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Änderungsantrag: PR.22.<br />

Antragstellerinnen: Dr. Angelika Klein ( KV<br />

Mansfeld-Südharz), Dr. Elke Stolze (SV<br />

Halle)<br />

Änderungsanträge zum<br />

Leitantrag des Parteivorstandes zum Programm<br />

an die 2. Tagung des 2. Parteitages der Partei<br />

DIE LINKE, 21. bis 23. Oktober 2011 in Erfurt<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

AH1, S. 7, Zeile 199-201<br />

„Anfang des 19. Jahrhunderts erstarkte die<br />

Frauenbewegung. Sie kämpfte für die politische,<br />

ökonomische, soziale und kulturelle Gleichberechtigung<br />

der Frau und für eine Veränderung der<br />

Geschlechterverhältnisse auch im Privaten.“<br />

ersetzen durch:<br />

„An der Schwelle des 20. Jahrhunderts erstarkte die<br />

Frauenbewegung. Sie kämpfte …“<br />

Begründung: Sicher ist der Gedanke, dass eine sich<br />

entwickelnde Bewegung auch erstarkt, nicht von der<br />

Hand zu weisen. Dennoch ist die verwendete<br />

Formulierung zu abstrakt und in ihrer Absolutheit falsch.<br />

Sie fasst eine Entwicklung, die Anfang des 19.<br />

Jahrhunderts – selbst unter Einbeziehung der Wirkungen<br />

der Französischen Revolution einschließlich Olympe de<br />

Gouges und der „Deklaration der Menschenrechte für<br />

weibliche Menschen“ – gerade erst beginnt zu entstehen,<br />

aus der Perspektive ihres sichtbaren Vorhandenseins.<br />

Natürlich geht die Entstehung der Frauenbewegung als<br />

globale soziale Bewegung einher mit den sich<br />

entwickelnden sozialen und erzieherischen<br />

Reformbewegungen im 19. Jahrhundert in Westeuropa<br />

und den USA.<br />

Auch sind erste Ansätze für eine Frauenbewegung in der<br />

Aufklärung nicht von der Hand zu weisen. Denken wir<br />

hier nur an die bereits Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

geführte Debatte um das Recht auf Bildung für Frauen in<br />

deren Kontext u.a. die erste deutsche Ärztin Dorothea<br />

Christiana Erxleben, geborene Leporin 1754 durch die<br />

Universität Halle promoviert wurde.<br />

Angesichts zunehmender Industrialisierung und<br />

Herausbildung der Moderne war es nicht zuletzt der<br />

gesellschaftliche Diskurs zu Für und Wider hinsichtlich<br />

der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung für<br />

eine außerfamiliäre Kinderbetreuung, die sowohl die<br />

Debatte zur weiblichen Erwerbsarbeit, ein Recht auf<br />

Erwerb wie auch eine Professionalisierung weiblicher<br />

Tätigkeitsfelder und deren gesellschaftliche Akzeptanz<br />

anstieß als auch weibliche Beteiligung daran einforderte.<br />

In der Folge und vor dem Hintergrund nicht erfüllter<br />

Erwartungen im Ergebnis der demokratischen Revolution<br />

1848/49 formierte sich in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts eine Frauenbewegung, die für<br />

grundsätzliche politische und bürgerliche Rechte der<br />

41<br />

Frauen – Wahlrecht, Recht auf Erwerb, Recht auf Bildung<br />

und für eine Gesellschaft auf neuer rechtlicher Grundlage<br />

– kämpfte. Mit dieser Bewegung sind u.a. Namen wie<br />

Louise Otto-Peters, Helene Lange, Minna Cauer<br />

verbunden. <strong>Die</strong> Gründung des Allgemeinen deutschen<br />

Frauenvereins (ADF) 1865 in Leipzig erwies sich als<br />

Impuls für eine sich schnell ausbreitende<br />

Frauenvereinslandschaft in Deutschland darin<br />

eingeschlossen die Arbeiterinnenbewegung.

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