Handreichung zur Sprachförderung in der ... - Burgschule Plochingen
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<strong>Handreichung</strong><br />
<strong>zur</strong> <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse<br />
unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung<br />
des Migrantenh<strong>in</strong>tergrundes<br />
MINISTERIUM FÜR KULTUS,<br />
JUGEND UND SPORT
Impressum<br />
Herausgeber<br />
M<strong>in</strong>isterium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg,<br />
Schlossplatz 4 (Neues Schloss), 70173 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 279-2835<br />
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@km.kv.bwl.de<br />
Autor<strong>in</strong>nen und Autoren<br />
Eleonore Geist, Fachoberlehrer<strong>in</strong>, Wolfbuschschule (GHS), Stuttgart<br />
Christ<strong>in</strong>e Langner, LiA (Erz.), GHS Ostheim, Stuttgart<br />
Irmgard Nicolas, LiA (Erz.), Römerschule (GS), Stuttgart<br />
Gari Pavkovic, Integrationsbeauftragter <strong>der</strong> Stadt Stuttgart<br />
Petra Schmalenbach, Son<strong>der</strong>schullehrer<strong>in</strong>, Landesarbeitsstelle<br />
Kooperation Baden-Württemberg beim Oberschulamt Stuttgart<br />
Irmtrud Stäbler, Ltd. RSD’<strong>in</strong>, Oberschulamt Stuttgart<br />
Cäcilia Wetzel-Drews, Lehrer<strong>in</strong>, GHS Frickenhausen<br />
Redaktion (verantwortlich)<br />
Christa Engemann/Roland Hocker, Referat Vorschulische Bildung,<br />
Gundschulen, Hauptschulen<br />
M<strong>in</strong>isterium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg,<br />
Schlossplatz 4 (Neues Schloss), 70173 Stuttgart<br />
Layout<br />
Udo Schwalm, Druckhaus Bräuer<br />
Druck<br />
Druckhaus Bräuer, Weilheim/Teck<br />
Urheberrecht<br />
Dieses Heft darf im Rahmen des Urheberrechts auszugsweise für<br />
unterrichtliche Zwecke kopiert werden. Jede darüber h<strong>in</strong>ausgehende<br />
Vervielfältigung ist nur nach Absprache mit dem Herausgeber möglich.<br />
Dezember 2003
Inhalt<br />
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1. K<strong>in</strong>dliche Sprachentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2. Hilfen <strong>zur</strong> Erfassung von Sprachauffälligkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
3. Informelle Verfahren <strong>zur</strong> gezielten Beobachtung und Feststellung<br />
des sprachlichen Entwicklungsstandes von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
4. Umgang mit <strong>der</strong> Zweisprachigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />
5. Sprachvergleich Muttersprache – Deutsch als Zweitsprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
6. Informationen zum Bildungs- und Erziehungsauftrag <strong>der</strong> Schule,<br />
zu E<strong>in</strong>schulungskriterien, zu Grundschulför<strong>der</strong>klassen im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Arbeit mit Migranteneltern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
7. Vorschläge <strong>zur</strong> <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> den Grundschulför<strong>der</strong>klassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
8. Die Rolle <strong>der</strong> Fachlehrer<strong>in</strong> bei <strong>der</strong> <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
9. Vernetzte För<strong>der</strong>ung – Hilfen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> schulischen E<strong>in</strong>richtungen<br />
und außerschulische Hilfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
1
Vorwort<br />
Nicht erst seit <strong>der</strong> Pisa-Studie wissen wir, dass<br />
„Sprache“ <strong>der</strong> Schlüssel zu Bildung ist. Dementsprechend<br />
sorgt e<strong>in</strong>e effektive <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> für e<strong>in</strong>e<br />
verbesserte Chancengerechtigkeit. Für jene K<strong>in</strong><strong>der</strong>,<br />
die Verzögerungen <strong>in</strong> ihrer persönlichen o<strong>der</strong><br />
sprachlichen Entwicklung aufweisen und die deutsche<br />
Sprache nur un<strong>zur</strong>eichend beherrschen, werden<br />
<strong>in</strong> Baden-Württemberg deshalb schon vor <strong>der</strong><br />
Grundschule För<strong>der</strong>klassen angeboten, <strong>in</strong> denen sie<br />
<strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> im Rahmen des Bildungsauftrags<br />
<strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse erhalten. Dies gilt für<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit und ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund.<br />
<strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> muss, wie wir nicht zuletzt aus den<br />
Ergebnissen <strong>der</strong> Hirnforschung wissen, möglichst<br />
früh ansetzen. Sie muss die Begleitung <strong>der</strong> sprachlichen<br />
Entwicklung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n durch die Familie<br />
und von <strong>der</strong> vorschulischen E<strong>in</strong>richtung be<strong>in</strong>halten.<br />
Mit dieser <strong>Handreichung</strong> erhalten Lehrkräfte <strong>der</strong><br />
Grundschulför<strong>der</strong>klassen Anregungen <strong>zur</strong> Intensivierung<br />
<strong>der</strong> sprachlichen För<strong>der</strong>ung. Gleichzeitig<br />
s<strong>in</strong>d diese Informationen aber auch für Eltern, Lehrkräfte<br />
<strong>der</strong> Grundschulen und für Erzieher<strong>in</strong>nen und<br />
Erzieher an den Tagese<strong>in</strong>richtungen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong>teressant<br />
und hilfreich.<br />
In den bereits veröffentlichten „Leitgedanken und<br />
pädagogischen Anregungen für die Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Grundschulför<strong>der</strong>klasse“ nimmt <strong>der</strong> Bildungsbe-<br />
2<br />
reich „Sprache und Sprechen“ zu Recht e<strong>in</strong>e zentrale<br />
Stellung e<strong>in</strong>. Die Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse<br />
erstreckt sich sowohl auf die Bildung des<br />
Grundwortschatzes als auch auf die Wortschatzerweiterung<br />
<strong>in</strong> situativen Zusammenhängen. Ebenso<br />
wird ausdrücklich das Erlernen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>lie<strong>der</strong>n,<br />
Versen und Reimen gefor<strong>der</strong>t. E<strong>in</strong>e dem Alter <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> angepasste Methodik ermöglicht e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
von Sprechanlässen. Diese Leitgedanken f<strong>in</strong>den<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Handreichung</strong> ihre Ergänzung,<br />
mit konkreten Umsetzungsvorschlägen sowie H<strong>in</strong>weisen<br />
und Tipps zu <strong>in</strong>ner- und außerschulischen<br />
För<strong>der</strong>möglichkeiten. Die <strong>Handreichung</strong> regt mit dieser<br />
Zielrichtung daher auch zu e<strong>in</strong>er Intensivierung<br />
<strong>der</strong> Kooperation zwischen Tagese<strong>in</strong>richtungen und<br />
Grundschulen an.<br />
Ich danke den Autor<strong>in</strong>nen und Autoren sowie allen,<br />
die an <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> <strong>Handreichung</strong> beteiligt<br />
waren, für ihr großes Engagement.<br />
Dr. Annette Schavan MdL<br />
M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Kultus, Jugend und Sport<br />
des Landes Baden-Württemberg
1. K<strong>in</strong>dliche Sprachentwicklung<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> Sprache vollzieht sich <strong>in</strong> enger<br />
Verknüpfung und <strong>in</strong> gegenseitiger Abhängigkeit mit<br />
kognitiven, sensorischen, motorischen, emotionellen<br />
und sozialen Entwicklungsbereichen. In den ersten<br />
sieben Jahren im Leben e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des f<strong>in</strong>den wichtige<br />
Verknüpfungen und Vernetzungen zwischen diesen<br />
e<strong>in</strong>zelnen Bereichen statt, die wie<strong>der</strong>um als<br />
Basis für komplexe Leistungen des Sprechens, Lesens<br />
und Schreibens gelten. Somit ist das Gehirn als<br />
Speicher und Integrationsstelle für die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Sprache von hoher Bedeutung<br />
Daneben ist die Intaktheit und Funktionsfähigkeit <strong>der</strong><br />
„Sprechwerkzeuge“ (Atmung, Stimmgebung, Lautbildung),<br />
aber auch e<strong>in</strong>e anregende und för<strong>der</strong>nde<br />
Umwelt (Familie, K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, …) Grundvoraussetzung<br />
für e<strong>in</strong>e gut verlaufende Sprachentwicklung.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> Sprachentwicklung s<strong>in</strong>d verschiedene<br />
Ebenen zu unterscheiden:<br />
• Wortschatz;<br />
• Grammatik;<br />
• Aussprache;<br />
• Kommunikation.<br />
Im Rahmen des sprachlichen Kontakts zwischen Eltern<br />
und K<strong>in</strong>d entwickelt sich <strong>der</strong> Wortschatz des K<strong>in</strong>-<br />
Zone I<br />
(Lippen)<br />
Zeitlicher Verlauf (0 – etwa 7 Jahre)<br />
Zone II<br />
(Zähne / Zunge)<br />
des h<strong>in</strong> vom Allgeme<strong>in</strong>en zum Speziellen. Dabei geschieht<br />
die Begriffsbildung hauptsächlich unter dem<br />
Aspekt <strong>der</strong> Kategorisierung (zum Beispiel Unterscheidung<br />
von Merkmalsklassen wie Farbe, Form, …). Die<br />
Erweiterung des Wortschatzes ist stark abhängig von<br />
äußerer Anregung und För<strong>der</strong>ung. Der aktive Wortschatz<br />
e<strong>in</strong>es vierjährigen K<strong>in</strong>des umfasst im Durchschnitt<br />
aber immerh<strong>in</strong> schon 1500 Wörter, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>es<br />
siebenjährigen K<strong>in</strong>des etwa 3000 Wörter.<br />
Auf <strong>der</strong> grammatischen Ebene erlernt das K<strong>in</strong>d im<br />
Laufe se<strong>in</strong>er Entwicklung die Möglichkeiten <strong>der</strong> Gestaltverän<strong>der</strong>ung<br />
von Wörtern (Morphologie) sowie<br />
<strong>der</strong> Rede als e<strong>in</strong>e übergreifende sprachliche E<strong>in</strong>heit<br />
(Syntax) kennen und anwenden. Dabei folgt auf E<strong>in</strong>wortäußerungen<br />
im ersten Lebensjahr <strong>in</strong> rasanter<br />
Entwicklung bis h<strong>in</strong> zum siebten Lebensjahr die<br />
Möglichkeit <strong>der</strong> komplexen Anwendung von Dekl<strong>in</strong>ation,<br />
Konjugation, die Verwendung von Präpositionen,<br />
Konjunktionen und an<strong>der</strong>en <strong>in</strong> Haupt- und<br />
Nebensätzen.<br />
Auch die lautsprachliche Entwicklung unterliegt gewissen<br />
Gesetzmäßigkeiten. Je nach <strong>der</strong> Stelle, an<br />
dem <strong>der</strong> jeweilige Laut gebildet wird, unterscheidet<br />
man verschiedene Artikulationszonen beziehungsweise<br />
Artikulationsgebiete:<br />
Zone III<br />
(Gaumen)<br />
Zone IV<br />
(Rachen / Kehlkopf)<br />
m n l ng nk ch2 („ach-Laut“)<br />
p b d t g k h<br />
f / v w z s sch j ch1 sch r<br />
3
Die folgende Tabelle gibt e<strong>in</strong>e Übersicht über die zu<br />
erwartende Beherrschung e<strong>in</strong>zelner Laute von dreibis<br />
sechsjährigen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n:<br />
Lautgruppe 3,0 3,6 4,0 4,6 5,0 5,6 6,0 Jahre<br />
b,m,n,f,w<br />
l <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungen<br />
pf, t, ch1, ch2,sch<br />
r <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungen<br />
s (stimmlos/-haft)<br />
s <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungen<br />
sch <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungen<br />
g, k<br />
Aus dieser Tabelle lässt sich ablesen, dass die Lautentwicklung<br />
sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitfolge relativ gleichmäßig<br />
entsprechend <strong>der</strong> Artikulationszonen I – IV vollzieht.<br />
Lautbildungsfehler <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> könnnen unter diesen<br />
Aspekten jeweils <strong>in</strong>terpretiert werden. So ist zum<br />
Beispiel e<strong>in</strong> fehlerhaft gesprochenes /s/ e<strong>in</strong>es sechsjährigen<br />
K<strong>in</strong>des immer noch als normal zu bewerten<br />
woh<strong>in</strong>gegen Probleme o<strong>der</strong> Auslassungen bei Lauten<br />
<strong>der</strong> 1. Artikulationszone (b, m, n, f, w) als gravierende<br />
Fehler e<strong>in</strong>zustufen wären.<br />
Häufige Störungen <strong>der</strong> Sprachentwicklung<br />
a) Das Stammeln<br />
Das Stammeln ist die häufigste Aussprachstörung<br />
im K<strong>in</strong>desalter zwischen vier und acht Jahren. Dabei<br />
ist e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d nicht fähig, e<strong>in</strong>zelne Laute o<strong>der</strong> Lautverb<strong>in</strong>dungen<br />
korrekt auszusprechen.<br />
Man unterscheidet drei Schweregrade:<br />
• leichtes Stammeln (= partielle Dyslalie) – e<strong>in</strong> bis<br />
zwei Laute;<br />
• mittleres Stammeln (= multiple Dyslalie) – zwei bis<br />
fünf Laute;<br />
• schweres Stammeln (= universelle Dyslalie) – mehr<br />
als fünf Laute.<br />
Die Ersche<strong>in</strong>ungsformen (auch noch von Grundschulk<strong>in</strong><strong>der</strong>n)<br />
zeigen sich <strong>in</strong> folgen<strong>der</strong> Weise:<br />
– E<strong>in</strong> Laut kann nicht gesprochen werden und wird<br />
ausgelassen.<br />
– Beispiel: schnell – _nell<br />
– E<strong>in</strong> Laut kann nicht gesprochen werden und wird<br />
durch e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en ersetzt.<br />
– Beispiel: K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten – T<strong>in</strong><strong>der</strong>darten<br />
– E<strong>in</strong> Laut kann nicht gesprochen werden und wird<br />
falsch artikuliert.<br />
– Beispiel: rot – chot<br />
4<br />
90 %<br />
Lautbeherrschung und Lebensalter (Grohnfeldt)<br />
b) Verzögerte Sprachentwicklung<br />
Die verzögerte Sprachentwicklung bezeichnet e<strong>in</strong><br />
Komplex unterschiedlicher Symptome. Erkennungsmerkmale<br />
e<strong>in</strong>er verzögerten Sprachentwicklung<br />
s<strong>in</strong>d:<br />
• Verzögertes E<strong>in</strong>setzen vorsprachlicher Aktivitäten<br />
(Lallen);<br />
• Verzögerter Beg<strong>in</strong>n und Verlauf <strong>der</strong> Sprachentwicklung<br />
(Sprechen des ersten Wortes, des ersten<br />
Satzes);<br />
• Verzögerter Verlauf <strong>der</strong> Lautentwicklung (Aussprachefehler<br />
oft noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschulzeit);<br />
• Verzögerte Entwicklung <strong>der</strong> grammatischen Fähigkeiten<br />
(die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sprechen oft noch im Grundschulalter<br />
auf kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dhaftem Niveau, komplexere<br />
grammatische Strukturen können oft nicht entschlüsselt<br />
und verstanden werden);<br />
• Verzögerter Verlauf <strong>der</strong> Entwicklung des Wortschatzes<br />
(<strong>der</strong> aktive Wortschatz ist noch begrenzt und<br />
wenig differenziert, oft mangelndes Sprachverständnis).<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit verzögerter Sprachentwicklung zeigen oft<br />
große Probleme beim Lesen- und Schreibenlernen.<br />
Dies ist nicht verwun<strong>der</strong>lich, da solche K<strong>in</strong><strong>der</strong> die<br />
Phase <strong>der</strong> sensorischen Integration noch nicht abgschlossen<br />
haben, die als Voraussetzung für den<br />
Schriftspracherwerb gilt. Oft macht man sogar die Erfahrung,<br />
dass Lese- und Rechtschreibprobleme<br />
sogar dann noch bestehen bleiben, wenn die Entwicklungsverzögerung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lautsprache behoben<br />
ist. K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Sprachentwicklungsverzögerungen<br />
bedürfen e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven (vorschulischen) För<strong>der</strong>ung,<br />
die neben <strong>der</strong> direkten sprachlichen För<strong>der</strong>ung<br />
alle Wahrnehmungsfunktionen – mit beson<strong>der</strong>em<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> auditiven Wahrnehmungsför<strong>der</strong>ung<br />
– mite<strong>in</strong>schließt.
2. Hilfen <strong>zur</strong> Erfassung von Sprachauffälligkeiten<br />
Da Sprachauffälligkeiten <strong>in</strong> den meisten Fällen <strong>in</strong> Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en kognitiven, emotionalen<br />
und sozialen Entwicklung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des stehen,<br />
ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive multidiszipl<strong>in</strong>äre Sprachdiagnose<br />
nur von Experten (Phoniater, HNO-Ärzt<strong>in</strong>nen<br />
und -Ärzten, Logopäd<strong>in</strong>nen/Logopäden sowie von<br />
Son<strong>der</strong>schullehrkräften an Schulen für Sprachbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te)<br />
durchführbar.<br />
An dieser Stelle sollen aber <strong>der</strong> Fachlehrer<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Grundschulför<strong>der</strong>klasse sowie <strong>der</strong> Lehrkraft <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>gangsstufe <strong>der</strong> Grundschule Beobachtungshilfen<br />
<strong>zur</strong> Erfassung von Sprachauffälligkeiten gegeben<br />
werden. Schon bei <strong>der</strong> Anmeldung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des für<br />
die Grundschule können diese Hilfen e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Sie beziehen sich auf die Beobachtung vom<br />
K<strong>in</strong>d und auf Gesprächspunkte mit Eltern.<br />
Da oft Sprachauffälligkeiten mit Störungen <strong>der</strong> auditiven<br />
Wahrnehmung <strong>in</strong> Zusammenhang stehen,<br />
kann folgende Beobachtungshilfe H<strong>in</strong>weise auf Probleme<br />
beim Hören geben:<br />
• Spricht das K<strong>in</strong>d extrem leise?<br />
• Spricht das K<strong>in</strong>d extrem laut?<br />
• Spricht das K<strong>in</strong>d stets monoton?<br />
• Zeigt das K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> lang andauerndes Stammeln?<br />
• Fragt das K<strong>in</strong>d ständig <strong>zur</strong>ück?<br />
• Erschrickt das K<strong>in</strong>d häufig?<br />
• Kann das K<strong>in</strong>d (mehrere) Anweisungen schlecht<br />
befolgen?<br />
• Verwechselt es ähnlich kl<strong>in</strong>gende Wörter?<br />
• (Bus – Nuss, Rose – Hose, Kanne – Tanne, Kirsche<br />
– Kirche, Gaumen – Daumen, Nadel – Nagel, Fisch<br />
– Tisch, Vase – Hase, …)<br />
• Fällt es dem K<strong>in</strong>d schwer, mehrsilbige Wörter nachzusprechen?<br />
• (Alum<strong>in</strong>ium, Postkutsche, Waschlappen, Reißverschluss,<br />
…)<br />
• Kann sich das K<strong>in</strong>d nur schlecht beim Zuhören von<br />
Geschichten konzentrieren?<br />
• Achtet das K<strong>in</strong>d deutlich auf Mundbewegungen<br />
und Mimik des Sprechenden?<br />
• Kann das K<strong>in</strong>d die Richtung e<strong>in</strong>er Geräuschquelle<br />
identifizieren?<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Grundlage für den erfolgreichen Ablauf<br />
des Lese- und Schreiblernprozesses ist die korrekte<br />
Aussprache <strong>der</strong> Laute. Es ist daher wichtig, sich<br />
e<strong>in</strong>en Überblick über den Lautbestand jedes K<strong>in</strong>des<br />
zu verschaffen. Die Überprüfung <strong>der</strong> Laute mittels<br />
<strong>der</strong> im Folgenden beschriebenen Lautprüfung ist<br />
ebenfalls e<strong>in</strong>fach von je<strong>der</strong> Lehrkraft beziehungsweise<br />
von je<strong>der</strong> Fachlehrer<strong>in</strong> durchzuführen.<br />
Dabei sollte jedoch bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en Muttersprache<br />
nicht Deutsch ist, <strong>der</strong> evenutell abweichende<br />
Lautbestand Beachtung f<strong>in</strong>den (zum Beispiel das<br />
fehlende /h/ bei Italienern, …)<br />
Lautprüfung als Vorschlag <strong>zur</strong> konkreten<br />
Erfassung des Lautbestandes (des Wortschatzes)<br />
e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des im Alter bis etwa sieben Jahre<br />
Die folgenden E<strong>in</strong>zelbil<strong>der</strong> werden dem K<strong>in</strong>d mit <strong>der</strong><br />
Auffor<strong>der</strong>ung, sie zu benennen, gezeigt. Das K<strong>in</strong>d<br />
soll beim Sprechen nicht korrigiert werden. Mit<br />
e<strong>in</strong>em Stift werden nach aufmerksamem Zuhören<br />
diejenigen Laute unter dem Bild angekreuzt, die<br />
nicht korrekt ausgesprochen werden. Die unterstrichenen<br />
Laute s<strong>in</strong>d dabei die jeweils maßgeblichen<br />
für die überprüfte Artikulationszone. Falls e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong> Bild nicht benennen kann, sollte dieses ebenfalls<br />
auf dem Bogen vermerkt werden. Der Begriff kann<br />
dann trotzdem genannt werden und das K<strong>in</strong>d ihn<br />
eventuell nachsprechen.<br />
Handelt es sich nach dieser Prüfung bei <strong>der</strong> Auszählung<br />
<strong>der</strong> fehlgebildeten Laute um e<strong>in</strong>e partielle o<strong>der</strong><br />
multiple Dyslalie (siehe Kapitel „Häufige Störungen<br />
<strong>der</strong> Sprachentwicklung, 1. Das Stammeln“), so sollte<br />
e<strong>in</strong>e fachlich kompetente Person h<strong>in</strong>zugezogen werden.<br />
Lautprüfung<br />
Name, Vorname : ________________________________________<br />
Adresse: ________________________________________<br />
________________________________________<br />
Geburtsdatum/<br />
Alter des K<strong>in</strong>des: ________________________________________<br />
/<br />
Besuchte<br />
E<strong>in</strong>richtung: ________________________________________<br />
Datum <strong>der</strong><br />
Lautprüfung: ________________________________________<br />
Durchgeführt<br />
von: ________________________________________<br />
Ergebnis:<br />
1. Artikulationszone: _________ von 9 Wörtern richtig<br />
2. Artikulationszone: _________ von 18 Wörtern richtig<br />
3. Artikulationszone: _________ von 9 Wörtern richtig<br />
Bewertung:<br />
5
1. (teilweise 2.) Artikulationszone<br />
Die unterstrichenen Buchstaben s<strong>in</strong>d die entsprechenden Laute dieser Zone<br />
6<br />
Ball Mond Puppe<br />
Wagen Apfel Löffel<br />
Tisch Daumen Fisch
2. Artikulationszone<br />
Blume Flasche (n) Glocke<br />
Brille Treppe Frosch<br />
Sonne Maus Fenster<br />
7
2. Artikulationszone<br />
8<br />
Schlüssel Schnecke Schmetterl<strong>in</strong>g<br />
Katze Kirschen Zange<br />
Hexe Zweig Knopf
3. Artikulationszone<br />
(Fahr)Rad Bank Buch<br />
Schlange Brezel Drachen<br />
Straße Kreuz Trommel<br />
9
Neben <strong>der</strong> direkten Beobachtung des K<strong>in</strong>des können auch durch Elterngespräche aufschlussreiche H<strong>in</strong>weise<br />
auf den Sprachstand gewonnen werden.<br />
Der folgende Fragenkatalog für e<strong>in</strong> Beratungsgespräch mit Eltern soll zu den verschiedenen Entwicklungsaspekten,<br />
die eng mit <strong>der</strong> Sprache verknüpft s<strong>in</strong>d, Aufschluss geben:<br />
Aspekt Frage<br />
Organe • Welche Krankheiten o<strong>der</strong> chronische Störungen hat(te) das K<strong>in</strong>d seit se<strong>in</strong>er<br />
Geburt?<br />
S<strong>in</strong>neswahrnehmung • S<strong>in</strong>d bei dem K<strong>in</strong>d Seh- o<strong>der</strong> Hörprobleme festgestellt worden?<br />
Motorik • In welchem Alter begann das K<strong>in</strong>d mit dem Laufen?<br />
• Kann das K<strong>in</strong>d Treppen steigen, rückwärts gehen, auf e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong> hüpfen,<br />
spr<strong>in</strong>gen, … ?<br />
Gleichgewicht • Hat das K<strong>in</strong>d Probleme <strong>in</strong> <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ation von Bewegungen o<strong>der</strong> beim<br />
Gleichgewicht? (Kann es klettern, kann es balancieren, … ?)<br />
Fe<strong>in</strong>motorik- • Wie malt o<strong>der</strong> bastelt das K<strong>in</strong>d?<br />
Hand/Auge-Koord<strong>in</strong>ation • Wie hält es Stifte o<strong>der</strong> die Schere?<br />
Sprache<br />
Zwei- o<strong>der</strong> Mehrsprachigkeit • Welche Sprache sprechen die Eltern (Vater, Mutter)?<br />
• Gibt es e<strong>in</strong>e „Familiensprache“? In welchem Ausmaß beherrscht das K<strong>in</strong>d<br />
diese Sprache?<br />
• Welche Sprache sprechen die Geschwister?<br />
• Welche Sprache bevorzugt das K<strong>in</strong>d (<strong>in</strong> welchen Situationen)? In welchem<br />
Ausmaß beherrscht das K<strong>in</strong>d diese Sprache?<br />
• In welcher Sprache nimmt das K<strong>in</strong>d Kontakt auf (welche Personen)?<br />
Sprechbeg<strong>in</strong>n • Wann hat das K<strong>in</strong>d die ersten Wörter gesprochen?<br />
Vorgrammatische Phase • Bis zu welchem Alter sprach das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> E<strong>in</strong>wortsätzen?<br />
Kommunikation • Spielt und spricht das K<strong>in</strong>d mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n gleichen Alters?<br />
Lautbildung • Hat das K<strong>in</strong>d Ausspracheprobleme bei Wörtern o<strong>der</strong> bestimmten Lauten?<br />
Auditives Gedächtnis • Kann das K<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>ere Verse, Reime, Gedichte o<strong>der</strong> Geschichten behalten?<br />
Melodische Differenzierung • Kann das K<strong>in</strong>d emotionale Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sprache (z.B. bitten<strong>der</strong> Ton,<br />
strenge Anweisung, …), erkennbar durch Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sprechmelodie,<br />
erfassen?<br />
• Hat das K<strong>in</strong>d Spaß am S<strong>in</strong>gen? Kann das K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fache Lie<strong>der</strong> relativ<br />
<strong>in</strong>tonationssicher s<strong>in</strong>gen?<br />
Rhythmisches Empf<strong>in</strong>den • Wie bewältigt das K<strong>in</strong>d Klatsch- o<strong>der</strong> Tanzspiele?<br />
Konzentration • Ist das K<strong>in</strong>d leicht ablenkbar?<br />
Bei starken Auffälligkeiten o<strong>der</strong> wenn mehrere Aspekte betroffen s<strong>in</strong>d, sollte <strong>der</strong> Rat von Fachdiensten <strong>in</strong> Anspruch<br />
genommen werden.<br />
10
3. Informelle Verfahren <strong>zur</strong> gezielten Beobachtung<br />
und Feststellung des sprachlichen Entwicklungsstandes<br />
von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse<br />
Sab<strong>in</strong>e Mayrhofer<br />
Die Hexe Rub<strong>in</strong>a<br />
E<strong>in</strong> Bil<strong>der</strong>buch <strong>zur</strong> Sprachdiagnose und <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong><br />
Sprachheilverlag S. Mayrhofer Saal 1996<br />
ISBN 3-00-000688-5<br />
Begleitheft/Handbuch<br />
Edition von freisleben<br />
Zielgruppe:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter ab 4,0 Jahren bis rund 7,0 Jahre<br />
Auch für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Deutsch als Zweitsprache geeignet.<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeit:<br />
E<strong>in</strong>zelsituation<br />
Durchführungszeit:<br />
Variabel. Gesamtteil: ca. 1 Stunde, jedoch ist auch jeweils<br />
die Bearbeitung nur e<strong>in</strong>er Buchseite möglich<br />
(ca. 10 M<strong>in</strong>uten). Zur genauen Auswertung empfiehlt<br />
sich die Aufnahme auf Tonband<br />
Beson<strong>der</strong>heiten/H<strong>in</strong>weise:<br />
Das Bil<strong>der</strong>buch kann ebenfalls als Mittel <strong>zur</strong> sprachlichen<br />
För<strong>der</strong>ung, beson<strong>der</strong>s auch für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit<br />
Deutsch als Zweitsprache e<strong>in</strong>gesetzt werden. Das<br />
Handbuch gibt dazu vielfältige und gut strukturierte<br />
H<strong>in</strong>weise und Anregungsmöglichkeiten.<br />
Kurzbeschreibung:<br />
Das Bil<strong>der</strong>buch wurde erstmals im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
empirischen Untersuchung an K<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>er schulvorbereitenden<br />
E<strong>in</strong>richtung an e<strong>in</strong>er Schule <strong>zur</strong> <strong>in</strong>dividuellen<br />
<strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> Bayern im Alter zwischen<br />
4,0 und 6,5 Jahren im Jahr 1996 e<strong>in</strong>gesetzt. Es<br />
ist als Mittel <strong>zur</strong> Sprachstandsdiagnose zu verwenden<br />
und bietet e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>dgerechte, natürliche, überschaubare<br />
und damit motivierende Situation für das<br />
K<strong>in</strong>d an. Das Buch ist ideal e<strong>in</strong>setzbar <strong>zur</strong> Spontansprachüberprüfung.<br />
Die diagnostischen Möglichkeiten<br />
richten sich nach dem <strong>in</strong>dividuellen Bedarf: Lautprüfung,<br />
Wortschatz, phonematische Differenzierung,<br />
Merkfähigkeit, Mengenverständnis, Farbenund<br />
Formkenntnisse.<br />
Iris Stähr, Michaela Wittmann<br />
Diagnose von Sprach- und Sprechstörungen,<br />
Der Zauberwald – e<strong>in</strong> Spiel <strong>zur</strong> Sprachdiagnose<br />
Veröffentlicht <strong>in</strong>:<br />
Norbert Anton<br />
Sprechstunde<br />
Diagnosegeleiteter Unterricht und <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong><br />
edition bentheim 1998<br />
ISBN 3-925265-73-2<br />
11
Zielgruppe:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter ab 4,0 Jahren bis ca. 7,0 Jahre<br />
Auch für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Migrantenh<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>setzbar.<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeit:<br />
E<strong>in</strong>zelsituation o<strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gruppe (natürliche Spielsituation)<br />
Durchführungszeit:<br />
Ca. 30 M<strong>in</strong>uten<br />
Beson<strong>der</strong>heiten/H<strong>in</strong>weise:<br />
Hoher Auffor<strong>der</strong>ungscharakter für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
Zur genauen Auswertung empfiehlt sich die Aufnahme<br />
auf Tonband o<strong>der</strong> das H<strong>in</strong>zuziehen e<strong>in</strong>er beobachtenden<br />
Person.<br />
Kurzbeschreibung:<br />
Die Autoren stellen e<strong>in</strong>e Vielzahl an Materialien für<br />
die Diagnostik sprachrelevanter Bereiche vor (unter<br />
an<strong>der</strong>em Artikulation, Atmung, Wortschatz, Grammatik,<br />
auditive Wahrnehmung, …). Das sprachdiagnostische<br />
Spiel „Der Zauberwald“ ermöglicht e<strong>in</strong>en<br />
Überblick über die Sprachkompetenz e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des.<br />
Die beschriebenen Materialien können leicht hergestellt<br />
beziehungsweise kopiert und nach speziellen<br />
Bedürfnissen und <strong>in</strong>dividuellen Gegebenheiten abgewandelt<br />
werden. Der Spielablauf ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Rahmenhandlung<br />
e<strong>in</strong>gebettet und besteht aus sieben zu<br />
absolvierende Stationen (auditive Wahrnehmung,<br />
Mundmotorik, Artikulation, phonematische Differenzierung,<br />
Wortschatz, Sprachverständnis, k<strong>in</strong>ästhetische<br />
und rhythmische Differenzierung).<br />
Josef Pelster<br />
Diagnostik und Therapieplanung<br />
Veröffentlicht <strong>in</strong>:<br />
Gudrun Kesper<br />
Sensorische Integration und Lernen<br />
re<strong>in</strong>hardt München 2002<br />
ISBN 3-497-01601-2<br />
Zielgruppe:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter ab 5,0 Jahren bis etwa 7,0 Jahre<br />
Auch für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Deutsch als Zweitsprache e<strong>in</strong>setzbar.<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeit:<br />
E<strong>in</strong>zelsituation o<strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gruppe<br />
Durchführungszeit:<br />
Rund zehn M<strong>in</strong>uten pro K<strong>in</strong>d<br />
Beson<strong>der</strong>heiten/ H<strong>in</strong>weise:<br />
Ermöglicht Aussagen <strong>zur</strong> Schulfähigkeit.<br />
Bewertung <strong>der</strong> Leistungen <strong>in</strong> drei Kategorien möglich.<br />
Dient als Grundlage e<strong>in</strong>es För<strong>der</strong>planes.<br />
Kurzbeschreibung:<br />
Die vorliegende Diagnostik will e<strong>in</strong>e Prognose zum<br />
Schulanfang ermöglichen und wird als Grundlage für<br />
e<strong>in</strong>en För<strong>der</strong>plan verstanden. Die e<strong>in</strong>zelnen Aufgaben<br />
überprüfen Fähigkeiten bezüglich Sprache,<br />
Wahrnehmung und Motorik, zum Beispiel Sprechzeichnen,<br />
Nachklatschen, Reimwörter, Laute im Wort<br />
hören, Symbole abzeichnen, Hochsprung, Schlusssprung,<br />
…<br />
12<br />
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und<br />
Sport, Berl<strong>in</strong> 2001<br />
„Bärenstark“<br />
Berl<strong>in</strong>er Sprachstandserhebung und Materialien<br />
<strong>zur</strong> <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorschulund<br />
Schule<strong>in</strong>gangsphase<br />
Internetadresse: http://www.senbjs.berl<strong>in</strong>.de/<br />
schule/<strong>in</strong>formationen_fuer_Lehrer/baerenstark/<br />
baerenstark_web.de<br />
Zielgruppe:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter ab 5,0 Jahren bis etwa 7,5 Jahre,<br />
kurz vor <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schulung und im ersten Schuljahr.<br />
Beson<strong>der</strong>s auch für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Migrantenh<strong>in</strong>tergrund<br />
geeignet.<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeit:<br />
E<strong>in</strong>zelsituation<br />
Durchführungszeit:<br />
Rund 30 M<strong>in</strong>uten<br />
Beson<strong>der</strong>heiten/H<strong>in</strong>weise:<br />
Es werden H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong> komplettes För<strong>der</strong>programm<br />
gegeben. Die Eltern s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die diagnostischen<br />
Maßnahmen mit e<strong>in</strong>bezogen (Gespräch, Interviewbogen).<br />
Bewertung <strong>der</strong> Leistungen mit Punkten auf e<strong>in</strong>em<br />
entsprechenden Protokollbogen und Bestimmung<br />
des För<strong>der</strong>bedarfs möglich.<br />
Kurzbeschreibung:<br />
„Bärenstark“ ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>formelles Verfahren <strong>zur</strong> Erfassung<br />
des Sprachstandes sowie <strong>zur</strong> Ermittlung des<br />
sprachlichen För<strong>der</strong>bedarfs. Es besteht aus e<strong>in</strong>em<br />
testpraktischen Teil (Erläuterungen, Testdurchführung,<br />
Materialien) und e<strong>in</strong>em Teil mit H<strong>in</strong>weisen auf<br />
e<strong>in</strong> komplettes För<strong>der</strong>programm..<br />
Die gesamten Unterlagen s<strong>in</strong>d unter oben genannter<br />
Internetadresse zu erhalten.<br />
Karlhe<strong>in</strong>z Barth<br />
Die Diagnostischen E<strong>in</strong>schätzskalen (DES)<br />
Zur Beurteilung des Entwicklungsstandes<br />
und <strong>der</strong> Schulfähigkeit<br />
re<strong>in</strong>hardt München 2002<br />
ISBN 3-497-01606-0<br />
Zielgruppe:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter ab 5,0 Jahren bis etwa 7,5 Jahre,<br />
kurz vor <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schulung und zu Beg<strong>in</strong>n des ersten<br />
Schuljahres.<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeit:<br />
E<strong>in</strong>zelsituation<br />
Durchführungszeit:<br />
Gesamt: E<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb bis zwei Stunden, kann jedoch <strong>in</strong><br />
Abschnitten <strong>in</strong> beliebiger Reihenfolge auf e<strong>in</strong>en Zeitraum<br />
von drei bis vier Wochen verteilt werden.<br />
Beson<strong>der</strong>heiten/H<strong>in</strong>weise:<br />
Die Ergebnisse können als Grundlage e<strong>in</strong>er Elternberatung<br />
dienen. Mittels e<strong>in</strong>er fünfstufigen Skala auf<br />
e<strong>in</strong>em Entwicklungsprofilbogen können die Leistungen<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewertet werden.
Kurzbeschreibung:<br />
Die DES ist e<strong>in</strong>e Diagnosehilfe <strong>zur</strong> Feststellung <strong>der</strong><br />
Lernausgangslage e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des und dient <strong>zur</strong> Klärung<br />
<strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Schulfähigkeit. Die DES ist ganzheitlich<br />
orientiert, theoretisch basiert sie auf dem Ansatz<br />
von Jean Ayres <strong>zur</strong> sensorischen Integration. Die<br />
Skalen umfassen entwicklungspsychologisch relevante<br />
Bereiche wie zum Beispiel Lateralität, Motorik,<br />
taktil-k<strong>in</strong>ästhetische, vestibuläre, visuelle und<br />
auditive Wahrnehmungsverarbeitung, Sprechen und<br />
Sprache, Köperschema, Konzentration, Affektivität<br />
und Sozialverhalten. Die Reihenfolge <strong>der</strong> Durchführung<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Entwicklungsbereiche ist nicht<br />
festgelegt. Zur schnelleren E<strong>in</strong>schätzung kann auch<br />
die Kurzfassung <strong>der</strong> DES herangezogen werden.<br />
Staats<strong>in</strong>stitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung<br />
„Kenntnisse <strong>in</strong> Deutsch als Zweitsprache erfassen“<br />
Screen<strong>in</strong>g-Modell für Schulanfänger<br />
Klett 2002<br />
ISBN 3-12675099-0<br />
Zielgruppe:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> im E<strong>in</strong>schulungsalter<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeit:<br />
E<strong>in</strong>zelsituation<br />
Beson<strong>der</strong>heiten/H<strong>in</strong>weise:<br />
Beson<strong>der</strong>s als Beobachtungs<strong>in</strong>strument bei <strong>der</strong><br />
Schulanmeldung geeignet.<br />
Kurzbeschreibung:<br />
Dieses Beobachtungsverfahren dient <strong>zur</strong> Ermittlung<br />
<strong>der</strong> Sprachkompetenz von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n im E<strong>in</strong>schulungs-<br />
alter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zweitsprache Deutsch. Durch entsprechendes<br />
Bildmaterial sowie Spielsituationen können<br />
sprachliche Fähigkeiten sowie das allgeme<strong>in</strong>e Verhalten<br />
des K<strong>in</strong>des beobachtet und nach vorgegebenen<br />
Kategorien e<strong>in</strong>geschätzt werden.<br />
Helmut Breuer, Maria Weuffen<br />
Lernschwierigkeiten am Schulanfang<br />
Schule<strong>in</strong>gangsdiagnostik <strong>zur</strong> Früherkennung<br />
und Frühför<strong>der</strong>ung<br />
Beltz We<strong>in</strong>heim und Basel 2000<br />
ISBN 3-407-62170-1<br />
Zielgruppe:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter ab vier bis sieben Jahre<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeit:<br />
E<strong>in</strong>zelsituation<br />
Durchführungszeit:<br />
Zehn bis fünfzehn M<strong>in</strong>uten<br />
Beson<strong>der</strong>heiten/H<strong>in</strong>weise:<br />
Konkrete För<strong>der</strong>möglichkeiten noch vor dem Schule<strong>in</strong>tritt<br />
werden beschrieben.<br />
Genaue Auswertung auf Protokollbögen ist möglich.<br />
Kurzbeschreibung:<br />
Dieses <strong>in</strong>formelle Verfahren geht davon aus, dass<br />
Sprachwahrnehmungsleistungen Grundlagen für das<br />
Sprechen-, Schreiben- und Lesenlernen s<strong>in</strong>d und<br />
damit als Indikatoren für den schulischen Lernerfolg<br />
herangezogen werden können. Die Diagnosematerialien<br />
s<strong>in</strong>d nach Altersstufen <strong>in</strong> drei so genannten „Differenzierungsproben“<br />
unterteilt. Es werden überprüft:<br />
optische, phonematische, k<strong>in</strong>ästhetische, melodische<br />
und rhythmische Differenzierungsfähigkeit.<br />
13
Weitergehende Literatur zum Themenbereich<br />
<strong>in</strong>formelle Lernstandsbeobachtungen<br />
Helga S<strong>in</strong>nhuber<br />
Sensomotorische För<strong>der</strong>diagnostik<br />
E<strong>in</strong> Praxishandbuch <strong>zur</strong> Entwicklungsüberprfung<br />
und Entwicklungsför<strong>der</strong>ung für K<strong>in</strong><strong>der</strong> von vier<br />
bis siebene<strong>in</strong>halb Jahren<br />
verlag mo<strong>der</strong>nes lernen Dortmund 2002<br />
ISBN 3-8080-0469-X<br />
Viktor Ledl<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> beobachten und för<strong>der</strong>n<br />
E<strong>in</strong>e <strong>Handreichung</strong> <strong>zur</strong> gezielten Beobachtung<br />
und För<strong>der</strong>ung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit beson<strong>der</strong>en Lernund<br />
Erziehungsbedürfnissen<br />
Verlag Jugend & Volk Wien 1994<br />
ISBN 3-7100-0129-3<br />
Gerd Ulrich Heuer<br />
Beurteilen Beraten För<strong>der</strong>n<br />
Materialien <strong>zur</strong> Diagnose, Therapie und Bericht-/<br />
Gutachtenerstellung bei Lern-, Sprach- und<br />
Verhaltensauffälligkeiten <strong>in</strong> Vor-, Grund- und<br />
Son<strong>der</strong>schule<br />
verlag mo<strong>der</strong>nes lernen Dortmund 1997<br />
ISBN 3-8080-0390-1<br />
14
4. Umgang mit <strong>der</strong> Zweisprachigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Grundschulför<strong>der</strong>klasse<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> Persönlichkeit des K<strong>in</strong>des und<br />
<strong>der</strong> Aufbau se<strong>in</strong>er Identität gestaltet sich über die<br />
Muttersprache. Mit <strong>der</strong> Muttersprache ist die familiäre<br />
und die kulturelle Tradition des jeweiligen Herkunftslandes<br />
verbunden. Sowohl die Erstsprache als<br />
auch die deutsche Sprache s<strong>in</strong>d für das K<strong>in</strong>d und<br />
se<strong>in</strong>e Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen gleichermaßen<br />
wichtig.<br />
Die Zwei- und Mehrsprachigkeit ist e<strong>in</strong>e Bereicherung<br />
im Lern- und Entwicklungsprozess des K<strong>in</strong>des.<br />
Zwei- und Mehrsprachigkeit bergen we<strong>der</strong> Risiken<br />
noch Gefahren für die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung.<br />
Es ist <strong>in</strong>zwischen wissenschaftlich belegt, dass Zweisprachigkeit<br />
an sich ke<strong>in</strong>e Belastung für die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
darstellt, wenn beide Sprachen als gleichwertig erlebt<br />
werden. Sich <strong>in</strong> mehr als e<strong>in</strong>er Sprache verständigen<br />
zu können, erweitert den Horizont. Zwei- und<br />
mehrsprachige K<strong>in</strong><strong>der</strong> erwerben über die verschiedenen<br />
Sprachen unterschiedliche Traditionen, Deutungsmuster<br />
und Kompetenzen, die ihre Möglichkeiten<br />
im Ausdruck und im Denken erweitern. Das<br />
mehrsprachige K<strong>in</strong>d sollte sich se<strong>in</strong>em Alter entsprechend<br />
ausdrücken können. Es ist we<strong>der</strong> wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
noch notwendig, dass das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allen Sprachen<br />
sämtliche Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllt.<br />
Die Akzeptanz <strong>der</strong> Muttersprache (Erstsprache, Familiensprache)<br />
und <strong>der</strong>en Kultur als gleichwertige Sprache<br />
ist e<strong>in</strong>e Grundvoraussetzung für die Arbeit mit<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en Eltern aus an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n und Kulturkreisen<br />
kommen. Es ist wissenschaftlich erwiesen,<br />
dass e<strong>in</strong>e differenzierte Entwicklung <strong>der</strong> Erstsprache<br />
erst den Sprachaufbau <strong>der</strong> Zweitsprache (Deutsch)<br />
ermöglicht. Die Eltern sollen deshalb ihr K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Erstsprache weiterh<strong>in</strong> för<strong>der</strong>n.<br />
Tipps für Eltern <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung ihres K<strong>in</strong>des <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Muttersprache<br />
Eltern sollten sprachanregende Situationen gestalten.<br />
• Gespräche über die Erlebnisse <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alltag;<br />
• Spiele;<br />
• Lie<strong>der</strong>;<br />
• Vorlesen von Geschichten und Märchen mit <strong>der</strong><br />
Nutzung entsprechen<strong>der</strong> muttersprachlichen Medien<br />
(Bücherei).<br />
Ebenso wie die Akzeptanz <strong>der</strong> Muttersprache ist die<br />
Akzeptanz <strong>der</strong> deutschen Sprache und Kultur e<strong>in</strong>e<br />
notwendige Voraussetzung für den späteren Schulerfolg<br />
und dem damit verbundenen Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> deut-<br />
15
schen Gesellschaft (Chancengleichheit <strong>in</strong> Schule,<br />
Beruf und Gesellschaft).<br />
Wichtig ist dabei <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenbesuch ab dem<br />
dritten Lebensjahr, deutschsprachige Kontakte mit<br />
an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und ihren Familien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Freizeit.<br />
Die Fachlehrer<strong>in</strong> sollte bei Gesprächen mit den ausländischen<br />
Eltern darauf h<strong>in</strong>weisen.<br />
Tipps für Eltern <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung ihres K<strong>in</strong>des <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> deutschen Sprache<br />
• Kontakte mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n deutscher Eltern för<strong>der</strong>n und<br />
bewusst planen;<br />
• die Nutzung sprachanregen<strong>der</strong> deutscher Medien<br />
(zum Beispiel Besuch <strong>der</strong> Stadtbücherei);<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong>theater;<br />
• …<br />
In <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse wie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />
sollte das Kommunizieren <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrer Muttersprache<br />
immer dann une<strong>in</strong>geschränkt möglich<br />
se<strong>in</strong> und auch akzeptiert werden, wenn es sich um<br />
Situationen im freien Spiel, um Pausen o<strong>der</strong> auch<br />
um <strong>in</strong>terkulturelle pädagogische Projekte handelt.<br />
Die gezielte För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> deutschen Sprache hat<br />
ihren Platz bei allen geme<strong>in</strong>samen, strukturierten Aktivitäten<br />
und Lern<strong>in</strong>halten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe o<strong>der</strong> Klasse.<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Vorbildfunktion hat dabei die Fachlehrer<strong>in</strong>.<br />
16<br />
Sprachauffälligkeiten und mangelnde Deutschkenntnisse<br />
können verschiedene Ursachen haben (siehe<br />
dazu auch Kapitel 1 und 2). Wichtig ist e<strong>in</strong>e Abklärung<br />
<strong>der</strong> altersgemäßen Sprachentwicklung im<br />
Deutschen unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Lebensumstände<br />
unter folgenden Fragestellungen:<br />
• Wie wird das K<strong>in</strong>d zu Hause sprachlich geför<strong>der</strong>t<br />
und <strong>in</strong> welcher(n) Sprache(n)?<br />
• Werden zu Hause Bücher gelesen?<br />
• Kann sich das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Muttersprache differenziert<br />
ausdrücken?<br />
• Hat das K<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Muttersprache Probleme?<br />
(zum Beispiel fehlerhafte Artikulation);<br />
• Sprechen die Eltern e<strong>in</strong>e Mischung von deutschen<br />
Wörtern und muttersprachlichem Dialekt? (Dies<br />
führt zu e<strong>in</strong>er Halbsprachigkeit <strong>in</strong> beiden Sprachen);<br />
• Gibt es Belastungen, die sich auf den Spracherwerb<br />
auswirken? (familiäre o<strong>der</strong> aufenthaltsrechtliche<br />
Probleme, e<strong>in</strong>geschränkte Wohnverhältnisse)<br />
– (siehe dazu auch Kapitel 1, Fragenkatalog).<br />
Diese Aspekte können eventuell unter H<strong>in</strong>zuziehen<br />
e<strong>in</strong>es Dolmetschers erfragt werden, um dann die<br />
entsprechenden Hilfsmaßnahmen anzubieten. Gegebenenfalls<br />
können auch Fachleute aus <strong>der</strong> Erziehungsberatungsstelle,<br />
dem allgeme<strong>in</strong>en sozialen<br />
Dienst o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Frühberatungsstelle <strong>der</strong> Schule für<br />
Sprachbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te herangezogen werden.
5. Sprachvergleich Muttersprache – Deutsch als<br />
Zweitsprache<br />
Zwischen den Sprachen <strong>der</strong> Migranten und dem<br />
Deutschen bestehen oft erhebliche Unterschiede, die<br />
Erzieher/<strong>in</strong>nen und Lehrer/<strong>in</strong>nen ansatzweise kennen<br />
sollten, um den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n beim Erwerb <strong>der</strong> Zweitsprache<br />
Deutsch besser helfen zu können.<br />
Ganz allgeme<strong>in</strong> sollten folgende Punkte berücksichtigt<br />
werden:<br />
• Umlaute (ä, ö, ü) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den meisten Sprachen<br />
nicht vorhanden (nur im Türkischen);<br />
• Die <strong>in</strong>nere Flexion bei <strong>der</strong> Konjugation und Pluralbildung<br />
sowie bei <strong>der</strong> Steigerung bereiten oft beson<strong>der</strong>e<br />
Probleme,<br />
• zum Beispiel: ich sehe – ich sah, <strong>der</strong> Fluss – die<br />
Flüsse, warm – wärmer, …;<br />
• Verwendung und Dekl<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> drei Artikel gibt<br />
es <strong>in</strong> den meisten Sprachen nicht (nur im Griechischen);<br />
• Die Verwendung <strong>der</strong> Verbklammer <strong>in</strong> zusammengesetzten<br />
Zeiten,<br />
• zum Beispiel: Das K<strong>in</strong>d hört gespannt <strong>der</strong> Geschichte<br />
zu. Me<strong>in</strong>e Mama ist gestern mit mir <strong>in</strong> den<br />
Zoo gegangen.<br />
Auftretende mögliche Fehler bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, die zweio<strong>der</strong><br />
mehrsprachig aufwachsen:<br />
1. Interferenzfehler<br />
Darunter versteht man die Übertragung gelernter<br />
Strukturen aus <strong>der</strong> Muttersprache auf die Zweitsprache.<br />
Dazu gehören meist Aussprachefehler, falscher<br />
Gebrauch <strong>der</strong> Artikel, Fehler <strong>in</strong> <strong>der</strong> Satzstellung.<br />
2. Regelfehler<br />
Sie treten beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Bereichen auf, <strong>in</strong> denen die<br />
Sprachen stark vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abweichen.<br />
3. Generalisierungsfehler<br />
Oft treten diese Fehler bei <strong>der</strong> Konjugation <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Tempusbildung auf, zum Beispiel: er fliegt – er ist gefliegt,<br />
wir essen – ich habe geesst, …<br />
4. Identifizierungsfehler<br />
S<strong>in</strong>nverwechslungen durch Wörter wie: wagen – <strong>der</strong><br />
Wagen, er sucht – die Sucht, die Birne (Obst) – die<br />
Birne (Glühbirne), …<br />
17
Sprachvergleich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Übersicht<br />
Lautbestand<br />
Unbekannte Laute<br />
Umlaute<br />
Diphthonge (Doppellaute)<br />
18<br />
Deutsch Türkisch Griechisch Kroatisch Italienisch,<br />
/ts/,<br />
Unterscheidung von<br />
Länge/Kürze von<br />
Vokalen nicht bekannt.<br />
Spanisch,<br />
Potugiesisch<br />
/h/ /h/, /sch/, /kw/, /j/, /ch/,<br />
/pf/,<br />
ä,ö,ü ä, ö, ü ke<strong>in</strong>e i statt ü ke<strong>in</strong>e<br />
au, ei, äu, eu, ai ke<strong>in</strong>e ke<strong>in</strong>e ke<strong>in</strong>e ke<strong>in</strong>e<br />
Konsonantenhäufung schw, spr, br, str,... Konsonantenhäufungen<br />
unbekannt,<br />
E<strong>in</strong>fügen von Vokalen<br />
zwischen den<br />
Konsonanten<br />
Unbekannte Grapheme ß, w, qu, x, kl, schr, pf,<br />
str, spr,<br />
Grammatikalische Aspekte<br />
Verben:<br />
Flexion<br />
Nomen:<br />
ß, w, j, pf, st, sp, qu,<br />
sch, tz,<br />
nicht vorhanden<br />
E<strong>in</strong>zelne kyrillische<br />
Buchstaben ähneln<br />
den late<strong>in</strong>ischen!<br />
geben, gab, gegeben Nur regelmäßige Perfekt und Plus-<br />
Konjugation durch quamperfekt immer<br />
Anhängen von Suffixen mit dem Hilfsverb<br />
„haben“ und e<strong>in</strong>er<br />
regelmäßigen Endung<br />
Plural <strong>der</strong> Hut, die Hüte Pluralbildung mit<br />
Suffixen, z.B.<br />
Artikel <strong>der</strong>, die, das<br />
e<strong>in</strong>er, e<strong>in</strong>e, e<strong>in</strong>es<br />
ev = das Haus,<br />
evler = die Häuser<br />
Pluralbildung durch<br />
Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Endsilbe o<strong>der</strong> durch<br />
Anhängen e<strong>in</strong>es<br />
entsprechenden<br />
Suffixes<br />
Ke<strong>in</strong> bestimmter Artikel Wie im Deutschen 3<br />
bestimmte und<br />
unbestimmte Artikel<br />
ß, p, qu, x, w, sch<br />
nicht vorhanden<br />
Perfekt und Plus-<br />
quamperfekt immer mit<br />
dem Hilfsverb „se<strong>in</strong>“.<br />
Das Partizip erhält e<strong>in</strong>e<br />
Endung dem<br />
Geschlecht und <strong>der</strong><br />
Anzahl entsprechend.<br />
Es gibt e<strong>in</strong>e<br />
regelmäßige<br />
Pluralbildung, durch<br />
Endungen<br />
gekennzeichnet<br />
Harte und weiche<br />
Plosive nicht<br />
unterscheidbar (p, b)<br />
Häufiges E<strong>in</strong>fügen von<br />
/e/ zwischen den<br />
Konsonanten<br />
ß, pf, tz, w, j,<br />
nicht vorhanden<br />
Konjugation meist mit<br />
dem hilfsverb „haben“<br />
und folgendem Inf<strong>in</strong>itiv<br />
Italienisch:<br />
Pluralbildung durch<br />
Verän<strong>der</strong>ung des<br />
Auslautvokals<br />
Spanisch, Portugiesich:<br />
Pluralbildung durch<br />
Suffix<br />
Artikel werden durch Es gibt maskul<strong>in</strong>e und<br />
Suffixe <strong>der</strong> Substantive fem<strong>in</strong><strong>in</strong>e Artikel, im<br />
ausgedrückt<br />
spanischen auch e<strong>in</strong><br />
Neutrum
6. Informationen zum Bildungs- und Erziehungsauftrag<br />
<strong>der</strong> Schule, zu E<strong>in</strong>schulungskriterien, <strong>zur</strong><br />
Grundschulför<strong>der</strong>klasse im Rahmen <strong>der</strong> Arbeit<br />
mit Migranteneltern<br />
Die Zahl <strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschulten K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus Familien mit<br />
e<strong>in</strong>em Migrationsh<strong>in</strong>tergrund nimmt kont<strong>in</strong>uierlich<br />
zu. Neben Familien ohne deutschen Pass gehören<br />
dazu auch e<strong>in</strong>gebürgerte Migranten, b<strong>in</strong>ationale Familien<br />
und deutsche Spätaussiedler aus Osteuropa.<br />
20<br />
Viele dieser Familien s<strong>in</strong>d über die schulische Situation<br />
<strong>in</strong> Deutschland nicht genügend <strong>in</strong>formiert.<br />
• Sie s<strong>in</strong>d mit den Beson<strong>der</strong>heiten des deutschen<br />
Schulsystems nicht genügend vertraut. Das gilt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
für das Angebot <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klassen<br />
(GFK). Diese Form <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung gibt es <strong>in</strong><br />
den meisten an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n nicht. Auch bestimmte<br />
Schularten s<strong>in</strong>d nicht bekannt. So wird die<br />
För<strong>der</strong>schule oft mit <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>schule für Geistigbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />
o<strong>der</strong> Körperbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te gleich gesetzt.<br />
Die Eltern sollten deshalb bei <strong>der</strong> Schulanmeldung<br />
über E<strong>in</strong>schulungskriterien, über die verschiedenen<br />
Schulformen sowie über Ziele und Arbeitsweisen <strong>der</strong><br />
GFK <strong>in</strong>formiert werden.<br />
• Migranten aus den ehemaligen Anwerberlän<strong>der</strong>n<br />
haben oft nur e<strong>in</strong>e niedrige schulische und berufliche<br />
Bildung sowie un<strong>zur</strong>eichende Deutschkenntnisse.<br />
Dies erschwert ihnen unter an<strong>der</strong>em auch<br />
die Kommunikation über schulische Themen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
deutschen Sprache. Bei Gesprächen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />
(zum Beispiel Schulanmeldung o<strong>der</strong> Informationsgespräche)<br />
sollten nach Möglichkeit beide Elternteile<br />
beteiligt werden. Dies gilt beson<strong>der</strong>s dann,<br />
wenn für die Eltern e<strong>in</strong>e Entscheidung bezüglich<br />
<strong>der</strong> Aufnahme ihres K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> die GFK ansteht.<br />
Empfehlungen an die Eltern sollten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er klar<br />
verständlichen Sprache formuliert und begründet<br />
werden. Bei Bedarf sollten Dolmetscher o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
sprachkundige Personen (nach Möglichkeit nicht<br />
<strong>der</strong> nur etwas ältere Bru<strong>der</strong> o<strong>der</strong> die Schwester)<br />
h<strong>in</strong>zugezogen werden. Persönlich ausgesprochene<br />
E<strong>in</strong>ladungen zu Elterngesprächen und Elternabenden<br />
schaffen mehr Verb<strong>in</strong>dlichkeit als schriftliche<br />
E<strong>in</strong>ladungen.<br />
• In vielen Herkunftslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Migrantenfamilien<br />
hat die Schule e<strong>in</strong>en umfassen<strong>der</strong>en Bildungs- und<br />
Erziehungsauftrag. E<strong>in</strong>e Mitarbeit <strong>der</strong> Eltern bei<br />
<strong>der</strong> schulischen För<strong>der</strong>ung ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> (Hausaufgabenbetreuung,<br />
geme<strong>in</strong>sames Üben des Lehrstoffes)<br />
wird nicht <strong>in</strong> dem Maße vorausgesetzt, wie<br />
es hierzulande <strong>der</strong> Fall ist. Deshalb müssen die<br />
Eltern über die Notwendigkeit ihrer aktiven Mitwirkung<br />
<strong>in</strong> unserem Schulsystem <strong>in</strong>formiert werden.<br />
Dazu gehört auch <strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis auf die außerschulischen<br />
Sprach- und Lernhilfen am Wohnort.<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus Migrantenfamilien wachsen zwei- o<strong>der</strong><br />
mehrsprachig auf. Manche von diesen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n lernen<br />
Deutsch erst mit dem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten.<br />
Die Eltern benötigen deshalb auch Tipps im<br />
Umgang mit <strong>der</strong> Mehrsprachigkeit im Elternhaus<br />
(siehe auch Kapitel 4).
7. Vorschläge <strong>zur</strong> <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> den Grundschulför<strong>der</strong>klassen<br />
Die Bed<strong>in</strong>gungen für den Spracherwerb von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
und somit auch für die <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> haben sich<br />
<strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten dramatisch verän<strong>der</strong>t:<br />
Erfahrungsräume für K<strong>in</strong><strong>der</strong> verengen sich,<br />
<strong>in</strong>nerhalb und außerhalb von Familien wird weniger<br />
mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n gesprochen, die direkte Kommunikation,<br />
das lebendige Gespräch verliert an Boden gegenüber<br />
<strong>der</strong> virtuellen Konkurrenz, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />
Sprache ist nicht mehr selbstverständlich.<br />
In <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse sollte <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong><br />
ke<strong>in</strong> isoliertes Sprachtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g se<strong>in</strong>. Vielmehr<br />
sollte sie situativ, <strong>in</strong> k<strong>in</strong>dgemäßer Form bei allen Aktivitäten<br />
und <strong>in</strong> allen Bildungsbereichen im ganzen<br />
Tagesablauf <strong>in</strong>tegriert se<strong>in</strong>.<br />
Die im Folgenden angeführten För<strong>der</strong>möglichkeiten<br />
gelten <strong>in</strong> gleicher Weise für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Migrantenh<strong>in</strong>tergrund.<br />
1. Sprache erleben und empf<strong>in</strong>den<br />
Sprache entwickelt sich auf <strong>der</strong> Grundlage persönlichen<br />
Erlebens und Empf<strong>in</strong>dens. Für die För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Sprache ist deshalb die Motivation<br />
und die Lustbetontheit e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung.<br />
Nur wenn die Aktivitäten im Rahmen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />
für das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d und ihm Spaß und<br />
Freude bereiten, kann <strong>der</strong> angestrebte Erfahrungsgew<strong>in</strong>n<br />
auch erreicht werden.<br />
Beispiele <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung:<br />
• F<strong>in</strong>gerspiele;<br />
• Bewegungslie<strong>der</strong>;<br />
• Handgestenspiele;<br />
• Uns<strong>in</strong>nverse;<br />
• Rollenspiele;<br />
• Handpuppenspiele;<br />
• Erzählen, Berichten und Mitteilen, Gespräche führen;<br />
• Gefühle und Wünsche äußern (tägliche Anlässe<br />
aufgreifen);<br />
• Rituale und Regeln für das Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>;<br />
• Bil<strong>der</strong>bücher, Geschichten und Märchen (E<strong>in</strong>bezug<br />
<strong>der</strong> Eltern).<br />
2. Zusammenspiel von Bewegung und Sprache<br />
Sprache und Bewegung stehen bei <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen<br />
Entwicklung <strong>in</strong> engem Zusammenhang. Bewegung<br />
bildet das Fundament für die Erfahrung und für den<br />
Aufbau körperlicher, personaler und sozialer Strukturen,<br />
vor allem aber für die sprachliche und geistige<br />
Entwicklung. K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegen sich, weil es ihnen<br />
Freude macht und sie sich körperlich-s<strong>in</strong>nlich erfahren<br />
können. Das geordnete Zusammenwirken aller<br />
Wahrnehmungen und Empf<strong>in</strong>dungen (= sensorische<br />
Integration) ist Grundlage und Wurzel für die Entwicklungsmöglichkeit<br />
von Sprache und Sprechen. So<br />
ist die Koord<strong>in</strong>ation von Bewegung und Wahrnehmung<br />
auch Grundlage <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ation sprachlicher<br />
Strukturen.<br />
Beispiele <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung:<br />
• Bewegungs- und Kreisspiele (im Zimmer und im<br />
Freien);<br />
• Schaukeln, Klettern, Balancieren, Spr<strong>in</strong>gen, ...;<br />
• Psychomotorische Spiele und Übungen (zum Beispiel<br />
Körper- und Raumerfahrung);<br />
• Spiele und Übungen <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sensorischen<br />
Integration (zum Beispiel Sprechzeichnen);<br />
• Rhythmische Spiele;<br />
• Tanz.<br />
3. Erweiterung des Wortschatzes und<br />
Differenzierung <strong>der</strong> Satzbildung<br />
Je vielfältiger und treffen<strong>der</strong> die Begriffswelt des<br />
K<strong>in</strong>des ist, je klarer das K<strong>in</strong>d die Beziehungen <strong>der</strong><br />
D<strong>in</strong>ge, Personen und Vorgänge zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen<br />
kann, desto sicherer kann es se<strong>in</strong>e Erlebnisse<br />
21
und die Gegebenheiten se<strong>in</strong>er Umwelt erfassen, ordnen,<br />
benennen und im Gedächtnis behalten. Die Erweiterung<br />
des k<strong>in</strong>dlichen Begriffsrepertoires und die<br />
För<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er Differenzierung <strong>der</strong> Satzbildung ist<br />
<strong>in</strong> die vielfältigen Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse<br />
e<strong>in</strong>gebettet. Sprachliches Lernen erfolgt<br />
hier <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch Analogiebildung und durch<br />
das Nachahmen <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Fachlehrer<strong>in</strong>.<br />
Beispiele <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung:<br />
Folgende Lern<strong>in</strong>halte sollten kont<strong>in</strong>uierlich und aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
aufbauend <strong>in</strong> den Tagesablauf e<strong>in</strong>gebettet<br />
se<strong>in</strong>:<br />
• Handlungsbezogenes Erweitern des Wortschatzes,<br />
• zum Beispiel Benennen von Personen und Tätigkeiten,<br />
von Verhaltensweisen und Gegenständen und<br />
an<strong>der</strong>e;<br />
• Handlungsbezogenes Erweitern und Üben <strong>der</strong><br />
Satzbildung,<br />
• zum Beispiel sicherer Gebrauch von e<strong>in</strong>fach strukturierten<br />
Sätzen, Verknüpfen und Erweitern e<strong>in</strong>facher<br />
Sätze.<br />
Sprachtra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramme s<strong>in</strong>d nur nützlich, wenn<br />
sie die <strong>in</strong>dividuelle Entwicklungslage des K<strong>in</strong>des berücksichtigen<br />
und darauf aufbauen<br />
4. Sprachwahrnehmungsleistungen<br />
Grundlegende Voraussetzungen für das Verstehen<br />
<strong>der</strong> Sprache, für richtiges Sprechen und für das spä-<br />
22<br />
tere Erlernen von Lesen und Schreiben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschule<br />
s<strong>in</strong>d die Fähigkeit des K<strong>in</strong>des <strong>zur</strong> akustischen<br />
Unterscheidung von Lauten und <strong>zur</strong> optischen Unterscheidung<br />
von Formen, e<strong>in</strong>e genaue Artikulation<br />
sowie motorische Geschicklichkeit, rhythmische und<br />
melodische Wahrnehmungsfähigkeiten. In <strong>der</strong><br />
Grundschulför<strong>der</strong>klasse müssen diese Fähigkeiten<br />
deshalb kont<strong>in</strong>uierlich und jeweils e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Aktivitäten geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Beispiele <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung:<br />
• Spielerische Übungen zum genauen Hören,<br />
• zum Beispiel Geräuschquellen orten, Geräuschquellen<br />
wie<strong>der</strong> erkennen, Richtungshören, Klangcharakter<br />
erkunden, …;<br />
• Spielerische Übungen zum genauen Sehen,<br />
• zum Beispiel Körperteile vergleichen (Form,<br />
Größe, …), Mimik, Gestik deuten, Tiere an <strong>der</strong> imitierten<br />
Bewegungsart wie<strong>der</strong> erkennen, Arbeit mit<br />
dem Spiegelbild, …;<br />
• Spielerische Übungen zum deutlichen Sprechen,<br />
• zum Beispiel Abzählverse, Silbensprechen, Sprechzeichnen,<br />
Frage-Antwort-Spiele, …<br />
• Spielerische Übungen <strong>zur</strong> Grob- und Fe<strong>in</strong>motorik,<br />
• zum Beispiel Körperteile <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewegung erproben<br />
(F<strong>in</strong>ger trifft F<strong>in</strong>ger, Figuren bauen …), Gleichgewichtsspiele<br />
(Balancieren), Bewegungsspiele zu<br />
Musik, F<strong>in</strong>gerspiele, …;<br />
• Übungen <strong>zur</strong> rhythmischen und melodischen<br />
Wahrnehmung,<br />
• zum Beispiel Spiellie<strong>der</strong>, Tanzlie<strong>der</strong>, Vertonen von<br />
Versen, rhythmische o<strong>der</strong> melodische Begleitungen<br />
erf<strong>in</strong>den, „Hörspiele“, …
8. Die Rolle <strong>der</strong> Fachlehrer<strong>in</strong> bei <strong>der</strong> <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse<br />
Die Fachlehrer<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e wichtige Bezugsperson für<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Ihre Aufgabe ist es, e<strong>in</strong>e Atmosphäre des<br />
Vertrauens zu schaffen, Ängste und Hemmungen <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> abzubauen und ihnen e<strong>in</strong>e emotionale Sicherheit<br />
zu geben, die als Basis für e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />
<strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> notwendig ist.<br />
Jedes K<strong>in</strong>d sollte sich angenommen fühlen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
E<strong>in</strong>zigartigkeit und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Bedürfnissen. Es sollte<br />
ihm Respekt, Offenheit und Zuwendung entgegen<br />
gebracht werden. E<strong>in</strong>e so gestaltete Beziehung för<strong>der</strong>t<br />
das Selbstbewusstse<strong>in</strong> und gibt dem K<strong>in</strong>d<br />
Orientierung.<br />
Von maßgeblicher Bedeutung ist auch e<strong>in</strong>e klare, anschauliche,<br />
gut artikulierte Sprache <strong>der</strong> Fachlehrer<strong>in</strong>,<br />
die das Sprachverständnis <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe<br />
berücksichtigt. Sie wirkt anregend auf die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
gibt ihnen Maßstäbe für ihr eigenes Sprechen.<br />
Grundlegende Voraussetzung für e<strong>in</strong>en gel<strong>in</strong>genden<br />
Sprachlernprozess und für e<strong>in</strong>e sachbezogene, zielgerichtete<br />
sprachliche För<strong>der</strong>ung ist fachliches Wissen<br />
<strong>der</strong> Fachlehrer<strong>in</strong> über die verschiedenen Komponenten<br />
des sprachlichen Lernens.<br />
Dieses Wissen umfasst:<br />
• Theoretische Grundkenntnisse über Sprachentwicklung,<br />
über die Zusammenhänge von Sprache und<br />
Denken sowie über <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong>;<br />
• Theoretische Grundkenntnisse zum Zweitspracherwerb;<br />
• Beobachtungskompetenz und Kenntnisse über <strong>in</strong>formelle<br />
Diagnose<strong>in</strong>strumente;<br />
• Kenntnisse über Formen <strong>der</strong> Dokumentation von<br />
Beobachtungen;<br />
• Kenntnisse über differenzierte För<strong>der</strong>angebote;<br />
• Kenntnisse über Mittel und Möglichkeiten <strong>zur</strong><br />
Schaffung e<strong>in</strong>er sprachanregenden Umgebung.<br />
E<strong>in</strong>e gute Ausbildung und e<strong>in</strong>e vielfältige Fortbildung<br />
sichern und erweitern diese Kenntnisse.<br />
Des Weiteren ist e<strong>in</strong>e Aufgabe <strong>der</strong> Fachlehrer<strong>in</strong> sich<br />
über unterstützende Maßnahmen und außerschulische<br />
Hilfen <strong>zur</strong> <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> zu <strong>in</strong>formieren und<br />
diese <strong>in</strong> die Arbeit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />
Bei den regelmäßigen Kontakten mit den Eltern (Gespräche,<br />
verschiedene Veranstaltungen) erhalten die<br />
Fachlehrer<strong>in</strong>nen E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die sprachliche Umwelt<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Zusammen mit den Eltern sollten sie die<br />
verschiedenen För<strong>der</strong>maßnahmen besprechen und<br />
Hilfen seitens des Elternhauses anregen.<br />
Für die <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen ausländischen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> ist es notwendig, dass sich die Fachlehrer<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>tensiv mit <strong>der</strong> Sprachentwicklung dieser K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt. Sie muss sich immer wie<strong>der</strong><br />
bewusst machen, welche Bedeutung die Muttersprache<br />
für das K<strong>in</strong>d hat. Über die Sprache werden emotionale<br />
B<strong>in</strong>dungen, Geborgenheit, Zugehörigkeit und<br />
kulturelle Werte und Normen vermittelt. Sprache bee<strong>in</strong>flusst<br />
kognitive Prozesse, sie trägt die Denkstruktur<br />
des K<strong>in</strong>des.<br />
Der Erstsprache kommt auch beim Zweitspracherwerb<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Funktion zu.<br />
Je differenzierter und ausgebildeter die Erstsprache<br />
beherrscht wird, umso leichter können Regeln und<br />
Sprachaufbau <strong>der</strong> Zweitsprache erlernt werden.<br />
23
9. Vernetzte För<strong>der</strong>ung – Hilfen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> schulischen<br />
E<strong>in</strong>richtungen und außerschulische Hilfen<br />
Die Grundschulför<strong>der</strong>klasse hat die Aufgabe, schulpflichtige,<br />
vom Schulbesuch <strong>zur</strong>ück gestellte K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
<strong>zur</strong> Grundschulfähigkeit zu führen. Diesem Ziel dient<br />
auch die enge Kooperation mit <strong>der</strong> ersten Klasse und<br />
e<strong>in</strong>e Verzahnung <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Fachlehrer<strong>in</strong> an <strong>der</strong><br />
Grundschulför<strong>der</strong>klasse und <strong>der</strong> Lehrkraft an <strong>der</strong> ersten<br />
Klasse.<br />
Geeignete Maßnahmen für e<strong>in</strong>e gezielte <strong>Sprachför<strong>der</strong>ung</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse können dabei<br />
se<strong>in</strong>:<br />
• Zusammenarbeit <strong>der</strong> Fachlehrer<strong>in</strong> und <strong>der</strong> Lehrkraft<br />
<strong>der</strong> ersten Klasse bei <strong>der</strong> Sprachdiagnostik.<br />
• Absprachen zwischen den beteiligten Lehrkräften<br />
über sprachliche För<strong>der</strong>maßnahmen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit<br />
sprachlicher Entwicklungsverzögerung und für Migrantenk<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
• Die Fachlehrer<strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse erwirbt<br />
sich o<strong>der</strong> vertieft – wenn möglich durch Fortbildung<br />
o<strong>der</strong> im Rahmen regionaler Arbeitskreise –<br />
Kenntnisse über die grundlegenden Voraussetzungen<br />
für den Lese- und Schreiblernprozess.<br />
• Im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e flexible Schule<strong>in</strong>gangsstufe<br />
prüfen die beteiligten Lehrkräfte, ob e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse an Sprachangeboten<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Klasse teilnehmen können.<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit erhöhtem sprachlichen För<strong>der</strong>bedarf <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Grundschulför<strong>der</strong>klasse können weitergehende<br />
Unterstützung durch die Frühför<strong>der</strong>stellen an<br />
den Schulen für Sprachbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te erhalten (vertiefte<br />
Sprachdiagnostik, Beratung von Eltern und<br />
Lehrkräften u.a.).<br />
Neben diesen schulischen För<strong>der</strong>angeboten können<br />
im Bedarfsfall durch folgende außerschulische Hilfsangebote<br />
<strong>in</strong> Anspruch genommen werden:<br />
24<br />
Kulturelle Angebote<br />
a) Büchereien<br />
Örtliche Leihbüchereien o<strong>der</strong> Fahrbüchereien<br />
haben e<strong>in</strong> gutes und meist auch reichhaltiges Angebot<br />
an K<strong>in</strong><strong>der</strong>literatur und Spielen.<br />
b) K<strong>in</strong><strong>der</strong>theater<br />
Puppen- und Marionettenbühnen sowie Theaterstücke<br />
für K<strong>in</strong><strong>der</strong> stellen e<strong>in</strong>en anregenden und<br />
sprachför<strong>der</strong>nden Erlebnisbereich dar.<br />
c) Angebote im Bereich <strong>der</strong> rhythmisch-musikalischen<br />
Erziehung (zum Beispiel von Musikschulen<br />
o<strong>der</strong> Sportvere<strong>in</strong>en) wirken sich durch die För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> sensomotorischen Integration ebenfalls<br />
positiv auf die Sprachentwicklung aus.<br />
Mediz<strong>in</strong>isch-therapeutische Hilfen<br />
a) Sozialpädiatrische Zentren (SPZ)<br />
Die Sozialpädiatrischen Zentren s<strong>in</strong>d k<strong>in</strong><strong>der</strong>ärztlich<br />
geleitete, <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre kl<strong>in</strong>ische E<strong>in</strong>richtungen.<br />
Sie haben vor allem die Aufgabe <strong>der</strong> qualifizierten<br />
Diagnostik von Entwicklungsstörungen<br />
und Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen. In beson<strong>der</strong>s schwierigen<br />
Fällen übernehmen sie auch Therapie und För<strong>der</strong>ung<br />
bei beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten und entwicklungsverzögerten<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />
b) Logopädie<br />
E<strong>in</strong>e logopädische Behandlung ist angezeigt bei<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit Sprach,- Sprech- und Stimmstörungen.<br />
c) Ergotherapie<br />
Ergotherapie ist angezeigt bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit<br />
Sprachentwicklungsverzögerungen wenn zusätzlich<br />
Entwicklungsstörungen im Bereich <strong>der</strong> sensomotorischen<br />
Integration bestehen.