Gemeinde Mertingen - Bayerisches Staatsministerium des Innern
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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Mertingen</strong><br />
Landkreis: Donau-Ries<br />
Regierungsbezirk: Schwaben<br />
Einwohner: 3.738 (31.12.2009)<br />
Projekttitel:<br />
„Mittendrin“ in <strong>Mertingen</strong><br />
Größe <strong>des</strong> Projektgebiets: ca. 8 ha.<br />
Ortszentrum <strong>Mertingen</strong> © <strong>Gemeinde</strong> <strong>Mertingen</strong><br />
Herausforderungen<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Mertingen</strong> liegt etwa 35 km nördlich von Augsburg im<br />
Norden <strong>des</strong> bayerischen Regierungsbezirks Schwaben. Im Hinblick auf<br />
die Einwohnerzahl ist <strong>Mertingen</strong> die drittkleinste Modellkommune im<br />
Modellvorhaben „Ort schafft Mitte“, die <strong>Gemeinde</strong> zeichnet sich jedoch<br />
durch ihre vergleichsweise positive Einwohnerentwicklung und eine besondere<br />
wirtschaftliche Stärke aus. <strong>Mertingen</strong> verzeichnet nach einem<br />
anhaltenden dynamischen Wachstum erst seit 2006 einen leichten Einwohnerrückgang<br />
(-1,7 % bis 2009) und besitzt, gemessen an der Einwohnerzahl,<br />
die höchste Arbeitsplatzdichte aller Modellkommunen. Die<br />
<strong>Gemeinde</strong> ist wirtschaftlich wie auch städtebaulich in hohem Maße<br />
durch ihren größten Arbeitgeber, die Molkerei Zott geprägt.<br />
Im Modellvorhaben „Ort schafft Mitte“ stehen in <strong>Mertingen</strong> zwei maßgebliche<br />
Herausforderungen im Fokus der Aktivitäten. Zum einen soll der<br />
ursprüngliche Ortskern wieder zu einem lebendigen und attraktiven Mittelpunkt<br />
der <strong>Gemeinde</strong> entwickelt werden. Gegenwärtig machen leerstehende,<br />
teilweise auch verfallende Gebäude, Brachen und untergenutzte<br />
Flächen mehr als die Hälfte der Grundstücksflächen im Projektgebiet<br />
am zentralen Zehentplatz aus. Eine besondere Rolle spielt dabei<br />
das als Produktionsstätte seit längerem aufgegebene Werk I der Molkerei<br />
Zott. Zusätzlich beeinträchtigen ungünstige Straßen- und Wegeverbindungen<br />
die Entwicklungsmöglichkeiten im Ortskern.<br />
Als zweite, allerdings nachgeordnete Problemstellung <strong>des</strong> Vorhabens<br />
treten in der Ortsmitte und in den angrenzenden Bereichen in erheblichem<br />
Umfang Leerstände landwirtschaftlicher Gebäude auf. Hier gilt es<br />
Handlungsansätze und Nutzungsoptionen für die betreffenden Immobilien<br />
abzuklären um den negativen Ausstrahlungseffekten zu begegnen.<br />
Modellvorhaben der Obersten Baubehörde im Bayerischen <strong>Staatsministerium</strong> <strong>des</strong> <strong>Innern</strong>, Sachgebiet Städtebauförderung
Profil und Handlungsansätze<br />
Das vorrangige Ziel der Modellkommune <strong>Mertingen</strong> besteht in der<br />
Schaffung einer Gemeinschaft und Identifikation stiftenden, stark frequentierten<br />
Ortsmitte mit hoher Aufenthaltsqualität und aktiv zu nutzenden<br />
Freiräumen. Es ist eine grundlegende Neuordnung und Inwertsetzung<br />
<strong>des</strong> Projektgebiets vorgesehen, die sukzessive anzusiedelnde und<br />
zu entwickelnde neue Nutzungen beinhaltet. Im Zuge der Projektumsetzung<br />
soll der gut erschlossene Zehentplatz zu einem attraktiven Dorfplatz<br />
ausgebaut werden, <strong>des</strong>sen Umfeld durch eine lebendige Mischung<br />
aus vielfältigen zielgruppenspezifischen Wohnangeboten, Ladengeschäften<br />
und Dienstleistungen, Gemeinbedarfs-, Sozial und Kultureinrichtungen<br />
geprägt ist.<br />
Aufgrund der Größe <strong>des</strong> Gebietes und der Eigentumsverhältnisse soll<br />
die neue Mertinger Ortsmitte in einer öffentlich-privaten Partnerschaft<br />
entwickelt werden. Insbesondere hat sich die Molkerei Zott zur Mitwirkung<br />
bereit erklärt; darüber hinaus ist ein öffentlicher Beteiligungsprozess<br />
zur Einbindung der Bevölkerung sowie von örtlichen Organisationen<br />
und Vereinen vorgesehen.<br />
Werk I der Molkerei Zott im Ortskern <strong>Mertingen</strong>s © <strong>Gemeinde</strong> <strong>Mertingen</strong><br />
Städtebauförderung<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Mertingen</strong> gehörte mit der interkommunalen Kooperation<br />
„Unterer Schmutter- u. Lechraum“ zu den ersten Kommunen, die 2010 in<br />
das neue Bund-Länder-Programm der Städtebauförderung „Kleinere<br />
Städte und <strong>Gemeinde</strong>n – Überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“<br />
aufgenommen worden sind. Zu den ersten geplanten Maßnahmen gehört<br />
die Generalsanierung einer ortsbildprägenden Brauereigaststätte<br />
mit Übernachtungsmöglichkeiten und Anbau eines Bürgersaals im Ortskern.<br />
Aktuell werden Vorbereitende Untersuchungen nach § 141 BauGB zur<br />
Ausweisung eines Sanierungsgebietes im Untersuchungsbiet „Ortskern“<br />
durchgeführt, zu dem auch das Projektgebiet im Modellvorhaben „Ort<br />
schafft Mitte“ gehört.<br />
Um funktionale und gestalterische Qualitätsstandards für die neue Ortmitte<br />
<strong>Mertingen</strong>s sicherzustellen, wird in Kürze ein städtebaulicher Wettbewerb<br />
ausgeschrieben. Die anschließende gemeinsame Vermarktung<br />
der privaten und öffentlichen Grundstücke soll in den Abschluss städtebaulicher<br />
Verträge mit den Investoren münden.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> hat in der Vergangenheit bereits wichtige Grundlagen für<br />
die Aktivitäten gelegt: So wurde ein Entwicklungsteam aus Ratsmitgliedern<br />
und Verwaltungsmitarbeitern gebildet, das die Überlegungen zur<br />
Ortsmittenentwicklung federführend vorantreibt. Um die Entwicklung in<br />
der Ortsmitte steuern zu können, hat die Kommune zudem mehrere für<br />
den Revitalisierungsprozess wichtige Schlüsselimmobilien erworben.<br />
Des Weiteren werden in <strong>Mertingen</strong> in interkommunaler Abstimmung<br />
keine weiteren dezentralen Einzelhandelsentwicklungen mehr zugelassen.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> beabsichtigt darüber hinaus, den Standort <strong>des</strong> Rathauses<br />
an den Zehentplatz zu verlagern und hier neben der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />
auch die Bücherei und die Volkshochschule anzusiedeln.<br />
Modellvorhaben der Obersten Baubehörde im Bayerischen <strong>Staatsministerium</strong> <strong>des</strong> <strong>Innern</strong>, Sachgebiet Städtebauförderung