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Alle machen mit. Die meisten wissen's nicht - Berliner Festspiele

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Themen in Richtung österreichischer Geschichte und natürlich auch Gegenwart<br />

verschoben hat. Sehe ich das richtig?<br />

Jelinek: Ja, die österreichische Geschichte ist in eine Art Antigeschichte umgekippt,<br />

sie wiederholt sich jetzt schon so oft, dass es <strong>nicht</strong> einmal mehr eine Farce ist. Das<br />

ist <strong>nicht</strong> von mir, aber es ist die Farce einer Farce und irgendwann einmal bekommt<br />

man auch genug. Man kann sich <strong>nicht</strong> mehr an etwas reiben, das <strong>nicht</strong> mehr<br />

vorhanden ist, weil es eben <strong>nicht</strong>s ist. Deswegen ist meine Lust, mir da endlos den<br />

Kopf daran anzuhauen, schon sehr begrenzt geworden, es ist im Grunde schon alles<br />

gesagt.<br />

Frage: Seit Jahren, oder vielleicht schon länger, funktioniert bei Ihnen eine Art<br />

Rhythmus zwischen Rückzug aus der Öffentlichkeit und verstärkter Präsenz. Nach<br />

dem Premierenreigen letzten Herbst in Deutschland und in Österreich haben Sie sich<br />

stark zurückgezogen, jetzt vor der Uraufführung in Wien äußern Sie sich öffentlich,<br />

aber <strong>nicht</strong> zu politischen Themen. Warum?<br />

Jelinek: Ich glaube, es ist alles gesagt zu politischen Themen. Zu dieser Regierung<br />

kann man nun wirklich <strong>nicht</strong>s mehr sagen, da fällt auch mir <strong>nicht</strong>s mehr ein.<br />

Frage: Abgesehen von der österreichischen Politik, der Irak-Krieg ist für Sie auch<br />

kein Thema?<br />

Jelinek: Ich habe sogar schon ein Stück darüber geschrieben. Ich habe eigentlich<br />

seit Ausbruch des Krieges fieberhaft daran gearbeitet. Leider sind die Theater sehr<br />

schwerfällig, brauchen eine sehr lange Vorlaufzeit und ich hoffe, dass diesmal das<br />

Theater einmal schneller reagieren kann.<br />

Quelle:<br />

http://kultur.orf.at/030409-11275/11278txt_story.html

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