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5.3.2: Cyclopentanon-2-carbonsäureethylester

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5. Reaktionen polarer elektronenreicher C=C-Bindungen mit Elektrophilen www.ioc-praktikum.de<br />

und polarer elektronenarmer C=C-Bindungen mit Nucleophilen<br />

<strong>5.3.2</strong> Intramolekulare Esterkondensation von Adipinsäurediethylester in Gegenwart<br />

von Natriumhydrid zu <strong>Cyclopentanon</strong>-2-carbonsäureethylester (2) (Dieckmann-<br />

Kondensation)<br />

H 5<br />

C 2<br />

O<br />

O<br />

O<br />

OC 2<br />

H 5<br />

1. NaH<br />

2. H 3<br />

O<br />

O<br />

OC 2<br />

H 5<br />

O<br />

2<br />

C 10<br />

H 18<br />

O 4<br />

(202.3)<br />

C 8<br />

H 12<br />

O 3<br />

(156.2)<br />

Arbeitsmethoden: Arbeiten unter Feuchtigkeitsausschluss, Destillation<br />

Chemikalien<br />

Adipinsäurediethylester Sdp. 240 °C, d = 1.01 g/ml.<br />

Natriumhydrid<br />

Natriumhydrid zersetzt sich mit Wasser zu Wasserstoff und Natronlauge.<br />

(60% in Paraffinöl) Daher ist unter Ausschluss von Feuchtigkeit in trockenen Lösungsmitteln<br />

und im Abzug zu arbeiten.<br />

Cyclohexan<br />

Sdp. 80 °C, d = 0.78 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 104 hPa.<br />

Durchführung<br />

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.<br />

Wegen der Entwicklung von Wasserstoff wird die Apparatur im<br />

Abzug aufgebaut! In einem 100-ml-Dreihalskolben mit Tropftrichter,<br />

Rückflusskühler mit Blasenzähler 1 und Trockenrohr werden<br />

50 ml trockenes Cyclohexan und 50 mmol (2.0 g) Natriumhydrid als<br />

60 %ige Suspension in Paraffinöl vorgelegt. Die Suspension wird<br />

anschließend zum Sieden erhitzt und innerhalb von 1 h tropft man<br />

50 mmol (10.1 g) Adipinsäurediethylester zu. Anschließend wird<br />

noch 6 h (oder über Nacht) unter Rückfluss erhitzt. 2<br />

Isolierung und Reinigung<br />

Nach dem Abkühlen gießt man die Reaktionslösung auf eine<br />

Mischung von etwa 20 g Eis und 5 ml konz. Salzsäure. Die organische<br />

Phase wird abgetrennt und die wässrige Phase zweimal mit je<br />

25 ml Cyclohexan ausgeschüttelt (→ E 1 ). Die vereinigten organischen<br />

Phasen werden mit 20 ml 10-proz. Natriumhydrogencarbonatlösung<br />

und 20 ml Wasser gewaschen (→ E 2 ) und über Natriumsulfat<br />

getrocknet. Nach dem Abfiltrieren vom Trockenmittel (→ E 3 )<br />

wird das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestilliert (→<br />

R 1 ) und der Rückstand in einer kleinen Destillationsapparatur mit<br />

tarierten Vorlagekölbchen bei vermindertem Druck fraktionierend<br />

destilliert. Man führe ein Destillationsprotokoll und bestimme Ausbeuten<br />

und Brechungsindizes der Fraktionen (→ E 4 ), die bei gleichem<br />

Brechungsindex vereinigt werden. Ausbeute an 2: 60–70%,<br />

Sdp. 109–110 °C/20 hPa, n 20 D<br />

= 1.4512.<br />

1 Warum wird ein Blasenzähler eingesetzt?<br />

2 Was ist zu beobachten?<br />

Versuch <strong>5.3.2</strong>, Rev. 1.0 1


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und polarer elektronenarmer C=C-Bindungen mit Nucleophilen<br />

Hinweise zur Entsorgung (E), Recycling (R) der Lösungsmittel<br />

E 1 : Wässrige halogenhaltige Lösung mit organischen Verunreinigungen, Neutralisation mit verd. Natronlauge<br />

→ Entsorgung (H 2 O mit RHal/Halogenid).<br />

E 2 : Wässrige Lösung mit organischen Verunreinigungen → Entsorgung (H 2 O mit RH).<br />

E 3 : Kontaminiertes Trockenmittel → Entsorgung (Anorg. Feststoffe).<br />

E 4 : Destillationsrückstand und verunreinigte Fraktionen in wenig Aceton aufnehmen → Entsorgung (RH).<br />

R 1 : Abdestilliertes Lösungsmittel → Recycling (Cyclohexan).<br />

Auswertung des Versuchs<br />

1 H-NMR-Spektrum von 2 (300 MHz, CDCl 3 ): δ = 1.22 (3 H), 1.72–1.93 (1 H), 2.00–2.16 (1 H), 2.18–2.30 (4<br />

H), 3.08 (1 H), 4.13 (2 H).<br />

1249.5 Hz<br />

1242.4 Hz<br />

1235.3 Hz<br />

1228.1 Hz<br />

371.1 Hz<br />

365.0 Hz<br />

357.9 Hz<br />

5.0 4.0 3.0<br />

2.0 1.0 [ppm] 0.0<br />

13 C-NMR Spektrum von 2 (75.5 MHz, CDCl 3 ): δ = 14.16 (CH 3 ), 20.90 (CH 2 ), 27.34 (CH 2 ), 38.00 (CH 2 ), 54.72<br />

(CH 2 ), 61.26 (CH), 169.37 (C), 212.37 (C).<br />

LM<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100 80 60 40 20 [ppm] 0<br />

Versuch <strong>5.3.2</strong>, Rev. 1.0 2


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und polarer elektronenarmer C=C-Bindungen mit Nucleophilen<br />

IR-Spektrum von 2 (Film):<br />

100<br />

T [%]<br />

2885<br />

2980<br />

50<br />

1760<br />

1725<br />

0<br />

~<br />

4000 3000 2000 1500 1000 ν [cm -1 ]<br />

* Formulieren Sie den zu 2 führenden Reaktionsmechanismus.<br />

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:<br />

O<br />

H<br />

O<br />

O<br />

O O<br />

OC 2<br />

H O<br />

5<br />

O<br />

O<br />

O<br />

OC 2<br />

H 5<br />

O<br />

H O<br />

5<br />

C 2<br />

O<br />

O<br />

A B C<br />

* Mit welchen spektroskopischen Daten lassen sich A–C ausschließen?<br />

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen.<br />

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode<br />

Literatur, auf der dieser Versuch beruht: [1]. Die Dieckmann-Kondensation ist allgemein einsetzbar für die<br />

Synthese von 5- und 6-gliedrigen β-Ketocarbonsäureestern, siehe Einführung Kap. 5.3.<br />

[1] P.S. Pinkney in Organic Syntheses Coll. Vol. 2 (Hrsg. A.H. Blatt), J. Wiley & Sons, New York, 1943, S.<br />

116–119.<br />

Versuch <strong>5.3.2</strong>, Rev. 1.0 3

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