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Prosodische Muster in der Sprache von Parkinsonpatienten im ...

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1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Wenn Wissenschaftler aus den Gebieten <strong>der</strong> Phonetik, L<strong>in</strong>guistik, Kommunikations-,<br />

Sprach- o<strong>der</strong> Sprechwissenschaften etwas über den Aufbau und die Funktion <strong>von</strong> <strong>Sprache</strong><br />

und Sprechen erfahren wollen, beschäftigen sie sich seit je her nicht nur mit <strong>der</strong> gesunden<br />

<strong>Sprache</strong>, son<strong>der</strong>n auch mit ihren Erkrankungen. In me<strong>in</strong>er Tätigkeit als Logopäd<strong>in</strong><br />

sammelte ich <strong>in</strong> den vergangenen Jahren selbst Erfahrungen <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Sprach- und<br />

Sprechstörungen. Me<strong>in</strong>en bisherigen therapeutischen Blickw<strong>in</strong>kel erweiterte ich durch das<br />

spezifische Wissen des Phonetikstudiums. Ziel dieser Arbeit ist deshalb anhand e<strong>in</strong>er<br />

Sprechstörung zu zeigen, dass zwischen beiden Diszipl<strong>in</strong>en Berührungspunkte bestehen,<br />

die e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> s<strong>in</strong>nvoll ergänzen können.<br />

Die Dysarthrophonie, e<strong>in</strong>e neurogene Störung des Sprechens, stellte <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren e<strong>in</strong> umfangreiches Forschungsgebiet dar. Sie zählt neben den Aphasien zu den<br />

häufigsten neurologisch bed<strong>in</strong>gten Kommunikationsstörungen und ist das zweithäufigste<br />

Störungsbild <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Sprachtherapie und Logopädie. Ihre Erfassung und<br />

Beschreibung <strong>der</strong> am Sprechen beteiligten Funktionskreise Respiration, Phonation und<br />

Artikulation erfolgt mithilfe physiologischer, aerodynamischer, auditiver und akustischer<br />

Verfahren (Ziegler 2002). Während die ersten beiden Methoden jeweils e<strong>in</strong>en isolierten<br />

Aspekt des Sprechvorganges betrachten (z. B. mithilfe <strong>von</strong> Stroboskopie, Pneumografie<br />

o<strong>der</strong> Laryngoskopie), setzen auditive und akustische Verfahren am Endprodukt des<br />

Sprechvorganges an, dem akustischen Signal.<br />

Auch Morbus Park<strong>in</strong>son, e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> möglichen Dysarthrophonie-Formen, wurde anhand<br />

dieser vier o. g. Verfahren charakterisiert und beschrieben. Canter (1963) nutzte hierbei<br />

speziell die damaligen Möglichkeiten messphonetischer Untersuchungen und belegte<br />

mithilfe <strong>von</strong> Zahlen die dysarthrische Sprechstörung. Dazu zählte die verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />

Intensität genauso wie die erhöhte Grundfrequenz. Darley et al. (1969) h<strong>in</strong>gegen<br />

beschäftigten sich konsequent mit dem auditiven Ansatz <strong>der</strong> Syndrombeschreibung und<br />

kennzeichneten die Monotonie des Sprechens als auffälligstes auditives Merkmal bei<br />

Park<strong>in</strong>son. Die Monotonie stellt nur e<strong>in</strong>e Komponente <strong>der</strong> multikausalen Dysprosodie dar,<br />

denn die Dysprosodie basiert sowohl auf Störungen <strong>der</strong> Phonation, <strong>der</strong> Artikulation als<br />

auch <strong>der</strong> Respiration. Pell (1996), Lloyd (1999), Le Dorze et al. (1994,1998) und Penner et<br />

al. (2001) beschäftigten sich <strong>in</strong> ihren Forschungsarbeiten speziell mit dem Thema <strong>der</strong><br />

Prosodiecharakteristika bei Park<strong>in</strong>son. Ihre Ergebnisse bezogen sich hierbei nicht nur auf<br />

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