Hier - Die Linke
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Recht hat jedoch bislang nicht dazu geführt, dass es eine<br />
bundesweit einheitliche Frauenstruktur oder ein Gremium<br />
gäbe, in dem sich die Frauen aus den Ländern treffen,<br />
vernetzen, besprechen, Politik diskutieren, Projekte<br />
planen, unterschiedliche Erfahrungen aus Ost und West,<br />
Stadt und Land, Ehrenamt und Hauptamt austauschen<br />
oder Unterstützungsnetzwerke aufbauen könnten. In der<br />
Theorie ist all das möglich – in der Praxis ist es bislang<br />
nicht geschehen. Wie in Wirtschaft und Gewerkschaften,<br />
so ist es in Politik und Partei auch oft so: Dort, wo es<br />
keinen Rahmen und keine Verbindlichkeit gibt, wo alles<br />
nur auf Freiwilligkeit und zusätzlicher<br />
(selbstausbeutender) Arbeit besteht, bewegt sich wenig.<br />
Das betrifft sowohl die nicht vorhandenen Fortschritte in<br />
der Privatwirtschaft, aber auch Gewerkschaften wie die<br />
IG Metall, die es versäumt haben, klare Frauenstrukturen<br />
festzuschreiben.<br />
In der LINKEN geschieht so einiges. Es gibt immer wieder<br />
Anläufe, Anfänge, Kontakte, es gibt partiell gute<br />
Zusammenarbeit, gute thematische Veranstaltungen,<br />
viele engagierte Frauen. Für die konsequente und<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung feministischsozialistischer<br />
Politiken und Positionen fehlt uns jedoch<br />
der demokratisch legitimierte Rahmen. Wenn sich DIE<br />
LINKE weiterhin als feministische Partei definieren will,<br />
sollte sie sich mit diesem Zustand nicht abfinden. Weder<br />
den Frauen in der Partei können unverbindliche<br />
Endlosdiskussion zugemutet werden, noch sollten wir es<br />
uns als einzige demokratische Partei in diesem Land<br />
leisten, weiterhin kein Ansprechgremium in Sachen<br />
Feminismus, Frauen- und Genderpolitik für<br />
gesellschaftliche Partnerinnen und Partner, interessierte<br />
parteilose Frauen und Frauenverbände zu haben.<br />
Deswegen schlagen wir vor, einen BUNDESRAT LINKE<br />
FRAUEN in die Satzung aufzunehmen. Mit der Schaffung<br />
dieses Gremiums wollen wir die notwendige<br />
Verbindlichkeit und den zeitlichen Rahmen schaffen,<br />
sowie die finanziellen Ressourcen für feministische,<br />
Frauen und Genderpolitik abgesichert sehen. Damit<br />
bekommt der politische Wille zur Weiterentwicklung des<br />
sozialistisch-feministischen Profils unserer Partei ein<br />
Forum, von dem aus Diskussionen in die Partei<br />
hineingetragen und dort auf allen Ebenen weitergeführt<br />
werden können. Der BUNDESRAT LINKE FRAUEN ist<br />
nicht DIE Frauenstruktur, er ist auch kein Ersatzgremium,<br />
in den alle frauenpolitischen und feministischen Belange<br />
abgeschoben werden sollen. Vielmehr gilt es, von dort<br />
aus Impulse zu setzen, Veranstaltungen zu organisieren,<br />
die jährliche Bundesfrauenkonferenz verbindlich<br />
vorzubereiten und mithilfe der Unterstützung durch ein<br />
Frauenreferat in der Bundesgeschäftsstelle auf Dauer<br />
eine größere Ausstrahlung feministischer Positionen in<br />
Partei und Gesellschaft zu erreichen.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass ein solches Gremium das<br />
Anliegen unterstützt, DIE LINKE frauen-, genderpolitisch<br />
und feministisch nach vorne zu bringen. DIE LINKE hat<br />
unzählige engagierte, kompetente und ideenreiche<br />
Frauen. Wir wollen nicht länger auf eine Vernetzung<br />
verzichten und transparent und in Zusammenarbeit mit<br />
all denjenigen, die auf Länder- und kommunaler Ebene, in<br />
Frauenstrukturen und auf Tagungen an der<br />
Weiterentwicklung des sozialistisch-feministischen Profils<br />
arbeiten, und die Partei als Vertreterin eines modernen<br />
Sozialismus stärken.<br />
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