Ergänzungen zur Umformung von Frequenzgängen und ...

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82 Dynamisches Verhalten von Übertragungsgliedern und die Tatsache benutzt werden, dass Addition und Subtraktion harmonischer Größen der gleichen Frequenz durch die entsprechende Verknüpfung der diese Größen repräsentierenden Zeiger darstellbar sind. Man erhält so als Gesamtfrequenzgang der Parallelschaltung G = G 1 ± G 2 , (3.132) der Reihenschaltung G = G 1 · G 2 (3.133) und der Rückkopplung G = G v 1 ± G v · G r (3.134) Der Nenner in der Gleichung für die Rückkopplung wird zu „1+G v ·G r “, wenn die Rückkopplungsschleife über ein „-“ geschlossen ist. Andernfalls zu „1 − G v · G r “. Der Frequenzgang des Vorwärtszweigs G v entspricht der direkten Wirkung der Eingangs- auf die Ausgangsgröße ohne Rückführung. G 0 =±G v · G r (3.135) wird als Frequenzgang der aufgeschnittenen Rückkopplungsschleife ohne äußere Eingangsgrößen definiert. Der Zusammenhang zwischen Bildfunktionen (der Laplace-Transformation) von Eingangs- und Ausgangsgröße und Übertragungsfunktion eines Übertragungsgliedes Y(s) = G(s) · U(s) (3.74) entspricht genau dem in Gl.(3.96) angegebenen zwischen den Zeigern der Größen und dem Frequenzgang. Daher gelten die hier gewonnenen Rechenregeln ohne jede Einschränkung auch für Übertragungsfunktionen. Die Rechenregeln können zur Bestimmung der Übertragungsfunktion oder des Frequenzganges komplizierterer Schaltungen (z. B. der in Bild 3-14) benutzt werden, indem man schrittweise Teile der Schaltung unter Anwendung der Regeln zusammenfasst. Folgenden Vorgehensweise wird für die Umformung vorgeschlagen:

82 Dynamisches Verhalten <strong>von</strong> Übertragungsgliedern<br />

<strong>und</strong> die Tatsache benutzt werden, dass Addition <strong>und</strong> Subtraktion harmonischer<br />

Größen der gleichen Frequenz durch die entsprechende Verknüpfung<br />

der diese Größen repräsentierenden Zeiger darstellbar sind.<br />

Man erhält so als Gesamtfrequenzgang der Parallelschaltung<br />

G = G 1 ± G 2 , (3.132)<br />

der Reihenschaltung<br />

G = G 1 · G 2 (3.133)<br />

<strong>und</strong> der Rückkopplung<br />

G =<br />

G v<br />

1 ± G v · G r<br />

(3.134)<br />

Der Nenner in der Gleichung für die Rückkopplung wird zu „1+G v ·G r “,<br />

wenn die Rückkopplungsschleife über ein „-“ geschlossen ist. Andernfalls<br />

zu „1 − G v · G r “. Der Frequenzgang des Vorwärtszweigs G v entspricht<br />

der direkten Wirkung der Eingangs- auf die Ausgangsgröße ohne<br />

Rückführung.<br />

G 0 =±G v · G r (3.135)<br />

wird als Frequenzgang der aufgeschnittenen Rückkopplungsschleife<br />

ohne äußere Eingangsgrößen definiert.<br />

Der Zusammenhang zwischen Bildfunktionen (der Laplace-Transformation)<br />

<strong>von</strong> Eingangs- <strong>und</strong> Ausgangsgröße <strong>und</strong> Übertragungsfunktion eines<br />

Übertragungsgliedes<br />

Y(s) = G(s) · U(s) (3.74)<br />

entspricht genau dem in Gl.(3.96) angegebenen zwischen den Zeigern<br />

der Größen <strong>und</strong> dem Frequenzgang. Daher gelten die hier gewonnenen<br />

Rechenregeln ohne jede Einschränkung auch für Übertragungsfunktionen.<br />

Die Rechenregeln können <strong>zur</strong> Bestimmung der Übertragungsfunktion<br />

oder des Frequenzganges komplizierterer Schaltungen (z. B. der in Bild<br />

3-14) benutzt werden, indem man schrittweise Teile der Schaltung unter<br />

Anwendung der Regeln zusammenfasst. Folgenden Vorgehensweise<br />

wird für die <strong>Umformung</strong> vorgeschlagen:


3.10 Rechenregeln für Frequenzgänge <strong>und</strong> Übertragungsfunktionen 83<br />

1. Reihenschaltungen zusammenfassen<br />

2. Parallelschaltungen zusammenfassen<br />

3. Innere Schleifen zusammenfassen<br />

Wurde die Ausgangsschaltung auf die Form gemäß Tab. 3-7 mit einem<br />

Vorwärtszweig <strong>und</strong> einer Rückkopplungsschleife tranformiert, so kann<br />

der Gesamtfrequenzgang unter Verwendung <strong>von</strong> Gl.(3.134) einfach gef<strong>und</strong>en<br />

werden.<br />

Alternativ zu diesem Verfahren kann man ähnlich wie in den Ableitungen<br />

in Tab. 3-7 vorgehen, alle in der Schaltung auftretenden Größen<br />

benennen, ihre Verknüpfungen durch (algebraische) Gleichungen mit<br />

Zeigern oder Bildfunktionen darstellen <strong>und</strong> das so aufgestellte System<br />

algebraischer Gleichungen in die Form der Gl.(3.96) überführen. Da dieses<br />

Verfahren relativ aufwendig ist, sollte man es nur in Sonderfällen<br />

einsetzen.<br />

Um zu zeigen, dass die Frequenzgangdarstellung viele Aufgaben vereinfacht,<br />

soll auf ein in Abschnitt 3.2 behandeltes Beispiel <strong>zur</strong>ückgegriffen<br />

werden. Gesucht war die Differentialgleichung einer Reihenschaltung<br />

Bild 3-3 mit den Differentialgleichungen<br />

T 1 ẋ + x = K 1 u (3.20)<br />

T 2 T 3 T 4<br />

...<br />

y + T 2 T 3 ÿ + T 4 ẏ + y = K 2 x . (3.21)<br />

Statt so zu verfahren wie in Abschnitt 3.2, Gln.(3.22) <strong>und</strong> (3.23) vorgeschlagen,<br />

bestimmt man die Frequenzgänge<br />

G 1 = x u = K 1<br />

1 + jωT 1<br />

(3.136)<br />

G 2 = y x = K 2<br />

1 + jωT 4 + (jω) 2 T 2 T 3 + (jω) 3 T 2 T 3 T 4<br />

, (3.137)<br />

multipliziert diese zu

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