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Leck März - Mai 2009

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„Und irgendwas gibt es ja immer<br />

dabei zu lernen“, sagte neulich ein<br />

Gemeindeglied beim Kurzgespräch<br />

über die Weihnachtspredigt zwischen<br />

zwei Brötchenbestellungen im<br />

Bäckerladen. Ich freute mich darüber,<br />

zeigt es doch auch im Kleinen,<br />

dass Gemeinde bildet.<br />

Dabei haben wir, wenn wir von Bildung<br />

sprechen, zunächst Bildungseinrichtungen<br />

wie die Nordseeakademie,<br />

das Christian-Jensen-Kolleg<br />

oder die Schulen vor Augen. Bildung<br />

findet aber auch auf vielen anderen<br />

Ebenen am Ort statt, und das in einem<br />

beträchtlichen Umfang in den Kirchengemeinden<br />

auf dem Lande. An<br />

unserer Kirchengemeinde möchte<br />

ich das einmal aufzeigen.<br />

Gemeinde bildet!<br />

3<br />

Am klarsten ist der Bildungsauftrag<br />

im Hinblick auf den Konfirmandenunterricht.<br />

Viele Eltern lassen ihre<br />

Kinder als Säuglinge taufen, weil sie<br />

die Auffassung vertreten: Nur wenn<br />

mein Kind die Welt des Glaubens kennen<br />

gelernt hat, kann es sich später<br />

angemessen dafür oder dagegen entscheiden.<br />

Schon im Neuen Testament,<br />

im sogenannten „Taufbefehl“<br />

Jesu, ist der Bildungsauftrag enthalten:<br />

„Tauft sie im Namen des Vaters<br />

und des Sohnes und des heiligen Geistes<br />

und lehrt sie alles, was ich Euch<br />

mitgeteilt habe.“ Vorbereitung auf<br />

die Konfirmation, die Bestätigung<br />

der Taufe, muss also auch Lehre sein<br />

und zu Wissensbildung über die<br />

christliche Glaubenswelt führen. Es<br />

ist nicht leicht, eine gute Bezeichnung<br />

für die Weitergabe von diesem<br />

Wissen zu finden. Konfirmandenunterricht<br />

vermittelt den Eindruck,<br />

Glauben könnte man wie Mathematik<br />

lernen. Jeder weiß, dass das nicht<br />

stimmt. „Konfi-Zeit“ oder ähnliches<br />

(auch das war zwischenzeitlich angesagt)<br />

täuscht darüber hinweg, dass es<br />

auch etwas zu lernen gibt. Die Zehn<br />

Gebote zum Beispiel müssen am<br />

Ende klar sein. Wenn „Konfirmanden-Lehre“<br />

nicht so trocken klingen<br />

würde, gefiele mir diese Bezeichnung<br />

eigentlich am besten. Denn es<br />

geht nicht nur darum, Wissen und<br />

Werte zu vermitteln, sondern auch<br />

darum, dass die jungen Menschen<br />

diese Werte an sich selbst und an anderen<br />

wahrnehmen und erproben wie<br />

Auszubildende in der Lehre. Erst da,<br />

wo auch eigene Worte und Taten zu<br />

Erlebnissen führen, wächst, was man<br />

Herzensbildung nennen kann. Und<br />

ohne Herzensbildung gibt es keine<br />

Glaubensbildung. Zur Herzensbildung<br />

gehört vor allem die Gabe der<br />

Einfühlung, die Jesus in unvergleich-

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