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PICOQuartal

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Folgt man dem Jakobsweg<br />

weiter, so gelangt man nach<br />

weiteren 5 km zum "Heiligen<br />

Berg der Franken", dem<br />

Staffelberg. Er ist bereits<br />

von Weitem sichtbar und von<br />

seinem 540 m hohen Plateau<br />

genießt man eine herrliche<br />

Aussicht. Bevor man sich<br />

auf die weitere Route begibt,<br />

empfiehlt sich ein kurzer<br />

Abstecher nach Kloster<br />

Banz, einem wunderbar<br />

erhaltenen ehemaligen<br />

Benediktinerkloster.<br />

Die weiteren Stationen auf dem Jakobsweg sind die<br />

Stadt Ebing mit der Jakobuskirche und die Stadt Baunach<br />

mit der Magdalenenkapelle, wo sich das Hochgrab des<br />

Santiagopilgers Überkum befindet. Bis zum nächsten<br />

großen Etappenziel sind es von Baunach aus noch rund<br />

17 km. Doch schon von Weitem sieht man die Türme der<br />

mehr als 1.000-Jahre alten "Traumstadt der Deutschen".<br />

Die Bischofsstadt Bamberg, auch das siebte Rom genannt,<br />

ist reich an Kunstschätzen und Sehenswürdigkeiten.<br />

Der Kaiserdom mit dem berühmten Bamberger Reiter<br />

sowie die Jakobskirche gehören selbstverständlich zum<br />

Pflichtprogramm, doch der Pilger von heute darf auch<br />

genießen! In der malerischen Altstadt findet sich so manch<br />

schöne Einkehrmöglichkeit.<br />

Frisch gestärkt und voll beladen mit neuen Eindrücken<br />

geht es weiter in Richtung Nürnberg. Bis dorthin sind<br />

es von Bamberg aus noch rund 90 km Fußmarsch, wo<br />

Wandersmann wie -frau noch weitere interessante und<br />

historische Stationen erwarten. So beispielsweise das<br />

ehemalige Zisterzienserinnenkloster Schlüsselau bei<br />

Hallerndorf oder die malerische Innenstadt Forchheims.<br />

Bis Nürnberg ist es aber noch immer ein gutes Wegstück<br />

von rund 60 km.<br />

Der Pilgerweg führt an Effeltrich vorbei, wo die<br />

Wehrkirche St. Georg steht. Sie wurde im 15. Jahrhundert<br />

als Kirchenburg erbaut, um der damaligen<br />

Bevölkerung in unruhigen Zeiten Schutz<br />

zu bieten. Nach wenigen Kilometern schon<br />

passiert man Neunkirchen am Brand, das "Tor<br />

zur Fränkischen Schweiz". Die Stadt besitzt<br />

einen historischen Ortskern mit zahlreichen<br />

noch sehr gut erhaltenen Fachwerkhäusern<br />

und Kirchen. Über Kalchreuth geht es weiter<br />

in Richtung Nürnberg. In Kalchreuth empfiehlt<br />

sich ein kurzer Abstecher in den Ortskern zur im<br />

gotischen Stil erbauten Sankt-Andreas-Kirche<br />

mit den berühmten zwölf Tonaposteln und zum<br />

Hallerschen Schloss. Das Ziel des Jakobspilgers<br />

ist natürlich zunächst die Kirche Sankt Jakob in<br />

Nürnberg. Sie besitzt den wohl ältesten noch<br />

erhaltenen Flügelaltar Süddeutschlands.<br />

Aber Nürnberg heißt ja nicht umsonst "Weltstadt des<br />

Mittelalters" und Zentrum des Humanismus. Der erste<br />

Erdglobus entstand hier aus der Hand Martin Behaims,<br />

Peter Henlein fertigte hier die erste Taschenuhr, Albrecht<br />

Dürer malte seine Kupferstiche und Hans Sachs brachte<br />

den Meistergesang zur Pefektion. Bereits im Mittelalter<br />

erlangte die Stadt politische Bedeutung, als Karl IV. 1356<br />

in der Goldenen Bulle – dem Grundgesetz des Heiligen<br />

Römischen Reiches Deutscher Nation – verfügte, dass<br />

jeder neu gewählte deutsche König in Nürnberg, der<br />

"vornehmsten und best gelegenen Stadt des Reiches",<br />

seinen ersten Reichstag abzuhalten habe. Und so geschah<br />

es bis zum Jahr 1543. Selbstverständlich sind jedoch auch<br />

die kulinarischen Genüsse der Stadt nicht zu verachten,<br />

denn das Wandern macht bekanntlich nicht nur den<br />

Pilgerreisenden hungrig.<br />

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