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und eine linke Partei kann dies daher nicht im Ernst<br />

behaupten!<br />

Änderungsantrag PR.148.16.<br />

AH1, S. 23, Zeile 1303 f<br />

Streichen des Satzes:<br />

Wir wollen regelmäßige Lohnzuwächse, die mindestens<br />

den Produktivitätszuwachs und die Preissteigerungen<br />

ausgleichen.<br />

Begründung: Anderenorts heißt es aber: „Dabei darf es<br />

keine sozial und ökologisch blinde Wachstumsfixierung<br />

geben, sondern dies muss mit sinkendem<br />

Rohstoffverbrauch und sinkenden Umweltbelastungen<br />

verbunden werden.“ (1359f) Lohnzuwachs, der durch<br />

Produktivitätszuwachs finanziert wird, aber keine<br />

Wachstumsorientierung? Wie soll das funktionieren?<br />

Daher unsere Streichung!<br />

Änderungsantrag PR.148.17.<br />

AH1, S. 24, Zeile 1304 ff<br />

Nach:<br />

Wir wollen regelmäßige Lohnzuwächse, die mindestens<br />

den Produktivitätszuwachs und die Preissteigerungen<br />

ausgleichen. <strong>Die</strong> Managergehälter müssen auf das 20fache<br />

der untersten Lohngruppen im Unternehmen<br />

begrenzt, die Vergütung mit Aktienoptionen sowie<br />

übermäßige Abfindungen verboten werden.<br />

Einfügen:<br />

<strong>Die</strong> Vergütung der Manager und Abfindungen müssen<br />

sich am Beitrag des jeweiligen Managers am Erfolg und<br />

Misserfolg des Unternehmens orientieren. Werden<br />

erfolgsabhängige Boni oder ähnliches gezahlt, so sind<br />

diese in Aktien zu zahlen, die erst in entfernter Zukunft<br />

konvertibel sind. Dabei gilt es zu bedenken, dass längst<br />

nicht immer die Vorstände eines Unternehmens die<br />

Triebkraft des Erfolges sind – sondern häufig das mittlere<br />

Management, Ingenieure oder auch einfache Arbeiter.<br />

<strong>Die</strong>se sollten dann auch besser entlohnt werden als die<br />

Vorstände. Leistung soll sich lohnen – aber für<br />

diejenigen, die wirklich etwas leisten!<br />

Begründung: Erstens gilt: Leistung muss honoriert<br />

werden. Arbeitet sich ein Manager halb tot, ist er nicht<br />

nur mit 20fachem Lohn abzuspeisen. Profitiert ein<br />

Manager aber nur von fähigen Angestellten, so verdient<br />

er nicht einmal 20fachen Lohn. Zweitens gilt: Wenn das<br />

niedrigste Gehalt eines Unternehmen bei 400€ läge,<br />

beliefe sich das maximale Managergehalt bei 8000 resp.<br />

96000 € und läge damit in Höhe des Einkommen eines<br />

Ingenieurs in Abteilungsleiterposition oder einer C3-<br />

Professur. Das ist für die wirklich etwas Leistenden evtl.<br />

viel zu wenig. Selbst wenn von einem<br />

Regelbeschäftigungsverhältnis (40h,<br />

Mindestlohnforderung 10€) ausgegangen würde, lägen<br />

Managergehälter bei ca. 33000 bzw. 400.000 €. <strong>Hier</strong><br />

greift der dritte Punkt. Drittens gilt: Bei entsprechenden<br />

Limitierungen wären Manager noch korruptionsanfälliger,<br />

als sie es bereits sind, und das Ausland würde für<br />

abwanderungswilligen Spitzenkräfte noch mehr an Reiz<br />

gewinnen. In unserem Vorschlag – der natürlich schwerer<br />

222<br />

umzusetzen ist – sind all die positiven Aspekte einer<br />

Deckelung erhalten: Managern, die mehr verdienen als<br />

sie verdienen, wird Gehalt entzogen. Gleichzeitig werden<br />

all diejenigen – nicht nur Manager –, die wirklich etwas<br />

leisten, angemessen entlohnt.<br />

Änderungsantrag PR.148.18.<br />

AH1, S. 24, Zeile 1421<br />

Wie folgt ändern:<br />

Banken müssen gesetzlich verpflichtet werden, einen<br />

festgelegten Mindestanteil ihrer Bilanzsumme in Form<br />

von Kleinkrediten zu niedrigen Zinsen an mittelständische<br />

kleine und mittelständische Unternehmen zu vergeben.<br />

Eine bestimmte Anzahl davon sollen sogenannte<br />

Mikrokredite sein, die – trotz aller Schwierigkeiten – ein<br />

wirksames Instrument sind, Kleinstunternehmen zu<br />

fördern. <strong>Die</strong>se Regelung darf nicht dazu führen, dass<br />

Banken übermäßig viele Hochrisikokredite in ihre Bücher<br />

nehmen müssen: zumindest die mittelständischen<br />

Unternehmen müssen eine ausreichende Bonität<br />

besitzen.<br />

Begründung: Warum nur an mittelständische<br />

Unternehmen? Mikrofinanzierungen haben sich (trotz der<br />

Kritik an den Geschäftspraktiken der die Pionierrolle<br />

einnehmenden Grameen Bank) zumindest zum Teil als<br />

wirkungsvoll erwiesen, sind aber in erster Linie an<br />

Kleinunternehmern orientiert. Deshalb unsere erste<br />

Ergänzung. <strong>Die</strong> zweite Ergänzung sorgt dafür, dass die<br />

Banken sich nicht aus der Verantwortung für<br />

Kleinstunternehmen herauswinden. <strong>Die</strong> dritte Ergänzung<br />

soll vermeiden, dass der Steuerzahler Banken zu Hilfe<br />

kommen muss, die ihren vorgeschriebenen Anteil mit<br />

faulen Krediten aufgefüllt haben.<br />

Änderungsantrag PR.148.19.<br />

AH1, S. 24, Zeile 1428f<br />

Einfügen:<br />

Ungedeckte Leerverkäufe sind zu verbieten.<br />

Begründung: Es ist immer wieder beliebt, bei Krisen an<br />

den Börsen Leerverkäufe verantwortlich zu machen und<br />

diese Art von Geschäften zu verbieten. Auf fallende Kurse<br />

zu setzen ist aber nicht per se schädliche Spekulation<br />

oder moralisch verwerflich. Warum? Leerverkäufer bilden<br />

ein wichtiges Korrektiv zu denjenigen, die auf immer<br />

steigende Kurse setzen. Erst das Zusammenspiel dieser<br />

beiden Fraktionen gewährt eine angemessene<br />

Einschätzung der jeweiligen Aktien (siehe hierzu u.a.<br />

(Surowiecki 2004)). Das ist auch intuitiv einleuchtend: es<br />

ist im Interesse derjenigen, die auf steigende Kurse<br />

setzen, Risiken der Unternehmen, in die sie investiert<br />

sind, zu untertreiben. Dagegen ist es im Interesse der<br />

Leerverkäufe, die Risiken zu übertreiben. Wenn die<br />

Gruppe der Leerverkäufer ausgeschaltet wird, befeuert<br />

dies tendenziell die Bildung von Blasen an der Börse.<br />

(Umgekehrt gilt auch: wird die Gruppe derjenigen, die auf<br />

steigende Kurse setzen, ausgeschaltet, so befeuert dies<br />

Kursrutsche). Soweit unsere Gründe gegen ein generelles<br />

Verbot von Leerverkäufen. Warum aber nun doch<br />

bestimmte Leerverkäufe verbieten? Aus unserer Sicht<br />

sind ungedeckte Leerverkäufe abenteuerliche

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