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Prosodische Muster in der Sprache von Parkinsonpatienten im ...

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den Patienten mit Park<strong>in</strong>son aufgrund <strong>der</strong> Dysprosodie weniger auf die Variabilität <strong>der</strong><br />

Gipfelkonturen ankam, son<strong>der</strong>n vielmehr auf die Signalisierung des Akzentes.<br />

Der Gebrauch des H* <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em fallend-steigenden Grenzton (L-H%) war<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vorkommen (25 Sätze) ausschließlich mit den Zielwörtern „Miehle“, „Mille“<br />

o<strong>der</strong> „Miehl“ korreliert. Die Anb<strong>in</strong>dung an zweisilbige Wörter bzw. lange Vokale hängt<br />

mit <strong>der</strong> notwendigen Zeit zusammen, die für den Ab- und Anstieg benötigt wird. In „Mill“<br />

und „Misch“ stünde für die Kontur aufgrund des abnehmenden sonoren Lautmaterials<br />

weniger Zeit zur Verfügung.<br />

Mithilfe <strong>der</strong> akustischen Analyse konnte auch <strong>in</strong> dieser Arbeit gezeigt werden, dass sich<br />

die expressiven prosodischen Fähigkeiten <strong>von</strong> Park<strong>in</strong>sonpatienten <strong>im</strong> Vergleich zu<br />

gesunden Sprechern abhängig vom Grad <strong>der</strong> Dysarthrophonie abschwächen. Die<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Park<strong>in</strong>songruppe jedoch hatte e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

durchschnittlichen Gruppenergebnisse. So gab es nur zwei Park<strong>in</strong>sonpatienten (PD03 u.<br />

PD06), die e<strong>in</strong>e mittelgradige Sprechstörung und die deutlichsten Symptome e<strong>in</strong>er<br />

Dysprosodie aufwiesen. Dies hatte zur Folge, dass die durchschnittlichen Ergebnisse über<br />

die gesamte Gruppe <strong>im</strong> Vergleich zur Kontrollgruppe stets nicht signifikant ausfielen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wurden für diese Untersuchung <strong>von</strong> Anfang an Patienten mit fortgeschrittener<br />

bzw. schwerer Dysarthrophonie ausgeschlossen, da e<strong>in</strong>e zunehmende Dysphonie und<br />

Hypoartikulation die Auswertung <strong>der</strong> Daten erschwert hätten. So führt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>konstante<br />

Phonation bzw. Aphonie zu Störungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> f0-Analyse. Das Emu-Modul „tkassp“ hätte<br />

<strong>in</strong>folge dessen fehlerhafte Berechnungen durchgeführt o<strong>der</strong> gar ke<strong>in</strong>e f0-Werte angegeben.<br />

E<strong>in</strong>e Hypoartikulation h<strong>in</strong>gegen hätte e<strong>in</strong>e adäquate Segmentierung und Etikettierung <strong>der</strong><br />

Sprachsignale deutlich erschwert, da Segmentgrenzen <strong>im</strong> Oszillogramm zu stark<br />

verschwommen wären. Die Dauer <strong>der</strong> Erkrankung best<strong>im</strong>mte nicht gleichzeitig den Grad<br />

<strong>der</strong> Dysarthrophonie. PD01 wies zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Untersuchung mit e<strong>in</strong>er Dauer <strong>von</strong> 13<br />

Jahren <strong>im</strong> Gegensatz zu PD03 und PD05 mit 1;5 bzw. 1 Jahr die ger<strong>in</strong>gste<br />

Symptomausprägung auf und erbrachte ähnliche Leistungen wie die Kontrollsprecher.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs kann zu ke<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Park<strong>in</strong>sonpatienten e<strong>in</strong>e genaue Aussage zu möglichen<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren wie Medikation (On/ Off-Status), Persönlichkeit, Antriebsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung,<br />

körperliche Fitness o<strong>der</strong> prämorbi<strong>der</strong> Sprechstatus getroffen werden, da diese<br />

anamnestischen Daten für die Untersuchung <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> kurzen Aufnahmezeit nicht<br />

spezifisch erhoben wurden. In dieser Arbeit ergab sich unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

genannten Faktoren <strong>in</strong> Bezug auf die phonetischen Parameter folgendes Bild: Bei <strong>der</strong><br />

Anstiegshöhe zeigte sich, dass diese sowohl <strong>in</strong> den Gipfelkonturen als auch <strong>in</strong> den<br />

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