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No 75 | Juni 2013<br />

AKTUELL<br />

Magazin für sozialwissenschaftliche Raumforschung<br />

Internationales IRS<br />

International forschen – Selbstverständnis <strong>und</strong> Strategie<br />

Global vernetzt – Kongresse, Projekte <strong>und</strong> Gastaufenthalte<br />

Fellowship Programme – IRS als attraktiver Forschungsstandort<br />

International Lectures – Start der Vortragsreihe


In dieser Ausgabe<br />

INTERNATIONALES IRS<br />

Selbstverständnis <strong>und</strong> Strategie 4<br />

THE MISFITS –<br />

Über die Rolle von Skalen in der Umweltpolitik 5<br />

IT’S ALL COMING TOGETHER IN LA 7<br />

INTERNATIONALE GASTWISSENSCHAFTLER AM IRS 10<br />

Neue „Referentin Internationales“ 10<br />

START DER „IRS INTERNATIONAL LECTURES ON<br />

SOCIETY AND SPACE” mit Lars Coenen 11<br />

„WIR BRAUCHEN ANKNÜPFUNGSPUNKTE<br />

GENAUSO WIE DIFFERENZEN“ 12<br />

MEIN WISSENSCHAFTLICHER GAST AUFENTHALT AN DER<br />

KATHOLISCHEN UNIVERSITÄT LEUVEN 14<br />

DR. UTE HASENÖHRL ERHÄLT DURHAM<br />

INTERNATIONAL SENIOR RESEARCH FELLOWSHIP 15<br />

Das IRS auf Twitter 15<br />

KULTURRÄUMLICHER WANDEL DURCH HOCHSCHUL KOOPERATIONEN 16<br />

WIE EROBERN INGENIEURBERATER DIE GLOBALEN MÄRKTE? 16<br />

KNOW-MAN:<br />

Knowledge Management in Technology Parks 17<br />

Nachrichten aus dem <strong>Institut</strong> 20<br />

Personalien 30<br />

Netzwerknachrichten 31<br />

Pressespiegel 32<br />

Impressum 35<br />

Veranstaltungshinweis 36<br />

2 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Editorial<br />

Liebe Leser,<br />

an die Forschung der Leibniz-<strong>Institut</strong>e in Deutschland werden zwei wesentliche<br />

Anforderungen gestellt. Zum einen betrifft dies die wissenschaftliche<br />

Exzellenz <strong>und</strong> zum anderen die gesellschaftliche Relevanz. Dies bedeutet für<br />

das Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong>, dass wir<br />

das Leitmotiv „theoria cum praxi“ beim Wort nehmen <strong>und</strong> zusätzlich zur<br />

exzellenten Gr<strong>und</strong>lagenforschung zur Entwicklung von Städten <strong>und</strong> Regionen<br />

den Transfer dieses Wissens in die Politik, die Gesellschaft <strong>und</strong> die planerische<br />

Praxis vorantreiben. Die thematische Agenda des IRS ist dafür prädestiniert.<br />

Unter dem Dach der sozialwissenschaftlichen Raumforschung widmen wir<br />

uns Sachverhalten von höchster gesellschaftlicher Bedeutung von der lokalen<br />

bis zur globalen Ebene: ökonomische Transformationen, <strong>Institut</strong>ionenwandel,<br />

Stadt- <strong>und</strong> Quartiersentwicklung, Schrumpfung <strong>und</strong> Peripherisierung sowie<br />

Architektur- <strong>und</strong> Zeitgeschichte.<br />

Am 8. Juni 2013 haben wir ausgewählte Forschungsprojekte erstmalig auf der<br />

Langen Nacht der Wissenschaften in Berlin einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Gemeinsam mit zwei weiteren Leibniz-Einrichtungen sorgten unsere<br />

Themen für großen Andrang in der Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft<br />

in der Chausseestraße. Einige Tage zuvor spielte eines der Exponate des IRS,<br />

eine Ausstellung über Leben <strong>und</strong> Werk des Architekten Wilfried Stallknecht,<br />

eine der Hauptrollen in der zentralen Pressekonferenz zur Langen Nacht. Darüber<br />

hinaus konnten die Besucher Führungen durch das denkmalgeschützte<br />

Gebäude absolvieren, sich über Innovationstransfer <strong>und</strong> die Wahrnehmung<br />

von Klimarisiken informieren, am Beispiel von Moabit ihre subjektive Sicht<br />

auf die Stadt reflektieren oder die Ausstellung des Forschungsverb<strong>und</strong>es „Verlust<br />

der Nacht“ studieren. Ich bin stolz auf die Themenvielfalt der dargestellten<br />

IRS-Forschung <strong>und</strong> auf das Interesse <strong>und</strong> die Begeisterung der Besucher.<br />

Das vorliegende Heft widmet sich dem Thema „Internationales IRS“ <strong>und</strong><br />

berichtet über Projekte, Personen <strong>und</strong> Tagungen sowie die Internationalisierungsstrategie<br />

des <strong>Institut</strong>s. Bei der Lektüre wünsche ich Ihnen viel Spaß.<br />

Prof. Dr. Heiderose Kilper,<br />

Direktorin<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

3


Internationales IRS<br />

Selbstverständnis <strong>und</strong> Strategie<br />

Das Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong> erforscht gesellschaftlich-räumliche Zusammenhänge<br />

<strong>und</strong> Entwicklungen auf unterschiedlichen Ebenen: von regionalen Akteurskonstellationen etwa in der Energiewende bis<br />

hin zu internationalen <strong>und</strong> globalen Fragestellungen wie dem Klimawandel. Eine internationale Perspektive ist dabei<br />

für viele Fragestellungen selbstverständlich.<br />

Auch der Forschungsalltag geht<br />

mittlerweile deutlich über den regionalen<br />

<strong>und</strong> nationalen Rahmen<br />

hinaus: Zu gemeinsamen Berufungen<br />

mit Berliner <strong>und</strong> Brandenburger<br />

Universitäten <strong>und</strong> Netzwerken<br />

von Raumforschungseinrichtungen<br />

in Deutschland kommen gelebte<br />

Kooperationen mit internationalen<br />

Wissenschaftlern, das Agieren in der<br />

globalen Scientific Community auf<br />

in europäischen Forschungsförderprogrammen<br />

unterstützen <strong>und</strong> die<br />

Beziehungen zu Kooperationspartnern<br />

<strong>und</strong> Förderorganisationen im<br />

Ausland pflegen <strong>und</strong> ausbauen.<br />

„Uns geht es bei der Internationalisierungsstrategie<br />

in erster Linie um eine langfristige Prioritätensetzung.“<br />

KONTAKT<br />

Tagungen <strong>und</strong> eine wachsende Zahl<br />

von ausländischen Gastwissenschaftlern<br />

im <strong>Institut</strong> in Erkner.<br />

Aufbauend auf dieses Selbstverständnis<br />

einer international vernetzten<br />

Forschung zu global relevanten Fragestellungen<br />

hat das IRS mit dem<br />

Forschungsprogramm 2012-2014 die<br />

Steigerung der internationalen Sichtbarkeit<br />

als strategischen Schwerpunkt<br />

gesetzt <strong>und</strong> eine Reihe von Zielen <strong>und</strong><br />

Maßnahmen definiert. „Uns geht es<br />

bei der Internationalisierungsstrategie<br />

in erster Linie um eine langfristige<br />

Prioritätensetzung angesichts unserer<br />

beschränkten zeitlichen <strong>und</strong> finanziellen<br />

Ressourcen“, erklärt die IRS-<br />

Direktorin Prof. Dr. Heiderose Kilper.<br />

„Wir haben genau analysiert, in<br />

welchen Räumen, welchen Fachgesellschaften<br />

<strong>und</strong> auf welchen Konferenzen<br />

wir präsent sein wollen. Darüber<br />

hinaus haben wir Konzepte entwickelt,<br />

wie die IRS-Forschungen im<br />

Ausland stärker öffentlich wahrgenommen<br />

werden können.“<br />

Neue strategische Kooperationen werden<br />

derzeit in Nordamerika, Großbritannien,<br />

Skandinavien <strong>und</strong> Polen<br />

aufgebaut. In diesen Räumen gibt es<br />

bedeutende wissenschaftliche Einrichtungen<br />

mit inhaltlicher Komplementarität<br />

zu IRS-Themen <strong>und</strong><br />

bereits bestehende intensive Kontakte<br />

zu Wissenschaftlern. Das IRS<br />

strebt an, mit diesen Partnern Gastwissenschaftler<br />

auszutauschen, gemeinsame<br />

Projekte zu akquirieren<br />

<strong>und</strong> Konferenzen durchzuführen sowie<br />

an Graduiertenschulen mitzuwirken.<br />

Dies impliziert, dass sich die<br />

IRS-Wissenschaftler verstärkt in Forschernetzwerke<br />

wie die Association of<br />

Ameri can Geographers (AAG) (siehe<br />

Seite 5) oder die Royal Geographic<br />

Society einbringen. Die Früchte dieser<br />

Arbeit werden bereits geerntet: Die<br />

Ausrichtung der Konferenzen „Constructing<br />

Resilience“ (siehe Heft 74)<br />

<strong>und</strong> „Scale in Environmental Governance“<br />

(siehe Seite 5) mit hochrangigen<br />

internationalen Forschern waren<br />

ein großer Erfolg, zudem war das<br />

IRS auf der Jahrestagung der AAG im<br />

April 2013 mit zehn Wissenschaftlern<br />

präsent (siehe Seite 7).<br />

Nicht zuletzt schlägt sich die Umsetzung<br />

der Internationalisierungsstrategie<br />

auch personell wieder: Zum<br />

1. Juni 2013 nahm Dr. Karina Böhm<br />

ihre Arbeit als „Referentin Internationales“<br />

im IRS auf. Sie wird in erster<br />

Linie die Forscher bei der Beteiligung<br />

Prof. Dr. Heiderose Kilper,<br />

Tel. 03362/793 -115,<br />

kilper@irs-net.de<br />

Heiderose Kilper ist Direktorin des IRS.<br />

Ihre Forschungsschwerpunkte sind<br />

Governance <strong>und</strong> Raum, Kulturlandschaftsforschung<br />

<strong>und</strong> Regieren im föderativen<br />

System der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland.<br />

Dr. Karina Böhm,<br />

Tel. 03362/793-204,<br />

Boehm@irs-net.de<br />

Karina Böhm ist Referentin für Internationales<br />

am IRS. Zu Ihren Aufgaben zählt<br />

die Kooperations- <strong>und</strong> Beziehungspfl ege<br />

zu Förderorganisationen <strong>und</strong> Partnern im<br />

Ausland.<br />

4 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


The Misfits – Über die Rolle von Skalen in<br />

der Umweltpolitik<br />

Ob Klimaschutz, Energiewende oder Wasserressourcenmanagement – immer wieder zeigen sich bei umweltpolitischen<br />

Vorhaben Implementationsprobleme. Woran liegt es, dass Ziele wie die CO 2 -Reduktion oder die nachhaltige<br />

Bewirtschaftung eines Flusses so schwer umzusetzen sind? Neben Uneinigkeiten über Ziele <strong>und</strong> Interessen seien auch<br />

sogenannte skalare Effekte zu beobachten, berichtet Dr. Timothy Moss. Im Forschungsprojekt „Rescaling Environmental<br />

Governance in Europe“ (ReScale) untersucht er gemeinsam mit Dr. Frank Hüesker, wie das Handeln auf mehreren<br />

Ebenen von der Gemeinde bis zur EU <strong>und</strong> mangelnde Passfähigkeiten von Raumeinheiten, etwa zwischen administrativen<br />

<strong>und</strong> biophysischen Räumen, die Steuerung dieser Prozesse prägen.<br />

„Wenn man über skalare Aspekte<br />

von Umweltpolitik spricht, muss<br />

man zwei Sachverhalte unterscheiden“,<br />

erklärt Moss. „Zum einen gibt<br />

es innerhalb des politisch-administrativen<br />

Systems Akteure auf mehreren<br />

Ebenen der Steuerung, zum Beispiel<br />

lokale <strong>und</strong> regionale Akteure,<br />

Nationalregierungen <strong>und</strong> die EU-<br />

Kommission.“ Wie effektiv Maßnahmen<br />

gef<strong>und</strong>en, beschlossen<br />

<strong>und</strong> umgesetzt werden, hängt vom<br />

Zusammenspiel dieser verschiedenen<br />

Skalenebenen ab.<br />

Oft stehen dabei Kompetenzfragen<br />

im Mittelpunkt: Welche Ebene ist<br />

die richtige, um ein bestimmtes Problem<br />

anzugehen? In der Klimapolitik<br />

spricht die globale Reichweite des<br />

Problems für „up-scaling“, in dessen<br />

Folge die Entscheidungen global<br />

<strong>und</strong> national getroffen werden. Ohne<br />

lokale Konzepte funktioniere Klimaschutz<br />

aber nicht, daher sei das Entscheidende<br />

die skalare Balance von<br />

Maßnahmen, so Moss. „Oft werden<br />

dabei Legitimation <strong>und</strong> Partizipation<br />

gegen Effektivität <strong>und</strong> damit lokale<br />

Skalen gegen globale ausgespielt.“<br />

Ein zweiter Aspekt von Skalen in der<br />

Umweltpolitik ist aber ebenso bedeutsam.<br />

„Der Raumbezug verschiedener<br />

Steuerungsdimensionen ist selten<br />

identisch. Das heißt zum Beispiel,<br />

dass das Einzugsgebiet eines Flusses<br />

nicht passfähig ist mit der administrativen<br />

Gliederung“, erläutert Moss.<br />

Will man die Bewirtschaftung eines<br />

Flusses nachhaltig gestalten, sind<br />

immer dutzende Gemeinden, Kreise<br />

Die Steuerung nach naturräumlichen Territorien hat sehr<br />

viel bewegt, vor allem auf dem Gebiet der Koope ration<br />

von Kommunen <strong>und</strong> Ländern.<br />

<strong>und</strong> Länder involviert. Dies birgt die<br />

Gefahr, dass die Politik in ihrer<br />

jeweiligen Grenze gefangen bleibt.<br />

„Mit der Einführung der Wasserrahmenrichtlinie<br />

im Jahr 2000 gibt es<br />

eine Alternative, nämlich die Bewirtschaftung<br />

von Wasserressourcen in<br />

Flusseinzugsgebieten. Diese Steuerung<br />

nach naturräumlichen Territorien<br />

hat sehr viel bewegt, vor allem<br />

auf dem Gebiet der Kooperation von<br />

Kommunen <strong>und</strong> Ländern“, so Moss.<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

5


Zugleich sei aber nicht in Stein gemeißelt,<br />

dass ein Flusseinzugsgebiet tatsächlich<br />

die ideale Raumeinheit zur<br />

Steuerung von Wasserpolitik ist.<br />

„Wir haben dabei festgestellt, dass<br />

Skalen nicht naturgegeben sind, sondern<br />

das Ergebnis knallharter Interessens-<br />

<strong>und</strong> Machtkämpfe. Jeder<br />

Akteur versucht natürlich, seine<br />

Position in der Kompetenzhierarchie<br />

zu festigen. So wählen Umweltverbände<br />

oder regionale Organisationen<br />

auch mal den direkten Weg <strong>und</strong><br />

verhandeln mit der EU – die nationale<br />

Ebene ist dabei umgangen.“ Dies<br />

spreche dafür, vor allem skalare Konflikte<br />

<strong>und</strong> misfits zu betonen <strong>und</strong> zu<br />

untersuchen.<br />

„Es gibt aber auch Wissenschaftler,<br />

die eine andere Brille aufhaben <strong>und</strong><br />

sehr positivistische Perspektiven einnehmen:<br />

Wir müssen nur die richtige<br />

Konfiguration der Skalen finden,<br />

dann können wir die Probleme<br />

effizient lösen, meinen sie“. Moss <strong>und</strong><br />

Hüesker haben daher im März 2013<br />

gemeinsam mit Wissenschaftlern der<br />

Leuphana-Universität Lüneburg das<br />

internationale Symposium „Scale in<br />

Konstellationen aus vielen Teilen der<br />

Welt zu identifizieren.<br />

Darauf aufbauend haben sie erörtert,<br />

wie man gute Beispiele aus der<br />

Umweltpolitik in andere Länder oder<br />

Regionen übertragen kann. Prof.<br />

Erik Swyngedouw (Universität Manchester)<br />

stellte in seinem Abschlussstatement<br />

die Aufgabe der Forschung<br />

in den Mittelpunkt, das Wissen über<br />

Skaleneffekte in der Umweltpolitik<br />

zum Entwerfen zukünftiger Steuerungsmodelle<br />

zu nutzen.<br />

„Die Verschränktheit mehrerer Steuerungsdimensionen<br />

der Umweltpolitik zeigt, wie komplex die Skalenprobleme<br />

sind. Wir haben es mit einer Ansammlung<br />

von ‚misfits‘ zu tun, die man bestmöglich ordnen <strong>und</strong><br />

gestalten muss.“<br />

KONTAKT<br />

Flusssysteme sind über Kanäle vernetzt,<br />

das Gr<strong>und</strong>wasser geht sowieso<br />

eigene Wege <strong>und</strong> auch Frisch- <strong>und</strong><br />

Abwasserleitungen halten sich nicht<br />

an diese Grenzen. Nicht zuletzt ist<br />

die Wasserwirtschaft von anderen<br />

Systemen wie dem Naturschutz, der<br />

Raumplanung oder der Landwirtschaft<br />

abhängig. „Die Verschränktheit<br />

mehrerer Steuerungsdimensionen<br />

der Umweltpolitik zeigt, wie<br />

komplex die Skalenprobleme sind.<br />

Wir haben es mit einer Ansammlung<br />

von ‚misfits‘ zu tun, die man bestmöglich<br />

ordnen <strong>und</strong> gestalten muss.“<br />

WaterScale<br />

GoScaLE RescalE<br />

Im Projekt ReScale hat Moss gemeinsam<br />

mit Hüesker untersucht, wie<br />

wasserwirtschaftliche Akteure die<br />

Wasserrahmenrichtlinie von 2000<br />

umsetzen <strong>und</strong> wie sie innerhalb der<br />

Räume <strong>und</strong> Ebenen agieren.<br />

Environmental Governance“ veranstaltet,<br />

das die verschiedenen Schulen<br />

der Erforschung skalarer Aspekte<br />

von Umweltpolitik zusammenbrachte<br />

<strong>und</strong> Fallbeispiele aus allen Teilen der<br />

Welt präsentierte. Die Forscher, zur<br />

Hälfte aus dem Ausland, berichteten<br />

von Steuerungsprozessen im Bereich<br />

Energie <strong>und</strong> Klimawandel, Forstwirtschaft,<br />

Ökosystemdienstleistungen<br />

sowie Luft- <strong>und</strong> Wasserqualität.<br />

„Wissenschaftliche Dissonanzen gibt<br />

es durchaus in diesem Forschungsfeld“,<br />

berichtet Moss von der Konferenz.<br />

„Wir können es also als Erfolg<br />

verbuchen, dass wir die verschiedenen<br />

Schulen an einen Tisch gebracht<br />

<strong>und</strong> die Disziplinärideologie aufgebrochen<br />

haben. Unterschiedliche<br />

Denkansätze sind aber auch gar nicht<br />

verkehrt in dieser Frage: Man kann<br />

nicht alle Konzepte zusammenrühren<br />

<strong>und</strong> den Bauplan für eine ideale<br />

räumliche <strong>und</strong> institutionelle Konfiguration<br />

für umweltpolitische Steuerungsprozesse<br />

erhoffen.“ Stattdessen<br />

habe das Symposium dazu beitragen,<br />

den Horizont der Wissenschaftler zu<br />

erweitern <strong>und</strong> Beispiele für gut <strong>und</strong><br />

weniger gut funktionierende skalare<br />

Dr. Timothy Moss,<br />

Tel. 03362/793-185,<br />

mosst@irs-net.de<br />

Timothy Moss ist Leiter der Forschungsabteilung<br />

„<strong>Institut</strong>ionenwandel <strong>und</strong> regionale<br />

Gemeinschaftsgüter“ des IRS.<br />

Zu seiner Forschungsagenda zählen<br />

Institu tionenanalysen, Transformationen<br />

sozio-technischer Infrastruktursysteme <strong>und</strong><br />

raumbezogene Governance des Klimawandels.<br />

Dr. Frank Hüesker,<br />

Tel. 03362/793-183,<br />

Hueesker@irs-net.de<br />

Frank Hüesker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

der Forschungsabteilung „<strong>Institut</strong>ionenwandel<br />

<strong>und</strong> regionale Gemeinschaftsgüter“<br />

des IRS. In seiner Dissertation<br />

analysierte er den Wandel des Daseinsvorsorgestaates<br />

am Beispiel der Teilprivatisierung<br />

der Berliner Wasserbetriebe.<br />

Sein Forschungsgegenstand sind Infrastruktursysteme.<br />

6 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


It’s all coming together in LA<br />

Im April 2013 fand die Jahreskonferenz der Association of American Geographers (AAG) in Los Angeles statt. Das<br />

weltgrößte Treffen von Raumforschern aus vielerlei Disziplinen zog in diesem Jahr fast 7.000 Wissenschaftler in die<br />

kalifornische Metropole – darunter zehn Geographen, Politikwissenschaftler, Soziologen, Planungswissenschaftler<br />

<strong>und</strong> Historiker aus dem IRS. Kaum ein anderer Ort auf der Welt ist für ein Treffen dieser Größenordnung <strong>und</strong> Agenda<br />

geeigneter, stellten Prof. Dr. Oliver Ibert <strong>und</strong> Dr. Manfred Kühn vom IRS fest: LA ist ein Anschauungsbeispiel <strong>und</strong> Think<br />

Tank zugleich für die Stadtforschung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

„It’s all coming together in LA“ –<br />

so lautete eine Schlagzeile der LA<br />

Times, die Ed Soja in „Postmodern<br />

Geographies“ aufgreift <strong>und</strong> auch in<br />

der „CITY Perspectives Session“ der<br />

Jahrestagung mit Allen C. Scott <strong>und</strong><br />

Ed Soja als Aufhänger diente. Dieser<br />

Satz bedeutet so viel wie: In Los<br />

Angeles treffen alle relevanten globalen<br />

Trends an einem einzigen Ort<br />

zusammen. Hier überlagern sich die<br />

Einflüsse der globalen Kulturproduktion<br />

<strong>und</strong> Kapitalverwertung mit<br />

jenen internationaler Migrations<strong>und</strong><br />

Handelsströme. „Los Angeles<br />

nimmt damit für das ausgehende<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>ert eine exemplarische<br />

Position ein“, sagt Oliver Ibert, Leiter<br />

der Forschungsabteilung „Dynamiken<br />

von Wirtschaftsräumen“ <strong>und</strong><br />

Tagungsteilnehmer. „Die Stadt gilt<br />

als ein Laboratorium, in dem sich die<br />

sozialen Verwerfungen <strong>und</strong> Dynamiken<br />

einer sich globalisierenden<br />

Gesellschaft in vielerlei Realexperimenten<br />

beobachten lassen. Wo sonst<br />

auf der Welt ließen sich ethnische<br />

Segregation, die Strukturierung des<br />

Raumes nach Maßgaben von Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Überwachung, der Einfluss<br />

von Automobilität, die soziale Konstruktion<br />

von Sicherheit angesichts<br />

drohender Naturkatastrophen aber<br />

auch der Verfall von Innenstädten<br />

deutlicher beobachten als dort?“<br />

Wenn die Jahreskonferenz der AAG<br />

in ihrer 109. Auflage erneut in Los<br />

Angeles ausgerichtet wird, dann liegt<br />

es nahe, auch den besonderen Status<br />

der Stadt als Untersuchungsgegenstand<br />

der Raumforschung zu thematisieren.<br />

Sogar die Rede von einer<br />

„Los Angeles School“ machte die<br />

R<strong>und</strong>e. Damit ist ein im ausgehenden<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>ert hoch produktiver<br />

Cluster von Wissenschaftlern<br />

gemeint, die ihre Theorien empirisch<br />

in diesem Laboratorium entweder<br />

entwickelt oder geprüft haben.<br />

Und einer der ganz großen Vertreter<br />

dieser LA-School, Allen C. Scott,<br />

inzwischen emeritierter Professor of<br />

Geography and Public Policy an der<br />

University of California, Los Angeles<br />

(UCLA), wurde dort für sein Lebenswerk<br />

geehrt <strong>und</strong> stand im Zentrum<br />

vieler Veranstaltungen, unter anderem<br />

eines Panels der Zeitschrift<br />

CITY. Dort erörterte er gemeinsam<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

7


mit anderen Größen des Faches wie<br />

Ed Soja (UCLA), Sharon Meagher<br />

(University of Scranton) <strong>und</strong> Elvin<br />

Wyly (University of British Columbia),<br />

inwiefern heutige globale Stadtentwicklung<br />

der „third wave“ unter<br />

den Vorzeichen des Zusammenspiels<br />

einer globalen Elite von „cognitivecreative<br />

workers“ einerseits <strong>und</strong> einer<br />

lokalen „servile class“ andererseits zu<br />

interpretieren sei <strong>und</strong> ob Los Angeles<br />

im beginnenden 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

weiterhin als globaler Trendsetter<br />

betrachtet werden könne. An der<br />

Organisation dieses Panels war auch<br />

die IRS-Wissenschaftlerin Dr. Anna<br />

Richter in ihrer Funktion als correspondence<br />

editor von CITY beteiligt.<br />

Ibert <strong>und</strong> Kühn repräsentierten<br />

gemeinsam mit acht weiteren Wissenschaftlern<br />

die Forschungen des<br />

IRS, dessen Kernthemen in ihren Vorträgen<br />

umfassend vertreten waren<br />

(zu den einzelnen IRS-Aktivitäten<br />

siehe Kasten). Darüber hinaus konnten<br />

Ibert <strong>und</strong> Kühn zwei Themen aus<br />

der Leitprojektforschung des IRS in<br />

das Programm der Tagung einbringen<br />

<strong>und</strong> damit auf die Agenda setzen:<br />

„Wissensgenerierung aus raum-zeitlicher<br />

Prozessperspektive“ (in Kooperation<br />

mit Harald Bathelt, University<br />

of Toronto, Johanna Hautala <strong>und</strong><br />

Jussi Jauhiainen, beide University of<br />

Turku, sowie Sebastian Henn, <strong>Institut</strong><br />

für Länderk<strong>und</strong>e Leipzig) <strong>und</strong><br />

Hier kommen fast 7.000 Wissenschaftler, die alle<br />

Facetten der Raumforschung repräsentieren, für einen<br />

Zeitraum von fünf Tagen an einem Ort zusammen.<br />

KONTAKT<br />

Prof. Dr. Oliver Ibert,<br />

Tel. 03362/793-152,<br />

ibert@irs-net.de<br />

Oliver Ibert ist Leiter der Forschungsabteilung<br />

„Dynamiken von Wirtschaftsräumen“<br />

des IRS. Seine gegenwärtigen Forschungsschwerpunkte<br />

umfassen Wirtschaftsgeographie<br />

von Wissenspraktiken, temporäre<br />

Organisationen in Ökonomie <strong>und</strong> Planung,<br />

k<strong>und</strong>eninduzierte Innovationsprozesse,<br />

Planungstheorie <strong>und</strong> Governance.<br />

„It’s all coming together in LA“ heißt<br />

aber in Bezug auf die AAG natürlich<br />

auch ganz direkt: Hier kommen fast<br />

7.000 Wissenschaftler, die alle Facetten<br />

der Raumforschung repräsentieren,<br />

für einen Zeitraum von fünf<br />

Tagen an einem Ort zusammen. Das<br />

Programm ist prall gefüllt mit mehr<br />

als 5.000 Präsentationen von neuesten<br />

Forschungsergebnissen. Das gängigste<br />

Format ist dabei sicherlich der<br />

klassische Vortrag im Rahmen einer<br />

Paper-Session. „Aber die Konferenz<br />

bietet auch eine Menge Poster-Präsentationen,<br />

Fieldtrips oder Diskussionsbeiträge<br />

auf Panels“, sagt Dr. Manfred<br />

Kühn, kommissarischer Leiter der<br />

Forschungsabteilung „Regenerierung<br />

von Städten“. „Damit ist der AAG<br />

eine der thematisch vielfältigsten <strong>und</strong><br />

reichsten Konferenzen weltweit.<br />

Zudem ist die AAG auch die derzeitig<br />

einzige Konferenz in den Raumwissenschaften,<br />

die wirklich das Attribut<br />

„global“ verdient“, so Kühn weiter.<br />

Zwar komme die Mehrzahl der<br />

Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

aus dem nordamerikanischen Raum,<br />

in den vergangenen Jahren stieg der<br />

Anteil an Teilnehmern aus allen anderen<br />

Teilen der Welt jedoch stetig.<br />

„Peripherisierung <strong>und</strong> Marginalisierung“<br />

(in Kooperation mit Tassilo<br />

Herrschel, University of Westminster,<br />

London). Beide Themen konnten auch<br />

aufgr<strong>und</strong> der positiven Resonanz aus<br />

der internationalen wissenschaftlichen<br />

Community mit jeweils mehreren<br />

Sessions im Programm erfolgreich<br />

platziert <strong>und</strong> durchgeführt werden.<br />

Als Jahrestagung der Geographen<br />

bleibt die Veranstaltung keineswegs<br />

verengt auf einen disziplinären Zirkel.<br />

Vielmehr ist seit einigen Jahren<br />

zu beobachten, dass benachbarte<br />

Disziplinen mit Interesse an raumbezogener<br />

Forschung, etwa Soziologie,<br />

Ökonomie, Planungswissenschaften<br />

oder Politikwissenschaften,<br />

dieses Ereignis sehr ernst nehmen.<br />

„Diese gewachsene Interdisziplinarität<br />

macht den Kongress für alle wissenschaftlichen<br />

Abteilungen des<br />

IRS zu einer interessanten Bühne“,<br />

schließt Ibert. „Durch die insgesamt<br />

acht Vorträge <strong>und</strong> sieben mitorganisierten<br />

Sessions erreichte das <strong>Institut</strong><br />

eine hohe Sichtbarkeit auf dem Kongress.<br />

Diese wird unterstrichen durch<br />

Einladungen von Wissenschaftlern<br />

auf Panels oder als externe Kommentatoren<br />

zu Vorträgen.“<br />

Dr. Manfred Kühn,<br />

Tel. 03362/793-238,<br />

kuehnm@irs-net.de<br />

Manfred Kühn ist kommissarischer Leiter<br />

der Forschungsabteilung „Regenerierung<br />

von Städten“ des IRS. Seine Forschungsschwerpunkte<br />

sind Regenerierungsstrategien<br />

von Städten <strong>und</strong> Regionen, Stadtlandschaften<br />

sowie Raumplanung.<br />

8 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Beiträge aus dem IRS auf der AAG-Jahrestagung<br />

Oliver Ibert<br />

Kai Pfl anz<br />

Ross Beveridge,<br />

Christine Kern<br />

Ute Hasenöhrl,<br />

Katharina Krause<br />

Anna Richter<br />

Manfred Kühn<br />

Laura Colini<br />

Daniel Förste<br />

Hans-Joachim<br />

Bürkner<br />

• Chair der Paper Session „From cluster to process? New economic geographic<br />

perspectives on knowledge generation II: Time-Spatial B<strong>und</strong>ling“<br />

• Organizer der Paper Session „From cluster to process? New economic geographic<br />

perspectives on knowledge generation III: Locally Situated and<br />

Globally Connected” (gemeinsam mit Johanna Hautala)<br />

• Organizer der Paper Session „From cluster to process? New economic geographic<br />

perspectives on knowledge generation IV: Trajectories of Innovation“<br />

(gemeinsam mit Johanna Hautala)<br />

• Vortrag auf der Paper Session „From cluster to process? New economic geographic<br />

perspectives on knowledge generation IV: Trajectories of Innovation“<br />

• Discussant auf der Paper Session „From Store Clerks to Google Searches:<br />

Curating and Filtering Information in the Cultural Economy I“<br />

• Discussant auf der Paper Session „From Store Clerks to Google Searches:<br />

Curating and Filtering Information in the Cultural Economy II“<br />

• Discussant auf der Panel Session „Resilience and Critical Practice“<br />

• Vortrag „Local Adaptation and Variation in Transnational Engineering<br />

Con sultancies“ auf der Session „Evolutionary perspectives on the multinational<br />

corporation (MNC)-institution nexus“<br />

• Vortrag „From Policy Diffusion to Policy Mobility? Relational urbanism in energy<br />

transitions, smart city and LA21 policy-making“ auf der Session „The multiple<br />

geographies of policy mobility: Informational infrastructures and expertise“<br />

• Vortrag „Berlin‘s contested nightscapes – <strong>Institut</strong>ionalizing urban lighting<br />

practices in past and present“ auf der Session on „Light, Landscape and Place I:<br />

Histories of Light and Dark“<br />

• Mitorganisation der Session on „Emerging Cities of the Third Wave“<br />

• Mitorganisation der Session on „Why it's kicking off everywhere?“<br />

(Ko-Organisatorin)<br />

• Vortrag „Peripheralization – Theoretical Concepts explaining Spatial Disparities“<br />

• Organizer der Session on „Peripheralization and Marginalization –<br />

Product and Production of Spatial Disparities (1): Conceptual Refl ections“<br />

• Organizer der Session „Peripheralization and Marginalization –<br />

Product and Production of Spatial Disparities (2): Actual Manifestations“<br />

• Vortrag „Localism shift and European urban policies“ auf der Session<br />

„Global Urbanization and Local Politics in an Age of Austerity IV:<br />

Austerity Localism”<br />

• Vortrag „Look beyond the surface – New social divisions in Berlin“ auf der<br />

Session on „Moving to Berlin 4: Housing and Neighbourhood Change“<br />

• Vortrag „Sonic capital, local scenes and digital buzz: shifting modes of value<br />

creation in Berlin’s electronic music production“ auf der Session „This Must Be the<br />

Place: The Evolving Economic Geography of Music“<br />

Moderation/Organisation: Brian J. Hrac, Michael Seman<br />

• Panel-Diskussionsbeitrag <strong>und</strong> Paper zum Thema „Options for critical research<br />

on borders: Where is power? Where are imaginaries?“<br />

• Panel Session: „Border Studies as Critical Practice?“<br />

Organisation/Moderation: Ulrich Best<br />

• Vortrag „Europeanization, EU External Borders and Political Grassroots<br />

Initiative“ auf der Session „Border studies as a critical practice?“<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

9


Internationale Gastwissenschaftler am IRS<br />

Wesentlicher Bestandteil der Internationalisierungsstrategie<br />

des IRS<br />

ist der intensive Austausch mit Wissenschaftskollegen<br />

aus dem Ausland.<br />

Auf Konferenzen zeigt sich die Relevanz<br />

der im Hause beforschten Themen,<br />

die Rezeption durch angesehene<br />

Fachkollegen dient zugleich als<br />

Gradmesser für die Exzellenz der<br />

wissenschaftlichen Arbeit. Darüber<br />

hinaus spielen Gastwissenschaftleraufenthalte<br />

eine zentrale Rolle:<br />

Sowohl internationale Forscher, die<br />

am IRS zu Gast sind, als auch IRS-<br />

Wissenschaftler, die für begrenzte<br />

Zeit im Ausland arbeiten, sind wichtige<br />

Impulsgeber für die inhaltliche<br />

Weiterentwicklung der Forschungsarbeit<br />

des <strong>Institut</strong>s. Durch das Kennenlernen<br />

anderer Arbeitsweisen,<br />

inhaltlicher Zugänge <strong>und</strong> Schwerpunktsetzungen<br />

können eigene<br />

Arbeiten verifiziert, reflektiert <strong>und</strong><br />

angereichert werden.<br />

Um Wissenschaftlern den Gastaufenthalt<br />

am <strong>Institut</strong> zu erleichtern,<br />

wurde im Januar 2013 ein „Fellowship<br />

Programme“ aufgelegt. Neben<br />

einfachem Zugang zu Informationen<br />

bezüglich des Aufenthalts bietet das<br />

<strong>Institut</strong> organisatorische <strong>und</strong> finanzielle<br />

Unterstützung an. Die englischsprachige<br />

Broschüre zum Programm<br />

gibt einen Überblick über<br />

die Forschungsthemen <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

am IRS, ebenso enthält sie<br />

alle wichtigen Informationen zu den<br />

formalen Anforderungen eines Aufenthalts.<br />

Im letzten Jahr wurde zudem das<br />

Gästehaus im denkmalgeschützten<br />

Trafohaus – ein Bestandteil des<br />

Ensembles der ehemaligen Bakelitwerke<br />

Erkner, welches das <strong>Institut</strong><br />

beherbergt – eingeweiht: es bietet voll<br />

ausgestattete Arbeitsplätze <strong>und</strong> einen<br />

Begegnungsraum zum zwanglosen<br />

Austausch.<br />

Seither haben mehrere Wissenschaftler<br />

aus dem Ausland dieses Angebot<br />

genutzt <strong>und</strong> Impulse für die Forschung<br />

gegeben <strong>und</strong> bekommen. Beispielsweise<br />

war Dr. Johanna Hautala<br />

(Post-Doc-Researcher an der Universität<br />

Oulu, Finnland) im März 2013<br />

bereits zum zweiten Mal Gast in<br />

der Forschungsabteilung „Dynamiken<br />

von Wirtschaftsräumen“. Die Wirtschaftsgeographin<br />

beschäftigt sich<br />

mit der Räumlichen Dynamik von<br />

Wissen, beispielsweise in internationalen<br />

Forschernetzwerken. Lesen Sie<br />

dazu das Interview mit Johanna<br />

Hautala auf Seite 12.<br />

::: www.irs-net.de/kooperationen/<br />

fellowship-programme.pdf<br />

NEUE „REFERENTIN INTERNATIONALES“<br />

Dr. Karina Böhm ist seit 1. Juni 2013 als „Referentin Internationales“ im Bereich Wissenschaftsmanagement<br />

<strong>und</strong> -kommunikation tätig. Zu den zentralen Aufgabenbereichen dieser neu geschaffenen Stelle<br />

am IRS gehören die professionelle Mitwirkung bei der Beantragung <strong>und</strong> Koordination von internationalen<br />

Forschungsprojekten <strong>und</strong> bei der Implementation der IRS-Internationalisierungsstrategie. In diesem<br />

Rahmen ist Frau Böhm unter anderem für den Ausbau <strong>und</strong> die Pfl ege der Beziehungen zu nationalen <strong>und</strong><br />

internationalen Kontaktstellen <strong>und</strong> Förderorganisationen zuständig sowie für die Information, Beratung<br />

<strong>und</strong> Unterstützung der <strong>Institut</strong>sleitung <strong>und</strong> der Wissenschaftler des <strong>Institut</strong>s in allen Fragen der EU-Forschungsförderung.<br />

Karina Böhm wurde im Jahr 2012 zum Dr. phil. für das Fachgebiet Kommunikations- <strong>und</strong> Medienwissenschaft an der Universität<br />

Leipzig promoviert, wo sie 2003 auch einen M.A. im Hauptfach Kommunikations- <strong>und</strong> Medienwissenschaft <strong>und</strong> den<br />

Nebenfächern Psychologie <strong>und</strong> Erziehungswissenschaft erwarb. Von 2007 bis 2012 arbeitete sie am Zentrum für Internationales<br />

<strong>und</strong> Sprachen an der FH Brandenburg in Brandenburg an der Havel. Dort wirkte sie unter anderem bei der Entwicklung<br />

der Internationalisierungsstrategie, der Realisierung von Förderanträgen sowie der Betreuung internationaler Gäste mit.<br />

Kontakt: Dr. Karina Böhm, Tel. 03362/793-204, Boehm@irs-net.de<br />

10 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Start der „IRS International Lectures on<br />

Society and Space” mit Lars Coenen<br />

Am 26. April 2013 startete das IRS eine neue internationale Vortragsreihe, zu der in regelmäßigen Abständen renommierte<br />

internationale Wissenschaftler eingeladen werden <strong>und</strong> zu Themen der sozialwissenschaftlichen Raumforschung<br />

sprechen. Das englischsprachige Format richtet sich an eine interessierte Fachöffentlichkeit aus den Disziplinen Geographie,<br />

Politikwissenschaften, Soziologie, Planungs- <strong>und</strong> Wirtschaftswissenschaften sowie Architektur- <strong>und</strong> Zeitgeschichte.<br />

Zum Auftakt war der Wirtschaftsgeograph<br />

Prof. Dr. Lars Coenen vom<br />

Centre for Innovation, Research and<br />

Competence in the Learning Economy<br />

(CIRCLE) der Universität<br />

L<strong>und</strong> (Schweden) zu Gast. Er hielt<br />

einen Vortrag über Transformationen<br />

zu nachhaltigen sozio-ökonomischen<br />

Systemen wie beispielsweise<br />

die Energiewende in Deutschland.<br />

Dabei identifizierte er eine „spatial<br />

gap“ in der Transformationsforschung,<br />

in der räumliche Aspekte bisher<br />

zu wenig berücksichtigt worden<br />

seien. Coenen nahm dabei vor allem<br />

auf die Innovationssystemforschung<br />

<strong>und</strong> die Transitionsforschung Bezug.<br />

In ersterer würden komplexe Veränderungen<br />

von Technologien <strong>und</strong> Systemen<br />

zu sehr auf einer bestimmten<br />

räumlichen Skala erfasst – etwa<br />

in nationalen oder regionalen Innovationssystemen,<br />

wobei räumliche<br />

Differenzierungen <strong>und</strong> skalenübergreifende<br />

Dynamiken aus dem Blickfeld<br />

gerieten. Coenen stellte hingegen<br />

eine Betrachtung technisch-funktionaler<br />

Innovationssysteme <strong>und</strong> ihrer<br />

Funktionsweise in unterschiedlichen<br />

räumlichen Skalen vor.<br />

Dr. Timothy Moss, Leiter der Forschungsabteilung<br />

„<strong>Institut</strong>ionenwandel<br />

<strong>und</strong> regionale Gemeinschaftsgüter“,<br />

griff in seinem CoReferat<br />

zentrale Aspekte von Coenens Vortrag<br />

auf <strong>und</strong> stellte Bezüge zu IRS-<br />

Forschungen her. „Von der Forschung<br />

zu räumlichen Aspekten von<br />

Innovationen über die Fragen von<br />

Macht <strong>und</strong> Materialität bei Transformationsprozessen<br />

bis zu Implikationen<br />

für periphere Regionen können<br />

wir viele Anregungen aus dem<br />

Vortrag ziehen“, so Moss. Der fachliche<br />

Austausch mit den 20 Teilnehmern<br />

der International Lecture wird<br />

für Coenen lediglich der Beginn<br />

einer langfristigen Zusammenarbeit<br />

mit den IRS-Wissenschaftlern sein:<br />

Gegenseitige Gastaufenthalte sind<br />

anvisiert.<br />

KONTAKT<br />

Prof. Dr. Oliver Ibert,<br />

Tel. 03362/793-152,<br />

ibert@irs-net.de<br />

Oliver Ibert ist Leiter der Forschungsabteilung<br />

„Dynamiken von Wirtschaftsräumen“<br />

des IRS. Seine gegenwärtigen Forschungsschwerpunkte<br />

umfassen Wirtschaftsgeographie<br />

von Wissenspraktiken, temporäre<br />

Organisationen in Ökonomie <strong>und</strong> Planung,<br />

k<strong>und</strong>eninduzierte Innovationsprozesse,<br />

Planungstheorie <strong>und</strong> Governance.<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

11


Von Helsinki <strong>und</strong> Oulu (Finnland) über Uppsala (Schweden) bis nach Erkner – Johanna Hautalas Wissenschaftlerkarriere ist international.<br />

„Wir brauchen Anknüpfungspunkte<br />

genauso wie Differenzen“<br />

Dr. Johanna Hautala studierte Angewandte Geographie <strong>und</strong> Regionalplanung<br />

an der Universität von Oulu in Finnland <strong>und</strong> besuchte das IRS <strong>und</strong> die<br />

Forschungsabteilung „Dynamiken von Wirtschaftsräumen“ bereits im Jahr<br />

2012. Im März 2013 kehrte sie zurück nach Erkner – die Fortsetzung der<br />

Gastaufenthalte ist bereits anvisiert. Mit welchen Zielen sie zurück an das IRS<br />

kommt, erzählt sie in folgendem Interview.<br />

KONTAKT<br />

Sie haben in Oulu studiert, dort Ihren<br />

Master <strong>und</strong> Doktortitel abgelegt. Warum<br />

war es für Sie die richtige Entscheidung,<br />

lange an demselben Ort zu<br />

bleiben?<br />

Ich habe tatsächlich mein Studium an<br />

der Universität von Helsinki begonnen<br />

<strong>und</strong> bin nach drei Jahren nach<br />

Oulu gegangen. Im heutigen System<br />

würde dies bedeuten, den Bachelor<br />

an der einen <strong>und</strong> den Master an einer<br />

zweiten Universität zu absolvieren. In<br />

Oulu habe ich eine für mich sehr produktive<br />

Atmosphäre vorgef<strong>und</strong>en,<br />

was vor allem an einem Professor lag.<br />

Er hat mich in meiner wissenschaftlichen<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Themenauswahl<br />

sehr beeinflusst. Für mich<br />

war es also sehr naheliegend, dort zu<br />

bleiben. Es war für mich einfach der<br />

beste Ort, die Produktion <strong>und</strong> Transformation<br />

von Wissen in Raum- <strong>und</strong><br />

Zeitzusammenhängen zu studieren.<br />

Geographen müssen rausgehen <strong>und</strong> die<br />

Welt entdecken, heißt es. Sie haben dies<br />

in die Tat umgesetzt <strong>und</strong> waren zunächst<br />

in Uppsala <strong>und</strong> nun zum zweiten<br />

Mal am IRS. Welche Rolle haben<br />

diese Aufenthalte in Ihrer Karriere gespielt?<br />

Dr. Johanna Hautala<br />

johanna.hautala@oulu.fi<br />

Johanna Hautala arbeitet als Postdoctoral<br />

Researcher am Department of Geography<br />

der University of Oulu in Finnland. Sie<br />

promovierte über Raum- <strong>und</strong> Zeitzusammenhänge<br />

bei der Produktion von Wissen<br />

<strong>und</strong> forscht aktuell zur Wissensbildung in<br />

internationalen Forschernetzwerken sowie<br />

zu verwandten Themen der <strong>Regionalentwicklung</strong><br />

<strong>und</strong> -politik.<br />

12 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Obwohl ich in Oulu ideale Bedingungen<br />

vorfinde, sind diese Aufenthalte<br />

für mich extrem wichtig<br />

<strong>und</strong> werden in Zukunft wohl noch<br />

bedeutsamer werden. Als ich nach<br />

Uppsala gegangen bin, hatte ich das<br />

Gefühl, die wissenschaftliche Welt<br />

von Oulu sehr gut zu kennen. Ich<br />

fühlte mich reif für neue Einflüsse<br />

<strong>und</strong> Impulse.<br />

Das Wichtigste dabei ist, mit Leuten<br />

ins Gespräch zu kommen, die in meinem<br />

Forschungsthema zuhause sind,<br />

aber andere Sichtweisen <strong>und</strong> Meinungen<br />

dazu haben. Diesem Perspektivwechsel<br />

wollte ich mich aussetzen,<br />

<strong>und</strong> es hat funktioniert. Auch an das<br />

IRS bin ich hauptsächlich<br />

wegen der<br />

Menschen gekommen.<br />

Ich kannte<br />

Oliver Ibert bereits,<br />

er hatte an meiner<br />

Disputation in<br />

Oulu mitgewirkt<br />

<strong>und</strong> ich wusste, dass seine Ansichten<br />

über Wissen <strong>und</strong> Raum für mich<br />

sehr inspirierend sein würden. Dies<br />

hat sich bei meinem ersten Aufenthalt<br />

hier bewahrheitet, zudem habe ich<br />

die Wissenschaftler seiner Abteilung<br />

gut kennengelernt. Das ist eine sehr<br />

gute Arbeitsgruppe, in die ich ein<br />

zweites Mal zurückkommen wollte.<br />

Im nächsten Sommer kann ich über<br />

einen Grant für ein Jahr an das IRS<br />

kommen. Ich bin sehr gespannt auf<br />

neue Ideen <strong>und</strong> Denkweisen.<br />

Heutzutage können sich Wissenschaftler<br />

sehr gut online vernetzen <strong>und</strong> Ideen<br />

<strong>und</strong> Gedanken austauschen. Was<br />

macht den Unterschied aus, wenn<br />

man tatsächlich kommt <strong>und</strong> die Kollegen<br />

trifft?<br />

Das ist ein gewaltiger Unterschied.<br />

Wenn wir uns per E-Mail über Forschungsfragen<br />

austauschen, haben<br />

wir lediglich Wörter zur Kommunikation<br />

zur Verfügung. Das Wissen,<br />

dass sich auf diesem Wege austauschen<br />

lässt, ist begrenzt. Arbeitet<br />

man persönlich mit den Kollegen<br />

zusammen, hat man Gesten, Sprache<br />

<strong>und</strong> persönliche Verbindungen zur<br />

Verfügung, der Einfluss ist bedeutend<br />

höher. Man kommt zudem<br />

viel häufiger <strong>und</strong> informeller ins<br />

Gespräch, tauscht sich über Sachverhalte<br />

aus, die nur am Rande mit dem<br />

Forschungsthema zu tun haben <strong>und</strong><br />

bekommt so ein kompletteres Bild<br />

davon, wie das Gegenüber denkt.<br />

Wo gibt es denn genau die Anknüpfungspunkte<br />

für Ihre Forschungen im<br />

IRS?<br />

Ich habe mich bisher mit der Wissensproduktion<br />

in akademischen<br />

Settings beschäftigt <strong>und</strong> weite dies<br />

gerade auf den Bereich Kunst <strong>und</strong><br />

Kultur aus. Dabei interessiert mich,<br />

„Arbeitet man persönlich mit den Kollegen<br />

zusammen, hat man Gesten, Sprache <strong>und</strong><br />

persönliche Verbindungen zur Verfügung,<br />

der Einfluss ist bedeutend höher. “<br />

in welchen Räumen – geographischen,<br />

kommunikativen oder kognitiven<br />

– das Wissen entsteht sowie<br />

geteilt <strong>und</strong> verarbeitet wird. Damit<br />

bin ich im IRS an einer exzellenten<br />

Adresse, da die Abteilung von Oliver<br />

Ibert den Wandel zur Wissensökonomie<br />

zum Thema gemacht hat.<br />

Suntje Schmidt hat beispielsweise<br />

im künstlerischen Bereich geforscht.<br />

Daher haben wir eine gute gemeinsame<br />

Wissensbasis in Bezug auf die<br />

Literatur in diesem Bereich. Dennoch<br />

haben wir unterschiedliche<br />

Sichtweisen, was etwas sehr Gutes ist.<br />

Ich arbeite zum Beispiel viel mit kognitiven<br />

Distanzen, mit mental maps,<br />

was ich am IRS in der Form nicht<br />

angetroffen habe. Es ist die Mischung<br />

aus Links, aus Anknüpfungspunkten<br />

<strong>und</strong> diesen Differenzen, die einen<br />

Aufenthalt ergiebig werden lassen.<br />

Mit welchen Hindernissen sind Sie<br />

konfrontiert, wenn Sie im Ausland<br />

forschen wollen?<br />

Wenn wir über Deutschland sprechen,<br />

ist die Sprache sicherlich das Problematischste<br />

an einem Besuch. Ich spreche<br />

nur einige Wörter <strong>und</strong> Sätze, das<br />

hilft mir beispielsweise nicht bei der<br />

Suche nach einer Wohnung.<br />

Es ist gar nicht so einfach, sich im<br />

Alltag nur mit Englisch zu Recht zu<br />

finden. Letzen Endes habe ich sogar<br />

in Erkner junge Leute getroffen,<br />

mit denen ich mich gut verständigen<br />

konnte. Allgemeiner gesprochen<br />

ist es als Post-Doc vielleicht schwieriger,<br />

so mobil zu sein als als Doktorand.<br />

Ich habe Familie <strong>und</strong> diese<br />

zurückzulassen oder gemeinsam<br />

umzuziehen, ist immer ein Kraftakt.<br />

Es erfordert genaue Planung, ist aber<br />

natürlich immer machbar.<br />

Wie kann ein <strong>Institut</strong><br />

wie das IRS bei einem<br />

Aufenthalt unterstützen?<br />

Tangiert<br />

das andere Bereiche<br />

als die praktisch-organisatorischen<br />

Angelegenheiten?<br />

Eher beim gastgebenden <strong>Institut</strong><br />

verorten würde ich die Angebote<br />

in Bezug auf eine gute Infrastruktur<br />

zum Arbeiten. Da bin ich im IRS<br />

unglaublich zufrieden, ich brauchte<br />

mich um nichts kümmern <strong>und</strong> kann<br />

die Räume <strong>und</strong> Geräte nutzen, ohne<br />

dies zu bezahlen. Das ist gar nicht<br />

selbstverständlich, also fühle ich<br />

mich sehr gut unterstützt. Vielleicht<br />

kommen andere Probleme auf mich<br />

zu, wenn ich deutlich länger hier sein<br />

werde, im Moment sind Arbeitsplatz<br />

<strong>und</strong> Wohnung aber die wesentlichen<br />

Punkte.<br />

Was wird Ihre Agenda sein, wenn Sie<br />

in einem Jahr erneut zurückkommen?<br />

Meine Förderung bezieht sich<br />

zunächst auf die Arbeiten, die ich in<br />

meiner Dissertation begonnen habe.<br />

Daran werde ich also zunächst weiterarbeiten.<br />

Ich möchte mich aber<br />

über weitere Drittmittel in die Abteilung<br />

einbringen <strong>und</strong> an Projekten<br />

beteiligen. Wir werden sehen, inwieweit<br />

das möglich ist.<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

13


Mein wissenschaftlicher Gast aufenthalt an der<br />

Katholischen Universität Leuven<br />

In meinem Dissertationsprojekt interessieren mich insbesondere soziale Innovationsprozesse <strong>und</strong> ihre kommunikative<br />

Genese, die von zivilgesellschaftlicher Seite bottom-up angestoßen werden. Mein Forschungsaufenthalt an der Universität<br />

Leuven hingegen ist zunächst einer top-down-Initiative entsprungen. Die Internationalisierungsstrategie des IRS<br />

sieht für die wissenschaftlichen Mitarbeiter vor, dass diese Erfahrungen im Ausland sammeln.<br />

So kam der Stein ins Rollen, der mich<br />

im Februar 2013 im Wintermantel<br />

<strong>und</strong> bei Schneeregen nach Leuven<br />

brachte. Ich nahm einen Platz<br />

im internationalen Forschungsteam<br />

des Raumplaners Prof. Frank Moulaert<br />

ein – neben Belgiern, einer Italienerin,<br />

einer Indonesierin, einer Griechin,<br />

einer Simbabwerin <strong>und</strong> einem<br />

Pakistani.<br />

Innerhalb des Teams habe ich vielfältige<br />

Austauschmöglichkeiten nutzen<br />

können <strong>und</strong> mich mit dessen methodischem<br />

<strong>und</strong> theoretischem Ansatz<br />

zur Erforschung sozialer Innovationen<br />

im Raum detailliert auseinander gesetzt.<br />

Mein eigenes soziologisches Vorgehen<br />

wurde mir in Abgrenzung zu<br />

den dort stark planerisch dominierten<br />

Sichtweisen auf soziale Innovationen<br />

sehr viel bewusster. Anregungsreich<br />

war für mich insbesondere die starke<br />

Einbettung sozialer Innovationsprozesse<br />

in Ansätze lokaler <strong>und</strong> regionaler<br />

Entwicklung, die die Leuvener Innovationsforscher<br />

vornehmen.<br />

Sie betrachten soziale Innovationsprozesse<br />

gerade nicht unter der Brille<br />

eines verbreiteten Wachstumsmodells<br />

<strong>und</strong> einer wettbewerbsorientierten<br />

Marktlogik, die Raum als Entität<br />

konzipiert <strong>und</strong> damit territoriale<br />

Kontexte weithin außer Acht lässt.<br />

Parallel zu meinem Verständnis des<br />

Verhältnisses von sozialen Innovationen<br />

<strong>und</strong> Raum gelten auch ihnen<br />

Räume einerseits als Kontexte sozialer<br />

Innovationsprozesse, die über die<br />

Implementation alternativer Denk<strong>und</strong><br />

Handlungspraktiken Entwicklungsimpulse<br />

erfahren.<br />

Durch ihren visuellen Stimulus, den<br />

die materielle Umgebung auszustrahlen<br />

in der Lage ist, durch beobachtbare<br />

kulturelle <strong>und</strong> soziale Aktivitäten<br />

<strong>und</strong> ihr Image können Räume<br />

selbst andererseits zu Impulsgebern<br />

für soziale Innovationen werden. Für<br />

mich war die räumliche Veränderung<br />

zusammen mit der internationalen<br />

Arbeitsatmosphäre ebenfalls Stimulus<br />

für neue wissenschaftliche Impulse<br />

<strong>und</strong> Motivationsschub für die weitere<br />

Arbeit an meiner Dissertation.<br />

KONTAKT<br />

Anika Noak<br />

Tel. 03362/793-235,<br />

noack@irs-net.de<br />

Anika Noack ist Diplom-Soziologin <strong>und</strong><br />

Mitarbeiterin der Forschungsabteilung<br />

„Kommunikations- <strong>und</strong> Wissensdynamiken<br />

im Raum“ des IRS. Seit 2012 arbeitet<br />

sie im Projekt „Städtische Raumpioniere im<br />

Spannungsfeld zwischen bottom up <strong>und</strong><br />

top down“. Im Rahmen der Erforschung<br />

von Transformationsprozessen städtischer<br />

Räume sind soziale Innovationen <strong>und</strong> die<br />

Bedeutung, die Wissen, Kommunikationen<br />

<strong>und</strong> Netzwerken in diesen Prozessen für<br />

die Entwicklung von Städten zukommt, ihr<br />

Themenschwerpunkt.<br />

14 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Dr. Ute Hasenöhrl erhält Durham<br />

International Senior Research Fellowship<br />

Die Historikerin Dr. Ute Hasenöhrl<br />

wird im Rahmen eines International<br />

Senior Research Fellowship von Oktober<br />

bis Dezember 2013 als Gastwissenschaftlerin<br />

an der Durham University<br />

tätig sein. Das von der EU<br />

co-finanzierte Programm dient dem<br />

wissenschaftlichen Austausch zwischen<br />

den <strong>Institut</strong>en der Durham<br />

University <strong>und</strong> internationalen Wissenschaftlern,<br />

die zu Themen von<br />

globaler Bedeutung forschen. Ute<br />

Hasenöhrl ist am Department of History<br />

bei den bedeutenden Afrikahistorikern<br />

Prof. Justin Willis <strong>und</strong> Dr.<br />

Cherry Leonardi sowie am <strong>Institut</strong>e<br />

of Advanced Study im Rahmen<br />

des dortigen Themenjahres „Licht“<br />

eingeb<strong>und</strong>en. Sie führt während ihres<br />

dreimonatigen Gastaufenthalts<br />

Recherchen zu einem neuen Forschungsprojekt<br />

durch, das sich mit<br />

der Kolonialgeschichte der Beleuchtung<br />

im 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert beschäftigt.<br />

Am Beispiel des British<br />

Empire mit seinen Herrschaftsgebieten<br />

<strong>und</strong> Kolonien (England, Indien,<br />

Kanada, Sudan) untersucht Hasenöhrl<br />

die zur weltweiten Ausbreitung neuer<br />

(Beleuchtungs-) Technologien notwendigen<br />

Ressourcen, Infrastrukturen<br />

<strong>und</strong> <strong>Institut</strong>ionen.<br />

Darüber hinaus geht sie der Rolle der<br />

Beleuchtung als koloniales Macht<strong>und</strong><br />

Kontrollinstrument nach. Die<br />

Durham University verfügt mit dem<br />

Sudan Archive über eine der wichtigsten<br />

Spezialsammlungen zur britischen<br />

Kolonialgeschichte in Afrika.<br />

Ihre aktuellen Forschungsergebnisse<br />

zur Sozial- <strong>und</strong> Umweltgeschichte der<br />

Beleuchtung (u. a. aus dem BMBF-<br />

Verb<strong>und</strong>projekt „Verlust der Nacht“)<br />

wird Hasenöhrl in Durham in zwei<br />

Gastvorträgen vorstellen.<br />

KONTAKT<br />

Dr. Ute Hasenöhrl<br />

Tel. 03362/793-276,<br />

hasenoehrl@irs-net.de<br />

Ute Hasenöhrl ist Mitarbeiterin in der<br />

Abteilung „<strong>Institut</strong>ionenwandel <strong>und</strong> regionale<br />

Gemeinschaftsgüter“ des IRS <strong>und</strong><br />

arbeitet im BMBF-Forschungsverb<strong>und</strong><br />

„Verlust der Nacht“. Ihre Forschungsschwerpunkte<br />

liegen im Bereich der<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Sozialgeschichte, vor allem<br />

die Entwicklung, Wahrnehmung <strong>und</strong><br />

Aneignung von technischen Infrastrukturen<br />

<strong>und</strong> Kulturlandschaften, Zivilgesellschaft<br />

<strong>und</strong> soziale Bewegungen sowie <strong>Institut</strong>ionen<br />

<strong>und</strong> Gemeinschaftsgüter.<br />

DAS IRS AUF<br />

TWITTER<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

15


Projektabschluss<br />

Kulturräumlicher Wandel durch Hochschul kooperationen<br />

Im Frühjahr 2013 wurde in der Forschungsabteilung<br />

„Kommunikations<strong>und</strong><br />

Wissensdynamiken im Raum“<br />

das in Kooperation mit der Adam-Mickiewicz-Universität<br />

Poznan durchgeführte<br />

Projekt „BorderUni – Vom<br />

deutsch-polnischen Grenzraum zum<br />

Europäischen Wissensraum“ abgeschlossen.<br />

Projektleiterin Dr. Heidi<br />

Fichter-Wolf untersuchte dabei, wie<br />

Kooperationen von Hochschulen<br />

über die Ländergrenzen im Alltag<br />

funktionieren <strong>und</strong> welche Lernprozesse<br />

damit verb<strong>und</strong>en sind. Diese<br />

können zu einem kulturräumlichen<br />

Wandel in der Region beitragen <strong>und</strong><br />

den Aufbau eines europäischen Wissensraums<br />

unterstützen.<br />

„Nach gängigem Verständnis beschränkt<br />

sich die Integration der europäischen<br />

Hochschullandschaft auf<br />

die Umsetzung der Ziele der Lissabon-Agenda<br />

<strong>und</strong> des Bologna-Prozesses“,<br />

sagt Fichter-Wolf. Der verbesserte<br />

Austausch <strong>und</strong> die Mobilität<br />

von Wissen sind darin verankert,<br />

vernachlässigt würden jedoch die<br />

sozio-kulturellen Aspekte der Vereinbarkeit<br />

der Bildungs- <strong>und</strong> Wissenschaftssysteme.<br />

Neben den Europäisierungsprozessen<br />

„von oben“<br />

durch Lissabon <strong>und</strong> Bologna könnten<br />

viele Prozesse „von unten“ durch<br />

Interaktionen lokaler Akteure unterstützt<br />

werden. Die bestehenden Unterschiede<br />

in den Lern- <strong>und</strong> Lehrkulturen<br />

können für interkulturelles<br />

Lernen genutzt werden. Neben Fachwissen<br />

eignen sich die Studierenden<br />

transkulturelle Kompetenz im Umgang<br />

mit abweichenden Regelsystemen<br />

an, die für ihren beruflichen<br />

Werdegang wertvoll sein könnten.<br />

Diese interkulturellen Kommunikationsprozesse<br />

sind in Grenzräumen<br />

besonders wichtig, da sie die soziale<br />

Interaktion von Menschen stimulieren:<br />

Nur so werden gemeinsame<br />

Grenzen nicht mehr als Trennlinien,<br />

sondern als Kontaktzone wahrgenommen<br />

<strong>und</strong> genutzt. „Bildung<br />

ist ein wichtiger Schritt zu einem gemeinsamen<br />

Selbstverständnis in der<br />

Region, wenn die Unterschiede nicht<br />

negiert, sondern als Chance begriffen<br />

werden“, sagt Fichter-Wolf.<br />

KONTAKT<br />

Dr. Heidi Fichter-Wolf,<br />

Tel. 03362/793-181,<br />

H.Fichter-Wolf@irs-net.de<br />

Projektabschluss<br />

Wie erobern Ingenieurberater die globalen Märkte?<br />

Agrarprodukte, Industriegüter oder<br />

Finanzdienstleistungen – kaum eine<br />

Branche scheint im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

ohne eine internationale Wertschöpfungskette<br />

<strong>und</strong> damit ohne ein globales<br />

Niederlassungs- <strong>und</strong> Produktionssystem<br />

auszukommen. Dass die<br />

glo bale Expansion jedes Wirtschaftszweiges<br />

nach eigenen spezifischen Regeln<br />

abläuft, hat Kai Pflanz aus der<br />

Abteilung „Dynamiken von Wirtschaftsräumen“<br />

in seinem Dissertationsprojekt<br />

anhand von Ingenieurdienstleistern<br />

nachgewiesen. Die Internationalisierungsprozesse<br />

dieser<br />

Branche lassen sich selbst mit verwandten<br />

wissensintensiven Dienstleistungen<br />

wie Rechts- oder Finanzberatung<br />

nicht über einen Kamm scheren.<br />

„Viele Ingenieurbüros arbeiten eng mit<br />

ihren K<strong>und</strong>en zusammen an der Planung<br />

<strong>und</strong> Bauausführung von deren<br />

Großprojekten. Sie wählen als Standort<br />

für eine Dependance also selten<br />

den Central Business District von New<br />

York oder London. Stattdessen findet<br />

man sie eher in Randlagen dieser<br />

Städte oder in dynamisch wachsenden<br />

Regionen, auch in Schwellenländern.“<br />

Türöffner-Projekte haben einen hohen<br />

Stellenwert, einige Firmen verfolgen<br />

sogar regelrechte „Sponsoring“-Strategien<br />

für den Eintritt in einen attraktiven<br />

Markt: Sie warten auf einen Auftrag<br />

für ein Bauprojekt, den sie als als<br />

Startinvestition für ein lokales Büro<br />

nutzen. Dieses kann sich in der Folge<br />

um Nachfolgaufträge kümmern. Strategie<br />

<strong>und</strong> Flexibilität gehen hierbei<br />

Hand in Hand.<br />

Pflanz untersuchte in dem von der<br />

DFG geförderten Projekt zudem,<br />

wie sich die Unternehmen wichtiges<br />

lokales Wissen über Gesetze, Normen<br />

<strong>und</strong> kulturelle Gepflogenheiten<br />

des Landes aneignen. „Ohne dies<br />

geht es kaum, das Geheimnis des<br />

Erfolgs ist die Verknüpfung des technisch-analytischen<br />

Wissens mit dem<br />

lokalen Wissen“, so Pflanz.<br />

KONTAKT<br />

Kai Pfl anz,<br />

Tel. 03362/793-286,<br />

pfl anzk@irs-net.de<br />

16 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Projektabschluss<br />

Know-Man: Knowledge Management in<br />

Technology Parks<br />

KNOW<br />

MAN<br />

Das IRS hat für drei Jahre (2010–2012) das INTERREG IVC-Projekt „Know-Man“<br />

mit 15 europäischen Partnern geleitet. Ziel des Projektes war es, Instrumente für ein<br />

regionales Wissensnetzwerkmanagement zu verbessern <strong>und</strong> Erfahrungen zwischen<br />

den beteiligten Akteuren auszutauschen, um Lernprozesse zu initiieren. Neben<br />

spannenden Publikationen hat das Projekt vor allem erbracht, dass die beteiligten<br />

Partner auch über die Projektlaufzeit hinaus zur Europäischen Integration <strong>und</strong> zum<br />

Europäischen Zusammenhalt beitragen. Wissen hat immer mehrere Dimensionen<br />

<strong>und</strong> an dieser Stelle soll zum einen gezeigt werden, welche Formen von externalisiertem<br />

Wissen aus dem Projekt hervorgegangen sind <strong>und</strong> wie implizites Wissen aus<br />

dem Projekt bereits jetzt <strong>und</strong> in Zukunft weiter ausgebaut wird.<br />

PUBLIKATIONEN<br />

Know-Man Good Practices<br />

Die Broschüre vereint erfolgreich eingesetzte<br />

Instrumente für Wissensnetzwerkmanagement<br />

in Regionen.<br />

Vorgestellt werden bpsw. Instrumente<br />

für die Unterstützung von Start-Ups,<br />

den Transfer von Wissen, den Aufbau<br />

notwendiger Infrastrukturen, für Netzwerke <strong>und</strong> Vernetzung,<br />

für die Förderung von personengeb<strong>und</strong>enen<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> schließlich für die Finanzierung wissensintensiver<br />

Strukturen.<br />

::: www.know-man.eu/files/1111/file/knowman_good_<br />

practices_fin.pdf<br />

Knowledge Network<br />

Management Transfer<br />

Während die ersten beiden Know-<br />

Man-Publikationen Instrumente<br />

<strong>und</strong> deren Potential für interregionales<br />

Lernen vorstellen, adressiert<br />

diese Broschüre Politiken <strong>und</strong> Politikfelder,<br />

die Wissensnetzwerkmanagement unterstützen<br />

können. Illustriert werden diese mit anschaulichen<br />

Beispielen, wie Know-Man-Partner komplexe Wissensnetzwerksysteme<br />

zwischen Regionen mobilisiert haben.<br />

::: www.euroreg.uw.edu.pl/dane/web_euroreg_publications_<br />

files/2885/knowledge_network_management<br />

Knowledge Network<br />

Management Toolbox<br />

In der Projektpartnerschaft wurden<br />

Instrumente entwickelt, die<br />

die Zusammenarbeit auf regionaler<br />

Ebene <strong>und</strong> den Erfahrungsaustausch<br />

auf interregionaler Ebene fördern.<br />

Hierzu zählen zum Beispiel Nachfrageanalysen,<br />

Benchmarking <strong>und</strong> Wissensatlanten. Ausgehend<br />

vom spezialisierten Fachwissen der Partner wurden<br />

diese drei Instrumente jeweils so angepasst, dass sie<br />

praktikabel <strong>und</strong> umsetzbar sind in sehr unterschiedlichen<br />

räumlichen, organisatorischen <strong>und</strong> institutionellen<br />

Kontexten.<br />

::: www.know-man.eu/files/155839593/file/knowledge_<br />

network_management_toolbox.pdf<br />

Know-Man Wissensatlas<br />

Zur Visualisierung zentraler Wissensträger<br />

erstellte jede Know-Man-<br />

Partnerregion einen Wissensatlas.<br />

Ein Wissensatlas bietet Orientierung<br />

zu der Frage „Wer bietet was in der<br />

Region – <strong>und</strong> wo finde ich die richtigen<br />

Ansprechpartner?“ Durch Broschüren <strong>und</strong> Poster<br />

stellte jede Region die zentralen Kontaktpunkte für<br />

Start-Ups übersichtlich dar.<br />

Alle sechs Wissensatlanten sind verfügbar unter<br />

::: www.know-man.eu/products<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

17


WISSEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Das IRS in der Smart Specialisation Debatte<br />

Durch das Know-Man-Projekt hat das IRS Expertenwissen nicht nur in<br />

der praktischen Umsetzung von EU-Regionalpolitiken aufgebaut, sondern<br />

auch Wissen über zukünftige Strategien, Schwerpunkte <strong>und</strong> Prozesse der<br />

europäischen Förderprogramme. Mit diesem Wissen bringt sich das IRS<br />

aktiv in die Diskussion um die Gestaltung der zukünftigen Programmperiode<br />

ein. Auch im Wissenschaftsbereich ist das Konzept der Smart Specialisation<br />

präsent. Das IRS berät das EU-Projekt „Science Link“ in der Frage,<br />

ob <strong>und</strong> wie sich Forschungsinfrastruktur-Einrichtungen im baltischen<br />

Raum spezialisieren können. Das IRS begleitete <strong>und</strong> moderierte darüber<br />

hinaus Smart Specialisation-Prozesse, beispielsweise auf einem Europäischen<br />

Workshop zu „Stakeholder Engagement and the RIS3 Governance“<br />

in Vaasa, Finnland. Schließlich richtete das IRS ein Regionalgespräch zum<br />

Thema „Was heißt hier Smart Specialisation? Perspektiven für die Hauptstadtregion<br />

in der neuen EU-Förderperiode“ aus.<br />

KNO<br />

MAN<br />

Kurzstudie:<br />

Innovations- <strong>und</strong> Kreativlabs in Berlin<br />

Der Know-Man-Wissensatlas ist ein Instrument, mit dem Akteure <strong>und</strong><br />

Organisationen mit ihren Potentialen <strong>und</strong> Kompetenzen dargestellt werden.<br />

Gleichzeitig eignet sich der Wissensatlas auch dazu, regionale Potentiale<br />

zu vermarkten, weil Wissenspotentiale einfach <strong>und</strong> übersichtlich<br />

erhoben sind <strong>und</strong> Zugangsmöglichkeiten zu ihnen veröffentlicht werden.<br />

Dieses Instrument wurde übertragen auf die Berliner Kreativwirtschaft, in<br />

der sich neue Formen der zeitlich <strong>und</strong> räumlich befristeten Zusammenarbeit<br />

etablieren. Diese wurden analog zum Know-Man-Wissensatlas erhoben,<br />

beschrieben <strong>und</strong> kartografisch dargestellt.<br />

18 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


KONTAKT<br />

Open Days:<br />

INTERREG-Projekte aus Netzwerkperspektive<br />

W<br />

Ein zentraler Mehrwert von interregionalen Projekten ist neben den<br />

inhaltlichen Produkten auch die Etablierung von vielfältigen Netzwerken<br />

zwischen den Partnern. Dies trifft sowohl auf der interregionalen Ebene<br />

zu, aber vor allem auch auf Netzwerke, die in den beteiligten Regionen<br />

erneuert oder verstärkt werden. Bereits im Know-Man-Projekt hat das IRS<br />

die Netzwerke zwischen den Partnern analysiert. Auf einem Workshop<br />

des Wirtschaftsministeriums Nordrhein-Westphalen während der Open<br />

Days 2013 in Brüssel stellt das IRS verschiedene Methoden der Netzwerkanalyse<br />

für INTERREG-Projekte vor.<br />

Dr. Suntje Schmidt,<br />

Tel. 03362/793-172,<br />

schmidts@irs-net.de<br />

Suntje Schmidt ist Wirtschaftsgeographin<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterin der Forschungsabteilung<br />

„Dynamiken von Wirtschaftsräumen“ am<br />

IRS. Sie erforscht räumliche Implikationen<br />

der Wissensteilhabe <strong>und</strong> -generierung, die<br />

Rolle von Wissensgemeinschaften in Innovationsprozessen,<br />

Vulnerabilitäten <strong>und</strong><br />

Resilienzstrategien auf volatilen Arbeitsmärkten<br />

sowie institutionelle <strong>und</strong> organisatorische<br />

Voraussetzungen zum interregionalen<br />

Transfer von Praktiken der regionale<br />

Entwicklung. Zwischen 2010 <strong>und</strong> 2012 leitete<br />

sie das INTERREG IVC-Projekt „Know-<br />

Man: Knowledge Network Management<br />

in Technology Parks“.<br />

Christina Minniberger,<br />

Tel. 03362/793-131,<br />

minniberger@irs-net.de<br />

Wissenstransfer<br />

zu Optischen Technologien zwischen Berlin <strong>und</strong> Warschau<br />

Der Berliner Wissensatlas zu optischen Technologien bildet einen zentralen<br />

Baustein einer neu gegründeten Clusterkooperation zwischen dem<br />

Berliner mit dem Warschauer Optikclustern. Unterstützt durch die Senatsverwaltung<br />

für Wirtschaft, Technologie <strong>und</strong> Forschung, setzt sich das<br />

Phoenix-Projekt zum Ziel, das Netzwerk zwischen den beiden Hauptstädten<br />

zu stärken. Mit Hilfe regionaler Wissensatlanten werden die Strukturen<br />

der Cluster sowie wichtige Kontaktpunkte visualisiert. Das IRS wirkt<br />

hierbei in beratender Funktion an der Umsetzung der Wissensatlanten<br />

mit.<br />

Christina Minniberger ist als Politikwissenschaftlerin<br />

in der Forschungsabteilung<br />

„Dynamiken von Wirtschaftsräumen“ tätig.<br />

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf<br />

Themen der europäischen Struktur- <strong>und</strong><br />

Regionalpolitik, insbesondere auf interregionalen<br />

Projektnetzwerke in Europa.<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

19


Nachrichten aus dem <strong>Institut</strong><br />

Neues DFG-Projekt<br />

Innovationsprozesse in der<br />

räumlichen Planung<br />

Kontakt:<br />

Prof. Dr. Oliver Ibert,<br />

Tel. 03362/793-152,<br />

ibert@irs-net.de<br />

PD Dr. Gabriela Christmann,<br />

Tel. 03362/793-299,<br />

christmann@irs-net.de<br />

Wie kommt Neuartiges in die räumliche<br />

Planung? Dies zu ergründen ist<br />

das Ziel eines neuen Forschungsprojekts,<br />

das in zwei Forschungsabteilungen<br />

am IRS <strong>und</strong> der Universität<br />

Stuttgart durchgeführt <strong>und</strong> von der<br />

Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) gefördert wird. Es soll die beispielsweise<br />

in der Wirtschaftsgeographie<br />

<strong>und</strong> Techniksoziologie etablierte<br />

Kategorie der Innovation für die<br />

Stadt- <strong>und</strong> Regionalplanung fruchtbar<br />

machen.<br />

Das Projekt, das von IRS-Seite<br />

von PD Dr. Gabriela Christmann <strong>und</strong><br />

Prof. Dr. Oliver Ibert beantragt wurde,<br />

besteht aus einem theoretischen Teil<br />

<strong>und</strong> vier empirischen Fallstudien. „Um<br />

den Innovationsbegriff zum Verständnis<br />

des Wandels in der Planung einzusetzen,<br />

sind noch einige konzeptionelle<br />

Vorklärungen zu leisten“, so Ibert.<br />

„Dies ergibt sich aus dem besonderen<br />

Kontext der räumlichen Planung. Wir<br />

vermuten, dass die Verläufe der Innovationsprozesse<br />

in dem besonderen<br />

institutionellen <strong>und</strong> organisatorischen<br />

Umfeld einige Eigenarten aufweisen<br />

werden.“ Ein Ziel werde sein, wirklich<br />

Neuartiges (Innovation) von bloßem<br />

Neuem (Idee) zu unterscheiden <strong>und</strong><br />

die Phasen der Entwicklung von einer<br />

Idee zu einer neuen Planungsroutine<br />

<strong>und</strong> einem verfestigten Leitbild der<br />

Planung zu rekonstruieren.<br />

Die Fallstudien werden in vier Handlungsfeldern<br />

durchgeführt <strong>und</strong> beleuchten<br />

exemplarisch bestimmte Innovationen<br />

<strong>und</strong> Referenzfälle. Prof. Dr.<br />

Johann Jessen (Universität Stuttgart)<br />

untersucht an neuen Stadtteilen in<br />

Hamburg, Tübingen <strong>und</strong> Potsdam die<br />

Ablösung des Städtebaukonzepts der<br />

Moderne durch das Konzept der kompakten<br />

durchmischten Stadt. Christmann<br />

stellt Raumpioniere in den Mittelpunkt<br />

ihres Handlungsfeldes <strong>und</strong><br />

beforscht die Legalisierung <strong>und</strong> strategische<br />

Einbindung von Zwischennutzungen<br />

in die Stadtplanung von Berlin,<br />

Leipzig <strong>und</strong> Wuppertal. Um mehrere<br />

Internationale Bauausstellungen (u. a.<br />

Emscher Park) geht es im Projektteil<br />

von Ibert, der den Wandel von Adaption<br />

zu Adaptivität in der <strong>Regionalentwicklung</strong><br />

analysiert. Ebenfalls am<br />

IRS realisiert wird die Studie von Prof.<br />

i. R. Dr. Uwe-Jens Walther (Technische<br />

Universität Berlin) zu Verfahren integrierter<br />

Quartiersentwicklung statt sektoraler<br />

Planung mit Teilraumbezug in<br />

Quartieren in Berlin, Duisburg, Hamburg<br />

<strong>und</strong> München.<br />

Das Projekt hat eine Laufzeit von<br />

zwei Jahren <strong>und</strong> wird im Oktober 2013<br />

starten. Im Projektverlauf werden ein<br />

nationaler sowie ein internationaler<br />

Workshop durchgeführt. Das Projekt<br />

soll in der zweiten Jahreshälfte 2015<br />

abgeschlossen werden.<br />

20 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Drei Raumsichten auf den<br />

Demografischen Wandel<br />

Die Ahrensfelder Terrassen in Berlin-<br />

Marzahn sind ein Vorzeigeprojekt des<br />

Stadtumbaus, mit dem das Wohnungsunternehmen<br />

DEGEWO auf die veränderte<br />

Nachfrage nach Wohnraum reagiert hat.<br />

Seit mehreren Jahrzehnten ist der<br />

demografische Wandel gesellschaftliche<br />

Realität. Nahezu ebenso lang<br />

ist die Geschichte seiner Erforschung<br />

durch Sozialforscher, Ökonomen,<br />

Mediziner <strong>und</strong> Politikwissenschaftler.<br />

Dennoch blieben bis heute wichtige<br />

Fragen offen, weshalb das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

das Jahr 2013 zum Wissenschaftsjahr<br />

mit dem Namen „Die demografische<br />

Chance“ ausgerufen hat. Die Betonung<br />

liegt dabei nicht auf den Folgen<br />

dieser Entwicklung, sondern auf deren<br />

Perspektiven <strong>und</strong> Potenzialen. Dass es<br />

diese gibt <strong>und</strong> welchen Herausforderungen<br />

sich Politik <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

stellen müssen, um die „demografische<br />

Chance“ zu ergreifen, zeigen drei<br />

Raumsichten aus dem IRS.<br />

Die zentrale Verbindung demografischer<br />

<strong>und</strong> räumlicher Entwicklung in<br />

Städten <strong>und</strong> Regionen ist die stark veränderte<br />

Nachfrage nach bestehenden<br />

Infrastrukturen – Wasser, Wohnungen,<br />

Energie, Konsum – durch Abwanderung,<br />

Schrumpfung <strong>und</strong> Alterung.<br />

Wo sich diese Prozesse, ausgelöst<br />

durch die demografische Entwicklung<br />

<strong>und</strong> teilweise unterstützt durch wirtschaftliche<br />

Transformationen, zuspitzen,<br />

steigt der Handlungsbedarf der<br />

lokalen Entscheidungsträger in Städten,<br />

Gemeinden <strong>und</strong> Ländern. „Im<br />

Sinne des Wissenschaftsjahres ist der<br />

Handlungsbedarf aber nicht nur als<br />

Problem zu sehen, sondern auch als<br />

Herausforderung“, sagt PD Dr. Gabriela<br />

Christmann, Leiterin der Forschungsabteilung<br />

„Kommunikations<strong>und</strong><br />

Wissensdynamiken im Raum“.<br />

Dr. Anja Nelle:<br />

Anpassung von Städten<br />

„In ostdeutschen Städten vollzog sich<br />

in den 1990er Jahren ein post-fordistischer<br />

<strong>und</strong> post-sozialistischer Strukturwandel<br />

im Zeitraffer: Die Schließung<br />

von Industriebetrieben führte<br />

zum Abbau von Arbeitsplätzen, dem<br />

folgte die Abwanderung der flexiblen<br />

Einwohner im beschäftigungsfähigen<br />

Alter. Durch die Altersstruktur der Bewohner<br />

sind viele Städte heute besonders<br />

stark vom demografischen Wandel<br />

betroffen: Es werden deutlich weniger<br />

Kinder geboren als Menschen<br />

sterben. Diese Situation birgt erhebliche<br />

Herausforderungen für die Anpassung<br />

der Städte: Wohnungsleerstände<br />

müssen abgebaut <strong>und</strong> die soziale sowie<br />

technische Infrastruktur der Bewohnerstruktur<br />

angepasst werden, damit<br />

die Städte funktionsfähige <strong>und</strong> attraktive<br />

Orte bleiben bzw. wieder werden.<br />

Dafür entwickeln die Kommunen „Integrierte<br />

Stadtentwicklungskonzepte“,<br />

mit denen sie die Adaption von Stadtstruktur,<br />

Wohnungsmarkt, Verkehr,<br />

technischer <strong>und</strong> sozialer Infrastruktur,<br />

aber auch die Themen Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Soziales gemeinsam in den Blick<br />

nehmen. Städtebauförderprogramme –<br />

u. a. der „Stadtumbau Ost“ – unterstützen<br />

die Anpassung an ein neues Anforderungsprofil.<br />

In vielen Städten sind in den vergangenen<br />

zehn Jahren Erfolge gelungen:<br />

Instandsetzungen sowie ergänzende<br />

Um- <strong>und</strong> Neubauten werteten die Zentren<br />

der Ortschaften auf, die Wohnungsangebote<br />

für Familien <strong>und</strong> für ältere<br />

oder pflegebedürftige Menschen wurden<br />

diversifiziert. Verwaltungen <strong>und</strong><br />

soziale Infrastrukturen wurden verlegt,<br />

um die Innenstädte zu beleben <strong>und</strong> eine<br />

neue Nutzungsperspektive für leerstehende<br />

Altbauten zu schaffen. In vielen<br />

randstädtischen Siedlungen senkten<br />

Wohnungsabrisse die Leerstände, neue<br />

Grünflächen <strong>und</strong> Landschaftsräume<br />

entstanden. Wo Politik, Verwaltung,<br />

Wohnungseigentümer <strong>und</strong> Bewohner<br />

neue Koalitionen bilden, Freiräume<br />

wahrnehmen <strong>und</strong> Entwicklungschancen<br />

nutzen, sind Städte im demografischen<br />

Wandel keine Manifestation von<br />

Problemen, sondern von Lösungen.“<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

21


Engagierte Bewohner können neue<br />

Perspektiven für ländliche Räume eröffnen.<br />

PD Dr. Gabriela Christmann:<br />

Perspektiven ländlicher Räume<br />

„Mit der Zunahme des Anteils älterer<br />

Bewohner in den Dörfern entsteht<br />

ein Potenzial für lokale Kultur <strong>und</strong><br />

soziales Engagement. Beobachtungen<br />

zeigen, dass es kürzlich Pensionierte<br />

sind, die mit ihrem Know-How<br />

<strong>und</strong> der nötigen Zeit dörfliche Entwicklung<br />

prägen können. Diese Personen<br />

fühlen sich noch nicht alt, entwickeln<br />

neue Ideen für bestehende<br />

Probleme, gründen Kulturvereine,<br />

arbeiten ehrenamtlich als Fremdenführer<br />

<strong>und</strong> Ortsvorsteher oder erfüllen<br />

sich den Lebenstraum einer Pension<br />

auf dem Land. Aber auch andere<br />

Personen sehen hier Potenziale: Nicht<br />

nur Künstler <strong>und</strong> Kreative schätzen<br />

die durch Abwanderung teilweise nur<br />

spärlich bewohnten Dörfer als Experimentierräume<br />

für ihre Ideen, nicht<br />

zuletzt weil Immobilien günstig zu<br />

mieten oder kaufen sind. Einsamkeit<br />

<strong>und</strong> Stille sind in Verbindung mit<br />

landschaftlichen Reizen zudem Ressourcen,<br />

die für eine touristische Entwicklung<br />

von Bedeutung sind. Aber<br />

auch andere Entwicklungen sind möglich.<br />

Brachgefallene Agrarbetriebe <strong>und</strong><br />

Hallen bieten Raum für innovative<br />

Industrie- <strong>und</strong> Dienstleistungsstätten.<br />

Alte Scheunen können zu Produktionshallen<br />

umgerüstet werden. Ich bin<br />

Mitglied in einem Konsortium, das<br />

über solche Nutzungskonzepte nachdenkt.<br />

Mit frischen Ideen lassen sich<br />

also brachliegende Potenziale durchaus<br />

nutzen.<br />

Man darf angesichts dieser Möglichkeiten<br />

aber nicht den Fehler<br />

machen, darin einen Selbstläufer zu<br />

sehen. Engagierte Rentner, Künstler<br />

<strong>und</strong> innovative Unternehmer brauchen<br />

Unterstützung, sei es durch Investitionen<br />

in Infrastruktur für Verkehr, Konsum<br />

oder Tourismus oder durch Qualifizierung<br />

der Bewohner, damit sie<br />

eigenständig Kredite beantragen, Fördermittel<br />

akquirieren <strong>und</strong> Projekte<br />

durchführen können. Sowohl solide<br />

Infrastrukturpolitik als auch kleinteilige<br />

Förderung über Mikrokredite sind<br />

nötig, um die Perspektiven Wirklichkeit<br />

werden zu lassen.“<br />

Dr. Timothy Moss:<br />

Paradigmenwechsel in der<br />

Daseinsvorsorge<br />

„Viele der Konsequenzen der demografischen<br />

Entwicklung in Deutschland<br />

sind in den Städten <strong>und</strong> Regionen<br />

unmittelbar sichtbar. Der<br />

Bevölkerungsverlust vieler Städte <strong>und</strong><br />

Gemeinden, vor allem im ländlichen<br />

Raum, zeigt sich an leerstehenden<br />

Wohngebäuden <strong>und</strong> brachfallenden<br />

Einrichtungen der Daseinsvorsorge.<br />

Doch auch im Verborgenen ergibt sich<br />

großer Handlungsbedarf, beispiels-<br />

Unternutzte Gebäude <strong>und</strong> Infrastrukturen<br />

stellen Städte <strong>und</strong> Gemeinden vor große<br />

Herausforderungen.<br />

22 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Kontakt:<br />

PD Dr. Gabriela B. Christmann,<br />

Tel. 03362/793-270,<br />

christmann@irs-net.de<br />

Dr. Anja B. Nelle,<br />

Tel. 03362/793-229,<br />

nellea@irs-net.de<br />

Dr. Timothy Moss,<br />

Tel. 03362/793-185,<br />

mosst@irs-net.de<br />

weise in der Trinkwasserversorgung<br />

<strong>und</strong> Abwasserbeseitigung. Die kommunalen<br />

Aufgabenträger kämpfen<br />

zugleich mit Unternutzung ihrer Leitungen<br />

<strong>und</strong> der Pflicht der Gewährleistung<br />

von Spitzenlasten. Sie müssen<br />

also eine Infrastruktur am Laufen halten,<br />

die sowohl mit wenig Durchsatz<br />

optimal funktioniert als auch für Spitzenzeiten<br />

gewappnet ist. Zudem häufen<br />

sich Trockenperioden <strong>und</strong> Starkregen<br />

im Zuge des Klimawandels <strong>und</strong><br />

in Ostdeutschland haben die großen<br />

Investitionen aus den 1990er Jahren<br />

ihren Sanierungszyklus erreicht.<br />

Der demografische Wandel als eine<br />

Erklärungsdimension dieser Prozesse<br />

kann für die beteiligten Akteure die<br />

entscheidende Motivation sein, die Systeme<br />

der Daseinsvorsorge im Gr<strong>und</strong>satz<br />

zu reformieren. Neue Denkansätze<br />

könnten sein: dezentrale Technikoptionen,<br />

Integration von Wasser- <strong>und</strong><br />

Energieinfrastrukturen, neue interkommunale<br />

Kooperationen <strong>und</strong> Differenzierungen<br />

im Gr<strong>und</strong>angebot<br />

nach Verwendungszwecken. Vor allem<br />

muss sich aber ein neues Paradigma<br />

durchsetzen, wonach In frastrukturentscheidungen<br />

in offenen<br />

Diskussionsprozessen gefällt werden<br />

<strong>und</strong> sich durch eine integrierte, systemische<br />

<strong>und</strong> räumlich differenzierte<br />

Herangehensweise auszeichnen.“<br />

Nachhaltigkeitsstrategie<br />

für Brandenburg<br />

Kontakt:<br />

Dr. Timothy Moss,<br />

Tel. 03362/793-185,<br />

mosst@irs-net.de<br />

Im April 2010 konstituierte sich der<br />

Beirat für Nachhaltige Entwicklung<br />

des Landes Brandenburg. Dreizehn<br />

führende Wissenschaftler des Landes,<br />

unter ihnen Dr. Timothy Moss (IRS),<br />

entwickelten in der Folge Gr<strong>und</strong>sätze<br />

<strong>und</strong> Strategien für eine Neuorientierung<br />

der Landespolitik unter dem<br />

Leitbild der Nachhaltigkeit.<br />

Nun hat der Beirat seine Empfehlungen<br />

für die Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Brandenburgs an die Landespolitik<br />

übergeben. Neben detaillierten Empfehlungen<br />

in den Handlungsfeldern<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit, Lebensqualität,<br />

Energie <strong>und</strong> Klima, Bildung, Finanzpolitik<br />

<strong>und</strong> Landnutzung enthält das<br />

Dokument auch ein Plädoyer für einen<br />

umfassenden Perspektiv- <strong>und</strong> Paradigmenwechsel.<br />

Der Beirat diagnostizierte eine<br />

weitgehende zustimmende Gr<strong>und</strong>haltung<br />

zu nachhaltigem Handeln, diese<br />

schlage sich aber nur ungenügend im<br />

alltäglichen Handeln aller Akteure<br />

nieder. Daher müssten integrierte <strong>und</strong><br />

umfassende Lösungskonzepte entwickelt<br />

<strong>und</strong> ein Konsens darüber hergestellt<br />

werden, dass Partikularinteressen<br />

zugunsten des heutigen <strong>und</strong><br />

zukünftigen Gemeinwohls zurückgestellt<br />

werden. Der Beirat macht<br />

deutlich, dass er dafür eine „große<br />

gesellschaftliche Transformation“ vergleichbar<br />

mit der Entwicklung der<br />

Industriegesellschaft für notwendig<br />

hält <strong>und</strong> diese in einem „globalen<br />

Gesellschaftsvertrag“ münden müsse.<br />

Zugleich stellen die demographische<br />

Entwicklung oder der Klimawandel<br />

auch konkrete lokalpolitische<br />

Herausforderungen dar, die im Land<br />

mit lokalem wie globalem Blick angegangen<br />

werden müssen. Dies gilt für<br />

das Handlungsfeld „Daseinsvorsorge<br />

– Lebensqualität in Städten <strong>und</strong> Dörfern“,<br />

in dem sich Timothy Moss stark<br />

einbrachte. „Wir plädieren dafür, dass<br />

alle Infrastrukturfragen – von Mobilität<br />

über Ges<strong>und</strong>heit bis zur Wasserversorgung<br />

– mit gemeinsam formulierten<br />

Zielen <strong>und</strong> Strategien erörtert<br />

werden. So kann man sich von einer<br />

auf Strukturen <strong>und</strong> Investitionen orientierten<br />

Politik lösen <strong>und</strong> stattdessen<br />

den Fokus auf die Gr<strong>und</strong>bedürfnisse<br />

der Daseinsvorsorge heute <strong>und</strong> morgen<br />

lenken“, so Moss.<br />

Im Bereich der wasserwirtschaftlichen<br />

Dienstleistungen sollen im<br />

Dialog von Behörden, Politik <strong>und</strong><br />

Bürgern alternative Modelle wie<br />

dezentrale Technikoptionen, Integration<br />

von Wasser- <strong>und</strong> Energieinfrastrukturen,<br />

neue interkommunale<br />

Kooperationen <strong>und</strong> Differenzierungen<br />

im Gr<strong>und</strong>angebot nach Verwendungszwecken<br />

entwickelt werden.<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

23


Workshop „Baukultur“<br />

in Potsdam<br />

Kontakt:<br />

Dr. Anja B. Nelle,<br />

Tel. 03362/793-229,<br />

nelle@irs-net.de<br />

Das Ministerium für Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> Landwirtschaft des Landes<br />

Brandenburg, Referat 22 (Bautechnik,<br />

Energie, Bau <strong>und</strong> Stadtkultur),<br />

hat das IRS in Kooperation mit dem<br />

Büro stadtforschung.net im Oktober<br />

2012 beauftragt, einen systematischen<br />

Überblick zu den Organisations- <strong>und</strong><br />

Kooperationsformen, den Themenfeldern,<br />

Zielgruppen <strong>und</strong> Instrumenten<br />

im Bereich Baukultur in ausgewählten<br />

B<strong>und</strong>esländern zusammenzustellen.<br />

Dazu wurden Daten <strong>und</strong> Materialien<br />

ausgewertet <strong>und</strong> vertiefende<br />

Interviews in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen-Anhalt<br />

<strong>und</strong> Thüringen geführt.<br />

Am 14. März 2013 wurden die vorläufigen<br />

Ergebnisse der „Expertise Ländervergleich<br />

Baukultur“ im Rahmen<br />

eines Workshops in Potsdam mit 15<br />

Vertretern der Länderministerien sowie<br />

der Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurkammern<br />

diskutiert. Dabei wurde deutlich,<br />

dass die thematische Breite der Baukultur<br />

eine Reihe von Herausforderungen<br />

birgt. So unterscheidet sich zum Beispiel<br />

die Wahrnehmung des Begriffs<br />

zwischen Fachwelt <strong>und</strong> Laien.<br />

Während die Fachwelt Planung <strong>und</strong><br />

Prozessgestaltung als integralen Bestandteil<br />

von Baukultur sieht, beschränkt<br />

sich das Verständnis der breiten<br />

Öffentlichkeit meist auf den<br />

Objektbezug – insbesondere auf<br />

Schlösser, Burgen <strong>und</strong> andere „Sehenswürdigkeiten“.<br />

In der Ausrichtung<br />

ihrer Aktivitäten gehen die beteiligten<br />

Akteure einen Spagat. Einerseits<br />

widmen sie sich öffentlichkeitswirksamen<br />

Aktivitäten, um das Bewusstsein<br />

von Laien für Baukultur zu schärfen<br />

<strong>und</strong> damit zukünftige Bauherren zu<br />

sensibilisieren. Andererseits arbeiten<br />

sie daran, die Innenwirkung in Politik<br />

<strong>und</strong> Verwaltung zu verbessern, um<br />

Ins trumente zu etablieren, die zu einer<br />

Qualitätssteigerung der Neubaukultur,<br />

aber auch des Bauens im Bestand beitragen,<br />

beispielsweise durch die Ausrichtung<br />

von Wettbewerben <strong>und</strong> den<br />

Einsatz von Gestaltungsbeiräten.<br />

Obwohl in allen untersuchten<br />

Ländern die zuständigen Ressorts<br />

der Ministerien eng mit den Kammern<br />

kooperieren, unterscheidet sich<br />

der institutionelle Rahmen: Brandenburg<br />

pflegt eine eher informelle<br />

Zusammenarbeit, während in Mecklenburg-Vorpommern<br />

<strong>und</strong> Sachsen-<br />

Anhalt jeweils eine „Initiative Baukultur“<br />

in stalliert <strong>und</strong> in Thüringen<br />

eine Stiftung gegründet wurde. Die<br />

Gemeinsamkeiten, Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

dieser Kooperationsformen wurden<br />

ebenfalls diskutiert. Die Ergebnisse<br />

des Workshops flossen in den<br />

internen Endbericht der Expertise ein,<br />

der Rückschlüsse auf die Ausrichtung<br />

der Aufgabenwahrnehmung im Land<br />

Brandenburg erlaubt <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

für neue Akzente in der Ausrichtung<br />

der thematischen Schwerpunkte<br />

<strong>und</strong> Kooperationsformen aufzeigt.<br />

24 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Gastvortrag<br />

Innovationen, Wachstum<br />

<strong>und</strong> Netzwerke<br />

Kontakt:<br />

Dr. Anna Growe,<br />

Tel. 0761/203-978 774,<br />

anna.growe@geographie.uni-freiburg.de<br />

Planungspolitische Dokumente atmen<br />

immer einen bestimmten Geist <strong>und</strong><br />

spiegeln dabei ein aktuell hoch angesehenes<br />

Paradigma der Raumentwicklung<br />

wieder. Dr. Anna Growe (Albert-<br />

Ludwigs-Universität Freiburg) hat in<br />

ihrem Gastvortrag „From Places to<br />

Flows. Leben <strong>und</strong> Planen in Netzwerken?“<br />

im IRS am 3. März 2013 dargestellt,<br />

inwieweit die Netzwerkperspektive<br />

im Leitbild „Wachstum <strong>und</strong><br />

Innovation“ der Leitbilder für die<br />

Raumentwicklung aufgegriffen wird.<br />

Growe studierte Raumplanung an der<br />

Technischen Universität Dortm<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> promovierte dort bei Prof. Dr.<br />

Hans H. Blotevogel. Zudem verbrachte<br />

sie einen Forschungsaufenthalt am<br />

Lehrstuhl von Peter J. Taylor an der<br />

Loughborough University.<br />

Ihrem Gastvortrag zugr<strong>und</strong>e lag<br />

der Bef<strong>und</strong>, dass in vielen Studien die<br />

zunehmende Bedeutung von Netzwerken<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

hervorgehoben wird. „Mit Theorien<br />

zu sozialen Interaktionen werden die<br />

Bedeutung sowie die Funktionsweise<br />

von Netzwerken erklärt. Mit empirischen<br />

Analysen wird nachgewiesen,<br />

dass die Bedeutung von Netzwerken<br />

zunimmt“, so Growe. Planung <strong>und</strong><br />

Politik sind bei der Integration dieser<br />

Erkenntnisse in ihre hoheitlichen Aufgaben<br />

Grenzen gesetzt. Die <strong>Institut</strong>ionen<br />

sind an ihre räumlichen administrativen<br />

Grenzen geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

können Netzwerkstrukturen nur teilweise<br />

integrieren. Ansätze für eine<br />

Überwindung administrativer räumlicher<br />

Grenzen zeigen sich beispielsweise<br />

in der Berücksichtigung von Metropolregionen<br />

in Deutschland. Jedoch fehlen<br />

nach wie vor Instrumente für eine<br />

Länder- <strong>und</strong> Fachübergreifende regionale<br />

Politik, die räumlichen wie auch<br />

zeitlichen Dynamiken von Netzwerken<br />

gerecht werden können.<br />

Neues Projekt<br />

Kulturlandschaften im Zeichen<br />

des Klimawandels <strong>und</strong> der<br />

Energiewende<br />

Kontakt:<br />

Andreas Röhring,<br />

Tel. 03362/793-170,<br />

roehringa@irs-net.de<br />

Wie können Kulturlandschaften in<br />

Berlin <strong>und</strong> Brandenburg im Zeichen<br />

des Klimawandels <strong>und</strong> der Energiewende<br />

zukünftig gestaltet werden?<br />

Dieser Frage geht ein neues<br />

Forschungsprojekt der Gemeinsamen<br />

Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg<br />

nach, an dem die Forschungsabteilung<br />

„<strong>Institut</strong>ionen wandel <strong>und</strong><br />

Regionale Gemeinschaftsgüter“ des<br />

IRS sowie das Büro für Landschaftskommunikation<br />

Bad Freienwalde<br />

beteiligt sind.<br />

Das Projekt ist Teil des „Gemeinsamen<br />

Raumordnungskonzepts Energie<br />

<strong>und</strong> Klima“ (GRK) <strong>und</strong> wird in den ausgewählten<br />

Beispielräumen Barnim <strong>und</strong><br />

Prignitz Fragen der regionalen Entwicklung<br />

bearbeiten: Welche kulturlandschaftlichen<br />

Besonderheiten, räumlichen<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> Ge staltungsmöglichkeiten<br />

weisen diese beiden<br />

Räume auf? Gibt es Netzwerke <strong>und</strong> Kooperationsstrukturen,<br />

die in den Prozess<br />

einbezogen werden können? Welche<br />

Erfahrungen oder Schlüsselprojekte<br />

existieren bereits? Im Mittelpunkt des<br />

Projektes stehen Dialogprozesse in beiden<br />

Beispielräumen. In Workshops,<br />

Diskussionsr<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Interviews sollen<br />

die Aktivitäten der Regionen <strong>und</strong><br />

Kommunen aufgegriffen <strong>und</strong> in sinnvoller<br />

Weise ergänzt werden.<br />

Gemeinsam sollen Ideen <strong>und</strong> Bilder<br />

zu künftigen Kultur- <strong>und</strong> Energielandschaften<br />

entworfen werden, um die<br />

Entwicklungen bewusst zu machen.<br />

Aus den Ergebnissen des Projekts werden<br />

Handlungsempfehlungen für Planung<br />

<strong>und</strong> Politik abgeleitet, wie sich<br />

neue Kulturlandschaften von regionalen<br />

Akteuren als Handlungsräume<br />

entwickeln lassen, um deren Teilhabe<br />

in den Gestaltungsprozessen zu verbessern.<br />

Die Ergebnisse des Projektes<br />

werden voraussichtlich im 2. Quartal<br />

2014 vorliegen.<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

25


Preis für Designprojekt<br />

„Das Geld liegt auf der Straße“<br />

Zu den Ergebnissen des Wettbewerbs:<br />

::: www.archplus.net/home/news/<br />

7,1-9149,1,0.html?referer=6<br />

Kontakt: Dr. Anna Richter,<br />

Tel. 03362/793-215,<br />

richtera@irs-net.de<br />

Für ihren Beitrag zum internationalen<br />

Wettbewerb der Architekturzeitschrift<br />

Arch+ „Out of Balance – Kritik<br />

der Gegenwart. Information Design<br />

nach Otto Neurath” haben die IRS-<br />

Wissenschaftlerinnen Dr. Anna Richter<br />

<strong>und</strong> Dr. Laura Colini gemeinsam<br />

mit Jenny Baese (Designerin), Thomas<br />

Le Bas (Designer), Nayeli Zimmermann<br />

(Designerin), Fiona McDermott<br />

(Urban Designerin) <strong>und</strong> Hanna<br />

Hilbrandt (Architektin) einen 2. Preis<br />

gewonnen. Ausgangspunkt für den<br />

Wettbewerb war die „digitale Unübersichtlichkeit“,<br />

welche anstelle eines tatsächlichen<br />

Informationsmangels den<br />

Blick auf Realitäten wie das Auseinanderdriften<br />

der Gesellschaft erschweren,<br />

so die Auslober von Arch+.<br />

Die Arbeit „Das Geld liegt auf der<br />

Straße” untersucht das inzwischen<br />

weitverbreitete Phänomen des Sammelns<br />

von Pfandflaschen im öffentlichen<br />

Raum, das für viele zur Einnahmequelle,<br />

gar zur Basis für den Lebensunterhalt<br />

geworden ist. Anhand von<br />

Sek<strong>und</strong>ärdaten <strong>und</strong> Interviews mit<br />

Flaschensammlern <strong>und</strong> einem Einsatzteam<br />

der Berliner Stadtreinigung<br />

(BSR) in Berlin-Kreuzberg stellt<br />

die Arbeit die Strukturen <strong>und</strong> Bedingungen<br />

einer informellen Ökonomie<br />

in den Mittelpunkt. Die graphische<br />

Darstellung samt erläuterndem Text<br />

basiert auf Otto Neuraths <strong>und</strong> Geert<br />

Arntz’ sozialwissenschaftlich-grafischem<br />

Ansatz, soziale Verhältnisse<br />

systematisch <strong>und</strong> grafisch darzustellen<br />

<strong>und</strong> damit komplexe gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge einem breiten Publikum<br />

zugänglich zu machen. Ein besonderes<br />

Interesse galt dabei dem Phänomen<br />

der informellen Ökonomie, die<br />

bisher vor allem in Städten des globalen<br />

Südens untersucht wurde, sich jedoch<br />

zunehmend auch in westlichen<br />

Ländern beobachten lässt <strong>und</strong> unmittelbar<br />

mit wachsender Ungleichheit<br />

verb<strong>und</strong>en ist.<br />

26 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Symposium zum Stadtraum<br />

unter dem Berliner Fernsehturm<br />

Kontakt:<br />

Dr. Harald Engler,<br />

Tel. 03362/793-224,<br />

engler@irs-net.de<br />

Handelt es sich bei der großen Freiraumfläche<br />

am Fernsehturm in Berlins<br />

Zentrum um einen antiurbanen<br />

Unort, der eine riesige Platzverschwendung<br />

darstellt <strong>und</strong> möglichst schnell<br />

als „Altstadt“ oder „Marienviertel“<br />

wieder bebaut werden sollte? Oder<br />

haben wir es vielmehr mit einem<br />

außergewöhnlichen Freiraum der sozialistischen<br />

Moderne der DDR zu tun,<br />

den es in seiner mutig-expressiven<br />

Formensprache vielmehr zu erhalten<br />

<strong>und</strong> städtebaulich zu ertüchtigen gilt?<br />

Diesen Fragen ging ein Symposium<br />

nach, das vom <strong>Institut</strong> für Kunstwissenschaften<br />

sowie dem Center for Metropolitan<br />

Studies der TU Berlin (CMS)<br />

am 3. Mai 2013 im Hauptgebäude der<br />

TU Berlin durchgeführt wurde.<br />

Ziel der von Paul Sigel <strong>und</strong> Kerstin<br />

Wittmann-Englert (CMS) konzipierten<br />

Veranstaltung war es, mit der Analyse<br />

der historischen Dimension dieses<br />

Stadtraums einen substanziellen Beitrag<br />

zur öffentlichen Diskussion zu liefern.<br />

Dazu lieferte der Kunsthistoriker<br />

Eckart Gillen einen Vortrag, der die<br />

Ausgestaltung des einst pompös geplanten<br />

Marx-Engels-Forums als rudimentärer<br />

„heiliger Hain des Sozialismus“<br />

mit der zunehmenden Utopiemüdigkeit<br />

der SED-Ideologen in der<br />

Spätphase der DDR plausibel erklärte.<br />

Harald Engler von der Historischen<br />

Forschungsstelle des IRS „erdete“ die<br />

kunstgeschichtlichen-theoretischen<br />

Ana lysen mit einer Untersuchung<br />

des Areals als sozialem Aneignungsraum.<br />

Er betonte die wichtige Dimension<br />

der Zugänglichkeit dieses öffentlichen<br />

Raums auch für Stadtbewohner<br />

aus dem Bereich der Subkultur wie<br />

etwa Punker, die von der SED-Gesellschaftspolitik<br />

als soziale Randgruppen<br />

eingestuft <strong>und</strong> durch die massenhafte<br />

Erteilung von „Alexverboten“ aus dem<br />

Zentrum Berlins ferngehalten werden<br />

sollten.<br />

Fazit der Veranstaltung: Der Freiraum<br />

unter dem Fernsehturm wurde<br />

überwiegend als ein mutig-expressiv<br />

gestaltetes Kunstwerk der sozialistischen<br />

Moderne der DDR gesehen, das<br />

ein städtebauliches Potenzial in der<br />

Mitte Berlins darstellt. Allerdings ist<br />

der Stadtraum auch mit einigen Unzulänglichkeiten<br />

versehen <strong>und</strong> muss<br />

in den nächsten Jahren instandgesetzt,<br />

städtebaulich flankiert <strong>und</strong> unter Gesichtspunkten<br />

der Aufenthaltsqualität<br />

der Besucher ästhetisch aufgewertet<br />

werden.<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

Altbauaktivierung im<br />

Stadtumbau Ost<br />

Kontakt:<br />

Dr. Anja B. Nelle,<br />

Tel. 03362/7 93-229,<br />

NelleA@irs-net.de<br />

::: www.stadtumbau-ost.info<br />

In vielen der Programmkommunen<br />

des Städtebauförderprogramms<br />

Stadtumbau Ost besteht eine zentrale<br />

Herausforderung darin, unsanierte,<br />

oftmals seit vielen Jahren leerstehende<br />

Altbauten vor dem Verfall zu<br />

bewahren <strong>und</strong> einer Nutzung zuzuführen.<br />

Im Rahmen einer Transferveranstaltung,<br />

welche die in der Abteilung<br />

„Regenerierung von Städten“ des<br />

IRS angesiedelte B<strong>und</strong>estransferstelle<br />

Stadtumbau Ost im Auftrag des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />

Stadtentwicklung (BMVBS) <strong>und</strong> des<br />

B<strong>und</strong>esinstituts für Bau-, Stadt <strong>und</strong><br />

Raumforschung (BBSR) am 27. Mai<br />

2013 in Naumburg/Saale durchführte,<br />

wurden Herausforderungen, Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Lösungsansätze präsentiert<br />

<strong>und</strong> diskutiert.<br />

Die Beiträge aus Naumburg, Brandenburg<br />

an der Havel, Eisleben, Halle,<br />

Arnstadt, Magdeburg <strong>und</strong> Wittstock<br />

zeigten ein Spektrum von Ansätzen,<br />

bei de nen wiederkehrende Strategieelemente<br />

sichtbar wurden. Dazu gehört,<br />

dass viele erfolgreiche Impulse quartiersbezogen<br />

gesetzt werden, Sicherungsmitteln<br />

aus dem Stadtumbau-<br />

Ost-Programm genutzt <strong>und</strong> Berater<br />

(sogenannte „Kümmerer“) mit der<br />

Ansprache von Eigentümern <strong>und</strong> der<br />

Netzwerkarbeit beauftragt werden.<br />

Zudem gelang es in einigen Kommunen<br />

durch Vermarktungsoffensiven <strong>und</strong><br />

Wettbewerbe Perspektiven für Immobilien<br />

aufzuzeigen. Deutlich wurde aus<br />

den Erfahrungen aber auch, dass die<br />

Altbauaktivierung Hartnäckigkeit <strong>und</strong><br />

einen langen Atem verlangt.<br />

Das Nietzsche-Dokumentations zen -<br />

trum in der Altstadt von Naumburg<br />

bot den knapp 90 Teilnehmenden einen<br />

ausgezeichneten Rahmen für den regen<br />

Austausch, der ein Ziel der Transferveranstaltungen<br />

ist. Im Anschluss besuchten<br />

viele Teilnehmer bei einer von<br />

der Stadtverwaltung organisierten Führung<br />

die Projekte der Altbauaktivierung<br />

in Naumburg.<br />

27


Neu erschienen<br />

Die Internationale Bauausstellung<br />

(IBA) Fürst-Pückler-Land<br />

Die Internationale Bauausstellung (IBA)<br />

Fürst-Pückler-Land hatte zum Ziel, im<br />

Braunkohlerevier der Niederlausitz<br />

zwischen Berlin <strong>und</strong> Dresden neue<br />

Ansätze für den Umgang mit der Tagebaufolgelandschaft<br />

umzusetzen <strong>und</strong><br />

steht in einer über einh<strong>und</strong>ertjährigen<br />

Tradition von Internationalen Bauausstellungen<br />

in Deutschland. In seiner<br />

Dissertation untersuchte Torsten<br />

Thurmann Konflikte <strong>und</strong> Lernen am<br />

Beispiel des IBA-Netzwerks, in dessen<br />

Zentrum eine regionale Entwicklungsagentur<br />

stand. Die Studie erfasst den<br />

gesamten Zeitraum des regionalen<br />

Entwicklungsprozesses von dessen Ursprungsidee<br />

im Jahr 1994 bis zum IBA-<br />

Finale im Jahr 2010 <strong>und</strong> ist die erste<br />

Monographie zur IBA in der Lausitz.<br />

Thurmann überträgt konflikt- <strong>und</strong><br />

lerntheoretische Ansätze aus verschiedenen<br />

Disziplinen auf Netzwerke regionaler<br />

Entwicklungsagenturen. Auf<br />

der Basis von Experteninterviews <strong>und</strong><br />

Dokumentenanalysen werden ausgewählte<br />

Konflikte <strong>und</strong> Lernprozesse<br />

auf übergreifender sowie projektbezogener<br />

Ebene detailliert analysiert <strong>und</strong><br />

systematisiert. Diese beziehen sich<br />

auf die zentralen Themen der IBA in<br />

der Lausitz: Erhalt von Industriekultur,<br />

Schaffung neuer Architekturen<br />

<strong>und</strong> Landschaften, Zusammenarbeit<br />

im Grenzraum zwischen Brandenburg,<br />

Sachsen <strong>und</strong> Polen sowie Durchführung<br />

von Kunstprojekten mit<br />

der Zivilgesellschaft. Ein besonderes<br />

Augenmerk liegt auf der Rolle,<br />

die Schlüsselfiguren im Konfliktumgang<br />

sowie als Lernpioniere spielen.<br />

Die Studie benennt typische Herausforderungen<br />

regionaler Entwicklungspolitik<br />

im Strukturwandel <strong>und</strong> liefert<br />

darüber hinaus einen Beitrag zum<br />

vertieften Verständnis von Konflikten<br />

<strong>und</strong> Lernen in Netzwerken der <strong>Regionalentwicklung</strong>.<br />

Thurmann, Torsten: Die Internationale<br />

Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-<br />

Land. Konfliktumgang <strong>und</strong> Lernpotenziale<br />

in regionalen Netzwerken.<br />

Detmold: Dorothea Rohn, 32,00 Euro,<br />

ISBN 978-3-939486-74-9, 236 Seiten,<br />

Mai 2013.<br />

::: www.rohn-verlag.de/74.html<br />

Neu erschienen<br />

Working Paper<br />

„Periphere Zentren“<br />

In der Raumordnungspolitik wird Mittelstädten<br />

oft eine wichtige funktionale<br />

Bedeutung als Ober- oder Mittelzentren<br />

<strong>und</strong> zur Stabilisierung peripherer<br />

ländlicher Regionen („Ankerstädte“,<br />

Wachstumspole“) zugeschrieben.<br />

Gleichzeitig weisen einige Studien<br />

jedoch auf einen Bedeutungsverlust<br />

gerade der peripher gelegenen Mittelstädte<br />

durch Bevölkerungsschrumpfung<br />

<strong>und</strong> Arbeitsplatzrückgänge hin.<br />

Dies zeigt, dass eine Peripherisierung<br />

nicht nur ländliche Räume, sondern<br />

auch Städte als Zentren in peripheren<br />

Regionen betreffen kann. In der Forschung<br />

stehen periphere Zentren – im<br />

Unterschied zu Metropolen, Metropolregionen<br />

<strong>und</strong> Großstädten – <strong>und</strong><br />

Prozesse der „Entzentralisierung“ von<br />

Städten bisher nur wenig im Fokus der<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Ziel des Working Papers ist es, theoretische<br />

Konzepte im Hinblick auf<br />

die Erklärung von Zentralitätsveränderungen<br />

der Städte auszuwerten <strong>und</strong><br />

Handlungsansätze der Raumordnung<br />

<strong>und</strong> der Kommunen zum Umgang<br />

damit aufzuzeigen. Dabei werden die<br />

in der Raumordnungspolitik bis heute<br />

bedeutsame Zentrale-Orte-Theorie<br />

von Christaller <strong>und</strong> Theorien zu regionalen<br />

Wachstumspolen berücksichtigt.<br />

Bei den Handlungstheorien wird<br />

auf den Ansatz der Regional Governance<br />

im Kontext von Stadtregionen<br />

eingegangen. Dabei steht die Frage im<br />

Vordergr<strong>und</strong>, wie interkommunale<br />

Kooperation, Konkurrenz <strong>und</strong> Zentren-Hierarchie<br />

in mono- <strong>und</strong> polyzentrischen<br />

Stadtregionen zusammenwirken.<br />

Schließlich wird ein eigener<br />

Forschungsansatz mit Hypothesen für<br />

die Durchführung von empirischen<br />

Fallstudien dargestellt.<br />

Kühn, Manfred; Sommer, Hanna:<br />

Periphere Zentren – Städte in peripherisierten<br />

Regionen. Theoretische<br />

Zugänge, Handlungskonzepte <strong>und</strong><br />

eigener Forschungsansatz. Working<br />

Paper No. 48, ISSN 1866-9263, Erkner:<br />

IRS, März 2013.<br />

::: www.irs-net.de/download/<br />

wp_periphere-zentren.pdf<br />

28 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Neu erschienen<br />

Working Paper<br />

„Exclusion, Marginalization<br />

and Peripheralization –<br />

Conceptual concerns in the<br />

studies of urban inequalities“<br />

Für die Erklärung der ungleichen Entwicklung<br />

von Städten <strong>und</strong> Regionen<br />

liegen eine Reihe wissenschaftlicher<br />

Konzepte vor. Insbesondere auf<br />

der Skala innerstädtischer Differenzierungen<br />

konkurrieren Konzepte wie<br />

Segregation, Marginalisierung, Exklusion<br />

oder Polarisierung, die jeweils in<br />

verschiedenen Kontexten entwickelt<br />

wurden, aber ähnliche Phänomene<br />

beschreiben.<br />

In diesem Working Paper wird diskutiert,<br />

was das maßgeblich am IRS<br />

geprägte Konzept der Peripherisierung<br />

von seinen „Konkurrenten“ Exklusion<br />

<strong>und</strong> Marginalisierung lernen kann.<br />

Unter Peripherisierung wird das komplexe<br />

Zusammenspiel von ökonomischen<br />

(Deindustralisierung, Transformation),<br />

sozialen (Verarmung,<br />

Stigmatisierung) <strong>und</strong> politischen<br />

(Abhängigkeit, Exklusion) Abstiegsprozessen<br />

verstanden, die – zunächst –<br />

die Herausbildung von Peripherien auf<br />

globaler <strong>und</strong> regionaler Ebene erklären<br />

können.<br />

Um die Anwendbarkeit des Konzepts<br />

der Peripherisierung auf andere<br />

räumliche Skalen, beispielsweise der<br />

Stadtquartiere, auszuweiten, wird im<br />

Working Paper die Literatur zur Exklusion<br />

<strong>und</strong> Marginalisierung umfassend<br />

geprüft <strong>und</strong> mögliche Schnittmengen<br />

zur Peripherisierung identifiziert. Dies<br />

hat zum Ziel, die Erkenntnisse der auf<br />

der Quartiers ebene etablierten Konzepte<br />

für die Schärfung des Konzepts<br />

Peripherisierung zu nutzen. Damit<br />

wird sowohl die theoretische Basis<br />

des Konzepts verbreitert, als auch<br />

das für die Erforschung innerstädtischer<br />

Ungleichheiten angebrachte Forschungsdesign<br />

geschärft.<br />

Bernt, Matthias; Colini, Laura:<br />

Exclusion, Marginalization and<br />

Peripheralization – Conceptual<br />

concerns in the studies of urban<br />

inequalities. Working Paper No. 49,<br />

ISSN 1866-9263, Erkner: IRS, April<br />

2013.<br />

::: www.irs-net.de/download/<br />

wp_exclusion-marginalizationperipheralization.pdf<br />

Neu erschienen<br />

Wie werden Landschaften<br />

gemacht?<br />

Wie wir mit den Landschaften umgehen,<br />

in denen wir leben, hängt entscheidend<br />

davon ab, wie darüber<br />

kommuniziert wird <strong>und</strong><br />

welche Bilder <strong>und</strong> Vorstellungen<br />

davon zirkulieren. In diesem Band<br />

werden alltagsweltliche Landschaftskonstruktionen<br />

ebenso beleuchtet wie<br />

planerische Landschaftsverständnisse,<br />

Landschaftskonzepte in Windenergiediskursen<br />

<strong>und</strong> kulturlandschaftliche<br />

Handlungsräume. Die Beiträge verknüpfen<br />

soziologische <strong>und</strong> politikwissenschaftliche<br />

Zugänge mit reichhaltigen<br />

empirischen Bef<strong>und</strong>en, wodurch<br />

der Band für Sozialgeographen, Planungswissenschaftler<br />

<strong>und</strong> Praktiker<br />

gleichermaßen interessant ist.<br />

Der Band dokumentiert Ergebnisse<br />

des Projektverb<strong>und</strong>es „Konstituierung<br />

von Kulturlandschaften“ (KULAKon),<br />

der zwischen 2008 <strong>und</strong> 2012 von der<br />

DFG gefördert wurde <strong>und</strong> von drei<br />

raumwissenschaftlichen <strong>Institut</strong>en der<br />

Leibniz-Gemeinschaft mit Beteiligung<br />

externer Partner bestritten wurde.<br />

Das IRS beteiligte sich mit dem Projekt<br />

„Der Beitrag sektoraler <strong>Institut</strong>ionensysteme<br />

zur Konstituierung von<br />

Kulturlandschaft <strong>und</strong> die Koordination<br />

der Interaktionsprozesse“, an dem<br />

Prof. Dr. Heiderose Kilper <strong>und</strong> Ludger<br />

Gailing arbeiteten. Kilper <strong>und</strong><br />

Gailing analysieren in ihrem Beitrag<br />

Konstitutionsleistungen der <strong>Institut</strong>ionensysteme<br />

des Naturschutzes, der<br />

Denkmalpflege <strong>und</strong> der regionalen<br />

Entwicklungspolitik am Beispiel der<br />

Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft.<br />

Sie sehen diese als einen relationalen<br />

Raum, der durch eine Vielzahl sektoraler<br />

Handlungsräume gekennzeichnet<br />

ist <strong>und</strong> widmen sich insbesondere<br />

den informellen <strong>Institut</strong>ionen <strong>und</strong><br />

Governance-Formen.<br />

Leibenath, Markus; Heiland, Stefan;<br />

Kilper, Heiderose; Tzschaschel, Sabine<br />

(Hrsg.): Wie werden Landschaften<br />

gemacht? Sozialwissenschaftliche<br />

Perspektiven auf die Konstituierung<br />

von Kulturlandschaften. Bielefeld:<br />

transcript, März 2013, 280 Seiten,<br />

kart., 29,80 €, ISBN 978-3-8376-1994-2,<br />

::: www.transcript-verlag.de/ts1994/<br />

ts1994.php<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

29


Personalien<br />

Neu im IRS<br />

Dr. Karina Böhm<br />

Dr. Karina Böhm ist seit 1. Juni 2013 als „Referentin<br />

Internationales“ im Bereich Wissenschaftsmanagement<br />

<strong>und</strong> -kommunikation<br />

tätig. Zu den zentralen Aufgabenbereichen<br />

dieser neu geschaffenen Stelle am IRS gehören<br />

die professionelle Mitwirkung bei der Beantragung<br />

<strong>und</strong> Koordination von internationalen<br />

Forschungsprojekten <strong>und</strong> bei der Implementation<br />

der IRS-Internationalisierungsstrategie.<br />

In diesem Rahmen ist Frau Böhm unter<br />

anderem für den Ausbau <strong>und</strong> die Pflege der<br />

Beziehungen zu nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Kontaktstellen <strong>und</strong> Förderorganisationen<br />

zuständig sowie für die Information, Beratung<br />

<strong>und</strong> Unterstützung der <strong>Institut</strong>sleitung <strong>und</strong><br />

der Wissenschaftler des <strong>Institut</strong>s in allen Fragen<br />

der EU-Forschungsförderung.<br />

Siehe Seite 10.<br />

Lena Kuhl<br />

Lena Kuhl ist seit März 2013 im DFG-Projekt<br />

„DDR-Bezirke – Akteure zwischen Macht <strong>und</strong><br />

Ohnmacht. Handlungsspielräume <strong>und</strong> politische<br />

Strategien der staatlichen Mittelinstanz<br />

der DDR am Beispiel der sozialistischen<br />

Urbanisierungspolitik“ in der Historischen<br />

Forschungsstelle des IRS als Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin tätig. Zwischen 2006 <strong>und</strong><br />

2013 studierte sie an der Universität Bielefeld<br />

Geschichte <strong>und</strong> Sozialwissenschaften <strong>und</strong><br />

schloss ihren Master an der Humboldt Universität<br />

zu Berlin im Fach Geschichte mit einer<br />

vergleichenden Arbeit zu den „Neuen Städten“<br />

Wulfen <strong>und</strong> Halle-Neustadt ab. Während<br />

ihres Studiums war sie als Tutorin, freie<br />

Autorin <strong>und</strong> am Lehrstuhl von Prof. Dr. Paul<br />

Nolte sowie der Redaktion für Geschichte <strong>und</strong><br />

Gesellschaft als studentische Hilfskraft tätig.<br />

Dr. Marc Roedenbeck<br />

Dr. Marc Roedenbeck ist ausgebildeter Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />

der Technischen<br />

Universität Braunschweig <strong>und</strong> der Technischen<br />

Universität Berlin (Dipl.-Ing.). Im<br />

Rahmen seiner Diplomarbeit hat er ein<br />

kybernetisches Verständnis von Mitarbeiterzufriedenheit<br />

entwickelt. 2008 promovierte<br />

er als Wirtschaftswissenschaftler an<br />

der Freien Universität Berlin (Dr. rer. pol.).<br />

Bei seiner Forschungstätigkeit untersuchte<br />

er individuelle Pfade im Management aus<br />

kybernetischer Perspektive. Hervorzuheben<br />

ist hierbei sein detaillierter Vergleich unterschiedlicher<br />

Coachingansätze der systemischen<br />

Beratung, NLP <strong>und</strong> Huna. Roedenbeck<br />

wechselte im Anschluss von der Wissenschaft<br />

in die Management-Praxis. Vier Jahre wirkte<br />

er im Bereich Personal einer großen Regionalbank,<br />

unter anderem als HR Business Partner<br />

sowie als HR Consultant (Senior Level) <strong>und</strong><br />

Projektleiter. Im Februar 2013 wechselte er in<br />

das Interne Management am IRS <strong>und</strong> wird ab<br />

August 2013 die Funktion des Kaufmännischen<br />

Geschäftsführers übernehmen.<br />

30 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Netzwerknachrichten<br />

Kleiner als Präsident der<br />

Leibniz-Gemeinschaft<br />

nominiert<br />

Das Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft<br />

hat Prof. Dr. Matthias Kleiner<br />

(57) einstimmig für das Amt des Präsidenten<br />

der Leibniz-Gemeinschaft<br />

nominiert. Die Wahl eines Nachfolgers<br />

von Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer (68)<br />

steht auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung<br />

am 29. November<br />

2013 in Berlin. Der promovierte<br />

<strong>und</strong> habilitierte Diplom-Ingenieur<br />

Kleiner ist Professor für Umformtechnik<br />

an der Technischen Universität<br />

Dortm<strong>und</strong>. Von 1994–1998 war er<br />

Professor an der Brandenburgischen<br />

TU Cottbus. Seit 1999 gehörte Kleiner<br />

verschiedenen Gremien der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

an, bevor er 2005 zum Vizepräsidenten<br />

<strong>und</strong> 2007 zum Präsidenten der<br />

DFG gewählt <strong>und</strong> 2009 für eine weitere<br />

dreijährige Amtszeit wiedergewählt<br />

wurde. 1990 erhielt Kleiner den<br />

Forschungspreis des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />

1997 den Gottfried<br />

Wilhelm Leibniz Preis der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft, 2010 das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz.<br />

::: www.leibniz-gemeinschaft.de<br />

Klimawandel als regionale<br />

Herausforderung weltweit<br />

Weltweit gilt der Klimawandel als<br />

eine der großen Herausforderungen<br />

der Menschheit. Seine Folgen unterscheiden<br />

sich regional jedoch stark.<br />

Die internationale Konferenz „Climate<br />

Change and Regional Response<br />

2013 (CCRR-2013)“ widmete sich Ende<br />

Mai in Dresden diesem Thema. Organisiert<br />

wird sie durch das interdisziplinäre<br />

Projekt REGKLAM (Regionales<br />

Klimaanpassungsprogramm für die<br />

Modellregion Dresden) unter Leitung<br />

des Leibniz-<strong>Institut</strong>s für ökologische<br />

Raumentwicklung (IÖR). In 13 Workshops<br />

spiegelte sich die Bandbreite der<br />

vom Klimawandel betroffenen Handlungsfelder<br />

wider: Regional- <strong>und</strong><br />

Stadtplanung, grüne Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> Gebäude in Kommunen, Wasserhaushalt,<br />

Luftqualität, Land-, Forst<strong>und</strong><br />

gewerbliche Wirtschaft sowie<br />

Naturschutz. Auch Herausforderungen,<br />

die sich bei der Erarbeitung regionaler<br />

Klimaszenarien <strong>und</strong> bei der<br />

Umsetzung geeigneter Maßnahmen<br />

ergeben, wurden thematisiert.<br />

::: www.ccrr-2013.de<br />

Digitales Verzeichnis der<br />

Gründungssammlung des<br />

Deutschen Museums<br />

Neben dem unter anderem mit dem<br />

IRS durchgeführten Digitalisierungsprojekt<br />

DigiPortA treibt das Deutsche<br />

Museum München die elektronische<br />

Erfassung seiner Bestände in einem<br />

weiteren Projekt voran. Das DFG-Projekt<br />

dient der prototypischen Erschließung<br />

<strong>und</strong> Digitalisierung von 500 ausgewählten<br />

der etwa 1.800 Exponate der<br />

Gründungssammlung des Deutschen<br />

Museums, der mathematisch-physikalischen<br />

Sammlung der Bayerischen<br />

Akademie der Wissenschaften (Akademiesammlung).<br />

Die vor über 140<br />

Jahre entstandene, in sich geschlossene<br />

Sammlung gilt als die bedeutendste<br />

wissenschaftliche Instrumentensammlung<br />

des 18. <strong>und</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts in<br />

Deutschland <strong>und</strong> verkörpert sowohl<br />

in ihrer Zusammensetzung als auch<br />

in der Vielfalt der Objektdimensionen<br />

das außerordentlich große Spektrum<br />

wissenschaftlicher Disziplinen <strong>und</strong> Instrumentengattungen<br />

dieser Zeit. Ihre<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Erschließung<br />

stellt sowohl der Fachcommunity der<br />

Wissenschafts- <strong>und</strong> Technikgeschichte<br />

als auch der interessierten Öffentlichkeit<br />

eine wichtige Ressource bereit. Die<br />

Datensätze des Portals werden an andere<br />

nationale <strong>und</strong> internationale wissenschaftshistorische<br />

Repositorien <strong>und</strong><br />

Netzwerke durch Bereitstellung von<br />

Standard-Schnittstellen angeb<strong>und</strong>en.<br />

::: www.deutsches-museum.de/<br />

forschung<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

31


+++ PRESSESPIEGEL +++ PRESSESPIEGEL +++ PRESSESPIEGEL +++ PRESSESPIEGEL +++ PRESSESPIEGEL +++<br />

Wir bauen eine neue Stadt<br />

In vielen deutschen Großstädten spitzt<br />

sich der Wohnungsmangel derzeit dramatisch<br />

zu. Einige Landesregierungen<br />

sehen sich schon gezwungen, die<br />

Wohnungsbauförderung neu zu beleben,<br />

die sie jahrelang vernachlässigt<br />

haben. Doch längst tritt vielerorts ein<br />

neuer Bauherrentypus auf: Bürgergruppen,<br />

die gemeinsam ein Haus kaufen,<br />

instand setzen oder bauen. […] Eigentlich<br />

neu aber ist an diesen Gemeinschaften<br />

nichts. Denn sie greifen auf ein<br />

Modell zurück, dass mehr als 100 Jahre<br />

zählt: Bereits um 1900 halfen Bauvereine<br />

<strong>und</strong> -genossenschaften, die große<br />

Wohnungsnot zu lindern.<br />

Christoph Bernhardt in DIE ZEIT,<br />

23. Mai 2013<br />

Konservierte Architektur<br />

Drei Zimmer, Küche, Bad – den Plattenbau-Typen<br />

aus der Wohnungsbauserie<br />

70 (WBS 70) kennt jeder ehemalige<br />

DDR-Bürger. Sie wurde h<strong>und</strong>erttausendfach<br />

in Halle, Gera, Neubrandenburg<br />

oder Leipzig gebaut. Doch wer hat<br />

sie entworfen? Das Leibniz-<strong>Institut</strong> für<br />

<strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong><br />

in Erkner erarbeitet derzeit eine<br />

Datenbank zur DDR-Architektur, die zur<br />

differenzierten Aufarbeitung der Baugeschichte<br />

beitragen soll <strong>und</strong> der Architektur<br />

die Gesichter <strong>und</strong> Namen ihrer<br />

Schöpfer zurückgibt.<br />

Mitteldeutsche Zeitung,<br />

3. Mai 2013<br />

Wachsende Potenziale<br />

Die Entwicklung von Städten <strong>und</strong> ländlichen<br />

Regionen ist Thema einer Forschungsgruppe<br />

am Leibniz-<strong>Institut</strong> für<br />

<strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong><br />

(IRS). Die Arbeit zeigt, dass mit<br />

dem demografi schen Wandel interessante<br />

Entwicklungen verb<strong>und</strong>en sein<br />

können. Gerade für den ländlichen<br />

Raum eröffnen sich Perspektiven: Mit<br />

der Zunahme des Anteils älterer Bewohner<br />

entsteht ein Potenzial für lokale Kultur<br />

<strong>und</strong> soziales Engagement. Beobachtungen<br />

zeigen, dass es kürzlich<br />

Pensionierte sind, die mit ihrem Wissen<br />

<strong>und</strong> der nötigen Zeit dörfl iche Entwicklung<br />

prägen können.<br />

Potsdamer Neueste Nachrichten,<br />

15. Mai 2013<br />

Lehrveranstaltungen<br />

Sommersemester 2013<br />

PD Dr. Christoph BERNHARDT; Dr. Celina KRESS:<br />

Co-Seminar: Urbanisierungsformen der Moderne:<br />

Konzepte <strong>und</strong> Projekte.<br />

Ort/Zeit: Technische Universität Berlin, <strong>Institut</strong><br />

für Kunstwissenschaften <strong>und</strong> Historische Urbanistik,<br />

mittwochs 2 SWS; Beginn: 24.04.2013<br />

PD Dr. Christoph BERNHARDT:<br />

Seminar: Die Geschichte von Großbauprojekten<br />

im Europa des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Ort/Zeit: Technische Universität Darmstadt,<br />

<strong>Institut</strong> für Geschichte,<br />

Blockveranstaltung am 03.05.2013 <strong>und</strong><br />

14./15.06.2013, 2 SWS; Beginn: 03.05.2013<br />

Dr. Matthias BERNT:<br />

Seminar: Urban Politics.<br />

Ort/Zeit: Humboldt-Universität zu Berlin,<br />

<strong>Institut</strong> für Sozialwissenschaften, Bereich Stadt<strong>und</strong><br />

Regional soziologie,<br />

montags 16:00-18:00 Uhr,<br />

2 SWS; Beginn: 22.04.2013<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim BÜRKNER:<br />

Seminar: Soziale Konstruktion von Grenzen.<br />

Ort/Zeit: Universität Potsdam,<br />

<strong>Institut</strong> für Geographie/Soziologie,<br />

donnerstags, 2 SWS; Beginn: 18.04.2013<br />

Dr. Andreas BUTTER:<br />

Vorlesung: Visual Culture and the Urban Landscape.<br />

Ort/Zeit: IES Chicago/Berlin in Zusammenarbeit mit<br />

der HU Berlin,<br />

dienstags <strong>und</strong> donnerstags 14:30-16:00 Uhr<br />

4 SWS; Beginn: 13.02.2013<br />

PD Dr. Gabriela B. CHRISTMANN:<br />

Seminar: Stadtteilentwicklung –<br />

Segregation <strong>und</strong> Integration.<br />

Ort/Zeit: Technische Universität Berlin,<br />

<strong>Institut</strong> für Soziologie,<br />

montags, 10:00-12:00 Uhr,<br />

2 SWS; Beginn: 08.04.2013<br />

Prof. Dr. Oliver IBERT:<br />

Vorlesung: Gr<strong>und</strong>lagen der räumlichen Planung.<br />

Ort/Zeit: Freie Universität Berlin, <strong>Institut</strong> für<br />

Geographische Wissenschaften,<br />

Fachbereich Geowissenschaften,<br />

mittwochs, 16:00-18:00 Uhr,<br />

2 SWS; Beginn: 17.04.2013<br />

Prof. Dr. Kristine KERN:<br />

Masterseminar: Climate Governance.<br />

Ort/Zeit: Universität Potsdam,<br />

Fakultät Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften,<br />

donnerstags, 2 SWS; Beginn: 11.04.2013<br />

Prof. Dr. Heiderose KILPER, Anika NOACK:<br />

Vorlesung: BSc Stadt- <strong>und</strong> Regionalplanung:<br />

Stadtsoziologie.<br />

Ort/Zeit: Brandenburgische Technische Universität<br />

Cottbus, Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen<br />

<strong>und</strong> Stadtplanung,<br />

mittwochs, 11:30-13:00 Uhr<br />

2 SWS; Beginn: 10.04.2013<br />

Monique LEHNERTZ, Dr. Matthias NAUMANN:<br />

Seminar: Metropolregionen: Städtische Dynamiken im<br />

21. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Ort/Zeit: Brandenburgische Technische Universität<br />

Cottbus, Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen<br />

<strong>und</strong> Stadtplanung,<br />

donnerstags, 13:15-16:45 Uhr<br />

4 SWS; Beginn: 11.04.2013<br />

Dr. Matthias NAUMANN:<br />

Seminar: Theorie <strong>und</strong> Praxis anthropogeographischer<br />

Methodik.<br />

Ort/Zeit: Freie Universität Berlin,<br />

<strong>Institut</strong> für Geographische Wissenschaften,<br />

freitags, 10:00-12:00 Uhr<br />

2 SWS; Beginn: 18.10.2013<br />

Dr. Suntje SCHMIDT:<br />

Seminare im Gelände:<br />

Neue Wirtschaftsräume in der Stadt.<br />

Ort/Zeit: Freie Universität Berlin,<br />

Geographische Wissenschaften,<br />

Blockveranstaltung 20.-21.03.2013.<br />

2 SWS; Beginn: 20.03.2013<br />

32 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013 32


Monographien <strong>und</strong><br />

Sammelwerke (Auswahl)<br />

BALGAR, Karsten; MAHLKOW, Nicole (Hrsg.): Lokalkulturelle<br />

Konstruktionen von Vulnerabilität <strong>und</strong><br />

Resilienz im Kontext des Klimawandels. Erkner:<br />

Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong>,<br />

Working Paper 47, 2013, 35 Seiten<br />

www.irs-net.de/download/wp_lokalkulturellekonstruktionen.pdf<br />

BERNT, Matthias; COLINI, Laura (Hrsg.): Exclusion, Marginalization<br />

and Peripheralization. Conceptual Concerns<br />

in the Study of Urban Inequalities. Erkner:<br />

Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong>,<br />

Working Paper 49, 2013, 30 Seiten<br />

www.irs-net.de/download/wp_exclusion-marginalization-peripheralization.pdf<br />

BERNT, Matthias; LIEBMANN, Heike (Hrsg.): Peripherisierung,<br />

Stigmatisierung, Abhängigkeit? Deutsche<br />

Mittelstädte <strong>und</strong> ihr Umgang mit Peripherisierungsprozessen.<br />

Wiesbaden: Springer VS, 2013, 235<br />

Seiten. ISBN 978-3-531-18596-5<br />

FISCHER-TAHIR, Andrea; NAUMANN, Matthias (Hrsg.):<br />

Peripherization. The Making of Spatial Dependencies<br />

and Social Injustice. Wiesbaden: VS, Verlag<br />

für Sozialwissenschaften, 2013, 320 Seiten.<br />

ISBN 978-3-531-18332-9<br />

KILPER, Heiderose; LEIBENATH, Markus; HEILAND,<br />

Stefan; TZSCHASCHEL, Sabine (Hrsg.): Wie werden<br />

Landschaften gemacht? Sozialwissenschaftliche<br />

Perspektiven auf die Konstituierung von Kulturlandschaften.<br />

Bielefeld: Transcript, 2013,<br />

276 Seiten (Kultur- <strong>und</strong> Medientheorie).<br />

ISBN 978-3-8376-1994-2<br />

KÜHN, Manfred; SOMMER, Hanna (Hrsg.): Periphere<br />

Zentren – Städte in peripherisierten Regionen.<br />

Theoretische Zugänge, Handlungskonzepte <strong>und</strong><br />

eigener Forschungsansatz. Erkner: Leibniz-<strong>Institut</strong><br />

für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong>,<br />

Working Paper 48, 2013, 34 Seiten<br />

www.irs-net.de/download/wp_periphere-zentren.pdf<br />

THURMANN, Torsten: Die Internationale Bauausstellung<br />

(IBA) Fürst-Pückler-Land. Konfl iktumgang <strong>und</strong><br />

Lernpotenziale in regionalen Netzwerken. Detmold:<br />

Dorothea Rohn, 2013, 236 Seiten.<br />

ISBN 978-3-939486-74-9<br />

Aufsätze, Beiträge in<br />

Sammelwerken <strong>und</strong> Special-<br />

Interest-Medien (Auswahl)<br />

ENGLER, Harald; HASENÖHRL, Ute; BUTTER, Andreas:<br />

Themenschwerpunkt: Bau- <strong>und</strong> Planungsgeschichte.<br />

In: Deutschland-Archiv 2012, H. 4, S. 635-726, 2012<br />

ENGLER, Harald; HASENÖHRL, Ute; BUTTER, Andreas:<br />

Themenschwerpunkt: Bau- <strong>und</strong> Planungsgeschichte.<br />

In: Deutschland-Archiv 2012, H. 11/12, online:<br />

www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/147715/bau-<strong>und</strong>-planungsgeschichte<br />

ENGLER, Harald; HASENÖHRL, Ute; BUTTER, Andreas:<br />

Architektur als Medium der Vergesellschaftung. Der<br />

Beitrag der Bau- <strong>und</strong> Planungsgeschichte zu einer<br />

Gesellschaftsgeschichte der DDR. In: Deutschland-<br />

Archiv 2012, H. 4, S. 635-640<br />

BUTTER, Andreas: Vorfertigung im Holzbau. Technologie,<br />

Ästhetik <strong>und</strong> Sozialgeschichte. (Beilage der<br />

Deutschen Bauzeitung: Spektrum des Holzbaus,<br />

Sonderheft 2013). In: db-Metamorphose Bauen im<br />

Bestand 2013, Sonderheft, S. 8-11<br />

COLINI, Laura; CZISCHKE, Darinka; TOSICS, Iván:<br />

Against divided cities in Europe. In: European<br />

Union; URBACT (Eds.): URBACT Tribune 2012,<br />

Saint-Denis: URBACT, 2013, S.17-23<br />

IBERT, Oliver: Räumliche Nähe in der Wissensarbeit im<br />

Zeitalter hoher Mobilität <strong>und</strong> virtueller Kommunikation.<br />

In: Mutations 2013, H. 5, S. 9-14<br />

KILPER, Heiderose; GAILING, Ludger: Die politische<br />

Konstruktion von Kulturlandschaften als kollektive<br />

Handlungsräume. Die Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft<br />

als Beispiel. In: Leibenath, Markus; Heiland,<br />

Stefan; Kilper, Heiderose; Tzschaschel, Sabine<br />

(Hrsg.): Wie werden Landschaften gemacht? Sozialwissenschaftliche<br />

Perspektiven auf die Konstituierung<br />

von Kulturlandschaften. Bielefeld: Transcript,<br />

2013, S. 169-204<br />

KÜHN, Manfred: Rezension: Jahrbuch StadtRegion<br />

2011/2012, Schwerpunkt: Stadt <strong>und</strong> Religion.<br />

In: Raumplanung 167 (2013), H. 2, S. 63-64<br />

LANGE, Bastian; BÜRKNER, Hans-Joachim: Value Creation<br />

in Scene-based Music Production: The Case<br />

of Electronic Club Music in Germany. In: Economic<br />

Geography 89 (2013) H. 2, S. 149-169<br />

NOACK, Anika; SCHMIDT, Tobias: Netzwerk <strong>und</strong> Narration.<br />

Erfahrungen mit der computergestützten<br />

Erhebung qualitativer Egonetzwerke. In: Schönhuth,<br />

Michael; Gamper, Markus; Kronenwett,<br />

Michael; Stark, Martin (Hrsg.): Visuelle Netzwerkforschung.<br />

Qualitative, quantitative <strong>und</strong> partizipative<br />

Zugänge. Bielefeld: Transcript, 2013, S. 81-97<br />

SPRACKLEN, Karl; RICHTER, Anna; SPRACKLEN, Beverley:<br />

The eventization of leisure and the strange<br />

death of alternative Leeds. In: City 17 (2013),<br />

H. 2, S. 164-178<br />

Working Paper<br />

Bernt, Matthias; Colini, Laura: Exclusion, Marginalization<br />

and Peripheralization – Conceptual concerns<br />

in the studies of urban inequalities. Working Paper<br />

49. Erkner: Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong> 2013, ISSN 1866-9263, 30<br />

Seiten<br />

Kühn, Manfred; Sommer, Hanna: Periphere Zentren –<br />

Städte in periphe risierten Regionen. Theoretische<br />

Zugänge, Handlungskonzepte <strong>und</strong> eigener Forschungsansatz.<br />

Working Paper 48. Erkner: Leibniz-<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong><br />

2013, ISSN 1866-9263, 34 Seiten<br />

Vorträge (Auswahl)<br />

BECKER, Sören: Energy Democracy – Some Thoughts<br />

on Alternative Forms of Energy Organisation in<br />

Europe. Vortrag auf dem Workshop Energy Policy<br />

and Resource Extractivism: Resistances and Alternatives<br />

der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Büro Tunis.<br />

26.03.2013 Tunis<br />

BUTTER, Andreas: Soziales Wohnen in guter Qualität?<br />

Deutsche Nachkriegsarchitektur in der Tradition<br />

der Bauhaus-Moderne. Vortrag auf dem Workshop<br />

„Eine neue Baukunst. Ziele <strong>und</strong> Wirkung der<br />

Bauhaus-Architektur“ der Landeszentrale für Politische<br />

Bildung Baden-Württemberg. 03.03.2013<br />

Bad Urach<br />

CHRISTMANN, Gabriela B.: Zur diskursiven Konstruktion<br />

von Raum. Theoretische <strong>und</strong> methodische Anregungen<br />

der WDA für die sozialwissenschaftliche<br />

Raumforschung. Vortrag auf der Frühjahrstagung<br />

„Die Diskursive Konstruktion von Wirklichkeit“ der<br />

Sektion Wissenssoziologie der Deutschen Gesellschaft<br />

für Soziologie <strong>und</strong> der Universität Augsburg.<br />

22.03.2013 Augsburg<br />

GAILING, Ludger: Gemeinschaftsgutaspekte <strong>und</strong> räumliche<br />

Dimensionen der Energiewende - Zwischen<br />

Materialität <strong>und</strong> Macht. Vortrag auf dem Workshop<br />

Energie- <strong>und</strong> Klimaforschung von IRS <strong>und</strong> HCU veranstaltet<br />

vom Fachgebiet Stadtplanung <strong>und</strong> <strong>Regionalentwicklung</strong><br />

der HafenCity Universität Hamburg.<br />

13.03.2013 Hamburg<br />

IBERT, Oliver: Collaborating Strangers: A dynamic, ideacentered,<br />

knowledge network analysis. Vortrag<br />

im Rahmen des AAG 2013 Annual Meeting of<br />

the Association of American Geographers (AAG).<br />

10.04.2013 Los Angeles<br />

IBERT, Oliver: Resilience – from a socio-spatial perspective.<br />

Vortrag auf dem Kongress „Resilience and<br />

Critical Practice“ of the Association of American<br />

Geographers (AAG). 13.04.2013 Los Angeles<br />

IBERT, Oliver: Den Tiger reiten: Was Städte <strong>und</strong> Regionen<br />

bei der Instrumentalisierung von Großprojekten<br />

berücksichtigen sollten. Vortrag auf der gemeinsamen<br />

Sitzung „Events <strong>und</strong> <strong>Regionalentwicklung</strong>“<br />

der ARL Landesarbeitgemeinschaften Sachsen/<br />

Sachsen-Anhalt/Thüringen <strong>und</strong> Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern.<br />

25.04.2013<br />

Dessau<br />

KILPER, Heiderose: Theoretische Zugänge zum Begriff<br />

Resilienz. Impulsreferat im Rahmen des Workshops<br />

„Resiliente Regionen? Ein neues Konzept zur<br />

Steuerung räumlicher Entwicklung in Diskussion“<br />

des <strong>Institut</strong>s für Geographie der Leopold-Franzens<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

33


Universität Innsbruck gemeinsamt mit dem alpS<br />

Center für Climate Change Adaptation Technologies<br />

<strong>und</strong> der Standortagentur Tirol. 19.04.2013<br />

Innsbruck<br />

KRAUSE, Katharina: HASENÖHRL, Ute: Berlin‘s Contested<br />

Nightscapes – <strong>Institut</strong>ionalizing Urban Lighting<br />

Practices in Past and Present. Vortrag im Rahmen<br />

des AAG 2013 Annual Meeting der Association of<br />

American Geographers. 12.04.2013 Los Angeles<br />

KÜHN, Manfred: Peripheralization – Theoretical<br />

Concepts explaining Spatial Disparities. Vortrag<br />

im Rahmen des AAG 2013 Annual Meeting der<br />

Association of American Geographers. 11.04.2013<br />

Los Angeles<br />

MOSS, Timothy; HÜESKER, Frank: (Multi-)Scalar<br />

Strategies and Practices of Stakeholders in European<br />

Environmental Policy – Implementing the<br />

Water Framework Directive (WFD). Vortrag auf<br />

der Tagung Scale in Environmental Governance:<br />

Power Reconfi guration, Democratic Legitimacy and<br />

<strong>Institut</strong>ional (Mis-)fi t veranstaltet vom IRS <strong>und</strong> der<br />

Leuphana-Universität Lüneburg. 07.03.2013 Berlin<br />

MOSS, Timothy: NÖLTING, Benjamin: <strong>Institut</strong>ional<br />

Change and Sustainable Land Management. Vortrag<br />

auf der Statuskonferenz „Nachhaltiges Landmanagement“<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung<br />

<strong>und</strong> Forschung. 19.04.2013 Berlin<br />

NAUMANN, Matthias: Infrastruktur: von der Privatisierung<br />

zur Rekommunalisierung. Aktuelle Bef<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Debatten. Vortrag auf dem Workshop des<br />

Arbeitskreises „Kritische Regionalwissenschaft“ des<br />

<strong>Institut</strong>s für Regionalforschung an der Universität<br />

Göttingen. 01.03.2013 Göttingen<br />

NAUMANN, Matthias: MOSS, Timothy: Energie, Gemeinschaftsgüter<br />

<strong>und</strong> Raum. Skizze eines Forschungsansatzes.<br />

Vortrag auf der Tagung Sozial-ökologische<br />

Transformation <strong>und</strong> [neue] Geographien des<br />

Energiesystems des Arbeitskreises Geographische<br />

Energieforschung. 19.04.2013 Berlin<br />

NOACK, Anika: Initiating Socio-spatial Innovations<br />

bottom-up. Innovation Processes in Socially Disadvantaged<br />

Urban Quarters of Berlin Moabit. Vortrag<br />

auf dem Seminar „Planning & Development“ im<br />

Rahmen eines Gastwissenschaftleraufenthaltes an<br />

der Katholischen Universität Leuven. 20.03.2013<br />

Leuven<br />

NOACK, Anika: Social Innovations, Spatial Development<br />

and Communications: Spatial Pioneers in Berlin<br />

Moabit and their Ideas in Group Communications.<br />

Vortrag auf der 7th International Conference on<br />

Sociology des Athens <strong>Institut</strong>e for Education and<br />

Research. 07.05.2013 Athen<br />

Beratungsleistungen in<br />

Politik, Verwaltung <strong>und</strong><br />

Wirtschaft (Auswahl)<br />

BÜRKNER, Hans-Joachim: Statement zum Thema<br />

„Clubkultur“ im Rahmen der Veranstaltung „Grüner<br />

Kulturempfang 2013 – Infrastrukturen des Glücks“<br />

der B<strong>und</strong>estagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen am<br />

30.01.2013 in Berlin.<br />

CHRISTMANN, Gabriela B.: Statement „Towards the collaboration<br />

of social sciences and natural sciences“<br />

im Rahmen des Meetings PROGRESS retreat veranstaltet<br />

vom PROGRESS Cluster vom 18.-19.02.2013<br />

in Paewesin.<br />

CHRISTMANN, Gabriela B.: Statement „Spatial pioneers<br />

in the periphery. Sustainable economy in rural<br />

regions“ im Rahmen der iq consult Tagung vom<br />

17.-18.04.2013 in Kutno.<br />

COLINI, Laura; RAMSDEN Peter: Teilnahme am Fachgespräch<br />

zum Thema „Area based approach: the case<br />

of Berlin“ im Rahmen der EU Programms ‘Erasmus<br />

for local and regional elected representatives’ vom<br />

04.-06.03.2013 in Berlin. Das Gespräch wurde<br />

gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

Berlin vorbereitet. weitere Teilnehmer:<br />

Asger Monk EU commission DG regio<br />

IBERT, Oliver: Teilnahme <strong>und</strong> schriftliches Statement<br />

„Anhebung des Mindestlohns bei öffentlicher<br />

Auftragsvergabe in Brandenburg“ auf der konstituierenden<br />

Sitzung der Mindestlohnkommission des<br />

Landes Brandenburg veranstaltet vom Ministerium<br />

für Arbeit, Soziales, Frauen <strong>und</strong> Familie des Landes<br />

Brandenburg (Vorsitz) <strong>und</strong> dem Ministerium für<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Europaangelegenheiten des Landes<br />

Brandenburg am 19.02.2013 in Potsdam. Oliver<br />

Ibert ist stellvertretendes Kommissionsmitglied für<br />

die Wissenschaft, nominiert vom Landesministerium<br />

für Arbeit, Soziales, Frauen <strong>und</strong> Familie.<br />

KILPER, Heiderose: Teilnahme an der Ad-hoc AG des Beirats<br />

für Raumentwicklung zum Thema „Neue Leitbilder<br />

der Raumentwicklung“ am 13.02.2013 in Berlin.<br />

KILPER, Heiderose: Teilnahme am zweiten Demographie-Gipfel<br />

der B<strong>und</strong>esregierung am 14.05.2013<br />

in Berlin. B<strong>und</strong>esministerium des Innern<br />

MAHNKEN, Gerhard: Statement zum Thema „Zielstellung<br />

der Markenentwicklung Gerhart-Hauptmann-<br />

Stadt Erkner“ auf der Sitzung des Kulturausschusses<br />

der Stadt Erkner am 08.04.2013 in Erkner.<br />

MAHNKEN, Gerhard: Beratungsgespräch mit dem Landrat<br />

des Landkreises Oder-Spree im Rahmen der<br />

Kooperation bei den Brandenburger Regionalgesprächen<br />

am 13.02.2013 in Beeskow.<br />

MAHNKEN, Gerhard: Beratungsgespräch mit dem Bürgermeister<br />

der Gerhart-Hauptmann-Stadt Erkner<br />

zum Thema „Strategische Positionierung der Stadt<br />

Erkner“ an 20.02.2013 in Erkner.<br />

NAUMANN, Matthias: Teilnahme am b<strong>und</strong>esweiten<br />

Gesprächskreis „Stadtpolitik“ der Rosa-Luxemburg-<br />

Stiftung am 13.04.2013 in Leipzig.<br />

NELLE, Anja B.: Interview zum Thema „Erfahrungen aus<br />

dem Stadtumbau Ost“ im Rahmen des Beratungsgespräches<br />

„Erfahrungen aus dem Stadtumbau<br />

Ost <strong>und</strong> ihre Relevanz für Korea“ veranstaltet vom<br />

Centre for Unifi ed Korea Infrastructure Construction,<br />

Seoul National University am 10.01.2013 in Erkner.<br />

SCHMIDT, Tobias: Vortrag „Die Wilhelmsburger Zivilgesellschaft<br />

als ‚soziale Deichwacht‘: vom Schutzwall<br />

gegen Bedrohung zum Korrektiv sozio- räumlicher<br />

Planung? “ auf der Tagung Pegelstand Elbinsel,<br />

„Wilhelmsburgs Zivilgesellschaft zwischen Kooperation<br />

<strong>und</strong> Konfrontation“ veranstaltet vom Verein<br />

Zukunft Elbinsel e. V. am 14.03.2013 in Hamburg.<br />

SCHMIDT, Tobias: Fachgespräch „Resilient and Democratic<br />

Futures: The Power of Design“ im Rahmen<br />

der Veranstaltung Design and Politics der ANCB The<br />

Metropolitan Laboratory am 19.01.2013 in Berlin.<br />

SCHMIDT, Tobias: Statement im Rahmen eines Online-<br />

Beitrages zur Projekt-Website (Titel: „Research and<br />

Residents“) anlässlich des Gastaufenthaltes an der<br />

„Universität der Nachbarschaften“ der HafenCity<br />

Universität Hamburg/Lehrstuhl Urban Design am<br />

14.03.2013 in Hamburg.<br />

SCHMIDT, Tobias: Teilnahme am Fachgespräch 7 Tage<br />

Architektur zum Thema „Innenstadtwohnen für alle?<br />

Aktuelle Eindrücke aus Moabit <strong>und</strong> anderswo“ veranstaltet<br />

vom Orangelab am 23.04.2013 in Berlin.<br />

34 IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013


Am 4. Juni 2013 fand die zentrale Pressekonferenz der Langen Nacht der Wissenschaften statt. In der Ausstellung „Entwerfen im System“ über<br />

den Architekten Wilfried Stallknecht, die das IRS in der Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin-Mitte zur Langen Nacht zeigte,<br />

versammelten sich Journalisten <strong>und</strong> Vertreter der teilnehmenden Einrichtungen. Impressionen in Wort <strong>und</strong> Bild über die Lange Nacht wird die<br />

kommende Ausgabe von IRS aktuell enthalten.<br />

IMPRESSUM<br />

IRS aktuell No. 75 Juni 2013<br />

ISSN 0944 - 7377<br />

Herausgeber:<br />

Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong> (IRS)<br />

Flakenstraße 28-31<br />

15537 Erkner<br />

Telefon: + 49 (0) 0 33 62 / 7 93-0<br />

Fax: + 49 (0) 0 33 62 / 7 93-111<br />

E-Mail: zwilling@irs-net.de<br />

::: www.irs-net.de<br />

Das IRS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft<br />

Leitung: Prof. Dr. Heiderose Kilper<br />

Redaktion: Torsten Thurmann (v.i.S.d.P.),<br />

Jan Zwilling,<br />

Petra Koch<br />

Layout: Henrika Prochnow<br />

Druck: Druckhaus Köthen<br />

Bestellung von Publikationen:<br />

Telefon: + 49 (0) 33 62 / 7 93-118<br />

Bei Abdruck Belegexemplar erbeten<br />

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />

wird auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher<br />

<strong>und</strong> männlicher Sprachformen verzichtet.<br />

Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für<br />

beiderlei Geschlecht.<br />

Die Beiträge in diesem Heft entstanden in Zusammenarbeit von Jan Zwilling <strong>und</strong> den Wissenschaftlern des IRS.<br />

Fotos:<br />

Titelbild: FarukUlay/istockphoto.com;<br />

S.5: Miraculix3/wikimedia commons;<br />

S. 7: ekash/istockphoto.com; S. 11: veer.com/<br />

Elnur Amikishiyev; S. 12 re. o.: Mahlum/wikimedia<br />

commons; re. u.: russavia/wikimedia<br />

commons; Mitte: Tumi-1983/wikimedia commons;<br />

S. 15 u.: Neitram/wikimedia commons;<br />

S.22 o.: iq consult 2012; S. 25: Ralf Roletschek/wikimedia<br />

commons; S. 32 li. u. re.:<br />

pixelio.de/Hans-Peter Häge; Mitte: pixelio.<br />

de/Viktor Mildenberger;<br />

Portraits Frank Bentert: S. 6 o.; S. 8; S. 11;<br />

Portraits Thomas Ecke: S. 6 u., S. 14; S. 15;<br />

S. 16; S. 19; ; Portraits Markus Mey: S. 3 u. 4;<br />

Portraits Nadine Schätzel-Baillon: S. 30 u. ;<br />

weitere Fotos: IRS<br />

IRS AKTUELL No 75 | Juni 2013<br />

35


VERANSTALTUNGSHINWEIS<br />

International Conference<br />

Social Innovations and Conflicts in Urban Development and Planning<br />

7. <strong>und</strong> 8. November 2013<br />

Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strukturplanung</strong> (IRS)<br />

Flakenstraße 28-31, 15537 Erkner (nahe Berlin), Deutschland<br />

Das Thema Innovation ist ubiquitär <strong>und</strong> weder aus gesellschaftlichen Diskursen noch aus fachwissen schaftlichen<br />

Diskussionen wegzudenken. Mit dem Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft ist die Generierung<br />

von neuem Wissen <strong>und</strong> Innovationen zu einer zentralen Ressource geworden. Es wird erwartet, dass ständig<br />

neuartige Produkte, Dienstleistungen <strong>und</strong> Verfahrensweisen entwickelt <strong>und</strong> an geboten werden.<br />

Innovationsdruck besteht dabei nicht nur im Bereich technischer Entwicklungen <strong>und</strong> der Wirtschaft. Auch Städte<br />

<strong>und</strong> Regionen sind aufgefordert, sich neu zu erfinden <strong>und</strong> für unterschiedlichste Problemlagen möglichst<br />

kreative <strong>und</strong> innovative Lösungsansätze zu generieren. Dabei wird deutlich, dass in Städten keineswegs nur<br />

(städte-)bauliche, technische oder wirtschaftliche Innovationen gefragt sind, sondern auch soziale. Auf der internationalen<br />

Tagung „Struggling with Innovations?“ soll es erstmals darum gehen, die Konzepte von sozialen<br />

Innovationen, Konflikten <strong>und</strong> Stadtentwicklung aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive auf Basis empirischer<br />

Ergebnisse <strong>und</strong> theoretischer Ansätze systematisch aufeinander zu beziehen <strong>und</strong> nicht – wie es bislang<br />

der Fall war – isoliert oder allenfalls in sporadischer Bezugnahme aufeinander zu untersuchen.<br />

::: social-innovations.irs-net.de<br />

Organisatoren:<br />

PD. Dr. Gabriela B. Christmann<br />

Dr. Kerstin Falk, Dipl.-Soz. Anika Noack<br />

Leibniz-<strong>Institut</strong> für <strong>Regionalentwicklung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Strukturplanung</strong> (IRS)<br />

Tel. 0 33 62/7 93-299<br />

christmann@irs-net.de<br />

www.irs-net.de<br />

Co-Organisator:<br />

Jan-Hendrik Passoth, Technische Universität Berlin,<br />

<strong>Institut</strong> für Soziologie<br />

Graduiertenkolleg „Innovationsgesellschaft Heute“<br />

Fraunhoferstraße 33-36, 10587 Berlin<br />

Tel. 030/31427305,<br />

passoth@soz.tu-berlin.de<br />

www.tu-berlin.de

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