30.10.2012 Aufrufe

Hier - Die Linke

Hier - Die Linke

Hier - Die Linke

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Begründung: ergibt sich aus der UN-Konvention über die<br />

Rechte von Menschen mit Behinderungen, in der<br />

Barrierefreiheit ein Grundprinzip darstellt.<br />

Änderungsantrag PR.95.18.<br />

AH1, S. 22, Zeile 1258<br />

sein Recht auf existenzsichernde Arbeit, auf Bildung und<br />

Kultur, auf Gesundheit und eine gesunde Umwelt<br />

wahrnehmen.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> allgemeine Antwort auf die am Beginn<br />

dieses Abschnitts stehende allgemeine Frage „Wie wollen<br />

wir leben?“ muss natürlich Gesundheit beinhalten. Ohne<br />

Recht auf bezahlbare Gesundheitsversorgung gibt es<br />

keine Kultur und Gerechtigkeit, ohne gesunde Umwelt<br />

keine gute Arbeit und soziale Sicherheit.<br />

Änderungsantrag PR.95.19.<br />

AH1, S. 22/23, Zeile 1296/1297<br />

…nur an Unternehmen vergeben werden, die<br />

Tarifverträge und die Schwerbehindertenquote einhalten,<br />

Mindestlöhne zahlen…<br />

Änderungsantrag PR.95.20.<br />

AH1, S. 23, nach Zeile 1302<br />

einfügen:<br />

Inklusive Arbeitsverhältnisse für Menschen mit<br />

Behinderungen sind zu fördern. Auch<br />

Werkstattbeschäftigte brauchen Löhne und Gehälter, die<br />

ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.<br />

Änderungsantrag PR.95.21.<br />

AH1, S. 23, Zeile 1315<br />

…von 30 Stunden an. <strong>Die</strong> Arbeitszeit ist auch nach der<br />

psychischen Belastung am Arbeitsplatz variabel zu<br />

gestalten.“<br />

Änderungsantrag PR.95.22.<br />

AH1, S. 23, nach Zeile 1322<br />

einfügen:<br />

Menschen mit Behinderungen, die arbeiten, haben<br />

Anspruch auf existenzsichernde Bezahlung unabhängig<br />

von gewährten Nachteilsausgleichen.<br />

Begründung für die Änderungen PR.95.19. bis<br />

PR.95.22: trotz aller bestehenden rechtlichen<br />

Regelungen und Versprechen sind Menschen mit<br />

Behinderungen überdurchschnittlich oft und lange<br />

arbeitslos oder in Sondereinrichtungen zu Entgelten<br />

beschäftigt, von denen kein Mensch leben kann. Schon<br />

auf unserer 7. behindertenpolitischen Konferenz stellten<br />

wir eine massive Zunahme von psychischen<br />

Erkrankungen unter arbeitenden Menschen fest. Arbeit<br />

darf nicht krank machen und nicht psychisch<br />

beeinträchtigen. Deshalb brauchen wir eine gerechte<br />

Verteilung von Arbeit und Arbeitszeit.<br />

154<br />

Es verstärken sich Tendenzen, Langzeiterwerbslose zu<br />

„Psychisch Beeinträchtigten“ zu erklären und in<br />

Sondereinrichtungen abzuschieben. Das ist ein klarer<br />

Verstoß gegen Artikel 27 der UN-<br />

Behindertenrechtskonvention, der formuliert: „…das<br />

Recht auf die Möglichkeit, den Lebensunterhalt durch<br />

Arbeit zu verdienen, die in einem offenen, inklusiven und<br />

für Menschen mit Behinderungen zugänglichen<br />

Arbeitsmarkt und Arbeitsumfeld frei gewählt oder<br />

angenommen wird.“<br />

Gute Arbeit ist nicht nur mehr als Erwerb, sondern auch<br />

mehr als Reproduktion – nämlich produktive Tätigkeit, die<br />

Produktion des Menschen selbst als Kreation seiner<br />

Beziehungen. Insofern sollte eine linke Partei sich vor<br />

kritikloser Übernahme solcher Modebezeichnungen wie<br />

„Kreativwirtschaft“ hüten.<br />

<strong>Hier</strong> stellt der Programmentwurf seinen eigenen<br />

emanzipatorischen Ansatz wieder in Frage. Als wäre ein<br />

Hartz IV-„Empfänger“, der trotz Hungerbezügen würdevoll<br />

lebt, nicht kreativ. Als würde ein Mensch mit<br />

Behinderungen nicht kreativ sein müssen, um sich auf<br />

Ämtern jene Kostenbewilligungen zu erstreiten, die ihm<br />

rechtlich zustehen. Als würde ein Werkstattbeschäftigter<br />

kein Produkt herstellen, das anderen Menschen nützt<br />

oder gefällt und nicht in seiner Arbeit gemeinschaftliche<br />

Beziehungen schaffen und finden.<br />

„Gute Arbeit“ ist produktive Tätigkeit und erweiterte<br />

Reproduktion, Selbstentwicklung. Das kann jeder<br />

Mensch. Deshalb sind behinderungsbedingte Nachteile<br />

auszugleichen, ohne diesen Ausgleich gegen Einkommen<br />

oder Vermögen aufzurechnen. Der Nachteilsausgleich<br />

stellt „nur“ jene gerechten Voraussetzungen her, die es<br />

Menschen mit Behinderungen ermöglichen, überhaupt<br />

und gleichberechtigt am Arbeitsleben teilzunehmen, volle<br />

Teilhabe zu verwirklichen.<br />

Nur mit Löhnen und Gehältern, von denen jede und jeder<br />

selbstbestimmt leben kann, ist Erwerbsarbeit auch<br />

Selbstproduktion. Nur in Unternehmen, in denen<br />

Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam<br />

arbeiten können, existiert Inklusion.<br />

Änderungsantrag PR.95.23.<br />

AH1, S. 23, Zeile 1365<br />

fordert große öffentliche Zukunfts- und<br />

Investitionsprogramme für Bildung, für eine soziale,<br />

ökologische und barrierefreie Infrastruktur.<br />

Begründung: Ohne Barrierefreiheit wird jede<br />

Infrastruktur unsozial, weil sie ausgrenzt. Barrierefreiheit<br />

wäre selbst ein soziales Konjunkturprogramm.<br />

Änderungsantrag PR.95.24.<br />

AH1, S. 26, Zeile 1558<br />

Wir fordern einen barrierefreien Wohnungsbau und<br />

bezahlbare Mieten sowie die gleichberechtigte…<br />

Begründung: nur barrierefreie bezahlbare Wohnungen<br />

sind sozial<br />

Änderungsantrag PR.95.25.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!