Deutscher Aero Club e - Daec Deutscher Aeroclub
Deutscher Aero Club e - Daec Deutscher Aeroclub
Deutscher Aero Club e - Daec Deutscher Aeroclub
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Deutscher</strong> <strong>Aero</strong> <strong>Club</strong> e. V.<br />
-Bundeskommission Segelflug/Motorflug-<br />
Referat Ausbildung/Lizenzen<br />
Protokoll<br />
der Sitzung am 24./25. September 2011 in Oerlinghausen<br />
Anwesenheit: s. Anlage<br />
Alle Vorträge befinden sich im geschützten Downloadbereich http://ral.daecsegelflug.de<br />
bis zum 31.12.2011.<br />
1) Begrüßung, Regularien<br />
a) Günter Forneck begrüßt die Anwesenden, insbesondere die Gäste<br />
b) (Anmerkung zum HLB: Jürgen Knüppel ist komm. LAL HLB, Thomas Bach<br />
ist als Vertreter der Fliegerschule Wasserkuppe anwesend.)<br />
c) Änderung zur Tagesordnung<br />
TOP „TSP-Meeting“ wird aufgrund des umfangreichen Themas „EASA-<br />
Lizenzen“ nicht behandelt. Die Ausführungen zum Meeting werden dem<br />
Protokoll beigefügt.<br />
d) Meike Müller lässt sich entschuldigen. Sie wird aber im Lauf des Tages<br />
versuchen vorbeizuschauen.<br />
2) Genehmigung des Protokolls der Sitzung vom 29.01.2011 in Kassel<br />
a) Der RAL ist mit 11 stimmberechtigten Mitgliedern beschlussfähig. Das<br />
Protokoll der Sitzung vom 29.01.2011 wird einstimmig genehmigt.<br />
b) Die neuen Kollegen im Gremium stellen sich kurz vor.<br />
3) Flugsicherheitskonzept des Deutschen Luftsports<br />
Referent Prof. Dr. Alfred Ultsch<br />
a) Kommerzielle Luftfahrt: Von „Reaktiver Flugsicherheitsarbeit“ zu<br />
„Proaktiver Flugsicherheitsarbeit“ -> Durch Anwendung moderner<br />
Techniken Reduzierung der Rate um den Faktor 10.<br />
b) Quelle EGU: Seit 20 Jahren keine Verbesserung der Unfallraten in D:<br />
13 Tote bei 1 Mio. Starts im Segelflug. „Akzeptabel“ wäre 1 je 1 Mio. Starts.<br />
c) D ist um den Faktor 13 von der Flugsicherheit entfernt (lt. ICAO). Die<br />
derzeitig angewandten (reaktiven) Methoden schaffen hier keine<br />
Reduzierung. Es wird nur auf Unfälle reagiert. Eine Sättigung bei den<br />
Möglichkeiten ist erreicht.<br />
d) Traditionell: Lernen aus Unfällen = Reaktiv<br />
Modern: Lernen aus Fehlern = Proaktiv => Training im Verein<br />
e) Neuer Ansatz: Fehler des Menschen sind unvermeidbar. Aber wir müssen<br />
die Folgen eines Unfalls mildern.<br />
f) Was könnten wir in D tun? Anwendung des schwedischen System<br />
„FlySafe“.<br />
g) Umsetzung bei/mit anderen Sportarten? LSB dafür sensibilisieren? VBG?<br />
Seite 1 von 6
h) Fragestellung: Ist die Umsetzung mit ehrenamtlichen Personen =<br />
geringen finanziellen Mitteln möglich?<br />
i) Versicherungen ansprechen, ob eine Würdigung erfolgen kann.<br />
****************************************************************<br />
(Meike Müller trifft gegen 10 Uhr ein)<br />
Referent Helmut Gerbig-Brathge (Schulleiter SF-Schule Oerlinghausen)<br />
j) Pädagogik der Flugsicherheit (Ausbildung zum sicheren Piloten in sicheren<br />
Systemen)<br />
****************************************************************<br />
(Heinz Löffler trifft gegen 11.00 Uhr ein)<br />
Referent Dr. Mario Wichmann (Vizepräsident LV NRW)<br />
k) Sicherheit und Luftsport<br />
Referent Patrick Hofer (BAZL)<br />
l) Flugsicherheit in der Schweiz?!<br />
****************************************************************<br />
(Die Schweizer Gäste verabschieden sich.)<br />
Referent Jürgen Knüppel (CIMP)<br />
m) Gesetze: Verordnungen für Thema Flugsicherheit<br />
Ziel: Kenntnisse der Vorgaben für professionelle<br />
Flugunfallpräventionsarbeit<br />
Günter Forneck bittet die Vortragenden, ein Konzept zu entwickeln, das in<br />
den einzelnen Landesverbänden für die Flugsicherheitsarbeit (Ausbildung,<br />
Weiterbildung …) genutzt werden kann.<br />
4) Sollbruchstellen<br />
Die aktuellen Bauvorschriften für Segelflugzeuge lassen zurzeit nur die<br />
Verwendung von Sollbruchstellen zu.<br />
Zum Thema referiert Ralf Keil, Referent Technik DAeC.<br />
Auf segelflug.de wird im Forum heftig über die Sinnhaftigkeit der Sollbruchstelle<br />
(SBS) diskutiert.<br />
Leider konnte die BFU nicht für ein Statement gewonnen werden, um anhand<br />
von Unfallberichten nachzuvollziehen, inwiefern die SBS als Unfallursache<br />
Seite 2 von 6
erkannt werden kann.<br />
Ralf Keil hat in verschiedenen Unfall-Berichten, die ursächlich mit einem<br />
Windenstartabbruch zu tun haben, nicht erkennen können, dass das Reißen der<br />
SBS Auslöser für den Startabbruch war.<br />
Es folgt eine Diskussion zum Pro und Kontra SBS, zu teilweise Problemen (bzw.<br />
häufigerer zwingender Wechsel) bei Verwendung von Kunststoffseilen.<br />
Fakt ist, dass in den Flughandbüchern die höchstzulässige Festigkeit der<br />
Sollbruchstelle vorgeschrieben wird und die Hersteller der SBS Wechsel-<br />
Intervalle der SBS vorschreiben.<br />
Hierzu das Zitat eines Segelflugzeugkonstrukteurs: …Die Festigkeitsgrenze der<br />
Schleppkupplungsbefestigung ist aber mit Respekt zu behandeln. Hier wird<br />
punktuell eine hohe Last eingeleitet, die dann möglichst durch die ganze Schale<br />
getragen werden soll… Die SBO und die Ausbildungsrichtlinien des DAeC sind<br />
vollumfänglich geeignet, Unfälle die aus Startabbrüchen resultieren, durch<br />
geeignete Verfahren in Ausbildung und Training zu vermeiden. Bisher bilden<br />
Unfälle, die aus dem Versagen einer geeigneten SBS resultieren, keinen Anlass,<br />
über einen Wegfall der SBS zu diskutieren.<br />
5) EASA-Lizenzen<br />
Es referiert Hubertus Huttel (LAL NRW)<br />
Siehe Anlage<br />
Bericht vom TSP Meeting 2011 in Prag (entfällt, siehe Anlage)<br />
6) Geschichte des Segelfluges<br />
Heinz Löffler, bis zur Amtsübernahme durch Günter Forneck im Januar 2011<br />
Referent Ausbildung/Lizenzen der BUKO Segelflug, zeichnet in einem sehr<br />
interessanten und informativen Vortrag die Geschichte des Segelfluges von den<br />
Ursprüngen bis zu den ersten GFK-Segelflugzeugen nach und begleitet seinen<br />
Vortrag mit zum Teil historisch einmaligen Bilddokumenten. Günter Forneck<br />
dankt Heinz Löffler für die umfangreichen Recherchen und sehr zeitaufwändigen<br />
Arbeiten zur Sammlung, Archivierung und Sichtung der wertvollen historischen<br />
Bilder und Dokumente.<br />
7) Segelfluglehrgänge 2012<br />
Referent Jürgen Habel<br />
siehe Anlage<br />
Anregungen zum Umgang mit älteren Piloten<br />
http://www.streckenflug.at/download/alter_check_pilot.pdf<br />
http://www.streckenflug.at/download/alter_check_verein.pdf<br />
Seite 3 von 6
Folgende Schritte sollen erfolgen:<br />
� Standardisierung von Inhalten der Fluglehrerfortbildungen<br />
� Themen der Vorträge veröffentlichen<br />
� Referentenpool erstellen und veröffentlichen<br />
� Entwicklung einer zentralen Datenbank mit kontrollierter Zugriffsmöglichkeit<br />
� Übernahme von Unterrichtsmaterialien der französischen Segelflieger prüfen<br />
8) FLARM in der Ausbildung<br />
Referent: Marcus Böhnisch (segelflugbedarf24.de)<br />
Siehe Anlage<br />
9) FI-Ausbildungslehrgänge<br />
Die LAL sollen alle Lehrgänge an das Büro melden, damit diese in die<br />
Termindatenbank übernommen werden können.<br />
Schwerpunktthema 2012<br />
Thema Außenlandung wird weiter bearbeitet.<br />
Längerfristige Entwicklung eines Themas notwendig.<br />
FLARM – Ziel, dass auf der kommenden Herbsttagung 2012 das Thema klar<br />
definiert wird. Im Laufe des Jahres soll die Entwicklungsarbeit geleistet werden.<br />
AG zum Thema:<br />
Krahn, Rudolf (LAL BL) => Leiter der AG<br />
Tabata Oehlbrecht, Üli’s Segelflugbedarf bietet Mitarbeit an<br />
10) Regelwerke; beantragte / diskutierte Anpassungen<br />
Sollbruchstelle (Ändern: „gem. Flughandbuch“ in „ausreichend starke SBS“)<br />
NEIN<br />
Problem: die Flughandbücher einiger UL-Flugzeuge schreiben für den Schlepp<br />
von Segelflugzeugen eine Sollbruchstelle mit niedriger Bruchlast vor, als die<br />
Vorgabe in den Flughandbüchern der Segelflugzeuge; dies betrifft überwiegend<br />
doppelsitzige Segelflugzeuge.<br />
Feststellung: Festgelegt ist die maximal zulässige Bruchlast; die Verwendung<br />
einer Sollbruchstelle mit geringerer Bruchlast ist also möglich und zulässig. Es<br />
wird also in diesen Fällen eine Sollbruchstelle mit der maximalen Bruchlast<br />
verwendet werden, die im Betriebshandbuch des UL-Flugzeuges<br />
vorgeschrieben wird.<br />
Mindestabstand zwischen Windenseilen<br />
Der Mindestabstand der Windenseile an der Startstelle bei<br />
Doppeltrommelwinden (2.1.7 SBO) von 15m ist als Abstand zwischen dem<br />
Seite 4 von 6
Rumpf des Segelflugzeuges und zweitem unbenutzten Seil zu verstehen, weil<br />
die SBO diesen Abstand zur Vermeidung des Überrollens vorschreibt.<br />
Seilriss (Windenfahrerbestimmungen)<br />
Problem: Beim langsamen Seileinziehen nach einer Startunterbrechung bzw.<br />
der Übung einer Startunterbrechung kann das Segelflugzeug - insbesondere bei<br />
starkem Nachdrücken - Kontakt mit dem Windenseil bekommen. Dies ist<br />
insbesondere bei leichten Startwindenseilen aus Kunststoffmaterialien möglich.<br />
Weitere Schritte: Thema soll das Referat Technik bearbeiten, Vorschlag:<br />
Definierung einer Schirmgröße abhängig von verwendeten<br />
Startwindenseilmaterial.<br />
Einbeziehung der Windenhersteller und/oder Seilhersteller.<br />
Flugsicherheitskonzepte<br />
Notwendig? Ja<br />
bisherige Umsetzung? Kaum; Ressourcen fehlen.<br />
In NRW ist ein modernes Konzept der Flugsicherheitsarbeit unter Federführung<br />
von Dr. Mario Wichmann, Vizepräsident DAeC LV NRW, entwickelt worden. Im<br />
letzten Jahr wurden Moderatoren aus den Mitgliedsvereinen als Multiplikatoren<br />
ausgebildet. Diese werden in diesem Winter in den Luftsportvereinen im Land<br />
NRW aktive Flugsicherheitsarbeit umsetzen.<br />
Übernahme des Konzeptes aus NRW durch andere Landesverbände setzt<br />
folgendes voraus:<br />
� Bereitschaft zur Ausbildung als (ehrenamtlicher) Multiplikator<br />
� Ausbildung in zwei Wochenendlehrgängen in NRW zu Multiplikatoren<br />
� Kosten und Bereitschaft des DAeC LV NRW diese Ausbildung<br />
durchzuführen wird von Günter Forneck geklärt<br />
Interessenten an solchen Multiplikatorenlehrgängen melden sich über ihren<br />
Landesverband bei der Bundesgeschäftsstelle an.<br />
RAL möchte gern eine Stellungnahme des Präsidiums des DAeC zum Thema<br />
Flugsicherheit und fordert, dass finanzielle Ressourcen für dieses Thema zur<br />
Verfügung gestellt werden. (Günter Forneck verfasst ein Schreiben an das<br />
Präsidium des DAeC)<br />
Auslegung des § 41 Absatz 2 der Verordnung über Luftfahrtpersonal (LuftPersV)<br />
§ 41 LuftPersV schreibt vor:<br />
Die Rechte einer im Luftfahrerschein eingetragenen Startart dürfen nur ausgeübt<br />
werden, wenn der Inhaber der Lizenz mindestens 25 Starts und Landungen, davon<br />
mindestens je fünf Starts in den eingetragenen Startarten innerhalb der letzten 24<br />
Monate durchgeführt hat.<br />
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat<br />
bundeseinheitlich folgendes klar gestellt:<br />
„Der Nachweis dieser 25 Starts und Landungen kann grundsätzlich nur auf<br />
Segelflugzeugen und Segelflugzeugen mit Hilfsantrieb erbracht werden.“<br />
Seite 5 von 6
Starts auf Reisemotorseglern (TMG) können nicht als Starts für die Berechnung der<br />
Mindeststarts mit gerechnet werden.<br />
(Anlage Schreiben des BMVBS vom 5. August 2011<br />
Gemeinsamer FAA der Referate Motorflug und Segelflug<br />
� Wird eingerichtet<br />
� Wird die Ausbildung auf TMG abstimmen, weil sowohl im Bereich Motorflug<br />
wie auch Segelflug Ausbildung auf TMG durchgeführt wird<br />
� Gewährleistung einer einheitlichen Ausbildung auf TMG<br />
� Arbeitsgruppe aus den LAL der Landesverbände Baden-Württemberg,<br />
Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein wird für das Bereich Segelflug<br />
die Initiative zur Abstimmung übernehmen<br />
Wann wird der Fragenkatalog im Fach HPL angepasst?<br />
Grund: zu viel Physiologie, zu wenig Psychologie<br />
Umfangreiche Arbeit zu leisten, Notwendigkeit erkannt. Jürgen Knüppel wird<br />
gebeten, dieses Thema zu forcieren.<br />
JK: Aufforderung an das Gremium, eigene Fragestellungen zu entwickeln und an<br />
ihn zu senden.<br />
Methodik: Startabbruch im L-Schlepp<br />
Vertagung auf die Sitzung im Januar<br />
Versicherungsschutz – Problem:<br />
Versicherer (Allianz) zahlt keine Kaskoschäden, wenn der Flugschüler nach<br />
bestandener praktischer Prüfung und einem erteilten Flugauftrag einen Schaden<br />
verursacht.<br />
Klärung mit Versicherern wird herbeigeführt.<br />
Über das Ergebnis werden die LAL informiert.<br />
Termin nächste Sitzung: 28.01.2012 in Kassel, InterCity-Hotel<br />
Termin nächste Herbstsitzung 28.-30.09.2012 in XXX (bitte Vorschläge<br />
mitbringen!)<br />
Für das Protokoll<br />
Jan Braune Günter Forneck<br />
Referent Ausbildung/Lizenzen<br />
Seite 6 von 6