Juli-August - Internationaler Bodensee-Club eV
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angeht, eher in der Tradition des Bebop gehalten. Hier<br />
lässt das Trio mal richtig „die Sau raus“ und verleiht dem<br />
Stück die Priese Energie, ohne die der Jazz nicht leben<br />
kann! Den Abschluss der Session macht der etwas melancholische<br />
und doch hoffnungsvolle Walzer „Wanzentanz“<br />
von Jörg Enz, welcher das Album so ruhig und<br />
stimmungsvoll enden lässt, wie es begonnen hat! Hier<br />
lässt sich vor allem das kommunikative Interplay der drei<br />
Musiker hervorheben.<br />
Neben der eingangs schon erwähnten packenden Auswahl<br />
der Stücke und dem Gespür der drei Musiker für<br />
deren optimale Anordnung muss man vor allem auch<br />
deren Spielkunst und -witz hervorheben. Patrick Manzecchi<br />
zeigt einmal mehr, dass er nicht nur als Solist<br />
oder powervoller Begleiter von Richie Beirach brillieren,<br />
sondern sich auch mal etwas in den Hintergrund setzen<br />
kann und mit stets offenen Ohren einen wunderbaren<br />
„Sideman“ abgibt. Stewy von Wattenwyl gelingt es in<br />
seinem Orgelspiel, die Tradition von Jimmy Smith und<br />
kongenialen Organisten mit der Modernität und Komplexität<br />
eines Sam Yahel zu kombinieren. In Manzecchi<br />
hat er wohl den idealen Partner gefunden, um eine geradezu<br />
fulminante und stets sichere Rhythm-Section abzugeben.<br />
Jörg Enz, seines Zeichens ehemaliger Schüler<br />
von Peter Bernstein, überzeigt mit seinem schönen und<br />
warmen Sound und seinem bluesigen, nie aufdringlichem<br />
Spiel!<br />
www.kunstmuseum-ravensburg.de<br />
„Out of the Box“ birgt bei genauem Hinhören jede Menge<br />
musikalischer Überraschungen und Blitzlichter. Enz, von<br />
Wattenwyl und Manzecchi haben eine überaus hörenswerte<br />
Platte aufgenommen, die jede Sammlung auf ihre<br />
Weise bereichert. Man kann sie sich aktiv anhören oder<br />
einfach nur zuhören, aber auch ohne Weiteres im Hintergrund<br />
laufen lassen, was bei Jazz ja nicht immer so ist.<br />
So oder so lädt die Musik zum Abschalten und Relaxen<br />
ein und erinnert an eine Zeit, in der Jazz nicht immer jenseits<br />
der Traditionen und „frech“ sein musste, sondern<br />
einfach nur schön sein durfte. Allein die Tatsache, dass<br />
die drei Musiker solch eine Platte herausgebracht haben,<br />
spricht für sie und verdient daher mit Fug und Recht das<br />
Prädikat 'out of the box'.<br />
Wer also gute Musik gern hat, kaufe sich diese CD, nehme<br />
sie 'out of the box' und geniesse! Wohl bekomm's .<br />
Philipp Eden<br />
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