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Die Heckenwirtschaft - Zwischen Tradition und Moderne ... - Iphofen

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<strong>Die</strong> <strong>Heckenwirtschaft</strong>en - <strong>Zwischen</strong> <strong>Tradition</strong> <strong>und</strong> <strong>Moderne</strong>. Auf<br />

was kommt es an?<br />

5. Internationales Weintourismus Symposium <strong>Iphofen</strong><br />

Friedrich Lörcher, Staatliche Lehr- <strong>und</strong> Versuchsanstalt für Wein- <strong>und</strong> Obstbau<br />

Weinsberg<br />

Besen-, <strong>Heckenwirtschaft</strong>en, Straußwirtschaften, Buschenschänken <strong>und</strong> Heurige besitzen in<br />

den deutschen, österreichischen <strong>und</strong> südtiroler Weinregionen Kultstatus. Allein in<br />

Württemberg gibt es mehr als 350 Besenwirtschaften. Genaue Zahlen sind schwer zu<br />

ermitteln. <strong>Die</strong> eine Besen- bzw. <strong>Heckenwirtschaft</strong> gibt es nicht mehr. Von traditionell, urigursprünglich,<br />

klassisch-modern bis unkonventionell-puristisch reichen die Konzepte. <strong>Die</strong><br />

Anforderungen an die Wirte sind gestiegen. Sie konkurrieren mit der Gastronomie <strong>und</strong> stehen<br />

oft unter Druck wenn es darum geht sich für eine Neugestaltung oder Überarbeitung zu<br />

entscheiden. Welcher Stil zwischen <strong>Tradition</strong> <strong>und</strong> <strong>Moderne</strong> soll gewählt werden?<br />

Ausschank auf Zeit oder unbegrenzt<br />

Es gibt sie noch, die traditionellen <strong>Heckenwirtschaft</strong>en, die wenige Tage im Jahr ihre Keller,<br />

Scheunen, Gärten <strong>und</strong> Stuben ausräumen <strong>und</strong> Gästen selbsterzeugten Wein nebst einfachen<br />

Speisen servieren. Eine gastronomische Nische mit strengen Vorschriften. So dürfen die<br />

Besenwirtschaften u.a. über höchstens 40 Sitzplätze verfügen sowie maximal zweimal<br />

jährlich <strong>und</strong> höchstens vier Monate im Jahr geöffnet sein. Sie gelten als „Wirtschaft auf Zeit“<br />

<strong>und</strong> benötigen nach deutschem Gaststättenrecht keine Konzession.<br />

Immer mehr Besenwirte machen sich von diesen rechtlichen Vorschriften unabhängig <strong>und</strong><br />

beantragen eine Gaststättenkonzession. <strong>Die</strong> Stuttgarter Zeitung titelte jüngst in einem Artikel<br />

„Immer mehr Besenwirte werden Gastwirte.“ <strong>Die</strong> Meinungen darüber, ob das gut oder<br />

schlecht ist, gehen weit auseinander.<br />

Fakt ist, die ursprünglichen <strong>Heckenwirtschaft</strong>en entwickeln sich weiter <strong>und</strong> sind mehr denn je<br />

betriebliches Standbein. Sie sind Verbindung zwischen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Flaschenweinverkauf. Sie<br />

bringen Mehrwert zum Wein, erhöhen die K<strong>und</strong>enfrequenz auf dem Hof, bieten Raum <strong>und</strong><br />

Rahmen für Veranstaltungen <strong>und</strong> Zusatzangebote.<br />

<strong>Die</strong>s ist auch in Österreich <strong>und</strong> Südtirol so. <strong>Die</strong> gastronomischen Erwartungen an einen<br />

Buschenschank, Heurigenlokal sind auch dort gestiegen. <strong>Die</strong>se Erwartungen sind aber auf die<br />

traditionelle Art nicht mehr zu finanzieren. Daher haben heute viele Heurige auch eine<br />

zusätzliche Restaurantkonzession <strong>und</strong> dürfen somit auch warme Speisen servieren.<br />

<strong>Die</strong> Meinung der Wirte. Warum ist Ihre <strong>Heckenwirtschaft</strong> begehrt?<br />

Bei einem Workshop mit Besenwirten aus Württemberg im November 2012 haben die<br />

Teilnehmer Alleinstellungsmerkmale von Besenwirtschaften aus ihrer Erfahrung heraus<br />

erarbeitet. Dargestellt werden hier nur die Punkte auf die heute im Vergleich zu früheren<br />

Zeiten mehr Wert gelegt wird.<br />

besondere Speisenauswahl, wechselnde Tagesessen, Weinqualität, Glaskultur,<br />

bequeme Anreise / Parkplätze, „immer wieder was Neues“ im Betrieb<br />

regelmäßige Investitionen, zertifizierte Besenwirtschaft, Themenbesen wie Kürbis, Spargel,<br />

Ernte<br />

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Kein Sterne-Haus<br />

Der Erfolg von <strong>Heckenwirtschaft</strong>en begründet sich nicht allein durch ein preisgünstiges<br />

Speisen- <strong>und</strong> Weinangebot. Es ist mehr als das. Es ist der Mix aus Atmosphäre, Nähe zum<br />

Winzer <strong>und</strong> regionalen Produkten.<br />

<strong>Heckenwirtschaft</strong>en finden generationsübergreifend Liebhaber. <strong>Die</strong> Erwartungen variieren. So<br />

bringen Stammk<strong>und</strong>en meist mehr Zeit mit, erwarten eine persönliche Ansprache <strong>und</strong> sind an<br />

neuen Produkten <strong>und</strong> Betriebsentwicklungen interessiert. Busgruppen haben in der Regel ein<br />

schmaleres Zeit- <strong>und</strong> Preisbudget, sie schätzen einen vereinbarten <strong>und</strong> pünktlichen Aufenthalt<br />

laut Programm. Touristen von auswärts sind für regionaltypische Speisen empfänglich, nutzen<br />

gern Empfehlungen <strong>und</strong> Verkostungen. Geschäftsreisende schauen gern zum Mittagstisch<br />

vorbei, mögen gute Empfehlungen <strong>und</strong> eine schnelle Bedienung.<br />

Zunehmend wichtiger wird das Thema Barrierefreiheit in <strong>Heckenwirtschaft</strong>en. Ebenso wie die<br />

Forderung nach vegetarischen, „ges<strong>und</strong>en“ Speisen als Alternativen zum Fleisch. Eine<br />

Gradwanderung für viele Besenwirte. Was macht man, wenn immer weniger Gäste die<br />

traditionelle Schlachtplatte bestellen, dafür Salate <strong>und</strong> Brotaufstriche wünschen? Wie viel<br />

echte ursprüngliche typische <strong>Heckenwirtschaft</strong> steckt dann noch drin?<br />

<strong>Die</strong> Gästeanforderungen an das Angebot <strong>und</strong> Servicepersonal steigen <strong>und</strong> übersteigen<br />

teilweise die Möglichkeiten der Betriebe. „Eine <strong>Heckenwirtschaft</strong> ist aber keine Sterne-<br />

Gastronomie.“<br />

Wo der Besen hängt<br />

Wie erfahren Gäste wo der Besen hängt? Wichtigstes Medium um Termine bekannt zu<br />

machen ist <strong>und</strong> bleibt der Besenkalender, mittlerweile vielerorts auch online <strong>und</strong> als App<br />

verfügbar. Tourismusverbände <strong>und</strong> Gemeinden veröffentlichen Termine häufig als kostenfreie<br />

Einträge in ihren Veranstaltungskalendern. Neben Einträgen auf der eigenen Homepage <strong>und</strong><br />

Werbemitteln entwickeln einige <strong>Heckenwirtschaft</strong>en zusammen mit anderen Betrieben<br />

gemeinsame regionale Kalender. Es macht keinen Sinn, wenn die drei <strong>Heckenwirtschaft</strong>en<br />

einer Gemeinde zur gleichen Zeit geöffnet haben, während dann wieder Wochen lang nichts<br />

los ist.<br />

<strong>Die</strong> Gäste erwarten eine bequeme Anreise. Dazu gehören die richtige Ausschilderung <strong>und</strong><br />

genügend Parkplätze vor Ort. <strong>Die</strong> Hausadresse muss über ein Navigationsgerät gef<strong>und</strong>en<br />

werden können.<br />

Gutes Aushilfspersonal ist unabdingbar<br />

Zu den häufigsten Kritikpunkten bei der Zertifizierung von <strong>Heckenwirtschaft</strong>en gehören die<br />

fehlende Verbindung zwischen <strong>Heckenwirtschaft</strong> <strong>und</strong> Weinverkauf, fehlendes Weinwissen<br />

beim Aushilfspersonal <strong>und</strong> ideenarme Dekoration. Viele Heckenwirte beklagen die<br />

Schwierigkeit gutes Personal zu finden. Es sollte selbstverständlich sein, dass alle Mitarbeiter<br />

vor Ort Kenntnisse zu Betrieb, Produkten <strong>und</strong> Region haben, Weinempfehlungen geben<br />

können, fre<strong>und</strong>lich sind <strong>und</strong> bei den Gästen Lust auf Weingenuss vermitteln.<br />

Interne <strong>und</strong> externe Schulungen können hier Abhilfe schaffen. <strong>Die</strong> Mitarbeiter brauchen klare<br />

<strong>und</strong> konkrete Arbeitsanweisungen <strong>und</strong> Informationen über den Serviceanspruch des Hauses.<br />

Neue <strong>und</strong> ungelernte Mitarbeiter brauchen ein direktes Feedback. Informationen <strong>und</strong> Details<br />

zu Weinen <strong>und</strong> Speisen müssen zur Verfügung gestellt werden.<br />

Ambiente <strong>und</strong> Dekoration<br />

Ob Menschen sich in Räumen wohlfühlen, hängt von vielen Faktoren ab. Neben<br />

Raumaufteilung, Mobiliar, Akustik, Beleuchtung, Raumtemperatur <strong>und</strong> -klima gehört dazu<br />

auch die passende (Tisch-)Dekoration. Weinbezogen, natürlich, kostengünstig, haltbar <strong>und</strong><br />

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obust darf sie sein. Meist bleibt hierfür jedoch wenig Zeit. Das Ergebnis: lieblose<br />

Kunstblumen, kaum Weinbezug, wenig Kreativität.<br />

Eine gute Wirkung erzielen die Details r<strong>und</strong> um den Wein sowie natürlich verfügbare<br />

Materialien. Eine Kombination der (Tisch-)Dekoration mit Weininformationen <strong>und</strong><br />

Verkaufsanreizen kommt gut an. Das Betriebslogo gehört auf Betriebskleidung, Gläser,<br />

Servietten, Teller <strong>und</strong> ist Bestandteil der Dekoration.<br />

<strong>Die</strong> Speise- <strong>und</strong> Getränkekarte<br />

<strong>Die</strong> Speisekarte ist ein perfektes Marketinginstrument für den ganzen Betrieb. Bei der<br />

Gestaltung ist auf Corporate Design, Materialien, Inhalt, Übersichtlichkeit, Vollständigkeit<br />

<strong>und</strong> Lesbarkeit zu achten.<br />

Weinverkauf ankurbeln<br />

Zu schaffen ist eine sichtbare Verbindung zwischen <strong>Heckenwirtschaft</strong> <strong>und</strong> Weinverkauf. Es<br />

soll deutlich werden, dass die Wirtschaft Teil eines Weinbaubetriebes ist, in der man auch<br />

Wein kaufen kann.<br />

Auch wenn wenig Zeit ist, sollten Weinberatung <strong>und</strong> Verkauf fester Bestandteil des<br />

Heckenkonzeptes sein. Verkostungen, Verkaufsanreize durch Angebote wie Wein des<br />

Monats, besondere Probiersets oder exklusive Preisanreize für Besenk<strong>und</strong>en helfen beim<br />

Verkaufen.<br />

Vermietung <strong>und</strong> Gruppenprogramme<br />

<strong>Die</strong> <strong>Heckenwirtschaft</strong> ist als Standort für Familien- <strong>und</strong> Betriebsfeiern gefragt. Nicht jeder<br />

möchte Hochzeitsgesellschaften <strong>und</strong> Jahrgangstreffen bis spät in die Nacht betreuen. Das<br />

Veranstaltungsgeschäft kann lukrativ sein, wenn richtig kalkuliert wird. <strong>Die</strong> Gäste suchen das<br />

All-Inclusive-Wohlfühlprogramm <strong>und</strong> erwarten konkrete Vorschläge für ihren Aufenthalt<br />

bzw. Feier.<br />

Einfacher ist die Verknüpfung von Besenbesuch <strong>und</strong> touristischem Begleitprogramm. Eine<br />

Tour durch Altstadt, Weinberge oder Keller mit Abschluss im Besen <strong>und</strong> Weinverkauf ist die<br />

Erfüllung für Weintouristen. Wer selbst keine Zeit hat, kann hier mit Weinerlebnisführern<br />

zusammenarbeiten. <strong>Die</strong> Tourismusverbände geben auch hier Unterstützung <strong>und</strong> integrieren<br />

den Besuch in der Besenwirtschaft gern als Teil von organisierten Tagesprogrammen <strong>und</strong><br />

Urlaubsangeboten.<br />

Architektur <strong>und</strong> Innenarchitektur<br />

Es gibt fast alles von traditioneller, rustikaler, moderner, historischer Architektur <strong>und</strong><br />

Innenarchitektur über Mischformen. Viele Betriebe gestalten derzeit neu.<br />

<strong>Die</strong> Möglichkeiten reichen von radikal modern, behutsam weiterentwickelt, es im alten Stil<br />

neu aufzubauen bis dahin <strong>Tradition</strong> <strong>und</strong> <strong>Moderne</strong> zu kombinieren.<br />

Alles so zu lassen wie es war ist meist keine echte Alternative. Es kann beobachtet werden,<br />

dass die Winzer oft sehr behutsam an eine Umgestaltung herangehen <strong>und</strong> modernisieren, sie<br />

wollen ihre K<strong>und</strong>en nicht „vergraulen“. Gewagte Maßnahmen sind eher die Ausnahme.<br />

Gemütlichkeit steht an 1. Stelle. Eine Unterscheidung gegenüber anderen gastronomischen<br />

Betrieben erscheint aber angebracht. <strong>Die</strong> Austauschbarkeit soll <strong>und</strong> kann durch besondere<br />

Merkmale verringert werden.<br />

Folgende Stilrichtungen in der Weinarchitektur allgemein werden von Professor Göbel,<br />

Geisenheim folgendermaßen eingeteilt: <strong>Tradition</strong>ell, <strong>Tradition</strong>ell+, International, International<br />

mit natürlichen Materialien, Postmodern, Dekonstruktiv, High-Tech, Organische Formen,<br />

Naturintegriert.<br />

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Trend bei Buschenschänken<br />

Professor Andreas Gottlieb Hempel, Architekt <strong>und</strong> Sommelier meint dazu aus Südtiroler<br />

Sicht:<br />

„Der Trend geht zu frischen, hellen, eleganten Räumen, die den Weingenuss als Lifestyle<br />

herausstellen – auf der einen Seite. Nach wie vor sind alte gemütliche Stuben für<br />

„Weinschlotzer“ ein ungern verratener Geheimtipp – auf der anderen Seite.<br />

<strong>Die</strong>s gilt auch für andere Weinbaugebiete – beides wird künftig nebeneinander existieren.<br />

Dennoch glaube ich, dass ein frischer Wind in die Buschenschänken eingezogen ist <strong>und</strong> die<br />

düsteren Keller mit irdenen Trinkgefäßen längst der Vergangenheit angehören – jedenfalls<br />

beim Qualitätsweinbau für gehobene Ansprüche.“<br />

Beispiele<br />

Bauernstuben in Südtirol<br />

Winklerhof, Villanders Eisacktal, Südtirol<br />

mit Viehhaltung, Wein- <strong>und</strong> Obstbau, Buschenschank <strong>und</strong> Ferienwohnungen.<br />

2010 wurde der Hof in seiner alten Form gr<strong>und</strong>legend erneuert.<br />

<strong>Die</strong> historische 200 Jahre alte, holzvertäfelte Gaststube wurde dabei sorgfältig erhalten.<br />

Unterfinserhof, Eisacktal, Südtirol<br />

<strong>Die</strong> uralte Bauernstube mit dem gotischen Erker lädt zum Törggelen <strong>und</strong> Feiern ein.<br />

Verschiedene Stilrichtungen<br />

Häckerwirtschaft Bernart Helmstetter, Bürgstadt<br />

Hier wird noch das Wohnzimmer ausgeräumt.<br />

<strong>Heckenwirtschaft</strong> Hillabrand, Hüttenheim<br />

im historischen Ambiente<br />

Barockhof im Weingut Helmut Christ, Nordheim am Main<br />

Im historischen Ambiente<br />

Weingut <strong>und</strong> Buschenschank Schandl, Rust, Österreich<br />

Der gemütliche Buschenschank im Weingut Schandl befindet sich im malerischen Ambiente<br />

eines Ruster Bürgerhauses aus dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Weingut/<strong>Heckenwirtschaft</strong> Markus Schneider, Volkach<br />

mit modernem fränkischem Baustil <strong>und</strong> eleganten Materialien<br />

Weingut Häußermann, <strong>Die</strong>fenbach<br />

mit „Wengertstube“ modern ausgebaut <strong>und</strong> eingerichtet<br />

Weingut <strong>und</strong> Heuriger Christ, Jedlersdorf/Wien, Österreich<br />

Entlang einer „Spange“, reihen sich der neue repräsentative Zugang, die bestehenden<br />

Gasträume, die Vinothek, die neue Gaststube <strong>und</strong> der Gastgarten mit angeschlossenem<br />

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Kinderspielplatz, der Blick in den Barrique-Keller, die Betriebshalle <strong>und</strong> letztlich die neue<br />

Zufahrt.<br />

Vinotel Helmstetter, Bürgstadt<br />

neu gestaltet mit Häckerwirtschaft<br />

Weingut Bauer Sontheim<br />

mit Besenwirtschaft neu gestaltet.<br />

Schuberts Weinwerkstatt, Waldbüttelbrunn<br />

mit Häckerwirtschaft<br />

Buschenschank Bachgütl in Tscherms, Südtirol<br />

Ein fast quadratischer Kubus mit einem mächtigen schwarzen Dach.<br />

Nach Norden wird das Dach ganz über den Mauerwerkskubus hinab gezogen. <strong>Die</strong> Stube ganz<br />

in Holz, mit gemauertem Ofen ist schnörkellos gezimmert.<br />

Der Gastraum mit vertikaler Schalung aus altem sonnengebräuntem Holz ist karg <strong>und</strong> edel<br />

möbliert.<br />

Weingut <strong>und</strong> Besenwirtschaft Leiss, Gellmersbach, Architekturpreis Wein 2013, Text<br />

Architektenkammer Rheinland-Pfalz<br />

Zur Modernisierung des Weingutes Leiss in Gellmersbach wurde zwischen die beiden<br />

bestehenden Gebäude des Wohnhauses <strong>und</strong> des Wirtschaftsgebäudes eine Vinothek <strong>und</strong> die<br />

Erweiterung des bereits bestehenden Gastraumes eingefügt. Hinzu kamen eine in den<br />

angrenzenden Weinberg eingeschnittene Toilettenanlage sowie eine großzügige Terrasse, die<br />

den Gastraum zum Weinberg <strong>und</strong> zur Landschaft hin öffnet.<br />

<strong>Die</strong> Neugestaltung setzt auf eine Eigenständigkeit, die dennoch dem Bestand zugewandt<br />

bleibt. Wo möglich, werden Ausbauelemente der bestehenden Besenwirtschaft in die<br />

Neugestaltung integriert. So hat man die alten Tische lediglich abgeschliffen <strong>und</strong> Bänke neu<br />

bezogen, ergänzt wurden sie durch die Bestuhlung. Halbhohe Ummauerungen im Gastraum<br />

erhielten eine neue Verkleidung aus geölten Stahlplatten.<br />

Vom Präsentationsraum aus gelangt der Besucher in den neuen Teil der Besenwirtschaft. Für<br />

die Verbindung zum bestehenden Teil der Wirtschaft wurden die Wände großflächig<br />

durchbrochen <strong>und</strong> zu Pfeilern aufgelöst. An die beiden Wirtschaftsräume schließt sich seitlich<br />

die in den Hang eingegrabene Terrasse an. Zur Terrasse hin kann die neue Besenwirtschaft<br />

durch das Versenken der Glasfront vollständig geöffnet werden, eine zweite Glaswand öffnet<br />

oder trennt die Besenwirtschaft vom Präsentationsraum.<br />

Weingut Windmühlenheuriger Bergmann in Retz, Niederösterreich<br />

Im März 2010 Modernisierung des Gastraumes <strong>und</strong> Fertigstellung des neuen Anbaus. „Ein<br />

großes Kastenfenster“, ein schmaler, für eine Tischreihe ausreichender <strong>und</strong> um die Ecke<br />

laufender Gang wurde der bestehenden Fassade vorgesetzt <strong>und</strong> bildet hier mit seiner<br />

vollverglasten Außenhaut einen <strong>Zwischen</strong>raum, der zwischen Gaststube <strong>und</strong> Landschaft<br />

vermittelt. <strong>Die</strong> großzügigen Glasflächen eröffnen eine w<strong>und</strong>erbare Aussicht in die<br />

umgebende Natur, der außenliegende Vorhang weht im Wind <strong>und</strong> setzt ein markantes<br />

Zeichen. Ein architektonisch kleiner Eingriff mit großer Wirkung!<br />

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