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No 75 | Juni 2013<br />
AKTUELL<br />
Magazin für sozialwissenschaftliche Raumforschung<br />
Internationales IRS<br />
International forschen – Selbstverständnis <strong>und</strong> Strategie<br />
Global vernetzt – Kongresse, Projekte <strong>und</strong> Gastaufenthalte<br />
Fellowship Programme – IRS als attraktiver Forschungsstandort<br />
International Lectures – Start der Vortragsreihe
In dieser Ausgabe<br />
INTERNATIONALES IRS<br />
Selbstverständnis <strong>und</strong> Strategie 4<br />
THE MISFITS –<br />
Über die Rolle von Skalen in der Umweltpolitik 5<br />
IT’S ALL COMING TOGETHER IN LA 7<br />
INTERNATIONALE GASTWISSENSCHAFTLER AM IRS 10<br />
Neue „Referentin Internationales“ 10<br />
START DER „IRS INTERNATIONAL LECTURES ON<br />
SOCIETY AND SPACE” mit Lars Coenen 11<br />
„WIR BRAUCHEN ANKNÜPFUNGSPUNKTE<br />
GENAUSO WIE DIFFERENZEN“ 12<br />
MEIN WISSENSCHAFTLICHER GAST AUFENTHALT AN DER<br />
KATHOLISCHEN UNIVERSITÄT LEUVEN 14<br />
DR. UTE HASENÖHRL ERHÄLT DURHAM<br />
INTERNATIONAL SENIOR RESEARCH FELLOWSHIP 15<br />
Das IRS auf Twitter 15<br />
KULTURRÄUMLICHER WANDEL DURCH HOCHSCHUL KOOPERATIONEN 16<br />
WIE EROBERN INGENIEURBERATER DIE GLOBALEN MÄRKTE? 16<br />
KNOW-MAN:<br />
Knowledge Management in Technology Parks 17<br />
Nachrichten aus dem <strong>Institut</strong> 20<br />
Personalien 30<br />
Netzwerknachrichten 31<br />
Pressespiegel 32<br />
Impressum 35<br />
Veranstaltungshinweis 36<br />
2 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Editorial<br />
Liebe Leser,<br />
an die Forschung der Leibniz-<strong>Institut</strong>e in Deutschland werden zwei wesentliche<br />
Anforderungen gestellt. Zum einen betrifft dies die wissenschaftliche<br />
Exzellenz <strong>und</strong> zum anderen die gesellschaftliche Relevanz. Dies bedeutet für<br />
das Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong>, dass wir<br />
das Leitmotiv „theoria cum praxi“ beim Wort nehmen <strong>und</strong> zusätzlich zur<br />
exzellenten Gr<strong>und</strong>lagenforschung zur Entwicklung von Städten <strong>und</strong> Regionen<br />
den Transfer dieses Wissens in die Politik, die Gesellschaft <strong>und</strong> die planerische<br />
Praxis vorantreiben. Die thematische Agenda des IRS ist dafür prädestiniert.<br />
Unter dem Dach der sozialwissenschaftlichen Raumforschung widmen wir<br />
uns Sachverhalten von höchster gesellschaftlicher Bedeutung von der lokalen<br />
bis zur globalen Ebene: ökonomische Transformationen, <strong>Institut</strong>ionenwandel,<br />
Stadt- <strong>und</strong> Quartiersentwicklung, Schrumpfung <strong>und</strong> Peripherisierung sowie<br />
Architektur- <strong>und</strong> Zeitgeschichte.<br />
Am 8. Juni 2013 haben wir ausgewählte Forschungsprojekte erstmalig auf der<br />
Langen Nacht der Wissenschaften in Berlin einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.<br />
Gemeinsam mit zwei weiteren Leibniz-Einrichtungen sorgten unsere<br />
Themen für großen Andrang in der Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft<br />
in der Chausseestraße. Einige Tage zuvor spielte eines der Exponate des IRS,<br />
eine Ausstellung über Leben <strong>und</strong> Werk des Architekten Wilfried Stallknecht,<br />
eine der Hauptrollen in der zentralen Pressekonferenz zur Langen Nacht. Darüber<br />
hinaus konnten die Besucher Führungen durch das denkmalgeschützte<br />
Gebäude absolvieren, sich über Innovationstransfer <strong>und</strong> die Wahrnehmung<br />
von Klimarisiken informieren, am Beispiel von Moabit ihre subjektive Sicht<br />
auf die Stadt reflektieren oder die Ausstellung des Forschungsverb<strong>und</strong>es „Verlust<br />
der Nacht“ studieren. Ich bin stolz auf die Themenvielfalt der dargestellten<br />
IRS-Forschung <strong>und</strong> auf das Interesse <strong>und</strong> die Begeisterung der Besucher.<br />
Das vorliegende Heft widmet sich dem Thema „Internationales IRS“ <strong>und</strong><br />
berichtet über Projekte, Personen <strong>und</strong> Tagungen sowie die Internationalisierungsstrategie<br />
des <strong>Institut</strong>s. Bei der Lektüre wünsche ich Ihnen viel Spaß.<br />
Prof. Dr. Heiderose Kilper,<br />
Direktorin<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
3
Internationales IRS<br />
Selbstverständnis <strong>und</strong> Strategie<br />
Das Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong> erforscht gesellschaftlich-räumliche Zusammenhänge<br />
<strong>und</strong> Entwicklungen auf unterschiedlichen Ebenen: von regionalen Akteurskonstellationen etwa in der Energiewende bis<br />
hin zu internationalen <strong>und</strong> globalen Fragestellungen wie dem Klimawandel. Eine internationale Perspektive ist dabei<br />
für viele Fragestellungen selbstverständlich.<br />
Auch der Forschungsalltag geht<br />
mittlerweile deutlich über den regionalen<br />
<strong>und</strong> nationalen Rahmen<br />
hinaus: Zu gemeinsamen Berufungen<br />
mit Berliner <strong>und</strong> Brandenburger<br />
Universitäten <strong>und</strong> Netzwerken<br />
von Raumforschungseinrichtungen<br />
in Deutschland kommen gelebte<br />
Kooperationen mit internationalen<br />
Wissenschaftlern, das Agieren in der<br />
globalen Scientific Community auf<br />
in europäischen Forschungsförderprogrammen<br />
unterstützen <strong>und</strong> die<br />
Beziehungen zu Kooperationspartnern<br />
<strong>und</strong> Förderorganisationen im<br />
Ausland pflegen <strong>und</strong> ausbauen.<br />
„Uns geht es bei der Internationalisierungsstrategie<br />
in erster Linie um eine langfristige Prioritätensetzung.“<br />
KONTAKT<br />
Tagungen <strong>und</strong> eine wachsende Zahl<br />
von ausländischen Gastwissenschaftlern<br />
im <strong>Institut</strong> in Erkner.<br />
Aufbauend auf dieses Selbstverständnis<br />
einer international vernetzten<br />
Forschung zu global relevanten Fragestellungen<br />
hat das IRS mit dem<br />
Forschungsprogramm 2012-2014 die<br />
Steigerung der internationalen Sichtbarkeit<br />
als strategischen Schwerpunkt<br />
gesetzt <strong>und</strong> eine Reihe von Zielen <strong>und</strong><br />
Maßnahmen definiert. „Uns geht es<br />
bei der Internationalisierungsstrategie<br />
in erster Linie um eine langfristige<br />
Prioritätensetzung angesichts unserer<br />
beschränkten zeitlichen <strong>und</strong> finanziellen<br />
Ressourcen“, erklärt die IRS-<br />
Direktorin Prof. Dr. Heiderose Kilper.<br />
„Wir haben genau analysiert, in<br />
welchen Räumen, welchen Fachgesellschaften<br />
<strong>und</strong> auf welchen Konferenzen<br />
wir präsent sein wollen. Darüber<br />
hinaus haben wir Konzepte entwickelt,<br />
wie die IRS-Forschungen im<br />
Ausland stärker öffentlich wahrgenommen<br />
werden können.“<br />
Neue strategische Kooperationen werden<br />
derzeit in Nordamerika, Großbritannien,<br />
Skandinavien <strong>und</strong> Polen<br />
aufgebaut. In diesen Räumen gibt es<br />
bedeutende wissenschaftliche Einrichtungen<br />
mit inhaltlicher Komplementarität<br />
zu IRS-Themen <strong>und</strong><br />
bereits bestehende intensive Kontakte<br />
zu Wissenschaftlern. Das IRS<br />
strebt an, mit diesen Partnern Gastwissenschaftler<br />
auszutauschen, gemeinsame<br />
Projekte zu akquirieren<br />
<strong>und</strong> Konferenzen durchzuführen sowie<br />
an Graduiertenschulen mitzuwirken.<br />
Dies impliziert, dass sich die<br />
IRS-Wissenschaftler verstärkt in Forschernetzwerke<br />
wie die Association of<br />
Ameri can Geographers (AAG) (siehe<br />
Seite 5) oder die Royal Geographic<br />
Society einbringen. Die Früchte dieser<br />
Arbeit werden bereits geerntet: Die<br />
Ausrichtung der Konferenzen „Constructing<br />
Resilience“ (siehe Heft 74)<br />
<strong>und</strong> „Scale in Environmental Governance“<br />
(siehe Seite 5) mit hochrangigen<br />
internationalen Forschern waren<br />
ein großer Erfolg, zudem war das<br />
IRS auf der Jahrestagung der AAG im<br />
April 2013 mit zehn Wissenschaftlern<br />
präsent (siehe Seite 7).<br />
Nicht zuletzt schlägt sich die Umsetzung<br />
der Internationalisierungsstrategie<br />
auch personell wieder: Zum<br />
1. Juni 2013 nahm Dr. Karina Böhm<br />
ihre Arbeit als „Referentin Internationales“<br />
im IRS auf. Sie wird in erster<br />
Linie die Forscher bei der Beteiligung<br />
Prof. Dr. Heiderose Kilper,<br />
Tel. 03362/793 -115,<br />
kilper@irs-net.de<br />
Heiderose Kilper ist Direktorin des IRS.<br />
Ihre Forschungsschwerpunkte sind<br />
Governance <strong>und</strong> Raum, Kulturlandschaftsforschung<br />
<strong>und</strong> Regieren im föderativen<br />
System der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland.<br />
Dr. Karina Böhm,<br />
Tel. 03362/793-204,<br />
Boehm@irs-net.de<br />
Karina Böhm ist Referentin für Internationales<br />
am IRS. Zu Ihren Aufgaben zählt<br />
die Kooperations- <strong>und</strong> Beziehungspfl ege<br />
zu Förderorganisationen <strong>und</strong> Partnern im<br />
Ausland.<br />
4 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
The Misfits – Über die Rolle von Skalen in<br />
der Umweltpolitik<br />
Ob Klimaschutz, Energiewende oder Wasserressourcenmanagement – immer wieder zeigen sich bei umweltpolitischen<br />
Vorhaben Implementationsprobleme. Woran liegt es, dass Ziele wie die CO 2 -Reduktion oder die nachhaltige<br />
Bewirtschaftung eines Flusses so schwer umzusetzen sind? Neben Uneinigkeiten über Ziele <strong>und</strong> Interessen seien auch<br />
sogenannte skalare Effekte zu beobachten, berichtet Dr. Timothy Moss. Im Forschungsprojekt „Rescaling Environmental<br />
Governance in Europe“ (ReScale) untersucht er gemeinsam mit Dr. Frank Hüesker, wie das Handeln auf mehreren<br />
Ebenen von der Gemeinde bis zur EU <strong>und</strong> mangelnde Passfähigkeiten von Raumeinheiten, etwa zwischen administrativen<br />
<strong>und</strong> biophysischen Räumen, die Steuerung dieser Prozesse prägen.<br />
„Wenn man über skalare Aspekte<br />
von Umweltpolitik spricht, muss<br />
man zwei Sachverhalte unterscheiden“,<br />
erklärt Moss. „Zum einen gibt<br />
es innerhalb des politisch-administrativen<br />
Systems Akteure auf mehreren<br />
Ebenen der Steuerung, zum Beispiel<br />
lokale <strong>und</strong> regionale Akteure,<br />
Nationalregierungen <strong>und</strong> die EU-<br />
Kommission.“ Wie effektiv Maßnahmen<br />
gef<strong>und</strong>en, beschlossen<br />
<strong>und</strong> umgesetzt werden, hängt vom<br />
Zusammenspiel dieser verschiedenen<br />
Skalenebenen ab.<br />
Oft stehen dabei Kompetenzfragen<br />
im Mittelpunkt: Welche Ebene ist<br />
die richtige, um ein bestimmtes Problem<br />
anzugehen? In der Klimapolitik<br />
spricht die globale Reichweite des<br />
Problems für „up-scaling“, in dessen<br />
Folge die Entscheidungen global<br />
<strong>und</strong> national getroffen werden. Ohne<br />
lokale Konzepte funktioniere Klimaschutz<br />
aber nicht, daher sei das Entscheidende<br />
die skalare Balance von<br />
Maßnahmen, so Moss. „Oft werden<br />
dabei Legitimation <strong>und</strong> Partizipation<br />
gegen Effektivität <strong>und</strong> damit lokale<br />
Skalen gegen globale ausgespielt.“<br />
Ein zweiter Aspekt von Skalen in der<br />
Umweltpolitik ist aber ebenso bedeutsam.<br />
„Der Raumbezug verschiedener<br />
Steuerungsdimensionen ist selten<br />
identisch. Das heißt zum Beispiel,<br />
dass das Einzugsgebiet eines Flusses<br />
nicht passfähig ist mit der administrativen<br />
Gliederung“, erläutert Moss.<br />
Will man die Bewirtschaftung eines<br />
Flusses nachhaltig gestalten, sind<br />
immer dutzende Gemeinden, Kreise<br />
Die Steuerung nach naturräumlichen Territorien hat sehr<br />
viel bewegt, vor allem auf dem Gebiet der Koope ration<br />
von Kommunen <strong>und</strong> Ländern.<br />
<strong>und</strong> Länder involviert. Dies birgt die<br />
Gefahr, dass die Politik in ihrer<br />
jeweiligen Grenze gefangen bleibt.<br />
„Mit der Einführung der Wasserrahmenrichtlinie<br />
im Jahr 2000 gibt es<br />
eine Alternative, nämlich die Bewirtschaftung<br />
von Wasserressourcen in<br />
Flusseinzugsgebieten. Diese Steuerung<br />
nach naturräumlichen Territorien<br />
hat sehr viel bewegt, vor allem<br />
auf dem Gebiet der Kooperation von<br />
Kommunen <strong>und</strong> Ländern“, so Moss.<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
5
Zugleich sei aber nicht in Stein gemeißelt,<br />
dass ein Flusseinzugsgebiet tatsächlich<br />
die ideale Raumeinheit zur<br />
Steuerung von Wasserpolitik ist.<br />
„Wir haben dabei festgestellt, dass<br />
Skalen nicht naturgegeben sind, sondern<br />
das Ergebnis knallharter Interessens-<br />
<strong>und</strong> Machtkämpfe. Jeder<br />
Akteur versucht natürlich, seine<br />
Position in der Kompetenzhierarchie<br />
zu festigen. So wählen Umweltverbände<br />
oder regionale Organisationen<br />
auch mal den direkten Weg <strong>und</strong><br />
verhandeln mit der EU – die nationale<br />
Ebene ist dabei umgangen.“ Dies<br />
spreche dafür, vor allem skalare Konflikte<br />
<strong>und</strong> misfits zu betonen <strong>und</strong> zu<br />
untersuchen.<br />
„Es gibt aber auch Wissenschaftler,<br />
die eine andere Brille aufhaben <strong>und</strong><br />
sehr positivistische Perspektiven einnehmen:<br />
Wir müssen nur die richtige<br />
Konfiguration der Skalen finden,<br />
dann können wir die Probleme<br />
effizient lösen, meinen sie“. Moss <strong>und</strong><br />
Hüesker haben daher im März 2013<br />
gemeinsam mit Wissenschaftlern der<br />
Leuphana-Universität Lüneburg das<br />
internationale Symposium „Scale in<br />
Konstellationen aus vielen Teilen der<br />
Welt zu identifizieren.<br />
Darauf aufbauend haben sie erörtert,<br />
wie man gute Beispiele aus der<br />
Umweltpolitik in andere Länder oder<br />
Regionen übertragen kann. Prof.<br />
Erik Swyngedouw (Universität Manchester)<br />
stellte in seinem Abschlussstatement<br />
die Aufgabe der Forschung<br />
in den Mittelpunkt, das Wissen über<br />
Skaleneffekte in der Umweltpolitik<br />
zum Entwerfen zukünftiger Steuerungsmodelle<br />
zu nutzen.<br />
„Die Verschränktheit mehrerer Steuerungsdimensionen<br />
der Umweltpolitik zeigt, wie komplex die Skalenprobleme<br />
sind. Wir haben es mit einer Ansammlung<br />
von ‚misfits‘ zu tun, die man bestmöglich ordnen <strong>und</strong><br />
gestalten muss.“<br />
KONTAKT<br />
Flusssysteme sind über Kanäle vernetzt,<br />
das Gr<strong>und</strong>wasser geht sowieso<br />
eigene Wege <strong>und</strong> auch Frisch- <strong>und</strong><br />
Abwasserleitungen halten sich nicht<br />
an diese Grenzen. Nicht zuletzt ist<br />
die Wasserwirtschaft von anderen<br />
Systemen wie dem Naturschutz, der<br />
Raumplanung oder der Landwirtschaft<br />
abhängig. „Die Verschränktheit<br />
mehrerer Steuerungsdimensionen<br />
der Umweltpolitik zeigt, wie<br />
komplex die Skalenprobleme sind.<br />
Wir haben es mit einer Ansammlung<br />
von ‚misfits‘ zu tun, die man bestmöglich<br />
ordnen <strong>und</strong> gestalten muss.“<br />
WaterScale<br />
GoScaLE RescalE<br />
Im Projekt ReScale hat Moss gemeinsam<br />
mit Hüesker untersucht, wie<br />
wasserwirtschaftliche Akteure die<br />
Wasserrahmenrichtlinie von 2000<br />
umsetzen <strong>und</strong> wie sie innerhalb der<br />
Räume <strong>und</strong> Ebenen agieren.<br />
Environmental Governance“ veranstaltet,<br />
das die verschiedenen Schulen<br />
der Erforschung skalarer Aspekte<br />
von Umweltpolitik zusammenbrachte<br />
<strong>und</strong> Fallbeispiele aus allen Teilen der<br />
Welt präsentierte. Die Forscher, zur<br />
Hälfte aus dem Ausland, berichteten<br />
von Steuerungsprozessen im Bereich<br />
Energie <strong>und</strong> Klimawandel, Forstwirtschaft,<br />
Ökosystemdienstleistungen<br />
sowie Luft- <strong>und</strong> Wasserqualität.<br />
„Wissenschaftliche Dissonanzen gibt<br />
es durchaus in diesem Forschungsfeld“,<br />
berichtet Moss von der Konferenz.<br />
„Wir können es also als Erfolg<br />
verbuchen, dass wir die verschiedenen<br />
Schulen an einen Tisch gebracht<br />
<strong>und</strong> die Disziplinärideologie aufgebrochen<br />
haben. Unterschiedliche<br />
Denkansätze sind aber auch gar nicht<br />
verkehrt in dieser Frage: Man kann<br />
nicht alle Konzepte zusammenrühren<br />
<strong>und</strong> den Bauplan für eine ideale<br />
räumliche <strong>und</strong> institutionelle Konfiguration<br />
für umweltpolitische Steuerungsprozesse<br />
erhoffen.“ Stattdessen<br />
habe das Symposium dazu beitragen,<br />
den Horizont der Wissenschaftler zu<br />
erweitern <strong>und</strong> Beispiele für gut <strong>und</strong><br />
weniger gut funktionierende skalare<br />
Dr. Timothy Moss,<br />
Tel. 03362/793-185,<br />
mosst@irs-net.de<br />
Timothy Moss ist Leiter der Forschungsabteilung<br />
„<strong>Institut</strong>ionenwandel <strong>und</strong> regionale<br />
Gemeinschaftsgüter“ des IRS.<br />
Zu seiner Forschungsagenda zählen<br />
Institu tionenanalysen, Transformationen<br />
sozio-technischer Infrastruktursysteme <strong>und</strong><br />
raumbezogene Governance des Klimawandels.<br />
Dr. Frank Hüesker,<br />
Tel. 03362/793-183,<br />
Hueesker@irs-net.de<br />
Frank Hüesker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
der Forschungsabteilung „<strong>Institut</strong>ionenwandel<br />
<strong>und</strong> regionale Gemeinschaftsgüter“<br />
des IRS. In seiner Dissertation<br />
analysierte er den Wandel des Daseinsvorsorgestaates<br />
am Beispiel der Teilprivatisierung<br />
der Berliner Wasserbetriebe.<br />
Sein Forschungsgegenstand sind Infrastruktursysteme.<br />
6 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
It’s all coming together in LA<br />
Im April 2013 fand die Jahreskonferenz der Association of American Geographers (AAG) in Los Angeles statt. Das<br />
weltgrößte Treffen von Raumforschern aus vielerlei Disziplinen zog in diesem Jahr fast 7.000 Wissenschaftler in die<br />
kalifornische Metropole – darunter zehn Geographen, Politikwissenschaftler, Soziologen, Planungswissenschaftler<br />
<strong>und</strong> Historiker aus dem IRS. Kaum ein anderer Ort auf der Welt ist für ein Treffen dieser Größenordnung <strong>und</strong> Agenda<br />
geeigneter, stellten Prof. Dr. Oliver Ibert <strong>und</strong> Dr. Manfred Kühn vom IRS fest: LA ist ein Anschauungsbeispiel <strong>und</strong> Think<br />
Tank zugleich für die Stadtforschung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />
„It’s all coming together in LA“ –<br />
so lautete eine Schlagzeile der LA<br />
Times, die Ed Soja in „Postmodern<br />
Geographies“ aufgreift <strong>und</strong> auch in<br />
der „CITY Perspectives Session“ der<br />
Jahrestagung mit Allen C. Scott <strong>und</strong><br />
Ed Soja als Aufhänger diente. Dieser<br />
Satz bedeutet so viel wie: In Los<br />
Angeles treffen alle relevanten globalen<br />
Trends an einem einzigen Ort<br />
zusammen. Hier überlagern sich die<br />
Einflüsse der globalen Kulturproduktion<br />
<strong>und</strong> Kapitalverwertung mit<br />
jenen internationaler Migrations<strong>und</strong><br />
Handelsströme. „Los Angeles<br />
nimmt damit für das ausgehende<br />
20. Jahrh<strong>und</strong>ert eine exemplarische<br />
Position ein“, sagt Oliver Ibert, Leiter<br />
der Forschungsabteilung „Dynamiken<br />
von Wirtschaftsräumen“ <strong>und</strong><br />
Tagungsteilnehmer. „Die Stadt gilt<br />
als ein Laboratorium, in dem sich die<br />
sozialen Verwerfungen <strong>und</strong> Dynamiken<br />
einer sich globalisierenden<br />
Gesellschaft in vielerlei Realexperimenten<br />
beobachten lassen. Wo sonst<br />
auf der Welt ließen sich ethnische<br />
Segregation, die Strukturierung des<br />
Raumes nach Maßgaben von Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Überwachung, der Einfluss<br />
von Automobilität, die soziale Konstruktion<br />
von Sicherheit angesichts<br />
drohender Naturkatastrophen aber<br />
auch der Verfall von Innenstädten<br />
deutlicher beobachten als dort?“<br />
Wenn die Jahreskonferenz der AAG<br />
in ihrer 109. Auflage erneut in Los<br />
Angeles ausgerichtet wird, dann liegt<br />
es nahe, auch den besonderen Status<br />
der Stadt als Untersuchungsgegenstand<br />
der Raumforschung zu thematisieren.<br />
Sogar die Rede von einer<br />
„Los Angeles School“ machte die<br />
R<strong>und</strong>e. Damit ist ein im ausgehenden<br />
20. Jahrh<strong>und</strong>ert hoch produktiver<br />
Cluster von Wissenschaftlern<br />
gemeint, die ihre Theorien empirisch<br />
in diesem Laboratorium entweder<br />
entwickelt oder geprüft haben.<br />
Und einer der ganz großen Vertreter<br />
dieser LA-School, Allen C. Scott,<br />
inzwischen emeritierter Professor of<br />
Geography and Public Policy an der<br />
University of California, Los Angeles<br />
(UCLA), wurde dort für sein Lebenswerk<br />
geehrt <strong>und</strong> stand im Zentrum<br />
vieler Veranstaltungen, unter anderem<br />
eines Panels der Zeitschrift<br />
CITY. Dort erörterte er gemeinsam<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
7
mit anderen Größen des Faches wie<br />
Ed Soja (UCLA), Sharon Meagher<br />
(University of Scranton) <strong>und</strong> Elvin<br />
Wyly (University of British Columbia),<br />
inwiefern heutige globale Stadtentwicklung<br />
der „third wave“ unter<br />
den Vorzeichen des Zusammenspiels<br />
einer globalen Elite von „cognitivecreative<br />
workers“ einerseits <strong>und</strong> einer<br />
lokalen „servile class“ andererseits zu<br />
interpretieren sei <strong>und</strong> ob Los Angeles<br />
im beginnenden 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
weiterhin als globaler Trendsetter<br />
betrachtet werden könne. An der<br />
Organisation dieses Panels war auch<br />
die IRS-Wissenschaftlerin Dr. Anna<br />
Richter in ihrer Funktion als correspondence<br />
editor von CITY beteiligt.<br />
Ibert <strong>und</strong> Kühn repräsentierten<br />
gemeinsam mit acht weiteren Wissenschaftlern<br />
die Forschungen des<br />
IRS, dessen Kernthemen in ihren Vorträgen<br />
umfassend vertreten waren<br />
(zu den einzelnen IRS-Aktivitäten<br />
siehe Kasten). Darüber hinaus konnten<br />
Ibert <strong>und</strong> Kühn zwei Themen aus<br />
der Leitprojektforschung des IRS in<br />
das Programm der Tagung einbringen<br />
<strong>und</strong> damit auf die Agenda setzen:<br />
„Wissensgenerierung aus raum-zeitlicher<br />
Prozessperspektive“ (in Kooperation<br />
mit Harald Bathelt, University<br />
of Toronto, Johanna Hautala <strong>und</strong><br />
Jussi Jauhiainen, beide University of<br />
Turku, sowie Sebastian Henn, <strong>Institut</strong><br />
für Länderk<strong>und</strong>e Leipzig) <strong>und</strong><br />
Hier kommen fast 7.000 Wissenschaftler, die alle<br />
Facetten der Raumforschung repräsentieren, für einen<br />
Zeitraum von fünf Tagen an einem Ort zusammen.<br />
KONTAKT<br />
Prof. Dr. Oliver Ibert,<br />
Tel. 03362/793-152,<br />
ibert@irs-net.de<br />
Oliver Ibert ist Leiter der Forschungsabteilung<br />
„Dynamiken von Wirtschaftsräumen“<br />
des IRS. Seine gegenwärtigen Forschungsschwerpunkte<br />
umfassen Wirtschaftsgeographie<br />
von Wissenspraktiken, temporäre<br />
Organisationen in Ökonomie <strong>und</strong> Planung,<br />
k<strong>und</strong>eninduzierte Innovationsprozesse,<br />
Planungstheorie <strong>und</strong> Governance.<br />
„It’s all coming together in LA“ heißt<br />
aber in Bezug auf die AAG natürlich<br />
auch ganz direkt: Hier kommen fast<br />
7.000 Wissenschaftler, die alle Facetten<br />
der Raumforschung repräsentieren,<br />
für einen Zeitraum von fünf<br />
Tagen an einem Ort zusammen. Das<br />
Programm ist prall gefüllt mit mehr<br />
als 5.000 Präsentationen von neuesten<br />
Forschungsergebnissen. Das gängigste<br />
Format ist dabei sicherlich der<br />
klassische Vortrag im Rahmen einer<br />
Paper-Session. „Aber die Konferenz<br />
bietet auch eine Menge Poster-Präsentationen,<br />
Fieldtrips oder Diskussionsbeiträge<br />
auf Panels“, sagt Dr. Manfred<br />
Kühn, kommissarischer Leiter der<br />
Forschungsabteilung „Regenerierung<br />
von Städten“. „Damit ist der AAG<br />
eine der thematisch vielfältigsten <strong>und</strong><br />
reichsten Konferenzen weltweit.<br />
Zudem ist die AAG auch die derzeitig<br />
einzige Konferenz in den Raumwissenschaften,<br />
die wirklich das Attribut<br />
„global“ verdient“, so Kühn weiter.<br />
Zwar komme die Mehrzahl der<br />
Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />
aus dem nordamerikanischen Raum,<br />
in den vergangenen Jahren stieg der<br />
Anteil an Teilnehmern aus allen anderen<br />
Teilen der Welt jedoch stetig.<br />
„Peripherisierung <strong>und</strong> Marginalisierung“<br />
(in Kooperation mit Tassilo<br />
Herrschel, University of Westminster,<br />
London). Beide Themen konnten auch<br />
aufgr<strong>und</strong> der positiven Resonanz aus<br />
der internationalen wissenschaftlichen<br />
Community mit jeweils mehreren<br />
Sessions im Programm erfolgreich<br />
platziert <strong>und</strong> durchgeführt werden.<br />
Als Jahrestagung der Geographen<br />
bleibt die Veranstaltung keineswegs<br />
verengt auf einen disziplinären Zirkel.<br />
Vielmehr ist seit einigen Jahren<br />
zu beobachten, dass benachbarte<br />
Disziplinen mit Interesse an raumbezogener<br />
Forschung, etwa Soziologie,<br />
Ökonomie, Planungswissenschaften<br />
oder Politikwissenschaften,<br />
dieses Ereignis sehr ernst nehmen.<br />
„Diese gewachsene Interdisziplinarität<br />
macht den Kongress für alle wissenschaftlichen<br />
Abteilungen des<br />
IRS zu einer interessanten Bühne“,<br />
schließt Ibert. „Durch die insgesamt<br />
acht Vorträge <strong>und</strong> sieben mitorganisierten<br />
Sessions erreichte das <strong>Institut</strong><br />
eine hohe Sichtbarkeit auf dem Kongress.<br />
Diese wird unterstrichen durch<br />
Einladungen von Wissenschaftlern<br />
auf Panels oder als externe Kommentatoren<br />
zu Vorträgen.“<br />
Dr. Manfred Kühn,<br />
Tel. 03362/793-238,<br />
kuehnm@irs-net.de<br />
Manfred Kühn ist kommissarischer Leiter<br />
der Forschungsabteilung „Regenerierung<br />
von Städten“ des IRS. Seine Forschungsschwerpunkte<br />
sind Regenerierungsstrategien<br />
von Städten <strong>und</strong> Regionen, Stadtlandschaften<br />
sowie Raumplanung.<br />
8 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Beiträge aus dem IRS auf der AAG-Jahrestagung<br />
Oliver Ibert<br />
Kai Pfl anz<br />
Ross Beveridge,<br />
Christine Kern<br />
Ute Hasenöhrl,<br />
Katharina Krause<br />
Anna Richter<br />
Manfred Kühn<br />
Laura Colini<br />
Daniel Förste<br />
Hans-Joachim<br />
Bürkner<br />
• Chair der Paper Session „From cluster to process? New economic geographic<br />
perspectives on knowledge generation II: Time-Spatial B<strong>und</strong>ling“<br />
• Organizer der Paper Session „From cluster to process? New economic geographic<br />
perspectives on knowledge generation III: Locally Situated and<br />
Globally Connected” (gemeinsam mit Johanna Hautala)<br />
• Organizer der Paper Session „From cluster to process? New economic geographic<br />
perspectives on knowledge generation IV: Trajectories of Innovation“<br />
(gemeinsam mit Johanna Hautala)<br />
• Vortrag auf der Paper Session „From cluster to process? New economic geographic<br />
perspectives on knowledge generation IV: Trajectories of Innovation“<br />
• Discussant auf der Paper Session „From Store Clerks to Google Searches:<br />
Curating and Filtering Information in the Cultural Economy I“<br />
• Discussant auf der Paper Session „From Store Clerks to Google Searches:<br />
Curating and Filtering Information in the Cultural Economy II“<br />
• Discussant auf der Panel Session „Resilience and Critical Practice“<br />
• Vortrag „Local Adaptation and Variation in Transnational Engineering<br />
Con sultancies“ auf der Session „Evolutionary perspectives on the multinational<br />
corporation (MNC)-institution nexus“<br />
• Vortrag „From Policy Diffusion to Policy Mobility? Relational urbanism in energy<br />
transitions, smart city and LA21 policy-making“ auf der Session „The multiple<br />
geographies of policy mobility: Informational infrastructures and expertise“<br />
• Vortrag „Berlin‘s contested nightscapes – <strong>Institut</strong>ionalizing urban lighting<br />
practices in past and present“ auf der Session on „Light, Landscape and Place I:<br />
Histories of Light and Dark“<br />
• Mitorganisation der Session on „Emerging Cities of the Third Wave“<br />
• Mitorganisation der Session on „Why it's kicking off everywhere?“<br />
(Ko-Organisatorin)<br />
• Vortrag „Peripheralization – Theoretical Concepts explaining Spatial Disparities“<br />
• Organizer der Session on „Peripheralization and Marginalization –<br />
Product and Production of Spatial Disparities (1): Conceptual Refl ections“<br />
• Organizer der Session „Peripheralization and Marginalization –<br />
Product and Production of Spatial Disparities (2): Actual Manifestations“<br />
• Vortrag „Localism shift and European urban policies“ auf der Session<br />
„Global Urbanization and Local Politics in an Age of Austerity IV:<br />
Austerity Localism”<br />
• Vortrag „Look beyond the surface – New social divisions in Berlin“ auf der<br />
Session on „Moving to Berlin 4: Housing and Neighbourhood Change“<br />
• Vortrag „Sonic capital, local scenes and digital buzz: shifting modes of value<br />
creation in Berlin’s electronic music production“ auf der Session „This Must Be the<br />
Place: The Evolving Economic Geography of Music“<br />
Moderation/Organisation: Brian J. Hrac, Michael Seman<br />
• Panel-Diskussionsbeitrag <strong>und</strong> Paper zum Thema „Options for critical research<br />
on borders: Where is power? Where are imaginaries?“<br />
• Panel Session: „Border Studies as Critical Practice?“<br />
Organisation/Moderation: Ulrich Best<br />
• Vortrag „Europeanization, EU External Borders and Political Grassroots<br />
Initiative“ auf der Session „Border studies as a critical practice?“<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
9
Internationale Gastwissenschaftler am IRS<br />
Wesentlicher Bestandteil der Internationalisierungsstrategie<br />
des IRS<br />
ist der intensive Austausch mit Wissenschaftskollegen<br />
aus dem Ausland.<br />
Auf Konferenzen zeigt sich die Relevanz<br />
der im Hause beforschten Themen,<br />
die Rezeption durch angesehene<br />
Fachkollegen dient zugleich als<br />
Gradmesser für die Exzellenz der<br />
wissenschaftlichen Arbeit. Darüber<br />
hinaus spielen Gastwissenschaftleraufenthalte<br />
eine zentrale Rolle:<br />
Sowohl internationale Forscher, die<br />
am IRS zu Gast sind, als auch IRS-<br />
Wissenschaftler, die für begrenzte<br />
Zeit im Ausland arbeiten, sind wichtige<br />
Impulsgeber für die inhaltliche<br />
Weiterentwicklung der Forschungsarbeit<br />
des <strong>Institut</strong>s. Durch das Kennenlernen<br />
anderer Arbeitsweisen,<br />
inhaltlicher Zugänge <strong>und</strong> Schwerpunktsetzungen<br />
können eigene<br />
Arbeiten verifiziert, reflektiert <strong>und</strong><br />
angereichert werden.<br />
Um Wissenschaftlern den Gastaufenthalt<br />
am <strong>Institut</strong> zu erleichtern,<br />
wurde im Januar 2013 ein „Fellowship<br />
Programme“ aufgelegt. Neben<br />
einfachem Zugang zu Informationen<br />
bezüglich des Aufenthalts bietet das<br />
<strong>Institut</strong> organisatorische <strong>und</strong> finanzielle<br />
Unterstützung an. Die englischsprachige<br />
Broschüre zum Programm<br />
gibt einen Überblick über<br />
die Forschungsthemen <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />
am IRS, ebenso enthält sie<br />
alle wichtigen Informationen zu den<br />
formalen Anforderungen eines Aufenthalts.<br />
Im letzten Jahr wurde zudem das<br />
Gästehaus im denkmalgeschützten<br />
Trafohaus – ein Bestandteil des<br />
Ensembles der ehemaligen Bakelitwerke<br />
Erkner, welches das <strong>Institut</strong><br />
beherbergt – eingeweiht: es bietet voll<br />
ausgestattete Arbeitsplätze <strong>und</strong> einen<br />
Begegnungsraum zum zwanglosen<br />
Austausch.<br />
Seither haben mehrere Wissenschaftler<br />
aus dem Ausland dieses Angebot<br />
genutzt <strong>und</strong> Impulse für die Forschung<br />
gegeben <strong>und</strong> bekommen. Beispielsweise<br />
war Dr. Johanna Hautala<br />
(Post-Doc-Researcher an der Universität<br />
Oulu, Finnland) im März 2013<br />
bereits zum zweiten Mal Gast in<br />
der Forschungsabteilung „Dynamiken<br />
von Wirtschaftsräumen“. Die Wirtschaftsgeographin<br />
beschäftigt sich<br />
mit der Räumlichen Dynamik von<br />
Wissen, beispielsweise in internationalen<br />
Forschernetzwerken. Lesen Sie<br />
dazu das Interview mit Johanna<br />
Hautala auf Seite 12.<br />
::: www.irs-net.de/kooperationen/<br />
fellowship-programme.pdf<br />
NEUE „REFERENTIN INTERNATIONALES“<br />
Dr. Karina Böhm ist seit 1. Juni 2013 als „Referentin Internationales“ im Bereich Wissenschaftsmanagement<br />
<strong>und</strong> -kommunikation tätig. Zu den zentralen Aufgabenbereichen dieser neu geschaffenen Stelle<br />
am IRS gehören die professionelle Mitwirkung bei der Beantragung <strong>und</strong> Koordination von internationalen<br />
Forschungsprojekten <strong>und</strong> bei der Implementation der IRS-Internationalisierungsstrategie. In diesem<br />
Rahmen ist Frau Böhm unter anderem für den Ausbau <strong>und</strong> die Pfl ege der Beziehungen zu nationalen <strong>und</strong><br />
internationalen Kontaktstellen <strong>und</strong> Förderorganisationen zuständig sowie für die Information, Beratung<br />
<strong>und</strong> Unterstützung der <strong>Institut</strong>sleitung <strong>und</strong> der Wissenschaftler des <strong>Institut</strong>s in allen Fragen der EU-Forschungsförderung.<br />
Karina Böhm wurde im Jahr 2012 zum Dr. phil. für das Fachgebiet Kommunikations- <strong>und</strong> Medienwissenschaft an der Universität<br />
Leipzig promoviert, wo sie 2003 auch einen M.A. im Hauptfach Kommunikations- <strong>und</strong> Medienwissenschaft <strong>und</strong> den<br />
Nebenfächern Psychologie <strong>und</strong> Erziehungswissenschaft erwarb. Von 2007 bis 2012 arbeitete sie am Zentrum für Internationales<br />
<strong>und</strong> Sprachen an der FH Brandenburg in Brandenburg an der Havel. Dort wirkte sie unter anderem bei der Entwicklung<br />
der Internationalisierungsstrategie, der Realisierung von Förderanträgen sowie der Betreuung internationaler Gäste mit.<br />
Kontakt: Dr. Karina Böhm, Tel. 03362/793-204, Boehm@irs-net.de<br />
10 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Start der „IRS International Lectures on<br />
Society and Space” mit Lars Coenen<br />
Am 26. April 2013 startete das IRS eine neue internationale Vortragsreihe, zu der in regelmäßigen Abständen renommierte<br />
internationale Wissenschaftler eingeladen werden <strong>und</strong> zu Themen der sozialwissenschaftlichen Raumforschung<br />
sprechen. Das englischsprachige Format richtet sich an eine interessierte Fachöffentlichkeit aus den Disziplinen Geographie,<br />
Politikwissenschaften, Soziologie, Planungs- <strong>und</strong> Wirtschaftswissenschaften sowie Architektur- <strong>und</strong> Zeitgeschichte.<br />
Zum Auftakt war der Wirtschaftsgeograph<br />
Prof. Dr. Lars Coenen vom<br />
Centre for Innovation, Research and<br />
Competence in the Learning Economy<br />
(CIRCLE) der Universität<br />
L<strong>und</strong> (Schweden) zu Gast. Er hielt<br />
einen Vortrag über Transformationen<br />
zu nachhaltigen sozio-ökonomischen<br />
Systemen wie beispielsweise<br />
die Energiewende in Deutschland.<br />
Dabei identifizierte er eine „spatial<br />
gap“ in der Transformationsforschung,<br />
in der räumliche Aspekte bisher<br />
zu wenig berücksichtigt worden<br />
seien. Coenen nahm dabei vor allem<br />
auf die Innovationssystemforschung<br />
<strong>und</strong> die Transitionsforschung Bezug.<br />
In ersterer würden komplexe Veränderungen<br />
von Technologien <strong>und</strong> Systemen<br />
zu sehr auf einer bestimmten<br />
räumlichen Skala erfasst – etwa<br />
in nationalen oder regionalen Innovationssystemen,<br />
wobei räumliche<br />
Differenzierungen <strong>und</strong> skalenübergreifende<br />
Dynamiken aus dem Blickfeld<br />
gerieten. Coenen stellte hingegen<br />
eine Betrachtung technisch-funktionaler<br />
Innovationssysteme <strong>und</strong> ihrer<br />
Funktionsweise in unterschiedlichen<br />
räumlichen Skalen vor.<br />
Dr. Timothy Moss, Leiter der Forschungsabteilung<br />
„<strong>Institut</strong>ionenwandel<br />
<strong>und</strong> regionale Gemeinschaftsgüter“,<br />
griff in seinem CoReferat<br />
zentrale Aspekte von Coenens Vortrag<br />
auf <strong>und</strong> stellte Bezüge zu IRS-<br />
Forschungen her. „Von der Forschung<br />
zu räumlichen Aspekten von<br />
Innovationen über die Fragen von<br />
Macht <strong>und</strong> Materialität bei Transformationsprozessen<br />
bis zu Implikationen<br />
für periphere Regionen können<br />
wir viele Anregungen aus dem<br />
Vortrag ziehen“, so Moss. Der fachliche<br />
Austausch mit den 20 Teilnehmern<br />
der International Lecture wird<br />
für Coenen lediglich der Beginn<br />
einer langfristigen Zusammenarbeit<br />
mit den IRS-Wissenschaftlern sein:<br />
Gegenseitige Gastaufenthalte sind<br />
anvisiert.<br />
KONTAKT<br />
Prof. Dr. Oliver Ibert,<br />
Tel. 03362/793-152,<br />
ibert@irs-net.de<br />
Oliver Ibert ist Leiter der Forschungsabteilung<br />
„Dynamiken von Wirtschaftsräumen“<br />
des IRS. Seine gegenwärtigen Forschungsschwerpunkte<br />
umfassen Wirtschaftsgeographie<br />
von Wissenspraktiken, temporäre<br />
Organisationen in Ökonomie <strong>und</strong> Planung,<br />
k<strong>und</strong>eninduzierte Innovationsprozesse,<br />
Planungstheorie <strong>und</strong> Governance.<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
11
Von Helsinki <strong>und</strong> Oulu (Finnland) über Uppsala (Schweden) bis nach Erkner – Johanna Hautalas Wissenschaftlerkarriere ist international.<br />
„Wir brauchen Anknüpfungspunkte<br />
genauso wie Differenzen“<br />
Dr. Johanna Hautala studierte Angewandte Geographie <strong>und</strong> Regionalplanung<br />
an der Universität von Oulu in Finnland <strong>und</strong> besuchte das IRS <strong>und</strong> die<br />
Forschungsabteilung „Dynamiken von Wirtschaftsräumen“ bereits im Jahr<br />
2012. Im März 2013 kehrte sie zurück nach Erkner – die Fortsetzung der<br />
Gastaufenthalte ist bereits anvisiert. Mit welchen Zielen sie zurück an das IRS<br />
kommt, erzählt sie in folgendem Interview.<br />
KONTAKT<br />
Sie haben in Oulu studiert, dort Ihren<br />
Master <strong>und</strong> Doktortitel abgelegt. Warum<br />
war es für Sie die richtige Entscheidung,<br />
lange an demselben Ort zu<br />
bleiben?<br />
Ich habe tatsächlich mein Studium an<br />
der Universität von Helsinki begonnen<br />
<strong>und</strong> bin nach drei Jahren nach<br />
Oulu gegangen. Im heutigen System<br />
würde dies bedeuten, den Bachelor<br />
an der einen <strong>und</strong> den Master an einer<br />
zweiten Universität zu absolvieren. In<br />
Oulu habe ich eine für mich sehr produktive<br />
Atmosphäre vorgef<strong>und</strong>en,<br />
was vor allem an einem Professor lag.<br />
Er hat mich in meiner wissenschaftlichen<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Themenauswahl<br />
sehr beeinflusst. Für mich<br />
war es also sehr naheliegend, dort zu<br />
bleiben. Es war für mich einfach der<br />
beste Ort, die Produktion <strong>und</strong> Transformation<br />
von Wissen in Raum- <strong>und</strong><br />
Zeitzusammenhängen zu studieren.<br />
Geographen müssen rausgehen <strong>und</strong> die<br />
Welt entdecken, heißt es. Sie haben dies<br />
in die Tat umgesetzt <strong>und</strong> waren zunächst<br />
in Uppsala <strong>und</strong> nun zum zweiten<br />
Mal am IRS. Welche Rolle haben<br />
diese Aufenthalte in Ihrer Karriere gespielt?<br />
Dr. Johanna Hautala<br />
johanna.hautala@oulu.fi<br />
Johanna Hautala arbeitet als Postdoctoral<br />
Researcher am Department of Geography<br />
der University of Oulu in Finnland. Sie<br />
promovierte über Raum- <strong>und</strong> Zeitzusammenhänge<br />
bei der Produktion von Wissen<br />
<strong>und</strong> forscht aktuell zur Wissensbildung in<br />
internationalen Forschernetzwerken sowie<br />
zu verwandten Themen der <strong>Regionalentwicklung</strong><br />
<strong>und</strong> -politik.<br />
12 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Obwohl ich in Oulu ideale Bedingungen<br />
vorfinde, sind diese Aufenthalte<br />
für mich extrem wichtig<br />
<strong>und</strong> werden in Zukunft wohl noch<br />
bedeutsamer werden. Als ich nach<br />
Uppsala gegangen bin, hatte ich das<br />
Gefühl, die wissenschaftliche Welt<br />
von Oulu sehr gut zu kennen. Ich<br />
fühlte mich reif für neue Einflüsse<br />
<strong>und</strong> Impulse.<br />
Das Wichtigste dabei ist, mit Leuten<br />
ins Gespräch zu kommen, die in meinem<br />
Forschungsthema zuhause sind,<br />
aber andere Sichtweisen <strong>und</strong> Meinungen<br />
dazu haben. Diesem Perspektivwechsel<br />
wollte ich mich aussetzen,<br />
<strong>und</strong> es hat funktioniert. Auch an das<br />
IRS bin ich hauptsächlich<br />
wegen der<br />
Menschen gekommen.<br />
Ich kannte<br />
Oliver Ibert bereits,<br />
er hatte an meiner<br />
Disputation in<br />
Oulu mitgewirkt<br />
<strong>und</strong> ich wusste, dass seine Ansichten<br />
über Wissen <strong>und</strong> Raum für mich<br />
sehr inspirierend sein würden. Dies<br />
hat sich bei meinem ersten Aufenthalt<br />
hier bewahrheitet, zudem habe ich<br />
die Wissenschaftler seiner Abteilung<br />
gut kennengelernt. Das ist eine sehr<br />
gute Arbeitsgruppe, in die ich ein<br />
zweites Mal zurückkommen wollte.<br />
Im nächsten Sommer kann ich über<br />
einen Grant für ein Jahr an das IRS<br />
kommen. Ich bin sehr gespannt auf<br />
neue Ideen <strong>und</strong> Denkweisen.<br />
Heutzutage können sich Wissenschaftler<br />
sehr gut online vernetzen <strong>und</strong> Ideen<br />
<strong>und</strong> Gedanken austauschen. Was<br />
macht den Unterschied aus, wenn<br />
man tatsächlich kommt <strong>und</strong> die Kollegen<br />
trifft?<br />
Das ist ein gewaltiger Unterschied.<br />
Wenn wir uns per E-Mail über Forschungsfragen<br />
austauschen, haben<br />
wir lediglich Wörter zur Kommunikation<br />
zur Verfügung. Das Wissen,<br />
dass sich auf diesem Wege austauschen<br />
lässt, ist begrenzt. Arbeitet<br />
man persönlich mit den Kollegen<br />
zusammen, hat man Gesten, Sprache<br />
<strong>und</strong> persönliche Verbindungen zur<br />
Verfügung, der Einfluss ist bedeutend<br />
höher. Man kommt zudem<br />
viel häufiger <strong>und</strong> informeller ins<br />
Gespräch, tauscht sich über Sachverhalte<br />
aus, die nur am Rande mit dem<br />
Forschungsthema zu tun haben <strong>und</strong><br />
bekommt so ein kompletteres Bild<br />
davon, wie das Gegenüber denkt.<br />
Wo gibt es denn genau die Anknüpfungspunkte<br />
für Ihre Forschungen im<br />
IRS?<br />
Ich habe mich bisher mit der Wissensproduktion<br />
in akademischen<br />
Settings beschäftigt <strong>und</strong> weite dies<br />
gerade auf den Bereich Kunst <strong>und</strong><br />
Kultur aus. Dabei interessiert mich,<br />
„Arbeitet man persönlich mit den Kollegen<br />
zusammen, hat man Gesten, Sprache <strong>und</strong><br />
persönliche Verbindungen zur Verfügung,<br />
der Einfluss ist bedeutend höher. “<br />
in welchen Räumen – geographischen,<br />
kommunikativen oder kognitiven<br />
– das Wissen entsteht sowie<br />
geteilt <strong>und</strong> verarbeitet wird. Damit<br />
bin ich im IRS an einer exzellenten<br />
Adresse, da die Abteilung von Oliver<br />
Ibert den Wandel zur Wissensökonomie<br />
zum Thema gemacht hat.<br />
Suntje Schmidt hat beispielsweise<br />
im künstlerischen Bereich geforscht.<br />
Daher haben wir eine gute gemeinsame<br />
Wissensbasis in Bezug auf die<br />
Literatur in diesem Bereich. Dennoch<br />
haben wir unterschiedliche<br />
Sichtweisen, was etwas sehr Gutes ist.<br />
Ich arbeite zum Beispiel viel mit kognitiven<br />
Distanzen, mit mental maps,<br />
was ich am IRS in der Form nicht<br />
angetroffen habe. Es ist die Mischung<br />
aus Links, aus Anknüpfungspunkten<br />
<strong>und</strong> diesen Differenzen, die einen<br />
Aufenthalt ergiebig werden lassen.<br />
Mit welchen Hindernissen sind Sie<br />
konfrontiert, wenn Sie im Ausland<br />
forschen wollen?<br />
Wenn wir über Deutschland sprechen,<br />
ist die Sprache sicherlich das Problematischste<br />
an einem Besuch. Ich spreche<br />
nur einige Wörter <strong>und</strong> Sätze, das<br />
hilft mir beispielsweise nicht bei der<br />
Suche nach einer Wohnung.<br />
Es ist gar nicht so einfach, sich im<br />
Alltag nur mit Englisch zu Recht zu<br />
finden. Letzen Endes habe ich sogar<br />
in Erkner junge Leute getroffen,<br />
mit denen ich mich gut verständigen<br />
konnte. Allgemeiner gesprochen<br />
ist es als Post-Doc vielleicht schwieriger,<br />
so mobil zu sein als als Doktorand.<br />
Ich habe Familie <strong>und</strong> diese<br />
zurückzulassen oder gemeinsam<br />
umzuziehen, ist immer ein Kraftakt.<br />
Es erfordert genaue Planung, ist aber<br />
natürlich immer machbar.<br />
Wie kann ein <strong>Institut</strong><br />
wie das IRS bei einem<br />
Aufenthalt unterstützen?<br />
Tangiert<br />
das andere Bereiche<br />
als die praktisch-organisatorischen<br />
Angelegenheiten?<br />
Eher beim gastgebenden <strong>Institut</strong><br />
verorten würde ich die Angebote<br />
in Bezug auf eine gute Infrastruktur<br />
zum Arbeiten. Da bin ich im IRS<br />
unglaublich zufrieden, ich brauchte<br />
mich um nichts kümmern <strong>und</strong> kann<br />
die Räume <strong>und</strong> Geräte nutzen, ohne<br />
dies zu bezahlen. Das ist gar nicht<br />
selbstverständlich, also fühle ich<br />
mich sehr gut unterstützt. Vielleicht<br />
kommen andere Probleme auf mich<br />
zu, wenn ich deutlich länger hier sein<br />
werde, im Moment sind Arbeitsplatz<br />
<strong>und</strong> Wohnung aber die wesentlichen<br />
Punkte.<br />
Was wird Ihre Agenda sein, wenn Sie<br />
in einem Jahr erneut zurückkommen?<br />
Meine Förderung bezieht sich<br />
zunächst auf die Arbeiten, die ich in<br />
meiner Dissertation begonnen habe.<br />
Daran werde ich also zunächst weiterarbeiten.<br />
Ich möchte mich aber<br />
über weitere Drittmittel in die Abteilung<br />
einbringen <strong>und</strong> an Projekten<br />
beteiligen. Wir werden sehen, inwieweit<br />
das möglich ist.<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
13
Mein wissenschaftlicher Gast aufenthalt an der<br />
Katholischen Universität Leuven<br />
In meinem Dissertationsprojekt interessieren mich insbesondere soziale Innovationsprozesse <strong>und</strong> ihre kommunikative<br />
Genese, die von zivilgesellschaftlicher Seite bottom-up angestoßen werden. Mein Forschungsaufenthalt an der Universität<br />
Leuven hingegen ist zunächst einer top-down-Initiative entsprungen. Die Internationalisierungsstrategie des IRS<br />
sieht für die wissenschaftlichen Mitarbeiter vor, dass diese Erfahrungen im Ausland sammeln.<br />
So kam der Stein ins Rollen, der mich<br />
im Februar 2013 im Wintermantel<br />
<strong>und</strong> bei Schneeregen nach Leuven<br />
brachte. Ich nahm einen Platz<br />
im internationalen Forschungsteam<br />
des Raumplaners Prof. Frank Moulaert<br />
ein – neben Belgiern, einer Italienerin,<br />
einer Indonesierin, einer Griechin,<br />
einer Simbabwerin <strong>und</strong> einem<br />
Pakistani.<br />
Innerhalb des Teams habe ich vielfältige<br />
Austauschmöglichkeiten nutzen<br />
können <strong>und</strong> mich mit dessen methodischem<br />
<strong>und</strong> theoretischem Ansatz<br />
zur Erforschung sozialer Innovationen<br />
im Raum detailliert auseinander gesetzt.<br />
Mein eigenes soziologisches Vorgehen<br />
wurde mir in Abgrenzung zu<br />
den dort stark planerisch dominierten<br />
Sichtweisen auf soziale Innovationen<br />
sehr viel bewusster. Anregungsreich<br />
war für mich insbesondere die starke<br />
Einbettung sozialer Innovationsprozesse<br />
in Ansätze lokaler <strong>und</strong> regionaler<br />
Entwicklung, die die Leuvener Innovationsforscher<br />
vornehmen.<br />
Sie betrachten soziale Innovationsprozesse<br />
gerade nicht unter der Brille<br />
eines verbreiteten Wachstumsmodells<br />
<strong>und</strong> einer wettbewerbsorientierten<br />
Marktlogik, die Raum als Entität<br />
konzipiert <strong>und</strong> damit territoriale<br />
Kontexte weithin außer Acht lässt.<br />
Parallel zu meinem Verständnis des<br />
Verhältnisses von sozialen Innovationen<br />
<strong>und</strong> Raum gelten auch ihnen<br />
Räume einerseits als Kontexte sozialer<br />
Innovationsprozesse, die über die<br />
Implementation alternativer Denk<strong>und</strong><br />
Handlungspraktiken Entwicklungsimpulse<br />
erfahren.<br />
Durch ihren visuellen Stimulus, den<br />
die materielle Umgebung auszustrahlen<br />
in der Lage ist, durch beobachtbare<br />
kulturelle <strong>und</strong> soziale Aktivitäten<br />
<strong>und</strong> ihr Image können Räume<br />
selbst andererseits zu Impulsgebern<br />
für soziale Innovationen werden. Für<br />
mich war die räumliche Veränderung<br />
zusammen mit der internationalen<br />
Arbeitsatmosphäre ebenfalls Stimulus<br />
für neue wissenschaftliche Impulse<br />
<strong>und</strong> Motivationsschub für die weitere<br />
Arbeit an meiner Dissertation.<br />
KONTAKT<br />
Anika Noak<br />
Tel. 03362/793-235,<br />
noack@irs-net.de<br />
Anika Noack ist Diplom-Soziologin <strong>und</strong><br />
Mitarbeiterin der Forschungsabteilung<br />
„Kommunikations- <strong>und</strong> Wissensdynamiken<br />
im Raum“ des IRS. Seit 2012 arbeitet<br />
sie im Projekt „Städtische Raumpioniere im<br />
Spannungsfeld zwischen bottom up <strong>und</strong><br />
top down“. Im Rahmen der Erforschung<br />
von Transformationsprozessen städtischer<br />
Räume sind soziale Innovationen <strong>und</strong> die<br />
Bedeutung, die Wissen, Kommunikationen<br />
<strong>und</strong> Netzwerken in diesen Prozessen für<br />
die Entwicklung von Städten zukommt, ihr<br />
Themenschwerpunkt.<br />
14 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Dr. Ute Hasenöhrl erhält Durham<br />
International Senior Research Fellowship<br />
Die Historikerin Dr. Ute Hasenöhrl<br />
wird im Rahmen eines International<br />
Senior Research Fellowship von Oktober<br />
bis Dezember 2013 als Gastwissenschaftlerin<br />
an der Durham University<br />
tätig sein. Das von der EU<br />
co-finanzierte Programm dient dem<br />
wissenschaftlichen Austausch zwischen<br />
den <strong>Institut</strong>en der Durham<br />
University <strong>und</strong> internationalen Wissenschaftlern,<br />
die zu Themen von<br />
globaler Bedeutung forschen. Ute<br />
Hasenöhrl ist am Department of History<br />
bei den bedeutenden Afrikahistorikern<br />
Prof. Justin Willis <strong>und</strong> Dr.<br />
Cherry Leonardi sowie am <strong>Institut</strong>e<br />
of Advanced Study im Rahmen<br />
des dortigen Themenjahres „Licht“<br />
eingeb<strong>und</strong>en. Sie führt während ihres<br />
dreimonatigen Gastaufenthalts<br />
Recherchen zu einem neuen Forschungsprojekt<br />
durch, das sich mit<br />
der Kolonialgeschichte der Beleuchtung<br />
im 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert beschäftigt.<br />
Am Beispiel des British<br />
Empire mit seinen Herrschaftsgebieten<br />
<strong>und</strong> Kolonien (England, Indien,<br />
Kanada, Sudan) untersucht Hasenöhrl<br />
die zur weltweiten Ausbreitung neuer<br />
(Beleuchtungs-) Technologien notwendigen<br />
Ressourcen, Infrastrukturen<br />
<strong>und</strong> <strong>Institut</strong>ionen.<br />
Darüber hinaus geht sie der Rolle der<br />
Beleuchtung als koloniales Macht<strong>und</strong><br />
Kontrollinstrument nach. Die<br />
Durham University verfügt mit dem<br />
Sudan Archive über eine der wichtigsten<br />
Spezialsammlungen zur britischen<br />
Kolonialgeschichte in Afrika.<br />
Ihre aktuellen Forschungsergebnisse<br />
zur Sozial- <strong>und</strong> Umweltgeschichte der<br />
Beleuchtung (u. a. aus dem BMBF-<br />
Verb<strong>und</strong>projekt „Verlust der Nacht“)<br />
wird Hasenöhrl in Durham in zwei<br />
Gastvorträgen vorstellen.<br />
KONTAKT<br />
Dr. Ute Hasenöhrl<br />
Tel. 03362/793-276,<br />
hasenoehrl@irs-net.de<br />
Ute Hasenöhrl ist Mitarbeiterin in der<br />
Abteilung „<strong>Institut</strong>ionenwandel <strong>und</strong> regionale<br />
Gemeinschaftsgüter“ des IRS <strong>und</strong><br />
arbeitet im BMBF-Forschungsverb<strong>und</strong><br />
„Verlust der Nacht“. Ihre Forschungsschwerpunkte<br />
liegen im Bereich der<br />
Umwelt- <strong>und</strong> Sozialgeschichte, vor allem<br />
die Entwicklung, Wahrnehmung <strong>und</strong><br />
Aneignung von technischen Infrastrukturen<br />
<strong>und</strong> Kulturlandschaften, Zivilgesellschaft<br />
<strong>und</strong> soziale Bewegungen sowie <strong>Institut</strong>ionen<br />
<strong>und</strong> Gemeinschaftsgüter.<br />
DAS IRS AUF<br />
TWITTER<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
15
Projektabschluss<br />
Kulturräumlicher Wandel durch Hochschul kooperationen<br />
Im Frühjahr 2013 wurde in der Forschungsabteilung<br />
„Kommunikations<strong>und</strong><br />
Wissensdynamiken im Raum“<br />
das in Kooperation mit der Adam-Mickiewicz-Universität<br />
Poznan durchgeführte<br />
Projekt „BorderUni – Vom<br />
deutsch-polnischen Grenzraum zum<br />
Europäischen Wissensraum“ abgeschlossen.<br />
Projektleiterin Dr. Heidi<br />
Fichter-Wolf untersuchte dabei, wie<br />
Kooperationen von Hochschulen<br />
über die Ländergrenzen im Alltag<br />
funktionieren <strong>und</strong> welche Lernprozesse<br />
damit verb<strong>und</strong>en sind. Diese<br />
können zu einem kulturräumlichen<br />
Wandel in der Region beitragen <strong>und</strong><br />
den Aufbau eines europäischen Wissensraums<br />
unterstützen.<br />
„Nach gängigem Verständnis beschränkt<br />
sich die Integration der europäischen<br />
Hochschullandschaft auf<br />
die Umsetzung der Ziele der Lissabon-Agenda<br />
<strong>und</strong> des Bologna-Prozesses“,<br />
sagt Fichter-Wolf. Der verbesserte<br />
Austausch <strong>und</strong> die Mobilität<br />
von Wissen sind darin verankert,<br />
vernachlässigt würden jedoch die<br />
sozio-kulturellen Aspekte der Vereinbarkeit<br />
der Bildungs- <strong>und</strong> Wissenschaftssysteme.<br />
Neben den Europäisierungsprozessen<br />
„von oben“<br />
durch Lissabon <strong>und</strong> Bologna könnten<br />
viele Prozesse „von unten“ durch<br />
Interaktionen lokaler Akteure unterstützt<br />
werden. Die bestehenden Unterschiede<br />
in den Lern- <strong>und</strong> Lehrkulturen<br />
können für interkulturelles<br />
Lernen genutzt werden. Neben Fachwissen<br />
eignen sich die Studierenden<br />
transkulturelle Kompetenz im Umgang<br />
mit abweichenden Regelsystemen<br />
an, die für ihren beruflichen<br />
Werdegang wertvoll sein könnten.<br />
Diese interkulturellen Kommunikationsprozesse<br />
sind in Grenzräumen<br />
besonders wichtig, da sie die soziale<br />
Interaktion von Menschen stimulieren:<br />
Nur so werden gemeinsame<br />
Grenzen nicht mehr als Trennlinien,<br />
sondern als Kontaktzone wahrgenommen<br />
<strong>und</strong> genutzt. „Bildung<br />
ist ein wichtiger Schritt zu einem gemeinsamen<br />
Selbstverständnis in der<br />
Region, wenn die Unterschiede nicht<br />
negiert, sondern als Chance begriffen<br />
werden“, sagt Fichter-Wolf.<br />
KONTAKT<br />
Dr. Heidi Fichter-Wolf,<br />
Tel. 03362/793-181,<br />
H.Fichter-Wolf@irs-net.de<br />
Projektabschluss<br />
Wie erobern Ingenieurberater die globalen Märkte?<br />
Agrarprodukte, Industriegüter oder<br />
Finanzdienstleistungen – kaum eine<br />
Branche scheint im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
ohne eine internationale Wertschöpfungskette<br />
<strong>und</strong> damit ohne ein globales<br />
Niederlassungs- <strong>und</strong> Produktionssystem<br />
auszukommen. Dass die<br />
glo bale Expansion jedes Wirtschaftszweiges<br />
nach eigenen spezifischen Regeln<br />
abläuft, hat Kai Pflanz aus der<br />
Abteilung „Dynamiken von Wirtschaftsräumen“<br />
in seinem Dissertationsprojekt<br />
anhand von Ingenieurdienstleistern<br />
nachgewiesen. Die Internationalisierungsprozesse<br />
dieser<br />
Branche lassen sich selbst mit verwandten<br />
wissensintensiven Dienstleistungen<br />
wie Rechts- oder Finanzberatung<br />
nicht über einen Kamm scheren.<br />
„Viele Ingenieurbüros arbeiten eng mit<br />
ihren K<strong>und</strong>en zusammen an der Planung<br />
<strong>und</strong> Bauausführung von deren<br />
Großprojekten. Sie wählen als Standort<br />
für eine Dependance also selten<br />
den Central Business District von New<br />
York oder London. Stattdessen findet<br />
man sie eher in Randlagen dieser<br />
Städte oder in dynamisch wachsenden<br />
Regionen, auch in Schwellenländern.“<br />
Türöffner-Projekte haben einen hohen<br />
Stellenwert, einige Firmen verfolgen<br />
sogar regelrechte „Sponsoring“-Strategien<br />
für den Eintritt in einen attraktiven<br />
Markt: Sie warten auf einen Auftrag<br />
für ein Bauprojekt, den sie als als<br />
Startinvestition für ein lokales Büro<br />
nutzen. Dieses kann sich in der Folge<br />
um Nachfolgaufträge kümmern. Strategie<br />
<strong>und</strong> Flexibilität gehen hierbei<br />
Hand in Hand.<br />
Pflanz untersuchte in dem von der<br />
DFG geförderten Projekt zudem,<br />
wie sich die Unternehmen wichtiges<br />
lokales Wissen über Gesetze, Normen<br />
<strong>und</strong> kulturelle Gepflogenheiten<br />
des Landes aneignen. „Ohne dies<br />
geht es kaum, das Geheimnis des<br />
Erfolgs ist die Verknüpfung des technisch-analytischen<br />
Wissens mit dem<br />
lokalen Wissen“, so Pflanz.<br />
KONTAKT<br />
Kai Pfl anz,<br />
Tel. 03362/793-286,<br />
pfl anzk@irs-net.de<br />
16 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Projektabschluss<br />
Know-Man: Knowledge Management in<br />
Technology Parks<br />
KNOW<br />
MAN<br />
Das IRS hat für drei Jahre (2010–2012) das INTERREG IVC-Projekt „Know-Man“<br />
mit 15 europäischen Partnern geleitet. Ziel des Projektes war es, Instrumente für ein<br />
regionales Wissensnetzwerkmanagement zu verbessern <strong>und</strong> Erfahrungen zwischen<br />
den beteiligten Akteuren auszutauschen, um Lernprozesse zu initiieren. Neben<br />
spannenden Publikationen hat das Projekt vor allem erbracht, dass die beteiligten<br />
Partner auch über die Projektlaufzeit hinaus zur Europäischen Integration <strong>und</strong> zum<br />
Europäischen Zusammenhalt beitragen. Wissen hat immer mehrere Dimensionen<br />
<strong>und</strong> an dieser Stelle soll zum einen gezeigt werden, welche Formen von externalisiertem<br />
Wissen aus dem Projekt hervorgegangen sind <strong>und</strong> wie implizites Wissen aus<br />
dem Projekt bereits jetzt <strong>und</strong> in Zukunft weiter ausgebaut wird.<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Know-Man Good Practices<br />
Die Broschüre vereint erfolgreich eingesetzte<br />
Instrumente für Wissensnetzwerkmanagement<br />
in Regionen.<br />
Vorgestellt werden bpsw. Instrumente<br />
für die Unterstützung von Start-Ups,<br />
den Transfer von Wissen, den Aufbau<br />
notwendiger Infrastrukturen, für Netzwerke <strong>und</strong> Vernetzung,<br />
für die Förderung von personengeb<strong>und</strong>enen<br />
Kompetenzen <strong>und</strong> schließlich für die Finanzierung wissensintensiver<br />
Strukturen.<br />
::: www.know-man.eu/files/1111/file/knowman_good_<br />
practices_fin.pdf<br />
Knowledge Network<br />
Management Transfer<br />
Während die ersten beiden Know-<br />
Man-Publikationen Instrumente<br />
<strong>und</strong> deren Potential für interregionales<br />
Lernen vorstellen, adressiert<br />
diese Broschüre Politiken <strong>und</strong> Politikfelder,<br />
die Wissensnetzwerkmanagement unterstützen<br />
können. Illustriert werden diese mit anschaulichen<br />
Beispielen, wie Know-Man-Partner komplexe Wissensnetzwerksysteme<br />
zwischen Regionen mobilisiert haben.<br />
::: www.euroreg.uw.edu.pl/dane/web_euroreg_publications_<br />
files/2885/knowledge_network_management<br />
Knowledge Network<br />
Management Toolbox<br />
In der Projektpartnerschaft wurden<br />
Instrumente entwickelt, die<br />
die Zusammenarbeit auf regionaler<br />
Ebene <strong>und</strong> den Erfahrungsaustausch<br />
auf interregionaler Ebene fördern.<br />
Hierzu zählen zum Beispiel Nachfrageanalysen,<br />
Benchmarking <strong>und</strong> Wissensatlanten. Ausgehend<br />
vom spezialisierten Fachwissen der Partner wurden<br />
diese drei Instrumente jeweils so angepasst, dass sie<br />
praktikabel <strong>und</strong> umsetzbar sind in sehr unterschiedlichen<br />
räumlichen, organisatorischen <strong>und</strong> institutionellen<br />
Kontexten.<br />
::: www.know-man.eu/files/155839593/file/knowledge_<br />
network_management_toolbox.pdf<br />
Know-Man Wissensatlas<br />
Zur Visualisierung zentraler Wissensträger<br />
erstellte jede Know-Man-<br />
Partnerregion einen Wissensatlas.<br />
Ein Wissensatlas bietet Orientierung<br />
zu der Frage „Wer bietet was in der<br />
Region – <strong>und</strong> wo finde ich die richtigen<br />
Ansprechpartner?“ Durch Broschüren <strong>und</strong> Poster<br />
stellte jede Region die zentralen Kontaktpunkte für<br />
Start-Ups übersichtlich dar.<br />
Alle sechs Wissensatlanten sind verfügbar unter<br />
::: www.know-man.eu/products<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
17
WISSEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Das IRS in der Smart Specialisation Debatte<br />
Durch das Know-Man-Projekt hat das IRS Expertenwissen nicht nur in<br />
der praktischen Umsetzung von EU-Regionalpolitiken aufgebaut, sondern<br />
auch Wissen über zukünftige Strategien, Schwerpunkte <strong>und</strong> Prozesse der<br />
europäischen Förderprogramme. Mit diesem Wissen bringt sich das IRS<br />
aktiv in die Diskussion um die Gestaltung der zukünftigen Programmperiode<br />
ein. Auch im Wissenschaftsbereich ist das Konzept der Smart Specialisation<br />
präsent. Das IRS berät das EU-Projekt „Science Link“ in der Frage,<br />
ob <strong>und</strong> wie sich Forschungsinfrastruktur-Einrichtungen im baltischen<br />
Raum spezialisieren können. Das IRS begleitete <strong>und</strong> moderierte darüber<br />
hinaus Smart Specialisation-Prozesse, beispielsweise auf einem Europäischen<br />
Workshop zu „Stakeholder Engagement and the RIS3 Governance“<br />
in Vaasa, Finnland. Schließlich richtete das IRS ein Regionalgespräch zum<br />
Thema „Was heißt hier Smart Specialisation? Perspektiven für die Hauptstadtregion<br />
in der neuen EU-Förderperiode“ aus.<br />
KNO<br />
MAN<br />
Kurzstudie:<br />
Innovations- <strong>und</strong> Kreativlabs in Berlin<br />
Der Know-Man-Wissensatlas ist ein Instrument, mit dem Akteure <strong>und</strong><br />
Organisationen mit ihren Potentialen <strong>und</strong> Kompetenzen dargestellt werden.<br />
Gleichzeitig eignet sich der Wissensatlas auch dazu, regionale Potentiale<br />
zu vermarkten, weil Wissenspotentiale einfach <strong>und</strong> übersichtlich<br />
erhoben sind <strong>und</strong> Zugangsmöglichkeiten zu ihnen veröffentlicht werden.<br />
Dieses Instrument wurde übertragen auf die Berliner Kreativwirtschaft, in<br />
der sich neue Formen der zeitlich <strong>und</strong> räumlich befristeten Zusammenarbeit<br />
etablieren. Diese wurden analog zum Know-Man-Wissensatlas erhoben,<br />
beschrieben <strong>und</strong> kartografisch dargestellt.<br />
18 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
KONTAKT<br />
Open Days:<br />
INTERREG-Projekte aus Netzwerkperspektive<br />
W<br />
Ein zentraler Mehrwert von interregionalen Projekten ist neben den<br />
inhaltlichen Produkten auch die Etablierung von vielfältigen Netzwerken<br />
zwischen den Partnern. Dies trifft sowohl auf der interregionalen Ebene<br />
zu, aber vor allem auch auf Netzwerke, die in den beteiligten Regionen<br />
erneuert oder verstärkt werden. Bereits im Know-Man-Projekt hat das IRS<br />
die Netzwerke zwischen den Partnern analysiert. Auf einem Workshop<br />
des Wirtschaftsministeriums Nordrhein-Westphalen während der Open<br />
Days 2013 in Brüssel stellt das IRS verschiedene Methoden der Netzwerkanalyse<br />
für INTERREG-Projekte vor.<br />
Dr. Suntje Schmidt,<br />
Tel. 03362/793-172,<br />
schmidts@irs-net.de<br />
Suntje Schmidt ist Wirtschaftsgeographin<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiterin der Forschungsabteilung<br />
„Dynamiken von Wirtschaftsräumen“ am<br />
IRS. Sie erforscht räumliche Implikationen<br />
der Wissensteilhabe <strong>und</strong> -generierung, die<br />
Rolle von Wissensgemeinschaften in Innovationsprozessen,<br />
Vulnerabilitäten <strong>und</strong><br />
Resilienzstrategien auf volatilen Arbeitsmärkten<br />
sowie institutionelle <strong>und</strong> organisatorische<br />
Voraussetzungen zum interregionalen<br />
Transfer von Praktiken der regionale<br />
Entwicklung. Zwischen 2010 <strong>und</strong> 2012 leitete<br />
sie das INTERREG IVC-Projekt „Know-<br />
Man: Knowledge Network Management<br />
in Technology Parks“.<br />
Christina Minniberger,<br />
Tel. 03362/793-131,<br />
minniberger@irs-net.de<br />
Wissenstransfer<br />
zu Optischen Technologien zwischen Berlin <strong>und</strong> Warschau<br />
Der Berliner Wissensatlas zu optischen Technologien bildet einen zentralen<br />
Baustein einer neu gegründeten Clusterkooperation zwischen dem<br />
Berliner mit dem Warschauer Optikclustern. Unterstützt durch die Senatsverwaltung<br />
für Wirtschaft, Technologie <strong>und</strong> Forschung, setzt sich das<br />
Phoenix-Projekt zum Ziel, das Netzwerk zwischen den beiden Hauptstädten<br />
zu stärken. Mit Hilfe regionaler Wissensatlanten werden die Strukturen<br />
der Cluster sowie wichtige Kontaktpunkte visualisiert. Das IRS wirkt<br />
hierbei in beratender Funktion an der Umsetzung der Wissensatlanten<br />
mit.<br />
Christina Minniberger ist als Politikwissenschaftlerin<br />
in der Forschungsabteilung<br />
„Dynamiken von Wirtschaftsräumen“ tätig.<br />
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf<br />
Themen der europäischen Struktur- <strong>und</strong><br />
Regionalpolitik, insbesondere auf interregionalen<br />
Projektnetzwerke in Europa.<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
19
Nachrichten aus dem <strong>Institut</strong><br />
Neues DFG-Projekt<br />
Innovationsprozesse in der<br />
räumlichen Planung<br />
Kontakt:<br />
Prof. Dr. Oliver Ibert,<br />
Tel. 03362/793-152,<br />
ibert@irs-net.de<br />
PD Dr. Gabriela Christmann,<br />
Tel. 03362/793-299,<br />
christmann@irs-net.de<br />
Wie kommt Neuartiges in die räumliche<br />
Planung? Dies zu ergründen ist<br />
das Ziel eines neuen Forschungsprojekts,<br />
das in zwei Forschungsabteilungen<br />
am IRS <strong>und</strong> der Universität<br />
Stuttgart durchgeführt <strong>und</strong> von der<br />
Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) gefördert wird. Es soll die beispielsweise<br />
in der Wirtschaftsgeographie<br />
<strong>und</strong> Techniksoziologie etablierte<br />
Kategorie der Innovation für die<br />
Stadt- <strong>und</strong> Regionalplanung fruchtbar<br />
machen.<br />
Das Projekt, das von IRS-Seite<br />
von PD Dr. Gabriela Christmann <strong>und</strong><br />
Prof. Dr. Oliver Ibert beantragt wurde,<br />
besteht aus einem theoretischen Teil<br />
<strong>und</strong> vier empirischen Fallstudien. „Um<br />
den Innovationsbegriff zum Verständnis<br />
des Wandels in der Planung einzusetzen,<br />
sind noch einige konzeptionelle<br />
Vorklärungen zu leisten“, so Ibert.<br />
„Dies ergibt sich aus dem besonderen<br />
Kontext der räumlichen Planung. Wir<br />
vermuten, dass die Verläufe der Innovationsprozesse<br />
in dem besonderen<br />
institutionellen <strong>und</strong> organisatorischen<br />
Umfeld einige Eigenarten aufweisen<br />
werden.“ Ein Ziel werde sein, wirklich<br />
Neuartiges (Innovation) von bloßem<br />
Neuem (Idee) zu unterscheiden <strong>und</strong><br />
die Phasen der Entwicklung von einer<br />
Idee zu einer neuen Planungsroutine<br />
<strong>und</strong> einem verfestigten Leitbild der<br />
Planung zu rekonstruieren.<br />
Die Fallstudien werden in vier Handlungsfeldern<br />
durchgeführt <strong>und</strong> beleuchten<br />
exemplarisch bestimmte Innovationen<br />
<strong>und</strong> Referenzfälle. Prof. Dr.<br />
Johann Jessen (Universität Stuttgart)<br />
untersucht an neuen Stadtteilen in<br />
Hamburg, Tübingen <strong>und</strong> Potsdam die<br />
Ablösung des Städtebaukonzepts der<br />
Moderne durch das Konzept der kompakten<br />
durchmischten Stadt. Christmann<br />
stellt Raumpioniere in den Mittelpunkt<br />
ihres Handlungsfeldes <strong>und</strong><br />
beforscht die Legalisierung <strong>und</strong> strategische<br />
Einbindung von Zwischennutzungen<br />
in die Stadtplanung von Berlin,<br />
Leipzig <strong>und</strong> Wuppertal. Um mehrere<br />
Internationale Bauausstellungen (u. a.<br />
Emscher Park) geht es im Projektteil<br />
von Ibert, der den Wandel von Adaption<br />
zu Adaptivität in der <strong>Regionalentwicklung</strong><br />
analysiert. Ebenfalls am<br />
IRS realisiert wird die Studie von Prof.<br />
i. R. Dr. Uwe-Jens Walther (Technische<br />
Universität Berlin) zu Verfahren integrierter<br />
Quartiersentwicklung statt sektoraler<br />
Planung mit Teilraumbezug in<br />
Quartieren in Berlin, Duisburg, Hamburg<br />
<strong>und</strong> München.<br />
Das Projekt hat eine Laufzeit von<br />
zwei Jahren <strong>und</strong> wird im Oktober 2013<br />
starten. Im Projektverlauf werden ein<br />
nationaler sowie ein internationaler<br />
Workshop durchgeführt. Das Projekt<br />
soll in der zweiten Jahreshälfte 2015<br />
abgeschlossen werden.<br />
20 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Drei Raumsichten auf den<br />
Demografischen Wandel<br />
Die Ahrensfelder Terrassen in Berlin-<br />
Marzahn sind ein Vorzeigeprojekt des<br />
Stadtumbaus, mit dem das Wohnungsunternehmen<br />
DEGEWO auf die veränderte<br />
Nachfrage nach Wohnraum reagiert hat.<br />
Seit mehreren Jahrzehnten ist der<br />
demografische Wandel gesellschaftliche<br />
Realität. Nahezu ebenso lang<br />
ist die Geschichte seiner Erforschung<br />
durch Sozialforscher, Ökonomen,<br />
Mediziner <strong>und</strong> Politikwissenschaftler.<br />
Dennoch blieben bis heute wichtige<br />
Fragen offen, weshalb das B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
das Jahr 2013 zum Wissenschaftsjahr<br />
mit dem Namen „Die demografische<br />
Chance“ ausgerufen hat. Die Betonung<br />
liegt dabei nicht auf den Folgen<br />
dieser Entwicklung, sondern auf deren<br />
Perspektiven <strong>und</strong> Potenzialen. Dass es<br />
diese gibt <strong>und</strong> welchen Herausforderungen<br />
sich Politik <strong>und</strong> Gesellschaft<br />
stellen müssen, um die „demografische<br />
Chance“ zu ergreifen, zeigen drei<br />
Raumsichten aus dem IRS.<br />
Die zentrale Verbindung demografischer<br />
<strong>und</strong> räumlicher Entwicklung in<br />
Städten <strong>und</strong> Regionen ist die stark veränderte<br />
Nachfrage nach bestehenden<br />
Infrastrukturen – Wasser, Wohnungen,<br />
Energie, Konsum – durch Abwanderung,<br />
Schrumpfung <strong>und</strong> Alterung.<br />
Wo sich diese Prozesse, ausgelöst<br />
durch die demografische Entwicklung<br />
<strong>und</strong> teilweise unterstützt durch wirtschaftliche<br />
Transformationen, zuspitzen,<br />
steigt der Handlungsbedarf der<br />
lokalen Entscheidungsträger in Städten,<br />
Gemeinden <strong>und</strong> Ländern. „Im<br />
Sinne des Wissenschaftsjahres ist der<br />
Handlungsbedarf aber nicht nur als<br />
Problem zu sehen, sondern auch als<br />
Herausforderung“, sagt PD Dr. Gabriela<br />
Christmann, Leiterin der Forschungsabteilung<br />
„Kommunikations<strong>und</strong><br />
Wissensdynamiken im Raum“.<br />
Dr. Anja Nelle:<br />
Anpassung von Städten<br />
„In ostdeutschen Städten vollzog sich<br />
in den 1990er Jahren ein post-fordistischer<br />
<strong>und</strong> post-sozialistischer Strukturwandel<br />
im Zeitraffer: Die Schließung<br />
von Industriebetrieben führte<br />
zum Abbau von Arbeitsplätzen, dem<br />
folgte die Abwanderung der flexiblen<br />
Einwohner im beschäftigungsfähigen<br />
Alter. Durch die Altersstruktur der Bewohner<br />
sind viele Städte heute besonders<br />
stark vom demografischen Wandel<br />
betroffen: Es werden deutlich weniger<br />
Kinder geboren als Menschen<br />
sterben. Diese Situation birgt erhebliche<br />
Herausforderungen für die Anpassung<br />
der Städte: Wohnungsleerstände<br />
müssen abgebaut <strong>und</strong> die soziale sowie<br />
technische Infrastruktur der Bewohnerstruktur<br />
angepasst werden, damit<br />
die Städte funktionsfähige <strong>und</strong> attraktive<br />
Orte bleiben bzw. wieder werden.<br />
Dafür entwickeln die Kommunen „Integrierte<br />
Stadtentwicklungskonzepte“,<br />
mit denen sie die Adaption von Stadtstruktur,<br />
Wohnungsmarkt, Verkehr,<br />
technischer <strong>und</strong> sozialer Infrastruktur,<br />
aber auch die Themen Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Soziales gemeinsam in den Blick<br />
nehmen. Städtebauförderprogramme –<br />
u. a. der „Stadtumbau Ost“ – unterstützen<br />
die Anpassung an ein neues Anforderungsprofil.<br />
In vielen Städten sind in den vergangenen<br />
zehn Jahren Erfolge gelungen:<br />
Instandsetzungen sowie ergänzende<br />
Um- <strong>und</strong> Neubauten werteten die Zentren<br />
der Ortschaften auf, die Wohnungsangebote<br />
für Familien <strong>und</strong> für ältere<br />
oder pflegebedürftige Menschen wurden<br />
diversifiziert. Verwaltungen <strong>und</strong><br />
soziale Infrastrukturen wurden verlegt,<br />
um die Innenstädte zu beleben <strong>und</strong> eine<br />
neue Nutzungsperspektive für leerstehende<br />
Altbauten zu schaffen. In vielen<br />
randstädtischen Siedlungen senkten<br />
Wohnungsabrisse die Leerstände, neue<br />
Grünflächen <strong>und</strong> Landschaftsräume<br />
entstanden. Wo Politik, Verwaltung,<br />
Wohnungseigentümer <strong>und</strong> Bewohner<br />
neue Koalitionen bilden, Freiräume<br />
wahrnehmen <strong>und</strong> Entwicklungschancen<br />
nutzen, sind Städte im demografischen<br />
Wandel keine Manifestation von<br />
Problemen, sondern von Lösungen.“<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
21
Engagierte Bewohner können neue<br />
Perspektiven für ländliche Räume eröffnen.<br />
PD Dr. Gabriela Christmann:<br />
Perspektiven ländlicher Räume<br />
„Mit der Zunahme des Anteils älterer<br />
Bewohner in den Dörfern entsteht<br />
ein Potenzial für lokale Kultur <strong>und</strong><br />
soziales Engagement. Beobachtungen<br />
zeigen, dass es kürzlich Pensionierte<br />
sind, die mit ihrem Know-How<br />
<strong>und</strong> der nötigen Zeit dörfliche Entwicklung<br />
prägen können. Diese Personen<br />
fühlen sich noch nicht alt, entwickeln<br />
neue Ideen für bestehende<br />
Probleme, gründen Kulturvereine,<br />
arbeiten ehrenamtlich als Fremdenführer<br />
<strong>und</strong> Ortsvorsteher oder erfüllen<br />
sich den Lebenstraum einer Pension<br />
auf dem Land. Aber auch andere<br />
Personen sehen hier Potenziale: Nicht<br />
nur Künstler <strong>und</strong> Kreative schätzen<br />
die durch Abwanderung teilweise nur<br />
spärlich bewohnten Dörfer als Experimentierräume<br />
für ihre Ideen, nicht<br />
zuletzt weil Immobilien günstig zu<br />
mieten oder kaufen sind. Einsamkeit<br />
<strong>und</strong> Stille sind in Verbindung mit<br />
landschaftlichen Reizen zudem Ressourcen,<br />
die für eine touristische Entwicklung<br />
von Bedeutung sind. Aber<br />
auch andere Entwicklungen sind möglich.<br />
Brachgefallene Agrarbetriebe <strong>und</strong><br />
Hallen bieten Raum für innovative<br />
Industrie- <strong>und</strong> Dienstleistungsstätten.<br />
Alte Scheunen können zu Produktionshallen<br />
umgerüstet werden. Ich bin<br />
Mitglied in einem Konsortium, das<br />
über solche Nutzungskonzepte nachdenkt.<br />
Mit frischen Ideen lassen sich<br />
also brachliegende Potenziale durchaus<br />
nutzen.<br />
Man darf angesichts dieser Möglichkeiten<br />
aber nicht den Fehler<br />
machen, darin einen Selbstläufer zu<br />
sehen. Engagierte Rentner, Künstler<br />
<strong>und</strong> innovative Unternehmer brauchen<br />
Unterstützung, sei es durch Investitionen<br />
in Infrastruktur für Verkehr, Konsum<br />
oder Tourismus oder durch Qualifizierung<br />
der Bewohner, damit sie<br />
eigenständig Kredite beantragen, Fördermittel<br />
akquirieren <strong>und</strong> Projekte<br />
durchführen können. Sowohl solide<br />
Infrastrukturpolitik als auch kleinteilige<br />
Förderung über Mikrokredite sind<br />
nötig, um die Perspektiven Wirklichkeit<br />
werden zu lassen.“<br />
Dr. Timothy Moss:<br />
Paradigmenwechsel in der<br />
Daseinsvorsorge<br />
„Viele der Konsequenzen der demografischen<br />
Entwicklung in Deutschland<br />
sind in den Städten <strong>und</strong> Regionen<br />
unmittelbar sichtbar. Der<br />
Bevölkerungsverlust vieler Städte <strong>und</strong><br />
Gemeinden, vor allem im ländlichen<br />
Raum, zeigt sich an leerstehenden<br />
Wohngebäuden <strong>und</strong> brachfallenden<br />
Einrichtungen der Daseinsvorsorge.<br />
Doch auch im Verborgenen ergibt sich<br />
großer Handlungsbedarf, beispiels-<br />
Unternutzte Gebäude <strong>und</strong> Infrastrukturen<br />
stellen Städte <strong>und</strong> Gemeinden vor große<br />
Herausforderungen.<br />
22 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Kontakt:<br />
PD Dr. Gabriela B. Christmann,<br />
Tel. 03362/793-270,<br />
christmann@irs-net.de<br />
Dr. Anja B. Nelle,<br />
Tel. 03362/793-229,<br />
nellea@irs-net.de<br />
Dr. Timothy Moss,<br />
Tel. 03362/793-185,<br />
mosst@irs-net.de<br />
weise in der Trinkwasserversorgung<br />
<strong>und</strong> Abwasserbeseitigung. Die kommunalen<br />
Aufgabenträger kämpfen<br />
zugleich mit Unternutzung ihrer Leitungen<br />
<strong>und</strong> der Pflicht der Gewährleistung<br />
von Spitzenlasten. Sie müssen<br />
also eine Infrastruktur am Laufen halten,<br />
die sowohl mit wenig Durchsatz<br />
optimal funktioniert als auch für Spitzenzeiten<br />
gewappnet ist. Zudem häufen<br />
sich Trockenperioden <strong>und</strong> Starkregen<br />
im Zuge des Klimawandels <strong>und</strong><br />
in Ostdeutschland haben die großen<br />
Investitionen aus den 1990er Jahren<br />
ihren Sanierungszyklus erreicht.<br />
Der demografische Wandel als eine<br />
Erklärungsdimension dieser Prozesse<br />
kann für die beteiligten Akteure die<br />
entscheidende Motivation sein, die Systeme<br />
der Daseinsvorsorge im Gr<strong>und</strong>satz<br />
zu reformieren. Neue Denkansätze<br />
könnten sein: dezentrale Technikoptionen,<br />
Integration von Wasser- <strong>und</strong><br />
Energieinfrastrukturen, neue interkommunale<br />
Kooperationen <strong>und</strong> Differenzierungen<br />
im Gr<strong>und</strong>angebot<br />
nach Verwendungszwecken. Vor allem<br />
muss sich aber ein neues Paradigma<br />
durchsetzen, wonach In frastrukturentscheidungen<br />
in offenen<br />
Diskussionsprozessen gefällt werden<br />
<strong>und</strong> sich durch eine integrierte, systemische<br />
<strong>und</strong> räumlich differenzierte<br />
Herangehensweise auszeichnen.“<br />
Nachhaltigkeitsstrategie<br />
für Brandenburg<br />
Kontakt:<br />
Dr. Timothy Moss,<br />
Tel. 03362/793-185,<br />
mosst@irs-net.de<br />
Im April 2010 konstituierte sich der<br />
Beirat für Nachhaltige Entwicklung<br />
des Landes Brandenburg. Dreizehn<br />
führende Wissenschaftler des Landes,<br />
unter ihnen Dr. Timothy Moss (IRS),<br />
entwickelten in der Folge Gr<strong>und</strong>sätze<br />
<strong>und</strong> Strategien für eine Neuorientierung<br />
der Landespolitik unter dem<br />
Leitbild der Nachhaltigkeit.<br />
Nun hat der Beirat seine Empfehlungen<br />
für die Nachhaltigkeitsstrategie<br />
Brandenburgs an die Landespolitik<br />
übergeben. Neben detaillierten Empfehlungen<br />
in den Handlungsfeldern<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit, Lebensqualität,<br />
Energie <strong>und</strong> Klima, Bildung, Finanzpolitik<br />
<strong>und</strong> Landnutzung enthält das<br />
Dokument auch ein Plädoyer für einen<br />
umfassenden Perspektiv- <strong>und</strong> Paradigmenwechsel.<br />
Der Beirat diagnostizierte eine<br />
weitgehende zustimmende Gr<strong>und</strong>haltung<br />
zu nachhaltigem Handeln, diese<br />
schlage sich aber nur ungenügend im<br />
alltäglichen Handeln aller Akteure<br />
nieder. Daher müssten integrierte <strong>und</strong><br />
umfassende Lösungskonzepte entwickelt<br />
<strong>und</strong> ein Konsens darüber hergestellt<br />
werden, dass Partikularinteressen<br />
zugunsten des heutigen <strong>und</strong><br />
zukünftigen Gemeinwohls zurückgestellt<br />
werden. Der Beirat macht<br />
deutlich, dass er dafür eine „große<br />
gesellschaftliche Transformation“ vergleichbar<br />
mit der Entwicklung der<br />
Industriegesellschaft für notwendig<br />
hält <strong>und</strong> diese in einem „globalen<br />
Gesellschaftsvertrag“ münden müsse.<br />
Zugleich stellen die demographische<br />
Entwicklung oder der Klimawandel<br />
auch konkrete lokalpolitische<br />
Herausforderungen dar, die im Land<br />
mit lokalem wie globalem Blick angegangen<br />
werden müssen. Dies gilt für<br />
das Handlungsfeld „Daseinsvorsorge<br />
– Lebensqualität in Städten <strong>und</strong> Dörfern“,<br />
in dem sich Timothy Moss stark<br />
einbrachte. „Wir plädieren dafür, dass<br />
alle Infrastrukturfragen – von Mobilität<br />
über Ges<strong>und</strong>heit bis zur Wasserversorgung<br />
– mit gemeinsam formulierten<br />
Zielen <strong>und</strong> Strategien erörtert<br />
werden. So kann man sich von einer<br />
auf Strukturen <strong>und</strong> Investitionen orientierten<br />
Politik lösen <strong>und</strong> stattdessen<br />
den Fokus auf die Gr<strong>und</strong>bedürfnisse<br />
der Daseinsvorsorge heute <strong>und</strong> morgen<br />
lenken“, so Moss.<br />
Im Bereich der wasserwirtschaftlichen<br />
Dienstleistungen sollen im<br />
Dialog von Behörden, Politik <strong>und</strong><br />
Bürgern alternative Modelle wie<br />
dezentrale Technikoptionen, Integration<br />
von Wasser- <strong>und</strong> Energieinfrastrukturen,<br />
neue interkommunale<br />
Kooperationen <strong>und</strong> Differenzierungen<br />
im Gr<strong>und</strong>angebot nach Verwendungszwecken<br />
entwickelt werden.<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
23
Workshop „Baukultur“<br />
in Potsdam<br />
Kontakt:<br />
Dr. Anja B. Nelle,<br />
Tel. 03362/793-229,<br />
nelle@irs-net.de<br />
Das Ministerium für Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> Landwirtschaft des Landes<br />
Brandenburg, Referat 22 (Bautechnik,<br />
Energie, Bau <strong>und</strong> Stadtkultur),<br />
hat das IRS in Kooperation mit dem<br />
Büro stadtforschung.net im Oktober<br />
2012 beauftragt, einen systematischen<br />
Überblick zu den Organisations- <strong>und</strong><br />
Kooperationsformen, den Themenfeldern,<br />
Zielgruppen <strong>und</strong> Instrumenten<br />
im Bereich Baukultur in ausgewählten<br />
B<strong>und</strong>esländern zusammenzustellen.<br />
Dazu wurden Daten <strong>und</strong> Materialien<br />
ausgewertet <strong>und</strong> vertiefende<br />
Interviews in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen-Anhalt<br />
<strong>und</strong> Thüringen geführt.<br />
Am 14. März 2013 wurden die vorläufigen<br />
Ergebnisse der „Expertise Ländervergleich<br />
Baukultur“ im Rahmen<br />
eines Workshops in Potsdam mit 15<br />
Vertretern der Länderministerien sowie<br />
der Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurkammern<br />
diskutiert. Dabei wurde deutlich,<br />
dass die thematische Breite der Baukultur<br />
eine Reihe von Herausforderungen<br />
birgt. So unterscheidet sich zum Beispiel<br />
die Wahrnehmung des Begriffs<br />
zwischen Fachwelt <strong>und</strong> Laien.<br />
Während die Fachwelt Planung <strong>und</strong><br />
Prozessgestaltung als integralen Bestandteil<br />
von Baukultur sieht, beschränkt<br />
sich das Verständnis der breiten<br />
Öffentlichkeit meist auf den<br />
Objektbezug – insbesondere auf<br />
Schlösser, Burgen <strong>und</strong> andere „Sehenswürdigkeiten“.<br />
In der Ausrichtung<br />
ihrer Aktivitäten gehen die beteiligten<br />
Akteure einen Spagat. Einerseits<br />
widmen sie sich öffentlichkeitswirksamen<br />
Aktivitäten, um das Bewusstsein<br />
von Laien für Baukultur zu schärfen<br />
<strong>und</strong> damit zukünftige Bauherren zu<br />
sensibilisieren. Andererseits arbeiten<br />
sie daran, die Innenwirkung in Politik<br />
<strong>und</strong> Verwaltung zu verbessern, um<br />
Ins trumente zu etablieren, die zu einer<br />
Qualitätssteigerung der Neubaukultur,<br />
aber auch des Bauens im Bestand beitragen,<br />
beispielsweise durch die Ausrichtung<br />
von Wettbewerben <strong>und</strong> den<br />
Einsatz von Gestaltungsbeiräten.<br />
Obwohl in allen untersuchten<br />
Ländern die zuständigen Ressorts<br />
der Ministerien eng mit den Kammern<br />
kooperieren, unterscheidet sich<br />
der institutionelle Rahmen: Brandenburg<br />
pflegt eine eher informelle<br />
Zusammenarbeit, während in Mecklenburg-Vorpommern<br />
<strong>und</strong> Sachsen-<br />
Anhalt jeweils eine „Initiative Baukultur“<br />
in stalliert <strong>und</strong> in Thüringen<br />
eine Stiftung gegründet wurde. Die<br />
Gemeinsamkeiten, Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />
dieser Kooperationsformen wurden<br />
ebenfalls diskutiert. Die Ergebnisse<br />
des Workshops flossen in den<br />
internen Endbericht der Expertise ein,<br />
der Rückschlüsse auf die Ausrichtung<br />
der Aufgabenwahrnehmung im Land<br />
Brandenburg erlaubt <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
für neue Akzente in der Ausrichtung<br />
der thematischen Schwerpunkte<br />
<strong>und</strong> Kooperationsformen aufzeigt.<br />
24 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Gastvortrag<br />
Innovationen, Wachstum<br />
<strong>und</strong> Netzwerke<br />
Kontakt:<br />
Dr. Anna Growe,<br />
Tel. 0761/203-978 774,<br />
anna.growe@geographie.uni-freiburg.de<br />
Planungspolitische Dokumente atmen<br />
immer einen bestimmten Geist <strong>und</strong><br />
spiegeln dabei ein aktuell hoch angesehenes<br />
Paradigma der Raumentwicklung<br />
wieder. Dr. Anna Growe (Albert-<br />
Ludwigs-Universität Freiburg) hat in<br />
ihrem Gastvortrag „From Places to<br />
Flows. Leben <strong>und</strong> Planen in Netzwerken?“<br />
im IRS am 3. März 2013 dargestellt,<br />
inwieweit die Netzwerkperspektive<br />
im Leitbild „Wachstum <strong>und</strong><br />
Innovation“ der Leitbilder für die<br />
Raumentwicklung aufgegriffen wird.<br />
Growe studierte Raumplanung an der<br />
Technischen Universität Dortm<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> promovierte dort bei Prof. Dr.<br />
Hans H. Blotevogel. Zudem verbrachte<br />
sie einen Forschungsaufenthalt am<br />
Lehrstuhl von Peter J. Taylor an der<br />
Loughborough University.<br />
Ihrem Gastvortrag zugr<strong>und</strong>e lag<br />
der Bef<strong>und</strong>, dass in vielen Studien die<br />
zunehmende Bedeutung von Netzwerken<br />
für Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft<br />
hervorgehoben wird. „Mit Theorien<br />
zu sozialen Interaktionen werden die<br />
Bedeutung sowie die Funktionsweise<br />
von Netzwerken erklärt. Mit empirischen<br />
Analysen wird nachgewiesen,<br />
dass die Bedeutung von Netzwerken<br />
zunimmt“, so Growe. Planung <strong>und</strong><br />
Politik sind bei der Integration dieser<br />
Erkenntnisse in ihre hoheitlichen Aufgaben<br />
Grenzen gesetzt. Die <strong>Institut</strong>ionen<br />
sind an ihre räumlichen administrativen<br />
Grenzen geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
können Netzwerkstrukturen nur teilweise<br />
integrieren. Ansätze für eine<br />
Überwindung administrativer räumlicher<br />
Grenzen zeigen sich beispielsweise<br />
in der Berücksichtigung von Metropolregionen<br />
in Deutschland. Jedoch fehlen<br />
nach wie vor Instrumente für eine<br />
Länder- <strong>und</strong> Fachübergreifende regionale<br />
Politik, die räumlichen wie auch<br />
zeitlichen Dynamiken von Netzwerken<br />
gerecht werden können.<br />
Neues Projekt<br />
Kulturlandschaften im Zeichen<br />
des Klimawandels <strong>und</strong> der<br />
Energiewende<br />
Kontakt:<br />
Andreas Röhring,<br />
Tel. 03362/793-170,<br />
roehringa@irs-net.de<br />
Wie können Kulturlandschaften in<br />
Berlin <strong>und</strong> Brandenburg im Zeichen<br />
des Klimawandels <strong>und</strong> der Energiewende<br />
zukünftig gestaltet werden?<br />
Dieser Frage geht ein neues<br />
Forschungsprojekt der Gemeinsamen<br />
Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg<br />
nach, an dem die Forschungsabteilung<br />
„<strong>Institut</strong>ionen wandel <strong>und</strong><br />
Regionale Gemeinschaftsgüter“ des<br />
IRS sowie das Büro für Landschaftskommunikation<br />
Bad Freienwalde<br />
beteiligt sind.<br />
Das Projekt ist Teil des „Gemeinsamen<br />
Raumordnungskonzepts Energie<br />
<strong>und</strong> Klima“ (GRK) <strong>und</strong> wird in den ausgewählten<br />
Beispielräumen Barnim <strong>und</strong><br />
Prignitz Fragen der regionalen Entwicklung<br />
bearbeiten: Welche kulturlandschaftlichen<br />
Besonderheiten, räumlichen<br />
Entwicklungen <strong>und</strong> Ge staltungsmöglichkeiten<br />
weisen diese beiden<br />
Räume auf? Gibt es Netzwerke <strong>und</strong> Kooperationsstrukturen,<br />
die in den Prozess<br />
einbezogen werden können? Welche<br />
Erfahrungen oder Schlüsselprojekte<br />
existieren bereits? Im Mittelpunkt des<br />
Projektes stehen Dialogprozesse in beiden<br />
Beispielräumen. In Workshops,<br />
Diskussionsr<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Interviews sollen<br />
die Aktivitäten der Regionen <strong>und</strong><br />
Kommunen aufgegriffen <strong>und</strong> in sinnvoller<br />
Weise ergänzt werden.<br />
Gemeinsam sollen Ideen <strong>und</strong> Bilder<br />
zu künftigen Kultur- <strong>und</strong> Energielandschaften<br />
entworfen werden, um die<br />
Entwicklungen bewusst zu machen.<br />
Aus den Ergebnissen des Projekts werden<br />
Handlungsempfehlungen für Planung<br />
<strong>und</strong> Politik abgeleitet, wie sich<br />
neue Kulturlandschaften von regionalen<br />
Akteuren als Handlungsräume<br />
entwickeln lassen, um deren Teilhabe<br />
in den Gestaltungsprozessen zu verbessern.<br />
Die Ergebnisse des Projektes<br />
werden voraussichtlich im 2. Quartal<br />
2014 vorliegen.<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
25
Preis für Designprojekt<br />
„Das Geld liegt auf der Straße“<br />
Zu den Ergebnissen des Wettbewerbs:<br />
::: www.archplus.net/home/news/<br />
7,1-9149,1,0.html?referer=6<br />
Kontakt: Dr. Anna Richter,<br />
Tel. 03362/793-215,<br />
richtera@irs-net.de<br />
Für ihren Beitrag zum internationalen<br />
Wettbewerb der Architekturzeitschrift<br />
Arch+ „Out of Balance – Kritik<br />
der Gegenwart. Information Design<br />
nach Otto Neurath” haben die IRS-<br />
Wissenschaftlerinnen Dr. Anna Richter<br />
<strong>und</strong> Dr. Laura Colini gemeinsam<br />
mit Jenny Baese (Designerin), Thomas<br />
Le Bas (Designer), Nayeli Zimmermann<br />
(Designerin), Fiona McDermott<br />
(Urban Designerin) <strong>und</strong> Hanna<br />
Hilbrandt (Architektin) einen 2. Preis<br />
gewonnen. Ausgangspunkt für den<br />
Wettbewerb war die „digitale Unübersichtlichkeit“,<br />
welche anstelle eines tatsächlichen<br />
Informationsmangels den<br />
Blick auf Realitäten wie das Auseinanderdriften<br />
der Gesellschaft erschweren,<br />
so die Auslober von Arch+.<br />
Die Arbeit „Das Geld liegt auf der<br />
Straße” untersucht das inzwischen<br />
weitverbreitete Phänomen des Sammelns<br />
von Pfandflaschen im öffentlichen<br />
Raum, das für viele zur Einnahmequelle,<br />
gar zur Basis für den Lebensunterhalt<br />
geworden ist. Anhand von<br />
Sek<strong>und</strong>ärdaten <strong>und</strong> Interviews mit<br />
Flaschensammlern <strong>und</strong> einem Einsatzteam<br />
der Berliner Stadtreinigung<br />
(BSR) in Berlin-Kreuzberg stellt<br />
die Arbeit die Strukturen <strong>und</strong> Bedingungen<br />
einer informellen Ökonomie<br />
in den Mittelpunkt. Die graphische<br />
Darstellung samt erläuterndem Text<br />
basiert auf Otto Neuraths <strong>und</strong> Geert<br />
Arntz’ sozialwissenschaftlich-grafischem<br />
Ansatz, soziale Verhältnisse<br />
systematisch <strong>und</strong> grafisch darzustellen<br />
<strong>und</strong> damit komplexe gesellschaftliche<br />
Zusammenhänge einem breiten Publikum<br />
zugänglich zu machen. Ein besonderes<br />
Interesse galt dabei dem Phänomen<br />
der informellen Ökonomie, die<br />
bisher vor allem in Städten des globalen<br />
Südens untersucht wurde, sich jedoch<br />
zunehmend auch in westlichen<br />
Ländern beobachten lässt <strong>und</strong> unmittelbar<br />
mit wachsender Ungleichheit<br />
verb<strong>und</strong>en ist.<br />
26 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Symposium zum Stadtraum<br />
unter dem Berliner Fernsehturm<br />
Kontakt:<br />
Dr. Harald Engler,<br />
Tel. 03362/793-224,<br />
engler@irs-net.de<br />
Handelt es sich bei der großen Freiraumfläche<br />
am Fernsehturm in Berlins<br />
Zentrum um einen antiurbanen<br />
Unort, der eine riesige Platzverschwendung<br />
darstellt <strong>und</strong> möglichst schnell<br />
als „Altstadt“ oder „Marienviertel“<br />
wieder bebaut werden sollte? Oder<br />
haben wir es vielmehr mit einem<br />
außergewöhnlichen Freiraum der sozialistischen<br />
Moderne der DDR zu tun,<br />
den es in seiner mutig-expressiven<br />
Formensprache vielmehr zu erhalten<br />
<strong>und</strong> städtebaulich zu ertüchtigen gilt?<br />
Diesen Fragen ging ein Symposium<br />
nach, das vom <strong>Institut</strong> für Kunstwissenschaften<br />
sowie dem Center for Metropolitan<br />
Studies der TU Berlin (CMS)<br />
am 3. Mai 2013 im Hauptgebäude der<br />
TU Berlin durchgeführt wurde.<br />
Ziel der von Paul Sigel <strong>und</strong> Kerstin<br />
Wittmann-Englert (CMS) konzipierten<br />
Veranstaltung war es, mit der Analyse<br />
der historischen Dimension dieses<br />
Stadtraums einen substanziellen Beitrag<br />
zur öffentlichen Diskussion zu liefern.<br />
Dazu lieferte der Kunsthistoriker<br />
Eckart Gillen einen Vortrag, der die<br />
Ausgestaltung des einst pompös geplanten<br />
Marx-Engels-Forums als rudimentärer<br />
„heiliger Hain des Sozialismus“<br />
mit der zunehmenden Utopiemüdigkeit<br />
der SED-Ideologen in der<br />
Spätphase der DDR plausibel erklärte.<br />
Harald Engler von der Historischen<br />
Forschungsstelle des IRS „erdete“ die<br />
kunstgeschichtlichen-theoretischen<br />
Ana lysen mit einer Untersuchung<br />
des Areals als sozialem Aneignungsraum.<br />
Er betonte die wichtige Dimension<br />
der Zugänglichkeit dieses öffentlichen<br />
Raums auch für Stadtbewohner<br />
aus dem Bereich der Subkultur wie<br />
etwa Punker, die von der SED-Gesellschaftspolitik<br />
als soziale Randgruppen<br />
eingestuft <strong>und</strong> durch die massenhafte<br />
Erteilung von „Alexverboten“ aus dem<br />
Zentrum Berlins ferngehalten werden<br />
sollten.<br />
Fazit der Veranstaltung: Der Freiraum<br />
unter dem Fernsehturm wurde<br />
überwiegend als ein mutig-expressiv<br />
gestaltetes Kunstwerk der sozialistischen<br />
Moderne der DDR gesehen, das<br />
ein städtebauliches Potenzial in der<br />
Mitte Berlins darstellt. Allerdings ist<br />
der Stadtraum auch mit einigen Unzulänglichkeiten<br />
versehen <strong>und</strong> muss<br />
in den nächsten Jahren instandgesetzt,<br />
städtebaulich flankiert <strong>und</strong> unter Gesichtspunkten<br />
der Aufenthaltsqualität<br />
der Besucher ästhetisch aufgewertet<br />
werden.<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
Altbauaktivierung im<br />
Stadtumbau Ost<br />
Kontakt:<br />
Dr. Anja B. Nelle,<br />
Tel. 03362/7 93-229,<br />
NelleA@irs-net.de<br />
::: www.stadtumbau-ost.info<br />
In vielen der Programmkommunen<br />
des Städtebauförderprogramms<br />
Stadtumbau Ost besteht eine zentrale<br />
Herausforderung darin, unsanierte,<br />
oftmals seit vielen Jahren leerstehende<br />
Altbauten vor dem Verfall zu<br />
bewahren <strong>und</strong> einer Nutzung zuzuführen.<br />
Im Rahmen einer Transferveranstaltung,<br />
welche die in der Abteilung<br />
„Regenerierung von Städten“ des<br />
IRS angesiedelte B<strong>und</strong>estransferstelle<br />
Stadtumbau Ost im Auftrag des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />
Stadtentwicklung (BMVBS) <strong>und</strong> des<br />
B<strong>und</strong>esinstituts für Bau-, Stadt <strong>und</strong><br />
Raumforschung (BBSR) am 27. Mai<br />
2013 in Naumburg/Saale durchführte,<br />
wurden Herausforderungen, Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> Lösungsansätze präsentiert<br />
<strong>und</strong> diskutiert.<br />
Die Beiträge aus Naumburg, Brandenburg<br />
an der Havel, Eisleben, Halle,<br />
Arnstadt, Magdeburg <strong>und</strong> Wittstock<br />
zeigten ein Spektrum von Ansätzen,<br />
bei de nen wiederkehrende Strategieelemente<br />
sichtbar wurden. Dazu gehört,<br />
dass viele erfolgreiche Impulse quartiersbezogen<br />
gesetzt werden, Sicherungsmitteln<br />
aus dem Stadtumbau-<br />
Ost-Programm genutzt <strong>und</strong> Berater<br />
(sogenannte „Kümmerer“) mit der<br />
Ansprache von Eigentümern <strong>und</strong> der<br />
Netzwerkarbeit beauftragt werden.<br />
Zudem gelang es in einigen Kommunen<br />
durch Vermarktungsoffensiven <strong>und</strong><br />
Wettbewerbe Perspektiven für Immobilien<br />
aufzuzeigen. Deutlich wurde aus<br />
den Erfahrungen aber auch, dass die<br />
Altbauaktivierung Hartnäckigkeit <strong>und</strong><br />
einen langen Atem verlangt.<br />
Das Nietzsche-Dokumentations zen -<br />
trum in der Altstadt von Naumburg<br />
bot den knapp 90 Teilnehmenden einen<br />
ausgezeichneten Rahmen für den regen<br />
Austausch, der ein Ziel der Transferveranstaltungen<br />
ist. Im Anschluss besuchten<br />
viele Teilnehmer bei einer von<br />
der Stadtverwaltung organisierten Führung<br />
die Projekte der Altbauaktivierung<br />
in Naumburg.<br />
27
Neu erschienen<br />
Die Internationale Bauausstellung<br />
(IBA) Fürst-Pückler-Land<br />
Die Internationale Bauausstellung (IBA)<br />
Fürst-Pückler-Land hatte zum Ziel, im<br />
Braunkohlerevier der Niederlausitz<br />
zwischen Berlin <strong>und</strong> Dresden neue<br />
Ansätze für den Umgang mit der Tagebaufolgelandschaft<br />
umzusetzen <strong>und</strong><br />
steht in einer über einh<strong>und</strong>ertjährigen<br />
Tradition von Internationalen Bauausstellungen<br />
in Deutschland. In seiner<br />
Dissertation untersuchte Torsten<br />
Thurmann Konflikte <strong>und</strong> Lernen am<br />
Beispiel des IBA-Netzwerks, in dessen<br />
Zentrum eine regionale Entwicklungsagentur<br />
stand. Die Studie erfasst den<br />
gesamten Zeitraum des regionalen<br />
Entwicklungsprozesses von dessen Ursprungsidee<br />
im Jahr 1994 bis zum IBA-<br />
Finale im Jahr 2010 <strong>und</strong> ist die erste<br />
Monographie zur IBA in der Lausitz.<br />
Thurmann überträgt konflikt- <strong>und</strong><br />
lerntheoretische Ansätze aus verschiedenen<br />
Disziplinen auf Netzwerke regionaler<br />
Entwicklungsagenturen. Auf<br />
der Basis von Experteninterviews <strong>und</strong><br />
Dokumentenanalysen werden ausgewählte<br />
Konflikte <strong>und</strong> Lernprozesse<br />
auf übergreifender sowie projektbezogener<br />
Ebene detailliert analysiert <strong>und</strong><br />
systematisiert. Diese beziehen sich<br />
auf die zentralen Themen der IBA in<br />
der Lausitz: Erhalt von Industriekultur,<br />
Schaffung neuer Architekturen<br />
<strong>und</strong> Landschaften, Zusammenarbeit<br />
im Grenzraum zwischen Brandenburg,<br />
Sachsen <strong>und</strong> Polen sowie Durchführung<br />
von Kunstprojekten mit<br />
der Zivilgesellschaft. Ein besonderes<br />
Augenmerk liegt auf der Rolle,<br />
die Schlüsselfiguren im Konfliktumgang<br />
sowie als Lernpioniere spielen.<br />
Die Studie benennt typische Herausforderungen<br />
regionaler Entwicklungspolitik<br />
im Strukturwandel <strong>und</strong> liefert<br />
darüber hinaus einen Beitrag zum<br />
vertieften Verständnis von Konflikten<br />
<strong>und</strong> Lernen in Netzwerken der <strong>Regionalentwicklung</strong>.<br />
Thurmann, Torsten: Die Internationale<br />
Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-<br />
Land. Konfliktumgang <strong>und</strong> Lernpotenziale<br />
in regionalen Netzwerken.<br />
Detmold: Dorothea Rohn, 32,00 Euro,<br />
ISBN 978-3-939486-74-9, 236 Seiten,<br />
Mai 2013.<br />
::: www.rohn-verlag.de/74.html<br />
Neu erschienen<br />
Working Paper<br />
„Periphere Zentren“<br />
In der Raumordnungspolitik wird Mittelstädten<br />
oft eine wichtige funktionale<br />
Bedeutung als Ober- oder Mittelzentren<br />
<strong>und</strong> zur Stabilisierung peripherer<br />
ländlicher Regionen („Ankerstädte“,<br />
Wachstumspole“) zugeschrieben.<br />
Gleichzeitig weisen einige Studien<br />
jedoch auf einen Bedeutungsverlust<br />
gerade der peripher gelegenen Mittelstädte<br />
durch Bevölkerungsschrumpfung<br />
<strong>und</strong> Arbeitsplatzrückgänge hin.<br />
Dies zeigt, dass eine Peripherisierung<br />
nicht nur ländliche Räume, sondern<br />
auch Städte als Zentren in peripheren<br />
Regionen betreffen kann. In der Forschung<br />
stehen periphere Zentren – im<br />
Unterschied zu Metropolen, Metropolregionen<br />
<strong>und</strong> Großstädten – <strong>und</strong><br />
Prozesse der „Entzentralisierung“ von<br />
Städten bisher nur wenig im Fokus der<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Ziel des Working Papers ist es, theoretische<br />
Konzepte im Hinblick auf<br />
die Erklärung von Zentralitätsveränderungen<br />
der Städte auszuwerten <strong>und</strong><br />
Handlungsansätze der Raumordnung<br />
<strong>und</strong> der Kommunen zum Umgang<br />
damit aufzuzeigen. Dabei werden die<br />
in der Raumordnungspolitik bis heute<br />
bedeutsame Zentrale-Orte-Theorie<br />
von Christaller <strong>und</strong> Theorien zu regionalen<br />
Wachstumspolen berücksichtigt.<br />
Bei den Handlungstheorien wird<br />
auf den Ansatz der Regional Governance<br />
im Kontext von Stadtregionen<br />
eingegangen. Dabei steht die Frage im<br />
Vordergr<strong>und</strong>, wie interkommunale<br />
Kooperation, Konkurrenz <strong>und</strong> Zentren-Hierarchie<br />
in mono- <strong>und</strong> polyzentrischen<br />
Stadtregionen zusammenwirken.<br />
Schließlich wird ein eigener<br />
Forschungsansatz mit Hypothesen für<br />
die Durchführung von empirischen<br />
Fallstudien dargestellt.<br />
Kühn, Manfred; Sommer, Hanna:<br />
Periphere Zentren – Städte in peripherisierten<br />
Regionen. Theoretische<br />
Zugänge, Handlungskonzepte <strong>und</strong><br />
eigener Forschungsansatz. Working<br />
Paper No. 48, ISSN 1866-9263, Erkner:<br />
IRS, März 2013.<br />
::: www.irs-net.de/download/<br />
wp_periphere-zentren.pdf<br />
28 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Neu erschienen<br />
Working Paper<br />
„Exclusion, Marginalization<br />
and Peripheralization –<br />
Conceptual concerns in the<br />
studies of urban inequalities“<br />
Für die Erklärung der ungleichen Entwicklung<br />
von Städten <strong>und</strong> Regionen<br />
liegen eine Reihe wissenschaftlicher<br />
Konzepte vor. Insbesondere auf<br />
der Skala innerstädtischer Differenzierungen<br />
konkurrieren Konzepte wie<br />
Segregation, Marginalisierung, Exklusion<br />
oder Polarisierung, die jeweils in<br />
verschiedenen Kontexten entwickelt<br />
wurden, aber ähnliche Phänomene<br />
beschreiben.<br />
In diesem Working Paper wird diskutiert,<br />
was das maßgeblich am IRS<br />
geprägte Konzept der Peripherisierung<br />
von seinen „Konkurrenten“ Exklusion<br />
<strong>und</strong> Marginalisierung lernen kann.<br />
Unter Peripherisierung wird das komplexe<br />
Zusammenspiel von ökonomischen<br />
(Deindustralisierung, Transformation),<br />
sozialen (Verarmung,<br />
Stigmatisierung) <strong>und</strong> politischen<br />
(Abhängigkeit, Exklusion) Abstiegsprozessen<br />
verstanden, die – zunächst –<br />
die Herausbildung von Peripherien auf<br />
globaler <strong>und</strong> regionaler Ebene erklären<br />
können.<br />
Um die Anwendbarkeit des Konzepts<br />
der Peripherisierung auf andere<br />
räumliche Skalen, beispielsweise der<br />
Stadtquartiere, auszuweiten, wird im<br />
Working Paper die Literatur zur Exklusion<br />
<strong>und</strong> Marginalisierung umfassend<br />
geprüft <strong>und</strong> mögliche Schnittmengen<br />
zur Peripherisierung identifiziert. Dies<br />
hat zum Ziel, die Erkenntnisse der auf<br />
der Quartiers ebene etablierten Konzepte<br />
für die Schärfung des Konzepts<br />
Peripherisierung zu nutzen. Damit<br />
wird sowohl die theoretische Basis<br />
des Konzepts verbreitert, als auch<br />
das für die Erforschung innerstädtischer<br />
Ungleichheiten angebrachte Forschungsdesign<br />
geschärft.<br />
Bernt, Matthias; Colini, Laura:<br />
Exclusion, Marginalization and<br />
Peripheralization – Conceptual<br />
concerns in the studies of urban<br />
inequalities. Working Paper No. 49,<br />
ISSN 1866-9263, Erkner: IRS, April<br />
2013.<br />
::: www.irs-net.de/download/<br />
wp_exclusion-marginalizationperipheralization.pdf<br />
Neu erschienen<br />
Wie werden Landschaften<br />
gemacht?<br />
Wie wir mit den Landschaften umgehen,<br />
in denen wir leben, hängt entscheidend<br />
davon ab, wie darüber<br />
kommuniziert wird <strong>und</strong><br />
welche Bilder <strong>und</strong> Vorstellungen<br />
davon zirkulieren. In diesem Band<br />
werden alltagsweltliche Landschaftskonstruktionen<br />
ebenso beleuchtet wie<br />
planerische Landschaftsverständnisse,<br />
Landschaftskonzepte in Windenergiediskursen<br />
<strong>und</strong> kulturlandschaftliche<br />
Handlungsräume. Die Beiträge verknüpfen<br />
soziologische <strong>und</strong> politikwissenschaftliche<br />
Zugänge mit reichhaltigen<br />
empirischen Bef<strong>und</strong>en, wodurch<br />
der Band für Sozialgeographen, Planungswissenschaftler<br />
<strong>und</strong> Praktiker<br />
gleichermaßen interessant ist.<br />
Der Band dokumentiert Ergebnisse<br />
des Projektverb<strong>und</strong>es „Konstituierung<br />
von Kulturlandschaften“ (KULAKon),<br />
der zwischen 2008 <strong>und</strong> 2012 von der<br />
DFG gefördert wurde <strong>und</strong> von drei<br />
raumwissenschaftlichen <strong>Institut</strong>en der<br />
Leibniz-Gemeinschaft mit Beteiligung<br />
externer Partner bestritten wurde.<br />
Das IRS beteiligte sich mit dem Projekt<br />
„Der Beitrag sektoraler <strong>Institut</strong>ionensysteme<br />
zur Konstituierung von<br />
Kulturlandschaft <strong>und</strong> die Koordination<br />
der Interaktionsprozesse“, an dem<br />
Prof. Dr. Heiderose Kilper <strong>und</strong> Ludger<br />
Gailing arbeiteten. Kilper <strong>und</strong><br />
Gailing analysieren in ihrem Beitrag<br />
Konstitutionsleistungen der <strong>Institut</strong>ionensysteme<br />
des Naturschutzes, der<br />
Denkmalpflege <strong>und</strong> der regionalen<br />
Entwicklungspolitik am Beispiel der<br />
Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft.<br />
Sie sehen diese als einen relationalen<br />
Raum, der durch eine Vielzahl sektoraler<br />
Handlungsräume gekennzeichnet<br />
ist <strong>und</strong> widmen sich insbesondere<br />
den informellen <strong>Institut</strong>ionen <strong>und</strong><br />
Governance-Formen.<br />
Leibenath, Markus; Heiland, Stefan;<br />
Kilper, Heiderose; Tzschaschel, Sabine<br />
(Hrsg.): Wie werden Landschaften<br />
gemacht? Sozialwissenschaftliche<br />
Perspektiven auf die Konstituierung<br />
von Kulturlandschaften. Bielefeld:<br />
transcript, März 2013, 280 Seiten,<br />
kart., 29,80 €, ISBN 978-3-8376-1994-2,<br />
::: www.transcript-verlag.de/ts1994/<br />
ts1994.php<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
29
Personalien<br />
Neu im IRS<br />
Dr. Karina Böhm<br />
Dr. Karina Böhm ist seit 1. Juni 2013 als „Referentin<br />
Internationales“ im Bereich Wissenschaftsmanagement<br />
<strong>und</strong> -kommunikation<br />
tätig. Zu den zentralen Aufgabenbereichen<br />
dieser neu geschaffenen Stelle am IRS gehören<br />
die professionelle Mitwirkung bei der Beantragung<br />
<strong>und</strong> Koordination von internationalen<br />
Forschungsprojekten <strong>und</strong> bei der Implementation<br />
der IRS-Internationalisierungsstrategie.<br />
In diesem Rahmen ist Frau Böhm unter<br />
anderem für den Ausbau <strong>und</strong> die Pflege der<br />
Beziehungen zu nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Kontaktstellen <strong>und</strong> Förderorganisationen<br />
zuständig sowie für die Information, Beratung<br />
<strong>und</strong> Unterstützung der <strong>Institut</strong>sleitung <strong>und</strong><br />
der Wissenschaftler des <strong>Institut</strong>s in allen Fragen<br />
der EU-Forschungsförderung.<br />
Siehe Seite 10.<br />
Lena Kuhl<br />
Lena Kuhl ist seit März 2013 im DFG-Projekt<br />
„DDR-Bezirke – Akteure zwischen Macht <strong>und</strong><br />
Ohnmacht. Handlungsspielräume <strong>und</strong> politische<br />
Strategien der staatlichen Mittelinstanz<br />
der DDR am Beispiel der sozialistischen<br />
Urbanisierungspolitik“ in der Historischen<br />
Forschungsstelle des IRS als Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin tätig. Zwischen 2006 <strong>und</strong><br />
2013 studierte sie an der Universität Bielefeld<br />
Geschichte <strong>und</strong> Sozialwissenschaften <strong>und</strong><br />
schloss ihren Master an der Humboldt Universität<br />
zu Berlin im Fach Geschichte mit einer<br />
vergleichenden Arbeit zu den „Neuen Städten“<br />
Wulfen <strong>und</strong> Halle-Neustadt ab. Während<br />
ihres Studiums war sie als Tutorin, freie<br />
Autorin <strong>und</strong> am Lehrstuhl von Prof. Dr. Paul<br />
Nolte sowie der Redaktion für Geschichte <strong>und</strong><br />
Gesellschaft als studentische Hilfskraft tätig.<br />
Dr. Marc Roedenbeck<br />
Dr. Marc Roedenbeck ist ausgebildeter Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />
der Technischen<br />
Universität Braunschweig <strong>und</strong> der Technischen<br />
Universität Berlin (Dipl.-Ing.). Im<br />
Rahmen seiner Diplomarbeit hat er ein<br />
kybernetisches Verständnis von Mitarbeiterzufriedenheit<br />
entwickelt. 2008 promovierte<br />
er als Wirtschaftswissenschaftler an<br />
der Freien Universität Berlin (Dr. rer. pol.).<br />
Bei seiner Forschungstätigkeit untersuchte<br />
er individuelle Pfade im Management aus<br />
kybernetischer Perspektive. Hervorzuheben<br />
ist hierbei sein detaillierter Vergleich unterschiedlicher<br />
Coachingansätze der systemischen<br />
Beratung, NLP <strong>und</strong> Huna. Roedenbeck<br />
wechselte im Anschluss von der Wissenschaft<br />
in die Management-Praxis. Vier Jahre wirkte<br />
er im Bereich Personal einer großen Regionalbank,<br />
unter anderem als HR Business Partner<br />
sowie als HR Consultant (Senior Level) <strong>und</strong><br />
Projektleiter. Im Februar 2013 wechselte er in<br />
das Interne Management am IRS <strong>und</strong> wird ab<br />
August 2013 die Funktion des Kaufmännischen<br />
Geschäftsführers übernehmen.<br />
30 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Netzwerknachrichten<br />
Kleiner als Präsident der<br />
Leibniz-Gemeinschaft<br />
nominiert<br />
Das Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft<br />
hat Prof. Dr. Matthias Kleiner<br />
(57) einstimmig für das Amt des Präsidenten<br />
der Leibniz-Gemeinschaft<br />
nominiert. Die Wahl eines Nachfolgers<br />
von Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer (68)<br />
steht auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung<br />
am 29. November<br />
2013 in Berlin. Der promovierte<br />
<strong>und</strong> habilitierte Diplom-Ingenieur<br />
Kleiner ist Professor für Umformtechnik<br />
an der Technischen Universität<br />
Dortm<strong>und</strong>. Von 1994–1998 war er<br />
Professor an der Brandenburgischen<br />
TU Cottbus. Seit 1999 gehörte Kleiner<br />
verschiedenen Gremien der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />
an, bevor er 2005 zum Vizepräsidenten<br />
<strong>und</strong> 2007 zum Präsidenten der<br />
DFG gewählt <strong>und</strong> 2009 für eine weitere<br />
dreijährige Amtszeit wiedergewählt<br />
wurde. 1990 erhielt Kleiner den<br />
Forschungspreis des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
1997 den Gottfried<br />
Wilhelm Leibniz Preis der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft, 2010 das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz.<br />
::: www.leibniz-gemeinschaft.de<br />
Klimawandel als regionale<br />
Herausforderung weltweit<br />
Weltweit gilt der Klimawandel als<br />
eine der großen Herausforderungen<br />
der Menschheit. Seine Folgen unterscheiden<br />
sich regional jedoch stark.<br />
Die internationale Konferenz „Climate<br />
Change and Regional Response<br />
2013 (CCRR-2013)“ widmete sich Ende<br />
Mai in Dresden diesem Thema. Organisiert<br />
wird sie durch das interdisziplinäre<br />
Projekt REGKLAM (Regionales<br />
Klimaanpassungsprogramm für die<br />
Modellregion Dresden) unter Leitung<br />
des Leibniz-<strong>Institut</strong>s für ökologische<br />
Raumentwicklung (IÖR). In 13 Workshops<br />
spiegelte sich die Bandbreite der<br />
vom Klimawandel betroffenen Handlungsfelder<br />
wider: Regional- <strong>und</strong><br />
Stadtplanung, grüne Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> Gebäude in Kommunen, Wasserhaushalt,<br />
Luftqualität, Land-, Forst<strong>und</strong><br />
gewerbliche Wirtschaft sowie<br />
Naturschutz. Auch Herausforderungen,<br />
die sich bei der Erarbeitung regionaler<br />
Klimaszenarien <strong>und</strong> bei der<br />
Umsetzung geeigneter Maßnahmen<br />
ergeben, wurden thematisiert.<br />
::: www.ccrr-2013.de<br />
Digitales Verzeichnis der<br />
Gründungssammlung des<br />
Deutschen Museums<br />
Neben dem unter anderem mit dem<br />
IRS durchgeführten Digitalisierungsprojekt<br />
DigiPortA treibt das Deutsche<br />
Museum München die elektronische<br />
Erfassung seiner Bestände in einem<br />
weiteren Projekt voran. Das DFG-Projekt<br />
dient der prototypischen Erschließung<br />
<strong>und</strong> Digitalisierung von 500 ausgewählten<br />
der etwa 1.800 Exponate der<br />
Gründungssammlung des Deutschen<br />
Museums, der mathematisch-physikalischen<br />
Sammlung der Bayerischen<br />
Akademie der Wissenschaften (Akademiesammlung).<br />
Die vor über 140<br />
Jahre entstandene, in sich geschlossene<br />
Sammlung gilt als die bedeutendste<br />
wissenschaftliche Instrumentensammlung<br />
des 18. <strong>und</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts in<br />
Deutschland <strong>und</strong> verkörpert sowohl<br />
in ihrer Zusammensetzung als auch<br />
in der Vielfalt der Objektdimensionen<br />
das außerordentlich große Spektrum<br />
wissenschaftlicher Disziplinen <strong>und</strong> Instrumentengattungen<br />
dieser Zeit. Ihre<br />
Dokumentation <strong>und</strong> Erschließung<br />
stellt sowohl der Fachcommunity der<br />
Wissenschafts- <strong>und</strong> Technikgeschichte<br />
als auch der interessierten Öffentlichkeit<br />
eine wichtige Ressource bereit. Die<br />
Datensätze des Portals werden an andere<br />
nationale <strong>und</strong> internationale wissenschaftshistorische<br />
Repositorien <strong>und</strong><br />
Netzwerke durch Bereitstellung von<br />
Standard-Schnittstellen angeb<strong>und</strong>en.<br />
::: www.deutsches-museum.de/<br />
forschung<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
31
+++ PRESSESPIEGEL +++ PRESSESPIEGEL +++ PRESSESPIEGEL +++ PRESSESPIEGEL +++ PRESSESPIEGEL +++<br />
Wir bauen eine neue Stadt<br />
In vielen deutschen Großstädten spitzt<br />
sich der Wohnungsmangel derzeit dramatisch<br />
zu. Einige Landesregierungen<br />
sehen sich schon gezwungen, die<br />
Wohnungsbauförderung neu zu beleben,<br />
die sie jahrelang vernachlässigt<br />
haben. Doch längst tritt vielerorts ein<br />
neuer Bauherrentypus auf: Bürgergruppen,<br />
die gemeinsam ein Haus kaufen,<br />
instand setzen oder bauen. […] Eigentlich<br />
neu aber ist an diesen Gemeinschaften<br />
nichts. Denn sie greifen auf ein<br />
Modell zurück, dass mehr als 100 Jahre<br />
zählt: Bereits um 1900 halfen Bauvereine<br />
<strong>und</strong> -genossenschaften, die große<br />
Wohnungsnot zu lindern.<br />
Christoph Bernhardt in DIE ZEIT,<br />
23. Mai 2013<br />
Konservierte Architektur<br />
Drei Zimmer, Küche, Bad – den Plattenbau-Typen<br />
aus der Wohnungsbauserie<br />
70 (WBS 70) kennt jeder ehemalige<br />
DDR-Bürger. Sie wurde h<strong>und</strong>erttausendfach<br />
in Halle, Gera, Neubrandenburg<br />
oder Leipzig gebaut. Doch wer hat<br />
sie entworfen? Das Leibniz-<strong>Institut</strong> für<br />
<strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong><br />
in Erkner erarbeitet derzeit eine<br />
Datenbank zur DDR-Architektur, die zur<br />
differenzierten Aufarbeitung der Baugeschichte<br />
beitragen soll <strong>und</strong> der Architektur<br />
die Gesichter <strong>und</strong> Namen ihrer<br />
Schöpfer zurückgibt.<br />
Mitteldeutsche Zeitung,<br />
3. Mai 2013<br />
Wachsende Potenziale<br />
Die Entwicklung von Städten <strong>und</strong> ländlichen<br />
Regionen ist Thema einer Forschungsgruppe<br />
am Leibniz-<strong>Institut</strong> für<br />
<strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong><br />
(IRS). Die Arbeit zeigt, dass mit<br />
dem demografi schen Wandel interessante<br />
Entwicklungen verb<strong>und</strong>en sein<br />
können. Gerade für den ländlichen<br />
Raum eröffnen sich Perspektiven: Mit<br />
der Zunahme des Anteils älterer Bewohner<br />
entsteht ein Potenzial für lokale Kultur<br />
<strong>und</strong> soziales Engagement. Beobachtungen<br />
zeigen, dass es kürzlich<br />
Pensionierte sind, die mit ihrem Wissen<br />
<strong>und</strong> der nötigen Zeit dörfl iche Entwicklung<br />
prägen können.<br />
Potsdamer Neueste Nachrichten,<br />
15. Mai 2013<br />
Lehrveranstaltungen<br />
Sommersemester 2013<br />
PD Dr. Christoph BERNHARDT; Dr. Celina KRESS:<br />
Co-Seminar: Urbanisierungsformen der Moderne:<br />
Konzepte <strong>und</strong> Projekte.<br />
Ort/Zeit: Technische Universität Berlin, <strong>Institut</strong><br />
für Kunstwissenschaften <strong>und</strong> Historische Urbanistik,<br />
mittwochs 2 SWS; Beginn: 24.04.2013<br />
PD Dr. Christoph BERNHARDT:<br />
Seminar: Die Geschichte von Großbauprojekten<br />
im Europa des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />
Ort/Zeit: Technische Universität Darmstadt,<br />
<strong>Institut</strong> für Geschichte,<br />
Blockveranstaltung am 03.05.2013 <strong>und</strong><br />
14./15.06.2013, 2 SWS; Beginn: 03.05.2013<br />
Dr. Matthias BERNT:<br />
Seminar: Urban Politics.<br />
Ort/Zeit: Humboldt-Universität zu Berlin,<br />
<strong>Institut</strong> für Sozialwissenschaften, Bereich Stadt<strong>und</strong><br />
Regional soziologie,<br />
montags 16:00-18:00 Uhr,<br />
2 SWS; Beginn: 22.04.2013<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim BÜRKNER:<br />
Seminar: Soziale Konstruktion von Grenzen.<br />
Ort/Zeit: Universität Potsdam,<br />
<strong>Institut</strong> für Geographie/Soziologie,<br />
donnerstags, 2 SWS; Beginn: 18.04.2013<br />
Dr. Andreas BUTTER:<br />
Vorlesung: Visual Culture and the Urban Landscape.<br />
Ort/Zeit: IES Chicago/Berlin in Zusammenarbeit mit<br />
der HU Berlin,<br />
dienstags <strong>und</strong> donnerstags 14:30-16:00 Uhr<br />
4 SWS; Beginn: 13.02.2013<br />
PD Dr. Gabriela B. CHRISTMANN:<br />
Seminar: Stadtteilentwicklung –<br />
Segregation <strong>und</strong> Integration.<br />
Ort/Zeit: Technische Universität Berlin,<br />
<strong>Institut</strong> für Soziologie,<br />
montags, 10:00-12:00 Uhr,<br />
2 SWS; Beginn: 08.04.2013<br />
Prof. Dr. Oliver IBERT:<br />
Vorlesung: Gr<strong>und</strong>lagen der räumlichen Planung.<br />
Ort/Zeit: Freie Universität Berlin, <strong>Institut</strong> für<br />
Geographische Wissenschaften,<br />
Fachbereich Geowissenschaften,<br />
mittwochs, 16:00-18:00 Uhr,<br />
2 SWS; Beginn: 17.04.2013<br />
Prof. Dr. Kristine KERN:<br />
Masterseminar: Climate Governance.<br />
Ort/Zeit: Universität Potsdam,<br />
Fakultät Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften,<br />
donnerstags, 2 SWS; Beginn: 11.04.2013<br />
Prof. Dr. Heiderose KILPER, Anika NOACK:<br />
Vorlesung: BSc Stadt- <strong>und</strong> Regionalplanung:<br />
Stadtsoziologie.<br />
Ort/Zeit: Brandenburgische Technische Universität<br />
Cottbus, Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen<br />
<strong>und</strong> Stadtplanung,<br />
mittwochs, 11:30-13:00 Uhr<br />
2 SWS; Beginn: 10.04.2013<br />
Monique LEHNERTZ, Dr. Matthias NAUMANN:<br />
Seminar: Metropolregionen: Städtische Dynamiken im<br />
21. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />
Ort/Zeit: Brandenburgische Technische Universität<br />
Cottbus, Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen<br />
<strong>und</strong> Stadtplanung,<br />
donnerstags, 13:15-16:45 Uhr<br />
4 SWS; Beginn: 11.04.2013<br />
Dr. Matthias NAUMANN:<br />
Seminar: Theorie <strong>und</strong> Praxis anthropogeographischer<br />
Methodik.<br />
Ort/Zeit: Freie Universität Berlin,<br />
<strong>Institut</strong> für Geographische Wissenschaften,<br />
freitags, 10:00-12:00 Uhr<br />
2 SWS; Beginn: 18.10.2013<br />
Dr. Suntje SCHMIDT:<br />
Seminare im Gelände:<br />
Neue Wirtschaftsräume in der Stadt.<br />
Ort/Zeit: Freie Universität Berlin,<br />
Geographische Wissenschaften,<br />
Blockveranstaltung 20.-21.03.2013.<br />
2 SWS; Beginn: 20.03.2013<br />
32 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013 32
Monographien <strong>und</strong><br />
Sammelwerke (Auswahl)<br />
BALGAR, Karsten; MAHLKOW, Nicole (Hrsg.): Lokalkulturelle<br />
Konstruktionen von Vulnerabilität <strong>und</strong><br />
Resilienz im Kontext des Klimawandels. Erkner:<br />
Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong>,<br />
Working Paper 47, 2013, 35 Seiten<br />
www.irs-net.de/download/wp_lokalkulturellekonstruktionen.pdf<br />
BERNT, Matthias; COLINI, Laura (Hrsg.): Exclusion, Marginalization<br />
and Peripheralization. Conceptual Concerns<br />
in the Study of Urban Inequalities. Erkner:<br />
Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong>,<br />
Working Paper 49, 2013, 30 Seiten<br />
www.irs-net.de/download/wp_exclusion-marginalization-peripheralization.pdf<br />
BERNT, Matthias; LIEBMANN, Heike (Hrsg.): Peripherisierung,<br />
Stigmatisierung, Abhängigkeit? Deutsche<br />
Mittelstädte <strong>und</strong> ihr Umgang mit Peripherisierungsprozessen.<br />
Wiesbaden: Springer VS, 2013, 235<br />
Seiten. ISBN 978-3-531-18596-5<br />
FISCHER-TAHIR, Andrea; NAUMANN, Matthias (Hrsg.):<br />
Peripherization. The Making of Spatial Dependencies<br />
and Social Injustice. Wiesbaden: VS, Verlag<br />
für Sozialwissenschaften, 2013, 320 Seiten.<br />
ISBN 978-3-531-18332-9<br />
KILPER, Heiderose; LEIBENATH, Markus; HEILAND,<br />
Stefan; TZSCHASCHEL, Sabine (Hrsg.): Wie werden<br />
Landschaften gemacht? Sozialwissenschaftliche<br />
Perspektiven auf die Konstituierung von Kulturlandschaften.<br />
Bielefeld: Transcript, 2013,<br />
276 Seiten (Kultur- <strong>und</strong> Medientheorie).<br />
ISBN 978-3-8376-1994-2<br />
KÜHN, Manfred; SOMMER, Hanna (Hrsg.): Periphere<br />
Zentren – Städte in peripherisierten Regionen.<br />
Theoretische Zugänge, Handlungskonzepte <strong>und</strong><br />
eigener Forschungsansatz. Erkner: Leibniz-<strong>Institut</strong><br />
für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong>,<br />
Working Paper 48, 2013, 34 Seiten<br />
www.irs-net.de/download/wp_periphere-zentren.pdf<br />
THURMANN, Torsten: Die Internationale Bauausstellung<br />
(IBA) Fürst-Pückler-Land. Konfl iktumgang <strong>und</strong><br />
Lernpotenziale in regionalen Netzwerken. Detmold:<br />
Dorothea Rohn, 2013, 236 Seiten.<br />
ISBN 978-3-939486-74-9<br />
Aufsätze, Beiträge in<br />
Sammelwerken <strong>und</strong> Special-<br />
Interest-Medien (Auswahl)<br />
ENGLER, Harald; HASENÖHRL, Ute; BUTTER, Andreas:<br />
Themenschwerpunkt: Bau- <strong>und</strong> Planungsgeschichte.<br />
In: Deutschland-Archiv 2012, H. 4, S. 635-726, 2012<br />
ENGLER, Harald; HASENÖHRL, Ute; BUTTER, Andreas:<br />
Themenschwerpunkt: Bau- <strong>und</strong> Planungsgeschichte.<br />
In: Deutschland-Archiv 2012, H. 11/12, online:<br />
www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/147715/bau-<strong>und</strong>-planungsgeschichte<br />
ENGLER, Harald; HASENÖHRL, Ute; BUTTER, Andreas:<br />
Architektur als Medium der Vergesellschaftung. Der<br />
Beitrag der Bau- <strong>und</strong> Planungsgeschichte zu einer<br />
Gesellschaftsgeschichte der DDR. In: Deutschland-<br />
Archiv 2012, H. 4, S. 635-640<br />
BUTTER, Andreas: Vorfertigung im Holzbau. Technologie,<br />
Ästhetik <strong>und</strong> Sozialgeschichte. (Beilage der<br />
Deutschen Bauzeitung: Spektrum des Holzbaus,<br />
Sonderheft 2013). In: db-Metamorphose Bauen im<br />
Bestand 2013, Sonderheft, S. 8-11<br />
COLINI, Laura; CZISCHKE, Darinka; TOSICS, Iván:<br />
Against divided cities in Europe. In: European<br />
Union; URBACT (Eds.): URBACT Tribune 2012,<br />
Saint-Denis: URBACT, 2013, S.17-23<br />
IBERT, Oliver: Räumliche Nähe in der Wissensarbeit im<br />
Zeitalter hoher Mobilität <strong>und</strong> virtueller Kommunikation.<br />
In: Mutations 2013, H. 5, S. 9-14<br />
KILPER, Heiderose; GAILING, Ludger: Die politische<br />
Konstruktion von Kulturlandschaften als kollektive<br />
Handlungsräume. Die Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft<br />
als Beispiel. In: Leibenath, Markus; Heiland,<br />
Stefan; Kilper, Heiderose; Tzschaschel, Sabine<br />
(Hrsg.): Wie werden Landschaften gemacht? Sozialwissenschaftliche<br />
Perspektiven auf die Konstituierung<br />
von Kulturlandschaften. Bielefeld: Transcript,<br />
2013, S. 169-204<br />
KÜHN, Manfred: Rezension: Jahrbuch StadtRegion<br />
2011/2012, Schwerpunkt: Stadt <strong>und</strong> Religion.<br />
In: Raumplanung 167 (2013), H. 2, S. 63-64<br />
LANGE, Bastian; BÜRKNER, Hans-Joachim: Value Creation<br />
in Scene-based Music Production: The Case<br />
of Electronic Club Music in Germany. In: Economic<br />
Geography 89 (2013) H. 2, S. 149-169<br />
NOACK, Anika; SCHMIDT, Tobias: Netzwerk <strong>und</strong> Narration.<br />
Erfahrungen mit der computergestützten<br />
Erhebung qualitativer Egonetzwerke. In: Schönhuth,<br />
Michael; Gamper, Markus; Kronenwett,<br />
Michael; Stark, Martin (Hrsg.): Visuelle Netzwerkforschung.<br />
Qualitative, quantitative <strong>und</strong> partizipative<br />
Zugänge. Bielefeld: Transcript, 2013, S. 81-97<br />
SPRACKLEN, Karl; RICHTER, Anna; SPRACKLEN, Beverley:<br />
The eventization of leisure and the strange<br />
death of alternative Leeds. In: City 17 (2013),<br />
H. 2, S. 164-178<br />
Working Paper<br />
Bernt, Matthias; Colini, Laura: Exclusion, Marginalization<br />
and Peripheralization – Conceptual concerns<br />
in the studies of urban inequalities. Working Paper<br />
49. Erkner: Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong> 2013, ISSN 1866-9263, 30<br />
Seiten<br />
Kühn, Manfred; Sommer, Hanna: Periphere Zentren –<br />
Städte in periphe risierten Regionen. Theoretische<br />
Zugänge, Handlungskonzepte <strong>und</strong> eigener Forschungsansatz.<br />
Working Paper 48. Erkner: Leibniz-<br />
<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong><br />
2013, ISSN 1866-9263, 34 Seiten<br />
Vorträge (Auswahl)<br />
BECKER, Sören: Energy Democracy – Some Thoughts<br />
on Alternative Forms of Energy Organisation in<br />
Europe. Vortrag auf dem Workshop Energy Policy<br />
and Resource Extractivism: Resistances and Alternatives<br />
der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Büro Tunis.<br />
26.03.2013 Tunis<br />
BUTTER, Andreas: Soziales Wohnen in guter Qualität?<br />
Deutsche Nachkriegsarchitektur in der Tradition<br />
der Bauhaus-Moderne. Vortrag auf dem Workshop<br />
„Eine neue Baukunst. Ziele <strong>und</strong> Wirkung der<br />
Bauhaus-Architektur“ der Landeszentrale für Politische<br />
Bildung Baden-Württemberg. 03.03.2013<br />
Bad Urach<br />
CHRISTMANN, Gabriela B.: Zur diskursiven Konstruktion<br />
von Raum. Theoretische <strong>und</strong> methodische Anregungen<br />
der WDA für die sozialwissenschaftliche<br />
Raumforschung. Vortrag auf der Frühjahrstagung<br />
„Die Diskursive Konstruktion von Wirklichkeit“ der<br />
Sektion Wissenssoziologie der Deutschen Gesellschaft<br />
für Soziologie <strong>und</strong> der Universität Augsburg.<br />
22.03.2013 Augsburg<br />
GAILING, Ludger: Gemeinschaftsgutaspekte <strong>und</strong> räumliche<br />
Dimensionen der Energiewende - Zwischen<br />
Materialität <strong>und</strong> Macht. Vortrag auf dem Workshop<br />
Energie- <strong>und</strong> Klimaforschung von IRS <strong>und</strong> HCU veranstaltet<br />
vom Fachgebiet Stadtplanung <strong>und</strong> <strong>Regionalentwicklung</strong><br />
der HafenCity Universität Hamburg.<br />
13.03.2013 Hamburg<br />
IBERT, Oliver: Collaborating Strangers: A dynamic, ideacentered,<br />
knowledge network analysis. Vortrag<br />
im Rahmen des AAG 2013 Annual Meeting of<br />
the Association of American Geographers (AAG).<br />
10.04.2013 Los Angeles<br />
IBERT, Oliver: Resilience – from a socio-spatial perspective.<br />
Vortrag auf dem Kongress „Resilience and<br />
Critical Practice“ of the Association of American<br />
Geographers (AAG). 13.04.2013 Los Angeles<br />
IBERT, Oliver: Den Tiger reiten: Was Städte <strong>und</strong> Regionen<br />
bei der Instrumentalisierung von Großprojekten<br />
berücksichtigen sollten. Vortrag auf der gemeinsamen<br />
Sitzung „Events <strong>und</strong> <strong>Regionalentwicklung</strong>“<br />
der ARL Landesarbeitgemeinschaften Sachsen/<br />
Sachsen-Anhalt/Thüringen <strong>und</strong> Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern.<br />
25.04.2013<br />
Dessau<br />
KILPER, Heiderose: Theoretische Zugänge zum Begriff<br />
Resilienz. Impulsreferat im Rahmen des Workshops<br />
„Resiliente Regionen? Ein neues Konzept zur<br />
Steuerung räumlicher Entwicklung in Diskussion“<br />
des <strong>Institut</strong>s für Geographie der Leopold-Franzens<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
33
Universität Innsbruck gemeinsamt mit dem alpS<br />
Center für Climate Change Adaptation Technologies<br />
<strong>und</strong> der Standortagentur Tirol. 19.04.2013<br />
Innsbruck<br />
KRAUSE, Katharina: HASENÖHRL, Ute: Berlin‘s Contested<br />
Nightscapes – <strong>Institut</strong>ionalizing Urban Lighting<br />
Practices in Past and Present. Vortrag im Rahmen<br />
des AAG 2013 Annual Meeting der Association of<br />
American Geographers. 12.04.2013 Los Angeles<br />
KÜHN, Manfred: Peripheralization – Theoretical<br />
Concepts explaining Spatial Disparities. Vortrag<br />
im Rahmen des AAG 2013 Annual Meeting der<br />
Association of American Geographers. 11.04.2013<br />
Los Angeles<br />
MOSS, Timothy; HÜESKER, Frank: (Multi-)Scalar<br />
Strategies and Practices of Stakeholders in European<br />
Environmental Policy – Implementing the<br />
Water Framework Directive (WFD). Vortrag auf<br />
der Tagung Scale in Environmental Governance:<br />
Power Reconfi guration, Democratic Legitimacy and<br />
<strong>Institut</strong>ional (Mis-)fi t veranstaltet vom IRS <strong>und</strong> der<br />
Leuphana-Universität Lüneburg. 07.03.2013 Berlin<br />
MOSS, Timothy: NÖLTING, Benjamin: <strong>Institut</strong>ional<br />
Change and Sustainable Land Management. Vortrag<br />
auf der Statuskonferenz „Nachhaltiges Landmanagement“<br />
des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung<br />
<strong>und</strong> Forschung. 19.04.2013 Berlin<br />
NAUMANN, Matthias: Infrastruktur: von der Privatisierung<br />
zur Rekommunalisierung. Aktuelle Bef<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> Debatten. Vortrag auf dem Workshop des<br />
Arbeitskreises „Kritische Regionalwissenschaft“ des<br />
<strong>Institut</strong>s für Regionalforschung an der Universität<br />
Göttingen. 01.03.2013 Göttingen<br />
NAUMANN, Matthias: MOSS, Timothy: Energie, Gemeinschaftsgüter<br />
<strong>und</strong> Raum. Skizze eines Forschungsansatzes.<br />
Vortrag auf der Tagung Sozial-ökologische<br />
Transformation <strong>und</strong> [neue] Geographien des<br />
Energiesystems des Arbeitskreises Geographische<br />
Energieforschung. 19.04.2013 Berlin<br />
NOACK, Anika: Initiating Socio-spatial Innovations<br />
bottom-up. Innovation Processes in Socially Disadvantaged<br />
Urban Quarters of Berlin Moabit. Vortrag<br />
auf dem Seminar „Planning & Development“ im<br />
Rahmen eines Gastwissenschaftleraufenthaltes an<br />
der Katholischen Universität Leuven. 20.03.2013<br />
Leuven<br />
NOACK, Anika: Social Innovations, Spatial Development<br />
and Communications: Spatial Pioneers in Berlin<br />
Moabit and their Ideas in Group Communications.<br />
Vortrag auf der 7th International Conference on<br />
Sociology des Athens <strong>Institut</strong>e for Education and<br />
Research. 07.05.2013 Athen<br />
Beratungsleistungen in<br />
Politik, Verwaltung <strong>und</strong><br />
Wirtschaft (Auswahl)<br />
BÜRKNER, Hans-Joachim: Statement zum Thema<br />
„Clubkultur“ im Rahmen der Veranstaltung „Grüner<br />
Kulturempfang 2013 – Infrastrukturen des Glücks“<br />
der B<strong>und</strong>estagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen am<br />
30.01.2013 in Berlin.<br />
CHRISTMANN, Gabriela B.: Statement „Towards the collaboration<br />
of social sciences and natural sciences“<br />
im Rahmen des Meetings PROGRESS retreat veranstaltet<br />
vom PROGRESS Cluster vom 18.-19.02.2013<br />
in Paewesin.<br />
CHRISTMANN, Gabriela B.: Statement „Spatial pioneers<br />
in the periphery. Sustainable economy in rural<br />
regions“ im Rahmen der iq consult Tagung vom<br />
17.-18.04.2013 in Kutno.<br />
COLINI, Laura; RAMSDEN Peter: Teilnahme am Fachgespräch<br />
zum Thema „Area based approach: the case<br />
of Berlin“ im Rahmen der EU Programms ‘Erasmus<br />
for local and regional elected representatives’ vom<br />
04.-06.03.2013 in Berlin. Das Gespräch wurde<br />
gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
Berlin vorbereitet. weitere Teilnehmer:<br />
Asger Monk EU commission DG regio<br />
IBERT, Oliver: Teilnahme <strong>und</strong> schriftliches Statement<br />
„Anhebung des Mindestlohns bei öffentlicher<br />
Auftragsvergabe in Brandenburg“ auf der konstituierenden<br />
Sitzung der Mindestlohnkommission des<br />
Landes Brandenburg veranstaltet vom Ministerium<br />
für Arbeit, Soziales, Frauen <strong>und</strong> Familie des Landes<br />
Brandenburg (Vorsitz) <strong>und</strong> dem Ministerium für<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Europaangelegenheiten des Landes<br />
Brandenburg am 19.02.2013 in Potsdam. Oliver<br />
Ibert ist stellvertretendes Kommissionsmitglied für<br />
die Wissenschaft, nominiert vom Landesministerium<br />
für Arbeit, Soziales, Frauen <strong>und</strong> Familie.<br />
KILPER, Heiderose: Teilnahme an der Ad-hoc AG des Beirats<br />
für Raumentwicklung zum Thema „Neue Leitbilder<br />
der Raumentwicklung“ am 13.02.2013 in Berlin.<br />
KILPER, Heiderose: Teilnahme am zweiten Demographie-Gipfel<br />
der B<strong>und</strong>esregierung am 14.05.2013<br />
in Berlin. B<strong>und</strong>esministerium des Innern<br />
MAHNKEN, Gerhard: Statement zum Thema „Zielstellung<br />
der Markenentwicklung Gerhart-Hauptmann-<br />
Stadt Erkner“ auf der Sitzung des Kulturausschusses<br />
der Stadt Erkner am 08.04.2013 in Erkner.<br />
MAHNKEN, Gerhard: Beratungsgespräch mit dem Landrat<br />
des Landkreises Oder-Spree im Rahmen der<br />
Kooperation bei den Brandenburger Regionalgesprächen<br />
am 13.02.2013 in Beeskow.<br />
MAHNKEN, Gerhard: Beratungsgespräch mit dem Bürgermeister<br />
der Gerhart-Hauptmann-Stadt Erkner<br />
zum Thema „Strategische Positionierung der Stadt<br />
Erkner“ an 20.02.2013 in Erkner.<br />
NAUMANN, Matthias: Teilnahme am b<strong>und</strong>esweiten<br />
Gesprächskreis „Stadtpolitik“ der Rosa-Luxemburg-<br />
Stiftung am 13.04.2013 in Leipzig.<br />
NELLE, Anja B.: Interview zum Thema „Erfahrungen aus<br />
dem Stadtumbau Ost“ im Rahmen des Beratungsgespräches<br />
„Erfahrungen aus dem Stadtumbau<br />
Ost <strong>und</strong> ihre Relevanz für Korea“ veranstaltet vom<br />
Centre for Unifi ed Korea Infrastructure Construction,<br />
Seoul National University am 10.01.2013 in Erkner.<br />
SCHMIDT, Tobias: Vortrag „Die Wilhelmsburger Zivilgesellschaft<br />
als ‚soziale Deichwacht‘: vom Schutzwall<br />
gegen Bedrohung zum Korrektiv sozio- räumlicher<br />
Planung? “ auf der Tagung Pegelstand Elbinsel,<br />
„Wilhelmsburgs Zivilgesellschaft zwischen Kooperation<br />
<strong>und</strong> Konfrontation“ veranstaltet vom Verein<br />
Zukunft Elbinsel e. V. am 14.03.2013 in Hamburg.<br />
SCHMIDT, Tobias: Fachgespräch „Resilient and Democratic<br />
Futures: The Power of Design“ im Rahmen<br />
der Veranstaltung Design and Politics der ANCB The<br />
Metropolitan Laboratory am 19.01.2013 in Berlin.<br />
SCHMIDT, Tobias: Statement im Rahmen eines Online-<br />
Beitrages zur Projekt-Website (Titel: „Research and<br />
Residents“) anlässlich des Gastaufenthaltes an der<br />
„Universität der Nachbarschaften“ der HafenCity<br />
Universität Hamburg/Lehrstuhl Urban Design am<br />
14.03.2013 in Hamburg.<br />
SCHMIDT, Tobias: Teilnahme am Fachgespräch 7 Tage<br />
Architektur zum Thema „Innenstadtwohnen für alle?<br />
Aktuelle Eindrücke aus Moabit <strong>und</strong> anderswo“ veranstaltet<br />
vom Orangelab am 23.04.2013 in Berlin.<br />
34 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013
Am 4. Juni 2013 fand die zentrale Pressekonferenz der Langen Nacht der Wissenschaften statt. In der Ausstellung „Entwerfen im System“ über<br />
den Architekten Wilfried Stallknecht, die das IRS in der Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin-Mitte zur Langen Nacht zeigte,<br />
versammelten sich Journalisten <strong>und</strong> Vertreter der teilnehmenden Einrichtungen. Impressionen in Wort <strong>und</strong> Bild über die Lange Nacht wird die<br />
kommende Ausgabe von IRS aktuell enthalten.<br />
IMPRESSUM<br />
IRS aktuell No. 75 Juni 2013<br />
ISSN 0944 - 7377<br />
Herausgeber:<br />
Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong> (IRS)<br />
Flakenstraße 28-31<br />
15537 Erkner<br />
Telefon: + 49 (0) 0 33 62 / 7 93-0<br />
Fax: + 49 (0) 0 33 62 / 7 93-111<br />
E-Mail: zwilling@irs-net.de<br />
::: www.irs-net.de<br />
Das IRS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft<br />
Leitung: Prof. Dr. Heiderose Kilper<br />
Redaktion: Torsten Thurmann (v.i.S.d.P.),<br />
Jan Zwilling,<br />
Petra Koch<br />
Layout: Henrika Prochnow<br />
Druck: Druckhaus Köthen<br />
Bestellung von Publikationen:<br />
Telefon: + 49 (0) 33 62 / 7 93-118<br />
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten<br />
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />
wird auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher<br />
<strong>und</strong> männlicher Sprachformen verzichtet.<br />
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für<br />
beiderlei Geschlecht.<br />
Die Beiträge in diesem Heft entstanden in Zusammenarbeit von Jan Zwilling <strong>und</strong> den Wissenschaftlern des IRS.<br />
Fotos:<br />
Titelbild: FarukUlay/istockphoto.com;<br />
S.5: Miraculix3/wikimedia commons;<br />
S. 7: ekash/istockphoto.com; S. 11: veer.com/<br />
Elnur Amikishiyev; S. 12 re. o.: Mahlum/wikimedia<br />
commons; re. u.: russavia/wikimedia<br />
commons; Mitte: Tumi-1983/wikimedia commons;<br />
S. 15 u.: Neitram/wikimedia commons;<br />
S.22 o.: iq consult 2012; S. 25: Ralf Roletschek/wikimedia<br />
commons; S. 32 li. u. re.:<br />
pixelio.de/Hans-Peter Häge; Mitte: pixelio.<br />
de/Viktor Mildenberger;<br />
Portraits Frank Bentert: S. 6 o.; S. 8; S. 11;<br />
Portraits Thomas Ecke: S. 6 u., S. 14; S. 15;<br />
S. 16; S. 19; ; Portraits Markus Mey: S. 3 u. 4;<br />
Portraits Nadine Schätzel-Baillon: S. 30 u. ;<br />
weitere Fotos: IRS<br />
IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />
35
VERANSTALTUNGSHINWEIS<br />
International Conference<br />
Social Innovations and Conflicts in Urban Development and Planning<br />
7. <strong>und</strong> 8. November 2013<br />
Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong> (IRS)<br />
Flakenstraße 28-31, 15537 Erkner (nahe Berlin), Deutschland<br />
Das Thema Innovation ist ubiquitär <strong>und</strong> weder aus gesellschaftlichen Diskursen noch aus fachwissen schaftlichen<br />
Diskussionen wegzudenken. Mit dem Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft ist die Generierung<br />
von neuem Wissen <strong>und</strong> Innovationen zu einer zentralen Ressource geworden. Es wird erwartet, dass ständig<br />
neuartige Produkte, Dienstleistungen <strong>und</strong> Verfahrensweisen entwickelt <strong>und</strong> an geboten werden.<br />
Innovationsdruck besteht dabei nicht nur im Bereich technischer Entwicklungen <strong>und</strong> der Wirtschaft. Auch Städte<br />
<strong>und</strong> Regionen sind aufgefordert, sich neu zu erfinden <strong>und</strong> für unterschiedlichste Problemlagen möglichst<br />
kreative <strong>und</strong> innovative Lösungsansätze zu generieren. Dabei wird deutlich, dass in Städten keineswegs nur<br />
(städte-)bauliche, technische oder wirtschaftliche Innovationen gefragt sind, sondern auch soziale. Auf der internationalen<br />
Tagung „Struggling with Innovations?“ soll es erstmals darum gehen, die Konzepte von sozialen<br />
Innovationen, Konflikten <strong>und</strong> Stadtentwicklung aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive auf Basis empirischer<br />
Ergebnisse <strong>und</strong> theoretischer Ansätze systematisch aufeinander zu beziehen <strong>und</strong> nicht – wie es bislang<br />
der Fall war – isoliert oder allenfalls in sporadischer Bezugnahme aufeinander zu untersuchen.<br />
::: social-innovations.irs-net.de<br />
Organisatoren:<br />
PD. Dr. Gabriela B. Christmann<br />
Dr. Kerstin Falk, Dipl.-Soz. Anika Noack<br />
Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Strukturplanung</strong> (IRS)<br />
Tel. 0 33 62/7 93-299<br />
christmann@irs-net.de<br />
www.irs-net.de<br />
Co-Organisator:<br />
Jan-Hendrik Passoth, Technische Universität Berlin,<br />
<strong>Institut</strong> für Soziologie<br />
Graduiertenkolleg „Innovationsgesellschaft Heute“<br />
Fraunhoferstraße 33-36, 10587 Berlin<br />
Tel. 030/31427305,<br />
passoth@soz.tu-berlin.de<br />
www.tu-berlin.de