Lehramt - Institut für Physikalische Chemie
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Schwingungsspektroskopie<br />
Entartung verschiedener Schwingungen) werden die Spektren zusätzlich verkompliziert. Zu<br />
beachten ist ferner, dass aus der großen Zahl möglicher Schwingungen nicht alle infrarotaktiv<br />
sind. Hier kann die Ramanspektroskopie eingesetzt werden, bei welcher die Änderung der<br />
Polarisierbarkeit bei einer Schwingung Voraussetzung für einen Übergang ist. Für Moleküle<br />
mit Inversionszentrum sind gerade diejenigen Schwingungen ramanaktiv, die infrarotinaktiv<br />
sind (Alternativ-Verbot).<br />
3.1.1.5. Das Infrarotspektrometer<br />
Prinzipielle Bauelemente aller Infrarotspektrometer sind die Strahlungsquelle, der Spektralapparat,<br />
der Detektor sowie eine Ausgabeeinheit (Computer).<br />
Als Strahlungsquelle im IR-Bereich verwendet man Plancksche Strahler mit der ihnen eigenen<br />
Energieverteilung, welche bei der Messwertgewinnung berücksichtigt werden muss. Beispiele<br />
sind:<br />
• Siliciumcarbidstäbe (Globar) mit einer Betriebstemperatur von 1500 K. Die Zündung<br />
erfolgt direkt durch Anlegen einer geeigneten Spannung.<br />
• Der Nernst-Stift (Stäbchen aus ZrO mit Zusätzen von Lanthanoxiden) mit einer Betriebstemperatur<br />
von 1900K. Dieser muss von außen beheizt werden, besitzt aber eine<br />
höhere Strahlungsintensität.<br />
• NeuersindmitHeizwendelnumwickelteKeramikstäbchen,welchevongesintertenSchichten<br />
aus Aluminiumoxid und Zirkonsilicat umgeben sind und sich durch ihren wartungsfreien<br />
Betrieb und mechanische Stabilität auszeichnen.<br />
• Wolfram-, Quarz-Halogen-, Deuterium- und Quecksilberhochdrucklampen<br />
• DasimPraktikumverwendeteGerätenthälteinenbei1300KarbeitendenSchwarzkörperhohlraumstrahler.<br />
• InZukunftwirdderEinsatzvonDiodenlasernvomBleichalkogenid-Typ imMIR-Bereich<br />
erwartet.<br />
Infrarotdetektoren wandeln die einfallende Strahlungsintensität in ein elektrisches Signal um.<br />
Man unterscheidet zwischen thermischen Detektoren und Quantendetektoren. Thermische<br />
Detektoren besitzen eine wellenlängenunabhängige Empfindlichkeit:<br />
• Golay-Zelle:Dieseistsehr empfindlich gegenErschütterungen undFremdlichteinfall und<br />
wird daher heute nicht mehr verwendet. Sie ist eine kleine gasgefüllte Zelle mit einem<br />
IR-durchlässigen Fenster. Die Strahlung wird von einem schwarzen Film absorbiert,<br />
erhitzt ein Gas und übt dadurch Druck auf die verspiegelte Rückwand aus, die Teil<br />
eines optischen Systems ist. Die Zelle besitzt einen großen linearen Arbeitsbereich und<br />
war früher weit verbreitet.<br />
• Thermoelemente, die mit Hilfe einer Kontaktstelle aus zwei verschiedenen Metallen<br />
Wärmeenergie in elektrische Energie (Thermospannung) umwandeln. Sie besitzen eine<br />
geringe Ansprechzeit.<br />
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