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Prosodische Muster in der Sprache von Parkinsonpatienten im ...

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Die monotonalen Akzenttöne stellen <strong>im</strong> f0-Verlauf hohe und tiefe lokale Zielpunkte dar,<br />

repräsentiert durch f0-Max<strong>im</strong>a und f0–M<strong>in</strong><strong>im</strong>a. Die bitonalen Akzenttöne bestehen jeweils<br />

aus e<strong>in</strong>em gesternten Akzentton und e<strong>in</strong>em Begleitton, <strong>der</strong> dem gesternten Ton vorausgeht<br />

o<strong>der</strong> nachfolgt. Zusammen bilden sie e<strong>in</strong>en Tonhöhenakzent. Vorausgehende Begleittöne<br />

werden als Leittöne (lead<strong>in</strong>g tones), die nachfolgenden Töne als Folgetöne (trail<strong>in</strong>g tones)<br />

bezeichnet. Tabelle 4 listet alle Akzenttöne des GToBI-Inventars mit e<strong>in</strong>em dazu<br />

gehörigen Schema <strong>der</strong> f0-Kontur und e<strong>in</strong>er kurzen Beschreibung auf.<br />

Akzenttöne Schema Beschreibung<br />

H* Die akzentuierte Silbe wird <strong>in</strong> Relation zur<br />

Umgebung als hoch wahrgenommen. Der<br />

akzentuale Anstieg ist nicht so steil wie bei e<strong>in</strong>em<br />

L+H*.<br />

L+H*<br />

Die Akzentsilbe wird als hoch wahrgenommen<br />

und folgt unmittelbar auf e<strong>in</strong>en tiefen Zielpunkt.<br />

Der Anstieg ist steil und <strong>der</strong> Gipfel liegt häufig<br />

später als bei H*.<br />

H+!H*<br />

Der Akzentsilbe geht e<strong>in</strong>e höher gelegene Silbe<br />

voraus. Die akzentuierte Silbe selbst ist nicht tief,<br />

son<strong>der</strong>n bef<strong>in</strong>det sich <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> mittleren<br />

Sprechst<strong>im</strong>mlage und ist herabgestuft. Folgt auf<br />

H+!H* e<strong>in</strong> L-, fällt die Tonhöhe weiter. Bei e<strong>in</strong>em<br />

H- bleibt die f0-Kontur auf <strong>der</strong> Ebene des !H*.<br />

L* Die akzentuierte Silbe repräsentiert e<strong>in</strong> lokales f0-<br />

M<strong>in</strong><strong>im</strong>um (Talakzent). E<strong>in</strong>e leicht fallende<br />

Bewegung kann vorausgehen.<br />

L*+H<br />

Innerhalb <strong>der</strong> akzentuierten Silbe folgt dem tiefen<br />

Zielpunkt e<strong>in</strong> wahrnehmbarer Anstieg. Das f0-<br />

Max<strong>im</strong>um wird meist erst nach <strong>der</strong> Akzentsilbe<br />

erreicht.<br />

H+L*<br />

Der akzentuierten Silbe geht e<strong>in</strong> hoher Zielpunkt<br />

mit e<strong>in</strong>em darauf folgenden hörbaren Abstieg<br />

voraus.<br />

Tabelle 4: Zusammenfassung <strong>der</strong> Akzenttöne aus dem GToBI-Inventar (vgl. Grice, Baumann 2000)<br />

Phrasenakzente und Grenztöne<br />

E<strong>in</strong>e Intonationsphrase besteht aus m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er Intermediärphrase und enthält daher<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en Phrasenakzent und e<strong>in</strong>en Grenzton. Phrasenakzente und Grenztöne s<strong>in</strong>d<br />

<strong>im</strong> Gegensatz zu Akzenttönen nicht an die Präsenz e<strong>in</strong>er Akzentsilbe gebunden, son<strong>der</strong>n<br />

benötigen stets e<strong>in</strong>e Phrasengrenze. Während Grenztöne mit dem Ende e<strong>in</strong>er<br />

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