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Lehramt - Institut für Physikalische Chemie

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UV-VIS<br />

Die Konzentration von A---A ∗ im quasistationärem Zustand erhält man aus der zugehörigen<br />

Geschwindigkeitsgleichung:<br />

d[A---A ∗ ]<br />

dt<br />

Für [A---A ∗ ] gilt somit<br />

= k D [A][A ∗ ]−k D ′[A---A ∗ ]−k R [A---A ∗ ] = 0<br />

[A---A ∗ ] = k D[A][A ∗ ]<br />

(k D ′ +k R ) .<br />

Das Geschwindigkeitsgesetz für die Bildung des Excimers ist damit<br />

d[AA ∗ ]<br />

dt<br />

= k R [A---A ∗ ] = k a [A][A ∗ ] mit k a = k R ∗k D<br />

(k D ′ +k R ) .<br />

In dieser Gleichung kann man zwei Grenzfälle unterscheiden. Wenn das Stoßpaar viel langsamer<br />

in die Edukte dissoziirt als es Excimere bildet, so ist k D ′ ≪ k R , und die effektive<br />

Geschwindigkeitskonstante wird<br />

k a ≈ k R ∗k D<br />

k R<br />

= k D .<br />

Man bezeichnet diesen Fall als diffusionskontrollierten Grenzfall und die Reaktion als diffusionskontrollierte<br />

Reaktion. In diesem Fall nimmt die Geschwindigkeitskonstante k a ihren<br />

größten Wert an.<br />

Der zweite Grenzfall ist der einer kinetisch kontrollierten Reaktion, bei der für die ReaktionvonA---A<br />

∗ zuAA ∗ einegroßeAktivierungsenergie nötigist. Indiesem Fallgiltk R ≪ k D ′,<br />

und die effektive Geschwindigkeitskonstante wird<br />

k a ≈ k R ∗k D /k D ′ = k R ∗K,<br />

wobei K die Gleichgewichtkonstante der Reaktion A + A ∗ == A---A ∗ ist. In diesem Grenzfall<br />

hängt die Reaktionsgeschwindigkeit davon ab, wie schnell dasReaktionspaar die benötigte<br />

Energie von den umgebenden Solvensmolekülen aufnehmen kann. In diesem Fall ist die Geschwindigkeitskonstante<br />

k a immer kleiner als k D .<br />

Nach einer Theorie von Einstein und Smoluchowski gilt für die diffusionskontrollierte Geschwindigkeitskonstante<br />

in Abhängigkeit von der Viskosität des Lösungsmittels:<br />

k D = 8RT<br />

3η<br />

Für Wasser bei 20 ◦ C ist z. B. η = 0,01 P (= g cm −1 s −1 ).<br />

(<br />

mol −1 l s −1) (2.41)<br />

Diffusionskontrolliert nennt man eine Reaktion, wie wir oben erläutert haben, bei der jeder<br />

Zusammenstoß der Partner zur Reaktion führt. Kennt man in einem Lösungsmittel eine<br />

diffusionskontrollierte Reaktion, kann man folglich durch Fluoreszenzmessungen unbekannte<br />

Viskositäten anderer Lösungsmittel bestimmen. Umgekehrt kann man aber auch, sofern<br />

die Viskosität des Lösungsmittels bekannt ist, mit Hilfe von Gleichung (2.41) die Maximalgeschwindigkeit<br />

einer Reaktion abschätzen und diese mit der gemessenen Geschwindigkeit<br />

vergleichen.<br />

Bestimmen Sie also das Verhältnis k a /k D in den Lösungsmitteln Petrolether und Paraffinöl<br />

(η Petrolether = 0.013 P; η Paraffinöl = 0,400 P) und bewerten Sie Ihr Ergebnis!<br />

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