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Prosodische Muster in der Sprache von Parkinsonpatienten im ...

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ist das für Morbus Park<strong>in</strong>son auffälligste Symptom und lässt sich <strong>in</strong> den Intentions- und<br />

Ruhetremor unterteilen. Bei <strong>der</strong> ersten Form tritt das Zittern <strong>der</strong> Extremitäten <strong>in</strong><br />

Ruhestellungen auf z. B. wenn die Handflächen auf dem Tisch liegen. Bei <strong>der</strong> zweiten<br />

Form h<strong>in</strong>gegen äußert es sich bei willkürlichen und zielgerichteten Bewegungen z. B.<br />

während des H<strong>in</strong>führens <strong>der</strong> Hand zu e<strong>in</strong>em Gegenstand (George et al. 2007).<br />

2.2.3.2 Funktionskreise<br />

Bei <strong>der</strong> Park<strong>in</strong>son-Erkrankung betrifft die Störung des motorischen Systems neben dem<br />

Bewegungsapparat auch die Sprechmotorik, speziell die Funktionskreise Respiration,<br />

Phonation und Artikulation (GAB & DGNKN 2000). Häufig stellen Symptome <strong>in</strong> diesen<br />

Bereichen die ersten Zeichen <strong>der</strong> Erkrankung dar (Ackermann, Ziegler 1989). Der<br />

Symptomverlauf ist ebenfalls progredient. Störungen <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Prosodie bilden laut<br />

Ziegler et al. (1998) e<strong>in</strong>en eigenständigen Zweig, da sie physiologisch gesehen aus den<br />

Störungen <strong>der</strong> Funktionskreise resultieren. Aus diesem Grund wird die Prosodie <strong>in</strong> Kapitel<br />

2.3 geson<strong>der</strong>t behandelt. Zunächst soll es jedoch um e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Funktionskreise und ihre Symptome gehen.<br />

Respiration<br />

Verlangsamte Respirationsbewegungen <strong>der</strong> Thorakalmuskulatur, hervorgerufen durch<br />

Rigor und Hypok<strong>in</strong>ese, führen zu e<strong>in</strong>er reduzierten respiratorischen Leistung, welche sich<br />

bei Ruheatmung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er erhöhten Atemfrequenz 8 mit e<strong>in</strong>em teilweise verr<strong>in</strong>gerten<br />

Atemzugsvolumen ausdrückt. (Solomon, Hixon 1993, Dodel et al. 1997). Des Weiteren ist<br />

die Exspiration verkürzt und die Inspiration kann clavicular o<strong>der</strong> thorakal erfolgen (Ziegler<br />

et al. 1998). Scharf (1997) sagt dazu, dass die e<strong>in</strong>geschränkte Abdom<strong>in</strong>alatmung nicht nur<br />

aus <strong>der</strong> Rigidität <strong>der</strong> Muskulatur, son<strong>der</strong>n auch aus e<strong>in</strong>er Koord<strong>in</strong>ationsstörung <strong>der</strong><br />

respiratorischen Muskulatur resultiert.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Ton- und Atemhaltedauer wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur (Dodel et al. 1997, Schubert<br />

2007) angegeben, dass diese e<strong>in</strong>geschränkt bzw. verkürzt s<strong>in</strong>d. Die Ursache hierfür liegt<br />

möglicherweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erhöhten Luftverbrauch an o<strong>der</strong> oberhalb <strong>der</strong> Glottis (Solomon<br />

und Hixon, 1993). Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Ton- und Atemhaltedauer<br />

auch bei Normalsprechern stark variieren kann. Rauchen und körperliche Kondition haben<br />

e<strong>in</strong>en nicht unerheblichen E<strong>in</strong>fluss darauf.<br />

8 physiologisch: 12-20 Atemzüge pro M<strong>in</strong>ute (Wirth 1995)<br />

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