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Prosodische Muster in der Sprache von Parkinsonpatienten im ...

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zw. Silbenebene. Während die Grenztöne und Phrasenakzente jeweils das Ende <strong>der</strong><br />

Phrase markieren, s<strong>in</strong>d die Akzenttöne an die akzentuierte Silbe gebunden und somit lokal<br />

variabel. Die akustischen Merkmale, die das Ende e<strong>in</strong>er Phrase markieren, können se<strong>in</strong>:<br />

• phrasenf<strong>in</strong>ale Längung<br />

• Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sprechgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

• f0-Reset (Unterbrechung <strong>der</strong> Dekl<strong>in</strong>ationsl<strong>in</strong>ie)<br />

• phrasenf<strong>in</strong>ale f0-Än<strong>der</strong>ung (starkes Fallen o<strong>der</strong> Steigen)<br />

• phrasenf<strong>in</strong>aler Anstieg o<strong>der</strong> Abfall <strong>der</strong> Intensität<br />

• Laryngalisierung<br />

• Pausen o<strong>der</strong> Atmen<br />

(Local et al. 1986; Wells, Peppé 1996, Peters et al. 2005)<br />

Die Entscheidung für das Setzen e<strong>in</strong>er Intermediär- o<strong>der</strong> Intonationsphrase hängt letztlich<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Stärke des perzeptiven E<strong>in</strong>schnitts ab. Die Grenzen e<strong>in</strong>er Intonationsphrase gehen<br />

hierbei stets mit e<strong>in</strong>em bedeutsameren E<strong>in</strong>schnitt e<strong>in</strong>her als die Grenzen e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>termediären Phrase.<br />

3.3.2 Töne und ihre Diakritika<br />

Wie bereits <strong>in</strong> Kapitel 3.3.1 erwähnt, sieht das AM-Modell drei verschiedene Sorten <strong>von</strong><br />

Tönen vor: (1) die Akzenttöne, (2) die Grenztöne und (3) die Phrasenakzente. Im<br />

Folgenden sollen diese Töne <strong>in</strong> Bezug auf das GToBI-Inventar näher erläutert werden.<br />

Akzenttöne<br />

Im AM-Modell werden die L- und H-Töne entwe<strong>der</strong> monotonal (z. B. H*) o<strong>der</strong> bitonal<br />

(H+L*) realisiert. Der gesternte Ton ist dabei stets mit <strong>der</strong> prom<strong>in</strong>enten Silbe, <strong>der</strong><br />

Akzentsilbe, assoziiert. E<strong>in</strong>e steigende f0-Kontur, bei <strong>der</strong> die akzentuierte Silbe tief ist,<br />

kann wie <strong>in</strong> Abbildung 7 beschrieben werden. In Abbildung 8 h<strong>in</strong>gegen wird e<strong>in</strong>e fallende<br />

Kontur gezeigt, bei <strong>der</strong> die akzentuierte Silbe hoch ist.<br />

Abbildung 7: steigende Kontur mit tiefer<br />

Akzentsilbe (L*)<br />

Abbildung 8: fallende Kontur mit hoher<br />

Akzentsilbe (H*)<br />

Während das ToBI-Modell <strong>von</strong> Pierrehumbert <strong>in</strong>sgesamt sieben Akzenttöne vorsieht,<br />

be<strong>in</strong>haltet das GToBI-Inventar nur sechs Akzenttöne: zwei monotonale (H*, L*) und vier<br />

bitonale (L+H*, L*+H, H+L*, H+!H*).<br />

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