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Prosodische Muster in der Sprache von Parkinsonpatienten im ...

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Testsatzes (Herr…) näher. Referenzobjekt und Apposition trugen die gleiche<br />

Kasusmarkierung (Nom<strong>in</strong>ativ) und waren füre<strong>in</strong>an<strong>der</strong> substituierbar.<br />

Zur prosodischen Hierarchie des Sprechmaterials kann gesagt werden, dass <strong>der</strong> Testsatz<br />

und die NP geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Intonationsphrase und jeweils zwei eigenständige<br />

Intermediärphrasen bilden sollten. Nach <strong>der</strong> GToBI-Notation ergäbe dies folgendes<br />

<strong>Muster</strong>:<br />

[(Das ist doch Herr Miehle)ip (unser neuer Nachbar)ip]IP<br />

[(Ist das nicht Herr Miehle)ip (unser neuer Nachbar)ip]IP<br />

Variationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phrasierung waren allerd<strong>in</strong>gs durchaus e<strong>in</strong>kalkuliert.<br />

Intonatorisch war da<strong>von</strong> auszugehen, dass sich die NP am f0-<strong>Muster</strong> des Referenzsatzes<br />

orientieren würde, denn laut Altmann (1999), <strong>der</strong> die appositionale NP mit Parenthesen<br />

gleichsetzt, neigen diese nach e<strong>in</strong>em f0-Reset zur Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Intonationskontur des<br />

Referenzsatzes, jedoch mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gerem f0-Umfang (Kutik et al. 1983, Wichmann<br />

2001).<br />

Insgesamt entstanden bei fünf verschiedenen Zielwörtern, e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> zwei mögliche<br />

Satzarten, zehn Testsätze, die jeweils fünf Mal wie<strong>der</strong>holt werden sollten. Daraus<br />

resultierte pro Proband e<strong>in</strong> Korpus <strong>von</strong> fünfzig Sätzen und über alle Sprecher e<strong>in</strong><br />

Gesamtkorpus <strong>von</strong> 700 Sätzen.<br />

In Tabelle 11 bef<strong>in</strong>den sich die Auflistungen <strong>der</strong> <strong>im</strong> Sprachkorpus verwendeten<br />

Trägersätze, <strong>der</strong> dar<strong>in</strong> enthaltenen Zielwörter sowie <strong>der</strong>en Kodierung.<br />

Trägersätze Zielwort Kodierung<br />

1. Das ist doch Herr Miehle, unser neuer Nachbar. Miehle lvw2l<br />

2. Ist das nicht Herr Miehle, unser neuer Nachbar? Miehle lvw2l<br />

3. Das ist doch Herr Miehl, unser neuer Nachbar. Miehl lvw1l<br />

4. Ist das nicht Herr Miehl, unser neuer Nachbar? Miehl lvw1l<br />

5. Das ist doch Herr Mille, unser neuer Nachbar. Mille svw2l<br />

6. Ist das nicht Herr Mille, unser neuer Nachbar? Mille svw2l<br />

7. Das ist doch Herr Mill, unser neuer Nachbar. Mill svw1l<br />

8. Ist das nicht Herr Mill, unser neuer Nachbar? Mill svw1l<br />

9. Das ist doch Herr Misch, unser neuer Nachbar. Misch svw1S<br />

10. Ist das nicht Herr Misch, unser neuer Nachbar? Misch svw1S<br />

Tabelle 11: Sprachkorpus mit Trägersätzen, Zielwörtern und Kodierung, lvw (long vowel), svw (short vowel)<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Testsätze wurde die Zielwort-Kodierung entsprechend erweitert. Während<br />

sich die Kodierung lvw2ld_3 auf das Zielwort „Miehle“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Deklarativsatz (d) <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

dritten Wie<strong>der</strong>holung bezog, stand svw1Sq_1 für „Misch“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interrogativsatz (qquestion)<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Aufnahme.<br />

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