Erfahrungsbericht Guadalajara, Mexiko
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<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>Guadalajara</strong>, <strong>Mexiko</strong><br />
Name der Gasthochschule<br />
Universidad de Guadalaj ara (UdeG): CUCSH – Centro Universitario de Ciencias S<br />
Humanidades<br />
ociales y<br />
Zeitraum des Auslandsstudiums<br />
Ursprünglich 1 Semester, jedoch auf 2 Semester verlängert<br />
Motivation und Ziele für den Aufenthalt<br />
Meine Motivation bestand zum größten Teil dari n mich persönlich weiter zu entwickeln. Mein<br />
Interesse für <strong>Mexiko</strong> ist fam iliär, weil mein Vate r aus <strong>Mexiko</strong> Stadt stammt. Ich wusste, dass das<br />
akademische Niveau ein Anderes sein würde als in Deutschland oder i n Europa im Allgemeinen,<br />
weswegen ich mich größtenteils auf den Aspekt Lebenserfahrungen zu sammeln und m ich in dieser<br />
Hinsicht weiter zu bilden beschränken wollte.<br />
Das Hauptziel war durch m einen Aufenthalt und Studium Erfahrungen zu sammeln, m eine<br />
Kompatibilität mit Menschen anderer Einstellungen zu üben und mein Spanisch zu verbessern. Ein<br />
weiteres Ziel war es in meinem Studium fort zu schreiten und die Mehrzahl meiner Kurse anrechnen<br />
zu lassen.<br />
Vorbereitung<br />
Frau Maya Nadig, Leiterin der Kulturwissenschaft en in Bremen, hat mir das Formular gegeben um<br />
mich in die UdeG einzuschreiben und als Kontaktp erson in <strong>Guadalajara</strong> H errn Gareth Bennett, einen<br />
Engländer, der die Ein- u nd Ausgänge ausländischer Studenten koordiniert, genannt. Ich habe beim<br />
ADAC eine Auslandskrankenvers icherung abgeschlossen, meinen Flug gebucht und m eine<br />
Verwandten benachrichtigt, die Bekan nte organisiert haben um mich in der neuen Umgebung<br />
(<strong>Guadalajara</strong>) zu orientieren.<br />
Mit meinen Professoren habe ich über das Kursangebot der UdeG gesprochen um zu sehen welche am<br />
Einfachsten anerkannt würden.<br />
Wohnungstechnisch hilft der Koordinator Gareth Bennet oder die Internetseite:<br />
www.compartodepa.com.mx
Studium an der Gasthochschule: Fach, Schwerpunkt, Kursangebot, Betreuung, Campusleben<br />
Das Studium und die Qualität der Kurse kommt häufig auf den Professor an, weil die Vorlesungen<br />
hier Unterrichte sind, die stark an das Gymnasium o.ä. eri nnern. Je nach Kurs va riiert die<br />
Ernsthaftigkeit und das Niveau, jedoch ist es im Allg emeinen lockerer als in deutschen Hochschulen;<br />
in Form von Beteiligung etc. wird häufig durcheinander in den Unterricht hine ingerufen oder gelacht,<br />
doch das denke ich ist „mentalitätsbedingt“, obwohl das Wort für einen Kulturwissenschaftler<br />
möglicherweise nicht das Angebrachte ist.<br />
Je nach Universitätszentrum CUCSH, CUCEA etc. ist das Ambiente etwas anders. D as CUCEA<br />
verfügt über einen wunderschön angelegten Garten mit Orangenbäumen, Palm en usw., während das<br />
Zentrum CUCSH, in dem ich studiere, weitaus weniger attraktiv ausfällt. Auch hier g ibt es all en<br />
Grund sich wohl zu fühlen. Es gibt genügend Plätze um seinen Laptop mit dem Internet zu verbinden,<br />
sei es unter Sonnenschirmen oder unter Dach.<br />
Die Bibliothek fällt je nach Universitätszentrum unterschiedlich aus und zur Not muss man öffentliche<br />
Bibliotheken aufsuchen.<br />
Ich studiere Hispanistik und Geographie. In beiden Studiengängen hängt die Qualität der Kurse von<br />
den jeweiligen Professoren ab. Sollte m an den Eindruck haben in einem Kurs wenig zu lernen m uss<br />
man mehr selbst lesen, was in Deutschland ähnlich ist. Das Kursangebot in Hispani stik ist<br />
umfangreicher als in Bremen, was au sgenutzt werden sollte, i ndem man Kurse belegt, die einen<br />
interessieren, selbst wen n sie nicht anerkannt werden. Die Betreuung ist in Hispanistik und<br />
Geographie sehr gering. Als Austauschstudent kann man jedoch im Rektorat die<br />
Ausländerbeauftragten konsultieren oder Unterstützung bei Herrn Gareth Bennet suchen.<br />
Das Campusleben hängt, wie angedeutet, von dem jeweiligen Zentrum ab. Das CUCEA ist etwas<br />
eleganter als das CUCS H. Eine Mensa, wie an deutschen Universitäten bietet die UdeG nicht,<br />
trotzdem gibt es kleine und größere Kaffees oder Kl ein-„Restaurants“, die Speisen und Getränke zu<br />
relativ niedrigen Preisen anbieten.<br />
Ich empfehle bei Fragen, Unsicherheiten ode r Langeweile einfach mexikanische Studenten<br />
anzusprechen um in Kontakt zu kommen und nicht nur unter Ausländern zu bleiben. Die Mexikaner<br />
sind Europäern gegenüber sehr offen und interessiert.<br />
Erlebnisse im Gastland<br />
Erlebnisse würde ich v.a. auf Kurzrei sen beziehen, die ich vollziehe, weil ich an die kulturellen<br />
Unterschiede zwischen Deutschland u nd <strong>Mexiko</strong> wie Essen, Gewohnheiten, Um gang, Sprache etc.<br />
schon gewöhnt war bevor ich das Stud ium an der Ud eG aufnahm. Ich empfehle es mit Mexikanern<br />
und Kommilitonen anderer Herkunftsländer Kontakt zu pflegen, weil ich es als eine große kulturelle<br />
Bereicherung empfinde.
Dadurch dass der Staat Jalisco, deren Hauptstadt <strong>Guadalajara</strong> ist, das mexikanische Vorzeig eland ist<br />
sollte man die Gelegenheit nutzen und aus der Stadt gelegentliche Abstecher ins Umland vollziehen.<br />
Geeignet scheinen hierzu u.a. Tequil a (Dorf in einem Agavenanbaugebiet zur Herstellung v on<br />
Tequila), Chapala (eine Seestadt), Puerto Vallarta (ein Hafen an der Pazifikküste) usw.<br />
Welche Auswirkungen haben die Erfahrungen für Ihr weiteres Studium, für Ihre beruflichen<br />
Überlegungen oder Ihre Lebensplanung?<br />
Ich denke, dass ich eine neue Motivation erfahre mein Hispanistikstudium fortzuführen. Da ich gerne<br />
Lehrer werden möchte sehe ich M öglichkeiten für späteren bilingualen Unterricht i m Fach<br />
Geographie. Ich halte es fü r möglich für unbestimmte Zeit nach <strong>Guadalajara</strong> zurück zu kehren um im<br />
„Colegio Alemán de <strong>Guadalajara</strong>“ zu unterrichten.<br />
Was hat Ihnen der Aufenthalt persönlich gebracht?<br />
Jedes Mal, das ich für l ängere Zeit n ach <strong>Mexiko</strong> komme bemerke ich, dass ich viele Dinge mit<br />
weniger Steifheit betrachte, was mir persönlich hilft, weil dies ein häufiger Grund für unnötigen Stress<br />
oder Blockaden ist. Auch bin ich fröh licher, weil hi er mehr gewitzelt wird als in Deutschland. Ich<br />
hoffe mir einen Teil m einer erneut positiven Einstellung bewahren zu können wenn ich zurückkehre<br />
nach Deutschland, um auf Freunde und Mitmenschen positiv einzuwirken. Ein weiteres M al lerne ich<br />
viele Dinge an Deutschland zu schätzen, über die man sich nicht bewusst genug ist, wenn man dort<br />
lebt und vieles zur Normalität und Selbstverständlichkeit wird.<br />
Wie hätte Ihr Fazit nach 6-8 Wochen ausgesehen und wie bewerten Sie den Aufenthalt im<br />
Nachhinein?<br />
Im Bezug auf den Pun kt und die Unterpunkte zu „Studium an der Gasthochschule“ wäre meine<br />
Beurteilung eventuell weniger detalliert ausgefallen.<br />
Mein Fazit wäre nicht sehr anders gewesen als es gerade beschrieben wurde, vielleicht jedoch weniger<br />
intensiv.<br />
Welche Hinweise würden Sie künftigen Studierenden geben?<br />
- gewisse Vorkenntnisse der spanischen Sprache<br />
- nicht zu viel <strong>Mexiko</strong> und Deutschland vergleichen--> wenig Kritik am Land äussern (v.a. aus<br />
dem Grund, dass es nicht hilfreich ist an der ne uen Umgebung, in der man sich wohl fühlen<br />
möchte zu viel zu kritisieren, bzw. von Mexikanern wird es oft als Arroganz aufgefasst)
- aktiv sein und sich etwas vom Land ansehen<br />
- Freundschaften bilden und pflegen<br />
- leichte Medikamente gegen Magenkräm pfe, Übelkeit und Fieber mitnehmen, weil einig e<br />
Austauschstudenten sich erst an die fremde Küche und Hygiene gewöhnen müssen<br />
- nicht zu viel warme Kleidung mitnehmen (!)<br />
Sonstiges<br />
Ich empfehle <strong>Guadalajara</strong> an jeden, der eine a ndere Lebens- und Denkweise kennen lernen möchte,<br />
die der Europäischen z.T. widerspricht oder ledi glich fremd ist. Die Leb enserfahrung halte ich für<br />
größer als den akadem ischen Fortschritt. Sollte jemand akademisch stärker interessiert sein als<br />
anderweitig ist Spanien vielleicht die bessere Lösung.