"An der alten Schmiede", Gemeinde Worpswede - Instara

Begründung
zum Bebauungsplan Nr. 58
"An der alten Schmiede",
mit örtlicher Bauvorschrift über
Gestaltung bei gleichzeitiger
Änderung des Bebauungsplanes
Nr. 2 „Grundstück Rabien“
Gemeinde Worpswede
Entwurf (Stand: 20.11.2013)
- erneute öffentliche Auslegung -
(Proj.-Nr.: 27726-164)

INHALTSVERZEICHNIS
1. GRUNDLAGE UND ZWECK DES BEBAUUNGSPLANES ...................................................... 4
2. LAGE DES PLANGEBIETES / GELTUNGSBEREICHES ........................................................ 4
3. ÖRTLICHE GEGEBENHEITEN UND BINDUNGEN AN DEN BESTAND ................................ 5
4. ENTWICKLUNG AUS ÜBERGEORDNETEN PLANUNGEN ................................................... 5
4.1 Raumordnung und Landesplanung ........................................................................................... 5
4.2 Landschaftsrahmenplan Landkreis Osterholz .......................................................................... 7
4.3 Flächennutzungsplan der Gemeinde Worpswede .................................................................... 8
5. PLANUNGSGRUNDLAGEN UND ZIELE DES BEBAUUNGSPLANES ................................. 11
5.1 Nutzungskonzept / Städtebauliches Konzept .......................................................................... 11
5.2 Verkehrliche Erschließung ...................................................................................................... 11
5.3 Belange des Immissionsschutzes ........................................................................................... 11
5.3.1 Verkehrslärm........................................................................................................................... 11
5.3.2 Geruchsimmissionen .............................................................................................................. 13
5.4 Grünordnung ........................................................................................................................... 13
5.5 Spielplatz ................................................................................................................................. 14
5.6 Oberflächenentwässerung ...................................................................................................... 14
6. FESTSETZUNGEN IM BEBAUUNGSPLAN ........................................................................... 14
6.1 Art der baulichen Nutzung ....................................................................................................... 14
6.2 Maß der baulichen Nutzung .................................................................................................... 15
6.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksfläche ........................................................................... 16
6.4 Verkehrsflächen ...................................................................................................................... 17
6.5 Flächen mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen,
Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen sowie von Gewässern .......................................... 17
6.6 Maßnahmen und Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen
Bepflanzungen ........................................................................................................................ 17
6.7 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden,
Natur und Landschaft .............................................................................................................. 19
6.8 Sonstige Festsetzungen.......................................................................................................... 19
7. ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFTEN ÜBER DIE GESTALTUNG ............................................. 20
8. FLÄCHENBILANZ ................................................................................................................... 21
9. VER- UND ENTSORGUNG .................................................................................................... 21
9.1 Schmutzwasserbeseitigung .................................................................................................... 21
9.2 Trinkwasserversorgung........................................................................................................... 21
9.3 Elektrizitätsversorgung ............................................................................................................ 21
9.4 Erdgasversorgung ................................................................................................................... 22
9.5 Abfallbeseitigung ..................................................................................................................... 22
9.6 Oberflächenwasserbeseitigung ............................................................................................... 22
9.7 Brandschutz ............................................................................................................................ 22
9.8 Telekommunikation ................................................................................................................. 22
10. NACHRICHTLICHE HINWEISE ............................................................................................. 22
(Proj.-Nr. 27628-098)

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11. UMWELTBERICHT ................................................................................................................ 23
11.1 Einleitung ................................................................................................................................ 23
11.2 Inhalt und Ziele des Bebauungsplans ..................................................................................... 24
11.3 Ziele des Umweltschutzes ...................................................................................................... 24
11.3.1 Schutzgebiete und -objekte .................................................................................................... 25
11.3.2 Berücksichtigung der Ziele des Umweltschutzes.................................................................... 25
11.4 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen ....................................................... 25
11.4.1 Zustand von Umwelt, Natur und Landschaft ........................................................................... 25
11.4.2 Zusammenfassende Darstellung ............................................................................................ 26
11.5 Prognose der Umweltentwicklung sowie Darlegung von Vermeidungs- und
Ausgleichsmaßnahmen (Eingriffsbilanz) ................................................................................ 26
11.5.1 Rechtliche Grundlagen ........................................................................................................... 26
11.5.2 Maßnahmen zur Vermeidung und zur Minimierung ................................................................ 27
11.5.3 Voraussichtliche Beeinträchtigungen ...................................................................................... 28
11.5.4 Zusammenfassende Darstellung ............................................................................................ 29
11.5.5 Eingriffsbilanz .......................................................................................................................... 29
11.5.6 Kompensationsmaßnahmen ................................................................................................... 30
11.5.7 Alternative Planungsmöglichkeiten ......................................................................................... 30
11.5.8 Zusätzliche Angaben ............................................................................................................... 30
11.6 Zusammenfassung ................................................................................................................. 31
ANHANG I: Eingriffsbeurteilung zum Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten Schmiede“ (GfL
Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH, Bremen, Stand: 30.06.2006)
ANHANG Ia: Grünlandkartierung zum BBP Nr. 58 „An der alten Schmiede“ Gemeinde
Worpswede (GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH, Bremen, Stand: Mai 2006)
ANHANG Ib: Biotoptypenplan zum BBP Nr. 58 „An der alten Schmiede“ Gemeinde
Worpswede (Gfl Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH, Bremen, Stand: Mai 2006)
ANHANG II: Gutachterliche Stellungnahme zur Einwirkung von Geruchsstoffimmissionen
des landwirtschaftlichen Betriebes Lenz auf Flächen des Bebauungsplanes Nr. 58 „An der alten
Schmiede“ in 27726 Worpswede, Ortsteil Neu Sankt Jürgen“ (Landwirtschaftskammer
Niedersachsen, Bremervörde, 10.11.2005)
ANHANG III: Gutachterliche Stellungnahme zur Einwirkung von Geruchsstoffimmissionen
des landwirtschaftlichen Betriebes Lenz auf Flächen des Bebauungsplanes Nr. 58 „An der alten
Schmiede“ in 27726 Worpswede, Ortsteil Neu Sankt Jürgen“ (Landwirtschaftskammer
Niedersachsen, Bremervörde, 21.11.2013)
ANHANG IV: Überschlägige Ermittlung der Schallimmissionen von Straßen nach DIN 18005,
Worpswede BB 58 „An der alten Schmiede“, Dorfstraße (Instara GmbH, Bremen,
20.11.2013)
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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Verfahrenschronologie
Für den vorliegenden Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten Schmiede“ wurde bereits ein vollständiges
Beteiligungsverfahren nach dem BauGB durchgeführt. Die abschließende Beschlussfassung
erfolgte allerdings nicht vor in Kraft treten der vorletzten Novellierung des
Baugesetzbuches, so dass ein Umweltbericht zu erarbeiten und erneut die öffentliche Auslegung
durchzuführen ist. Die Kompensationsmaßnahmen, die sich durch die Eingriffe des Bebauungsplanes
ergeben, wurden zum Zeitpunkt der Aufstellung des Bebauungsplanes durch
einen städtebaulichen Vertrag, zwischen der Gemeinde und dem Vorhabenträger, dokumentiert.
Der städtebauliche Vertrag besitzt weiterhin Rechtskraft, so dass die Kompensation der
Eingriffe evident ist und im Folgenden keiner weiteren Explikation bedarf. Im Ergebnis der in
der Zeit vom 03.06.2013 bis 02.07.2013 durchgeführten erneuten öffentlichen Auslegung war
festzustellen, dass Planungsinhalte nicht mehr dem aktuellen rechtlichen Rahmen entsprechen
und daher unter anderem auf Anregung des Landkreis Osterholz, überarbeitet wurden.
Als Folge wurde ein weiteres Beteiligungsverfahren durchgeführt.
Parallel zum damaligen Aufstellungsverfahren wurde für den in Rede stehenden Bereich die
11. Flächennutzungsplanänderung durchgeführt, jedoch ebenso aus den vorgenannten
Gründen nicht zum Abschluss gebracht. Aus verfahrenstechnischen Gründen wurde die Änderung
des Flächennutzungsplanes in das derzeit laufende Verfahren zur 19. Flächennutzungsplansammeländerung
integriert. Für den Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten Schmiede“
wurde ein, die bereits existierende Eingriffsbeurteilung, ergänzender Umweltbericht erstellt.
Die existierende Eingriffsbeurteilung zum Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten Schmiede“,
Stand 30.06.2006, ist als Anhang I dieser Begründungen beigefügt.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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1. GRUNDLAGE UND ZWECK DES BEBAUUNGSPLANES
Aufbauend auf den Darstellungen des Flächennutzungsplanes soll westlich der öffentlichen
Einrichtungen des Ortsteiles Neu St. Jürgen die weitere Entwicklung durch verbindliche Bauleitplanung
geregelt werden. Um den Bestand dieser Einrichtungen zu sichern sowie zur Sicherung
der Eigenentwicklung und zur Deckung der Wohnbedürfnisse der örtlichen Bevölkerung
wird dieser Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten Schmiede“ aufgestellt.
Parallel zur Aufstellung dieses Bebauungsplanes wird die 19. Änderung des Flächennutzungsplanes
der Gemeinde Worpswede durchgeführt, um eine angemessene, an den örtlichen
Bedürfnissen orientierte Entwicklung vorzubereiten.
Der Bebauungsplan ist dargestellt auf einem Auszug aus der Liegenschaftskarte im Maßstab
1:1.000 in der Flur 1 der Gemarkung Neu. St. Jürgen vom 02.02.2004.
2. LAGE DES PLANGEBIETES / GELTUNGSBEREICHES
Das Plangebiet (ca. 4,8 ha) liegt zentral im Ortsteil Neu St. Jürgen der Gemeinde Worpswede
beiderseits der Kreisstraße 15 und gehört zur Flur 1. Die Fläche nördlich der K 15 beträgt
ca. 1,85 ha; die Fläche südlich der K 15 beträgt ca. 2,65 ha. Die Straßenverkehrsfläche der
K 15 hat eine Größe von ca. 0,3 ha. Der Geltungsbereich umfasst die Flurstücke 178/63,
164/16 und 164/7 nördlich der K 15 sowie die Straßenverkehrsfläche der K 15 zwischen den
Flurstücken 178/63 und 178/60. Südlich der K 15 gehören zum Geltungsbereich das Flurstück
178/60 (ehemalige Hofstelle Nr. 11) und die Flächen des Flurstückes 169/35, die durch
die neu zu bildenden Grenzen (siehe unten) entstehen.
Die Grenze des Geltungsbereiches im Süden wird begrenzt durch eine in der Örtlichkeit nicht
vorhandene und neu zu bildende Grenze innerhalb des Flurstückes 169/35. Diese neue
Grenze entsteht aus der östlichen Verlängerung der Flurstücksgrenze des Flurstückes 169/3
mit dem Flurstück 169/35.
Die Grenze des Geltungsbereiches im Osten (südlich der K 15) wird begrenzt durch eine neu
zu bildende Grenze innerhalb des Flurstückes 169/35 im Abstand von 4,0 m westlich der
Flurstücksgrenze.
Die Grenze des Geltungsbereiches im Norden (südlich der K 15) wird begrenzt durch eine in
der Örtlichkeit nicht vorhandene und neu zu bildende Grenze innerhalb des Flurstückes
169/35. Der Abstand von der Grenze der Straßenverkehrsfläche der K 15 beträgt im Westen
55,0 m und im Osten 65,0 m.
Abb. 1: Lage des Plangebietes
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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3. ÖRTLICHE GEGEBENHEITEN UND BINDUNGEN AN DEN BESTAND
Im Geltungsbereich nördlich der K 15 sind überwiegend Ackerflächen vorhanden. Das Flurstück
178/63 weist keinen sonstigen Bewuchs auf. Im Flurstück 164/16 sind im Südwesten
der Fläche Bäume und Sträucher vorhanden, die weitgehend erhalten bleiben; ein weiterer
Bewuchs ist im Flurstück 164/16 nicht vorhanden. Das Flurstück 164/7 wird als Fläche für die
Abwasserentsorgung genutzt (Pumpstation); auf der Fläche stehen einzelne Bäume. Die
Nutzung des Flurstückes 164/7 wird durch Festsetzung im Bebauungsplan im Bestand gesichert.
In der Straßenverkehrsfläche der K 15 sind Bäume vorhanden, die erhalten bleiben.
Die Rabienstraße (Anliegerstraße) im Westen des Plangebietes gehört nur im nördlichen Abschnitt
auf einer Länge von ca. 20 m zum Geltungsbereich, sie dient jedoch der Erschließung
einzelner Baugrundstücke im Allgemeinen Wohngebiet südlich der K 15.
Auf dem Flurstück 178/60 (ehemalige Hofstelle Nr. 11) waren bauliche Anlagen und an der
nördlichen und östlichen Grenze einzelne Bäume vorhanden. Die Gebäude der ehemaligen
Hofstelle Nr. 11 wurden im Zuge der Realisierung des Bebauungsplanes bereits abgebrochen;
die verbleibenden Baumstandorte bleiben - soweit möglich – zukünftig erhalten. Im
Südosten des Flurstückes 178/60 besteht ein kleiner waldartiger Bereich (Eichen-
Mischwald), der durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes nur zum Teil erhalten werden
kann.
Im Bereich des Flurstückes 169/35, das zum Geltungsbereich gehört, sind bauliche Anlagen
nicht vorhanden. Im nördlichen und südlichen Bereich stehen Bäume und Sträucher, die teilweise
erhalten bleiben (Norden) bzw. zu einer Waldfläche entwickelt werden (Süden).
4. ENTWICKLUNG AUS ÜBERGEORDNETEN PLANUNGEN
4.1 Raumordnung und Landesplanung
Gemäß § 1 Abs. 4 Baugesetzbuch (BauGB) sind Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung
anzupassen. Die Ziele der Raumordnung sind im Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen
(LROP) formuliert und werden im Regionalen Raumordnungsprogramm für den
Landkreis Osterholz (RROP) konkretisiert. Im RROP können darüber hinaus weitere Ziele
festgelegt werden. Gemäß § 4 Abs. 1 ROG sind zudem die Grundsätze und sonstige Erfordernisse
der Raumordnung in Abwägungs- oder Ermessensentscheidungen zu berücksichtigen.
In der zeichnerischen Darstellung des aktuellen Landes-Raumordnungsprogramms werden
für das Plangebiet keine planerischen Zielsetzungen getroffen. Lediglich die Kleinbahnstrecke
Bremen – Bremervörde, die in einiger Entfernung westlich des Geltungsbereiches verläuft,
ist als „Vorranggebiet sonstige Eisenbahnstrecke“ dargestellt. Diesbezüglich ist kein
Konfliktpotenzial gegeben.
Im zeichnerischen Teil des Regionalen Raumordnungsprogramms des Landkreises Osterholz
2012 zeigt das RROP auf, dass der Bereich nördlich der Kreisstraße 15 vollständig als
„Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft" festgelegt wird. Demnach sind die landwirtschaftlichen Belange
bei der Abwägung mit konkurrierenden Planungen und Maßnahmen besonders zu berücksichtigen
(RROP 3.7.1 03). Im Rahmen des vorliegenden Bauleitplanverfahrens werden
die Belange der Landwirtschaft berührt. Parallel zum Bebauungsplan wird die 19. Flächennutzungsplanänderung
durchgeführt, die der Darstellung von Wohnbau- und Maßnahmenflächen
dient. Mit der Änderung des Flächennutzungsplans wird der Landwirtschaft Fläche entzogen.
Die Fläche, die für die Landwirtschaft entfällt, befindet sich jedoch im Eigentum eines
Investors, der die Umsetzung der Planung übernimmt und die landwirtschaftliche Nutzung
nicht fortführen wird.
Der Stellenwert, den die entfallenden Flächen für die Landwirtschaft besitzen, wird u. a. wegen
der geringen Flächengröße nicht zu einer Beschränkung führen, insbesondere da diese
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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Flächen derzeit noch als „Wald“ im Flächennutzungsplan dargestellt sind. Die in Rede stehenden
Flächen nördlich der K 15 werden zu Teilen auch als Fläche für Maßnahmen zum
Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft festgesetzt. Hierdurch
vergrößert sich der Abstand zwischen landwirtschaftlicher Nutzfläche und möglicher
Wohnbaunutzung, so dass ein etwaiges Konfliktpotenzial, z.B. durch Lärm- und/oder Geruchsimmissionen,
verringert wird.
Die als „Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft“ verzeichnete Fläche wird überdies als „Vorbehaltsgebiet
Erholung“ dargestellt. Hierzu führt das RROP unter 3.9 07 aus, dass „in Vorbehaltsgebieten
Erholung bei der Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Nutzungen der
besonderen Funktion der Gebiete besonderes Gewicht beigemessen werden soll.“ Die Belange
des „Vorbehaltsgebietes Erholung“ werden durch die Planung positiv berührt. Durch
die vorgenannten Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von
Boden, Natur und Landschaft fügt sich die bestehende und zukünftige Bebauung in die umgebende
Landschaft ein. Das Landschaftsbild erfährt durch die Maßnahmen eine Aufwertung
und die Erholungsfunktion wird gestärkt. Der Bereich südlich der Kreisstraße wird im südwestlichen
Teil ebenfalls als „Vorbehaltsgebiet Erholung“ festgelegt. In diesem Bereich sin
jedoch schon aktive Bautätigkeiten durchgeführt worden, so dass hier nicht von einer bestehenden
Erholungsfunktion gesprochen werden kann, die durch die zukünftige Bebauung beeinträchtigt
wird.
Neben den vorgenannten Vorbehaltsgebieten wird der Bereich nördlich der K 15 zudem als
„Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft“ dargestellt. Das RROP führt hierzu aus, dass „in
den Vorbehaltsgebieten Natur und Landschaft bei der Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen
Nutzungen den Zielsetzungen der den Gebieten zugrunde liegenden naturschutzfachlichen
Programme und Pläne besonderes Gewicht beigemessen werden
soll.“(3.5.2 03) Das Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft wird durch die in Rede stehende
Planung nicht tangiert. Es werden entsprechend den Ausführungen des Umweltberichtes
keine naturschutzfachlich bedeutsamen Flächen des Gebietes beansprucht oder in ihrer
Funktionalität eingeschränkt. Überdies werden parallel zur nördlichen Grenze des Plangebietes
Eingrünungsmaßnahmen festgesetzt, so dass ein ausreichender Schutzabstand eingehalten
und den Belangen des „Vorbehaltsgebietes Natur und Landschaft“ Rechnung getragen
wird.
Südlich der Kreisstraße befindet sich ein „Vorbehaltsgebiet Wald“. Dazu sagt das RROP
3.7.2 01 aus, dass „Wald wegen seines wirtschaftlichen Nutzens sowie seiner Bedeutung für
die Umwelt und die landschaftsbezogene Erholung nachhaltig gesichert und vermehrt werden
soll. […] vorhandene Wälder sollen erhalten und gepflegt werden.“ Um südlich der K 15
den Erschließungsaufwand zu minimieren, eine angemessene Grundstücksaufteilung zu ermöglichen
und sparsam und schonend mit Grund und Boden umzugehen, können nicht alle
vorhandenen Gehölzbestände im Rahmen der Umsetzung des Bebauungsplanes erhalten
bleiben. Das grünordnerische Konzept sieht deshalb vor, im Süden des Geltungsbereiches
eine Waldfläche neu auszubilden, die an die vorhandenen Waldflächen östlich und südlich
des Plangebietes anschließt. Bezüglich der Belange des „Vorbehaltsgebietes Wald“ sind
hierdurch positive Effekte zu erwarten, da der Wald in seiner Fläche vergrößert wird.
Das RROP sagt unter Ziffer 2.3 03 aus, dass „außerhalb der Zentralen Siedlungsgebiete, der
für eine Siedlungsentwicklung besonders geeigneten Orte oder Ortsteile und der sonstigen
für eine Siedlungsentwicklung geeigneten Orte oder Ortsteile die Siedlungsentwicklung auf
eine Eigenentwicklung zu beschränken“ ist.
In der Begründung zum Textband des RROP sind zu Ziffer 2.3 – 03 zudem folgende Formulierungen
enthalten, die für die vorliegende Planung von Bedeutung sind:
„Um aber den Erhalt der Ortslage und des dörflichen Lebens zu sichern, ist eine bauleitplanerische
Siedlungsentwicklung im Rahmen der Eigenentwicklung zulässig.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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Die Eigenentwicklung dient nicht primär der Deckung eines Wohnraumbedarfs von außen.
Eine auf Zuzug und Wanderungsgewinne orientierte Siedlungsentwicklung soll vielmehr in
den für eine Siedlungsentwicklung besonders geeigneten Bereichen erfolgen. Die Eigenentwicklung
dient vielmehr der Deckung eines inneren Bedarfs. Hierdurch kann beispielsweise
den aus den jeweiligen Orten und Ortsteilen stammenden Menschen die Möglichkeit gegeben
werden, am Heimatort zu siedeln. Darüber hinaus können für ortsansässige Betriebe
Erweiterungsflächen bereit gestellt werden. Es kann aber auch um eine Stärkung bzw. den
Erhalt bestehender sozialer Einrichtungen gehen. Dabei soll eine Siedlungsentwicklung im
Rahmen der Eigenentwicklung nur eher kleinflächig erfolgen und im Regelfall nur wenige
Baugrundstücke umfassen. Der Umfang einer zulässigen Eigenentwicklung lässt sich abstrakt
nicht festlegen, sondern differiert je nach Größe und Ausstattung des jeweiligen Ortes
oder Ortsteils.“
Bedingt durch die Tatsache, dass für den Bereich des Plangebietes bereits, auf Grundlage
des § 33 BauGB, Baugenehmigungen erteilt wurden sind die Erschließungsanlagen bereits
vorhanden, so dass der Erschließungsaufwand für zusätzliche Bauvorhaben gering ist, die
einzelnen Baugrundstücke können somit in Abhängigkeit der Nachfrage abschnittsweise
veräußert werden. Vor allem bereits Ortsansässige, und dabei im Speziellen deren Kinder,
suchen nach Möglichkeiten am Heimatort zu siedeln und interessieren sich für die Grundstücke
des Plangebietes. Die moderate Entfernung zu grundzentralen Infrastruktureinrichtungen
(z. B. Kindergarten) trägt überdies zur Attraktivität des Gebietes bei und erhöht die Nachfrage
nach Bauplätzen. Den derzeitigen konkreten Bedarf in diesem Bereich quantitativ zu erfassen
ist jedoch schwer möglich, da neben der demographischen Entwicklung auch wirtschaftliche
Parameter, wie z. B. die regionale Wirtschaftsentwicklung und die Zinsentwicklung am
Kapitalmarkt, eine wichtige Rolle spielen.
Zusammenfassend spricht vor allem die geringe Entfernung des Plangebietes zu den zentralen
Versorgungseinrichtungen, die vorhandene Erschließungssituation sowie die Nachfrage
nach Bauplätzen in der Gemeinde Worpswede für den in Rede stehenden Standort, auch
wenn dieser nicht dem Siedlungskern und dessen Ergänzungsbereich zuzuordnen ist und
damit nicht zu den Bereichen der primären Siedlungsentwicklung gehört.
Da jedoch das Ziel des vorliegenden Bebauungsplanes die moderate Ergänzung eines bereits
bestehenden Siedlungsbereiches mit einer dem städtebaulichen Umfeld entsprechenden
Bebauung (Einzel- und Doppelhäuser) im Rahmen der Eigenentwicklung ist, ist diese mit
den Zielen der Raumordnung und Landesplanung vereinbar.
4.2 Landschaftsrahmenplan Landkreis Osterholz
Der Geltungsbereich ist teilweise Bestandteil des Teillandschaftsplans der Gemeinde
Worpswede. Da jedoch die Angaben des LRP zum Plangebiet deutlich aktueller sind, wird an
dieser Stelle darauf verzichtet, die Darstellungen und Ziele des Teillandschaftsplans aufzuführen.
Anforderungen des Landschaftsrahmenplanes des Landkreises Osterholz an die Gestaltung
der Siedlungsstruktur:
Flächenversiegelungen sind generell wegen ihrer negativen Auswirkungen auf den Naturhaushalt
(...) zu vermeiden. Bestehende Flächenversiegelungen sind, soweit sie nicht funktional
begründet sind, weit möglichst rückgängig zu machen.
Landschaftstypische Siedlungsstrukturen (...) und charakteristische Elemente der Kulturlandschaft
(...) sollten erhalten werden.
Die typische Abstandsfläche [in Findorffsiedlungen] zwischen Straße und zurückliegenden
Gehöften (Vorweiden) muss zur Wahrung des Charakters dieses Ortstyps unbebaut bleiben.
Notwendig werdende Siedlungserweiterungen sollten das alte Gestaltprinzip fortführen und
nur geringfügig variieren.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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Neubauten sollten Gestaltungsprinzipien und Formelemente des traditionellen, landschaftstypischen
Gebäudetyps übernehmen.
Auf dem Flurstück 178/64 südlich der bestehenden Hofgebäude befinden sich ein Eichenmischwald
und Grünland. Diese Flächen sind Teil eines „Wichtigen Bereiches für Arten und
Lebensgemeinschaften“ mit regionaler Bedeutung gemäß Landschaftsrahmenplan. Der
„Wichtige Bereich“ insgesamt hat Bedeutung für den Tierartenschutz.
Um eine sinnvolle Erschließung des Baugebietes mit günstiger Zuordnung der Grundstücke
zu erreichen, können der nördliche Teil des Eichenmischwaldes und das Grünland, bei denen
es sich um isolierte Flächen handelt, nicht erhalten bleiben.
Die im Landschaftsrahmenplan (Landkreis Osterholz, 2000) für den Geltungsbereich getroffenen
Aussagen werden in der folgenden Tabelle zusammenfassend dargestellt:
Tab. 1: Übersicht über die Aussagen des Landschaftsrahmenplanes
Für Arten und Lebensgemeinschaften
wichtige Bereiche
Für Boden, Wasser, Klima / Luft
wichtige Bereiche
Geologische Übersicht
Bodenkundliche Standorte
Für Vielfalt, Eigenart und
Schönheit von Natur und Landschaft
wichtige Bereiche
Entwicklungs- und Maßnahmenkarte
Konfliktstufen zwischen Siedlungsentwicklung
und Naturschutz
Keine Darstellung / Bewertung.
Südöstlich des Plangebietes befindet sich unmittelbar ein wichtiger Bereich
für Arten und Lebensgemeinschaften mit landesweiter Bedeutung (Kategorie
A). Es handelt sich dabei um einen lichter, relativ ausgedehnten Eichen-Birken-Kiefernwald
auf Sand- und entwässertem Moorboden.
Bereich mit Bedeutung für die Grundwassererneuerung.
Fluviatile Ablagerungen , z. B. Niederterassen sowie Dünen und Flugsand
in flächenhafter Verbreitung.
Grundwassernahe, ebene Geest: feuchte bis nasse Sandböden: Gleye
und Anmoorgleye, örtlich geringmächtige Moore; sowie frische Sandböden:
Gley-Podsole, in Höheren Lagen Podsole, in tieferen Lagen Gleye.
Der nördliche Bereich des Plangebietes ist in einem Gebiet mit einer hohen
Qualität des Landschaftsbildes (Kategorie B) gelegen, das sich nördlich,
westlich und südlich des Teilbereiches B erstreckt.
Das Plangebiet sowie der sich südlich des Plangebietes erstreckende
Siedlungskörper Neu Sankt Jürgen ist als Ortschaft mit erhaltenswertem
Ortsbild dargestellt.
Des Weiteren befindet sich südöstlich des Plangebietes ein Gebiet mit einer
bedeutenden Qualität des Landschaftsbildes (Kategorie C).
Der nördliche Teil des Plangebietes befindet sich teilweise in einem größeren
Bereichs, der die fachlichen Voraussetzungen für ein Landschaftsschutzgebiet
erfüllt.
Konfliktstufe III
(vgl. hierzu auch LRP, S. 465, Tab. 48)
4.3 Flächennutzungsplan der Gemeinde Worpswede
Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Worpswede stellt für das Plangebiet nördlich und
südlich der Dorfstraße gemischte Bauflächen dar. An die Wohnbebauung entlang der Rabienstraße
schließt sich östlich ein schmaler Streifen Wohnbaufläche an. Der verbleibende Teil
des Plangebietes ist als Fläche für Wald dargestellt, obwohl bereits seit Jahrzehnten die tatsächliche
Nutzung überwiegend nicht dieser Darstellung entspricht.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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Abbildung 2: Auszug Flächennutzungsplan Worpswede
Somit ist eine Änderung des Flächennutzungsplanes für Teilbereiche zur Aufstellung des
Bebauungsplans gemäß § 8 Abs. 3 BauGB erforderlich. Diese wurde als 11. Flächennutzungsplanänderung
durchgeführt, die abschließende Beschlussfassung erfolgte allerdings
nicht vor in Kraft treten der vorletzten Novellierung des Baugesetzbuches, so dass ein Umweltbericht
zu erarbeiten und erneut die öffentliche Auslegung durchzuführen ist. Aus verfahrenstechnischen
Gründen wurde die Änderung für den in Rede stehenden Bereich als Nr. 14
in das Verfahren zur 19. Flächennutzungsplanänderung, die als Sammeländerung durchgeführt
wird, integriert. Für das Plangebiet wurde ein Umweltbericht mit entsprechendem Detaillierungsgrad
erstellt.
Da die Immissionen (Landwirtschaft, Kreisstraße) sich in einem Rahmen halten, der einer
Wohnnutzung im geplanten Bereich nicht entgegensteht, und sich auf der Fläche für Wald im
relevanten Bereich kein Wald befindet, können die vorgesehenen Flächennutzungen bei
einer Anpassung des Flächennutzungsplans realisiert werden.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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19. Änderung des Flächennutzungsplanes (Teilbereich 14)
Gemäß § 8 Abs. 3 BauGB wird parallel zum Bebauungsplan Nr. 58 die 19. Änderung des
Flächennutzungsplanes durchgeführt. Bestandteil des Geltungsbereichs des Teilbereiches
14 der FNP-Änderung sind die gemischten Bauflächen nördlich und südlich der K 15 und die
Flächen für Wald, letztere mit Ausnahme des südöstlichen Teiles. In der 19. Änderung des
Flächennutzungsplanes sind folgende Flächen dargestellt:
• Wohnbauflächen
• Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft
Abbildung 3: 19. Änderung des Flächennutzungsplanes
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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5. PLANUNGSGRUNDLAGEN UND ZIELE DES BEBAUUNGSPLANES
5.1 Nutzungskonzept / Städtebauliches Konzept
Die Gemeinde Worpswede verfügt derzeit im Ortsteil Neu St. Jürgen innerhalb von Bebauungsplänen
nur über ein geringes Potenzial an Baugrundstücken für Wohnbebauung. Deshalb
wird dieser Bebauungsplan westlich des zentralen Ortsbereiches von Neu St. Jürgen
aufgestellt.
Das Nutzungskonzept verfolgt das Ziel, die Strukturen beiderseits der K 15 weiterzuentwickeln,
zu definieren und die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Wohnbebauung
zu schaffen. Die vorhandene Wohnnutzungen an der Rabienstraße in östlicher Richtung
soll fortgeführt und eine sinnvolle, angepasste städtebauliche Entwicklung ermöglicht
werden. Um das Ortsbild und die dörflichen Strukturen angemessen weiterzuentwickeln,
werden eine Bebauung mit Einzel- und Doppelhäusern in offener Bauweise, Gebäude mit einem
zulässigen Vollgeschoss und die Mindestgrößen der Baugrundstücke festgesetzt sowie
Festsetzungen zur Art der baulichen Nutzung getroffen.
Die mit der Bebauung verbundenen Eingriffe werden in der Fläche für Maßnahmen nördlich
der K 15 und im Süden des Geltungsbereiches sowie durch Festsetzungen zum Anpflanzen
innerhalb des übrigen Gebietes ausgeglichen. Hinzu kommen externe Flächen, die vertraglich
gesichert werden.
Die Bebauung des Plangebietes soll sich auf Grundstücken vollziehen, die südlich der K 15
eine Tiefe von 38,0 m bis 44,0 m aufweisen. Nördlich der K 15 ist eine Tiefe von bis zu
50,0 m vorgesehen, um ortstypische Strukturen aufzunehmen, die östlich des Geltungsbereiches
ablesbar sind.
5.2 Verkehrliche Erschließung
Das Plangebiet wird durch die K 15 erschlossen, die innerhalb der festgesetzten Ortsdurchfahrt
liegt; die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 50 km/h. An der Südseite der Kreisstraße
verläuft ein kombinierter Geh-/Radweg, der eine sichere Erreichbarkeit der öffentlichen
Einrichtungen, z.B. des Kindergartens, ermöglicht.
Die Grundstücke nördlich der K 15 werden direkt ausgehend von der Kreisstraße erschlossen.
Die Grundstücke im Westen des Plangebietes werden ausgehend von der Rabienstraße
erschlossen. Die übrigen Grundstücke im Bereich der ehemaligen Hofstellen Nr. 11 und
12 werden durch eine neue Planstraße erschlossen, die an der Ostseite des Flurstückes
178/60 südlich auf die K 15 einmündet, im südlichen Verlauf nach ca. 120 m östlich rechtwinklig
abzweigt und in einem Wendehammer endet.
In Höhe der ehemaligen Hofstelle Nr. 11 ist derzeit an der Nordseite des nördlichen Nebengebäudes
eine Bushaltestelle vorhanden. Diese Bushaltestelle soll um ca. 25 m in den Einmündungsbereich
der Planstraße verlegt werden. Damit wird die Anbindung des Plangebietes
an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) optimiert.
5.3 Belange des Immissionsschutzes
5.3.1 Verkehrslärm
Der Verkehrslärm von der K 15 wirkt direkt auf die angrenzenden gemischten Bauflächen
und die südlich davon liegende Wohnbaufläche ein. Ausgehend von den aktuellen Verkehrszählungen
aus dem Jahr 2012 werden im Folgenden die Schallpegel am Tag und in der
Nacht ermittelt. Nach Auskunft des Kreisstraßenbauamtes Osterholz betragen die DTV-
Werte 2.304 Kfz/24 h, der Lkw-Anteil wird tags mit 10 % und nachts mit 5 % angenommen.
Die DTV-Werte werden für die Berechnung um zwei Faktoren erhöht:
• Nach der Bebauung sind nördlich und südlich der K 15 ca. 50 Wohneinheiten zusätzlich
vorhanden. Pro Wohneinheit und Tag werden je 3 Hin- und Rückfahrten angenommen:
2 x 3 = 6 Fahrten / 24 h x 50 = 300 Kfz Mehrbelastung pro Tag.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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• Es wird zudem davon ausgegangen, dass sich das Verkehrsaufkommen auf der K 15 in
den nächsten Jahren weiter erhöht. Daher wird bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine prozentuale
Zunahme des Verkehrs mit in die Berechnung integriert. Dies erfolgt unter der
Annahme, dass die DTV-Werte pro Jahr um 1 % steigen, bezüglich eines Zeitraums von
10 Jahren ergeben sich somit kumuliert 2.534 Kfz/24 h.
Insgesamt ergibt sich damit ein prognostizierter DTV-Wert für das Jahr 2023 von 2.905
Kfz/24 h, der der Berechnung zugrunde gelegt wird. Die maßgebende stündliche Verkehrsstärke
beträgt tags 174 Kfz/h (2.905 x 0,06) und nachts 31 Kfz/h (2.905 x 0,011).
Als Orientierungswerte für zulässige Schallpegel werden in der DIN 18005 "Schallschutz im
Städtebau" genannt für
• Mischgebiete: tags 60 dB(A) und nachts 50 dB(A)
• Allgemeine Wohngebiete: tags 55 dB(A) und nachts 45 dB(A).
Unter Berücksichtigung der vorgenannten Werte sowie der Tempobegrenzung auf 50 km/h
wurde im Rahmen der Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplanes eine überschlägige
Schallermittlung nach DIN 18005 durchgeführt, die zu dem Ergebnis kommt, dass die Orientierungswerte
in den Wohngebieten (allgemeine Wohngebiete) werden hingegen innerhalb
eines ca. 44,0 m breiten Streifens entlang der K 15 überschritten, so dass Maßnahmen gegen
schädliche Umwelteinwirkungen erforderlich sind und im Bebauungsplan festgesetzt
werden. Die auftretenden Überschreitungen zonieren sich wie folgt:
Bereich
tags
LPB III: Abstand 5,2 m bis 17,5 m 61 - 65 dB(A)
LPB II: Abstand 17,5 m bis 44,0 m 56 - 60 dB(A)
Grundsätzlich handelt es sich bei den oben genannten Orientierungswerten der DIN 18005
um Werte, die „möglichst einzuhalten sind“, aber nicht um absolute Grenzwerte. In den "Hinweise[n]
für die Anwendung der Orientierungswerte" im Beiblatt 1 zur DIN 18005 Teil 1 wird
ausdrücklich ausgeführt, dass sich "in vorbelasteten Bereichen, insbesondere bei vorhandener
Bebauung, bestehenden Verkehrswegen und in Gemengelagen [...] die Orientierungswerte
oft nicht einhalten [lassen]. Wo im Rahmen der Abwägung mit plausibler Begründung
von den Orientierungswerten abgewichen werden soll, weil andere Belange überwiegen, sollte
möglichst ein Ausgleich durch andere geeignete Maßnahmen (z. B. geeignete Gebäudeanordnung
und Grundrissgestaltung, bauliche Schallschutzmaßnahmen – insbesondere für
Schlafräume) vorgesehen und planungsrechtlich gesichert werden."
Unter Berücksichtigung der straßenorientierten Bebauung werden für die vorbelasteten Bereiche
abgestuft nach Schallintensität, Lärmpegelbereiche entsprechend den Ergebnissen
der überschlägigen Schallermittlung festgesetzt.
Für Gebäude, die neu errichtet werden, gelten in den als Lärmpegelbereich (LPB) II und III
gekennzeichneten Flächen folgende Schallschutzanforderungen:
Die Grundrisse der Gebäude sollten so gestaltet werden, dass schutzbedürftige Räume
auf der der Hauptverkehrsstraße (K 15) abgewandten Gebäudeseite angeordnet werden.
Für Bereiche in denen das nicht möglich ist, müssen die Außenbauteile schutzbedürftiger
Räume, die dem ständigen Aufenthalt von Menschen dienen, je nach Lärmpegelbereich
die Anforderungen an die Luftschalldämmung gemäß Tabelle 8 der DIN 4109, Ausgabe
November 1989 einhalten. Für Schlafzimmer und Kinderzimmer ist der Einsatz von
schallgedämmten Lüftungsöffnungen oder eine Belüftung mittels raumlufttechnischer Anlage
vorzusehen. Außenwohnbereiche (Terrassen und Balkone) sollten auf der der
Hauptverkehrsstraße abgewandten Gebäudeseite angeordnet werden.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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5.3.2 Geruchsimmissionen
Die allgemeinen Wohngebiete liegen innerhalb eines ländlich geprägten Siedlungsbereiches;
westlich liegt ein landwirtschaftlicher Haupterwerbsbetrieb.
Die Entfernung des allgemeinen Wohngebietes zum nächstgelegenen Stallgebäude des
landwirtschaftlichen Betriebes beträgt mindestens 120 m; die Entfernung zum Silobehälter
beträgt mindestens 180 m. Damit liegen die Entfernungen deutlich über den Abständen der
vorhandenen Wohnbebauung westlich der Rabienstraße, hier betragen die Entfernungen nur
70 m zum nächstgelegen Stallgebäude und 130 m zum Silobehälter.
Aufgrund der deutlich höheren Abstände des allgemeinen Wohngebietes gegenüber den bereits
mit Wohngebäuden bebauten Flächen an der Rabienstraße führt eine evtl. Geruchsimmission
zu keiner unzumutbaren Beeinträchtigung der künftigen Wohnnutzung.
Im Jahr 2005 wurde ein Immissionsgutachten zu möglichen Einwirkungen des landwirtschaftlichen
Betriebes auf die Flächen des vorliegenden Bebauungsplanes eingeholt, das zu folgenden
Ergbnissen kommt:
• Die Entwicklungsfähigkeit des landwirtschaftlichen Betriebes wird nicht durch das neu
zu erstellende Baugebiet eingeengt, sondern durch bereits vorhandene Wohnhäuser.
• Der Bereich nördlich der Dorfstraße (K 15) kann vollflächig bebaut werden. Die westliche
Baugrenze ist auf die Ergebnisse des Geruchsgutachtens entsprechend angepasst
worden.
• Südlich der Dorfstraße ergibt sich entlang der Rabienstraße von Süd nach Nord ein
etwa 9 bis 13 m breiter Streifen auf dem Geruchshäufigkeiten von über 10 % zu erwarten
sind. Hier könnte durch zurücksetzen des Baufensters in Richtung Osten die Situation
geheilt werden.
• Die Flächen des Wohngebietes werden durch den landwirtschaftlichen Betrieb nicht
beeinträchtigt.
Ausgehend von den landwirtschaftlichen Flächen westlich und nördlich des Allgemeinen
Wohngebietes an der Nordseite der K 15 können ortsübliche landwirtschaftliche Immissionen,
z.B. durch das Ausbringen von Gülle entstehen. Einerseits wird durch Festsetzungen
des Bebauungsplanes (Fläche für Maßnahmen) eine bepflanzte Abstandsfläche zwischen
dem Baugebiet und den landwirtschaftlichen Flächen geschaffen, andererseits ist jedem
Bauherrn bekannt und ersichtlich, dass das Allgemeine Wohngebiet sich in der Nähe landwirtschaftlich
genutzter Flächen befindet. Weitergehende Regelungen sind deshalb nicht erforderlich.
Zwischenzeitlich wurde die Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) und in der VDI Richtlinie
3894 Blatt 1 die Immissionswerte für Rindviehhaltung überarbeitet. Das 2005 erstellte Gutachten
(Anhang II) bedurfte angesichts der zwischenzeitlichen Änderungen einer Überarbeitung.
Das überarbeitetet Gutachten ist dieser Begründung als Anhang III beigefügt.
Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass sich durch die Tierhaltung keine immissionsrechtlichen
Probleme ergeben, da die zulässigen Immissionswerte für Wohngebiete (WA,
WR) auf allen Teilflächen eingehalten werden. Detaillierte Angaben sind dem Anhang III
(Gutachterliche Stellungnahme zur Einwirkung von Geruchsstoffimmissionen des landwirtschaftlichen
Betriebes Lenz auf Flächen des Bebauungsplanes Nr. 58 „An der alten Schmiede“
in 27726 Worpswede, Ortsteil Neu Sankt Jürgen“) dieser Begründung zu entnehmen.
5.4 Grünordnung
Das Plangebiet ist naturräumlich Bestandteil der Hamme-Oste-Niederung in der Einheit
Worpsweder Moore und liegt in der Untereinheit Grasberger Moore.
Ziel der Grünordnung ist nördlich der K 15 einen siedlungstypischen Ortsrand auszubilden
und damit zwischen dem allgemeinen Wohngebiet und den landwirtschaftlich genutzten Flächen
einen Abstand zu erhalten. Auf den privaten Grundstücksflächen sollen vorhandene
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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5.5 Spielplatz
Gehölzbestände erhalten bzw. neue Anpflanzungen im Übergang zu den Flächen für Maßnahmen
vorgenommen werden.
Um südlich der K 15 den Erschließungsaufwand zu minimieren, eine angemessene Grundstücksaufteilung
zu ermöglichen und sparsam und schonend mit Grund und Boden umzugehen,
können nicht alle vorhandenen Gehölzbestände erhalten bleiben. Das grünordnerische
Konzept sieht deshalb vor, im Süden des Geltungsbereiches eine Waldfläche neu auszubilden,
die an die vorhandenen Waldflächen östlich und südlich des Plangebietes anschließt.
Innerhalb der Baugebiete sollen neue Anpflanzungen auf den privaten Grundstücksflächen
vorgenommen werden.
Die vorhandene Birkenreihe an der Ostseite des Baugebietes und einzelne Bäume und
Sträucher sollen weitgehend erhalten und durch Festsetzungen im Bestand gesichert werden.
Innerhalb des Geltungsbereiches ist die Anlage eines Spielplatzes für Kinder inmitten des allgemeinen
Wohngebietes festgesetzt. Der Standort des Spielplatzes ermöglicht von zahlreichen
Wohngrundstücken die Einsichtnahme und liegt in Rufweite der Eltern, womit evtl. Befürchtungen
ausgeschlossen werden. Die Nähe zur Planstraße wird nicht als Beeinträchtigung
eingeschätzt, da nur die Anlieger diese Straße nutzen werden. Zusätzlich kann der
Spielplatz durch eine Einzäunung gesichert werden.
In den angrenzenden Flächen außerhalb des Geltungsbereiches bestehen zusätzlich vielfältige
Möglichkeiten für Aktivitäten von älteren Kindern und Jugendlichen.
Die festgesetzte Spielplatzfläche hat eine Größe von knapp 400 m 2 und reicht damit auch für
die vorgesehenen Anpflanzungen aus. Die rad- und fußläufige Entfernung für Kinder aus
dem Geltungsbereich des Bebauungsplanes zum festgesetzten Spielplatz beträgt maximal
270 m.
5.6 Oberflächenentwässerung
Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes ist eine zentrale Sammlung und Ableitung des
Oberflächenwassers nicht vorgesehen. Aufgrund der Bodenverhältnisse kann das anfallende
Niederschlagswasser auf den Grundstücken und den Straßenverkehrsflächen versickern.
Die Straßenverkehrsfläche wird so ausgebaut, das beiderseits der Fahrbahn Entwässerungsmulden
angelegt werden, in denen das Oberflächenwasser versickert.
Um die Versickerungsfähigkeit nachzuweisen, wurde ein Bodengutachten erstellt, das die
o.g. Aussage bestätigt.
6. FESTSETZUNGEN IM BEBAUUNGSPLAN
Der Bebauungsplan dient der Sicherung der örtlichen Infrastruktur und deckt die mittelfristige
Nachfrage nach Wohnbauland im Ortsteil Neu St. Jürgen der Gemeinde Worpswede ab. Die
Festsetzungen enthalten ausreichend Handlungsspielraum für private und öffentliche Belange.
6.1 Art der baulichen Nutzung
Mischgebiet (MI)
Im Einmündungsbereich der Rabienstraße in die K 15 setzt der Bebauungsplan Nr. 2 „Grundstück
Rabien“ ein Sichtdreieck fest, das überdimensioniert und nicht erforderlich ist. Um die
Festsetzung des Sichtsdreiecks zu ändern, wird die Fläche vollständig in den Geltungsbereich
dieses Bebauungsplanes Nr. 58 einbezogen und der Bereich als Mischgebiet festgesetzt.
Das Mischgebiete dient zudem der Arrondierung der südlich gelegenen Grundstücke,
fügt sich in den ländlichen Raum der Ortslage Neu St. Jürgen ein, nimmt die gemischte
Struktur in dem Bereich auf und hält sie entwicklungsfähig.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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Um den nicht störenden Charakter des Mischgebietes zu gewährleisten, schließt der Bebauungsplan
folgende Nutzungen aus (vgl. textliche Festsetzung 1.2):
sonstige Gewerbebetriebe,
Tankstellen,
Vergnügungsstätten im Sinne des § 4a BauNVO.
Zur Erhaltung und Stärkung bestehender Gewerbeflächen und um das Mischgebiet überwiegend
für die Versorgung der Bevölkerung im Ortsteil Neu St. Jürgen vorzuhalten, werden
sonstige Gewerbebetriebe ausgeschlossen. Somit sind u.a. Wohngebäude, Geschäfts- und
Bürogebäude sowie Einzelhandelsbetriebe zulässig.
Tankstellen entsprechen nicht dem angestrebten Charakter des Gebietes und würden Erschließungsprobleme
aufwerfen (Zufahrten und Abfahrten zur K 15), so dass sie ausgeschlossen
werden.
Es ist zwar nicht zu erwarten und auch nicht gewünscht, dass in dem Mischgebiet ein Gebiet
entsteht, das überwiegend durch gewerbliche Nutzungen geprägt ist, aber um Rechtseindeutigkeit
herzustellen und Zweifelsfälle auszuschließen, werden Vergnügungsstätten im
Sinne des § 4a BauNVO nicht zugelassen.
Allgemeines Wohngebiet (WA)
Mit der Festsetzung der allgemeinen Wohngebiete (WA) gemäß § 4 BauNVO beidseits der
K 15 wird der angestrebten Deckung des Bedarfs an Baugrundstücken für Wohnbebauung
entsprochen. Die allgemeinen Wohngebiete fügen sich gebietsverträglich in die Ortslage ein.
Um die Gebietsverträglichkeit und die Deckung des Wohnbedarfs zu gewährleisten, schließt
der Bebauungsplan alle in allgemeinen Wohngebieten als Ausnahmen zulässigen Nutzungen
aus (vgl. textliche Festsetzungen 1.1 b):
Betriebe des Beherbergungsgewerbes,
sonstige nicht störende Gewerbebetriebe,
Anlagen für Verwaltungen,
Gartenbaubetriebe,
Tankstellen.
Um darüber hinaus eine Störung der Wohnnutzung, z.B. durch Parksuchverkehr oder nächtliche
Beeinträchtigungen, auszuschließen, sind die in einem allgemeinen Wohngebiet zulässigen
Schank- und Speisewirtschaften nicht zulässig (vgl. textliche Festsetzung 1.1 a).
6.2 Maß der baulichen Nutzung
Das Plangebiet soll einen ortsüblichen Charakter erhalten, der den angrenzenden Siedlungsbereichen
entspricht und die Entstehung einer dorftypischen Struktur fördert. Deshalb wurde
die nach § 17 Abs. 1 BauNVO mögliche Höchstgrenze der Grundflächenzahl (GRZ) nicht
ausgeschöpft und beträgt ortsübliche 0,3. Um den dörflichen Gebietscharakter zu sichern, ist
ein Vollgeschoss zulässig.
Das Plangebiet soll ortstypisch bebaut und die Grundstücke nur im notwendigen Umfang versiegelt
werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die nach § 19 Abs. 4, Satz 2 BauNVO zulässige
Überschreitung der zulässigen Grundfläche durch z.B. Garagen und Stellplätze, Nebenanlagen
im Sinne des § 14 BauNVO etc. auf bis zu 25 von Hundert begrenzt. Bei einer
Grundstücksgröße von mindestens 800 m 2 sind damit bis zu 300 m 2 Grundfläche für bauliche
Anlagen zulässig. Durch diese Festsetzungen werden die zulässigen Eingriffe im Plangebiet
und der notwendige Ausgleich verringert (vgl. textliche Festsetzung 2.4).
Neben der Ausnutzungsmöglichkeit der Grundstücke über die GRZ stellt die Grundstücksgröße
ein wichtiges Maß für die Bebaubarkeit und den Gebietscharakter dar. Um einerseits
ortsübliche Mindestgrößen im Plangebiet zu sichern und andererseits der Forderung nach
einem sparsamen und schonenden Umgang mit Grund und Boden gerecht zu werden, be-
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 16
tragen die Grundstücksgrößen mindestens 800 m 2 je Einzelhaus und 450 m 2 je Doppelhaushälfte
(vgl. textliche Festsetzung 2.7). Der Investor wird die Grundstücke einzeln veräußern.
Im Plangebiet ist eine Höhenentwicklung der Gebäudeteile beabsichtigt, die sich einerseits
an ortstypischen Höhen orientiert und andererseits zu einem homogenen Gebietscharakter
führt. Deshalb werden die Höhen bestimmter Gebäudeteile festgesetzt (vgl. textliche Festsetzungen
2.1/2.2/2.3).
Die Gesamthöhe der entstehenden baulichen Anlagen soll die ortsübliche Höhe nicht überschreiten,
deshalb wird die Firsthöhe auf maximal 9,0 m begrenzt. Bei untergeordneten Gebäudeteilen
sind Ausnahmen möglich.
Um zu vermeiden, dass ortsuntypische Gebäude mit hohen Sockelbereichen entstehen
und/oder die Grundstücksflächen unterschiedlich hoch aufgeschüttet werden, wodurch Probleme
bei der Ableitung des Oberflächenwassers entstehen könnten, wird die Erdgeschossfußbodenhöhe
auf maximal 50 cm über der Bezugshöhe (Oberkante der Fahrbahnmitte der
jeweiligen Erschließungsstraße) festgesetzt.
Der Bezugspunkt für die Höhenvorgaben ist die Oberkante der Fahrbahnmitte der jeweiligen
Erschließungsstraße; Bemessungspunkt ist die Mitte der Straßenfront des jeweiligen Baugrundstücks.
6.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksfläche
Die festgesetzte abweichende Bauweise entspricht einer gemeindetypischen Bebauung. Die
zulässige Länge der Gebäude von 27,0 Meter enthält ausreichend Spielraum für die Errichtung
der zulässigen Einzel- und Doppelhäuser (vgl. textliche Festsetzungen 3.1/3.2).
Um die potentiellen Gefahren für Gebäude in der Nähe der Waldränder im Osten und Süden
des Allgemeinen Wohngebietes zu minimieren, betragen die festgesetzten Abstände zwischen
den Waldflächen und den Baugrenzen mindestens 15,0 m. Dieser Abstand wird als
ausreichend angesehen, weil die Waldflächen östlich des Plangebietes in Hauptwindrichtung
West liegen und durch den vorhandenen Erschließungsweg östlich der Geltungsbereichsgrenze
diese Waldflächen sehr gut erreichbar sind, so dass auch das Fällen von Bäumen
gegenüber der heutigen Bestandssituation nicht unüblich erschwert wird.
Aus gestalterischen Gründen und um die Abstände zu den öffentlichen Straßenverkehrsflächen
zu sichern, ist eine Bebauung mit Garagen oder Carports außerhalb der überbaubaren
Grundstücksfläche nicht zulässig (vgl. textliche Festsetzung 2.5.1). Bei diesen Flächen handelt
es sich um Vorgartenflächen zum öffentlichen Straßenraum, um Gartenflächen im rückwärtigen
Grundstücksbereich und Flächen mit Festsetzungen zum Anpflanzen von Bäumen
und Sträuchern. Ausnahmsweise sind im allgemeinen Wohngebiet östlich der Rabienstraße
Garagen und Carports auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen zulässig (vgl.
textliche Festsetzung 2.5.2), weil hier die Baugrenzen aufgrund der Ergebnisse des Geruchsgutachtens
einen Abstand von 9,0 m zur Straßenbegrenzungslinie der Rabienstraße
einhalten. Gleiches gilt für das allgemeine Wohngebiet nördlich der K 15 / Dorfstraße; hier
wurden die überbaubaren Flächen im Westen wegen der Ergebnisse des Geruchsgutachtens
reduziert.
Damit die Flächen, die zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen
südlich der K 15 / Dorfstraße beiderseits der Planstraße festgesetzt sind, nicht für Stellplätze
und sonstige Nebenanlagen genutzt werden, sind in den Flächen diese Nutzungen
nicht zulässig.
Die Beschränkung der Zahl der Wohnungen gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 6 BauGB auf maximal
zwei zulässige Wohnungen je Einzelhaus und je Doppelhaus dient dem Ziel eine ortsuntypische
Ausnutzung der Wohngebäude zu vermeiden (vgl. textliche Festsetzung 2.6).
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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6.4 Verkehrsflächen
Der öffentliche Straßenraum der Kreisstraße 15 / Dorfstraße (Fahrbahn einschließlich Nebenflächen)
wird als Straßenverkehrsfläche festgesetzt.
Die der Erschließung der Grundstücke südlich der K 15 dienende Planstraße wird ebenfalls
als öffentliche Straßenverkehrsfläche festgesetzt. Die Breite beträgt 8,0 m; damit besteht
ausreichend Fläche für die Unterbringung des fließenden und ruhenden Verkehrs, der Fußgänger
und Radfahrer sowie für die Anlage von Entwässerungs(Versickerungs-)mulden.
Die Straßenverkehrsfläche der Rabienstraße, westlich überwiegend außerhalb des Geltungsbereiches,
hat eine Breite von 8,0 m. Um im Einmündungsbereich in die K 15 ausreichend
Aufstellfläche für breite und lange Fahrzeuge, z.B. landwirtschaftliche Kfz, zu erhalten, wird
innerhalb des Geltungsbereiches zusätzlich eine 2,0 m breite und 20,0 m tiefe Straßenverkehrsfläche
festgesetzt.
Im Einmündungsbereich der Rabienstraße in die K 15 setzt der Bebauungsplan Nr. 2 „Grundstück
Rabien“ ein Sichtdreieck fest, das überdimensioniert und nicht erforderlich ist. Um die
Festsetzung des Sichtsdreiecks zu ändern, wird die Fläche vollständig in den Geltungsbereich
dieses Bebauungsplanes Nr. 58 einbezogen, so dass künftig allein das im BP 58 festgesetzte
Sichtdreieck gilt.
6.5 Flächen mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern
und sonstigen Bepflanzungen sowie von Gewässern
Vorhandene Gehölzstrukturen sollen – soweit städtebaulich begründet und möglich – erhalten
bleiben. Es erfolgen deshalb Festsetzungen zum Erhalt von Einzelbäumen und flächigen
Bepflanzungen.
Festsetzungen zum Erhalt von Bäumen
Die im Geltungsbereich vorhandenen Bäume mit einem Stammdurchmesser von mindestens
20 cm wurden lagemäßig eingemessen. Soweit diese Bäume in der öffentlichen Straßenverkehrsfläche
der Planstraße oder am Rand der Baugebiete außerhalb der festgesetzten Baugrenzen
liegen, wird ihr Erhalt festsetzt.
Zum Erhalt festgesetzte Bäume sind
die Birkenreihe im Osten des allgemeinen Wohngebietes (südlich der K 15),
3 Einzelbäume im allgemeinen Wohngebiet südlich der K 15.
Flächen mit Bindungen für Bepflanzungen
Nördlich der K 15 wird der vorhandene Gehölzbestand (Kiefernwald im westlichen und Eichen-Mischwald
im östlichen Bereich) ausgehend von der Straßenbegrenzungslinie in einer
Tiefe von 13,0 m zum Erhalt festgesetzt (vgl. textliche Festsetzung 5).
Um eine sinnvolle Bebauung und Parzellierung im Südwesten des Plangebietes zu erreichen,
kann der Eichen-Mischwald armer, trockener Sandböden nur in der Größe von 365 m 2 bestehen
bleiben. Diese Fläche wird zum Erhalt festgesetzt.
Im Nordwesten des allgemeinen Wohngebietes (südlich der K 15) wird der vorhandene Gehölzbestand
überwiegend zum Erhalt festgesetzt (vgl. textliche Festsetzung 5). Um eine
sinnvolle Ausnutzung der Grundstücke zu erreichen, kann der Gehölzbestand nicht vollständig
erhalten bleiben; der Ausgleich erfolgt an anderer Stelle im Geltungsbereich.
6.6 Maßnahmen und Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen
Bepflanzungen
Mit den grünordnerischen Festsetzungen werden typische, landschaftsprägende Elemente
des Raumes aufgegriffen und entwickelt. Damit lassen sich die Belange des Umweltschutzes,
des Naturschutzes und der Landespflege in die städtebauliche Gestaltung des Baugebietes
integrieren. Mit den Festsetzungen werden die Vorgaben des Flächennutzungsplanes
(19. Änderung) und die Inhalte des Umweltberichts übernommen. Der Umweltbericht hat er-
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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geben, dass die notwendige Kompensation nicht im Geltungsbereich des Bebauungsplanes
erreicht werden kann.
Aufgrund einer Anregung des Landkreises Osterholz wurden die Grünlandflächen im Mai
2006 erneut kartiert. Diese Kartierung hat ergeben, dass inzwischen – im Unterschied zur
Bestandsaufnahme 2003 – Teilflächen des Grünlandes eine andere Artenzusammensetzung
aufweisen und höheren Wertstufen zuzuordnen sind.
Die Biotoptypen wurden nach der fünfstufigen Bewertung des NLÖ bewertet und die aktuellen
Kompensationsgrundsätze angewendet.
Die zusätzlich notwendige Kompensation wird durch eine Grünlandfläche am Waakhauser
Kanal (Größe 14.259 m 2 ) in der Gemarkung Waakhausen der Gemeinde Worpswede
(Flur 4, Flurstück 19/3) und eine schriftliche Vereinbarung mit dem Eigentümer erreicht.
Für die Bewirtschaftung der Fläche werden folgende Auflagen vertraglich geregelt:
Ausschluss von mineralischem und organischem Dünger (einschließlich Gülle), Kalkung, Biozideinsatz.
Sofern erforderlich, kann nach Ablauf einer Aushagerungsphase von mind. 3 Jahren auf
Mähwiesen eine Erhaltungsdüngung durchgeführt werden. Voraussetzung: Bodenanalyse
P 2 O 5 < 5 mg/100g tr. Boden; K 2 0 < 7 mg/100g tr. Boden. In Abstimmung mit der Gemeinde
können ggf. max. 80 dz/ha Stallmist bzw. max. 45 kg P 2 0 5 /ha + 80 kg K 2 0/ha nach der ersten
Mahd aufgebracht werden.
Keine Senkung des derzeitigen Wasserstandes und Umbruch.
Keine Neuansaat, Reparatur- Nachsaat.
Keine Dränung und weitergehende Entwässerungsmaßnahmen.
Walzen, Schleppen, Rüschen u.a. Bodenbearbeitungsmaßnahmen nur in der Zeit vom
15. März bis zum 1. Mahdtermin
1. Mahdtermin ab 10. Juni
2 Schnitte pro Jahr
Die Mahd ist vom Flächeninneren nach außen oder von einer Seite zur anderen durchzuführen.
Das Mähgut ist abzufahren.
1,5 m breite Randstreifen sind vom 1. Schnitt auszusparen und nicht zu befahren.
Pflegeabänderungen, die sich aus Bewirtschaftungsgründen ergeben, sind mit der Gemeinde
abzustimmen.
Eingrünung der Grundstücke
Die festgesetzten Anpflanzungen dienen der Eingrünung der Grundstücke (vgl. textliche
Festsetzung 6.1). Die 1-3reihigen Gehölzstreifen bilden Abstandsflächen zu den Maßnahmenflächen
im Norden und Süden des Geltungsbereiches, schaffen eine Abschirmung zur
Verkehrsfläche der K 15 und gliedern das Baugebiet zwischen den Grundstücken an der
Planstraße und der Rabienstraße. Die festgesetzten Pflanzstreifen sind Teil der Ausgleichsmaßnahmen,
sie werden in einem Zug durch den Investor hergestellt, um sicherzustellen,
dass die Bepflanzung wie festgesetzt ausgeführt wird.
Straßengestaltung
Zur Gestaltung der Verkehrsfläche der Planstraße sollen ortstypische Stieleichen, Hainbuchen
und Sandbirken gepflanzt werden (vgl. textliche Festsetzung 6.2). Die Baumarten sind
regionstypisch und standortverträglich.
Spielplatzfläche
Die Festsetzungen zur Bepflanzung der Grünfläche, Zweckbestimmung Spielplatz, dienen
der ortstypischen Eingrünung diesen zentralen Bereiches innerhalb des Baugebietes südlich
der K 15 (vgl. textliche Festsetzung 6.3). Der Spielplatz wird vom Investor hergestellt.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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Private Freiflächen
Mit der Festsetzung soll auf den Grundstücken ein Minimum an standortgerechter Bepflanzung
sichergestellt werden. Es besteht die Verpflichtung, einen Teil der privaten Freiflächengestaltung
mit heimischen Gehölzen vorzunehmen. Dabei kann unter drei Alternativen gewählt
werden (vgl. textliche Festsetzung 7./7.1).
6.7 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur
und Landschaft
In der Darstellung des Flächennutzungsplanes (Bereich der 19. Änderung) ist nördlich der
K 15 eine Fläche für Maßnahmen enthalten. Im gültigen Flächennutzungsplan ist die südliche
Fläche des Geltungsbereiches (BP 58) als Wald dargestellt, obwohl die aktuelle Bestandsaufnahme
und die Ergebnisse des Teillandschaftsplanes der Gemeinde zeigen, dass lediglich
ein knappes Drittel tatsächlich Wald ist, der verbleibende Bereich wird als intensives
Grünland genutzt.
Beide Flächen werden mit Festsetzungen in den Bebauungsplan übernommen. Sie dienen
dem Ausgleich der Eingriffe innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes. Die
Durchführung der Anpflanzungen erfolgt in einem Zug durch den Investor, um sicherzustellen,
dass die Bepflanzung wie festgesetzt ausgeführt wird.
Die Gemeinde wird die Flächen für Maßnahmen nicht in ihr Eigentum übernehmen. Vorgesehen
ist die Pflege durch eine Stiftung, die örtliche Jägerschaft oder andere Institutionen.
Aufforstung im Süden
Als Ausgleich für die Beseitigung des Eichen-Mischwaldes armer, trockener Sandböden im
Süden des Flurstückes 178/60 (ehemalige Hofstelle Nr. 11) wird ein naturnaher Eichenmischwald
auf dem Intensivgrünland im Süden des Geltungsbereiches und am westlichen
Ortsrand nördlich der K 15 aufgeforstet (vgl. textliche Festsetzung 8.1).
Der vorhandene Eichen-Mischwald armer, trockener Sandböden im Südosten des Geltungsbereiches
wird zum Erhalt festgesetzt (vgl. textliche Festsetzung 8.2).
Streuobstwiese am nördlichen Ortsrand
Die Bebauung an der Nordseite der K 15 soll sich an den vorhandenen Siedlungsstrukturen
des Ortsteiles Neu St. Jürgen orientieren und hier ihren Abschluss finden. Zur Ausbildung eines
siedlungstypischen Ortsrandes und zum Ausgleich der Eingriffe ist die Anlage einer extensiv
genutzten Streuobstwiese auf Ackerflächen festgesetzt (vgl. textliche Festsetzung
8.3).
Fläche mit Geh-, Fahr- und Leitungsrecht
Auf der Fläche im Süden des Plangebietes, die innerhalb einer Fläche für Maßnahmen liegt,
ist entsprechend dem Bestand nur eine wasser- und luftdurchlässige sowie eine vegetationsfähige
Befestigung (z.B. Schotter, wassergebundene Decke) zulässig, um den waldartigen,
naturnahen Charakter dieses Bereiches zu erhalten (vgl. textliche Festsetzung 8.4).
6.8 Sonstige Festsetzungen
Anzahl der Wohnungen
Um eine ortstypische Ausnutzung der Gebäude sicherzustellen, sind je Einzelhaus und je
Doppelhaus maximal zwei Wohneinheiten zulässig (vgl. textliche Festsetzung 2.6).
Mindestgrundstücksgröße
Das Baugebiet soll orts- und landschaftstypisch bebaut werden. Ein Kennzeichen der Siedlungsstruktur
im Ortsteil Neu St. Jürgen ist die Größe der Baugrundstücke.
Entsprechend den Festsetzungen in anderen Bebauungsplänen im Ortsteil Neu St. Jürgen
(z.B. Barkenweg, Rabienstraße) wird die Mindestgröße der Baugrundstücke mit 800 m 2 je
Einzelhaus und 450 m 2 je Doppelhaushälfte festgesetzt. Damit ist die Entstehung eines länd-
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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lichen Siedlungsbereiches mit großzügigen Freiflächen gewährleistet (vgl. textliche Festsetzung
2.7).
Fläche für die Abwasserbeseitigung
Das an der Nordseite der K 15 liegende Grundstück des Wasser- und Abwasserverbandes
Nord-Ost (WAV) wird als Fläche für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung
sowie für Ablagerungen / Zweckbestimmung: Abwasser festgesetzt. Damit
ist der Bestand der Pumpstation des WAV gesichert.
Hinweis auf ein Wegerecht
Südlich der K 15 verläuft östlich des Plangebietes – außerhalb des Geltungsbereiches – eine
4,0 m breite Wegeverbindung in Nord- Süd- Richtung. Hier bestehen grundbuchlich eingetragene
Überwegungsrechte für Grundstückseigentümer südlich des Plangebietes.
Festsetzung von Geh-, Fahr- und Leitungsrechten
Um die Erschließung der Grundstücke Dorfstraße 12a und 12b, die außerhalb des Geltungsbereiches
südlich liegen, zu sichern, wird im Verlauf eines vorhandenen Weges ein Geh-,
Fahr- und Leitungsrecht festgesetzt. Der Weg liegt innerhalb der festgesetzten Maßnahmenfläche,
ist derzeit nicht bewachsen (kein Wald vorhanden) und wird nicht für eine Ausgleichspflanzung
herangezogen.
Das Geh-, Fahr- und Leistungsrecht dient für Ver- und Entsorgungsleitungen des Wasserund
Abwasserverbandes Osterholz, für Strom- und Gasleitungen der EWE AG sowie für Telekommunikationslinien
der Deutschen Telekom AG. Gleichzeitig verlaufen hier die Verlängerungen
der im Hinweis oben genannten Wegerechte.
7. ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFTEN ÜBER DIE GESTALTUNG
Es ist städtebauliches Ziel der Gemeinde Worpswede mit einer örtlichen Bauvorschrift gestalterische
Festlegungen im neuen Misch- und Wohngebiet zu verwirklichen. Damit besteht
die Möglichkeit das Gebiet bezogen auf ortstypische Bauformen und Farbgebungen zu entwickeln.
Diese örtliche Bauvorschrift entspricht in ihren Inhalten weitgehend den Gestaltungsvorschriften
in den Geltungsbereichen anderer Bebauungspläne des Ortsteiles Neu
St. Jürgen.
zu Nr. 2 Dachgestaltung
Die vorgesehenen Dachformen entsprechen der typischen Gestaltung geneigter Dächer im
Ortsteil (Nr. 2.1)
Die Eindeckung der Dächer soll mit Baumaterialien erfolgen, die auch bei anderen Gebäuden
vorhanden sind, deshalb sind Reet, Tonziegel und Betondachsteine zulässig (Nr. 2.2).
Die festgelegten Farbtöne ermöglichen ein Spektrum von Rot über Braun bis Schwarz, so
dass alle ortstypischen Farben realisiert werden können. Moderne Farbvarianten, z.B. Gelb,
Blau oder Grün, sind im Gebiet nicht möglich (Nr. 2.3). Glänzende Dacheindeckungen sind
nicht zulässig.
Die Festlegung, dass von den Festsetzungen zur Dachgestaltung Solaranlagen, Wintergärten,
untergeordnete Gebäudeteile (z.B. Dachgauben, Vordächer), Garagen und Nebenanlagen
in Form von Gebäuden sowie überdachte Stellplätze ausgenommen sind, verdeutlicht,
dass trotz der örtlichen Bauvorschriften diese Bauteile aus Gründen des Umweltschutzes
und der Energieeinsparung möglich und gewünscht sind bzw. dass bei Anlagen, die dem
Hauptbaukörper untergeordnet sind, geringere Anforderungen an die Gestaltung bestehen
(Nr. 2.4).
zu Nr. 3 Fassadengestaltung
Die Festlegung der Fassadenmaterialien und –farben berücksichtigt die in den Baugebieten
des Ortsteiles vorhandene Gestaltung von Gebäuden. Diese soll auch im Geltungsbereich
des Bebauungsplanes Nr. 58 „An der alten Schmiede“ möglich sein.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 21
zu Nr. 4 Einfriedungen
Die Einfriedungen der Baugrundstücke zu den öffentlichen Straßenräumen sollen den dörflichen
Charakter des Baugebietes unterstreichen. Deshalb sind nur standortheimische Laubgehölzhecken
und Holzzäune zulässig.
Die Holzzäune dürfen eine ortsübliche Höhe von 1,20 m über den Bezugspunkt nicht überschreiten,
damit keine wandartige Abschottung der Grundstücke entsteht. Die maximal zulässige
Höhe der Holzzäune liegt unterhalb der Augenhöhe eines erwachsenen Menschen.
zu Nr. 5 Ordnungswidrigkeiten
Enthält den Hinweis auf die Ahndungsmöglichkeit mit einer Geldbusse.
8. FLÄCHENBILANZ
1. Gesamtfläche des Geltungsbereiches
m 2 %
48.258 100,0
davon
2. Straßenverkehrsfläche, öffentlich
– davon Bestand, Kreisstraße 15
– davon Planung, Planstraße
5.106
3.200
1.906
3. Nettomischgebiet 729 1,5
4. Nettowohngebiet
– davon sind Flächen zum Anpflanzen
– davon sind Flächen mit Bindungen / Erhalt
30.678
2.531
1.258
5. Flächen für Abwasserbeseitigung 320 0,7
6. Grünfläche (Spielplatz) 397 0,8
10,6
63,6
7. Flächen für Maßnahmen 11.028 22,8
9. VER- UND ENTSORGUNG
Die Ver- und Entsorgung im Ortsteil Neu St. Jürgen ist gesichert. Für das Plangebiet werden
Netzerweiterungen im notwendigen Umfang vorgenommen.
9.1 Schmutzwasserbeseitigung
Die Beseitigung des Schmutzwassers erfolgt über einen Anschluss an die vorhandene zentrale
Schmutzwasserkanalisation der Gemeinde. Im Geltungsbereich verlaufen Leitungen.
Nördlich der K 15 liegt eine Pumpstation, die im Bebauungsplan als Fläche für Abwasserbeseitigung
festgesetzt ist. Alle Grundstücke sind an die öffentliche Schmutzwasserkanalisation
anzuschließen.
Betreiber ist der Wasser- und Abwasserverband Nord-Ost (WAV).
9.2 Trinkwasserversorgung
Die Versorgung mit Trinkwasser erfolgt über die Anlagen des Wasserversorgungsverbandes.
Im Geltungsbereich besteht Anschlussmöglichkeit an die Hauptleitung.
9.3 Elektrizitätsversorgung
Die Versorgung mit elektrischer Energie erfolgt durch die Energieversorgung Ems-Weser-
Elbe AG (EWE). Das Baugebiet wird an das vorhandene Netz angeschlossen.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 22
9.4 Erdgasversorgung
Die Erdgasversorgung wird durch die Energieversorgung Ems-Weser-Elbe AG (EWE) sichergestellt.
9.5 Abfallbeseitigung
Die Entsorgung von Hausmüll und hausmüllähnlichen Abfällen erfolgt zentral durch den
Landkreis Osterholz.
9.6 Oberflächenwasserbeseitigung
Das anfallende Niederschlagswasser kann auf den Grundstücken und in den Straßenverkehrsflächen
versickern. In der Fläche der Planstraße werden als Teil der Erschließungsanlage
Versickerungsmulden angelegt.
Die Versickerungsfähigkeit des Bodens wurde durch ein Gutachten vom Juli 2004 bestätigt.
9.7 Brandschutz
Löschwasserentnahmestellen (Unterflurhydranten) sind außerhalb des Geltungsbereiches
vorhanden. Der Hydrant im Verlauf der K 15 in Höhe der Hofstelle Nr. 13 ist ca. 60 m vom
Baugebiet entfernt. Ein zweiter Hydrant liegt im Verlauf der Rabienstraße in Höhe der Hausnummern
10 und 11; der Abstand zum Baugebiet beträgt mindestens 110 m. Die maximale
Entfernung der vorhandenen Löschwasserentnahmestellen zu den Grundstücken im Plangebiet
beträgt 250 m.
Da gemäß § 42 Niedersächsische Bauordnung 2012 und § 2 Niedersächsisches Brandschutzgesetz
in der Planstraße ein zusätzlicher Unterflurhydrant erforderlich ist, werden die
Erschließungsanlagen so geplant, das gleichzeitig mit deren Bau ein Unterflurhydrant hergestellt
wird. Dieser Hydrant sollte bevorzugt im Außenradius der 90°-Kurve liegen.
Die Freiwillige Feuerwehr Worpswede weist in ihrer Stellungnahme vom 19.11.2005 darauf
hin, dass im Wendehammer der Planstraße ein Unterflurhydrant, Nenndurchmesser mind.
80 mm, vorzusehen ist. Hierbei sei zu beachten, dass dieser nicht auf Parkflächen installiert
wird, um eine weitestgehend uneingeschränkte Nutzung zu gewährleisten.
Die endgültige Lage des Unterflurhydranten in der Planstraße wird in der Ausführungsplanung
festgelegt.
9.8 Telekommunikation
Zur fernmeldetechnischen Versorgung ist die Verlegung neuer Fernmeldeanlagen notwendig.
Für den rechtzeitigen Ausbau des Netzes wird eine frühzeitige Abstimmung mit dem zuständigen
Unternehmen erfolgen.
10. NACHRICHTLICHE HINWEISE
Bodendenkmalpflege
Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Bodenfunde (das
können u. a. sein: Tongefäßscherben, Holzkohlesammlungen, Schlacken sowie auffällige
Bodenverfärbungen und Steinkonzentrationen, auch geringe Spuren solcher Funde) gemacht
werden, sind diese meldepflichtig und müssen dem Landkreis Osterholz als Untere Denkmalschutzbehörde,
dem Landesamt für Denkmalpflege oder der Gemeinde Worpswede unverzüglich
gemeldet werden (§ 14 Abs. 1 Nds. Denkmalschutzgesetz – NDSchG). Meldepflichtig
ist der Finder, der Leiter der Arbeiten oder der Unternehmer. Bodenfunde und Fundstellen
sind nach § 14 Abs. 2 des NDSchG bis zum Ablauf von 4 Werktagen nach der Anzeige
unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmalschutzbehörde
vorher die Fortsetzung der Arbeit gestattet.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 23
Altablagerungen
Innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes Nr. 58 „An der alten Schmiede“ sind
Altablagerungen nicht bekannt.
Die durchgeführten Bohrungen zur Versickerungsfähigkeit des Bodens haben keine Anhaltspunkte
für das Vorhandensein bisher nicht bekannter Altablagerungen ergeben.
Schutz der vorhandenen und anzulegenden Gehölzbestände
Im Kronentraufbereich von Gehölzen ist die DIN 18920 „Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen
und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen“ sowie die Richtlinie für die Anlage von
Straßen - Teil: Landschaftsgestaltung – Abschnitt 4: „Schutz von Bäumen und Sträuchern im
Bereich von Baustellen“ (RAS-LG 4) zu beachten.
Landwirtschaft
Westlich des Geltungsbereiches liegt ein landwirtschaftlicher Betrieb, von diesem gehen
ortsübliche landwirtschaftliche Immissionen aus.
11. UMWELTBERICHT
11.1 Einleitung
Die vorliegende Bauleitplanung behandelt einen etwa 4,8 ha umfassenden Landschaftsausschnitt
im Bereich der Ortschaft Neu Sankt Jürgen der Gemeinde Worpswede.
Der Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten Schmiede“ beinhaltet zum einen die Festlegung allgemeiner
Wohngebiet sowie eines Mischgebietes. Dies dient der Sicherung der Eigenentwicklung
und damit der Deckung der Wohnbedürfnisse der örtlichen Bevölkerung. Der Geltungsbereich
der vorliegenden Planung erschließt sich beiderseits der Kreisstraße 15.
Mit dem Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten Schmiede“ entsteht im Ortsteil Neu St. Jürgen
westlich der vorhandenen öffentlichen Einrichtungen eine ortstypische Bebauung, die den
mittelfristigen Bedarf abdeckt. Die Flächen befinden sich im Eigentum des Investors (außer
der K 15, der Pumpstation und der Grundstücksfläche Rabien), sie werden nach Baufortschritt
grundstücksweise veräußert.
Das Gebiet wird in die vorhandenen Grünstrukturen eingebunden. Nördlich der K 15 wird ein
neuer Ortsrand ausgebildet, der dem Ausgleich der im Gebiet stattfindenden Eingriffe dient.
In den Baugebieten werten Gehölzanpflanzungen die Flächen auf und schaffen einen attraktiven
ländlichen Siedlungsbereich.
Die nördlich und östlich an den Geltungsbereich anschließenden landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich
genutzten Flächen werden durch die Festsetzungen nicht eingeschränkt. Ihre
Bewirtschaftung ist auch zukünftig gesichert.
Aufgrund einer Verfahrensverzögerung im ursprünglichen Planverfahren zum Bebauungsplan
Nr. 58 „An der alten Schmiede“ konnten die benötigten Beschlüsse für einen vollständigen
Verfahrensabschluss nicht vor dem Inkrafttreten des Baugesetzbuches in der Fassung
von 2006 erfolgen, somit muss trotz der bereits durchgeführten öffentlichen Auslegung ein
Umweltbericht erarbeitet und der Bebauungsplan neu ausgelegt werden. Da nicht zu erwarten
ist, dass sich hinsichtlich der bereits mit dem „Detaillierungsgrad Bebauungsplan“ durchgeführten
Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz Veränderungen ergeben, und diese zudem als Festsetzungen
im Bebauungsplan sowie als Regelung in einem abgeschlossenen städtebaulichen
Vertrag Niederschlag gefunden haben, wird auf diese zurückgegriffen. Die bestehende „Eingriffsbeurteilung
zum Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten Schmiede“ (GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft
GmbH, Bremen, Stand: 30.06.2006) wird somit unverändert an die Begründung
angehangen. In dem vorliegenden Umweltbericht wird lediglich auf die innerhalb
der Eingriffs-Ausgleichbilanzierung nicht betrachteten Schutzgüter eingegangen.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 24
11.2 Inhalt und Ziele des Bebauungsplans
In der Ortschaft Neu Sankt Jürgen, der Gemeinde Worpswede ist die Ausweisung allgemeiner
Wohngebiete sowie eines Mischgebietes und entsprechender Flächen für Natur und
Landschaft geplant.
Die differenzierten Regelungen sind der Planzeichnung des Bebauungsplans sowie dessen
Begründungen zu entnehmen.
11.3 Ziele des Umweltschutzes
Die grundlegenden Ziele des Umweltschutzes sind in diversen Fachgesetzen 1 dargelegt.
In dem hier betrachteten Landschaftsausschnitt finden die oben genannten Fachgesetze eine
Konkretisierung insbesondere im Landschaftsrahmenplan (LRP) des Landkreises Osterholz.
Dieser trifft folgende Aussagen:
Tab. 1: Aussagen des Landschaftsrahmenplanes zum Plangebiet
Für Arten und Lebensgemeinschaften
wichtige Bereiche
Für Boden, Wasser, Klima / Luft
wichtige Bereiche
Geologische Übersicht
Bodenkundliche Standorte
Für Vielfalt, Eigenart und
Schönheit von Natur und Landschaft
wichtige Bereiche
Entwicklungs- und Maßnahmenkarte
Konfliktstufen zwischen Siedlungsentwicklung
und Naturschutz
Keine Darstellung / Bewertung.
Südöstlich des Plangebietes befindet sich unmittelbar angrenzend ein
wichtiger Bereich für Arten und Lebensgemeinschaften mit landesweiter
Bedeutung (Kategorie A). Es handelt sich dabei um einen lichten, relativ
ausgedehnten Eichen-Birken-Kiefernwald auf Sand- und entwässertem
Moorboden.
Bereich mit Bedeutung für die Grundwassererneuerung.
Fluviatile Ablagerungen, z. B. Niederterassen sowie Dünen und Flugsand
in flächenhafter Verbreitung.
Grundwassernahe, ebene Geest: feuchte bis nasse Sandböden: Gleye
und Anmoorgleye, örtlich geringmächtige Moore; sowie frische Sandböden:
Gley-Podsole, in Höheren Lagen Podsole, in tieferen Lagen Gleye.
Der nördliche Bereich ist in einem Gebiet mit einer hohen Qualität des
Landschaftsbildes (Kategorie B) gelegen.
Das Plangebiet sowie der südlich angrenzende Siedlungskörper Neu
Sankt Jürgen ist als Ortschaft mit erhaltenswertem Ortsbild dargestellt.
Des Weiteren befindet sich südöstlich Plangebietes ein Gebiet mit einer
bedeutenden Qualität des Landschaftsbildes (Kategorie C).
Der südliche Bereich des Plangebietes befindet sich teilweise in einem
größeren Bereich, der die fachlichen Voraussetzungen für ein Landschaftsschutzgebiet
erfüllt.
Konfliktstufe III
(vgl. hierzu auch LRP, S. 465, Tab. 48)
Der Geltungsbereich der Bauleitplanung ist teilweise Bestandteil des Teillandschaftsplans
der Gemeinde Worpswede. Da jedoch die Angaben des LRP zum Plangebiet deutlich aktueller
sind, wird an dieser Stelle darauf verzichtet, die Darstellungen und Ziele des Teillandschaftsplans
aufzuführen.
Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ist das Vorkommen von gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 und
§ 14 BNatSchG besonders oder streng geschützten Arten nicht zu erwarten. Lediglich die
südlich der Kreisstraße 15 noch stockende Stieleiche, die an der östlichen Grenze vorhandene
Baumreihe sowie der im Südwesten stockende Gehölzbestand bieten möglicherweise für
geschützte Fledermäuse und Vögel geeignete Quartiere und bedürfen im Falle konkreter
Bauvorhaben einer gesonderten Begutachtung.
1 Bundesnaturschutzgesetz, Niedersächsisches Naturschutzgesetz, Wasserhaushaltsgesetz, Niedersächsisches
Wassergesetz, Bundes-Immissionsschutzgesetz einschließlich seiner ergänzenden Technischen
Anleitungen und Verordnungen, Bundeswaldgesetz, Niedersächsisches Gesetz über den Wald und die
Landschaftsordnung etc.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 25
11.3.1 Schutzgebiete und -objekte
Innerhalb des Plangebietes sind keine Schutzgebiete und Objekte vorhanden.
11.3.2 Berücksichtigung der Ziele des Umweltschutzes
Zur Beachtung der vorgenannten allgemeinen wie besonderen Ziele des Umwelt- und Naturschutzes
wird im Folgenden eine differenzierte Betrachtung des durch die Bauleitplanung beregelten
Gebietes durchgeführt.
Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei dem Bebauungsplan Nr. 58 um ein bereits formal
zum Abschluss gekommenes Planverfahren handelt, wird bezogen auf die Schutzgüter
• Arten- und Lebensgemeinschaften,
• Boden,
• Wasser,
• Klima / Luft und
• Landschaftsbild
auf die Eingriffsbeurteilung zum Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten Schmiede“ (GfL Planungs-
und Ingenieurgesellschaft GmbH, Bremen, Stand: 30.06.2006), welche der vorliegenden
Begründung als Anhang I beigefügt ist, verwiesen. Entsprechend den Vorgaben des aktuell
gültigen Baugesetzbuches werden die bestehenden Aussagen im Rahmen dieses Umweltberichtes
um Angaben zu den Schutzgütern
ergänzt.
• Menschen,
• Biologische Vielfalt,
• Sonstige Sach- und Kulturgüter,
• Schutzgebiete und –objekte sowie
• Wechselbeziehungen zwischen den Schutzgütern
11.4 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen
11.4.1 Zustand von Umwelt, Natur und Landschaft
Menschen
Der südlich der Kreisstraße 15 gelegene Bereich des Bebauungsplans verfügt bereits aktuell
teilweise über eine Wohnbebauung. Dieser Bereich dient somit bereits aktuell als Wohnbereich
für mehrere Familien. Ein innerhalb des südlichen Bereiches bestehendes Siedlungsgehölz,
sowie ein am westlichen Rand bestehender standortgerechter Waldbestand dienen
zudem als ortsprägende, markante Struktur, welche das Heimatgefühl der Einwohner positiv
beeinflussen. Der Bereich des Bebauungsplanes, welcher sich nördlich der K 15 befindet,
wird aktuell vorwiegend als landwirtschaftliche Betriebsfläche genutzt und dient somit im weitesten
Sinne zur Produktion von Produkten für die menschliche Nutzung.
⇒
Werden Parameter wie Bedeutung für Erholung und Gesundheit, Bedeutung als
Wohnstandort und kleiner Gewerbestandort sowie Bedeutung als ortsprägende Struktur
/ Einheit im Sinne von Heimat zu Grunde gelegt, kann dem Plangebiet eine allgemeine
Bedeutung für den Menschen zugewiesen werden.
Biologische Vielfalt
Kennzeichnend für das beplante Gebiet ist das Vorkommen einer geringen Anzahl von Lebensraumtypen.
Dies ist auf die geringe Größe sowie die Nutzung des Plangebietes zurückzuführen.
Da es sich bei den im untersuchten Gebiet vorliegenden Lebensraumtypen nicht um Sonderbiotope
handelt, die das Vorkommen allgemein seltener und / oder einer Fülle von Arten er-
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 26
warten lassen, wird ihnen im Sinne der Sicherung der örtlichen Biologischen Vielfalt keine
besondere Bedeutung zugemessen.
⇒
Im Ergebnis wird dem Geltungsbereich in Bezug auf das hier behandelte Schutzgut eine
geringe Bedeutung zugeordnet.
Sonstige Sach- und Kulturgüter
Bedeutende Sach- und Kulturgüter sind innerhalb des Geltungsbereiches der vorliegenden
Planung nicht vorhanden.
⇒
Das Schutzgut bleibt in der weiteren Betrachtung ohne Belang.
Schutzgebiete und -objekte
Innerhalb des Geltungsbereiches der vorliegenden Planung sind keine Schutzgebiete und
–objekte vorhanden.
⇒
Das Schutzgut Schutzgebiete und –objekte bleibt in der weiteren Betrachtung ohne
Belang.
Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern
Bedeutende Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern, die wesentlich über das Maß
der Bedeutung der einzelnen Güter hinausgehen, können im vorliegenden Landschaftsausschnitt
nicht erkannt werden.
⇒
Damit bleibt das Schutzgut Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern in der weiteren
Betrachtung ohne Belang.
11.4.2 Zusammenfassende Darstellung
Tab. 2: Wertstufenindizierte Zusammenfassung der im vorliegenden Umweltbericht zusätzlich betrachteten
Schutzgüter von Natur und Landschaft
Schutzgut Bewerteter Bereich Wertstufe*
Menschen Gesamtgebiet 2
Biologische Vielfalt Gesamtgebiet 1
Sonstige Sach- und Kulturgüter Gesamtgebiet ohne Belang
Schutzgebiete und –objekte Gesamtgebiet ohne Belang
Wechselwirkungen zwischen
den Schutzgütern
Gesamtgebiet
ohne Belang
*Wertstufe V/3: Schutzgüter von besonderer Bedeutung Wertstufe II: Schutzgüter von allg. - geringer Bedeutg.
Wertstufe IV: Schutzgüter von bes. – allg. Bedeutg.
Wertstufe III/2: Schutzgüter von allgemeiner Bedeutg.
Regenerationsfähigkeitrierbar
(> 150 Jahre
++ Biotoptyp kaum oder nicht regene-
Rege..-Zeit)
Wertstufe I/1: Schutzgüter von geringer Bedeutung
+ Biotoptypen nach Zerstörung schwer regenerierbar
(-150 Jahre Regenerationszeit)
11.5 Prognose der Umweltentwicklung sowie Darlegung von Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen
(Eingriffsbilanz)
11.5.1 Rechtliche Grundlagen
Die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind von den Gemeinden bei der
Aufstellung von Bauleitplänen zu berücksichtigen. Dies kommt im BauGB durch folgende
Vorgaben zum Ausdruck:
• Nach § 1 Abs. 5 Satz 1 BauGB sollen Bauleitpläne eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung,
die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch
in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt gewährleisten
und dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen
Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 27
• § 1 Abs. 6 Satz 1 Nr. 7 BauGB weist darauf hin, dass bei der Bauleitplanung die Belange
des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu berücksichtigen
sind.
• In § 1a Abs. 3 wird weiter ausgeführt, dass die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich
erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und
Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes in der Abwägung zu berücksichtigen sind (Eingriffsregelung
nach dem Bundesnaturschutzgesetz). Dabei sind die Schutzgüter Tiere,
Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima, das Wirkungsgefüge zwischen den Schutzgütern
sowie die biologische Vielfalt zu betrachten.
Damit soll sichergestellt werden, dass das für eine Beurteilung der Belange des Umweltschutzes
notwendige Abwägungsmaterial in einem ausreichenden Detaillierungsgrad zur
Verfügung steht. Gleichzeitig wurden die bisher im Rahmen der Eingriffsregelung betrachteten
Schutzgüter um das Schutzgut "Biologische Vielfalt" erweitert. Eine andere (höhere) Gewichtung
der Belange des Umweltschutzes geht damit jedoch nicht einher.
Von der Gemeinde ist weiterhin abwägend 2 darüber zu befinden, ob / in welchem Umfang
nachteilige Folgen für Natur und Landschaft durch Darstellungen und Festsetzungen über
Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen zu kompensieren sind.
Durch § 1a Abs. 3 Satz 3 sowie § 200a BauGB wird deutlich gemacht, dass ein unmittelbarer
räumlicher Zusammenhang zwischen Eingriff und Ausgleich nicht erforderlich ist, soweit dies
mit einer geordneten städtebaulichen Entwicklung und den Zielen der Raumordnung sowie
des Naturschutzes und der Landschaftspflege vereinbar ist. Der Ausgleich kann somit auch
an anderer Stelle als am Ort des Eingriffs erfolgen.
Die Gemeinde ist im Übrigen nicht gehalten, die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen
ausschließlich durch Plandarstellungen und -festsetzungen im Bauleitplan "abzusichern".
§ 1a Abs. 3 Satz 4 BauGB sieht vielmehr ausdrücklich vor, dass anstelle von entsprechenden
Planinhalten auch vertragliche Regelungen gemäß § 11 BauGB - d. h. städtebauliche
Verträge über die Durchführung von Maßnahmen, die auf einen Ausgleich abzielen - oder
sonstige Maßnahmen zum Ausgleich getroffen werden können.
Letztendlich wird durch den § 1a Abs. 3 Satz 5 BauGB klargestellt, dass ein Ausgleich nicht
erforderlich ist, sofern die Eingriffe bereits vor der planerischen Entscheidung erfolgt sind o-
der zulässig waren.
11.5.2 Maßnahmen zur Vermeidung und zur Minimierung
Die Berücksichtigung von Vermeidungsmaßnahmen stellt den ersten Schritt zur Anwendung
der Eingriffsregelung dar. Entsprechend § 15 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist "der
Verursacher eines Eingriffs [...] zu verpflichten, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur
und Landschaft zu unterlassen".
In dem Bebauungsplan Nr. 58 werden bezogen auf die im vorliegenden Umweltbericht und
der Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz betrachteten Schutzgüter folgende Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen
berücksichtigt:
2 In diese Abwägung sind nicht nur die Vorteile für Natur und Landschaft, sondern auch die ggf. nachteilig
berührten Belange einzustellen. Die dabei gebotene Ausrichtung auch der Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen
an dem vom Abwägungsgebot erfassten Grundsatz der Verhältnismäßigkeit hat das BVerwG
dadurch umschrieben, dass Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen unterbleiben können, wenn sie
"auch und gerade mit Blick auf § 1 Abs. 3, 5 und 6 BauGB unverhältnismäßige Opfer fordern" (BVerwG,
Beschluss vom 31.01.1997, Fußnote 5).
Das OVG NW hat mit dem Urteil vom 28. Juni 1995 (7a D 44/94 NE) klargestellt, dass Bebauungspläne,
die von einer "...strikten, keiner Abwägung unterliegenden Pflicht zur möglichst vollständigen Vermeidung
und zum vollen Ausgleich bzw. zur vollen ersatzweisen Kompensation der eingriffsbedingten Beeinträchtigungen
..." ausgehen, an einem materiellen Mangel leiden, der zur Ungültigkeit der Satzung führt, da die
Erfordernisse des Abwägungsgebotes verkannt werden.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 28
• Inanspruchnahme von Flächen mit einem überwiegend geringen Wert für Arten und Lebensgemeinschaften.
• Inanspruchnahme von Biotoptypen die aufgrund der Lage innerhalb des Siedlungsgefüges
sowie durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung keine vielfältige Besiedlung erwarten
lassen.
11.5.3 Voraussichtliche Beeinträchtigungen
Menschen
Durch den vorliegenden Bebauungsplan werden allgemeine Wohngebiete sowie ein Mischgebiet
planungsrechtlich ermöglicht. Damit erhöht sich der Anteil an Wohnbebauung innerhalb
des Plangebietes. Zusätzlich wird die Ansiedlung von kleineren Gewerbebetrieben ermöglicht,
wodurch eine Einkommenssicherung wenigstens für einen Teil der Bevölkerung
entsteht. Gleichzeitig geht durch die Planung die bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche für
die Produktion von Produkten für die menschliche Nutzung verloren. Durch die Nutzung eines
Teilbereiches der landwirtschaftlichen Fläche als Kompensationsfläche kann die Bedeutung
als wirksames Landschaftselement und damit die Bedeutung für das Landschaftserleben
des Menschen gesteigert werden.
Aus diesen Gründen können negative Auswirkungen durch die mit der vorliegenden Bauleitplanung
vorbereiteten Baumaßnahmen auf die menschliche Gesundheit ausgeschlossen
werden.
⇒
Dem betrachteten Gebiet kommt daher in Bezug auf das Schutzgut Menschen in Zukunft
weiterhin eine allgemeine Bedeutung zu.
Biologische Vielfalt
Innerhalb des Geltungsbereiches ist lediglich eine geringe Anzahl an Biotoptypen von der
Planung betroffen. Da es sich bei den vorkommenden Biotoptypen nicht um besonders seltene
oder besonders hochwertige Bereiche handelt, kann keine erhebliche Beeinträchtigung
des Schutzgutes erkannt werden. Zusätzlich kommen die betroffenen Biotoptypen auch weiterhin
in der näheren Umgebung vor. Ein Teilbereich der Ackerfläche wird zudem als Fläche
für Maßnahmen festgesetzt, was zu einem Anstieg der biologischen Vielfalt führen wird. Diese
Tatsache wirkt sich insgesamt positiv auf das Artenvorkommen aus.
⇒
Im Ergebnis kann dem Plangebiet in Bezug auf das Schutzgut Biologische Vielfalt somit
nach Umsetzung der Planung eine allgemeine Bedeutung zugemessen werden.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 29
11.5.4 Zusammenfassende Darstellung
Tab. 3: Wertstufenindizierte Zusammenfassung der zu erwartenden Auswirkungen auf die im vorliegenden
Umweltbericht betrachteten Schutzgüter von Natur und Landschaft
Schutzgut
Bewerteter
Bereich
vorher
Bedeutung*
Menschen Gesamtgebiet 2 2
Biologische Vielfalt Gesamtgebiet 1 2
Schutzgebiete und -objekte
Wechselwirkungen zwischen
den Schutzgütern
Gesamtgebiet
Gesamtgebiet
Gesamtgebiet
ohne
Belang
ohne
Belang
ohne
Belang
nachher
ohne
Belang
ohne
Belang
ohne
Belang
*Wertstufe V/3: Schutzgüter von besonderer Bedeutung Wertstufe II: Schutzgüter von allg. - geringer Bedeutg.
Wertstufe IV: Schutzgüter von bes. – allg. Bedeutg.
Wertstufe III/2: Schutzgüter von allgemeiner Bedeutg.
Sonstige Sach- und Kulturgüter
Regenerationsfähigkeitrierbar
(> 150 Jahre
++ Biotoptyp kaum oder nicht regene-
Rege..-Zeit)
Wertstufe I/1: Schutzgüter von geringer Bedeutung
+ Biotoptypen nach Zerstörung schwer regenerierbar
(-150 Jahre Regenerationszeit)
Kompensationserheblich beeinträchtigte Schutzgüter/bewertete Bereiche (s. u.) sind im Fettdruck dargestellt.
Die Betrachtung der Schutzgüter
• Menschen,
• Biologische Vielfalt,
• Sonstige Sach- und Kulturgüter,
• Schutzgebiete und –objekte sowie
• Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern
zeigt, dass durch die vorliegende Planung keine negativen Auswirkungen, der hier zusätzlich
zur Eingriffsbeurteilung betrachteten Schutzgüter, zu erwarten sind. Dennoch besteht gemäß
der Eingriffsbeurteilung ein Kompensationsbedarf für die bereits betrachteten und bewerteten
Schutzgüter, siehe Anhang I.
11.5.5 Eingriffsbilanz
Der Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz sind folgende erhebliche Beeinträchtigungen und daraus resultierende
Kompensationsmaßnahmen zu entnehmen:
Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften
Für das Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften entstehen durch die vorliegende Planung
erhebliche Beeinträchtigungen auf einer Fläche von insgesamt 20.880 m². Diese sind
gemäß des Kompensationsmodells im Verhältnis 1 : 1 zu kompensieren.
⇒
Somit ergibt sich hinsichtlich des Schutzgutes Pflanzen und Tier ein Kompensationsbedarf
von 20.880 m².
Schutzgut Boden
Das Schutzgut Boden wird durch Überbauung auf einer Fläche von 10.414 m² erheblich beeinträchtigt.
Entsprechend des verwendeten Kompensationsmodells sind erheblich Beeinträchtigungen
an Böden mit einer allgemeinen Wertigkeit im Verhältnis 1 : 0,5 zu kompensieren.
⇒ Somit ergibt sich ein Kompensationsbedarf von 5.207 m² für die erheblichen Beeinträchtigungen
am Schutzgut Boden.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 30
Weitere Schutzgüter
Die Schutzgüter Wasser sowie Klima / Luft sind auf einer Fläche von 10.413 m² erheblich
beeinträchtigt. Das Schutzgut Landschaftsbild ist zusätzlich auf einer Fläche von ca. 4 ha betroffen.
⇒ Der hier aufgeführte Kompensationsbedarf für die Schutzgüter Wasser sowie Klima / Luft
kann innerhalb der Kompensationsmaßnahmen für das Schutzgut Boden sowie beim
Landschaftsbild durch die Kompensationsmaßnahmen für die Schutzgüter Boden sowie
Arten und Lebensgemeinschaften ausgeglichen werden.
11.5.6 Kompensationsmaßnahmen
Zur Kompensation der erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzgutes Arten und Lebensgemeinschaften
werden entsprechend der Eingriffsbilanzierung auf einer Fläche von
2.322 m² Aufforstungen und auf 14.259 m² Grünlandextensivierungsmaßnahmen durchgeführt.
Zusätzlich wird auf einer Fläche von 4.299 m² eine Obstwiese angelegt.
Summe: 20.880 m²
Für das Schutzgut Boden werden zum Ausgleich der erheblichen Beeinträchtigungen 3.894
m² Gehölzstreifen angelegt, zusätzlich wird eine 1.313 m² große Streuobstwiese angelegt.
Summe: 5.207 m²
Die Schutzgüter Wasser und Klima / Luft werden durch die für das Schutzgut Boden genannten
Maßnahmen ebenfalls ausgeglichen. Auch das Landschaftsbild kann entsprechend
Seite 24 der Eingriffsbeurteilung zum Bebauungsplan Nr. 58 „ An der alten Schmiede“
(GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH, Bremen, Stand: 30.06.2006) durch die
Maßnahmen für Arten und Lebensgemeinschaften sowie Boden und ergänzende Bepflanzungen
in Gärten, auf dem Spielplatz und innerhalb der Erschließungsstraßen ausgeglichen
werden. Entsprechende Regelungen waren bereits Bestandteil des ursprünglichen Bebauungsplanes
Nr. 58 und sind durch einen bereits zwischen Gemeinde und Vorhabenträger geschlossenen
Städtebaulichen Vertrag abgesichert.
Insgesamt werden somit auf einer Fläche von 26.582 m² Kompensationsmaßnahmen durchgeführt.
Nach Umsetzung der Maßnahmen können die erheblichen Beeinträchtigungen der
Schutzgüter als vollständig kompensiert angesehen werden.
11.5.7 Alternative Planungsmöglichkeiten
Als alternative Planungsmöglichkeiten kommen grundsätzlich sowohl ein Verzicht auf die gesamte
Planung bzw. auf Teile der durch die Planung beabsichtigten Vorhaben, als auch andere
Vorhabenstandorte in Frage.
Bei einem Verzicht auf die Planung könnte die Nachfrage nach Wohnbaufläche sowie Mischflächen
innerhalb der Ortschaft Neu Sankt Jürgen nicht gedeckt werden. Die Menschen mit
Wunsch nach Wohnbauflächen würden somit voraussichtlich abwandern und sich in anderen
Ortschaften ansiedeln. Gleiches gilt für die kleineren Gewerbebetriebe, welche sich innerhalb
des Mischgebietes an der Rabienstraße ansiedeln würden. Ein Verzicht der Planung erscheint
somit als nicht sinnvoll. Auch die Verlagerung des Plangebietes kann nicht als sinnvoll
erachtet werden, da der Bebauungsplan bereits formal zum Abschluss gekommen ist,
seine Umsetzung bereits begonnen wurde und bereits abschließende Regelungen zur naturschutzfachlichen
Kompensation bestehen. Somit sind keine Gründe erkennbar die der vorliegenden
Planung entgegenstehen.
11.5.8 Zusätzliche Angaben
Zusammenschau der verwendeten Untersuchungsverfahren
Hinsichtlich der Beschreibung der Schutzgüter Mensch, Biologische Vielfalt, Sonstige Sachund
Kulturgüter, Schutzgebiete und -objekte sowie Wechselwirkungen zwischen den Schutz-
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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gütern wurde auf allgemein zugängliche Planwerke, insbesondere den Landschaftsrahmenplan
des Landkreises Osterholz zurückgegriffen.
Die Eingriffsbilanzierung ist der Eingriffsbeurteilung zum Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten
Schmiede“, erstellt durch die GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH, Bremen, entnommen.
Die Bewertung des derzeitigen Zustandes und die Ermittlung der möglichen erheblichen Beeinträchtigungen
richtet sich nach den "Naturschutzfachlichen Hinweisen zur Anwendung der
Eingriffsregelung in der Bauleitplanung" (W. BREUER, 1994/2006).
Maßnahmen zur Überwachung der Umweltauswirkungen (Monitoring)
Die Überwachung der Plan-Umsetzung in Bezug auf erhebliche Umweltauswirkungen (entsprechend
den Anforderungen nach § 4c BauGB) erfolgt durch die Gemeinde Worpswede.
Zu diesem Zweck wird zwei Jahre nach Satzungsbeschluss des Bebauungsplans eine Geländebegehung
durch zuständige Behördenvertreter der Gemeinde vorgenommen.
Sollten im Zuge dieser Begehung unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen festgestellt
werden, erfolgen weitere Begehungen in einem 5-jährigen Turnus. Sollten keine unvorhergesehenen
nachteiligen Auswirkungen festgestellt werden, so werden weitere Begehungen lediglich
bedarfsorientiert durchgeführt.
Im Weiteren wird in Bezug auf zum Zeitpunkt der Planaufstellung nicht absehbare erhebliche
Auswirkungen auf bestehende Überwachungssysteme der Fachbehörden und deren Informationsverpflichtung
nach § 4 Abs. 3 BauGB verwiesen.
11.6 Zusammenfassung
Die vorliegende Bauleitplanung behandelt einen etwa 4,8 ha umfassenden Landschaftsausschnitt
in der Ortschaft Neu Sankt Jürgen der Gemeinde Worpswede.
Durch den vorliegenden Bebauungsplan soll die Entwicklung allgemeiner Wohngebiete sowie
eines arrondierenden Mischgebietes an der Rabienstraße planungsrechtlich ermöglicht werden.
Der Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten Schmiede“ war bereits formal zum Abschluss
gekommen, das Verfahren wurde allerdings nicht zu Ende geführt. Dies soll durch den erneut
vorgelegten Bebauungsplan Nr. 58 bereinigt werden. Da der Bebauungsplan ursprünglich vor
dem Inkrafttreten des Baugesetzbuches in seiner Fassung von 2006 erarbeitet wurde, war
kein vollständiger Umweltbericht gemäß § 2a Baugesetzbuch, sondern lediglich eine Eingriff-
Ausgleichs-Bilanzierung vorzulegen. Der vorliegende Umweltbericht bezieht sich, aufgrund
der bestehenden Eingriffsbeurteilung, lediglich auf die Schutzgüter Mensch, Biologische Vielfalt,
Sonstige Sach- und Kulturgüter, Schutzgebiete und –objekte sowie die Wechselwirkungen
zwischen den Schutzgütern.
Der vorliegende Umweltbericht kommt zu dem Ergebnis, dass durch die Planung keine weiteren,
als die in der Eingriffsbeurteilung ermittelten Schutzgüter, erheblich beeinträchtigt werden.
Nach Durchführung der, in der Eingriffsbeurteilung genannten Kompensationsmaßnahmen,
gelten die erheblichen Beeinträchtigungen als vollständig ausgeglichen. Weiterer Kompensationsbedarf
besteht nicht.
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 32
Die Begründung wurde gemäß § 9 Abs. 8 BauGB zusammen mit dem Umweltbericht gemäß
§ 2a BauGB im Auftrage der Gemeinde Worpswede ausgearbeitet:
Bremen, den 20.11.2013
Institut für Stadt- und Raumplanung
Prof. Dr. Hautau & Renneke GmbH
Vahrer Straße 180
28309 Bremen
Worpswede, den ……………………
..................................
(Schwenke)
Bürgermeister
Verfahrenshinweise:
1. Die frühzeitige Beteiligung Öffentlichkeit an der Bauleitplanung gemäß § 3 Abs. 1 BauGB
fand am ………………… in Form einer Bürgerversammlung statt.
2. Die frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß
§ 4 Abs. 1 BauGB erfolgte in der Zeit vom …………….. bis ………………...
3. Die Begründung einschließlich Umweltbericht haben gemäß § 3 Abs. 2 BauGB vom
...................... bis ......................... zusammen mit der Planzeichnung öffentlich ausgelegen.
Worpswede, den ……………………
..................................
(Schwenke)
Bürgermeister
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 33
ANHANG I: Eingriffsbeurteilung zum Bebauungsplan Nr. 58 „An der alten Schmiede“ (GfL
Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH, Bremen, Stand: 30.06.2006)
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 34
ANHANG Ia: Grünlandkartierung zum BBP Nr. 58 „An der alten Schmiede“ Gemeinde
Worpswede (GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH, Bremen, Stand: Mai 2006)
Entwurf (Stand 20.11.2013)

Seite 35
ANHANG Ib: Biotoptypenplan zum BBP Nr. 58 „An der alten Schmiede“ Gemeinde
Worpswede (Gfl Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH, Bremen, Stand: Mai 2006)
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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ANHANG II: Gutachterliche Stellungnahme zur Einwirkung von Geruchsstoffimmissionen
des landwirtschaftlichen Betriebes Lenz auf Flächen des Bebauungsplanes Nr. 58 „An der alten
Schmiede“ in 27726 Worpswede, Ortsteil Neu Sankt Jürgen“ (Landwirtschaftskammer
Niedersachsen, Bremervörde, 10.11.2005)
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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ANHANG III: Gutachterliche Stellungnahme zur Einwirkung von Geruchsstoffimmissionen
des landwirtschaftlichen Betriebes Lenz auf Flächen des Bebauungsplanes Nr. 58 „An der alten
Schmiede“ in 27726 Worpswede, Ortsteil Neu Sankt Jürgen“ (Landwirtschaftskammer
Niedersachsen, Bremervörde, 21.11.2013)
Entwurf (Stand 20.11.2013)

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ANHANG IV: Überschlägige Ermittlung der Schallimmissionen von Straßen nach DIN 18005,
Worpswede BB 58 „An der alten Schmiede“, Dorfstraße (Instara GmbH, Bremen,
20.11.2013)
Entwurf (Stand 20.11.2013)