Juli-August - Internationaler Bodensee-Club eV

Liebe Leser,
erinnern Sie sich? Im ersten Magazin 2011 starteten wir
unsere Kolumne „Wozu Kultur?“ Sie ging – und geht –
zurück auf die Arbeiten des Soziologen Dirk Baecker, Professor
an der Zeppelin University in Friedrichshafen. Unser
Anliegen war es, in dieser Reihe Vertreter unterschiedlicher
gesellschaftlicher Gruppierungen zu Wort kommen zu lassen,
um einen breiten Kanon an Meinungen einzufangen,
Anregungen zu erhalten, im Idealfall Diskussionen anzustoßen.
Dies ist jetzt einmal mehr gelungen nach der Stellungnahme
von Stefan Lutz, Chefredakteur des in Konstanz
erscheinenden Südkurier im letzten Magazin. Er hat
mit seinem Standpunkt lebhafte Reaktionen ausgelöst,
die teils an die nach Erscheinen des Buchs „Der Kulturinfarkt“
erinnern, das wir damals ebenfalls zum Thema gemacht
und ein Interview mit Prof. Dr. Dieter Haselbach
veröffentlicht haben, einem der vier Autoren dieser heftig
kritisierten Publikation, in dem er erklärte, dass jetzt, nachdem
die Proteststürme abgeebbt seien die sachliche Diskussion
beginne über die von ihnen aufgestellte These
„von allem zu viel und überall das Gleiche“, an der er nach
wie vor festhalte und die Anstoß sein sollte, um in Zeiten
knapper Mittel über den richtigen Weg nachzudenken,
Kultur ihren Stellenwert zu sichern. Denn schließlich sei
sie der Kitt, der unsere Gesellschaft(en) zusammenhält.
Heute lesen Sie die Antwort auf das Statement „Wozu
Kultur“ von Stefan Lutz, geschrieben von Dr. Tobias Engel -
sing, Direktor der Städtischen Museen Konstanz.
Zum 30-jährigen Jubiläum des Kunstmuseums Thurgau
in der Kartause Ittingen erscheint in dieser Ausgabe eine
Dokumentation über seine Geschichte und die der inzwischen
beachtlichen Kunstsammlung, die der Kanton aufgebaut
hat, die auch Thema ist einer bis ins Spätjahr dort
laufenden Ausstellung. Zu dieser Sammlung gehören Bilder
des Künstlers Carl Rösch, der jetzt im Museum Rosen -
egg in Kreuzlingen gezeigt wird (siehe Termine Seite 38).
Sicher eine reizvolle Möglichkeit, sich mit seinem Werk
näher zu befassen; Denn er gehörte zu den gefragten
Künstlern seiner Zeit. Da er immer wieder öffentliche Aufträge
erhielt finden sich seine Spuren in mehreren Gemein -
den im Thurgau.
Sommerzeit – Ferienzeit – Ausflugszeit – es gibt Facetten -
reiches zu erleben in unserer Vierländer-Region Bodensee,
zu sehen, zu hören – sie ist eine wahre Fundgrube.
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei Ihren Entdeckungen
editorial
Monique Würtz, Chefredakteurin „Kultur am Bodensee“
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