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Änderungsantrag PR.23.7.<br />

AH1, S. 27, Zeile 1604<br />

Einfügen:<br />

<strong>Die</strong> LINKE streitet für ein Kindergrundeinkommen für alle<br />

Kinder und Jugendlichen, welches Kinder- und<br />

Jugendarmut verhindert, allen Kindern und Jugendlichen<br />

beste Teilhabe- und Entfaltungsmöglichkeiten bietet und<br />

vor Ausgrenzungen und Diskriminierungen schützt.<br />

Begründung: Der Gesellschaft sind alle Kinder und<br />

Jugendlichen gleich viel wert. Derzeitige soziale<br />

Leistungen für Kinder und Jugendliche sind entweder zu<br />

gering und werden bei Hartz-IV-Beziehenden<br />

gegengerechnet (Kindergeld) oder sind stigmatisierend<br />

und erreichen zwei Drittel der Anspruchsberechtigten<br />

nicht (siehe Studie der Hans-Böckler-Stiftung von Irene<br />

Becker und Richard Hauser 2010: Kindergrundsicherung,<br />

Kindergeld und Kinderzuschlag. Eine vergleichende<br />

Analyse aktueller Reformvorschläge). Deswegen ist eine<br />

Grundabsicherung für alle Kinder und Jugendlichen<br />

vonnöten, die tatsächlich allen in dieser Altersgruppe<br />

zugute kommt, deren Existenz und Teilhabe absichert,<br />

Kinder- und Jugendarmut, soziale Ausgrenzung und<br />

Ungleichbehandlung verhindert.<br />

Änderungsantrag PR.23.8.<br />

AH1, S. 27, Zeile 1585<br />

streichen:<br />

„für diejenigen, deren Einkommen und Vermögen zu<br />

einem Leben unterhalb der Armutsgrenze führen<br />

würden.“<br />

Begründung: Bedürftigkeitsprüfungen führen zu<br />

Stigmatisierungen und Diskriminierungen bis hin zu<br />

Schnüffeleien im Privaten. Es kann nicht sein, dass das,<br />

was ältere Menschen sich trotz geringem Einkommen im<br />

Laufe ihres Lebens mühsam angespart haben, im Alter<br />

aufgebraucht werden muss, um sich vor Armut zu<br />

schützen. Hohe Vermögen dagegen sollen durch eine<br />

Vermögensteuer, Vererbungen durch eine<br />

Erbschaftssteuer zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben<br />

herangezogen werden.<br />

Änderungsantrag PR.23.9.<br />

AH1, S. 27, Zeile 1603<br />

Absatz ab 1600 im letzten Satz (Zeile 1603) ändern:<br />

Teile der LINKEN vertreten darüber hinaus das Konzept<br />

des bedingungslosen Grundeinkommens, um das Recht<br />

auf eine gesicherte Existenz und gesellschaftliche<br />

Teilhabe jedes Einzelnen von der Erwerbsarbeit zu<br />

entkoppeln. <strong>Die</strong>ses Konzept wird in der Partei kontrovers<br />

diskutiert. <strong>Die</strong> Diskussion wollen wir anhand eigener<br />

entwickelter Modelle für ein emanzipatorisches<br />

Grundeinkommen weiterführen.<br />

Begründung: Neben vielen Personen und<br />

Zusammenschlüssen in der LINKEN setzen sich auch<br />

zahlreiche Organisationen und soziale Bewegungen<br />

außerhalb der Partei DIE LINKE für ein bedingungsloses<br />

Grundeinkommen ein bzw. haben Eckpunkte oder<br />

Modelle eines emanzipatorischen Grundeinkommens<br />

44<br />

entwickelt. Kennzeichnend für diese sind die Trias<br />

Grundeinkommen, Arbeitszeitverkürzung, Mindestlohn,<br />

die Weiterentwicklung der Sozialversicherungen zu<br />

Bürgerversicherungen, der Ausbau und die<br />

Demokratisierung der öffentlichen Infrastrukturen und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen, die Diskussion eines neuen<br />

Arbeitsbegriffs, weitere politische Reformprojekte für die<br />

Geschlechtergerechtigkeit, die sozial-ökologische<br />

Transformation, die Umverteilung von oben nach unten,<br />

die radikale Demokratisierung aller gesellschaftlichen<br />

Bereiche inklusive der Wirtschaft (Eigentumsfrage) sowie<br />

die Durchsetzung globaler sozialer Rechte. So<br />

beschlossen bereits im Dezember 2004 der Deutsche<br />

Bundesjugendring (Beschluss der Vollversammlung), im<br />

Mai 2008 das Bundesjugendwerk der AWO (Beschluss<br />

der Bundeskonferenz) und im Mai 2009 die<br />

Naturfreundejugend (Beschluss der Bundeskonferenz)<br />

Eckpunkte für das Grundeinkommen. <strong>Die</strong> Katholische<br />

Arbeitnehmerbewegung beschloss ihr Konzept für das<br />

Grundeinkommen zum Bundesverbandstag im Oktober<br />

2007. Zur IG-Metall-Kampagne "Gemeinsam für ein gutes<br />

Leben" im Jahr 2009 wurde das Grundeinkommen von<br />

den Kolleginnen und Kollegen der IG Metall als Top-<br />

Thema ihrer politischen Forderungen benannt. Nachdem<br />

es bereits zum ver.di-Bundeskongress 2007 einen<br />

Beschluss zur Diskussion des Grundeinkommens in ver.di<br />

gab, bringen zum ver.di-Bundeskongress im September<br />

2011 neun ver.di-Gremien Anträge mit positivem Bezug<br />

zum Grundeinkommen und zur breiten Diskussion des<br />

Grundeinkommens in ver.di ein – viele davon mit dem<br />

Ziel, ein Grundeinkommen einzuführen. Zu diesen<br />

Gremien zählen vier ver.di-Landesbezirke (Baden-<br />

Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen), ein ver.di-<br />

Bundesfachbereich (Bundesfachbereich 9) sowie zwei<br />

Landesfachbereiche (Hessen 13 und Baden-Württemberg<br />

1). <strong>Die</strong> ver.di-Jugend forderte auf ihrer letzten<br />

Bundesjugendkonferenz Studien zu gewerkschaftsnahen<br />

Grundeinkommenskonzepten, eine breite Diskussion in<br />

ver.di zur Einführung eines Grundeinkommens und die<br />

Entwicklung eines humanen Gesellschaftsmodells anhand<br />

des Themas Grundeinkommen. <strong>Die</strong> Linksjugend ['solid]<br />

nahm auf ihrem Bundeskongress im Mai 2011 eine<br />

Stellungnahme zum Arbeitsbegriff und zum<br />

Grundeinkommen an, die als Startpunkt einer<br />

innerverbandlichen Debatte gilt. Der große<br />

wachstumskritische Kongress (über 2500<br />

TeilnehmerInnen) in Berlin im Mai 2011 diskutierte das<br />

Grundeinkommen als wichtiges Instrument im<br />

Zusammenhang mit der Ausgestaltung eines guten<br />

Lebens für alle und der nötigen Demokratisierung auf<br />

dem Weg in eine ökologisch-sozial gestaltete<br />

Gesellschaft. <strong>Die</strong> Partei DIE LINKE muss sich der<br />

Diskussion zum Grundeinkommen stellen und darüber<br />

hinaus eigene Konzepte eines emanzipatorischen<br />

bedingungslosen Grundeinkommens im Dialog mit den<br />

genannten Organisationen, Verbänden und sozialen<br />

Bewegungen entwickeln. Sonst hinkt die Partei DIE LINKE<br />

der voranschreitenden gesellschaftlichen Debatte<br />

hinterher und steht mit leeren Händen da. Eine Grundlage<br />

für die Diskussion und Entwicklung eines Modells des<br />

emanzipatorischen bedingungslosen Grundeinkommens<br />

kann das Konzept der BAG Grundeinkommen DIE LINKE<br />

sein, welches bereits den genannten Bündnispartnern<br />

bekannt und von diesen als Dialogangebot anerkannt ist.

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