30.10.2012 Aufrufe

Hier - Die Linke

Hier - Die Linke

Hier - Die Linke

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Änderungsantrag: PR.62.<br />

Antragsteller: KV Heidelberg/Rhein-Neckar<br />

Änderungsanträge zum<br />

Leitantrag des Parteivorstandes zum Programm<br />

an die 2. Tagung des 2. Parteitages der Partei<br />

DIE LINKE, 21. bis 23. Oktober 2011 in Erfurt<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag PR.62.1.<br />

AH1, S. 20, Zeile 1145<br />

Nach Zeile 1145 soll eingefügt werden:<br />

„<strong>Hier</strong>zu ist neben anderen Regulierungsmaßnahmen im<br />

Bankenwesen die Wiederherstellung des staatlichen<br />

Vorrechts der Geldschöpfung zu gewährleisten.“<br />

Begründung: <strong>Die</strong>se Regulierung ist überfällig, damit der<br />

Staat und damit das souveräne Volk den Vorrang der<br />

Politik vor der Wirtschaft bzw. der Finanzwelt durchsetzt,<br />

seine Abhängigkeit von der Finanzwelt beendet und<br />

damit seine politische Handlungsfähigkeit im Sinne eines<br />

Sozial-und Rechtsstaates zurückgewinnt. <strong>Die</strong> Versorgung<br />

der Bürger, der Realwirtschaft, von staatl., landes- und<br />

kommunalen Haushalten mit Geld/Kredit muss im Sinne<br />

des Funktionieren der Gemeinschaft als öffentliches Gut<br />

betrachtet werden. <strong>Die</strong> durch Privatbanken betriebene<br />

Geldschöpfung aus hochverzinsten Krediten trägt<br />

wesentlich zur Spekulation bei bzw. wird teilweise allein<br />

zum Zwecke der Spekulation betrieben. Eine effektive<br />

Kontrolle scheint im bestehenden System nicht möglich.<br />

Änderungsantrag PR.62.2.<br />

AH1, S. 24, Zeile 1428<br />

In Zeile 1428 soll nach „verbieten“ eingefügt werden:<br />

„<strong>Hier</strong>zu gehört insbesondere das Verbot von<br />

Spekulationen mit landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />

Agrarrohstoffen jeglicher Art einschließlich Wasser.“<br />

Begründung: An den Finanzmärkten wird zunehmend mit<br />

den Nahrungsgrundlagen der Weltbevölkerung spekuliert.<br />

<strong>Die</strong>se Spekulationen führen erkennbar zur erheblichen<br />

Verteuerung von Grundernährungsmitteln, zum Teil von<br />

mehr als 100% innerhalb von 6 Monaten. Lt. Weltbank<br />

sind allein dadurch innerhalb von 14 Monaten 44<br />

Millionen Menschen zusätzlich unter die Armutsgrenze<br />

gefallen. Spekulationen mit Nahrungsmitteln sind letztlich<br />

Spekulationen mit dem Hunger in der Welt. Dem ist mit<br />

deutlichen finanzpolitischen und ordnungspolitischen<br />

Mitteln schnellstens entgegenzuwirken. <strong>Die</strong> Aufzählung in<br />

den Zeilen 1421 bis 1435 sollte deshalb unbedingt<br />

entsprechend ergänzt werden.<br />

Änderungsantrag PR.62.3.<br />

AH1, S. 28, Zeile 1689<br />

In den Zeilen 1689-1695 sollen die Ausführungen wie<br />

folgt präzisiert werden:<br />

„Eine lebendige Demokratie muss erweiterte<br />

Möglichkeiten direkter demokratischer Entscheidung und<br />

119<br />

Mitwirkung über Volksinitiativen, Volksbegehren und<br />

Volksentscheide sowie Bürgerbegehren und<br />

Bürgerentscheide schaffen. Auf der Bundesebene sollen<br />

100.000 Wahlberechtigte eine Volksinitiative in den<br />

Bundestag einbringen können, und 1 Million<br />

Wahlberechtigte sollen durch ein Volksbegehren bei<br />

freier Unterschriftensammlung einen bundesweiten<br />

Volksentscheid erwirken können, bei dem ohne Quorum<br />

allein die Mehrheit der abgegebenen Stimmen zählt.<br />

Zugleich sollen obligatorische Volksentscheide über<br />

Grundgesetzänderungen und die EU-Verträge eingeführt<br />

werden; die Bürgerinnen und Bürger müssen EU-weit das<br />

Recht erhalten, über Bürgerinitiativen, -begehren und -<br />

entscheide auf europäische Entscheidungen wirksam<br />

Einfluss zu nehmen.“<br />

Begründung: <strong>Die</strong>ser Abschnitt ist der einzige im<br />

gesamten Parteiprogramm, der direkte Demokratie<br />

thematisiert. Er geht in bis jetzt in keinem einzigen Punkt<br />

über das hinaus, was auch CSU, SPD, FDP und Grüne<br />

fordern (lediglich mit Ausnahme der CDU). Als <strong>Linke</strong><br />

müssen wir hier konkreter werden, ähnlich konkret wie<br />

bei anderen im Programm behandelten Themen.<br />

Andernfalls kommt bei den Lesern an: <strong>Die</strong>se Frage ist uns<br />

nicht wichtig. <strong>Die</strong> Demokratiefrage ist aber für die <strong>Linke</strong><br />

von zentraler Bedeutung. Unsere Bundestagsfraktion hat<br />

2010 einen Gesetzentwurf eingebracht<br />

(Bundestagsdrucksache 17/1199), der für die <strong>Linke</strong><br />

spezifische Konkretisierungen enthält, die deutlich über<br />

die halbherzigen Anträge der anderen Parteien<br />

hinausgehen. <strong>Die</strong> Kernforderungen dieses<br />

Gesetzentwurfs werden im ersten hier zur Ergänzung<br />

beantragten Satz zusammengefasst. Wenn<br />

Volksentscheide über EU-Verträge obligatorisch sein<br />

sollen, dann sollte dies auch für Grundgesetzänderungen<br />

gelten. Denn diese sind von ähnlich großer Bedeutung. In<br />

der Schweiz, allgemein als Musterland direkter<br />

Demokratie anerkannt, sind Volksentscheide über<br />

Änderungen der Verfassung ebenfalls obligatorisch.<br />

Änderungsantrag PR.62.4.<br />

AH1, S. 41, Zeile 2633<br />

In den Zeilen 2633-2635 soll der Text wie folgt verändert<br />

werden:<br />

„Für die Entstehung und Durchsetzung von Klassenmacht<br />

Um diese Veränderungen zu bewirken, sind<br />

gewerkschaftliche und politische Organisationen<br />

erforderlich, in denen gemeinsame Interessen formuliert<br />

und Kämpfe zu ihrer Durchsetzung geführt werden.“<br />

Begründung: Der im Programm nirgends erläuterte und<br />

hier völlig unvermittelt auftauchende Begriff<br />

„Klassenmacht“ wird von weiten Teilen der Bevölkerung<br />

nicht verstanden und kann sehr leicht zu erheblichen<br />

Irritationen führen. Er ist an dieser Stelle auch ganz und<br />

gar entbehrlich und trägt zum weiteren Verständnis<br />

nichts bei. Es reicht völlig aus, sich mit der Formulierung<br />

„Um diese Veränderungen zu bewirken...“ auf den<br />

vorausgehenden Abschnitt und die dort konkret<br />

genannten Forderungen zu beziehen.<br />

Beschlossen vom Kreisparteitag am 10.9.2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!