07.03.2014 Aufrufe

Podologie Nagelpsoriasis erkennen und behandeln (Vorschau)

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3März 2014 · 65. Jahrgang<br />

www.podologie.de<br />

Podo<br />

logie<br />

Postvertriebsstück. Entgelt bezahlt.<br />

Verlag Neuer Merkur, Postfach 460805, 80916 München<br />

B 3113 E<br />

Journal für die professionelle medizinische Fußpflege<br />

<strong>Nagelpsoriasis</strong> <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>behandeln</strong><br />

Wenn die Nägel von einer Schuppenflechte betroffen sind Seite 19<br />

Vielfältiger Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

Interview Seite 32<br />

Stets die K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Zielgruppen im Blick?<br />

Machen Sie Ihre Praxis einzigartig <strong>und</strong> unverwechselbar/Teil II Seite 37


Perfekt<br />

gepflegte Füße<br />

<strong>und</strong> Beine.<br />

Das gönn’ ich mir.<br />

Gründliche Peeling-Massage<br />

mit Bambus <strong>und</strong> Jojoba.<br />

Mild duftendes Cremeerlebnis<br />

mit Milch <strong>und</strong> Honig.<br />

GEHWOL FUSSKRAFT Soft Feet ist das neue Wohlfühlprogramm für gepfl egte Füße<br />

<strong>und</strong> Beine. Soft Feet steht für hochwertige Inhaltsstoffe <strong>und</strong> ein Pfl egeerlebnis, das durch<br />

seine moderne Parfümierung zum sinnlichen Aromaerlebnis wird.<br />

Das Peeling mit seiner Komposition aus Zuckerkristallen, Bambusgranulat <strong>und</strong> Jojobawachs<br />

entfernt lose Hautschuppen, massiert sanft Füße <strong>und</strong> Beine <strong>und</strong> sorgt dank hautfre<strong>und</strong>lichem<br />

Avocadoöl, Honigextrakt <strong>und</strong> Vitamin E für eine erste reichhaltige Pfl egeportion.<br />

Die regelmäßige Anwendung der Soft Feet Creme verstärkt den Pfl egeerfolg. Milch<strong>und</strong><br />

Honigextrakt geben der Haut ein glattes, ästhetisches Erscheinungsbild, während<br />

Hyaluron, Urea <strong>und</strong> Avocadoöl Feuchtigkeit spenden <strong>und</strong> die Hautbarriere stärken.<br />

EDUARD GERLACH GmbH · Postfach 1249 · 32292 Lübbecke<br />

Telefon +49 (0)5741/330-0 · Fax +49 (0)5741/347300 · www.gehwol.de


Editorial<br />

Prophylaxe in der Praxis:<br />

Es geht auch um Sie!<br />

Prophylaxe ist ein wesentlicher Teil<br />

Ihrer täglichen Arbeit; sei es, dass<br />

Sie Nagelspangen setzen, um damit<br />

einen Unguis incarnatus zu verhindern,<br />

oder dass Sie Hyperkeratosen entfernen,<br />

bevor sich tiefe Rhagaden bilden.<br />

Bei der Beratung Ihrer K<strong>und</strong>en sind<br />

vorbeugende Maßnahmen ebenfalls ein<br />

häufiges Thema. Und umfassende hygienische<br />

Maßnahmen nicht nur zum<br />

Schutz Ihrer Patienten, sondern ebenso<br />

von Ihrer Person als Behandler gehören<br />

zur täglichen Routine. – Doch wie sieht<br />

es insgesamt mit Prävention aus, wenn<br />

es um den Erhalt Ihrer Ges<strong>und</strong>heit geht?<br />

Prophylaxe in eigener Sache ist meist<br />

das, was im Alltagsgeschehen <strong>und</strong> -stress<br />

häufig zu kurz kommt.<br />

Nicht selten stellt gerade medizinisches<br />

Fachpersonal das eigene ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Wohlergehen hintenan. Risiken werden<br />

als harmlos abgetan oder gar völlig<br />

beiseite geschoben, prophylaktische Maßnahmen<br />

auf die lange Bank geschoben,<br />

nach dem Motto: „Mir wird schon nichts<br />

passieren!“<br />

Dass es mit dem Ges<strong>und</strong>heitsschutz in<br />

eigener Sache gerade im medizinischen<br />

Bereich nicht zum Besten bestellt ist, zeigen<br />

immer wieder Untersuchungen. So<br />

hat beispielsweise eine Analyse des<br />

b<strong>und</strong>esweiten Survey „Ges<strong>und</strong>heit in<br />

Deutschland aktuell“ (GEDA09 <strong>und</strong> 10)<br />

ergeben, dass bei den Impfraten gegen<br />

Influenza medizinisches Personal das<br />

Schlusslicht bildet. Doch gerade bei dieser<br />

Erkrankung, die sich immer wieder<br />

pandemisch ausbreitet, besteht ein erhöhtes<br />

Infektionsrisiko. Mitarbeiter medizinischer<br />

Berufe sind hier nicht nur<br />

selbst gefährdet, sondern zudem auch<br />

potenzielle Überträger.<br />

Wie sieht es mit<br />

den vorbeugenden<br />

Maßnahmen<br />

für Sie selbst aus?<br />

Besteht bei Ihnen<br />

wirklich ein ausreichender<br />

(aktualisierter)<br />

Impfschutz,<br />

beispielsweise<br />

auch gegen Hepatitis B <strong>und</strong> C?<br />

Und wie ist es um die Hautges<strong>und</strong>heit<br />

Ihrer Hände bestellt? Sicherlich achten<br />

Sie täglich auf eine umfassende Händehygiene.<br />

Aber wie sieht es mit der kontinuierlichen<br />

Pflege der Haut bei Ihrem<br />

wichtigsten „Werkzeug“ aus? Weiter<br />

wichtig: Wie rückenschonend arbeiten<br />

Sie – <strong>und</strong> das auch bei Hausbesuchen?<br />

War <strong>und</strong> ist Ergonomie ein wesentlicher<br />

Gesichtspunkt bei der Wahl Ihrer Praxisauststattung?<br />

Wie sieht es mit dem<br />

Umgang von Gefahrstoffen in Ihrer Praxis<br />

aus? Wie ist es um die regelmäßige<br />

Wartung der Geräte in Ihrer Praxis bestellt?<br />

Und nicht zuletzt: Sorgen Sie bei<br />

all Ihren beruflichen Anforderungen für<br />

den nötigen Ausgleich in Ihrer Freizeit?<br />

Ges<strong>und</strong>es Arbeiten zur Erhaltung der eigenen<br />

Arbeitskraft darf nicht zu kurz<br />

kommen, auch wenn die Zeit hierfür vermeintlich<br />

nicht ausreicht. Denn ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Einbußen können unter Umständen<br />

Ihre berufliche Existenz bedrohen;<br />

von den Einschränkungen im täglichen<br />

Leben <strong>und</strong> dem Verlust an Lebensqualität<br />

ganz abgesehen …<br />

Schieben Sie also Prophylaxe in eigener<br />

Sache nicht vor sich her <strong>und</strong> werden Sie<br />

aktiv! Machen Sie Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

auch in Ihrem Team zu einem Thema.<br />

Ein wichtiger Partner dabei ist für Sie<br />

Ihre Berufsgenossenschaft für Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />

<strong>und</strong> Wohlfahrtspflege. Lesen<br />

Sie dazu das Interview ab S. 32.<br />

Wir wünschen Ihnen auch dieses Mal<br />

wieder eine informative Lektüre!<br />

Barbara von Wirth M. A.,<br />

Redakteurin <strong>und</strong> Fachautorin<br />

Ihre<br />

ENDLICH<br />

AUF<br />

FREIEM<br />

FUSS!<br />

BESUCHEN SIE UNS AUF<br />

DER MESSE<br />

BEAUTY INTERNATIONAL<br />

IN DÜSSELDORF<br />

AM 21. - 23. März 2014<br />

HALLE 9 | STAND E04/F04<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 3


<strong>Vorschau</strong><br />

AKADEMIE<br />

SEMINARE • SYMPOSIEN • MESSEN<br />

<strong>Podologie</strong>-Seminare 2014<br />

Kompetenzzentrum für<br />

podologische Weiterbildung<br />

Je Seminar 8 Fortbildungspunkte<br />

nach §125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V mit<br />

Zertifikat<br />

5 15.03.2014 Nagelerkrankungen <strong>und</strong><br />

Wachstumsstörungen bei<br />

Patienten durch ein diabetisches<br />

Fußsyndrom <strong>und</strong><br />

die podologische Intervention<br />

Elvi Foss<br />

Würzburg<br />

6 15.03.2014 Infizierter diabetischer Fuß<br />

Dr. med. Pierre Foss Würzburg<br />

7 27.09.2014 Umgang mit<br />

chronisch Kranken<br />

Elvi Foss<br />

Würzburg<br />

8 27.09.2014 Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Dermatologie<br />

Dr. med. Pierre Foss Würzburg<br />

9 25.10.2014 Diabetes Typ 1 <strong>und</strong> 2 bei<br />

Kindern/Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> die podologische<br />

Prävention<br />

Elvi Foss<br />

Weiskirchen/Saarland<br />

: 26.10.2014 Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Dermatologie<br />

Dr. med. Pierre Foss Weiskirchen/Saarland<br />

; 24.05.2014 Diabetespatienten mit<br />

Demenz in der<br />

podologischen Praxis<br />

Anke Niederau Düsseldorf<br />

< 13.09.2014 Diabetischer Kinderfuß<br />

Anke Niederau Düsseldorf<br />

1402004<br />

Alle Seminare mit<br />

vielen Patientenbeispielen<br />

aus der Praxis<br />

= 25.10.2014 Mykosen am<br />

diabetischen Fuß<br />

Anke Niederau Düsseldorf<br />

Gebühr: jeweils 119,– Euro zzgl. MwSt., inkl. Seminarunterlagen, -getränke <strong>und</strong> Mittagessen.<br />

Bei Buchung von zwei Seminaren 5% Rabatt, bei Buchung von 3 Seminaren 10% Rabatt.<br />

Dauer: jeweils ganztägig 9 bis 17 Uhr, je 8 UE mit umfangreichem Seminarskript<br />

8 Weiterbildungspunkte nach § 125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V mit Zertifikat<br />

Anmeldecoupon per Fax +49 89/31 89 05-53<br />

Anmeldung/Rücktritt: Gleich nach dem Erhalt Ihrer<br />

An mel dung senden wir Ih nen eine Eingangsbestätigung<br />

mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der<br />

Seminargebühr erhalten Sie zum Anmeldeschlusstermin<br />

eine Rechnung, die gleich zeitig als An melde be stätigung<br />

Anmeldung<br />

Hiermit melde ich mich<br />

verbindlich zu folgender<br />

Veranstaltung 2014 an:<br />

Seminar Nr.<br />

Seminar Nr.<br />

Seminar Nr.<br />

Seminar Nr.<br />

Ja, ich bin einverstanden,<br />

dass Sie mich ggf. per E-Mail/<br />

Telefon über weitere Verlagsangebote<br />

informieren.<br />

Ich bin <strong>Podologie</strong>-Abonnent/-in. K<strong>und</strong>ennummer <strong>und</strong> Gutscheine unbedingt bei Anmeldung angeben.<br />

Nachträgliche Gewährung von Rabatten ist ausgeschlossen.<br />

Ich bin rhw-Abonnent/-in.<br />

K<strong>und</strong>ennr.<br />

Name/Vorname<br />

Telefon/Fax<br />

Straße/Nr.<br />

Datum/Unterschrift<br />

dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss Ihre Teilnahme<br />

stor nieren, müssen wir die gesamte Gebühr<br />

in Rechnung stellen. Stor nie ren Sie Ihre Teil nahme vor<br />

dem Anmelde schluss, müs sen wir 25,– Euro Bearbeitungs<br />

ge bühr erheben.<br />

Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.<br />

PLZ/Ort<br />

E-Mail<br />

Zur Koordination von Fahrgemeinschaften bin ich mit der Weitergabe meiner<br />

Kontaktdaten ausschließlich an die anderen Kursteilnehmer einverstanden.<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die oben genannten Bedingungen zu Anmeldung <strong>und</strong> Rücktritt an.<br />

Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Er satzper<br />

son als Vertretung schicken.<br />

Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Podo<br />

logie<br />

<br />

Absage: Der Veranstalter<br />

Magical Media GmbH<br />

behält sich das Recht vor,<br />

die Se mi nare aus wichtigem<br />

Gr<strong>und</strong> ab zusagen.<br />

Änderungen <strong>und</strong> Irrtümer<br />

vor behalten.<br />

Ansprechpartner:<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon:<br />

(0 89) 31 89 05-15,<br />

Fax:<br />

(0 89) 31 89 05-53<br />

Coupon ausschneiden,<br />

ggf. kopieren <strong>und</strong><br />

e i n s e n d e n a n :<br />

vnm-Akademie,<br />

Postfach 60 06 62,<br />

81206 München


Inhalt<br />

Editorial<br />

Prophylaxe in der Praxis:<br />

Es geht auch um Sie! 3<br />

Aktuelles<br />

Termine 6<br />

Zu Gast im Hause Franz Lütticke:<br />

Beeindruckende Info-Veranstaltung für<br />

angehende Podologinnen 6<br />

Für die Nagelbehandlung:<br />

Innovative Entwicklung 7<br />

Die neue B/S-Spange Classic+:<br />

Mehr Breite – mehr Fläche – mehr Kraft 8<br />

BEAUTY DÜSSELDORF:<br />

Aktuelle Trends, innovative Methoden<br />

<strong>und</strong> interessantes Hintergr<strong>und</strong>wissen 9<br />

Im Fokus<br />

Ein schwieriges Thema:<br />

Diabetes mellitus <strong>und</strong> Pubertät 10<br />

Periphere arterielle Verschlusskrankheit/Teil II:<br />

Ein umfassendes Therapiekonzept ist wichtig! 14<br />

Für eine optimale Qualität Ihrer Praxis:<br />

Befragen Sie Ihre K<strong>und</strong>en! 16<br />

Für die Praxis<br />

Wenn die Nägel von einer<br />

Schuppenflechte betroffen sind:<br />

<strong>Nagelpsoriasis</strong> <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>behandeln</strong> 19<br />

Geschwollene Beine <strong>und</strong> Füße/Teil II:<br />

Hohes Ödemrisiko bei gestauten Venen 24<br />

Journal<br />

Herzlichen Glückwunsch zum<br />

Fußpflege-Jubiläum!<br />

Zehn Jahre Guderma 27<br />

„W<strong>und</strong>erpflanze“ Grüner Tee:<br />

Hautschutz von innen <strong>und</strong> außen 28<br />

Recht & Geld<br />

Interview:<br />

Vielfältiger Ges<strong>und</strong>heitsschutz 34<br />

Ausbildung & Job<br />

Machen Sie Ihre Praxis einzigartig<br />

<strong>und</strong> unverwechselbar/Teil II:<br />

Stets die K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Zielgruppen im Blick? 37<br />

Produkte<br />

Ab jetzt Cremeschaum & Naturkosmetik!<br />

Callusan NATURALE<br />

von Greppmayr GmbH 41<br />

Studie bestätigt Wirksamkeit<br />

Pact-Nagelpilztherapie<br />

von Hahn Medical Systems GmbH 41<br />

Pflege mit Grünem Tee<br />

PeclaSANUS ® mit Grüntee-Extrakt<br />

von Hellmut Ruck GmbH 41<br />

Angebote zum Frühling<br />

Baehr Aktuell<br />

von Gustav Baehr GmbH 41<br />

Umfassende Auswahl<br />

medCap-System<br />

von Busch & Co. KG 42<br />

Für Hygiene nach Plan<br />

Gerlach Autoklav SK07<br />

von Eduard Gerlach GmbH 42<br />

Impressum 42<br />

Titelbild: © Tomasz Papuga - Fotolia.com<br />

Sind die Nägel von einer Psoriasis befallen, ist das für die<br />

Betroffenen nicht nur eine psychische Belastung. Für sie,<br />

ebenso wie für Therapeuten ist die Behandlung eine Herausforderung.<br />

Lesen Sie alles Wichtige dazu ab S. 19.<br />

Dieser Ausgabe liegen jeweils eine Beilage der<br />

Firma Greppmayr GmbH, Neuried, des Verlages<br />

Health & Beauty, Karlsruhe, sowie des Verlages<br />

Neuer Merkur, München, bei. Wir bitten um fre<strong>und</strong>liche<br />

Beachtung.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 5


Aktuelles<br />

Termine<br />

14.03.–16.03.2014 Diabetes Messe<br />

Münster<br />

Messe mit Fachkongress<br />

Halle Münsterland<br />

Infos: Messe <strong>und</strong> Congress<br />

Centrum Halle Münsterland<br />

Telefon (02 51) 66 00–467<br />

www.diabetes-messe.com<br />

15.03.2014 Seminar: Nagelerkrankungen<br />

Würzburg <strong>und</strong> Wachstumsstörungen bei<br />

Patienten durch ein DFS <strong>und</strong><br />

die podologische Intervention<br />

Referentin: Elvi Foss<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon (089) 31 89 05–15<br />

E-Mail birgit.hemscheidt@<br />

vnmonline.de<br />

15.03.2014 Seminar: Infizierter diabeti-<br />

Würzburg scher Fuß<br />

Referent: Dr. med. Pierre<br />

Foss<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon (089) 31 89 05–15<br />

E-Mail birgit.hemscheidt@<br />

vnmonline.de<br />

21.03.–23.03.2014 BEAUTY INTERNATIONAL<br />

Düsseldorf Messe für Kosmetik, Fuß- <strong>und</strong><br />

Nailprofis/Messe Düsseldorf<br />

Infos: Messe Düsseldorf GmbH<br />

Telefon (02 11) 45 60–01<br />

E-Mail info@<br />

messe-duesseldorf.de<br />

17.05.–18.05.2014 COSMETICA<br />

Stuttgart<br />

Kosmetik-Fachmesse<br />

Messe Stuttgart<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–159<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

17.05.–18.05.2014 Gut zu Fuß<br />

Stuttgart<br />

Fachmesse für Fußpflege <strong>und</strong><br />

<strong>Podologie</strong> in der Neuen Messe<br />

Stuttgart<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

28.06.–29.06.2014 COSMETICA<br />

Frankfurt a. M. Kosmetik-Fachmesse<br />

Messe Frankfurt<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–159<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

10.10.–11.10.2014 Fuss 2014<br />

Kassel<br />

Fachmesse <strong>und</strong> Kongress für<br />

Podologen <strong>und</strong> Fußpfleger,<br />

Stadthalle Kassel<br />

Info: ZFD<br />

Telefon (0 25 91) 98 07 36–0<br />

E-Mail m.geismann@zfd.de<br />

Zu Gast im Hause Franz Lütticke:<br />

Beeindruckende Info-Veranstaltung für<br />

angehende Podologinnen<br />

D<br />

as Unternehmen<br />

Franz Lütticke, Hersteller<br />

der bekannten<br />

Fußpflegemarken Laufw<strong>und</strong>er<br />

® <strong>und</strong> Mykored ®<br />

ebenso wie von kosmetischen<br />

Pflegeprodukten,<br />

setzt auf Information<br />

beim Nachwuchs. So<br />

werden <strong>Podologie</strong>- <strong>und</strong><br />

Kosmetik-Schulen nicht<br />

nur zu Informationsveranstaltungen<br />

besucht;<br />

auf Wunschwerden auch<br />

informative Führungen<br />

durch das Unternehmen<br />

<strong>und</strong> die Produktion vor<br />

Ort angeboten. Verb<strong>und</strong>en<br />

ist der Besuch zudem<br />

mit einer Produkt-Präsentation,<br />

Informationen<br />

über wichtige Inhaltsstoffe<br />

sowie mit Tipps für<br />

das Verkaufsgespräch in<br />

der Praxis.<br />

Diese Möglichkeit nutzte im Januar ein<br />

Kurs der staatlich anerkannten Schule<br />

für <strong>Podologie</strong> am Forum Ges<strong>und</strong>heit in<br />

Schwerte. Gemeinsam mit ihrer Schulleiterin<br />

Anke Bohmeyer-Ludewig besuchten<br />

15 Schülerinnen das Unternehmen<br />

im sauerländischen Meinerzhagen.<br />

High-tech-Produktion<br />

Nach der Begrüßung <strong>und</strong> einer kurzen<br />

Einführung in die Produktpalette des<br />

Hauses durch Geschäftsführerin Sandra<br />

Lütticke, übernahm Produktionsleiter<br />

Dr. Olaf Thies die Führung durch die<br />

Herstellungsräume. Seine Ausführungen<br />

zu den verwendeten Roh- <strong>und</strong> Naturstoffen,<br />

zur Mischung, Abfüllung <strong>und</strong><br />

Verpackung der Rezepturen stießen auf<br />

reges Interesse bei den Besucherinnen.<br />

„Hinter die Kulissen zu schauen“ war<br />

für die Schülerinnen überaus spannend.<br />

Sie zeigten sich beeindruckt von Hightech<br />

<strong>und</strong> Know how, das dahintersteckt,<br />

bis eine Fußcreme in der Tube abgepackt<br />

ist. „Ich bin ganz überrascht, wie viele<br />

Maschinen hier stehen <strong>und</strong> wie sauber<br />

das alles ist,“ so eine der Teilnehmerinnen<br />

nach Ende der Besichtigungstour<br />

durch die Produktionsanlage <strong>und</strong> Räumlichkeiten<br />

für den Vertrieb, die erst im<br />

vergangenen Jahr erheblich erweitert<br />

wurden. Aber auch die Tatsache, dass<br />

das Unternehmen mit seinen Produkten<br />

nicht nur nahezu in<br />

ganz Europa präsent<br />

ist, sondern diese beispielsweise selbst<br />

nach Russland liefert– natürlich in der<br />

jeweiligen Sprache beschriftet – beeindruckte<br />

die Besucherinnen.<br />

Nach der Führung gab es dann erst einmal<br />

ein Mittagessen zur Stärkung, bevor<br />

es mit dem Programm weiterging. In<br />

dem anschließenden Vortrag von Dr. Olaf<br />

Thies standen dabei die Produkte der<br />

Laufw<strong>und</strong>er ® -<strong>und</strong> Mykored ® -Serie im<br />

Mittelpunkt. Er informierte nicht nur über<br />

Inhaltsstoffe <strong>und</strong> ihre Wirkung, sondern<br />

auch über Anwendungstests <strong>und</strong> naturwissenschaftliche<br />

Untersuchungen sowie<br />

über die Darreichungsformen.<br />

Als Betriebswirtin <strong>und</strong> Diplom-Kosmetikerin<br />

weiß Sandra Lütticke, wie wichtig<br />

das Verkaufsgespräch auch in der podologischen<br />

Praxis ist. „Doch gerade hier<br />

tun sich viele schwer“, berichtet sie. Deshalb<br />

waren auch Informationen <strong>und</strong><br />

Tipps, wie man hier Hemmschwellen<br />

abbaut <strong>und</strong> ein Verkaufsgespräch professionell<br />

führt, ein Thema der Veranstaltung,<br />

durch das Sandra Lütticke als<br />

Marketingleiterin des Unternehmens gekonnt<br />

führte.<br />

Und natürlich fehlte zum Abschluss auch<br />

nicht ein Einkauf zu Sonderkonditionen<br />

im Verkaufsraum des Unternehmens.<br />

– Eine r<strong>und</strong>herum gelungene Veranstaltung,<br />

so das einhellige Fazit, als die Schülerinnen<br />

mit vielen Informationen <strong>und</strong><br />

Eindrücken am Nachmittag die Heimreise<br />

antraten!<br />

red<br />

Fotos: © Barbara von Wirth)<br />

6 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Für die Nagelbehandlung:<br />

Innovative Entwicklung<br />

Schon eine einzige Behandlung<br />

mit dem Arkada Würfel<br />

reicht aus, um eine erfolgreiche<br />

Nagelkorrektur zu erreichen.<br />

Die Behandlungsdauer<br />

beträgt r<strong>und</strong> 30 bis 40<br />

Minuten. Als erste Praxis in<br />

Deutschland durften wir die<br />

Arkada Methode des Erfinders<br />

Adrian Arkada – der schon<br />

zwei Jahre damit Erfahrung<br />

hat – erlernen <strong>und</strong> sind begeistert<br />

von dem Erfolg. Bei<br />

dieser Methode werden die gesamte<br />

Nagelplatte <strong>und</strong> nicht<br />

nur einzelne Stellen bearbeitet.<br />

Dadurch wird für die Platte<br />

der Weg für das ges<strong>und</strong>e<br />

Wachstum des Nagels freigelegt<br />

<strong>und</strong> der Widerstand des<br />

Nagelfalzes beseitigt. So formt<br />

man Nagelplatte <strong>und</strong> Nagelfalz<br />

gleichzeitig.<br />

Man greift auf diese Behandlung<br />

vor allem als Alternative<br />

zur chirurgischen Intervention<br />

oder nach erfolglosen Eingriffen<br />

(zum Beispiel einer<br />

Emmert-Plastik) zurück. Für<br />

diejenigen, die bereits alle<br />

Methoden ausprobiert haben<br />

<strong>und</strong> keine gewünschten Ergebnisse<br />

erzielen konnten,<br />

bietet der Arkada Würfel die<br />

dauerhafte Lösung bei entsprechenden<br />

Nagelproblemen.<br />

Die Behandlung ist schmerzfrei<br />

<strong>und</strong> die Beschwerden verschwinden<br />

unmittelbar danach.<br />

Auch lässt sich gleich<br />

ein sehr guter ästhetischer Effekt<br />

erzielen. Für die Rekonstruktion<br />

des Nagels ist unter<br />

Umständen der anschließende<br />

Einsatz von Acryl erforderlich.<br />

Die Arkada Methode kann nur<br />

von speziell geschulten Fußspezialisten<br />

durchgeführt<br />

werden. Wer Interesse an dieser<br />

Methode hat, kann sich<br />

unter www.arkadasmethod.<br />

com/promopack mit dem dazugehörigen<br />

Code AM2013US<br />

einwählen <strong>und</strong> die Anwendung<br />

im Detail anschauen.<br />

Unter www.arkadasmethode.<br />

de sind zudem weitere Informationen<br />

abrufbar. Wer Interesse<br />

an einer Vorführung hat,<br />

kann sich unter www.psc-ug.<br />

de/arkada anmelden. Informationen<br />

sind außerdem erhältlich<br />

bei: PSC Podologisches<br />

SchulungsCentrum, Stettinerstr.<br />

3, 93073 Neutraubling,<br />

Telefon (0 94 01) 52 29 44,<br />

E-Mail info@psc-ug.de. red<br />

Nagel in Bearbeitung mit dem Arkada Würfel.<br />

Bef<strong>und</strong> vor <strong>und</strong> nach der Behandlung.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 7


Aktuelles<br />

Breitenvergleich zwischen der<br />

Classic <strong>und</strong> Classic+<br />

Die neue B/S-Spange Classic+:<br />

Mehr Breite – mehr Fläche – mehr Kraft<br />

Kein Zweifel: Die vor über<br />

25 Jahren von Fußpfleger<br />

<strong>und</strong> Podologe Bernd Stolz in<br />

Amberg erf<strong>und</strong>ene B/S-Spange<br />

hat eine echte Erfolgsgeschichte.<br />

Sein für die damalige<br />

Zeit gänzlich neuer Denkansatz,<br />

eingewachsene Nägel<br />

mit Hilfe drahtloser Spangen<br />

aus Spezialkunststoff schmerzfrei<br />

zu korrigieren, hat über<br />

die Jahrzehnte hinweg zahllosen<br />

Betroffenen geholfen;<br />

nicht nur hier in Deutschland,<br />

sondern in über 40 Ländern<br />

weltweit. Jetzt bietet die Bernd<br />

Stolz GmbH eine konsequent<br />

durchdachte Alternative zur<br />

erfolgreichen <strong>und</strong> weiterhin<br />

erhältlichen Classic an. Ihr Name:<br />

Classic+.<br />

An der prinzipiellen Wirkweise<br />

hat sich dabei nichts geändert.<br />

Dafür umso mehr an deren<br />

Intensität.<br />

Was genau bedeutet<br />

„Mehr Breite“?<br />

Die vielen vertraute B/S Spange<br />

Classic verfügt über eine<br />

standardisierte Breite von<br />

exakt 3 mm. Dieses Maß hat sich<br />

in der Praxis bewährt – als bestmöglicher<br />

Kompromiss in Bezug<br />

auf die präzise, schnelle<br />

Applikation durch die Anwender,<br />

auf die Elastizität <strong>und</strong><br />

Spannkraft des Materials wie<br />

auch den maximalen Tragekomfort<br />

für die Patienten. Die<br />

jetzt präsentierte B/S-Spange<br />

Classic+ wurde – bei unveränderter<br />

Länge – spürbar verbreitert<br />

<strong>und</strong> misst exakt 4 mm.<br />

Diese Veränderung der Proportion<br />

hat keinen Einfluss auf den<br />

Applikationsverlauf der Spange.<br />

Das Plus an Breite ist in der<br />

praktischen Anwendung nicht<br />

nur problemlos, es bietet aufgr<strong>und</strong><br />

der gewachsenen Größe<br />

logischerweise ein noch besseres<br />

Handling.<br />

Wie wirkt sich das Plus<br />

an Fläche aus?<br />

Die Rechnung ist einfach: 30<br />

Prozent mehr Breite bedeuten<br />

30 Prozent mehr verfügbare<br />

Klebefläche <strong>und</strong> damit natürlich<br />

auch eine entsprechend<br />

intensivere Verbindung zwischen<br />

der Spange <strong>und</strong> dem<br />

mit ihr zu <strong>behandeln</strong>den Nagel.<br />

Logische Folge ist ein Plus<br />

an Kraftentfaltung im gleichen<br />

Verhältnis.<br />

Die Verbreiterung der Spange<br />

ist aus der Erkenntnis heraus<br />

entstanden, dass die Kraft nicht<br />

nur wohldosiert übertragen<br />

werden soll, sondern dabei<br />

auch maximale Sicherheit in<br />

puncto Haftung auf dem Nagel<br />

gegeben sein muss. Dazu<br />

Bernd Stolz: „Erhebliche Krafterhöhung<br />

durch das definierte<br />

Verbreitern der B/S-Spange<br />

zu erzielen ist so einfach wie<br />

genial. Wir waren uns dabei<br />

durchaus bewusst, dass jede<br />

f<strong>und</strong>amentale Veränderung<br />

eines jahrzehntelang bewährten<br />

Produktes mit einer gewissen<br />

Vorsicht zu genießen ist.<br />

Doch in diesem Fall haben uns<br />

die Vorteile einfach überzeugt.“<br />

Auch bisher hatten Anwender<br />

der B/S-Spange die Wahl<br />

zwischen der „normalen“<br />

Classic <strong>und</strong> einer kräftigeren<br />

Variante. Allerdings war hier<br />

der Denkansatz ein völlig anderer.<br />

Das Plus an Kraft wurde<br />

allein durch die Materialstärke<br />

erzeugt. Diese war um<br />

etwa 20 Tausendstel Millimeter<br />

dicker ausgeführt. Das Mehr<br />

an Kraft musste hier also auf<br />

der gleichen Gr<strong>und</strong>fläche erzeugt,<br />

fixiert <strong>und</strong> weitergegeben<br />

werden.<br />

Wo ist es ratsam, mit<br />

mehr Kraft zu arbeiten?<br />

Fakt ist: Die Classic+ wird dort<br />

bevorzugt eingesetzt werden,<br />

wo es um die Korrektur besonders<br />

kräftiger, eingewachsener<br />

Nägel geht. Fußprofis erhalten<br />

damit die Möglichkeit,<br />

sich je nach Beschaffenheit des<br />

betroffenen Nagels zwischen<br />

Standard <strong>und</strong> Plus zu entscheiden.<br />

Der Hersteller weist in<br />

der Anwenderinformation explizit<br />

darauf hin, dass beim<br />

Einsatz der Classic+ deren Wirkung<br />

mit den Patienten besprochen<br />

werden sollte; <strong>und</strong><br />

zwar konkret die unter Umständen<br />

auftretenden Zugschmerzen<br />

oder sonstige mögliche<br />

Beschwerden, bedingt<br />

durch die erhöhte Kraftwirkung<br />

der Spange.<br />

Wichtig zu wissen: Die Classic+<br />

wird ausschließlich in der<br />

2012 im Markt eingeführten<br />

Magnet-Ausführung angeboten.<br />

Allerdings lässt auch sie<br />

sich problemlos mit dem Stahlapplikator<br />

auf den Nagel aufbringen.<br />

Für alle Anwender,<br />

die sich (noch) nicht umstellen<br />

möchten, ist also in diesem<br />

Fall kein Lernprozess erforderlich.<br />

Zudem ist auch eine<br />

Verwechslung beider Varianten<br />

ausgeschlossen. Denn neben<br />

dem deutlich sichtbaren<br />

Unterschied in der Breite ist das<br />

rote Pluszeichen ein weiteres,<br />

unübersehbares Merkmal.<br />

Starkes Material, logisches<br />

Funktionsprinzip<br />

Auch die B/S-Spange Classic+<br />

wird aus einem speziellen<br />

Glasfaser-Kunststoff bis<br />

auf 2/1000 mm Stärke genau<br />

gefräst. Dieses Material erfüllt<br />

die hohen, definierten spezifischen<br />

Kriterien in Bezug auf<br />

Stabilität <strong>und</strong> Elastizität wie<br />

auch auf die individuelle Anpassung<br />

durch den Anwender.<br />

Computergestütztes Prüfen<br />

der Biegefestigkeit wie<br />

auch das permanente Testen<br />

der Klebekraft sind daher<br />

Standard.<br />

Funktionell entspricht die in<br />

sechs Größen gefertigte Spange<br />

einer Blattfeder. Das heißt:<br />

Durch das Aufbringen der planen<br />

Spange auf den gebogenen,<br />

eingewachsenen Nagel<br />

überträgt diese ihre eigenen<br />

Rückstellkräfte auf den Nagel.<br />

So wird der Nagel sanft,<br />

aber sorgsam aus dem seitlichen<br />

Nagelfalz herausgehoben.<br />

Das physikalische Gesetz<br />

von Druck <strong>und</strong> Gegendruck<br />

stellt sich dabei automatisch<br />

korrekt ein. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter www.<br />

bs-spange.de.<br />

red<br />

8 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


BEAUTY DÜSSELDORF:<br />

Aktuelle Trends, innovative Methoden<br />

<strong>und</strong> interessantes Hintergr<strong>und</strong>wissen<br />

Diesen Monat treffen sich<br />

wieder die Profis aus den<br />

Bereichen Kosmetik, Fuß, Nail,<br />

Wellness <strong>und</strong> Spa zur internationalen<br />

Messe BEAUTY<br />

DÜSSELDORF. Neben Präsentationen<br />

der 1.250 Aussteller<br />

<strong>und</strong> Marken gibt es<br />

natürlich auch in diesem Jahr<br />

ein Weiterbildungsangebot<br />

mit über 100 Veranstaltungen<br />

in den Messehallen 9 bis 12.<br />

Im Trend Forum <strong>behandeln</strong><br />

namhafte Referenten <strong>und</strong><br />

Branchenexperten die unterschiedlichen<br />

Aspekte der professionellen<br />

Kosmetik. In den<br />

jeweils einstündigen Fachvorträgen<br />

(Halle 10) informieren<br />

sie die Besucher über Themen<br />

wie „Prävention <strong>und</strong> Anti-<br />

Aging – Nahrungsergänzungsmittel<br />

auf dem Prüfstand“,<br />

„Power durch Persönlichkeit“,<br />

„Spannungsverlust – neue Forschungsergebnisse<br />

zur atrophischen<br />

Haut“ oder „Erfolgsformel<br />

Wirkstoffe – auf dem<br />

neuesten Stand mit der EU-<br />

Verordnung“. Die Vorträge<br />

können ohne Voranmeldung<br />

<strong>und</strong> ohne zusätzliche Kosten<br />

besucht werden.<br />

Für Fußprofis: Ergonomie<br />

am Arbeitsplatz<br />

Alles r<strong>und</strong> um die podologische<br />

Praxis sowie um kosmetische<br />

Fußpflege bietet der<br />

Fachbereich Fuß in Halle 9.<br />

Mit dem Fachprogramm am<br />

„Treffpunkt Fuß“ setzt der Zentralverband<br />

der Podologen<br />

<strong>und</strong> Fußpfleger Deutschlands<br />

e.V. (ZFD), als Partner der<br />

Messe Düsseldorf, auf ein praxisorientiertes<br />

Fortbildungsangebot.<br />

Da Podologen <strong>und</strong> Fußpfleger<br />

überwiegend in sitzender<br />

<strong>und</strong> statischer Körperhaltung<br />

arbeiten, widmet sich das Sonderthema<br />

der „Ergonomie am<br />

Arbeitsplatz“. Messebesucher<br />

finden direkt am Treffpunkt<br />

Fuß praktische Tipps <strong>und</strong> Anregungen<br />

zu einem ergonomischen<br />

Arbeitsumfeld sowie<br />

zur richtigen Körperhaltung.<br />

In Kooperation mit dem Deutschen<br />

Wellness Verband werden<br />

im Rahmen der Sonderschau<br />

AQUAMENTAL SPA<br />

völlig neue Raumkonzepte<br />

<strong>und</strong> Interpretationen des Elements<br />

Wasser vorgestellt. Hier<br />

schaffen Licht <strong>und</strong> Akustik<br />

Realitätsräume, die in der Kombination<br />

neuartige therapeutische<br />

Wirkungsweisen nutzen<br />

<strong>und</strong> zu völliger Tiefenentspannung<br />

führen. – Und dies<br />

sind nur einige der Highlights<br />

der diesjährigen BEAUTY<br />

DÜSSELDORF.<br />

Ein Ticket – voller<br />

Service!<br />

Fachbesucher können sich bereits<br />

vorab auf www.beauty.de<br />

registrieren. Danach ist auch<br />

der Kauf von eTickets möglich.<br />

Die Tageskarte kostet 30<br />

Euro, die Zweitages-Karte 45<br />

Euro. Und das Beste: Im Ticketpreis<br />

ist alles inklusive. Und<br />

das gibt es nur in Düsseldorf!<br />

Ein Ticket – ein Preis: Dazu<br />

gehören der Besuch der Fachmesse<br />

<strong>und</strong> die Teilnahme am<br />

Fachprogramm sowie die Garderoben-<br />

<strong>und</strong> Gepäckaufbewahrung,<br />

das Messejournal,<br />

Kinderbetreuung <strong>und</strong> die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel im<br />

Großraum Düsseldorf.<br />

Die BEAUTY DÜSSELDORF<br />

ist von Freitag bis Sonntag,<br />

den 21. bis 23. März 2014 von<br />

9 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere<br />

<strong>und</strong> aktuelle Informationen<br />

gibt es auf www.beauty.de<br />

oder bei der BEAUTY-Hotline<br />

(02 11) 45 60 76 02. red<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 9<br />

PACT<br />

®<br />

Nagelpilz Therapie<br />

Fortbildungstermine 2014!<br />

•<br />

12.04.2014<br />

Tübingen<br />

•<br />

24.05.2014<br />

Neutraubling<br />

•<br />

12.07.2014<br />

Göttingen<br />

•<br />

18.10.2014 Hamburg<br />

•<br />

15.11.2014 Reichenbach<br />

Neue Studien bestätigen Wirksamkeit<br />

Die Universität Tübingen hat in klinischen Studien die Wirksamkeit<br />

der Photo-aktivierten Therapie PACT ® geprüft. Fazit: „Sowohl in<br />

der Flüssigkeit als auch im Onychomykosemodell osemodell (Pilze im Nagel-<br />

material) <strong>und</strong> am Patienten mit distaler Onychomykose ose zeigt sich<br />

eine fungizide Wirkung.“<br />

Literatur: „Photoaktivierte Chemotherapie der Onychomykose“ ose“ Schaller M., Schynowski F.,<br />

Mehra T., JDDG Supplement 2.<br />

2013 (Band 11).<br />

So funktioniert PACT ®<br />

Nach üblicher Vorbehandlung werden die pilzbefallenen Nägel<br />

<strong>und</strong> die Nagelmatrix mit einem lichtaktivierbaren Farbstoff<br />

(PACT ® Onychomykose ose Gel) angefärbt (10 min. Einwirkzeit) <strong>und</strong><br />

dadurch selektiv empfindlich für Licht.<br />

Durch eine 10 min. Belichtung<br />

mit dem PACT ®<br />

MED Phototherapie-Gerät werden die Pilze<br />

<strong>und</strong> andere Erreger abgetötet.<br />

Hahn Medical Systems GmbH<br />

Paul-Ehrlich-Straße 11<br />

72076 Tübingen, Germany<br />

Fon +49 70 71 9 75 57 500<br />

Fax +49 70 71 9 75 57 550<br />

www.hahnmedicalsystems.com


Im Fokus<br />

Ein schwieriges Thema:<br />

Diabetes mellitus <strong>und</strong><br />

Pubertät<br />

Von Lina Heidenreich-Vogt, Podologin, Lüdinghausen<br />

Gerade für Jugendliche, die sich mitten in der<br />

pubertären Entwicklungsphase befinden, ist es<br />

schwierig, mit der Diagnose „Diabetes mellitus“<br />

umzugehen. Dabei geht es nicht nur um die rein<br />

physische Problematik von Insulinmangel <strong>und</strong> Blutzuckereinstellung,<br />

sondern insbesondere auch<br />

um die seelischen Folgen <strong>und</strong> Konflikte der Jugendlichen<br />

im Zusammenhang mit der chronischen<br />

Stoffwechselerkrankung. Für die podologische<br />

Behandlung jugendlicher Diabetiker ist es<br />

deshalb nützlich, über mögliche psychische Hintergründe<br />

mangelnder Compliance – auch in<br />

puncto Fußges<strong>und</strong>heit – informiert zu sein.<br />

<strong>Podologie</strong>-Forum für Facharbeiten<br />

Zirka eines von 600 Kindern<br />

erkrankt jährlich<br />

hierzulande an Diabetes<br />

mellitus; <strong>und</strong> Schätzungen<br />

zufolge müssen in Deutschland<br />

r<strong>und</strong> 25.000 bis 30.000<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mehrmals<br />

täglich ihren Blutzucker<br />

messen, Kohlenhydrate berechnen<br />

<strong>und</strong> Insulin spritzen.<br />

Bei Jugendlichen <strong>und</strong> Kindern<br />

tritt vorwiegend der Typ-1-<br />

F<strong>und</strong>iertes theoretisches Wissen ebenso wie die Fähigkeit,<br />

dieses vermitteln zu können, ist unerlässlich für die Aufklärung<br />

<strong>und</strong> Information der Patienten. Um zu zeigen, was gute Ausbildung<br />

<strong>und</strong> engagiertes Lernen heißt, werden in der Zeitschrift<br />

<strong>Podologie</strong> in loser Folge besonders gute Facharbeiten<br />

aus den Bereichen <strong>Podologie</strong> <strong>und</strong> Diabetologie von Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern veröffentlicht.<br />

Der hier abgedruckte Artikel ist eine gekürzte Version der<br />

Facharbeit von Lina Heidenreich-Vogt, die an der Akademie<br />

für Ges<strong>und</strong>heitsberufe am Mathias-Spital in Rheine im Rahmen<br />

ihrer Ausbildung zur Podologin entstand.<br />

Gern können interessierte Schulen/Autoren unter folgender<br />

Adresse mit unserer Redaktion Kontakt aufnehmen:<br />

Barbara von Wirth, Telefon (0 23 02) 2 02 27 59, E-Mail<br />

bvwirth@t-online.de<br />

Diabetes auf. Doch es besteht<br />

auch die Möglichkeit, schon<br />

in jungen Jahren an Diabetes<br />

mellitus Typ 2 zu erkranken<br />

(s. hierzu den Kasten auf S. 12).<br />

Denn die Ursachen für den<br />

Typ-2-Diabetes sind – neben<br />

einer genetischen Disposition<br />

– Bewegungsmangel <strong>und</strong><br />

Übergewicht. Hier kann zunächst<br />

eine Veränderung des<br />

Lebensstils mit Diät, Gewichtsreduktion<br />

<strong>und</strong> regelmäßiger<br />

körperlicher Betätigung therapeutisch<br />

wirkungsvoll sein.<br />

Sollten sich die Blutzuckerwerte<br />

dadurch nicht senken<br />

lassen, wird in der Regel zunächst<br />

eine orale Therapie mit<br />

Tabletten verordnet.<br />

Beim Typ-1-Diabetes ist der<br />

Jugendliche aufgr<strong>und</strong> eines<br />

absoluten Insulinmangels sofort<br />

auf eine konsequente Insulintherapie<br />

angewiesen. Da<br />

er die Dosierung des<br />

Insulins unter anderem<br />

an seine Ernährung<br />

<strong>und</strong> körperlichen<br />

Aktivitäten anpassen<br />

muss, wird<br />

unter Umständen eine<br />

mehrfache Blutzuckerkontrolle<br />

(bis<br />

zu achtmal täglich<br />

<strong>und</strong> sogar noch mehr)<br />

erforderlich. Regelmäßige<br />

Bewegung<br />

sowie eine ges<strong>und</strong>e,<br />

der Stoffwechselstörung<br />

angepasste Ernährung<br />

können außerdem<br />

helfen, den<br />

Blutzuckerspiegel zu<br />

regulieren. Dies erfordert<br />

allerdings nicht<br />

nur die Akzeptanz<br />

der Erkrankung, sodern<br />

auch ein hohes<br />

Maß an Disziplin.<br />

Doch gerade Jugendliche gehören<br />

mit zu der am schwersten<br />

zu <strong>behandeln</strong>den Patientengruppe.<br />

Denn der zur Pubertät<br />

gehörende natürliche<br />

Wunsch nach mehr Freiheit<br />

wird durch die Abhängigkeit<br />

vom Insulin begrenzt. Zudem<br />

nimmt mit dem hormonellen<br />

Wandel auch das Risikoverhalten<br />

zu.<br />

Sexualhormone wirken<br />

auf den Insulinspiegel<br />

Gerade in der Pubertät ist es<br />

eine große Herausforderung,<br />

den Blutzuckerspiegel in der<br />

Waage zu halten. Denn die<br />

Drüsen <strong>und</strong> Hormone im Körper<br />

sind in dieser Zeit besonders<br />

aktiv. Hinzu kommt, dass<br />

Jugendliche mit Typ-1-Diabe-<br />

Fortsetzung auf S. 12<br />

(Foto: © JPC-PROD - Fotolia.com)<br />

10 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Im Fokus<br />

Fortsetzung von S. 10<br />

Wichtig ist für die Jugendlichen<br />

auch, über die physiologischen<br />

Zusammenhänge<br />

der Erkrankung gut<br />

Bescheid zu wissen<br />

tes in der Regel einen relativ<br />

labilen Stoffwechsel haben<br />

<strong>und</strong> die Blutzuckerwerte entsprechend<br />

extremer schwanken<br />

als zuvor. Dies liegt ganz<br />

wesentlich an der hormonellen<br />

Umstellung: Die Sexualhormone<br />

bremsen die Insulinempfindlichkeit;<br />

<strong>und</strong> deren bis<br />

zum Eintritt der Geschlechtsreife<br />

sehr unregelmäßige Freisetzung<br />

sorgt mit für einen unvorhersehbaren<br />

Anstieg <strong>und</strong><br />

Abfall des Blutzuckers. So<br />

werden beispielsweise häufig<br />

gerade in den frühen Morgenst<strong>und</strong>en<br />

vermehrt Hormone<br />

ins Blut abgegeben, die den<br />

Blutzuckerspiegel erst recht<br />

ansteigen lassen.<br />

Auch Stress hat<br />

Auswirkungen<br />

Aber auch Stress spielt in der<br />

Phase des Erwachsenwerdens<br />

eine erhebliche Rolle. Die Findung<br />

der eigenen Identität,<br />

Diabetes mellitus<br />

Bei dem Begriff Diabetes mellitus handelt es sich um einen Sammelbegriff<br />

für verschiedene Krankheitsbilder, denen allen eine<br />

chronische Störung des Glukosestoffwechsels mit dem Leitsymptom<br />

Hyperglykämie (Blutzuckererhöhung) zugr<strong>und</strong>e liegt.<br />

In der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) liegen r<strong>und</strong> eins bis zwei<br />

Millionen Langerhans-Inseln mit Hormon-produzierenden Zellen.<br />

Während die b-Zellen Insulin herstellen, liefern die a-Zellen<br />

dessen Gegenspieler Glukagon, dessen Hauptaufgabe die Erhöhung<br />

des Blutzuckerspiegels ist. Insulin bewirkt unter anderem<br />

die Aufnahme von Glukose (Traubenzucker) aus dem Blut<br />

in die Körperzellen. Kann der mit der Nahrung aufgenommene<br />

Zucker nicht adäquat in die Zellen abtransportiert werden,<br />

führt dies zur Erhöhung des Blutzuckerspiegels, da die Glukose<br />

im Blut verbleibt. Dies ist der Fall, wenn zu wenig oder gar<br />

kein Insulin mehr produziert wird, oder wenn die Körperzellen<br />

auf das vorhandene Hormon nicht mehr ausreichend reagieren<br />

können. Bei der Stoffwechselstörung Diabetes wird unterschieden<br />

in:<br />

Diabetes mellitus Typ 1: Wurde früher auch als „Jugenddiabetes“<br />

oder „juveniler Diabetes“ bezeichnet, da er in der Regel<br />

vor dem 40. Lebensjahr auftritt. Ursache ist eine Autoimmunerkrankung,<br />

bei der die b-Zellen vollständig zerstört werden.<br />

In der Folge kommt es zum absoluten Insulinmangel <strong>und</strong> zur<br />

Hyperglykämie.<br />

Diabetes mellitus Typ 2: Ehemals auch „Altersdiabetes“ genannt.<br />

Typisch ist hier eine verminderte Insulinempfindlichkeit<br />

der Körperzellen, wodurch ein erhöhter Insulinbedarf bzw. eine<br />

gesteigerte Insulinproduktion entsteht. Dies wiederum führt im<br />

Laufe der Zeit zu einer Erschöpfung der b-Zellen. Insgesamt<br />

liegt ein relativer Insulinmangel vor. Oft verläuft der Typ 2-Diabetes<br />

anfänglich symptomlos <strong>und</strong> wird zufällig im Rahmen einer<br />

ärztlichen Routineuntersuchung diagnostiziert.<br />

die Loslösung vom Elternhaus,<br />

das Austesten von Grenzen,<br />

dazu häufig eine erhebliche<br />

Selbstunsicherheit <strong>und</strong> Empfindlichkeit<br />

lassen ständig<br />

Konflikte im familiären <strong>und</strong><br />

schulischen Bereich entstehen.<br />

Damit steigen auch die<br />

Stresshormone, was wiederum<br />

zu einer Erhöhung des<br />

Blutzuckerspiegels führt. Darüber<br />

hinaus wird durch akuten<br />

Stress die Blutzuckereinstellung<br />

verschlechtert <strong>und</strong><br />

der Insulinbedarf steigt. Zwar<br />

haben auch Jugendliche ohne<br />

eine Diabetes-Erkrankung<br />

in der Pubertät mit den genannten<br />

Stress auslösenden<br />

Faktoren zu kämpfen, doch<br />

bei ihnen sorgen natürliche<br />

Mechanismen für eine normale<br />

Regulation des Blutzuckers.<br />

Auch sie geraten durchaus<br />

in eine sogenannte Null-<br />

Bock-Haltung oder haben mit<br />

depressiven Verstimmungen<br />

zu kämpfen. Bei jugendlichen<br />

Diabetes-Patienten können<br />

diese jedoch sehr viel stärker<br />

ausgeprägt sein, haben sie<br />

doch zusätzlich ihren Diabetes<br />

zu kontrollieren. Derartige<br />

Belastungen führen nicht<br />

selten zu einer Vernachlässigung<br />

der Therapie <strong>und</strong> dadurch<br />

zu noch häufigeren Schwankungen<br />

des Blutzuckerspiegels.<br />

Folge davon ist unter<br />

Umständen das Gefühl, die<br />

Krankheit nicht in den Griff zu<br />

bekommen. Daraus können<br />

Mutlosigkeit <strong>und</strong> Resignation<br />

resultieren.<br />

Das soziale Umfeld<br />

spielt eine wichtige Rolle<br />

Verständlicherweise halten<br />

sich die meisten Jugendlichen<br />

am liebsten unter Gleichaltrigen<br />

auf, finden sie doch dort<br />

alles das, was sie besonders<br />

beschäftigt. Aber hierbei ergeben<br />

sich für an Diabetes erkrankte<br />

Jugendliche erneut<br />

Probleme. Oft ist es der Fall,<br />

dass ihnen ihre Erkrankung<br />

peinlich ist <strong>und</strong> sie diese deshalb<br />

verheimlichen oder gar<br />

ignorieren. So akzeptiert Untersuchungen<br />

zu Folge nur etwa<br />

ein Fünftel der Betroffenen<br />

die Tatsache, dass die Krankheit<br />

ein geeignetes Management<br />

erfordert. Auch wenn die<br />

Jugendlichen in einer größeren<br />

Gruppe unterwegs oder<br />

abends zu Besuch in der Diskothek<br />

sind, wird das Testen<br />

des Blutzuckerwertes hintenangestellt<br />

<strong>und</strong> erst dann Insulin<br />

gespritzt, wenn es den anderen<br />

nicht auffällt. Manchmal<br />

wird sogar gänzlich darauf<br />

verzichtet, um nicht als Außenseiter<br />

zu gelten <strong>und</strong> ausgegrenzt<br />

zu werden. Dieser Umgang<br />

mit der Erkrankung kann<br />

zu einem durchaus schwerwiegenden<br />

Problem werden,<br />

da die Gefahr der Unterzuckerung<br />

besteht.<br />

Schwierig gestaltet sich häufig<br />

auch die Situation mit den<br />

Eltern. Die Pubertät setzt viele<br />

Familien hohen Belastungsproben<br />

aus – selbst ohne ein<br />

krankes Kind. Denn die Jugendlichen<br />

wünschen sich zunehmend<br />

mehr Freiraum <strong>und</strong><br />

wollen Neues ausprobieren,<br />

was nicht immer auf Gegenliebe<br />

bei den Eltern stößt.<br />

Noch schwieriger wird das Zusammenleben,<br />

wenn die Tochter<br />

oder der Sohn an Diabetes<br />

erkrankt sind. Eltern neigen<br />

dann zu einer verstärkten Fürsorge,<br />

fragen immer wieder<br />

nach den Blutzuckerwerten,<br />

kontrollieren diese häufiger<br />

als nötig bzw. von den Jugendlichen<br />

erwünscht ist. So gibt<br />

es typische Konfliktursachen<br />

<strong>und</strong> Konfliktverstärker, wie etwa<br />

Warum-Fragen („Warum<br />

tust du nicht …?“), Vorwürfe<br />

(„Schon wieder …“), heftige<br />

Reaktionen der Eltern („Ich<br />

werde noch wahnsinnig mit<br />

dir!“) oder gar strenge Strafen.<br />

Aus Angst <strong>und</strong> Sorge fällt<br />

es vielen Eltern hier besonders<br />

schwer, den nötigen Freiraum<br />

zu geben, der für die<br />

Entwicklung wichtig ist.<br />

Helfen – aber wie?<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten für<br />

das soziale Umfeld, an Diabetes<br />

erkrankte Jugendliche<br />

zu unterstützen. Welche Vorgehensweise<br />

angebracht ist,<br />

lässt sich nicht pauschal beantworten.<br />

Manchmal ist es<br />

beispielsweise sinnvoller zu<br />

schweigen, als an die Vernunft<br />

12 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Hautinfektionen<br />

diabetische Retinopathie<br />

(Grafik: © rob3000 - Fotolia.com)<br />

Lipidbalm<br />

<br />

Arteriosklerose<br />

diabetische Nephropathie<br />

Koronare Herzkrankheit<br />

<br />

<br />

Fettleber<br />

Osteoporose<br />

Komplikationen <strong>und</strong> Folgeerkrankungen<br />

Mit der Manifestation des Diabetes mellitus besteht für den Patienten<br />

das Risiko zweier Akutkomplikationen: die Hyper- <strong>und</strong><br />

Hypoglykämie. Als typische Symptome einer ausgeprägten<br />

Hyperglykämie zeigen sich vermehrter Harndrang (Polyurie),<br />

starkes Durstgefühl, M<strong>und</strong>trockenheit, Übelkeit, Erbrechen sowie<br />

Kraftlosigkeit (Asthenie), Schwindel (Vertigo), Verwirrtheit,<br />

Sehstörungen bis hin zum diabetischen Koma. Hierbei handelt<br />

es sich um einen akut lebensbedrohlichen Zustand, der mit Bewusstlosigkeit<br />

<strong>und</strong> Krämpfen einhergeht.<br />

Bei der Unterzuckerung kommt es zu Heißhunger, Übelkeit,<br />

Erbrechen, Schwächeanfällen, Nervosität, Schwitzen (bei der<br />

Hyperglykämie ist die Haut trocken), Tachykardie, Tremor <strong>und</strong><br />

Weitstellung der Pupillen (Mydriasis) bis hin zu Bewusstlosigkeit<br />

(hypoglykämischer Schock).<br />

Die Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus werden in „Makroangiopathien“<br />

<strong>und</strong> „Mikroangiopathien“ eingeteilt. Hiermit<br />

sind Schädigungen der größeren <strong>und</strong> kleineren Blutgefäße gemeint,<br />

welche durch dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte entstehen.<br />

Zur Makroangiopathie gehören die koronare Herzkrankheit<br />

(KHK), die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) <strong>und</strong><br />

zerebrale arterielle Durchblutungsstörungen. In Folge der Mangeldurchblutung<br />

kommt es hier zu entsprechenden Symptomen.<br />

Die Folgeerkrankungen der Mikroangiopathie sind die diabetische<br />

Retinopathie, Neuropathie <strong>und</strong> Nephropathie. Hierbei sind<br />

die Netzhaut der Augen, die Nerven <strong>und</strong> die Nieren betroffen.<br />

Eine Sonderform ist das „diabetische Fußsyndrom“ (DFS), welches<br />

sich als Kombination aus makroangiopathischer Erkrankung,<br />

also pAVK, <strong>und</strong> einer diabetischen Neuropathie darstellt.<br />

Aber auch eine Fettleber kann zusammen mit Übergewicht bei<br />

einem Diabetes Typ 2 auftreten. Bei einem Typ-1-Diabetes ist<br />

zudem bekannt, dass es infolge einer verringerten Knochendichte<br />

(Osteoporose) zu vermehrten Knochenbrüchen kommt.<br />

Um die Folgeerkrankungen zu verhindern oder zumindest einzuschränken,<br />

ist eine möglichst normnahe Blutzuckereinstellung<br />

erforderlich. Insbesondere bei jungen Patienten sollte dies<br />

konsequent beachtet werden.<br />

Effektive Pflege trockener Haut –<br />

jetzt auch ohne Harnstoff<br />

• Erhöhung der Hautfeuchtigkeit<br />

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• sehr gute Hautverträglichkeit<br />

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Im Fokus<br />

Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung<br />

Für die Jugendlichen <strong>und</strong> ihre Eltern gibt es viele Möglichkeiten,<br />

sich Rat einzuholen. Beispielsweise wird in Diabetikerschulungen<br />

über alle Fragen im Umgang mit Diabetes <strong>und</strong> der erforderlichen<br />

Therapie informiert. Darüber hinaus werden altersentsprechende<br />

Gruppenschulungen angeboten, die das Selbstbewusstsein<br />

fördern <strong>und</strong> stärken. Ebenso hilfreich sind Freizeit- <strong>und</strong> Urlaubsaktivitäten<br />

mit anderen Betroffenen. Denn im Austausch<br />

untereinander über ähnliche Probleme sowie in der Beobachtung<br />

des Umgangs anderer mit ihrer Erkrankung lassen sich eigene<br />

Strategien entwickeln, den Alltag mit der Stoffwechselerkrankung<br />

zu bewältigen. Im Internet finden Betroffene bzw. Angehörige<br />

zum Beispiel Unterstützung bei:<br />

www.diabetes-kids.de<br />

www.diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />

www.diabsite.de<br />

www.junge-diabetiker.de<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Lina Heidenreich-Vogt<br />

Podologin<br />

Geschwister-Scholl-Str. 16a<br />

59348 Lüdinghausen<br />

E-Mail linaheide@icloud.com<br />

zu appellieren oder rigoros<br />

einzugreifen. Je nach Situation<br />

muss ein Gespür dafür<br />

entwickelt werden, ob eine<br />

Einmischung notwendig ist<br />

<strong>und</strong> wenn ja, in welcher Form.<br />

Für Eltern bedeutet ein gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

positiver Umgang mit<br />

der Krankheit ihres Kindes in<br />

erster Linie liebevolle Zuwendung,<br />

aktives Zuhören (nachfragen,<br />

was Äußerungen eventuell<br />

angedeutet haben), Abgabe<br />

von Verantwortung (zum<br />

Beispiel für einen bestimmten<br />

Bereich des Diabetesmanagements)<br />

sowie sinnvolle <strong>und</strong><br />

klare Regeln. Konflikte lassen<br />

sich nur lösen, wenn gemeinsam<br />

überlegt wird, wie aufgetretene<br />

Probleme bewältigt<br />

werden können, was anders<br />

gemacht werden muss, um diese<br />

künftig zu vermeiden oder<br />

zumindest zu vermindern.<br />

Gefährlich wird es dann, wenn<br />

das Kind seinen Eltern falsche<br />

Blutzuckerwerte angibt, aus<br />

Angst, diese könnten schimpfen<br />

oder ihm zu wenig Eigenverantwortung<br />

unterstellen.<br />

Bei einem solchenVerdacht<br />

sollten Eltern keinesfalls einfach<br />

das Blutzuckermessgerät<br />

ihres Kindes kontrollieren.<br />

Denn dann wird es möglicherweise<br />

noch weniger mit ihnen<br />

kommunizieren. Wichtiges Ziel<br />

ist es, Vertrauen zueinander<br />

zu haben. Eltern sollten ihrem<br />

Kind klar machen, dass sie immer<br />

da sind <strong>und</strong> jegliche Unterstützung<br />

geben werden.<br />

Treten allerdings in der Pubertät<br />

Probleme wie Essstörungen,<br />

häufiges Alkoholtrinken<br />

oder gar Drogenkonsum auf,<br />

die den Blutzuckerspiegel gefährlich<br />

schwanken lassen, ist<br />

es ratsam, eine psychologische<br />

Beratung aufzusuchen, anstatt<br />

mit Strafen zu drohen.<br />

Wichtig auch: Neben der ärztlich<br />

angeordneten Behandlung<br />

sollten Betroffene die Hilfe<br />

einer Diabetesberaterin in<br />

Anspruch nehmen, um die ganz<br />

individuelle Therapieart für<br />

sich finden sowie ein persönliches<br />

Therapieziel. Dies hilft,<br />

eine erfolgreiche Behandlung<br />

des Diabetes mellitus zu gewährleisten.<br />

g<br />

Periphere arterielle Verschlusskrankheit/Teil II:<br />

Ein umfassendes<br />

Therapiekonzept ist wichtig!<br />

Von Barbara von Wirth, M.A., Fachjournalistin, Witten<br />

Im ersten Teil unseres Beitrages konnten Sie<br />

alles Wichtige zu den Ursachen, Symptomen<br />

<strong>und</strong> Folgen der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit<br />

erfahren. Lesen Sie nun,<br />

welche therapeutischen Möglichkeiten es bei<br />

einer pAVK gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>und</strong> entsprechend<br />

dem Erkrankungsstadium gibt.<br />

Je nach Lokalisation <strong>und</strong><br />

Stadium der Gefäßschädigung<br />

stehen verschiedene,<br />

sehr unterschiedliche<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung. Zunächst ist<br />

es wichtig, ein Fortschreiten<br />

der Arteriosklerose aufzuhalten.<br />

Damit wird nicht nur das<br />

Risiko einer Amputation, eines<br />

Herzinfarktes oder Schlaganfalles<br />

reduziert, sondern es<br />

wird auch einer Zunahme der<br />

Beschwerden vorgebeugt. Die<br />

Minimierung der Risikofaktoren<br />

ist daher eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />

für die Behandlung<br />

der pAVK. Hier stehen die<br />

Therapie der Hypertonie sowie<br />

erhöhter Blutfettwerte <strong>und</strong><br />

die Blutzuckerregulation bei<br />

Diabetes mellitus an erster<br />

Stelle. Ganz vorn rangiert zudem<br />

der absolute Verzicht auf<br />

das Rauchen. Weiterhin wichtig<br />

sind eine Reduktion von<br />

Übergewicht, ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />

(wenige, nur pflanzliche<br />

Fette, viele Ballaststoffe), regelmäßige<br />

Bewegung (sofern<br />

möglich) sowie Stressabbau.<br />

Die medikamentöse<br />

Behandlung<br />

Eine alleinige konservative Behandlung<br />

ist nur bis zum Stadium<br />

II möglich. Ganz wesentlich<br />

ist hier regelmäßiges Gehtraining<br />

in einer Gefäßsportgruppe<br />

sowie dreimal tägliches<br />

Gehtraining von 30 bis 60<br />

Minuten – bis zur Schmerz-<br />

14 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


schwelle – über mindestens drei<br />

Monate hinweg. Dies fördert<br />

die Entstehung von Kollateralen<br />

– die Neubildung von<br />

Gefäßnebenästen als Ersatzstrombahn.<br />

Durch Studien ist<br />

belegt, dass sich so die schmerzfreie<br />

Gehleistung (<strong>und</strong> damit<br />

auch die Lebensqualität) verbessern<br />

lässt.<br />

Als medikamentöse Therapie<br />

können folgende Substanzen<br />

zum Einsatz kommen:<br />

u Acetylsalicylsäure (ASS),<br />

Clopidogrel, zur Hemmung<br />

der Thrombozytenaggregation<br />

(Zusammenklumpen der<br />

Blutplättchen) <strong>und</strong> zur Verbesserung<br />

der Fließeigenschaften<br />

des Blutes.<br />

u Vasoaktive Substanzen wie<br />

Naftidrofuryl <strong>und</strong> Prostanoide<br />

wirken auf die Gefäßmuskulatur<br />

<strong>und</strong> damit auf die Gefäßweite<br />

<strong>und</strong> so auf eine verbesserte<br />

Durchblutung.<br />

u Cilostazol ist ein „selektiver<br />

Phosphodiesterase-3-Hemmer“.<br />

Er hemmt nicht nur die<br />

Thrombozytenaggregation,<br />

sondern auch das Wachs-tum<br />

von Gefäßmuskelzellen. Dies<br />

hat einen gefäßerweiternden<br />

Effekt.<br />

Die Wahl des Medikamentes<br />

hängt auch von den Begleiterkrankungen<br />

eines Patienten ab,<br />

wie zum Beispiel einer Herzinsuffizienz;<br />

aber auch davon,<br />

ob er kein Gehtrainig durchführen<br />

kann oder das Gehtraining<br />

nicht den gewünschten Erfolg<br />

gebracht hat. Die Dauer einer<br />

Medikation wird von der individuellen<br />

Effektivität des Mittels<br />

sowie von dessen Nebenwirkungen<br />

bestimmt. In seltenen<br />

Fällen <strong>und</strong> begleitend zu<br />

einer Lyse, der Auflösung eines<br />

Thrombus, können auch Antikoagulanzien<br />

(Gerinnungshemmer)<br />

verordnet werden.<br />

Darüber hinaus ist unter Umständen<br />

eine Schmerzbehandlung<br />

erforderlich.<br />

Das Tragen von einem „Wattestrumpf“<br />

fördert eine Weitstellung<br />

der Hautkapillaren<br />

<strong>und</strong> damit die Durchblutung<br />

des Gewebes. Zudem hilft es,<br />

bei reduzierter Sensibilität die<br />

erhöhte Gefahr von Verletzungen<br />

zu reduzieren. Wichtig ist<br />

hier außerdem das Tragen speziell<br />

angepasster Schuhe.<br />

Wiederherstellung<br />

der Durchblutung<br />

Die „Revaskularisation“ wird<br />

zur Verbesserung der Durchblutungssituation<br />

vor allem<br />

dann durchgeführt, wenn eine<br />

hohe Amputationsgefährdung<br />

besteht (Stadium III <strong>und</strong><br />

IV). Diese wird mittels „perkutaner<br />

transluminarer Angioplastie“<br />

(PTA) durchgeführt,<br />

die aber auch in Stadium II zur<br />

Verbesserung der Gehstrecke<br />

erfolgen kann. Dabei wird in<br />

dem Bereich, in dem die Verengung<br />

(Stenose) besteht, ein<br />

Gefäßkatheter eingeführt. Mit<br />

Hilfe eines kleinen aufblasbaren<br />

Ballons dehnt der Arzt dann<br />

den Engpass auf. Besteht hier<br />

ein Thrombus, löst man diesen<br />

mit einem Medikament auf,<br />

das über den Katheter eingebracht<br />

wird. Um die Gefäßstelle<br />

zu stabilisieren, setzt der<br />

Arzt unter Umständenauch einen<br />

„Stent“ ein – ein kleines<br />

metallenes Gitterröhrchen.<br />

Bei dem Verschluss eines Beines<br />

über eine kürzere Strecke<br />

kommt als operative Maßnahme<br />

die „Thrombendarteriektomie“<br />

in Frage. Hierbei wird<br />

das Blutgefäß freigelegt, eröffnet<br />

<strong>und</strong> der Verschluss samt<br />

Gefäßendothel entfernt. Eventuell<br />

wird ein Venenstück oder<br />

Kunststoff als „Patch-Plastik“<br />

zur Erweiterung des Gefäßes<br />

eingenäht.<br />

Betrifft der Verschluss eine<br />

längere Gefäßstrecke, erfolgt<br />

eine Bypass-Operation. Dabei<br />

wird mit einer zuvor an anderer<br />

Stelle entnommenen Vene<br />

oder mittels Kunststoffprothese<br />

die verengte Gefäßpassage<br />

überbrückt.<br />

Die Behandlung chronischer<br />

W<strong>und</strong>en, einer Nekrose oder<br />

eines Gangräns erfolgt lokal<br />

nach Maßgabe der modernen<br />

W<strong>und</strong>versorgung. Eine Antibiotiose<br />

kann zusätzlich erforderlich<br />

werden.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Barbara von Wirth M. A.<br />

Fachjournalistin<br />

Rüsbergstr. 20c<br />

58456 Witten<br />

E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />

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<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 15<br />

Veranstalter:


Im Fokus<br />

Für ein optimale Qualität Ihrer Praxis:<br />

Befragen Sie Ihre<br />

K<strong>und</strong>en!<br />

Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />

K<strong>und</strong>enbefragungen sind ein wichtiges Instrument,<br />

um herauszufinden, was sich noch<br />

optimieren ließe. Das gilt auch für eine fußpflegerische<br />

oder podologische Praxis. Regelmäßig<br />

durchgeführt, helfen Umfragen die<br />

K<strong>und</strong>enzufriedenheit zu steigern. Damit tragen<br />

sie wesentlich zum Aufbau <strong>und</strong> zum<br />

Erhalt eines K<strong>und</strong>enstamms bei – <strong>und</strong> das<br />

zahlt sich letztlich in barer Münze aus!<br />

(Foto: © contrastwerkstatt - Fotolia.com)<br />

Auch vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

zunehmender Konkurrenz<br />

sind K<strong>und</strong>enbefragungen<br />

ein probates Mittel für anhaltenden<br />

beruflichen Erfolg<br />

Wissen Sie wirklich,<br />

wie zufrieden Ihre<br />

K<strong>und</strong>en bzw. Patienten<br />

sind? Auch wenn Ihre Praxis<br />

viele Stammk<strong>und</strong>en hat,<br />

lohnt es sich dennoch, die Zufriedenheit<br />

Ihrer K<strong>und</strong>en abzufragen<br />

<strong>und</strong> damit im Auge<br />

zu behalten. Erst recht angesagt<br />

ist eine Überprüfung der<br />

K<strong>und</strong>enmeinung, wenn es immer<br />

wieder vorkommt, dass<br />

sich neue K<strong>und</strong>en in Ihrer Praxis<br />

einen Termin geben lassen,<br />

jedoch nach einer einzigen<br />

Behandlung oder nach<br />

wenigen Sitzungen nicht wiederkommen.<br />

Das mag manchmal<br />

daran liegen, dass die Motivation<br />

zu regelmäßiger Fußpflege<br />

bei den Betreffenden<br />

nicht sonderlich nachhaltig ist.<br />

Es kann aber auch daran liegen,<br />

dass es Dinge in Ihrer Praxis<br />

gibt, die Ihnen nicht (mehr)<br />

auffallen, manchen K<strong>und</strong>en<br />

jedoch unangenehm sind. Das<br />

können banale Dinge sein wie<br />

etwa Hintergr<strong>und</strong>musik oder<br />

Raumbeduftung, zu kühle oder<br />

zu warme Behandlungskabinen,<br />

als aufdringlich empf<strong>und</strong>enes<br />

Anpreisen von Pflegeprodukten,<br />

Gespräche während<br />

der Behandlung (nicht jeder<br />

möchte unterhalten werden)<br />

oder – das Gegenteil – unangebrachte<br />

Wortkargheit.<br />

Natürlich können Sie es nicht<br />

allen Ihren K<strong>und</strong>en recht machen.<br />

Doch eine ständige Optimierung<br />

sämtlicher Prozesse<br />

in Ihrer Praxis ebenso wie eine<br />

Veränderung des Ambientes<br />

<strong>und</strong> die Abstimmung auf<br />

die Bedürfnisse der K<strong>und</strong>en<br />

können für den Erfolg Ihrer<br />

Praxis entscheidend sein.<br />

Befragungen:<br />

anonym bevorzugt<br />

Ob Ihre Praxis schon so optimiert<br />

<strong>und</strong> Service-orientiert<br />

ausgerichtet ist, dass K<strong>und</strong>en<br />

gerne jederzeit wiederkommen,<br />

können Sie letztlich nur<br />

von diesen selbst erfahren. Sicherlich<br />

sparen etliche von ihnen<br />

nicht mit Lob <strong>und</strong> Anerkennung.<br />

Die in dieser Hinsicht<br />

jedoch eher Zurückhaltenden<br />

sollten Sie allerdings<br />

nicht mit persönlichen Fragen<br />

bedrängen. Zudem ist auf entsprechende<br />

Fragen nicht immer<br />

unbedingt eine ehrliche<br />

Antwort zu erwarten.<br />

Eine einfache <strong>und</strong> kostengünstige<br />

Methode, hier mehr zu erfahren,<br />

ist die anonyme K<strong>und</strong>enbefragung<br />

mittels Fragebogen.<br />

Mit dieser erhalten Sie<br />

nicht nur Anregungen, Wünsche<br />

<strong>und</strong>/oder Kritik, sondern<br />

auch wichtige Rückmeldungen.<br />

Wie kommt beispielsweise<br />

Ihre Terminvergabe an? Und<br />

wie wird das Zeitmanagement<br />

in Ihrer Praxis beurteilt? Weitere<br />

wichtige Aspekte sind<br />

Ihre Öffnungszeiten, Ihr Informationsangebot,<br />

Ihr Behandlungsspektrum<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

die Fre<strong>und</strong>lichkeit des gesamten<br />

Praxisteams.<br />

16 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Im Fokus<br />

Gehen Sie es richtig an!<br />

Machen Sie Ihre K<strong>und</strong>en am Besten<br />

gleich nach der Begrüßung fre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> ohne Druck auf die Möglichkeit aufmerksam,<br />

Ihre Praxis <strong>und</strong> Ihr Angebot<br />

zu bewerten. Sicher nutzen die einen<br />

oder anderen gern schon die Wartezeit<br />

zum Ausfüllen des Fragebogens (mehr<br />

als zehn Minuten sollte die Befragung allerdings<br />

nicht dauern).<br />

Die Box für die Abgabe sollte gut sichtbar<br />

im Empfangsbereich stehen. Legen<br />

Sie einige zusammengefaltete Papierbogen<br />

hinein, damit beim Einwerfen des<br />

Fragebogens nicht der Eindruck entsteht,<br />

als sei die Box leer <strong>und</strong> eine nachträgliche<br />

Zuordnung des ausgefüllten Fragebogens<br />

eine Leichtigkeit.<br />

Als kleines Dankeschön eignet sich ein<br />

„Giveaway“. Dieses kann beispielsweise<br />

die Mini-Größe eines Pflegeproduktes<br />

sein. Es gibt aber auch zahleiche kostengünstige<br />

Angebote für Werbegeschenke<br />

wie etwa Schlüsselanhänger, Einkaufswagenchiphalter<br />

oder Kugelschreiber, die<br />

Sie gleichzeitig – falls Sie ein wenig Geld<br />

für Werbung in die Hand nehmen möchten<br />

– mit Ihrem Praxis-Logo bedrucken<br />

lassen können (s. Internettipps).<br />

Die richtigen Fragen sind wichtig!<br />

Beim Erstellen des Fragebogens sollten<br />

Sie eine wichtige Regel beachten: Weniger<br />

ist mehr! Denn zu viele Fragen auf<br />

einmal wirkt auf manche Menschen abschreckend<br />

oder auch verwirrend, so dass<br />

die abgegebenen Antworten wenig als<br />

Entscheidungshilfe für die Optimierungen<br />

in Ihrer Praxis taugen.<br />

Vorschlag für den Entwurf eines<br />

Fragebogens<br />

Sehr geehrte K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en,<br />

unser Ziel ist es, dass Sie sich durch<br />

uns immer gut betreut fühlen. Damit<br />

das stets zu Ihrer höchsten Zufriedenheit<br />

gelingt, sind Ihre Wünsche <strong>und</strong> Anregungen<br />

besonders wichtig. Helfen Sie<br />

uns, mehr über Ihre Vorstellungen zu<br />

erfahren, indem Sie an dieser anonymen<br />

Patientenbefragung teilnehmen. Wir<br />

würden uns freuen, wenn Sie sich ein<br />

paar Minuten Zeit zur Beantwortung der<br />

folgenden Fragen nehmen (Zutreffendes<br />

bitte ankreuzen; auch Mehrfachnennungen<br />

sind möglich). Sagen Sie uns bitte<br />

offen Ihre Meinung, denn auch Kritik<br />

hilft uns weiter.<br />

Bitte werfen Sie den Fragebogen nach<br />

dem Ausfüllen in die Box neben der<br />

Eingangstür. Sollten Sie Fragen haben,<br />

so stehen wir Ihnen selbstverständlich<br />

gerne zur Verfügung.<br />

Mit herzlichem Dank<br />

Ihr Team der podologischen Praxis<br />

Petra Muster<br />

Auf der nächsten Seite finden Sie einen<br />

Fragebogen, den Sie als Anregung<br />

für Ihre persönliche Praxisumfrage<br />

verwenden können. Oder Sie legen<br />

den Fragebogen direkt in Ihrer<br />

Praxis aus. Ein PDF zum kostenfreien<br />

Download finden Sie im Internet unter:<br />

www.podologie.de.<br />

Machen Sie sich deshalb in der Konzeptionsphase<br />

des Fragebogens in Ruhe klar,<br />

was Sie bei Ihren K<strong>und</strong>en in Erfahrung<br />

bringen wollen. Bei Fragen, die nicht al-<br />

8 Internettipps<br />

Hier finden Sie eine große Auswahl für<br />

kostengünstige „Giveaways“:<br />

www.giffits.de<br />

www.hach.de<br />

www.werbeartikel-discount.com<br />

lein mit „ja“ <strong>und</strong> „nein“ zu beantworten<br />

sind, empfiehlt es sich, nur eine weitere<br />

Alternative wie zum Beispiel „teilweise“<br />

aufzuführen. Hier sollte dann die Möglichkeit<br />

für eine nähere schriftliche Ausführung<br />

bestehen. Denn bei Skalen, die<br />

fünf <strong>und</strong> mehr Möglichkeiten bieten, entscheiden<br />

sich die Befragten häufig für<br />

Antworten, die näher an der Skalenmitte<br />

liegen.<br />

Wichtig ist zudem, dass die K<strong>und</strong>en nicht<br />

lange über die Fragen nachdenken müssen.<br />

Je einfacher diese verfasst sind, desto<br />

weniger häufig kommt es zu falschen<br />

Antworten. Bei offenen Fragen empfiehlt<br />

es sich, dass Ihre K<strong>und</strong>en aktiv formulieren.<br />

Fragen Sie also zum Beispiel nicht<br />

danach, ob Ihr Wellnessangebot größer<br />

sein soll, sondern welche Angebote gewünscht<br />

sind. Außerdem sollte es nicht<br />

bei einer einmalige Frageaktion bleiben.<br />

Denn regelmäßig durchgeführt, dient sie<br />

auch der Kontrolle Ihrer bisher durchgeführten<br />

Optimierungsmaßnahmen. g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Dorothea Kammerer<br />

Fachjournalistin<br />

Lerchenstr. 27c, 82284 Grafrath<br />

E-Mail doro_kammerer@ web.de<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 17


Im Fokus<br />

Praxisumfrage<br />

Sie sind<br />

O männlich O weiblich<br />

O gesetzlich versichert<br />

O privat versichert<br />

Zu welcher der folgenden Altersgruppen gehören Sie?<br />

O bis 15 Jahre<br />

O zwischen 16 <strong>und</strong> 25 Jahren<br />

O zwischen 26 <strong>und</strong> 40 Jahren<br />

O zwischen 41 <strong>und</strong> 55 Jahren<br />

O zwischen 56 <strong>und</strong> 65 Jahren<br />

O zwischen 66 <strong>und</strong> 75 Jahren<br />

O über 75 Jahre<br />

Wie weit ist Ihr Weg zu uns?<br />

O weniger als 1 Kilometer<br />

O zwischen 1 <strong>und</strong> 5 Kilometern<br />

O zwischen 6 <strong>und</strong> 10 Kilometern<br />

O über 10 Kilometer<br />

Wie legen Sie diesen Weg zurück?<br />

O mit dem PKW<br />

O mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

O mit dem TAXI<br />

O zu Fuß/mit dem Fahrrad<br />

Was führt Sie heute in unsere Praxis?<br />

o akute Beschwerden<br />

o ein regelmäßiger Termin<br />

o der Wunsch nach einer bestimmten Behandlung<br />

o anderes<br />

Wie sind Sie auf uns aufmerksam geworden?<br />

o Empfehlung von Verwandten/Bekannten<br />

o durch meinen <strong>behandeln</strong>den Arzt<br />

o über das Internet<br />

o Telefonbuch/Anzeige in Tageszeitung<br />

o anderes<br />

Verlief der Kontakt am Telefon für Sie angenehm?<br />

(Mehrfachnennung möglich)<br />

o Ich fühlte mich gut verstanden<br />

o Meine Gesprächspartnerin/mein Gesprächspartner war<br />

fre<strong>und</strong>lich<br />

o Ich hatte den Eindruck, dass es in der Praxis gerade<br />

stressig zuging/mein Anruf gerstört hat<br />

o Auf meine Fragen wurde nur unzureichend eingegangen<br />

o Ich musste mehrmals anrufen, bis jemand ans Telefon ging<br />

o Ich hatte keinen telefonischen Kontakt<br />

Wenn Sie in der Praxis anrufen <strong>und</strong> auf der Leitung<br />

gesprochen wird, möchten Sie<br />

o das Besetztzeichen hören <strong>und</strong> es später erneut versuchen?<br />

o eine Melodie oder Ansage hören <strong>und</strong> warten, bis Ihr Anruf<br />

angenommen werden kann?<br />

o per Anrufbeantworter die Möglichkeit eines Rückrufes haben?<br />

Wenn Sie unsere Praxis betreten …<br />

o … fühle ich mich herzlich willkommen<br />

o … werde ich fre<strong>und</strong>lich empfangen<br />

o … komme ich mir oft eher wie Patient XY vor<br />

Wie empfinden Sie den Umgang mit Ihren Fragen/Anliegen?<br />

o Mir wird genau zugehört <strong>und</strong> man hilft mir gern<br />

o Es wird mir zwar zugehört, meist jedoch werde ich an andere<br />

verwiesen, die helfen können<br />

o Man hört mir zwar zu <strong>und</strong> beantwortet auch meine Fragen,<br />

aber ich habe den Eindruck, dass eigentlich keine Zeit dafür<br />

vorhanden ist<br />

o Ich fühle mich oft nicht ernst genommen<br />

o Ich werde vertröstet, <strong>und</strong> letzten Endes wird mein Anliegen<br />

vergessen<br />

Die Atmosphäre in der Praxis …<br />

o … ist sehr angenehm, ich fühle mich wohl<br />

o … ist mir etwas zu distanziert, aber ansonsten in Ordnung<br />

o … ist mir zu unruhig <strong>und</strong> hektisch<br />

Der Wartebereich (Mehrfachnennungen möglich) …<br />

o … ist gemütlich <strong>und</strong> lädt zum ersten Entspannen ein<br />

o … wirkt durch das ständige Kommen <strong>und</strong> Gehen sehr unruhig<br />

o … ist mit ausreichend Lesematerial ausgestattet<br />

o … wirkt etwas kahl, er könnte ein wenig Deko vertragen<br />

o … bietet nicht genügend Möglichkeit zur Diskretion<br />

Die Behandlungskabinen (Mehrfachnennungen möglich) …<br />

o … sind modern eingerichtet<br />

o … sind immer perfekt sauber<br />

o … finde ich ein wenig zu eng<br />

o … sind etwas kühl, aber zweckmäßig<br />

o … bieten nicht genügend Möglichkeit zur Diskretion<br />

Bei der Behandlung (Mehrfachnennungen möglich) …<br />

o … wird auf meine besonderen Empfindlichkeiten eingegangen<br />

o … wird genau erklärt, was gemacht wird<br />

o … erfahre ich zu wenig darüber, was ich selbst tun kann<br />

o … werden mir zu häufig Pflegeprodukte „nahe gebracht“<br />

Im Gespräch (Mehrfachnennungen möglich) …<br />

o … fühle ich mich immer gut informiert<br />

o … kann ich alles ansprechen, was mir wichtig ist<br />

o … habe ich das Gefühl, sehr individuell betreut zu werden<br />

o … verstehe ich nicht immer alles, wenn es um Informationen geht<br />

o … würde ich auch gern mal nach meinem Alltag befragt werden<br />

Haben Sie weitere Anregungen, Ideen, Wünsche oder Fragen<br />

<strong>und</strong> Kritik?<br />

………………………………………………………………………<br />

………………………………………………………....……………<br />

Herzlichen Dank, dass Sie sich für unsere Umfrage Zeit genommen<br />

haben. Wir werden Ihre Anregungen <strong>und</strong> Ihre Kritik zum Anlass<br />

nehmen, auch weiterhin unsere Praxisleistungen Ihren Wünschen<br />

entsprechend zu optimieren.<br />

Ihr Praxisteam<br />

18 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Für die Praxis<br />

Wenn die Nägel von einer Schuppenflechte betroffen sind:<br />

<strong>Nagelpsoriasis</strong> <strong>erkennen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>behandeln</strong><br />

Von Christine Preiherr, Fachjournalistin, München<br />

Deformierte, brüchige, verfärbte Nägel <strong>und</strong><br />

Schmerzen bei vielen Aktivitäten des täglichen<br />

Lebens: <strong>Nagelpsoriasis</strong> ist für die Betroffenen ein<br />

Problem, das auch die Psyche belastet. Therapeutische<br />

Maßnahmen können das Erscheinungsbild<br />

der Nägel deutlich verbessern, erfordern<br />

aber viel Geduld <strong>und</strong> Disziplin. Lesen Sie im<br />

Folgenden alles Wichtige zu Ursachen, Symptomen<br />

<strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Alarmstufe rot herrscht in<br />

der Haut von Psoriatikern<br />

– jedenfalls dann,<br />

wenn die Schuppenflechte aktiv<br />

ist. Dies ist bei zwei Dritteln<br />

der Betroffenen leider chronisch<br />

der Fall. Bis zu handtellergroße,<br />

entzündete, juckende<br />

<strong>und</strong> sich schuppende Flecken<br />

machen die Haut zum<br />

Schauplatz eines reglrechten<br />

„Abwehrdramas“.<br />

Fehlgesteuertes<br />

„Erste-Hilfe-Programm“<br />

Im Ursprung steckt hinter der<br />

spektakulären Symptomatik<br />

ein „guter Zweck“ – die massive<br />

Mobilmachung hauteigener<br />

Reparaturmechanismen.<br />

Auslöser ist eine Fehlsteuerung<br />

des Immunsystems:<br />

Die Haut sei verletzt, meldet<br />

dieses fälschlicherweise an die<br />

Hautzellen, die prompt mit einem<br />

Erste-Hilfe-Programm<br />

reagieren. Die Zellerneuerung<br />

wird um das Siebenfache beschleunigt.<br />

Ges<strong>und</strong>e Haut erneuert<br />

sich alle vier Wochen.<br />

Bei Psoriatikern geschieht das<br />

alle vier bis fünf Tage. Hier<br />

drängen Hautzellen massenweise<br />

zur Epidermis, um die<br />

vermeindlichen Schäden aus-<br />

zubessern <strong>und</strong> den Heilungsprozess<br />

zu fördern.<br />

Doch die Offensive zielt ins<br />

Leere. Das Großaufgebot an<br />

Reparaturzellen ist sinnlos, da<br />

die Haut weder verw<strong>und</strong>et ist,<br />

noch Hilfe braucht. Die Folgen<br />

des „Abwehrfehlers“ sind<br />

verheerend. Denn jetzt erst erkrankt<br />

die Haut tatsächlich,<br />

<strong>und</strong> das charakteristische Bild<br />

der Schuppenflechte entsteht:<br />

Die überflüssigen Hautzellen<br />

führen zu entzündlich geröteten,<br />

juckenden Hautarealen,<br />

sterben nach wenigen Tagen<br />

ab <strong>und</strong> verwandeln sich in die<br />

psoriasistypischen Schuppen.<br />

Weshalb es zu dem fatalen<br />

Fehlalarm im Immunsystem<br />

kommt, ist unklar. Sicher weiß<br />

man lediglich, dass der Psoriasis<br />

eine genetische Disposition<br />

zugr<strong>und</strong>e liegt, da die<br />

Erkrankung gehäuft in Familien<br />

auftritt. Für eine klinische<br />

Manifestation bedarf es aber<br />

noch weiterer Faktoren.<br />

Wie allergische Reaktionen ist<br />

die Psoriasis also das Resultat<br />

einer immunitären Entgleisung.<br />

Doch während Allergien<br />

Ausdruck einer überschießenden<br />

Aktivität spezifischer<br />

Antikörper gegen ungefährliche<br />

Fremdstoffe sind, stellt<br />

die Psoriasis eine Autoimmunreaktion<br />

dar, also einen Angriff<br />

der T-Zell-vermittelten<br />

Abwehr auf körpereigenes Gewebe<br />

(s. Kasten).<br />

Oft Vorbote einer<br />

Gelenkbeteiligung<br />

Schätzungen zufolge leiden<br />

etwa zwei bis drei Millionen<br />

B<strong>und</strong>esbürger an Psoriasis.<br />

Unterschieden wird dabei in<br />

drei Formen:<br />

u Psoriasis vulgaris: Der<br />

schwer verlaufende Typ I,<br />

die häufigste Form, beginnt<br />

meist im Alter von zehn bis<br />

25 Jahren. Der seltener auftretende<br />

<strong>und</strong> meist nicht so<br />

stark ausgeprägte Typ II tritt<br />

etwa ab Mitte 30 bis zum 60.<br />

Lebensjahr auf.<br />

u Psoriasis arthropathica:Hierbei<br />

kommt es zu entzündlichen<br />

Veränderungen an den<br />

Gelenken <strong>und</strong> zugehörigen<br />

Bändern sowie den angren-<br />

Bei den T-Helferzellen …<br />

… handelt es sich um eine<br />

Gruppe von weißen Blutzellen<br />

(T-Lymphozyten), die zum<br />

Immunsystem gehören. Ihre<br />

Aufgabe ist es, im Rahmen<br />

der körpereigenen Abwehr<br />

Zellen zu zerstören bzw. zu<br />

beseitigen.<br />

(Fotos: oben © Dr. med. Norbert Scholz; rechts www.paul-hat-schuppenflechte.de - Wikimedia commons)<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 19


Für die Praxis<br />

u<br />

Abb. 1: Tüpfelnägel<br />

Abb. 2: Ölflecken<br />

zenden Weichteilen, mit <strong>und</strong><br />

ohne gleichzeitige Veränderungen<br />

der Haut.<br />

Psoriasis pustulosa: Nur etwa<br />

fünf Prozent der Patienten<br />

sind hiervon betroffen.<br />

Unterschieden wird dabei in<br />

zwei Formen. Die Psoriasis<br />

pustulosa generalisata, auch<br />

„Typ Zumbusch“ genannt,<br />

verläuft schwer. Verb<strong>und</strong>en<br />

mit Fieber <strong>und</strong> einem starken<br />

Krankheitsgefühl kommt<br />

es am gesamten Körper zu<br />

geröteten Hautstellen mit<br />

zahlreichen eitrigen Pusteln.<br />

Bei der Psoriasis pustulosa<br />

palmoplantaris („Typ Königs-beck-Barber“)<br />

zeigen<br />

sich die Hautrötungen <strong>und</strong><br />

Pusteln ausschließlich an den<br />

Handflächen <strong>und</strong> Fußsohlen.<br />

Abb. 3: Subunguale Hyperkeratose<br />

Ein Krankheitsgefühl ist damit<br />

nicht verb<strong>und</strong>en.<br />

Typische Symptome<br />

Bei der Psoriasis vulgaris manifestieren<br />

sich die psoriatischen<br />

Hautläsionen bevorzugt<br />

an Kopfhaut, Ellbogen, Kniescheiben<br />

<strong>und</strong> an den Fingerknöcheln.<br />

Allgemein werden<br />

vor allem Hautpartien befallen,<br />

die oft gedehnt werden<br />

(wie die genannten Gelenke,<br />

aber auch zum Beispiel die<br />

Waden) oder mechanisch gestresst<br />

werden (etwa unter<br />

dem Gürtel). Typisch für eine<br />

Psoriasis sind das:<br />

u Kerzenphänomen: Durch<br />

Kratzen mit einem Holzspatel<br />

am Psoriasis-Herd fallen<br />

die locker haftenden, silbrigweißen<br />

Schuppen ab. Diese<br />

erinnern an das „Geschabsel“<br />

von einer Wachskerze .<br />

u Phänomen des letzten Häutchens:<br />

Beim Weiterkratzen<br />

lässt sich zuletzt ein lamellenartiges<br />

dünnes Häutchen<br />

u<br />

entfernen.<br />

Phänomen des blutigen Taus:<br />

Nach Entfernung des letzten<br />

Häutchens treten punktartige<br />

Blutungen auf.<br />

Bei 30 bis 50 Prozent der Psoriatiker<br />

sind auch die Fußoder<br />

Fingernägel betroffen. In<br />

jedem Fall aber korrelieren<br />

Dauer <strong>und</strong> Schweregrad einer<br />

<strong>Nagelpsoriasis</strong> –medizinisch<br />

als „psoriatrische Onychopathie“<br />

bezeichnet – in hohem<br />

Maß mit einer Psoriasis-Arthritis<br />

der Finger- <strong>und</strong> Zehengelenke.<br />

So signalisiert ein Befall<br />

der Nägel stets ein deutlich<br />

erhöhtes Risiko für psoriatrische<br />

Gelenkentzündungen. Deshalb<br />

sollte bei Patienten mit einer<br />

<strong>Nagelpsoriasis</strong> immer auch<br />

nach möglichen Gelenkbeschwerden<br />

gefragt <strong>und</strong> beim<br />

geringsten Verdacht an einen<br />

Rheumatologen verwiesen<br />

werden. Denn die Psoriasis-<br />

Arthritis schreitet schnell voran<br />

<strong>und</strong> ist eine der schwersten<br />

Psoriasis-komplikationen. Bei<br />

rechtzeitiger medizinischer Intervention<br />

ist sie allerdings gut<br />

behandelbar.<br />

Gr<strong>und</strong> für die hohe Komorbidität,<br />

also den gleichzeitigen<br />

Nagel- <strong>und</strong> Gelenkbefall, ist<br />

vermutlich die anatomische<br />

<strong>und</strong> pathophysiologische Verbindung<br />

zwischen dem Nagelapparat<br />

<strong>und</strong> dem Sehnenansatz<br />

der Strecksehne, dessen<br />

Fasern die Nagelwurzel<br />

umgeben. So entwickeln 40<br />

bis 50 Prozent der Patienten<br />

mit <strong>Nagelpsoriasis</strong> im Krankheitsverlauf<br />

auch eine Psoriasis-Arthritis;<br />

umgekehrt findet<br />

sich bei mindestens 70 Prozent<br />

der Patienten mit Psoriasis-Arthritis<br />

auch ein Befall der<br />

Nägel, wobei die Fingernägel<br />

häufiger betroffen sind als die<br />

Fußnägel. Speziell bei Kindern<br />

beginnt die Schuppenflechte<br />

oft an den Nägeln.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Je länger<br />

die Schuppenflechte besteht,<br />

desto höher wird die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass die Erkrankung<br />

auch auf die Nägel<br />

übergreift.<br />

An den Nägeln: facettenreiche<br />

Symptomatik<br />

Ein ges<strong>und</strong>er Nagel besteht<br />

aus einer etwa 0,5 Millimeter<br />

dicken Hornplatte mit einer<br />

glatten Oberfläche ohne Rillen.<br />

Er ist leicht rosa glänzend,<br />

etwas gewölbt <strong>und</strong> wächst an<br />

der Nagelmatrix aus, deren<br />

sichtbaren Teil ein weißlich<br />

schimmernder Nagelmond<br />

bildet. Geschützt wird der Nagel<br />

an den Seiten von einem<br />

intakten Nagelfalz.<br />

Psoriasisnägel unterscheiden<br />

sich deutlich von diesem Ideal,<br />

obwohl das Symptombild<br />

individuell stark variieren kann.<br />

Typisch ist ein gleichzeitiger<br />

Befall von mehreren Nägeln<br />

beider Hände <strong>und</strong>/oder Füße<br />

sowie oft auch der Nagelumgebung.<br />

Folgende Anomalien<br />

(im wesentlichen Keratindefekte<br />

infolge einer Störung des<br />

Keratinisierungsprozesses)<br />

sind für eine <strong>Nagelpsoriasis</strong><br />

charakteristisch:<br />

u Tüpfelnägel: Winzige Dellen<br />

oder Grübchen von 0,5 bis<br />

0,7 Millimeter Durchmesser,<br />

die an die Beschaffenheit eines<br />

Fingerhuts erinnern. In<br />

schweren Fällen ist die Oberflächenstruktur<br />

des Nagels<br />

vollkommen verändert. Ursache<br />

ist ein Psoriasisbefall<br />

der Nagelbildungsstelle.<br />

(Fotos: © Dr. med. Norbert Scholz)<br />

20 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Für die Praxis<br />

u<br />

u<br />

u<br />

u<br />

Ölflecken: Diese kreisförmigen,<br />

bräunlichen Flecken,<br />

die an Öltropfen erinnern,<br />

entstehen durch Psoriasisherde<br />

unter der Nagelplatte.<br />

Subunguale Hyperkeratosen:<br />

Sie bilden sich durch die Ablagerung<br />

<strong>und</strong> Ansammlung<br />

von Zellen unter der Nagelplatte,<br />

wodurch sich die Nagelunterhaut<br />

stark verdickt.<br />

Die Nägel sind dadurch gelblich<br />

oder silberweiß gefärbt.<br />

Onycholyse: Durch die Vergrößerung<br />

eines Psoriasisherds<br />

<strong>und</strong> die Entstehung<br />

von Schuppen hebt sich der<br />

Nagel an dieser Stelle <strong>und</strong><br />

kann dadurch seinen Halt im<br />

Nagelbett verlieren, bis hin<br />

zur vollständigen Ablösung<br />

vom Nagelbett. Bei der Nagelbett-Psoriasis<br />

kommt es<br />

zur distalen Onycholyse.<br />

Zerfall der Nagelplatte: Bei<br />

starker Verhornung <strong>und</strong> Mitbeteiligung<br />

der Nagelbildungsstelle<br />

zerbröselt der<br />

Nagel oder er fällt ganz ab.<br />

Diese so genannten Krümelnägel,<br />

die in der Regel nicht<br />

schmerzhaft sind, müssen abgetragen<br />

werden, wenn sie<br />

hochgradig verdickt sind.<br />

Je nach Art <strong>und</strong> Schweregrad<br />

wird die <strong>Nagelpsoriasis</strong> unterteilt<br />

in:<br />

u<br />

u<br />

Akute <strong>Nagelpsoriasis</strong>: Intensive,<br />

meist schmerzhafte Entzündung<br />

mit Deformierung<br />

der Nagelplatte bis hin zum<br />

Verlust des Nagels. Die Entzündung<br />

kann sich unter das<br />

Nagelbett ausdehnen, wo<br />

die Läsionen keinen Luftkontakt<br />

haben <strong>und</strong> deshalb<br />

nur schwer abheilen.<br />

Chronische <strong>Nagelpsoriasis</strong>:<br />

Diese wird unterteilt in die<br />

Nagelmatrix- <strong>und</strong> die Nagelbettpsoriasis:<br />

Zu ersterer<br />

gehören Tüpfelnägel, eine<br />

Onychodystrophie, also Störungen<br />

des Nagelwachstums,<br />

<strong>und</strong> eine Leukonychie<br />

(weißliche Verfärbung des<br />

Nagels). Die Proliferation im<br />

Nagelbett führt zur Verdickung<br />

der Nagelplatten, die<br />

dadurch weiß <strong>und</strong> <strong>und</strong>urchsichtig<br />

erscheinen. Auch rote<br />

Flecken in der Lunula, dem<br />

Nagelmond, sind typisch.<br />

Bei der Nagelbettpsoriasis<br />

zeigen sich Ölflecken, Splitterblutungen,<br />

subunguale<br />

Hyperkeratosen, Krümelnägel,<br />

Nagelfalzpsoriasis sowie<br />

eine Onycholyse, also die<br />

Ablösung des Nagels.<br />

Psoriasisnägel sind außerdem<br />

schmerzempfindlicher als ges<strong>und</strong>e<br />

Nägel <strong>und</strong> anfälliger<br />

für andere Erkrankungen.<br />

Tatsächlich Psoriasis?<br />

Wichtig im Verdachtsfall ist zu<br />

schauen, ob die Störung nur<br />

an einem einzelnen Nagel auftritt<br />

oder ob mehrere Nägel –<br />

eventuell auch an den Händen<br />

– betroffen sind. Wie sieht<br />

zudem die Umgebungshaut<br />

des Nagels bzw. der Nägel<br />

aus? Zeigen sich (auch an anderen<br />

Hautarealen) Hautveränderungen<br />

wie Rötungen<br />

<strong>und</strong> Schuppungen? Sind diese<br />

fleckig <strong>und</strong> begrenzt?<br />

Nicht jeder dicke, verhornte<br />

oder bröselige Nagel ist von<br />

Schuppenflechte befallen; <strong>und</strong><br />

selbst für Experten ist es nicht<br />

immer einfach, eine <strong>Nagelpsoriasis</strong><br />

zu <strong>erkennen</strong>. Denn<br />

eine Reihe anderer Erkrankungen<br />

kann zum Verwechseln<br />

ähnliche Nagelveränderungen<br />

verursachen. Insbesondere<br />

eine Pilzinfektion<br />

(Onychomykose) ist in diesem<br />

Zusammenhang zu nennen.<br />

Bei Verdacht auf eine <strong>Nagelpsoriasis</strong><br />

sollte deshalb ein<br />

Nagelpilz anhand einer mykologischen<br />

Untersuchung ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Stets besteht auch die Gefahr<br />

einer Superinfektion des Nagels.<br />

Das heißt in diesem Fall<br />

kommt zu der Nagelmykose<br />

noch eine bakterielle Infektion<br />

hinzu. Denn löst sich der<br />

Nagel von seinem Bett, können<br />

sich auch Bakterien besonders<br />

leicht ansiedeln. Peinlich<br />

genaue Hygiene ist daher<br />

bei Psoriasisnägeln oberstes<br />

Gebot. Sind ein Pilzbefall <strong>und</strong><br />

eine bakterielle Superinfektion<br />

nachgewiesen, müssen unbedingt<br />

beide Erkrankungen<br />

behandelt werden.<br />

Wichtig: die<br />

Differenzialdiagnose<br />

Die Diagnose einer Onychomykose<br />

erfolgt mittels Mikro-<br />

skopie, Kultur beziehungsweise<br />

Histologie. Als Nachweis<br />

eines Pilzbefalls gelten<br />

Hyphen <strong>und</strong> Sporen im subungualen<br />

hyperkeratotischen<br />

Abb. 4: Zerfall der Nagelplatte<br />

Abb. 5: Nagelverdickung<br />

Abb. 6: Psoriatischer Befall von Nagelfalz <strong>und</strong> Nagelwall<br />

Abb. 7: Zum Verwechseln ähnlicher Sichtbef<strong>und</strong>:<br />

eine Onychomykose<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 21


Für die Praxis<br />

u<br />

Gewebe sowie im Nagelmaterial.<br />

Neben einer Nagelpilzinfektion<br />

können unter anderem<br />

aber auch folgende Erkrankungen<br />

bzw. Störungen<br />

Ursache eines Psoriasis-ähnlichen<br />

Nagelbef<strong>und</strong>es sein:<br />

u Vitaminmangel.<br />

u Ekzem mit Nagelbeteiligung.<br />

u Lichen ruber planus, die sogenannte<br />

Knötchenflechte.<br />

u Morbus Reiter (Reaktive Arthritis).<br />

u Morbus Darier (eine erbliche<br />

Hautkrankheit, bei der<br />

die Verhornung von Epidermis<br />

<strong>und</strong> Nägeln gestört ist).<br />

u Pitryasis rubra pilaris Typ I<br />

(eine chronisch entzündliche<br />

Hauterkrankung, die<br />

durch papulosquamöse<br />

oder plaqueförmige <strong>und</strong><br />

flächige palmare Hyperkeratosen<br />

gekennzeichnet ist.<br />

u Lupus erythematodes, Dermatomyositis<br />

<strong>und</strong> Systemische<br />

Sklerodermie. Diese<br />

gehören zu den „Kollagenosen“,<br />

Autoimmunerkrankungen<br />

des Bindegewebes.<br />

Alopecia areata (kreisr<strong>und</strong>er<br />

Haarausfall).<br />

u Erythema exsudativum<br />

multiforme, eine akute entzündliche<br />

Erkrankung der<br />

Haut.<br />

8Tipps<br />

Die Psoriasis ist eine der<br />

häufigsten Hautkrankheiten;<br />

oft nimmt sie einen<br />

schweren <strong>und</strong> chronischen<br />

Verlauf <strong>und</strong> beeinträchtigt<br />

die Lebensqualität<br />

der Betroffenen erheblich.<br />

Durch eine neue, umfassendere<br />

Perspektive<br />

auf die Erkrankung haben<br />

sich die Möglichkeiten für<br />

eine erfolgreiche Therapie in den letzten Jahren<br />

deutlich verbessert. Das vorliegende Buch<br />

ist die ideale Ergänzung zu einem dermatologischen<br />

Lehrbuch für angrenzende medizinische<br />

Fachgebiete.<br />

Elsner, Peter Ulrich; Norgauer, Johannes:<br />

Thieme Verlag, Stuttgart 2009, 200 Seiten,<br />

E-Book, 49,95 Euro, ISBN: 9783131556714<br />

Alles Wichtige r<strong>und</strong> um das Thema Psoriasis<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

www.psoriasis-netz.de<br />

www.psoaktuell.com<br />

u<br />

u<br />

Pemphigus vulgaris <strong>und</strong><br />

Pemphigoide, blasenbildende<br />

Hauterkrankungen<br />

(Autoimm<strong>und</strong>ermatosen).<br />

Allgemeinerkrankungen.<br />

Hierzu zählen unter anderem<br />

Lebererkrankungen,<br />

Gicht <strong>und</strong> Anämie.<br />

Viele Triggerfaktoren<br />

sind möglich<br />

Psoriasis kennt keinen Standardverlauf.<br />

Die Erkrankung<br />

stellt sich bei jedem Patienten<br />

individuell dar. R<strong>und</strong> 25 Prozent<br />

der Betroffenen erleiden<br />

einmalig einen Psoriasisschub,<br />

der scheinbar vollständig <strong>und</strong><br />

ohne weitere Episoden ausheilt.<br />

Andere Patienten müssen<br />

mit einem permanenten<br />

Hin <strong>und</strong> Her zwischen aktiven<br />

Phasen mit schweren Schüben<br />

<strong>und</strong> Phasen geringer Aktivität<br />

der Schuppenflechte leben.<br />

Auch die Auslöser eines<br />

akuten Schubs oder einer Verschlimmerung<br />

des psoriatischen<br />

Geschehens sind individuell<br />

<strong>und</strong> sehr vielfältig. Die<br />

häufigsten, auslösenden Triggerfaktoren<br />

sind:<br />

u Stress<br />

u Kosmetika<br />

u Alkohol<br />

u<br />

u<br />

u<br />

u<br />

Bakterielle oder virale Infekte:<br />

Bei Kindern sind hier<br />

insbesondere Mandelentzündungen<br />

zu nennen. Bei<br />

Erwachsenen können es unter<br />

anderem langwierige<br />

oder chronische Nasennebenhöhlenentzündungen,<br />

Harnwegsinfekte oder eine<br />

Blinddarmentzündung sein.<br />

Chronische Schädigungen<br />

der Haut oder des Nagels<br />

zum Beispiel durch zu häufiges<br />

Waschen mit aggressiven<br />

Seifen, durch aggressive<br />

Maniküre oder Pediküre,<br />

Sonnenbrände, Verbrennungen,<br />

Kontaktekzeme <strong>und</strong> toxische<br />

Hautreizungen sowie<br />

aggressive Chemikalien.<br />

Mechanische Hautreizungen<br />

<strong>und</strong>/oder -verletzungen<br />

etwa durch ständige Reibung<br />

<strong>und</strong> Druck.<br />

Stoffwechselstörungen wie<br />

Diabetes mellitus. In einigen<br />

Fällen besteht auch ein Zusammenhang<br />

zwischen Psoriasis<br />

<strong>und</strong> Zöliakie. Hierbei<br />

Seelische Belastung …<br />

… <strong>und</strong> psychische Einflüsse<br />

spielen beim Psoriasisausbruch<br />

oft eine bedeutende<br />

Rolle. Deshalb sollten Psoriatiker<br />

unabhängig von anderen<br />

Therapien versuchen,<br />

seelischen Stress abzubauen.<br />

Unterstützend kann hier<br />

auch der Austausch mit anderen<br />

Betroffenen in einer<br />

Selbsthilfegruppe wirken.<br />

handelt es sich um eine chronische<br />

Erkrankung der<br />

Dünndarmschleimhaut aufgr<strong>und</strong><br />

einer Überempfindlichkeit<br />

gegen Gluten, dem<br />

in vielen Getreidesorten vorkommenden<br />

Klebereiweiß.<br />

Der hier ohnehin gebotene<br />

Verzicht auf Lebensmittel,<br />

die Gluten enthalten, kann<br />

auch Psoriasis-Symptome<br />

lindern.<br />

u Leberleiden <strong>und</strong> andere Erkrankungen<br />

der Verdauungsorgane.<br />

u Hormonelle Veränderungen<br />

(besonders während der Pubertät,<br />

der Monatsblutung,<br />

in der Schwangerschaft <strong>und</strong><br />

in den Wechseljahren).<br />

u Klimatische Faktoren: Vor<br />

allem im Herbst <strong>und</strong> Winter<br />

kommt es durch trockene<br />

Heizungsluft <strong>und</strong> Nässe/<br />

Kälte sowie eine geringere<br />

UV-Einstrahlung häufiger<br />

zu Krankheitsschüben.<br />

u Medikamente: Hierzu zählen<br />

insbesondere Betablocker,<br />

ACE-Hemmer, Tetratcycline,<br />

Penicillin, Anti-Malaria-Präparate,<br />

Folsäure,<br />

Interferone, Lithiumpräparate<br />

(Antidepressiva) <strong>und</strong><br />

Antirheumatika.<br />

Die Therapie: Eine<br />

echte Geduldsprobe<br />

Die Ursachen der Psoriasis sind<br />

noch immer nicht vollständig<br />

geklärt, <strong>und</strong> die Erkrankung<br />

ist bislang nicht heilbar. Sie<br />

kann jedoch symptomatisch<br />

gelindert werden. Ein Präparat<br />

speziell zu Behandlung der<br />

<strong>Nagelpsoriasis</strong> gibt es derzeit<br />

nicht. Es stehen allerdings<br />

eine Vielzahl verschiedener<br />

Therapieansätze zur Verfügung<br />

(s. Kasten rechts).<br />

22 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Für die Praxis<br />

Für alle gilt jedoch: Schnelle<br />

Erfolge darf man bei der Behandlung<br />

einer Schuppenflechte<br />

– besonders an den Nägeln<br />

– nicht erwarten. So verlangt<br />

die Therapie den Betroffenen<br />

eine enorme Geduld <strong>und</strong><br />

eine gute Compliance ab.<br />

Bei einem Befall der Fußnägel<br />

muss die Behandlung mindestens<br />

vier bis sechs Monate<br />

durchgeführt werden, da sie<br />

nur langsam wachsen. (Das<br />

Wachstum der Fußnägel beträgt<br />

r<strong>und</strong> 1 bis 1,5 mm pro Monat,<br />

während Fingernägel etwa<br />

doppelt so schnell wachsen.)<br />

Als Basismaßnahme gilt:<br />

Peinlichst alle Faktoren meiden,<br />

welche die <strong>Nagelpsoriasis</strong><br />

verschlimmern könnten. Dazu<br />

zählen in erster Linie Fehler<br />

bei der Pediküre (<strong>und</strong> natürlich<br />

auch bei der Maniküre). So<br />

sollten die Nägel gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

kurz geschnitten <strong>und</strong> nicht gefeilt<br />

werden. Denn kurze Nägel<br />

bieten weniger Angriffsfläche<br />

<strong>und</strong> bleiben deshalb<br />

nicht so leicht hängen. Die Gefahr<br />

von Traumata ist somit geringer.<br />

Zudem sind lange Nägel<br />

anfälliger für Infektionen,<br />

denn hier bilden sich öfter subunguale<br />

Hyperkeratosen.<br />

Verschmutzungen unter den<br />

Nägeln sind mit einer weichen<br />

Bürste statt mit einem spitzen<br />

Gegenstand zu entfernen.<br />

Auch Manipulationen am Nagelhäutchen<br />

sind tabu. Nagelhaut<br />

<strong>und</strong> das den Nagel<br />

umgebende Gewebe dürfen<br />

nicht beschädigt werden, da<br />

dies zu Entzündungen <strong>und</strong> damit<br />

zu einer Verschlechterung<br />

der Psoriasis führen kann.<br />

Die Nägel sollten vor dem<br />

Schneiden immer gewaschen<br />

<strong>und</strong> mit Fettsalbe eingecremt<br />

werden. Bei brüchigen Nägeln<br />

empfiehlt sich zuvor ein<br />

warmes Öl- oder Teerbad, oder<br />

am besten eine Mischung aus<br />

beiden, da sie dann beim<br />

Schneiden weniger splittern.<br />

Empfehlenswert für die Pflege<br />

zu Hause sind Batterie-betriebene<br />

kleine Nagelfräsen.<br />

Bei sehr stark verdickten Fußnägeln<br />

sollte man die Nagelpflege<br />

auf alle Fälle einem Podologen<br />

anvertrauen.<br />

Wichtig auch: Finger- <strong>und</strong> Fußnägel<br />

stets so trocken wie mög-<br />

Therapeutische Möglichkeiten bei <strong>Nagelpsoriasis</strong><br />

u<br />

Behandlung mit Lösungen, Cremes <strong>und</strong> Salben: Im Fall stark verdickter Nägel oder psoriatischer<br />

Krümelnägel ist zunächst eine der Therapie vorausgehende Reduzierung der Nageldicke<br />

unverzichtbar. Generell wirkt bei allen externen Therapien eine Okklusivbehandlung<br />

besser als ein einfaches Auftragen. Cremes oder Salben werden daher am besten vor dem<br />

Zubettgehen <strong>und</strong> okklusiv durch Verbände oder Fingerlinge angewendet. (Sind die Fingernägel<br />

betroffen <strong>und</strong> werden Fingerlinge an den Händen als unangenehm empf<strong>und</strong>en, können auch<br />

Handschuhe aus Polyäthylen <strong>und</strong> darüber eventuell Baumwollhandschuhe verwendet werden.<br />

Nach zwei bis drei St<strong>und</strong>en ist der Wirkstoff eingedrungen <strong>und</strong> die Handschuhe sind nicht<br />

mehr nötig.)<br />

Salben sollte man nicht auf die Nagelplatte applizieren, da sie diese nicht durchdringen <strong>und</strong><br />

somit keine Wirkung entfalten. Zu <strong>behandeln</strong> sind damit vielmehr die den Nagel umgebende<br />

Haut sowie der Nagelfalz. Zwar ist die Effizienz der äußerlichen Therapie begrenzt, dennoch<br />

lassen sich teils sehr gute Erfolge damit erzielen.<br />

u Medikamente zur lokalen Anwendung: Alle nachfolgend genannten Medikamente müssen<br />

länger als zwei Monate aufgetragen werden:<br />

– Kortison-Lösungen: Zweimal täglich aufgetragen <strong>und</strong> in Kombination mit Teerbädern sind<br />

diese oft sehr wirksam bei <strong>Nagelpsoriasis</strong>. Anstelle einer rein alkoholischen Mischung empfehlen<br />

Dermatologen Ecural-Lösung 1:1 mit Propylenglykol, da sie besser unter den Nagel<br />

dringt <strong>und</strong> auch an krümeligen Arealen haftet. Die Behandlung kann bei täglicher Anwendung<br />

bis zu acht Monate dauern. In schweren Fällen wird Kortison in das Nagelbett eingespritzt.<br />

Dies erfolgt allerdings mit einer Nadel <strong>und</strong> kann sehr schmerzhaft sein. Besser<br />

verträglich ist der Dermojet, ein Druckinjektor, der mit Überdruck eine Kortisonkristallsuspension<br />

in die Haut „hineinsprengt“.<br />

– Tazaroten ist ein Vitamin A-Derivat in Salbenform (Zorac). In Studien wurde belegt, dass Tazaroten<br />

sehr gut eine Ablösung der Nagelplatte verhindert.<br />

– Calcipotrial ist ein in Salben wie Daivonex oder Psorcutan enthaltenes Vitamin-D-Derivat.<br />

Es wird bei leichteren Formen von <strong>Nagelpsoriasis</strong> angewandt <strong>und</strong> täglich aufgetragen. In<br />

schweren Fällen wird es auch mit Kortison kombiniert.<br />

– Ciclosporin wirkt gegen die Ansammlung von Hornzellen unter der Nagelpatte sowie gegen<br />

eine Onycholyse. Es muss mindestens drei Monate lang angewendet werden. Durch die<br />

Zugabe von Maiskeimöl wird die heilende Wirkung nachweislich gesteigert.<br />

– Zellwachstumshemmer (Zytostatika): Bei schwereren Formen empfiehlt sich die lokale Anwendung<br />

des Zytostatikums 5-Fluoruracil oder einer Lösung mit 5-Fluoruracil <strong>und</strong> Salicylsäure<br />

oder Harnstoff. Diese wird einmal täglich aufgetragen <strong>und</strong> anschließend mit einem<br />

Okklusivverband abgedeckt. Mögliche Nebenwirkungen sind hierbei Rötung, Juckreiz sowie<br />

ein schmerzhaftes Brennen.<br />

u Weitere externe therapeutische Maßnahmen sind:<br />

– Nagellack mit 15 Prozent Harnstoff (Onypso). Bie Verdunstung des Lösemittels bleibt eine<br />

Harnstoffkonzentration von 50 Prozent bestehen. Der Lack muss über einen Zeitraum von<br />

mindestens sechs Monaten einmal täglich auf die erkrankten Nägel aufgetragen werden.<br />

– Teerbäder: Finger <strong>und</strong>/oder Zehen werden zweimal täglich zehn bis 15 Minuten eingetaucht,<br />

anschließend wird eine starke Kortisontinktur aufgetragen.<br />

– Elektrotherapie: Die Behandlung mit Interferenzstrom wird bei <strong>Nagelpsoriasis</strong> als erfolgreich<br />

beschrieben.<br />

– PUVA-Bestrahlung: Auf den Nagel wird die Substanz 8-Methoxypsoralen (Meladinine) aufgetragen,<br />

dann erfolgt mittels eines Punktstrahlers die Bestrahlung mit UVA-Licht.<br />

u Interne Therapie: Bei schwerer therapieresistenter <strong>Nagelpsoriasis</strong> ist eine systemische Behandlung<br />

Methode der Wahl.<br />

– Gute Behandlungserfolge bis hin zur vollständigen Erscheinungsfreiheit im Rahmen einer<br />

Langzeittherapie der Psoriasis (acht bis zwölf Monate) sind mit Fumarsäureester, Ciclosporin<br />

A <strong>und</strong> Acitretin beschrieben.<br />

– Auch unter der Therapie mit so genannten Biologika (zum Beispiel Infliximab) konnte in einigen<br />

größeren Studien bei etwa der Hälfte der Patienten nach 50 Wochen komplette klinische<br />

Symptomfreiheit erzielt werden.<br />

– Bei gleichzeitiger Psoriasisarthritis ist eine Kombination mit dem Zytostatikum <strong>und</strong> Folsäure-Antagonisten<br />

Methotrexat zu erwägen.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 23


Für die Praxis<br />

Podologische Behandlungsstrategien bei <strong>Nagelpsoriasis</strong><br />

Bei jedem einzelnen Nagel<br />

ist eine individuelle Behandlung<br />

erforderlich. Das apparative,<br />

verletzungsfreie Abtragen<br />

verdickter Nagelmassen<br />

ist effizient, ohne langwierige<br />

externe Behandlung.<br />

Eine dauerhafte Abtragung<br />

Elvi Foss<br />

der Psoriasisnägel muss immer<br />

nach dem Grad der Na-<br />

Podologin, examinierte<br />

Krankenschwester,<br />

werden. Bei einem stabilen<br />

geldestruktion entschieden<br />

W<strong>und</strong>therapeutin Nachwachsen sollte eine<br />

WaCert, Fachautorin<br />

<strong>und</strong> Fach-<br />

Ablösung vermieden werden.<br />

ständige Abtragung oder<br />

referentin<br />

Die Nagelplatten wachsen<br />

nicht gleich fest <strong>und</strong> in verschiedenen<br />

Lagen nach. (Die Nägel bestehen<br />

aus r<strong>und</strong> 100 bis 150 Schichten.) Bei Anwendung<br />

einer Zange zum Schneiden können sie<br />

dadurch wegsplittern. Hier ist also äußerste<br />

Vorsicht geboten.<br />

Eine fehlende Anhaftung des Nagels an das Nagelbett<br />

löst eine Vernarbung oder eine Dystrophie<br />

<strong>und</strong> Verschmälerung des Nagelbettes aus.<br />

Das Erreichen von größtmöglicher Nagelstabilität<br />

ist daher ein Ziel der Therapie. Hier kann eine<br />

Nagelprothetik mit lichthärtendem Spezial-<br />

Gel für kranke <strong>und</strong> empfindliche Nägel die Nagelplatte<br />

ersetzen <strong>und</strong> das Nagelbett schützen.<br />

Damit lässt sich nicht nur ein funktioneller<br />

Schutz erreichen, sondern die Nägel werden<br />

auch optisch verbessert. Der Betroffene muss<br />

allerdings diszipliniert eine Desinfektion des<br />

Kunstnagels durchführen.<br />

Auch wenn der akute Psoriasis-Schub vorbei<br />

ist, wächst der sichtbare Nagel verdickt, zerstört<br />

<strong>und</strong> verlangsamt nach. Daher sollte eine<br />

kontinuierliche podologische Betreuung erfolgen.<br />

Außerdem ist stets eine Mykoseprophylaxe<br />

mit gleichzeitig festigendem Nagelaufbau<br />

indiziert (zum Beispiel mit Myfungar Nagellack).<br />

Alle anderen Methoden, wie Korrekturschnitt<br />

<strong>und</strong> Tamponaden sind möglich.<br />

Subunguale psoriatische Entzündungsherde<br />

sind per se nicht bakteriell belastet. Aber durch<br />

die reduzierte lokale Abwehr <strong>und</strong> unter Umständen<br />

eine immunhemmende Therapie besteht<br />

Infektbereitschaft. Deshalb sollte dauerhaft<br />

eine lokale antiseptische Prophylaxe durchgeführt<br />

werden.<br />

Eine Orthonyxietherapie ist in der Regel nicht<br />

möglich, da durch den krankhaften Nagelaufbau<br />

bei mangelhafter Anhaftung des Nagels an<br />

das Nagelbett sehr schnell eine Onycholyse eintreten<br />

kann. Ebenso kann im Korrekturintervall<br />

über mehrere Monate immer wieder ein Schub<br />

auftreten. Durch die Destruktion ist die Nagelplatte<br />

auch selten stabil genug, um einer Spannung<br />

standzuhalten. Somit ist eine Spangenbehandlung<br />

nicht das Mittel der ersten Wahl<br />

bei Unguis incarnatus oder convolutus.<br />

lich halten, da sich das Infektionsrisiko<br />

durch Feuchtigkeit<br />

erhöht. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist<br />

es ebenfalls ratsam, Gummioder<br />

Vinylhandschuhe zu tragen,<br />

wenn die Hände bei der<br />

Arbeit mit Wasser in Berührung<br />

kommen.<br />

Nach dem Waschen von Händen<br />

<strong>und</strong> Füßen müssen die Zehen-<br />

oder auch Fingerspitzen<br />

sorgfältig mit einem Papiertaschentuch<br />

nachgetrocknet<br />

werden, um die Feuchtigkeit<br />

unter den Nägeln zu entfernen.<br />

Voraussetzung für die Wirksamkeit<br />

einer Lokaltherapie ist<br />

zunächst eine professionelle<br />

Bearbeitung der Nägel, die alle<br />

drei bis vier Wochen erfolgen<br />

sollte. Nur eine professionelle<br />

Fußpflege kann gewährleisten,<br />

dass die Nägel nicht<br />

einwachsen <strong>und</strong> starke Nagelverdickungen<br />

ebenso wie<br />

Hyperkeratosen fachgerecht<br />

abgetragen werden.<br />

v<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Christine Preiherr<br />

Fachjournalistin, Autorin<br />

80636 München<br />

E-Mail preiherr@t-online.de<br />

Geschwollene Beine <strong>und</strong> Füße/Teil II:<br />

Hohes Ödemrisiko<br />

bei gestauten Venen<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />

Wenn am Abend die Schuhe zu eng werden,<br />

Strümpfe oder Socken an den Unterschenkeln<br />

tiefe rote Schnürfurchen hinterlassen, dann können<br />

kranke Venen der Gr<strong>und</strong> für diese Schwellungen<br />

sein. Lesen Sie im zweiten Teil unserer<br />

Serie „Geschwollene Beine <strong>und</strong> Füße“, warum<br />

bei Erkrankungen der Venen ein hohes Risiko<br />

für ein solches „Phlebödem“ besteht.<br />

Tagtäglich transportieren<br />

die Venen entgegen der<br />

Schwerkraft circa 7000<br />

Liter Blut zum Herzen. Wichtige<br />

Transporthilfen sind neben<br />

den Muskelpumpen in<br />

den Beinen die Venenklappen.<br />

Das sind kleine Taschen<br />

– zarte, bindegewebige Falten<br />

– in der Venenwand, die<br />

sich normalerweise nur in Richtung<br />

Herz öffnen <strong>und</strong> das Blut<br />

ausschließlich herzwärts fließen<br />

lassen. Will das Blut in die<br />

entgegengesetzte Richtung<br />

strömen, schließen sich die<br />

Venenklappen <strong>und</strong> verhindern<br />

den Rückfluss. Neben<br />

der Transportfunktion haben<br />

die Venen jedoch noch eine<br />

weitere wichtige Aufgabe: So<br />

speichert das Venensystem 85<br />

24 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Für die Praxis<br />

Prozent der gesamten Blutmenge<br />

<strong>und</strong> stellt bei Belastung,<br />

wie etwa körperlicher<br />

Arbeit, die erforderliche Menge<br />

an Blut zur Erbringung der<br />

Leistung bereit. Um dieses<br />

große Volumen aufnehmen zu<br />

können, sind die Venenwände<br />

im Vergleich zu denen der<br />

Arterien sehr dünn, dehnbar<br />

<strong>und</strong> lockerer gebaut. Doch<br />

darin liegt auch ein Risiko.<br />

Schwäche mit Folgen<br />

Im Unterschied zu den Arterien<br />

fließt das Blut in den Venen<br />

erheblich langsamer; <strong>und</strong><br />

normalerweise werden die<br />

Venen vor Druckschwankungen<br />

<strong>und</strong> Überdehnung vom<br />

umgebenden Bindegewebe<br />

geschützt. Ein schwaches <strong>und</strong><br />

dadurch nachgiebiges Bindegewebe<br />

kann aber mit der Zeit<br />

zur Erschlaffung der Venenwände<br />

<strong>und</strong> -klappen führen.<br />

Neben dem zunehmenden<br />

Lebensalter ist die erblich bedingte<br />

Bindegewebsschwäche<br />

einer der Hauptrisikofaktoren<br />

für die Entstehung der<br />

„primären Varikose“. So nennt<br />

man die anlagebedingte Bildung<br />

von Krampfadern (= Varizen)<br />

ohne eine andere erkennbare<br />

Ursache.<br />

Begünstigt wird die Entstehung<br />

von Krampfadern zusätzlich,<br />

wenn Bewegungsmangel,<br />

Übergewicht, ein die<br />

Beinvenen belastender Beruf<br />

(stehende/sitzende Tätigkeit)<br />

sowie das ständige Tragen von<br />

High Heels hinzukommen <strong>und</strong><br />

das Bindegewebe die Venenwände<br />

vor dem chronischen<br />

Stauungsdruck nicht mehr<br />

schützen kann. Irgendwann<br />

geben die Venenwände dann<br />

nach. Die Venen werden überdehnt,<br />

verlieren an Elastizität,<br />

erweitern <strong>und</strong> verformen sich.<br />

Früher oder später schließen<br />

sich die Klappen nicht mehr<br />

vollständig. Die Folge: Das<br />

Blut fließt in den Venen entsprechend<br />

der Schwerkraft zurück<br />

<strong>und</strong> versackt im Venensegment<br />

unterhalb der defekten<br />

Klappen. Durch die Blutüberfüllung<br />

wird auch hier die<br />

Venenwand überlastet <strong>und</strong><br />

überdehnt. Auf diese Weise<br />

setzt sich die Erkrankung wie<br />

Bei den Venen …<br />

… muss man zwischen dem tiefen subfaszialen <strong>und</strong> dem oberflächlichen suprafaszialen<br />

Venensystem unterscheiden. Die tiefen, die Arterien begleitenden<br />

Beinvenen liegen gut geschützt tief in der Beinmuskulatur <strong>und</strong> sammeln<br />

das Blut aus den Muskeln <strong>und</strong> Knochen. Die tiefen Venen befördern r<strong>und</strong> 90<br />

Prozent des venösen Blutes der unteren Gliedmaßen in Richtung Herz.<br />

Die restlichen zehn Prozent werden über das oberflächliche Venensystem,<br />

das das Blut aus den Hautgefäßen <strong>und</strong> dem Unterhautgewebe aufnimmt,<br />

herzwärts geleitet. Dieses besteht aus einem dichten Venennetz von kleineren<br />

Venen, die direkt unter der Haut in das Unterhautgewebe eingebettet<br />

sind. Die zwei wichtigsten oberflächlichen Venen, in die viele Seitenäste münden,<br />

sind die beiden großen Stammvenen: Vena saphena magna (große Rosenvene)<br />

<strong>und</strong> Vena saphena parva (kleine Rosenvene). Die große Rosenvene<br />

beginnt im Bereich des Schienbeinknöchels <strong>und</strong> zieht an der Medialseite des<br />

Unterschenkels <strong>und</strong> Oberschenkels rumpfwärts, bis diese dann drei Fingerbreit<br />

unterhalb (= distal) des Leistenbandes in die große tiefe Oberschenkelvene<br />

(Vena femoralis) mündet. Da hier viele Seitenäste in die Vena saphena<br />

münden, wird dieser Bereich auch als Venenstern bezeichnet. Die kleine Rosenvene<br />

beginnt hinter dem Außenknöchel, zieht über die Wade zur Kniekehle<br />

<strong>und</strong> mündet dort in die Leitvene der Kniekehle (Vena poplitea) ein.<br />

Das oberflächliche <strong>und</strong> tiefe Venensystem ist durch eine Vielzahl von Verbindungsvenen<br />

(Perforansvenen) verb<strong>und</strong>en. Bei ges<strong>und</strong>en Venen fließt das Blut ausschließlich<br />

in Richtung tiefe Venen ab. Pro Bein wird die Anzahl der Perforansvenen auf 200 geschätzt.<br />

Von den tiefen Beinvenen strömt das Blut schließlich über die Beckenvenen in die<br />

untere Hohlvene (Vena cava inferior) <strong>und</strong> von dort in den rechten Vorhof des Herzens.<br />

eine Kaskade von oben nach<br />

unten fort. So geschädigte Venen<br />

schimmern bläulich geschlängelt<br />

oder knotig durch<br />

die Haut. Krampfadern sind<br />

zudem anfällig für oberflächliche<br />

Venenentzündungen (=<br />

Varikophlebitis) mit der Bildung<br />

von Blutgerinnseln. Diese<br />

wiederum können ebenfalls<br />

die Venen schädigen.<br />

Die Krampfaderbildung betrifft<br />

in den Beinen vor allem<br />

die Hautvenen des oberflächlichen<br />

Venensystems. Aber<br />

auch die Perforansvenen <strong>und</strong><br />

die tiefen Venen können betroffen<br />

sein.<br />

Sek<strong>und</strong>äre Krampfadern<br />

Diese Form der Varizen entsteht<br />

aufgr<strong>und</strong> einer tiefen Venenthrombose,<br />

bei der eine<br />

tiefe Vene ganz oder teilweise<br />

durch ein Blutgerinnsel<br />

(Thrombus) verschlossen wird.<br />

Eine solche „Phlebothrombo-<br />

Venenschwäche:<br />

eine Volkskrankheit<br />

Beinschwellungen können die<br />

unterschiedlichsten Ursachen<br />

haben, wie Herzschwäche, Diabetes,<br />

Nierenleiden oder krankhafte<br />

Fettansammlungen. Doch<br />

Venenleiden, die sich mittlerweile<br />

zur Volkskrankheit entwickelt haben,<br />

sind zweifelsohne eine der Hauptursachen.<br />

Nur zehn Prozent der Erwachsenen in Deutschland<br />

haben tatsächlich noch ges<strong>und</strong>e Venen. Die anderen 90<br />

Prozent <strong>und</strong> damit Millionen von Menschen weisen Veränderungen<br />

an den Venen mit unterschiedlichen Schweregraden von Besenreisern<br />

bis hin zum „offenen Bein“ auf.<br />

Typische Anzeichen für krankhaft veränderte Venen sind Schwere- <strong>und</strong> Spannungsgefühle,<br />

Schmerzen nach längerem Stehen oder Schwellungen in den Beinen, vor allem um<br />

die Knöchel herum. Der Bonner Venenstudie zufolge sind 56,4 Prozent der Erwachsenen hierzulande<br />

davon betroffen. Bei den 70- bis 79-Jährigen sind es sogar 74,1 Prozent, r<strong>und</strong> ein Viertel unter<br />

ihnen haben zudem Krampfadern <strong>und</strong> weitere 25,6 Prozent ein behandlungsbedürftiges Ödem.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 25


Für die Praxis<br />

Späte Folge: das postthrombotische<br />

Syndrom<br />

Eine schwerwiegende Folge<br />

der Beinvenenthrombose ist<br />

das postthrombotische Syndrom,<br />

das 30 bis 50 Prozent<br />

der betroffenen Patienten<br />

entwickelt <strong>und</strong> oft auch erst<br />

nach einigen Jahren auftritt.<br />

Die Symptome der chronischen<br />

Venenstauung entsprechen<br />

denen der chronischen<br />

Beinvenenschwäche,<br />

die auch chronische venöse<br />

Insuffizienz (=CVI) genannt<br />

wird <strong>und</strong> sich als Folgeerkrankung<br />

eines langjährigen<br />

Krampfaderleidens entwickeln<br />

kann. Über vier Millionen<br />

Menschen sind in<br />

Deutschland von dem chronisch<br />

venösen Stauungssyndrom<br />

betroffen. Die CVI<br />

entwickelt sich schleichend<br />

über Jahre hinweg <strong>und</strong> geht<br />

mit Ödembildung sowie damit<br />

verknüpften schweren<br />

Hautveränderungen einher.<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Susanne Ahrndt<br />

Fachjournalistin<br />

Nockherstraße 52<br />

81541 München<br />

E-Mail susanne.ahrndt@<br />

t-online.de<br />

se“ läuft oftmals – zumindest<br />

anfangs – unbemerkt ab. Häufig<br />

erst dann, wenn ein größerer<br />

Venenabschnitt oder mehrere<br />

betroffen sind, treten<br />

typische Symptome auf. Hierzu<br />

zählen ein Schwere- <strong>und</strong><br />

Spannungsgefühl, ziehende<br />

Schmerzen, eine Schwellung<br />

sowie eine bläuliche Hautverfärbung.<br />

Bleibt die Thrombose<br />

unbehandelt, ist die Gefahr<br />

groß, dass sich ein Teil<br />

des Blutgerinnsels ablöst <strong>und</strong><br />

über den Blutstrom in die Lunge<br />

gelangt. Dies kann eine lebensgefährliche<br />

Lungenembolie<br />

auslösen.<br />

Eine Beinvenenthrombose<br />

schädigt die Venen nachhaltig.<br />

Oftmals bleibt eine Abflussbehinderung<br />

bestehen,<br />

weil sich der Thrombus nicht<br />

mehr vollständig auflöst. Die<br />

Gefäßverengung führt dazu,<br />

dass das venöse Blut verstärkt<br />

über die Perforansvenen in die<br />

oberflächlichen Venen gedrückt<br />

wird. Die Hautvenen<br />

sind aber für diese hohen Blutmengen<br />

nicht ausgerichtet<br />

<strong>und</strong> erweitern sich.<br />

Zudem zerstört der Thrombus<br />

die Venenklappen, was den<br />

venösen Rückfluss durch das<br />

tiefe Venensystem dauerhaft<br />

behindert. Die Folge sind massive<br />

venöse Stauungen in der<br />

Fuß- <strong>und</strong> Unterschenkelregion,<br />

wodurch weitere Venenklappen<br />

zerstört werden können<br />

<strong>und</strong> der Blutstau zunehmend<br />

verstärkt wird.<br />

Ödeme: Durch zu viel<br />

Druck im Gefäß<br />

Die durch die venöse Schädigung<br />

bedingte Blutfülle führt<br />

bevorzugt in den Venen von<br />

Füßen <strong>und</strong> Unterschenkeln zu<br />

einem hohen Gefäßdruck. Normalerweise<br />

herrscht im<br />

venösen System ein Blutdruck<br />

von gerade einmal 20 bis 30<br />

mmHg. Infolge von primärer<br />

Varikose, Thrombosen oder<br />

venöser Insuffizienz kann der<br />

venöse Blutdruck jedoch auf<br />

60 bis 90 mmHg ansteigen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser venösen Hypertonie<br />

steigt auch der kapillare<br />

Blutdruck an. Dadurch<br />

ist der Flüssigkeitsaustausch<br />

im Kapillargebiet zwischen<br />

Arterien <strong>und</strong> Venen gestört.<br />

Infolge dessen wird Flüssigkeit<br />

in den Zellzwischenraum<br />

(Interstitium) gepresst. Zugleich<br />

ist aber die Resorption<br />

im venösen Teil des Kapillargebiets<br />

vermindert. Die Folge<br />

sind Wassereinlagerungen im<br />

Gewebe. Ist dann auch das<br />

Lymphsystem nicht mehr in<br />

der Lage, die Flüssigkeit abzutransportieren,<br />

bilden sich<br />

Ödeme aus, <strong>und</strong> die Beine,<br />

insbesondere an den Unterschenkeln<br />

um die Knöchel herum,<br />

schwellen an.<br />

Übrigens: Bevor ein Ödem<br />

durch die Zunahme des Beinoder<br />

Knöchelumfangs erkennbar<br />

wird, kann bis zu einem<br />

Liter Wasser im Bein eingelagert<br />

sein. Treten die Schwellungen<br />

anfänglich nur bei starker<br />

Belastung auf – wie etwa<br />

langem Stehen, kann sich mit<br />

der Zeit die Schwellungsneigung<br />

verstärken.<br />

Venöse bedingte Ödeme sind<br />

eiweißarm <strong>und</strong> in der Regel<br />

tief eindrückbar. Drückt man<br />

mit dem Daumen fest auf die<br />

Schwellung, bleibt eine Delle<br />

zurück. Zunächst sind die<br />

Ödeme reversibel – sie treten<br />

bevorzugt am Nachmittag <strong>und</strong><br />

Abend auf <strong>und</strong> gehen durch<br />

Hochlagern der Beine in Ru-<br />

hezeiten oder über Nacht zurück.<br />

Doch im fortgeschrittenen<br />

Stadium bleiben die Ödeme<br />

bestehen. Sie können dann<br />

bis zur Wade hinaufreichen,<br />

im unteren Drittel des Beins<br />

die Haut bläulich-violett verfärben<br />

<strong>und</strong> zu ernsthaften<br />

Krankheitsbildern mit Hautveränderungen<br />

<strong>und</strong> Geschwüren<br />

führen.<br />

Stauungsausschlag <strong>und</strong><br />

Geschwüre<br />

Ein chronisch langanhaltender<br />

Blutstau in den Venen<br />

führt zur Erweiterung der Kapillaren<br />

sowie zu einer Vergrößerung<br />

<strong>und</strong> Verlängerung<br />

des Kapillarbettes. Die Kapillaren<br />

werden immer durchlässiger,<br />

so dass neben vermehrter<br />

Flüssigkeit auch rote<br />

Blutkörperchen <strong>und</strong> Eiweiße<br />

ins Interstitium austreten können.<br />

Zugleich ist die Versorgung<br />

des Gewebes mit Sauerstoff<br />

<strong>und</strong> Nährstoffen <strong>und</strong><br />

der Abtransport von Abfallstoffen<br />

gestört.<br />

Im weiteren Verlauf bleiben<br />

nicht nur die Ödeme bestehen,<br />

sondern es treten auch<br />

entzündliche Hautreizungen<br />

mit juckendem, oftmals auch<br />

nässendem Hautausschlag auf<br />

(Stauungsekzem). Später kommen<br />

flächige Braunverfärbungen<br />

der Haut hinzu. Diese entstehen<br />

durch Hämosiderin,<br />

ein Abbauprodukt von Hämoglobin,<br />

dem roten Blutfarbstoff<br />

(s. Foto). Weitere Folgen<br />

sind helle, dünne, kleine, r<strong>und</strong>lich<br />

ovale bis handtellergroße<br />

Hautzonen (Atrophie blanche),<br />

eine Verhärtung von Haut <strong>und</strong><br />

Unterhautfettgewebe (Dermatosklerose).<br />

Im Endstadium<br />

tritt das schlecht heilende,<br />

schmerzhafte Unterschenkelgeschwür<br />

(Ulcus cruris venosum)<br />

auf.<br />

Durch wiederholte Venenentzündungen<br />

können zudem die<br />

Lymphbahnen entzündlich<br />

geschädigt werden. Folge ist<br />

dann ein Phlebolymphödem.<br />

Lesen Sie in der nächsten Folge<br />

alles Wichtige zu Lymphödemen,<br />

die durch Probleme<br />

im lymphatischen System entstehen.<br />

g<br />

(Foto: © Dr. med. Norbert Scholz)<br />

26 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Journal<br />

Herzlichen Glückwunsch zum Fußpflege-Jubiläum!<br />

Zehn Jahre Guderma<br />

Von Ursula Maria Schneider, Drehpunkt Fuß, Wiesbaden<br />

Produkte der Marke Fußpunkt bringen Fußpflege<br />

erfolgreich auf den Punkt; <strong>und</strong> das jetzt seit zehn<br />

Jahren. Ein Anlass, den Geschäftsführer des Unternehmens<br />

Guderma, Bjarni Gudm<strong>und</strong>sson, nach<br />

seinem Erfolgsrezept zu fragen.<br />

u Herr Gudm<strong>und</strong>sson, Sie feiern<br />

mit Ihrem Unternehmen<br />

10-jähriges Jubiläum. Wie kam<br />

es dazu, dass Sie 2004 mit der<br />

Marke „Fußpunkt“ in den Fußpflegemarkt<br />

eingestiegen sind?<br />

Bjarni Gudm<strong>und</strong>sson: Als EDV-<br />

Fachmann hatte ich in vielen<br />

Projekten mit Rezepturen <strong>und</strong><br />

Herstellungsvorschriften im<br />

Bereich Natur-Kosmetik zu tun.<br />

In zahlreichen Gesprächen mit<br />

Familienmitgliedern <strong>und</strong> durch<br />

den guten Kontakt zu einem<br />

professionellen Entwickler entstand<br />

die Idee, etwas im kosmetischen<br />

Bereich anzugehen. Am<br />

Ende stand das Thema Fuß<br />

zur Wahl. Fußpunkt war für<br />

mich ein sehr passender Name<br />

für unsere Produkte.<br />

u Ihr Motto lautet: „Ges<strong>und</strong>e<br />

Füße, ges<strong>und</strong>e Preise“. Warum?<br />

Bjarni Gudm<strong>und</strong>sson: Wir wollen<br />

uns mit unseren professionellen<br />

Produkten auf der<br />

bezahlbaren Preisskala bewegen.<br />

Damit wir die Preise<br />

so halten können, müssen wir<br />

unsere Infrastruktur entsprechend<br />

ausrichten. Professionelle<br />

Marktpräsenz mit einem<br />

innovativen Produktsortiment,<br />

das höchsten Ansprüchen gerecht<br />

wird, das ist unser Ziel.<br />

u Zu Fußpunkt fällt mir automatisch<br />

„Schr<strong>und</strong>en-W<strong>und</strong>er“<br />

ein. Hat sich dieses Produkt<br />

aus Ihrem Hause zum Klassiker<br />

in der Fußpunkt-Serie ent-<br />

wickelt? Und was ist das Besondere<br />

daran?<br />

Bjarni Gudm<strong>und</strong>sson: Schr<strong>und</strong>en-W<strong>und</strong>er<br />

ist eine gelungene<br />

Rezeptur mit vielen Naturrohstoffen,<br />

die ausgesprochen<br />

gut miteinander harmonieren.<br />

Diese Rezeptur hilft vielen, besonders<br />

Diabetikern, weshalb<br />

Schr<strong>und</strong>en-W<strong>und</strong>er letztendlich<br />

dann zum Lieblings-Produkt<br />

avanciert ist.<br />

u Welchen Stellenwert hat<br />

Fußpflege für Sie persönlich?<br />

Nehmen Sie selbst regelmäßig<br />

eine podologische Behandlung<br />

in Anspruch?<br />

Bjarni Gudm<strong>und</strong>sson: Früher<br />

habe ich Fußpflege nicht so<br />

wahrgenommen, heute schon.<br />

Mit der podologischen Leistung<br />

hat Fußpflege einen neuen<br />

Stellenwert erhalten. Das<br />

Wohlgefühl nach einer Behandlung<br />

ist für mich sehr<br />

wichtig, deshalb gebe ich meine<br />

Füße regelmäßig in fachk<strong>und</strong>ige<br />

Hände.<br />

u Sie sind gebürtiger Isländer.<br />

Wie arbeiten medizinische Fußpfleger<br />

in Ihrem Heimatland?<br />

Ist deren Status mit dem der<br />

Podologen hierzulande zu vergleichen?<br />

Und sind Ihre Landsleute<br />

regelmäßige K<strong>und</strong>en?<br />

Bjarni Gudm<strong>und</strong>sson: Fußpflege<br />

wird in Island in Kombination<br />

mit Kosmetik angeboten<br />

<strong>und</strong> dies fast nur in Kosmetik-<br />

Salons. Insgesamt dauert diese<br />

Ausbildung drei Jahre <strong>und</strong><br />

ist mit der des Podologen keinesfalls<br />

vergleichbar. Die Isländer<br />

sind sehr um die Pflege ihrer<br />

Füße bemüht <strong>und</strong> nehmen<br />

Fußpflege gerne in Anspruch.<br />

u Sie sind seit vielen Jahren<br />

begeisterter Sportler <strong>und</strong> Handball-Profi.<br />

Bei dieser Sportart<br />

werden neben den Händen<br />

auch die Füße extrem gefordert.<br />

Um den Ball ins Netz zu<br />

bekommen, muss man schnell<br />

sein; eine Kombination aus<br />

Laufen, Dehnen <strong>und</strong> Springen<br />

bestimmt das Spiel. Welche<br />

Schwierigkeiten sind damit für<br />

die Füße verb<strong>und</strong>en?<br />

Bjarni Gudm<strong>und</strong>sson: Jede<br />

Ballsportart hat mit extremer<br />

Bewegung zu tun. Beim Handball<br />

sind Füße <strong>und</strong> Hände gleichermaßen<br />

außerordentlich<br />

gefordert. Sie benötigen deshalb<br />

eine gute Vorbereitung.<br />

Dazu gehört neben dem regelmäßigen<br />

sportlichen Training<br />

auch eine tiefenwirksame Pflege<br />

der Haut. Für die Hände setze<br />

ich hier auf „Handpunkt“.<br />

Mögliche Druckstellen sowie<br />

trockene Haut an den Füßen<br />

pflege ich mit „Schr<strong>und</strong>en-<br />

W<strong>und</strong>er“.<br />

Handpunkt benutze ich übrigens<br />

auch sehr gerne vor dem<br />

Golfspielen. Denn die Hände<br />

Bjarni Gudm<strong>und</strong>sson,<br />

Geschäftsführer der<br />

Guderma GmbH, hat als<br />

Handball-Profi sogar an<br />

der Olympiade 1984 in<br />

Los Angeles teilgenommen.<br />

Privat zählen Golf,<br />

Tennis <strong>und</strong> Skifahren zu<br />

seinen Hobbies. Als Sportler<br />

weiß er, wie wichtig es<br />

ist, die Füße auf sportliche<br />

Aktivitäten perfekt<br />

vorzubereiten.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 27


Journal<br />

sind bei dieser Sportart viel in<br />

Bewegung, <strong>und</strong> die Haut muss<br />

elastisch bleiben. Mit „Handpunkt“<br />

wird Golfen für mich<br />

zu einer „r<strong>und</strong>en Sache“.<br />

u Wie pflegen Sie Ihre Füße<br />

nach dem Sport?<br />

Bjarni Gudm<strong>und</strong>sson: Nach einer<br />

kühlen Dusche, auch für<br />

die erhitzten Füße, ist für mich<br />

anschließend Fußpunkt Granatapfel<br />

„das Mittel der Wahl“.<br />

Denn dieses Spezialprodukt<br />

enthält einen Pilzschutz zur<br />

Vorbeugung sowie zur Unterstützung<br />

von pilzempfindlicher<br />

Haut. Damit bietet es für<br />

mich Pflege <strong>und</strong> Prophylaxe in<br />

einem.<br />

u Ihr Produkt „Dermapunkt“<br />

ist für die moderne W<strong>und</strong>pflege.<br />

Gehen Sie damit neue Wege<br />

zu anderen Zielgruppen?<br />

Bjarni Gudm<strong>und</strong>sson: Dermapunkt<br />

ist eine Erweiterung von<br />

Schr<strong>und</strong>en-W<strong>und</strong>er. Wir haben<br />

in unseren Erfahrungsberichten<br />

gemerkt, dass Schr<strong>und</strong>en-<br />

W<strong>und</strong>er im W<strong>und</strong>management<br />

mit sehr guten Ergebnissen eingesetzt<br />

wird. Die Schr<strong>und</strong>en-<br />

W<strong>und</strong>er-Rezeptur wurde deshalb<br />

um zwei Rohstoffe erweitert,<br />

die in der W<strong>und</strong>pflege<br />

wichtig sind. Das so entstandene<br />

Produkt Dermapunkt<br />

findet übrigens auch in der<br />

dermatologischen Kosmetik<br />

seine Einsatzbereiche.<br />

u Dürfen sich Fußpflegeprofis<br />

anlässlich Ihres Jubiläums auf<br />

ein neues Fußpunkt-Jubiläumsprodukt<br />

freuen?<br />

Bjarni Gudm<strong>und</strong>sson: Im Rahmen<br />

unserer Weihnachtsaktion<br />

hatten wir eine neue Rezeptur<br />

entwickeln lassen. Daraus entstand<br />

eine hochwertige Vitaminpflege<br />

auf der Basis von Milch<br />

<strong>und</strong> Honig, die bei den K<strong>und</strong>en<br />

sehr gut ankam. Zum Jubiläum<br />

<strong>und</strong> als Dankeschön an<br />

unsere treuen K<strong>und</strong>en werden<br />

wir dieses Produkt etwa<br />

im April/ Mai in einer Sonderedition<br />

zu 150 ml anbieten.<br />

u Herr Gudm<strong>und</strong>sson, wir danken<br />

Ihnen herzlich für das Interview<br />

<strong>und</strong> wünschen Ihnen<br />

weiterhin viel Erfolg.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Ursula Maria Schneider<br />

Drehpunkt Fuß<br />

Zum Grauen Stein 38<br />

65201 Wiesbaden<br />

Telefon (06 11) 7 16 05 83<br />

E-Mail Ursula.maria.<br />

schneider@t-online.de<br />

www.drehpunkt-fuss<br />

„W<strong>und</strong>erpflanze“ Grüner Tee:<br />

Hautschutz von<br />

innen <strong>und</strong> außen<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />

Grüner Tee boomt in Zeiten des Wellnesstrends;<br />

<strong>und</strong> zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen<br />

es: Die grünen Blätter des Teestrauchs besitzen<br />

erstaunliche ges<strong>und</strong>heitsfördernde Eigenschaften.<br />

Dazu gehört auch ihre schützende Wirkung<br />

auf die Haut, wobei Aufguss <strong>und</strong> Extrakt<br />

aus Grüntee sowohl von innen als auch von außen<br />

die Haut pflegen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> erhalten. Vor<br />

allem die Polyphenole sind dafür verantwortlich,<br />

dass Grüntee-Extrakt als Inhaltsstoff in Kosmetikprodukten<br />

immer beliebter wird.<br />

Blühende Teepflanze – Camellia sinensis.<br />

(Foto: © DXLINH/ Wikimedia commons.de)<br />

Die Geschichte des Grünen<br />

Tees beginnt vor<br />

r<strong>und</strong> 5.000 Jahren in<br />

China. Der Legende nach soll<br />

der chinesische Kaiser Shen<br />

Nong 2.737 v. Chr. das Teetrinken<br />

entdeckt haben, als in<br />

seinem Palastgarten einige<br />

Blätter von einem Strauch in<br />

einen darunter stehenden Kessel<br />

mit heißem Wasser gefallen<br />

waren. Fest steht jedoch,<br />

dass während der Tang-Dynastie<br />

(618-907 v. Chr.) Tee am<br />

Kaiserhof vermehrt als Ge-<br />

28 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Journal<br />

Tee, von dem lediglich die Blattknospen <strong>und</strong> die obersten beiden Blätter geerntet werden,<br />

ist ein Naturprodukt. Deshalb werden seine Qualität <strong>und</strong> sein Aroma von verschiedenen<br />

Faktoren beeinflusst. Neben dem Herkunftsland spielen zum Beispiel Lage, Klima<br />

<strong>und</strong> Erntezeitpunkt eine Rolle. Zu den wichtigsten Teeanbauländern zählen China,<br />

Indien, Kenia, Sri Lanka <strong>und</strong> Indonesien.<br />

(Fotos: klein © kamonrat; groß © anandkrish16 - beide Fotolia.com)<br />

nussmittel getrunken <strong>und</strong> damit<br />

in die chinesische Oberschicht<br />

eingeführt wurde. In<br />

dieser Zeit begannen auch<br />

Mönche in buddhistischen<br />

Klöstern während ihrer oft<br />

st<strong>und</strong>enlangen Meditationen<br />

Tee zu trinken, unter anderem,<br />

um wach zu bleiben.<br />

Genoss man zunächst nur fermentierten<br />

schwarzen Tee,<br />

entstand im 6. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

v. Chr. die neue Variante, Grünen<br />

Tee zu genießen. Im gleichen<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert brachten<br />

buddhistische Mönche Tee<br />

von China nach Japan. Außerdem<br />

entstand eine neue Form<br />

der Teezubereitung. Der zu<br />

Ziegeln oder anderen Formen<br />

gepresste Tee wurde nun zu<br />

Pulver gerieben <strong>und</strong> mit kochendem<br />

Wasser zubereitet.<br />

Dies verfeinerte man mit der<br />

Zeit noch. Die Teeblätter kamen<br />

nun nach dem Dämpfen<br />

<strong>und</strong> Trocknen direkt in Steinmühlen.<br />

Während der Ming-<br />

Dynastie (16. <strong>und</strong> 17. Jahrh<strong>und</strong>ert)<br />

wurde dann der Tee ohne<br />

vorherige Pulverisierung<br />

mit heißem Wasser aufgebrüht<br />

– die noch heute übliche Form<br />

der Zubereitung.<br />

Als Mitte des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

der portugiesische Jesuitenpater<br />

Jasper de Cruz als erster<br />

Europäer sich ernsthaft mit<br />

grünem Tee beschäftigte,brachten<br />

kurz darauf die Portugiesen<br />

die ersten Teeladungen<br />

aus China nach Europa.<br />

Der Siegeszug des Tees r<strong>und</strong><br />

um die Welt war nicht mehr<br />

aufzuhalten, <strong>und</strong> bis heute ist<br />

die Begeisterung für Tee ungebrochen.<br />

Zum Schutz der<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Von Beginn an war Tee als<br />

Heilmittel hoch geschätzt . So<br />

reichte ein Schüler im sechsten<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert v. Chr. dem bekannten<br />

Philosophen Lao Tse<br />

während einer Wanderung<br />

Grünen Tee zur „Stärkung <strong>und</strong><br />

Erquickung“. Chinesische Ärzte<br />

<strong>und</strong> Gelehrte beschäftigten<br />

sich eingehend mit den Wirkungen<br />

der grünen Teevariante;<br />

<strong>und</strong> schon zu dieser Zeit<br />

behandelte man damit die unterschiedlichsten<br />

Krankheiten.<br />

Zum Beispiel kam Grüner<br />

Tee äußerlich als Zusatz<br />

von Salben gegen „Rheuma“<br />

zum Einsatz <strong>und</strong> innerlich<br />

gegen Kopfschmerzen,<br />

Willensschwäche <strong>und</strong> Altersbeschwerden.<br />

Was damals auf Erfahrungen<br />

beruhte, ist inzwischen wissenschaftlich<br />

belegt. Heute<br />

weiß man, welche Inhaltsstoffe<br />

Grünen Tee so ges<strong>und</strong> machen:<br />

Polyphenole. Die Teepflanze<br />

ist so reich an Polyphenolen,<br />

dass diese ungefähr<br />

ein Drittel der Trockensubstanz<br />

der Teeblätter ausmachen.<br />

Hierbei handelt es<br />

sich um eine Gruppe von zahlreichen,<br />

verschiedenen sek<strong>und</strong>ären<br />

Pflanzenstoffen,<br />

wie Flavonoiden, Phenolsäuren,<br />

Cumarinen <strong>und</strong> Ligninen.<br />

Polyphenole dienen Pflanzen<br />

als Farbstoffe, zur Anlockung<br />

von Insekten zur Bestäubung.<br />

Gleichzeitig wehren sie<br />

Grüner Tee ist auch reich<br />

an den Vitaminen A, B,<br />

B 12 <strong>und</strong> C sowie an Kalium,<br />

Kalzium <strong>und</strong> Fluorid<br />

<br />

<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 29


Journal<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Susanne Ahrndt<br />

Fachjournalistin<br />

Nockherstraße 52<br />

81541 München<br />

E-Mail susanne.ahrndt@<br />

t-online.de<br />

Fermentiert oder nicht …<br />

Ob Tee grün oder schwarz<br />

wird, hängt von der Weiterverarbeitung<br />

nach der Ernte ab.<br />

Beim Schwarzen Tee werden<br />

die Teeblätter nach der Ernte<br />

fermentiert, wodurch diese eine<br />

rotbraune Farbe annehmen.<br />

Beim Grünen Tee werden die<br />

frischen Teeblätter nach dem<br />

Pflücken geröstet (chinesische<br />

Methode) oder gedämpft (japanische<br />

Methode), um den<br />

Fermentationsprozess zu unterbinden. Dadurch bleibt aber<br />

nicht nur die grüne Farbe der Teeblätter erhalten, sondern<br />

auch fast alle im frischen Blatt vorhandenen Wirkstoffe<br />

finden sich noch im Tee.<br />

Fraßfeinde ab, <strong>und</strong> sie haben<br />

auch eine antibakterielle sowie<br />

antivirale Wirkung. Darüber<br />

hi-naus wirken sie als<br />

Schutz vor UV-Licht. Vor allem<br />

in den Randschichten<br />

von Pflanzen kommen Polyphenole<br />

vor, um das Innere vor<br />

oxidativem Verderb zu schützen.<br />

Polyphenole:<br />

breites Wirksprektrum<br />

Doch nicht nur bei den Pflanzen,<br />

sondern auch beim Menschen<br />

wirken Polyphenole als<br />

starke Antioxidantien, indem<br />

sie aggressive Teilchen, sogenannte<br />

freie Radikale, abfangen<br />

<strong>und</strong> unschädlich machen.<br />

Freie Radikale werden<br />

zum einen im Stoffwechsel<br />

selbst gebildet <strong>und</strong> sind zum<br />

Beispiel notwendig, um körperfremde<br />

Zellen wie Bakterien<br />

zu bekämpfen. Zum anderen<br />

fördern auch äußere<br />

Faktoren wie UV-Licht, Smog,<br />

Rauchen oder Alkoholabusus<br />

die Bildung von freien Radikalen.<br />

Freie Radikale schädigen<br />

die Zellen, insbesondere<br />

ungesättigte Fettsäuren in den<br />

Zellwänden, Eiweiße, Zellrezeptoren<br />

sowie das Erbgut im<br />

Zellkern, <strong>und</strong> fördern daher<br />

die Krebsentstehung. Aber<br />

auch bei der Entstehung der<br />

Arteriosklerose, also der Arterienverkalkung,<br />

sind freie Radikale<br />

beteiligt.<br />

Neben der antioxidativen,<br />

krebsvorbeugenden (anticancerogenen)<br />

<strong>und</strong> schützenden<br />

Wirkung auf Blutgefäße fördern<br />

Polyphenole die Immunabwehr<br />

(immunstimulierende<br />

Wirkung) <strong>und</strong> bekämpfen Mikroorganismen<br />

(antimikrobielle<br />

Wirkung). Sie regulieren den<br />

Blutdruck <strong>und</strong> Blutzuckerspiegel,<br />

hemmen Entzündungen<br />

(antiphlogistische Wirkung),<br />

<strong>und</strong> sie wirken blutgerinnungshemmend<br />

(antithrombotische<br />

Wirkung).<br />

Grüner <strong>und</strong> Schwarzer Tee<br />

enthalten zwar in etwa gleich<br />

viele Polyphenole, aber deren<br />

Zusammensetzung ist unterschiedlich.<br />

So bestehen Grüntee-Polyphenole<br />

überwiegend<br />

aus Catechinen. Hauptvertreter<br />

ist hier Epigallocatechingallat,<br />

kurz EGCG, das seit<br />

Jahren im Fokus der Wissenschaft<br />

steht. Diese Substanz<br />

wird in erster Linie für die ges<strong>und</strong>heitsfördernden<br />

Wirkungen<br />

des Grüntees oder auch<br />

Grüntee-Extrakts verantwortlich<br />

gemacht.<br />

EGCG – ein starker<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschützer<br />

Epigallocatechingallat ist nicht<br />

nur eines der pharmakologisch<br />

aktivsten, sondern auch eines<br />

der am besten untersuchten<br />

Tee-Polyphenole. So zeigen<br />

Studien, dass der regelmäßige<br />

Konsum von Grüntee oder<br />

Grüntee-Extrakt mit zahlreichen<br />

ges<strong>und</strong>heitsfördernden<br />

Wirkungen einhergeht. Diese<br />

führen die Wissenschaftler insbesondere<br />

auf den hohen Gehalt<br />

an Epigallocatechingallat<br />

zurück. Inzwischen weiß man,<br />

dass EGCG einen positiven<br />

Einfluss auf zu hohen Blutzucker<br />

hat ebenso wie auf Entzündungen,<br />

auf zu hohes LDL-<br />

Cholesterin, den Blutfluss <strong>und</strong><br />

den Blutdruck. Daher wird<br />

EGCG eine präventive Wirkung<br />

gegen Herz-Kreislauferkrankungen<br />

<strong>und</strong> Schlaganfällen<br />

zugeschrieben. Derzeit<br />

wird in zahlreichen klinischen<br />

Studien in den USA, Asien <strong>und</strong><br />

in Europa, darunter auch in<br />

Deutschland, die Wirkung von<br />

Grüntee auf die verschiedensten<br />

Erkrankungen geprüft.<br />

Untersucht wirdauch eine mögliche<br />

hemmende Wirkung von<br />

EGCG auf die Entwicklung von<br />

Brust-, Magen- <strong>und</strong> einigen<br />

weiteren Krebserkrankungen.<br />

Wissenschaftler der Universitäten<br />

Ulm <strong>und</strong> Halle prüfen<br />

derzeit in einer Langzeitstudie,<br />

ob Grüntee Darmkrebs vorbeugen<br />

kann.<br />

EGCG hat sich als Oxidationsbremser<br />

erwiesen, da es effektiver<br />

vor freien Radikalen schützen<br />

kann als Vitamin C <strong>und</strong> Vitamin<br />

E. Noch ist unklar, worauf<br />

die krebsschützende Wirkung<br />

von EGCG beruht.<br />

Neben dem antioxidativen Effekt<br />

sind weitere Mechanismen<br />

in der Diskussion. So<br />

scheint EGCG zum Beispiel<br />

die Krebszellen anzuregen, ihr<br />

genetisch festgelegtes „Selbstmordprogramm“<br />

abzuspulen<br />

<strong>und</strong> sich damit selbst zu eliminieren.<br />

Aber auch die Bildung<br />

von Blutgefäßen, die für<br />

die Versorgung eines wachsenden<br />

Tumors wichtig sind,<br />

scheint hierdurch verhindert<br />

zu werden.<br />

Starke Hoffnung setzt die Wissenschaft<br />

auf den Tee-Inhaltsstoff<br />

EGCG im Kampf gegen<br />

Alzheimer, Parkinson <strong>und</strong> andere<br />

so genannte Amyloidosen.<br />

Das sind Erkrankungen,<br />

die durch die Ablagerung von<br />

unlöslichen Eiweißstrukturen<br />

in Form kleiner Fasern (Amyloidfibrillen)<br />

im Gewebe gekennzeichnet<br />

sind.<br />

Untersuchungen im Labor haben<br />

nun gezeigt, dass sich<br />

EGCG sowohl an frühe Zwischenstufen<br />

der Amyloidbildung<br />

als auch an bereits bestehende<br />

Eiweißablagerungen<br />

binden <strong>und</strong> diese in unschädliche<br />

Eiweißstruktu-<br />

(Fotos: oben © FCartegnie/ Wikimedia commons.de; unten © werbefoto-burger.ch - Fotolia.com)<br />

30 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Journal<br />

Wer regelmäßig Grünen Tee trinkt, sorgt von innen<br />

heraus für glatte, ges<strong>und</strong>e Haut. Wichtig dabei<br />

ist: Das Wasser zum Aufgießen aufkochen lassen,<br />

den Tee jedoch nicht mit kochendem<br />

Wasser aufgießen, sonst schmeckt er zu<br />

bitter. Pro Liter Wasser rechnet man<br />

maximal zwei gehäufte Teelöffel.<br />

Läst man diese nur ein bis zwei<br />

Minuten ziehen, wirkt der Tee<br />

stark anregend. Bei einer Ziehdauer<br />

von zwei bis drei Minuten<br />

ist der anregende Effekt abgeschwächt,<br />

aber von längerer<br />

Dauer. Der Tee wird im Geschmack<br />

kräftiger, aber auch bitterer.<br />

(Foto:© NataliTerr - Fotolia.com)<br />

Ratgeber bei<br />

BC Publications<br />

ren umwandeln, die dann von den Nervenzellen<br />

abgebaut werden können.<br />

Schädliche Eiweißablagerungen können<br />

aber auch außerhalb des Zentralen Nervensystems<br />

auftreten, zum Beispiel am<br />

Herzen <strong>und</strong> dieses dauerhaft bis zum Herzversagen<br />

schädigen.<br />

Eine Studie am Universitätsklinikum Heidelberg,<br />

bei der 14 schwerkranke Patienten<br />

(Alter: 64 bis 68 Jahre) ein Jahr lang<br />

täglich eine bestimmte Menge Teesubstanz<br />

in Form von Kapseln oder zwei Liter<br />

Grünen Tee zu sich nahmen, macht<br />

Hoffnung. Die Ergebnisse deuten daraufhin,<br />

dass sich häufiger Grüntee-Genuss<br />

positiv bei einer Amyloiderkrankung auf<br />

den Zustand des Herzens auswirkt <strong>und</strong><br />

weitere Schäden verhindern kann.<br />

Mit Grüntee gegen Übergewicht?<br />

Darüber hinaus soll Grüner Tee aber auch<br />

bei Übergewicht wirksam sein. So haben<br />

verschiedene Studien gezeigt, dass<br />

ein erhöhter Konsum von Grünem Tee<br />

oder Grüntee-Extrakt beim Abnehmen<br />

helfen kann. In einer klinischen Studie<br />

an der Charité Universitätsmedizin Berlin<br />

wurde erstmals nachgewiesen, dass<br />

EGCG die Fettverbrennung bei übergewichtigen<br />

Männern deutlich erhöhen<br />

kann, insbesondere nach den Mahlzeiten.<br />

Zusätzlich steigert Grüner Tee auch<br />

den Energieumsatz. Aber auch andere<br />

Effekte, die zur Vorbeugung von Übergewicht<br />

beitragen, werden untersucht,<br />

wie etwa eine reduzierte Fettverdauung<br />

<strong>und</strong> Nahrungsaufnahme im Darm.<br />

Zudem hat Grüntee eine kariesvorbeugende<br />

Wirkung unter anderem, weil EGCG<br />

die Enzyme der Kariesbakterienart Streptococcus<br />

mutans hemmen kann.<br />

Schlagkräftig zeigt sich EGCG auch gegen<br />

Bakterien, Pilze <strong>und</strong> vor allem Viren.<br />

Laborversuche deuten darauf hin,<br />

dass EGCG möglicherweise als Kandidat<br />

für die Behandlung verschiedener<br />

Virenerkrankungen wie Grippe, Hepatitis<br />

C <strong>und</strong> B oder Herpesinfektionen in<br />

Frage kommt.<br />

Hautschutz von außen <strong>und</strong> innen<br />

Nicht zuletzt hat sich Grüner Tee als wirksamer<br />

Hautschützer entpuppt – sowohl<br />

von außen als auch von innen. Grüntee<br />

wird in der Hautpflege aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

antioxidativen, entzündungshemmenden,<br />

immunstimulierenden <strong>und</strong> antimikrobiellen<br />

Wirkung geschätzt. Studien<br />

zeigen, dass Grüntee-Polyphenole, insbesondere<br />

das Epigallocatechingallat,<br />

die Haut vor Schäden durch Sonnenlicht<br />

schützen. Aber auch das Hautkrebsrisiko<br />

wird gesenkt <strong>und</strong> die Hautalterung<br />

verlangsamt.<br />

Polyphenole im Grüntee vermindern die<br />

Erythembildung (= entzündungsbedingte<br />

Hautrötungen), oxidativen Stress <strong>und</strong><br />

Entzündungen in der Haut. Sie reduzieren<br />

Schäden an der Erbsubstanz der<br />

Hautzellen <strong>und</strong> schützen die Langerhanszellen<br />

in der Haut (= das hauteigene Abwehrsystem)<br />

vor einer Schwächung durch<br />

die UV-Strahlen.<br />

So hat sich Grüntee-Extrakt in der Kosmetik<br />

längst einen festen Platz erobert,<br />

insbesondere in der Pflege trockener, gereizter<br />

<strong>und</strong> empfindlicher Haut. Denn<br />

der Extrakt belebt <strong>und</strong> regeneriert müde<br />

Haut, fördert die Zellerneuerung,<br />

wirkt entzündungshemmend <strong>und</strong> beruhigend,<br />

erhöht die Feuchtigkeit der Haut,<br />

hält sie glatt <strong>und</strong> elastisch <strong>und</strong> pflegt die<br />

Haut intensiv.<br />

Fazit: Grüntee als Inhaltsstoff in Pflegeprodukten<br />

<strong>und</strong> als Getränk vor, während<br />

oder zum Abschluss einer Behandlung<br />

ist ein vorzüglicher Kandidat für ganzheitliche<br />

Pflege <strong>und</strong> Wellness-Verwöhnprogramm<br />

r<strong>und</strong> um die Füße.<br />

g<br />

Quellen:<br />

www.teeverband.de => Wissenschaft<br />

Zittlau, Jörg: Das große Buch vom grünen Tee.<br />

W. Ludwig Buchverlag, München 2000<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 31<br />

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Recht & Geld<br />

Interview:<br />

Vielfältiger<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />

Sie als Podologin/Podologe ebenso wie Ihre Angestellten<br />

sind bei der Berufsgenossenschaft für<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdienst <strong>und</strong> Wohlfahrtspflege (BGW)<br />

gesetzlich unfallversichert. Doch die BGW bietet<br />

Ihnen darüber hinaus ein breites Spektrum an<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Informationen, Arbeitsunfällen<br />

<strong>und</strong> Berufskrankheiten sowie arbeitsbedingten<br />

Ges<strong>und</strong>heitsgefahren vorzubeugen. Was die<br />

BGW für Ihre Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ihren Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

im Einzelnen tun kann, erklärt<br />

Ilka Graupner, Abteilung Gr<strong>und</strong>lagen der Prävention<br />

<strong>und</strong> Rehabilitation (GPR).<br />

Ilka Graupner,<br />

Physiotherapeutin,<br />

Diplom Medizinpädagogin<br />

<strong>und</strong> Referentin<br />

in der Abteilung<br />

„Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Prävention <strong>und</strong> Rehabilitation“<br />

der Berufsgenossenschaft<br />

für<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdienst <strong>und</strong><br />

Wohlfahrtspflege<br />

u Frau Graupner, würden Sie<br />

bitte zunächst kurz skizzieren,<br />

was die Berufsgenossenschaft<br />

für Ges<strong>und</strong>heitsdienst <strong>und</strong><br />

Wohlfahrtspflege Podologen<br />

alles bietet?<br />

Die Berufsgenossenschaft für Ges<strong>und</strong>heitsdienst <strong>und</strong><br />

Wohlfahrtspflege (BGW)<br />

Die BGW ist für über sieben Millionen Menschen in mehr als<br />

600.000 Unternehmen zuständig <strong>und</strong> gehört damit zu den größten<br />

gewerblichen Berufsgenossenschaften in Deutschland.<br />

Zu den beitragspflichtigen Unternehmen zählen unter anderem<br />

die von kirchlichen, humanitären oder sozialen Trägern geführten<br />

Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege, freigemeinnützige<br />

<strong>und</strong> private Krankenhäuser sowie Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen,<br />

Arzt- <strong>und</strong> Zahnarztpraxen, therapeutische<br />

Praxen, Heilpraktiker, Apotheker, Hebammen, Einrichtungen<br />

des Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Veterinärwesens, ambulante Pflegedienste,<br />

Podologen, Fußpflege- <strong>und</strong> Kosmetikstudios, Kindertagespflegepersonen<br />

<strong>und</strong> Friseursalons.<br />

Versichert sind alle Arbeitnehmer sowie pflichtversicherte Unternehmer.<br />

Unternehmer, die nicht der Versicherungspflicht unterliegen,<br />

können sich zu besten Konditionen freiwillig versichern.<br />

Ehrenamtlich, beziehungsweise unentgeltlich Tätige sind ebenfalls<br />

versichert. Die BGW trägt im Versicherungsfall die Kosten<br />

für eine Vielzahl von Leistungen.<br />

Ilka Graupner: Die BGW unterstützt<br />

Podologen mit Informationen,<br />

Beratung beim Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

sowie mit Seminaren für Führungskräfte.<br />

Bei Arbeits- <strong>und</strong><br />

Wegeunfällen sowie Berufskrankheiten<br />

ihrer Versicherten<br />

gewährleistet sie optimale<br />

medizinische Behandlung<br />

sowie angemessene Entschädigung<br />

<strong>und</strong> sorgt dafür, dass<br />

der oder die Betroffene wieder<br />

am beruflichen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />

Leben teilhaben<br />

kann.<br />

u Können Podologen bei der<br />

Berufsgenossenschaft für Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />

<strong>und</strong> Wohlfahrtspflege<br />

auch freiwillig<br />

versichert sein?<br />

Ilka Graupner: Selbstständig<br />

tätige Podologen sind gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

bei der BGW pflichtversichert.<br />

Mit der Aufnahme<br />

der selbstständigen Tätigkeit<br />

ist diese bei der BGW anzumelden.<br />

Nur in den seltenen<br />

Fällen, wenn der Schwerpunkt<br />

der Tätigkeit in der kosmetischen<br />

Dienstleistung liegt<br />

<strong>und</strong> der Podologe dadurch<br />

nicht pflichtversichert ist, besteht<br />

die Möglichkeit, eine<br />

freiwillige Versicherung abzuschließen.<br />

Angestellte Fußpfleger sind<br />

immer bei der BGW gesetzlich<br />

versichert – egal, ob sie<br />

im kosmetischen oder medizinischen<br />

Bereich tätig sind.<br />

Informationen zur freiwilligen<br />

Versicherung finden sie auf<br />

der Website der BGW unter<br />

www.bgw-online.de, Suche:<br />

Freiwillige Versicherung Kosmetiker.<br />

u In welchem Bereich bewegen<br />

sich die Versicherungssummen<br />

üblicherweise?<br />

Ilka Graupner: Jeder gesetzlich<br />

versicherte Podologe ist<br />

mit der Aufnahme seiner<br />

selbstständigen Tätigkeit mit<br />

einer Versicherungssumme in<br />

Höhe von aktuell 20.000 Euro<br />

bei der BGW versichert.<br />

Außerdem besteht die Möglichkeit,<br />

die Versicherungssumme<br />

bis zur Höchstgrenze<br />

von 84.000 Euro an die persönlichen<br />

Verhältnisse anzupassen.<br />

Diese Summe bildet<br />

die Gr<strong>und</strong>lage zur Berechnung<br />

der bei einem Arbeitsunfall<br />

32 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Recht & Geld<br />

oder einer Berufskrankheit zu gewährenden<br />

Geldleistungen. Sie stellt jedoch<br />

nicht – wie bei einer privaten Unfallversicherung<br />

– die Höchstgrenze für<br />

zu erbringende Leistungen dar. Deshalb<br />

sollte sie möglichst dem tatsächlichen<br />

Arbeitseinkommen entsprechen.<br />

u Haben Sie eine Statistik darüber, welche<br />

Berufskrankheiten bei Podologen am<br />

häufigsten vorkommen?<br />

Ilka Graupner: 2012 erhielt die BGW r<strong>und</strong><br />

60 meldepflichtige Anzeigen des Verdachts<br />

einer Berufskrankheit aus dem<br />

Bereich der <strong>Podologie</strong>. Den größten Anteil<br />

– r<strong>und</strong> 50 Prozent – machten hier<br />

Hauterkrankungen aus. Die übrigen Fälle<br />

betrafen Muskel-Skelett- <strong>und</strong> Atemwegserkrankungen<br />

sowie Infektionskrankheiten.<br />

u Werden die Kosten für Schutzimpfungen<br />

von der Berufsgenossenschaft für<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdienst <strong>und</strong> Wohlfahrtspflege<br />

übernommen?<br />

Ilka Graupner: Nein. Diese muss auf<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Gefährdungsbeurteilung<br />

in bestimmten Fällen der Arbeitgeber<br />

übernehmen. Aber die BGW stellt Informationsmaterial<br />

zu sämtlichen Schutzmaßnahmen<br />

zur Verfügung – natürlich<br />

auch unter www.bgw-online.de. Dabei<br />

werden Fragen beantwortet wie: Wie<br />

mache ich eine Gefährdungsbeurteilung?<br />

Welche Schutzmaßnahmen sind sinnvoll?<br />

Wie bekomme ich heraus, wovor<br />

ich mich eigentlich schützen muss?<br />

u Woher beziehen Sie Ihre Erkenntnisse,<br />

worauf Ihre Versicherten achten sollten?<br />

Ilka Graupner: Krankheitsfälle <strong>und</strong> Unfallgeschehen<br />

werden systematisch ausgewertet<br />

sowie Rehabilitations- <strong>und</strong><br />

Präventionsmaßnahmen evaluiert. Das<br />

verschafft der BGW wertvolle Erkenntnisse<br />

über Ursachen von Berufskrankheiten,<br />

Trends im Unfallgeschehen, Entwicklungen<br />

von Gefährdungspotenzialen<br />

<strong>und</strong> Erfolge in der Rehabilitation.<br />

u Ihre Berufsgenossenschaft startet auch<br />

immer wieder Kampagnen. Können Sie<br />

ein Beispiel nennen?<br />

Ilka Graupner: Aktuell gibt es die Kampagne<br />

„Denk an mich. Dein Rücken“ der<br />

Berufsgenossenschaften <strong>und</strong> Unfallkassen<br />

zur Prävention von Rückenbeschwerden.<br />

Informationen hierzu mit vielen<br />

Tipps gibt es auf der Kampagnen-Website<br />

unter www.deinruecken.de. Ferner<br />

setzt sich die BGW im Rahmen der Gemeinsamen<br />

Deutschen Arbeitsschutzstrategie<br />

(GDA) zusammen mit weiteren<br />

Unfallversicherungsträgern sowie Akteuren<br />

von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern in einem<br />

Arbeitsprogramm für die Prävention von<br />

Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE)<br />

ein. Weitere Informationen hierzu gibt<br />

es im Internet unter: www.gda-portal.de.<br />

u Sollten auch Podologen, die allein in<br />

ihrer Praxis tätig sind, eine Gefährdungsbeurteilung<br />

vornehmen?<br />

Ilka Graupner:Vorgeschrieben ist eine<br />

Gefährdungsbeurteilung zwar nur für<br />

Betriebe, in denen Arbeitnehmer beschäftigt<br />

sind. Aber selbstverständlich<br />

lohnt sich die systematische Beurteilung<br />

potenzieller Gefährdungen auch unabhängig<br />

davon, ob Angestellte vorhanden<br />

sind oder nicht. Denn ges<strong>und</strong>heitsbedingte<br />

Ausfälle durch Arbeitsunfälle oder<br />

eine Berufskrankheit können so verhindert<br />

<strong>und</strong> Arbeitsabläufe optimiert werden.<br />

Die Broschüre „Gefährdungsbeurteilung<br />

in therapeutischen Praxen“, die für alle<br />

bei der BGW Versicherten kostenfrei auf<br />

der Website www.bgw-online.de bestellt<br />

oder heruntergeladen werden kann, gibt<br />

hier umfangreiche Hilfestellungen. In<br />

sieben Schritten können Gefährdungen<br />

<strong>und</strong> Belastungen, die am eigenen Arbeitsplatz<br />

vorliegen, systematisch ermittelt,<br />

beurteilt <strong>und</strong> erforderliche Maßnahmen<br />

für den Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

umgesetzt werden. Hilfreich<br />

<strong>und</strong> praktisch für die Dokumentation sind<br />

zudem die verschiedenen Arbeitsblätter,<br />

die ebenfalls online zum Download<br />

zur Verfügung stehen.<br />

u Welche Gefährdungen sehen Sie in einer<br />

podologischen Praxis?<br />

Ilka Graupner: Die Haut wird zum einen<br />

durch längeres Tragen von Handschuhen<br />

oder häufiges Händewaschen strapaziert.<br />

Das kann zu Abnutzungsekzemen<br />

führen sowie zur Entwicklung von<br />

Allergien beitragen. Zum anderen kann<br />

der Kontakt mit Reinigungs- <strong>und</strong> Desinfektionsmitteln<br />

irritierend wirken oder<br />

Allergien auslösen. Auch verschiedene<br />

Inhaltsstoffe in kosmetischen Produkten<br />

können zu Hautirritationen führen <strong>und</strong><br />

Allergien auslösen.<br />

Gefährdet ist ferner das Muskel- <strong>und</strong><br />

Skelettsystem, das beispielsweise durch<br />

langes Arbeiten in einseitiger Haltung<br />

oder langes Sitzen belastet wird. Weitere<br />

Informationen zum ergonomischen<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsbewussten Arbeiten bietet<br />

die Broschüre „Ergonomie in der podologischen<br />

Praxis“, die unter www.bgwonline.de,<br />

Suchstichwort: <strong>Podologie</strong>, kos-<br />

»Eva-Ruth Landys ist mit diesem gesellschaftskritischen<br />

Liebesroman ein bemerkenswertes<br />

Debüt gelungen. Wer die<br />

Werke von Jane Austen schätzt, wird<br />

seine Freude an diesem Buch haben.«<br />

www.leser-welt.de<br />

Eva-Ruth Landys<br />

Pflicht <strong>und</strong> Verlangen<br />

Historischer Roman · Edition Carat<br />

ISBN 978-3-937357-46-1<br />

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16,95 Euro<br />

»Fesselnd, exotisch <strong>und</strong> spannend …<br />

Erneut ist es Tereza Vanek gelungen, ein<br />

spannendes, interessantes, informatives<br />

<strong>und</strong> fesselndes Buch zu schreiben, das den<br />

Leser unweigerlich in den Bann zieht.«<br />

Birgit Borloni, www.histo-couch.de<br />

Tereza Vanek<br />

Das Geheimnis der Jaderinge<br />

Historischer Roman · Edition Carat<br />

ISBN 978-3-937357-53-9<br />

geb<strong>und</strong>en mit Schutzumschlag<br />

16,95 Euro<br />

Auch als<br />

eBook<br />

Auch als<br />

eBook<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 33<br />

www.bookspot.de


Recht & Geld<br />

tenfrei bestellt oder direkt heruntergeladen<br />

werden kann.<br />

u Wem bieten Sie Seminare<br />

für Hautschutz an?<br />

Ilka Graupner: Diese Seminare<br />

richten sich an Versicherte,<br />

die an der Haut erkrankt<br />

sind. In unseren Schulungs<strong>und</strong><br />

Beratungszentren, kurz<br />

„BGW schu.ber.z“, bieten wir<br />

unseren Versicherten bei<br />

Hautproblemen oft im ersten<br />

Schritt spezielle Hautsprechst<strong>und</strong>en<br />

an.<br />

Stellt sich ein eindeutiger beruflicher<br />

Zusammenhang für<br />

die Hautbeschwerden heraus,<br />

werden die Betroffenen zu einem<br />

Hautschutzseminar eingeladen.<br />

Hier gibt es unter<br />

anderem Informationen zur<br />

Funktion der Haut <strong>und</strong> der<br />

Entstehung der Hauterkrankung,<br />

eine hautärztliche Untersuchung<br />

<strong>und</strong> Schulungen<br />

zum Hautschutz.<br />

u Wie steht es um das Infektionsrisiko?<br />

Ilka Graupner: Podologen haben<br />

ein erhöhtes Risiko, sich<br />

durch ungeschützten Kontakt<br />

mit Blut oder W<strong>und</strong>sekreten<br />

der K<strong>und</strong>en mit blutübertragbaren<br />

Krankheiten wie Hepatitis<br />

B oder C oder auch mit<br />

HIV zu infizieren. Gefährlich<br />

sind zum Beispiel Stich- <strong>und</strong><br />

Schnittverletzungen an benutzten,<br />

blutigen Instrumenten<br />

<strong>und</strong> Werkzeugen.<br />

Generell können Podologen<br />

bei der Behandlung mit Keimen<br />

wie Bakterien, Pilzen <strong>und</strong><br />

Viren in Kontakt kommen<br />

– durch den Hautkontakt oder<br />

beim Fräsen <strong>und</strong> Schleifen infizierter<br />

Fuß- oder Nagelpartien<br />

über die Raumluft. Bei<br />

Arbeiten mit scharfkantigen<br />

Arbeitsgeräten wie Hobel,<br />

Messer oder rotierenden Geräten<br />

(Fräser) besteht neben der<br />

Infektionsgefahr zudem die<br />

rein mechanische Verletzungsgefahr,<br />

vor allem für die Hände<br />

<strong>und</strong> durch Nagelspäne auch<br />

für die Augen.<br />

u Sie sind auch Physiotherapeutin<br />

<strong>und</strong> geben Seminare<br />

für ergonomisches Arbeiten<br />

in der podologischen Praxis.<br />

Können Sie Faustregeln nennen,<br />

so nach dem Motto: drei<br />

St<strong>und</strong>en sitzen ist noch okay,<br />

fünf St<strong>und</strong>en nicht mehr …<br />

Ilka Graupner: So pauschal<br />

kann man das nicht sagen. Sehen<br />

Sie, wir Menschen sind<br />

auf Bewegung angelegt. Wenn<br />

man sich vorstellt, dass wir<br />

noch vor 20.000 Jahren 50 Kilometer<br />

am Tag gelaufen sind,<br />

um unsere Nahrung zu sammeln,<br />

dann wird klar, dass wir<br />

ganz gegen unsere Natur leben.<br />

Heute sitzen wir überwiegend,<br />

aber unser Körper<br />

lechzt danach, sich bewegen<br />

zu dürfen.<br />

Besser ist es also, so oft wie<br />

möglich kleine Pausen für Bewegung<br />

einzubauen. An Sitzarbeitsplätzen<br />

muss man sich<br />

wirklich seine Nischen suchen.<br />

Langes Arbeiten in einseitiger<br />

Haltung sowie Haltearbeiten<br />

können zu Verspannungen in<br />

Händen, Armen <strong>und</strong> Schultern<br />

sowie des Rückens führen.<br />

u Gibt es aktuell ein Seminar<br />

zu diesem Thema?<br />

Ilka Graupner: In Zusammenarbeit<br />

mit dem Zentralverband<br />

der Podologen <strong>und</strong> Fußpfleger<br />

Deutschlands e.V. hat<br />

die BGW speziell für die Podologen<br />

das Seminar „Ergonomie<br />

in der podologischen<br />

Praxis“ entwickelt.<br />

Darin geht es um die Gestaltung<br />

geeigneter Arbeitsplätze,<br />

auch beim Hausbesuch, <strong>und</strong><br />

um das eigene ges<strong>und</strong>heitsförderliche<br />

Verhalten – mit<br />

vielen praktischen Übungen<br />

zur Entlastung des Schulter-<br />

Nackenbereichs.<br />

Interessierte fragen am besten<br />

bei ihrem jeweiligen Landesverband<br />

nach einem entsprechenden<br />

Seminarangebot.<br />

u Arbeitsschutz im Sinne von<br />

Schutz vor orthopädischen<br />

Problemen … Wie sieht dies<br />

konkret aus?<br />

Ilka Graupner: Zur sinnvollen<br />

Vorbeugung von Muskel- <strong>und</strong><br />

Skelett-Beschwerden am Arbeitsplatz<br />

dient unter anderem<br />

das ganzheitliche Konzept<br />

„TOPAS_R“ der BGW.<br />

Hiermit werden systematisch<br />

geeignete Maßnahmen ermittelt,<br />

um Fehlbelastungen<br />

des Rückens zu reduzieren.<br />

Der Maßnahmenplan richtet<br />

sich nach dem „TOP“-Prinzip.<br />

Dabei steht „T“ für technischbauliche,<br />

„O“ für organisatorische<br />

<strong>und</strong> „P“ für personenbezogene<br />

Lösungen.<br />

Zuerst werden technisch-bauliche<br />

Maßnahmen umgesetzt,<br />

die zur Verringerung der Fehlbelastungen<br />

führen. Das kann<br />

zum Beispiel die Ausstattung<br />

der Praxis mit höhenverstellbaren<br />

Behandlungsliegen,<br />

individuell einstellbaren Arbeitsstühlen<br />

oder auch der<br />

richtigen Beleuchtung sein.<br />

Mit einer Ringlupenleuchte<br />

beispielsweise lässt sich – im<br />

Gegensatz zum Strahler – das<br />

gesamte Arbeitsfeld von allen<br />

Seiten gut ausleuchten.<br />

Danach folgen in einem zweiten<br />

Schritt organisatorische<br />

Lösungen, bevor die persönlichen<br />

Maßnahmen kommen.<br />

Auch hier bietet die bereits<br />

genannte Broschüre „Ergonomie<br />

in der podologischen<br />

Praxis“ umfangreiche Informationen.<br />

u Worauf muss man beim organisatorischen<br />

Aspekt achten?<br />

Ilka Graupner: Beispielsweise<br />

sollte der Terminplan so gestaltet<br />

sein, dass sich die Behandlungsmaßnahmen<br />

möglichst<br />

abwechseln.<br />

Gut für den Rücken ist der<br />

Wechsel von sitzenden <strong>und</strong><br />

stehenden Tätigkeiten. Zwischendurch<br />

kann zum Beispiel<br />

die Instrumentenaufbereitung<br />

oder die Terminplanung im<br />

Stehen erfolgen.<br />

Hausbesuche legt man am<br />

besten so, dass man nicht den<br />

ganzen Tag von einer Adresse<br />

zur anderen fahren muss.<br />

Wichtig sind auch ausreichend<br />

Pausen, die so geplant<br />

werden, dass sie eingehalten<br />

werden können.<br />

u Welche Fragen sind auf der<br />

persönlichen Ebene wichtig?<br />

Fortsetzung auf S. 36<br />

34 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


[Neuauflage]<br />

Das große Buch der Nagelerkrankungen<br />

Ursache, Podologische Diagnostik, Therapie, Prophylaxe<br />

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Verlag Neuer Merkur<br />

ISBN 978-3-95409-003-7<br />

49,90 Euro<br />

240 Seiten, geb<strong>und</strong>en<br />

2. überarbeitete Auflage 2013<br />

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Recht & Geld<br />

Fortsetzung von S. 34<br />

8 Broschüren<br />

Broschüren wie „Risiko Virusinfektion“,<br />

„Achtung Allergie“<br />

oder „Starker Rücken“, die<br />

Sie kompakt zu den wichtigsten<br />

Stichworten r<strong>und</strong> zum<br />

Thema informieren, können<br />

Sie kostenlos bei der Berufsgenossenschaft<br />

für Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />

<strong>und</strong> Wohlfahrtspflege<br />

anfordern oder im Internet<br />

downloaden unter:<br />

www.bgw-online.de<br />

=> Medien & Service<br />

=> Medien-Center<br />

=> Flyer, Broschüren,<br />

Informationen<br />

Ilka Graupner: Zu den persönlichen<br />

Maßnahmen, um<br />

Rückenbeschwerden vorzubeugen,<br />

gehören beispielsweise<br />

das Trainieren von rückengerechten<br />

Hebe- <strong>und</strong><br />

Tragetechniken, das Einbauen<br />

von Ausgleichsübungen<br />

zwischen den Behandlungen<br />

sowie das jeweilige Einstellen<br />

von Arbeits- <strong>und</strong> Behandlungsstühlen<br />

auf die individuelle<br />

Größe. Auch Rückenschulen,<br />

die von Krankenkassen<br />

angeboten werden, sind<br />

eine geeignete persönliche<br />

Maßnahme.<br />

Viele Arbeitgeber <strong>und</strong> Beschäftigte<br />

fangen mit den<br />

persönlichen Lösungen an.<br />

Sinnvoller ist es aber, mit den<br />

technisch-baulichen Veränderungen<br />

zu beginnen, auch<br />

wenn hier am ehesten Kosten<br />

entstehen <strong>und</strong> am gründlichsten<br />

geplant werden muss.<br />

u Kritisch sind für Podologen<br />

ja auch Hausbesuche. Wie sehen<br />

Sie das?<br />

Ilka Graupner: In der Tat empfinden<br />

viele Podologen die<br />

Hausbesuche als besonders<br />

belastend. Hohes Verkehrsaufkommen<br />

mit Stausituationen,<br />

entstehender Termindruck,<br />

das Tragen der vielen<br />

Behandlungsinstrumente <strong>und</strong><br />

-materialien (wie zum Beispiel<br />

Beinstütze, Klapphocker,<br />

Schleifgerät, Pflegeprodukte)<br />

in die Wohnung des Patienten.<br />

Aber auch der bellende,<br />

freilaufende H<strong>und</strong>, die überheizte<br />

Wohnung oder die Lage<br />

in der fünften Etage ohne<br />

Aufzug sind einige Gründe<br />

dafür. Hinzu kommen die körperlich<br />

belastenden Situationen<br />

bei der Behandlung, wie<br />

langes Sitzen in vorgebeugter<br />

oder verdrehter, unbequemer<br />

Haltung.<br />

Hier gilt es, einmal ganz genau<br />

den Arbeitsplatz mit Hilfe<br />

des „TOP“-Konzepts anzuschauen.<br />

Kann ich für die<br />

Behandlung geeignetes Mobiliar<br />

des Patienten nutzen?<br />

Beispielsweise den Couchtisch<br />

als Fußablage, so dass ich weniger<br />

schleppen muss. Kann<br />

ich meine Tour anders planen,<br />

so dass ich Stausituationen<br />

umfahren kann? Benötige ich<br />

wirklich für jeden Hausbesuch<br />

alle Instrumente, Geräte <strong>und</strong><br />

Pflegemittel, die in meiner Tasche<br />

sind? Oder kann ich einiges<br />

weglassen <strong>und</strong> so das<br />

Gewicht reduzieren?<br />

Empfehlenswert ist auch ein<br />

Koffertrolley, der sich ziehen<br />

lässt. Und: Sollte ich mich jetzt<br />

nicht mal endlich zur Rückenschule<br />

bei meiner Krankenkasse<br />

anmelden?<br />

u Wie sieht es mit den Fahrstrecken<br />

zu den Hausbesuchen<br />

aus?<br />

IIlka Graupner: Teilnehmer im<br />

Straßenverkehr können jederzeit<br />

in einen Verkehrsunfall<br />

verwickelt <strong>und</strong> dabei verletzt<br />

werden. Neben dem persönlichen<br />

Leid entstehen dann<br />

häufig Ausfallzeiten am Arbeitsplatz<br />

<strong>und</strong> hohe Kosten.<br />

Darum fördert die BGW die<br />

sichere Mobilität auf Dienst<strong>und</strong><br />

Arbeitswegen.<br />

Ein überaus erfolgreiches Präventionsangebot<br />

ist hier seit<br />

vielen Jahren die Bezuschussung<br />

von Fahrsicherheitstrainings,<br />

in denen der Umgang<br />

mit kritischen Situationen im<br />

Straßenverkehr geübt wird.<br />

Für Podologen, die auf dem<br />

Weg zu Hausbesuchen beruflich<br />

viel im Straßenverkehr<br />

unterwegs sind, ist ein solches<br />

Fahrsicherheitstraining empfehlenswert.<br />

Wird das Training nach den<br />

Richtlinien des Deutschen<br />

Verkehrssicherheitsrats (DVR)<br />

durchgeführt, beteiligt sich die<br />

BGW mit 67 Euro pro Versicherten<br />

an den Kosten. Weitere<br />

Informationen hierzu gibt<br />

es unter www.bgw-online.de,<br />

Suchstichwort: Fahrsicherheitstraining.<br />

u Auf Ihrer Internetseite ist die<br />

Rede vom Qualitätsmanagement<br />

mit integriertem Arbeitsschutz.<br />

Was ist darunter zu<br />

verstehen?<br />

Ilka Graupner: Qualitätssicherung<br />

wird in therapeutischen<br />

Praxen immer wichtiger. Gefragt<br />

sind Managementsysteme,<br />

die eine optimale Qualität<br />

der Behandlung sichern <strong>und</strong><br />

so eine Vertrauensbasis bei<br />

Behandelnden <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />

schaffen. Eine entscheidende<br />

Rolle spielen dabei qualifizierte,<br />

motivierte <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e<br />

Mitarbeiter. Sie sind ein<br />

wichtiger Baustein für die<br />

Wettbewerbsfähigkeit einer<br />

Praxis. An dieser Schnittstelle<br />

setzt die BGW mit ihrem<br />

Präventionsangebot Qualitätsmanagement<br />

mit integriertem<br />

Arbeitsschutz, kurz „BGW<br />

qu.int.as“ an. Das unterstützt<br />

Unternehmen dabei, sichere<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsfördernde Arbeitsbedingungen<br />

effizient zu<br />

gestalten. Möglich wird dies<br />

durch die Verknüpfung von<br />

Arbeitsschutz <strong>und</strong> Qualitätsmanagement.<br />

Konkret bedeutet dies, dass<br />

eine Praxis übliche Managementmethoden<br />

auch zur Organisation<br />

des Arbeitsschutzes<br />

nutzen kann. Zum Beispiel<br />

das Verwalten von Aufzeichnungen<br />

<strong>und</strong> Dokumenten,<br />

aber auch konkrete Festlegungen<br />

zum Arbeitsschutz, mit<br />

deren Hilfe eine Praxis die<br />

rechtlichen Vorgaben zum Arbeitsschutz<br />

nachhaltig <strong>und</strong><br />

nachvollziehbar umsetzen<br />

kann. Dazu gehören beispielsweise<br />

die Arbeitsmedizinische<br />

Vorsorge, die Beurteilung der<br />

Arbeitsbedingungen oder auch<br />

der Umgang mit gefährlichen<br />

Stoffen.<br />

Vertiefende Informationen finden<br />

sich im K<strong>und</strong>enportal unter<br />

www.quintas-online.de =><br />

qu.int.as-Produkt => Therapeutische<br />

Praxen. Beratung<br />

erhalten interessierte Podologen<br />

dazu telefonisch unter<br />

(040) 2 02 07-4862. Hier werden<br />

auch kostenlose Erstberatungstermine<br />

vermittelt.<br />

u Frau Graupner, wir danken<br />

Ihnen für dieses informative<br />

Gespräch.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Dorothea Kammerer<br />

Fachjournalistin<br />

Lerchenstr. 27c<br />

82284 Grafrath<br />

E-Mail doro_kammerer@<br />

web.de<br />

36 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Ausbildung & Job<br />

Machen Sie Ihre Praxis einzigartig <strong>und</strong> unverwechselbar/Teil II:<br />

Stets die K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Zielgruppen im Blick?<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />

Im ersten Teil unseres zweiteiligen Beitrages wurde<br />

aufgezeigt, dass bereits die vielen Kleinigkeiten<br />

im täglichen Miteinander eine entscheidende<br />

Rolle spielen, um K<strong>und</strong>en zu begeistern <strong>und</strong> so<br />

deren Treue zu stärken. Doch um die Einzigartigkeit<br />

der Praxis herauszustellen, kommt es nicht<br />

nur darauf an, wie Sie das Richtige tun, sondern<br />

ob Sie überhaupt die richtigen Maßnahmen ergreifen.<br />

Dafür müssen Sie wissen, was Ihre K<strong>und</strong>en<br />

wirklich von Ihnen wollen <strong>und</strong> wodurch Ihre<br />

Praxis für diese unverwechselbar <strong>und</strong> unentbehrlich<br />

wird. Diese Spitzenposition zu erreichen, fällt<br />

leichter mit einer k<strong>und</strong>enorientierten Strategie.<br />

Lesen Sie, wie Sie am besten strategisch vorgehen,<br />

damit aus K<strong>und</strong>en treue „Fans“ werden.<br />

Gleich vorweg – es geht<br />

nicht um einzelne Maßnahmen,<br />

mit denen Sie<br />

punktuell den ein oder anderen<br />

Ablauf oder auch Angebote<br />

verändern, um Verbesserungen<br />

zu erreichen. Nein,<br />

es geht um eine übergeordnete<br />

Strategie, die den K<strong>und</strong>en<br />

samt seinen Problemen<br />

<strong>und</strong> Bedürfnissen in den Mittelpunkt<br />

stellt. Ziel dabei ist<br />

es, in bestimmten Bereichen<br />

durch Spitzenleistung(en) eine<br />

einmalige Marktposition<br />

zu erarbeiten.<br />

Fokussieren <strong>und</strong><br />

konzentrieren<br />

Es jedem in allen Bereichen<br />

„spitzenmäßig“ recht zu machen,<br />

ist nicht möglich. Wer<br />

dies versucht, läuft Gefahr,<br />

aufgr<strong>und</strong> eines zu breiten <strong>und</strong><br />

vielfältigen Angebots sich zu<br />

verzetteln. Außerdem erreicht<br />

man damit höchstwahrscheinlich<br />

nur Durchschnittsleistungen.<br />

Das bleibt nicht ohne Folgen<br />

für Ihre K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> für<br />

Sie als Unternehmer.<br />

K<strong>und</strong>en können sich durch die<br />

Produkt- <strong>und</strong> Angebotsvielfalt<br />

verwirrt fühlen („Consumer<br />

Confusion“) <strong>und</strong> dies sogar<br />

mit einer Verweigerungshaltung<br />

quittieren. Als Unternehmer<br />

riskiert man aufgr<strong>und</strong><br />

zu vieler Aktivitäten, die wahren<br />

Wünsche, Probleme <strong>und</strong><br />

Bedürfnisse der K<strong>und</strong>en aus<br />

den Augen zu verlieren. Strategisch<br />

sinnvoller ist es daher,<br />

Kernkompetenzen herauszuarbeiten.<br />

– Mit Kernkompetenz<br />

bezeichnet man Fähigkeiten<br />

bzw. Tätigkeiten, die<br />

ein Unternehmen im Vergleich<br />

zur Konkurrenz besser ausführen<br />

kann, wodurch sich ein<br />

Wettbewerbsvorteil ergibt.<br />

Das bedeutet auch, bestimmten<br />

Zielgruppen etwas Besonderes<br />

zu bieten. Zu diesem<br />

Zweck gilt es, sich auf seine<br />

Stärken zu besinnen, seine<br />

Kräfte zu konzentrieren <strong>und</strong><br />

den K<strong>und</strong>en Problemlösungen<br />

sowie ein Höchstmaß an<br />

Nutzen zu bieten. Dies ist ganz<br />

im Sinne der sogenannten<br />

Engpass-konzentrierten-Strategie,<br />

die der Frankfurter Systemforscher<br />

Wolfgang Mewes<br />

entwickelt hat. Die erste Regel<br />

des Erfolgs lautet dabei:<br />

Sich auf ganz bestimmte Zielgruppen<br />

zu konzentrieren <strong>und</strong><br />

spezialisieren. Denn es sind<br />

diese Besonderheiten, die ein<br />

Unternehmen – egal ob groß<br />

oder klein – eine Differenzierung<br />

vom Wettbewerb erlauben<br />

<strong>und</strong> Begeisterung bei den<br />

K<strong>und</strong>en auslösen. Und das<br />

Schöne daran ist: K<strong>und</strong>enbegeisterung<br />

stärkt nicht nur die<br />

Treue (= Loyalität) der K<strong>und</strong>en<br />

gegenüber dem Unternehmen,<br />

sondern bringt sie<br />

auch dazu, über das Unternehmen<br />

zu sprechen <strong>und</strong> weiter<br />

zu empfehlen.<br />

(Illustration: © Art3D - Fotolia.com)<br />

M<strong>und</strong>propaganda ist<br />

kostenfreie Werbung für<br />

Sie <strong>und</strong> Ihre Praxis!<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 37


Ausbildung & Job<br />

Unerlässlich ist es, dass<br />

Praxisangebot <strong>und</strong> Zielgruppen<br />

zueinander passen<br />

Eine Strategie, die sich stets<br />

an den K<strong>und</strong>enbedürfnissen<br />

orientiert <strong>und</strong> dabei das Ziel<br />

verfolgt, durch Spitzenleistungen<br />

K<strong>und</strong>en zu begeistern,<br />

ist ein wichtiges „Handwerkszeug“<br />

für ein Unternehmen,<br />

um sich von der<br />

Konkurrenz klar <strong>und</strong> deutlich<br />

abzuheben <strong>und</strong> einen<br />

Wettbewerbsvorsprung zu<br />

sichern, den ihm die Mitbewerber<br />

nicht so ohne weiteres<br />

streitig machen können.<br />

Gelingt es, ein Alleinstellungsmerkmal<br />

(Unique Selling Proposition<br />

= USP) zu entwickeln,<br />

das eine Leistung/einen Service<br />

gegenüber Konkurrenzangeboten<br />

einmalig <strong>und</strong> unverwechselbar<br />

macht, kann<br />

ein Unternehmen damit sogar<br />

Marktführerschaft erreichen.<br />

Voraussetzung dafür ist, dass<br />

das Unternehmen eine Marktlücke<br />

oder -nische besetzt,<br />

sich konsequent auf die Probleme<br />

<strong>und</strong> Bedürfnisse seiner<br />

K<strong>und</strong>en konzentriert <strong>und</strong> diesen<br />

einen „zwingenden“ Nutzen<br />

bietet.<br />

Stimmt die Basis?<br />

Eine k<strong>und</strong>enorientierte Strategie<br />

schützt vor drei besonders<br />

gefährlichen Fallstricken:<br />

u vor dem Drehen der Preisspirale<br />

nach unten,<br />

u dem Wettbewerbsdruck<br />

u <strong>und</strong> der Austauschbarkeit.<br />

Wer seinen K<strong>und</strong>en einen<br />

Nutzen <strong>und</strong> Mehrwert bieten<br />

will, den diese woanders nicht<br />

bekommen, muss sich zunächst<br />

vergewissern, ob alle Basis<strong>und</strong><br />

Leistungsfaktoren tatsächlich<br />

erfüllt sind. Das sind zum<br />

einen die Mindestanforderungen<br />

<strong>und</strong> Selbstverständlichkeiten<br />

wie das Vorhandensein<br />

einer guten Ausstattung (auch<br />

des Wartebereichs) sowie das<br />

Einhalten der Hygiene etc.<br />

Zum anderen gilt das auch für<br />

die Leistungen, mit denen<br />

K<strong>und</strong>en zum Beispiel die verschiedenen<br />

Behandlungsangebote<br />

einer Praxis mit denen<br />

der Konkurrenz vergleichen<br />

(Was bekomme ich wo für mein<br />

Geld?). So können alle<br />

K<strong>und</strong>en, die eine podologische<br />

oder fußpflegerische<br />

Praxis aufsuchen,<br />

auf jeden Fall eine einwandfreie,<br />

zeitgemäße<br />

professionelle Fußpflege<br />

erwarten. Zuerst müssen<br />

all diese gr<strong>und</strong>legenden<br />

Bedürfnisse der K<strong>und</strong>en<br />

zu 100 Prozent erfüllt sein,<br />

bevor man Überlegungen<br />

anstellt, wie sich das bisher<br />

Erbrachte durch Spitzenleistungen<br />

noch toppen<br />

lässt.<br />

Entwickeln Sie ein<br />

„Stärkeprofil“!<br />

Aber wie erreicht man das<br />

Ziel, empfehlenswerte Spitzenleistungen<br />

zu entwickeln?<br />

Sind die gr<strong>und</strong>legenden Basics<br />

erfüllt, ist der nächste<br />

Schritt einer k<strong>und</strong>enorientierten<br />

Unternehmensstrategie,<br />

sich der eigenen Stärken<br />

<strong>und</strong> Wettbewerbsvorteile bewusst<br />

zu werden. Denn nach<br />

Wolfgang Mewes ist – wie jeder<br />

Mensch auch – jedes Unternehmen<br />

in der Kombination<br />

seiner Stärken <strong>und</strong> Eigenschaften<br />

einzigartig <strong>und</strong> unverwechselbar<br />

wie ein Fingerabdruck.<br />

Erstellen Sie deshalb<br />

ein Stärkeprofil, indem<br />

Sie zum Beispiel überlegen<br />

<strong>und</strong> aufschreiben,<br />

u womit Sie bereits jetzt besonderen<br />

Erfolg haben,<br />

u was Sie bzw. Ihre Mitarbeiter<br />

besonders gern <strong>und</strong> am<br />

liebsten tun,<br />

u was Sie <strong>und</strong> Ihre Mitarbeiter<br />

besonders gut können,<br />

u welche speziellen Fähigkeiten<br />

darüber hinaus Sie bzw.<br />

Ihre Mitarbeiter auszeichnen,<br />

u was Ihre Praxis für Ihre K<strong>und</strong>en<br />

bereits heute unverwechselbar<br />

macht,<br />

u was Ihre K<strong>und</strong>en besonders<br />

schätzen <strong>und</strong> loben,<br />

u welcher noch so kleine Wettbewerbsvorteil<br />

ausbaufähig<br />

<strong>und</strong> von Mitbewerbern nicht<br />

so einfach kopierbar ist.<br />

Konzentrieren Sie sich vor allem<br />

auf Ihre Stärken, anstatt<br />

mit viel Energie <strong>und</strong> Geld die<br />

Schwächen auszubügeln. Wer<br />

sich allzu sehr mit seinen<br />

Schwächen beschäftigt, wird<br />

demotiviert. Hat man dagegen<br />

in erster Linie seine Stärken<br />

im Blick, fördert dies die<br />

Motivation <strong>und</strong> Begeisterung<br />

– wichtige Voraussetzungen<br />

für Spitzenleistungen. Denn<br />

nur darin, was man gern tut,<br />

wird man auch wirklich gut.<br />

Nach der Analyse der eigenen<br />

Stärken besteht der nächste<br />

strategische Schritt darin, nach<br />

Spezialisierungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> einer dazu passenden<br />

Marktlücke zu suchen.<br />

Vielleicht haben Sie schon ein<br />

Spezialgebiet <strong>und</strong> möchten<br />

dieses vertiefen <strong>und</strong> ausbauen?<br />

Genauso gut können Sie<br />

sich entschließen, auf einem<br />

neuen Gebiet sich zu spezialisieren,<br />

das optimal Ihren Stärken<br />

entspricht.<br />

Die richtigen<br />

Zielgruppen auswählen<br />

Ganz gleich, ob Sie sich auf<br />

die Behandlung <strong>und</strong> Pflege<br />

von Diabetiker-, Sportler- oder<br />

Kinderfüßen spezialisieren, ob<br />

Sie überwiegend ambulant<br />

tätig sein oder sich voll <strong>und</strong><br />

ganz auf die Bedürfnisse von<br />

Berufstätigen einstellen möchten<br />

– die Zielgruppe, die Sie<br />

ansprechen wollen, sollte h<strong>und</strong>ertprozentig<br />

zu Ihren Stärken<br />

passen. Sie sollte zudem<br />

Ihren Kapazitäten entsprechen,<br />

um nicht von der Nachfrage<br />

überrollt zu werden. Und<br />

nicht zuletzt muss Ihnen die<br />

Zielgruppe auch sympathisch<br />

sein; ansonsten werden Sie<br />

sich nicht mit entsprechender<br />

Motivation <strong>und</strong> Freude dafür<br />

Unter Zielgruppen …<br />

… versteht man Gruppen<br />

von K<strong>und</strong>en mit gleichen<br />

Wünschen, Problemen <strong>und</strong><br />

Bedürfnissen. Und es ist<br />

das Wörtchen „gleich“, das<br />

eine Reihe von Vorteilen mit<br />

sich bringt. Je homogener<br />

eine Zielgruppe ist, desto<br />

gleichartiger sind auch deren<br />

Probleme <strong>und</strong> umso<br />

leichter fällt es, sich auf deren<br />

Bedürfnisse auszurichten<br />

<strong>und</strong> Spitzenleistungen<br />

zu erbringen.<br />

(Illustration: © aey - Fotolia.com)<br />

38 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Fortbildung<br />

Stellenangebote<br />

• Heilpraktiker<br />

• Ges<strong>und</strong>heitsberater ALH<br />

• Raucherentwöhnungsberater<br />

• Fußfachpfleger ALH<br />

• Psychotherapie (HPG)<br />

• Psychologischer Berater ALH<br />

• Suchtberatung<br />

• Kindespsychologie<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Erziehungsberatung<br />

• Seelsorger ALH<br />

• Philosophie<br />

• Persönlichkeitsentwicklung<br />

<strong>und</strong> Berufserfolg<br />

<br />

Ganzheitliche<br />

Zusatzausbildung<br />

Fernlernen & Seminare<br />

Nebenberuflich.<br />

Staatlich zugelassen.<br />

Seit 1967.<br />

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<strong>Podologie</strong> 4/2014:<br />

Rotierende Instrumente:<br />

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Bitte informieren Sie also bei Umzug<br />

direkt unseren Abo-Vertrieb, damit Sie<br />

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Vertriebsunion Meynen GmbH & Co. KG<br />

Große Hub 10 • 65344 Eltville<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 39


Ausbildung & Job<br />

Wie ein Schlüssel …<br />

… ins Schloss sollte die Zielgruppe oder sollten die Zielgruppen,<br />

die Sie auswählen, im Idealfall zu Ihrer Praxis passen. Stellen<br />

Sie sich deshalb bei der Suche nach der erfolgversprechendsten<br />

Zielgruppe diese Fragen:<br />

u Welche K<strong>und</strong>engruppen kommen bisher in die Praxis?<br />

u Für welche Zielgruppen hatte Ihre Praxis bisher die größte<br />

Anziehungskraft?<br />

u Welche K<strong>und</strong>en sind für Sie am angenehmsten?<br />

u Welche K<strong>und</strong>en bringen Ihnen am meisten Vertrauen entgegen?<br />

u Mit welchen K<strong>und</strong>en erzielen Sie die besten Umsätze?<br />

u Wie stellen Sie sich den idealen K<strong>und</strong>en vor?<br />

u Bei welcher Zielgruppe besteht der größte Bedarf in Hinblick<br />

auf Ihre Leistungen?<br />

u Welcher Zielgruppe können Sie den größtmöglichen Nutzen<br />

bieten?<br />

Wer als Experte mit bester<br />

Problemlösungskompetenz<br />

angesehen wird, gewinnt<br />

ganz automatisch an Anziehungskraft,<br />

<strong>und</strong> die Zielgruppe<br />

ist höchstwahrscheinlich<br />

bald größer als<br />

ursprünglich gedacht<br />

einsetzen <strong>und</strong> eine positive<br />

Beziehung aufbauen können.<br />

So lohnt es sich zum Beispiel<br />

in zeit- <strong>und</strong> kostenaufwendige<br />

Weiterbildung in punkto<br />

Diabetes zu investieren, wenn<br />

Sie sich auf die Zielgruppe<br />

Diabetiker spezialisieren, das<br />

nötige Wissen dafür künftig<br />

x-mal pro Tag zum Einsatz<br />

kommt <strong>und</strong> entsprechenden<br />

Umsatz bringt.<br />

Zielgruppenspezialisierung<br />

bedeutet außerdem ein Gewinn<br />

an Effizienz, weil Sie<br />

nicht ständig aufs Neue Lösungen<br />

für verschiedenartigste<br />

Probleme entwickeln müssen.<br />

Darüber hinaus können<br />

Sie von den Kontakten Ihrer<br />

Zielgruppe profitieren – auch<br />

wenn diese noch so klein ist,<br />

kennt in der Regel jeder wieder<br />

jemanden mit ähnlichen<br />

Problemen. Weitere Vorteile<br />

einer Zielgruppenspezialisierung<br />

sind zum Beispiel, leichter<br />

eine Marktnische zu entdecken,<br />

durch überzeugende<br />

Leistungen Begeisterung auszulösen<br />

oder neue Bedürfnisse<br />

oder Umsatzmöglichkeiten<br />

früher als „verzettelte“ Kollegen<br />

zu <strong>erkennen</strong>.<br />

Bedarf <strong>erkennen</strong>,<br />

Nutzen optimieren<br />

Im nächsten Schritt einer k<strong>und</strong>enorientierten<br />

Strategie steht<br />

nicht mehr die Gewinnmaximierung,<br />

sondern die Nutzenmaximierung<br />

für die Zielgruppe<br />

im Mittelpunkt. Der finan-<br />

zielle Gewinn stellt sich als erfreuliches<br />

Nebenprodukt ein<br />

<strong>und</strong> ist umso größer, je besser<br />

der Nutzen optimiert werden<br />

kann. Es ist deshalb wichtig,<br />

nicht beliebige Probleme der<br />

ausgewählten Zielgruppe lösen<br />

zu wollen, sondern deren<br />

brennendsten Probleme <strong>und</strong><br />

Bedürfnisse. Denn wo Ihren<br />

K<strong>und</strong>en heute <strong>und</strong> künftig der<br />

Schuh am stärksten drückt,<br />

darin liegen Ihre größten Erfolgschancen.<br />

Warum? Je besser<br />

es gelingt, die Leistungen<br />

auf die Bedürfnisse der Zielgruppe<br />

abzustimmen, desto<br />

größer wird die Akzeptanz,<br />

die Nachfrage <strong>und</strong> schließlich<br />

auch die langfristige K<strong>und</strong>enbindung<br />

sein.<br />

Wie aber können Sie den Bedarf<br />

ermitteln? Suchen Sie gezielt<br />

danach, seien Sie offen<br />

für Wünsche <strong>und</strong> Probleme<br />

<strong>und</strong> auch Verbesserungsvorschläge<br />

Ihrer K<strong>und</strong>en. Fragen<br />

Sie, welche Probleme <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

als besonders wichtig<br />

empf<strong>und</strong>en werden. Bleiben<br />

Sie mit Ihren K<strong>und</strong>en im<br />

Gespräch. Versetzen Sie sich<br />

auch in die Lage Ihrer Zielgruppe<br />

<strong>und</strong> überprüfen Sie Ihr<br />

Leistungsangebot aus deren<br />

Sicht. Welche Wünsche <strong>und</strong><br />

Probleme lassen sich noch<br />

besser erfüllen als bisher?<br />

Immer am Ball bleiben<br />

„Je mehr ein Unternehmen<br />

seine Leistungen <strong>und</strong> Produkte<br />

auf die Bedürfnisse seiner<br />

Zielgruppe abstimmt <strong>und</strong><br />

optimiert, desto mehr entwickelt<br />

es konkurrenzlose Spitzenleistungen.<br />

Es verwächst<br />

sozusagen mit seinen K<strong>und</strong>en.<br />

Es wird in den Augen seiner<br />

Zielgruppe unentbehrlich, unverwechselbar<br />

<strong>und</strong> einzigartig,<br />

weil es einen zwingenden<br />

Nutzen bietet, den andere Konkurrenten<br />

nicht bieten“. Das<br />

stellt Ralf R. Strupat in seinem<br />

Buch „Das bunte Ei“ fest. Um<br />

den Wettbewerbsvorsprung<br />

zu halten, ist es jedoch wichtig,<br />

nicht mit einer Verbesserung<br />

der Leistungen aufzuhören.<br />

Ansonsten besteht die Gefahr,<br />

dass Sie von Mitbewerbern<br />

bald nachgeahmt <strong>und</strong> überholt<br />

werden. Lothar Seiwert,<br />

Experte für Zeit- <strong>und</strong> Lebensmanagement<br />

<strong>und</strong> Autor des<br />

Buches „30 Minuten K<strong>und</strong>enbegeisterung“,<br />

betrachtet die<br />

permanente Leistungsverbesserung<br />

als eine strategische<br />

Daueraufgabe <strong>und</strong> rät: „Agieren<br />

Sie innovativ, statt nur zu<br />

reagieren.“<br />

Gefühle <strong>und</strong> Emotionen<br />

Und schließlich – sprechen Sie<br />

Ihre K<strong>und</strong>en nicht nur auf der<br />

sachlichen, sondern auch auf<br />

der emotionalen Ebene an.<br />

Denn wir Menschen sind bei<br />

weitem nicht der ökonomisch<br />

rational denkende Homo oeconomicus,<br />

für den wir uns<br />

häufig ausgeben, sondern wir<br />

werden auch stark von unseren<br />

Emotionen beeinflusst.<br />

Marketingleute wissen, Marken,<br />

die ein „Wir-Gefühl“ erzeugen,<br />

haben nicht nur Käufer,<br />

sondern richtige Anhänger<br />

<strong>und</strong> Fans. Die Hirnforschung<br />

zeigt, um K<strong>und</strong>enherzen zu<br />

gewinnen, muss der K<strong>und</strong>e<br />

positiv emotional berührt werden.<br />

Wer es versteht, beim<br />

K<strong>und</strong>en positive Gefühle <strong>und</strong><br />

Emotionen auszulösen, der<br />

weckt Aufmerksamkeit, Wohlwollen,<br />

<strong>und</strong> er knüpft ein unsichtbares<br />

Band der Verb<strong>und</strong>enheit.<br />

Dabei ist es besonders<br />

das Gefühl der Verb<strong>und</strong>enheit<br />

(das über ein bloßes<br />

Nutzungsversprechen hinausgeht),<br />

welches eine Marke zur<br />

Ausnahmemarke macht <strong>und</strong><br />

dem Anbieter langfristig Loyalität<br />

sichert.<br />

Wie wir uns bei unseren Kaufentscheidungen<br />

mehr von unseren<br />

Gefühlen leiten lassen<br />

als uns meist lieb ist, <strong>und</strong> warum<br />

Sie dies unbedingt bei Gesprächen<br />

mit K<strong>und</strong>en berücksichtigen<br />

sollten, dazu mehr im<br />

nächsten Heft.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Susanne Ahrndt<br />

Fachjournalistin<br />

Nockherstraße 52<br />

81541 München<br />

E-Mail susanne.ahrndt@<br />

t-online.de<br />

40 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


Produkte<br />

Ab jetzt Cremeschaum & Naturkosmetik!<br />

Callusan NATURALE: Seit vielen Jahren<br />

steht der Markenname „Callusan“<br />

für hochwertige Cremeschäume. Das<br />

ausgefeilte Pflegekonzept mit acht verschiedenen<br />

Sorten bietet Lösungen für<br />

die häufigsten Fußprobleme.<br />

Ab sofort bekommen nun die Callusan<br />

Cremeschäume Gesellschaft. „Mit Callusan<br />

NATURALE präsentieren wir eine neue Naturkosmetik-<br />

Serie, die maßgeblich von Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Naturverb<strong>und</strong>enheit<br />

geprägt ist“, betont Geschäftsführer Andreas Greppmayr.<br />

„Dank erlesener Rohstoffe überzeugen die Produkte mit ihrem<br />

hohen pflegerischen Nutzen. Doch zusätzlich hat uns der Gedanke<br />

an ein Wellness-Ritual inspiriert. Wir möchten den Anwendern<br />

bei der Fußpflege ein Wohlfühl-Erlebnis bieten, eine<br />

kleine Auszeit zum Entspannen <strong>und</strong> Innehalten.“ Den Anfang<br />

machen ab Anfang dieses Monats zwei Fußcremes <strong>und</strong> ein<br />

Peeling. Die Callusan NATURALE Produkte werden exklusiv über<br />

den Fußpflege- <strong>und</strong> Kosmetik-Fachhandel angeboten – nicht in<br />

Apotheken oder Drogerien. Bitte beachten Sie auch die Beilage<br />

in dieser Zeitschrift mit Produktproben <strong>und</strong> attraktiven Einführungsangeboten.<br />

Nähere Informationen erhalten Sie bei den bekannten<br />

Großhändlern oder direkt bei der Greppmayr GmbH. g<br />

Greppmayr GmbH, 82061 Neuried, Gautinger Straße 40 a,<br />

Telefon (0 89) 7 59 69 69-0, Telefax (0 89) 7 59 69 69-69, www.<br />

greppmayr.de, E-Mail info@greppmayr.de<br />

Studie bestätigt Wirksamkeit<br />

Pact-Nagelpilztherapie:<br />

In einer klinischen<br />

Studie (Schaller<br />

M., Schynowski F.,<br />

Mehra T.: Photoaktivierte<br />

Chemotherapie der<br />

Onychomykose. JDDG<br />

Supplement 2. 2013,<br />

Band 11) wurde die Wirksamkeit<br />

der Pact-Nageltherapie<br />

bei Hautpilzen<br />

sowie bei Pilzen in Nagelmaterial <strong>und</strong> an Patienten geprüft. Fazit<br />

der Autoren von der Universität Tübingen: „Sowohl in der Flüssigkeitskultur<br />

als auch im Onychomykosemodell zeigte sich eine<br />

fungizide Wirkung. Die guten Ergebnisse nach Behandlung von<br />

Patienten mit distaler Onychomykose deuten darauf hin, dass<br />

dieses Verfahren als alternative Therapieoption für die Onychomykosebehandlung<br />

gesehen werden kann.“<br />

Die Technik ist einfach <strong>und</strong> schnell. Innnerhalb von zehn Minuten<br />

kann der Nagelpilz abgetötet werden. Als Vorbehandlung wird<br />

eine Harnstoffsalbe empfohlen. Die PACT-Behandlung erfolgt<br />

dann durch Bestrahlung des mittels PACT-Onychomykose-Gels<br />

(Farbstoff) eingefärbten Nagels unter Verwendung einer speziellen<br />

Phototherapie-Lichtquelle (PACT Phototherapie-Gerät). Je nach<br />

Schwere des Befalls sollte die Behandlung zum Schutz vor einer<br />

Re-Infektion einige Male im Laufe von einem bis sechs Monaten<br />

wiederholt werden. Weitere Infos sind beim Hersteller erhältlich. g<br />

Hahn Medical Systems GmbH, 72076 Tübingen, Paul-Ehrlich-<br />

Straße 11, Telefon (0 70 71) 97 55 75 00, Telefax (0 70 71)<br />

97 55 75 50, www.hahnmedicalsystems.com, info@hahnmedicalsystems.com<br />

PeclaSANUS ® mit Grüntee-Extrakt:<br />

Extrakt aus Grünem<br />

Tee ist reich an Polyphenolen,<br />

Vitaminen, Mineralstoffen,<br />

Spurenelementen <strong>und</strong><br />

Gerbstoffen. So vielseitig wie<br />

seine Inhaltsstoffe sind auch<br />

seine Wirkweisen. Grüntee-<br />

Extrakt hilft der Haut nicht nur<br />

Feuchtigkeit zu speichern.<br />

Die wertvollen Inhaltsstoffe<br />

wirken auch beruhigend auf gereizte Haut. Zudem wird der Hautstoffwechsel<br />

angeregt <strong>und</strong> die Haut damit besser mit Nährstoffen<br />

versorgt.<br />

Mit der PeclaSANUS ® Wellness-Serie mit Grüntee-Extrakt steht<br />

gleich ein ganzes Sortiment an Produkten zur wohltuenden Pflege<br />

der Füße bereit. Das kühlende PeclaSANUS ® Fußfrisch-<br />

Spray enthält zusätzlich Rosskastanie <strong>und</strong> Menthol. Das Spray<br />

mit ausschließlich natürlichen Duftkomponenten wirkt desodorierend,<br />

wohltuend <strong>und</strong> belebend.<br />

Das PeclaSANUS ® Pflegebad mit wertvollen Extrakten aus<br />

Grünem Tee, Rosskastanie, Menthol <strong>und</strong> Moos-Extrakten sowie<br />

natürlichen Salicylaten (Weidenrinden-Extrakt) zeichnet sich<br />

durch hervorragende Pflegeeigenschaften aus. Das mild reinigende<br />

Konzentrat besticht ebenfalls durch einen frischen Citrus-Duft<br />

<strong>und</strong> hat einen belebenden, angenehm kühlenden <strong>und</strong> nachhaltig<br />

desodorierenden Effekt.<br />

PeclaSANUS ® Badekaviar bietet ein Pflege-Erlebnisbad mit wertvollem<br />

Grüntee-Extrakt <strong>und</strong> frischem Citrus-Duft. Die sanft pflegenden<br />

<strong>und</strong> feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffe vermitteln ein<br />

glattes, angenehmes Hautgefühl. Durch Urea (Harnstoff) hat es<br />

einen nachhaltig Hornhaut regulierenden Effekt.<br />

PeclaSANUS ® Badesalz enthält Salz aus dem Toten Meer <strong>und</strong><br />

Grüntee-Extrakt. Es hat eine entspannende <strong>und</strong> belebende<br />

Wirkung bei strapazierten Füßen. Das Badesalz zeichnet sich zudem<br />

durch hervorragende Hautverträglichkeit sowie gute rückfettende<br />

Eigenschaften aus.<br />

Eine ideale Ergänzung zu den Wellness-Bädern ist die Pecla-<br />

SANUS ® Fuß-Creme. Mit Rosskastanie, Kampfer, wertvollem<br />

Jojoba- <strong>und</strong> Weizenkeimöl, Menthol, Grüntee-Extrakt sowie ausschließlich<br />

natürlichen Duftkomponenten wird die Haut intensiv<br />

gepflegt <strong>und</strong> mit Feuchtigkeit versorgt. Die Creme mit ihrem vitalisierenden,<br />

desodorierenden, kühlenden <strong>und</strong> erfrischenden Effekt<br />

ist auch als Fußmaske anwendbar.<br />

g<br />

(lllustration: © christine krahl - Fotolia.com)<br />

Pflege mit Grünem Tee<br />

Hellmut Ruck GmbH, 75305 Neuenbürg, Daimlerstraße 23,<br />

Telefon (0 70 82) 9 44 20, Telefax (0 70 82) 9 44 2-222, www.<br />

hellmut-ruck.de, E-Mail kontakt@hellmut-ruck.de<br />

Angebote zum Frühling<br />

Baehr Aktuell: Neu erschienen ist dieser Angebotsflyer<br />

mit trendigen Produkten zu tollen<br />

Preisen bei der Firma Gustav Baehr. Profitieren<br />

Sie von den Angeboten <strong>und</strong> fordern<br />

Sie den informativen Aktuell-Flyer, der bis Ende<br />

Mai gültig ist, kostenlos an!<br />

Gustav Baehr GmbH, 71332 Waiblingen,<br />

Max-Eyth-Str. 39, Telefon (0 71 51) 9 59 02–0,<br />

Telefax (0 71 51) 1 84 44, www.baehrshop.de,<br />

E-Mail info@gustav-baehr.de<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014 41


Umfassende Auswahl<br />

medCap-System: Dieses System<br />

ist die neue Medizinprodukt-Serie von<br />

BUSCH mit CE-Zeichen für die Hornhautbearbeitung<br />

mit besonderen Vorzügen<br />

in der Trockentechnik. Es besteht<br />

aus dem medCap-Träger (in<br />

drei Größen) <strong>und</strong> den medCap’s, die es ebenfalls in drei Größen<br />

<strong>und</strong> drei unterschiedlichen Diamantkörnungen (megagrob,<br />

supergrob <strong>und</strong> grob) gibt. Je nach Stärke der Verhornung <strong>und</strong><br />

dem Behandlungsziel hat der Anwender die entsprechende<br />

Auswahl.<br />

MedCap’s wie auch medCap-Träger können getrennt voneinander<br />

problemlos in den Hygienekreislauf integriert werden, sowohl<br />

im Rahmen der Desinfektion als auch der Sterilisation im Autoclav<br />

bei 134 °C oder Heißluft bis 180 °C.<br />

Neben dem Einzelkauf bietet die Firma BUSCH auch drei<br />

Hygienepacks an. Im bewährten STERI-SAFEpro sind ein<br />

medCap-Träger <strong>und</strong> die passenden medCap’s in drei Körnungen<br />

enthalten.<br />

Das neue medCap-System können Sie schon zum ersten Einsatz<br />

sterilisieren. Für Ihre Sicherheit <strong>und</strong> die Ihrer Patienten. g<br />

Busch & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach<br />

17–27, Telefon (0 22 63) 860, Telefax (0 22 63) 2 07 41, www.<br />

busch.eu, E-Mail mail@busch.eu<br />

Für Hygiene nach Plan<br />

Gerlach Autoklav SK07: Die Elektronik<br />

dieses Typ-S-Autoklaven<br />

sichert eine Sterilisation, die alle<br />

Anforderungen des Rahmenhygieneplans<br />

für <strong>Podologie</strong>- <strong>und</strong><br />

Fußpflegepraxen erfüllt. Drei Programmautomatiken<br />

sorgen für die<br />

sichere Aufbereitung der Instrumente. Nach der vierminütigen<br />

Trocknung kann das Sterilgut gebrauchsfertig entnommen werden.<br />

Ein integriertes Sicherheitssystem warnt bei Abweichungen<br />

oder Auffälligkeiten im Sterilisationszyklus. Außerdem tritt während<br />

des gesamten Prozesses kein Wasserdampf aus, der als Niederschlag<br />

Mobiliar <strong>und</strong> Wände belastet. Denn das Gerät verfügt<br />

über einen Restwasserbehälter, in dem der kondensierte Wasserdampf<br />

gesammelt wird.<br />

Um die Hygienevorschriften vollends zu erfüllen, muss dokumentiert<br />

werden, dass die Instrumentenaufbereitung dem qualifizierten<br />

Standard entspricht. Hierfür ist der neue Autoklav ebenso<br />

gerüstet <strong>und</strong> in zwei Varianten verfügbar: mit Drucker oder mit<br />

Speicherkarten-Modul. Die Protokolle lassen sich somit direkt<br />

über den integrierten Drucker ausgeben. Alternativ werden die<br />

Daten auf einer Speicherkarte über das eingebaute Compact-<br />

Flash-Fach abgespeichert. Die Protokolle können anschließend<br />

auf den Praxis-Computer übertragen werden. Hierzu wird der<br />

SK07S mit der passenden Computer-Software ausgeliefert.<br />

Technisch ist der SK07S für künftige Erweiterungen gewappnet.<br />

Bei Bedarf lässt sich der Typ-S-Autoklav zu einem Typ-B-<br />

Autoklaven aufrüsten, falls dies zu einem späteren Zeitpunkt einmal<br />

erforderlich wird.<br />

g<br />

Eduard Gerlach GmbH, 32312 Lübbecke, Bäckerstraße 4–8,<br />

Telefon (0 57 41) 3 30–0, Telefax (0 57 41) 34 73–00, www.<br />

gehwol.de, E-Mail info@gehwol.de<br />

Podo<br />

logie<br />

3<br />

65. Jahrgang<br />

Journal für die professionelle<br />

medizinische Fußpflege<br />

Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />

Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />

E-Mail: angelika.schaller@vnmonline.de<br />

Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />

Telefon: (02302) 2022759, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />

Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />

Podologin, W<strong>und</strong>therapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />

Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />

Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />

Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />

Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />

Verlags-, Anzeigen- <strong>und</strong> Vertriebsleitung: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76,<br />

Fax: (0 89) 31 89 05-53, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 41a vom 1. 10. 2013<br />

Informationen über Symposien <strong>und</strong> Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />

Telefon: (0 89) 31 89 05-54 (Ulrich Bartel), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />

Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

ABONNENTEN- <strong>und</strong> KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur,<br />

65341 Eltville, Tel. (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />

E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de Servicezeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />

<strong>Podologie</strong> erscheint monatlich. Jahresabonnement 99,– Euro/198,– SFr. Für Referendare,<br />

Studenten, Schüler <strong>und</strong> Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />

51,– Euro/102,– SFr. Einzelheft 13,– Euro/26,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />

Versandkosten für Deutschland <strong>und</strong> Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />

Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />

wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für<br />

Sammelabonnements auf Anfrage.<br />

SCHULEN, KLASSEN, LEHRER: Telefon (089) 31 89 05-54, Telefax (089) 31 89 05-53<br />

E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />

BUCHBESTELLSERVICE: Verlag Neuer Merkur, K<strong>und</strong>enservice, 74569 Blaufelden<br />

Tel. (0 79 53) 7 18 90 08, Fax: (0 79 53) 88 31 60, E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

Redaktion vnmonline.de: Markus Duffhaus<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH, PF 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />

D-81245 München, Telefon: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05 38<br />

E-Mail: info@vnmonline.de, Internet: http://www.vnmonline.de<br />

(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />

Druck: Bosch Druck GmbH, Festplatzstraße 6, 84030 Ergolding<br />

ISSN 1430-8886<br />

Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />

Urheber- <strong>und</strong> Verlagsrecht: Für unverlangt eingesandte Manuskripte <strong>und</strong> Bilder wird<br />

keine Haftung übernommen. Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge<br />

<strong>und</strong> Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen<br />

das Recht der Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von<br />

Sonderdrucken, Fotokopien <strong>und</strong> Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem<br />

Verlag räumlich <strong>und</strong> mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende ausschließliche<br />

Nutzungsrechte am Beitrag ein: das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung <strong>und</strong> elektronischen<br />

Speicherung auf einem Datenträger <strong>und</strong> in einer eigenen oder fremden Online-<br />

Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden Rechner, zur Wiedergabe am<br />

Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur<br />

Nutzung an Dritte, die ganze oder teilweise Zweitverwertung <strong>und</strong> Lizensierung für<br />

Übersetzungen <strong>und</strong> als elektronische Publikationen. Jede Verwertung außerhalb der<br />

durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags<br />

unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden<br />

von den Autoren nach bestem Wissen erstellt <strong>und</strong> von ihnen <strong>und</strong> dem Verlag mit größtmöglicher<br />

Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen.<br />

Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des<br />

Verlages oder der Autoren. Sie garantieren oder haften nicht für etwaige inhaltliche<br />

Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss).<br />

© Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH<br />

Verlagskonten:<br />

HypoVereinsbank München 207 888, BLZ 700 202 70;<br />

Postbank München 38 980-806, BLZ 700 100 80;<br />

Stadt sparkasse München 42 173 823, BLZ 701 500 00.<br />

Für die Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6.<br />

Für die Niederlande: Postcheque-Girokantoor, Arnhem, Kto.-Nr. 2108981.<br />

Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />

HypoVereinsbank München Konto Nr. 27 38 775, (BLZ) 700 202 70<br />

Gerichtsstand: München<br />

42 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 3/2014


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