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02 Schallschutz bei industriellen Gebäuden und technischen Anlagen<br />

Schall ist überall<br />

Entstehung und Übertragung<br />

Die Ursachen für Lärm in Leitungen sind immer die gleichen: Er entsteht zum einen, wenn die Betriebsgeräusche von<br />

Pumpen, Ventilatoren oder Maschinen weitergetragen werden oder wenn Luft oder Flüssigkeit mit hohen Geschwindigkeiten<br />

strömt und Hindernisse wie Knicke, Verzweigungen, Siebe, Gitter, Schieber oder Ventile passiert. Weil sich die<br />

Beschaffenheit der Leitungen nach dem transportierten Medium richtet, unterscheiden sich auch die Dämm-Maßnahmen:<br />

Für in der Regel größer dimensionierte Klima- und Lüftungsleitungen mit rechteckigem Querschnitt bietet ISOVER<br />

passende Lamellenmatten. Zum Schallschutz an Rohrleitungen gibt es darüber hinaus auch einfach zu verarbeitende<br />

Rohrschalen. Für alle gilt: Dämm-Maßnahmen mit ISOVER Produkten senken nicht nur den Lärmpegel – sie verbessern<br />

gleichzeitig auch zuverlässig den Brand-, Wärme- und Feuchteschutz.<br />

56


02.1 Schallschutz am Arbeitsplatz und in Arbeitsräumen<br />

Lärm vermeiden<br />

Die Leistung steigern<br />

Arbeitsbedingte Lärmschwerhörigkeit ist die am weitesten verbreitete Berufskrankheit. Jahr für Jahr werden den<br />

gewerblichen Berufsgenossenschaften etwa 10.000 neue Fälle mit Verdacht auf beginnende Lärmschwerhörigkeit<br />

angezeigt. Insgesamt sind etwa 3 Millionen Arbeitnehmer einem Lärm von über 85 dB(A) ausgesetzt. Lärmschwerhörigkeit<br />

tritt jedoch nicht nur durch Lärmbelastungen am Arbeitsplatz auf. Auch die vermehrte, freiwillige oder<br />

unfreiwillige Lärmbelastung in der Freizeit kann zu bleibenden Gehörschäden führen.<br />

25.000<br />

Vorschriften und Richtlinien<br />

Die Unfallverhütungsvorschrift Lärm (UVV Lärm) fordert, dass<br />

Fälle pro Jahr<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

1965<br />

1970<br />

1975<br />

1980<br />

1985<br />

1990<br />

Arbeitsmittel, Arbeitsverfahren und Arbeitsräume nach den fortschrittlichen,<br />

in der Praxis bewährten Regeln der Lärmminderungstechnik<br />

auszuwählen und zu gestalten sind. Diese Maßnahmen<br />

haben zum Ziel, die betroffenen Arbeitnehmer vor der Einwirkung<br />

von Lärm zu schützen, der zur Beeinträchtigung der Gesundheit<br />

und insbesondere zur Gehörgefährdung führen kann. Daneben<br />

beziehen sich diese Maßnahmen auf die Sicherheit an Arbeitsplätzen.<br />

Zu diesem Zweck enthalten die Durchführungsanweisungen<br />

zur UVV Lärm raumakustische Anforderungen zur Verminderung<br />

des Reflexionsschalls in Arbeitsräumen durch schallabsorbierende<br />

Maßnahmen. Sie sollen verhindern, dass durch zu stark reflektierende<br />

Raumbegrenzungsflächen eine Erhöhung der Lärmbelastung<br />

eintritt. Ist dies nicht vermeidbar, so sind die Lärmquellen von den<br />

übrigen Arbeitsplätzen akustisch zu trennen.<br />

Jahr<br />

Erstmals entschädigte Fälle<br />

Angezeigte Fälle<br />

58


Schallausbreitung in Arbeitsräumen<br />

Schall breitet sich in Räumen über zwei Übertragungswege aus:<br />

Über Direktschall, also auf direktem Wege von einer Schallquelle<br />

zum Ohr, und über Reflexionsschall aus der an Wänden, Decken<br />

und Gegenständen reflektierten Schallenergie. Das Raumschallfeld<br />

besteht daher aus zwei sich überlagernden Energieanteilen:<br />

Der Schalldruckpegel im Direktfeld wird von den Eigenschaften der<br />

Schallquelle bestimmt, der Schalldruckpegel im Diffusfeld von den<br />

schallabsorbierenden Eigenschaften der Wand- und Deckenkonstruktionen.<br />

In kubischen Räumen ist der Schalldruckpegel im Diffusfeld unabhängig<br />

vom Standort im Raum. Schallabsorbierende Wand- und<br />

Decken konstruktionen können die reflektierte Schallenergie wirksam<br />

absenken. Und den Schallpegel im Diffusfeld vermindern.<br />

Schallenergieanteile, die auf direktem Weg zum Ohr gelangen,<br />

können durch schallabsorbierend belegte Schallschirme gemindert<br />

werden.<br />

In der Praxis sind die meisten Produktions- und Arbeitsräume Flachräume,<br />

deren Länge und Breite deutlich größer als die Raumhöhe<br />

ist. In diesen Räumen nimmt der Schalldruckpegel im Gegensatz<br />

zu kubischen Räumen mit zunehmendem Abstand von der Schallquelle<br />

stärker ab. Durch die Aufstellung von Maschinen oder anderen<br />

Einrichtungsgegenständen wird eine zusätzliche Streuung<br />

der Schallenergie bewirkt, die zu einer weiteren Pegelminderung<br />

führt. In Flachräumen können daher in größerer Entfernung von<br />

der Schallquelle und mit schallabsorbierenden Maßnahmen Schalldruckpegelminderungen<br />

auftreten, die größer sind als in einem ungestörten<br />

Schallfeld im Freien.<br />

Ohne schallabsorbierende<br />

Maßnahmen:<br />

Schallpegelerhöhung an Arbeitsplätzen<br />

durch Reflexionen<br />

an Wänden, Decken und Einrichtungsgegenständen<br />

Pegelminderung Δ L im Abstand r<br />

10 dB<br />

Freie Schallausbreitung<br />

Mit schallabsorbierenden Maßnahmen:<br />

Verminderte Schallreflexionen<br />

durch Absorption des auf Wände,<br />

Decke und Einrichtungsgegenstände<br />

auftreffenden Schalls<br />

1 2 4 8 16 32 64 m<br />

Raum mit diffusem Schallfeld,<br />

geringe Schallabsorption<br />

Raum mit diffusem Schallfeld,<br />

hohe Schallabsorption<br />

Abstand r<br />

Flachraum mit Streukörpern,<br />

ohne schallabsorbierende Decke<br />

Flachraum mit Streukörpern,<br />

mit schallabsorbierende Decke<br />

59


02.2 Schallschutz in Industriegebieten<br />

Wirtschaft kontra Lebensqualität<br />

Lärm per Luftlinie<br />

Lärm aus Gewerbe- und Industriebetrieben ist nach dem Verkehrslärm die bedeutendste Lärmquelle. In Städten mit<br />

mehr als 20.000 Einwohnern fühlt sich etwa jeder Fünfte durch Gewerbe- und Industrielärm belästigt. Der Anteil der<br />

„stark“ Belästigten liegt bei 3 – 4 % der Bevölkerung, entsprechend 2,4 – 3,2 Millionen Personen. Gerade in Gebieten mit<br />

niedriger Geräuschbelastung steht während des Tages der Anteil der Belästigten durch Gewerbe- und Industrielärm an<br />

der Spitze. Erst bei hoher Geräuschbelastung liegt die Anzahl der Betroffenen durch Verkehrslärm höher.<br />

Höhe und Häufigkeit der Geräuschbelastung nach Quellen<br />

Schallausbreitungssituation und beeinflussende Faktoren<br />

25<br />

Emission<br />

Transmission<br />

Immission<br />

20<br />

Tagsüber stark belästigte Bürger in %<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Geräuschentstehung<br />

Schallausbreitung<br />

Geräuscheinwirkung<br />

0<br />

Straßenverkehr<br />

35 – 40<br />

40 – 45<br />

45 – 50<br />

50 – 55<br />

55 – 60<br />

Mittelungspegel in dB(A)<br />

Schienenverkehr Baustellen<br />

60 – 65<br />

Gewerbe und Industrie<br />

Quellenseitige<br />

Einflussfaktoren:<br />

– Schall-Leistung von<br />

Maschinen<br />

– Raumrückwirkung<br />

(Schallabsorption<br />

im Raum)<br />

– Schalldämmung<br />

der Außenbauteile<br />

– Richtwirkung<br />

Einflussfaktoren bei der<br />

Schallausbreitung:<br />

– Abstand Emissionsort-<br />

Immissionsort<br />

– Luftabsorption und<br />

Meteorologie<br />

– Dämpfung durch Bewuchs<br />

und Bebauung<br />

– Abschirmung durch<br />

Hindernisse<br />

Empfangsseitige<br />

Einflussfaktoren:<br />

a) Außenpegel<br />

– Reflexionen<br />

b) Innenpegel<br />

– Schalldämmung<br />

der Außenbauteile<br />

– Raumrückwirkung<br />

Gesetze und Richtlinien<br />

Gewerbliche Anlagen sind nach den Bestimmungen des Bundes-<br />

Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) so zu betreiben, dass schädliche<br />

Umwelteinwirkungen vermieden werden. Dazu zählen neben<br />

Luftverunreinigungen, Licht und Wärme auch Geräusche und<br />

Erschüt terungen. Die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm<br />

(TALärm) regelt die Höhe der zulässigen Geräuschimmission durch<br />

Angabe von Immissionsrichtwerten.<br />

Als Geräuschimmission wird die Einwirkung von Geräuschen an<br />

einem Ort in der Umgebung einer Anlage bezeichnet. Praktisch<br />

bedeutet dies, dass der Schalldruckpegel an einem in der Nähe der<br />

Anlage gelegenen Wohnhaus begrenzt ist.<br />

Unter Geräuschemission versteht man hingegen die Schallabstrahlung<br />

von Geräuschquellen am Entstehungsort. Die Transmission<br />

beschreibt alle mit der Schallausbreitung verbundenen Vorgänge.<br />

Die Schallausbreitung unterliegt einer Vielzahl von Einflussfakto ren,<br />

wobei neben dem Abstand zwischen Emissions- und Immissionsort<br />

und meteorologischen Faktoren insbesondere die Schalldämmung<br />

der Außenbauteile der Lärmquelle von Bedeutung ist.<br />

60


Immissionsprognose<br />

Die an einem Immissionsort zulässige Geräuschimmission ist in<br />

der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TALärm) durch<br />

Angabe von Immissionsrichtwerten festgelegt. Diese stellen die<br />

maximal zulässige Geräuscheinwirkung in der Nachbarschaft einer<br />

Anlage dar. Die Prüfung auf Einhaltung der Immissionsrichtwerte<br />

erfolgt durch eine rechnerische Prognose der zu erwartenden<br />

Geräuschimmission für die nächstgelegenen Immissionsorte. Die se<br />

werden im Zuge des Genehmigungsverfahrens durch die örtlich zuständige<br />

Genehmigungsbehörde festgelegt.<br />

Beurteilungsgrundlage für die Immissionsprognose bildet die VDI-<br />

Richtlinie 2571 „Schallabstrahlung von Industriebauten“, die vom<br />

Verein Deutscher Ingenieure (VDI) herausgeben wird.<br />

Zur Berechnung der Geräuschimmission an einem Aufpunkt in der<br />

Nachbarschaft und für einen Betriebszustand sind alle Teilschallquellen<br />

einer Anlage mit den entsprechenden Schall-Leistungen zu<br />

berücksichtigen.<br />

Durch schallabsorbierende Maßnahmen kann der Hallen-Innenpegel<br />

abgesenkt werden. Die nach außen abgestrahlte Schall-<br />

Leistung hängt von der Schalldämmung der Außenbauteile und<br />

deren anteiligen Flächen an der Gebäudehülle ab. Weiterhin sind<br />

Zu- und Abluftöffnungen, Schornsteine sowie eventuell bestehender<br />

Werksverkehr mit einzubeziehen.<br />

Zur Berechnung werden weiterhin der Abstand zum Immissionsort<br />

sowie Angaben zur Richtwirkung benötigt. Die Gesamtimmission<br />

für einen Immissionsort ergibt sich schließlich als energetische<br />

Addition der Teil-Immissionspegel aller Teilschallquellen. Der so<br />

berechnete Schalldruckpegel muss für jeden Betriebszustand der<br />

Anlage unter dem maximal zulässigen Immissionsrichtwert liegen.<br />

Lageplan einer Industriehalle<br />

mit benachbarter Wohnbebauung<br />

Bauliche Nutzung am Immissionsort: reines Wohngebiet<br />

Immissionsrichtwerte: 50 dB(A) tagsüber (6 – 22 Uhr)<br />

35 dB(A) nachts (22 – 6 Uhr)<br />

4 m<br />

10 m<br />

20 m<br />

40 m<br />

Vereinfachtes Rechenbeispiel nach VDI 2571<br />

Orientierung<br />

Ost<br />

Süd<br />

West<br />

Nord<br />

Bauteil<br />

Fläche<br />

S<br />

m 2<br />

Innenpegel<br />

L i<br />

dB(A)<br />

R w, i<br />

dB<br />

Abstandsmaß<br />

D L s<br />

dB<br />

Abschirmmaß<br />

D L z<br />

dB<br />

Bewertetes Schalldämm-Maß<br />

Teil-Immissionspegel<br />

D L s, i<br />

dB(A)<br />

Dach 200 90 36 18 5 27<br />

Wand<br />

Tor<br />

Tür<br />

Wand<br />

Fenster<br />

Tür<br />

Wand<br />

Fenster<br />

Wand<br />

Fenster<br />

29<br />

9<br />

2<br />

61<br />

15<br />

4<br />

34<br />

6<br />

34<br />

6<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

Gesamt-Immissionspegel L s, ges<br />

in dB(A)<br />

46<br />

20/0*<br />

25/0*<br />

46<br />

28<br />

23/0*<br />

46<br />

30<br />

46<br />

30<br />

27<br />

31<br />

39<br />

24<br />

30<br />

36<br />

26<br />

33<br />

26<br />

33<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

Türen/Tore geschlossen<br />

*Türen/Tore geöffnet<br />

L s, i<br />

= L i<br />

– R w, i<br />

– D L s<br />

– D L z<br />

– 4 dB mit D L s<br />

= 10 lg (2pr 2 /S)<br />

8<br />

30/50*<br />

17/42*<br />

–<br />

8*<br />

7/30*<br />

9<br />

18<br />

18<br />

27<br />

33<br />

51<br />

61


03 Hallenbau und Flachdach<br />

Hallen ohne Hall<br />

Dämmen in großem Stil<br />

Beim Dämmen von Industriehallen muss es vor allem schnell gehen – und das Ergebnis muss stimmen. Mit den Hallen-<br />

Dämmsystemen Metac von ISOVER geht beides: Durch die hohe Elastizität passen sich die Glaswolle-Dämmstoffe hervorragend<br />

an Fassaden und zweischalige Blechdächer an – für Fugenfreiheit und perfekten Schallschutz bei Hitze und Kälte.<br />

Innovative Systemlösungen wie das Meatc WS Wandkassetten-System verhindern Schall- und Wärmebrücken und<br />

senken die Betriebskosten. Das geringe Gewicht erleichtert die Verarbeitung. Flachdächer sind durch die hohe Druckfestigkeit<br />

von ISOVER Flachdach-Dämmplatten aus Steinwolle schnell gedämmt und sind während der Verlegung sicher<br />

begehbar. Gleichzeitig bieten sie einen hohen Schutz vor Außen- und Produktionslärm und hervorragenden Brandschutz.<br />

Auch für Sonderkonstruktionen und für Industriedecken oder -böden hat ISOVER die richtigen Dämmlösungen – für ein<br />

angenehmes Betriebsklima.<br />

62


03.1 Flachdach mit Abdichtung<br />

Flachdach mit Metac FLP Duratec<br />

Schallschutz nach innen und außen<br />

Nicht genutzte Flachdächer sind Dächer, die oberhalb einer durchgehenden Dämmschicht eine fugenlose Dachabdichtung<br />

aufweisen und nur zum Zwecke der Pflege und Wartung betreten werden (vgl. Flachdachrichtlinie). Die Tragschicht<br />

darunter besteht in der Regel aus leichten Stahltrapezprofilen oder Beton. Sie müssen besonders gute Schalldämmung<br />

bieten, denn sie bilden häufig die anteilig größte Außenbauteilfläche der Gebäudehülle. ISOVER Metac FLP Duratec<br />

Flachdach-Dämmplatten erfüllen diese Anforderungen vorbildlich: Trotz relativ geringer Flächenmassen erreichen<br />

Flachdach-Konstruktionen höchste Schalldämm-Maße – mit bituminöser oder Kunststoffbahn-Abdichtung bis zu 43 dB.<br />

Schallschutz bei Flachdächern, das sollten Sie beachten:<br />

Schalldämmung von Flachdächern mit und ohne Bekiesung<br />

• Die Art des verwendeten Trapezbleches spielt nur eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

• Eine Kiesauflast kann die Schalldämmung im Bereich tiefer<br />

Frequenzen erhöhen.<br />

• Das innere Trapezblech als Schutz gegen Halligkeit kann im Sinne<br />

des Arbeitsschutzes und bei nicht zu hoher Anforderung an die<br />

Schalldämmung als Lochblech ausgebildet werden.<br />

• Um eine raumseitig schallabsorbierende Konstruktion zu erreichen,<br />

müssen in die Tiefsicken ISOVER Akustic SSP 2 Schallschluck-Platten<br />

oder ULTIMATE Streifensickenfüller V30/V20 eingestellt werden.<br />

■ R w = 53 dB<br />

Schalldämm-Maß R<br />

dB<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

■ R w = 43 dB<br />

20<br />

125 250 500 1.000 2.000 Hz<br />

Frequenz f<br />

Brandschutz – auf ISOVER verzichten heißt:<br />

mit dem Feuer spielen<br />

Die Sicherheit in Bezug auf Brandgefahr spielt sowohl im Neubau<br />

als auch im Sanierungsfall eine überaus wichtige Rolle. Alle Flachdach-Dämmplatten<br />

Metac von ISOVER bieten diese Sicherheit und<br />

erfüllen die verschärften Anforderungen der DIN 4102, Teil 7. Sie<br />

machen Dachabdichtungen widerstandsfähig gegen Flugfeuer<br />

und strahlende Wärme. Die nichtbrennbaren Metac Flachdach-<br />

Dämmplatten (Euroklasse A1) liefern Sicherheit durch vorbeuge n-<br />

den Brandschutz: kein Beitrag zum „Flash-over“, kein brennendes<br />

Abtropfen, keine Rauchentwicklung, keine Brandweiterleitung.<br />

Die Nachweise für den Einsatz von ISOVER Metac Flachdach-Dämmplatten<br />

(Allg. Bauaufsichtliche Prüfzeugnisse) mit verschiedenen<br />

Abdichtbahnen sind bei den jeweiligen Herstellern erhältlich.<br />

64


Schalldämmung von Flachdächern<br />

Nr. Skizze Konstruktionsbeschreibung Bewertetes Schalldämm-Maß R w, R<br />

Ohne<br />

Bekiesung<br />

Mit<br />

Bekiesung<br />

Mit bituminöser Abdichtung<br />

1 • 50-mm-Kies, ca. 98 kg/m 2<br />

• Bitumenschweißbahn, dreilagig<br />

• ISOVER Metac FLP 1 Duratec Flachdach-<br />

Dämmplatte, ≥ 80 mm<br />

• Dampfbremse<br />

• Stahltrapezblech 110/275-0,88<br />

41 dB 50 dB<br />

2 • 50-mm-Kies, ca. 73 kg/m 2<br />

• Bitumenschweißbahn, zweilagig<br />

• ISOVER Metac FLP 1 Duratec Flachdach-<br />

Dämmplatte, 120 mm<br />

• Dampfbremse<br />

• Stahltrapezblech 137/310-0,88<br />

43 dB 53 dB<br />

Mit Kunststoffbahn-Abdichtung, mechanisch befestigt<br />

3 • 50-mm-Kies, ca. 73 kg/m 2<br />

• Hochpolymer-Kunststoffbahn, einlagig<br />

• ISOVER Metac FLP 1 Duratec Flachdach-<br />

Dämmplatte, ≥ 80 mm<br />

• Dampfbremse<br />

• Stahltrapezblech 137/310-0,88<br />

40 dB 45 dB<br />

4 • 50-mm-Kies, ca. 73 kg/m 2<br />

• Hochpolymer-Kunststoffbahn, einlagig<br />

• ISOVER Metac FLP 1 Duratec Flachdach-<br />

Dämmplatte, 120 mm<br />

• Dampfbremse<br />

• Stahltrapezblech 137/310-0,88<br />

42 dB 48 dB<br />

5 • 50-mm-Kies, ca. 95 kg/m 2<br />

• Hochpolymer-Kunststoffbahn, einlagig<br />

• ISOVER Metac FLP 1 Duratec Flachdach-<br />

Dämmplatte, ≥ 80 mm<br />

• Dampfbremse<br />

• Gelochtes Stahltrapezblech<br />

110/275-0,88,Lochflächenanteil 15 %<br />

• ISOVER Akustic SSP 2 Schallschluck-Platten,<br />

40 mm, in Sicken eingestellt<br />

36 dB 49 dB<br />

65


03.2 Hallenbau Zweischaliges Blechdach<br />

Schallschutz für Dächer und Wände<br />

Große Flächen, leise Töne<br />

Bei Gewerbe- und Industriehallen ist das Dach in der Regel die anteilig größte Bauteilfläche der Gebäudehülle. Zur<br />

Minderung der Schallabstrahlung in die Nachbarschaft sind wirksame schalldämmende Konstruktionen erforderlich,<br />

z. B. mit ISOVER Metac UF: Der hochschallabsorbierende Dämmstoff aus Mineralwolle vermindert wirksam die Übertragung<br />

von Luftschallwellen über den Hohlraum zweischaliger Blechkonstruktionen und bringt bewertete Schall -<br />

dämm-Maße bis zu 45 dB.<br />

Darauf sollten Sie achten:<br />

• Bei zweischaligen Dächern aus Trapezblechen werden üblicherweise<br />

beide Schalen auf einer gemeinsamen Unterkonstruktion<br />

verschraubt.<br />

• Diese Unterkonstruktion besteht aus Z-Profilen, die Sie aus<br />

akustischen Gründen in einem möglichst weiten Abstand verlegen<br />

sollten.<br />

• Füllen Sie den verbleibenden Hohlraum zwischen beiden Schalen<br />

zur Verbesserung der Wärme- und Schalldämmung mit ISOVER<br />

Metac UF. So erzielen Sie ebenfalls eine sehr gute Wärmedämmung<br />

bei gleichzeitig niedriger Eigenlast der Dachkonstruktion.<br />

• Die dämpfende Wirkung ist umso höher, je größer der Füllgrad im<br />

zur Verfügung stehenden Hohlraum und je geringer die Körperschallübertragung<br />

über die Verbindungselemente zwischen beiden<br />

Schalen ist. Bei Gebäuden mit erhöhten Innentemperaturen und<br />

relativen Luftfeuchtigkeiten müssen Sie raumseitig eine luftdichte<br />

Dampfbremse verlegen.<br />

• Stellen Sie für zusätzliche Schallabsorption die Innenschale aus<br />

gelochten Trapezprofilen her, in deren Sicken ISOVER Akustic SSP 2<br />

Schallschluck-Platten oder ISOVER Akustic Sickenfüller aus<br />

ULTIMATE Mineralwolle eingestellt werden.<br />

Schallschutzwerte für zweischalige Blechdächer mit Metac UF<br />

Stahltrapezprofil<br />

Dämmung für<br />

Schallabsorption<br />

(in Sicken eingestellt)<br />

Dampfbremse + Stahl-Z-<br />

Profil, mm<br />

Abmessung – Dicke – Abstand<br />

Wärmedämmung Unterspannbahn +<br />

Trapezprofil-<br />

Abdeckung<br />

Bewertetes<br />

Schalldämm-<br />

Maß, R W<br />

135/310-0,88,<br />

13 % Lochanteil<br />

158/250-0,88,<br />

18 % Lochanteil<br />

Akustic SSP 2,<br />

20 mm<br />

Akustic SSP 2,<br />

20 mm<br />

50/100/501–1,5–1.200 Metac UF, 100 mm Stahl, 50/250-0,88 36 dB<br />

50/160/501–1,5–1.200 Metac UF, 2 x 80 mm Stahl, 50/250-0,88 40 dB<br />

135/310-0,88 – 50/100/501–1,5–1.200 Metac UF, 100 mm Aluminium, 50/180-0,88 39 dB<br />

135/310-0,88 – 50/100/501–1,5–1.200 Metac UF, 100 mm Stahl, 50/250-0,88 42 dB<br />

40/183-0,75 – 40/100/501–1,5–1.200 Metac UF, 160 mm Stahl, 40/183-0,75 45 dB<br />

<strong>66</strong>


Schalldämmung zweischaliger Trapezblechdächer<br />

Nr. Skizze Konstruktionsbeschreibung Bewertetes<br />

Schalldämm-Maß<br />

R L, w, R<br />

1 • Stahltrapezprofil 50/250-0,88<br />

• Unterspannbahn<br />

• ISOVER Metac UF Universal-Filz, 100 mm<br />

• Stahl-Z-Profil 50/100/50 –1,5, Abstand 1.200 mm<br />

• Dampfbremse<br />

• Akustik-Stahltrapezprofil 135/310-0,88, Lochflächenanteil 13 %<br />

• ISOVER Akustic SSP 2 Schallschluck-Platten, 20 mm,<br />

in Sicken eingestellt<br />

2 • Stahltrapezprofil 50/250-0,88<br />

• Unterspannbahn<br />

• ISOVER Metac UF Universal-Filz, 2 x 80 mm<br />

• Stahl-Z-Profil 50/160/50 –1,5, Abstand 1.200 mm<br />

• Dampfbremse<br />

• Akustik-Stahltrapezprofil 158/250-0,88, Lochflächenanteil 18 %<br />

• ISOVER Akustic SSP 2 Schallschluck-Platten, 20 mm,<br />

in Sicken eingestellt<br />

3 • Aluminium-Trapezprofil 50/180-0,88<br />

• Unterspannbahn<br />

• ISOVER Metac UF Universal-Filz, 100 mm<br />

• Stahl-Z-Profil 50/100/50 –1,5, Abstand 1.200 mm<br />

• Dampfbremse<br />

• Stahltrapezprofil 135/310-0,88<br />

36 dB<br />

40 dB<br />

39 dB<br />

4 • Stahltrapezprofil 50/250-0,88<br />

• Unterspannbahn<br />

• ISOVER Metac UF Universal-Filz, 100 mm<br />

• Stahl-Z-Profil 50/100/50 –1,5, Abstand 1.200 mm<br />

• Dampfbremse<br />

• Stahltrapezprofil 135/310-0,88<br />

42 dB<br />

5 • Stahltrapezprofil 40/183-0,75<br />

• Unterspannbahn<br />

• ISOVER Metac UF Universal-Filz, 100 + 50 mm<br />

• Stahl-Z-Profil 40/150/40 –1,5, Abstand 2.000 mm<br />

• Dampfbremse<br />

• Stahltrapezprofil 40/183-0,75<br />

45 dB<br />

67


03.2 Hallenbau Zweischalige Metallfassade<br />

Kassettenwand mit Metac WS und Metac WP<br />

Leicht und leise<br />

Die Stärke von zweischaligen Metallfassaden im Industrie- und Gewerbebau ist die gelungene Kombination aus<br />

Wärme- und Schallschutz. Metallfassaden sind leicht und bestehen aus einer tragenden Innenschale aus Kassettenprofilen,<br />

die horizontal vor den Gebäudestützen befestigt werden, und einer Außenschale aus Trapezprofilblechen.<br />

Der zur Verfügung stehende Hohlraum wird für optimalen Schall- und Wärmeschutz vollständig mit ISOVER Metac WP<br />

Wandkassetten-Dämmplatten gefüllt. Sie sind wasserabweisend und überstehen auch Feuchteeinwirkung während<br />

der Montagephase mühelos. Allerdings entstehen bei dieser konventionellen Bauweise konstruktionsbedingte Wärmebrücken.<br />

Das Metac WS Wandkassettensystem deckt zusätzlich den Stegbereich ab und reduziert so maßgeblich die<br />

Wärme- und Schallbrückenwirkung der Kassettenstege – für absolut zuverlässigen Schall- und Wärmeschutz. Auch<br />

der vorbeugende Brandschutz kommt dabei nicht zu kurz: Alle Metac Mineralwolle-Produkte sind nichtbrennbar<br />

nach Euroklasse A1.<br />

Verbesserung der Schalldämmung einer Metallfassade<br />

durch Mineralwolle als Hohlraumdämpfung<br />

■ R w = 47 dB<br />

Schalldämm-Maß R<br />

dB<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Das sollten Sie beachten:<br />

• Um mit einem einschaligen, massiven Bauteil die gleiche Schalldämmung<br />

zu erzielen, ist eine zehnfach höhere Flächenmasse<br />

erforderlich. Dies verdeutlicht eindrucksvoll, welche hohe schalltechnische<br />

Qualität zweischalige Metallfassaden mit hochwirksamer<br />

Hohlraumdämpfung aus ISOVER Metac Wandkassetten-<br />

Dämmplatten haben.<br />

• Bilden Sie zur Reduzierung der Halligkeit im Gebäudeinneren (bei<br />

nicht zu hohen Anforderungen an die Schalldämmung der Außenbauteile)<br />

die innere Kassette gelocht und die Konstruktion damit<br />

schallabsorbierend aus (eventuell mit einer zusätzlichen Einlage<br />

aus ISOVER Akustic SSP 2 Schallschluck-Platten).<br />

■ R w = 36 dB<br />

10<br />

125 250 500 1.000 2.000 Hz<br />

Frequenz f<br />

68


Schalldämmung zweischaliger Metallfassaden<br />

Nr. Skizze Konstruktionsbeschreibung Bewertetes Schalldämm-Maß<br />

R w, R<br />

Metac WP Wandkassetten-Dämmplatten<br />

1 • Stahlkassettenprofil 120/600-0.88<br />

• ISOVER Metac WP, 120 mm<br />

• Stahltrapezblech 35/207-0,88<br />

44 dB<br />

Metac WS Wandkassettensystem<br />

2 • Akustik-Stahlkassettenprofil 120/600-0,88,<br />

Lochflächenanteil 27,8 %<br />

• ISOVER Akustic SSP 2 Schallschluck-Platte, 40 mm<br />

• ISOVER Vario KM Klimamembran<br />

• ISOVER Metac WS Wandkassettensystem, 120 mm<br />

• Stahltrapezprofil 35/207-0,88<br />

36 dB<br />

3 • Stahlkassettenprofil 100/600-0,88<br />

• ISOVER Metac WS Wandkassettensystem, 140 mm<br />

• Aluminiumtrapez-Profil 35/200-1,00<br />

41 dB<br />

4 • Stahlkassettenprofil 120/600-0,88<br />

• ISOVER Metac WS Wandkassettensystem, 160 mm<br />

• Aluminiumtrapez-Profil 35/200-1,00<br />

43 dB<br />

5 • Stahlkassettenprofil 100/600-0,88<br />

• ISOVER Metac WS Wandkassettensystem, 140 mm<br />

• Stahltrapezprofil 35/207-0,88<br />

47 dB<br />

6 • Stahlkassettenprofil 120/600-0,88<br />

• ISOVER Metac WS Wandkassettensystem, 160 mm<br />

• Stahltrapezprofil 35/207-0,88<br />

49 dB<br />

69


03.2 Hallenbau Industriedecken<br />

Schalldämmende Decke mit Topdec DP 1 und DP 2<br />

Optisch ansprechend gegen Lärm und Wärmeverluste<br />

Die Schalldämmung von einschaligen Industriedächern reicht häufig zur Einhaltung des geforderten Schallschutzes<br />

in der Nachbarschaft nicht aus. Daher sind bei Neubauten, aber auch bei Nutzungsänderung oder Sanierung, Maßnahmen<br />

zur Erhöhung der Schalldämmung erforderlich. Abgehängte Decken aus ISOVER Topdec DP Decken-Dämmplatten<br />

verbessern deutlich die Schalldämmung von einschaligen Leichtdächern. Überall wo ein sehr guter Wärmeschutz<br />

gefragt ist, weil die Hallentemperatur ≥ 19 °C beträgt, fällt die Wahl idealerweise auf Topdec DP 2 struktur AL.<br />

Die attraktive Sichtseite mit strukturbedrucktem Glasvlies erfüllt hohe Ansprüche an das optische Erscheinungsbild<br />

und den vorbeugenden Brandschutz. Ist die Raumakustik zum Schutz der Beschäftigten vor überhöhter Lärmbelastung<br />

gefragt, steht die hohe Schallabsorption der Decken im Vordergrund. Die richtige Entscheidung heißt dann:<br />

Topdec DP 1 Decken-Dämmplatten.<br />

Verbesserung der Schalldämmung einer Trapezblecheindeckung<br />

durch ISOVER Topdec DP 2 Deckendämmung<br />

500 mm<br />

■ R w = 44 dB<br />

500 mm<br />

■ R w = 40 dB<br />

■ R w = 26 dB<br />

50<br />

110<br />

Schalldämm-Maß R<br />

dB<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

125 250 500 1.000 2.000 Hz<br />

Frequenz f<br />

Anforderungen erfüllen, Schall begrenzen<br />

Die hervorragende schalldämmende Wirkung beruht auf der hohen<br />

inneren Ausbreitungsdämpfung der Mineralwolle und ist abhängig<br />

von der Dämmstoffdicke und dem längenbezogenen Strömungswiderstand.<br />

Zur Dimensionierung der Dämmschichtdicke sind die<br />

Anforderungen nach Energieeinsparverordnung zu beachten, die auch<br />

für wärmegedämmte Bauteile gegen Außenluft eine ausreichende<br />

Luftdichtigkeit vorschreiben. Dazu ist neben den raumklimatischen<br />

Randbedingungen die Art der Dacheindeckung zu berücksichtigen.<br />

• Bei beheizten Hallen mit erhöhten Anforderungen an die innenseitige<br />

Luftdichtigkeit werden ISOVER Topdec DP 2 Decken-Dämmplatten<br />

mit sichtseitiger Glasvlies-Aluminium-Verbundfolie empfohlen,<br />

die in das Schienensystem eingeklebt werden.<br />

• In Industriehallen mit Arbeits- und Betriebsräumen bestehen<br />

aus Gründen des Arbeitsschutzes Anforderungen an die Schallabsorption.<br />

Insbesondere die ISOVER Topdec DP 1 Decken-Dämmplatten<br />

tragen mit ihrem überragenden Schallabsorptionsvermögen<br />

zur Erfüllung der Forderung der Unfallverhütungsvorschrift Lärm<br />

(UVV Lärm) bei. Dabei wird die DP 1 Deckenkonstruktion zum<br />

Dachraum hinterlüftet; eine zusätzliche Wärmedämmung wird<br />

in der Dachebene angeordnet.<br />

• Einsatz auch in Tiefgaragen möglich (vgl. Seite 75).<br />

70


Schalldämmung leichter Industriedächer<br />

Nr. Skizze Konstruktionsbeschreibung Bewertetes<br />

Schalldämm-<br />

Maß R w, R<br />

Schallabsorptionsgrad a S<br />

bei<br />

Frequenz f in Hz<br />

1 • Stahltrapezprofil<br />

40/183-1,00 auf Pfetten<br />

• ISOVER Topdec DP 2 Decken-<br />

Dämmplatte, 100 mm*<br />

• Abhängehöhe 500 mm<br />

44 dB<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,54<br />

0,75<br />

0,76<br />

0,68<br />

0,46<br />

0,24<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

*Geprüft mit 110 mm.<br />

2 500 mm<br />

• Stahltrapezprofil<br />

40/183-1,00 auf Pfetten<br />

• ISOVER Topdec DP 2 Decken-<br />

Dämmplatte, 50 mm<br />

• Abhängehöhe 500 mm<br />

40 dB<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,57<br />

0,63<br />

0,70<br />

0,69<br />

0,44<br />

0,23<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

3 • Faserzementwellplatten,<br />

Profil 5, auf Pfetten<br />

• ISOVER Topdec DP 1 Decken-<br />

Dämmplatte, 100 mm*<br />

• Abhängehöhe 500 mm<br />

43 dB<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,59<br />

0,86<br />

1,04<br />

1,08<br />

1,10<br />

1,07<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

*Geprüft mit 110 mm.<br />

4 500 mm<br />

• Faserzementwellplatten,<br />

Profil 5, auf Pfetten<br />

• ISOVER Topdec DP 1 Decken-<br />

Dämmplatte, 50 mm<br />

• Abhängehöhe 500 mm<br />

37 dB<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,67<br />

0,88<br />

0,98<br />

1,06<br />

1,06<br />

1,01<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

71


04 Haus- und Betriebstechnik<br />

Ruhig und rentabel<br />

Schallschutz an Leitungen und Kanälen<br />

Haus- und industrietechnische Anlagen müssen rentabel sein. Bei strikten Auflagen und technischen Anforderungen<br />

sind die vielseitigen Dämmeigenschaften von ISOVER Mineralwolle einfach unverzichtbar. Sie schützen bei Heizungsanlagen,<br />

Wasserleitungen und Klimakanälen in Wohngebäuden und Industrieanlagen zuverlässig und dauerhaft gegen<br />

Schallemissionen und gleichzeitig vor Energieverlusten und Brandgefahr.<br />

72


04.1 Haustechnik<br />

Installationen und Schächte<br />

Dicht im Schacht<br />

Der Körperschall von Abwasserrohren kann ziemlich laut werden. Er entsteht, wenn sich z. B. der Schall von fallendem<br />

Wasser über die Rohrwand auf Wand- und Deckenbauteile fortpflanzt und als Luftschall in andere Räume übertragen<br />

wird. Das beste Mittel dagegen: Dämmen mit ISOVER Mineralwolle-Schalen oder ISOVER Mineralwolle lose.<br />

Die DIN 4109 sieht dazu vor: Wasserinstallationen, Abwasserleitungen und die Aussparungen der Installationsschächte<br />

müssen im Nachweis ohne bauakustische Messungen an Wänden mit einer flächenbezogenen Masse von mindestens<br />

220 kg/m 2 befestigt sein.<br />

Pegelminderung durch eine körperschalldämmend ausgeführte<br />

Deckendurchführung bei Abwasserrohren<br />

Pegelminderung durch einen schallabsorbierend aus gekleideten<br />

Installationsschacht<br />

dB (A)<br />

dB (A )<br />

40<br />

30<br />

Rohr einbetoniert:<br />

L AF, 10 = 32,8 dB (A)<br />

Schalldruckpegel L n, AF<br />

20<br />

10<br />

ohne Schacht<br />

(Rohr freiliegend):<br />

L AF, 10 = 47,2 dB (A)<br />

Schalldruckpegel L n, AF<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

Rohrdurchführung mit loser<br />

Mineralwolle SL ausgestopft:<br />

L AF, 10 = 24,1 dB (A)<br />

–10<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

Frequenz f<br />

mit Schacht und schallabsorbierender<br />

Auskleidung:<br />

L AF, 10 = 19,8 dB (A)<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

Frequenz f<br />

* Keine Messwerte bei höheren Frequenzen wegen zu geringen Störpegelabstands.<br />

ako-SML-Abwasserrohr DN 100 im Installationsprüfstand des<br />

Fraun hofer-Instituts für Bauphysik, Rohrschellen mit Profilgummi,<br />

Messung hinter der Installationswand im Erdgeschoss,<br />

Durchfluss 2 l/s<br />

ako-SML-Abwasserrohr DN 100 im Installationsprüfstand des<br />

Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, Rohrschellen mit Profilgummi,<br />

körperschalldämmend ausgeführte Deckendurchbrüche, Messung<br />

vor der Installationswand im Untergeschoss, Durchfluss 2 l/s<br />

74


Aufzugsschächte<br />

Gegengewicht<br />

Wohnung 1 Wohnung 2<br />

Umlaufende<br />

Trennfuge<br />

Akustic HWP 1<br />

mit <strong>Isover</strong> Haustrennwand-Platten<br />

Aufzugsschacht<br />

Fahrkorb<br />

Der Luft- und Körperschall von Aufzugsanlagen kann zu Belästigungen<br />

in benachbarten Wohnräumen führen. Die Lösung: eine vollstä<br />

ndige Trennung des Fahrschachtes vom übrigen Gebäudekörper.<br />

Die VDI-Richtlinie 25<strong>66</strong> (Lärmminderung an Aufzugsanlagen)<br />

empfiehlt deshalb, beide Wandschalen mit einer Flächenmasse<br />

von mindestens 380 kg/m 2 auszuführen und bei Ausführung der<br />

Schachtwände in Ortbeton die Trennfuge mit mindestens 30 mm<br />

dicken, dicht gestoßenen Mineralwolle-Platten nach DIN 18165,<br />

Teil 2, auszufüllen – am besten mit der ISOVER Akustic HWP 1 Haustrennwand-Platte,<br />

die neben einer anorganischen Beschichtung<br />

einen umlaufenden Stufenfalz aufweist.<br />

Tiefgaragen<br />

Lärm aus Tiefgaragen direkt unter Aufenthaltsräumen kann die<br />

Bewohner belasten. Nach DIN 4109 bestehen Anforderungen an<br />

den zulässigen Schalldruckpegel in schutzbedürftigen Räumen bei<br />

Geräuschen aus Garagenanlagen. Zur Verbesserung des Luftschallschutzes<br />

zu benachbarten Räumen und der Schallabsorption innerhalb<br />

der Tiefgarage eignet sich das ISOVER Topdec DP 1 Tiefgaragen-<br />

Decken-Dämmsystem. Fahrgeräusche werden wirksam gemindert.<br />

Zusätzlich reduziert es die Geräuschübertragung nach außen.<br />

Ein weiterer Vorteil: Aufgrund der Nichtbrennbarkeit der Deckenplatten<br />

wird die Erfüllung der Brandschutz-Anforderungen nach<br />

der Garagenverordnung nicht zum Problem.<br />

75


04.2 Betriebstechnik Schallschutzkapseln<br />

Den Schall an der Quelle dämmen<br />

Für Ruhe unter der Haube<br />

Es gibt zwei Wege, vor Schall zu schützen: entweder die Schallquelle selbst oder den Menschen bei der Schallquelle<br />

einkapseln. Für beide Varianten gilt: Schallschutz mit Dämmstoffen von ISOVER verringert die Abstrahlung von Lärm<br />

über das Träger medium Luft. Das Ziel definiert die UVV Lärm: Demnach darf der Schallpegel am Arbeitsplatz max.<br />

85 dB(A) betragen.<br />

Schallübertragungswege bei Maschinenkapseln<br />

Der Luftschall breitet sich über die Kapselwand (A), Undichtigkeiten<br />

C 1 B 4<br />

bei Türen und Klappen (B1), Durchführungen (B2) zu angrenzenden<br />

Bauteilen (B3) sowie über Be- und Entlüftungsöffnungen (B4) aus.<br />

Körperschallübertragung wird von starren Verbindungsteilen und<br />

Luftschallabstrahlungen von der Kapselwand (C1), von starr mit der<br />

Kapselwand verbundenen Maschinenteilen (C2) oder von angrenzenden<br />

Bauteilen (C3) übertragen. Körperschall- und Luftschallabstrahlung<br />

können außerhalb der Kapsel auch über angrenzende<br />

C 2<br />

A<br />

Bauteile und durchgeführte Maschinenteile übertragen werden.<br />

D 1<br />

B 2<br />

B 1<br />

C 3<br />

B 3<br />

D 2<br />

Schalldämm-Maß eines einschaligen Kapselelements mit<br />

unterschiedlicher Dämmdicke<br />

Um den A-Schallpegel zu mindern, braucht es eine bestimmte<br />

Mindestschalldämmung. Diese ist abhängig vom Frequenzspektrum<br />

der Schallquelle. Für die Dämmleistung von einschaligen Kapseln<br />

gilt außerdem: Die Mindestschalldämmung hängt von der Dicke<br />

Stahlblech<br />

1,5 mm<br />

Dämmdicke d<br />

Lochblech<br />

dB<br />

50<br />

des Dämmstoffs ab, denn dieser reduziert den Schalldruck im<br />

Kapsel inneren und trägt, indem er die Schallabstrahlung mindert,<br />

direkt zum Schallschutz nach außen bei.<br />

d = 70 mm:<br />

R w = 37 dB<br />

d = 40 mm:<br />

R w = 35 dB<br />

Schalldämm-Maß R<br />

40<br />

30<br />

d = 20 mm:<br />

R w = 33 dB<br />

20<br />

d = 0 mm:<br />

R w = 31 dB<br />

10<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

Frequenz f<br />

76


A-Schallpegel-Minderung von Schallschutzkapseln<br />

Nr. Skizze Konstruktionsvorschlag<br />

Kapselwand<br />

1 • Kunststoff-Folie<br />

≥ 4 kg/m 2<br />

• ISOVER Akustic<br />

SSP 2, zweilagig,<br />

je ≥ 40 mm<br />

• Lochblech (innen)<br />

Flächenmasse<br />

der Kapselwand 1)<br />

Abdichtung und<br />

zulässige<br />

Öffnungsfläche 2)<br />

5 bis 6 kg/m 2 Keine besonderen<br />

Abdichtungsmaßnahmen<br />

erforderlich,<br />

gesamte Öffnungsfläche<br />

< 10 %<br />

Maßnahmen<br />

zur Körperschalldämmung<br />

3)<br />

Keine<br />

A-Schallpegel-Minderung<br />

L A, K<br />

3 bis 10 dB<br />

2 • Stahlblech,<br />

1 bis 3 mm<br />

• ISOVER Akustic<br />

SSP 2, ≥ 50 mm<br />

• Lochblech (innen)<br />

5 bis 15 kg/m 2 Abdichtung<br />

erforderlich,<br />

gesamte Öffnungsfläche<br />

< 0,5 %<br />

Einfach elastische<br />

Lagerung der<br />

Schallquelle oder<br />

elastische Fundamenttrennung<br />

7 bis 25 dB<br />

3 • Stahlblech,<br />

1 bis 3 mm,<br />

ggf. entdröhnt<br />

• ISOVER Akustic<br />

SSP 2, ≥ 50 mm<br />

• Lochblech (innen)<br />

20 bis 25 kg/m 2 Abdichtung<br />

erforderlich,<br />

gesamte Öffnungsfläche<br />

< 0,1 %<br />

Wie Nr. 2,<br />

evtl. Entdröhnung<br />

der Kapselaußenwand<br />

oder aus<br />

Verbundblech<br />

10 bis 30 dB<br />

4 • Stahlblech, 1 mm<br />

• ISOVER Akustic<br />

TP 1, ≥ 50 mm<br />

• Stahlblech, 1 mm<br />

• ISOVER Akustic<br />

SSP 2, ≥ 30 mm<br />

• Lochblech (innen)<br />

10 bis 20 kg/m 2 Abdichtung<br />

erforderlich,<br />

gesamte Öffnungsfläche<br />

< 0,01 %<br />

Doppelt elastische<br />

Lagerung oder<br />

einfach elastische<br />

Lagerung mit<br />

Fundamenttrennung<br />

20 bis 40 dB<br />

5 • Stahlblech,<br />

≥ 1 mm<br />

• ISOVER Akustic<br />

TP 1, ≥ 100 mm<br />

• Stahlblech,<br />

≥ 1 mm,<br />

ggf. entdröhnt<br />

• ISOVER Akustic<br />

SSP 2, ≥ 30 mm<br />

• Lochblech (innen)<br />

20 bis 30 kg/m 2 Abdichtung<br />

erforderlich,<br />

gesamte Öffnungsfläche<br />

< 0,01 %,<br />

Durchführungen<br />

und Zerlegbarkeit<br />

vermeiden<br />

Wie Nr. 4<br />

30 bis 50 dB<br />

1)<br />

Ohne Tragkonstruktion, schallabsorbierende Auskleidung und Abdeckung.<br />

2)<br />

Ohne Berücksichtigung ggf. mit Schalldämpfern versehener Öffnungen. Öffnungsfläche als Anteil der Kapselfläche.<br />

3)<br />

Bei Strömungsgeräuschen können im Allgemeinen Maßnahmen zur Körperschalldämmung entfallen.<br />

Bei Maschinen mit hohen Körperschallpegeln ist die erforderliche Körperschalldämmung zu berücksichtigen.<br />

77


04.2 Betriebstechnik Rohr- und Behälterisolierung<br />

Rohre und Leitungen<br />

Leise Schale, warmer Kern<br />

Rohrleitungen, die von Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten durchströmt werden, sind oft laut. Ursache ist meist die<br />

hohe Strömungsgeschwindigkeit des transportierten Mediums, die besonders bei Hindernissen zu einer zusätzlichen<br />

Verwirbelung und damit Schallentwicklung führt. Dämmstoffe können das Abstrahlverhalten und damit die Schalldämmung<br />

verbessern.<br />

Einbauhinweise<br />

• Nutzen Sie Dämmstoffe mit erhöhter Druckfestigkeit, wie ISOVER<br />

Schalen oder Lamellenmatten, die ohne Halteringe oder Befestigungen<br />

auskommen.<br />

• Verlegen Sie die außen aufliegende Blechummantelung fugendicht.<br />

• Befestigen Sie sie nicht an Stangen, sondern nur an elastischen<br />

Abstandhaltern (Gummimetallelemente, Stahlfedern).<br />

• Bei kleineren Rohrdurchmessern können Sie auf Extra-Befestigungen<br />

für den Außenmantel verzichten.<br />

• Nutzen Sie 0,75 bis 1,5 mm dicke verzinkte Stahl- oder Aluminiumbleche.<br />

• Verwenden Sie bei hohen Anforderungen entdröhntes Blech, z. B.<br />

in Verbundbauweise, zumindest aber eine Entdröhnung vor und<br />

hinter Schallbrücken.<br />

• Planen Sie an allen Durchtrittstellen von Rohrleitungen durch Decken<br />

und Wände eine Körper-Entdröhnschallentkopplung ein, z. B. mit<br />

großem Durchtritt und schalldicht verschlossenen Öffnungen.<br />

• Vermeiden Sie feste Verbindungen, denn sie verschlechtern die<br />

Luft- und Körperschalldämmung von Wand und Decke.<br />

78


Einfügungsdämmung schalldämmender Rohrummantelungen<br />

Nr. Skizze Konstruktionsbeschreibung/<br />

be wertetes Einfügungsdämm-Maß D e, w<br />

1 Stahlrohr, Ø 159 mm, Wandstärke 4,5 mm,<br />

mit Ummantelung:<br />

ISOVER Schale, 60 mm,<br />

0,75-mm-Stahlblech<br />

D e, w<br />

= 13 dB<br />

Einfügungsdämm-Maß D e<br />

bei Frequenz f in Hz<br />

dB<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

2 Stahlrohr, Ø 323,9 mm, Wandstärke 5 mm,<br />

mit Ummantelungen:<br />

ISOVER Schale, 100 mm,<br />

0,75-mm-Stahlblech<br />

D e, w<br />

= 16 dB<br />

ISOVER Schale, 60 mm,<br />

0,75-mm-Stahlblech<br />

D e, w<br />

= 13 dB<br />

ISOVER Schale, 30 mm,<br />

0,75-mm-Stahlblech<br />

D e, w<br />

= 11 dB<br />

dB<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

3 Stahlrohr, Ø 635 mm, Wandstärke 2 mm,<br />

mit Ummantelungen:<br />

ISOVER Mineralwolle-Matte MDD, 100 mm,<br />

1-mm-Stahlblech, befestigt über<br />

-Federdämmbügel<br />

D e, w<br />

= 25 dB<br />

ISOVER Mineralwolle-Matte MDD, 50 mm,<br />

1-mm-Stahlblech, befestigt über<br />

-Federdämmbügel<br />

D e, w<br />

= 18 dB<br />

ISOVER Mineralwolle-Matte MDD, 30 mm,<br />

1-mm-Stahlblech, befestigt über<br />

-Federdämmbügel<br />

D e, w<br />

= 11 dB<br />

dB<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

79


04.2 Betriebstechnik Lüftungs- und Klimakanäle<br />

Schall ist überall<br />

Entstehung und Übertragung<br />

Die Ursachen für Lärm in Leitungen sind immer die gleichen: Lärm entsteht zum einen, wenn Leitungen die Betriebsgeräusche<br />

von Pumpen, Ventilatoren oder Maschinen weitertragen oder wenn Luft oder Flüssigkeit mit hohen<br />

Geschwindigkeiten strömt und Hindernisse wie Knicke, Verzweigungen, Siebe, Gitter, Schieber oder Ventile passiert. Weil<br />

sich die Beschaffenheit der Leitungen nach dem transportierten Medium richtet, unterscheiden sich auch die Dämm-<br />

Maßnahmen: Für in der Regel größer dimensionierte Klima- und Lüftungsleitungen mit rechteckigem Querschnitt<br />

bietet ISOVER Lamellenmatten und ULTIMATE Lüftungskanal-Platten für die Innen- und Außenkanaldämmung an.<br />

Zum Schallschutz an Rohrleitungen gibt es darüber hinaus auch einfach zu verarbeitende Rohrschalen. Für alle gilt:<br />

Dämm-Maßnahmen mit ISOVER Produkten senken nicht nur den Lärmpegel – sie verbessern gleichzeitig auch zuverlässig<br />

den Brand-, Schall- und Feuchteschutz.<br />

Schallübertragung bei Lüftungs- und Klimakanälen<br />

Schallabstrahlung<br />

von einem Kanal<br />

in einen Raum<br />

Eine Belüftung klimatisierter Gebäude erfolgt zumeist über die zentrale<br />

Klimaanlage, deren Kanalsystem einzelne Räume mit einander<br />

verbindet. Geräusche aus dem Anlagenbetrieb können hier über<br />

die Verbindungskanäle von Raum zu Raum übertragen werden<br />

und durch Abluftkanäle auch nach außen gelangen.<br />

Schallübertragung<br />

zwischen zwei Räumen<br />

durch einen Kanal<br />

80


Schall-Längsdämmung bei Lüftungskanälen<br />

Die Geräuschübertragung erfolgt durch direkte Abstrahlung von<br />

Schalldruckpegel L P in dB<br />

L p,1<br />

L p,2<br />

Pegelminderung je Längeneinheit:<br />

ΔL<br />

1m = L p,1 - L p,2<br />

l<br />

in dB/m<br />

Kanalwänden bzw. Kanalmündungen oder als Luft- und Körperschall<br />

aus der Klimazentrale. Unter schallschutztechnischen Aspekten ist<br />

es daher erforderlich, die Schalldämmung an der Kanalwandung zu<br />

erhöhen und die Luftschallübertragung durch das Kanalsystem zu<br />

reduzieren.<br />

x<br />

Auskleidungslänge l<br />

Schallquellen und Übertragungswege bei Rohrleitungen<br />

Rohrleitungen sind Geräuschquellen. In DIN 4109, Abschnitt 4.1<br />

und 4.2, „Schutz gegen Geräusche aus haustechnischen Anlagen<br />

und Betrieben“, sind die entsprechenden Anforderungen für die<br />

Lärmvermeidung verbindlich vorgeschrieben. Neben Maßnahmen,<br />

Luftschall<br />

Verwirbelung<br />

Kavitation<br />

Feststoffe<br />

Rohrwand<br />

Körperschall<br />

Fluidschall<br />

Körperschall<br />

Luftschall<br />

(wenn offen)<br />

die die Schallentstehung und das Abstrahlverhalten von Körpern<br />

be einflussen, geht es dabei vor allem um geeignete Dämm-<br />

Maßnahmen an der Rohrleitung selbst. Meist geht die geplante<br />

Wärme- bzw. Kältedämmung direkt mit einer schalltechnischen<br />

Verbesserung einher.<br />

Externe Quellen<br />

Interne Quellen<br />

Abstrahlung<br />

81


04.2 Betriebstechnik Lüftungs- und Klimakanäle<br />

Lüftungs- und Klimaleitungen<br />

Alles leise Luft<br />

Strömungsgeräusche in Klima- und Lüftungsleitungen entstehen meist an Ventilatoren, in Kanalbiegungen und<br />

-verzweigungen, an Ausströmgittern, Kanaleinbauten und natürlich durch die Klima- und Lüftungsgeräte selbst.<br />

Das Hauptproblem: Die Leitungskanäle tragen den Schall von Raum zu Raum. Die Lösung: Der Kanal muss von innen<br />

gedämmt werden, am besten mit schallabsorbierender Mineralwolle von ISOVER.<br />

Einbauhinweise<br />

• Befestigen Sie den Dämmstoff mechanisch an der Kanalwand<br />

(z. B. mit geschweißten oder geklebten Stiften und Clipsen).<br />

• Dämmen Sie zweischalig, um das Dämm-Maß zu erhöhen.<br />

• Dämmen Sie die Kanalwandung mit 40 bis 100 mm, z. B. mit ISOVER<br />

ULTIMATE U TPV 34 Platten auf der Kanalinnenseite oder ISOVER<br />

Lamellenmatten ML 3 auf der Kanalaußenseite. Zusätzlich können<br />

Sie eine Ummantelung aus Gipskarton oder Blech anbringen.<br />

• Achten Sie darauf, Kanal und Außenmantel mit elastischen Abstandhaltern<br />

zu verbinden.<br />

• Legen Sie einen konstruktiven Aufbau an, der die Einleitung von<br />

Körperschall auch in angrenzende Bauteile (Decken und Wände)<br />

verhindert.<br />

• Nutzen Sie auch Kulissen-Schalldämpfer: So reduzieren Sie die<br />

Schall längsleitung im Kanal sowie die Schallabstrahlung nach<br />

außen.<br />

• Sehen Sie bei Luftgeschwindigkeiten im Kanal ab 10 m/s Kantenschutz-,<br />

ab 20 m/s Lochblechverkleidung vor.<br />

Pegelminderung schallabsorbierender Kanalauskleidungen<br />

Nr.<br />

Auskleidungsmaterial,<br />

Dicke<br />

Strömungsgeschwindigkeit<br />

im<br />

Kanal<br />

Pegelminderung D L je Meter in dB/m bei Frequenz f in Hz<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000<br />

Kanalquerschnitt 500 mm x 1.200 mm<br />

1 P4/V, 20 mm 6 m/s 0,3 1,2 4,4 11,9 7,4 6,7<br />

2 P4/V, 20 mm 12 m/s 0,2 1,1 4,3 11,7 7,7 6,8<br />

3 P4/V, 50 mm 6 m/s 1,1 5,5 14,1 15,6 9,0 7,5<br />

4 P4/V, 50 mm 12 m/s 1,2 5,3 14,0 15,8 9,3 7,7<br />

Kanalquerschnitt 500 mm x 600 mm<br />

5 P4/V, 20 mm 6 m/s 0,3 1,3 5,4 15,8 7,2 5,5<br />

6 P4/V, 20 mm 12 m/s 0,3 1,3 5,2 15,3 7,0 5,6<br />

7 P4/V, 50 mm 6 m/s 2,0 6,8 20,1 25,2 15,1 11,6<br />

8 P4/V, 50 mm 12 m/s 1,2 5,6 18,1 24,2 14,6 11,2<br />

Kanalquerschnitt 300 mm x 500 mm<br />

9 P4/V, 20 mm 6 m/s 0,9 2,3 7,1 21,3 23,7 13,5<br />

10 P4/V, 20 mm 12 m/s 0,6 2,1 6,6 20,4 23,6 13,2<br />

11 P4/V, 50 mm 6 m/s 2,7 10,2 26,2 41,6 34,1 21,4<br />

12 P4/V, 50 mm 12 m/s 2,5 10,1 25,2 41,4 35,4 22,8<br />

82


Einfügungsdämmung schalldämmender Kanalummantelungen<br />

Nr. Skizze Konstruktionsbeschreibung/<br />

be wertetes Einfügungsdämm-Maß D e, w<br />

1 Blechkanal, Querschnitt 500 mm x 1.200 mm,<br />

Wandstärke 1 mm, mit Ummantelungen:<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 100 mm,<br />

1-mm-Stahlblech<br />

D e, w<br />

= 23 dB<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 40 mm,<br />

1-mm-Stahlblech<br />

D e, w<br />

= 20 dB<br />

Einfügungsdämm-Maß D e<br />

bei Frequenz f in Hz<br />

dB<br />

40<br />

30<br />

20<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 100 mm<br />

D e, w<br />

= 16 dB<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 40 mm<br />

D e, w<br />

= 9 dB<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

2 Blechkanal, Querschnitt 500 mm x 600 mm,<br />

Wandstärke 1 mm, mit Ummantelungen:<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 100 mm,<br />

1-mm-Stahlblech<br />

D e, w<br />

= 23 dB<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 40 mm,<br />

1-mm-Stahlblech<br />

D e, w<br />

= 19 dB<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 100 mm<br />

D e, w<br />

= 14 dB<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 40 mm<br />

D e, w<br />

= 8 dB<br />

dB<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

3 Blechkanal, Querschnitt 300 mm x 500 mm,<br />

Wandstärke 1 mm, mit Ummantelungen:<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 100 mm,<br />

1-mm-Stahlblech<br />

D e, w<br />

= 22 dB<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 40 mm,<br />

1-mm-Stahlblech<br />

D e, w<br />

= 19 dB<br />

dB<br />

40<br />

30<br />

20<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 100 mm<br />

D e, w<br />

= 16 dB<br />

ISOVER Lamellenmatte ML 3, 40 mm<br />

D e, w<br />

= 8 dB<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

125 250 500 1.000 2.000 4.000 Hz<br />

83


05 Schallschutzanforderungen und -empfehlungen<br />

DIN 4109 – Schallschutz im Hochbau<br />

Der bauliche Schallschutz stellt eine grundlegende Anforderung<br />

der Landesbauordnungen dar. In § 18 Abs. 2 der Musterbauordnung<br />

(<strong>MB</strong>O) heißt es:<br />

„Gebäude müssen einen ihrer Nut zung entsprechenden Schallschutz<br />

haben. Geräusche … sind so zu dämmen, dass Gefahren oder<br />

unzu mutbare Belästigungen nicht ent stehen.“<br />

Die als Technische Baube stim mung eingeführte Norm DIN 4109,<br />

Schallschutz im Hochbau, Aus ga be November 1989, konkretisiert<br />

die Anfor de rung der Lan desbau ordn un gen. Sie stellt die baurechtlich<br />

eingeführte Anfor derungs- und Bewertungsgrundlage für alle<br />

an der Bau pla nung und -ausführung Beteiligten dar.<br />

Kennzeichnung der Bauteile<br />

Zur Kennzeichnung der Tritt- oder Luftschalldämmung werden in<br />

DIN 4109 verschiedene Bezeichnungsweisen verwendet für:<br />

• Anforderungswerte (z. B. erf. R’ w<br />

)<br />

• Rechenwerte im Nachweis (z. B. R w, R<br />

)<br />

• Messwerte aus Prüfständen (z. B. R w, P<br />

)<br />

• Messwerte aus Bauten (z. B. R’ w, B<br />

)<br />

Der Rechenwert für ein Bauteil – ausgenommen Türen – ergibt sich<br />

bei Eignungsprüfungen in Prüfstän den nach DIN 52210, Teil 2, aus<br />

dem Prüfstandswert, vermindert um das Vorhaltemaß von 2 dB<br />

(z. B. R w, R<br />

= R w, P<br />

– 2 dB<br />

oder D L w ,R<br />

= D L w, P<br />

+ 2 dB).<br />

Baurechtlich geschuldeter Mindestschallschutz<br />

Bei Beachtung der in DIN 4109 auf geführten Grundsätze und<br />

Ausfüh rungsanweisungen ist davon auszu gehen, dass der nach<br />

dem Bauord nungsrecht geschuldete Mindest schallschutz eingehalten<br />

wird. Die Anforderungen der DIN 4109 sollen sicherstellen, dass<br />

Menschen, die sich in üblichen Wohn- und Arbeits räumen innerhalb<br />

von Gebäuden aufhalten, vor „unzumutbaren Be lästigungen“<br />

durch Schallübertra gung geschützt werden. Dies bedeutet aber<br />

nicht – wie häu fig angenommen wird –, dass kei nerlei Belästigungen<br />

mehr auftreten können. Geräusche aus benachbar ten<br />

Räumen oder von außen können wahrgenommen werden. Daraus<br />

ergibt sich die Notwendigkeit zu ge genseitiger Rücksichtnahme<br />

durch Vermeiden unnötigen Lärms.<br />

Geltungsbereich<br />

Der Geltungsbereich der DIN 4109 schließt folgende Geräuschquellen<br />

ein:<br />

• Geräusche, die von fremden Wohn- oder Arbeitsräumen aus gehen<br />

(z. B. Sprache, Musik, Gehgeräusche, Haushaltsgeräte)<br />

• Geräusche aus haustechnischen Anlagen (Aufzug, Wasserinstal lationen)<br />

und aus Betrieben, die sich im selben Gebäude befinden<br />

• Außenlärm, hervorgerufen durch Verkehrslärm (Straßen-, Schienen-,<br />

Wasser- und Luft verkehr) und durch Lärm aus be nachbarten<br />

Gewerbe- oder Industriebetrieben.<br />

Gliederung<br />

Das Normenwerk umfasst drei Einzeltexte mit den Inhalten:<br />

• DIN 4109: Schallschutz im Hochbau, Anforderungen und Nachweise<br />

• Beiblatt 1 zu DIN 4109: Schall schutz im Hochbau, Ausfüh rungsbeispiele<br />

und Rechenver fahren<br />

• Beiblatt 2 zu DIN 4109 (baurechtlich nicht eingeführt): Schallschutz<br />

im Hoch bau, Hin weise für Planung und Ausfüh rung, Vorschläge<br />

für einen er höhten Schallschutz, Empfehlun gen für den Schallschutz<br />

im ei genen Wohn- und Arbeitsbe reich<br />

Anforderungen zwischen Räumen<br />

Die Anforderungen nach DIN 4109 beziehen sich auf den Schallschutz<br />

zwischen Räumen unter Einbezie hung aller an der Schallübertragung<br />

beteiligten Bauteile und Nebenwege und nicht auf<br />

die Schalldämmung der trennenden Bau teile alleine. Dies bedeutet,<br />

dass eine alleinige Dimensionierung der trennenden Bauteile<br />

zur Sicherstellung des ge for derten Schallschutzes nicht ausreicht.<br />

Vielmehr müssen alle an der Schallübertragung beteiligten Wege,<br />

insbesondere die Übertra gung über flankierende Bauteile, mitbetrachtet<br />

werden.<br />

Anforderungen an Außenbau teile<br />

Die Anforderungen zum Schutz ge gen Außenlärm werden in<br />

DIN 4109 in Abhängigkeit vom am Gebäu destandort vorliegenden<br />

Schallpe gel formuliert. Unter „Außenlärm“ versteht die Norm den am<br />

Standort eines Gebäudes herrschenden Beur teilungspegel in dB(A)<br />

aufgrund von Schalleinwirkungen durch Straßen-, Schienen-, Luft-,<br />

Wasserverkehr sowie Industrie und Gewerbe. Die Ermittlung der<br />

Anforde rung an ein Außen bauteil erfolgt auf Grundlage des „maßgeblichen<br />

Außenlärmpegels“ für den jeweili gen Gebäudestandort<br />

und ist abhängig von der Nutzungsart des zu schützenden Raums.<br />

Die Anforderung richtet sich an das resultierende bewer tete Schalldämm-Maß<br />

erf. R’ w, res<br />

des gesamten Außenbauteils, ein schließlich<br />

eingebauter Fenster. Zu diesem Wert ist ein Korrekturwert zu addie ren,<br />

der die Außenbauteilfläche und die äquivalente Absorp tionsfläche<br />

des Raumes berücksichtigt. In den Einführungserlassen der Bundesländer<br />

wurde festgelegt, dass der Nachweis des ausreichenden<br />

Schutzes vor Au ßenlärm dann erforderlich ist, wenn<br />

a) der Bebauungsplan festsetzt, dass Vorkehrungen zum Schutz<br />

gegen Außenlärm am Gebäude zu treffen sind oder<br />

b) der sich aus amtlichen Lärmkarten oder Lärmminder ungsplänen<br />

ergebende „maßgeb liche Außenlärmpegel“ bestimm te Mindestpegel<br />

in Abhängigkeit von der Raumart über schrei tet.<br />

84


Anforderungen an die Luft- und Trittschalldämmung zwischen Räumen nach DIN 4109 (Auszug)<br />

Anforderungen nach Ausgaben 1989 1962<br />

Trennende Bauteile<br />

Geschosshäuser mit Wohnungen und Arbeitsräumen<br />

Wohnungstrenndecken<br />

(auch Treppen)<br />

Decken über Durchfahrten, Einfahrten<br />

von Sammelgaragen u. Ä.<br />

Decken unter Bad/WC ohne/mit Bodenentwässerung<br />

Erf. R’ w<br />

dB<br />

Erf. L’ n, w<br />

dB<br />

Erf. R’ w<br />

dB<br />

Erf. L’ n, w<br />

dB<br />

54 53 52 60 (63)<br />

55 53 55 60 (63)<br />

54 53 52 60 (63)<br />

Wohnungstrennwände 53 – 52 –<br />

Treppenraumwände und Wände<br />

neben Hausfluren<br />

52 – 52 –<br />

Einfamilien-Doppelhäuser und Einfamilien-Reihenhäuser<br />

Decken – 48 – 60 (63)<br />

Haustrennwände 57 – 55 –<br />

Beherbergungsstätten, Krankenanstalten u. Ä.<br />

Decken 54 53 52 60 (63)<br />

Wände zwischen Übernachtungsbzw.<br />

Krankenräumen und<br />

zwischen solchen Räumen und Fluren<br />

47 – 49 –<br />

Anforderungen an die Luftschalldämmung von Außenbauteilen nach DIN 4109<br />

Lärmpegelbereich<br />

Maßgeblicher<br />

außenlärmpegel<br />

dB(A)<br />

Bettenräume in<br />

Krankenanstalten u. Ä.<br />

Raumarten<br />

Aufenthaltsräume in<br />

Wohnungen<br />

u. Ä.<br />

Erf. R’ w, res<br />

des Außenbauteils in dB<br />

Büroräume<br />

u. Ä.<br />

I < 55 35 30 –<br />

II 56 – 60 35 30 30<br />

III 61 – 65 40 35 30<br />

IV <strong>66</strong> – 70 45 40 35<br />

V 71 – 75 50 45 40<br />

VI 76 – 80 * 50 45<br />

VI > 80 * * 50<br />

* Die Anforderungen sind hier aufgrund der örtlichen Gegebenheiten festzulegen.<br />

Korrekturwerte für das erforderliche resultierende Schalldämm-Maß<br />

S (W + F)<br />

/S G<br />

2,5 2,0 1,6 1,3 1,0 0,8 0,6 0,5 0,4<br />

Korrektur in dB + 5 + 4 + 3 + 2 + 1 0 – 1 – 2 – 3<br />

S (W + F)<br />

: Gesamtfläche des Außenbauteils eines Aufenthaltsraums in m 2<br />

S G<br />

: Grundfläche des Aufenthaltsraums in m 2<br />

85


05 Schallschutzanforderungen und -empfehlungen<br />

Anforderungen nach Verord nung zum Fluglärmgesetz<br />

Die Anforderungen nach DIN 4019 erstrecken sich nicht auf<br />

Gebäude, die unter die Regelungen des „Gesetzes zum Schutz<br />

gegen Fluglärm“ vom 30.3.1971 fallen. Für Gebäu de standorte in<br />

den Schutzzonen 1 und 2 sind Anforderungswerte in der Verordnung<br />

zum Fluglärmgesetz (Schallschutzverordnung) vom 11.4.1974<br />

festge legt. Die darin geforderten bewerteten Schall dämm-Maße<br />

für Außenbauteile betragen:<br />

• in Schutzzone 1: R’ w<br />

= 50 dB<br />

• in Schutzzone 2: R’ w<br />

= 45 dB<br />

DIN 4109 – Schallschutz im Hochbau<br />

Geräusche aus haustechnischen Anlagen und Betrieben<br />

Infolge der vermehrten technischen Ausstattung von Wohn- und<br />

Bürogebäuden stellen haustechnische Anlagen eine Ursache von<br />

Geräuschbelästigungen dar. Zur technischen Gebäudeausrüstung<br />

gehören z. B. Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen, Lüftungsund<br />

Klimaanlagen, Heizungsanlagen, Aufzüge, Gemein schaftswasch<br />

anlagen, Schwimm- und Sporthallen sowie Müllabwurfs- und<br />

Gara genanlagen. Die Anforderungen an zulässige Schalldruckpegel,<br />

ausgehend von haustechnischen Anlagen oder Betrieben,<br />

die mit dem Gebäude in baulicher Verbindung stehen, sind in<br />

benachbarten schutzbedürftigen Räumen einzuhalten. Dazu gehören<br />

neben Wohn- und Schlafräumen auch Unterrichts- und Büroräume.<br />

Zulässige Schalldruckpegel in schutzbedürftigen Räumen von Geräuschen aus haustechnischen Anlagen und Gewerbe betrieben nach<br />

DIN 4109<br />

(Änderung der Anforderung an Wasserinstallationen gegenüber Wohn- und Schlafräumen von 35 auf 30 dB(A) gemäß NABau-Beschluss<br />

vom 22.10.1998)<br />

Geräuschquelle<br />

Wasserinstallationen<br />

(Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen gemeinsam)<br />

Art der schutzbedürftigen Räume<br />

Wohn- und Schlafräume<br />

Unterrichts- und Arbeitsräume<br />

Kennzeichnender Schalldruckpegel in dB(A)<br />

≤ 30 1 ≤ 35 1<br />

Sonstige haustechnische Anlagen ≤ 30 2 ≤ 35 2<br />

Betriebe tags, 6 bis 22 Uhr ≤ 35 ≤ 35 2<br />

Betriebe nachts, 22 bis 6 Uhr ≤ 25 ≤ 35 2<br />

1<br />

Einzelne, kurzzeitige Spitzen, die beim Betätigen von Armaturen und Geräten entstehen, sind z. Z. nicht zu berücksichtigen.<br />

2<br />

Bei lüftungstechnischen Anlagen sind um 5 dB(A) höhere Werte zulässig, sofern es sich um Dauergeräusche ohne auffällige Einzeltöne handelt.<br />

86


Arbeitsstättenverordnung<br />

Die Verordnung über Arbeitsstätten (Arbeitsstättenverordnung)<br />

regelt die allgemeinen Anforderungen bei neu zu errichtenden<br />

Arbeitsstätten oder bei wesentlichen Änderungen bestehender<br />

Arbeitsstätten. Sie enthält neben Anforderungen zu Lüftung,<br />

Behei zung, Beleuchtung usw. auch Angaben zu maximal zulässigen<br />

Schallpegeln an neu einzurichtenden Arbeitsplätzen. Die<br />

Werte sind aber auch an bestehenden Arbeitsplätzen einzuhalten,<br />

wenn mit der Erfüllung der Anforderungen keine umfangreichen<br />

betrieblichen Änderungen verbunden sind. Grundsätzlich ist der<br />

Schallpegel an Arbeitsstätten so niedrig zu halten, wie es nach Art<br />

des Betriebes möglich ist. Der Beurteilungspegel am Arbeitsplatz<br />

darf auch unter Berücksichtigung der von außen einwirkenden<br />

Geräusche höchstens betragen:<br />

1. bei überwiegend geistigen Tätigkeiten 55 dB(A)<br />

2. bei einfachen oder überwiegend mechanisierten Bürotätigkeiten<br />

und vergleichbaren Tätigkeiten 70 dB(A)<br />

3. bei allen sonstigen Tätigkeiten 85 dB(A). Soweit dieser Beurteilungspegel<br />

nach der betrieblich möglichen Lärmminderung<br />

zumutbarerweise nicht einzuhalten ist, darf er um bis zu 5 dB(A)<br />

überschritten werden.<br />

In Pausen-, Bereitschafts-, Liege- und Sanitätsräumen darf der<br />

Beur teilungspegel höchstens 55 dB(A) betragen. Bei der Festlegung<br />

des Beurteilungspegels sind nur die Geräusche der Betriebseinrichtungen<br />

in den Räumen und die von außen auf die Räume einwirkenden<br />

Geräusche zu berücksichtigen.<br />

Die Arbeitsstättenverordnung enthält keine konkreten Vorschriften<br />

oder Bestimmungen zur lärmarmen Gestaltung von Arbeitsstätten.<br />

Unfallverhütungsvorschrift Lärm (UVV Lärm)<br />

Die UVV Lärm wurde erstmals 1974 von den Trägern der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung herausgegeben und regelt den Lärmschutz<br />

an Arbeitsplätzen in Betrieben, die der Überwachung der<br />

gewerblichen Berufsgenossenschaften unterliegen. Seit dem<br />

1.1.1990 liegt die Neufassung der UVV Lärm vor, die die nationale<br />

Umsetzung der 1986 erarbeiteten EG-Lärmschutzrichtlinie des<br />

Rates der Europäischen Gemeinschaft darstellt.<br />

Allgemeine Grundsätze<br />

Zweck der Bestimmungen der UVV Lärm ist, die Lärmgefährdung<br />

von Arbeitnehmern in Betrieben zu reduzieren. Die möglichen Gefährdungen<br />

umfassen allgemeine Gesundheitsbeeinträchtigungen,<br />

insbesondere Gehörgefährdungen, aber auch eine erhöhte Unfallgefahr<br />

bei Arbeiten unter Lärm einwirkung. Arbeitsmittel, Arbeitsverfahren<br />

und Arbeitsräume sind nach den fortschrittlichen, in<br />

der Praxis bewährten Regeln der Lärmminderungstechnik so zu<br />

beschaf fen oder zu gestalten, dass eine Lärmgefährdung soweit<br />

wie möglich vermindert wird.<br />

Lärmbereiche<br />

Bereiche innerhalb von Betriebsstätten, in denen der ortsbezogene<br />

Beurteilungspegel von 90 dB(A) oder der unbewertete Schalldruckpegel-Spitzenwert<br />

von 140 dB erreicht oder überschritten wird,<br />

sind zu kennzeichnen. Zur Minderung der Lärmgefährdung ist ein<br />

Lärmminderungsprogramm für die Lärmbereiche unter Berücksichtigung<br />

der in der Praxis bewährten Regeln der Lärmminderungstechnik<br />

zu erstellen.<br />

Zulässige Beurteilungspegel<br />

Wird die Gehörschädigungsgrenze mit einem personenbezogenen<br />

Beurteilungspegel von 85 dB(A) während achtstündiger Arbeitszeit<br />

erreicht oder überschritten, so sind den betroffenen Arbeitnehmern<br />

geeignete Gehör schutz mittel zur Verfügung zu stellen. Wird ein<br />

Beurteilungspegel von 90 dB(A) erreicht oder überschritten, besteht<br />

Gehörschutztragepflicht. Als zusätzliches Gefährdungskriterium wird<br />

erstmals ein maximaler unbewerteter Schalldruckpegel-Spitzenwert<br />

von 140 dB festgelegt. Diese Bestimmung stellt auf die erhöhte<br />

Gehörgefährdung bei Einwirkung von Impulslärm ab. Bei Erreichen<br />

oder Überschreiten dieses Spitzenwertes zu einem Zeitpunkt sind<br />

abgesehen von der Gehörschutztragepflicht bei Beurteilungspegeln<br />

≥ 90 dB(A) ebenfalls individuelle Gehörschutzmittel zu benutzen.<br />

87


05 Schallschutzanforderungen und -empfehlungen<br />

Durchführungsanweisung zur UVV Lärm<br />

Die Durchführungsanweisung gibt neben zusätzlichen Erläuterungen<br />

an, wie die formulierten Schutzziele der UVV Lärm erreicht<br />

werden können. Das Schutzziel (§ 5, UVV Lärm), „Arbeitsräume so<br />

zu gestalten, dass die Schallausbreitung nach den fortschrittlichen,<br />

in der Praxis bewährten Regeln der Lärmminderungstechnik vermindert<br />

wird“, wird als erfüllt angesehen, wenn<br />

• Lärmquellen von den übrigen Arbeitsplätzen akustisch so getrennt<br />

werden, dass dort Lärmbereiche vermieden werden,<br />

• durch Maßnahmen zur Senkung des Reflexionsschalles in den<br />

Oktav bändern mit den Mittenfrequenzen 500 Hz, 1.000 Hz,<br />

2.000 Hz und 4.000 Hz eine mittlere Schallpegelabnahme je<br />

Abstandsverdopplung um mindestens 4 dB oder ein mittlerer<br />

Schall absorptionsgrad von mindestens 0,3 erreicht wird. Die Forderung<br />

nach Lärmminderungsmaßnahmen, die in der Erstfassung<br />

der UVV Lärm nur in allgemeiner Form enthalten war, wird damit<br />

erstmals an konkrete Anforderungen gebunden.<br />

Berechnungsbeispiel<br />

Der Nachweis über die Einhaltung der Anforderung an den<br />

mittle ren Schallabsorptionsgrad ist im Planungsstadium durch eine<br />

Berech nung zu erbringen. Dazu müssen neben der geometrischen<br />

Größe der Raumbegrenzungsflächen die Schallabsorptionsgrade<br />

der Teilflächen bekannt sein.<br />

Untenstehendes Berechnungsbeispiel<br />

illustriert in vereinfachter Form die grundsätzliche Vorgehensweise<br />

bei der Berechnung des mittleren Schallabsorptionsgrades einer<br />

Werkhalle. Nach Berechnung der äquivalenten Absorptionsflächen<br />

A i<br />

der Teilflächen aus der Teilfläche S i<br />

und dem Schallabsorptionsgrad<br />

a i<br />

ergibt sich die gesamte äquivalente Absorptionsfläche A ges<br />

durch<br />

Addition. Den mittleren Schallabsorptionsgrad a S, Mittel<br />

erhält man<br />

durch Division durch die gesamte Hallenoberfläche.<br />

Mittlerer Schallabsorptionsgrad einer Werkhalle<br />

Objektdaten<br />

Bauteile<br />

Raumvolumen: 800 m 2 Grundfläche: 200 m 2<br />

Gesamtoberfläche: 640 m 2<br />

(Mittlere) Raumhöhe: 4 m<br />

Ausführung<br />

Fläche<br />

S i<br />

in m 2<br />

Boden Estrich 200<br />

Wand 1 Mauerwerk 29<br />

Wand 2 Mauerwerk 61<br />

Wand 3 Mauerwerk 34<br />

Wand 4 Mauerwerk 68<br />

Dach<br />

Dach mit schallabsorbierender Unterdecke<br />

200<br />

a S,i<br />

A i<br />

a S, 1<br />

0,03<br />

A 1<br />

6,0<br />

a S, 2<br />

0,14<br />

A 2<br />

4,1<br />

a S, 3<br />

0,14<br />

A 3<br />

8,5<br />

a S, 4<br />

0,14<br />

A 4<br />

4,8<br />

a S, 5<br />

0,14<br />

A 5<br />

9,5<br />

a S, 6<br />

1,00<br />

A 6<br />

200<br />

Frequenz f in Hz<br />

500 1.000 2.000 4.000<br />

Äquivalente Gesamt-Absorptionsfläche A ges<br />

232,9 236,9 254,1 263,3<br />

Mittlerer Schallabsorptionsgrad a S, Mittel<br />

0,36 0,37 0,40 0,41<br />

A i<br />

= a S, i<br />

· S i<br />

, A ges<br />

= SA i<br />

0,04<br />

8,0<br />

0,15<br />

4,4<br />

0,15<br />

9,2<br />

0,15<br />

5,1<br />

0,15<br />

10,2<br />

1,00<br />

200<br />

0,05<br />

10,0<br />

0,23<br />

6,7<br />

0,23<br />

14,0<br />

0,23<br />

7,8<br />

0,23<br />

15,6<br />

1,00<br />

200<br />

0,05<br />

10,0<br />

0,34<br />

9,9<br />

0,34<br />

20,7<br />

0,34<br />

11,6<br />

0,34<br />

23,1<br />

0,94<br />

188<br />

88


Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TALärm)<br />

Nach den Bestimmungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes<br />

(BImSchG) sind gewerbliche und industrielle Anlagen so zu betreiben,<br />

dass von ihnen keine schädlichen Umwelteinwirkungen<br />

ausge hen. Für den Bereich des Lärmschutzes wird diese allgemeine<br />

Zielbestimmung durch die Technische Anleitung zum Schutz gegen<br />

Lärm (TALärm) konkretisiert. Die Neufassung der TALärm trat am<br />

1.11.1998 in Kraft und gilt sowohl für genehmigungs- als auch für<br />

nicht genehmigungsbedürftige Anlagen, soweit sie den Anforderungen<br />

des Zweiten Teils des BImSchG unterliegen. Ausgenommen<br />

von den Bestimmungen sind unter anderem Sport- und Freizeitanlagen,<br />

landwirtschaftliche Anlagen sowie Baustellen.<br />

Nach der neuen TALärm ist bei der immissionsrechtlichen Beurteilung<br />

neben den betriebsbezogenen Geräuschen der jeweiligen<br />

Anlage auch die eventuell von Anlagen anderer Betriebe ausgehende<br />

Vorbelastung zu berücksichtigen. Damit soll die betriebsübergreifende<br />

Beurteilung der Gesamtbelastung aller von Anlagen<br />

verursachten Geräuschimmissionen sichergestellt werden.<br />

Immissionsrichtwerte außerhalb von Gebäuden<br />

Die Immissionsrichtwerte stellen die Grenze der zumutbaren Geräuscheinwirkung<br />

in der Nachbarschaft von Anlagen dar. Die Festlegung<br />

der Gebietskategorie richtet sich nach dem Bebauungsplan.<br />

Falls kein Bebauungsplan vorliegt oder die tatsächliche Nutzung<br />

von diesem abweicht, so ist die tatsächliche bauliche Nutzung<br />

zugrunde zu legen. Die Immissionsrichtwerte beziehen sich zudem<br />

auf folgende Zeiträume:<br />

• tags 6.00 – 22.00 Uhr<br />

• nachts 22.00 – 6.00 Uhr<br />

Die Immissionsrichtwerte während der Nacht gelten für einen<br />

Beurteilungszeitraum von 8 Stunden oder für die volle Stunde<br />

mit dem höchsten Beurteilungspegel, zu dem die zu beurteilende<br />

Anlage maßgeblich beiträgt. Die Nachtzeit kann – soweit erforderlich<br />

– bis zu einer Stunde hinausgeschoben oder vorverlegt werden.<br />

Zudem kann in den Gebieten d bis f die erhöhte Störwirkung von<br />

Geräuschen durch einen Zuschlag von 6 dB berücksichtigt werden.<br />

Einzelne kurzzeitige Geräuschspitzen dürfen die Immissionsrichtwerte<br />

am Tage um nicht mehr als 30 dB(A) und in der Nacht um<br />

nicht mehr als 20 dB(A) überschreiten.<br />

Im Einzelfall kann die Behörde bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen<br />

von den in der TALärm genannten Immissionsrichtwerten<br />

abweichen. Weiterhin ist die Einhaltung bei bestehenden Anlagen<br />

nachzuweisen, wobei die Genehmigungsbehörde im Einzelfall über<br />

die Notwendigkeit bei Prüfung der Verhältnismäßigkeit entscheidet.<br />

Immissionsrichtwerte innerhalb von Gebäuden<br />

Bei Geräuschübertragungen innerhalb von Gebäuden betragen<br />

die Immissionsrichtwerte für den Beurteilungspegel in betriebsfremden<br />

schutzbedürftigen Räumen nach DIN 4109 für Gebäude<br />

innerhalb der Gebiete a bis f:<br />

• tags 35 dB(A)<br />

• nachts 25 dB(A)<br />

Immissionsrechtliche Begutachtung<br />

Die gestellten Anforderungen an die zulässige Geräuschimmission<br />

erfordern schon in der Planungsphase die Berücksichtigung ausreichender<br />

Schallschutzmaßnahmen. Diese sind nach den Bestimmungen<br />

des BImSchG nach dem Stand der Technik vorzunehmen.<br />

Der Nachweis des ausreichenden Schallschutzes wird in Form eines<br />

immissionsrechtlichen Gutachtens erbracht, das in der Regel von<br />

unabhängigen Gutachtern erstellt wird.<br />

Immissionsrichtwerte nach TALärm<br />

Immissionsorte in Tags Nachts<br />

a Industriegebieten 70 dB(A) 70 dB(A)<br />

b Gewerbegebieten 65 dB(A) 50 dB(A)<br />

c Kerngebieten, Dorfgebieten und Mischgebieten 60 dB(A) 45 dB(A)<br />

d allgemeinen Wohngebieten und Kleinsiedlungsgebieten 55 dB(A) 40 dB(A)<br />

e reinen Wohngebieten 50 dB(A) 35 dB(A)<br />

f Kurgebieten, für Krankenhäuser und Pflegeanstalten 45 dB(A) 35 dB(A)<br />

89


06 Schalltechnische Begriffe<br />

Grundbegriffe<br />

Schall<br />

In der Akustik werden je nach schallübertragen dem Medium un terschieden:<br />

a. Luftschall: in Luft sich ausbrei tender Schall<br />

b. Körperschall: in festen Stoffen sich ausbreitender Schall<br />

c. Flüssigkeitsschall: in Flüssigkeiten sich ausbreitender Schall<br />

Schall breitet sich in einem Medium, z. B. in Luft, als Schallwelle aus. Dabei schwingen die Luftmole küle<br />

um eine Ruhelage und übertragen die Schwingungen auf benachbarte Moleküle. Diese mechanischen<br />

Schwin gungen sind nach physikalischen Gesetzmäßig keiten mit Druckschwankungen verbunden.<br />

Die Aus breitung der Schallwellen er folgt mit Schallgeschwindigkeit, die je nach Me dium<br />

un terschiedlich ist. In Luft beträgt die Schallgeschwindigkeit ca. 340 m/s bei 15 °C. Das Ohr nimmt<br />

Schall dadurch wahr, dass die Druckschwankungen auf das Trommelfell ein wirken und die dadurch<br />

hervorgerufenen Schwingungen bis zu den Nervenzellen im Innenohr übertra gen werden.<br />

Trittschall<br />

Eine spezielle Form der Schallübertragung, die durch Anregung von Körperschall (z. B. durch das<br />

Begehen einer Decke) erzeugt und als Luftschall abgestrahlt wird. Für Messzwecke erfolgt die Anregung<br />

der Decke durch das Norm-Hammerwerk nach DIN EN ISO 140-6.<br />

Lärm<br />

Unter Lärm werden alle Höreindrücke verstan den, die eine Belästigung hervorrufen oder der Gesundheit<br />

scha den. Allerdings stellen nicht nur laute Geräusche Lärm dar, auch Geräusche niedrigerer<br />

Schallpegel können als Lärm emp funden werden. Die Wirkung hängt hierbei von einer Vielzahl subjektiver<br />

Faktoren ab, wie z. B. Stimmung, Gesundheitszustand, Einstellung zur Lärmquelle, Alter.<br />

Frequenz<br />

Die Frequenz ist die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde. Die Einheit der Frequenz ist<br />

Hertz (Hz). Für das ge sunde, menschliche Ohr ist der Frequenzbereich von etwa 16 bis 16.000 Hz hörbar.<br />

Altersbedingt oder durch Lärmschädigung kann eine Hörminderung ein treten. In der Bau akustik<br />

wird der Frequenzbereich von 100 bis 5.000 Hz erfasst („bauakustischer Frequenzbereich“).<br />

Schallpegel<br />

Der Schallpegel, oder exakter der Schalldruckpegel, kennzeichnet die Stärke eines Geräusches und<br />

wird in Dezibel (dB) angegeben. Der Schallpegel ist bei bekanntem Schallwechseldruck p definiert zu:<br />

L = 10 lg p2 / 2 p0<br />

= 20 lg p / p0<br />

in dB, wobei p 0<br />

= 0,00002 N/m 2 .<br />

Hörbereich<br />

Die Empfindlichkeit des menschlichen Ohres ist frequenzabhängig. Bei gleichem Schallpegel werden<br />

tieffrequente Töne leiser wahrgenommen als mittelfrequente um 1.000 Hz. Der Hörbereich des Ohres<br />

wird zu niedrigen Schalldrücken durch die Hörschwelle und zu hohen durch die Schmerzgrenze begrenzt.<br />

Eine Erhöhung des Schallpegels um 10 dB ent spricht bei Tönen einer Verdopplung der empfundenen<br />

Lautheit. Dementsprechend wird eine Verminderung um 10 dB als Halbierung der Lautheit<br />

empfunden.<br />

A-bewerteter Schallpegel<br />

Um die Frequenzabhängigkeit der Hörempfindung bei der Schallpegelangabe nä herungsweise zu berücksichtigen,<br />

wurde die A-Bewertung eingeführt. Der A-bewertete Schallpegel wird in dB(A) angegeben.<br />

Eigenfrequenz<br />

Ein schwingungsfähiges System aus Feder und Masse hat eine charakteristische Eigenfrequenz (Resonanz<br />

frequenz). Durch Veränderung von Masse oder Federsteife kann die Eigenfrequenz be einflusst<br />

werden. So stellt beispielsweise bei einem schwimmenden Estrich die Estrichplatte die (flächige)<br />

Masse und die elasti sche Dämmschicht die Feder dar. Zweischalige schalldämmende Systeme, z. B.<br />

leichte Trennwände, bestehen aus den abdeckenden Schalen als Massen und dem eingeschlossenen<br />

Luftpolster als Feder. In derartigen Konstruktionen übernimmt der Dämmstoff die Bedämpfung von<br />

über den Hohlraum übertra genen Schallwellen.<br />

Resonanz<br />

Charakteristisch für das Entstehen einer Resonanz ist, dass die Frequenz der anregenden Schwingung mit<br />

einer Eigenfrequenz des schwingungsfähigen Systems zusammenfällt. Im Resonanz fall kann durch<br />

geringe Anregungskräfte eine große Schwingungs amplitude erreicht werden. Bei schall dämmenden<br />

Systemen führt das zu einer deutlich verminderten Schalldämmung. Ein schalldämmendes Bauteil<br />

sollte daher so di men sioniert wer den, dass Resonanzfrequenzen möglichst außerhalb des bauakustischen<br />

Frequenzbereiches lie gen.<br />

90


Dynamische Steifigkeit s<br />

Als dynamische Steifigkeit wird der Widerstand einer Feder gegen eine Wechselkrafteinwirkung<br />

bezeich net. Im Allgemeinen ist die dynamische Steifigkeit größer als die Steifigkeit unter stati scher Krafteinwir<br />

kung. Bei schalldämmenden Systemen wird die Feder z. B. aus dem einge schlossenen Luftpolster<br />

zwischen zwei abdec ken den Schalen oder der elastischen Dämmschicht unter einer Estrichplatte gebil<br />

det. Bei flächi gen Dämmstoffen wird die dy namische Steifigkeit s’ in der Einheit MN/m 3 angegeben.<br />

Strömungswiderstand R<br />

Der Strömungswiderstand ist eine Kenngröße für ein poröses Schallabsorptionsmaterial. Die<br />

schallabsor bieren den Eigenschaften eines po rösen Materials hängen von dessen Strömungswiderstand<br />

ab. Für poröse Absorber aus Mineralwolle ist der Strömungswiderstand proportional zur Materialdicke.<br />

Der Strö mungswiderstand wird in der Einheit kNs/m 3 oder kPa s/m angegeben.<br />

Längenbezogener<br />

Strömungswider stand r<br />

Der längenbezogene Strömungswiderstand ist der auf die Materialdicke bezogene Strömungswiderstand<br />

und damit eine von der Schichtdicke des porösen Absorbers unab hän gige Größe. Der längenbezogene<br />

Strö mungswiderstand wird in der Einheit kNs/m 4 oder kPas/m 2 angegeben.<br />

Begriffe zur Luftschalldämmung<br />

Schalldämmung<br />

Unter Schalldämmung wird die Behinderung der Schallübertragung zwischen zwei abge grenz ten<br />

Räumen verstan den. In den meisten Fällen erfolgt die Schalldämmung durch schall reflek tierende<br />

Hindernisse. Prinzipiell kann eine Minderung der Schallübertragung aber auch durch schalldämpfende<br />

Maßnahmen er zielt werden (z. B. durch ein Absorberschott auf einer Unterdecke).<br />

Luftschalldämmung<br />

einschaliger Bau teile<br />

Die Luftschalldämmung einschaliger, homogener Bauteile kann in Abhängigkeit von der flächenbezoge<br />

nen Masse dargestellt werden. Durch das Phänomen der Spuranpassung (Koinzidenz) ist für<br />

Bauteile aus den im Hochbau üblichen Baustoffen bei Flächenmassen zwi schen etwa 8 und 40 kg/m 2<br />

kein Anstieg des bewerteten Schalldämm-Maßes zu verzeichnen.<br />

Luftschalldämmung zweischaliger<br />

Bauteile<br />

Zweischalige Bauteile zeigen im Vergleich zu einem gleich schweren einschaligen Bauteil eine in der<br />

Regel höhere Luftschalldämmung. Die Höhe der Verbesserung wird durch ver schiedene Einflussfaktoren<br />

bestimmt: Biegesteifigkeit der Schalen, Schalenabstand, mechanische Verbindung der<br />

Schalen, Hohlraumfüllung, Resonanzfrequenz des Systems und flächenbezogene Masse der Schalen.<br />

Neben diesen aus theoretischen Überlegungen sich ergebenden Einflussfaktoren sind darüber hinaus in<br />

der bauli chen Praxis folgende Punkte zu beachten: Schalldichtigkeit, Ausführungs form der Anschlüsse<br />

sowie Vermeidung von Körperschallbrücken.<br />

Schalldämm-Maß R<br />

Das Schalldämm-Maß R in dB kennzeichnet die schalldämmenden Eigenschaften eines trennenden<br />

Bauteils in einem Prüfstand mit unterdrückter Flankenübertragung. Das Schall dämm-Maß eines<br />

Bauteils ist abhängig von der Frequenz des auftref fenden Schalles. Es wird messtechnisch bestimmt<br />

aus der Schallpegeldifferenz zwi schen Sende- (L S<br />

) und Empfangsraum (L E<br />

) im Labor und einem Korrekturterm,<br />

der die Bauteilfläche S und die äquivalente Absorptionsfläche A im Empfangsraum be rücksichtigt:<br />

R = L S<br />

– L E<br />

+ 10 lg S/A in dB.<br />

Die Messung erfolgt innerhalb des baua kus ti schen Frequenzbereiches von 100 Hz bis 5.000 Hz in<br />

Terzbandbreite nach DIN EN ISO 140-3.<br />

Bau-Schalldämm-Maß R’<br />

Das Bau-Schalldämm-Maß R’ in dB kennzeichnet die Schalldämmung zwischen Räumen am Bau unter<br />

Einbezie hung der Schallübertragung über flankie rende Bauteile (z. B. Fassade, Längswand) oder<br />

über andere Schall ne benwege. Schall dämm-Maße, die in Prüf stän den mit genormter „bauähn licher<br />

Flanken übertragung“ nach der bisher gültigen Norm DIN 52210 gemessen wurden, tra gen ebenfalls<br />

die Bezeichnung „Schalldämm-Maß R’“. Eine unterschiedlich große Schallübertragung über flankierende<br />

Bauteile kann für das gleiche Trennbauteil zwischen Räumen am Bau unter schiedliche Schalldämm-Maße<br />

R’ ergeben. Zur Berechnung des Bau-Schall dämm-Maßes R’ ist es deshalb notwendig,<br />

eindeutige Angaben über die Beschaffenheit der flankierenden Bauteile zu ma chen.<br />

Flankenübertragung<br />

Unter Flankenübertragung wird die Schall übertragung über seitlich neben dem trennenden Bauteil<br />

gelegene, flan kierende Bauteile verstanden. Die Flankenübertragung trägt zur Schallübertragung<br />

in den Empfangs raum bei. Bei Verbesser ung der Schalldämmung des Trenn bauteils wird daher die<br />

erzielbare Schall dämmung zwischen zwei Räumen durch die Flankenübertragung be grenzt.<br />

91


06 Schalltechnische Begriffe<br />

Schallnebenwegübertragung<br />

Als Schallnebenwegübertragung werden alle Schallübertragungen bezeichnet, die nicht über das<br />

trennende Bauteil selbst erfolgen. Dazu gehört die Übertragung über flankierende Bauteile, Rohrleitungen,<br />

Kanäle, Öffnungen und Undichtigkeiten. Die Flankenübertragung stellt somit nur einen Teil<br />

der Schallneben wegübertragung dar.<br />

Bewertetes Schalldämm-<br />

Maß R w<br />

bzw. R’ w<br />

Das bewertete Schalldämm-Maß kennzeichnet die schalldämmenden Eigenschaften eines Bauteils<br />

bzw. den Schallschutz zwischen Räumen mit nur einem einzigen Zahlenwert. Zur Ermittlung<br />

dieses Wertes wird die Messkurve nach einem vorgeschriebenen Verfahren mit der Bezugs kurve nach<br />

DIN EN ISO 717-1 vergli chen.<br />

Bewertetes Schall-Längsdämm-Maß<br />

R L, w<br />

Das bewertete Schall-Längsdämm-Maß R L, w<br />

in dB nach DIN 52210-7 kennzeichnete bisher die Schall-<br />

Längsübertragung über ein ein zelnes Flankenbauteil. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die<br />

Schall dämmung zwischen zwei Räumen aus den schalltechni schen Werten des Trennbauteils und der<br />

Flankenbauteile berech net werden. Im Bei blatt 1 zu DIN 4109 sind zwei rech nerische Nachweisverfahren<br />

aufge führt, die zum einen auf Massivbauten und zum anderen auf Skelett- oder Holzbauten<br />

an zuwenden sind.<br />

Norm-Flankenpegeldifferenz<br />

D n, f<br />

Die Norm-Flankenpegeldifferenz kennzeichnet die Schallübertragung über einen bestimmten, nämlich<br />

flankierenden Übertragungsweg (z. B. über abgehängte Unterdecken, Doppel-/Hohlraumböden oder<br />

Fassaden).<br />

Bewertete Norm-Flankenpegeldifferenz<br />

D n, f, w<br />

Die bewertete Norm-Flankenpegeldifferenz D n, f, w<br />

erhält man aus der Norm-Flankenpegeldifferenz D n, f<br />

durch Anwendung des in DIN EN ISO 717-1 beschriebenen Bewertungsverfahrens. Diese Kenngröße<br />

ersetzt zukünftig den bisher verwendeten Begriff Schall-Längsdämm-Maß R L, w<br />

. Die Zahlenwerte von<br />

D n, f, w<br />

und R L, w<br />

stimmen überein.<br />

Spektrum-<br />

Anpassungswert<br />

Ein Wert in dB, der zu einer Einzahlangabe nach DIN EN ISO 717, Teil 1 oder Teil 2, zu addieren ist, um<br />

ein besonderes anregendes Schallpegelspektrum zu berücksichtigen.<br />

Ein Wert in dB, der zu einer Einzahlangabe nach DIN EN ISO 717-1 zu addieren ist, um als anregendes<br />

Schallpegelspektrum A-bewertetes rosa Rauschen zu berücksichtigen. Abhängig von gewählter Bandbreite<br />

und Frequenzbereich sind verschiedene Indizes zusätzlich anzugeben, z. B. bei Berechnungen<br />

in Terzbandbreite: C, C50 – 3150, C100 – 5000 oder C50 – 5000.<br />

Spektrum-<br />

Anpassungswert C<br />

Spektrum-<br />

Anpassungswert C tr<br />

Ein Wert in dB, der zu einer Einzahlangabe nach DIN EN ISO 717-1 zu addieren ist, um als anregendes<br />

Schallpegelspektrum A-bewerteten städtischem Straßenverkehrslärm zu berücksichtigen. Abhängig<br />

von gewählter Bandbreite und Frequenzbereich sind verschiedene Indizes zusätzlich anzugeben, z.B.<br />

bei Berechnungen in Terzbandbreite: C tr<br />

, C tr, 50-3150<br />

, C tr, 100-5000<br />

oder C tr, 50-5000<br />

.<br />

Begriffe zur Trittschall dämmung<br />

Trittschalldämmung<br />

Unter Trittschalldämmung wird die Minderung der Übertragung von Körperschall verstanden, der<br />

z. B. beim Begehen einer Decke oder beim Stühlerücken erzeugt wird.<br />

Norm-Trittschallpegel L n<br />

Der Norm-Trittschallpegel L n<br />

in dB ist derjenige Trittschallpegel L T<br />

, der bei Anregung einer Decke mit<br />

dem in DIN EN ISO 140-6 beschriebenen Norm-Hammerwerk im Empfangsraum gemes sen würde,<br />

wenn dieser eine äquiva lente Absorptionsfläche von A 0<br />

= 10 m 2 hätte.<br />

L n<br />

= L T<br />

+ 10 lg A/A 0<br />

in dB<br />

Die Messung erfolgt innerhalb des bauakusti schen Frequenzbereiches von 100 Hz bis 5.000 Hz in<br />

Terz bandbreite.<br />

Bewerteter Norm-Trittschallpegel<br />

L’ n, w<br />

Der bewertete Norm-Trittschallpegel kenn zeichnet die trittschalldämmenden Eigenschaften einer<br />

fertigen Decke am Bau mit nur einem einzigen Zahlenwert. Zur Ermittlung die ses Wertes wird die<br />

Messkurve nach einem vorgeschriebenen Verfahren mit der Bezugskurve nach DIN EN ISO 717-2<br />

verglichen.<br />

92


Äquivalenter bewerteter Norm-<br />

Trittschallpegel L n, w, eq<br />

Der äquivalente bewertete Norm-Tritt schall pegel L n, w, eq<br />

in dB ist ein Einzahlwert, der zur Beschreibung<br />

der tritt schall dämmenden Eigenschaften einer Rohdecke ohne Deckenauflage dient.<br />

Bewertete Trittschallminderung<br />

D L w<br />

Die bewertete Trittschallminderung D L w<br />

(bisher: Trittschallverbesserungsmaß) in dB ist ein Einzahlwert,<br />

der die trittschallverbes sernden Eigenschaften ei ner Deckenauflage (z. B. ei nes schwimmenden<br />

Estrichs) beschreibt. Die bewertete Trittschallminderung gibt an, um wie viel sich die Trittschalldämmung<br />

durch die ge prüfte Deckenauflage gegenüber der Rohdecke verbessert. Der resultierende bewertete<br />

Norm-Trittschallpegel L’ n, w<br />

kann nach Beiblatt 1 zu DIN 4109 aus der Dif ferenz des äquiva lenten<br />

bewerteten Norm-Trittschallpegels L n, w, eq<br />

der Rohdecke und der bewerteten Trittschallminderung<br />

D L w<br />

einer Dec ken auf la ge berechnet werden: L’ n, w<br />

= L n, w, eq<br />

– D L w<br />

Norm-Flankentrittschallpegel<br />

L n, f<br />

Der Norm-Flankentrittschallpegel kennzeichnet die flankierende Trittschallübertragung des geprüften<br />

Bauteils (z. B. eines Doppel- oder Hohlraumbodens) bei Anregung durch ein im Senderaum betriebenes<br />

Norm-Hammerwerk.<br />

Bewerteter Norm-Flankentrittschallpegel<br />

L n, f, w<br />

Der bewertete Norm-Flankentrittschallpegel L n, f, w<br />

wird aus dem Norm-Flankentrittschallpegel L n, f<br />

durch Anwendung des in DIN EN ISO 717-2 beschriebenen Bewertungsverfahrens erhalten.<br />

Ein Wert in dB, der zu einer Einzahlangabe nach DIN EN ISO 717-2 zu addieren ist und der unter<br />

Zugrundelegung des unbewerteten (linearen) Trittschallpegels gebildet wird. Abhängig von<br />

gewäh lter Bandbreite und Frequenzbereich sind verschiedene Indizes zusätzlich anzugeben, z. B. bei<br />

Berechnungen in Terzbandbreite: C i<br />

oder C i, 50-2500<br />

.<br />

Spektrum-<br />

Anpassungswert C i<br />

Spektrum-<br />

Anpassungswert C i ,D<br />

Ein Wert in dB, der zu der bewerteten Trittschallminderung nach DIN EN ISO 717-2 zu addieren ist<br />

und der unter Zugrundelegung des unbewerteten (linearen) Trittschallpegels gebildet wird. Der<br />

erweiterte Frequenzbereich wird ggf. im Index zusätzlich angegeben: C i, D<br />

oder C i, D, 50-2500<br />

.<br />

Begriffe zur Schallabsorp tion<br />

Schallabsorption<br />

(Schallschluckung)<br />

Unter Schallabsorption wird die Umwandlung von Schallenergie in Wärme verstanden. Zur Schallabsorption<br />

ist Mineralwolle als poröser und of fenzelliger Stoff besonders gut ge eignet. Die Energieumwandlung<br />

erfolgt im We sent lichen durch Reibungsvorgänge im Absorbermaterial.<br />

Schallabsorptionsgrad<br />

a s<br />

Als Schallabsorptionsgrad a s<br />

ist das Verhältnis von absorbierter zu auffallender Schallenergie definiert.<br />

Bei vollständiger Reflexion ist a s<br />

= 0, bei vollständiger Absorption ist a s<br />

= 1. Bei der Messung<br />

des Schallabsorptionsgrades im Hallraum nach DIN EN 20354 können infolge des Kanteneffektes<br />

auch Werte größer als 1 auftreten. Da der Schallabsorptionsgrad fre quenz ab hängig ist, erfolgt die<br />

Messung in Terzbandbreite im Frequenzbereich 100 bis 5.000 Hz.<br />

Bewerteter Schallabsorptionsgrad<br />

a w<br />

Der bewertete Schallabsorptionsgrad wird aus dem frequenzabhängigen Verlauf des Schallabsorptionsgrades<br />

a s<br />

durch Anwendung des Bewertungsverfahrens nach DIN EN ISO 11654 ermittelt. Die<br />

Formindikatoren L, M, und H werden zusätzlich angegeben, wenn die in Oktavbandbreite gemittelten<br />

und auf 1 begrenzten Messwerte die nach diesem Verfahren verschobene Bezugskurve um<br />

min destens 0,25 überschreiten.<br />

Äquivalente Schallabsorptionsfläche<br />

A<br />

Die äquivalente Schallabsorptionsfläche hat den Schallabsorptionsgrad a = 1 und wird ermit telt als<br />

Produkt aus dem Schallabsorptionsgrad des Absorbers a s<br />

und der dazugehörigen Fläche S:<br />

A = a s<br />

· S.<br />

Eine Fläche von 10 m 2 mit einem Schallabsorptionsgrad von 0,7 hat somit eine äquivalente<br />

Schallabsorp tionsfläche von 7 m 2 .<br />

Nachhallzeit T<br />

Die Nachhallzeit T ist die Zeitspanne, in der der Schallpegel in einem Raum nach Abschalten der<br />

Schall quelle um 60 dB abnimmt. Ist die Summe aller äquivalenten Schallabsorptionsflächen eines<br />

Raumes bekannt, so kann die Nachhallzeit nach der Sabine’schen Formel berechnet werden:<br />

T = 0,163 V/A.<br />

Dabei ergibt sich die Nachhallzeit T in s, wenn das Raumvolumen V in m 3 und die äquivalente Schallabsorptionsfläche<br />

A in m 2 (Summe für alle Teilflächen, Gegenstände und Personen im Raum) eingesetzt<br />

wer den.<br />

93


06 Schalltechnische Begriffe<br />

Pegelminderung D L<br />

durch Schall absorption<br />

Durch das Einbringen von schallabsorbierendem Material in einen Raum kann der Schallpegel in diesem<br />

Raum vermindert werden. Die Höhe der Minderung ergibt sich in diffusen Schallfeldern zu:<br />

D L = 10 lg A 2<br />

/A 1<br />

= 10 lg T 2<br />

/T 1<br />

in dB.<br />

Dabei gilt Index 1 für den ursprünglichen Zustand und Index 2 für den veränderten Zustand. Zu<br />

beachten ist, dass die volle Pegelminderung nur in großem Abstand von der Schallquelle erreicht<br />

wird. In der Nähe der Schallquelle, wo der Direktschall dominiert, wirkt sich eine schallabsorbierende<br />

Verklei dung der Raum begrenzungsflächen nur geringfügig aus.<br />

Begriffe des Technischen Schallschutzes<br />

Das Einfügungsdämm-Maß ist die frequenzabhängige Differenz zwischen dem an einem bestimmten<br />

Ort gemessenen Schalldruckpegel ohne und mit Schallschutzeinrichtung (z. B. einer Schallschutzkapsel<br />

oder einer Rohrummantelung):<br />

D e<br />

= L p, ohne<br />

– L p, mit<br />

in dB.<br />

Erfolgt bei Schallschutzkapseln die Schallübertragung nur über die Kapselwände, so besteht für einen<br />

Aufpunkt und bei diffusem Schallfeld im Inneren folgende Beziehung:<br />

D e, k<br />

= R – 10 lg S K<br />

/A K<br />

in dB.<br />

Hierin bezeichnet A K<br />

die äquivalente Absorptionsfläche innerhalb der Kapsel, S K<br />

die Kapseloberfläche<br />

und R das Schalldämm-Maß der Kapselwände.<br />

Einfügungsdämm-<br />

Maß D e<br />

A-Schallpegelminderung<br />

D L A<br />

Die Differenz zwischen dem A-bewerteten Schalldruckpegel an einem bestimmten Ort ohne und mit<br />

Schallschutzeinrichtung (z. B. einer Schallschutzkapsel) wird als A-Schallpegelminderung bezeichnet<br />

und in dB(A) angegeben. Die A-Schallpegelminderung ist vom Geräuschspektrum der Schallquelle<br />

abhängig.<br />

Ausbreitungsdämpfung<br />

Schallwellen erfahren bei der Ausbreitung – ausgehend von einer Schallquelle – eine Dämpfung.<br />

Diese setzt sich im Wesentlichen zusammen aus der Abstandsdämpfung und der Luftabsorption. Die<br />

Pegelminderung zwischen zwei Orten wird beschrieben durch das Abstandsgesetz, das bei ungehinderter<br />

Ausbreitung für eine Punktquelle lautet:<br />

D L = 20 lg r 2<br />

/r 1<br />

in dB.<br />

Bei Abstandsverdopplung r 2<br />

= 2r 1<br />

ergibt sich folglich eine Pegelminderung von 6 dB.<br />

Pegelminderung D L<br />

je Meter<br />

In schallabsorbierend ausgekleideten Kanälen tritt im Vergleich zu einem nicht ausgekleideten Kanal<br />

eine erhöhte Schalldämpfung in Abhängigkeit von der ausgekleideten Kanallänge auf. Die Pegelminderung<br />

oder Längsdämpfung wird in dB/m angegeben. Zur Bestimmung der vorliegenden Dämpfung<br />

D L ist dieser Wert mit der schallabsorbierend ausgekleideten Kanallänge zu multiplizieren.<br />

Mittelungspegel L Aeq<br />

Zur Kennzeichnung von zeitlich veränderlichen Geräuschen durch einen Einzahlwert wird der<br />

Mittelungspegel verwendet. Er stellt den A-bewerteten zeitlichen Mittelwert des Schalldruckquadrates<br />

innerhalb eines Zeitraums dar. Der Mittelungspegel bildet die Grundlage zur Bestimmung<br />

des Be ur teilungspegels.<br />

Beurteilungspegel L r<br />

Der Beurteilungspegel dient zur Kennzeichnung von zeitlich veränderlichen Geräuschen innerhalb<br />

eines Beurteilungszeitraums. Er wird im Rahmen der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm<br />

(TALärm) aus dem Mittelungspegel unter Einbeziehung von Zuschlägen für Ton- und Informationshaltigkeit,<br />

Impulshaltigkeit und für Tageszeiten mit erhöhter Empfindlichkeit gebildet. Anforderungen<br />

an zulässige Schallpegel an Arbeitsstätten richten sich üblicherweise auch an den Beurteilungspegel.<br />

Takt-Maximalpegel L AFT<br />

Zur Beurteilung der Impulshaltigkeit von Geräuschimmissionen wird in der Technischen Anleitung zum<br />

Schutz gegen Lärm (TALärm) der Takt-Maximalpegel verwendet. Hierbei wird der innerhalb eines Zeitintervalles<br />

von 5 Sekunden auftretende Maximalpegel (Wirkpegel) zur Messwertbildung herangezogen.<br />

Maximalpegel L AF, max<br />

Der Maximalpegel ist der bei zeitlich veränderlichen Geräuschen mit der Zeitbewertung F gemessene<br />

Schalldruckpegel-Spitzenwert.<br />

Installationsgeräuschpegel<br />

L In<br />

Bei der Prüfung von Armaturen oder Sanitärgeräten am Bau wird der bei Betätigung verursachte<br />

Pegel in einem schutzbedürftigen Raum als Installationsgeräuschpegel bezeichnet.<br />

94


ISOVER Produktkataloge<br />

06/2008<br />

06/2006<br />

0 9/ 2 0 0 6<br />

Produkte und Praxis<br />

Produkte und Praxis<br />

Produkte und Praxis<br />

Hochbau<br />

Steildach<br />

Informationen für Fachhandel, Verarbeiter und Planer<br />

Hochbau<br />

Außenwand und Perimeter<br />

Informationen für Fachhandel, Verarbeiter und Planer<br />

Hochbau<br />

Halle und Flachdach<br />

Informationen für Fachhandel, Verarbeiter und Planer<br />

Steildach Außenwand und Perimeter Halle und Flachdach<br />

04/2008<br />

0 7 / 2 0 0 6<br />

Produkte und Praxis<br />

Produkte und Praxis<br />

Hochbau<br />

Innenausbau Boden<br />

Informationen für Fachhandel, Verarbeiter und Planer<br />

Hochbau<br />

Innenausbau Wand/Decke<br />

Informationen für Fachhandel, Verarbeiter und Planer<br />

Innenausbau Boden<br />

Innenausbau Wand/Decke<br />

03/ 20 0 6<br />

04/2006<br />

07/2007<br />

Produkte und Praxis<br />

Produkte und Praxis<br />

Produkte und Praxis<br />

Technische Isolierung<br />

Haustechnik<br />

Informationen für Fachhandel, Verarbeiter und Planer<br />

Technische Isolierung<br />

Betriebstechnik<br />

Informationen für Fachhandel, Verarbeiter und Planer<br />

Industrie<br />

Industrietechnik<br />

Informationen für Industriekunden<br />

Haustechnik Betriebstechnik Industrietechnik<br />

95


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