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seitdem öffentlich diskutiert. Nach diesem Konzept sollen<br />

u. a. nur jene Betriebe in den Genuss von EU-<br />

Direktzahlungen in Form einer Umweltprämie kommen,<br />

die auf Grünlandumnutzung zu Ackerland, den Anbau<br />

gentechnisch veränderter Kulturen und die Nutzung von<br />

Futtermitteln aus gentechnisch veränderten Pflanzen<br />

verzichten und maximal 2 Großvieheinheiten/Hektar<br />

halten. Sind diese grundsätzlichen Voraussetzungen<br />

erfüllt, können die Betriebe zwischen drei Optionen<br />

auswählen, um den Zugang zur Umweltprämie zu<br />

erhalten: Zertifizierung als Bio-Betrieb oder 10% der<br />

Betriebsflächen als ein- oder mehrjährige ökologische<br />

Vorrangflächen bewirtschaften oder 5% der<br />

Betriebsflächen als dauerhafte ökologische<br />

Vorrangflächen als wirksamen Biotopverbund ausweisen.<br />

Hinzu kommt eine attraktive Umstellungsförderung<br />

konventioneller Betriebe auf ökologischen Landbau.<br />

<strong>Die</strong> beantragte Änderung des Textes bringt den mit<br />

unserem Konzept verfolgten Grundsatz zum Ausdruck,<br />

nachdem die Landwirtschaftsbetriebe durch eine<br />

Neuausrichtung der Agrarförderung künftig konkrete<br />

soziale und ökologische Leistungen erbringen müssen,<br />

um Zahlungen von der Gesellschaft zu erhalten. Zugleich<br />

geht es hierbei um die Verlässlichkeit unserer politischen<br />

Aussagen.<br />

<strong>Die</strong> Streichung der umlagefinanzierten preislichen<br />

Bevorzugung des ökologischen Landbaus zu Lasten der<br />

konventionell wirtschaftenden Betriebe ist geboten, weil<br />

mit diesem Ansatz das o. g. Konzept konterkariert würde.<br />

Hinzu kommt, dass dieser Ansatz praktisch kaum<br />

handhabbar wäre und auf eine Diskriminierung des<br />

größten Teils der Landwirte hinausliefe. So sollte unsere<br />

Partei nicht wahrgenommen werden.<br />

Nur scheinbar sozial fortschrittlich ist die Aussage, dass<br />

mit einer preislichen Bevorzugung des Ökolandbaus der<br />

Kauf für Bioprodukte für alle möglich wird. Im Grunde<br />

genommen wäre das Gleichmacherei. Dafür gibt es<br />

keinen Grund, so lange eine ausreichende Palette<br />

gesundheitlich unbedenklicher Lebensmittel (hier gibt es<br />

keine gravierenden Unterschiede zwischen Bio- und<br />

konventionell erzeugten Produkten) verfügbar ist.<br />

Gleichmacherei sollte also nicht mit sozialer<br />

Gerechtigkeit gleichgesetzt werden. Höhere Preise für<br />

Ökoprodukte sind kein Übel, zumal es nicht wenige<br />

Menschen gibt, die es sich leisten können, einen Aufpreis<br />

zu zahlen.<br />

<strong>Die</strong> gesellschaftliche Bedeutung des Ökolandbaus liegt<br />

vielmehr darin, dass seine Wirtschaftsweise besonders<br />

umweltgerecht ist. Deshalb ist er auch – wie oben<br />

formuliert – besonders zu fördern.<br />

Änderungsantrag PR.135.2.<br />

AH1, S. 36, Zeile 2279<br />

in der Zeile ist der Satz durch folgenden<br />

(Unterstreichung) Text zu ergänzen:<br />

… Tierschutzsiegel auf Lebensmitteln ein. <strong>Die</strong> Agro-<br />

Gentechnik lehnen wir aufgrund unkalkulierbarer Risiken<br />

ab, die Kennzeichnungspflicht ist bis auf die technisch<br />

mögliche Nachweisgrenze zu senken, die unabhängige,<br />

staatliche Risikoforschung ist zu stärken und ihre<br />

198<br />

Finanzierung durch Beiträge der Agro-Gentechnik-<br />

Industrie gesetzlich abzusichern.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Ergänzung wird für notwendig erachtet,<br />

weil die von unserer Partei abgelehnte Agrogentechnik in<br />

großen Teilen der Welt existiert, die deutsche<br />

Agrarwirtschaft umfangreich am Weltagrarhandel<br />

teilnimmt und derzeit auch in der EU ein Gen-Mais und<br />

eine Gen-Kartoffel zugelassen sind. Es reicht deshalb<br />

nicht, dass wir uns als Konsequenz dieser Entwicklung für<br />

die Senkung der Kennzeichnungspflicht bis auf die<br />

technisch mögliche Nachweisgrenze einsetzen.<br />

Erforderlich ist auch die unabhängige Forschung zu den<br />

Risiken der Agrogentechnik im Interesse der<br />

Allgemeinheit, wohlgemerkt geht es uns um<br />

Risikoforschung. Eine staatliche Finanzierung der<br />

Produktforschung wird ausgeschlossen.

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