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Erfahrungsbericht Sheffield, Rechtswissenschaft Die Stadt Sheffield ...

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<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>Sheffield</strong>, <strong>Rechtswissenschaft</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Sheffield</strong> befindet sich im nördlichen Teil von England und hat ca. 500.000<br />

Einwohner. Da sich in der <strong>Stadt</strong> zwei Universitäten befinden, die University of <strong>Sheffield</strong> und<br />

die Hallam University, trifft man in <strong>Sheffield</strong> sehr viele junge Menschen an.<br />

Aufgrund der zahlreichen Parks und Grünflächen gilt England auch als grünste <strong>Stadt</strong><br />

Englands. Zudem hebt sich <strong>Sheffield</strong> als sicherste <strong>Stadt</strong> in England hervor.<br />

Von Bremen gelangt man recht einfach und vor allem günstig nach <strong>Sheffield</strong>. Ryanair fliegt<br />

an drei Tagen pro Woche von Bremen nach Liverpool ( <strong>Die</strong>nstag, Donnerstag und Samstag).<br />

Wenn man rechtzeitig bucht, kann man oft schon für 25-30 Euro einen Flug bekommen. Von<br />

Liverpool nach <strong>Sheffield</strong> fährt man mit der Bahn ca. eine Stunde und 40 Minuten.<br />

Zu Beginn meines Auslandsaufenthalts konnte man sogar noch von Bremen nach<br />

Manchester fliegen.<br />

<strong>Die</strong> Uni <strong>Sheffield</strong> hat den Erasmusstudenten ein Meet and Greet am Flughafen angeboten.<br />

<strong>Die</strong> Studenten aus aller Welt wurden am Flughafen begrüßt und in Bussen nach <strong>Sheffield</strong><br />

gefahren. Ich habe dieses Angebot jedoch nicht genutzt, sondern bin mit dem Zug nach<br />

<strong>Sheffield</strong> gefahren, was problemlos funktionierte. Etwas schwierig wurde es dann erst in<br />

<strong>Sheffield</strong>, da die Uni bzw. die Studentenwohnheime noch ein ganzes Stück vom Bahnhof<br />

entfernt sind. Ich bin erst ein Stück mit der Tram gefahren und dann mit dem Taxi weiter.<br />

Das Ganze war demnach etwas umständlich, aber in Ordnung. Glücklicherweise bin ich mit<br />

einer Kommilitonin aus Bremen zusammen angereist und stand nicht ganz alleine da. <strong>Die</strong><br />

Leute in <strong>Sheffield</strong> waren total hilfsbereit und haben uns gerne den Weg erklärt.<br />

Studenten, die alleine reisen, würde ich empfehlen sich zum Meet and Greet anzumelden<br />

oder vorher in Erfahrung zu bringen wie man am einfachsten vom Bahnhof in <strong>Sheffield</strong> zu<br />

den Studentenwohnheimen kommt. Der schnellste Weg ist entweder ein Taxi oder der Bus<br />

mit der Nr.40, welcher vom Busbahnhof nahe dem Bahnhof abfährt.<br />

Eine Woche vor der Einführungswoche für alle Studenten in <strong>Sheffield</strong> findet eine Orientation<br />

Week für die internationalen Studenten statt. Ich würde jedem raten, an dieser Woche<br />

teilzunehmen. <strong>Die</strong> Woche wird zum Großteil von Studenten aus höheren Semestern,<br />

darunter auch viele internationale, organisiert. Es geht hauptsächlich darum, die Uni und die<br />

<strong>Stadt</strong> kennenzulernen und sich schon einmal ein wenig einzuleben, bevor die übrigen<br />

Studenten ankommen.<br />

Jeden Tag gibt es ein Programm, wie z.B. <strong>Stadt</strong>führungen, Führungen über das Unigelände<br />

oder Ausflüge zu nahe gelegenen Sehenswürdigkeiten und Partys.<br />

Durch die vielen verschiedenen Nationalitäten herrschte während der gesamten Woche eine<br />

tolle, sehr weltoffene Atmosphäre. <strong>Die</strong> meisten meiner späteren Freunde habe ich gleich am


ersten Abend kennengelernt. Im Allgemeinen haben viele Studenten die meisten Freunde<br />

während der Orientation Week gefunden.<br />

Untergebracht waren wir in der ersten Woche im Endcliffe Village, dem größten<br />

Wohnheimpark der Uni. Jeder hatte sein eigenes Zimmer mit Bad und es gab von der Uni<br />

Frühstück und Abendessen sowie einen Snack zwischendurch.<br />

<strong>Die</strong> Kosten für die ganze Woche haben ca. 120 Pfund betragen, und für dieses Geld hat man<br />

wirklich viel bekommen.<br />

Der Abschluss der Orientation Week war ein Formal Dinner im Octagon, dem<br />

Veranstaltungssaal der Universität.<br />

Nach der Orientation Week haben die Studenten ihre Zimmer im Wohnheim oder in privaten<br />

Wohnungen bezogen. Ich habe während meines Aufenthalts ebenfalls im Endcliffe Village<br />

gewohnt. Dort habe ich mir eine Wohnung mit 9 anderen Mädchen geteilt, wobei wir nur die<br />

Küche zusammen genutzt haben, da jeder ein eigenes kleines Bad am Zimmer hatte.<br />

Insgesamt war ich damit sehr zufrieden, es ist allerdings recht teuer. Das Zimmer kostete pro<br />

Woche 103,00 Pfund. Privat kann man zum Teil schon für 60 Pfund pro Woche wohnen,<br />

allerdings kommen die Stromkosten am Ende des Monats dazu und die sind in England<br />

ziemlich hoch.<br />

Ich persönlich halte das Wohnheim für die sinnvollste Lösung, da es dort am einfachsten ist,<br />

Leute kennenzulernen, alle Kosten von vorneherein gedeckt sind (Stromnachzahlungen<br />

bleiben somit aus) und es ist organisationstechnisch am einfachsten. Um sich für ein Zimmer<br />

im Wohnheim zu bewerben, sollte man die Fristen auf der Internetseite der Uni <strong>Sheffield</strong><br />

beachten. Zudem sollte man sich überlegen, ob man ein Zimmer mit Bad möchte und ob<br />

man verpflegt werden möchte.<br />

<strong>Die</strong> Zimmer mit gemeinschaftlichem Bad beginnen schon bei ca. 85 Pfund pro Woche. Ich<br />

würde jedoch das Geld investieren um ein eigenes Bad zu haben, denn in den<br />

Studentenwohnheimen wohnen außer den internationalen Studenten hauptsächlich<br />

Erstsemester. Da diese meistens zum ersten Mal alleine wohnen und den Großteil ihrer Zeit<br />

mit Partys verbringen, sieht es in den gemeinschaftlich genutzten Räumen auch<br />

dementsprechend aus.<br />

Es gibt entweder die Möglichkeit sich selbst zu verpflegen oder von der von der Uni verpflegt<br />

zu werden. Ich musste mich selber verpflegen und war darüber auch sehr glücklich.<br />

Studenten, die von der Uni verpflegt werden, besitzen eine sogenannte „eat with us card“.<br />

Mit dieser kann man in bestimmten Cafés und der Mensa auf dem Unigelände essen. Pro<br />

Woche muss man für mindestens 35 Pfund auf der Karte essen oder trinken. Tut man dies<br />

nicht, verfällt das Restgeld. <strong>Die</strong> meisten Studenten, die dieses System genutzt haben, waren<br />

nicht sehr begeistert davon, weil man eben nicht immer für den Betrag isst, der sich pro<br />

Woche auf der Karte befindet.


Es sollte noch erwähnt werden, dass das Endcliffe Village 20min zu Fuß von der Uni entfernt<br />

ist und ca. 30-40min von der <strong>Stadt</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Menschen an der Uni sind alles sehr hilfsbereit und kümmern sich so gut es geht um die<br />

Anliegen der Studenten. An der Uni gibt es Erasmusbeauftragte, die auch immer mal wieder<br />

mit den Studenten in Kontakt treten und zu gemeinsamen Treffen einladen.<br />

Insgesamt war ich von der Organisation in <strong>Sheffield</strong> sehr begeistert.<br />

Wann man sich wo immatrikuliert, wurde uns zu Beginn des Aufenthalts gesagt. Mein<br />

Fachbereich (Law) hatte zudem auch noch eine eigene Infoveranstaltung, in der es um die<br />

Kurswahl ging.<br />

Der Unterricht an einer englischen Uni unterscheidet sich gravierend von dem an einer<br />

deutschen. Ich hatte jede Woche Vorlesungen, die in etwa so abliefen wie in Deutschland.<br />

Jede zweite Woche hatte ich jedoch pro Fach ein Seminar. <strong>Die</strong> Seminare bestehen aus 10-<br />

15 Studenten und es werden vor den Veranstaltungen Aufgabenzettel sowie eine Reading<br />

List online gestellt. <strong>Die</strong> Tutoren erwarten, dass die Studenten gut vorbereitet sind und zu<br />

jedem Thema etwas beitragen können, denn Sinn und Zweck der seminars ist die aktive<br />

Mitarbeit der Studierenden.<br />

Ich kam mit dem System sehr gut zurecht, da man durch die seminars wirklich die Chance<br />

bekommt, die in den Vorlesungen vermittelten Inhalte zu verstehen und Fragen zu stellen.<br />

<strong>Die</strong>s hat mir die Prüfungsvorbereitung am Ende des Semesters sehr erleichtert.<br />

<strong>Die</strong> Klausuren werden in fast allen Fachbereichen am Ende des Semesters geschrieben.<br />

Dafür wird von der Uni ein Zeitraum von 3 Wochen festgesetzt, in denen alle Prüfungen<br />

stattfinden.<br />

<strong>Die</strong> Uni bzw. die Student`s Union der Uni <strong>Sheffield</strong> organisiert eine Vielzahl von<br />

Freizeitaktivitäten wie z.B. Parties auf dem Unigelände. <strong>Die</strong>se finden unter unterschiedlichen<br />

Mottos an fast jedem Tag in der Woche statt.<br />

Besonders erwähnenswert ist das „Give it a go- Programme“ der Uni. In diesem Programm<br />

sind verschiedene Freizeitaktivitäten wie z.B. Yoga, Tanzen, Fechten, Zeichnen aber auch<br />

Tagestrips aufgelistet. Sinn und Zweck dieses Programms ist es, den Studenten die<br />

Möglichkeit zu geben möglichst viele verschiedene Sachen auszuprobieren, ohne dass sie<br />

sich gleich in einem Verein anmelden müssen. „Give it a go“ war vor Allem bei den<br />

internationalen Studenten sehr beliebt.<br />

In der Uni findet man außerdem über 100 Societies in allen Bereichen, wie z.B. die<br />

Cheerleading Society, High Peak Society, Tea Society oder die German Society.<br />

In der Student`s Union sollte für jeden etwas dabei sein, egal ob im kulturellen, sportlichen<br />

oder kreativem Bereich.


Ich persönlich habe viele Aktivitäten aus dem „Give it a go“ Programme gemacht und bin oft<br />

zu Fitnesskursen im nahe gelegenen Sportstudio gegangen. In diesem kann man entweder<br />

Mitglied werden oder die Kurse einzeln im Internet buchen.<br />

Von <strong>Sheffield</strong> aus kann man viele Trips machen, z.B. nach York, Manchester, Leeds oder<br />

Liverpool. Alle diese Städte sind höchstens 90min mit dem Zug von <strong>Sheffield</strong> entfernt. Wer<br />

plant, einige Ausflüge zu machen, sollte sich gleich am Anfang eine Bahncard besorgen.<br />

<strong>Die</strong>se kostet für Studenten ca. 26 Pfund und man bekommt damit ein Drittel auf jeden<br />

Fahrpreis erlassen. Wenn man z.B. nur einen Trip nach London plant, hat man das Geld<br />

meist schon wieder raus. London ist von <strong>Sheffield</strong> 2,5 Stunden mit der Bahn entfernt.<br />

<strong>Sheffield</strong> selbst hat nicht sehr viele Sehenswürdigkeiten, aber da man von dort gut andere<br />

Städte erreicht und auch der Peak District, ein Nationalpark mit wunderschöner Landschaft,<br />

ganz in der Nähe ist, lohnt sich der Besuch auch für Freunde und Familie.<br />

Insgesamt war mein Aufenthalt in <strong>Sheffield</strong> eine tolle Erfahrung und ich würde mich jederzeit<br />

wieder dafür entscheiden.<br />

Jennifer Kunze

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