Download - Internet World Business
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AUSGABE 15/13 22. JULI 2013 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de<br />
Flüsterpropaganda<br />
im Web<br />
Exklusive<br />
Websites<br />
Motivation<br />
zum Klick<br />
E-Commerce<br />
in China<br />
YAHOO<br />
Schrumpfende Umsätze<br />
Yahoos Zahlen lassen weiter zu wünschen<br />
übrig. Im zweiten Quartal 2013<br />
erwirtschaftete der <strong>Internet</strong>-Konzern 1,1<br />
Mrd. US-Dollar Umsatz – sieben Prozent<br />
weniger als im Vorjahreszeitraum. Besonders<br />
dramatisch sind die Einbußen bei<br />
Display-Werbung. Der Gewinn stieg allerdings<br />
um 46 Prozent auf 331 Millionen<br />
US-Dollar – nicht zuletzt dank Einsparungen<br />
bei Personal und Produkten. vg<br />
Word of Mouth Marketing<br />
etabliert sich S.14<br />
Luxusmarken erobern<br />
das <strong>Internet</strong> S.16<br />
Mehr Conversions durch Big<br />
Data und Verkaufstricks S.11<br />
<strong>Business</strong>-Strategien für<br />
das Reich der Mitte S.22<br />
Reiche Auswahl an Kunden<br />
E-Commerce-Agenturen sind ausgebucht und können bei der Kundschaft wählerisch sein<br />
MOBILE SPENDINGS<br />
Umsatz steigt weltweit<br />
Der weltweite Umsatz mit mobiler Werbung<br />
stieg von 3,77 Mrd. Euro 2011 um<br />
82,8 % auf 6,89 Mrd. Euro 2012. Das<br />
geht aus einer Studie der Werbeorganisation<br />
IAB (<strong>Internet</strong> Advertising Bureau)<br />
und des Fachverlags IHS hervor. Die<br />
größten Märkte für mobile Werbung waren<br />
Asien-Pazifik (Umsatzanteil: 40,2 %),<br />
Nordamerika (39,8 %) und Westeuropa<br />
(16,9 %). Werbung in Suchergebnissen<br />
ist das umsatzstärkste Werbeformat. vg<br />
Mobile Werbung weltweit<br />
Umsatzstärkste Formate<br />
Werbung in Suche<br />
2012<br />
2011<br />
1,93<br />
Display-Werbung<br />
1,42<br />
Messenger-Werbung<br />
0,59<br />
0,42<br />
2,67<br />
Angaben in Mrd. Euro<br />
Quelle: IAB/IHS<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13<br />
INTERNET WORLD BUSINESS GUIDE<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
3,64<br />
Welche Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten<br />
bietet die digitale Welt? Welche<br />
Fortbildungs- und Studienangebote<br />
führen zum Ziel? Der<br />
INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> Guide gibt<br />
einen umfassenden n<br />
Überblick. Ihr persönliches<br />
Exemplar<br />
liegt diesem Heft<br />
bei. red<br />
D<br />
er Boom nimmt kein Ende:<br />
Deutsche E-Commerce-<br />
Agenturen verzeichnen weiterhin<br />
kräftige Umsatzzuwächse<br />
und blicken in volle Auftragsbücher.<br />
Das bestätigt einmal<br />
mehr der Agenturkompass von<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong>:<br />
Rund zwei Drittel der erfassten<br />
Dienstleister legen einen<br />
Schwerpunkt auf den gewinnbringenden<br />
Bereich E-Commerce<br />
– und fast alle dieser E-<br />
Commerce-Spezialisten konn-<br />
Netzneutralität à la EU<br />
S pätestens seit<br />
dem Aufruhr um<br />
„Drosselkom“ sorgt<br />
das Thema Netzneutralität<br />
für ständige<br />
Diskussionen. Jetzt<br />
gießt die EU-Kommission<br />
Öl ins Feuer<br />
– mit einem Entwurf<br />
für die Regulierung<br />
des europäischen<br />
Telekommunikationsmarktes.<br />
Dem<br />
Papier zufolge (nachzulesen im<br />
Blog Netzpolitik.org) will die<br />
EU-Kommission die bevorzugte<br />
Übermittlung eigener Inhalte<br />
durch die <strong>Internet</strong>-Provider ausdrücklich<br />
zulassen. Content-Anbieter<br />
und Provider hätten dann<br />
das Recht, den Umgang mit<br />
Volumentarifen der Kunden und<br />
Die EU sieht die Netzneutralität<br />
gewahrt<br />
ten ihren Umsatz in den letzten<br />
zwei Jahren kontinuierlich steigern.<br />
Besonders die größten<br />
Agenturen auf dem Markt<br />
profitieren von der aktuellen<br />
Auftragslage: Unternehmen, die<br />
jetzt den Vertriebskanal E-Commerce<br />
erschließen oder ausbauen<br />
wollen, haben es eilig – und<br />
sie sind bereit, viel Geld in die<br />
Hand zu nehmen, um das<br />
Online-Geschäft zum Laufen<br />
zu bringen. Vor allem die Multichannel-Bestrebungen<br />
großer<br />
die Übertragung von<br />
Daten in verschiedenen<br />
Qualitätsklassen<br />
zu regeln. Darüber<br />
hinaus verbietet der<br />
EU-Plan den Ländern<br />
die Einschränkung<br />
der „Ausübung<br />
der Freiheiten“.<br />
Die von der Bundesregierung<br />
in Arbeit<br />
befindliche<br />
Verordnung zur<br />
Netzneutralität wäre damit hinfällig.<br />
Sie sollte den Providern<br />
untersagen, entgeltliche Vereinbarungen<br />
mit Inhalteanbietern<br />
abzuschließen, „die darauf<br />
abzielen, Endnutzern einen<br />
bevorzugten Zugang zu deren<br />
Inhalten und Anwendungen zu<br />
ermöglichen“. host<br />
■<br />
Handelsketten und Marken<br />
sind meist Mammutprojekte<br />
für die beteiligten Dienstleister.<br />
Das wirkt sich auch auf die<br />
Personalpolitik aus: Die 20<br />
größten E-Commerce-Dienstleister<br />
haben im letzten Jahr<br />
durchschnittlich 14 neue Mitarbeiter<br />
eingestellt, 19 von ihnen<br />
wollen in diesem Jahr noch einmal<br />
personell aufstocken.<br />
Aber auch auf hohem Niveau<br />
gehört Jammern mitunter zum<br />
Handwerk – und wer sich vor<br />
Milliarden-Inkubator<br />
Berliner Start-up-<br />
DSchmiede Rocket <strong>Internet</strong><br />
hat seit Jahresbeginn rund eine<br />
Milliarde Dollar eingesammelt.<br />
Verschiedene Investoren steckten<br />
650 Millionen Dollar in<br />
einzelne Rocket-Gründungen.<br />
Hinzu kamen im Juli rund 400<br />
Aufträgen kaum retten kann,<br />
darf wählerisch werden. Deshalb<br />
hört man von den Dienstleistern<br />
neuerdings verstärkt<br />
Klagen über das Kundenverhalten:<br />
Die Kunden zeigen zu<br />
wenig Vertrauen in ihre Agenturen<br />
und vergeben nur Einzelprojekte<br />
an verschiedene<br />
Dienstleister – eine Praxis, die,<br />
glaubt man den Agenturvertretern,<br />
beide Seiten viel Geld und<br />
Zeit kostet. Lesen Sie weiter auf<br />
Seite 28. il<br />
■<br />
Millionen von den beiden großen<br />
Geldgebern Kinnevik und<br />
Access. Der Inkubator will<br />
damit massiv in Wachstumsmärkte<br />
wie Lateinamerika, Südostasien,<br />
Indien, Russland,<br />
Australien, Afrika und den Mittleren<br />
Osten investieren. vg<br />
■<br />
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München<br />
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt<br />
Fotos: Fotolia / Jonathan Stutz, Syda Productions, Chungking; iStock / Freesoul Production; Fotolia / M. K. F. L.
AKTUELL<br />
2 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
In eigener Sache<br />
Heiter, unterhaltsam, trendy<br />
Die Konferenz DLD Women bringt internationale Vordenkerinnen zusammen<br />
Der Suchmaschinenmarkt ist im Umbruch.<br />
Mit Graph Search versucht Facebook, sich<br />
im angestammten Feld von Google, Bing<br />
und Co. zu etablieren. Was sich dadurch<br />
ändert und was bei der Suche generell zu<br />
beachten ist, erklären Experten auf der<br />
Search Conference 2013. Diese eintägige<br />
Fachkonferenz zu Suchmaschinenoptimierung<br />
(SEO) und Suchmaschinenmarketing<br />
(SEM) geht im November 2013 zum 5. Mal<br />
auf Tour. Stationen sind am 6. November<br />
in München, am 14. November in Frankfurt<br />
und am 20. November in Hamburg.<br />
Die Teilnehmer erhalten einen kompakten<br />
Überblick über die aktuellen Trends und<br />
Entwicklungen im Bereich SEO/SEM:<br />
■ Content Marketing & Author Rank<br />
■ SEO im Mix mit Marketing und PR<br />
■ Search & Social Media<br />
■ Dynamische Landing Pages<br />
■ Linkbuilding-Strategien<br />
■ Mobile SEA<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong> präsentiert die<br />
Search Conference. Unsere Leser erhalten<br />
deshalb Sonderkonditionen und können<br />
für 189 Euro zzgl. MwSt. (statt 249 Euro<br />
zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen.<br />
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der Anmeldung eingeben und sparen!<br />
Aktuelle Informationen und die Anmeldung<br />
unter: www.search-conference.de<br />
anz so überraschend ist es angesichts<br />
Gdes Namens natürlich nicht, dennoch<br />
zeigt die DLD Women Konferenz bereits<br />
zum vierten Mal in Folge ein erfrischend<br />
anderes Bild einer Digital-Konferenz:<br />
Frauen stellen dort die Mehrheit, nicht<br />
nur im Publikum, sondern (und gerade)<br />
auch bei den Sprecherinnen. Das – meist<br />
von männlichen Veranstaltern – immer<br />
wieder bemühte Argument, man habe ja<br />
mehr Sprecherinnen einladen wollen,<br />
aber es gebe leider so wenige, wird damit<br />
ad absurdum geführt.<br />
Digital Life Design (DLD) wird vom<br />
Medienunternehmen Hubert Burda veranstaltet<br />
und bringt Wissenschaftlerinnen,<br />
Medienfrauen und Unternehmerinnen<br />
zusammen. So entsteht ein bunter Mix, bei<br />
dem jedoch manchmal der rote Faden zu<br />
fehlen scheint und der an das Patentrezept<br />
von Frauenzeitschriften erinnert: Sex,<br />
Tan Le, Gründerin Emotiv, und<br />
DLD-Leiterin Stephanie Czerny<br />
Foto: Picture Alliance / Robert Schlesinger<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/2013<br />
Politprominenz: Ursula von der Leyen und Viviane Reding neben Maria Furtwängler-Burda<br />
Mode, Lifestyle und gesellschaftliches<br />
Engagement. Viele Vorträge drehen sich<br />
um Themen, von denen die Veranstalterin<br />
Steffi Czerny, Gründerin der DLD-Konferenz,<br />
und die Schirmherrin Maria Furt-<br />
wängler-Burda annehmen,<br />
dass sie für das weibliche<br />
Geschlecht<br />
besonders<br />
relevant sind: Die Frau-<br />
enquote etwa – heiß<br />
diskutiert von Arbeits-<br />
Ayna Agarwal,<br />
Mitgründerin von<br />
She++, will Frauen<br />
zum Programmieren<br />
bewegen<br />
ministerin Ursula von der Leyen. Oder<br />
Empfängnisverhütung. Warum die im<br />
Digital Life so wichtig ist – außer dass sie<br />
für Managerinnen ganz sicher karrierefördernd<br />
sein kann –, erschloss sich allerdings<br />
nicht. DLD Women stellt Frauen, die etwas<br />
bewegen, ins Rampenlicht. Zum Beispiel<br />
Ayna Agarwal und Ellora Israni, die die<br />
erste Konferenz zu Frauen in der Technologie<br />
an der Universität Stanford organisierten.<br />
Ihr Ziel: das Image der Informatik<br />
bei Frauen zu verbessern und mehr Frauen<br />
fürs Programmieren zu begeistern. Für<br />
solche Zwecke ist eine Konferenz nur für<br />
Frauen gut, ob der DLD eine eigene „Frauenausgabe“<br />
braucht, sei dahingestellt.<br />
Doch die Teilnehmerinnenzahl (rund<br />
600) gibt den Veranstalterinnen recht<br />
(siehe auch die Seiten 16 und 40). vg/is ■<br />
Meinungen in diesem Heft<br />
Foto: Flohagena.com/DLD<br />
TRENDS & STRATEGIEN<br />
Liefern im Laufschritt<br />
Adidas eröffnet ein großes Vertriebszentrum,<br />
das auch den E-Commerce beschleunigen soll 4<br />
Kleines Geld, viel Arbeit<br />
Studie: Start-ups verdienen wenig, treiben<br />
aber den Arbeitsmarkt an 5<br />
Herzschlag der mobilen Branche<br />
Ein Bericht vom Branchen-Event „Mobile Beat“<br />
im kalifornischen San Francisco 6<br />
Spielend reisen<br />
Start-ups vorgestellt: Tripventure baut<br />
Schnitzeljagden und bietet die Technik<br />
zum Erstellen solcher Spiele 7<br />
MARKETING & WERBUNG<br />
High Noon für Reiseportale<br />
Die Agentur Quisma hat in einem „Search-<br />
Check“ die Suchmaschinenpräsenz von<br />
Reiseportalen untersucht 8<br />
Mobile pusht Web-Radio<br />
Nutzer und Werbungtreibende entdecken<br />
<strong>Internet</strong>-Radio als interessante Ergänzung<br />
zum klassischen Radio 9<br />
Google für Jobs<br />
Die Job-Suchmaschine Indeed eröffnet eine<br />
Niederlassung in Deutschland 10<br />
Der User im Fokus<br />
Wie Big Data und Verkaufspsychologie<br />
die Konversionsrate steigern 11<br />
Der Kunde wird Berater<br />
In Word-of-Mouth-Portalen wandeln sich<br />
Nutzer zu Meinungsführern 14<br />
„True Romance“<br />
Luxusmarken und das <strong>Internet</strong> passen<br />
hervorragend zusammen 16<br />
E-COMMERCE<br />
Click & Collect funktioniert<br />
Viele Kunden wollen online bestellte<br />
Ware am liebsten sofort haben 18<br />
Mehr Einblick in „Lhotse“<br />
Ottos neue E-Commerce-Software gewinnt<br />
an Kontur. Mitarbeiter werden noch gesucht 19<br />
Serie EU-Verbraucherrecht: Payment<br />
Ab 2014 ändert sich einiges im E-Commerce,<br />
auch für Kunden-Hotline und Payment 20<br />
Wie man einen Drachen zähmt<br />
Chinesische <strong>Internet</strong> User sind auch für<br />
deutsche Online Shops interessante Kunden 22<br />
„Feinkostladen“ für Schuhe<br />
Shop-Porträt: Shoepassion.com will sich mit<br />
handgenähten Rahmenschuhen online<br />
einen Namen machen 24<br />
TOOLS & TECHNIK<br />
Großes Gedränge<br />
Drei neue Demand-Side-Plattformen buhlen<br />
bei Media-Agenturen um Online-Werbebudget 26<br />
„Kritischer Punkt ist der Datenschutz“<br />
Kommentar: Thomas Wittbecker, Geschäftsführer<br />
Adacor, zur Deutsche Börse Cloud Exchange 27<br />
SPECIAL: E-COMMERCE-AGENTUREN<br />
E-Commerce-Spezialisten blicken in volle<br />
Auftragsbücher 28<br />
Gezielte Angriffe auf Webserver<br />
Cloud-basierte Lösungen schützen Online<br />
Shops vor Denial-of-Service-Attacken 30<br />
Teleshopping goes Mobile<br />
Im Test: Die iPad App von HSE24 bleibt zum Teil<br />
hinter Best-Practice-Anforderungen zurück 32<br />
SZENE<br />
Bunte Bohème und bissiger Humor<br />
DLD Woman und Sevenone Summer Screening 40<br />
MEINUNG<br />
„Gute Karten für Expansion“<br />
Mikael Wintzell von Klarna erklärt die positiven<br />
Effekte von SEPA für den grenzüberschreitenden<br />
E-Commerce 42<br />
RUBRIKEN<br />
Topkampagne: Die QR-Schallplatte 12<br />
Etats Marketing & Werbung 12<br />
Rechtstipp: Werbung mit Markenzeichen 25<br />
Techniktipp: Tracking-Fehler erkennen 26<br />
Dienstleisterverzeichnis 34<br />
Menschen & Karriere 37<br />
Impressum 37<br />
Termine 38<br />
Stellenmarkt 39<br />
Gehört / Feedback 42<br />
Carsten Föhlisch<br />
Justiziar Trusted Shops, schlüsselt die<br />
neue EU-Verbraucherrechte-Richtlinie<br />
zu Hotlines und Payment auf 20<br />
Mirjam Fürtjes<br />
Geschäftsführerin Mediascore, findet<br />
die HSE24 iPad App unterhaltsam, aber<br />
nicht genügend nutzerfreundlich 32<br />
Frank Hensgens<br />
Managing Director bei Indeed, soll<br />
das Deutschland-Geschäft der Job-<br />
Suchmaschine aufbauen 10<br />
Darren How<br />
Group Manager Branding & Communications<br />
bei Jebsen, erklärt den<br />
chinesischen E-Commerce-Markt 22<br />
Tim Keding<br />
Gründer Shoepassion, hat eine große<br />
Leidenschaft für edles Schuhwerk und<br />
E-Commerce 27<br />
Jens Sievert<br />
Partner des Institute of Marketing<br />
and Word of Mouth Research, bezweifelt,<br />
dass es „Influentials“ gibt 15<br />
Mikael Wintzell<br />
Executive Vice President Klarna, sieht<br />
sich mit SEPA gut gerüstet für die<br />
Expansion ins Ausland 42<br />
Thomas Wittbecker<br />
Geschäftsführer Adacor Hosting,<br />
analysiert die Marktplatz-Pläne von<br />
Deutsche Börse Cloud Exchange 27
AKTUELL 3<br />
Googeln mit Facebook<br />
Mit Graph Search macht Facebook dem Suchmaschinengiganten Konkurrenz<br />
Social Signals: Personalisierte Suchergebnisse als Google Killer?<br />
acebooks Ansage zum Start der<br />
FBetaphase war eindeutig: Graph<br />
Search ist als Angriff auf Google zu<br />
werten (s. INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> 6/2013, S. 20 f.). Anfang<br />
Juli nun begann der finale Rollout.<br />
Bei Graph Search handelt es sich um<br />
eine semantische Suche, basierend<br />
auf den persönlichen Einträgen der<br />
Facebook-Nutzer. Statusnachrichten,<br />
Likes, in der Chronik veröffentlichte<br />
Fotos und Details gehen in die<br />
Ergebnisliste ein. Gezeigt werden<br />
aber nur solche Informationen, die<br />
auch öffentlich gemacht wurden.<br />
Daten hat das Netzwerk genug; derzeit<br />
sind mehr als eine Milliarde<br />
Menschen bei Facebook zu finden,<br />
240 Milliarden Fotos und eine<br />
Billion Verknüpfungen. Fragen, die<br />
trotz der Datenfülle unbeantwortet bleiben, gibt<br />
das Netzwerk an Microsofts Suchmaschine Bing<br />
weiter. Wird Facebook durch die erweiterten<br />
Suchfunktionalitäten also das bessere, zumindest<br />
das andere Google? Und wie müssen Anbieter von<br />
Suchmaschinenmarketing reagieren?<br />
Zunächst gar nicht, so die einhellige Meinung.<br />
„Vorerst wird Social Graph die Suchmaschinen-<br />
Werbelandschaft nicht signifikant verändern“,<br />
glaubt Jana Fiaccola. Die Produkt Managerin<br />
Search Engine Advertising (SEA) bei der Performance-Marketing-Agentur<br />
Quisma hält das neue<br />
Feature aber für eine interessante Erweiterung in<br />
Richtung Suchmaschine. „Facebook verfügt über<br />
sehr viele, für Werbetreibende spannende User-<br />
Daten. In erster Linie bleibt allerdings abzuwarten,<br />
wie ausgereift die Suchtechnologie ist – in Bezug<br />
auf eigene Daten und die Einbindung von Bing-<br />
Ergebnissen.“ Zeigen muss sich auch, ob die User<br />
das Social Network als Rechercheplattform überhaupt<br />
akzeptieren. Für Heiko Eckert, Head of<br />
Online Marketing bei Mytheresa.com, spielt Facebook<br />
hier „einen nicht zu unterschätzenden<br />
Trumpf aus: Backlinks als ein Google-Ranking-<br />
Kriterium sind zu leicht manipulierbar. Facebook<br />
hingegen bekommt gute Inhalte direkt per Like<br />
geliefert“. Wie wichtig Social Signals bei der Suche<br />
sind, zeigt sich allein schon durch den sich verändernden<br />
Algorithmus bei Google, in dem Social<br />
Media einen immer höheren Stellenwert einnimmt.<br />
Tobias Schied, Managing Director der<br />
Social-Media-Agentur Tobesocial, erklärt: „Durch<br />
die große Menge an persönlichen Daten, die Facebook<br />
von jedem Einzelnen besitzt, können den<br />
Usern hier im Vergleich zu Google viel individuellere<br />
Treffer in den Suchergebnissen angezeigt werden.“<br />
Ob Facebook aber jemals Google den Rang<br />
als Suchmaschine ablaufen wird, bleibe abzuwarten:<br />
„Schlussendlich entscheidet der User über<br />
Erfolg oder Misserfolg.“ vg<br />
■<br />
Foto: Fotolia / Peshkova<br />
Höher. Schneller. Weiter.<br />
Die perfekte<br />
E-Commerce-Komplettlösung.<br />
Mit plentymarkets lassen sich<br />
alle Prozesse des Online-Handels<br />
komfortabel organisieren, effizient<br />
steuern und in Echtzeit verwalten.<br />
Curt Simon Harlinghausen,<br />
Geschäftsführer Akom 360<br />
„Graph Search wird Google in<br />
den kommenden Jahren nicht<br />
gefährden. Es ist eine neue Art<br />
des Suchens, die erst einmal<br />
gelernt werden muss, und die<br />
Inhalte unterscheiden sich maßgeblich von Googles<br />
Ergebnissen. Zudem ist der Großteil der Inhalte<br />
nur ausgewählten Nutzergruppen – Freunden –<br />
zugänglich. Spannend wird, inwieweit die Empfehlungen<br />
von Nutzern zu Services, Produkten<br />
und Events zu finden sein werden und welchen<br />
Einfluss sie im Kaufentscheidungsprozess haben.“<br />
Tobias Schied,<br />
Managing Director<br />
Tobesocial<br />
„Ob Graph Search tatsächlich zu<br />
einer Konkurrenz für Google<br />
werden kann, hängt von zwei<br />
Faktoren ab. Zum einen muss<br />
die Qualität des Algorithmus hoch und somit konkurrenzfähig<br />
sein, und zum anderen muss der<br />
Graph Search von den Facebook Usern angenommen<br />
werden. Denn aktuell nutzen die Facebook<br />
User das größte soziale Netzwerk zur Kommunikation<br />
und zur Suche nach Freunden und Unternehmen<br />
und nicht als klassische Suchmaschine.“<br />
Das plentymarkets-Prinzip:<br />
E-Commerce as a Service<br />
Boris Wollny,<br />
Head of Social Media Explido<br />
„Der bislang offensichtlich durch<br />
einen Zufallsgenerator betriebene<br />
Suchschlitz in der<br />
Facebook-Seite mutiert zum<br />
ernst zu nehmenden Werkzeug.<br />
Das macht aber noch keinen Google Killer. Der<br />
Graph wird sich zu einem spannenden Kontaktpunkt<br />
entwickeln, der ein Facebook-Engagement<br />
mit guten Themen und starken Interaktionen<br />
voraussetzt. Im Rahmen der Customer Journey<br />
ergänzen sich Facebook und Google dann besser –<br />
kannibalisieren sich jedoch nicht.“<br />
Heiko Eckert,<br />
Head of Online Marketing<br />
Mytheresa.com<br />
„Graph Search wird vor allem<br />
in den Facebook-eigenen Stärken<br />
gewinnen: Fotos, die eben<br />
nicht auf Google, sondern auf<br />
Facebook publiziert werden, lokale Veranstaltungsorte<br />
und natürlich Facebook-interne Inhalte<br />
wie Freunde, Posts, Bilder. Für uns reine Online-<br />
Händler wird die Graph Search in dieser Form<br />
jedoch keine Rolle spielen. Multichannel-Anbieter<br />
sollten aber die lokalen Suchfunktionen wie etwa<br />
die ,Filialsuche‘ dringend beachten.“<br />
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TRENDS & STRATEGIEN<br />
4 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
SILHOUETTE<br />
Virtueller Spiegel<br />
Brillenhersteller Silhouette testet noch bis<br />
September im Duty Free Shop des Wiener<br />
Flughafens einen Augmented-Reality-Bildschirm<br />
als virtuellen Spiegel: Der iMirror<br />
enthält drei Kameras, darunter eine, die auf<br />
Gesten und Kopfnicken reagiert. Ein Wink –<br />
und auf dem Bildschirm erscheint das eigene<br />
Konterfei mit einer Silhouette-Brille. 23 Modelle<br />
zeigt der iMirror, den es auch als App<br />
gibt. Im Einzelhandel könnte er Kunden<br />
spielerisch dazu einladen, Kleidungsstücke<br />
zu testen und nach Geschäftsschluss am<br />
Schaufenster online einzukaufen. vs<br />
NEFF<br />
Online inspirieren lassen<br />
Küchenhersteller Neff setzt auf Online-Planungshilfen:<br />
Mit dem „Kücheninspirator“<br />
können sich Verbraucher ihre Wunschküche<br />
mit Neff-Geräten zusammenstellen.<br />
Für das Tool arbeitet Neff mit dem Portal<br />
Kuechen-forum.de zusammen, das für die<br />
virtuelle Umgebung der Geräte sorgt. Ikea<br />
oder Online-Küchenstudios wie Kiveda<br />
setzen schon länger auf vergleichbare Konfiguratoren.<br />
vs<br />
BARNESANDNOBLE.COM<br />
William Lynch muss gehen<br />
Er sollte die US-Buchhandelskette Barnes &<br />
Noble in die digitale Zukunft führen – und<br />
ist gescheitert: Vorstandschef William<br />
Lynch musste nun gehen. Die Digitalsparte,<br />
darunter fallen E-Books, die Produktion<br />
und der Vertrieb von Readern und Tablets,<br />
verdoppelte 2012/13 den Verlust auf 475<br />
Millionen US-Dollar. Barnes & Noble gibt<br />
die Produktion von Nook-Tablets auf (s. IW<br />
14/2013). Lynchs Nachfolger muss für die<br />
Zukunft planen und Strategien gegen die<br />
Übermacht von Amazon finden. vs<br />
FREENET / GRAVIS<br />
Mehr Marken<br />
Die Übernahme wird sichtbar: Vor etwa<br />
einem halben Jahr übernahm Freenet Gravis,<br />
nun gibt der Apple-Händler die Konzentration<br />
auf die Marke auf. Bei Gravis werden<br />
Verbraucher bald auch die Geräte anderer<br />
Marken finden, etwa die von Sony oder<br />
Samsung. „Unser Ziel ist es, dass Kunden<br />
in drei Jahren in den Gravis-Läden alle großen,<br />
relevanten Ökosysteme finden”, sagt<br />
Freenet-Chef Christoph Vilanek. vs<br />
GOOGLE PLAY<br />
Auf Karten gesetzt<br />
Apple verkauft sie schon länger für iTunes<br />
und den App Store, jetzt zieht Google<br />
nach: Seit Kurzem können Verbraucher beim<br />
Filialisten Penny Guthabenkarten für Google<br />
Play kaufen. Weitere Verkaufsstellen sollen<br />
folgen. Die Guthaben sind nach Eingabe<br />
des Codes auf den Karten verfügbar. vs<br />
Anzeige<br />
Liefern im Laufschritt<br />
Adidas eröffnet größtes Vertriebszentrum. Es soll auch den E-Commerce beschleunigen<br />
etzt kann’s losgehen: Sportartikelher-<br />
Adidas hat vor Kurzem sein<br />
Jsteller<br />
neues und weltweit größtes Vertriebszentrum<br />
im Niedersachsenpark nördlich von<br />
Osnabrück in Betrieb genommen. 100<br />
Millionen Euro hat das Unternehmen investiert,<br />
um von hier aus nicht nur den<br />
Groß- und Fachhandel sowie die eigenen<br />
Filialen zu beliefern, sondern vor allem<br />
den E-Commerce zu beschleunigen. „Mit<br />
dem neuen Vertriebszentrum werden wir<br />
unsere Kunden und Konsumenten effizienter<br />
mit Produkten beliefern können“,<br />
meinte Vorstandschef Herbert Hainer bei<br />
der Grundsteinlegung.<br />
Das Vertriebszentrum liegt nah der<br />
Autobahn, die Häfen in Norddeutschland<br />
und in den Niederlanden sind schnell<br />
erreichbar. Von Osnabrück aus werden<br />
daher Filialen und Bestellungen aus ganz<br />
Westeuropa bedient. Bis Ende des Jahres<br />
sollen 7,5 Millionen Produkte, bis 2015<br />
Adidas auf Höhenflug<br />
Aktienpreis seit 2010<br />
€<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
2009 2010 2011 2012 2013<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13<br />
Quelle: Onvista<br />
Mehr Transparenz, bitte<br />
Googles Datenschutzbestimmungen stehen auf dem Prüfstand<br />
er Hamburger Daten-<br />
Johan-<br />
Dschutzbeauftragte<br />
nes Caspar hat Anfang Juli<br />
ein Verwaltungsverfahren zur<br />
Überprüfung der aktuellen<br />
Datenschutzbestimmungen<br />
von Google angestrengt. Bis<br />
August muss der Suchmaschinenkonzern<br />
nun Auskunft<br />
darüber geben, wie er mit den persönlichen<br />
Daten seiner Nutzer umgeht.<br />
Mit dem Verwaltungsverfahren schließt<br />
sich die Hamburger Behörde vergleichbaren<br />
Anträgen an, die von der französischen<br />
Datenschutzaufsicht CNIL koordiniert<br />
werden und bereits vor Gerichten in den<br />
Niederlanden, in Großbritannien, Frankreich,<br />
Spanien und Italien eingereicht<br />
wurden. „Der Nutzer muss klar darüber<br />
informiert werden, welche Daten zu welchen<br />
Zwecken Google verarbeitet“, fordert<br />
Caspar. „Die aktuelle Datenschutzerklärung<br />
ermöglicht Google aufgrund der<br />
zahlreichen vagen Formulierungen Art,<br />
Handelsoffensive: Das Vertriebszentrum von Adidas bei Osnabrück soll Liefer-Effizienz steigern<br />
Marktplatzverbot<br />
Adidas untersagt Handelspartnern den<br />
Verkauf über Marktplätze wie Amazon<br />
und eBay, um sicherzustellen, „dass<br />
unsere Produkte über die Webseiten<br />
unserer Handelspartner oder unsere<br />
eigene Webseite verkauft werden“. Es<br />
geht um den Preis: Adidas will Ramschpreise<br />
und Ausverkauf vermeiden. Denn<br />
Amazon fordert von Händlern auf seinem<br />
Marktplatz, alle Produkte billiger als<br />
der Wettbewerb anzubieten. Seit Mai<br />
überprüfen die deutschen Kartellbehörden<br />
die Auflagen von Adidas und befragen<br />
Händler zu deren Auswirkungen auf<br />
ihr Geschäft.<br />
Google droht Rechtsstreit in Europa – auch in Deutschland<br />
Umfang und Zweck der Datenverwendung<br />
nach Belieben selbst festzulegen.<br />
Sinn der Datenschutzbestimmungen des<br />
Unternehmens muss es jedoch sein, vorab<br />
die Grenzen der Datenverarbeitung transparent<br />
und zweifelsfrei zu bestimmen.“<br />
Google hatte seine Datenschutzbestimmungen<br />
im vergangenen Jahr verändert.<br />
Seither räumen Nutzer der Suchmaschine<br />
auch das Recht ein, Dienste-übergreifend<br />
Profile anzulegen. Datenschützern ist das<br />
ein Dorn im Auge. Sie fordern mehr Transparenz<br />
darüber, welche Daten gesammelt,<br />
wie und wo diese gespeichert und wie sie<br />
verarbeitet oder genutzt werden. vs<br />
■<br />
Angaben in Euro<br />
aus dem dann vollautomatisierten Lager<br />
102 Millionen Produkte pro Jahr umgeschlagen<br />
werden.<br />
Adidas investiert zurzeit verstärkt in<br />
seine Absatzkanäle, will mehr eigene<br />
Shops eröffnen und auch den Online-Verkauf<br />
pushen. 2012 setzte das Unternehmen<br />
aus Herzogenaurach knapp 15 Milliarden<br />
Euro weltweit um. Davon flossen<br />
knapp 160 Millionen oder ein Prozent aus<br />
dem <strong>Internet</strong> in die Kassen. Doch bis 2015<br />
will Adidas online mindestens eine halbe<br />
Milliarde Euro Umsatz erlösen – ungefähr<br />
das Dreifache des aktuellen Werts. Der<br />
Gesamtumsatz soll bis dahin auf 17 Milliarden<br />
Euro steigen. vs<br />
■<br />
Adidas in Zahlen<br />
Erlöse gesamt, im Einzelhandel und E-Commerce<br />
Umsatz<br />
gesamt<br />
Umsatz<br />
Einzelhandel<br />
Umsatz<br />
Online<br />
89 Mio.<br />
158 Mio.<br />
500 Mio.<br />
2,79 Mrd.<br />
3,37 Mrd.<br />
4,60 Mrd.<br />
13,32 Mrd.<br />
14,88 Mrd.<br />
2011<br />
2012<br />
2015<br />
(Prognose)<br />
17,00 Mrd.<br />
Quelle: Unternehmen<br />
Besser gründen<br />
mit Microsoft<br />
uch Microsoft startet in Deutschland<br />
Aeinen Accelerator, ein Förderprogramm<br />
für Start-ups: Ab November können<br />
Gründer, die Software oder Web-Dienste<br />
entwickeln, einige Monate in der Berliner<br />
Microsoft-Niederlassung verbringen, dort<br />
die technische Ausstattung nutzen, Kontakte<br />
ins Unternehmen oder zu Kunden<br />
knüpfen und dabei eine Firmenpräsentation<br />
erarbeiten. Von 120 Start-ups, die in<br />
Peking, Paris, Seattle, Tel Aviv und Bangalore<br />
das Programm durchliefen, erhielten<br />
85 Prozent eine Folgefinanzierung. vs ■<br />
Microsoft Ventures: Die Redmonder starten<br />
Accelerator in Berlin<br />
Modellansicht: Adidas
15/13<br />
22. Juli 2013<br />
Kleines Geld, viel Arbeit<br />
Start-ups verdienen wenig, treiben aber den Arbeitsmarkt an, zeigt eine Studie<br />
Flucht nach vorn<br />
Griechisches Start-up Tripsta sichert sein Überleben durch Expansion<br />
Tripsta: Das in Athen gegründete<br />
Online-Reisebüro sichert<br />
sein Geschäft in Europa<br />
Am Start: Junge Web-Unternehmen schaffen im Schnitt vier Mal so<br />
viele Stellen wie Gründer in anderen Wirtschaftsbranchen<br />
ährend die Politiker zum<br />
WWahlkampf rüsten, schärfen<br />
die Lobbyisten ihre Argumente.<br />
Der im Frühjahr gegründete<br />
Bundesverband Deutsche<br />
Startups (BVDS) hat dazu in<br />
einer Umfrage die Situation von<br />
jungen Firmen untersucht. Befragt<br />
wurden 454 Gründer, die<br />
Mehrzahl von ihnen (80 Prozent)<br />
leiteten ein <strong>Internet</strong>-Unternehmen.<br />
„Im Vergleich zu<br />
klassischen Gründungen beschäftigen<br />
Start-ups im ersten<br />
Jahr vier Mal so viele Mitarbeiter“,<br />
sagt BVDS-Vorstand Florian<br />
Nöll. „Größte Hemmschuhe für<br />
die Entwicklung der Unternehmen<br />
sind das Steuerrecht, die Datenschutzbestimmungen<br />
sowie die Visa-Praxis<br />
für Fachkräfte aus dem Ausland.“<br />
Im Schnitt existieren die befragten Unternehmen<br />
seit etwa zweieinhalb Jahren.<br />
Trotzdem verdient die Mehrzahl nur kleines<br />
Geld: Etwa jedes zweite Start-up<br />
erwirtschaftet derzeit weniger als 50.000<br />
Euro im Jahr. 13 Prozent setzen immerhin<br />
mehr als eine Million Euro um. Die hohen<br />
Unterschiede beim Umsatz verweisen auf<br />
das Wachstum, das Start-ups in den ersten<br />
Jahren vorlegen. Daher sind sie als Jobmaschine<br />
nicht zu unterschätzen: Meist<br />
starten Einzelunternehmen in die Selbstständigkeit,<br />
Gründer von Technologie-<br />
Unternehmen benötigen jedoch schon im<br />
ersten Jahr bis zu vier Mitarbeiter.<br />
Der Bedarf wächst mit der Etablierung<br />
innovativer Geschäfte: So wollen die befragten<br />
Neu-Unternehmer in diesem Jahr<br />
im Schnitt bis zu fünf Stellen einrichten.<br />
Besonders gesucht: Informatiker, Entwickler,<br />
Kaufleute. Spezialisten aber sind immer<br />
schwerer zu finden. Jedes dritte Start-up<br />
sieht sich durch Probleme bei der Visavergabe<br />
ausgebremst. „Wir müssen eine Willkommenskultur<br />
für Fachkräfte aus dem<br />
onne und Meer satt und dazu ein ver-<br />
unerschlossener Online-<br />
Sgleichsweise<br />
Markt: Im Jahr 2005 entschieden Philipp<br />
Brinkmann und Kristof Keim, ihr <strong>Internet</strong>-Reisebüro<br />
Travelplanet24 nicht in<br />
Deutschland, sondern in Griechenland zu<br />
gründen. Das Geschäft lief gut. 2010 beschäftigte<br />
das Start-up 40 Mitarbeiter und<br />
erwirtschaftete 15 Millionen Euro im Jahr.<br />
Dann ging den Griechen im Zuge der<br />
Schuldenkrise 2010 das Geld aus und damit<br />
auch die Reiselust: „Wir mussten handeln“,<br />
sagt Brinkmann. „Die Antwort auf die<br />
Krise war die Expansion.“ Aus Travelplanet24<br />
wurde Tripsta.<br />
TRENDS & STRATEGIEN <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 5<br />
Etwa jedes zweite Start-up noch nicht profitabel<br />
Aktuelle Umsatzangaben der befragten Unternehmen<br />
5 Mio. € und mehr<br />
1 Mio. € bis unter 5 Mio. €<br />
500.000 € bis unter 1 Mio. €<br />
250.000 € bis unter 500.000 €<br />
150.000 € bis unter 250.000 €<br />
50.000 € bis unter 150.000 €<br />
Unter 50.000 €<br />
4 %<br />
Der Reisevermittler<br />
startete in 15 Ländern,<br />
wuchs in Südosteuropa<br />
zu einem der führenden<br />
Anbieter und kam<br />
dieses Jahr auch nach Deutschland.<br />
Die erfolgreiche Firmengeschichte<br />
ist ein weiteres Kapitel<br />
im Buch der Vorteile von Online-Gründungen.<br />
Die Zukunft<br />
ist vorerst gesichert: 2012 setzte<br />
Tripsta rund 90 Millionen Euro<br />
um. Das Unternehmen beschäftigt<br />
heute 150 Menschen in<br />
Athen und Bukarest. Das Beispiel<br />
könnte nicht nur in Griechenland<br />
Schule machen. vs ■<br />
5 %<br />
Ausland schaffen“, fordert Nöll.<br />
Daneben fühlt sich jeder zweite<br />
<strong>Internet</strong>-Gründe durch geltende<br />
Datenschutzregeln behindert.<br />
Größtes Ärgernis ist aber das<br />
Steuerrecht: 63 Prozent der Befragten<br />
bewerten die Besteuerung<br />
von Gewinnen aus Firmenbeteiligungen<br />
und Unternehmensverkäufen<br />
als ungerecht.<br />
Folglich fehlen Anreize<br />
für private Investoren – und<br />
damit Geld für Wachstum und<br />
Expansion. „Deutsche Unternehmen<br />
übernehmen nur selten<br />
Start-ups, der Exit über die<br />
Börse wird nur selten gewagt“,<br />
nennt Nöll zwei weitere Gründe,<br />
warum hier das Risikokapital nur spärlich<br />
fließt. Neue Regeln für Steuern, Datenschutz<br />
und Einwanderung sind also die<br />
wichtigsten Forderungen, die der BVDS<br />
an die Politiker stellen will. vs<br />
■<br />
7 %<br />
7 %<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13 Basis: Alle Befragten n = 454<br />
Quelle: Deutscher Startup Monitor 2013<br />
Foto: Fotolia / Pressmaster<br />
9 %<br />
13 %<br />
der Start-ups erwirtschaften<br />
mehr als<br />
1 Mio. €<br />
im Jahr<br />
16 %<br />
45 %<br />
Schnell mieten,<br />
schnell handeln<br />
K<br />
urzfristig einen Laden eröffnen, um<br />
Restposten oder Outlet-Ware zu verkaufen:<br />
Immer mehr Online-Händler integrieren<br />
Pop-up Stores in ihr Geschäft.<br />
Thestorefront bietet jetzt die Online-Plattform,<br />
auf der diese rasch temporär nutzbare<br />
Läden finden und mieten können. Das<br />
US-amerikanische Start-up bietet zudem<br />
Adressen von 40.000 Schnäppchenjägern,<br />
denen Ladenbesitzer Offerten für das kurzlebige<br />
Geschäft unterbreiten können. vs ■<br />
Thestorefront.com: Handelsimmobilien finden<br />
und kurzfristig mieten<br />
Hier finden Sie<br />
Nachrichten von<br />
jungen Firmen und<br />
Investoren<br />
URBANARA / BERGFÜRST<br />
Premiere für Aktienemission<br />
Drei Millionen Euro will sich das Berliner<br />
Start-up Urbanara bei privaten Anlegern<br />
besorgen – und erstmals die Investorenplattform<br />
Bergfürst nutzen. Im Gegensatz<br />
zu Crowdfunding-Plattformen, auf<br />
denen Anleger in Genussscheine oder<br />
stille Teilhaberschaften an Firmen investieren,<br />
gibt Urbanara Aktien aus. Die<br />
können nach der vorbörslichen Emission<br />
im September auf Bergfürst ge- und<br />
verkauft werden. Urbanara vertreibt<br />
Textilien und Schönes für die Wohnung,<br />
wurde 2010 gegründet und will 2013<br />
fünf Millionen Euro umsetzen. vs<br />
SHAZAM<br />
Akustische Signale<br />
Shazam hat sich 40 Millionen US-Dollar<br />
von America Movil gesichert. Das Londoner<br />
Start-up entwickelt eine App zur<br />
Erkennung von Musik, die bei der Aussteuerung<br />
von mobiler Werbung hilft:<br />
Schauen Zuschauer fern und surfen mit<br />
mobilem Gerät, erkennt Shazam an den<br />
akustischen Signalen, welcher TV-Kanal<br />
eingeschaltet ist und verbreitet Angebote,<br />
die zur Sendung passen. Während<br />
Shazam seit dem Start 2009 mit mehr<br />
als 100 Dollar finanziert wurde, bekam<br />
Wywy aus München, das ähnliche Technik<br />
bietet, 3,3 Millionen Dollar. vs<br />
WAZE<br />
Apple baut Kopie<br />
Apple hat bei den US-Behörden ein Patent<br />
zur Crowdsourcing-Navigation angemeldet.<br />
Offensichtlich plant der Konzern<br />
die Entwicklung einer eigenen Navigation,<br />
bei der Nutzer Informationen zu Strecke<br />
und Staus austauschen und sich so<br />
gegenseitig warnen. Das Prinzip dahinter<br />
stammt vom israelischen Start-up Waze.<br />
Es startete 2007, wurde im Juni von<br />
Google für über eine Milliarde US-Dollar<br />
gekauft; auch Apple hatte mitgeboten. vs<br />
KLEIDERKREISEL.DE<br />
Fünf Millionen Euro<br />
Kleiderkreisel wird mit fünf Millionen<br />
Euro von Accel Partners ausstaffiert. Kleiderkreisel<br />
bietet Secondhand-Mode zum<br />
Kaufen und Tauschen. Betreiber Friendly<br />
Fashion ist mit dem Shop inzwischen in<br />
mehreren Ländern und mobil unter dem<br />
Namen Vinted unterwegs. Mit dem Geld<br />
will das Start-up, das 2009 gegründet<br />
wurde, die Expansion beschleunigen. vs<br />
OFFTIME.CO<br />
Bitte nicht stören<br />
Entweder gar nicht oder immer erreichbar:<br />
Den steten Nachrichtenstrom zu<br />
stoppen fällt schwer. Offtime bietet nun<br />
eine App, mit der Nutzer Profile für E-<br />
Mail, SMS und Anrufe erstellen. Sie sollen<br />
damit Unterbrechungen gezielter<br />
planen können. Kommt die App an, will<br />
das Gründerteam weiterentwickeln. vs
TRENDS & STRATEGIEN<br />
6 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
MOBILE BEAT 2013<br />
Herzschlag der mobilen Branche<br />
Mobile-Experten trafen sich am 9. und 10. Juli auf dem Branchenevent in San Francisco<br />
ie mobile Revolution ist in<br />
Dvollem Gange, das Smartphone<br />
avanciert zum wichtigsten<br />
Medienkanal für die Nutzer von<br />
heute. Doch Entwickler, Werber<br />
und Brands haben Schwierigkeiten,<br />
das Medium zu monetarisieren.<br />
So lautete der Tenor der<br />
„Mobile Beat“-Konferenz, die am<br />
9. und 10. Juli im pompösen<br />
Palace Hotel im Herzen San<br />
Franciscos stattfand. Über 500<br />
Branchenvertreter folgten der<br />
Einladung des Tech-Blogs Venture<br />
Beat. Über hundert Vertreter<br />
der Mobil-Industrie referierten<br />
bei dem Branchenevent über die<br />
Herausforderungen und Chancen<br />
des Marktes.<br />
Plattformen diversifizieren<br />
Jeremy Stoppelman, CEO der in<br />
den USA extrem populären Bewertungsplattform<br />
Yelp, etwa<br />
verkündete eine Erweiterung seines Geschäftsmodells.<br />
Ermöglichte die Plattform<br />
Online-Nutzern bislang, Restaurants,<br />
Orte, Unternehmen und Dienstleister zu<br />
beurteilen, öffnet sie sich nun auch für die<br />
Anbieter. Essen etwa kann dann nicht nur<br />
bewertet, sondern auch gleich geordert<br />
werden. Dazu kooperiert Yelp im ersten<br />
Schritt mit dem Reservierungsdienst<br />
Open Table. Lieferdienste sollen aber nur<br />
ein Anfang sein: Auf der neuen Plattform<br />
können lokale Firmen ihre Dienstleistungen<br />
anbieten. Yelp, das die Bestellungen<br />
bis zum Bezahlvorgang abwickelt, wandelt<br />
sich auf diesem Weg von einer Bewertungs-<br />
zu einer Transaktions-Seite. „Die<br />
Yelp-Gründer Jeremy Stoppelman<br />
(oben links) will sein Bewertungsportal<br />
zur Transaktionsplattform<br />
umgestalten<br />
Historischer Veranstaltungsort zwischen Financial District<br />
und Union Square: Das Palace Hotel in San Francisco<br />
Mehr als 500 Branchenexperten tauschten sich zum<br />
Thema Mobile Marketing und Mobile Development aus<br />
Idee ist, dass wir<br />
unseren Kunden<br />
den nächsten Schritt<br />
in der Wertschöpfungskette<br />
anbieten:<br />
Transaktionen“, so<br />
Stoppelman.<br />
Bislang ist die neue Funktion nur in New<br />
York und San Francisco verfügbar, sie soll<br />
aber demnächst auf weitere Städte und<br />
Länder ausgeweitet werden.<br />
Ebenso auf der Suche nach Produkterweiterungen<br />
ist die eBay-Tochter Paypal.<br />
James Barrese, Chief Technology Officer<br />
des Bezahldienstleisters, gestand, dass das<br />
Unternehmen in den vergangenen Jahren<br />
zu wenig auf Innovation<br />
fokussiert war: „In Zukunft<br />
wollen wir die Industrie aber<br />
revolutionieren.“ Man beabsichtige<br />
künftig stärker im<br />
Offline Commerce vertreten<br />
zu sein. Vielleicht schon allein<br />
deshalb, weil sich mobile Anwendungen<br />
äußerst schwer<br />
monetarisieren lassen. „Mobile<br />
User sind nicht so zahlungsbereit“,<br />
beklagte Dave Engberg,<br />
CTO der Organizer-App<br />
Evernote. Die kostbarsten und<br />
zahlungsfreudigsten User sind<br />
für ihn deshalb jene, die Evernote<br />
auf verschiedenen Endgeräten<br />
nutzen.<br />
Auch aus Werbesicht wird<br />
Mobile noch nicht genügend<br />
Relevanz eingeräumt, bestätigten<br />
Agenturvertreter. Ein<br />
Fehler sei, „dass Werber<br />
Mobile noch nicht als First<br />
Screen wahrnehmen“, analysierte<br />
etwa Matt Gillis, Vice<br />
President der Advertising-<br />
Plattform Millennial Media.<br />
Zudem sei das Duell Mobile<br />
Web versus Smartphone App<br />
noch nicht ausgefochten: „Die<br />
Branche hat alles versucht, um<br />
In Stichworten: Mobile Beat 2013<br />
■ Veranstalter: Der auf Start-ups und Venture<br />
Capital spezialisierte Blog „Venture Beat“<br />
■ Teilnehmer: Über 500 Branchenvertreter aus<br />
der Mobilfunk- und Mobile-Marketing-<br />
Industrie, rund 100 Referenten<br />
■ Geschichte: Die Mobile Beat<br />
fand 2008 das erste Mal in San<br />
Francisco statt. Seitdem wird sie<br />
jährlich ausgerichtet<br />
■ Sponsoren: Hauptsponsor ist<br />
Ford. Ansonsten: Unterneh men<br />
wie IBM und Intel, Fjord (Designbüro<br />
von Accenture), der Cloud-<br />
Service Cloud On und Paypal<br />
Dave Engberg, CTO Evernote (rechts):<br />
„Mobile User sind nicht so zahlungsbereit“<br />
Paypal-CTO James Barrese<br />
(links) verspricht mehr Innovation<br />
als in den vergangenen Jahren<br />
das Verhalten der User in Richtung Apps<br />
zu lenken. Jedoch ist eine App nicht in<br />
jedem Anwendungsfall die beste Lösung.“<br />
Mobile wartet auf Killer-Werbung<br />
Fest steht, dass der Siegeszug der Smartphones<br />
nicht mehr aufzuhalten ist: „Smartphone-Nutzung<br />
findet zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit statt“, so Prashant Fuloria, Chief<br />
Product Officer des App-Analyse-Anbieters<br />
Flurry. Er kritisiert die fehlende Kreativität<br />
der Werbebranche: „Die Killer-<br />
Werbung wurde noch nicht erfunden.“<br />
Josh Williams, Präsident des Mobile-Analytics-Spezialisten<br />
Kontagent, bemängelte<br />
darüber hinaus fehlende Standards für<br />
mobile Werbeformen. Noch habe kein<br />
Unternehmen ein effektives Anzeigenformat<br />
für Mobilgeräte gefunden.<br />
Ein Start-up, das Entwicklern die Monetarisierung<br />
von Apps erleichtern will, ist<br />
Tapjoy. Das Advertising-Netzwerk bietet<br />
App Usern „Premium Content“, wenn<br />
diese sich mit Werbung beschäftigen. Installiert<br />
ein Nutzer zum Beispiel eine per<br />
mobiler Anzeige beworbene Anwendung,<br />
erhalten Entwickler und Tapjoy eine Provision.<br />
Produktchef Jeff Drobick unterstrich<br />
auf der Konferenz den Kundennutzen:<br />
„Wenn Sie gute Sachen für die User<br />
machen, dann ist das auch für die Marke<br />
gut.“ Künftig will Drobick für Marken die<br />
Kontaktaufnahme mit App Usern vereinfachen:<br />
„Wenn ein Kunde schon Interesse<br />
an einem Produkt gezeigt hat, können<br />
Brands eine weitere Botschaft schicken.“ ■<br />
ELISABETH OBERNDORFER<br />
■ Vorsicht nicht verwechseln: Im Februar<br />
2014 findet eine Mobile Beat in Las Vegas<br />
statt – das ist aber eine Fachmesse für Hip-<br />
Hop-Musik<br />
Anzeige<br />
Fotos: Michael O’Donnell / Venture Beat
15/13<br />
22. Juli 2013<br />
TRENDS & STRATEGIEN <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 7<br />
Spielend reisen<br />
Tripventure baut Schnitzeljagden und bietet die Technik zum Erstellen solcher Spiele<br />
chnitzeljagden erfreuen sich größter<br />
SBeliebtheit: Mobile Geräte leiten durch<br />
Städte und Regionen, dabei werden Aufgaben<br />
gestellt. Sechs solcher Touren (der<br />
Onliner nennt sie Local Based Games,<br />
LBG) durch Städte wie Berlin, London,<br />
Hamburg und für diverse Zielgruppen<br />
hat Tripventure entwickelt: „Touristisch<br />
sind LBG interessant, wenn Sehenswürdigkeiten<br />
eingebunden sind“, sagt Benjamin<br />
Kolb, Mitgründer des Berliner Startups.<br />
Dank Augmented Reality haben<br />
Denkmäler, Museen und Konsumtempel<br />
■ Tripventure wurde von Sprylab Technologies<br />
in Berlin 2012 ausgegründet<br />
■ Tripventure erstellt und vermarktet<br />
Schnitzeljagden im realen Raum, die<br />
mit mobilen Geräten gespielt werden.<br />
Zudem lizenziert das Start-up seine<br />
Technologie<br />
■ Mitarbeiter: 5<br />
■ Finanzierung: Gründer, Bankförderung<br />
■ <strong>Internet</strong>: www.tripventure.de<br />
tragende Rollen. Die Spiele bringen Erwachsenen<br />
wie Kindern Spaß, vermitteln<br />
Wissen, oft gepaart mit Werbung – und<br />
häufig gibt’s Punkte oder gar Gewinne.<br />
Eigene Spiele bietet Tripventure als<br />
Apps für 0,89 bis 2,69 Euro an. Bei den<br />
Gewinnen können Händler und Marken<br />
ins Spiel kommen – indem sie in LBG<br />
Coupons, Sonderangebote oder Produktinformationen<br />
platzieren. Sie können<br />
eigene Geschichten für die Spiele entwickeln,<br />
mit denen sie Verbraucher zu ihren<br />
Angeboten locken. Tripventure bietet<br />
sich dann als Dienstleister für die Umsetzung<br />
an, offeriert Agenturen und Firmen<br />
zugleich für 2.400 Euro im<br />
Jahr die Technologie. „Unsere<br />
Plattform verkürzt Entwicklungsprozesse<br />
etwa im Verhältnis<br />
1:10“, wirbt Kolb. Die<br />
Idee, online Schnitzeljagden<br />
zu organisieren, ist nicht neu.<br />
Die Züricher Start-ups Gbanga.com<br />
und Questli.com starteten<br />
damit vor Jahren. Tripventure<br />
erlaubt aber, Spiele<br />
selbst anzulegen und zeigt,<br />
dass Augmented Reality und<br />
Lokalisierungsdienste heute<br />
einfacher zu bewerkstelligen<br />
und im Alltag angekommen sind. Nicht<br />
nur die Reisebranche freut sich über die<br />
neue Werbefläche. vs<br />
■<br />
Nachhaltig anlegen<br />
Rethink Finance vermittelt ökologisch und ethisch vertretbare Finanzprodukte<br />
er Lohn auf dem Giro-, das<br />
DErsparte auf dem Tagesgeldkonto:<br />
Dass Banken mit diesen<br />
Einlagen arbeiten und damit Dinge<br />
bewegen können, wird immer<br />
mehr Verbrauchern bewusst. Und<br />
zunehmend wollen sie dabei ein<br />
Wörtchen mitreden, um zu vermeiden,<br />
dass ihr Geld in Waffengeschäfte,<br />
bedenkliche Riesenstaudämme<br />
oder Atomenergie<br />
fließt. „Wir vermitteln nachhaltige<br />
Geldanlagen von Banken, die<br />
bereit sind zu zeigen, wohin das<br />
Geld geht und was mit ihm geschieht“,<br />
sagt Bernhard Flohr. Zusammen<br />
mit Alexander Decker und Gibran<br />
■ Rethink Finance startet im Juni 2012, im Juli<br />
geht der Marktplatz online<br />
■ Das Start-up vermittelt nachhal tige<br />
Kapitalanlagen gegen Provisionen<br />
■ Mitarbeiter: Gründerteam<br />
■ Finanzierung: Gründer<br />
■ <strong>Internet</strong>: www.rethinkfinance.de<br />
Tripventure: Abenteuertrips durch Städte und Regionen<br />
Rethink Finance: Wissen, wohin das Geld<br />
fließt und Gutes bewegen<br />
Watfe hat Flohr Anfang Juli<br />
Rethink Finance gestartet, einen<br />
Marktplatz für die saubere, moralisch<br />
vertretbare Kapitalanlage.<br />
Investiert wird etwa in ein<br />
Meditationszentrum in Köln, in<br />
einen Ökobauernhof in Norddeutschland<br />
oder in eine Solaranlage, die,<br />
einer Mahnung gleich, in unmittelbarer<br />
Nähe eines Braunkohlekraftwerks liegt.<br />
Noch sind es vorwiegend Produkte der<br />
Frankfurter Triodos Bank, die Rethink<br />
Finance gegen Provision vermittelt. Die<br />
Verhandlungen mit weiteren Instituten,<br />
die ebenfalls auf ethisch und ökologisch<br />
korrekte Investitionen achten, laufen.<br />
Tripventure-Gründer: Stephan Heck (li.),<br />
Benjamin Kolb<br />
„Wir arbeiten außerdem an Angeboten,<br />
damit Sparer direkt in interessante Projekte<br />
investieren können“, erzählt Flohr. Denkbar<br />
seien Kooperationen mit Crowdfunding-Plattformen<br />
oder mit Diensten wie<br />
Bettervest, bei denen Kleinanleger in neue<br />
Energieunternehmungen investieren.<br />
Das bekannte Geschäftsmodell der<br />
Vermittlung von Finanzprodukten hat<br />
Alexander Decker, Bernhard Flohr, Gibran Watfe<br />
(v. li.): Die Welt verändern mit nachhaltigen Anlagen<br />
Rethink Finance auf nachhaltige Investments<br />
übertragen. Und das kommt<br />
durchaus an: Gleich nach dem Start<br />
wurden die ersten Tagesgeld- und Girokonten<br />
angelegt. „Wir wollen erreichen,<br />
dass möglichst viel Geld nachhaltig<br />
angelegt wird und so soziale Veränderungen<br />
angestoßen werden können“, so<br />
das Credo von Flohr. vs<br />
■<br />
Eine gute Idee für<br />
einen (mobilen)<br />
Service, eine praktische<br />
Technik oder der<br />
Web-basierte Helfer im <strong>Internet</strong>-Alltag:<br />
Die Innovationskraft im <strong>Internet</strong> ist ungebrochen.<br />
Deshalb stellt INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> regelmäßig junge Unternehmen<br />
und ihre Angebote vor. Alle Beiträge dieser<br />
Serie finden Sie online auf www.internetworld.de<br />
unter dem Webcode 0802024.<br />
Geschmackspakete<br />
Try Foods: Neugierig machen auf die<br />
Geschmacksvielfalt der Welt<br />
ie die Welt schmeckt, das erläutert<br />
WJörn Gutowski Genießern in Kostproben:<br />
„Try Foods entstand aus der Leidenschaft<br />
für gutes Essen und für Entdeckungen“,<br />
erzählt der Gründer aus<br />
Berlin. Zum Start finden Neugierige im<br />
Online Shop Pfeffer, Öl und Kaffee. Von<br />
diesen Genüssen verschickt Try Foods<br />
jeweils fünf Proben aus verschiedenen<br />
Regionen der Erde für knapp 20 Euro. Im<br />
schmucken Set liegt außerdem ein Booklet,<br />
in dem Köche, Kenner und Kulinariker<br />
die Geschmacksproben, ihre Verwendung<br />
sowie Rezepte erklären. „Mir<br />
selbst war lange nicht klar, wann ein Olivenöl<br />
als ,nussig‘ charakterisiert wird<br />
oder dass Piperin für die Schärfe von<br />
Pfeffer verantwortlich ist“, erklärt Gutowski,<br />
der sich auf Reisen für sein Sortiment<br />
inspirieren lässt und auf die Idee<br />
für Try Foods durch das Probierset eines<br />
schottischen Whiskyherstellers kam.<br />
Mehr Produkte und Informationen<br />
sollen bald folgen. Gutowski will Kunden<br />
dabei nicht nur an Leckerbissen heranführen,<br />
sondern auch Reiseregionen<br />
schmackhaft machen – in Form von heimischen<br />
Spezereien, versteht sich. Natürlich<br />
können von den Kostproben<br />
auch handelsübliche Mengen bei Try<br />
Foods bestellt werden. Und als Geschenk<br />
für Genießer eignen sich die geschmackvollen<br />
Kostproben ebenfalls. vs<br />
■<br />
■ Try Foods wird im Januar 2013 gegründet<br />
und startet im Juni 2013 online<br />
■ Das Berliner Start-up verkauft Spezialitäten<br />
und Genussmittel in kleinen Produkt-<br />
Sets sowie in handelsüblichen Mengen<br />
■ Finanzierung: Gründer, Gesellschafter<br />
■ <strong>Internet</strong>: www.tryfoods.de
MARKETING & WERBUNG<br />
8 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
VIDEOPLAZA<br />
Tablets gut für Video-Werbung<br />
In den letzten sechs Monaten sind die Ausgaben<br />
für Video-Werbung auf Tablets um<br />
150 Prozent gewachsen. Das vermeldet<br />
Videoplaza, europaweiter Vermarkter von<br />
Online-Werbeclips, für seine Plattform Karbon.<br />
Nach eigenen Angaben spielt Karbon<br />
jeden Monat Milliarden von Video Ad Impressions<br />
aus, die rund 10 Prozent der<br />
weltweiten <strong>Internet</strong>-Gemeinde erreichen.<br />
Die Video-Nutzung auf Tablets treibt demnach<br />
die Ausgaben für IP-basierte Video-<br />
Werbung auch künftig weiter nach oben.<br />
Im ersten Quartal 2013 ist die Verbreitung<br />
von Tablets gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
laut den Marktforschern von IDG<br />
weltweit um 142 Prozent explodiert. Insgesamt<br />
wurden 49 Millionen Geräte verkauft,<br />
ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. häb<br />
INSTAGRAM<br />
Bewegte Werbemöglichkeiten<br />
Erst seit Kurzem ist es auf dem Bilderdienst<br />
Instagram möglich, nicht nur Bilder hochzuladen<br />
und zu teilen, sondern auch Videos –<br />
ein interessantes Angebot auch für Werbungtreibende.<br />
Als Erster nutzte der Filmproduzent<br />
Open Road die Möglichkeit und<br />
stellte einen 15-sekündigen Trailer für den<br />
High Noon für Reiseportale<br />
Quisma hat die Suchmaschinenpräsenz der Urlaubsplattformen untersucht<br />
ommerzeit und Reisezeit ist<br />
Sauch Suchmaschinenzeit. Denn<br />
bei der Recherche nach dem idealen<br />
Reiseziel spielen Suchmaschinen<br />
eine zentrale Rolle: 49 Prozent<br />
der Deutschen informieren sich<br />
laut Google Consumer Barometer<br />
im Web, bevor sie online buchen,<br />
und immerhin noch 13 Prozent,<br />
bevor sie über ein stationäres Reisebüro<br />
ihren Urlaub klarmachen.<br />
„In der wettbewerbsintensiven<br />
Reisebranche sind prominente<br />
Platzierungen in den relevanten<br />
Suchmaschinen wie Google hart umkämpftes<br />
Terrain“, weiß Christina<br />
Neuhofer, Head of Search and Conversion<br />
Optimization bei Quisma.<br />
Und bei der Web-Recherche auf<br />
Google & Co sind die User unerbittlich:<br />
Nur wer oben in den Suchergebnissen<br />
gelistet ist, wird von<br />
den Usern wahrgenommen – und<br />
geklickt, ganz gleich, ob es sich um<br />
bezahlte Anzeigen auf Google (Adwords)<br />
oder um die Platzierung in den organischen<br />
Suchergebnissen (generische Suche)<br />
Eye-Tracking-Analysen zeigen, wohin die User beim<br />
Suchmaschinenergebnis zuerst schauen<br />
handelt. Dies beweisen Blickverlaufsanalysen<br />
(Fachjargon: Eye Tracking). Das Performance-Netzwerk<br />
Quisma hat sich<br />
Foto: Quisma<br />
pünktlich zur Sommersaison die Suchmaschinenpräsenz<br />
bekannter Online-Reiseanbieter<br />
in seiner ersten Ausgabe des<br />
„Search-Check“ angeschaut. Anhand acht<br />
gängiger Keywords (u. a. Urlaub, Reisen,<br />
Flüge und Hotel) wurde analysiert, wie die<br />
einzelnen Reise-Webseiten in den Suchergebnissen<br />
abschneiden – bei den Adwords<br />
wie auch im generischen Bereich.<br />
Demnach sind Ab-in-den-urlaub.de und<br />
Opodo.de die Favoriten bei den bezahlten<br />
Anzeigen (Tabelle unten). Bei Opodo sieht<br />
Quisma noch Optimierungsbedarf bei der<br />
Einbindung weiterer Google Features, wie<br />
zum Beispiel dem Extrafeld für E-Mail-<br />
Adresse oder Telefonnummer.<br />
Bei den generischen Suchergebnissen<br />
haben Expedia und Holidaycheck die<br />
Nase vorn. Hier sind nach Quisma-<br />
Ansicht jedoch noch die sogenannten<br />
Snippets (Kurztexte unter dem Suchergebnis)<br />
verbesserungsfähig. „Die Reisebranche<br />
versteht ihr Online-Geschäft zwar<br />
ziemlich gut, nutzt aber dennoch nicht alle<br />
Features, die für die Optimierung der<br />
Klickraten zur Verfügung stehen“, so das<br />
Fazit von Neuhofer. häb<br />
■<br />
Anzeige<br />
Ashton Kutcher alias Steve Jobs feiert<br />
Spot-Premiere auf Instagram<br />
jetzt in die Kinos kommenden Film „Jobs“<br />
über Apple-Gründer Steve Jobs exklusiv<br />
auf das Portal der Facebook-Tochter. häb<br />
MEDIAKRAFT<br />
Gebündelte Youtube Power<br />
Das Youtube-Netzwerk Mediakraft erweitert<br />
sein Angebot um themenbezogene<br />
Kanäle. Das Konzept sieht vor, dass beliebte<br />
Youtuber wie „Le Floid“, „Space Frogs“<br />
oder „Alexi Bexi“ künftig nicht nur Videos<br />
für ihre eigenen Kanäle produzieren, sondern<br />
gemeinsam zu bestimmten Themen<br />
vor der Kamera stehen. Dank eines festen<br />
Sendeplans sollen die Kanäle an „echte<br />
Online-TV-Sender“ erinnern. Die jeweiligen<br />
Fan Communities finden somit erstmals<br />
die Videos zu Themen oder Genres<br />
gebündelt auf einem einzigen Kanal. häb<br />
MULTITHEK<br />
Vier neue Partner<br />
Media Broadcast, europaweiter Fullservice-Provider<br />
der Rundfunk- und Medienbranche,<br />
erweitert hierzulande sein TV-<br />
Angebot: Über die Plattform Multithek<br />
empfangen DVB-T-Zuschauer nun auch<br />
die Angebote von Bloomberg TV, 1-2-3.tv,<br />
Juwelo TV und Anixe. Die Sender werden<br />
als IP-Streams ausgestrahlt und sind als<br />
eigenständige TV-Kanäle automatisch im<br />
EPG (elektronischer Programmführer) gelistet.<br />
Weiter gibt es 65 Service Apps, von<br />
Wetter über News bis zu Special Interests.<br />
Neu hier: My Spaß, FotoTV oder Night of<br />
the Jumps. Vorteil: User greifen über die<br />
Multithek auf alle Angebote zu. häb<br />
Die Mannschaft steht<br />
„Bundesliga bei Bild“ präsentiert Werbepartner und Übertragungskonzept<br />
urz vor Anpfiff der ersten Bundesliga<br />
Kam 9. August präsentiert der Axel<br />
Springer Verlag Details zu seinem Großprojekt<br />
„Bundesliga bei Bild“. Premium-<br />
Partner in der ersten Saison ist Volkswagen,<br />
Co-Partner sind Vodafone und die<br />
Kleiderkette Kik. Die Sponsoren sind auf<br />
allen Bild.de-Kanälen (Web, Smartphone,<br />
Tablet, Smart TV) integriert und in Pre- und<br />
Post-Presenter-Clips vor den Bundesliga-<br />
Videos zu sehen, und zwar bereits seit dem<br />
Start der 2. Liga vergangene Woche. Bis<br />
zum Anpfiff der 1. Bundesliga stehen die<br />
Zweitliga- und Supercup-Clips den Usern<br />
unter dem Bezahlangebot Bildplus<br />
zur Verfügung. Ab 5. August<br />
kann „Bundesliga bei Bild“ für<br />
2,99 Euro/Monat zu einem Bildplus-Abo<br />
hinzugebucht werden.<br />
Neukunden werden mit einem<br />
Testabo für 99 Cent im ersten Monat<br />
„angefixt“. Alfred Draxler, Stellvertreter<br />
des Chefredakteurs: „Wir kombinieren<br />
die Sport-Power von ,Bild‘ mit Bewegt-<br />
bildangeboten und bieten eine ganze neue,<br />
multimediale Fußballberichterstattung.“<br />
Zum Beispiel können sich die Fans die<br />
Clips in beliebiger Reihenfolge anschauen<br />
oder im eigens entwickelten Video Player<br />
direkt zu Höhepunkten wie Toren oder<br />
Platzverweisen springen. häb<br />
■<br />
Mit Pep und Partner: Zum Saisonstart präsentiert<br />
„Bild“ sein digitales Bundesliga-Paket<br />
Foto: Quisma<br />
Oben: Die Adwords-Favoriten.<br />
Links: Die<br />
generischen<br />
Spitzenreiter<br />
Online wächst<br />
verhalten<br />
er Brutto-Werbemarkt in Deutsch-<br />
lag im ersten Halbjahr 2013 über<br />
Dland<br />
alle klassischen Medien hinweg bei 12,5<br />
Milliarden Euro – und damit laut dem<br />
Marktforschungsunternehmen Nielsen<br />
Media Research auf Vorjahresniveau. Die<br />
Gattungen entwickelten sich dabei sehr<br />
unterschiedlich: TV baute seine führende<br />
Position mit einem Brutto-Werbeumsatzplus<br />
von 3,1 Prozent auf 5,5 Milliarden<br />
Euro deutlich aus. Radio und Out-of-<br />
Home legten um über zehn Prozent zu und<br />
liegen absolut bei 797 beziehungsweise 690<br />
Millionen Euro. Nur eine schwache Brise<br />
wehte in den ersten sechs Monaten jedoch<br />
durch den Online-Werbemarkt mit einem<br />
Zuwachs von 3,2 Prozent auf 1,4 Milliarden<br />
Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />
Als eine der treibenden Kräfte im<br />
(Online-)Werbemarkt geriert sich Microsoft<br />
für Windows 8. Das neue Betriebssystem<br />
ist das am stärksten neu beworbene<br />
Produkt hierzulande. Allein in Online flossen<br />
über fünf Millionen Euro. häb<br />
■
15/13<br />
22. Juli 2013<br />
MARKETING & WERBUNG <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 9<br />
Mobile pusht Web-Radio<br />
Nutzer und Werbungtreibende entdecken <strong>Internet</strong>-Radio als interessante Ergänzung zum klassischen Radio<br />
us dem Alltag der Deutschen ist es<br />
Anicht mehr wegzudenken: Laut der<br />
aktuellen Radio-Media-Analyse 2013 I<br />
(MA Radio), die die Reichweiten der<br />
Radiosender misst, hören bereits über 26<br />
Millionen Menschen regelmäßig Radio via<br />
<strong>Internet</strong>. Ob Online-Only-Radios, die<br />
ausschließlich im <strong>Internet</strong> zu empfangen<br />
sind, Live-Streams der UKW-Radiosender<br />
(UKW-Simulcasting), Online-Submarken<br />
der UKW- oder DAB-Sender oder die<br />
wachsende Anzahl personalisierter Musicon-Demand-Streaming-Dienste<br />
wie Spotify,<br />
Napster oder jüngst Ampya von Pro<br />
Sieben Sat1: Insgesamt gibt es 2.851 <strong>Internet</strong>-Radio-Angebote<br />
in Deutschland. Das<br />
hat der Webradiomonitor 2013 von Goldmedia<br />
im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale<br />
für neue Medien (BLM) ermittelt.<br />
Wichtigster Treiber für die Web-Radio-<br />
Nutzung sind mobile Endgeräte. Erfolgte<br />
laut dem BLM-Webradiomonitor im Jahr<br />
2012 erst jeder sechste Web-Radio-Abruf<br />
über Smartphone oder Tablet, ist es heute<br />
bereits jeder vierte. Bis 2015<br />
wird sich nach Ansicht der Forschung<br />
die mobile Nutzung vom<br />
mobilen Browser in Richtung<br />
App weiter verschieben (s. Grafik<br />
„Mobile Nutzung steigt“).<br />
Die wachsende Beliebtheit<br />
von Web-Radio wirkt sich nun<br />
auch bei den Werbeinvestments<br />
aus. Von 2011 auf 2012 erhöhte<br />
sich der Netto-Werbemarkt für<br />
<strong>Internet</strong>-Radio von 14,1 Millionen<br />
auf 16,3 Millionen Euro. Für<br />
2017 wird ein Volumen von 34,2<br />
Millionen Euro prognostiziert.<br />
Das entspricht einem jährlichen<br />
Wachstum von 16 Prozent. Zum<br />
Vergleich: Im „klassischem“ Radio<br />
wurden im ersten Halbjahr<br />
2013 laut Nielsen Media Research<br />
knapp 800 Millionen Euro brutto<br />
mit Werbung umgesetzt (siehe Seite 8).<br />
Wichtigstes Werbemittel auf Online-<br />
Only-Radios sind Display Ads mit einem<br />
Werbung auf Online-Only-Web-Radios<br />
Anteil der Werbemittel an den gesamten Spendings für Online-Only-Web-Radio-Sender 2013<br />
Online-Video-Werbung<br />
2 %<br />
Andere<br />
2 %<br />
Pre-Roll Spot<br />
3 %<br />
In-Text-Werbung<br />
6 %<br />
Suchwortvermarktung<br />
6 %<br />
Sponsoring<br />
10 %<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13<br />
Display-Werbung<br />
39 %<br />
Online-Spot-Werbung<br />
20 %<br />
Affiliate Marketing auf<br />
der <strong>Internet</strong>-Seite<br />
12 %<br />
Quelle: BLM Webradiomonotor 2013, n = 539<br />
Anteil von rund 40 Prozent, gefolgt von<br />
Online Spots mit 20 Prozent. Im Vergleich<br />
zu UKW-Web-Radios haben Pre-Roll<br />
Spots für Online Onlys noch eine sehr<br />
geringe Bedeutung. Über alle Endgeräte<br />
hinweg aber sind drei von vier Anbietern<br />
der Meinung, dass in der Spot-Vermarktung<br />
auch künftig erhebliches Potenzial<br />
Web-Radio: Mobile Nutzung steigt<br />
Verteilung der Web-Radio-Abrufe über mobile Endgeräte 2012 bis 2015<br />
2013<br />
2015<br />
Stereotürme waren in den<br />
70ern in. Jetzt geht der<br />
Trend Richtung mobile Apps<br />
4%<br />
1 %<br />
6 %<br />
2 %<br />
Foto: Fotolia / Cybercrisi<br />
19 %<br />
17 %<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13<br />
33 %<br />
37 %<br />
liegt. Insgesamt ist jeder zweite Befragte<br />
(56 Prozent) mit den Wachstumsaussichten<br />
„zufrieden“ oder<br />
„sehr zufrieden“. Die Anbieter<br />
rechnen damit, dass Web-Radio<br />
als Werbemedium bei den Werbungtreibenden<br />
zunehmend ankommen<br />
wird und diese auch vermehrt<br />
in größere Etats investieren.<br />
Reichweitenstandard kommt<br />
Der Grund für den Optimismus<br />
liegt nicht zuletzt in der zunehmenden<br />
Professionalisierung der<br />
Branche: Dazu gehören spezielle<br />
Planungs-Tools von Vermarktern<br />
wie der RMS Webradio Manager<br />
oder die für 2014 geplante einheitliche<br />
Reichweitenmessung der Arbeitsgemeinschaft<br />
Media-Analyse.<br />
Letztere verspricht die plattformübergreifende<br />
Erhebung soziodemografischer<br />
Daten, um nicht nur zu ermitteln,<br />
wie viele, sondern vor allem welche<br />
Personen über einen bestimmten Kanal<br />
erreicht werden. Hinzu kommen <strong>Internet</strong>spezifische<br />
Möglichkeiten wie Targeting<br />
und Frequency Capping (Dosierung des<br />
Werbekontakts). häb<br />
■<br />
43 %<br />
38 %<br />
Mobiler Browser eigene Radio-App Aggregator-App<br />
Social Media App Sonstige mobile Wege n = 539 Web-Radio-Sender<br />
Quelle: Webradiomonitor 2013, BLM und Goldmedia<br />
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MARKETING & WERBUNG<br />
10 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
CRITEO / AD-X TRACKING<br />
Zukauf von Mobile Tracking<br />
Criteo, Anbieter von Display Performance<br />
Marketing, orientiert sich in Richtung<br />
Mobile und übernimmt Ad-X Tracking.<br />
Das auf mobile Technologie spezialisierte<br />
Unternehmen bietet eine Tracking-Lösung<br />
an, mit der Werbungtreibende und Agenturen<br />
ihre Werbekampagnen weltweit<br />
überprüfen und analysieren können. „Wir<br />
betrachten die Übernahme als einen wichtigen<br />
Schritt in unserer Mobile-Strategie“,<br />
sagt Jean-Baptiste Rudelle, CEO von Criteo.<br />
„Es ist der zunehmende Wunsch unserer<br />
Kunden, die Effektivität ihrer Marketingausgaben<br />
über alle Plattformen nachzuvollziehen<br />
und die wertvollsten Nutzer<br />
ihrer Services über alle Kanäle hinweg zu<br />
identifizieren.“ Ad-X soll zwar technisch in<br />
der integrierten Technologie-Plattform von<br />
Criteo aufgehen, aber als Geschäftseinheit<br />
eigenständig bestehen bleiben. vg<br />
SOCIALBAKERS<br />
Kein Shitstorm für Amazon<br />
Socialbakers, Anbieter von Social-Media-<br />
Analyse-Tools, hat seinen Juni-Bericht zu<br />
den beliebtesten Facebook Sites veröffentlicht.<br />
Demnach hat der Leiharbeiterskandal<br />
um Amazon auf dessen Facebook-Präsenz<br />
Beliebteste Marke auf Facebook:<br />
Amazon hat 2,7 Millionen Fans<br />
keine Spuren hinterlassen. Mit knapp 2,7<br />
Mio. Likes verfügt die Marke über die meisten<br />
Fans in Deutschland. Danach folgen<br />
McDonald’s Deutschland (2,1 Mio.) und<br />
Stylefruits (1,9. Mio.). Bei den Medienseiten<br />
liegt Promiflash an der Spitze. Mit etwa<br />
2,45 Mio. Fans hat die Seite mehr als doppelt<br />
so viele Anhänger wie das im Ranking<br />
auf Platz 5 nächstplatzierte deutsche Medium<br />
Pro Sieben (1,02 Mio.). Außerdem in<br />
den Top Ten: TV Total (0,91 Mio.) vor Dmax<br />
(0,86 Mio.) und „Bild“ (0,85 Mio.). vg<br />
YAMONDO<br />
Globales SEA für Grohe<br />
Yamondo, Netzwerk unabhängiger Performance-Marketing-Agenturen,<br />
sichert sich<br />
den globalen SEA-Etat der Grohe AG, ein<br />
weltweit führender Hersteller von Sanitärarmaturen.<br />
Im Fokus der neuen Kampagne<br />
stehen zunächst die europäischen<br />
Kernmärkte Deutschland, Großbritannien,<br />
Frankreich und die Niederlande. Zudem ist<br />
Yamondo künftig in Russland und China<br />
für Grohe aktiv. Eine besondere Herausforderung:<br />
Grohe startet in China und Russland<br />
zum ersten Mal eine Performance-<br />
Marketing-Kampagne. Bislang war das<br />
Unternehmen in beiden Ländern ausschließlich<br />
mit einem eigenen Web-Auftritt<br />
präsent. Während Yamondo das SEA in<br />
Russland über die dort ansässige Suchmaschine<br />
Yandex aussteuert, werden in China<br />
künftig alle SEA-Aktivitäten über den<br />
Search-Riesen Baidu abgewickelt. Im Reich<br />
der Mitte stehen Yamondo dabei neben<br />
den klassischen Textanzeigen sogenannte<br />
‚Brand Zones‘ zur Verfügung. Das sind<br />
Flächen für Rich Media Advertorials, zum<br />
Beispiel für Videos, Fotos oder Links der<br />
jeweiligen Marke. vg<br />
an nehme eine Suchmaschine, die<br />
Mauf Stellenangebote spezialisiert ist,<br />
und kombiniere sie mit einer Kopie des<br />
Adwords-Programms von Google: Herausgekommen<br />
ist dabei „Indeed“, nach eigenen<br />
Angaben die größte Stellensuchmaschine<br />
der Welt. In 53 Ländern aktiv wirbt<br />
Indeed mit über 60 Millionen Benutzern<br />
in der Woche und weltweit jeden Tag 16<br />
Millionen Jobs. Auch in Deutschland legte<br />
Indeed in den vergangenen zwölf Monaten<br />
bei den Suchzugriffen<br />
um 124 Prozent zu. Das<br />
klingt gewaltig, allerdings<br />
sind die gemeldeten zwei<br />
Millionen Unique Visitors<br />
pro Monat noch weit vom<br />
großen Vorbild Google<br />
entfernt.<br />
Um das Deutschlandgeschäft<br />
zu forcieren und<br />
präsenter im beratungsintensiven<br />
Personalmarketing-Markt<br />
zu werden, hat<br />
die Tochter der japanischen<br />
Recruit Holdings<br />
Co., Ltd. deshalb jetzt ein<br />
Büro in Düsseldorf eröffnet.<br />
Managing Director wird Frank Hensgens,<br />
der bereits über zehn Jahre lang in<br />
Führungspositionen bei Stepstone Erfahrung<br />
im Recruiting gesammelt hat. Nun<br />
will er HR-Verantwortliche in Unternehmen,<br />
Personalberatungen und Media-<br />
Agenturen von den Vorteilen des Indeed-<br />
Modells überzeugen.<br />
Das ist stark an Google angelehnt. Wie<br />
Google liefert Indeed ein organisches<br />
Suchergebnis. Dafür crawlt die Maschine<br />
er Name ist Programm: Low Budget<br />
DAffiliate heißt ein Netzwerk von Freelancern,<br />
die Unternehmen die Organisation<br />
ihrer Partnerprogrammwerbung abnehmen<br />
wollen – und das zu Preisen, welche die etablierten<br />
Agenturen deutlich unterbieten<br />
sollen. Hinter dem Projekt steht Markus<br />
Kellermann, der 2012 bei Explido ausstieg<br />
und sich selbstständig machte.<br />
„Advertiser haben häufig das<br />
Problem, dass sie aus Zeitgründen<br />
ihr Partnerprogramm<br />
nicht so betreuen können, wie<br />
es eigentlich nötig wäre, um ein<br />
professionelles Affiliate-Programm<br />
nachhaltig zu etablieren“,<br />
umreißt Kellermann die<br />
Ausgangssituation, die zur Gründung des<br />
Netzwerks geführt hat. Der 32-Jährige ist<br />
in der Branche kein Unbekannter, er organisiert<br />
seit mehreren Jahren den Fachkongress<br />
Affiliate Tactixx, der im Rahmen der<br />
<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> in München stattfindet.<br />
Das Angebot des neuen Dienstleisters<br />
besteht aus verschiedenen Outsourcing-<br />
Paketen, die definierte Aufgabenstellungen<br />
abdecken: Partner-Freischaltung, Partner-<br />
Google für Jobs<br />
Job-Suchmaschine Indeed eröffnet erste Niederlassung in Deutschland<br />
Neuer Deutschland-Chef bei<br />
Indeed: Frank Hensgens<br />
Hauptsache billig<br />
alle erreichbaren Karriereseiten<br />
von Unternehmen<br />
und verspricht so einen<br />
Neues Netzwerk setzt auf Low Budget Affiliate Marketing<br />
Monitoring, Partner-Newsletter, monatliche<br />
Statistiken und Auswertungen, Betrugs-<br />
Überwachung oder auch Partner-Scouting.<br />
Dadurch sollen die Programmbetreiber<br />
wieder mehr Zeit haben, sich auf ihre Kernkompetenzen<br />
zu konzentrieren, zum Beispiel<br />
Strategie- und Werbeplanung, Koordination<br />
von Aktionen, Betreuung der Top<br />
Affiliate-Beratung zum Schnäppchenpreis<br />
Affiliates und Überwachung der Prozesse.<br />
Das Team, das Kellermann zusammengestellt<br />
hat, besteht nach seinen Angaben aus<br />
einem Netzwerk von erfahrenen und zertifizierten<br />
Affiliate Managern, die weltweit<br />
Accounts betreuen. Alle Affiliate Manager<br />
sind vertraglich an Low Budget Affiliate<br />
gebunden; so soll sichergestellt werden, dass<br />
auch längerfristige Projekte ohne Probleme<br />
abgewickelt werden können. fk<br />
■<br />
Die Stellensuche verlagert sich immer mehr von Print zu Online<br />
umfassenden Überblick<br />
über die Stellenangebote<br />
auf dem Markt. Auf diese<br />
Weise konnten nach Unternehmensangaben<br />
allein<br />
im vergangenen Monat 100.000 Job-Angebote<br />
aufgenommen werden. Bezahlte<br />
Text anzeigen – auch das analog zur generischen<br />
Suchmaschine Google – platziert<br />
Indeed rechts daneben. Arbeitgeber können<br />
ihre Inserate über diese „Sponsored<br />
Jobs“ pushen. Die Textanzeigen folgen den<br />
allgemein bekannten SEA-Standards: Sie<br />
werden Performance-basiert abgerechnet –<br />
die Anzeige, die die meisten Interessenten<br />
zum Klicken bewegt, kostet auch am meisten.<br />
Feste Anzeigenpreise wie bei normalen<br />
Stellenmärkten gibt es bei Indeed<br />
nicht. Arbeitgeber zahlen nur dann, wenn<br />
ihre Anzeige angeklickt wird. fk/vg<br />
■<br />
Anzeige<br />
„Reine“ Suche<br />
für Moslems<br />
alal bedeutet „rein“, und zwar in dem<br />
HSinne, dass es mit den religiösen Gesetzen<br />
des Islam vereinbar ist. Damit erklärt<br />
sich auch der Name einer neuen<br />
Suchmaschine: Halalgoogling.com will<br />
bei der Suche im Web alles herausfiltern,<br />
was einen strenggläubigen Moslem in seinen<br />
Gefühlen verletzen könnte. Und das<br />
ist eine ganze Menge: Laut einer Pressemeldung<br />
bedient sich die Suchmaschine<br />
der Suchergebnisse von Google, filtert<br />
aber Pornografie, Nacktfotos, homo- und<br />
bisexuelle Inhalte, Gambling-Seiten und<br />
alles, was „anti-islamisch“ ist, heraus. Die –<br />
namentlich nicht bekannten – Initiatoren<br />
von Halalgoogling.com wollen zehn Prozent<br />
aller Einnahmen für karitative Zwecke<br />
spenden. Doch von Einnahmequellen<br />
ist noch nichts zu sehen, die Suchmaschine<br />
präsentiert sich bis dato komplett werbefrei.<br />
Auch scheint die verwendete Filtertechnik<br />
nicht besonders gut zu funktionieren:<br />
Einige Anfragen mit deutschen Keywords<br />
brachten bedenkliche Suchergebnisse.<br />
Ist Halalgoogling.com wirklich<br />
ernst gemeint? Auf eine entsprechende<br />
Anfrage kam keine Reaktion. fk<br />
■<br />
Foto: Fotolia / Jisign
15/13 22. Juli 2013<br />
MARKETING & WERBUNG <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
11<br />
TRENDS IN DER CONVERSION-OPTIMIERUNG<br />
Der User im Fokus<br />
Big Data und Verkaufspsychologie steigern die Konversionsrate<br />
ls Conversion-Optimierung noch in<br />
Aden Kinderschuhen steckte, begnügte<br />
man sich damit, dass Werbemittel und<br />
Landing Page einigermaßen zusammenpassten<br />
und der Call to Action nicht irgendwo<br />
ganz unten auf der Website versteckt<br />
war. Doch die Methoden, aus Besuchern<br />
Kunden zu machen, werden immer ausgefeilter.<br />
Im Zentrum der Bemühungen steht<br />
heute der User als Individuum.<br />
Individuell und dynamisch<br />
„Wir betrachten nicht mehr die Zielgruppen,<br />
sondern die konkreten Personen“,<br />
stellt Christian Weckopp, Geschäftsführer<br />
der Agentur TWT Online Marketing, fest.<br />
Das heißeste Thema im Bereich Conversion-Optimierung<br />
ist für ihn Data Driven<br />
Content Marketing. Ziel ist es dabei, jedem<br />
Zeitliche Befristung: Wer ein Schnäppchen<br />
machen will, muss schnell bestellen<br />
User auf der Website genau den Content<br />
auszuliefern, der für ihn persönlich am<br />
relevantesten ist. Um den User so gut wie<br />
möglich kennenzulernen, nutzt man alle<br />
Daten, die man über ihn bekommen kann:<br />
aus der Web-Analyse, dem CRM-System,<br />
sozialen Netzen.<br />
Erfasst wird auch, was sich der Besucher<br />
gerade auf der Website ansieht – die Seite<br />
wird dementsprechend dynamisch angepasst.<br />
Liest ein Besucher auf der Website<br />
einer Lebensversicherung den Abschnitt<br />
über Familien besonders genau, zeigt dies,<br />
dass er im Todesfall vor allem seine Familie<br />
absichern möchte. Er bekommt dann in<br />
Echtzeit genau die Versicherungsangebote<br />
angezeigt, die für Familien relevant sind.<br />
Ob diese Annahmen und die daraus<br />
gezogenen Schlüsse auch tatsächlich einen<br />
positiven Effekt auf die Konversion haben,<br />
lässt sich nur durch Tests herausfinden.<br />
Michael Jonas, Director Client Service bei<br />
dem Website-Optimierer Maxymiser, rät:<br />
„Personalisierung und Testing sollten<br />
immer zusammen angegangen werden.<br />
Ohne Test können Sie zum Beispiel nicht<br />
vorhersagen, ob Empfehlungen eher viele<br />
oder eher wenige Informationen enthalten<br />
sollten, damit sie angenommen werden.“<br />
Technisch ist Data Driven Content Marketing<br />
anspruchsvoll. „Unter anderem<br />
muss genügend Speicher- und Rechenkapazität<br />
vorhanden sein, um die großen<br />
Datenmengen zu verarbeiten“, so Sven<br />
Graehl, Geschäftsführer des Web-Analyse-<br />
Dienstleisters Econda. Die Reaktionen in<br />
Echtzeit erfordern außerdem „blitzschnelle<br />
Rechengeschwindigkeiten“.<br />
Appell ans Unterbewusstsein<br />
Anders als in der klassischen Werbung<br />
spielten Erkenntnisse aus der Konsumpsychologie<br />
in der Online-Welt lange Zeit nur<br />
eine Nebenrolle. In zunehmendem Maße<br />
wird dieses Wissen jetzt auch zur Conversion-Optimierung<br />
eingesetzt – Stichwort<br />
Persuasive Webdesign.<br />
Diese Disziplin der Website-Gestaltung<br />
nutzt allgemeingültige psychologische Mechanismen,<br />
um User zur gewünschten<br />
Handlung zu bewegen. Bekannte Methoden,<br />
den Kaufentschluss zu beschleunigen,<br />
sind die zeitliche Befristung oder die Verknappung<br />
von Angeboten. Das lässt sich<br />
bereits in der flankierenden Werbung, etwa<br />
in Newslettern, Adwords oder Bannern,<br />
hervorragend spielen. Der Versandhändler<br />
Bauer setzt in seinem Newsletter zum Beispiel<br />
auf die Methode der zeitlichen Befristung:<br />
Der Rabatt von 30 Prozent auf Bademode<br />
gilt nur für einen Tag. Ein simpler<br />
Trick – aber er funktioniert.<br />
■<br />
BÄRBEL EDEL<br />
Dark Patterns: Die dunkle Seite der Conversion-Optimierung<br />
Conversion-Rate-Optimierung hat auch eine<br />
dunkle Seite. Wenn User mit fiesen Tricks zur<br />
Conversion überredet werden, spricht man<br />
von „Dark Patterns“ oder „Black Hat CRO“.<br />
Da werden Kunden-Testimonials gefälscht,<br />
künstliche Verknappungen suggeriert oder<br />
klammheimlich Produkte in den Warenkorb<br />
geschmuggelt. Manche Shops bieten „günstige“<br />
Bundles an, obwohl die Produkte einzeln<br />
gekauft weniger kosten würden. Oder sie arbeiten<br />
mit versteckten Kosten, die der Kunde<br />
erst ganz am Ende des Checkouts erfährt. Kalkül<br />
des Anbieters: Die meisten Kunden werden<br />
die Zusatzkosten zähneknirschend akzeptieren,<br />
weil sie keine Lust haben, in einem anderen<br />
Shop noch einmal von vorn anzufangen.<br />
„Easy in, difficult out“ ist ein weiteres dunkles<br />
Muster: So funktioniert die Online-Anmeldung<br />
in manchen Fitness-Studios ganz einfach per<br />
Mausklick, für die Abmeldung gibt es dagegen<br />
auf einmal jede Menge Papierkrieg und lange<br />
Kündigungsfristen.<br />
„Dark Patterns“ sind nicht neu, aber die Verbreitung<br />
hat in letzter Zeit zugenommen. Das<br />
gilt vor allem für den außereuropäischen Raum –<br />
in Europa sind die meisten dieser Methoden<br />
illegal. Wer solche dunklen Muster anwendet,<br />
kann seine Konversionsrate zwar kurzfristig<br />
steigern, doch langfristig schadet „Black Hat<br />
CRO“ dem Ruf eines Unternehmens.<br />
Behavioral Design: Eine Formel für die Conversion<br />
Wie Motivation, Handlungsaufforderung und ein Auslöser zum Kauf animieren<br />
Ohne Wegweiser<br />
Call to<br />
Action<br />
BJ Fogg, Gründer des Persuasive Technology<br />
Lab an der Universität von Stanford, hat ein Verhaltensmodell<br />
entwickelt, das sich für die Conversion-Optimierung<br />
eignet. Damit Menschen<br />
ein gewünschtes Verhalten zeigen, müssen drei<br />
Faktoren im richtigen Moment zusammentreffen:<br />
Motivation, Handlungsmöglichkeit und<br />
Auslöser (Ability, Trigger).<br />
Verhalten (= Konversion) =<br />
Motivation x Möglichkeit x Auslöser<br />
Die sechs Hauptmotive menschlichen Handelns<br />
sind nach Fogg Freude und Schmerz,<br />
Mit Wegweiser<br />
Call to<br />
Action<br />
Die Konversion möglich machen: Im Beispiel rechts weisen auffällige Pfeile dem Nutzer den<br />
Weg zum Call to Action (Aufforderung zur Handlung) und erleichtern es ihm, zu konvertieren<br />
Hoffnung und Furcht sowie soziale Akzeptanz<br />
und Ablehnung. So ist die Hoffnung, einen<br />
Partner zu finden, ein starkes Motiv für die<br />
Registrierung in einem Dating-Portal. Der<br />
stärkste Antrieb nützt jedoch nichts, wenn der<br />
User nicht in der Lage ist, zu konvertieren – etwa<br />
weil ihm für den Kauf das Geld fehlt oder<br />
die Usability einer Seite so schlecht ist, dass<br />
der Nutzer scheitert.Der Auslöser muss erfolgen,<br />
wenn der User bereit ist. „Wenn Sie Autos<br />
für 50.000 Dollar verkaufen, sollte der erste<br />
Trigger nicht ‚Jetzt kaufen!‘ lauten“, rät<br />
Conversion-Experte Peep Laja von der texanischen<br />
Beratung Markitekt.<br />
Quelle: Oli Gardner, Unbounce<br />
Foto: Fotolia / Syda Productions
MARKETING & WERBUNG<br />
12 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
Die QR-Schallplatte<br />
Das Plattenlabel Kontor Records überrascht mit dem „Office Turntable“<br />
ie oft hört man den Ruf nach einer<br />
W„wirklich integrierten Kreativ-Arbeit“,<br />
die auf der einen Seite mit innovativen<br />
Technologien spielt, auf der anderen<br />
Seite aber auch nicht zu erklärungsbedürftig<br />
sein darf, um möglichst hohe<br />
Response-Werte zu erzielen. Dass das<br />
nun ausgerechnet ein postalisches Mailing<br />
schafft, überrascht doch sehr – aber<br />
der Reihe nach.<br />
Das Hamburger Musiklabel Kontor<br />
Records wählte für die Promotion eines<br />
neuen Songs von DJ Boris Dlugosch den<br />
Weg des klassischen Postversands der<br />
Schallplatte an Hunderte Agenturen. Ein<br />
mutiger Schritt in zweifacher Hinsicht.<br />
Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit<br />
Steckbrief<br />
■ Auftraggeber: Kontor Records<br />
■ Agentur: Ogilvy & Mather Germany<br />
■ Kanäle: Mobile, Offline-Postsendung,<br />
Social Media<br />
■ Auszeichnung: Gold bei den Cannes<br />
Lions 2013 in der Kategorie „Media“<br />
■ Start: 2013<br />
Analog trifft Digital: Als Tonabnehmer für die EP diente das Smartphone<br />
Analog trifft digital: Über den QR-Code ließ sich die Schallplatte abspielen<br />
groß, dass bei der Flut an Mailings, die<br />
heutzutage jeden Tag auf den Schreibtischen<br />
landen, das eigene ungesehen im<br />
Papierkorb landet. Zum anderen: Wer<br />
hat heute (oder grundsätzlich) in seinem<br />
Büro einen Plattenspieler, um das Mailing<br />
nutzen zu können?<br />
Beide Risiken umgeht der „Office<br />
Turntable“. Ein puristisch gehaltenes<br />
Packaging animiert zum Öffnen der<br />
Postsendung, woraufhin neben<br />
einer orange-farbenen<br />
Vinylplatte ein sehr schön<br />
designter Plattenspieler zum Vorschein<br />
kommt. Er ist auf den Karton der Umverpackung<br />
gedruckt. Für jeden Musik- und<br />
Designliebhaber ein Must-have. Nur wie<br />
an das eigentliche Ziel kommen und den<br />
Adressaten dazu bringen, die Platte auch<br />
zu hören und dann zu promoten? Hier<br />
Wie QR-Codes<br />
innovativ und spielerisch<br />
zum Einsatz<br />
kommen und daneben<br />
noch hohe Response-Werte<br />
erzielen,<br />
zeigt das Musiklabel Kontor Records.<br />
Vorgestellt von:<br />
Peter Prislin<br />
Head of Digital und<br />
Geschäftsführer bei Heye<br />
und Partner, München<br />
■ www.heyegroup.de<br />
kommt der ebenfalls im Mailing abgedruckte<br />
QR-Code ins Spiel.<br />
Dieser lässt sich mit jedem beliebigen<br />
Smartphone Code Reader scannen und<br />
verwandelt umgehend das Display des<br />
Mobiltelefons in einen passend zum Plattenspieler<br />
gestalteten<br />
Tonabnehmer, mit dem<br />
die Schallplatte auf dem<br />
Office Turntable abgespielt<br />
werden kann.<br />
Die schönste, einfachste<br />
und unterhaltsamste<br />
Verbindung der<br />
analogen Welt mit der<br />
digitalen, die mir seit Langem begegnet<br />
ist. Zugegebenermaßen bin ich begeisterter<br />
Vinyl-Anhänger. Dass ich mit diesem<br />
Faible nicht alleine dastehe, zeigt<br />
aber die Response-Rate von über 70 Prozent.<br />
Ein Wert, von dem Direct Marketer<br />
nur träumen können.<br />
■<br />
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen<br />
Auftraggeber Auftrag Dienstleister<br />
Audible<br />
Crossmediale Paid-Media-Aktivitäten im Bereich Klassik, Online<br />
Display, Performance Marketing und E-Mail für den Anbieter<br />
von <strong>Download</strong>-Hörbüchern<br />
Pilot Berlin<br />
BASF<br />
BMW<br />
Buderus<br />
C&A Europa<br />
Duden<br />
Betreuung des Corporate-Communication-Etats des Chemiekonzerns;<br />
dazu crossmediale Kommunikationsmaßnahmen<br />
Online-Kampagne zur neuen BMW-5er-Serie mit einem 3-Danimierten<br />
Visualizer und Kurzfilmen<br />
Werbeetat der Heizungsgerätemarke für die Bereiche klassische<br />
Werbung, digitale Projekte, Literatur und Dialogmarketing<br />
Strategische Planung und Umsetzung der Corporate-Aktivitäten<br />
für die Mode-Handelskette<br />
Digitale Teaser-Kampagne für die neue 26. Auflage des Wörterbuchs<br />
mit Banner und Landing Page<br />
M&C Saatchi<br />
Interone<br />
Damm & Bierbaum<br />
Edelman<br />
Grosse Liebe<br />
Auftraggeber Auftrag Dienstleister<br />
Knauf Gips KG Gestaltung der Werbemittel der B2B-Kampagne für das Knauf- SWZ<br />
Gips-Schallschutzsystem; mit Mailings und PoS-Aktionen<br />
Mercedes-Benz<br />
Mineralbrunnen<br />
Überkingen-Teinach<br />
Rügenwalder Mühle<br />
Ströer Media<br />
Volkswagen VW<br />
Weltweite 360-Grad-Kampagne für die neue S-Klasse mit Anzeigen,<br />
interaktivem Webspecial sowie Social-Media-Aktivitäten<br />
Planung und Einkauf der Werbeplätze für den Getränke-Konzern;<br />
u.a. mit Online- und Außenwerbung sowie Funkspots<br />
Social-Media-Auftritt für den Wursthersteller sowie Kampagne<br />
mit viralem Aufruf-Trailer, Microsite, App sowie Online, Mobile<br />
und Live Games<br />
Entwicklung einer Online-Kommunikationsstrategie, Positionierung<br />
und Weiterentwicklung des Online-Auftritts<br />
Crossmediale Kampagne zur Markteinführung des Golf GTD<br />
mit Webspecial, Out-of-Home-Motiven sowie fünf viralen Spots<br />
Pilot Hamburg<br />
Wirkstoffmedia<br />
Elbkind<br />
B+D Interactive<br />
DDB Tribal Berlin<br />
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de<br />
Adidas läuft davon<br />
Der Sportartikelhersteller war der Top-Online-Werbespender im Juni<br />
as Sommerloch hat sich im Online-<br />
DWerbemarkt bereits im Juni aufgetan.<br />
Für 325.000 Euro brutto bewarb der<br />
Sportartikelhersteller Adidas seinen<br />
Sportschuh Nitrocharge und belegte damit<br />
Rang eins in den Werbecharts des<br />
Marktforschungsunternehmens Nielsen.<br />
Zum Vergleich: Chevrolet, Top Newcomer<br />
im Mai, nahm 480.000 Euro für die<br />
Bewerbung seines Modells Trax im Netz<br />
in die Hand. Wie die Tabelle rechts zeigt,<br />
reichten im Juni 58.000 Euro aus, um in<br />
die Top Ten zu kommen. häb<br />
■<br />
Top Newcomer: Die Adidas-Kampagne für<br />
den Sportschuh Nitrocharge führte im Juni<br />
das Werbe-Ranking an<br />
Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im Juni 2013<br />
Adidas startete im Juni die teuerste Online-Werbekampagne<br />
Produkt Firma Juni 2013 in<br />
Mio. Euro<br />
Adidas Nitrocharge Sportschuhe Adidas AG, Herzogenaurach 0,325<br />
DB Deutsche Bahn Sparpreis Familie Deutsche Bahn, Berlin 0,268<br />
The Purge – Die Säuberung Universal Pictures Int. Germany, Frankfurt a. M. 0,261<br />
Aldi Medion.Com Medion, Essen 0,160<br />
Axe Deep Space Duschgel Unilever Deutschland, Hamburg 0,146<br />
O2 All-Net-Flat Telefónica Germany, München 0,140<br />
Sony Xperia Table Z Sony Deutschland, Berlin 0,126<br />
Gottodance.de Pro Sieben Sat1 Digital, Unterföhring 0,118<br />
L‘Oréal Elnett de Luxe Hitze L‘Oréal H.U.P., Düsseldorf 0,094<br />
Scout24 Services Image Scout24 Services, München 0,058<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13<br />
Zeitraum: 01.06.2013 – 30.06.2013 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2013
MARKETING & WERBUNG<br />
14 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
WORD OF MOUTH MARKETING<br />
Der Kunde wird Berater<br />
In Deutschland haben sich zahlreiche Word-of-Mouth-Portale etabliert. Noch bieten sie überwiegend Produkttests an.<br />
Doch mehr und mehr soll der Kunde eine Marke dauerhaft mit Kommentaren und Empfehlungen begleiten<br />
n einem herrlichen Sommertag regnet<br />
Aes Orangen vom Himmel, junge Menschen<br />
halten Gläser in die Luft, um die<br />
Früchte aufzufangen. Lebensfreude und<br />
Unbeschwertheit soll der TV-Spot, den<br />
Pepsico jüngst für sein Mixgetränk Schwip<br />
Schwap startete, vermitteln. Die Werbung<br />
ist Teil einer Neuausrichtung des Herstellers<br />
von Cola-Mixgetränken. „Wir wollen<br />
der Marke mehr Emotionalität verleihen<br />
und sie als perfekte Erfrischung für den<br />
Sommer präsentieren“, sagt Robert Sadjak,<br />
Marketing Director bei Pepsico.<br />
Trink Brause und sprich darüber<br />
Anlass für die sommerliche Unbeschwertheit<br />
der Pepsico-Manager ist die erfreuliche<br />
Entwicklung der koffeinfreien Schwip-<br />
Schwap-Sorte. Dass die Konsumenten die<br />
Limonade annehmen, zeigte sich als die<br />
Ergebnisse einer Kampagne auf dem Testund<br />
Empfehlungsportal Konsumgoettinnen.de<br />
vorlagen. Rund 2.000 Mitglieder<br />
der Plattform hatten im April und Mai ein<br />
Sechserpack Schwip Schwap ohne Koffein<br />
erhalten – zum Ausprobieren, Kommentieren,<br />
Weiterempfehlen. Die Teilnehmer hatten<br />
bei einer Word-of-Mouth-Kampagne<br />
(WoM) mitgemacht, die offenbar bestens<br />
funktionierte. Das belegt eine interne Auswertung:<br />
Die 2.000 „Konsumgöttinnen“,<br />
die die koffeinfreie Brause degustierten,<br />
luden im Schnitt über 20 Personen zum<br />
Probetrinken ein, womit der Kreis auf<br />
43.000 Tester stieg. Die wiederum sprachen<br />
über 125.000 Online-Empfehlungen<br />
aus und initiierten beinahe 270.000 persönliche<br />
Gespräche über das neue Getränk.<br />
Fazit: eine WoM-Aktion mit Wumm.<br />
Die Kampagne verlief nach einem Muster,<br />
Von Online zu Offline: WoM-Portale kurbeln die Mundpropaganda in der realen Welt an<br />
das derzeit zum Standardrepertoire der<br />
verschiedenen Empfehlungsmarketing-<br />
Portale gehört: Aufruf auf der Plattform,<br />
Aktivierung über Facebook, Landing Page<br />
mit Details zur Aktion, Auswahl der Testteilnehmer,<br />
Produktversand, Berichte,<br />
Fotos, Kommentare auf diversen Plattformen<br />
und Foren und schließlich die Evaluierung<br />
des Projekts (siehe Grafik).<br />
Immer mehr Unternehmen machen von<br />
solch einer komplex konzipierten WoM-<br />
Aktion Gebrauch. Das erste Halbjahr 2013<br />
sei super gelaufen, berichtet Nicola Hofmann,<br />
eine der beiden Geschäftsführerinnen<br />
der 2008 gegründeten Plattform Konsumgoettinnen.de.<br />
„In den ersten 25 Wochen<br />
des Jahres hatten wir etwa 20 Kunden.“<br />
Und Florian Hanke, Head of WoM<br />
bei Burda Intermedia Publishing, bestätigt:<br />
„Die Bedeutung von WoM im Marketing-Mix<br />
nimmt stetig zu.“ Der Verlag hat<br />
soeben mit Men’s Brands sein elftes Word<br />
of Mouth Panel gestartet. Das wendet sich<br />
– eine Ausnahme – speziell an Männer.<br />
Erste Aktion war die Suche nach drei Testfahrern<br />
für den neuen Seat Leon SC. Schon<br />
nach wenigen Tagen gingen über das Portal<br />
über 1.000 Bewerbungen ein.<br />
Tryvertising nennt sich im Fachjargon<br />
diese Art der WoM-Kampagne, die sich<br />
darauf konzentriert, passenden Konsumenten<br />
ein Produkt oder Sample zum Testen<br />
zu geben und damit zum Weitererzählen<br />
im Netz, aber eben auch<br />
in der realen Welt anzuspornen.<br />
Denn Studien belegen: Die Bedeutung<br />
der Online-Mundpropaganda<br />
steigt, doch das normale Gespräch –<br />
sei es am Telefon oder von Angesicht<br />
zu Angesicht – hat beim Word<br />
of Mouth Marketing nach wie vor<br />
eine führende Stellung. Eine Umfrage<br />
der Trnd AG, eines der Pioniere<br />
unter den WoM-Plattformen,<br />
kam zu dem Ergebnis: Die überwältigende<br />
Mehrheit der Mundpropaganda<br />
(84 Prozent) findet offline<br />
statt. Das hat mit Glaubwürdigkeit<br />
des Testers und der weitverbreiteten<br />
Anonymität im Netz zu tun<br />
(siehe Interview).<br />
Touch Points vor Ort<br />
Die virtuelle Welt muss also idealerweise<br />
auf reale Touch Points treffen,<br />
so wie das beispielsweise bei<br />
den Campus-Experten von Microsoft der<br />
Fall ist. Die Agentur Grapevine hat zusammen<br />
mit Peer Media für den Software-<br />
Konzern Personen gesucht, die sich mit<br />
der Marke identifizieren. Seitdem können<br />
sich Studenten an ausgesuchten Unis bei<br />
Fragen zum PC oder zur neuen Windows-<br />
Oberfläche an eigens eingerichtete Helpdesks<br />
wenden. Dort werden sie beraten,<br />
bekommen gezeigt, wie sie ihre Probleme<br />
lösen können, und sollen diese positive<br />
Markenerfahrung weitererzählen – auf<br />
dem Campus und in ihren sozialen Netzwerken.<br />
Das hat nichts mehr mit schnell<br />
aufgesetzten Marketingmaßnahmen gemein.<br />
„Solche Aktionen sollten längerfris-<br />
Foto: Fotolia / Jonathan Stutz<br />
Wichtige Word-of-Mouth-Plattformen (Auswahl)<br />
Unternehmen<br />
■ www.for-me-online.de Markenplattform von<br />
P&G (z. B. Always, Ariel, Dash, Gillette, Wella).<br />
Claim: Treffpunkt für Menschen und Marken.<br />
Über eine Million Besucher im Monat. Auf der<br />
Seite erhalten User auch Coupons zum verbilligten<br />
Einkauf.<br />
Verlage<br />
■ www.freundeskreis.de Insgesamt elf Portale für<br />
Produkttests und WoM Marketing hat der<br />
Burda Verlag inzwischen aufgesetzt.<br />
Neuestes Portal ist Men’s Brands der<br />
Zeitschriften „Focus“ und „Playboy“.<br />
Getestet werden dort Premium-Lifestyle-<br />
und Technikprodukte.<br />
■ www.leckerscout.de Eine von mehreren<br />
von Bauer Media betriebenen<br />
Test- und Weitererzähl-Plattformen,<br />
in diesem Fall von der Zeitschrift<br />
„Lecker“. Das Scout-Konzept wird<br />
für alle wichtigen Titel angeboten:<br />
von „Bravo“ bis „Welt der Wunder“.<br />
■ www.markenjury.de WoM-Aktionsplattform<br />
des Verlags Gruner + Jahr.<br />
Agiert titelübergreifend. Kooperation<br />
mit der Trnd AG. Im Mai 2012 gegründet,<br />
inzwischen 34.000 Mitglieder und elf realisierte<br />
Kampagnen (u. a. Mövenpick, Nivea,<br />
Dr. Oetker).<br />
Agenturen<br />
■ www.probierpioniere.de Nach Eigenangaben<br />
„die Plattform für digitale Mundpropaganda<br />
in Deutschland“. Betrieben von den Agenturen<br />
Interone und Fuse. Derzeit werden Tester<br />
für das Carsharing-Modell Multicity von<br />
Citroen gesucht.<br />
WoM-Pionier: Trnd lässt seit 2005 Verbraucher testen<br />
Unabhängige Portale<br />
■ www.bopki.com Frauen-Community<br />
aus dem Mitmach-Netzwerk von<br />
Trnd.com mit über 120.000 weiblichen<br />
Mitgliedern. Derzeit wird die<br />
Pflegeserie Bebe More getestet. Die<br />
aktivsten Userinnen erhalten Zusatzlieferungen<br />
von Testprodukten.<br />
■ www.brandnooz.de Portal zum Produkttest<br />
von Lebensmitteln und<br />
Getränken. Besonderheit sind das<br />
Abo-Modell (9,99 Euro/Monat für<br />
ein Überraschungspaket) und Themenboxen.<br />
Gleichzeitig kann sich<br />
der User für Gratisproben bewerben.<br />
■ www.erdbeerlounge.de Online-Frauen-Magazin<br />
für Beauty, Stars, Lifestyle. Dazu gehört<br />
ein Portal für Produkttests und Empfehlerinnen.<br />
Derzeit werden für die Allzweckreiniger-<br />
Kapsel Mr Muscle 1.000 Testerinnen gesucht.<br />
■ www.konsumgoettinnen.de Gegründet 2008,<br />
Empfehlungsmarketing-Plattform für Frauen<br />
mit aktiver Community. Knapp 120.000 Mitglieder,<br />
70.000 Abonnenten des wöchentlichen<br />
Newsletters. Neuerdings werden Tests<br />
von Online Shops durchgeführt.<br />
Konsumgöttinnen testen und sprechen über das Resultat<br />
■ www.theinsiders.eu Mundpropaganda-Community<br />
zum Produkttest der Insiders Germany<br />
GmbH mit europäischer Anbindung. Netzwerk<br />
mit über 600.000 Mitgliedern. Derzeit<br />
gibt es in Deutschland keine laufenden<br />
Kampagnen.<br />
■ www.trnd.com Einer der Pioniere unter den<br />
WoM-Plattformen. Internationale Präsenz (18<br />
Länder), in Deutschland rund 600.000 Mitglieder.<br />
Prominent bestückte Kundenliste (u. a.<br />
P&G, Henkel, Unilever, Ferrero, Nestlé). Zum<br />
Netzwerk zählt auch Bopki.com.
15/13<br />
22. Juli 2013<br />
MARKETING & WERBUNG <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 15<br />
tig angelegt sein“, sagt Grapevine-Geschäftsführer<br />
Oliver Burauen. „Da ist der<br />
direkte Kontakt zur Marke extrem wichtig.“<br />
„Die Face-to-Face-Empfehlung wirkt<br />
am besten“, bestätigt David Eicher, Chef<br />
der Agentur Webguerillas. „Doch soziale<br />
Netzwerke können Word of Mouth stimulieren.<br />
Zudem haben sie dazu beigetragen,<br />
das Empfehlungsmarketing salonfähig zu<br />
machen.“ Zalando, Amazon, eBay – und<br />
vor allem Facebook: Bei jeder Gelegenheit<br />
wird geshared und geliked. Ob Autokauf<br />
oder Handytarif, kaum eine Branche verzichtet<br />
auf die gängigen Online Tools des<br />
Empfehlungsmarketings. Viele Unternehmen<br />
haben allerdings erkannt, dass das<br />
Einsammeln unverbindlicher Likes wenig<br />
bringt. Es äußern sich zu viele User, die zur<br />
Marke keinen Bezug haben. Der erwünschte<br />
WoM-Effekt verpufft, noch<br />
bevor er richtig Fahrt aufnehmen kann.<br />
Diese Einsicht führte zur Etablierung<br />
einer Reihe von Empfehlungsmarketing-<br />
Plattformen wie Konsumgoettinnen.de<br />
(siehe Übersicht Seite 14). Dort werden –<br />
unterstützt durch CRM-Daten des Unternehmens<br />
und selbst evaluierte User-Angaben<br />
– Personen gesucht, die zum Produkt<br />
passen, die bereit sind, sich für eine Marke<br />
„Wenn wir nicht schnell reagieren,<br />
ebbt die Begeisterung ab.“<br />
MARTIN OETTING<br />
Gesellschafter und Leiter Forschung Trnd AG<br />
Zeit zu nehmen und die darüber hinaus als<br />
Influentials gelten: Menschen also, die in<br />
der Lage sind, andere für sich einzunehmen.<br />
„Entscheidender Punkt bei einer<br />
WoM-Kampagne ist die Auswahl der Teilnehmer“,<br />
sagt Martin Oetting, Gesellschafter<br />
und Leitung Forschung bei Trnd.<br />
Wenn das Portal 12.000 seiner Mitglieder<br />
zum Produkttest einlädt, bewerben<br />
sich in der Regel 8.000.<br />
Aus ihnen werden 5.000 ausgewählt.<br />
Oetting: „Ihre Interessen<br />
und ihr Aktivitätsindex<br />
müssen zum Produkt passen<br />
und sie müssen hoch motiviert<br />
sein. Nur dann können wir<br />
über einen intensiven Dialog<br />
Mundpropaganda verlässlich<br />
anregen.“<br />
Maßgeschneidertes WoM<br />
Denn das ist die nächste Stufe<br />
innerhalb der WoM-Kampagne,<br />
die gerade gezündet<br />
wird: weg vom bloßen Tryvertising<br />
hin zu ganz individuell<br />
konzipierten Word-of-Mouth-<br />
Aktionen. Mit den Stammkunden<br />
wird ein Dialog aufgebaut,<br />
der mittelfristig dazu beitragen<br />
soll, das Produkt zu verbessern.<br />
Da wird beim Bodenreiniger<br />
über dessen Anwendungsbereiche<br />
diskutiert und beim<br />
Speiseeis werden Verbesserungsvorschläge<br />
für Design und Rezeptur ausgetauscht.<br />
Der Projektteilnehmer lädt Fotos hoch,<br />
diskutiert, liefert Inspirationen<br />
und Ideen. Für ein<br />
WoM-Portal ist das sehr<br />
arbeitsintensiv. Oetting:<br />
„Zum Teil sitzen da zehn<br />
Leute, die die Mundpropaganda-Berichte<br />
beantworten.<br />
Wenn wir nicht<br />
schnell reagieren, ebbt<br />
die Begeisterung ab.“<br />
Der Enthusiasmus der Teilnehmer speist<br />
sich aus der Wertschätzung, die ihnen vom<br />
Unternehmen entgegengebracht wird. Das<br />
ist ein signifikanter Unterschied zu klassischen<br />
Werbekampagnen. Steht dort das<br />
Produkt im Mittelpunkt, ist hier der Teilnehmer<br />
der Hero. „Sie finden es toll, dass<br />
ihre Mitarbeit gefragt ist“, sagt Yunfeng<br />
Mundpropaganda in acht Schritten<br />
Aufwendiger Prozess: Eine WoM-Kampagne geht weit über eine Werbekampagne hinaus<br />
7<br />
6<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13<br />
8<br />
Testberichte auf relevanten Plattformen<br />
& Blogs<br />
Testberichte, Fotogalerie und<br />
Umfrage auf Konsumgöttinnen.de<br />
5<br />
Abschluss-Umfrage<br />
Quantitative und qualitative<br />
Evaluation & Report; Nutzung des<br />
Konsumgöttinnen-Siegels<br />
Produkt-Versand an die ausgewählten<br />
Teilnehmerinnen (ggf. mit Aktions-Broschüre<br />
und WoM-Trigger:<br />
Proben/Sachets zum Weitergeben)<br />
Cui, Executive Director Commercial Solutions<br />
bei G+J Media Sales EMS. Vor einem<br />
Jahr hat Gruner+ Jahr die Word-of-Mouth-<br />
Plattform Markenjury ins Leben gerufen<br />
und inzwischen 34.000 Mitglieder rekrutiert.<br />
Werbekunden können dort ihre Produkte<br />
testen und das<br />
Empfehlungsmarketing<br />
anschieben.<br />
Der aktuelle Portal-<br />
Start von Burdas Men’s<br />
Brands sowie die noch<br />
junge Historie der Markenjury<br />
zeigt: Es scheint<br />
noch Platz zu geben für<br />
WoM-Portale. Nicht zuletzt<br />
weil klassische Produktwerbung immer<br />
wieder an ihre Grenzen stößt. Aber<br />
auch weil sich reichweitenstarke Plattformen<br />
wie Facebook für die Erforschung genauer<br />
Kundenwünsche als wenig geeignet<br />
1<br />
4<br />
Prominenter Aktionsaufruf an<br />
alle registrierten Konsumgöttinnen<br />
(inkl. Newsletter und Teaser auf<br />
der Startseite)<br />
Zielgruppen-spezifische<br />
Auswahl des Test-Panels (durch<br />
eine Bewerbungsumfrage)<br />
2<br />
3<br />
Ankündigungen & Aktivierung auf<br />
Social Media<br />
Attraktiv gestaltete Aktions-<br />
Seite zur Vorstellung der Produkt-<br />
Benefits<br />
Quelle: www.konsumgoettinnen.de<br />
„Konsumenten finden es toll,<br />
dass ihre Mitarbeit gefragt ist.“<br />
YUNFENG CUI<br />
Executive Director Commercial Solutions<br />
G+J Media Sales EMS<br />
erwiesen haben. „Wir können so selektieren,<br />
dass nur unmittelbar Beteiligte Kommentare<br />
abgeben“, sagt Cui, „und die sind<br />
qualifiziert.“ Facebook aber sei ein völlig<br />
offenes System, ein „schwarzes Loch“, wie<br />
Nicola Hofmann konstatiert. „Im gewissen<br />
Sinne steht Word of Mouth erst am<br />
Anfang“, meint David Eicher. „Es lässt sich<br />
auch nicht auf Social Media beschränken.<br />
Es ist ein strategisches Thema.“<br />
■<br />
HELMUT VAN RINSUM<br />
Was bringt Leute dazu, bestimmte Dinge<br />
weiterzuerzählen?<br />
Jens Sievert: Interessanterweise wird Kommunikationsverhalten<br />
gerne mit Einfluss<br />
verwechselt. Man ist bei Kampagnen immer<br />
auf der Suche nach den Influentials,<br />
dabei steckt Mundpropaganda in unseren<br />
Genen. Die Menschheit hat sich schon<br />
immer Sachen weitererzählt, unabhängig<br />
davon, ob man Opinion Leader ist oder<br />
nicht. Wir mögen keine Gesprächspausen<br />
und suchen dann nach Geschichten, über<br />
die wir berichten können. Das ist Teil unserer<br />
täglichen Kommunikation.<br />
Fragt sich nur, was das dann für Geschichten<br />
sind.<br />
Sievert: Das kommt auf die Situation an.<br />
Es gibt Studien, die belegen, dass im Umkreis<br />
von Restaurants mehr über das Essen<br />
geredet wird als sonst und dass wir<br />
beim Shoppen häufiger über Mode sprechen.<br />
Die Geschichten haben auch viel<br />
mit Involvement zu tun, also mit der<br />
Frage, für was ich mich interessiere.<br />
Grundsätzlich gilt aber: Informationen,<br />
die ich im Gespräch weiterleite, müssen<br />
auch einen Wert für andere haben.<br />
Am Anfang einer Word-of-Mouth-Kampagne<br />
steht oft die Aufgabe, die Influentials<br />
zu identifizieren, also die, die das weitererzählen,<br />
und denen andere zuhören.<br />
Sievert: Dabei sagt die neuere Forschung,<br />
dass es diese Influentials im Sinne der<br />
Opinion Leader gar nicht gibt. Heute<br />
spricht man eher von Accidential Influentials,<br />
zu dieser Gruppe kann im Grunde<br />
jeder gehören. Ich muss also für jede<br />
Kampagne meine Multiplikatoren neu<br />
definieren und ausfindig machen. Dazu<br />
gehört auch die Frage, ob diese glaubhaft<br />
die Nachricht übermitteln können. Denn<br />
Interview<br />
„Renaissance der Mundpropaganda“<br />
Jens Sievert<br />
Partner und Managing Director des<br />
Institute of Marketing and Word-of-<br />
Mouth Research, Berlin<br />
■ www.ifwom-research.com<br />
Mundpropaganda enthält<br />
auch immer einen Social<br />
Value. Es ist eine Werbeform,<br />
die mit sozialem Kapital<br />
aufgeladen ist. Denn<br />
glaubt mir der andere nicht,<br />
leidet der eigene Ruf.<br />
Der größte Teil der Mundpropaganda<br />
findet aber laut zahlreicher<br />
Studien offline statt.<br />
Sievert: Das ist so. Der Online-Kanal ist<br />
immer noch sehr unterrepräsentiert,<br />
wenn man die Gesamtheit betrachtet.<br />
Das heißt nicht, dass er keine Rolle spielt.<br />
Doch 90 Prozent der WoM-Kommunikation<br />
findets immer noch von Angesicht<br />
zu Angesicht oder am Telefon statt. Bei<br />
unserer Forschung betrachten wir vor allem<br />
die Empfänger von Mundpropaganda.<br />
Da sagen in der Regel nur drei bis<br />
sechs Prozent der Befragten, dass sie die<br />
Information online erhalten haben.<br />
Subjektiv hat man aber doch den Eindruck,<br />
dass die Empfehlungen durch die<br />
sozialen Netzwerke zugenommen haben.<br />
Ob Amazon, Zalando oder Holidaycheck –<br />
überall kann ich liken und bewerten.<br />
Sievert: Wir sprechen ja auch von einer<br />
Renaissance der Mundpropaganda. Mit<br />
dem Aufkommen von Social Media<br />
haben viele gehofft, dass die Online- ein<br />
Spiegelbild der Offline-Kommunikation<br />
ist, die ich jetzt besser messen kann. Dies ist<br />
aber nicht so, es gibt einige Unterschiede.<br />
Für den Großteil der Ratings ist zum Beispiel<br />
noch eine relativ kleine Zahl an<br />
Usern verantwortlich. Man weiß auch<br />
nicht immer genau, wer hinter der Nachricht<br />
steht, was bei Word of Mouth sonst<br />
sehr wichtig ist. Angesichts vieler positiver<br />
Kommentare im Netz stellen Nutzer<br />
„90 Prozent der Mundpropaganda<br />
findet offline statt.“<br />
dann die Glaubwürdigkeit der Nachricht<br />
infrage. In diesem Fall kann der Versuch<br />
von Firmen, ein möglichst positives Bild<br />
im Netz zu zeichnen, die eigene Glaubwürdigkeit<br />
auch schädigen.<br />
INTERVIEW: HELMUT VAN RINSUM
MARKETING & WERBUNG<br />
16 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
LUXUS IM NETZ<br />
„True Romance“<br />
Liebhaber exklusiver Produkte bewegen sich im Web. Luxusmarken und <strong>Internet</strong> passen daher hervorragend zusammen<br />
schriften und natürlich das <strong>Internet</strong> via<br />
Laptop, Smartphone oder Tablet. Jeder<br />
zweite (52 Prozent) der Heavy Shopper<br />
recherchiert generell online und kauft<br />
auch im <strong>Internet</strong> ein. Inspirationsquelle<br />
Nummer eins ist die Online-Werbung:<br />
Jedem Fünften fällt eine hochpreisige<br />
Marke durch Werbung im Netz auf, 16<br />
Prozent begegnen diesen Gütern im markenübergreifenden<br />
Online Shop (Grafik<br />
„Inspirationsquellen“).<br />
Newsletter: Taylor made bevorzugt<br />
In Sachen Werbung zeigen sich die Heavy<br />
Shopper ebenfalls anspruchsvoll. Die Hälfte<br />
von ihnen erwartet personalisierte und<br />
individuell zugeschnittene Angebote per<br />
Newsletter. Weniger amused ist die Ziel-<br />
uxus ist das beste Geschäft der Welt“<br />
Lschwärmte Scott Galloway, Markenguru<br />
und Marketingprofessor an der New<br />
York University Stern, beim DLD Women<br />
(siehe Seiten 2, 40). Das zeigen schon<br />
allein die Zahlen: Unberührt von jeglichen<br />
Kriseneinflüssen schaffte beispielsweise<br />
Estée Lauder vergangenes Jahr einen Rekordumsatz<br />
von rund 7,4 Milliarden Euro.<br />
Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH),<br />
weltweit der größte Luxuskonzern, setzte<br />
2012 28,1 Milliarden Euro um. Für Galloway<br />
ist Luxus deshalb eine nie versiegende<br />
und künftig stetig stärker sprudelnde<br />
Quelle. Die Gründe: neue Märkte wie<br />
China, der weltweit steigende Anteil<br />
reicher Menschen, aber auch neue Vertriebskanäle<br />
wie das <strong>Internet</strong>. „Luxury and<br />
digital is a true Romance“, sagt Galloway.<br />
Eine Romanze in jeglicher Hinsicht:<br />
Digitale Endgeräte sind in der Regel schon<br />
aufgrund ihres Preises eine Sache der Reichen<br />
und Schönen. Knapp ein Viertel der<br />
Heavy-Luxus-Käufer verfügt über ein<br />
monatliches Haushaltsnettoeinkommen<br />
von über 4.000 Euro. Sie sind außerdem<br />
gebildet und zu einem Drittel leitende<br />
Angestellte oder Unternehmer.<br />
Das hat die aktuelle „Digital Luxury Study<br />
2013“ herausgefunden, die White Communications<br />
gemeinsam mit Burda Intermedia<br />
Publishing, BM Brand Media und<br />
dem VKE-Kosmetikverband veröffentlicht<br />
hat. Die Studie unterscheidet dabei<br />
zwischen Heavy- und Light-Käufern: Die<br />
Heavy-Käufer kaufen regelmäßig oder sogar<br />
ausschließlich hochpreisige Premiummarken<br />
aus den Kategorien „Mode/Schuhe/<br />
Accessoires“, „dekorative/pflegende Kosmetik“<br />
oder „Uhren/Schmuck“. Ein Drittel<br />
von ihnen ist zwischen 30 und 39 Jahre alt.<br />
Die zweite Gruppe, die Light-Käufer, legt<br />
zwar ebenso Wert auf Luxus, sie kauft aber<br />
wesentlich seltener Waren zu sündhaft<br />
teuren Preisen.<br />
Für Gucci, Prada & Konsorten ist deshalb<br />
natürlich vor allem der Heavy-Käufer<br />
interessant. Dieser bevorzugt anstelle von<br />
linearem Fernsehen Medien, die er bewusst<br />
selektieren und selbstbestimmt nutzen<br />
kann. Also <strong>Internet</strong>-fähiges TV, Zeitgruppe<br />
von sozialen Plattformen wie Facebook.<br />
Fast die Hälfte findet, dass teure Premiummarken<br />
dort nichts zu suchen haben<br />
(Grafik „Social Web“). Dieser Aussage<br />
widerspricht Dana Gers von Jimmy Choo:<br />
„Die Technologie hat uns den Weg geebnet,<br />
um direkt mit den Konsumenten zu<br />
kommunizieren“, sagte die Senior Vice President<br />
Brand Marketing & Global Communications<br />
auf dem DLD Women. Außerdem<br />
lassen sich Fehler dort relativ schnell<br />
beheben und nicht zuletzt – auch bei Luxuslabeln<br />
spielt Geld eine Rolle – sei diese Art<br />
der Werbung umsonst. Allerdings schichtet<br />
Jimmy Choo Werbegelder verstärkt ins<br />
<strong>Internet</strong> – und setzt zudem auf Print.<br />
Susan Gilchrist, Group Chief Executive<br />
bei der Kommunikationsgruppe Bruns-<br />
Bling-Bling-<strong>Business</strong>: Geht es nach den Anbietern,<br />
kommt wahrer Luxus im Netz wie auch im echten Leben<br />
eher dezent daher. Das zeigen die Webseiten von<br />
Cartier, Prada, LVMH und Lamborghini<br />
wick, schwärmt beim Thema Social Media<br />
auf dem DLD Women von einer Burberry-<br />
Kampagne aus dem Jahr 2009. Dort sollten<br />
User Fotos von sich in ihren Trenchcoats<br />
auf der Profilseite „The Art of Trench“<br />
hochladen. Die Aktion schlug ein wie eine<br />
Bombe, die Seite kam auf 22 Millionen<br />
Views und „schuf eine sehr starke Markenverbundenheit“,<br />
so Gilchrist. Darüber<br />
hinaus übertrug Burberry 2010 als erster<br />
Modehändler eine seiner Fashion-Shows<br />
live und in 3-D im <strong>Internet</strong>. Inzwischen<br />
geht Burberry sogar den umgekehrten<br />
Weg, setzt „Online-Möglichkeiten offline<br />
ein“, so Galloway. „Wer sich beispielsweise<br />
ein Teil aus dem Regal nimmt, kann den<br />
Barcode einscannen und erhält weitere Infos<br />
zum jeweiligen Kleidungsstück.“ häb ■<br />
Inspirationsquelle <strong>Internet</strong><br />
Wo fallen Ihnen hochpreisige Marken auf?<br />
Light-Käufer<br />
Heavy-Käufer<br />
Keine Luxuswaren im Social Web<br />
Gehören Luxusmarken ins Social Web?<br />
Light-Käufer<br />
Heavy-Käufer<br />
Reichweitenstärkste Angebote für Luxusaffine<br />
Websites mit den höchsten Affinitäten*<br />
Angaben in Millionen<br />
Affinitätsindex<br />
0,32<br />
Markenübergreifender<br />
Online Shop 1<br />
Marken-Website 2<br />
Werbung im <strong>Internet</strong><br />
Nutzermeinung<br />
im <strong>Internet</strong><br />
Interessante Fotoreportage<br />
auf einer Website<br />
Redaktioneller Beitrag<br />
auf einer Website<br />
© INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> 15/13<br />
12 %<br />
Möchte Marke auf 14 %<br />
16 %<br />
jeden Fall dort finden<br />
29 %<br />
9 %<br />
15 % Hochpreisige Premiummarken<br />
sind im Social<br />
13 %<br />
15 %<br />
20 % Web unverzichtbar<br />
24 %<br />
11 %<br />
Möchte mich in sozialen<br />
Netzwerken über<br />
14 %<br />
15 %<br />
Marke austauschen<br />
24 %<br />
5 %<br />
11 %<br />
Teure Premiummarken<br />
haben dort nichts zu<br />
41 %<br />
5 %<br />
suchen, sie verlieren dort<br />
10 %<br />
48 %<br />
ihre Exklusivität<br />
Quelle: Digital Luxury Study; © White Communications GmbH; n = 608;<br />
1 Stylebop.com, Mytheresa.com, Luisaviaroma.com; 2 Prada.com, Shiseido.de<br />
197 194 188 187 186 181 180 180 179<br />
0,14<br />
0,19<br />
0,05 0,06 0,06<br />
Wallstreetonline.de<br />
Managermagazin.de<br />
Handelsblatt<br />
Online<br />
Onvista<br />
Finanzportal<br />
Über 100 Fälle; Definition Luxusaffine: *Trifft voll und ganz bzw. überwiegend zu: Bin bereit für Qualität mehr Geld zu bezahlen; lege Wert auf<br />
Markenartikel; mag Produkte, die als Statussymbole dienen; Haushaltsnettoeinkommen: >= 3.000 Euro; jetziger Beruf: Leitende Angestellte,<br />
Selbstständige, freie Berufe, voll/teilweise Berufstätige, Beamte im gehobenen/höheren Dienst<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13<br />
0,15<br />
Wirtschaftswoche<br />
Online<br />
Finanzen.net<br />
Xing<br />
0,05 0,05 0,04 0,04<br />
175 174<br />
Bergfex.de<br />
Finanznachrichten.de<br />
Tecchannel.de<br />
Computerwoche.de<br />
Quelle: Agof 2013-4; eigene Kategorisierung der INTERNET WORLD <strong>Business</strong>;<br />
Ø Monat (Februar, März, April 2013)
09. -10. September 2013 SIDE Hotel Hamburg<br />
Mobile Trends<br />
auf einen Blick<br />
Mobile Strategie: Vor- und Nachteile von Responsive Design<br />
Mobile Marketing: Veränderung von Markenkonsum und Markenführung<br />
Mobile Commerce: Herausforderung Multichannel<br />
Best in Class: Mobile Kampagnen und Werbemöglichkeiten im Überblick<br />
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Geschäftsentwicklung<br />
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Handelsgesellschaft mbH<br />
Dennis Martens,<br />
Geschäftsführer,<br />
Edel Optics GmbH<br />
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Shop Manager<br />
eCommerce, Marc O'Polo<br />
Einzelhandels GmbH<br />
Veranstalter:<br />
Infos und Anmeldung: mobile-business-conference.de
E-COMMERCE<br />
18 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
FASHION ID<br />
Zalando-Marketingchef kommt<br />
Peek & Cloppenburg Düsseldorf soll Branchengerüchten<br />
zufolge den ehemaligen<br />
Zalando-Marketingchef Christian Meermann<br />
abgeworben haben. Sicher ist auf<br />
jeden Fall, dass Meermann Zalando verlassen<br />
hat und derzeit eine Weltreise macht.<br />
Bei Zalando selbst wird das Marketing<br />
nach dem Weggang Meermanns umstrukturiert.<br />
Arne Schepker, ehemals Marketing<br />
Manager beim Schweizer Konsumgüter-<br />
Riesen Procter & Gamble, soll künftig die<br />
Markenwerbung in den klassischen Kanälen<br />
verantworten. Die Leitung des Bereichs<br />
Sales Marketing übernimmt Jerome<br />
Cochet als Chief Sales Officer. Er ist bereits<br />
seit 2011 bei Zalando an Bord. dz<br />
BLACKSOCKS<br />
Positive Halbjahresbilanz<br />
Blacksocks: Jeder vierte Euro kommt aus<br />
automatischen Abo-Erneuerungen<br />
14 Jahre nach der Erfindung seines<br />
Socken-Abos zieht Blacksocks-Gründer<br />
Samy Liechti eine positive Bilanz für das<br />
erste Halbjahr 2013. Der Umsatz stieg<br />
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25<br />
Prozent – dank höherer Warenkörbe, automatischer<br />
Abo-Erneuerungen und erfolgreicher<br />
Kundenrückgewinnungs-Maßnahmen.<br />
Stärkster Markt für Blacksocks bleibt<br />
das Heimatland Schweiz. Dort allerdings<br />
konnte der Umsatz auf hohem Niveau nur<br />
um zwei Prozent gesteigert werden. In<br />
Deutschland erhöhten sich die Umsätze<br />
um fünf Prozent, in Großbritannien um 50<br />
Prozent. 25 Prozent des Gesamtumsatzes<br />
wird über automatische Abo-Erneuerungen<br />
generiert. dz<br />
ALLIANZ<br />
Verhandlungen mit Google<br />
Die Allianz informiert sich frühzeitig, was<br />
Google in Sachen Kfz-Versicherungs-Vergleichsportal<br />
genau plant. „Wir haben<br />
bereits mit Google gesprochen. Wir wollen<br />
gern wissen, wie Google es macht. Und<br />
Google will gern von uns wissen, wie wir<br />
es machen. Insofern treffen wir uns da“,<br />
so Allianz-Chef Michael Diekmann. Bei den<br />
Gesprächen gehe es aber auch darum,<br />
Monopole beim Sammeln von Kundendaten<br />
zu verhindern. Branchengerüchten<br />
zufolge muss Google den Portal-Launch<br />
auf 2014 verschieben – wegen technischer<br />
Probleme. dz<br />
Anzeige<br />
Click & Collect funktioniert<br />
Viele Kunden wollen online bestellte Ware am liebsten sofort<br />
ei deutschen Kunden kommt Click &<br />
BCollect (online bestellen, im Laden<br />
abholen) gut an. Laut der aktuellen eBay-<br />
Studie „Zukunft des Handels“ hat mehr als<br />
jeder vierte Webshopper schon mindestens<br />
einmal ein Produkt online bestellt<br />
und dann im Ladengeschäft abgeholt. Bei<br />
den 14- bis 49-Jährigen liegt der Anteil<br />
sogar schon bei knapp einem Drittel. Und<br />
neun Prozent der Konsumenten gaben an,<br />
Click & Collect bereits häufiger zu nutzen.<br />
Zusatzkäufe sind Usus<br />
Der stationäre Handel profitiert von dem<br />
Service. Denn mehr als die Hälfte der Verbraucher,<br />
die ihre Online-Bestellungen im<br />
Laden abgeholten, haben dort bereits mindestens<br />
einmal zusätzliche Produkte<br />
gekauft. Vor allem bei Produktsortimenten<br />
wie Spielzeug, Werkzeug und Bücher<br />
Beschwingt shoppen<br />
Topshop bringt mit iTunes Musik in den Shop<br />
usik und Mode war immer schon<br />
Mmiteinander verknüpft. Kaum ein<br />
hipper Modeladen, in dem nicht irgendeine<br />
mehr oder minder trendige Musik<br />
vom Band dudelt. Künftig dudelt es nun<br />
auch im Online Store – iTunes und Topshop<br />
bilden die Vorhut. In den kommenden<br />
Wochen will der britische Multichannel-Händler,<br />
der auch einen deutschen<br />
Web shop betreibt, Musiktitel auf seinen<br />
Seiten implementieren und sie parallel zu<br />
den neuesten Modetrends oder passend<br />
zum Wetter präsentieren.<br />
Musik und Mode shoppen<br />
Die Besucher sollen beim Online-Einkaufsbummel<br />
ihre Lieblingstitel probehören<br />
und ihre Lieblingstracks und Playlisten<br />
downloaden können – allerdings gegen<br />
Geld. Auch in anderen Medienbereichen<br />
zeigt sich Topshop aktiv. Seit Kurzem<br />
können Besucher vier Kapitel des Print-<br />
Ratgebers „Be Awesome: Modern Life for<br />
sowie Kosmetik und Arzneimittel<br />
gelingt es Händlern offenbar besonders<br />
gut, Kunden durch kompetente<br />
Beratung oder verführerische<br />
Warenauslage vor Ort zu spontanen<br />
Mehrkäufen zu motivieren.<br />
Auch Same Day Delivery könnte sich<br />
für den Online-Handel noch als starkes<br />
Zugpferd erweisen. 47 Prozent der befragten<br />
1.003 Webshopper gaben an, dass sie<br />
öfter online bestellen<br />
würden, wenn die Ware<br />
noch am selben Tag nach<br />
Hause geliefert werden<br />
würde. Selbst bei <strong>Internet</strong>-Nutzern<br />
mit niedriger<br />
E-Commerce-<br />
Affinität signalisieren<br />
34 Prozent Interesse an<br />
diesem Service. dz<br />
■<br />
Interesse an Same Day Delivery<br />
Frage: Würden Sie Waren öfter online bestellen, wenn diese am<br />
gleichen Tag geliefert würden?<br />
Gesamt<br />
Online Shopper (n = 722)<br />
Wenig-/Nicht-Online-Shopper (n = 281)<br />
Online Shopper, für die lange Lieferfristen<br />
eine große Barriere sind<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Jeweils Top-2-Boxen<br />
auf einer Skala von 1<br />
(„Ja, auf jeden Fall“)<br />
bis 5 („Nein, auf keinen<br />
Fall“)<br />
14 bis 29 Jahre<br />
30 bis 49 Jahre<br />
50 Jahre und älter<br />
34 %<br />
32 %<br />
47 %<br />
52 %<br />
48 %<br />
45 %<br />
55 %<br />
58 %<br />
51 %<br />
Jeder dritte Nicht- oder Wenig-Online-Shopper wäre über Same-Day-Delivery-<br />
Angebote doch für den Web-Handel zu begeistern<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13<br />
Quelle: eBay, Innofact, Stand: März 2013<br />
Modern Ladies“ über die Seite herunterladen.<br />
Es gehe darum, neue Inhalte zu den<br />
Kunden zu bringen und sie mit der Marke<br />
Topshop zu verknüpfen, so Topshop-Marketingchef<br />
Justin Cooke gegenüber dem<br />
Branchendienst WWD.com. dz<br />
■<br />
Topshop.com: Mit der Ruhe im Webshop<br />
wird es bald vorbei sein<br />
Nutzung von Click & Collect<br />
Auswertung nach Branchen<br />
Spielzeug<br />
Werkzeuge<br />
Bücher<br />
Kosmetik und<br />
Arzneimittel<br />
Sportartikel<br />
Fahrzeuge und<br />
Zubehör<br />
Möbel<br />
Kleidung/Schuhe/<br />
Accessoires<br />
Tickets<br />
Computer und Unterhaltungselektronik<br />
18 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
17 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
16 %<br />
17 %<br />
15 %<br />
12 %<br />
15 %<br />
10 %<br />
12 %<br />
11 %<br />
13 %<br />
12 %<br />
14 %<br />
10 %<br />
Basis: Online<br />
12 %<br />
Shopper,<br />
12 %<br />
n = 1.003<br />
11 %<br />
11 %<br />
15 %<br />
7 %<br />
11 %<br />
14 %<br />
8 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
6 %<br />
Gesamt Männer Frauen<br />
Vor allem Spielzeug kaufen Kunden online und holen es stationär ab<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13<br />
Quelle: eBay, Innofact, Stand: März 2013<br />
Netto plant<br />
Marktplatz<br />
ie Edeka-Tochter Netto Marken<br />
DDiscount, der drittgrößte deutsche<br />
Discounter nach Aldi und Lidl, rüstet sich<br />
offenbar für den Online-Handel. Wird die<br />
Website bislang vor allem zur Präsentation<br />
der Angebote aus den wöchentlichen Prospekten<br />
genutzt, soll künftig darüber außerdem<br />
verkauft werden. Dazu soll das Portal<br />
für externe Handelspartner geöffnet werden,<br />
die ab dem Herbst auf der Website<br />
auch Non-Food-Artikel wie Spielwaren<br />
oder Wein zum Kauf anbieten. Verschickt<br />
werden sollen diese allerdings im Namen<br />
von Netto an die Kunden. Eine offizielle<br />
Bestätigung steht allerdings noch aus.<br />
Bislang übte sich Edeka – im Vergleich<br />
zum Konkurrenten Tengelmann – beim<br />
Online-Handel eher in Zurückhaltung.<br />
Dabei hatte das Unternehmen schon im<br />
Jahr 2000 in Sachen Online-Lebensmittelhandel<br />
große Pläne und plante Bestell-<br />
Terminals für kleine Dörfer ohne örtlichen<br />
Supermarkt. dz<br />
■<br />
Foto: Fotolia / Drubig-photo
E-COMMERCE<br />
19<br />
Mehr Einblick in „Lhotse“<br />
Ottos neue E-Commerce-Software gewinnt an Kontur – Mitarbeiter werden noch gesucht<br />
ach 13 Jahren Intershop will<br />
NOtto im Herbst mit einem<br />
komplett neuen Webshop unter<br />
Otto.de online gehen. Seit November<br />
2011 baut ein rund 100-köpfiges<br />
Entwicklerteam unter dem<br />
Projektnamen „Lhotse“ an der<br />
Shop-Software (siehe dazu auch<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong>,<br />
Ausgabe 6/2013, Seite 25). Doch<br />
wie stemmt man ein solches Mammutprojekt?<br />
Insgesamt acht Teams arbeiten<br />
gemeinsam an „Lhotse“. Sie sind<br />
aufgeteilt in die übergeordneten<br />
Bereiche Anforderungsmanagement<br />
im Projekt (Gesamtkoordination),<br />
Plattformbetrieb, Shop<br />
Office (Content Management)<br />
und User Experience Design. Daneben gibt es die<br />
fünf Disziplinen Entdecken, Suchen, Bewerten,<br />
Bestellen und Prüfen, die den idealisierten Weg<br />
eines Nutzers im Webshop abbilden sollen. Alle<br />
Teile und Themen werden von den unterschiedlichen<br />
Teams ganzheitlich und unabhängig voneinander<br />
nach einem Continuous-Delivery-Konzept<br />
entwickelt.<br />
Besondere Herausforderung für das Team „Entdecken“<br />
ist nach den Worten von Projektleiter<br />
Klaus Adelmann das Thema Personalisierung.<br />
Hier gilt es, konfigurierbare Regeln zu entwickeln,<br />
anhand der das Webshop-Angebot automatisch an<br />
die Interessen der Nutzer angepasst wird. So sollen<br />
unter anderem bereits gekaufte Artikel nicht mehr<br />
Amazon kriegt „.amazon“ nicht<br />
Lateinamerikanische Staaten üben Druck auf Vergabestelle ICANN aus<br />
mazon ist mit seiner Bewerbung um die neue<br />
ATop-Level-Domain „.amazon“ gescheitert.<br />
Weil der Begriff „Amazon“ für einige lateinamerikanische<br />
Staaten, durch die der Fluss Amazonas<br />
fließt, eine große kulturelle Bedeutung hat, haben<br />
Brasiliens Regierungsvertreter diese Entscheidung<br />
gemeinsam mit den Amazonas-Staaten Peru,<br />
Argentinien, Chile und Uruguay erzwungen. Entsprechend<br />
hatte sich der Regierungsbeirat der<br />
TLD-Vergabestelle ICANN, in dem Regierungsvertreter<br />
auf die Wahrung ihrer Interessen bei der<br />
Vergabe der Domains achten, beim 47. ICANN-<br />
Bei der TLD „.amazon“ sollen Besucher an den Amazonas<br />
denken, nicht an den gleichnamigen E-Commerce-Riesen<br />
Lhotse: Während der Namensgeber der neuen E-Commerce-Software von Otto<br />
schwierig zu bezwingen ist, soll das Otto-Technikprojekt gut zu bewältigen sein<br />
in Promotions angezeigt oder Empfehlungen zu<br />
diesen Artikeln nicht länger in den Vordergrund<br />
gestellt werden. Das Team „Prüfen“ kümmert sich<br />
darum, Kunden nach der getätigten Bestellung<br />
mehr Sicherheit und Informationen zu vermitteln.<br />
Das Team „Tracking“ soll Techniken entwickeln,<br />
die das Benutzerverhalten auf Otto.de so verlässlich<br />
erfassen, dass damit ein datengesteuerter<br />
Optimierungsprozess des Shops in all seinen spezifischen<br />
Bereichen möglich wird.<br />
Um Kundenbedürfnisse früh zu erforschen und<br />
die Nutzerfreundlichkeit zu testen, führt das hauseigene<br />
Usability-Labor kontinuierlich Nutzertests<br />
durch. Schließlich soll es im Herbst heißen: „Das<br />
neue Otto.de find’ ich gut.“ dz<br />
■<br />
Treffen im südafrikanischen Durban darauf geeinigt,<br />
den Vorstand zur Ablehnung der Amazon-<br />
Bewerbung aufzufordern.<br />
Der Vertreter Brasiliens sagte, Gespräche mit<br />
Amazon hätten keine Lösung bewirkt: Zwar verstehe<br />
man das Geschäftsmodell der US-Handelsplattform,<br />
die kulturelle Bedeutung des Namens<br />
für acht Länder in Lateinamerika erfordere allerdings<br />
die Ablehnung „im öffentlichen Interesse“.<br />
In der Theorie hat der ICANN-Vorstand noch<br />
immer die Möglichkeit, die Domain mit einer<br />
guten Begründung doch noch an Amazon zu vergeben.<br />
Diese Möglichkeit wird allerdings<br />
angesichts der Einigkeit unter den Regierungen<br />
als äußerst gering eingeschätzt.<br />
Neben „.amazon“ hat sich das Versandhaus<br />
noch um über 75 weitere TLDs<br />
beworben, so zum Beispiel „.music“ und<br />
die auch von anderen heiß begehrte TLD<br />
„.book“. In Deutschland wollen Edeka,<br />
Lidl, Obi und Tui in Zukunft unter ihren<br />
eigenen Top-Level-Domains „.edeka“,<br />
„.lidl“, „.obi“ und „.tui“ präsent sein. Um<br />
die Domain „.shop“ rangeln neun Wettbewerber<br />
im <strong>Internet</strong>, darunter verschiedene<br />
Registries – und Amazon.<br />
Seit Januar 2012 können neue generische<br />
TLD bei der ICANN angemeldet<br />
werden. Markeninhaber sehen dies kritisch,<br />
da sie für jede neue TLD die eigene<br />
Foto: Fotolia / Cmon<br />
Marke als Domain schützen müssen. Je<br />
mehr TLD im Gebrauch sind, desto komplexer<br />
und auch teurer wird aber diese<br />
Aufgabe. tdz / dz<br />
■<br />
Die Konferenz zu Facebook,<br />
Twitter, Youtube & Co<br />
Vom Marketing-Hype<br />
zur digitalen Transformation<br />
Social Media wird erwachsen<br />
Content is king<br />
Corporate Social Identity<br />
Blogger-Relations im Fokus<br />
Update Facebook Marketing<br />
& Google +<br />
YouTube – neue Formen<br />
der Kommunikation<br />
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E-COMMERCE<br />
20 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
SERIE: EU-VERBRAUCHERRECHT 2014<br />
Bezahlen und beraten<br />
Nicht nur beim Widerrufsrecht ändert sich für Online-Händler ab Juni 2014 einiges. Wer eine Kunden-Hotline betreibt<br />
und verschiedene Bezahlarten anbietet, muss sich ebenfalls auf neue Gesetze einstellen<br />
ie Revolution kommt mit Ansage: Am<br />
D13. Juni 2014 treten in Deutschland<br />
die geänderten Gesetze und Verordnungen<br />
in Kraft, mit denen der Gesetzgeber<br />
die EU-Verbraucherrechterichtlinie (VRRL)<br />
in nationales Recht umsetzt. Die tiefgreifendsten<br />
Änderungen ergeben sich beim<br />
Widerrufsrecht (siehe Ausgabe 14/2013,<br />
Seite 20 f.): Das Rückgaberecht entfällt, beim<br />
Widerruf ändern sich Informationspflichten,<br />
Mustertexte und vieles mehr. Auf all<br />
diese Dinge müssen Online-Händler vorbereitet<br />
sein, denn eine Übergangsfrist wie<br />
bei früheren Änderungen im Fernsabsatzrecht<br />
ist nach heutigem Stand nicht vorgesehen:<br />
Die alten Regeln gelten bis 12. Juni,<br />
ab dem 13. Juni ist vieles neu geregelt.<br />
Dies gilt grundsätzlich auch für die Änderungen<br />
bei Kunden-Hotlines, bei auszufüllenden<br />
Online-Formularen und bei<br />
Zuschlägen für bestimmte Zahlungsarten.<br />
Doch hier haben Online-Händler eine<br />
einfache Möglichkeit, sich mit genügend<br />
Vorlauf vorzubereiten: Alle Regelungen zu<br />
diesen Themen, die ab dem 13. Juni 2014<br />
Gesetz werden, sind heute schon legal;<br />
man kann die notwendigen Änderungen<br />
also auch schon früher umsetzen.<br />
Kostenpflichtige Kunden-Hotlines<br />
Der neue Paragraf 312a Abs. 5 S. 1 BGB<br />
etwa verbietet es Unternehmern, für eine<br />
Rufnummer Extrakosten zu berechnen,<br />
wenn der Verbraucher Fragen oder Erklärungen<br />
zu einem mit dem Unternehmer<br />
geschlossenen Vertrag hat. Das bedeutet:<br />
Die Kosten für eine solche Rückrufnummer<br />
dürfen nicht höher ausfallen als der<br />
Grundtarif im Festnetz. Durch diese Neuregelung<br />
werden kostenpflichtige Hotlines<br />
nicht generell verboten. Der Paragraf<br />
bezieht sich lediglich auf solche Rufnummern,<br />
unter denen sich der Verbraucher<br />
über Themen im Zusammenhang mit<br />
einem bereits geschlossenen Vertrag informiert.<br />
Das können zum Beispiel Fragen<br />
zum Status der Bestellung oder einer<br />
Retoure sein. Oder der Kunde möchte<br />
Gewährleistungsrechte geltend machen<br />
oder eine Rechnung des Anbieters rügen.<br />
Voraussetzung ist zudem, dass der Unternehmer<br />
die Hotline-Nummer zu diesem<br />
Zweck bereithält.<br />
Nicht von der Neuregelung betroffen<br />
sind Anrufe, mit denen sich der Kunde<br />
über Produkte oder Services informieren<br />
möchte, die er noch nicht gekauft hat. Das<br />
können etwa Fragen zur Warenverfügbarkeit<br />
im Ladengeschäft oder eine generelle<br />
Auskunft zum Händler sein. Solche Kun-<br />
den-Hotlines dürfen nach wie vor kostenpflichtig<br />
angeboten werden.<br />
Darüber hinaus ist der Verbraucher<br />
nach Paragraf 312a Abs. 5 S. 2 nicht verpflichtet,<br />
ein Entgelt für den Anruf an den<br />
Telekommunikationsdiensteanbieter zu<br />
zahlen, wenn es sich aus den oben genannten<br />
Gründen als unzulässig erweist. Im<br />
Gegenzug ist der Anbieter des Telekommunikationsdienstes<br />
gemäß Paragraf 312a<br />
Abs. 5 S. 3 jedoch befugt, das Entgelt für<br />
die bloße Nutzung des Telekommunikationsdienstes<br />
von dem Unternehmer zu verlangen,<br />
der den Verbraucher unberechtigt<br />
zur Kasse gebeten hat.<br />
Diese Regelung können Online-Händler<br />
sofort umsetzen, wenn sie das nicht<br />
Serie: Die EU-Verbraucherrechterichtlinie<br />
(VRRL)<br />
Am 13. Juni 2014 treten in Deutschland neue<br />
Gesetze in Kraft, die die Rechte der Verbraucher<br />
im Fernabsatz regeln. Damit setzt die<br />
Bundesrepublik fristgerecht die EU-VRRL in<br />
deutsches Recht um. Diese Serie fasst zusammen,<br />
welche Folgen sich daraus für Online-<br />
Händler ergeben.<br />
■ Folge 1: Die Grundprinzipien der Vollharmonisierung<br />
– und die Ausnahmen<br />
Ausgabe 13/2013<br />
■ Folge 2: Widerrufsrecht und Widerrufsbelehrung<br />
– was sich konkret ändert<br />
Ausgabe 14/2013<br />
■ Folge 3: Kunden-Hotlines, grenzüberschreitender<br />
Handel und Abmahnungen<br />
Ausgabe 15/2013<br />
Alle Folgen der Serie können Sie unter<br />
www.internetworld.de/webcode herunterladen.<br />
Geben Sie einfach den Webcode 1313018 ein.<br />
ohnehin schon getan haben, denn kundenfreundlich<br />
war das Verschanzen hinter<br />
einer teuren 01805-Nummer noch nie.<br />
Ziel dieser überarbeiteten Regelung ist<br />
deshalb auch, dass der Verbraucher bei<br />
Fragen oder Erklärungen zu einem bereits<br />
abgeschlossenen Vertrag den telefonischen<br />
Kontakt zum Unternehmer nicht<br />
deshalb vermeidet, weil ihm dadurch gesonderte<br />
Kosten entstehen würden. Zudem<br />
soll verhindert werden, dass der Unternehmer<br />
aus dem Betrieb einer solchen<br />
Hotline Gewinne erzielt.<br />
Kein Häkchen als Voreinstellung<br />
Eine weitere Neuregelung betrifft die Verwendung<br />
von Voreinstellungen, durch die<br />
Foto: Fotolia / Bluedesign<br />
Handel mit EU-Ausland und mit der Schweiz: Unterschiede bleiben<br />
Die bisherigen Rechtsvorschriften der EU-Mitgliedstaaten<br />
auf dem Gebiet der Verbraucherverträge<br />
weisen erhebliche Unterschiede auf,<br />
etwa zum Verbraucherbegriff, zur Länge der<br />
Widerrufsfrist, der Form der Belehrung oder<br />
den Rücksendekosten. Verantwortlich dafür ist<br />
das Mindestharmonisierungskonzept der bisher<br />
gültigen Fernabsatzrichtlinie von 1997. Diese<br />
Rechtszersplitterung hat spürbare<br />
Wettbewerbsverzerrungen und Hindernisse<br />
für das reibungslose Funktionieren<br />
des europäischen Binnenmarktes<br />
verursacht.<br />
Im Zuge der VRRL wurde das Konzept<br />
der Mindestharmonisierung durch<br />
den Vollharmonisierungsansatz ersetzt:<br />
Die EU-Mitgliedstaaten dürfen künftig<br />
keine Rechtsvorschriften beibehalten<br />
oder einführen, die von denen der<br />
EU-Richtlinie abweichen. Keine Frage:<br />
Das Konzept der Vollharmonisierung<br />
vereinfacht den Online-Handel über<br />
die EU-Binnengrenzen hinweg.<br />
Noch kein Fernabsatzrecht: Die Schweizer arbeiten<br />
an Richtlinien, die der EU angepasst sind<br />
Allerdings sind dadurch noch nicht alle Hindernisse<br />
für den grenzüberschreitenden Handel<br />
beseitigt worden. So gelten in den Mitgliedstaaten<br />
beim Datenschutzrecht, dem Vertragsrecht<br />
oder dem Sanktionsrecht bei Verstößen<br />
gegen Verbraucherschutzvorschriften weiterhin<br />
unterschiedliche Regelungen. In Deutschland<br />
gibt es das Instrument der wettbewerbsrechtlichen<br />
Abmahnung unter Konkurrenten, in<br />
Frankreich oder Polen gehen hierfür zuständige<br />
Behörden gegen Wettbewerbsverstöße vor.<br />
Auch kann ein Händler bei sogenannter aktiver<br />
Ausrichtung auf einen anderen Staat von einem<br />
Verbraucher auch dort verklagt werden (Art. 16<br />
Abs. 1 EuGVVO).<br />
In der Schweiz existieren derzeit keine Vorschriften,<br />
die dem europäischen Fernabsatzrecht<br />
vergleichbar sind. Nach einem gescheiterten<br />
Anlauf im Jahr 2005 gibt es aktuell jedoch<br />
erneut Bestrebungen, ein Widerrufsrecht und<br />
Informationspflichten nach europäischem Vorbild<br />
einzuführen. Der Schweizerische Versandhandelsverband<br />
(VSV) und der Kölner Webshop-Zertifizierer<br />
Trusted Shops verlangen heute<br />
schon, dass ihre Mitglieder ein freiwilliges<br />
Widerrufsrecht einräumen, allerdings nach<br />
weniger strengen Maßstäben, als sie das europäische<br />
Recht verlangt. Besonderheiten gibt es<br />
auch bei Preisauszeichnungen: In der Schweiz<br />
müssen Endverbraucherpreise grundsätzlich<br />
inklusive Versandkosten angegeben werden.<br />
Foto: Fotolia / Daboost<br />
„Zuschläge für Bezahlarten<br />
dürfen nicht höher ausfallen<br />
als die tatsächlichen Kosten.“
15/13<br />
22. Juli 2013<br />
E-COMMERCE <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 21<br />
10-Punkte-Checkliste: Fit für die EU-VRRL<br />
Wenn Sie Ihren Shop auf ausländische Verbraucher<br />
ausrichten, müssen nach wie vor<br />
rechtliche Besonderheiten am jeweiligen<br />
Wohnsitz des Verbrauchers beachtet werden,<br />
jedoch weniger als zuvor.<br />
Ab dem 13. Juni 2014 sind die neuen Informationspflichten<br />
zu berücksichtigen, und<br />
der Verbraucher ist vom Unternehmer über<br />
die insgesamt 16 teils neuen Informationen<br />
zu unterrichten, unter anderem das spätestmögliche<br />
Lieferdatum.<br />
Die Widerrufsbelehrung muss ab dem 13.<br />
Juni 2014 an die neuen Anforderungen angepasst<br />
werden. Dazu sollte man die neuen<br />
EU-Musterbelehrungstexte verwenden.<br />
Einen Rücktritt vom Vertrag durch kommentarlose<br />
Rücksendung gibt es nicht<br />
mehr. Sie müssen dem Verbraucher künftig<br />
das sogenannte Muster-Widerrufsformular<br />
zur Verfügung stellen, mit dem er sein<br />
Widerrufsrecht ausüben kann.<br />
Sie müssen den Kunden ausdrücklich darüber<br />
informieren, dass er im Falle eines<br />
Widerrufs im Regelfall die Kosten der Rücksendung<br />
zu tragen hat. Tun Sie dies nicht,<br />
müssen Sie auf jeden Fall die Kosten für den<br />
Retourenversand übernehmen.<br />
Im Falle eines Widerrufs müssen Sie dem<br />
Verbraucher in Zukunft zwar die Kosten der<br />
entgeltpflichtige Extras ungewollt mitbestellt<br />
werden. Der neue Paragraf 312a<br />
Abs. 3 S. 1 BGB regelt, dass der Unternehmer<br />
mit einem Verbraucher eine Vereinbarung,<br />
die über das ausgemachte<br />
Entgelt für die Hauptleistung hinausgeht,<br />
nur ausdrücklich treffen kann. „Ausdrücklich<br />
treffen“ bedeutet, dass auch der<br />
Verbraucher aktiv seine Zustimmung zu<br />
den kostenpflichtigen Zusatzleistungen<br />
erklären muss.<br />
In der Praxis zielt diese Regelung auf<br />
klassische Zusatzverkäufe wie zum Beispiel<br />
Reiserücktrittsversicherungen oder<br />
Garantieverlängerungen ab. Das Häkchen<br />
dafür wurde in der Vergangenheit oft per<br />
Voreinstellung gesetzt und musste vom<br />
Hinsendung erstatten, hiervon ausgenommen<br />
sind jedoch Expresszuschläge und<br />
ähnliche Kosten.<br />
Machen Sie sich mit den erweiterten und<br />
modifizierten Ausnahmen vom Widerrufsrecht<br />
aus Paragraf 312g Abs. 2 und 3 BGB<br />
vertraut (zum Beispiel Hygieneartikel) und<br />
prüfen Sie, ob Ihre Produkte darunter fallen<br />
und Sie das Widerrufsrecht ausschließen<br />
können.<br />
Für Kunden-Hotlines dürfen Online-Händler<br />
ab dem 13. Juni 2014 keine höheren Kosten<br />
mehr berechnen als tatsächlich nach dem<br />
Grundtarif anfallen. Für allgemeine Hotlines<br />
zu Produktanfragen kann eventuell eine<br />
zweite, kostenpflichtige Nummer eingerichtet<br />
werden.<br />
Ab dem 13. Juni 2014 dürfen vorangekreuzte<br />
Checkboxen für Zusatzleistungen<br />
(z. B. Garantieverlängerungen) nicht mehr<br />
eingesetzt werden.<br />
In Zukunft müssen Sie dem Verbraucher<br />
mindestens ein zumutbares Zahlungsmittel<br />
zur Verfügung stellen, mit dem er ohne<br />
Aufschläge seine Rechnung begleichen<br />
kann. Falls Sie weitere Zahlungsarten gegen<br />
Aufpreis anbieten wollen (z. B. Kreditkartenzahlung),<br />
dürfen Sie vom Verbraucher hierfür<br />
nicht höhere Aufschläge verlangen als<br />
die tatsächlich dafür anfallenden.<br />
Verbraucher aktiv herausgenommen werden<br />
(das sogenannte Opt-out), damit die<br />
entgeltpflichtige Zusatzleistung nicht Vertragsbestandteil<br />
wird.<br />
Künftig wird bei Vertragsschließungen<br />
im elektronischen Geschäftsverkehr eine<br />
solche Vereinbarung zwischen Unternehmer<br />
und Verbraucher nur noch Vertragsbestandteil,<br />
wenn der Unternehmer diese<br />
Vereinbarung nicht durch eine Voreinstellung<br />
herbeigeführt hat (Paragraf 312a Abs.<br />
3 S. 2 BGB). Also gilt die Reiserücktrittsversicherung<br />
in jedem Fall nur als bestellt,<br />
wenn der Verbraucher die Checkbox dafür<br />
selbst geklickt hat.<br />
Und die Reise selbst? Um den Verbraucher<br />
davor zu schützen, dass er bei einer<br />
„Checkboxen, mit denen ein Kunde Zusatzleistungen bestellen<br />
kann, dürfen nicht automatisch angehakt sein.“<br />
Fotos: Fotolia / Goodluz, Paypal<br />
„Für Telefonnummern, die der Kunde bei Fragen zum Vertrag<br />
anrufen soll, dürfen ihm keine Extrakosten entstehen.“<br />
solch unwirksamen Vereinbarung gleichzeitig<br />
seinen Anspruch auf die von ihm<br />
eigentlich gewünschte Hauptleistung verliert,<br />
enthält Paragraf 312a Abs. 6 BGB<br />
eine Klausel: In diesem Fall bleibt der Vertrag<br />
im Übrigen wirksam. Die Verwendung<br />
solcher Voreinstellungen soll hierdurch<br />
für den Unternehmer unattraktiv<br />
gemacht werden. Per Default angehakte<br />
Zusatzposten auf dem Bestellformular<br />
waren aber ohnehin noch nie gut für die<br />
Kundenbeziehung. Online-Händler müssen<br />
also erst gar nicht bis nächstes Jahr<br />
warten, um diese Unsitte abzustellen.<br />
Kosten der Zahlungsart<br />
Vorgenommen hat sich der Gesetzgeber<br />
nun auch die Entgelte für unterschiedliche<br />
Zahlungsarten, also zum Beispiel Zuschläge<br />
für die Zahlung per Kreditkarte oder<br />
Nachnahme. So darf der Unternehmer<br />
gemäß Paragraf 312a Abs. 4 Nr. 1 BGB<br />
künftig nur noch dann ein Entgelt für die<br />
Nutzung eines bestimmten Zahlungsmittels<br />
verlangen, wenn er dem Verbraucher<br />
daneben zumindest eine gängige und zumutbare<br />
unentgeltliche Zahlungsmöglichkeit<br />
anbietet.<br />
Darüber hinaus regelt Paragraf 312a<br />
Abs. 4 Nr. 2 BGB, dass das vereinbarte<br />
Entgelt für die Nutzung eines jeweiligen<br />
Zahlungsmittels nicht die Kosten übersteigen<br />
darf, die dem Unternehmer durch<br />
dessen Nutzung tatsächlich entstehen.<br />
Bislang konnten Händler für die Nutzung<br />
eines Zahlungsmittels beliebig hohe Aufschläge<br />
verlangen. In der Vergangenheit<br />
war insbesondere bei Kreditkartenzahlungen<br />
im Online-Handel zu beobachten,<br />
dass die Nutzung dieser Zahlungsart<br />
überteuert angeboten wurde, ohne dass<br />
für den Unternehmer tatsächlich Kosten<br />
in Höhe des verlangten Preisaufschlags<br />
entstanden waren. Derartigen unnötigen<br />
Preisaufschlägen wird nun ein Riegel vorgeschoben,<br />
was wiederum zu mehr Wettbewerb<br />
und der Förderung effizienter<br />
Zahlungsmittel beitragen soll.<br />
Abmahnungen sind wahrscheinlich<br />
Im Zuge der Umsetzung der VRRL werden<br />
viele Hindernisse in Bezug auf den<br />
grenzüberschreitenden Handel ausgeräumt.<br />
Allerdings kommen auch einige<br />
neue Probleme hinzu, die wahrscheinlich<br />
neue Abmahnungen hervorrufen. So wird<br />
es zum Beispiel nicht möglich sein, unter<br />
Einsatz der neuen Musterbelehrung (sie-<br />
he Ausgabe 14/2013, Seite 20f.) mit nur einem<br />
Text für alle Bestellsituationen auszukommen.<br />
Dies betrifft zum Beispiel Teillieferungen,<br />
bei denen der Zeitpunkt der<br />
Widerrufsfrist nicht eindeutig zu bestimmen<br />
ist. Für weitere Probleme könnte die<br />
exakte Berechnung der Rücksendekosten<br />
im Vorfeld sorgen. Das betrifft insbesondere<br />
Ware, die nicht paketfähig ist und per<br />
Spedition transportiert werden muss.<br />
In der Praxis dürfte viele Händler die<br />
Pflicht, ein Datum zu nennen, bis zu dem<br />
spätestens geliefert wird, vor große Herausforderungen<br />
stellen. All diese Fragestellungen<br />
könnten Anlass für wettbewerbsrechtliche<br />
Abmahnungen werdesn –<br />
und die Gerichte beschäftigen.<br />
Ein weiterer Konflikt bei der Umsetzung<br />
der VRRL könnte im Zusammenhang mit<br />
der sogenannten Textformbelehrung entstehen.<br />
Denn bereits im Jahr 2010 hat der<br />
Bundesgerichtshof entschieden, dass ein<br />
Belehrungstext auf einer Website keine<br />
„Textform“ darstelle. Verbraucher müssen<br />
die zum Vertragsschluss geltenden Bedingungen<br />
als Dokument zur Verfügung<br />
gestellt bekommen. Ob die deutschen<br />
Umsetzungen der VRRL wirklich im Einklang<br />
mit der Richtlinie stehen, wird sich<br />
noch zeigen müssen. Es könnte durchaus<br />
sein, dass der Europäische Gerichtshof<br />
eines Tages über die Rechtmäßigkeit der<br />
deutschen Gesetze entscheidet. Über das<br />
Ergebnis werden wir Sie informieren. ■<br />
CARSTEN FÖHLISCH<br />
Der Autor<br />
Carsten Föhlisch ist<br />
Rechtsanwalt in Köln<br />
und Justiziar des<br />
Webshop-Zertifizierers<br />
Trusted Shops.<br />
Der E-Commerce-<br />
Experte begleitet die<br />
Einführung der Verbraucherrechterichtlinie<br />
seit den ersten Entwürfen und gehörte auch<br />
zu den Kommentatoren der Gesetzentwürfe.<br />
www.trusted-shops.de<br />
Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode<br />
WEBCODE 1313018<br />
■ Alle Folgen dieser Serie (nach Erscheinen)<br />
■ EU Verbraucherrechterichtlinie im Volltext<br />
■ Muster-Widerrufsbelehrung<br />
Foto: Vodafone
E-COMMERCE<br />
22 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
E-COMMERCE IN CHINA<br />
Wie man einen Drachen zähmt<br />
Vom Westen beinahe unbemerkt etabliert sich China langsam, aber sicher als größter Online-Marktplatz der Welt.<br />
Die chinesischen <strong>Internet</strong> User sind auch für deutsche Online Shops interessante Kunden<br />
hina ist der bevölkerungsreichste<br />
CStaat der Erde und auch der Wohlstand<br />
nimmt zu: Noch in diesem Jahr soll<br />
die Mittelschicht die 300-Millionen-<br />
Schwelle überschreiten, in den nächsten<br />
20 Jahren werden rund 800 Millionen<br />
Menschen dieser Vermögensgruppe angehören.<br />
Diese Entwicklung zeigt sich auch<br />
in einem erhöhten Konsuminteresse und<br />
der zunehmenden Zahl an <strong>Internet</strong>-Nutzern.<br />
Die Chinesen sind kaufkräftiger und<br />
Shopping-freudiger geworden – und das<br />
macht sie für westliche Unternehmen, die<br />
ins Ausland expandieren wollen, als Kundengruppe<br />
hochinteressant.<br />
Laut dem <strong>Internet</strong> Data Centre of DCCI,<br />
einer chinesischen Werbe-Monitoring-<br />
Organisation, sind aktuell 560 Millionen<br />
Chinesen online – rund 40 Prozent der Bevölkerung.<br />
Ein massiver Anstieg virtueller<br />
Shopping-Angebote ist die Folge des steigenden<br />
Interesses. Gesunkene Kosten für<br />
High-Speed-<strong>Internet</strong>, Breitband, WiFi und<br />
Mobiltelefone feuern den Konsum ebenso<br />
an, wie die zunehmende Verbreitung von<br />
Smartphones. Aus Unternehmenssicht<br />
bedeutet dies, dass sichere und einfach navigierbare<br />
Handy-Applikationen in die<br />
Go-to-Market-Strategie miteinzubeziehen<br />
sind. B2C-Anbieter können es sich kaum<br />
leisten, China in ihrer Expansionsstrategie<br />
außen vor zu lassen. Laut der amerikanischen<br />
Handelskammer in Shanghai wurden<br />
bereits im Jahr 2012 im Großraum<br />
China 14 Prozent aller weltweit verkauften<br />
Verbraucherprodukte vertrieben.<br />
Grundsätzlich birgt E-Commerce in<br />
China enormes Potenzial, vor allem Verbraucher<br />
außerhalb der Metropolen wie<br />
Peking, Shanghai oder Guangzhou über<br />
Retail-Läden zu erreichen. Durch Online-<br />
Shopping-Portale ergibt sich die Möglichkeit<br />
die ganze Region zu bedienen, vorausgesetzt,<br />
die logistischen Rahmenbedingungen<br />
sind gegeben. Gerade in den mittelgroßen<br />
und kleineren Städten erfreut<br />
sich E-Commerce einer immensen Aufmerksamkeit.<br />
Studien belegen, dass beispielsweise<br />
E-Shopper in kleinen Städten<br />
durchschnittlich 27 Prozent ihres Haushaltseinkommens<br />
für Online-Einkäufe<br />
ausgeben. Doch mit einer chinesischen<br />
Domain allein ist es nicht getan: Wer den<br />
Markt des Drachen erobern will, muss sich<br />
der enormen Unterschiede im Online-<br />
Verhalten bewusst sein.<br />
Chinesen suchen anders<br />
Während Deutsche beispielsweise automatisch<br />
Google.de in ihren Browser<br />
eintippen, wenn sie etwas suchen, gehen<br />
Chinesen auf Baidu.com. Daher sollten<br />
Anbieter sicherstellen, dass ihre Produktbeschreibungen<br />
Baidu-optimiert sind.<br />
Zudem besuchen chinesische Verbraucher<br />
wesentlich seltener die offiziellen Webseiten<br />
von Marken oder Firmen, als das in<br />
Europa oder den USA der Fall ist. Dies<br />
liegt vor allem an der mangelnden Lokalisierung,<br />
denn oftmals sind Homepages<br />
lediglich eine Übersetzung der deutschen<br />
oder englischen Originalseite. Dies macht<br />
den Web-Auftritt für chinesische <strong>Internet</strong>-<br />
Nutzer deutlich weniger attraktiv. Und<br />
was Amazon.de für Deutsche ist, ist<br />
Taobao.com für Chinesen. Als global tätiges<br />
Unternehmen ist Amazon zwar auch<br />
in China aktiv, allerdings mit einem vernachlässigbaren<br />
Marktanteil von einem<br />
Prozent. Und wer den Eindruck hat, dass<br />
der Deutschen liebster Online-Marktplatz<br />
bereits eine sehr große Vielfalt bietet, der<br />
wäre überrascht, wenn er das chinesische<br />
Pendant ansehen würde. Alles, was das<br />
Herz begehrt, gibt es dort: Die Spanne<br />
reicht von Premiumprodukten bis hin zu<br />
Dienstleistungen. Genauso wie das westliche<br />
Äquivalent bietet Taobao.com einen<br />
B2C- und einen C2C-Marktplatz.<br />
Geteilt durch drei<br />
Generell wird der E-Shopping-Markt in<br />
China von drei Anbietern dominiert: Alibaba,<br />
Baidu und Tencent. Alibaba, der<br />
Betreiber von Taobao und dem hochwertigeren<br />
Tmall, ist dabei der größte. 2012<br />
haben die Verkaufszahlen von Taobao die<br />
Tradition und Moderne: China ist<br />
ein Land im Umbruch – dazu trägt<br />
auch der E-Commerce bei<br />
120-Millionen-Euro-Marke überschritten.<br />
Das Portal verfügt über 40 Millionen<br />
registrierte Nutzer und ist für die Hälfte<br />
aller Postsendungen innerhalb Chinas<br />
verantwortlich. Diese Zahlen machen die<br />
Bedeutung und das Potenzial von E-Commerce<br />
mehr als deutlich.<br />
E-Commerce-Strategien anpassen<br />
Das simple Übertragen eines in Deutschland<br />
funktionierenden Ansatzes auf den<br />
chinesischen Markt führt aber in der Regel<br />
nicht sehr weit. Um Konsumenten in China<br />
zu überzeugen, müssen Unternehmen ihre<br />
Marketingstrategie neu ausrichten, sollten<br />
aber auch analysieren, ob ihre Produkte zu<br />
den Bedürfnissen der lokalen E-Shopper<br />
passen. So ist ein chinesischer „Touch“ im<br />
Portfolio etwas, was Kunden im Reich der<br />
Mitte sehr schätzen. Für Lebensmittelhändler<br />
kann dies bedeuten, den lokalen<br />
Geschmacksvorlieben zu entsprechen.<br />
Möbelanbieter könnten die Farbpalette auf<br />
Nuancen ausrichten, die in asiatischen Ländern<br />
am besten funktionieren.<br />
Foto: Fotolia / Chungking<br />
Online Shopping in China<br />
Durchschnittliche Anzahl der monatlichen<br />
Online-Käufe pro Nutzer<br />
China<br />
Hongkong<br />
USA<br />
UK<br />
Deutschland<br />
Niederlande<br />
Frankreich<br />
Schweiz<br />
Anteil der Nutzer, die jährlich aus mehr als<br />
10 Warenkategorien online einkaufen<br />
8,4 China<br />
70 %<br />
5,5 Deutschland<br />
48 %<br />
5,2 Hongkong<br />
47 %<br />
4,3 Niederlande<br />
47 %<br />
2,9 USA<br />
46 %<br />
2,6 Schweiz<br />
43 %<br />
2,6 Frankreich<br />
42 %<br />
2,3 UK<br />
42 %<br />
Chinesen kaufen häufiger im Netz als europäische Nutzer; und sie nutzen den E-Commerce,<br />
um ihren Bedarf in sehr vielen verschiedenen Warenkategorien zu decken<br />
Das „eine“ China gibt es<br />
nicht. Tatsächlich ist das Reich<br />
der Mitte mindestens ebenso<br />
vielfältig wie der gesamte<br />
europäische Markt<br />
70 Regionen<br />
1,34 Milliarden Einwohner<br />
56 ethnische Gruppen<br />
80 Sprachen<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13<br />
Quelle: Pricewaterhouse Cooper 2012
15/13<br />
22. Juli 2013<br />
E-COMMERCE <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 23<br />
Große westliche Player und ihre chinesischen Pendants<br />
1<br />
3<br />
2<br />
Statt mit Google, das von der chinesischen<br />
Zensur gesperrt wird, suchen die chinesischen<br />
Nutzer mit Baidu<br />
Amazon kommt in China auf keinen grünen<br />
Zweig. Führender Online-Marktplatz ist das<br />
Alibaba-Angebot Taobao<br />
Ein häufiger Fehler ausländischer Unternehmen<br />
ist, den Großraum China als<br />
homogenen Markt zu betrachten. Es ist<br />
jedoch ein sehr vielschichtiges Land mit<br />
einer großen Bevölkerung und signifikanten<br />
regionalen Unterschieden hinsichtlich<br />
Konsumpräferenzen und -verhalten.<br />
Schließlich sprechen wir von einem Markt<br />
mit 1,34 Milliarden Einwohnern, 70 Regionen,<br />
56 ethnischen Gruppen und 80<br />
Sprachen. Dies macht China wesentlich<br />
komplexer als Europa oder Nordamerika<br />
und ist bei der Ausarbeitung einer Social-<br />
Media-Strategie zu berücksichtigen.<br />
Social Media als Pflichtaufgabe<br />
597,6 Millionen chinesische Nutzer sind<br />
in sozialen Netzwerken registriert. Am beliebtesten<br />
sind im Hinblick auf ihre User-<br />
4<br />
Twitter spielt in Chinas Social-Media-Landschaft<br />
keine Rolle. Kurznachrichten werden<br />
über Weibo und Sina Weibo verschickt<br />
Soziales Netzwerk, Microblogging-Dienst<br />
und E-Commerce-Plattform in einem: Tencent<br />
ist Facebook in manchem voraus<br />
Zahlen die Plattformen Tencent, Weibo<br />
und Sina Weibo. Gerade diese Seiten werden<br />
aber von ausländischen Unternehmen<br />
oft nicht in die Marketingstrategie miteinbezogen<br />
oder vernachlässigt. Wie viel Einfluss<br />
Facebook oder Twitter auch in<br />
Deutschland haben mögen, um die chinesische<br />
E-Society anzusprechen, sind sie<br />
nicht das geeignete Mittel. Wer aber generell<br />
Social Media in das Geschäftsmodell<br />
einbindet, hat in der Tat große Chancen,<br />
die Verkaufszahlen zu steigern.<br />
Mehr als 40 Prozent der chinesischen<br />
Online Shopper posten Bewertungen über<br />
gekaufte Waren und Dienstleistungen. Die<br />
gleiche Zahl liest Rezensionen vor einer<br />
Kaufentscheidung. In westlichen Ländern<br />
ist die Bedeutung dieser Instrumente in<br />
der Regel wesentlich niedriger. Zudem<br />
messen chinesische Verbraucher der Meinung<br />
ihrer Social-Media-Freunde mehr<br />
Aufmerksamkeit bei und werden dadurch<br />
stärker in ihrem Einkaufsverhalten beeinflusst.<br />
Das zeigt, wie wichtig es ist, sich als<br />
Unternehmen online mit den Konsumenten<br />
auseinanderzusetzen sowie eine Social-<br />
Media-Strategie in den E-Commerce-<br />
Geschäftsansatz miteinzubinden.<br />
Chinesische Hauptsaison<br />
Noch eine Besonderheit gibt es zu beachten:<br />
Was für die Bewohner der westlichen<br />
Welt Weihnachten und Ostern, nämlich<br />
die konsumstärksten Anlässe im Jahr, ist<br />
für die Chinesen der Bachelors Promotion<br />
Day am 11. November. An diesem Tag feiert<br />
man in ganz China Bachelor-Partys,<br />
um einen Partner zu finden. Seit einigen<br />
Jahren etabliert er sich aber auch als E-Shopping-Festival.<br />
Der Bachelors Promotion<br />
Day wird von vielen Aktionsangeboten<br />
begleitet und kreiert so ein Umsatzhoch<br />
Der Autor<br />
Darren How ist Group<br />
Manager – Branding &<br />
Communications bei Jebsen<br />
und führt seit fünf Jahren<br />
das Shanghai-Büro des<br />
Unternehmens, von wo aus<br />
er die Expansion von Jebsen<br />
in den chinesischen Markt<br />
vorantreibt. Die Jebsen Group wurde vor über<br />
hundert Jahren als Handels- und Vertriebsfirma<br />
für die Händler. Generell gilt deshalb: Anlässe<br />
wie der Bachelors Promotion Day<br />
sind ein Muss für Shop-Betreiber, da ein<br />
signifikanter Anteil des Umsatzes verloren<br />
ginge, wenn solche Gelegenheiten ignoriert<br />
würden.<br />
E-Commerce gewinnt an Bedeutung<br />
Auch wenn der Einzelhandel immer einen<br />
Platz in der chinesischen Gesellschaft<br />
haben wird und zu einem stabilen Umsatz<br />
beiträgt, wird der Fokus auf E-Tail dennoch<br />
weiter steigen. Mit der fortschreitenden<br />
Entwicklung der Mittelschicht und<br />
einer prognostizierten Verdoppelung des<br />
Pro-Kopf-Einkommens von 2010 bis 2020<br />
wird die Zahl der E-Shopper diesem Verlauf<br />
höchstwahrscheinlich folgen. Für ausländische<br />
Unternehmen, die die lokalen<br />
Gegebenheiten und die Kultur als wichtige<br />
Faktoren berücksichtigen, sind die Erfolgsaussichten<br />
auf dem chinesischen Online-Markt<br />
somit vielfältig.<br />
■<br />
gegründet und hat sich zu einer Marketingund<br />
Vertriebsorganisation entwickelt, die tief in<br />
den Märkten und Branchen Ostasiens verwurzelt<br />
ist. Durch ihre stark etablierte Präsenz in China,<br />
Hongkong, Macau und Taiwan bietet die Jebsen<br />
Gruppe mit ihrem Spezialwissen Unternehmen<br />
aus der ganzen Welt Zugang zum lokalen<br />
Markt. Zu ihren Kunden zählen unter anderem<br />
Porsche, Casio, Stella Artois und Dyson.<br />
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E-COMMERCE<br />
24 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
SHOP-PORTRÄT: SHOEPASSION.COM<br />
„Feinkostladen“ für Schuhe<br />
Shoepassion.com will sich mit edlen handgenähten Schuhen im <strong>Internet</strong> einen Namen machen<br />
enn ein Mann mehr Schuhe im<br />
WSchrank hat als jede seiner bisherigen<br />
Partnerinnen, kann er eigentlich nur<br />
eines werden: Schuhhändler. Tim Keding,<br />
der schon zu Studienzeiten die Uni-Jobbörse<br />
Absolventa aufbaute, hat sich schon<br />
immer für <strong>Internet</strong> und Technik und qualitativ<br />
hochwertige Herrenschuhe begeistert.<br />
Doch die hohen Preise, die Händler<br />
für rahmengenähte Schuhe in der Regel<br />
berechnen, waren ihm ein Dorn im Auge.<br />
Als Keding während seines USA-Studiums<br />
einen türkischen Kommilitonen kennenlernte,<br />
der aus der Schuhfertigung<br />
kam, war die Idee geboren: ein Online<br />
Shop für rahmengenähte Schuhe, besser<br />
ein „Feinkostladen“ für Schuhe, mit allem,<br />
was dazu gehört.<br />
Die Suche nach einer geeigneten Schuhmanufaktur,<br />
die den Ansprüchen Kedings<br />
und seines Gründungspartners Henry<br />
Bökemeier genügte, entpuppte sich aber<br />
als schwierig. Der asiatische Markt war<br />
schnell abgehakt, dort fehlte es an einer<br />
entsprechenden Schuhkultur. In der Türkei<br />
stießen die Schuhliebhaber zwar auf<br />
Lederkompetenz, doch mangelte es an<br />
Personal, um daraus den perfekten Schuh<br />
zu kreieren. Schließlich wurden die Gründer<br />
in Spanien fündig, wo sie für rund<br />
50.000 Euro Anfangsinvestition 20<br />
unterschiedliche Modelle in verschiedenen<br />
Größen nach ihren<br />
Vorstellungen anfertigen ließen.<br />
Profitieren von Zalando<br />
Dass bald danach auch Zalando<br />
anfing, Schuhe über das Web zu<br />
verkaufen, entpuppte sich für das<br />
Start-up eher als hilfreich. Dank<br />
der TV-Millionen von Zalando<br />
kamen die <strong>Internet</strong>-Nutzer erst auf<br />
die Idee, nach Begriffen wie<br />
„Schuhe“ oder „Herrenschuhe“ zu<br />
googeln – und landeten so auch<br />
auf dem Angebot von Shoepassion.com.<br />
Inzwischen zählt das<br />
Unternehmen Zehntausende von Kunden,<br />
macht Millionenumsätze und ist seit 2010<br />
„profitabel“, so Keding vage: „Da wir kein<br />
Venture Capital für uns beanspruchen,<br />
müssen wir auch nicht ständig unser<br />
Wachstum kommunizieren.“<br />
Ganz aus Bordmitteln haben freilich<br />
auch Bökemeier und Keding den Aufbau<br />
von Shoepassion.com nicht gestemmt.<br />
Stattdessen gingen sie klassisch zur Bank –<br />
und stießen dort mit ihrem Konzept auf<br />
Eine eigene Schuhwerkstatt für handgenähte<br />
Schuhe vollendet den Servicegedanken<br />
Die Filiale öffnete, weil immer mehr Kunden kamen, um Schuhe zu probieren<br />
Die Gründer Henry Bökemeier (l.) und Tim Keding (r.)<br />
schreiben mit Shoepassion.com schon schwarze Zahlen<br />
Schuhpflegeprodukte<br />
sind auch für<br />
eine gute Kundenbeziehung<br />
hilfreich<br />
offene Ohren. „Der Handel wurde in der<br />
Vergangenheit nur von Banken finanziert.<br />
E-Commerce ist ja im Wesentlichen auch<br />
nichts anderes“, sagt Keding. Gute Erfahrungen<br />
habe er vor allem mit Förderprogrammen<br />
gemacht. „Grundsätzlich wurden<br />
wir von der Landesbank Berlin-Brandenburg<br />
finanziert. Und die wiederum<br />
greift auf verschiedene Fördertöpfe wie die<br />
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />
oder die Institutionsbank Berlin (IBB) zurück“,<br />
erzählt der Schuhliebhaber. Wenn<br />
man bereit sei, zumindest einen Teil der<br />
Haftung zu übernehmen und die Anfangsmonate<br />
bis zum ersten Umsatz<br />
aus Eigenmitteln zu<br />
finanzieren, komme man<br />
schon an sechsstellige Beträge<br />
mit günstigen Zinsen und<br />
zehn Jahren Laufzeit, ohne<br />
dafür Teile des Unternehmens<br />
abgeben zu müssen.<br />
Technik schont Ressourcen<br />
Auch im Kampf um gute Köpfe<br />
setzte sich Keding mit seiner Idee<br />
durch. Ein großes Netzwerk und<br />
die eigene Stellenbörse Absolventa<br />
erwiesen sich bei der Personalakquise<br />
als hilfreich. Darüber hinaus<br />
achtet der Gründer darauf, keine<br />
wertvollen personellen Ressourcen<br />
zu verschwenden. Statt zwei Leute<br />
allein dafür einzustellen, Produkte<br />
online zu stellen, beschäftigte Keding<br />
lieber ein paar IT-Profis, die<br />
dafür eine clevere Lösung bauten.<br />
Selbst wenn das technisch komplex war<br />
und sehr lange dauerte: Heute verfügt<br />
Shoepassion.com über eine Schnittstelle,<br />
über die alle Verkaufskanäle bedient werden.<br />
„Wir pflegen Excel-Listen, Excel liegt<br />
in der Cloud und synchronisiert sich mit<br />
allen möglichen Diensten“, erklärt Keding<br />
die Prozesse. Auf diese Weise könne man<br />
ohne Aufwand bei 100 Artikeln gleichzeitig<br />
den Preis ändern. In Sachen <strong>Business</strong><br />
Intelligence und Data Warehouse<br />
hat Keding gleichfalls keine Kosten<br />
gescheut. Unter dem Strich<br />
zahlt sich der technische Aufwand<br />
aus, beispielsweise durch<br />
geringere Marketingkosten,<br />
eine genauere Customer-Lifetime-Value-Berechnung<br />
oder<br />
E-Mail-Kampagnen, die auf<br />
Basis von Kauf- und Surf-<br />
Verhalten gefüttert werden. So<br />
erhalten Schuhkäufer<br />
beispielsweise sieben<br />
Wochen nach der<br />
Order eine E-Mail<br />
Foto: Shoepassion.com<br />
mit dem Hinweis auf die richtige Schuhpflege.<br />
Dass die Gründer von Anfang an<br />
auch in den redaktionellen Aufbau des<br />
größten zusammenhängenden Schuhwissen-Lexikons<br />
im deutschsprachigen Raum<br />
investierten, kommt dem Marketing<br />
zugute. Denn, so Keding: „Was nutzt ein<br />
hochwertiger Herrenschuh, wenn man<br />
nicht weiß, wie man ihn richtig pflegt?“<br />
Preisschilder oder Rabatt-Stempel sucht man auf der Startseite<br />
von Shoepassion.com vergeblich<br />
In Sachen Content will Keding in Zukunft<br />
multimedialer werden, doch ist das nicht<br />
der einzige Punkt auf seiner To-do-Liste.<br />
Nachdem vor Kurzem der hauseigene<br />
Service um eine Schuhreparaturwerkstatt<br />
erweitert wurde – eine Dienstleistung, die<br />
laut Keding Bereitschaft zu erstklassigem<br />
Service dokumentiert, aber nicht reich<br />
macht –, geht es jetzt hauptsächlich um die<br />
Internationalisierung. Bauchschmerzen<br />
bereitet dem Händler dabei vor allem der<br />
zunehmende Online-Betrug. „Wir haben<br />
hier schon Zehntausende Euro verloren“,<br />
erzählt Keding. Doch auch hier helfe vor<br />
allem eines: Technik. dz<br />
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Kohlibri, Merisier oder Mister Spex, finden Sie unter<br />
diesem Webcode als Gratis-<strong>Download</strong>
E-COMMERCE<br />
15/13 22. Juli 2013<br />
<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 25<br />
Eingetragen oder nicht?<br />
Über die Werbung mit Markenzeichen, die (noch nicht) registriert sind<br />
Abmahnfallen,<br />
aktuelle Urteile,<br />
neue Gesetze:<br />
Auf Online-Recht<br />
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helfen Ihnen weiter.<br />
arf man den Eindruck erwecken,<br />
Deine Marke sei eingetragen, obwohl<br />
sie es nicht ist? Der Bundesgerichtshof<br />
hat bereits im Februar 2009 (Az: I ZR<br />
219/06) entschieden, dass eine Irreführung<br />
dann vorliegt, wenn der<br />
Hinweis auf den Schutz einer<br />
Marke erfolgt, dieser jedoch gar<br />
nicht existiert. Dies gilt immer<br />
dann, wenn bei einer Darstellung<br />
mit dem<br />
®<br />
-Zeichen geworben<br />
wird (Registered Trademark).<br />
In einer aktuellen Entscheidung<br />
beschäftigte sich das Kammergericht<br />
Berlin (Az.: 5 W 114/13) mit<br />
dem -Symbol – und der Frage, ob<br />
seine Verwendung wettbewerbswidrig<br />
sein kann.<br />
Das -Symbol (Trademark) ist im<br />
US-amerikanischen Recht zu Hause und<br />
wird in den USA als Hinweis dafür verwendet,<br />
dass ein Begriff oder eine Darstellung<br />
markenrechtlich genutzt wird,<br />
ohne dass jedoch bereits eine Markeneintragung<br />
vorliegt.<br />
Nach Auffassung des Gerichts wird<br />
auch im deutschsprachigen Raum mit<br />
der Verwendung dieses Zeichens der<br />
Rolf Albrecht<br />
Fachanwalt für gewerblichen<br />
Rechtsschutz und für IT-Recht in<br />
der Kanzlei Volke 2.0 in Lünen<br />
■ www.volke2-0.de<br />
Eindruck erweckt, der Werbende habe<br />
einen Antrag auf Erteilung einer Marke<br />
gestellt – die zuständige Behörde ist hier<br />
das Deutsche Patent- und Markenamt<br />
oder das Harmonisierungsamt für den<br />
Binnenmarkt.<br />
Nach Ansicht der Berliner Richter verstehen<br />
dies auch die deutschen Verbraucher<br />
so und setzen das -Symbol nicht<br />
<br />
mit einer bereits erfolgten, verbindlichen<br />
Markenanmeldung gleich.<br />
Und auch bei der Frage, ob die Verbraucher<br />
®<br />
das -Symbol mit dem<br />
-Zeichen verwechseln – schließlich<br />
wird das<br />
®<br />
-Zeichen in Deutschland als<br />
Kennzeichen für bereits eingetragene<br />
Marken verwendet – sieht das Gericht<br />
keine Gefahr: In der Regel<br />
verstehe der Verbraucher das<br />
und seine Be-<br />
-Symbol deutung gar nicht. Deshalb<br />
sah das Gericht keine Gefahr<br />
der Irreführung: Da die Verbraucher<br />
nicht genau wissen,<br />
was mit dem<br />
-Symbol<br />
zum Ausdruck gebracht werden<br />
soll, können sie es auch<br />
nicht mit dem<br />
®<br />
-Zeichen<br />
verwechseln.<br />
Gegen eine wettbewerblich bedenkliche<br />
Irreführung der Verbraucher spricht<br />
auch die geringe Werbewirkung des<br />
Trademark-Zeichens, das in Deutschland<br />
nicht besonders gebräuchlich ist.<br />
Im Rahmen der Interessenabwägung<br />
stellten die Richter auch den Schutz des<br />
Verbrauchers dem Interesse des Werben-<br />
Laut Gericht ist<br />
in Deutschland<br />
nur<br />
das ®-<br />
Zeichen<br />
bekannt<br />
Foto: Fotolia / SO47<br />
Werbung mit Marken<br />
■ Verwenden Sie das ®-Zeichen nur dann,<br />
wenn Sie eine Markenanmeldung vorgenommen<br />
haben und die Marke eingetragen<br />
wurde.<br />
■ Die Verwendung des<br />
-Symbols sollte<br />
trotz der Entscheidung des Kammergerichts<br />
Berlin mit äußerster Vorsicht erfolgen,<br />
da andere Gerichte vielleicht anders<br />
entscheiden.<br />
■ Werben Sie weder mit dem ®-Zeichen<br />
noch mit dem<br />
-Symbol, wenn Sie für<br />
die Bezeichnung weder eine Marke<br />
eingetra gen haben noch eine Markenanmeldung<br />
bei einer zuständigen Behörde<br />
in die Wege geleitet wurde.<br />
den gegenüber. Mit der Verwendung des<br />
-Symbols werde wahrheitsgemäß auf<br />
ein laufendes Eintragungsverfahren hingewiesen.<br />
Ein Freibrief für die Werbung mit<br />
einer Eintragung eines Markenschutzes<br />
ist dieses Urteil nicht: Ob sich diese Ansicht<br />
des Kammergerichts Berlin bei anderen<br />
Gerichten durchsetzen wird,<br />
bleibt abzuwarten.<br />
Fazit<br />
Wenn Sie Ihre Marke nicht eingetragen<br />
haben, sollten Sie auf keinen Fall mit<br />
einem entsprechenden Hinweis werben.<br />
RA ROLF ALBRECHT<br />
Der E-Shop-Rechtstipp<br />
Sabine Heukrodt-<br />
Bauer LL.M., Rechtsund<br />
Fachanwältin für<br />
Informationstechnologierecht<br />
in Mainz<br />
■ www.legalershop.de<br />
Weiße Ware: Auf die Typenbezeichnung<br />
kommt es an<br />
Wirbt ein Elektrohändler in Werbeanzeigen<br />
mit Haushaltsgeräten (Weiße Ware),<br />
so muss er die jeweiligen Typenangaben<br />
für die Geräte angeben. Fehlen sie, stellt<br />
das eine unlautere geschäftliche Handlung<br />
dar und ist geeignet, die Interessen<br />
von Verbrauchern und Wettbewerbern<br />
spürbar zu beeinträchtigen.<br />
Ein Wettbewerbsverband hatte das<br />
Fehlen einer Typenbezeichnung in einer<br />
Werbeanzeige für ein Elektrogerät abgemahnt.<br />
Das Oberlandesgericht (OLG)<br />
Stuttgart gab dem recht und entschied,<br />
dass es sich bei der Typenbezeichnung<br />
um eine wesentliche Information handelt,<br />
deren Fehlen eine Irreführung durch<br />
Unterlassen nach Paragraf 5a III Nr. 1 des<br />
Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb<br />
darstellt. Die Typenbezeichnung<br />
erlaube es dem Verbraucher, bei der Anschaffung<br />
langlebiger Waren, Produktund<br />
Preisvergleiche vorzunehmen und<br />
Testergebnisse herauszufinden (Urteil<br />
vom 17.01.2013, Az.: 2 U 97/12).<br />
In Online Shops gehört die Herstellerund<br />
Typenbezeichnung bei Weißer Ware<br />
(Beispiel: „Waschomat XY123“) auch<br />
nach der Verordnung zur Kennzeichnung<br />
von energieverbrauchsrelevanten Produkten<br />
(EnVKV) und entsprechenden EU-<br />
Richtlinien zu den Pflichtangaben, deren<br />
Fehlen abgemahnt werden kann. Händler<br />
müssen daher auf korrekte Artikelbeschreibungen<br />
für ihre Produkte in ihren<br />
Online Shops achten.<br />
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema <strong>Internet</strong>-Recht<br />
HADOPI-GESETZ<br />
Keine Netzsperren mehr<br />
VERBOTENES GLÜCKSSPIEL<br />
Countdown-Auktion<br />
GEHACKTER EBAY-ACCOUNT<br />
Nutzer haftet nicht<br />
DIENSTLEISTER<br />
SEO als Werkvertrag<br />
Kurz nachdem das umstrittene „Hadopi-Gesetz“<br />
in Frankreich erstmals Anwendung fand, wurde<br />
es jetzt von der sozialistischen Regierung Hollande<br />
abgeschafft. Das nach der gleichnamigen<br />
Behörde benannte Gesetz sollte Personen, die<br />
mehrfach Raubkopien aus dem Netz laden, mit<br />
der Sperre ihres <strong>Internet</strong>-Anschlusses bestrafen –<br />
eine Sanktion, die seit Inkrafttreten des Gesetzes<br />
2010 immer wieder als Eingriff in die Bürgerrechte<br />
kritisiert wurde. Im Juni 2013 wurde erstmals<br />
ein Franzose zu zwei Wochen <strong>Internet</strong>-<br />
Sperre verurteilt (wir berichteten). Ob das Urteil<br />
vollstreckt wird, ist unklar. Stattdessen will die<br />
Regierung zukünftig illegale <strong>Download</strong>s mit<br />
Bußgeldern von bis zu 3.000 Euro belegen. fk ■<br />
Eine Countdown-Auktion kann unter bestimmten<br />
Umständen verbotenes Glücksspiel sein. Der<br />
Verwaltungsgerichtshof Mannheim stufte eine<br />
Versteigerung, in deren Rahmen vorwiegend Elektrogeräte<br />
angeboten wurden, als ein solches ein.<br />
Teilnehmer an der Verkaufsaktion können durch<br />
Einsatz zuvor gekaufter „Wertpunkte“ den Ablauf<br />
der Auktion verzögern und Höchstbietender werden.<br />
Dadurch entstehen den Teilnehmern nicht<br />
nur beim Kauf der Ware Kosten, sondern auch<br />
beim – meist mehrfachen – Einsatz von Wertpunkten.<br />
Dabei, so das Gericht, werde den Teilnehmern<br />
eine Einflussmöglichkeit auf den Ausgang<br />
der Auktion vorgegaukelt, ohne dass sie diese<br />
wirklich haben (Az.: 6 S 88/13). fk<br />
■<br />
Spioniert ein Hacker fremde eBay-Zugangsdaten<br />
aus und kauft auf fremde Rechnung ein,<br />
haftet der Inhaber des Kundenkontos nicht.<br />
Dies entschied das Landgericht Gießen. Voraussetzung<br />
ist, dass der eigentliche Nutzer seine<br />
Zugangsdaten nicht an andere weitergegeben<br />
hat. Im vorliegenden Fall hatte ein Anbieter eines<br />
Notebooks auf eBay behauptet, der Käufer<br />
habe das Gerät bei ihm persönlich abgeholt<br />
und müsse es jetzt bezahlen. Der angebliche<br />
Käufer wusste jedoch nichts davon, offenbar<br />
waren seine eBay-Zugangsdaten gestohlen worden.<br />
Das Gericht entschied, dass ihn keine Schuld<br />
treffe – der Verkäufer hätte sich einen Ausweis<br />
zeigen lassen müssen (Az.: 1 S 337/12). fk ■<br />
Das Landgericht Amberg hat entschieden, dass<br />
Verträge mit SEO-Dienstleistern Werkverträge<br />
sind. Das bedeutet, der Dienstleister schuldet<br />
dem Auftraggeber einen konkreten und messbaren<br />
Erfolg. Zudem hat der Auftraggeber bei<br />
einem Werkvertrag Anspruch auf Nachbesserung,<br />
Minderung, Schadensersatz und sogar<br />
den Rücktritt vom Vertrag, falls das gesetzte Ziel<br />
nicht erreicht wird. Auch bei erbrachter Leistung<br />
kann der Auftraggeber jederzeit den<br />
Werkvertrag kündigen und muss nur den Teilbetrag<br />
für bisher geleistete Dienste plus fünf<br />
Prozent bezahlen. Bei einem Dienstvertrag<br />
reicht hingegen der reine Nachweis der Tätigkeit<br />
aus (Az.: 14 O 117/12). fk<br />
■
TOOLS & TECHNIK<br />
26 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
Techniktipp<br />
Wolfgang<br />
A. Buescher<br />
Head of <strong>Business</strong><br />
Analytics<br />
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3 Merkmale für Tracking-Fehler<br />
Ein sauber implementiertes und fehlerfreies<br />
Tracking ist Voraussetzung für alle Arten<br />
von Analysen. Stimmt das Tracking nicht,<br />
sind darauf aufbauende Prozess-Schritte<br />
wie die Customer-Journey-Analyse, Attribution<br />
oder Budgetallokation nicht sinnvoll<br />
möglich. Bevor sich Marketingverantwortliche<br />
also an die komplexe Aufgabe des<br />
Attribution Modeling machen und damit<br />
beginnen, jedem Werbekanal einen Wertbeitrag<br />
an der Conversion zuzuordnen,<br />
müssen sie prüfen, ob das Tracking stimmt.<br />
Wichtigster und augenfälligster Indikator<br />
für ein fehlerhaftes Tracking: Mehr als die<br />
Hälfte der gemessenen Klickketten besteht<br />
aus nur einem Kontaktpunkt. Dann sollte<br />
geprüft werden, ob die Ergebnisse plausibel<br />
sind. Grundsätzlich ist – je nach Geschäftsmodell<br />
– ein hoher Anteil von<br />
1-Kontaktpunkt-Ketten auch bei funktionierendem<br />
Tracking möglich: Es bedeutet,<br />
dass die Kunden fast ausschließlich Impulskäufer<br />
sind. Hier empfiehlt sich eine Untersuchung<br />
des Endkunden-Kaufverhaltens,<br />
beispielsweise durch die Entwicklung von<br />
„Käufer-Prototypen“.<br />
Zweiter wichtiger Indikator: eine erhebliche<br />
Datenabweichung von mehr als 15<br />
Prozent zwischen unterschiedlichen<br />
Reporting-Systemen, beispielsweise den<br />
Agentur-Reports, dem eigenem ERP-System<br />
und den Web-Analyse-Systemen. Dabei<br />
sollte immer zunächst die Gesamtzahl<br />
an Konversionen und der registrierte Umsatz<br />
verglichen werden.<br />
Dritter und ebenso wichtiger Indikator:<br />
ein auffällig hoher Anteil an bestimmten<br />
Kanälen. Weist beispielsweise der Kanal<br />
„Referral“ einen übermäßig hohen Beitrag<br />
aus, kann das darauf hinweisen, dass bezahlte<br />
Kanäle nicht richtig erkannt werden.<br />
Unternehmen, die befürchten, dass ihr Tracking<br />
keine korrekten Ergebnisse liefert<br />
oder sicherstellen wollen, dass die erhobenen<br />
Daten vollständig sind, sollten einen<br />
regelmäßigen Datenabgleich der beteiligten<br />
Systeme durchführen. Dabei helfen<br />
Plausibilitätsprüfungen. Auch das Entwickeln<br />
von Sales-Cycle-Modellen („Personas“)<br />
hat sich bewährt. Denn wenn das<br />
Unternehmen weiß, wie ein modellhafter<br />
Kunde im Rahmen eines Kaufprozesses vorgeht,<br />
fallen Tracking-Fehler schneller auf.<br />
leich drei neue Demand-Side-<br />
GPlattformen drängen auf den<br />
deutschen Markt: Active Agent ist<br />
ein Schwesterunternehmen des<br />
Adserver-Anbieters Adition und<br />
ergänzt das Portfolio der Medienholding<br />
Virtual Minds. Das schwedische<br />
Unternehmen Delta Projects<br />
hat in München ein Büro eröffnet.<br />
Und in Berlin haben Sponsormob<br />
und Jaduda die mobile Demand-<br />
Side-Plattform Splicky gestartet.<br />
Eine Demand-Side-Plattform<br />
(DSP) bietet die Technologie für<br />
den automatisierten Einkauf von<br />
Werbeinventar. Zielgruppen sind<br />
Werbungtreibende und Online-<br />
Media-Agenturen. DSP unterscheiden<br />
sich unter anderem durch die Zahl der<br />
Inventarquellen, an die sie angebunden<br />
sind, durch ihre Targeting-Möglichkeiten<br />
Großes Gedränge<br />
Drei neue Demand-Side-Plattformen buhlen bei Media-Agenturen um Online-Werbebudget<br />
Active Agent ist eine Marke der Virtual Minds,<br />
die DSP startet offiziell zur Dmexco<br />
Splicky, eine mobile Demand-Side-Plattform, handelt mit<br />
Werbeeinblendungen auf Smartphones und Tablets<br />
und die Werbeformate, die über sie bezogen<br />
werden können.<br />
Im Gegensatz zu Active Agent und Delta<br />
Projects positioniert sich Splicky als<br />
mobile Demand-Side-Plattform. In Abgrenzung<br />
zum Real-Time Advertising für<br />
den Online-Kanal werden auf Splicky nur<br />
Werbeeinblendungen für User mit Smartphones<br />
und Tablets gehandelt. Splicky<br />
bietet als Self-Service-System Zugang zu<br />
verschiedenen Ad Exchanges und Sell-<br />
Side-Plattformen, also zur Verkaufsseite.<br />
Active Agent wird offiziell zur Online-<br />
Marketing-Messe Dmexco loslegen. Zum<br />
Start bezieht die Demand-Side-Plattform<br />
Werbeinventar von Google, Appnexus<br />
Eigener Marktplatz-Shop<br />
Meinpaket.de bietet Händlern jetzt auch Software für einen Miet-Shop an<br />
in Rundumpaket für Einsteiger in den<br />
EE-Commerce stellt Meinpaket.de, der<br />
Online-Marktplatz von DHL, jetzt bereit.<br />
Der Basistarif für den Meinpaket.de-Webshop<br />
liegt bei 20 Euro monatlich. Er umfasst<br />
eine .de-Domain sowie vorgefertigte<br />
Templates zur Shop-Einrichtung und -Gestaltung<br />
für bis zu 6.000 Produkte in 100<br />
Schnell zum eigenen Shop: Mit dem Komplettpaket verspricht<br />
Meinpaket.de unkomplizierten E-Commerce-Start<br />
Kategorien. Zusätzlich können ein Feature-Paket<br />
für ein größeres Produktsortiment<br />
und ein Design-Paket für eine individuelle<br />
Shop-Gestaltung gebucht werden.<br />
Zur Zahlungsabwicklung steht neben den<br />
gängigen Zahlarten auch Postpay, vormals<br />
DHL Checkout, zur Verfügung. Basis des<br />
Miet-Shops ist die Software des Shop-System-Anbieters<br />
ePages.<br />
Meinpaket.de folgt damit<br />
dem Vorbild von Marktplätzen<br />
wie Amazon oder Rakuten,<br />
die ebenfalls komplette<br />
Shop-Systeme als Miet-Shops<br />
anbieten. Ende März verzeichnete<br />
Meinpaket.de mehr<br />
als eine Million registrierte<br />
Endkunden und 2.500 Händler.<br />
Der Umsatz lag 2012 bei<br />
über 100 Millionen Euro. cf ■<br />
und Yieldlab. Die beiden Vorstände<br />
der Virtual-Minds-Tochter sind<br />
Joachim Schneidmadl und Thomas<br />
Weitzer. Das Unternehmen wendet<br />
sich an große Werbungtreibende<br />
und Online-Media-Agenturen und<br />
will mit hoher Transparenz bei der<br />
Abrechnung und beim Reporting<br />
überzeugen.<br />
Wie viel die Nutzung der Active-<br />
Agent-Technologie kosten wird,<br />
steht laut Joachim Schneidmadl<br />
noch nicht fest. „Wir sind gerade<br />
dabei, die Preisliste festzuzurren“,<br />
sagt er. Active Agent verlangt – wie<br />
andere DSP auch – eine Gebühr auf<br />
den gehandelten Mediawert.<br />
Tanja Leutschacher baut als Managing<br />
Director das Deutschland- Geschäft<br />
von Delta Projects auf. Delta Projects ist<br />
ursprünglich als Adserver-Anbieter gestartet<br />
und positioniert<br />
sich nun<br />
als Demand-Side-<br />
Plattform für Online-<br />
und Mobile-<br />
Formate und<br />
demnächst auch<br />
für Video. Integriert<br />
sind eine<br />
Data-Management-Plattform<br />
und Behavioral<br />
Targeting. is ■<br />
Tanja Leutschacher,<br />
Delta Projects<br />
Kostenloses<br />
Adwords-Tool<br />
emeinsam mit der Agentur Tengel-<br />
New Media hat das Berliner<br />
Gmann<br />
Unternehmen Bidmanagement eine Lösung<br />
für das Aufsetzen und die Pflege von<br />
Adwords-Kampagnen vorgelegt. Shop-<br />
Betreiber können damit Kampagnen mit<br />
Anzeigentexten und Keywords für jedes<br />
einzelne Produkt anlegen. Darüber hinaus<br />
verfügt die Lösung namens „Big Bang Machine“<br />
über die Möglichkeit zur täglichen<br />
Synchronisation, sodass das Kampagnenmanagement<br />
automatisch läuft: Nicht verfügbare<br />
Produkte werden nicht mehr beworben,<br />
für neue Produkte werden neue<br />
Keywords und Anzeigen angelegt. Auch<br />
Produkt-, Namens- und Preisänderungen<br />
werden berücksichtigt. Das Tool ist kostenlos<br />
erhältlich; nötig ist nur ein Google-<br />
Adwords-Konto sowie die Nutzung des<br />
Google Merchant Feed Center. cf<br />
■<br />
Anzeige<br />
OXID<br />
Modul für Bezahlen mit QR-Code<br />
Oxid erweitert seine E-Commerce-Plattform<br />
um ein Modul für Paypal QR Shopping: Kunden<br />
bestellen und bezahlen, indem sie einen<br />
dem Wunschprodukt zugeordneten QR-Code<br />
mit dem Smartphone scannen. Das Modul ist<br />
im Oxid Marktplatz Exchange erhältlich, ein<br />
erster Kunde ist der Shop Emmas Enkel. cf<br />
VIRTUAL STOCK<br />
Cloud-Lösung für Vor-Ort-Abholung<br />
Mit der Cloud-basierten Lösung „Click & Collect“<br />
will Virtual Stock Shop-Betreibern ohne eigenes<br />
Filialnetz die Integration stationärer Handelspartner<br />
erleichtern. Auf diese Weise können auch<br />
reine Online-Händler Vor-Ort-Abholung anbieten.<br />
Das Tool deckt den gesamten Bestell-,<br />
Abhol-, Retouren- und Bezahlprozess ab. cf<br />
PICALIKE<br />
Bessere Farberkennung im Shop<br />
Das Softwarehaus Picalike hat eine Lösung für<br />
die treffsichere Farberkennung von Produkten in<br />
Online Shops entwickelt. „Color Export“ analysiert<br />
die Farben und ermöglicht den Kunden die<br />
gezielte Auswahl über eine vorher festgelegte<br />
Farbpalette. So lassen sich etwa in Mode-Shops<br />
verschiedene Blautöne leichter zuordnen. cf
15/13<br />
22. Juli 2013<br />
TOOLS & TECHNIK <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 27<br />
GASTKOMMENTAR<br />
„Kritischer Punkt ist der Datenschutz“<br />
Thomas Wittbecker, Geschäftsführer von Adacor, kommentiert die Gründung von Deutsche Börse Cloud Exchange<br />
ls ich erfahren habe, dass die Deutsche<br />
ABörse Cloud Exchange AG an einem<br />
Marktplatz für Cloud-Ressourcen arbeitet,<br />
habe ich zuerst gedacht: Das kann<br />
nicht funktionieren, denn die Angebote<br />
sind viel zu unterschiedlich. Nachdem ich<br />
mich eingehender mit dem Konzept beschäftigt<br />
habe, bin ich etwas aufgeschlossener<br />
geworden.<br />
Worum geht’s? Die Deutsche Börse hat<br />
mit dem Berliner Unternehmen Zimory<br />
das Joint Venture Deutsche Börse Cloud<br />
Exchange (DBCE) gegründet, um einen<br />
Marktplatz für „Infrastructure as a Service“-<br />
Ressourcen zu betreiben. Ab 2014 sollen<br />
Speicherkapazität und Rechenleistung auf<br />
dem Marktplatz handelbar werden. Die<br />
Grundidee besteht darin, Anbieter dieser<br />
Leistungen in eine zentrale Plattform zu<br />
integrieren. Über standardisierte Schnittstellen<br />
können Kunden dann auf die<br />
Ressourcen zugreifen. Das würde das<br />
Pro blem des Umzugs zu einem anderen<br />
Speicheranbieter lösen.<br />
Wie jedoch die Unterschiede in der Performance<br />
einzelner Anbieter transparent<br />
gemacht werden sollen, wird mir aus den<br />
bislang veröffentlichten Informationen<br />
noch nicht klar.<br />
Eine IaaS-Cloud ist prinzipiell<br />
nichts anderes als eine große Virtualisierungs-Infrastruktur.<br />
Dabei<br />
werden die Ressourcen von Servern<br />
aufgeteilt und als virtuelle<br />
Server den Nutzern zur Verfügung<br />
gestellt. Je nach Aufbau und<br />
abhängig von den eingesetzten<br />
Technologien, Netzwerkkomponenten,<br />
Hardware usw. unterscheidet sich<br />
jedoch die Leistungsfähigkeit enorm. Weitere<br />
Knackpunkte sind die Stabilität sowie<br />
die Qualität der <strong>Internet</strong>-Anbindung. Ich<br />
bin gespannt darauf, wie dies gelöst wird.<br />
Daran anschließend stellt sich die Aufgabe,<br />
wie Zusatzservices und Mehrwerte,<br />
die eine bestimmte Cloud attraktiv machen,<br />
erfasst und bewertet werden, zum<br />
Beispiel die Lastverteilung, Überwachungs-<br />
und Backup-Lösungen oder<br />
Firewall Services. Mit den nackten Storage-<br />
und Server-Ressourcen lässt sich nur<br />
begrenzt viel anfangen. Da fallen mir nur<br />
Anwendungen wie Video Transcoding,<br />
Rendering oder einige wissenschaftliche<br />
Thomas Wittbecker<br />
Geschäftsführer der Adacor<br />
Hosting GmbH<br />
■ www.adacor.com<br />
Anwendungen ein. Die meisten Applikationen<br />
bedürfen jedoch einer sehr spezifischen<br />
Umgebung. Das stellt schon heute<br />
ein großes Problem beim Einsatz von Self<br />
Service Clouds wie Amazon AWS dar.<br />
Ein weiterer kritischer Punkt ist der Datenschutz.<br />
Die Anforderungen sind höchst<br />
unterschiedlich ausgeprägt. Während dem<br />
einen Unternehmen der Standort Deutschland<br />
und eine kleine Datenschutzvereinbarung<br />
ausreicht, hat ein anderes eine riesige<br />
Liste an spezifischen Ansprüchen<br />
sowie Richtlinien und lässt sogar das<br />
Rechenzentrum und den Dienstleister<br />
komplett auditieren. Interessant ist in diesem<br />
Zusammenhang auch die Verarbeitung<br />
personenbezogener Daten.<br />
Denn in diesem Fall muss das Unternehmen<br />
mit dem Anbieter eine<br />
direkte Vereinbarung über eine<br />
Auftragsdatenvereinbarung schließen,<br />
die sich nicht komplett in<br />
Standardverträgen abbilden lässt.<br />
Eines der stärksten Argumente<br />
für den Erfolg der Handelsplattform<br />
ist für mich hingegen der beschleunigte<br />
Vertragsabschluss.<br />
Wenn die Deutsche Börse es schafft, mit<br />
vielen Großunternehmen Rahmenverträge<br />
abzuschließen und somit den Entscheidungsprozess<br />
für einen Anbieter auf ein<br />
Minimum reduziert, ist das auf jeden Fall<br />
ein riesiges Plus für das Projekt.<br />
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob<br />
die IT- und Beschaffungsabteilungen der<br />
Großunternehmen bereit sind, mit hochflexiblen<br />
Modellen zu arbeiten. Wie ich es<br />
sehe, passt zu viel Flexibilität noch nicht in<br />
die Prozess- und Budgetwelt der Unternehmen.<br />
Meiner Einschätzung nach wird<br />
es noch einige Zeit dauern, bis sich DBCE<br />
wirklich durchsetzt, aber auf jeden Fall ist<br />
es ein innovativer Ansatz.<br />
■<br />
IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools<br />
Auftraggeber Auftrag Dienstleister<br />
Agravis Raiffeisen AG<br />
Agrolab Group<br />
Bonita<br />
Borealis<br />
Calumet Photographic<br />
Clarisonic<br />
Einsatz des Content-Management-Systems Firstspirit<br />
im Zuge des Relaunchs der Konzern-Website<br />
Relaunch des Unternehmensauftritts im Responsive<br />
Design<br />
Konzeption und Umsetzung des Online Shops für die<br />
Modemarke der Tom Tailor Holding<br />
Relaunch der Corporate Website des Petrochemie-<br />
Unternehmens im Responsive Design<br />
Einsatz des Shop-Systems Intershop 7 im mehrsprachigen<br />
Shop des Foto-Equipment-Anbieters<br />
Betreuung der Website sowie des Online Shops der<br />
L‘Oréal-Marke inklusive Versand und Fulfillment<br />
eSpirit<br />
ABW<br />
Wiethe Interaktiv<br />
Triplesense<br />
Intershop<br />
Rhiem-Gruppe<br />
Corny<br />
Relaunch der Brand Website sowie Aufbau einer Wendweb<br />
mobilen Website für die Müsliriegel-Marke<br />
Datev Einsatz der Web-Controlling-Lösung Mindlab Solutions<br />
Deutsche Angestellten-Akademie<br />
Ostwestfalen-Lippe<br />
ENED<br />
Flughafen Düsseldorf<br />
Hanse Yachts<br />
Helvetia<br />
Konzeption, Entwicklung und Betrieb des Shops zur<br />
Buchung der Kurse des Weiterbildungsunternehmens<br />
auf Basis des Open Source Framework Arcavias<br />
Übernahme der Web-Analyse auf den Mitglieder-Sites<br />
der griechischen Publisher-Vereinigung<br />
Etatgewinn für den Relaunch der Website auf Basis<br />
des CMS von Sitecore<br />
Relaunch der Website der Segelmarke Hanse auf<br />
Basis von Typo3<br />
Entwicklung einer Vertriebslösung für Makler und<br />
die Außendienstorganisation der Versicherung<br />
Metaways<br />
AT <strong>Internet</strong><br />
Exc.io<br />
Queo<br />
Adesso<br />
La Fraise Relaunch der Website der Spreadshirt-Tochter Aperto<br />
Mac Mode<br />
Konsolidierung aller Web-Präsenzen in der IBM-Websphere-Portallösung<br />
IBM<br />
Onkyo Einsatz des Shop-Systems Cosmo Shop Zaunz Publishing<br />
Planet Sports Einsatz der Zahlarten Rechnungskauf und Ratenkauf Klarna<br />
Volkswagen<br />
Relaunch der internationalen Plattform Think Blue<br />
auf Basis des CMS Magnolia<br />
DDB Tribal<br />
Zeiss Gruppe<br />
Einsatz der Marketing-Management-Lösung Marketing<br />
Efficiency Cloud<br />
Brandmaker<br />
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de<br />
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SPECIAL: E-COMMERCE-AGENTUREN<br />
28 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
DIENSTLEISTER FÜR DEN ONLINE-HANDEL<br />
Rosinen picken<br />
Die größten E-Commerce-Spezialisten blicken in übervolle Auftragsbücher – und können es sich leisten, bei der<br />
Annahme von Projekten wählerisch zu sein. Doch wählerisch sind auch die Kunden<br />
onita verkauft Mode jetzt<br />
B nicht mehr nur in der Fußgängerzone,<br />
sondern auch per<br />
eigenem Online Shop. Gestaltet<br />
hat den Auftritt Dienstleister<br />
Wiethe Interaktiv, der auch<br />
das E-Commerce-Geschäft des<br />
Mutterkonzerns Tom Tailor<br />
betreut. Der Gartenspezialist<br />
Dehner versucht seit Juni mit<br />
einem eigenen Webshop vom<br />
wachsenden Online-Markt im<br />
Bereich Haus und Garten zu<br />
profitieren, ohne sein Filialgeschäft<br />
zu sabotieren. Dafür<br />
musste Lösungsanbieter Novomind<br />
in nur fünf Monaten ein<br />
Multichannel-Konzept samt passendem<br />
E-Shop umsetzen. Jack Wolfskin wiederum<br />
hat sich einen modernen Online<br />
Shop von Commerce Plus bauen lassen,<br />
Fullservice aus einer Hand: Die Modekette Bonita hat sich<br />
von Wiethe Interaktiv ins Netz bringen lassen<br />
die Website kam von Xparo, das neue<br />
Newsletter-Design hingegen von Optivo.<br />
Daneben setzt der Outdoor-Ausstatter auf<br />
ein halbes Dutzend andere Agenturen, um<br />
Jack Wolfskin splittet Etats: Der Outdoor-Händler beschäftigt<br />
viele Online-Agenturen, betreut die Logistik aber selbst<br />
den <strong>Internet</strong>-Erfolg zu erhalten. Das Verschicken<br />
aus dem eigenen Logistikzentrum<br />
betreibt der Outdoor-Versender jedoch lieber<br />
selbst. Bonita, Dehner, Jack Wolfskin –<br />
nur drei von vielen aktuellen Beispielen<br />
für erfolgreiche E-Commerce<br />
Pitches, die deutsche<br />
Agenturen in diesem Jahr zu<br />
vermelden haben. Das Online-<br />
Geschäft boomt weiter – und<br />
längst ist noch nicht jedes Unternehmen<br />
im Web angekommen.<br />
Da schlägt die Stunde der<br />
Dienstleister und Agenturen:<br />
Wer jetzt erst ins Netz will, hat<br />
es eilig und meist nicht übermäßig<br />
viel Ahnung vom Online-Geschäft.<br />
Goldene Zeiten<br />
für Agenturen!<br />
Vorsichtige Kunden<br />
Andererseits: Die Zeiten, in denen Unternehmen<br />
ihrer Online-Lead-Agentur mit<br />
den Worten „Baut mir mal Online auf!“<br />
einen Batzen Geld in die Hand drückten,<br />
Agentur<br />
Sinner Schrader<br />
Hamburg<br />
http://sinnerschrader.com<br />
Selbst<br />
be schreibung<br />
Umsatz/<br />
Umsatzziele<br />
in<br />
Mio. Euro<br />
2012<br />
(2013)<br />
Mitarbeiter<br />
fest /<br />
frei<br />
Am<br />
Markt<br />
seit<br />
Etats<br />
werden<br />
betreut<br />
ab Betrag<br />
Etats<br />
Durch-<br />
schnitts-<br />
Volumen<br />
Digitalagentur 35,3 (k. A.) 440 / 17 1996 k. A. 100.000 bis<br />
500.000<br />
Euro<br />
Conversion-Rate-<br />
Optimierung<br />
Customer Relations<br />
Management<br />
E-Commerce-<br />
Anwendungen<br />
Usability /<br />
Design<br />
Mobile<br />
Commerce<br />
Social<br />
Kompetenzen im Bereich E-Commerce<br />
Commerce<br />
Referenzkunden und Projekte<br />
HOLY FASHION GROUP: Shops für die Fashion Brands Strellson,<br />
JOOP und Windsor; Europcar: Internationale Buchungsplattform;<br />
Tuifly.com: Ständige Weiterentwicklung der Plattform und Verzahnung<br />
mit klassischer Kommunikation<br />
hmmh multimediahaus AG<br />
Bremen<br />
www.hmmh.de<br />
Agentur für Digital<br />
Commerce &<br />
Brand Communication<br />
24,4 (k. A.) 408 / 2 1995 50.000<br />
Euro<br />
100.000 bis<br />
500.000<br />
Euro<br />
Bonprix: Online Shop; Schneider: Online Shop<br />
dmc digital media center<br />
GmbH<br />
Stuttgart<br />
http://www.dmc.de/<br />
E-Commerce-<br />
Agentur<br />
k. A. (k. A.) 235 / 14 1995 k. A. 100.000 bis<br />
500.000<br />
Euro<br />
Intersport Deutschland: Online Shop und Multichannel-Prozesse;<br />
Sunrise Communications: Online-Lead-Agentur, Bereitstellung<br />
E-Commerce-System; Kaiser+Kraft<br />
Unic GmbH<br />
Karlsruhe (Hauptsitz in<br />
Zürich/CH)<br />
www.unic.com<br />
Fullservice-Agentur k. A. (k. A.) 220 / 50 1996 k. A. k. A. Hornbach: E-Commerce-Plattform mit einem PIM zur Aggregation<br />
und zentralen Verwaltung der Artikel; Galeries Lafayette: Implementierung<br />
der Hybris Multichannel Solution; PKZ: Multichannel-Retailing-Plattform<br />
Wiethe Group GmbH<br />
Georgsmarienhütte<br />
www.wiethe.com<br />
Multichannel-<br />
Agentur<br />
k. A. (k. A.) 171 / 10 1993 100.000<br />
Euro<br />
Über<br />
500.000<br />
Euro<br />
Marc O'Polo: Fullservice E-Commerce, Frontend-Betreuung, Foto +<br />
Content; Tom Tailor: Fullservice E-Commerce, Frontend-Betreuung,<br />
Foto + Content; Engelhorn: Frontend-Betreuung, Foto + Content<br />
Denkwerk GmbH<br />
Köln<br />
www.denkwerk.com<br />
Interaktiv-Agentur 13,12<br />
(13,78)<br />
164 / 11 1998 50.000<br />
Euro<br />
100.000 bis<br />
500.000<br />
Euro<br />
Germanwings: Website, Buchungssystem, Sparkalender; Medion/<br />
Lenovo: Online Shop in Responsive Design; Walbusch: Online<br />
Shops für Marken auf Basis der Hybris-Plattform mit Anbindung an<br />
das Walbusch-ERP-System<br />
move elevator GmbH<br />
Oberhausen<br />
https://www.move-elevator.<br />
de/<br />
004 Beratungs- und Dienstleistungs<br />
GmbH<br />
Aschaffenburg<br />
www.004gmbh.de<br />
TWT Interactive GmbH<br />
Düsseldorf<br />
www.twt.de<br />
Fullservice-Agentur 17 (18) 161 / 1994 k. A. 50.000 bis<br />
100.000<br />
Euro<br />
Fullservice-Agentur 12 (k. A.) 157 / 8 2003 300.000<br />
Euro pro<br />
Jahr<br />
Fullservice-Agentur 10,19 (k. A.) 140 / 15 1995 25.000<br />
Euro<br />
Über<br />
500.000<br />
Euro<br />
50.000 bis<br />
100.000<br />
Euro<br />
Coca-Cola: Für den Vertriebsaußendienst konzipiertes Shop-Portal;<br />
Emmas Enkel: Online Shop, Social-Media-Elemente; Heise Zeitschriften<br />
Verlag: Online Shop mit optimierter Suchlogik und One-<br />
Step-Checkout<br />
Shop.bild.de: Online Shop, Mobile Shop & App, Produktmanagement,<br />
Lager & Logistik, Buchhaltung & Controlling, Retourenmanagement,<br />
Service-Center und Shop-Technologie; Strauss Innovation.de:<br />
Online Shop & eBay Marken-Shop, Komplettbetreuung; FC-<br />
Fanshop.de: Online Shop, Mobile Shop & Shop als App Plugin<br />
VAUDE: Relaunch auf Basis von OXID eShop; BLUME2000.de:<br />
Shop-Entwicklung und -Optimierung; LASCANA: Online Shops inkl.<br />
umfassenden Schnittstellenentwicklungen<br />
Cocomore AG<br />
Frankfurt am Main<br />
www.cocomore.com<br />
E-Commerce-<br />
Agentur<br />
k. A. (k. A.) 140 / 50 2001 30.000<br />
Euro<br />
100.000 bis<br />
500.000<br />
Euro<br />
MHK-Shop.de: auf Magento Enterprise basierende, individuelle<br />
B2C- und B2B-Shopping-Plattform; Ellviva: Guided Search mit<br />
semantischer Suche
15/13<br />
22. Juli 2013<br />
SPECIAL: E-COMMERCE-AGENTUREN <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 29<br />
E-Commerce auf<br />
Knopfdruck, das wünschen<br />
sich viele Unternehmen.<br />
Die Agenturen<br />
sollen es möglichst<br />
preiswert richten<br />
Foto: Fotolia / kritiya<br />
sind auch vorbei. Die Kunden sind vorsichtiger<br />
geworden, es werden mehr Pitches<br />
veranstaltet, es wird weniger vertraut. Man<br />
wendet sich lieber fürs Online-Shop-System<br />
an eine Agentur, mit dem Design an<br />
eine nächste und mit dem Marketing etat<br />
an eine dritte. Manche Agenturen haben<br />
schon die Nase voll von dieser Art von<br />
Projektgeschäft, bei dem sie oft draufzahlen.<br />
„Vor allem die reine Akquise ist im<br />
Projektgeschäft aufwendig und teuer geworden“,<br />
beklagt Stefan Messerknecht,<br />
Managing Director bei HMMH. „Schließlich<br />
lässt sich mit initialen Projekten kaum<br />
das große Geld verdienen.“ Markus Wiethe,<br />
Geschäftsführer von Wiethe Interaktiv,<br />
stößt ins gleiche Horn: „Der Kunde verlangt<br />
intelligente Höchstleistungen zu<br />
einem fairen Preis. Aber gute Leute kosten<br />
Geld – entweder wir bekommen das unter<br />
dem Aspekt der Langfristigkeit gut und<br />
fair verteilt, oder wir müssen selber freie<br />
Leute hinzubuchen und auf diese Kosten<br />
noch eine Marge kalkulieren.“<br />
Mindestetatgrößen steigen<br />
Vor allem die renommierten Agenturen<br />
mit den glänzenden E-Commerce-Referenzen<br />
(siehe Tabelle) können es sich leisten,<br />
das Projektgeschäft kritisch zu sehen. Wiethe<br />
nimmt nur Projekte ab einer Etatgröße<br />
von 100.000 Euro an, 004 will mit einem<br />
Kunden möglichst 300.000 Euro pro Jahr<br />
verdienen, damit der Vertrag unterschrieben<br />
wird. Bei Commerce Plus gibt es<br />
getrennte Teams für langfristige Kunden<br />
und für Einzelprojekte, beide Teams müssen<br />
sich finanziell tragen – dadurch kommen<br />
Einzelprojekte den Kunden im Schnitt<br />
deutlich teurer als solche im Rahmen einer<br />
längerfristigen Zusammenarbeit. DMC<br />
schließlich versteht seine Aufgabe vornehmlich<br />
als langjährige Lead-Agentur<br />
und überlässt es dem Kunden gerne, für<br />
kleinere Projekte andere Agenturen hinzuzuziehen.<br />
Unternehmen werden damit<br />
vor die Wahl gestellt: wie Otto das meiste<br />
selbst machen und nur für Kleinprojekte<br />
kleine Spezialisten beauftragen – oder wie<br />
Tom Tailor, Esprit und Co. alles machen<br />
lassen und dafür bezahlen. il<br />
■<br />
Komplette Liste im <strong>Business</strong>-<br />
Guide E-Commerce 2013<br />
Die Kompetenzen der 20 größten E-Commerce-Spezialisten<br />
auf diesen Seiten sind ein<br />
Auszug aus dem vollständigen Agenturkompass<br />
„Online-Handel & E-Payment“. Diese<br />
Übersicht über die Kompetenzen von über<br />
60 E-Commerce-Dienstleistern finden Sie im<br />
nächsten INTERNET WORLD <strong>Business</strong> Guide<br />
„E-Commerce/ Online Shops 2013“. Dieser<br />
wird der Ausgabe 22/2013 (EVT: 28.10.) der<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong> beiliegen.<br />
Agentur<br />
Commerce Plus GmbH<br />
Hamburg<br />
http://www.commerce-plus.<br />
com<br />
Selbst<br />
be schreibung<br />
Umsatz/<br />
Umsatzziele<br />
in<br />
Mio. Euro<br />
2012<br />
(2013)<br />
Mitarbeiter<br />
fest /<br />
frei<br />
Am<br />
Markt<br />
seit<br />
Etats<br />
werden<br />
betreut<br />
ab Betrag<br />
<strong>Internet</strong>-Agentur k. A. (8) 120 / 2012 20.000<br />
Euro<br />
Etats<br />
Durch-<br />
schnitts-<br />
Volumen<br />
50.000 bis<br />
100.000<br />
Euro<br />
Conversion-Rate-<br />
Optimierung<br />
Customer Relations<br />
Management<br />
E-Commerce-<br />
Anwendungen<br />
Usability /<br />
Design<br />
Mobile<br />
Commerce<br />
Social<br />
Kompetenzen im Bereich E-Commerce<br />
Commerce<br />
Referenzkunden und Projekte<br />
Tchibo: Betreuung der Sonder-Shops und Maintenance, Weiterentwicklung,<br />
Qualitätssicherung; Ernsting's family: ganzheitliche Betreuung<br />
und Vermarktung des Webshops; Jack Wolfskin/Globetrotter:<br />
Kreation und Entwicklung des Magento-Webshops<br />
nexum AG<br />
Köln<br />
www.nexum.de<br />
Beratung und<br />
Agentur für digitale<br />
Medien<br />
k. A. (k. A.) 102 / 1996 30.000<br />
Euro<br />
50.000 bis<br />
100.000<br />
Euro<br />
OTTO: Produktempfehlungslösung; Lufthansa: Lufthansa <strong>World</strong>-<br />
Shop, redaktionelle Gestaltung; Mexx: Editorial Content System für<br />
Online Shop<br />
mediaworx berlin AG<br />
Berlin<br />
www.mediaworx.com<br />
<strong>Internet</strong>-Agentur 7,7 (7,9) 90 / 10 1996 100.000<br />
Euro<br />
Über<br />
500.000<br />
Euro<br />
SmartShopping.de (UIM): Konzept und Umsetzung Shopping-Portal;<br />
ARAG.de: Konzept und Umsetzung Retail-Auftritt; Postbank.de:<br />
Konzept und Umsetzung Retail-Auftritt<br />
KMF Werbung GmbH<br />
Hamburg<br />
www.kmf.de<br />
CRM-/Dialogmarketing-Agentur<br />
5,37 (6,5) 79 / 21 1991 20.000<br />
Euro<br />
50.000 bis<br />
100.000<br />
Euro<br />
Navigon: Web-Auftritt mit Shop-Entwicklung für verschiedene Länder;<br />
CinemaXX: Entwicklung des Ticket-Shops; Aliqua: Anbindung<br />
des E-Shops an QR-Codes<br />
e-wolff Consulting GmbH<br />
Heimsheim<br />
www.e-wolff.de<br />
Online-Marketing-<br />
Agentur<br />
k. A. (k. A.) 65 / 2001 keine<br />
Mindestsumme<br />
10.000 bis<br />
50.000 Euro<br />
Benz Baustoffe; Soccerboots; Ziegler-Metall<br />
people interactive GmbH<br />
Köln<br />
www.people-interactive.de<br />
Agentur für<br />
Digitalkommunikation<br />
5,1 (6) 60 / 10 1999 k. A. 50.000 bis<br />
100.000<br />
Euro<br />
Deutsche Lufthansa AG: Relaunch des weltweiten Portals; Emmas<br />
Enkel: Multitouch-Plattform mit Mobile Payment, die den kompletten<br />
Webshop am Point of Sale abbildet; Deutsche Lufthansa AG:<br />
Urlaubsportal Lufthansaholidays.com<br />
triplesense GmbH<br />
Frankfurt am Main<br />
www.triplesense.de<br />
Interactive /<br />
Digitale Fullservice-Agentur<br />
6,3 (7) 60 / 10 1999 k. A. 100.000 bis<br />
500.000<br />
Euro<br />
norisbank: digitale Filiale; Vorwerk: Deutsche Homepage, internationale<br />
Präsenz und Online Shop der Produktmarken Kobold und<br />
Thermomix; eprimo: Relaunch des Vertriebsportals optimiert<br />
dotSource GmbH<br />
Jena<br />
www.dotSource.de<br />
brandung<br />
Köln<br />
www.brandung.de<br />
NETFORMIC GmbH<br />
Stuttgart<br />
http://www.netformic.de<br />
<strong>Internet</strong>-Agentur 4,3 (5,3) 59 / 24 2006 50.000<br />
Euro<br />
<strong>Internet</strong>-Agentur 4 (k. A.) 50 / 15 2003 20.000<br />
Euro<br />
<strong>Internet</strong>-Agentur 2,56 (2,85) 50 / 2 2002 25.000<br />
Euro<br />
100.000 bis<br />
500.000<br />
Euro<br />
10.000 bis<br />
50.000 Euro<br />
50.000 bis<br />
100.000<br />
Euro<br />
Sachsen Fahnen GmbH & Co. KG: Corp. Design, Umsetzung des Online<br />
Shops Vispronet.de, Anbindung an Drittsysteme, Entwicklung eines<br />
Tools zur individ. Produktgestaltung; Franz Cornelsen Bildungsgruppe:<br />
Relaunch Plattform Cornelsen.de auf Basis von Magento Enterprise;<br />
Otto Group: Consulting und Entwicklung für Otto.de<br />
Fujitsu Technology Solutions GmbH: internationaler Rollout der<br />
B2C Shops, Landing Pages und Produktinszenierung; Casamoda:<br />
Online Shop inkl. Anbindung an die Warenwirtschaft; GALERIA<br />
Kaufhof: Landing Pages, Couponing-Aktionen und div. weitere<br />
CRO-Maßnahmen<br />
www.fashion5.de; www.didymos.de; www.dergepflegtemann.de<br />
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TOOLS & TECHNIK<br />
30 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
Foto: Fotolia / Zacarias da Mata<br />
IT-SICHERHEIT<br />
Gezielte Angriffe auf Webserver<br />
Denial-of-Service-Attacken treffen auch Online Shops. Cloud-basierte Lösungen schützen vor solchen Angriffen<br />
as Lieferdienst-Portal Lieferando.de<br />
Dmusste sich seit Oktober 2010 gegen<br />
verteilte Denial-of-Service-Angriffe (DDoS)<br />
zur Wehr setzen. Den Notebook-Händler<br />
Notebooksbilliger.de traf es im Sommer<br />
2012. Die beiden Online Shops bilden<br />
keine Ausnahme. Immer wieder sind Unternehmen,<br />
die Dienste oder Produkte<br />
über das <strong>Internet</strong> vertreiben, Opfer solcher<br />
Attacken.<br />
Die Methode ist einfach: Bei einer<br />
DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service)<br />
erzeugen sogenannte Botnetze<br />
enorm viele Seitenaufrufe. Botnetze bestehen<br />
aus einer Vielzahl von gehackten und<br />
infizierten Rechnern in der ganzen Welt,<br />
die von einem zentralen Computer ferngesteuert<br />
und dazu genutzt werden, andere<br />
Rechner und Netzwerke anzugreifen. Der<br />
Webserver eines Unternehmens wird mit<br />
Anfragen überflutet, bis er in die Knie geht<br />
und die Webseite nicht mehr aufgerufen<br />
werden kann. Die Folgen: Umsatzverlust<br />
und Imageschaden.<br />
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
(BSI) hat eine Empfehlung erstellt,<br />
wie Unternehmen bei akuten Distributed-Denialof-Service-Angriffen<br />
reagieren sollten und welche<br />
Maßnahmen sie zur Abwehr ergreifen können.<br />
Das PDF-Dokument ist kostenlos unter<br />
www.allianz-fuer-cybersicherheit.de unter der<br />
Rubrik „Sofortmaßnahmen“ erhältlich. Das BSI<br />
empfiehlt Folgendes bei einem Angriff:<br />
Bilden Sie ein Krisenreaktionsteam aus<br />
erfahrenen Mitarbeitern des IT-Betriebs, des<br />
IT-Sicherheitsteams sowie der Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit, um technische Maßnahmen<br />
einzuleiten und begleitende Maßnahmen<br />
zu koordinieren.<br />
Berichten Sie den Vorfall, entsprechend<br />
Ihren internen Richtlinien, an das Management.<br />
Binden Sie den eigenen <strong>Internet</strong>-Service-<br />
Provider (ISP) und Hosting-Provider ein.<br />
Genaue Zahlen, wie häufig Unternehmen<br />
im Web das Ziel von verteilten Denial-of-<br />
Service-Attacken werden, gibt es nicht.<br />
Das Bundesamt für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik (BSI) fordert die<br />
betroffenen Unternehmen zwar auf, Angriffe<br />
zu melden, doch nicht alle Unternehmen<br />
kommen der Aufforderung nach.<br />
Viele wollen nicht publik machen, dass sie<br />
Opfer einer DDoS-Attacke geworden sind<br />
Geld oder Attacke<br />
Häufig werden Firmen mit solchen Angriffen<br />
auch erpresst. So wie im Jahr 2011,<br />
als mehrere Täter ungefähr 30 Online<br />
Shops mit Hacker-Angriffen drohten,<br />
sollten sie die Zahlung eines „Lösegeldes“<br />
verweigern. Dem BSI werden derzeit circa<br />
fünf Angriffe pro Monat von Betroffenen<br />
gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte jedoch<br />
erheblich höher liegen.<br />
Als Maßnahmen zur Abwehr empfiehlt<br />
das Bundesamt, die Server zu „härten“,<br />
indem etwa die Zahl der IP-Verbindungen<br />
Checkliste des BSI zum Vorgehen bei DDoS-Angriffen<br />
Schalten Sie Ihr Justiziariat oder Ihren<br />
Anwalt ein und stellen Sie Strafanzeige bei<br />
der örtlichen Polizei.<br />
Bereiten Sie für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Informationen zum Vorfall auf,<br />
um bei möglichen Presseanfragen auskunftsfähig<br />
zu sein.<br />
Informieren Sie Vertragspartner und/oder<br />
Kunden über mögliche Einschränkungen bei<br />
der Verfügbarkeit.<br />
Berichten Sie den Vorfall an das BSI: Das<br />
Bundesamt ist als zentrale IT-Sicherheitsbehörde<br />
bei größeren DDoS-Angriffen an<br />
Berichten der Betroffenen interessiert, um<br />
die aktuelle IT-Bedrohungslage in Deutschland<br />
analysieren zu können.<br />
Diese Berichte an das BSI erfolgen auf<br />
freiwilliger Basis und werden vertraulich<br />
behandelt.<br />
Quelle: www.allianz-fuer-cybersicherheit.de<br />
Markt für IT-Sicherheit 2013<br />
238<br />
279<br />
46<br />
2.593<br />
3.328<br />
gesamt<br />
172<br />
Angaben in Mio. Euro<br />
Dienstleistungen<br />
Identity und Zugriffsverwaltung<br />
Netzwerksicherheit Endgerätesicherheit<br />
Web-, Nachrichten- und Datensicherheit<br />
Der Umsatz mit Security Software und -Diensten<br />
beträgt in Deutschland 3,3 Milliarden Euro<br />
Quelle: Bitkom / IDC 2013; Foto: iStock / Andrea Preibisch<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 15/13<br />
pro IP-Adresse beschränkt wird. Die Konfiguration<br />
des Servers sollte so geändert<br />
werden, dass er möglichst wenig Angriffsfläche<br />
bietet. Zudem kann nach der Quelladresse<br />
gefiltert werden, lautet eine weitere<br />
Abwehrstrategie: IP-Adressen, deren<br />
Quelladresse im Bereich<br />
der angreifenden IP-Adresse<br />
liegt, können am<br />
Router verworfen werden.<br />
Die BSI-Veröffentlichung<br />
„Abwehr von<br />
DDoS-Angriffen“ bietet<br />
weitere Tipps.<br />
Auch die <strong>Internet</strong>-<br />
Agentur Cyberday in<br />
München, die E-Commerce Hosting anbietet,<br />
hat gemeinsam mit Shopanbieter.de<br />
ein Whitepaper zu DDoS-Attacken veröffentlicht.<br />
Simon Huck, Geschäftsführer<br />
von Cyberday, registriert, dass die Angriffe<br />
auf Shops zunehmen – insbesondere zu<br />
Traffic-starken Zeiten wie vor Weihnachten.<br />
„Das Wichtigste ist, dass DDoS-Attacken<br />
die Website nicht komplett lahmlegen<br />
und den Server so sehr überlasten,<br />
dass er Schaden nimmt und Datenbanken<br />
korrumpiert werden“, so Huck: „Wir raten<br />
dazu, alle Seiten mit Firewalls abzusichern.“<br />
Kommen die Angriffe aus dem<br />
„Wir filtern und bereinigen den<br />
Traffic permanent.“<br />
SASCHA SCHUMANN<br />
Geschäftsführer Myra Security<br />
Ausland, kann der Zugriff aus den jeweiligen<br />
Ländern bereits an der Firewall<br />
gestoppt werden. Dann laufen diese Anfragen<br />
ins Leere und die Website oder der<br />
Shop bleiben erreichbar.<br />
Verschiedene Anbieter haben sich<br />
darauf spezialisiert, Web-Anbieter vor<br />
verteilten Denial-of-Service-Attacken zu<br />
schützen. Das Münchner Unternehmen<br />
Myra Security hat dazu die Lösung Myracloud<br />
entwickelt. Akamai bietet den Managed<br />
Service „Akamai DDoS Defender“<br />
an. Link11.de hat ein mehrschichtiges Filtersystem<br />
als Cloud-Lösung gebaut. Die<br />
Cloud-basierten Lösungen werden zwischen<br />
die Browser und die Webserver der<br />
Unternehmen geschaltet, sodass sie den<br />
Verkehr, der auf die Webserver kommt,<br />
überwachen können. „Wir filtern und bereinigen<br />
den Traffic permanent“, erläutert<br />
Myra-Geschäftsführer Sascha Schumann.<br />
Shops sollten die Gefahr nicht unterschätzen,<br />
rät er. Die meisten Angriffe sind nicht<br />
zurückverfolgbar, weil die Absenderadressen<br />
gefälscht sind, weiß er aus Erfahrung.<br />
Die Kosten für den Schutz sind unterschiedlich<br />
hoch und hängen von der Art<br />
der Webseite und den Anforderungen ab.<br />
Bei Myracloud zahlen Kunden eine<br />
monatliche Gebühr, die Vertragsdauer<br />
beträgt sechs, zwölf oder 24 Monate. Die<br />
Einstiegslösung beginnt ab 199 Euro pro<br />
Monat. Die Preise können aber auch bis in<br />
den vier- oder fünfstelligen Euro-Bereich<br />
pro Monat reichen. is<br />
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32<br />
<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS TOOLS & TECHNIK<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
IM TEST: DIE IPAD APP VON HSE24<br />
Teleshopping goes Mobile<br />
Das Konzept kommt gut an, die Umsetzung bleibt zum Teil hinter Best-Practice-Anforderungen zurück<br />
it dem Ausbau seiner On-<br />
und Mobile-Angebote<br />
Mlinepräsentiert<br />
sich das Homeshopping-Unternehmen<br />
HSE24 seiner<br />
Zielgruppe heute als plattformübergreifend<br />
präsenter Multichannel<br />
Retailer. Im Auftrag von<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong><br />
unterzog Mediascore die für das<br />
iPad optimierte App „HSE24<br />
tablet“ einem User-Experience-<br />
Test. Teleshopping-affine iPad<br />
User wurden aufgefordert, sich<br />
anhand typischer Anwendungsfälle<br />
mit der Tablet App zu<br />
beschäftigen. Ihr Nutzungsverhalten<br />
wurde über speziell für<br />
Mobile Devices entwickelte Eye-<br />
Tracking-Technologie aufgezeichnet.<br />
In anschließenden Einzelinterviews<br />
wurden die Teilnehmer<br />
zu App Appeal und Joy of<br />
Use (siehe Kasten) befragt.<br />
Vernetzung von TV und E-Commerce<br />
Das App-Konzept spricht an: Die Nutzer<br />
erkennen die Verknüpfung des TV-<br />
Programms mit den Funktionalitäten des<br />
E-Commerce als Mehrwert: Die in den<br />
Verkaufssendungen vorgestellten Produkte<br />
ohne Medienbruch bestellen zu können,<br />
erscheint komfortabel. Der Homescreen<br />
eröffnet vier Einstiegsmöglichkeiten in die<br />
App. Per Fingertipp erhalten die User Zugriff<br />
auf die HSE24-TV-Programmübersicht<br />
und die Live-Shows. Den direkten<br />
Zugang zur HSE24-Produktwelt stellen<br />
die Produktsuche und der Menüpunkt<br />
„Top-Angebote“ sicher.<br />
Eye Tracking zeigt Potenzial<br />
Die Rubrik „HSE24 TV-Programm“ listet<br />
horizontal die Sendungen des aktuellen<br />
Tages und vertikal die darin vorgestellten<br />
Produkte auf. Die Nutzer verstehen Seitenaufbau<br />
und -struktur, die differenzierte<br />
Produktauflistung hilft ihnen, die persönliche<br />
Relevanz der Sendung einzustufen.<br />
Die Blickdichteverteilung<br />
weist Aufmerksamkeitsschwerpunkte<br />
aus: Rot markierte<br />
Bereiche<br />
werden in der<br />
Nutzungssituation<br />
besonders<br />
intensiv<br />
betrachtet<br />
(exemplarische<br />
Blickdaten<br />
eines<br />
Users).<br />
Auf der Suche nach Steuerungselementen des<br />
Players beschäftigen sich die User auffallend<br />
intensiv mit dem unteren Bildschirmbereich.<br />
Die im Header<br />
platzierten<br />
Navigationselemente<br />
werden in der<br />
Nutzungssituation<br />
mitunter<br />
nicht wahrgenommen.<br />
Die Blickdaten decken jedoch auf, dass die<br />
Vielzahl wiederholt auftauchender Produkt-Teaser<br />
die Orientierung innerhalb<br />
der Programmübersicht erschwert und<br />
beim Abscannen des Produktangebots<br />
mitunter zu Irritationen führt. Eine weniger<br />
überladen anmutende Aufbereitung<br />
beziehungsweise das Angebot alternativer<br />
Ansichtsmöglichkeiten erscheinen aus<br />
Nutzersicht wünschenswert.<br />
Wheel-Funktion bleibt unentdeckt<br />
Die implementierten Aktions-Buttons<br />
sowie die Navigationselemente im Footer<br />
nehmen die Tester in der Nutzungssituation<br />
gut wahr; sie erschließen sich intuitiv.<br />
Leicht übersehen wird hingegen die<br />
Option im Header, über die Wahl eines<br />
Datums auf dier Inhalte des jeweiligen<br />
Tages zuzugreifen. Die dahinterliegende<br />
Wheel-Funktion, die einen Überblick<br />
über das TV-Programm der vergangenen<br />
und der kommenden Tage bietet, entdecken<br />
die Nutzer – wenn überhaupt –<br />
eher zufällig. Es empfiehlt sich eine deutlichere<br />
Kennzeichnung dieses relevanten<br />
Navigationselements.<br />
Ausbaufähiger Video Player<br />
Die Produktvorstellungen per Video rufen<br />
bei den Testern Interesse hervor, Ton- und<br />
Bildqualität entsprechen den Ansprüchen.<br />
Wenig nutzungsfreundlich erscheint hingegen<br />
der Verzicht auf Steuerungselemente<br />
im Player (Pause, Fortschrittsanzeige etc.).<br />
Eine Player-Leiste etwa suchen die User<br />
vergebens. Einmal gestartet, kann ein Produkt-Video<br />
nicht unterbrochen werden.<br />
Möchte der User Ausschnitte wiederholt<br />
sehen, muss er das Video nochmals von<br />
Anfang an schauen.<br />
Ein weiteres Manko: Die eher unscheinbare<br />
Gestaltung der Navigationselemente<br />
im Header führt dazu, dass grundsätzlich<br />
beliebte Funktionen in der Nutzungssituation<br />
mitunter nicht wahrgenommen<br />
werden. So bleibt zum Beispiel die Option,<br />
flexibel zwischen verschiedenen Ansichten<br />
(Video, Produkt oder beides) zu wechseln<br />
und passgenau auf das Video abgestimmte<br />
Produktempfehlungen<br />
abzurufen vielen Testern der App<br />
verborgen.<br />
Nutzungsfreundliche Suche<br />
Nutzer der Freitextsuche zeigen<br />
sich insgesamt zufrieden. Die<br />
Suchergebnisseiten muten übersichtlich<br />
und optisch ansprechend<br />
an. Zur Eingrenzung der<br />
Suchergebnisse angebotene Filteroptionen<br />
erachten die Tester<br />
als hilfreich. Die generierten Ergebnisse<br />
erweisen sich jedoch<br />
nicht durchgängig als trennscharf:<br />
Irritiert zeigen sich die<br />
User beispielsweise, wenn bei der<br />
Eingabe des Suchbegriffs „Schere“<br />
auch Brillant-Ohrstecker aufgelistet<br />
werden.<br />
Prägnante Produktseiten<br />
Gefallen finden die Probanden<br />
an den Produktseiten. Abbildung, Kurzbeschreibung,<br />
Preis und Warenkorb-Button<br />
stehen gut erfassbar im Fokus. Die per<br />
Slide-Funktion abrufbaren Zusatzinformationen<br />
unterstützen die Kaufentscheidung<br />
sinnvoll. Dass im Auswahldialog<br />
unter „Variante wählen“ teilweise mehrere<br />
Kriterien verknüpft werden (z. B. „Größe<br />
36, Schwarz“), erscheint jedoch als ungewöhnlich<br />
und etwas sperrig.<br />
Fazit<br />
Das breite Angebot an Bewegtbild-Content<br />
ermöglicht den iPad Usern ein um<br />
anschauliche Produktpräsentationen angereichertes<br />
Online Shoppen mit Unterhaltungswert.<br />
In der Nutzungssituation bleibt<br />
die innovative App mitunter jedoch noch<br />
hinter Best-Practice-Anforderungen zurück.<br />
Insbesondere die Eye-Tracking-Daten<br />
lassen erkennen, dass die Performance der<br />
App durch eine verbesserte Einbindung<br />
beziehungsweise eine bessere visuelle Darstellung<br />
relevanter Servicefunktionen<br />
gezielt gesteigert werden könnte.<br />
■<br />
Die Autoren<br />
Die Methode<br />
Mit blickregistrierungsgestützten E-Commerce-<br />
Analysen und User-Experience-Tests unterstützt<br />
Mediascore Anbieter von Mobile Content<br />
bei der Evaluation und Perfektionierung<br />
ihrer Angebote. Auf unterschiedlichen Endgeräten<br />
und Betriebssystemen wird die Performance<br />
mobiler Anwendungen mithilfe<br />
Task-geleiteter Einzelexplorationen erfasst.<br />
Dabei eröffnen Blickanalyse-Verfahren einen<br />
direkten und objektiven Zugang zu den Wahrnehmungsprozessen<br />
der Zielgruppe. Das<br />
Orientierungs- und Nutzungsverhalten der<br />
User wird transparent. Aus den Ergebnissen<br />
werden Best-Practice-Empfehlungen zur Optimierung<br />
von Wirkung (Appeal), Nutzungsfreude<br />
(Joy of Use) und Usability abgeleitet.<br />
Verknüpfung von TV und E-Commerce:<br />
Übersichtlicher Homescreen mit vier Einstiegsmöglichkeiten<br />
in die App<br />
Teils schwer nachvollziehbare Ergebnisse:<br />
Die Produktsuche nach Scheren zeigt als Treffer<br />
beispielsweise auch Ohrstecker<br />
Mirjam Fürtjes ist Geschäftsführerin, Meike<br />
Braden Senior Projektleiterin bei Mediascore in<br />
Köln. Die User-Experience-Experten erforschen<br />
multimediale Angebote und evaluieren die Performance<br />
von Desktop- und Mobile-Shops, Mobile<br />
Apps, Websites und Multimedia-Kampagnen.<br />
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1<br />
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4<br />
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Tel.: 0421/27 86 70<br />
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Betreuung), Linkaufbau<br />
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5<br />
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Hannoversche Straße 19<br />
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Tel.: +49 30 755 415 - 0<br />
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20459 Hamburg<br />
Tel.: +49 40 55 56 59 50<br />
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5<br />
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www.e-dynamics.de<br />
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52064 Aachen<br />
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7<br />
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MENSCHEN STELLENMARKT & KARRIERE<br />
15/13 22. Juli 2013<br />
<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 37<br />
David Mahoney<br />
Ebuzzing, Hamburg / London<br />
Nachdem Ebuzzing vor Kurzem<br />
die Spezialisten Bee Ad<br />
und We Spread erworben<br />
hat, strukturiert sich der international<br />
tätige Dienstleister<br />
für Videowerbung nun in<br />
Deutschland um und gliedert die Töchter unter<br />
neuem Namen ein. Unter der Leitung von David<br />
Mahoney, Managing Director DACH, bietet die<br />
Ebuzzing Group dadurch neben Ebuzzing Social<br />
auch die neuen Marken Ebuzzing Media (bisher<br />
Bee Ad) und Ebuzzing Impact (We Spread) an.<br />
Während Social auf die Verbreitung von Videos<br />
in Social Media spezialisiert ist, zielen Media und<br />
Impact auf Markenbekanntheit beziehungsweise<br />
Markenentwicklung ab.<br />
■ www.ebuzzing.com<br />
Andreas Lippert<br />
Ebay, Dreilinden<br />
In der neu geschaffenen Position<br />
Senior Director Merchant<br />
Development Germany kümmert<br />
sich Andreas Lippert bei<br />
eBay künftig um Ausbau und<br />
Optimierung des Geschäfts<br />
großer Händler sowie Markenhersteller auf dem<br />
Online-Marktplatz. Der 46-Jährige, der damit die<br />
Merchant Development Organisation von eBay in<br />
Deutschland leitet, berichtet an Nicholas Illidge,<br />
Vice President eBay International. Dieser ist auf<br />
europäischer Ebene für diesen Bereich zuständig.<br />
Vor seinem Wechsel zum US-Unternehmen mit<br />
Deutschlandsitz Dreilinden war Lippert bei verschiedenen<br />
Markenherstellern wie Kodak sowie<br />
Bang & Olufsen in führenden Managementpositionen<br />
tätig. Zuletzt verantwortete er als General<br />
Manager International Sales bei der Loewe AG in<br />
Kronach die internationale Vertriebsorganisation.<br />
■ www.ebay.de<br />
Marius Voigt<br />
Fischer Appelt, Berlin<br />
Zum neuen Geschäftsführer<br />
der Berliner Dependance ist<br />
Marius Voigt bei der Agenturgruppe<br />
Fischer Appelt AG aus<br />
Hamburg befördert worden.<br />
Bisher war der 39-Jährige bereits<br />
als Leiter des Berliner Standorts tätig, davor<br />
hatte er verschiedene Managementpositionen in<br />
der Agenturgruppe inne.<br />
■ www.fischerappelt.de<br />
Dima Beitzke<br />
Sedo, Köln<br />
Die Domain-Handelsplattform Sedo mit Büros in Köln, London<br />
(UK) und Cambridge (USA) hat Dima Beitzke zum neuen Chief<br />
Sales Officer International ernannt. Der 37-Jährige, der damit<br />
die Leitung des globalen Vetriebs sowie der Bereiche Marketing<br />
und PR übernimmt, soll insbesondere die internationale Expansion<br />
des Unternehmens vorantreiben. Zuletzt war Beitzke, der<br />
außerdem das Vetriebsnetzwerk erweitern soll, Geschäftsführer<br />
mehrerer Online-Portale in Köln.<br />
■ www.sedo.de<br />
Michael Horst<br />
Advertising Alliance,<br />
Hamburg<br />
Die Leitung des Bereichs Ad<br />
Operations hat Michael Horst<br />
bei der Advertising Alliance<br />
AG, Hamburg, übernommen.<br />
Der 43-Jährige, der das Adund<br />
Campaign-Management der Tochtergesellschaften<br />
verantwortet, wechselt von Explosion<br />
Interactive zur Holdinggesellschaft, der seit 2011<br />
Retarget Media, Active Agent, Mediaroute, Brand<br />
Europe, Open Inventory Media und Bannercommunity<br />
angehören. Davor war Horst unter anderem<br />
bei Smaato, Microsoft Advertising, Newtention<br />
und Mobilcom in verschiedenen Führungspositionen<br />
beschäftigt.<br />
■ www.advertising-alliance.de<br />
Nadine Ebert /<br />
Frank Hohenleitner<br />
Catbird Seat, München<br />
Mit zwei neuen Mitarbeitern<br />
verstärkt sich die Münchner<br />
Agentur Catbird Seat, Spezia<br />
list für Performance Marketing:<br />
Frank Hohenleitner,<br />
F. Hohenleitner<br />
der zuvor unter anderem bei<br />
der Searchmetrics GmbH<br />
Director SEO Consulting<br />
war, verantwortet als Director<br />
Consulting die Bereiche<br />
Content Marketing und<br />
SEO. Die Position wurde neu<br />
N. Ebert<br />
geschaffen. Außerdem wechselt<br />
Nadine Ebert als Content Manager zu Catbird<br />
Seat, um unter anderem das redaktionelle<br />
Leistungsportfolio auszubauen. Bisher war sie als<br />
SEO Consultant bei der Booming GmbH, einer<br />
Tochter der Pro Sieben Sat1 Group, tätig.<br />
■ www.catbirdseat.de<br />
Rob McIntosh<br />
Akqa, Berlin<br />
Das Digitalagentur-Network<br />
Akqa verstärkt seine Kreativabteilung<br />
mit Rob McIntosh.<br />
Als neuer Executive Creative<br />
Director für die Standorte in<br />
Berlin und Amsterdam berichtet<br />
er an Chief Creative Officer und Akqa-Mitgründer<br />
James Hilton. McIntosh, der zuvor unter<br />
anderem bei BMW und Apple tätig war, kommt<br />
von der Münchner Agentur Frog Design.<br />
■ www.akqa.com<br />
Björn Tantau<br />
Testroom, Hamburg<br />
Als Senior Manager Inbound<br />
Marketing soll Björn Tantau<br />
vor allem die mediale Reichweite<br />
der Web-Agentur steigern.<br />
Zuvor war er unter anderem<br />
Inhaber einer eigenen<br />
Agentur, die sich um SEO, Linkbuilding und Social<br />
Media kümmerte. Zuletzt arbeitete er bei der<br />
TRG – The Reach Group GmbH aus Hamburg als<br />
Head of Social Media.<br />
■ www.testroom.de<br />
Anna Ludwig<br />
Neverest, München<br />
Für Konzeption und Text der<br />
Bewegtbildformate, die vom<br />
Dienstleister Neverest GmbH<br />
in München für Kunden produziert<br />
werden, ist nun Anna<br />
Ludwig verantwortlich. Die<br />
37-Jährige, die sich dabei als Senior Konzepterin<br />
um alle Formate von TV-Spots bis hin zu Online-<br />
Videos kümmert, hat bisher als Senior Texterin in<br />
der Agentur zum Goldenen Hirschen gearbeitet.<br />
■ www.neverest.de<br />
Robert Liebisch<br />
Kiveda.de, Berlin<br />
In der neu geschaffenen Position<br />
als Leiter Payment und<br />
Risikomanagement verantwortet<br />
Robert Liebisch beim<br />
Online-Küchenhändler Kiveda.de<br />
künftig die operative<br />
Planung, den Aufbau und die Kontrolle der Zahlarten<br />
im Online- und Offline-Vertrieb. Außerdem<br />
ist der 35-Jährige, der direkt an die Geschäftsführung<br />
berichtet, für die Risikobewertung und die<br />
Auswahl relevanter Dienstleister zuständig. Bisher<br />
war Liebisch als selbstständiger Berater im<br />
Bereich Payment, als Key Account Manager bei<br />
der Billpay GmbH und als Partner Manager der<br />
Computop Wirtschaftsinformatik GmbH tätig.<br />
■ www.kiveda.de<br />
Maren Horn<br />
B+D Interactive, Köln<br />
In der Kundenberatung ist<br />
Maren Horn künftig bei der<br />
Kölner Digitalagentur B+D<br />
Interactive aktiv. Als Account<br />
Director soll sie ausgewählte<br />
Etats operativ leiten. Bislang<br />
war Horn, die unter anderem den Kunden Sony<br />
betreut, bei Grey <strong>World</strong>wide tätig. Dort war sie<br />
unter anderem für Allianz Deutschland, O2 Germany<br />
und Thyssen Krupp zuständig.<br />
■ www.bplusd-interactive.de<br />
Mark Pincus /<br />
Don Mattrick<br />
Zynga, San Francisco (USA)<br />
Der Gründer und bisherige<br />
Geschäftsführer Mark Pincus<br />
hat Don Mattrick zu seinem<br />
Nachfolger als CEO bei dem M. Pincus<br />
US-amerikanischen Online-<br />
Spieleentwickler Zynga erklärt.<br />
Der neue Chef kommt<br />
von Microsoft, wo er die vergangenen<br />
sechs Jahre unter<br />
anderem als President Interactive<br />
Entertainment <strong>Business</strong><br />
tätig war. Davor hatte der<br />
D. Mattrick<br />
49-Jährige beim Gaming-Pionier<br />
Electronic Arts gearbeitet. Pincus selbst<br />
bleibt als Chief Product Officer bei Zynga und<br />
will sich in Zukunft um Produktinnovationen<br />
kümmern. Außerdem behält er seinen Posten als<br />
Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.<br />
■ www.zynga.com<br />
▶<br />
Impressum<br />
ISSN 1433-3309<br />
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH<br />
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:<br />
Bayerstraße 16a, 80335 München<br />
Telefon (089) 741 17-0, Fax -101<br />
www.internetworld.de<br />
Sitz des Verlags:<br />
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,<br />
Karlstraße 41, 89073 Ulm<br />
Geschäftsführer:<br />
Florian Ebner,<br />
Dr. Günter Götz<br />
Chefredakteur:<br />
Dr. Günter Götz (gg),<br />
guenter.goetz@internetworld.de<br />
Stellvertretender Chefredakteur:<br />
Frank Kemper (fk),<br />
frank.kemper@internetworld.de<br />
Leitung Online-Redaktion:<br />
Tanja Gabler (tga),<br />
tanja.gabler@internetworld.de<br />
Redaktion:<br />
Till Dziallas (tdz),<br />
till.dziallas@internetworld.de<br />
Christiane Fröhlich (cf),<br />
christiane.froehlich@internetworld.de<br />
Susanne Gillner (sg),<br />
susanne.gillner@internetworld.de<br />
Vera Günther (vg),<br />
vera.guenther@internetworld.de<br />
Elke Häberle (häb),<br />
elke.haeberle@internetworld.de<br />
Stefan Hofer (host),<br />
stefan.hofer@internetworld.de<br />
Ingrid Lommer (il),<br />
ingrid.lommer@internetworld.de<br />
Ingrid Schutzmann (is),<br />
ingrid.schutzmann@internetworld.de<br />
Susanne Vieser (vs),<br />
susanne.vieser@internetworld.de<br />
Wilhelm Würmseer (ww),<br />
wilhelm.wuermseer@internetworld.de<br />
Daniela Zimmer (dz),<br />
daniela.zimmer@internetworld.de<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Bärbel Edel, Elisabeth Oberndorfer,<br />
Helmut van Rinsum<br />
Schlussredaktion:<br />
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu<br />
Chefin vom Dienst:<br />
Vera Günther (vg),<br />
vera.guenther@internetworld.de<br />
Art Directorin:<br />
Maria-Luise Sailer<br />
Gestaltung:<br />
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,<br />
Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela<br />
Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke,<br />
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,<br />
Ilka Rüther, Christian Schumacher<br />
Anzeigenleitung:<br />
Angelika Hochmuth,<br />
Telefon: (089) 741 17-432,<br />
Fax: (089) 741 17-269,<br />
E-Mail: angelika.hochmuth@internetworld.de<br />
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:<br />
Marita Brotz,<br />
Telefon: (089) 741 17-281,<br />
Fax: (089) 741 17-269,<br />
E-Mail: marita.brotz@nmg.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17<br />
vom 01.10.2012<br />
Leitung Herstellung/Vertrieb:<br />
Thomas Heydn,<br />
Telefon: (089) 741 17-111,<br />
E-Mail: th@nmg.de<br />
Verlagsleitung Online:<br />
Matthias Sandner,<br />
Telefon: (089) 741 17-259,<br />
E-Mail: matthias.sandner@nmg.de<br />
Leserservice:<br />
Hotline: (089) 741 17-205,<br />
Fax: (089) 741 17-101<br />
E-Mail: leserservice@internetworld.de<br />
Kooperationen:<br />
Larissa Oßwald<br />
Telefon: (089) 741 17-116,<br />
E-Mail: kooperation@nmg.de<br />
Bank: Deutsche Bank<br />
Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10)<br />
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Der Bezugspreis im Abonnement beträgt<br />
53,50 Euro inklusive Versand und<br />
Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für<br />
eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In<br />
Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro<br />
im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken<br />
im Halbjahr. Das Abonnement verlängert<br />
sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht<br />
sechs Wochen vor Ablauf<br />
der Bezugszeit schriftlich<br />
gekündigt wird. Studenten<br />
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38<br />
<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS MENSCHEN & KARRIERE<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
Marcus Bilgeri<br />
Webguerillas, München<br />
Bereits ihren fünften Standort<br />
hat die Münchner Webguerillas<br />
GmbH, Agentur für<br />
alternative Werbung, zum<br />
1. Juli 2013 eröffnet. Geleitet<br />
wird die neue Dependance<br />
in Köln von Marcus Bilgeri, der künftig gemeinsam<br />
mit Webguerillas-Gründer David Eicher als<br />
Geschäftsführer der Niederlassung fungiert. Der<br />
38-Jährige kommt von der Deutschen Telekom<br />
AG, bei der er in verschiedenen Sparten beschäftigt<br />
war. Zuletzt leitete Bilgeri dort strategische<br />
Projekte mit dem Ziel, das Mobilfunk-Segment<br />
weiter voranzutreiben.<br />
■ www.webguerillas.de<br />
Nils Jünemann<br />
Bitplaces, Berlin<br />
Als Vice President Operations<br />
kommt Nils Jünemann zum<br />
Berliner Start-up Bitplaces<br />
GmbH, das eine Cloud-Management-Plattform<br />
betreibt.<br />
In der Position verantwortet<br />
er den technischen Betrieb der Location as a Service<br />
Platform des Unternehmens, zudem unterstützt<br />
er die Produktentwicklung. Zuvor war Jünemann<br />
sechs Jahre lang bei den VZ-Netzwerken<br />
als Senior System Architekt beschäftigt. Dort war<br />
er unter anderem für die technische Infrastruktur<br />
der Plattform verantwortlich.<br />
■ www.bitplaces.com<br />
Michael Auerbach<br />
Swiss Post Solutions (SPS)<br />
Deutschland, Bamberg<br />
Zum Chief Executive Officer<br />
(CEO) ist Michael Auerbach<br />
bei der Swiss Post Solutions<br />
(SPS) Deutschland berufen<br />
worden. Der 52-Jährige, der<br />
gemeinsam mit den Geschäftsführern Stefan Nowack<br />
und Frank-Michael Pácser für die Geschäfte<br />
in Deutschland verantwortlich ist, trat zum 1. Juli<br />
die Nachfolge von Walter Gerdes an. Dieser wechselt<br />
in den Beirat. Auerbach hatte im April 2013<br />
als Chief Operating Officer bei SPS Deutschland<br />
die Geschäftsbereiche Cards, Healthcare/Customer<br />
Contact Management und Document Processing<br />
übernommen. Das Unternehmen, das zur<br />
Schweizerischen Post gehört, bietet Off- und Online-Lösungen<br />
zur Kundengewinnung an.<br />
■ www.swisspostsolutions.de<br />
John Liu<br />
Google, Mountain View (USA)<br />
Der bisherige Chef Google China John Liu, der die Geschäfte<br />
des Suchmaschinenkonzerns knapp sechs Jahre lang geleitet<br />
hatte, verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Er will<br />
sich anderen beruflichen Herausforderungen stellen, nachdem<br />
er in den vergangenen Jahren maßgeblich für die Entwicklung<br />
Googles in China verantwortlich war. Sein Nachfolger soll der<br />
bisherige Director Partnerships für Europa, den Nahen Osten<br />
und Afrika, Scott Beaumont, werden.<br />
■ www.google.com<br />
Margot Meissner /<br />
Sebastian Heidfeld<br />
Weitclick, Berlin<br />
Die Stuttgarter Digitalagentur<br />
Weitclick holt zwei neue<br />
Mitarbeiter für ihre Berliner<br />
Niederlassung an Bord. Margot<br />
Meissner steigt als Asso-<br />
M. Meissner<br />
ciate Creative Director Konzept<br />
ein und verantwortet<br />
vor allem das Zielgruppenmanagement<br />
„Junge Leute“<br />
von O2. Die 33-Jährige war<br />
bislang bei Interone in Hamburg<br />
beschäftigt. Von BBDO<br />
S. Heidfeld<br />
Proximity, wo er Konzepter<br />
Digital war, wechselt zudem Sebastian Heidfeld<br />
zu Weitclick. Der 36-Jährige soll dort als neuer<br />
Senior Konzepter die Kunden Smart und LBS in<br />
den Bereichen Konzeption sowie Informationsstruktur<br />
betreuen.<br />
■ www.weitclick.de<br />
Malte Warncke /<br />
Tobias Kässmann<br />
Shopping24, Hamburg<br />
Mit zwei neuen Mitarbeitern<br />
verstärkt sich die Hamburger<br />
Shopping24 <strong>Internet</strong> Group<br />
im Bereich IT. Malte Warncke M. Warncke<br />
(24) und Tobias Kässmann<br />
(26) sollen die Portale des<br />
Anbieters weiterentwickeln<br />
und neue Produkte an den<br />
Start bringen. Zuletzt studierte<br />
Warncke Medieninformatik<br />
an der FH Wedel, sein<br />
neuer Kollege war bisher bei<br />
T. Kässmann<br />
der Brand New Friends GmbH<br />
in Hamburg als Creative Engineer beschäftigt.<br />
■ www.s24.com<br />
Andreas Harnischfeger<br />
Komm Passion, Düsseldorf<br />
Von der Omnicom-Tochter<br />
OMG Fuse kehrt Andreas<br />
Harnischfeger zur Agentur<br />
Komm Passion in Düsseldorf<br />
als Leiter Marketing und Digitales<br />
zurück. Dort hatte<br />
der 31-Jährige bereits bis Anfang 2012 als Senior<br />
Berater gearbeitet. Bei OMG Fuse war er Group<br />
Manager und vor allem im Bereich Social Media<br />
Marketing beschäftigt.<br />
■ www.komm-passion.de<br />
Stefan Wolters<br />
Sapient Nitro, Köln<br />
Als neuer Account Director<br />
heuert Stefan Wolters bei der<br />
Agentur Sapient Nitro an. Im<br />
Team des Experience Studios<br />
am Standort Köln betreut er<br />
den Etat von Lufthansa. Dabei<br />
soll der 35-Jährige, der zuletzt Account Director<br />
bei der Agentur Liquid Campaign war, unter<br />
anderem die Profilierung des digitalen Service-<br />
Portfolios der Lufthansa vorantreiben.<br />
■ www.sapient.com/de<br />
Christian<br />
Lungershausen<br />
Focus4, Olching<br />
Bei der MKT AG hat Christian<br />
Lungershausen die Leitung<br />
der Focus4 GmbH – Studio<br />
for Interaction Development<br />
übernommen. Zuvor war er<br />
Creative Director der Expotechnik Heinz Soschinski<br />
GmbH. Nun führt Lungershausen ein Team<br />
aus Soft- und Hardware-Entwicklern, Interface-<br />
Programmierern und Multimedia-Künstlern.<br />
■ www.focus4.de<br />
Jan Oßenbrink<br />
Papagei.com, Hannover<br />
Das Videosprachlern-Portal<br />
Papagei.com erweitert seine<br />
Geschäftsleitung. In Zukunft<br />
kümmert sich Jan Oßenbrink<br />
um die Bereiche Vertrieb und<br />
Marketing und unterstützt<br />
damit die beiden bisherigen Geschäftsleiter Michaela<br />
Meier und Karsten Mitzinnek, der als Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung die Bereiche Personal,<br />
Controlling und PR verantwortet. Oßenbrink<br />
wechselte erst im Mai dieses Jahres zu dem<br />
Hannoveraner Unternehmen und war bisher als<br />
Vertriebschef tätig. Davor hatte er als Geschäftsleiter<br />
Marketing und Vertrieb beim NWB Verlag<br />
sowie unter anderem bei der Klassik Radio AG und<br />
der Mediengruppe Weka Holding gearbeitet.<br />
■ www.papagei.com<br />
Niclas Wagner<br />
Draftfcb, Hamburg<br />
Der bisherige Strategy Director<br />
der Digitalagentur Razorfish,<br />
Niclas Wagner, wechselt<br />
zur Network-Agentur Draftfcb<br />
in Hamburg. Dort ist der<br />
34-Jährige als Global Brand<br />
Planning Director für den Kunden Beiersdorf zuständig.<br />
Die Position Wagners, der bei Razorfish<br />
unter anderem die Kunden Maggi, Microsoft und<br />
Seat betreute, wurde neu geschaffen.<br />
■ www.draftfcb.de<br />
Christian Albrecht<br />
Shopping24 <strong>Internet</strong> Group,<br />
Hamburg<br />
Im Bereich IT-Operations hat<br />
sich die Shopping24 <strong>Internet</strong><br />
Group in Hamburg verstärkt.<br />
Christian Albrecht kümmert<br />
sich als Systemadministrator<br />
Hosting um die Weiterentwicklung der Hosting-<br />
Plattformen, die Umsetzung von Software-Projekten<br />
und die Automatisierung der Infrastruktur.<br />
Vor seinem Wechsel zum Webportal-Betreiber war<br />
der 30-Jährige neun Jahre lang bei Easynet tätig.<br />
■ www.s24.com<br />
Lassen Sie’s uns wissen<br />
Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder<br />
aussteigen, schreiben Sie uns.<br />
■ aufstieg@internetworld.de<br />
Termine@internetworld.de<br />
■ Gamescom<br />
Mit dem Motto „Celebrate the games!“ sowie<br />
rund 270.000 Besuchern und 600 Ausstellern<br />
aus mehr als 40 Ländern öffnet die Messe für<br />
interaktive Spiele in diesem Jahr bereits zum<br />
vierten Mal ihre Pforten.<br />
Termin: Köln, 21. bis 25. August 2013<br />
Kosten: Ab 15 Euro (Tageskarte) bis 62 Euro<br />
(Dauerkarte); Preise Vorkasse und inkl. MwSt.<br />
Info: www.gamescom.de<br />
■ IFA<br />
Die Messe für Consumer Electronics bietet<br />
unter anderem die Themen-Specials iZone<br />
(alles rund um Mac, Apps und iTech) sowie<br />
Tec Watch (Technologien für die Märkte von<br />
morgen). Präsentiert werden zudem Produkte<br />
und Innovationen aus sieben Segmenten.<br />
Termin: Berlin, 6. bis 11. September 2013<br />
Kosten: 12 Euro inkl. MwSt. (im Vorverkauf)<br />
Info: www.ifa-berlin.de<br />
■ Mobile <strong>Business</strong> Conference<br />
Die Konferenz für Mobile Marketing gibt einen<br />
Überblick über die wichtigsten Fragestellungen<br />
rund um das Thema Mobile <strong>Business</strong>.<br />
Zielgruppe sind Führungskräfte, Manager sowie<br />
Marketing- und E-Commerce-Entscheider.<br />
Termin: Hamburg, 9./10. September 2013<br />
Kosten: 790 Euro; für unsere Leser 640 Euro<br />
mit dem Code: MBC13iwb; Preise zzgl. MwSt.<br />
Info: www.mobile-business-conference.de<br />
■ Roadshow Big Data<br />
Hier erfahren Sie, wie Sie Big Data erfolgreich<br />
im Handel und Online-Handel einsetzen. Auf<br />
der Agenda: Big Data als Wachstumstreiber,<br />
Online-Handel 4.0 und Big Data in Retail.<br />
Termine: Hamburg, 4. Sept.; Düsseldorf,<br />
11. Sept.; Stuttgart, 12. September 2013<br />
Kosten: 69 Euro (Anwender) und 490 Euro<br />
(IT-Dienstleister, Anbieter); Preise zzgl. MwSt.<br />
Info: www.managementforum.com/bigdata<br />
■ Adtech<br />
Neben einer Ausstellung findet auch ein Kongress<br />
mit diversen Summits zu den Themen<br />
Mobile, Real-Time, Content & Social, Search,<br />
Video, Data/Analytics, Future Media/Technology<br />
sowie Multichannel statt.<br />
Termin: London, 11./12. September 2013<br />
Kosten: Ab 295 Brit. Pfund. (etwa 350 Euro)<br />
Info: www.ad-techlondon.co.uk<br />
■ 5. Scoopcamp<br />
Mit einer Mischung aus Barcamp und Konferenz<br />
richtet sich das Scoopcamp, eine Veranstaltung<br />
von Hamburg@work und der dpa,<br />
an Online-Journalisten, Programmierer und<br />
Content-Verantwortliche. Themen sind hier<br />
unter anderem: Data Journalism, New Storytelling<br />
und Social Media.<br />
Termin: Hamburg, 12./13. September 2013<br />
Kosten: 159 Euro inkl. MwSt.<br />
Info: www.scoopcamp.de<br />
■ Social Media Conference<br />
Drei Tage lang dreht sich hier alles um das<br />
Thema Social Media. Am 25. September findet<br />
zusätzlich zur Konferenz rund um Facebook,<br />
Twitter, Youtube und Co. noch ein<br />
eigenes B2B-Special statt.<br />
Termin: Hamburg, 23./24. September 2013<br />
Kosten: Für unsere Leser ab 340 statt 490 Euro<br />
mit dem Code: SMC13Siwb; Preise zzgl. MwSt.<br />
Info: www.socialmediaconference.de<br />
■ Usability-Kongress<br />
Unter dem Motto „Mitdenken, mitmachen,<br />
mitdiskutieren“ bietet der Kongress theorieund<br />
praxisorientierte Vorträge sowie Workshops.<br />
Im Fokus: Responsive Design, Mobile<br />
Customer Journey sowie Big Data & Usability.<br />
Termin: Frankfurt, 10./11. Oktober 2013<br />
Kosten: 529 Euro (1 Tag), 789 Euro (2 Tage)<br />
für Frühbucher (bis 30.8.); Preise zzgl. MwSt.<br />
Info: www.usability-kongress.de
STELLENMARKT<br />
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SZENE<br />
40 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
DLD Women: Bunte Bohème<br />
600 Gäste, 60 Speaker, traumhafte Kulisse und ein interessantes Programm: DLD Women 2013<br />
it ein wenig Fantasie hätte es auch<br />
Meine bunte Gartenparty in den<br />
Hamptons sein können. DLD Women<br />
2013 zog dieses Jahr im weitläufigen<br />
Gelände der Porzellan Manufaktur Nymphenburg<br />
am Nymphenburger Schloss in<br />
München etwa 600 internationale Gäste<br />
und 60 Speaker an. Dass hier überwiegend<br />
Frauen am Werk waren, sah man sofort:<br />
Wohltuend bunt und farbenfroh, statt einheitlich<br />
in Schwarz präsentierten sich<br />
Gastgeberinnen: Prinzessin<br />
von Bayern und Steffi Czerny<br />
Grüßender Kurfürst:<br />
„Chairwomen‘s Party“<br />
am Wittelsbacher Platz<br />
Lustwandeln: Stelzenkünstler<br />
im Park<br />
Bei der Arbeit: Diese Runde diskutierte über das Bild und die Rolle der Frau in den Medien<br />
Bunt gemischt: Das DLD-Women-Auditorium<br />
Sprecher und Gäste. Entsprechend weit<br />
gefächert war auch das Programm der<br />
Burda-Veranstaltung, das von Hirnforschung<br />
über das Ende des „Old Boys’ Club“<br />
bis zu „Female Entrepreneurship“ reichte.<br />
Gastgeber: DLD-Gründerin Steffi Czerny<br />
und Maria Furtwängler-Burda zusammen<br />
mit den Schirmherrinnen Ursula von der<br />
Leyen (Arbeitsministerin), Vivian Reding<br />
(EU-Kommissarin) und Medienfrau Arianna<br />
Huffington. häb<br />
■<br />
(Fast) Hahn im Korb: Hubert Burda (3. v. l.)<br />
Blonde Power: Jäckel, von der Leyen, Furtwängler<br />
Nette Pakete: Lunchtüten fürs<br />
Picknick im Schlosspark<br />
Fotos: Burda<br />
Summer Screening<br />
Sevenone Media präsentierte sein Programm für das nächste Jahr<br />
amburg, Düsseldorf, Frankfurt, Mün-<br />
und erstmals auch Zürich: Das<br />
Hchen<br />
waren die Stationen des diesjährigen Summer<br />
Screening von Pro-Sieben-Sat1-Vermarkter<br />
Sevenone Media. Bissig-charmant<br />
und scharfzüngig, wie man ihn aus seiner<br />
Paraderolle „Stromberg“ kennt, führte<br />
Christoph Maria Herbst durchs Programm<br />
und präsentierte die kommenden Vermarktungs-Highlights<br />
der Sendergruppe.<br />
Für Begeisterung bei den Gästen aus Agenturen<br />
und werbungtreibenden Unternehmen<br />
sorgten auch die Sieger der Castingshow<br />
„The Voice Kids“. häb<br />
■<br />
Smalltalk:<br />
Nach dem<br />
Screening<br />
wurde gefeiert<br />
Nice Guy:<br />
Christoph<br />
Maria Herbst<br />
alias Stromberg<br />
Allein unter Männern: Sabine Eckhart von<br />
Sevenone Media<br />
Zwischen starken Männern: Birgit Ballauf,<br />
Thomas Wagner (l.), Christopher Ferkinghoff<br />
Stimmgewaltig: Die Voice-Kids-Sieger Michèle<br />
und Nick Howard live on Stage<br />
Foto: Sevenone Media, DLD
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42<br />
<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS MEINUNG<br />
22. Juli 2013 15/13<br />
KOMMENTAR<br />
Gejammer<br />
ohne Folgen<br />
Frank Kemper,<br />
Stv. Chefredakteur<br />
Was denkt man sich bei<br />
der NSA eigentlich dabei,<br />
das <strong>Internet</strong> einfach<br />
so total zu überwachen?<br />
Vermutlich nichts, denn<br />
schließlich ist das <strong>Internet</strong><br />
Eigentum der USA.<br />
Es wurde von der US-<br />
Armee – damals noch als<br />
Arpanet – initiiert. Der<br />
Sitz der <strong>Internet</strong>-Verwaltungsorganisation<br />
ICANN ist in Los Angeles, die<br />
ICANN selbst unterliegt kalifornischem Recht<br />
und operiert auf Basis eines Vertrags mit dem<br />
US-Wirtschaftsministerium. Die größten <strong>Internet</strong>-Unternehmen<br />
der Welt sitzen in den USA:<br />
Google, Amazon, eBay und Facebook haben global<br />
wenig Konkurrenz zu fürchten. Das mobile<br />
Web ist fest im Griff der US-Konzerne: Fast 100<br />
Prozent aller aktuellen Smartphones laufen mit<br />
Betriebssystemen aus Amerika. Natürlich können<br />
wir in unseren Facebook Timelines von Angela<br />
Merkel fordern, dass sie die NSA in ihre Schranken<br />
weist und auf die Einhaltung deutschen<br />
Rechts pocht. Allein: Es wird nichts nützen. Wir<br />
haben uns viel zu bereitwillig in die Abhängigkeit<br />
von einer Technologie begeben, die in beispiellosem<br />
Umfang von den USA dominiert wird.<br />
Welche Alternativen gibt es? Bei Licht betrachtet<br />
wenige. Es wäre theoretisch denkbar, dass<br />
wir ein europäisches <strong>Internet</strong>-Pendant aufbauen.<br />
Doch könnte das genauso attraktiv für die Nutzer<br />
und unbürokratisch für die Anbieter ausfallen,<br />
wenn es von einer EU-Arbeitsgruppe erdacht<br />
würde? Wir könnten darauf verzichten,<br />
Angebote von US-Diensten zu nutzen – also<br />
Ixquick statt Google, Otto statt Amazon, Quoka<br />
statt eBay, Symbian statt iOS. Würde das die NSA<br />
daran hindern, weiter das <strong>Internet</strong> auszuspionieren?<br />
Vermutlich nicht. Aber es könnte der erste<br />
Schritt sein zu einer europäischen <strong>Internet</strong>-Kultur,<br />
die sich an unseren Bedürfnissen orientiert –<br />
und an unserem Rechtsrahmen.<br />
Gute Karten für Expansion<br />
Warum SEPA und das europäische Verbraucherrecht nicht nur Arbeit bedeuten<br />
Europa wächst zusammen. Am 1. Juli<br />
kam mit Kroatien ein weiteres Mitgliedsland<br />
dazu. 17 der inzwischen 28 EU-<br />
Staaten bezahlen mit der gleichen Währung.<br />
Doch hier enden die Gemeinsamkeiten<br />
nahezu. Von einem einheitlichen europäischen<br />
Binnenmarkt sind wir noch weit<br />
entfernt. Und der einheitliche europäische<br />
Zahlungsverkehrsraum, besser bekannt<br />
unter dem Namen SEPA, kommt nur<br />
zögerlich voran und treibt den meisten<br />
Online-Händlern Schweißperlen<br />
auf die Stirn.<br />
Die nächste Welle der europäischen<br />
Vereinheitlichung<br />
rollt gerade an: Das Verbraucherrecht<br />
wird im kommenden<br />
Jahr EU-weit angeglichen.<br />
Das deutsche Fernabsatzrecht<br />
hat dann ausgedient. Das bedeutet<br />
für Online-Händler im<br />
ersten Moment zusätzlichen<br />
Aufwand. Anpassungen werden<br />
beispielsweise im Bereich Widerruf<br />
und Versand nötig.<br />
Neue Chancen für den Handel<br />
Ist die Überarbeitung der betroffenen<br />
Bereiche aber erst einmal abgeschlossen,<br />
eröffnen sich neue Chancen für den<br />
Online-Handel. Die neuen Regelungen erleichtern<br />
die Expansion innerhalb der EU<br />
deutlich, ist es doch heute eine Herausforderung,<br />
vor dem Markteintritt in ein<br />
anderes EU-Land sämtliche dort gültigen<br />
Regelungen zu studieren und umzusetzen.<br />
Allerdings: Auch wenn die rechtliche<br />
Basis für den <strong>Internet</strong>-Handel vereinheitlicht<br />
wird, so hat doch jeder E-Commerce-<br />
Markt in Europa seine eigenen Charakte-<br />
GASTKOMMENTAR<br />
ristika. Das sollten Online-Händler bei<br />
ihrer Expansionsplanung im Hinterkopf<br />
haben. Die Unterschiede der einzelnen<br />
Länder sind teilweise signifikant.<br />
Der European Online Retail Forecast<br />
des Marktforschungsunternehmens Forrester<br />
prognostiziert für die kommenden<br />
fünf Jahre eine durchschnittliche Wachstumsrate<br />
im europäischen E-Commerce<br />
von elf Prozent. Er stellt aber auch fest,<br />
dass die Entwicklung der Märkte sehr<br />
Mikael Wintzell<br />
Executive Vice President<br />
Sales beim Payment-Anbieter<br />
Klarna<br />
■ www.klarna.de<br />
unterschiedlich weit fortgeschritten ist.<br />
Besonders deutlich zu erkennen ist ein<br />
Gefälle auf der Nord-Süd-Achse: In den<br />
nördlich gelegenen Ländern hat sich der<br />
E-Commerce schon fest etabliert. Die<br />
Herausforderungen liegen in dieser<br />
Region darin, das Angebot und die Services<br />
immer weiter zu differenzieren und zu<br />
professionalisieren, um wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben.<br />
Im Süden, zum Beispiel in Spanien und<br />
Italien, steht der Online-Handel noch<br />
ganz am Anfang. Hier muss in den kommenden<br />
fünf Jahren vor allem Grundlagenarbeit<br />
geleistet werden. Denn die<br />
Euro-Krise in diesen Ländern hinterlässt<br />
auch ihre Spuren im Online-Handel.<br />
Abgesehen von diesen übergeordneten<br />
Tendenzen lassen sich noch weitere Eigenheiten<br />
der einzelnen Märkte erkennen. So<br />
ist beispielsweise der französische Online-<br />
Handel stark regional geprägt und passt<br />
sich nur langsam an Trends an. Großbritannien<br />
hingegen ist in Sachen E-Commerce<br />
sehr weit entwickelt und gilt als der<br />
größte Markt in Europa, gefolgt von<br />
Deutschland. Blickt man auf Polen und<br />
Tschechien, steht man zwei Märkten<br />
gegenüber, die „auf dem Sprung sind“ und<br />
in den kommenden Jahren ein rasantes<br />
Wachstum an den Tag legen werden. Der<br />
Online-Handel in Deutschland zeichnet<br />
sich allerdings vor allem durch ein Merkmal<br />
aus: Preisführerschaft. Das Einkaufsverhalten<br />
der Deutschen, das Aldi, Lidl<br />
und Co. groß werden ließ, unterscheidet<br />
sich online also kaum vom stationären<br />
Handel. Der Preiskampf geht im E-Commerce<br />
weiter. Das stellt Online-Händler in<br />
Deutschland vor die große Herausforderung,<br />
ihre Prozesse zu optimieren. Sie<br />
können nur mithalten, wenn sie so effizient<br />
wie möglich arbeiten.<br />
Gerüstet für den Preiskampf<br />
Doch jetzt kommt die gute Nachricht:<br />
Meistern sie den Preiskampf in Deutschland<br />
erfolgreich, sind sie bestens für die<br />
Expansion in andere EU-Länder gerüstet.<br />
Denn nirgendwo ist der Preis-, und damit<br />
einhergehend der Professionalisierungsdruck,<br />
so hoch wie hierzulande. Oder, mit<br />
anderen Worten: If you can make it there,<br />
you’ll make it anywhere. Die neue Verbraucherrechte-Richtlinie<br />
der EU kommt<br />
da gerade recht, denn sie baut weitere Expansionshürden<br />
ab.<br />
■<br />
mail@internetworld.de<br />
Gehört<br />
„Trinkgeld einplanen“<br />
Die Rewe-Supermarktgruppe weitet ihren<br />
Lieferdienst für online bestellte Lebensmittel<br />
aus. Jetzt ist das Angebot auch in München<br />
verfügbar. INTERNET-WORLD-Leser<br />
haben den Service bereits getestet:<br />
Die Lieferung geht in Hamburg auch fix und<br />
unkompliziert. Allerdings sollte man pauschal<br />
ein Trinkgeld zum Warenkorb dazurechnen.<br />
So richtig cool ist es für die Lieferanten nämlich<br />
nicht, diverse Stockwerke mit Kisten voller<br />
Lebensmittel hochzulaufen.<br />
KAY SCHLEMENAT<br />
Ich bestelle nur noch bei Rewe-Online, allerdings<br />
lasse ich nicht liefern, sondern hole die<br />
Bestellung am Drive-in-Schalter ab. Geht<br />
schnell und unkompliziert und spart eine<br />
Menge Zeit.<br />
ADINA BITTERLICH<br />
Adition nicht in Karlsruhe<br />
Im Beitrag „Anschluss an den Echtzeithandel“<br />
(Ausgabe 14/2013, Seite 34 f.) haben wir den<br />
Sitz von Adition Technologies nach Karlsruhe<br />
verlegt. Das stimmt nicht: Firmensitz ist Düsseldorf<br />
und die Entwicklungsabteilung sitzt in<br />
Freiburg. In Karlsruhe unterhält das Unternehmen<br />
derzeit keine Niederlassung. Wir bitten,<br />
den Fehler zu entschuldigen.<br />
Die Redaktion<br />
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„Jeder weiß, dass wir unsere privaten Telefone<br />
benutzen, obwohl es verboten ist.“<br />
Bundeswirtschaftsminister PHILIPP RÖSLER (FDP) findet sein iPhone<br />
viel cooler als das abhörsichere „SiMKo 3“, das ihm das Bundesamt für<br />
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zur Verfügung stellt<br />
„Das <strong>Internet</strong> ist kein Familienerlebnis, Fernsehen schon.“<br />
Pro-Sieben-Sat1-Chef THOMAS EBELING hofft darauf, dass ältere Zuschauer im Familienkreis<br />
irgendwann wieder stärker die Flimmerkiste statt den Computer nutzen<br />
„Facebook? Twitter? Absolut nichts für mich. Ich<br />
verstehe dieses ganze Mitteilungsbedürfnis nicht.“<br />
SEBASTIAN VETTEL, amtierender Weltmeister in der Formel 1, outet sich<br />
im „Stern“-Interview als ausgemachter Social-Media-Muffel<br />
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Strategie der Landesregierung zum<br />
Breitbandausbau versagt hat.“<br />
SÖREN HERBST, netzpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt, kommentiert<br />
eine Studie, die dem Bundesland die niedrigste <strong>Internet</strong>-Nutzungsquote Deutschlands attestiert
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