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Prosodische Muster in der Sprache von Parkinsonpatienten im ...

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4. Exper<strong>im</strong>entelle Untersuchung<br />

Nach <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> für diese Arbeit relevanten pathologischen und phonetischen<br />

Grundlagen, soll <strong>in</strong> diesem Kapitel die Beschreibung <strong>der</strong> exper<strong>im</strong>entellen Untersuchung <strong>im</strong><br />

Vor<strong>der</strong>grund stehen. Die Untersuchung richtet sich nach den Regeln <strong>der</strong> empirischen<br />

Forschung und entspricht e<strong>in</strong>er Querschnittsstudie. Die Stichprobe setzt sich aus e<strong>in</strong>er<br />

Gruppe <strong>von</strong> Park<strong>in</strong>sonpatienten und e<strong>in</strong>er Vergleichsgruppe <strong>von</strong> gesunden Sprechern<br />

zusammen. Die Größe <strong>der</strong> Stichprobe orientiert sich hierbei am Umfang <strong>der</strong> Magisterarbeit<br />

und <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Zeit (für Sprachaufnahmen). Das Untersuchungsmaterial<br />

besteht aus e<strong>in</strong>em Korpus <strong>von</strong> fünfzig Sätzen pro Person und wurde den Probanden auf<br />

Textebene dargeboten. Im Folgenden sollen die Hypothesen, die Stichprobe, das<br />

e<strong>in</strong>gesetzte Sprachkorpus und die Testdurchführung mit <strong>der</strong> anschließenden<br />

Datenaufbereitung detailliert erklärt werden.<br />

4.1 Hypothesen<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> <strong>in</strong> Kapitel 2.3 beschriebenen Exper<strong>im</strong>ente werden nun zunächst die<br />

Fragestellung und die Hypothesen dieser Magisterarbeit vorgestellt. Bei <strong>der</strong> Auswertung<br />

des Datenmaterials wird nicht nur messphonetisch gearbeitet, son<strong>der</strong>n auch mithilfe <strong>von</strong><br />

Funktionsbeschreibung. Die auditive und akustische Bewertung sollen die Frage<br />

beantworten, wie die Patienten mit Park<strong>in</strong>son <strong>im</strong> Vergleich zu den gesunden Sprechern<br />

syntaktische <strong>Muster</strong> mit unterschiedlichen Satzmodi und Silbenstrukturen prosodisch<br />

umsetzen. Die Hypothesenbildung umfasst dabei die drei akustischen<br />

Grundfrequenzparameter <strong>der</strong> Anstiegshöhe, <strong>der</strong> Anstiegsgeschw<strong>in</strong>digkeit und des Gipfel-<br />

Alignments. Folgende drei Hypothesen sollen empirisch geprüft werden:<br />

(1) Le Dorze (1994, 1998) und Penner et al. (2001) stellten fest, dass Patienten mit<br />

Park<strong>in</strong>son Gipfelakzente und phrasenf<strong>in</strong>ale Anstiege <strong>in</strong> Interrogativsätzen mit e<strong>in</strong>em<br />

ger<strong>in</strong>geren Höhenumfang als gesunde Sprecher produzieren. Dies wird auch für die<br />

hier untersuchten Probanden angenommen und soll mithilfe <strong>der</strong> akustischen Analyse<br />

verifiziert werden.<br />

(2) Bezogen auf die Forschungsdaten <strong>von</strong> Br<strong>in</strong>ckmann, Benzmüller (1999) und Xu, Sun<br />

2002) <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> physiologisch realisierbaren Anstiegsgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>von</strong><br />

Gipfelkonturen und phrasenf<strong>in</strong>alen Konturen <strong>in</strong> Interrogativsätzen wird erwartet, dass<br />

die Patienten mit Park<strong>in</strong>son <strong>im</strong> Gegensatz zu den gesunden Sprechern den Anstieg <strong>der</strong><br />

Konturen mit e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren Geschw<strong>in</strong>digkeit umsetzen.<br />

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