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PICOQuartal

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Interview<br />

Florian<br />

David<br />

Fitz<br />

Florian David Fitz (38) ist ein deutscher<br />

Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur<br />

und Sänger. Er ist einer aus der Til-<br />

Schweiger-Akademie. Will heißen: So<br />

richtig bekannt wurde der Schauspieler<br />

als alles planender Werbefuzzi in den<br />

„Männerherzen“-Filmen – und dann machte<br />

er sich, wie auch Matthias Schweighöfer,<br />

selbstständig. Sein „Vincent will Meer“<br />

gewann den Deutschen Filmpreis und<br />

inzwischen weiß man: Fitz-Komödien<br />

haben einen Touch, den andere deutsche<br />

Komödien nicht haben. Das galt auch für<br />

sein Regiedebüt „Jesus liebt mich“.<br />

„So eine Kinotour ist besser als jedes Familientreffen“,<br />

schmunzelt Florian David Fitz. Der 38-jährige<br />

Frauenschwarm präsentierte in Landshut und Straubing<br />

die herrlich schräge Komödie „Da geht noch was“ und<br />

ließ somit die Herzen seiner zumeist weiblichen Fans im<br />

agilis-Netz höher schlagen. Im Film geht es um Familie -<br />

um Eltern und Kinder.<br />

>> Was hat Sie an der Story von „DA<br />

GEHT NOCH WAS“ interessiert?<br />

Familie ist für uns alle ein Thema. Jeder hat sich schon<br />

einmal eine andere Familie gewünscht oder eine andere<br />

Familie „erträumt“. Aber man hat die Eltern oder die Kinder,<br />

die man eben hat! Damit muss man umgehen. Deshalb<br />

finde ich das Thema Familie so spannend.<br />

>> Sind Sie ein Familienmensch?<br />

Eigentlich schon, obwohl mir viele das gar nicht glauben,<br />

weil ich mit 19 auszog, um in Boston auf die Schule zu<br />

gehen. Familienmensch bedeutet ja nicht, dass ich ein<br />

Leben lang in der Bettritze schlafe (grinst).<br />

>> Und jetzt ein Film für die ganze<br />

Familie?<br />

Klar. „Da geht noch was“ sollte man sich unbedingt<br />

mit seinen Eltern zusammen anschauen. Man kann die<br />

Komödie als ein Plädoyer für die Familie beschreiben, die<br />

zum Nachdenken anregt. Für Lacher ist dennoch gesorgt.<br />

>> Beschreiben Sie doch mal Ihre Film-<br />

Figur, den Conrad...<br />

Conrad trifft das Herz meiner Generation auf eine sehr<br />

charakteristische Weise. Wenn man kritisch sein möchte,<br />

dann ist er ein eher oberflächlicher, sehr äußerlicher Typ.<br />

Conrad hat sich immer in eine Werbewelt weggeträumt, in<br />

eine scheinbar perfekte Welt. Um gegen die Leere in sich<br />

anzukämpfen, weil er gespürt hat, dass es nicht so läuft wie<br />

es eben laufen sollte. Er dachte, seine Sehnsucht wird in<br />

Äußerlichkeiten befriedigt und diesen jagt er wie besessen<br />

nach. Er möchte es sich und den Anderen beweisen. Im<br />

Verlauf des Filmes bemerkt er, dass er den falschen Dingen<br />

hinterher läuft.<br />

>> Also ein spätes, aber gerade noch<br />

rechtzeitiges Erwachsenwerden?<br />

Meine Definition von erwachsen sein ist, anzufangen,<br />

ein bisschen ruhiger zu werden und Verantwortung zu<br />

übernehmen. Einen Schritt weiter zu sehen und auch für<br />

Andere mitzudenken. In der Phase zwischen zwanzig und<br />

dreißig möchte man sein Leben organisieren und ist ganz<br />

stark auf seine eigenen Prioritäten fixiert. Es wird keine<br />

Glocke läuten und dir sagen, dass du jetzt erwachsen bist.<br />

Bei manchen kommt das früher, bei Conrad eben später. Es<br />

ist ein fließender Prozess.<br />

Ich bin fast vierzig, das heißt also, ich kann mich nicht mehr<br />

darauf zurückziehen, dass ich noch nicht erwachsen bin...<br />

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