Hier - Die Linke
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Änderungsantrag: PR.95.<br />
Antragstellerin: BAG „Selbstbestimmte<br />
Behindertenpolitik“<br />
Dr. Ilja Seifert, Irene Müller, Renate<br />
Angstmann-Koch, Eugen Baumann, Jörg<br />
Bechtold, Arnd Hellinger, Sonja Kemnitz,<br />
Andre Nowak, Andreas Scheibner, Theresa<br />
Maria Thiel, Hartmuth Lehmann, Katrin<br />
Pohle<br />
Änderungsanträge zum<br />
Leitantrag des Parteivorstandes zum Programm<br />
an die 2. Tagung des 2. Parteitages der Partei<br />
DIE LINKE, 21. bis 23. Oktober 2011 in Erfurt<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Politik von und für Menschen mit Behinderungen<br />
Änderungsantrag PR.95.1.<br />
AH1, S. 5, Zeile 2<br />
vor Zeile 2 wie folgt:<br />
Ein Riss geht durch die Welt. Zwischen Wüste und Flut ist<br />
alles Lebendige bedroht. Gefährdet sind Millionen<br />
Menschen. Zwischen Hunger und Verschwendung,<br />
zwischen Nötigung und Ohnmacht, zwischen medialer<br />
Verheißung und realer Behinderung irrlichtern Angst und<br />
Krieg. Zwischen Notdurft und Notwehr wächst zugleich<br />
bewusste Gegenwehr. Auch DIE LINKE kämpft für<br />
Alternativen, für eine lebenswerte, barrierefreie Zukunft.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Partei DIE LINKE ist als eine nationale<br />
politische Kraft Teil einer europäischen und globalen<br />
Bewegung. Sie wirkt nicht im zeitlosen Raum und<br />
beschreibt deshalb die historische Situation der EINEN<br />
Welt, in der sie wirkt und verändert. <strong>Die</strong> BAG<br />
„Selbstbestimmte Behindertenpolitik“ betont dabei den<br />
Gedanken, dass gegenwärtig immer mehr Menschen real<br />
behindert werden, ein menschenwürdiges Leben zu<br />
führen, dass Behinderung eine soziale Frage ist. Wir<br />
beziehen uns dabei ausdrücklich auf Geist und<br />
Buchstaben der UN-Konvention über die Rechte von<br />
Menschen mit Behinderungen.<br />
Änderungsantrag PR.95.2.<br />
AH1, S. 5, Zeile 2 - 6<br />
Bisherige Zeile 2 – 6 neu wie folgt<br />
Wir, demokratische SozialistInnen und Sozialisten,<br />
demokratische <strong>Linke</strong> mit unterschiedlichen politischen<br />
Biografien, weltanschaulichen und religiösen Einflüssen,<br />
Frauen und Männer, Alte und Junge, Alteingesessene und<br />
Zugewanderte, Menschen mit und ohne Behinderungen<br />
haben uns in einer neuen linken Partei<br />
zusammengeschlossen und das nachfolgende Programm<br />
gegeben.<br />
Begründung: Aus der obigen Grundauffassung ergibt<br />
sich, dass in eine Aufzählung sozialer Gruppen der<br />
152<br />
heutigen Gesellschaft auch die Differenzierung<br />
„Menschen mit und ohne Behinderungen“ gehört.<br />
Änderungsantrag PR.95.3.<br />
AH1, S. 5, Zeile 41<br />
Neu:<br />
…Medizin, alte Menschen und Menschen mit<br />
Behinderungen in Armut oder ohne würdevolle Pflege, mit<br />
geringen Arbeitschancen und ohne Assistenz, mit<br />
erschwerter sozialer Teilhabe.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Konsequenzen der herrschenden<br />
Politik betreffen vor allem jene sozialen Gruppen, die als<br />
wenig nützlich und verwertbar gelten: Alte, Kranke,<br />
Menschen mit Behinderungen und Kinder.<br />
Änderungsantrag PR.95.4.<br />
AH1, S. 5, Zeile 44<br />
Neu:<br />
Wir setzen auf globale Kooperation und Solidarität statt<br />
auf das Recht des Stärkeren.<br />
Begründung: Kooperation allein begründet noch keine<br />
andere, gemeinschaftliche Politik. Auch das Kapital<br />
kooperiert. Kooperation allein weist nicht über die<br />
bestehende Zustände hinaus.<br />
Änderungsantrag PR.95.5.<br />
AH1, S. 5, Zeile 59<br />
Wir treten ein für eine inklusive Gesellschaft, in der jeder<br />
Mensch Rahmenbedingungen findet, in denen er seine<br />
Fähigkeiten, Fertigkeiten und Talente entfalten kann,<br />
niemand außerhalb der Gesellschaft steht und jede und<br />
jeder sich einbringen kann.<br />
Begründung: Inklusion, Barrierefreiheit und volle wie<br />
selbstbestimmte Teilhabe sind die drei Grundwerte der<br />
UN-Behindertenrechtskonvention. <strong>Die</strong>se<br />
Gesellschaftsbeschreibung wurde bereits in der 1.<br />
Fassung der Präambel diskutiert und ergänzt. Sie ging<br />
während der Diskussion verloren, bleibt aber wichtig, weil<br />
sie ein alternatives Gesellschaftsverständnis ausdrückt.<br />
Änderungsantrag PR.95.6.<br />
AH1, S. 5, Zeile 64<br />
Wir kämpfen für einen emanzipatorischen Richtungs- und<br />
Prinzipienwechsel der Politik…<br />
Begründung: <strong>Linke</strong> Politik muss immer auch über die<br />
bestehende Gesellschaft hinausweisen: also die Richtung<br />
ändern – was auch innerhalb der bestehenden<br />
Verhältnisse möglich ist – und anders, nämlich<br />
emanzipatorisch, Politik entwickeln, was über die<br />
Gesellschaft hinaustreiben wird.<br />
Änderungsantrag PR.95.7.<br />
AH1, S. 5, Zeile 69