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Prosodische Muster in der Sprache von Parkinsonpatienten im ...

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verwirklicht werden.“ (Peters 2004:33) In <strong>der</strong> autosegmental-metrischen Phonologie (AM-<br />

Phonologie) werden diese Optionen mit Tönen verwirklicht.<br />

Die Grundidee des AM-Modells geht auf Arbeiten <strong>von</strong> Liberman (1975), Goldsmith<br />

(1976), Pierrehumbert (1980) und <strong>der</strong>en Target- und Transitions-Modell (TT-Modell)<br />

zurück. Dieses beruht auf <strong>der</strong> Annahme, dass sich je<strong>der</strong> Tonhöhenverlauf aus <strong>der</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>zelner phonetischer Zielpunkte (phonetic targets) und den Verb<strong>in</strong>dungen<br />

zwischen diesen Zielpunkten (transitions) rekonstruieren lässt. Das AM-Modell verwendet<br />

als Zielpunkte nur zwei abstrakte Töne: den High (H) und Low (L) Ton. Diese diskreten<br />

E<strong>in</strong>heiten s<strong>in</strong>d als drei unterschiedliche Typen <strong>von</strong> Tönen mit drei verschiedenen Ebenen<br />

<strong>der</strong> prosodischen Hierarchie assoziiert.<br />

In den meisten <strong>Sprache</strong>n <strong>der</strong> Welt baut sich die prosodische Hierarchie wie folgt auf: jede<br />

Äußerung enthält m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Intonationsphrase (IP), jede Intonationsphrase<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Intermediärphrase (ip) und jede <strong>in</strong>termediäre Phrase m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en<br />

Akzentton (Grice, Baumann 2000). Abbildung 6 verdeutlicht diesen Aufbau anhand e<strong>in</strong>es<br />

Beispiels aus den Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmaterialien zur GToBI-Etikettierung <strong>von</strong> Benzmüller et al.<br />

(1996) 12 . Für den Beispielsatz wird e<strong>in</strong>e Akzentuierung <strong>der</strong> Silben „auch“ und „lang-“<br />

angenommen, so dass auf jede ip e<strong>in</strong> Tonakzent fällt.<br />

Abbildung 6: prosodische Hierarchie <strong>in</strong> GToBI<br />

Es wird deutlich, dass die gesamte Äußerung e<strong>in</strong>e Intonationsphrase bildet, welche<br />

wie<strong>der</strong>um zwei Intermediärphrasen be<strong>in</strong>haltet. Die Intermediärphrasen fallen <strong>in</strong> dieser<br />

Äußerung mit syntaktischen Grenzen zusammen, welche somit e<strong>in</strong>e Identifikationshilfe<br />

bieten. Allerd<strong>in</strong>gs bilden syntaktische und <strong>in</strong>tonatorische Grenzen nicht <strong>im</strong>mer e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>heit. Die L und H Töne s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Hierarchie als Grenztöne mit <strong>der</strong> IP-Ebene<br />

assoziiert, die Phrasenakzente mit <strong>der</strong> ip-Ebene und die Akzenttöne letztlich mit <strong>der</strong> Wort-<br />

12 http://www.logox.de/pdf/GToBI-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.Phonus3.pdf (Zugriff am 15.11.07, 9:25)<br />

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