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Hier - Die Linke

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wie folgt ändern:<br />

<strong>Die</strong> Klasse der abhängig Beschäftigten, kurz: die<br />

Arbeiterklasse, umfasst alle Beschäftigten, die<br />

vorwiegend ausführende Funktionen ausüben, sowie alle<br />

erwerbslosen Lohnabhängigen. Ihre <strong>Die</strong> Struktur der<br />

Arbeiterklasse hat sich im Laufe der Entwicklung<br />

erheblich verändert, Spaltung und Ausdifferenzierung<br />

nehmen zu.<br />

Änderungsantrag PR.35.4.<br />

AH1, S. 13, nach Zeile 610 und vor Zeile 611<br />

einfügen:<br />

Der Arbeiterklasse steht als zweite Grundklasse die<br />

Kapitalistenklasse mit einer kleinen Schicht von<br />

Superreichen und Konzernherren an der Spitze<br />

gegenüber. Zusammen mit den Führungen der<br />

Unternehmerverbände, den Spitzenmanagern in<br />

Wirtschaft und Staat und dem Führungspersonal der dem<br />

Kapital ergebenen Parteien bilden sie die herrschende<br />

Machtelite.<br />

Zudem gibt es größere soziale Gruppen, deren<br />

gemeinsames Merkmal eine Zwischenstellung zwischen<br />

Kapital und Arbeit ist (Zwischenschichten): das<br />

selbständige Kleinbürgertum und eine lohnabhängige<br />

Schicht des Leitungspersonals in Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Staatsapparat, die in sich sehr<br />

differenziert ist, deren Interessen zwiespältig sind und die<br />

auch Gemeinsamkeiten mit der lohnabhängigen<br />

Bevölkerung aufweist.<br />

Änderungsantrag PR.35.5.<br />

AH1, S. 13, Zeile 617 - 619<br />

wie folgt ändern:<br />

Aus der gemeinsamen Klassenlage ergibt sich nicht<br />

unmittelbar auch eine gemeinsame Interessenvertretung<br />

oder gar ein Klassenbewusstsein. Ein Haupthindernis<br />

besteht darin, dass die Lohnabhängigen untereinander in<br />

Konkurrenz um die Arbeitsplätze stehen. <strong>Die</strong>s wird<br />

insbesondere durch Auch die Differenziertheit der<br />

Arbeits- und Lebensverhältnisse erschwert die<br />

gemeinsame Interessenvertretung.<br />

Änderungsantrag PR.35.6.<br />

AH1, S. 13, Zeile 628 - 638<br />

streichen:<br />

Auf der anderen Seite ist aber auch die Klasse der<br />

Kapitalisten keineswegs homogen. Kapital als Eigentum<br />

und Kapital als Funktion sind häufig getrennt, so dass<br />

zwischen Kapitaleignern und ihren Beauftragten, dem<br />

Management, zu unterscheiden ist. <strong>Die</strong>ser<br />

unterschiedlichen Stellung können auch unterschiedliche<br />

Interessen entsprechen. Zu unterscheiden ist weiter<br />

zwischen Unternehmern, die Funktionen im<br />

Wertschöpfungsprozess wahrnehmen, und reinen<br />

Finanzkapitalisten.<br />

Neben großen Kapitalbesitzern und Finanzmagnaten gibt<br />

es aber auch viele kleine und mittlere Unternehmer und<br />

62<br />

Freiberufler, die nicht durchweg von der Ausbeutung<br />

fremder Arbeit leben. Sie leiden zum Teil selbst unter der<br />

Übermacht des großen Kapitals. Sie haben daher<br />

unterschiedliche Interessen und weisen durchaus auch<br />

Gemeinsamkeiten mit der lohnabhängigen Mehrheit der<br />

Bevölkerung auf.<br />

Änderungsantrag PR.35.7.<br />

AH1, S. 41, nach Zeile 2632 und vor Zeile 2633<br />

im Kapitel „V. Gemeinsam für einen Politikwechsel und<br />

eine bessere Gesellschaft“ einfügen:<br />

<strong>Die</strong> traditionelle Arbeiterbewegung mit ihrem<br />

Zusammenhang von gewerkschaftlichen und politischen<br />

Massenorganisationen, Bildungs- und Kulturvereinen,<br />

Konsumgenossenschaften, Frauen- und<br />

Jugendorganisationen und ihrer tiefen Verankerung in<br />

Arbeiterwohngebieten hat sich weitgehend aufgelöst. Das<br />

erschwert die Mobilisierung für große<br />

Massenbewegungen gegen Sozialabbau und<br />

Entdemokratisierung und für linke Alternativen. Wir<br />

erleben jedoch Konflikte, die ein neues<br />

Klassenbewusstsein entstehen lassen können.<br />

Begründung: Erstens: Es ist gut, dass in den zweiten<br />

Programmentwurf ein Abschnitt „Deutschland – eine<br />

Klassengesellschaft“ eingefügt worden ist. Denn es war<br />

schon seltsam, dass DIE LINKE im ersten<br />

Programmentwurf zwar von einer Klassengesellschaft<br />

sprach, in dieser aber nur eine Klasse, die herrschende,<br />

erkannte.<br />

Doch auch im zweiten Programmentwurf wird die<br />

„Arbeiterklasse“ begrifflich als „große Mehrheit der<br />

Erwerbstätigen“ umschrieben oder nur indirekt über ihre<br />

sich verändernde Struktur erwähnt. Warum soll diese<br />

Klasse eigentlich nicht klar benannt werden?<br />

Tatsächlich gibt es das Problem, dass der alte Begriff der<br />

„Arbeiterklasse“ heute zu verschiedenen<br />

Missverständnissen führt und seine Tauglichkeit daher in<br />

Frage steht. <strong>Die</strong>s wird in der Passage „Gemeinsam mit<br />

anderen ist DIE LINKE noch auf der Suche nach der<br />

begrifflichen Fassung dieser neu entstehenden Klassen“<br />

auch angesprochen.<br />

Solange wir diesen neuen Begriff aber noch nicht<br />

gefunden haben, sollten wir pragmatisch weiterhin von<br />

der Arbeiterklasse als der Klasse der abhängig<br />

Beschäftigten sprechen, der als zweite Grundklasse<br />

diejenige der Kapitalisten gegenübersteht.<br />

Klar ist aber auch, dass diese aus der ökonomischen<br />

Grundstruktur der Gesellschaft abgeleiteten Klassen<br />

noch keine „kampfbereiten Gruppen“, also reale<br />

gesellschaftliche Akteure sind. Auf dem Weg von der –<br />

mit Marx gesprochen – „Klasse an sich“ zur „Klasse für<br />

sich“ ist die Aufgabe der Klassenformierung zu<br />

bewältigen. Eine Aufgabe, die die Klasse nur für sich<br />

selbst leisten kann, an der DIE LINKE sich aber aktiv<br />

beteiligen muss.<br />

Zweitens: Zu betonen sind die Veränderungen der<br />

Klassen und die Spaltung und Ausdifferenzierung vor<br />

allem der Arbeiterklasse.<br />

Drittens: Von großer Bedeutung für das Ringen um<br />

gesellschaftliche Veränderung ist auch das Bündnis

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