammensetzung von<br />

Prozessmodellen aus Gr<strong>und</strong>bauste<strong>in</strong>en<br />

• Zwei Methoden können verwendet werden:<br />

1. L<strong>in</strong>ear, gemischt logisch-dynamische Modelle<br />

2. Nicht-l<strong>in</strong>eare Modelle (z.B. basierend auf MODELICA)<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 23


Exkurs: MLD (Mixed logical dynamic Systems)<br />

Was s<strong>in</strong>d hybride Systeme?<br />

Zustände können sowohl kont<strong>in</strong>uierlich wie auch diskret {0;1} se<strong>in</strong>.<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 24


Mixed Logical Dynamical (MLD) Systems<br />

• Konzept für die Behandlung kont<strong>in</strong>uierlicher <strong>und</strong> diskreter<br />

Dynamiken<br />

x(<br />

t<br />

y(<br />

t)<br />

E ( t)<br />

E<br />

2<br />

1)<br />

<br />

Ax(<br />

t)<br />

<br />

3<br />

z(<br />

t)<br />

B u(<br />

t)<br />

Cx(<br />

t)<br />

D u(<br />

t)<br />

<br />

1<br />

1<br />

E u(<br />

t)<br />

E<br />

1<br />

B ( t)<br />

B<br />

• x – Zustände (kont<strong>in</strong>uierlich / b<strong>in</strong>är, z.B. e<strong>in</strong>/aus)<br />

• u - E<strong>in</strong>gänge (kont<strong>in</strong>uierlich / b<strong>in</strong>är, z.B. e<strong>in</strong>/aus)<br />

• Rest (, z) s<strong>in</strong>d Hilfsvariablen, mit <strong>der</strong>en Hilfe<br />

Nebenbed<strong>in</strong>gungen elegant formuliert werden können<br />

• MLD Form kann e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en MPC Formalismus<br />

<strong>in</strong>tegriert werden<br />

• Gleichheits-Nebenbed<strong>in</strong>gungen werden als doppelseitige<br />

Ungleichheits-Nebenbed<strong>in</strong>gungen modelliert<br />

2<br />

D ( t)<br />

<br />

4<br />

2<br />

x(<br />

t)<br />

E<br />

3<br />

D z(<br />

t)<br />

5<br />

z(<br />

t)<br />

3<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 25


<strong>Optimierung</strong> – e<strong>in</strong>e Kunst?<br />

• Die Kunst <strong>der</strong> mathematischen <strong>Optimierung</strong> besteht dar<strong>in</strong>,<br />

reale Probleme mathematisch so zu formulieren, daß sie<br />

die Form von Standardproblemen annehmen, für die es<br />

zuverlässige <strong>und</strong> effiziente Lösungsverfahren gibt.<br />

x(<br />

t 1)<br />

Ax(<br />

t)<br />

B u(<br />

t)<br />

B ( t)<br />

B<br />

y(<br />

t)<br />

E ( t)<br />

E<br />

2<br />

3<br />

1<br />

Cx(<br />

t)<br />

D u(<br />

t)<br />

D ( t)<br />

D z(<br />

t)<br />

1<br />

z(<br />

t)<br />

E u(<br />

t)<br />

E<br />

1<br />

2<br />

4<br />

2<br />

3<br />

x(<br />

t)<br />

E<br />

5<br />

z(<br />

t)<br />

3<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 26


Modellbildung für hybride Systeme<br />

HYSDEL (Hybrid System Description Language)<br />

• HYSDEL wurde von <strong>der</strong> ETH <strong>in</strong> Zürich entwickelt <strong>und</strong> ist frei.<br />

• Text-basierte Modellierungssprache für hybride Systeme.<br />

• HYSDEL transformiert die Beschreibung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e MLD Form, die sofort für die<br />

<strong>Optimierung</strong> verwendet werden kann.<br />

• Compiler erzeugt alle Matrizen im allgeme<strong>in</strong>en MLD modell.<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 27<br />

http://control.ee.ethz.ch/~hybrid/hysdel/


Beispiel für graphische Modellier<strong>in</strong>g<br />

basierend auf HYSDEL (ABB)<br />

Standard MLD Blöcke verfügbar<br />

Nicht-standard MLD Blöcke, importiert aus<br />

kompilierten HYSDEL Dateien<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 28


Modellbildung – Compartments<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 29


Modellbildung<br />

Compartments im Ofen<br />

Massenfluss<br />

Feed Temp.<br />

Gas Temp.<br />

Sauerstoff<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 30


Energiebilanzen (je Compartment)<br />

T<br />

Feed Temp.<br />

i<br />

f<br />

<br />

b<br />

<br />

<br />

f f f f<br />

u<br />

<br />

N mi<br />

Ti<br />

1<br />

mi<br />

Ti<br />

b uN<br />

mi<br />

<br />

convect rad g f f f<br />

c c T T<br />

c m<br />

f chem<br />

1<br />

Ei<br />

/<br />

i<br />

i<br />

i<br />

c<br />

f<br />

c<br />

loss<br />

T<br />

i<br />

f<br />

Gas Temp.<br />

T<br />

g<br />

i<br />

<br />

<br />

L<br />

<br />

1<br />

g g burn<br />

g g<br />

i uvgas<br />

Ti<br />

1<br />

Ti<br />

fi<br />

uenergy<br />

c m<br />

<br />

convect rad g f g g<br />

c c T T<br />

c m<br />

i<br />

i<br />

Energietransport<br />

Energiequellen<br />

Energietransfer<br />

Energiesenke<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 31


Massentransport (je Compartment)<br />

m<br />

i<br />

<br />

bu<br />

N<br />

<br />

f f<br />

<br />

<br />

f<br />

m m bu m m<br />

<br />

i1 i N i 1<br />

i1<br />

Massentransport<br />

Massensenke<br />

• Masse im ersten Compartment ist <strong>der</strong> Zustrom<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 32


Zusammensetzung <strong>der</strong> Modelle<br />

• Ausreichend prädiktives Modell<br />

• Hauptdynamik ist erfasst<br />

• Ausreichend niedrige Komplexität<br />

• <strong>Optimierung</strong>sproblem kann <strong>in</strong> wenigen<br />

Sek<strong>und</strong>en gelöst werden<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 33


Erfasste Phänomene<br />

Modellierung ist e<strong>in</strong> iterativer Prozess!<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 34


Messwerte<br />

Stellgrössen (s<strong>in</strong>d bekannt)<br />

Messungen<br />

BZT meal<br />

BZT gas<br />

BET meal<br />

BET gas<br />

Zustandsschätzung, um das<br />

Temperaturprofil zu erhalten<br />

BZTm = f(NOx, Amps, Pyro)<br />

BETg = f(Pyro,HB(C1))<br />

BZTg = SAT<br />

BETm = f(mT1a,mT1b)<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 35


Grafische Modellierung (ABB Expert Optimizer)<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 36


L<strong>in</strong>earisierung <strong>der</strong> Modellgleichungen<br />

• Warum L<strong>in</strong>earisierung?<br />

• Der Prozess wird stationär an e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Arbeitspunkt betrieben.<br />

• Der Arbeitspunkt muss für verschiedene<br />

Betriebsbed<strong>in</strong>gungen konfigurierbar se<strong>in</strong> (x 0 , u 0 ).<br />

• L<strong>in</strong>eare Dynamik sollte ausreichend se<strong>in</strong> unter <strong>der</strong><br />

Annahme, dass die <strong>Regelung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage ist, den Prozess<br />

nahe beim gewünschten Arbeitspunkt zu halten.<br />

• Annahme: Der Wärmetransfer ist l<strong>in</strong>ear im<br />

Temperaturunterschied.<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 37


Zustandsschätzung<br />

Mov<strong>in</strong>g Horizon Estimation (MHE)<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 38


Zustandsschätzung<br />

E<strong>in</strong>führung<br />

• Modell mit fünf verschiedenen Compartments<br />

• Jedes Kompartment hat drei Zustandsgrössen plus e<strong>in</strong>e<br />

Zustandsgrösse für den Sauerstoffgehalt.<br />

• Drei verfügbare Messungen im Prozess<br />

• Temperature at back end (BET)<br />

• Temperature <strong>in</strong> the burn<strong>in</strong>g zone (BZT)<br />

• Oxygen after combustion (O2)<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 39


Zustandsschätzung<br />

E<strong>in</strong>führung<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 40


Zustandsschätzung<br />

Mov<strong>in</strong>g Horizon Estimation (MHE)<br />

• Mo<strong>der</strong>ne Alternative zum (Erweiterten) Kalman Filter zur Zustandsschätzung<br />

• Sehr leistungsfähig <strong>in</strong> vielen Fällen<br />

• Analog zur modell-prädiktiven <strong>Regelung</strong>, wird die Schätzung über e<strong>in</strong>en<br />

gewissen Horizont vorgenommen<br />

• Der Horizont läuft jedoch <strong>in</strong> die Vergangenheit<br />

• Das Ziel ist es die System-Zustände so zu schätzen,dass das Zutrauen <strong>in</strong> die<br />

Messungen <strong>und</strong> <strong>in</strong> das<br />

Modell balanciert werden.<br />

Nebenbed<strong>in</strong>gungen<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 41<br />

MHE: F<strong>in</strong>de die Folge von Zuständen, die den vergangenen Daten (bis zum<br />

Horizont) am besten passen <strong>und</strong> gleichzeitig die Nebenbed<strong>in</strong>gungen (für die<br />

Zustände <strong>und</strong> E<strong>in</strong>gangsgrössen) erfüllen.


Zustandsschätzung<br />

Mov<strong>in</strong>g Horizon Estimation (MHE)<br />

• Vorgehen:<br />

• Optimiere die Folge <strong>der</strong> Zustände über e<strong>in</strong>en vergangenen Horizont<br />

• Passe die Folge von Zuständen an an<br />

• das dynamische Model<br />

• die Historie von Messwerten (<strong>in</strong>nerhalb des Horizontes)<br />

• Balance zwischen Qualität des Modelles (<strong>und</strong> Prozessrauschen) <strong>und</strong><br />

Messwerten (Messrauschen)<br />

• Wähle im aktuellen Schritt das letzte Element <strong>der</strong> Zustandsfolge (x0)<br />

• Schiebe den Horizont e<strong>in</strong>en Zeitschritt vorwärts<br />

• Bemerkungen<br />

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WS 2011/12 | Slide 42<br />

• Generische Operation: benötigt nur e<strong>in</strong> Modell <strong>und</strong> Messwerte<br />

• Ke<strong>in</strong>e Zauberei: „Beobachtbarkeit“ ist notwendig für s<strong>in</strong>nvolle Ergebnisse<br />

• Es gibt effiziente (auch kommerzielle) Implementierungen


Zustandsschätzung (MHE)<br />

Umgang mit Unsicherheit <strong>und</strong> Beobachtbarkeit<br />

Unsicherheit<br />

• Für verschiedene Rohmaterialien (Zusammensetzung / Qualität) werden<br />

verschiedene Mengen Energie benötigt. Dies beschreibt das Modell nicht.<br />

• Die geschätzten Systemzustände haben dann e<strong>in</strong>en Bias.<br />

• Abhilfe: E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es zusätzlichen Zustandes: x(t+1)= x(t)<br />

Beobachtbarkeit<br />

• Der Massenfluss-Zustand ist nicht beobachtbar<br />

• Die Gleichung sche<strong>in</strong>t verlässlich, daher: ke<strong>in</strong>e Korrektur durch Messwerte,<br />

son<strong>der</strong>n re<strong>in</strong>e Simulation mit e<strong>in</strong>em guten Startwert.<br />

• Der Rest des l<strong>in</strong>earen Modelles ist beobachtbar.<br />

• Weiterh<strong>in</strong> wird die Temperatur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Compartments nicht geschätzt,<br />

son<strong>der</strong>n simuliert, damit <strong>der</strong> Schätzer stabil bleibt.<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 43<br />

Diese Ansätze s<strong>in</strong>d nur iterativ auff<strong>in</strong>dbar <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Art<br />

Modellvere<strong>in</strong>fachung, damit das Modell als Gr<strong>und</strong>lage für e<strong>in</strong>e<br />

(zuverlässige) <strong>Regelung</strong> verwendet werden kann.


<strong>Regelung</strong> (MPC) <strong>und</strong> Zustandsschätzung (MHE)<br />

Gr<strong>und</strong>legendes Pr<strong>in</strong>zip<br />

Zustandsschätzung<br />

<strong>Optimierung</strong><br />

Parameterschätzung<br />

t=0<br />

(jetzt-Zeit)<br />

t=5<br />

t=4<br />

t=3<br />

t=2<br />

t=1<br />

} t=1<br />

t=2<br />

t=3<br />

t=4<br />

t=5<br />

Dieser Wert als<br />

Stellgrösse<br />

Geschätzter Zustand<br />

für den MPC Regler<br />

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Modell-prädiktive <strong>Regelung</strong><br />

MPC<br />

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WS 2011/12 | Slide 45


Model Predictive Control (MPC)<br />

• Hauptzutaten<br />

• Modell <strong>der</strong> Strecke<br />

• Zielfunktion (Opt.)<br />

• Das Modell sagt das<br />

Systemverhalten e<strong>in</strong>ige<br />

Zeitschritte <strong>in</strong> die Zukunft<br />

voraus<br />

• Für jeden Abtastschritt<br />

muss e<strong>in</strong> <strong>Optimierung</strong>sproblem<br />

gelöst werden<br />

• Kostenfunktion kann l<strong>in</strong>ear<br />

o<strong>der</strong> quadratisch se<strong>in</strong><br />

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WS 2011/12 | Slide 46


Model Predictive Control (MPC)<br />

wie Schach spielen<br />

1. Evaluiere die Position (=Messung)<br />

<strong>und</strong> schätze die Zustände<br />

2. Sage zukünftige Züge voraus<br />

(mathematischer Algorithmus,<br />

<strong>Optimierung</strong>)<br />

3. Mache den ersten Zug (neuer<br />

Sollwert für den Regler)<br />

4. Von Neuem wenn <strong>der</strong> Gegner<br />

gezogen hat (Reaktion des<br />

Prozesses)<br />

• Nebenbed<strong>in</strong>gungen werden<br />

e<strong>in</strong>gehalten (“nur erlaubte Züge”)<br />

• Kostenfunktion wird betrachtet (z.B.<br />

m<strong>in</strong>imaler Verlust von Figuren)<br />

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WS 2011/12 | Slide 47


Model-predictive control (MPC)<br />

Formulierung mathematisch (basierend auf MLD Modell)<br />

• Diese Forumulierung ist zw<strong>in</strong>gend <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fach, sobald das<br />

Modell e<strong>in</strong>mal als MLD formuliert worden ist.<br />

• Standardformulierungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Segen.<br />

• Die Gewichtungen <strong>der</strong> Kostenfunktion <strong>und</strong> die E<strong>in</strong>führung<br />

von Hilfsvariablen (z) übersetzen die Anlagenanfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> das <strong>Regelung</strong>sproblem.<br />

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WS 2011/12 | Slide 48


Grafische Hantierung des <strong>Optimierung</strong>sproblemes<br />

Abweichung von <strong>der</strong><br />

Zielfunktion für die<br />

Temperatur<br />

Durch die grafische Oberfläche muss<br />

<strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e mathematischen<br />

Details verstehen, son<strong>der</strong>n kann sich<br />

auf die für ihn wichtigen Aspekte<br />

fokussieren.<br />

Abweichung für den<br />

Sauerstoffgehalt<br />

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Modell-prädiktive <strong>Regelung</strong><br />

Implementierung<br />

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Implementierung – Schema<br />

Vorverarbeitung <strong>der</strong> Messwerte<br />

Erfor<strong>der</strong>t ggf.<br />

Die Lösung<br />

e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Optimierung</strong>sproblemes<br />

Messwerte<br />

Schätzung <strong>der</strong> Prozesszustände<br />

(MHE, Fuzzy Logik, Neuronale Netze)<br />

State estimates<br />

Berechnung optimaler Sollwerte<br />

(MPC, Fuzzy Logik)<br />

Nachverarbeitung <strong>der</strong> Sollwerte<br />

Sollwerte, Trajektorien<br />

OPC<br />

OPC<br />

Prozessleitsystem PLS<br />

Sensoren<br />

Stellgrössen<br />

Prozess / Anlage<br />

<strong>Optimierung</strong>swerkzeug<br />

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Drehofen – <strong>Optimierung</strong><br />

Ergebnisse 1(4)<br />

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WS 2011/12 | Slide 52


Drehofen – <strong>Optimierung</strong><br />

Ergebnisse 2(4)<br />

Burn<strong>in</strong>g Zone Temperature BZT [°C]<br />

manuelle <strong>Regelung</strong><br />

MPC <strong>Regelung</strong><br />

(mit gelegentlichen manuellen E<strong>in</strong>griffen)<br />

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Drehofen – <strong>Optimierung</strong><br />

Ergebnisse 3(4)<br />

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WS 2011/12 | Slide 54


Drehofen – <strong>Optimierung</strong><br />

Ergebnisse 4(4)<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 55<br />

SD – Standard deviation<br />

LL – Lower limit<br />

HL – Higher limit<br />

KPI – Key performance <strong>in</strong>dicator


Operator Interface<br />

Beispiel:<br />

Bedienschirm<br />

Übersicht.<br />

Die Anwendung<br />

ist nicht <strong>in</strong>s<br />

Leitsystem<br />

<strong>in</strong>tegriert.


Beispiel:<br />

Bedienschirm<br />

Performance<br />

Die Anwendung<br />

ist nicht <strong>in</strong>s<br />

Leitsystem<br />

<strong>in</strong>tegriert.


Ausblick<br />

Qualitätsregelung Rohmaterial<br />

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• Technologie<br />

• Messung <strong>der</strong> chemischen<br />

Zusammensetzung des Pulvers am Ende<br />

<strong>der</strong> Rohmaterialaufbereitung<br />

• Echtzeitregelung <strong>der</strong> Fee<strong>der</strong> um<br />

Qualitätsschwankungen zu reduzieren<br />

• Potentieller Nutzen<br />

• Stabilisierung des Prozesses<br />

• Konsistente Kl<strong>in</strong>kereigenschaften<br />

• Die Drehofenregelung hat weniger<br />

Störungen zu hantieren (weniger<br />

Kompromisse)<br />

• Geschätzte Mehrproduktion von Kl<strong>in</strong>ker (1-<br />

3% pro Jahr)


Ausblick<br />

Qualitätsregelung Kl<strong>in</strong>ker<br />

• Technologie<br />

• Messung <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>kerm<strong>in</strong>eralien am<br />

Kühlerausgang<br />

• <strong>Regelung</strong> <strong>der</strong> aktuellen Stellglie<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

alternative Brennstoffe <strong>in</strong> Echtzeit, um die<br />

Kl<strong>in</strong>kerqualität zu verbessern<br />

• Potentieller Nutzen<br />

• Niedrigere (Wärme-)Energiekosten (2-3%)<br />

• <strong>Regelung</strong> freien Kalks im Kl<strong>in</strong>ker, niedrigere<br />

Mahlkosten<br />

• Positiver E<strong>in</strong>fluss auf Zementqualität<br />

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Ausblick<br />

Verbrennungsoptimierung<br />

• Flammen<strong>in</strong>dikator<br />

• Brennstoffcharakteristik<br />

• Gasfluss<br />

• Verbessertes Wärmeprofil<br />

• Brennstoffoptimierung<br />

• Staub<br />

• …<br />

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WS 2011/12 | Slide 60


Zusammenfassung<br />

• Zementherstellung ist sehr komplex, aufwändig <strong>und</strong> energie<strong>und</strong><br />

resourcen<strong>in</strong>tensiv.<br />

• Dabei wachen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Produktion kont<strong>in</strong>uierlich.<br />

• Es gibt weitreichendes <strong>Optimierung</strong>spotential durch gehobene<br />

<strong>Regelung</strong>stechnik.<br />

• Modellierung des Prozesses ist schwierig. Gemischt logischdynamische<br />

Modelle bilden e<strong>in</strong>e gute Gr<strong>und</strong>lage für<br />

<strong>Optimierung</strong>smodelle.<br />

• Die <strong>Regelung</strong> des Temperaturprofiles des Drehofens ist die<br />

Hauptaufgabe <strong>und</strong> bietet enormes E<strong>in</strong>sparpotential.<br />

• Durch die Verwendung alternativer Brennstoffe ergeben sich<br />

weitere zahlreiche <strong>Optimierung</strong>smöglichkeiten.<br />

• Die MLD Formulierung ist extrem hilfreich für die weitgehend<br />

vorgegebene Lösung komplexer <strong>Optimierung</strong>sprobleme.<br />

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WS 2011/12 | Slide 61


Literatur<br />

• http://de.wikipedia.org/wiki/Zement<br />

• www.cement.org<br />

• http://en.wikipedia.org/wiki/Cement_kiln<br />

• A. Bemporad, M. Morari, 1999. Control of systems <strong>in</strong>tegrat<strong>in</strong>g logic, dynamics, and<br />

constra<strong>in</strong>ts. Automatica, vol. 35, no. 3, pp. 407-427, Special issue on hybrid systems<br />

March 1999.<br />

• S.Gaulocher et al., 2010. Advanced Process Control <strong>in</strong> the Cement and M<strong>in</strong><strong>in</strong>g Industries<br />

Based on Modular First-Pr<strong>in</strong>ciples Models. In VDI Automationkongress 2010, J<strong>uni</strong><br />

Baden-Baden, pp. 213-216.<br />

• K.Stadler et al. 2010. Model Predictive Control of a Rotary Cement Kiln. Control<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Practice, submitted.<br />

• F.D. Torrisi, A. Bemporad, 2004. HYSDEL - A tool for generat<strong>in</strong>g computational hybrid<br />

models for analysis and synthesis problems. IEEE Transactions on Control Systems<br />

Technology, vol. 12, pp. 235-249.<br />

• Poland, J., Isaksson, A. J., Aronsson, P., September 2009. Build<strong>in</strong>g and solv<strong>in</strong>g<br />

nonl<strong>in</strong>ear optimal control and estimation problems. In: Proceed<strong>in</strong>gs 7 th Modelica<br />

Conference. Como, Italy, pp. 39–46.<br />

• Rao, C. V., 2000. Mov<strong>in</strong>g horizon strategies for the constra<strong>in</strong>ed monitor<strong>in</strong>g and control of<br />

nonl<strong>in</strong>ear discrete-time systems. Ph.D. thesis, University of Wiscons<strong>in</strong>.<br />

© A.Horch<br />

WS 2011/12 | Slide 62


Kontakt<br />

Dr. Alexan<strong>der</strong> Horch<br />

Automation Department<br />

ABB Forschungszentrum<br />

Segelhofstrasse 1 K<br />

CH-5405 Baden-Dättwil<br />

Phone: +41 58 58 68107<br />

Mobile: +41 79 58 38 222<br />

Email: alexan<strong>der</strong>.horch@ch.abb.com<br />

L<strong>in</strong>ks<br />

Jobs, Praktikum, Masterarbeiten: www.abb.com/careers<br />

ABB Technologie: www.abb.com<br />

About ABB Technology<br />

Forschungszentrum Schweiz:<br />

http://www.abb.ch/cawp/chabb123/bd361b8e73968949c1257337002e0d88.aspx<br />

Forschungszentrum Deutschland:<br />

http://www.abb.de/forschung<br />

© ABB Group<br />

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