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Prosodische Muster in der Sprache von Parkinsonpatienten im ...

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ehauchte St<strong>im</strong>me zusätzlich mit e<strong>in</strong>em emotionalen Ausdruck <strong>von</strong> Vertrautheit, be<strong>in</strong>ahe<br />

Int<strong>im</strong>ität. Die Sprecher CP04 bis CP07 präzisierten ihren prosodischen Ausdruck <strong>der</strong><br />

Überraschung mithilfe e<strong>in</strong>er deutlich ansteigenden Lautstärke über den akzentuierten<br />

Silben. CP04 fiel zudem ebenfalls durch e<strong>in</strong>e verstärkte Vokaldehnung auf.<br />

Nach <strong>der</strong> auditiven Beschreibung des emotiven Ausdrucks g<strong>in</strong>g es anschließend um die<br />

Betrachtung <strong>der</strong> dazugehörigen Intonationsmuster. Hierbei fiel auf, dass die <strong>von</strong> den<br />

Sprechern realisierten Gipfelkonturen nicht gleichzeitig mit ihrer nach Kohler<br />

beschriebenen prosodischen Funktion (siehe Kapitel 3.1) korreliert waren. Das heißt, die<br />

eigentliche prosodische Markierung <strong>der</strong> Überraschung mithilfe später Gipfel (<strong>in</strong> GToBI<br />

L*+H) war <strong>von</strong> den Sprechern vielmehr durch mittlere Gipfel (<strong>in</strong> GToBI H* und L+H*)<br />

umgesetzt worden. Sprecher PD05, <strong>der</strong> als e<strong>in</strong>zige die Gipfelkontur L*+H produzierte,<br />

wandte diese allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Interrogativsätzen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit steigenden Grenztönen an.<br />

Es lässt sich daraus folgern, dass <strong>in</strong>nerhalb dieses Sprachkorpus die mittleren und späten<br />

Gipfelkonturen <strong>von</strong> ihrer eigentlichen l<strong>in</strong>guistischen Funktion losgelöst waren. Stattdessen<br />

wurde <strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> Überraschung konsequent durch mittlere Gipfel, welche eigentlich<br />

für e<strong>in</strong>e neue Argumentation stehen, zeitlich vorverlagert. L+H* kam dabei <strong>der</strong> Position<br />

des späten Gipfels am nächsten.<br />

Zu den akustischen Merkmalen kann gesagt werden, dass bei den Sprechern, welche die<br />

Testsätze mit Überraschung markierten, es zu markanten Ausprägungen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />

phonetischen D<strong>im</strong>ensionen Gipfelanstieg und -geschw<strong>in</strong>digkeit kam. Während bei den<br />

Sprechern PD01 und PD07 die hohe Anstiegsgeschw<strong>in</strong>digkeit auffiel, war es h<strong>in</strong>gegen bei<br />

den Sprechern CP04-CP07 <strong>der</strong> hohe Anstiegsumfang.<br />

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