Link-Ebene Physik Globaler elektrischer Kreislauf in der Atmosphäre
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<strong>L<strong>in</strong>k</strong>-<strong>Ebene</strong> <strong>Physik</strong><br />
Lehrplananb<strong>in</strong>dung: 11.1 Statisches elektrisches Feld, Anwendung <strong>in</strong> Natur und Technik<br />
Kompetenzen: Neben den Fachkenntnissen liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt bei<br />
Erkenntnisgew<strong>in</strong>nung<br />
Kommunikation<br />
Bewertung<br />
Fachmethoden wie<strong>der</strong>geben<br />
Mit vorgegebenen<br />
Darstellungsformen<br />
arbeiten<br />
Vorgegebene Bewertungen<br />
nachvollziehen<br />
Fachmethoden nutzen<br />
Geeignete Darstellungsformen<br />
nutzen<br />
Vorgegebene Bewertungen<br />
beurteilen und kommentieren<br />
Fachmethoden problembezogen<br />
auswählen u. anwenden<br />
Darstellungsformen selbständig<br />
auswählen u. nutzen<br />
Eigene Bewertungen<br />
vornehmen<br />
<strong>Globaler</strong> <strong>elektrischer</strong> <strong>Kreislauf</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Atmosphäre (aus Grundkursabitur 2009,<br />
modifiziert)<br />
Man stellt sich vor, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Atmosphäre</strong> e<strong>in</strong> globaler <strong>elektrischer</strong><br />
<strong>Kreislauf</strong> existiert. Die Ladungstrennung<br />
<strong>in</strong> den Wolken bildet die „Batterie“<br />
dieses Stromkreises. Durch diese Ladungstrennung<br />
wird die sogenannte<br />
mittlere Atmosphäre, e<strong>in</strong>e Schicht <strong>in</strong><br />
rund 40 km Höhe, positiv aufgeladen, so<br />
dass zwischen mittlerer <strong>Atmosphäre</strong><br />
und Erdboden e<strong>in</strong>e Spannung von U =<br />
400 kV herrscht. Sowohl die mittlere<br />
Atmosphäre als auch <strong>der</strong> Erdboden können als leitend angesehen werden. In<br />
Schönwetterregionen bilden positiv geladene Ionen e<strong>in</strong>en ständigen Stromfluss von <strong>der</strong><br />
<strong>Atmosphäre</strong> zum Erdboden, <strong>in</strong> Gewitterregionen wird durch Blitze <strong>der</strong> Stromkreis<br />
geschlossen. Die weltweit beobachtbaren Ströme <strong>in</strong> Schönwetterregionen können zu e<strong>in</strong>em<br />
Gesamtstrom <strong>der</strong> Stärke I = 1,3 kA zusammengefasst werden. Ohne anhaltende<br />
Ladungstrennung wäre bei Annahme e<strong>in</strong>es konstanten Stromes I die mittlere Atmosphäre<br />
nach 14 M<strong>in</strong>uten entladen.<br />
a) Berechnen Sie die Gesamtladung Q <strong>der</strong> mittleren <strong>Atmosphäre</strong>. [zur Kontrolle:<br />
6<br />
Q = 1,1<br />
⋅10<br />
C ]<br />
b) Trotz des Stroms kann man die Schönwetterregion als Kondensator mit <strong>der</strong> mittleren<br />
<strong>Atmosphäre</strong> und dem Erdboden als Kondensatorplatten auffassen. Berechnen Sie unter<br />
Annahme e<strong>in</strong>es homogenen elektrischen Felds den Betrag <strong>der</strong> Kraft F el auf e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fach<br />
positiv geladenes Ion <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schönwetterregion.<br />
c) Zeigen Sie durch e<strong>in</strong>e Abschätzung, dass <strong>der</strong> Betrag <strong>der</strong> Energie, die im elektrischen<br />
11<br />
Feld <strong>der</strong> Schönwetterregion gespeichert ist, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Größenordnung 10 J liegt.<br />
d) Nehmen Sie an, man könnte diese Energie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kraftwerk im Dauerbetrieb<br />
nutzbar machen. Welche Leistung hätte das Kraftwerk? Wäre es s<strong>in</strong>nvoll,<br />
diese Ressource als „Energiequelle <strong>der</strong> Zukunft“ zu nutzen? Begründung!<br />
e) E<strong>in</strong> Normblitz transportiert <strong>in</strong> etwa e<strong>in</strong>e Ladung von 70 C. Berechnen Sie, wie viele<br />
Normblitze es durchschnittlich pro Sekunde weltweit geben muss, damit <strong>der</strong> globale<br />
<strong>Kreislauf</strong> aufrecht erhalten werden kann.<br />
f) Schätzen Sie ab, wie lange e<strong>in</strong> Blitz dauert, wenn <strong>der</strong> Entladestrom im Mittel 140kA<br />
beträgt.
Lösung:<br />
6<br />
a) Q = I ⋅ t = 1300A<br />
⋅14m<strong>in</strong><br />
= 1,1 ⋅10<br />
C<br />
U<br />
−19 400000V<br />
−18<br />
b) F = qE = q = 1,6 ⋅10<br />
C ⋅ = 1,6 ⋅10<br />
N<br />
d<br />
40000m<br />
1 2 1 Q 2 1<br />
11<br />
c) E = CU = U = QU ≈ 2,2 ⋅10<br />
J<br />
2 2 U 2<br />
Bemerkung: Aufgrund <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fachheit des Kondensatormodells führt e<strong>in</strong> Ansatz über die<br />
Oberfläche <strong>der</strong> Erdkugel zu e<strong>in</strong>em völlig an<strong>der</strong>en Ergebnis.<br />
d) E<strong>in</strong> mo<strong>der</strong>nes Kraftwerk hat e<strong>in</strong>e Leistung von ca. 1-2GW, es liefert also e<strong>in</strong>e Energie<br />
9<br />
10 J <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Sekunde. Mit <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Atmosphäre</strong> gespeicherten Energie könnte man<br />
also weniger als 2 M<strong>in</strong>uten lang diese Energie abrufen, wenn ke<strong>in</strong>e Ladungen<br />
nachgeliefert werden würden. Dann wäre sie komplett entladen. Im Dauerbetrieb könnte<br />
man nur die Energie des Leckstromes nutzen. Da dieser im Gleichgewichtsfall etwa<br />
8<br />
1,3kA beträgt, wäre nur e<strong>in</strong>e Leistung von ca. P = 40000V<br />
* 1300A<br />
= 5 ⋅10<br />
W abrufbar.<br />
Dies entspricht <strong>der</strong> Leistung e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Kraftwerkes. Damit wäre diese Energiequelle<br />
sich nicht als Energiequelle <strong>der</strong> Zukunft anzusehen.<br />
e) In e<strong>in</strong>er Sekunde muss so viel Ladung transportiert werden, dass es e<strong>in</strong>em Strom von<br />
nQBlitz<br />
1300As<br />
1,3A entspricht: I=<br />
⇒ n = = 18, 6<br />
1s<br />
70C<br />
Es s<strong>in</strong>d ca. 19 Blitze pro Sekunde notwendig.<br />
Q C<br />
4<br />
f) Q = I ⋅ t ⇔ t = =<br />
70 = 5 ⋅10<br />
− s<br />
I 140000A