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Prosodische Muster in der Sprache von Parkinsonpatienten im ...

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ewegt sich die Antwort des Adressaten entlang e<strong>in</strong>er Skala, wahlweise negativ o<strong>der</strong><br />

positiv polarisiert.<br />

Enthalten deklarative und <strong>in</strong>terrogative Äußerungen zusätzlich Modalpartikel, so kann sich<br />

ihre eigentliche Bedeutung än<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> noch <strong>in</strong>tensivieren. Die Wortart <strong>der</strong> Modalpartikel<br />

ist zunächst durch die Eigenschaft <strong>der</strong> Unflektierbarkeit geprägt, sie ist also we<strong>der</strong><br />

konjugierbar noch komparierbar. Weiterh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Modalpartikel pr<strong>in</strong>zipiell nicht<br />

erststellenfähig o<strong>der</strong> akzentuierbar. Syntaktisch und semantisch jedoch verhalten sie sich<br />

unterschiedlich. Zu den Modalpartikeln zählen u. a. ja, eben, doch o<strong>der</strong> vielleicht. Ihre<br />

Verwendung ist abhängig vom Satzmodus und <strong>der</strong> zugrunde liegenden illokutiven<br />

Funktion (vgl. Kwon 2005). Sowohl <strong>in</strong> Deklarativsätzen als auch <strong>in</strong> Interrogativsätzen<br />

tragen Modalpartikel zu e<strong>in</strong>er Spezifikation und Verstärkung <strong>der</strong> Information bei. Bezogen<br />

auf diese Arbeit wurde <strong>in</strong> den deklarativen Testsätzen die Modalpartikel „doch“<br />

verwendet, die ebenfalls zu den verstärkenden Partikeln gezählt wird. Hier erfüllt sie e<strong>in</strong>e<br />

semantisch adversative Funktion. Der Sprecher weist den Hörer auf e<strong>in</strong>en möglichen<br />

Wi<strong>der</strong>spruch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Äußerung h<strong>in</strong> und erwartet vom Hörer e<strong>in</strong>e Zust<strong>im</strong>mung. In den<br />

<strong>in</strong>terrogativen Testsätzen wird diese Funktion <strong>von</strong> <strong>der</strong> Negationspartikel „nicht“<br />

übernommen.<br />

3.2.2 Formale Kodierung <strong>im</strong> Deutschen<br />

Um dem Hörer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kommunikativen Situation die Recodierung <strong>der</strong> sprachlichen<br />

Information zu erleichtern, müssen <strong>der</strong>en formale Kodierung und <strong>der</strong> kommunikative<br />

Kontext aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgest<strong>im</strong>mt se<strong>in</strong>. Je<strong>der</strong> re<strong>in</strong> formal identifizierte Satztyp erhält hierbei<br />

nach se<strong>in</strong>er Verwendungsmöglichkeit e<strong>in</strong>e best<strong>im</strong>mte strukturelle Bedeutung. Diese<br />

strukturelle Bedeutung wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur üblicherweise als Satzmodus o<strong>der</strong> Satzart<br />

verstanden. Nach Altmann ist <strong>der</strong> Satzmodus „e<strong>in</strong> komplexes sprachliches Zeichen“<br />

(Altmann, Hahnemann 1999:135) mit e<strong>in</strong>er Formseite und e<strong>in</strong>er Funktionsseite. Dieser<br />

begrifflichen Auffassung liegt die Annahme zugrunde, dass je<strong>der</strong> Formtyp (auf <strong>der</strong><br />

Formseite) <strong>im</strong> Satzmodussystem bei se<strong>in</strong>em Gebrauch <strong>im</strong> sprachlichen Handeln <strong>in</strong>sofern<br />

e<strong>in</strong>e best<strong>im</strong>mte Funktion erfüllt, als se<strong>in</strong>e Strukturbedeutung (auf <strong>der</strong> Funktionsseite) <strong>in</strong> die<br />

Festlegung des sprachlichen Handlungstyps e<strong>in</strong>geht. Im Deutschen vollzieht sich die<br />

formale Kodierung sowohl auf syntaktischer als auch auf <strong>in</strong>tonatorischer Ebene. Während<br />

die Deklarativsätze syntaktisch def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e Verb-Zweitstellung und e<strong>in</strong><br />

Argument <strong>im</strong> Vorfeld, beruhen Interrogativsätze auf e<strong>in</strong>er komplexeren syntaktischen<br />

Markierung. Bezogen auf die zwei genannten Formen <strong>von</strong> Altmann (siehe Kapitel 3.2.1.)<br />

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